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Göttliche
Liebes Functen us dent
Groſſen Feuer Der
LiekeBottes in
Hriſto JESU entſprun gen; und geſamlet von
Gottfried Arnold . R Sranckfurt am Mayh /
berJoham DavidZunnern /1698.
Auf Matth. am 7. 6,6. Ihr rollt das Heiligthum nicht den Kunden geben
und eure Perlen
ſollt ihr nicht für die Såue werf: fen . Mein Cefer / forge nicht / als ob das Seiligo thum
Den Gunden werd gemein / und daß der Perlen Ruhm
Den Såuen offen fch. Haft du der Thiere Sinn
Von dir nur abgelegt/ rolier'es immerhin :
Bitt aber6 DIT / daß er der andern fichi erbarme.1
ja / daß von ſeiner Lieb dle falte Welt er . warme!ISH IT BR
2
리
Der
Durchleuchtigften Fürfin und Frauen !
Frauen
DOROTHEA CHARLOTTA ,
Landgråffin zu Heſſen / Fürſtin zu Hirſchfeld/gebornen Narckgråffin zuBrandeburg / ju Magdeburg/ in Preuſſen /zu Ster tin in Porñeru / der Caſuben und
Wenden ) auch in Schleſien zu Croſſen und Sdweng Berbogin /
Graffinzu Catenelnbogeu / Diegl Ziegenhåin / Nidda Schauin . burg / Yſenburg und Büdingen /2c.
meiner Gnadigften fauftin und Frauen / 16 X 2
Durch
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發
张
Durchleuchtigſte Fürſtinj Gnädigſte Frau. ge Natur und ſons derlich die Vernunfft tennet nichts weni.
ger als die Liebe un.
fers Schöpffers ; das Geſetz aber richtetiniteinander nur Zornan / geſchweige/ daß es Liebe und Gnade bringen folte .Weil es dann denen Menſchen an derſelben lebendigen Erkänntnůßinangelt ,ſo
ereignet ſich bey ihnen gerneiniglich Irauren /ziveiffel/Schinertzen und Klagen . Die unter dein Geſet ber. Foloſſene Seelen gehen alſo offt
vtele und lange Jahre dabin / ehe fie
Ju - Schrifft.
fie einen Blick von dem wahren Heyſerhalten. Das inachet / ihr
Zuſtand ftellet ihnen lauter Zorn vor7 dabey fie vor ſich ſelbſt unmög. lich Gnade und Liebe ſchlieffen kön.
nen. Je inehr fic im Geſetz Frieden ſuchen )jeweher wird ihnen bey den
fleimpften Übungen.
Ihre gute
Wercte gelten nicht / weilſie auſſer dein Glauben geſchehen ; der Wil: lehaſet das Göttliche Gericht) in . deiner zum guten erſtorben ift/ und
ſich dennoch nicht gern verurtheilen laſet. Hingegen treibetihn die Ei. gen- Liebe Rettung zu ſuchen / und dein Verderbenzu entgehen . So
1 iſt auch der jenige gehctine Fende
01 von dein Göttlichen Lichte nod ) übrig/vermöge defenderunſterbli. che Geiſt nach ſeinem Urſprung gleichſam hungert als in welchein 1 ihin allein wol iſt. Zugeſchweigen -) 3
daß
Zus Schrifft.
daß er offte andereviel von dieſer
Siligkeitrühinen höret |,nach welches alles ibin das Merlangen dent hdcften Gute unerträglicher ina. chet. Unterdeſſen findet ein ſold)
Gewiffen kein Mittel in ſich auß dem Reiche des Zorns in das Reich des Sound der Liebe verſetet zu werden . Wie gerne wollte es ſich hier vor dem ſtrengen Feuer der
Göttlichen Gerechtigkeit abkühlen wo es ſich nicht blind und ohninách .
tig fünde vor fich ſelbſt herauß zu 30 foininen .
Hiergehetesdann an ein trauren ' find klagen über Schwachhett /'auß welcher Empfindung inande See len oft nicht glauben noch annehmē m
können /daß in GOttnoch Liebeund Mittlerden vorſie rey / nachdein es lo ihnen an Ertånntnüf und Erfah.
rungderſelben mangelt. Indeſſen geſchle
Zu - Schrifft.
gerchiebet alles dazu / dainit Chri.
ſtus recht mühſelige und beladene Patienten åbertoine. Wodiere ihre Laſt fein nachdrädlich fühlen / und darunter inúde / inůrbe und ohn.
mächtigworden ſind / da wird erſto lich das Evangeliuin foleben Armen
am Geiſt recht verkündiget.
Sie
nehmen esan / nadidem ſie wahr.
hafftig gedemüthiget find. Sie thun Buſſe und glauben an denNa. uiten JESU Chriſti zu einpfahen Vergebung ihrer Sünden und das Erberampt denen / die geheiliget werden . Alsdann wird es ihnen eine
wirckliche Krafft ſie Relig zu machen : Und durch dieſes Wortder Gnaden
wird ihnen die Liebe des HErrn of fenbahr /wie ſie in ChriftoJESU
Neget. Nicht aber wird ſie nur of: fenbahr durch die Erkänntnúß /ron
dern aucd in der That inihre Herren R! 4
auf:
3u-Schrifft.
außgegoffen durch den H. Geiſt zu lebendiger Erfahrung. Ju beiden nebinen ſiealſozu / in beyden finden fie Leben und volle Gnuge. Dann gehet es nun viel anders mit ihnen 7 als zuvor. Der Geiſt wird inunter und ivacker durch den
Glauben / ſeinen Urſprungrecht zu tennen. Er dringet ein in dieTief. fen ſeiner Liebe / und findet das für
ſefte Vergnügen in Durchſchauung feines beygelegten Erbtheils : Je
långer Chriſtus nach und nach in ihm wohuetdurch den Glauben / je
mehr wurßelt und gründet er durch die Liebe. Ermiſſetnachder Krafft/ die in ihin wircket/ derſelben Breite
und Långe / begreiffet die Höhe / era reichit die Tieffe / und wird endlich gewahr / daß Chriſti Lieb alle Era tå utnüf weit libertrifft. Er be.
libet fiine Heylo « und Erbgüter nicht
du Schrift,
nicht blos auff Rechnung /wentges in lleerer Einbildung ſondern hat ſie in Sånden des Glaubens/ handelt fie un Genuß /ſchinecket fie in der Gegen . Liebe / laſſet ſie den Vater auffheben inlebendiger Hof nung. Srin Herb fans kaum glau. ben und die Vernunfft wird gar zu
Schandenſo ofter da ſitztan ſeines BattersTaffel/ und iffet initden LiebenGottes / Trincket init den Freunden / wird truncken und bela , den von den reichen Gütern reines
Hauſes i da fichet /fühlet und hos ret er nichts als Liebe / die ihn des
vorigen Lendo gar vergeſſen ma: chet.
Zwariſt nicht zu laugaen /daß zu . weilen diefer heitere Himinel durch
die übrige Verderbnůß tråbe und wolckicht gemacet wird. Die
Sünde/ſono tininer anklebet/hin 25
dert
Zu -Schrifft. dertden völligen unſtåtigen Auffluß un Genugder Göttlichen Liebe.Un so offt die Seele jenes empfindet/ſo
offt ſcheinetſich der Zorn zuregen/ und die Eintgkeit zu ſtöhren . Mal ſie wird dabiy bißweilen fo tieff er.
niedriget/ daß fie eine Verdamſung an ſich erkennen måſte / woferne det Bund könte getrennetſund die Lies
be auffgehoben werden. Nuii fie
aber in Jeſu Chriſto iſt / logehet keine vollige Verurtheilung in ihr vor / ohne was den alten Adam
trifft.
Alles dieſes aber beſchirnit
Fie eines theils vor Soffart und Sicherhett/ andern theils vor Veri
Zweifflung und
Trennung von
Gott. Doch iſtderUnterréid an fich refbſt überauß groß / wenndas natürliche Elendindem Stand des
Zorns und Gefrses) oder unter der
Øngde empfunden wird . Benje. nein
Zu -Schrifft.
nem muß man iin gangen Leben auf Furcht des Todes Knecht ſeyn/ iſt unter dem Geſet auffden zukünf tigen Glauben annoch verwahret und verſagloſſen/ lebet ohne Chriſtol ohne Licht/ Krafft / Hoffnung und Troft in der Welt. Judieſem aber wenn ein vers gebet es faſt zu / wie ſöhnter Vatterdein Kinde feine ani. Flebende Thorheiten und dabey die
Ruthe weiſet/ damit es wiſſe / W.18 noch an ihin zuthuu ſey. Jnzivi. fchen hebet doch dieſes alles das
Kindes Recht /die Liebe /das Ver. trauen / die Erbſchafft nicht auft. Das Kind hat einen allzu tieffen Eindruck und ſtarcken Begriff von
des Watters Neigung / glo daß c8
auf Empfindung ſeines Jamıners oder der våtterlichen Ruthe irre
werden fonte. : Viclinehr ſchleuſt
88 billico / daß es ohne jene ein Ba. Кб
ſtart
Zu - Sriffe. Mart und kein Kind ſeyn würde. So bleibet es deinnaco in Grunde iin:
merdar vergnügt | und beruhet gåntzlich in dein Liebes .Schoos foi nes Erbarmers / von dein es ſo viel
Proben der Freundlichkeit) Gedult und Langinuth hat. Dieſe Liebe låfjet pas unmündige Kind ſorgen /
denu fie iſt geſchafftig und bemühet uunt Icin wahres Wolfeyn . Sie inas es regieren undführen / denn fie iſt die werentliche Weifheit;
ſtraffen und beſſern , denn ſie iſt het. lig und gerecht ; firetten und fiegen / denu fie tan erretten alle die zu ihr
tretten .
Faſo offtauch der Glaub
etwawanctit/und die Liebe laulicht wird / ro offt wird die Seele beſchår
met /daß dieſes höchſte Guth Chris ftus in ihr noch nicht alles in Allem
fein tinte/wiees doch vomVätter
verboiſen iſt. Denn 1
Ju - Schrifft.
Denn alſo ifts geſchrieben /undal. ſo inuf die Seele auc mitChrifto leyden /und ſampt ihm aufferſtehen) und ſampt ihm in das hininliſche Weſen verſcket werden . Defiye. gaugehet der Heyland ihrauff dein Fußnach / und von Kindes Beigen anlocteter ſie als ſeineihm gehörige Braut. Er ruffet die Sulamith /
wennſie aufſchweiffet / daß ſie wie. derfehre. Selig iſt die Seele und heilig / die da einpfängtdie Worte
des Lebens/ uñthmauffthut/daßer eingeheund das Abendmal mit ihm halte. Warlicher, faget thr /ſie roll
gewaſchen werdeninit ſeine Bluti und angethanmit weiſen Kleidern /
und inwendig gant herzlichwer. den. Ihr Herbfoll ſein königlicher: Tempelſund ihrInwendigited fein Paloftſeyn . Dawird er ſie küſſeny daß es nicinandjehe; in die Wüſten wird )( 7
Zu -Schriffs. wird er ſie führen / und ihr ins Hertz roden. Er wird ſie nicainen : Lieber
Buhlet ſeine Taube , reine Freur . din:/ ſeine Schweſter/ liebe Brgut. Denn ſie wird ihm das Heiß nehs men init ihrein Glauben / und mit ihrer findlichen Einfalt wird ſie ihu
binden . Halten wird ſie ihn und nicht lafen / biß ſie ihn bringe in das
Hauf ihrer Mutter/ die ſie geboren
WE
hat. Das iſt eben die Liebe, die da
ſtarck iſtwieder Tod / und in Treue eyffert über das Geliebte. Soges
hetſie hin in ihrer Pilgrimſchafft/ und wird erquictet mit Blumen/ und gelabet initAepffeln ſeiner Liebe lichkeit. Satt wird ſie und doch tminer wieder hungerig. Denn je
mehr ſiegeneußt / je inehr findet ſie noch übrig zu fern. Und die Quels
le verreigetnicht / darauß fie das Waffer
no MO
Ju -Schrifft. Waffer des Lebens umbſonſt trin .
det. Wohliht / fie hat es gutdann fie foll erft nach dieſem Leben recht
ſchinecten /wasLiebe reg !Denn hier wandelt fie imGlauben / nicht aber in Schauen. Wenn aber das
Vollkomninene angehet , denn wird auch völlig erfüllet /wasgeſchrieben
ſtehet: GOTT if die Liebe/ undwer in der Liebe bleibet /
der bleibet in GOTT
UND
1
GOtt in ihm :auffDAB Ott Roy AllesinAllem . Durchleuchtigfte fürftin ono frau / wen ſolte doch wohl nach dieſer Liebe nicht verlangen / nach welcher Seligkeit alle Heiligen GOttes geforſitethaben ? Gewife Hch fie iſ der ſtårceſte Trieb dein
HERRN treu zu werden /woeine Seele durch die Liebe ihres Here landes erwectet wird/ da gehet CB
Jarsdriffer
es redlich und ohne Heucheley fulda wird ihm Berg Muth und Sinu
geopffert. Erſelbſt wird ihrgant Beginnen/ die Quelle desLebens unddas Licht der Sinnen. Gleich ,
wie aber alles warhafftige Gut nach ſeiner Natur ſich gerne init theilet | alſo entſtehet fobald nach
Empfang ſolcher Evangeliſchen Grade eine heilige Lob.Begierdel davon insgemein zu růhmen und en anderu anzupreiſen /auch wirck.
lich genein zu ingchen. Zuförderft aber foll ein wahrer Chrift fico
freuen / wo er ſiehet /daß die Hohen in der Welt dem Evangelio tvirct. lich gehorſam werden /und die wah .
te perrlichkeit des Reichs JESU Chriſti genteffen / wie ſie fich in Gem
rechtigkeit/Friede und Freude inits theilet.
Daß ſie alſo von einer hos
hen himinliſchen und Göttlichen Geburt
ZuSchrifft.
i Beburt herzuſtammen beginnen) und mit Hindanfitung diejer nie. drigen iridiſchen Dinge einen urto ermeflichen Genuß der übertreffli. chen Freyheiten und Vorzüge an. tretten /welche alleine donen Reiches
genoßen des Sohnes Gottes vers ſprochen ſind. Wann dann die überſchwenglio
che Liebe des Vatters auch . Bochfürfil. Durchl theureSees leauf lauter Gúte zu ſich zu zichen beginnet , wieer ſelbige je und jege. liebet hat : Als iſt mein Hero alo . bald bey dein erſten Eintritt in dieſe
Lande zu einem brünſtigen Verfan . gen und Flehen vor dein HERRN geleitet worden / daß der Vatter
der Herrlichkeit L. Bochficffl. Durchh Sinn und Grinith mit
lebendiger Erkänntnuß und Liebe ſeines Sohns durch und durco er: füllen)
Ju -Schrifft.
füllen / und dadurch ſodann alles außrichten wolle / was über dieſel.
be vor Heyl/Leben/ Friedeund Se gen ſeines Evangeliivon Ewigkeit beſtimmet geweſen.
Da aber aud der HERR mich nach der Offenbahrung ſeiner Evo angeliſchen Geheimnüſſe bifweilen einige Funcken von dem großen Feuer.Diffen des Böttlichen Liebrs. Herbens erblicken und ſamlen laſ |
fen / und ſelbige erſt zu Papier/ nun. mehr auch and Lichtzu bringen Ger legenheit gegeben : Sounterwinde
ich mich in Unterthänigkeit £ . Hochfürſtl. Durchl. dieſelben zuzuſchrciben. Worbcy zugleich / (wiewol nicht nach der gemeinen Weiſe / fondern von ganßem Specs Ben ) den GDIT /der die Liebe ives fentlid iſt / durch den Sohn ſeiner
Liebe Jejum Chriftuin anruffe / daß
Ju -Schrifft.
Daf et Dero theuer erldſete Seele in ſeinemwahren Evangeliſchen Lich te vollbereiten / ſtården / Erafftigen
und gründen wolle. Er ſegneDe roganßes Hochfürfil. Hauß inital.
lein geiſtlichen Eegen in himlſober Gütern durch Chriſtuin . Er ber
ſelige dasgante Land initder redito ſchafenen ErkänntnußſeinesHeyle) undbeſuche es mit dein Auffgang
auß der Höhe zu erſcheinen denen/ die da noch in Finſternuf oder im Schatten des Todes rigen. Er
richte zuförderftauff denWeg des Friedens die Füſſe deren /die ihn ſu. chen /und gebeden inwendigen Fries den allenthalben / und auf allerley
Weiſe. Sie aber / Grådigfte
Fårſtin /vermehre der HERRI und laſſe die Liebe zu dem Schón . ften unter den Menſchen Kindern völlig
Zu Schrifft.
völlig werden ; ja ermache wachreut das Gewächs der Gerechtigeeft und ftarcke in aller Setult und
Langinüthigkeitmit Freuden . Def. ſen ewigwdhreuder Treur/ Leitung und allerjüſierten Liebes Umbgang
, id) in . . E bochfürſtlDurchl nigfterlaffe / ulid verbleibé
E. Hochfl. Durchi. Gnadiafte Surfinund Srau
Unterthänigfter
3. Arnold PP. auffder Univerſität Gieſſen.
然 (0 ) 第
100
osaoto o toto
Vorrede. Ofern es auff einigerley Weiſe möglich getoefen ware i fo hats teman diefe Blatter gerne nur rinigen ſolchen Liebhabern durch
den Druck gemein gemacheti
melche ficmitfo unpattheniſchen Augen ans geſehen / daß es keiner Entſchuldigung bea Důrfft hätte. Nachdem es aber Dergeſtalt aud unter andere gerathen wird , hat man
juförderftring und dasandere ungegründete Vorurtheil nach Vermogen hinweg råus men wollen . Esiſt der Autor biermit keis
neß Weges gémeinet die Anzahlderer Teuts fchen Gebichtezuberinebrení oder den Na. men einer jego gebräuchlichen Poetiſchen Søreib- Art zu verdienen. Beydes erfors
berte mehr Ubung und Fertigkeit
iſt auch
nach der Weiſe/ in welcheres zur Zeitges braucher roird / mit nicht geringer Eitelkeit
verlnúpffet. 2. Sonderadie Belegenheit zum
Vorrede.
gür gangen Sache ift folgende: Es hatzum offtern durch Veranlaſſung guter frunde ſich gefüget , daß er auff ihr Erinnern úber Dieſe und jene Sinn oder andere Bilder eis nige kurke Verſe entwerffen müſſen. Nicht felten hat ihn ſelber dieſe und jene Begebens heit oder eigne Angelegenheit zu dem
luba
Druck ſeiner Betradtungen gebracht. Biße Feilen iſt ihm unvermuthet ettaeine kurse Aria oder ein ander Lied in die Feder oder nur in die Søreib , Safel geflosſen / wenn er auff deni lande ſpakieren gangen / und in
GOtt ruhigundfrdlich getoefen /oder moenin fich auch ſonſt ein Antrieb zumLobe GOttes ereignethat. Das meifte 1 ia faſt alles ift unter ante
bern háuffigen und zwar ernſthafften Vers richtungen gleidram gebohren / und kan das
Bero dem Leſer keine groſſe Künſleverſprechen . So wird er auch viel weniger hochtrabende Worte/weit geſuchte verblümte Redense
Arten / oder ſonſten viel affectirte Manie . ren drinnen finden . Ja man hat manchmal gemeint das Recht zu haben /daß man nicht allezeit denen gemeinen Kunſt- Regeln una
terworffen were / wo die Sache ſelbſt und Der
Vorrede.
der Nachbrud etpas beſonders erforderte. Manwar gemeiniglic vergnügt / wann ein Verß von fich feiber ungefrungen dahin
Hobi daß es keines SlidensundKopffores chens bedurffre; angeſehen die Verſandi. genallezeit die gezwungene Reimerey un das affectirte grofſprecherifche Phantaſieren eis
niger Gern:Poeten in gleidem ober feinein Werth gehalten haben .
Undob man mol an denen bortrefflichen Dichtern dergleiche Opik Buchner ,franje
del Hoffmannswaidau,Lohenſtein , Johan ines Angelus,Roſenroth und andere getes
fen / viel groffe und redet göttliche Gaben auffrichtig bewundert und verehret; ſo iſt dod die Zeitund Kräffte air beſten und der .
antivortlichften angewendet/die fie auffBe. trachtung beſtändiger göttlicherundekviger Dinge gerichtet Zum wenigſten iſt einem Chriſten ſeine übrigeLebens - Zeit fo koſtbar/ daß er ſie mit nichtigen Grillen oder ſolchent
Ubungen /die ſich nur auff diefe wenige Jah. reerftreden / nicht verderben darff. Die Hebniſden Poeten und nach ihnen viel iha rer Stachfolger unter den ſo genanten Chris
ften machen viel Wefend von der Ewigkeit ihrer
Vorrede.
threr Ssebid teund Berde. Wie viet hun .
derthaben demn thdrichten Horatio fein Exe IL gi monumentum ære perennius. nachgelers MI net/und müſſen dochin der That erfahren/
daß allein das lebendige Wort des Soopfo fersin Erigkeit bleibe? O daß doch einjes
der unſterblicher Geift einmal redet flug würderdie Nichtigkeit aller Dinge/ und die
immerwährende Liebe ſeines Schöpffers zu erkennen !
Hoffentlich folder Leſer hier krinen Ans laß zueitelen Einfällen finden / weniger un . nübeund faule Worte , die ſon faſt das Wefen der gemeinen Porfie außmachen. go haltealles Dichtenund Singen torun. núße / das nicht auß demi Geift GOttes
fleuffet. Und werſich hiebey aufeigneKanft
und Hurtigkeit feines Kopffe verlaffei t der gereimte , árgerlicheund unverantwortliche
Berfällt gemetniglich im Meditiren auff un .
Sachen. Und hierin bedörffte auch unſere Seutſche Poeſiewol einmaleine merdlidbe Verbeſſerung/wole toir uns anders auch pordenen Ausländern nicht ferner profti. cuiren . Dann welches redliche. Gemüth
kan dog wol die ſchånblicheundunflátigens Be
Vorrede. Gedichte billigen / die doch mitten unter des
nen , die ſich rechtglaubig nennen / unges ſcheuetgeheget werden ? Zugefchweigen , daß man im Gegentheil leichtlich nichts leiden tan / was ſich von GOtt nennet, oder von
ſeinem höhern Urſprung geuget. Ungeacht auch ſo gar die Heydniſchen Dichter von ſich geſagt haben/daß GOtt in ihnen wäre, und
daßer ſie triebe/wann ſie feurig und geſchickt wdren Verre zu machen ? Was folte dann
num ein wahrer Chriſt nichtvon dieſem emia gen licht erwarten und genieſſen , welches er
kennet, undmit dem er genau vereiniget ift ? Vielmehr ift gewiß und dem offenbaren Wiiken GOttes gemaß / daß ein Gemåthe
deſto beffer von Gott und beffen Lieblichkeit zu ſingen und zu ſagen wiffe je genguer es mit ihm in Gebett und Gehorfam des Glaus
bens umbgchet. Esredet/was es weiß/und zeuget , was es geſehen hat/ gefeßt , daß die wenigſten das Zeugnis annehmen ? Muſe ren wir wiejedermatt zugibtG ! DE dem
Urſprung aller Wiffenfibafften und Gaben #kennen und verehren : ſo wird ja vielmehr dasvon ihm kommen /was ihn beſinget und
befchreibet. Und warum ſolte auch der X
Shopfs
Vorrede.
Schopfer nichtſomachtig und fren ſeyn, eia
ne Creatur nach ſeinem Wolgefaden zur ſtimmen / die ja ohneihm keinen Fingerres gen darff ? Wird ihm nun dieſe über diß ges trcu /unblåſet diealte Unart aubidaffen iro füllet er fie mit ſich ſelbften ; d. i. init allerners
Finnlichen Gute / und ſonderlich mit ſeiner empfindhen Sufigkeit. Warum folte ro dann der Mund nicht übergehen / da das Berk biß oben an voll iſt ? Oder wie tan
ein Gefaf vor ſich behalten /wann ein Freund GOttes hier und da daran rüttelt 1 und die
Hous
Gabe durch ſein Verlangen und Gebert er . Rout wedet ?
Diefetu nach darff lich auch niemand wundern / manner auf der Fülle JESU Tilfti einige Liebes • Gedanden entſprina gen fiehet. Es hat das Herk /daraus ſiegano iš gen /Gnade gehabt es in der That zu erfah . renizu fchmieden und zu ſehen , daf derHEra recht freundlich und leuifélig ſey /und die Leu . teliebhabe. Stein Wort iftdavon erdichtet
tein Austrudzum Schein oderaus Nach affung anderergeſetzet. Janod 1000. mal mehr ift zurückrund in den erſten Quel der
Gottheitwider eingefloffen /daß l'eineZunge Qups.
Vorrede.
ausſprechen / Fein Lobgeſang vorſtellen kam . Eine Brautſinget und redetimmergern von Threm Bräutigam ; ein Reicher ſchmaket
mit groſſen Vergnügen von ſeinen Schas Ben /und wer einer groffen Ehre getvůrdiget worden meiß fich damit ſoviel/ daß er felien davon ſtille ſchweigen lan. Wird eineSeem
le würdlich mit Chrifto nach vielen Prüf fungen und Läuterungen verlobet / roixdiß
ihrenáchſte Verrichtung / davon etwas liebe liches denen andernvorzufingen . Ihr gan . wendiges iſt zu enge die Macht derLiebe in Rico zu verbergen .Diefe ift wie ein Feuer: Dag nidt langeberborgen bleibt ſondern zu Thu renandSenftern außſchlägt/ und den Nad
bara weiſet/ wasvorhanden ſey. Einmit GOtt dereinigter Geiſt weiß von nichts els
Herrligkeit/ Schonheit und Reichthum sa
- fágen ; Ererdichtet Liebes Pralmen /
Singet /-fpringet/jubilirt, Seine hånde findvollPalmen / Seine Seele triumphirt. Gefeßtauch/ daß ihn eine höhniſche Michal auslachet i oderein höhniſcher Nabal abs
weißt, ſo ift er deffenKhon längſt gewohnt/ 262
und
Vorrede.
und gleichſam dazu abgehärtet / daß ihm der Welt ihr Lob und Spott einerley wird, Und wann ers nicht bereits aus der Bibel gelernet håtte / daß alles / was des Geiſtes iftrdem natürlichen Menfden eine Thorheit
wdre / fo hätte ers auß ſo vieler Erfahrung wiſſen können. Aber dem allen ungeachtet/ finget er ungehindert ført/mas ihm die hints tiſche Liebe felbft in den Mundleget. Ja wann er meinet 1 er fige gang alleine an den
Waffern zu Babel/ undwerdeſeine Harffe nun bald an die Weiden hangen müſſen ,lies berlo finden ſid hier und darooch einige Pils grimme berzu / die von ihrem verſprochenet Canaanwashören wollen. Damercket erf Daß nicht lauter Spotter und Veråchter ſind , die da ſagen : Lieber ſinge uns ein Lied
pon Zion ! Sondern / daß bißmeilen man. ches trages Herbermuntert / mande Zag. haffigkeit benommen / mancher Zweiffelge.
fidct, und manche Brünſtigkeit der gotilio la din Liebe erwecket werde.
be
Indeſſen jammert ihn doch aub der are in
HinMenſoen /weleye diß alles vor lerreEin 1 bildungen und füne Träume anſehen Sie 4
haben nichts erfahren / WASGOtt fegi teil fie
Vorrede.
fie gar zu viel erfahren /was nicht gott ſer : ich will fagen : Die ehrs und geidgeikigel die wodúſtige und thdrichte Gemüther has ben nur einen Geſchmack von irrdiſden nichtigen Dingen ; von GOtt den reines fien quiTeflen Weſen haben fie entweder gar Feinen oder ſehr groben unziemlichen Bes
griff. Darum können ſie nicht glauben /daß es etwas gewiſis / weſentliches und bleix bendes ſey/ wag Gottes Kinder davon růh.
men. Dwie mancher Odben . Kinechtwür. de den Kopffſchüttelen / wann er úber gegen wärtige Verfekommen möchte / wo er ſich nur nicht gar mit Pilato auff dem Richte
ſtuhl feste /und gelum den Juden zu Gies fallen als einen Keßer und Rebellen verurs theilete. Es iſt ja nichts Neues / daß die Pharifecr ein Gebott außgehen laffen / woer
JEfu von Hergen und mit Ernſtanhanget daß er in Bann gethan werde. Und wer tan es auch von denen elendenLeuten anders
sermuthen / da ſie ihn nicht kennen noch feia nen Werden glauben .Nurwdren fieernſte lich zu warnen / daß ſie dod aud dieſe und andere Würckungen GOttes fiehen laſſeni
und den Seif ſeiner Gnaden nici omáhen K3
mocha
Vorrede.
mddten .Stilforrigen und Gott den Auß. ſprud überlaffen /batnod niemandē gereuet. Gleichwoliſt die Welt nie bdſer und eiffe
riger / alß wann nur die geringite Krafft Chrifti fich auffert. Tauſend und aber taus
fend läſterungen GOttes i Scandidriffs ten und andere Greuel kan ſie leyden i bes
fördern und erheben ; po biel beudleriſche fibeinheilige Bücher läßt ſie papieren ; ſo viel kaltſinnige 1 ja recht fleiſebliche und unges reimte Gebette- formulen / Uodachten / Pree Digten / Geſänge und Gedichte erfülen alle
Bubladen und Bücher Sordache ; dies fe werden in Silbrund Gold gekleidet, als
geſchminckie Puppen getragen / auff die SÞau hingeriket /und von jedermangepries
ſen. Aver die Warheit des Evangelii in ih rem Geheimnuifen bleibet entweder unter dem Schöffel und verborgen oder wird alss bald u terdrucket . Doch wer weiß wielange die Tage der Vrfuchung noch mähren / und
was noch mitten im Dunckeln geſchchen may ? Ein jeder feheiminer ju i daß in dem yon Natur Ouncien Ort des Bergens dag
Befe Prophet ſche Wortſcheine, biß endlich
de Taganbrecheun der Morgenſtern Chris fins Jeſus ſelberm ſeinem Bergen auffgehe. Dir
Vorrede.
Diraberi Gottbegierige Seele, winke ich bey dem Eingangin diefen dir gicidam geoffneten Garter i die Quelle der Lieber Chriſtus gelum ſelbſt in dein Herk. Es
fepaun/daß du nod unter pieler Laſt desGer feges (euffseft/ oder bereits einen Somaet von dem wahren Evangelio des Friedens
empfunden habeft. Sit jenes / fomade dich der HErrihm alſo gehorſam / daß du den Geiſt der Kindfihafft und ein williges Here erlangeft / damit du nicht mehrmitZiang andaus Furot vor den Stecken des Dreie
bers folgeri / ſondern daß die Liebe Chrifti dib in allem dringer und in die Enge treibe allo zu thun . Das Treibin / Anklagen und
Verdammen des Velikes / werde dir qu eie nem Zugimeiſter auff Chriſtum . Difer múffe ok erſt recht füffe und hoch werden , wann du in dir nichts als Elend und Vero
dammung findet . Deine Demüthigung unter dem unerträglichen Goch múſie dirnur darzu dienen / daß du dešio leichter umbkeho
reſt/und werdeft wie das KipDJEfus / der umb deiner wille ſo klein / Demuthig und ſanfftmüthig worden iſt. Dieſer wirdfidro Dann mitir innigft vereinigen und pertrag
gen kdopen,wanndu keinen Sina kriogello Nao
Vorrede.
Nach folcher Vereinigung wird er in dir wohnen /wandelen / lehren , kräfftigen. trdo ſten / erhalten. An ftatt des alten Brimmist Ungehorſams/Murrens und andererUnart/ wird Liebe in dir gepflanket / und Gerechtigs
Feitund Friede geerndet werden . Du ſolei dich nicht mit bloßfein Sprin auffhalten / C
noch durch áufirliche Sagungen plagen / und die Heuchelin zum Schirm / und leere Worte zum Kennzeichen deiner Srdigkeit haben. Sondern du mirti Chriſtum anders
lernen und inihm gelehret feyn/ daß in ihm farýSerce) ein recbtidaffen und ungeheus chelt Weſen ſen.Keine Creatur rol alddaon
Mariam von den Süſſen JEſu abziehen ,
加
RE
oder dus befte Theil vonihr nehmm . Maro
tha mag ihr immer viel zu ſchaffen machen / und des einigen Nothtoendigen inzwiſchen entrathen. Dirnicht alſo mein Herk: Chris ftus Jeſus ſol dir fo ndthig und angelegen
di
feyn a/ ls das liebe Brod nim niermehr reyn Fan. Dieſer einige Meifter darff dich rogar
nicht aus feiner Soule laffen í daß wann Du ſchon alle Augenblict wiel tauſend Beo heimnüſſe ſcines Willens von ihm lernen möchteft , du dannoch dieſen Brunn nicht
erſchöpffen würdeſt. Seine Krafft ift ro groß !
be
Vorrede,
groß /daß er auchkan indir alle Dinge ihn unterthänig machen. Summa : Erfol dir Eins und Alles ) ja Alles in allen werden feyn und bleiben . Welche Seele aberbereits unter derOna . de iſt/ und das Evangelium als eine Strafft
GOttes zu ihrer Seligmachung genluft/die wird ohne dem alle Dinge zu Stuffenihrer Herrlichkeit brauchen . Was ihr noch von
Der Gemeinſchafft der Leyden jEra bitter ſcheint/wird thr durch den Genuß ſeiner Lies
be Defto füſſer. Sie hat zu nichts anders mehr Zeit als außzukampfen und zu lieben . Dabep errpeder ihrder Bräutigam ein füſ fes Luſtſpiel nach dem andern in ihrem Geift. Offt flieſſen daraus die aainůthigften Lobo Geſänger da die Verlobten einander umb die Wette liebkoſen und preiſe . Unzehlice Gelegenheiten trifft die Seele an ihrem Soopffer und Erldſer zu band -n . Die
Mengefeiner Babé bricht ihr offidea Mund mit Semalt auff/ſeio Lob mit einem ſondero
baren Lied außzyruffen . gndeſfin bleiben doch ungleich mehr Dand Begierden im
Hergen /und die Sehnſudtund das Seuff jen nach dem Vatterlande ſind nicht zu beo
ſopreiben. I fan und willauch alhier nicht
Vorrede. entdecken /was der große Freund und Brdu . tigam mit einer verlobten Seelen im Vers borgenen und gleichſam binter dem Vors hang Geheimnúß Weile handelt. Es find Perlen / dienur vor foldegehören / welche umbifrentwillen alles verlaſſen. Es iſt das berborgene Manna und der neue Namen /
Den niemand kennet i als der ihnempfahet. Was aber folgends gar in dem allerbeilige ften vorgehet / Darff kein Heyde aus dem
Vorhoflennen noch beurtheilen . Es wolle Deinnach der HErr einem
jeden geben / auch dieſevon ſeiner Liebess
Duelleausgehende Tropflein mit Feinem una teinem Auge zu betrüben. Wem ſienict bea lieben Derlalle ſie einem andern über : . Wer aber etwas Gutes drinnen findet , der laſe
fich dadurch zu dem lebendigen Waſſers brunnen ſelber leiten /und glaube,daß er das
felbfian Weiſheit/ Madyt und Süßigkeit kein Ende finden werde. Indeffen waswir geſehen und gehöret haben , das lafſet-uns andern verkündigen; auff daf auc ſie Ge.
meinſchafft mituns haben !Oeſchrieben Den 12. Junii 1697.
Ben
( 1 )* ************* 些 学生
学 步步步步 带
Betrachtungen úber
Die acht Seligkeiten aus Matth. V. II.
I. Aus Matth. V.v.3. Bildet ab einen Menſchen /der aller Reichtbunt und Vorrath von ſich
geworffent/ bloß vor GOTT DÅ liegt, aber durch einen Engelüber. Kleidet wird .
Ch bin cin armes Kind / aus diefer Wile
Bele
geriffen
Und von mir ſelbſt entbloft/ von allen ab. gethan/
yo hab undliebe nichts) ich fan und wollte nichts wiſſen / Bekenne / daß ich mir im Grund nidors helffen fan. 2X
So arm und bloß bin id). Wo aber fol idi finden ! Was mich in Armuth reic / im Elend herzlich madt.
wehle was ich will / ſo muß mire bald Derſdwinden )
Die ganze Creatur hat mir nichts zuge. brads.
Die Welt die gibtmir nichts , fic hat mich abgetrennet
Die Frommenſind felbft arm i fie haben nides vor fick
Ein jeder bettelt felbft / was er fein eigen nennet .
Die umbuns fehr So gar Rehte auferg innumerlidy
Hier fich ihr HErupor dir ;- Entbloß und full fugleid !
Him . Mein aufgetecriesof mit Deinem mel. Neid
III.
11. Aus Matth . V.0.4. Vorbildend ein Weib im Trauery
Kabit figend / welder von oben " ; der Kelch des heyls gezeigetwiro.
Es iſt nod) nie die Ordnung umgekehrs / Das
Daß Freud auff Leyd/ nidr Cend nach Freud roll tommen.
Zwar ben derWelt wird dieſer Sdíluß geo Rörel
Sie hat die Luft vor langes Leyd genom , hiện .
Mir nicht alſo ! Yo siehewiltig an DasTrauer-Kleid / ch mich mein Var ter quicket:
Ilnd ob ich gleich mir ſelbft nichts geben fan
So nchmſchickcr. ich dod iwas feine Sand file ad ja ! 3 mag nightcher frölich feyn Bis ihm fein Berk wird über mich felbf. brechen .
Wer ohne Zucht ſo eilt zu jence Pein / Den werden zwar aud hier die Dornen ffc chen :
Dod (dau er zu, was er vor Freude fricgr. go mag ſie nicht mit einem ſolchen theilen , Wennnurmein Herz das erſte leyd beſiegu
Somag gleiwlang dic leste Freud ver. weilen .
Man wird zulegt dods offenbahrlich ſehny
Daß jenen weh und mir per wohl gea foehn .
A2
IV. Uns
4 ** IV.
III. Aus Matth .V.6.5. Die Seele nach dem Engel ſehend/
welcher ihr einen Palmen -Zweig reichet / bar Schwerd und Bogen
unrer ihren Füſſen / und figet auff der Erd -Kugel. ſtilles (amm / und fanfftes Weſent
Wenn wird id dod dir ihnlich.( enni Daß meine Seel in dir generen / 4늘
Und durc dein Blurkan werden rein .
2d laß mid ſeine Krafft durchdringen , 3d zeud mich in dein Hern hinein . Caß mirs den tieffen Frieden bringen, Darin iç kan verwahret ſenn. Por meines wilden Feuers roben .
Nimm hin des Griinines Hefftigkeitt
+
Und laß mid in der Saldid loben/ Mit Göttlider Gelaſſenheit. Sanfftmütiyig / fill und eingezogen , Befcheiden / und in Einfalt weiße Von Herken niedrig und gebogen /
Bedaditſam undauff deinen Preiß Im iebes . Eyffer feſt geſeket. So iſt der Erd ,Kreiß völlig mein / Wenn mid tein Sterben mehr verlegeti
Und Friedens. Palmen meine ſeyni
ঋণ
Ad holde Sanfftmuch / mad mein bitters Serge füß/
Daß ich nod auf der Erd die beſte Fruchs genieß. V.
IV . Aus Matth. V. 8.6 .
Kuffeinen entblöftenMenſchen /der alle Speiſen und Schåge hinter
ſich geworffen hat/ und vom Ens gel getråncket wird. Hier liegt/O HErr ein måder Gelfi Hier wirffter fic ju deinen Füffen / Wenn er ſich los von allen reißt
Und aller Welt will gerne miſſen.
Der hunger treibt mich ſo fu diri Mein Glaubelåft fichnirgends ftidery
Als wenndu JEſu firundfür Ihn wirf von deiner Taffelfillen Da werd ich farct / da werdid)ſatt / Damangeltmirs an feiner Speiſe.
for Chriſten , fend ihr etwamatt/ Dort, was ich eus vor Stårckung weiſe. Geht nur getroff zu Chriſto hin För fönut nicht leer_jurüde tommen : Srets hat ein leeres Kerk und Sinn
Von ihm Gerechtigkeit genommen .
第 6 ** Er iſt ja viel zu fromm und gut,
Daß er nicht allen gåtlich thut. VI.
V. Aus Matth.V.6.7 . Die Barmhersigkeit ſiget untervies len Kindern, denen ſie ihre Bruſt
famt anderer Speiſe reicher ! eiit Engel ſchmuet ihr zuí und fegnet fie.
Der traure Seelen, Freund/dervon Barms hersigkeit
So reichlich überfließt / muß dieſe feeligprete ſeni
Dieaudsſo ſind geart: D Quel der Süß figkeit !
Kud hier wilft du ſo viel Erbarmung mit erweiſeni
Daß dein holdfel'ger Mund mir gibe / was dir gehört. Von dir /nicht von Natur fan meine Liebe fomme/
Und doch ſoll ich davor fo herrlido fern gechre. hått auf dieſer fúl ich Gnad umb Gnad genommen !
Erweige doch mein Herk / serſchmelk den hartenSinni Las
7'
3 7 **
Laß mid vor heiſſer Lieb ben fremder Norh zerflicffen /
Als bey der engenen. Diß werde mein 56. winn /
Wo ich nur dienen fan . So tan der Strom außgieffen /
Was deine Quelle fühendt. Denn das weiße ich dabeyi
Daß ich durch Gnade felbf Erbarmens wür Dig fers.
Kommis nicht auff deine Guld allein uno ledig an
Somciß ich nichts / was fona micafeeling maden fan .
VII. VI. Aus Matth .V.0.8 . Eine holdſelige "Jungfrauhalt einer Lilien : Buſch an ihre Bruſt
ſchauet in dem himmel die gerie lichkeit GOttes.
Du reines Here / fchaff mir auch meines rein/
An dir iſt ja kein Eadel nicht zu ſehen :
Ad könnt ich refinee,weiß wie Liljen renn) So rein als Gold / das in der Prob mag Rieheni 24
So het als wie die Sonne blincke hervor,
So heilig / wie die Seel'gen vor der ſchwe. ben /
Und wie dich rdvaut der Seraphinen Chori Ja wie du felbft in deinem Lidhten leben.
Doch bin ichs nicio / ſo werd ichs einmahl reyni Wenn alles wird von mir ſeyn hingenomen . Olaß dein Blut nur immer bleiben mein /
In dem gerau ich mir ſchnee, weiß zu fom . men
.
Vor deinen Thron.
Wie helle wird mein
Kleid
VonGlanke ſeyn: Inde will id bewahren / Was ſauber if ! des Glaubens Wachſam . fitti
Sol teine Máth durch deine Gnade ſparen . Dann wirſt du mich mit lauter Zuſtanfehn, Und id fan did in deinem lidt erblicfen /
So offt id werd im Geifte vor dir ftehn
Wirft du mir deinen Glang entgegen fobi. cfen /
Mun ſaubre/ brenn und ſchneide /wie du wilt/
Mad nur aus mir ein rein und fchones Bild.
Du wirſt gewiß den Ruhm alleine haben : Ein
937 Ein reines Hers kommt nur durch seine Gaben .
VIII .
VII. Aus Matth. V. 6.9. Der Friedfertige fibet auff dert Wolden mit Lorbeern gekrönt/ und Palmen geziert/ihm liegen die
Kriegs -Waffen zu den Fällen. Friedfertigteir1, wie füffe biſt du doch. Du biſt von Dit du Tochterſeiner Liebe.
Wie leidyt iſt mir das ſanffte Friedens. Joch So offt ich mids in rechtem Lieben über
Da fåde der Krieg ſambt allen Waffen hini
Da brennt GDtrauß, was mir die Ruh fant ſtöreni
Und wapaet mir den ihm gelaßnen Sinn /
Mit lauter Fried / der Unruth recht zu mehe reni
Ade Srtedens.Fürft, du Quelle meiner Ruhi Ser du mein Fried : yo will befriedige bleiben
Ws
In
on 10 S In deinem Blur. 2lito (dleuiß den Ein gang ju/
Wenn mich ein Feind will ausder Stan treiben.
Laß deinen Geiſt den Friedemacher ſeyn/ In Frieden mit an deinen Kliedern hangen So gehn frir dort als GOttes Kinder ein.
Wen wolte nicht nad diefer Ruh verlangen ? IX .
R. VIII. Aus Matth .V. V.10.II. skin beraubter Menſch gebet init dem Stabe auß der Welt auß / }
wird ron vielen mit Steinen vers
folgt aber von einem Engel auf dem Einimel angenommen . dlag immer zu / mein Feind, und drånge midy
Dufanft mir doch die Seeligkeit nicht från. den.
Je mehr du mich beſtürmeſt åußerlicht Je tieffer werd ich mich in 62tiverſencfen / wüfteft du , was diß vor Vortheil már,
Du mårdeft mic nurmit Lieb. foren fuden : Nun bringt dein Schlag mir Freuid / dte Schåndung Ehr/
Und taufinoSegen fteckt in deinem Fluchen. Denn
i
Denn Jeſus ſagte: derwelk wohl/ wie es geht.
Siofou es nicht ? Er hats ja felbft ero fahren . Du wirft wol rehn /wie hoch er lift erhöhti Er wollre ſelbſt zulege ſein beſtes fparen . Was ſtörte mir denn meine tieffe Ruh ? go wende dir / Wele ſo gern den Rücken / Und eil mit dieſem Stab dem Himmel fu.
Da fol mich wol tein Quintgen Creuk mehr drůcken .
O ſelig /den das Creuß zum Zimmel Oringti
Daß er dabey von lauter Seelig fingt ! X
GöttlicheLobo Begierde/ Uber den Chor der heiligen /welchent unten auff Erden die Seele zu .
ſchauet und mit einſtimmet. Aus Eſaia VI. V.1 -4. Did beret alles an /tas nur den Ddem hat
Wie ſollt ich denn daben der lekte wollen bleie ben ?
6
12 ** nein ! wollte gern an allerEngel ftatti Wenn Wunſch und Wiffen gile i inic dir
zum Preiß verſdreiben . Ghicl nur den Dolen Brand der Liebese Gluth auff michi
Verzehr mich gank in dir / laß ſo viel Zun. gen werden
So viel id Glieder hab. Ich will dir wile liglichi
Was fie im Himmel thun /abſtatten auff der Erden
Es ſind ohn dem nicht viel i die dich hier. beren ani
Ad lobt dod unſern GDit / wer ihn noch loben fan !
XI.
Auff die erlaſſene Sduld. tin Engel wiſcht Çie Rechnung von derTaffelniiteinem Schwam auß / davor die Seele dancet. Du überreiche Gnad ., du Strom der Güte tigkeit/
( Doch iſt das noch zu ſchlecht/) du Meer voll Frömmigkeit/
Du Abgrund aller Treu.Wie hoch war ich geſtiegen So
13 S
In meiner Schulden Zahl? Nun tan mte zwargenügen/
Daß to mit Sünden . Schuld nicht mehr verhaffter bin.
Dodi bindt ein neues Band den fchon ver . Pflichten Sinn.
Vor die gefcbencfre Sfuld bin ich dir nodi verbunden /
Da habich neue Schuld in dem Regiſter Funden . yoo Sen Thöre dir davor gli eigen ganki Mein
/ Sieges ,Krank,
Mein ganger Himmel iſt zum Unterpfand verſchrieben ;
Nichts iſtmir auſſer dir zur Sand . Særifft iiberblieben / 1
Denn alles iſt bezahlt. Du förderft zwar Sou die
ld
Von dem Gehorſam ein / . dod haſt du aud geduldi
Biß ich dir nach und nach die Zinſen fan abtragen :
So gar kan ich von nichts ben dem Spuld. Herren flagen :
27
Er
14 Er gibt fid noch mir ſelbſt / und will mir souldig ſeyn/ Durch ſein Verheiſungs ,Worr.
Wer
redet mit darein /
Daß ich mich ihm nicht rollt volfdmmlich übergeben ?
So bleib ihm hoch verpflicht in dem und ice nem Leben.
XII.
Das Seufftzen des Gefan . genen.
Die Seele liegt mit Ketten gebunden an die Welt / und ſich ſelbſt / wird auch von hinten zu durch den Sas
tan noch gehalten. Wie lieg idy/ Arme / nods gebunden, Wie drucke mio meiner Feſſel (aft.
30.inetnt/ ich båtte Frenheit fundeni Als inich die Lieb der Welt gefaſt. Da wollt ich ungebunden gehni Und meinen frenen Willen haben :
Drauff muſt ich zu gebotte ftehn Den Feinden /die mid nicht loß gaben, Nun feh ichi daß ich noch niche bin Auß ihrer Machrund Stricten gangen :
Ad HErz, nimm dieſe Feffit hin : Machi
Mach loß/was nod von mir gefangen , Die Welt. Lieb iſt nod fehr ſubtil In mir nad der Naturverborgen, Und was id noch vom Fleiſche fühl/
Das macie dem Geift vtet tauſend Sorgen . (daue mein Gefängniß an / Ich laſſe nimmer ab zu fahrenen !
Dody deine Langmuth ifsi die fan Mich nach Verzug geſchwind erfreuen Mad nur eins nach dem andern losi
So fomm ich frey in deinen Scoop. XIU .
Ein Chriſt/ ein Wunder. Viel Chriſten viel Wunder. Ich lebe nod in diefer Welt/
Ich bin dodo ſdon zum Himmet auffgeho. ben .
Ich trag ein Goch / das mir gefälle: Jd bin kein Engel, und fan GDIT doo loben .
Jd heiß ein mangelhafftes Kind/ Und bin dod werth / denſelben zu umfangen / An dem man nichts als heiligs find :
Jo hab ihn ſchon / undmuß ihn doch vero langen Sein
16 % Sein Creus wird leicht / und doch auch fchwer/ Nach dem id, fo genau mit ihm vereinet : Mein Herß iſt vollund dennoch leer : Voll Liebe/ leer von dem , was ich beweinet :
So bin ein Wunder Menſch vor andrer
Menſchen Jugeni Und weiß nicht, ob ich noch werd unter Men fchen taugen .
Des Éreukes Krafft hatmich zum Thoren långft gemacht ; Mid wundert / daß man mich nicht ins Geficht verlacht. XIV.
Auff den getreuen Hirten JEſuin Chriſtum.
* Raß deine Stiiñ , mein Hirt /mid hören /
Komm /locte mich inwendig , wie dupflegfti Wenn du deinWorrin meine Steffe legft.
Ad greiffmid an , wenn ichmichwollte wehren /
Und dir nidit folgen mocht. Komm , lieber trag /
Und hebemich i ich tan mich ſelbſt nicht führen ;
Du muſtin mir dein Ereut und Schmach Sabr
-
M 17 S
Selbft tragen / ich fan felbft mich leide ver. lieren.
Drum laß mich nidie vom Schoſe fallen Fu will dir gern nach gehn in allen . Doch fan ich das auch nidx ; drum gibi
Daß ich dich durch dich ſelber lieb nada del nem rieb !
XV.
Roſennach Dornen .
Es tönnen deinen Fuß nicht ſo viel Dornen Redien /
Der Sinniſt nie von Angſtund S - merken ſo verrounde :
Du wirfti mein Hers/vielmehr von tauſend Roſen brechen /
Wenn dir dein Seyland wird erſålen ſeinen Bund /
Der noch nicht iſt bekannt. Die Crone blinde von oben;
Der Blumen Lieblichkeit lacht sich von wei. ten an.
Der Wolcken ſowarkes Tud wird bald hina weg gehobeni Damit das volle lidir dich frenbeſtrahlen fan.
Dann geht dirs herrlich auff/es dringe in dein Geblüther Das
於 18 34 Das wale indir/und weiß offt nicht zu laſſen fidi/
Wenn jener Hoffnung Krafft erfaffer dein Gemüther Und reift es mådriglich hinauffund über ſich
Von dieſem Unbeftand. Wol dir in ſolchem Erandi
Wieleicht wirdvon der Zeit dein Sinn denn ſeyn gewandt
Durdy ftill iind willig ſeyn /durd warten und durch hoffen.
Dwer dod fchon das Ziel hår auff die Art Betroffen ! XVI.
Amen in Hertzen. Skinners /darinnen auff einem Brief 2mengeſchriebenmit anbangens dem Siegel / oben eine sand hing auß ragend mit zweyen auffgeba .
benen Fingern. Nun bin ich ſo gerviß von deiner Wahr. heit Maditi
Daß ich mich ſelbſt davorzum Bürgen wollte geben ; Benn
1
S in St Wenn ich D ŞErı dein Wort fampt deiner Thatbetracht/
So fångt mein Glaub in mir von neuem an zu leben .
Bey dtr iſt nichts als ia / Ja / Amen if dein Sdwuri
Duhebſt die Händeauff/ und fchwerft mir
7
zu Gefallen : Laß zweiffeln wer nodi mag/laß leugnen die Natur !
Mir Toll diß Amen ftårs mit Krafft im Bergen (dallen .
Dein Geiſt fanmir ja wol fatt Brieff und Siegel fenn Wenn ich mit Freudigkeit den Zugang zu dir nehmer
Da bringt mein Advocat mich in der Still
f
11
hinein/
So daß ich mid nidt mehr des fåſſen men ſchåme.
Ja Amen ! noch einmal ; dennwarlich bleibts daben/
Daß die Verheiſung nur in JEſu Amen fip ! XVII. -臺
20 SX XVII.
Uber ein brennend Hertz. Luc, 24
Brennet nicht dein erg indir/wenn er mit dir redet ?
Wenn nur mein Serge brennend iſti Da ich das Wort des Lebens fafiei So weiß idy/daß dus ſelber bifil Des Vatters Wort/das ich nicht laffe. Die Flamme deiner Liebe mache/
Daß id mich immer höher ſchwinge: Und wenn ich deine Freu betrader
Ein Liebes, Four zum Opffer bringe. Die Flainm iſt ja von dir enkiindti
Drum eilt ſie zu dem Urſprung wieder/ Undwenn ſie unter wegs dich finde/ So fehrt ſie nie zur Erden nieder. Dlaß inidh ſtille ſtehn und hören/ Wenn du willt in mein Herk einkehren. Du ziehſt allein ben denen eini
Die dir im Grund gelaffen feyn.. Wie gerne wår id dod indieſer Flamme l'ein XIIX.
-1
XIIX.
Glaube und Koffirung weiſen auff das åber ihnen ſtehende Lamm
mit den Wortent : Siehe/ das iſt ás. 60ttes Lamm !
Wo Glaub und Liebe ift/ die alles überwiegti Da muß der Hoffnung Grund wol fefte fica hen bleiben :
Ach ja , die Liebe iſts /diealles überwiegt/
Dachdem der Glaube dich zum Lamm hat müffen treiben , Sogehtder Lauff recht fort. Da zeugtvon ſeiner Treul
Was du nur fichſtund hörſt. Da kanſt du es ertennen
Und fühlen , wie es dir zu lieb errvůrger fen /
So daß dein Glaub inKrafftihn magden Bråutgam nennen . Dann grúnt die Gegen - Lisb : dann opfo fert ſich dein Geift
Zu ſeinem Willen auff. Da liegt er ihmgea laſſen
Und heiſt im Herzengal was immer Nein ſonſt heift.
So feſt fanGlaubund Lieb und Hoffnung Chriftumfoſieng Denn
hogy
22 **
Denn alles hat mit ihm allein vollauff zu thun.
Doch weiß ſie fchwerlich mehr den Unterſdied fu geigen /
Den Glaubund Liebe hat. Gnug / daß in Chriſto ruh'ni
In Einfalt folgen Yhm /ſein Herge 311 Ihm niigeni
Jør Glaub und Alles heift. Drumbleibet dodidad lamm
Ihr Lieb) ihrLidt , ihr Seyt/ und kurk, iht. Brautigam. XIX.
Jeſus mitMaria / Eliſabeth mit Johannes fich erfreuend. Wer JEfum ſelber hegt in ſeinen Liebess : Armen /
Den bringt diß werthe Kind gar viel Ero quicfung zu. Er wird auff deſſen Schoß im Glaubentaur erwarmen/
So hat er einen Schmack an der gefundnen Ruh
Vor ſein ermúdres Herk.
Denn folde
müffens feyni Die
23 ST
+
Die Chriftus zu fid rufft. Die mogen ihr recht falen :
Im Sunger geht das Brod /im Durſt der Tranc (ůß cin ;
Da wird das Herperft feft/ undwill ihnnicht weglaſſent
Biß daß ſein Seegen kommt. Maria tråge das Kindl
Eliſabeth ift froh , daß fie den HErren find An der Gefreundin Bruft. Johannes fans bezeugeni
Dem Lamm und ſeinem Reid muß alles / alo les weiden /
So bleiber Glaub und Lieb in Hoffnung im. mer feſter.
3 1
Und JEſus wurgelt tieff in ſolchen Herren ein :
Erwehl im Guren doch D Seele/ dir das befte!
So Collaud JFfils dirin allen Alles ſeyn: xx. Auff ein liebliches Bildniß JEfu. Wie (dón filitdoch mein Hraurigam ? Die Augen ſindmore holdi Reuben
SenMundwar file wie ein Lomnin / 2016
1
24 St Als erthm ließ das Leben rauben. Die fraufen Cocken binden mich ! Denn ſelbſt die Liebe ſpiegelt ſich In ſeinem lichten Angeſichti
Daſchaut man keineFleten nichr. Iſt nun rein Vorblich mir ſo rdón ,
Wie wird er denn nicht ſelberfehn ? 2Olaybe/ nimm ihn eigen hin )
Soiftder Schönſte Dein Sewinn . XXI. 4
Uber eine muſicirende Jungfrau .
Die füffe Harmonie / wozu dein Geiſt mich bringt
DJEfu / reikemich fiets an dich mit duft ju denefen /
Wenn dir in Einfale offtder Glaub ein Logo Lied ſingt /
Sobald mein Willefich will nada dem deinen kencfen .
:
Dann klingt es ſchon vor dir/denn ſtimmt der Engel Chor /
Bennid , dem HErren fing und ſpiel in mnei. nem Sergent
Dom id nicht | ſondern nur ſein Seift hebt mid empor/ Uno
25 Si
Undpflege in Unſchuld wol mit ſeiner Lieb zté [ cherken.
Dafreut ſich Leib und Seel/ da liegen Opf fer dari
DerLippen Farren ſind zu Jeſu Preif be. ftimmeti
DesGeifiesFülle rührt und fide mich gang und gas)
WeilGDutes Flamm in mir als auff dem Altrar glimmet.
Verdenetemtrs nicht/ daß ich von aller une ruhreic /
Yoh eile ſo mit Machinad jenem Chore fun Da in der tieffften Suid doch drenmal Veilig flingti
Ofeclig/ deffen Geifim Vorrath foron mica fingi! XXII.
Der ſein Låmmleih tragendenirte. Mun trage mic , mein Dirt nur immerhin
Undlakmidi dod sin Ribes { åmmlein fenn .
Einfältigkeit gibdena gelaſſnen Sinni Und mad mein Herz von aller Falſcheid sein 8
Bind
26 **
Bind Hand und Füß init deiner Parcten Lieb/
Daß ich mich nicht verirz und von dir lauff.
Der ſanffteStab des Geiſtes reymein Trieb, Soleg ich mich auff deine Adſein auff! Und hang an deinem Hals.
Ad tragmich
hin, mein liche
Ich weiß du thufts / die Treu feude dir aus dem Geſichti
Wie role inein Mugs fid in deinem ſpiegeln níct ?
Sag , ob der Wolffdactivas nod gewinnt / WoSdaffund Hire fo gleich geſinnet find. Dun opffre ido mido dir / ergeb dir / was ich bin/
Bring mich deinºm Vatter dar! Nun trag mich immerhin ! XXIII.
Chriſtus trägt ſein Creus /und geht über Dornen vor derSeelenher. Jotrag ſo gern das fanfite goch auffmir ) Die leichte Saft ſcheint zwar mein fleiſch qui drücken :
Doch pflegt mein Freuna bey dieſem Ereuke hier
Mich
1
27 S Mich tauſendmal darüber zu erguiden / Drumtrag ichs gern /jedoch nicht ſelber ichi
Mein JEfus irågtmir alles /was ich trage. godarff mic nur ihmn laſſen wiliglior
Sowird mein Ereuß zur Luft/ und feiner Plage.
D könnt id nur auff einmal alles fameni you wollte mir noch mehr auflegen laſſen. 3
Ein Quinetein Creuß bringt mirmehr Ses ligkeit/
Als tauſend Pfundder größten Süſſigkeit; Das beſte ſpartmein Liebfter doch zulette
Boi dem / den nur des Creuges yodo er. góri !
ge långer ers hie rrågt / je mehr wird ſichs verfüſſen : Er wirds mir Luft und nicht gezwungen tra . geu můſon. XXIV .
2uffeiJar n ien -Bild und dasKind . lein JEfu / vorſtellend den in der Seelen Geſtalt gewißenden Keys land.
Wenn Jeſusnun in mir Geſtalt gewinnti 82
So
28. Se
Sohab id ihnund er hat mich umgebeny Dann bin id ihm in allen gleto geſinnti Drum will er mir / und ich muß thin nur leben :
Sein Liebes . Armumbfaffer was ich bin , Und ich druct ihn anmeineGlaubens. Bruſt. Soiff unsbeyderfeits nur Lieb bewuſt.
Sein füfer Blick zeude mid mit Macoda. bini
Und wenn id ſoin ihm hab zugenommen, So werd id) bald zum vollen Alter kommen .
A thcures Haupt / gib deinem Glicde Krafft! deinGeift mich neu vollkommen daß Biß fdgft. Dumuft in mir noch Eins und Alles feyni Drauff freu ich mich : die Zeit bright bald herein. XXV.
über das Creus JEfu /ſo die Seele bålt. Du bif biß an das Ercus demVatter creu verblieben :
Dlaß mid JEſu/ audi mit dir gecreurige feyn 1 Song
1
29 S4 Song fan to dich ja nicht nach meinen Pflichten liebeni
Ju geh dann wiliglich mit dir inTodt hina ein .
Dun ſerb idi nad und nach / nun gibr mein Wille ſich
Indeine Liebes . Zudt/ und die Vernunfft muß weiden.
Der neue Wille grúnt / die Einfalt meint nur did
Mein Glaub will immer mehr das füße Creuß erreichen
Wie köfllid biſt du mir ! Es bleibet doch daben/
Daß JEfus meineRuh , ſein Creuf meia Bette fer. XXVI.
Die Seele von Feinden beſtürmet nimmt den Schild des Glaubens /
der mit dem Diamen Jeſu beg zeichnet ift .
# Was tan mein Herz doch ſone wohl feſte machen ,
3 Benni fo vielMade der Feinden mid) be. ſtürmı? B 3
Wenn
30 Sk
Wenn Saran ſelbſt mir zeigt der Höllen Raden :
Wer iſt/ der dann ein armes Schaaf be. ſchirmt?
Geroft mein Herr! Noch einer iſtvorhan. den ,
Der aller { ift und Macht gewadifen iſt. Berianit du den und wirft alsdenn zu Schandeni
So wiffer daß du ſchon verlohren biſt.
Das ifi der theure Nahm, in JeſusBlut und Wundeni
Den Menſchen offenbahrt, der Außzug atler Krafft!
Bey dem der Glaube hat die Überwindung funden /
Das iſt der Schild, der dir Schuß Henl und Frieden foaffs.
groffer Nahiner ſoll ich diß umſonſt anho. ren ?
Soll ich die höchſte Krafftnicht aud) erfahren hier ?
Wohlan id will damit mich immer tapffer wehren
Biß ich im Sieg Triumph frohlocfend finge dir. Du
n . Dujeigſt mir ſchon die Cron zu reißen mich
.
von oben :
Drumfåmpff ich nun ſo lang / biß ich dich dort fan loben .
XXVII.
Die Seele ſiehet ſehnlich die Verſam , lung der Engel und Auſſerweblten bey GOtt von ferne. 1.
1
En
-;
1
Wielieblich iſt, Herr/deinerWohnung Sik: go ſchauewolvon fern den Blank ; Doch seigt er ſich noch niemals gank ;
Er geht geſchwind vorbep gleich einem fanele ten Blik.
Das macht mein ſowatics Mugi Das nod nichtzu ſo hohen Sachen saug. Ad wår mtr nurfein bald der Vorhang weg. genommen /
So würd ichwol nach Wunfo zum vollen Stanen kommen.
Die Zeit wird mir zu lang, ich wart mit Schmerken auffi
Ddaß ich heur foon hårt vollender meinen Lauff !
B 4
II. Ge.
IL.
Oldalt ! mein Serk: Du haſt nodi nicht zu lang
Did nad ſolangen Genl geſehair.
Wie kan dir doch berm Hoffen werden bang, Da er den Geiſtzum Pfandelehnt ? Bu folcber reinen Freud Muß dir dein Herge rein und heilig ſeyn be. reit ;
Verftor dir nicht die Kuh / der fomimenſol / wird fomineni
Sobald die Kinderniß wird feyn hinweggc. nommen.
Dein Glaube hat ſo viel in deffen ſchon zu thun
Daß du imSieben fteho in Hoffen fanft be ruhn. XXIIX.
JEſusiſt dasBrod /das vom bima miel toiſt. ?Eri/gib uns allwege ſolch Brod. Joh.17. DBrod des Lebens ſpeiſe mich : Djúſles Manna nchr die außgegehrten Kråffie! Mein
7
33 Mein Seiftſucht did ro durſtiglie : Und iſt verhungere durch die weltliche Sc
ſchafftei Dageht er ledokend hin und heri '
Undfan ſo schwerlich ſido su deinem Sabfal fino den :
Eriftbißweilen nod ſo leer , Und tan im Durdbrud nicht gleich alles überwinden
Was ihnmacht müder ſowac und matt :
Drumthur mein Glaubens . Mund fich weit auff im Verlangen ; Ad mach mich mit dir ſelber fare !
Damit id Nahrung kan aus deiner Kraffe crlangen .
Duhaft ja übrig gnug : drum laß dte Bros famiein
Mir Armen vondemTifos der Lieb dieSpeiſe ſeyn.
XXIX . Die Seele bat vor ſich den Satan , neben ſich dieWelt/ bey ſich ihr
Sleiſch.
Qarme Seel/ du wohnft hier unter Scor. pionen
34 **
Die Schlangen . Brut / die du in deinem Buſen trågſt/ Wird deiner / wie ſie pflegt/ mit Reißungen nido conen.
Wer weiß , was di nodi conſt unwillindbey dirheart.
Sit die Gefahr nichtgnuz? denck / wie der Sarantelleri
Wie tikig, måditig und gefährlich ers beo ginnt.
di foaue / wie die Welt in ſeine Nere fållery Und dich ſo mandes mahl in ſeinem Siebe
findt.
fleuchi mein Herk/davor/hier giltesnicht perweilen
Du wirft ohn dem ſo offe gewikigt und er. mahnt.
Brid , nur im Glauben durcs : fahr fort zu ODit zu cilen !
Bleib auffdem ſámalen Weg/ den Chriſtus dir gebahnr.
Trau deinem Fleiſchnichtmehr Bleibſtdu im fteinen treut
So glaub / daß nach der Prob was groſſes deincſen.
XXX,
MS 35 S XXX .
Die Seele betrachtet GOttes Mag
1
1
1
jeſtåt /und hålt ihren Glaubendas gegen.
DHErr / (8 thuemir noth / daßich ein gut Vertrauen
Zu deiner Såte faß.
Denn meine BIE
digkeit
Mschr/wenn ich wollt allein auff deineHoheie ſchauen,
Durd ungereimte Furdhrmich von dir trei ben weit.
Hier aber muß der Glaub in Helden . Much durdbreden /
Der ficht nur auff dein Wort/ den ( chrecte Vernunfft nicht ab)
Der weiß von nichts als dieb und Treu und nad ju ſpredeni
Und zehlt / wie viel er ſchon gewilfe Proben hab.
Drum gehrer freudig hin/weil nichts den Zu gang wehret/
Er klopffet redt getroft an deinerGnaden. Thůr/
Und ift nic ohne Fruďt (GQuSob !)futo růd gefehret;
B6
Das
36 Daß mabt/ dein Geiſt hat diß zuvor ge. wirot in mir.
Vatter Himmels . HErr / der du in als
len Dingen / Beſonders aber gang in deinen Kindern biſt! Laß den uninindigen noch weiter ſo gelingen / Und offenbahre/ was vor dir gefällig ift.
Verſendte mich in dic : laß ben mir treffen cini
Daß du noc völlig wouft inAllen Alles feyn. XXXI.
Vorſtellung und Verlangen des Göttlichen Willens. Du unumſcråncfter Geiſt, du frenes We. fen
Darnado fica alle Wele bequemen muß.
Go hab von deinem Raihgenug geleſen/ Und bin in Demuthan der WeißheirSolub. rmig ac daß ich ihm módut ganisgleisfömere den /
Wie ſolleid nidrdir felbft ſo ähnlich reyn ! Der Himmel war in mir ſoon auff der Er. den/
Mein Bile wåremehrals Engliſch rein. Willer
El
-8
me 37 Sk
Wille) der du nur mein Woht verlangeſi Caß dieſen Soluß alsbald gehn in die Thar. d weiß /wie du mit einer Seelen prangeſti Die ſich nur überlaſtdem treuen Rath.
Laf meinen Vorſak nicht ſo flüchtig bleibeni BereiterRårdrechalt,was du gerhan: Duwoudt mich fieber in die Enge treiben / Wenn ich auftreten wolt von deiner Bahn.
Dein Wille ſey mein Weg , die Regel/ und das Ziel! Kurg: Alles ſen ermir : go will ja nicht zu viel.
XXXII.
Uber den am Creug dürftendent JEfum .
Jo hang an dieſem Ereuk ju Chrifti Tod gepflankol
Daift mir aller Durft zur Creaturverganges Die falſchen Quellen ſind faſt ausgetrocner gang!
1. Der alte Menſo ſoll nun an ſeinem Creuke hangen .
Den neuendurftforehr / Lebens. Brun , nad dir/
Ergeuß dich doch in mich mit allen deinen Stromen . BZ
So
38 So muß mein dürrer Mund von dir ſein Labral nehmen.
D daß id doc noch gar ertrånce m dieſem Meer !
Yeng trinc idis Tropffen weiß / drum důrft mid noch ſoſehr.
XXXIII.
Auff den gecreußigten Jeſum / inders ſen Seiten die Seeleals geflüc gelt auffſteiget. Wiegraueidod dem Fleiſch vor ſeinem Todi
Es fleucht das Creuß/ erſchüttert vor dem {ciden/
Drum ſind dem Geift des Glaubens flügel nothi
Der mid auffhebt und bringt in deine Seks ten /
Da Reig id friſch die Jacobs, {eiter anı Udgehmirdoch von deinem Ereukentgegen , Ud laß mich fein in deine Wunden legen , Und bindmid feft/daß ich nichtweichen fan ! { aß die Naturentfråfftetfinden hin/
Und (uſtund Nus und Ehre ſeyn erſtorbene Biß ich der Weit ein rechtes Scheuſalbini Und an dem Ercukin Adam gangverdorben /
Erheb dafür den neuen Sinn empor/ Und
39 34 Und mach ihn leicht zu dir hinauff zu fliegen, leg immer ihm die leichten Saften vor/
Darunter er fido romiegen ſoll und biegen. Dlaß mid ſtets zu dir geſtrecket fenni Und doch noch mehr ins Tieffe gehen ein :
Hod an dem Ereuß / tieffin mein Nichts ge. ſencferd
Biſ du mir ganzund iš dirwerdgeſchencket. XXXIV .
Ayffeine Jungfrau / dieein Lånlein beylich hat/ Apocal.14.Sie find Jungfrauen und folgen dein Lamme nach .
D filles ( ammlichſuch dein ſanfftes Weſeny Drum folg ich dirbiß an dein Creuße hin , Weil ich in dich/mein Lieb /verltebet bin/
Und mir zur Eron die Jungfraufwaffe er. leſen. Uch bilde dir ein gartes Zammausmir,
Und waſche mich ſchneeweiß wiereine Woller Snad mich nur (tumm / wenn id was leiden foüer
Ja ſchlachte mich zuin reinen Dpffer dir/ Bind deinem Kind / dem Ifaac Füß und Håndel
Undführ ihn friſch zu deinem Altar zu/ LAB
验 40 Set Laß nimmer nichodem alten Adam Ruhi Biß er ſids gank zu der Vernichtung wende.
So werd id; dir als Lamm und Jungfrau feyn / Und dir inLieb dort überall nachgehen ,
Wiewol es auch noch hier foon follgefcbeo hen /
ad mademig nur recht jungfräulic reini Einfältig/fohledor/unwiſſend/ohneTrug/ Rein /unbefleckt, gehorſam , treu und klug.
Und wie du bift / als damm und Jungfrau rein/
Solaß mid aud nad deinem Sinne feyn/ Wie foon will id jur Hochzeit gehen ein ! XXXV .
Auffyrtarien /die dasſchlaffende Jes fulein in Armen bålt i unddurchdie
Wand auffdem Wund die Stille anzeiget.
Ser fein ſtille / Itebes Herpt fohweig und gib dich in die Stiler
Sdttefe Mund undAugen zu dasdie Kind. gen ruhenkan.
Nunmehr müſſe der Verftand ruhen und der eigen Wille)
Biß desSabachs volle Ruh endlich in dir gehet an:
Drau.
於 41 S4
Drauſen gieng das Reden an / vormahls konnoſtu wohl rumoren/
Als du dir noch ſelber lebtrt/ fragſt du nichts nach Chriſti Nuh :
Aber nun dein JEfus ift in dir würdlich neu gebohren /
Geht es gar auf neue Art ben dem neuen .Kindlein ju .
: Da gilt nichts als ſtilleſeyn ! Stille / Ridliht taden Augen !
Faſt fein fidibar Bild in eudi. Still du zu. geldlofſner Mund)
Wasnicht JEfus Ruhm auspright/ mag ben dieſem amm ni httaugen /
Wenndes Schaafes ſtummer Sinn wird por feinen Sderer fund . Still ihr Ohren ! Stopfteuds gu / nidis jů faſſen, nichts zu hören,
2ll8 dasſüße Lebens.Wort/ſtile ! Wille und Verſtand/
Der ſonſt ſo geſchäftig war / fich durdFür. wir zu berhören/
Dir ſen nichts als JEſus dieb an dem Creus te mehr befandi
Ser nur gang in dich getehre; Stil ihrfoſen Hand undFüſſen East
42 Seat
Caft euch nur_redr_wicklen ein !Stitle thr affecten ihr !
ga wenn ich gleich JEfum offt durch den Glauben fehnlich füffel
Solls dod in der Still gelden / ftill aufeyn Begier. iſtmein
Denn ichmero es algu wol /daß mich JEfus ſelbſt will ſtilen
Drumruhrer fo fanffein mir / daß ich auch benihm ſou ruhn.
Seht/ wie füß das Kindgen ſchläffe / wie es mir mein Herswill füllen !
Weg was mir mein Liebgen ftort / was nicht willrecht ftillethun ! Deuch / mein Lieb/ mich indie Stille! Fülle mio mit deiner Fülle ! XXXVI.
AuffMariam und Joſeph / fomit dem Jeſulein wandeln . Wie gut ifts dodi/ mit dir mciu JEſuwan. derni
Ja ſelbſt in dir die Reiſe reken fort !
Da führftu mich von einem Grad zum an. dern/
Big daß idi bin vor deinem Throne dort. Ad weich doch mir nun nimmer von der Seiren / Picha
:
43 $號 * 2d geh mir vor mir deinem Angeficet ** Wie yſrael vondir fich liefe leiten/ Solaß dein Aug fters rern auffinich gericht.
Geh nur voran/und laß mic dirnachlauffoni) Sonſtbin idtråg / drum treib und zich mich recher
Und ſcheide mich von der Egypter Hauffen / Dafid allein dir folg im Glauben ſchlecht/
Ohn Wiederſprud / du magſt mich nur 66. legen
Mit deinem Jod /ich willmichweigern nicht, Und ſoltmein Fleiſch fein Glied mehr können regen /
Gnugdaß ich rodie Pilgramſchafft verricht . Drum führe mic,mein Engel / durd die Wüſten
Ziehheb undtrag/madis mitmirwie duwife Kan ichmic nur zum Vaterlande růſten /
Soift die Sorg geſtillt/der Wunſch erfüllen Dich mein Lieb mid gar indidhinein /
So tan in dir ish ſtets zu Hauffenn. XXXVII.
Uber ein breitend Yerg / dasauffeis nem CreußunterDornen lieget /
und nach dem Creus gerich , tet ift
Mein
務 : 44. SHE
Mein Braurgam selger mir den Perlen, Kranki
Dep fetne Hand mir ſelber hat gewunden. Mein Bern hatid darein verliebet gant /
Daß ic beym Ereuß auff Dornen Roſen funden.
Yah gåbe wohl den Himmel ſelber hin, Ich lirse wohl in dieb die gröften Somergent
Wenn id fein Creuß nur darff auff Dors nen herken /
So ruht fdon ſanfft der hingezogne Sinn. Kura : Lieben macht das ſchwerfte Leis den leidr.
Steifod fagl was dich ben dieſer Liebe deudal ! Leiden iſt Lieben ,
Lieben iſt Leiden. Herø haß diu auff dem Ereuß recht üben / So foll did aud fein god berrůben/
Drife Thund nur Leidenſen dein Lieben . XXXIIX .
Gedancken über etliche Sinns Bilder / Aus dem Sohen lied Salomonis . 1.
Uber die Bonigfammlenden Bienen und
45 Si und ein weidendes Lamm aus
Cap. 1. V. 1. Erkoffemich mit den Koffenſeines Mundes !
Der Hunger kan das Lammſoſehr ansGras verbinden
Der Bienen Honig. Mund weicht von den Blumen nidri
Undtede Creatur fan das Geliebte finden / Da wo dem Hungerund Berlangen gnug seſdidir.
SoſaugiaudmeineLieb / o Sarausblumi das leben
Muß dir , dein Kuß ſoll mir die volle Nah. rung geben . II, XXXIX.
JEfus warnet die Seele vor den Wollüſten aus Cap .1/1. Deine Liebe iſt lieblicher / denn Wein .
So ſoll ich denn den Wein der Wolluſ nimmer trincfen ?
Ado ja ! Mein Liebler bleibrvon mirwolun. berührt.
Joh wshlmir erwas recers. Denn deiner Au. gen Winden
Har
46 37
Har alles /tvas id bin /aufdeineLieb geführt, Ich fan nicht lifternſeyn. Denn wen dein Geiſt erfüllos
Der hat nidrNoth / daß ihm die Welt den Hunger ftillt. III. XL .
Die Seele betrachtet den Wahmen
JEfu /alseineausgeſchüttete Šalbe aus Cap.1/ 3.Dein Fiahmewird
Ausgeſchüttetnachdem Ges ruch der beſtenSalbert. Was fühlid offe vor ſüſſe Krafft/ ' Die mir erquictedie ſonſt zerſtreure Siñen ?
gis JEſus nicht/der dieſes alles ſchafft ? Solle nicht davon Leib, Seel und Geiſt ger. rinnen ?
Wie gern befabrieb ich euch dieKraffi/wenn ichs vermér!
Ihr Schweſtern laufft ihm nach /ſo fühlt ihrs gleichfalsredt. IV . XLI.
Die Seele wird von Jeſu in einer Kinder Wagen gezogen 8.4. Jeuch mich ſo werdenwir
nach dirlaufen .
l
30
S.47 Ich armes ſchwadies Kind föntja ſo leichte fallen/
Drum gångelſtu mid recht mit zartem Kin . der . Sdritti
Du wirft mit mir ſo klein /wilft mit mir finde lid laden /
Du ſpañftoid felbft ins Joch , und hegft und steht mich mit
Dubiſt mir Matters gnug. Ach zeud mich immer hin/
Nur lencs fein nad dir den tummen Kin der. Sinn . V.
XLII.. Die Seele iſt ſchwarg / und wird von
JEſu beleud )tetv.5 /6 . Ich bin ſchwarg , aberzierlich /weil mich die Sonne ange ſchauet hat.
yoh weißes wol/ ich bin nicht weiße
Ihr Töchteryzůrnet nicht deßwegen / Gebe nur dem Hirten allen Preißi Der ſchicktmir ſeinen Glank entgegen / Und madt mida lidir durch ſeinen Strahli So offt er zeigt die holden Blice :
Shr ſeht/wie er ſie allemaht Proda
*
48 **
Nod auffdieſchwarge Braut hinficte: Die Liebe blends ihin ſein Geſide/ Drim fiehrer meine Schwårge nicht Und ſieht er fic/foüberſieht ers dodo
Er weiß / ich werd ihm täglich reiner noc. VI.
XLII.
Die Seele findet Jeſum aneinem
WYJyrrhenbaum hangend.v.13.Mein Sreund iſt mir ein püſcheliIyr, rben /der zwiſchenmeinen
Brüftenübernachtet.
des HErren hab Ehala,ionoci,ons,ciche acfunden ! Dadadrid ihn alsbald in layterLuft zu ſchn : Nun abec.foáy is ihn'vólStriemen und 000Wunder
un Myrrhen angehefft. Was ſoddengmir géſdehn ?
go fou audi fterben mit. Es if ohndem nidefein DAR BrautundBr& urgam nicht einander
Ähnlich ſeýn. VII,
验 49 S * VII.
XLIV .
Die Seele erquicket ſich an JE (1. V. 16. und Cap. 6/2. Siehedubift
ſchöne / meinLieber /und boldfelig. So ſpielen die lieblichen Buhlen zuſammen ,
Und mehren im Spielen die himmlifden Flammen
Das eine vermehret des anderen Zuſti Und beyden iftnichts alsdie Liebe bewuſt. Sie tämpffen im Lieben /ſie geben ſideigen Die Vielheit muß endlich dem Einen wie weichen /
Er ſinget;ficfpieletier füffetiſie herkety Er lehret/ fichåret; er lacheti fie foerker. Erſaget : wie biſt du nitr ewig erfohren !
Erruffet ; du biſt mir zur Freudegebohren ! Die beyde verdoppeln das Edein Ein /
Und dreyen: mein Freund iſt volltommenc. lidh mein ! Edo : "Ich mein !
So redor i ro vermehrt ſich der göttlide Stein . VIII. XLV .
Die Scele geneuft unter Jeſu /alo dem
so Sot dem Baum des Lebens Frucht und Schatten Cap. 213. Ich verlange zu ſigen in ſeinem Schatten : deni
ſeine Fruchtiſt meiner Håh . len ſüße. Sier ruht mein matter Geiſt / hir findt er Prucht und Sdratten .
Zur Sabung und Genuß. 3hr Scaffgen weiter forti.
Jhr finder nirgends mehr fo einen ſchönen Orti
Da Krafft und Anmuth fica laroht vereis nigthatten .
Ad gicb mir/Lebens. Baumidid ſelbſt/gcuda mich in didi
Daß deine Lieb mich deck und ſpeiſe Ave. Fendliche 1X. XLVI.
Die Seele riget intereinem Oczelt / deflen FeldsZeichen zwey vereinigte Bergen auffeinemCreußiſt.0.4. Er hat zumpanir dieLiebe gegen mich .
Golt id hier nidos lidherfiyn ? ft mein Horn ntabr hoch erhöhere
si S * Da mein YEſus um mich feher ! KanſtuiFeindifo brich herein ! Seine Lieb iſt mein Panir / Das ein Verk in zweyen zeiget /
Dem dieWadie der Zwierade weichert Und fein Ereuke wirckt in mir.
Seelig iſt ein folder Kriegi Deffen Kraffebefteht im Lieben / Die hat uns zum Kampff getrieben.
Drum Triumph ! Hieriſt der Sieg ! X.
XLVII.
Die Seele Fleucht zu Jelui der fie rufft. v. io. Steb auff meine Freundin /meine Schöne/ komm . Seele.
Dhátrich Flügel,wie die Tauben Wer wolt mir meine Zufluchtrauben ? Jeſus.
Komm / freundin / fiends zu mir hercity Wo wiltu fonſten fider ſeyn ? Seele.
Die Saftwil mid zur Erder ziehen JEfus.
Die muſlu durd Verläugnungflichen . 2
Sen
Sen wie ein Idubgen /ohne Sceul So fanftulicht undleichre ſenn. Matth.6122. Seele.
Nun zeud, id lauff nad die mit Willen , Und laß in mir dein Werck erfüllen. Hierſeße dich zu Ruh/mein Geift/
Dubiſt nun von der Erd gereift. XI .
XLIIX .
Jeſus wird von der Seelenin einer Sánffte getragenv.9. 10. Rönig Salomo ließ ihm einen Sig machen .
Sanffte Sanffte/ſtilles Herne Erage ſanfftmein beftes Leben, Weid linruhe /weide Sdiners/ Salomo fou Frieden geben .
Frieden ſoll der Ride Sinn & ammt dem Friedens. König trage . Nimm und trag ihn immer hin / Når und thu, was er wird ſagen .
Šo ift er in dir vergnügt/ Wenn du ihm recht ſtehne gelafieni Uno du haft die Ruhe friezti Die nicht tauſend andre faſen . Stilles Berk /trag JEfum foru
Ett gute ihm zum Friedens.Ort. XIL
83 S * XII.
XLIX.
Die Seele wird in ihrern Schmud
von JEfu geführet. Cap. 4/9.7/1 . Du reiſeſt mein Vertze binmiteintens
deiner Augen. Dulobeft mich / mein Freund / das heiß die Liebe did ;
Was ſag ichdenn von dir : Mein Sang rollfotóneftehen :
Wie muß dein Ereuges.Gang vor unſera Vater fehen ?
Mein Fuß ſollt niotto ſeyn a du aberführen mid.
joh heiß ein Fürſten. Kind . Dóch dir ge bührt der Nuhm :
Denn was ich ſchones hab / bleibt dodo deln Eigenthum. XIII . L.
JEfustlopfft an denverſchloſſenen Garten / moorinnen die Seele neben
einem bedeckten Brunnen ſtehet.
Cap. 4/12. Du biſtwieein verſchlora : ſenerGarten/wie einverſiegelter Brunn . " S 3
Warum
Warum muß doch dein Garten ſeyn / D Seet/verſohloffen und verriegelt ? Wer hat die füften Quellen drein Gefert/und doch ſo wol verſiegete ? Mein Bråutgam iſ voll Eifferſucht Ich muß in ſeiner Tren midi úben .
Wie bald fönnt mir ein Thier die Frucht : Verderben /und die Quelle trüben ? Verdengki mirs nidt/ daß ics (oftil Und unverworren hier feyn will.
Besroveles Kleipos,triegt/ das id im Sek. Benbabes Der hålReborgenhe it / vox feine große Sabe. XIV. LI,
DEfus findet die Seele unter den Rofen ſiden.Cap.5/ 10.Er iſt mein Geliebter vonWeiſe undåộthe. Maten in dem Rofen. Strauch
Habich meine Roſe fundeni Da ich einen Krankgewunden Mir zur Freude, ihm zum Braud . Wer iſt ſooner/ welde Blum
Ubertrifft des Sdiinften Rhum ?
Weifur Menſa /was ſons zu nennen ? Weiß
S S Welf iſt Silber /roth ift Gold. Dod wilt du den Schönſten kennen ,
Sey dod meinem JEſuhold. Dat die Erde ſolden Soein/
Mußder HErr nod ſchöner ſeyn. XV. LII.
Dieverirrete Seelewird von Jeſu zurück geruffen. Cap.6/12. Kebre wieder / Kebrewieder /
Sulamith ! Un fatt/daß mein Verirren ſolle Den Bråutgam weiter von mir treibens So bleibt er mir doch immer hold /
Errufft mir zu ben ihm zu bleiben, Er überzeudet/ er loctt er bitt/ Das feine Lieb in mir anglimme. Kehrwieder, liebe Sulamith !
Rufft ångftlid meines Hirten Stimme. Drum wil id / wenn ich gleich noc unver, fehns rolle feilen /
Die foncte Wiederkehr zu thm nicht mehr verweilen. XVI. LIII .
Jeſus umfaſſetundEůſſet dieBraut/ S 4
daß
o
86 Set
o daß dich mir iemand gåbe, daß du mein Bråutigam wäreft. Cap.8 / 1. daß ich draufen dich mein Bruder fånte finden /
Wie foar mein Mund fo feſt an deinen Lip. pen reyn !
Und fbau / nun hab ich dich i ro bald du ge. heft ein/ Und ich geh von mir aus. Dafan id dics empfinden!
Da fühlidi wer du ſeyft. Nun hab ich sin . mal didal
Qurtoft mide nimmer loßlich halt dich feftig. tick . XVII. LIV.
Die Eeele fleugt wie eine Taube in
den Felſen.KommmeineTaube / die du wohneſt in den Fels 2 $ chern . Cap.2114 Wenn Sturm entſteht/wenn rings umFein . de ipüten /
So ſorgt mein Freund in Vorrath foon vor mid :
Erwilmich felbft in ſeinem Soos behüten) Er
** ŠTO Er warnet mid ſo fübigli .
Das macbriid bin nudſeine Tayb / fein e. ben gibt er mir zu eigen/
Und ch ich würddem Fend zuRaub / fo muf ſen harte Felfen weiden . Drum fenc i nidi ſotieffic fan hineine
Sagt ob id da nicht werde ſicher ſeyti. XIIX . LY.
Die Seele trage Trauben aus dem ! Weinberg /welchen JEſus bewahrt, Der Weinberg dermeinift /bleibt. beymir. Cap.8 / 12.
Därrſtu mein Liebſter mich zum Weinberg nidit erfohren /
Gepflanger und bewahre / fo rruger Diftels Straut,
4
An ftatt der füfen Srudr.Doch haftunits verlohren / N
GOtt Cobl daß noch dein Plug die Itebes. Trauben ſchaut.
Dein Weinberg iſt für dir: Er tan die Zeugnis gebeny
Duſeyftder Stoc /und ich ein wolgerathner Reben. XIX .
58 XIX . LVI.
Die Seele kan "JEfumnimmer gnug loben. WendieGeſpielen aufiners den / fo preiſe mich .Cap.8/13. Du ſageſt vielen vicl vonJEfus Wunder. Krafft:
Doch laß ein tedco Serx fic in der Tharge. niefen !
Was gilte die Quelle wird in ſolche Ström ausflieſen /
Er iſt der durch Genuß uns Geift und Doem fitiafft.
Lob ihn ! vor Königenſdarff aud cin Kind !
wol talen/
Genug/daßChriſtusſelbft wirdAllesund in Allen . Soloß.3/ 11. LiIX .
Uber Johannem /derJEſu zu Füßen fällt. aus Joh. 1/27
DJErr / vor dem lich auch die höchften Engel bücken Laß aud mein Herk und Sinn vor dir erni.
i drigtrenn ! go will midh gern noch hier didh anzuberen Schicken Night
59 $ * Nidat erf mit Zwang und Furcht dort ju dir gehen eini
•
Johannes freute fido / den Bräutigam zu türfen
Nun ſteht er ihm zur Seit / und folger dies ſem {amm .
ge eieffer id mich werff zu deiner Soheit Füſſeni
Je näher ftehich dore dem Lainmuod Bråuo
11
rigami
Ach gib mir immer mehr tieff in mein Nights ju gehen
Die Soffart der Natur / die eigne from
>
migkeit
Vergeſſen / nur auff dich und dein Erem .
10
pel ſehen
Dein Creukzu nehmen auf in tieffer Dries drigkeit/
래
So wirftu mich einmahl zu rechner Zeie erhöhen /
**
Daß ich am nådften tan bendeinetu Haupte
all
werd miď neben dir als Braut nod
Pen
Und mit der Jungfern Sdaar zur Seiten fönnen gchen 66 Nur
ſtehen . fönnen ſeheni
验
60 **
Nur muß ich heilig ſenn. Du wolfmich dir gleich machen Mir iſt ohndem ſo weh bey meinem Adams, Bild .
Laß deine Crearur nad deinem Bild &*• roadieni
Daß ich mit Glaub und {teb und Demuth Rey erfüllt . LIIX .
Auff ein CreuestragendesLámmlein . Dein Geifi geuge mir im Verkeni Und welftmich auf dein Ereuke hin ,
Mein JEfuifan midis ſchmerkene Daßidio viel gewirdigt bin ? neinsich freuemich der Linden/
Bind mich nur immer an dein Jochi Dan fan mid redhr gur Freud beretten / Sonft blcib to ungehorſam noch
Das Sietro fpridiRein !der Geif ragiga! Waß habich denn vor Vortheil da ? ch woerdam Ereuke Chriſto'nah , Und lebeda !
LIX.
Die Seele wirdvonChriſto ausSo, dom auffwärtsgeführt. o dendteftamit mir,mein Lieb/denn hin ?
Du wilſt mich wohl zu deiner Seymarhzics beny
Drum
Drum ſoit aucnun mein Alles ,was id btni
Yn deinem Zug ausSodoms Feuer flieberis So eilid denn wohin / und warte nidt) &
Zudeinemlidt aus meinen eignen Flamen . Dod weiß ich nicht / wie er den Weg cine richt.
Gnug/daßwir aufderReiſe ſind benfañen / Nun geh to friſch mitmeinem Führer fort. Mein Glaube wird den Creuk.Weg immer finden. Daf duge fiche nicht nach den alten Drei
Die Einfalt fan den Fürwtk überwinden : Nun tomm ich bald in Ston an :
Gottlob ! daß ich ſo wandern kant. Liebe / bring aus Sodom mich,
Und souch michzu dirinniglia !
DerGlaube gehtaus/und weiß nicht wohin . LX
Auff das Bild Maria Magdalena / weldheim Uberdrüß ihr ſelbſt allen
Schmuck abreift und wegwirfft. Wie berglich müde bin id doch Von mein.m eignen Thun und Wident ,
Ben Jefu ſanfftem Friedens . Jod Kanmir das Liebſtenicht mein Bergeſiden C 7. Mein
62. * Mein matter Sinn
Srehrnur nach dir, und deiner Ruhe hin. Wasfollmir doch nod eine Creatir,
Wann Chriſtus mir ſelbft wird Krafft/Wé. fen und Natur ?
Ein ander mag ſid mit was anders nodi behången i
Mein Schnen wirdfidh fters zu JEfus Hero ke drången .
Da liegt manja ſo ſanfft / man ift von allem Frey :
3d fch esſchonzuvor/daß ich vollendet ſey. LXII .
Auff ein anmuthiges Conterfey des Kindleins Jeſu. Zartes Kindgen ſchönftes lieb !
wie freu
id mich indiri
Daß ein ſolcher groſer HErr meinerhalben wird zum Kind /
Das man in dem Bergen nur und aufSlau. bens. Armen finde:
Aldo fo werde mir recot flein /daß ich dich rede trage hier.
Soldes Ciebgen 1 füße mich weil ich dir fo nahe bin :
Deing
3
1
#
S 63 S Deine Gunthat midverwehnt/ daß to run nicht ohne did
grgends to verbleiben mag : Zeud mic nadrotr tantana
Daß ich nur naddeinem Maaß hab den redren Kinder.Sinn .
Creuer Sirte, laß mich doch audy fo from und albern fenni
Daß die bloße lautre Milch deines Worts mein Effen ſeni Und dein Wort der Sißigtett mache inics von vielem freni
Fren von Sorgen/ fren von Klag, und von allem Deuchel.dein
Meiner Augen muntres Paar fen ſo einfado und ſo lidici
Daß dein rechtes Weſen nun auch in mte fic fptegeln fan .
mein Alles7 wirftu nicht mich zu Ehren nehmen an ?
Warlich deine Liebe madt / daß mir immer was gebricht.
Drum hier in Immanuel: FeindeRörtmis JEfum nidor! LXII.
Die Seele umfaſſet Chriftum mit demCreuße.
Ich
64 3 3d mag dich ohne Creuk, mein Leben / noch nicht fallen /
Es iſt mir audiſo lieb/ als du mir ſelber birth . Es thue mir noirs noch 7 lidh'tan es doch nichtlaſſen
Biß meine Liebe gank in mir gecreuzigiifti Drum wolt id nimmermehr mein Ereurwoa mit vertauſchen /
Mein Fleiſco mag fauer ſehn, ſolange noch leben kan /
Wiebalde wird die Zeit vorbey / als Waſſer/ rauſien /
Sonehmich vor mein Creukotel 1000. Cro. nen an ?
Dttébftes {amm/jeud mich nab deinen eige nen Willen /
Zerertider Sdlangen Mächt/die nod moge übrig reyni Du mult des Creußes Srudhr in mir nod
gang erfülleni God ,anders deine Braut volledmmlich werden rein .
Mein Glaub beſowerer dich / er nöthigt did zu bleiben /
Du haft ihn felbfermedt/ drum lafter dich : nicht fren! Cs
Er wil allein in dir die furke Zelt vertreibeni Biß daß dein Bild in mirrecht wol gebildet fen .
Ingwiſchenhab ich doch dich und dein gan. Bes Weſen/
Wer wole nicht bey dem Zrkt und Sirten gank geneſen ? LXIII.
Auff das Bild JEſu /wie er beyder Šamariterin am Brunnen ſigti aus Job.4. Hier fik to arme Sulamith ben meinem bens,Brunnen nieder /
Undreißemto von allem loß womirdieWite mich hat belegt. adh ſainmle doch meinmides Kerkzu deinem
fúffen Umgang wieder, Weil mein Verlangen immer mich ju dir ! mein Adeg / ſelber tråget
Gehörſtu mir doch eigen zu. Die Wunden find vor mid gegraben)
Ich hab zu dieſem Brunnen Recht. Dufa. geſts : Wenda dúrſt/ der tomın ! Dubiſt mein eigener Propher / von dem wir ſo viel Zeugniß haben ,
Du ſouft mir alles macen fund /dubiftohn eem ſogut und fromm .
22.6
66 STY
Adó leere mein Gefäßrecht auß/daß dumein Herk mit dir tanft füllen /
Stård meine (dwache Glaubens , Sandra daß ich dein Leben faſſen fan :
So rol dein Waſſer und dein Blur den Durft ins eroge Leben ſtillen , Darein es überflüſis quilt/ fülle mids big oben an !
Laß hier nod Strome deines Sobs aus ob nem vollen Bergen flieffen / Dort wil id gange Schalen vollam Chri. ftallinen Meer ausgieſen.
Mein Glaub ſey fo nad dir gericht/wenn du did felbft nicht göſeftein
Der du vor allen Quellen bift i fo wolrich nichts und ledig ſeyn. LXIV.
Der völlige Tod desFleiſches. Waſ kan die Liebe nicht? fie font did swin. gen/
Daß du mir treni marft/gEfu /biß ins Srab. Mein Herk will mid dahin offt bringen, 218 fåm ich nie gang vom Verderben ab ;
Dodi ſeh ichs wohl an deinem Tod und Lero deni
Babliebe tan.Drum Liebe nimm mich hin Und
* 67. Se Und fahre fortvon allen mids zu ſcheiden , Biß ich mir ſelbſt in dir geſtorben bin . So mach mich dann beym {eben noch zur Eeldi
Und deinem abgeſchiednen Leichnam gleid .
Johweiß /wann mir Natur wird ſenn be nommen ,
Dann wird ein neu und herrlid ( eben kom men .
LXV .
Sendeckte Beucheley. go habe långſt verlange aus Sodom aus. zugehen,
Ich dacht es wår mirauch die Selbft.Ver. låugnung teidt: Und weil ich denVerfal in etwas eingeſehen ;
So hatt to ſchon das Ziel in meinem Sinn erreidr.
Biß JEfus felbft mich lehrt / in mich wol einzutehren )
; Und dann auf ihn metir thun und denden richten zu :
Denn weil mein Chriftenthum beſtund in lefen /höreni
Und reden/ fand ich nide bey ihmdie wahe r Ruh. Nun
Nun ſudi ich ſie benihm / muß wie einRaub, Icin girreni
Und feb den Aufenthalt in Chrifti Dernen fason.
Mid dauret meine Zeit , mein Lauffen und Verirren /
Und wünſde mir / daß er inmir beſtändig wohn : .
Vergeß/waß hinten ift/gehtieffer indteWůs: Reni
Und ſudse felne Lieb. Uch dafdod allewů ften ,
Wielif rein Friede war. Romnit Seelen folgt ihm freni
Und ſage mirdenn / ober nichtallen alles fey . LXVI.
Das Brod des Lebens
JEſus. Dunergründte fiebrid bin ſo geißig worden , Daßich mich nicht genug mit dir erfüllen tan ; Kan id mid nehren nicht mit Brod der
Engel Orden /
So nehmid ewiglich ſonſt keine Nahrung an.
Das macht der ew'g&Seift / deraus.dheift gebohrew Der
7
69 ** Der fennt nur eine Kotidie ftets und eroig währt:
Und wett fie Adam har durd; falſche Luftver . lohren/
Verdenckt ihm niemand nicht/daß er ſich beſo fer náhrt
Kus feines Vaters Haus. Laßandre Trå . ber freſſen
Wer keine beffre Kof und Königs, Tafel tenne/
Dermag als Erden. Kloßauch Erdewieder effen :
Mir iß der Engel Eifd juma Unterhalt be. nenne.
Dafik und weid ich mich/und tan in Wolluſt måſteni
Mein JEfus iſt mein Wirth i mein Brod ſein eigner leib :
Rterſteht das Manna fren zubrauchenſeinen Gåften /
Doch gedaſsn bledenib .andern nur die Krafft verbot Ach gieb dichmir doch gang /und theil mir mit dein Weſel
Biß ich nach deinem Bild und Ateer fanger asfen. DAS
90 LXVII .
Das Waſſer des Lebens
JEfus. Quelle biſt du nicht aus jenem groſſen Meer
Der Liebe Jeſu hergefloſſen ? Ad:ja ! wo fame ſont dic Tabungimmer hers Wann ich dichhätte nicht genoſſen ?
Ich zeug und habe ſelbſt gewiß genug erfahren Daß du der Baum desLebens ſenft. Mun wil id ftets den Durft auf dich vet, ſpahren /
Zu tranden meinen marten Geiſt. Du fúriesNectar meiner Seelen/
Du fråffrig labend Honigferm : Wenn ich denn werde fommen heim/
Wafwerd id da vor Trand erwehlen ? Sar feinen /als didh Lebens. Quell ,
2geus did in vielStromecin Undtheile did Chryſtallen .hell
Indas Gefäß der Gnadhinein . LXIIX.
Daß allgemeine Gaſtgebot . Du treuesund mittheiligs Hers
Duwilf den Himmel nicht alleinehaben , Die Liebzeuge did heeunter werts / Und
71 S2 Und nöthigriederman zu deinen Saben. Dein Hauß muß werden yolla fills
Die Tildemoſſen alle ſeyn beſeketi Eswirddein Wille niditgeſtillt,
Und ſole er audmir Bertlern reynergoket ; Hier fieht auch deine Sulamich Und will ſich gern von dir bereiten laſſen Denn weil ich um die Hochzeit bitti
1 Soweiß ich/daß du niche den Samud kan hafen.
Ad nimm die fokwache Slaubens, Hano Und fürmidy felbft injenes Hochzeit. Cand Dodotehn mir wohl ſoon alle Pforten offen /
Wohl dem / der mit mir hatdas Ztel getrof fen!
LXIX.
Begräbniß des alten Adams. Da tragen fieden Leib der Sünden hin/ Sein Grab ift foon vor ihm im Geift ge. grabeni
Er ſoll mir audi nad Chrifti Wore und Sinn
Kein Leben und kein Bleiben hier mehr haben .
Nur fort mit ihm ! Es muß geſtorben reyn ! Da hilfft tein jårtlich thun tein eigen Someidelçin :
that
972 **
So tan ja nicht von Hergens Grunde ruhni So lang ich ihm nod wil in etwas heuca len .
Mein Lebens.FürR / befördre dieſen Tods Und laß ihn nur kraft deines Tods ver . ſenden :
Erbringe dirSdmad , mir ſo viel Norhy Daß ich ihm nicht mehr fan das Loben fdendeni $
Führ auf den Sieg indem Geridu Ilnd laß ihm ja tein leben nidir.
Nur dcineKrafft ren meines Geiftes Lebeny t dir gern das Leben aufgegeben . Sonſſey Duntrageden alten Adam hin !
Der neue lebt nach Chriſti Sini! LXX .
Die Kleider des heils . Tabea /reid von Lieb /getreuerMutterfinn ) Theil nur /theil iinmer ausdie Srůdre demer Händel
Kied deineCreatur /nitum ihre Biore Hin / Und foaffdaß alles fid ju deinemRcidchum wende /
Lidt if dein helles Kleid/Seccarigfete dein Huti Die
1
.73 ** Die Warheit iſt dein Surt i das Sdwerde an deiner Hüfften
Xch jeud uns an mitLicht dein Heytſey unfer Sut/
Und was du ſonſten witr vor Zierachvor uns ftifften.
Enrfleid uns von uns ſelbſt und unfrer Ele genheit; Die Braut muß dorten dir in eitel Golde Ateheni
Drum giebt der Betelers , Kod dabey tein Fener- Kleid ; 3d muß an deiner Seie in weiſer Seiden gehent.
Gottlob! daß id) dar ga. Wore hab gehöre/
Und daß ermir den Braut. Shmuck felbfe berehrt !
Die Hochzett iſt gewiß ; Der Bråurgam briderdon auf;
Shr Jungfern ſend ihrtlug , ſo fördert curen Zauff. Leiden und Leben .
Esif ſo gutmitdie/ mein JEfu/ leyden , An deinem Ereußin der Gemeinſchaffertehn : Dulaftdich nichovon unſern Leyden ſ eiden , ya wenn du gteid töneft friſch und munter So fehn
friences
* 74 og Sofühlſtu doch der armen Glieder Sámsra sen
Das macht ſic hången feſt an deinem {tebes. Hergen
Nitlendige Hers /filde deine Kraffe mir ein ) Daß ich an meinem Leib auc tan erſtatten ,
Waß noc jurůck mag von Trüvfalen feyn. Erhalt/was fterben will / erquicf die Martens Und Perben /voir folaß in dir gefibchni Denn ſo tan man in dir das Leben ſchn .
2uffhebung derGefangenſchafft. go fone mich wohlinmeinen Sünden fare gen /
Doch niemand wolt mich wieder maden los Jo felbft faß bey demheimliden Verlangen Von Glauben und von aller Dülffebloß. Biß daß mein Freundi
Ders beſſer/alsich felbftmit unirgemeines Aufffreyen Fuß mido ftellers Und allemeineFångerfålleti Drun ſpring ichalsein Vogd fren davon , Und ſprech der Feinde Sdaar im Glauben Sohn .
Diraber tapffrer eld /ſol BerkoMundund Zunger
Hndmaß du fonft frey magfy nun gangleibet. gen ſeyn :
36
75 gd geh in deinem Joche / fo frohl als more im Sprunge:
Bald nchmich mit Triumph, die volle Freya heit ein .
LXXIII.. Uber eine mitdemCreutz inder Luffe ſchwebende/ und nur mit demeus
ferſten eines Fuſes aufder Erdkus
gelſtehendeJungfrau. Efaiå58/24. gohab ztoar offt geſagt
jd wolt ben Chrifto wol vieltauſend Wela ten laſſen :
Und gleichwol hab ich mich gar offt betlagt Wenn ich nur ein Geſcópff hab ſollen baffent. Dhódítes Guri
Das mir allein dod gütlich thuti
Zeug meinen Fuß auf dieſem Schlamm der Erdemi
go mag mit feinem Theil davon berühree werden .
3d trådte mirdein Creus eteffein Undlas mich nie davon befreyer ſering
Dein { tebes.Geift/ der Geifivol Krafft und
Zuches Der mið dir fters ju einigen geſudori
Muß mir janicht aus meinemTempel fom . men D2 SonR
* 76 **
Son har mid bald der Bde.Geiſthinge nommen ;
Drum laß mich fein ob allen Höhen ſchwer ben /
Mirnichts an nichts der Ereaturen fleben ; So flieg ichfrey dahin /als-Vogel in der Zuffe Und wie / ivenn und wohin dein Geift mida treibt und ruffel
Dabin ich denn gewiß. Dhebe mich empor Welt iſt mir zugering: Vieill zum hdhern Chor. LXXIV.
Auffeinegekrönte Braut. Sophia meine Braut / Geſptelin keuſcher Sinnen
Duwunder.Bild von Gott / du Abdruc feie ner Treu /
Was reißt mich dich ſo ſehr im Geiſt lieb zuges winnen ,
Als deineReinigkeit/dir mir noch immer neu / Und ſo empfindlich iſt in dir und deinen Stic. 」
dern .
Dlamm / du zaries (amm /das mer in Schoa fe liegt
Wie werd ich deine Quld mit gleicher Treu erwiedern ?
Ich
的 77 Set
Ich geb dir wieder hin / was ich von dir hab frigt:
Du foencfft mir nichts als lieb 1 ich will fie wieder geben ; ( if Du froneft mich mitluft/die rein und himlich Und nennſt iních deine Braut / ich will ohn did nicht ( cben /
Well du mir mehr als Braut / ja ſelbſt mein Leben biſt.
Dein Olanşund Simmel-Schein/ Sophia, blick mich ani
Adſek midi auf dein Berk / als wie ein Sic gel hin :
Und weil ich ohne dich nicht ſelig werden tand
Solobafferdaß ich nur nichtmehrmein eigen bin .
LXXV. Uber den mitſeinen Jüngernſpeiſente
En
den JEfum . Wie ſchmeckts ſo wol / wenn du die Him . mels Kort ( legen
Mir felbft als einem Kind / im Mund fanſ Was fühl ich denn por ungemeinen Troſt/ Was gibt mirs nicht vor Nahrung und vor Seegen ?
Da måſt rich recht des innern Geiftes We. feni
D 3
Und
78
Und wird in Wolutferrund ftard und groß. Man kang dem faſt aus Wort und Werden lefeni
Wer von dem falfchen Brod der Welt nun lof
An deinen Tiſch, mein Meiſterrift gegangen . Er fan nad nidts als nur darnad verlan . gen .
Mir ſchmeckt das Bettel. Brodnicht mehr.
gd kan wol Kinder Speiß und ſaonenZu. der haben .
Mich ſoll das Lebens. Brodmein Seyland laben.
Pon allen andern bleibt mein Hunger leer , Ponthm nur voll. Mein Lieb' / hter fikicha ftill!
Und nehm dich ſelbſt und von dir / was ich will. LXXVI.
Rin Wertz / das durch 1000.Creuge zum himmel dringt. Es lohntja ſich der Müh noc wol
Durds Trauer.Hauß zur Hochzeitgehen , Und wenn ich ſchöneRoſen holl Ein wenig ben dem Dornbuſch ſtehen.
Mein Kleinod iſt mir viel zu lieb/ Das
號
於
Daf id ein wenig Creuk folt rahcuent
Und dieſer ſüße Liebes. Triebe Kan auch im Tode mich erfreuen . Heran ihr rauhen Creußes. Sruffen /
Ihr baur mir nur die Himmels.Bahn/ Job will eud ſelber zu mir ruffen / Gokomm id) defto ehr hinan
Durc tauſend Creuße gehts redit forti Dicbringen mido zum rechten Dri.
3
LXXVII .
Daltwaß du haſt. Du seigft mir HErr den Pérlen , Krant Ado wer ihn nur ſoon håte erlanger !
Jo habs noch ntbt ertåmpffer gang, Wic jene Sdaar ſchon drinnen pranger. Dodwol/daßer in deinen Händen lieall Der du biſtwiltig mir zu ſchencken. Wer ſelbſt den HErrn zum Freunde friegel.
Der darff ja wol an ſeineCrone denden . So heb mir denn mein Erånggen immer auf, oh modieswolfonft gar bald verlieren : Nur ſtårcte mich in meinem Lauff So ſoll miche doch noch ſoone zieren Als deine Königin und Braut/
Die dir ſchon lange war vertraut. D4
LXXIIX .
S 80 ** LXXIIX.
Sehnſucht nach derherrlichenFreya heit der Kinder Gottes .
Wie lange foll/mein Meiſter/ doch der Dienſt der Eitelkeiten dauren ?
Wenn wird die Creatur denn fren und wie. der Paradiefifch ftehn ? go bin der Wett fo herrlich mid / toh muk mit mir und ihnen trauren /
Weit ich den Sammer täglich muß an mir und andern vor mir ſehn.
Jeſus. D Sulamith !des Menſchen Sohn har ſoon beſtimmt ſein Ereukes.Zeichen , Mer fic darunter willig giebt , der gehtzur Wiederbringung zur
Hierdurch wird meineCreatur die alte Reis nigt eit erreichen .
Perläugnung/ Trůbfal/ Uberdruß bringt alle Ding zu ihrer Ruh. Sulam . Doch fcheint mir viel fo fern zu
feyn / die Hoffnung will offt gar ver forinden .
Jer Mid treibtdie Liebzu eilen auch ; doce muß Gedult aufs Ende fehn.
Sul. Ich kan mich in den Wunder- Weg! in mit und den Verzug nicht finden . Jesi
81 S
Jer. Du kanſtnichtirren meine Braut / ſo lang du wirft dem Ereuß nacigehn. Sul. Wie gern mein HErr/wenn nur das Band des Leibes vollends wår gertrennt!
" Jeſ. Aud in dem Leibe fan dein Geiftvon
feinemJody befreyet feyn. Sul. Doch muß der völligwerden loß / der ſich mit Grund befrenet nennt.
Jef. Wer unter meinem Jod verbleibt/geht unverſehns zurFreyheir ein . Sul. Nun weicht Natur und Creatur / ich bin fiton aus der Weltgezogen /
Den Leib hält nur fein Kercernodi/der Geift ift hin zum CreußgeRogen. Sojikt er auſer Zeitund Drt
Bey JEſu ſeinem Meiſterdorty Und hörtnur ſeine Lebens.Wort. LXXIX.
Ich halt ihr / und will ihn nicht laffen. Und dennoch ſoll mir nichts mein Kleinod rauben /
go bleib und werd erſt redt bey dengungo frauen Reheni
Die meinem Lamm nachgehn / einfältig wie die Tauben / Vod
** 82 **
Boll Weißheir thren Gott in ſeiner Klarheit fehen.
Dlmonfte Saarons.Blum / id farledics mit Armeni
Mir Armen meiner Lieb ! Drück dich auffs Herkchin.
Und wenn ich fan in dir inbrünftig ſehr er. warmen /
Somerc id denn , daß ich wie neu gebohren bin .
Da geht das lieben an / dasKüfen und das Thuni
.
Das nach dem Himmel ſchmeckt / da pflegſtu dich zu geben
Mit deinem Reic in mid/ da låa fiche frölich ruhn
Auf deines Willens School. Hier hat die Art der Solangen
Und andrer Thter nicht ſtatt. Es geheim Geto fte fu
Mas dod im Leib gedicht/ danimme mida nichtsgefangen /
Als deiner Augen Paar , du holder Bräut. gam dui. Soren denn eriglich dir alles hingegeben /
Uno håreich noch in mir undmeinen Kräften So mehr !
.
* 83 84 So fotites aud allein in deiner Liebe leben.
Jd weiß / daß ich dich nie zu heffrig lieb und chr.
Bring mich zur Reinigtett, die Paradieſiſat heiſti
Du teuladerBrausgam liebt nur einen rei ben Geift. LXXX .
Auffdie Geburth Chrifti. Wie klein /wie ſchmeidig liegſt du doch
Mein Geſulein /in deiner fletnen Wiegen ! Was aber mangelt mir denn noch
Daß id nicht auch ſo flein und ſtill und fanffs fan liegen . gd will mich nur
Verſenden in diemenſchlicheNatury Die du mir haftzu Lieb genommen /
So fan id aud zur görclidien hinkommen . Duſagſt mirs zu / id ſol nodo hter wie du ausſehen/
Erft Kind/ hernach ein Mann , dann deiner Gottheit gleid.
: Du hafts im Sinn und läßtmich ſchon von ferne ſeheni
go wår auch nicht vergnügt ohndein volle tommen Reich. 96
LXXXI.
4 % 84 SWE LXXXI .
Muffeine Wage/da in einerSchalen ein herg /inderandern Jeſus liegt. Wenn werd ich dich mein Jeſuvöllig lieben ? ad wirftu nicht einmal mein Alles fenn ? Doch will id mich in deſſen ficifig úben , Und ſencf mich Rets in deine Liebe ein , Duhaſt ja Vorraths gnug von Lieb Und wenn mich faſt dein Liebes. Trieb So werd id von mir hingenommen ,
Und kan redhrin dein Weſen kommen. So wird es gang von neuen gehen and Daß ich dich ſo wie du mich lieben kans Als hårtidig Rets von Kindheit an gethan. yoweiß von nichts als nur von Sieben
Dajuhat mich die Lieb-getrieben , Die in des Varers {ieb geblieben/ LXXXII.
Auf die mittheilige Liebe "Jeſu / fo unter dem Bilde eines auſtheileng
den Berren vorgeſtellet wird . Theil immer aus/mein Herr/die Frücore dele ner Liebe !
Theil aus / and gib mir auch ein Broſamtein dapon :
Doch nein / du giebt mir wol aus deines Den erkins Triebe
* S 85 S Den gangen Vorrachs,Schak / du haft mit geben ſchon
Mehr als ich hab gedacht. Mein Sudien war ſo engel
Mein Betten war fo lomado / doch gabalu mir dich gar. Du warſt micht wie die Bele mit deinen Ga. ben ſtrenge. ( bahr.
Und fich nun iſt dein Reich mir endlichoffen . Aldo daß dochmein Begrieff von dir und dei. nen Thaten
Recht weitund göttlid wår ! Mein Wund kan nie ju viel
Sich öffnen i ro ifte fchon dem Hunger wol gerathen
Und deiner Saben Strohm tenne feines Ufers Ziell
Er fleuft ſo ſtrohmend aus. Ich habe gnug zu faſſen
Zu eſſen und zu thun, daß ich beftreiten kan , Was inir dein Reichthumſendt. Je mehr ich mich werdla ſeni
genäher dringt das Meer der Gütigtete beran.
D #des / cudmidinur in deinen Abgrund eine
Qap alles zu dir fomm 7 in dir verſencft ju ſenn.
Dz
LXXXIII ,
86 ** LXXXIII.
AufJeſumunterden Lehrern . O Sohnder Lieber rere did ju mir beſtåndig in mein Herk Und fage mir nur immer vielaus deines Va. ters Derken vor ;
Du haſtmichieund iegeliebtiulio neigft dich zu mir niedervårts /
Damit ich dir in aller Stil ergebe mein gehorſam Dhr. Nimm hin, was um und an mirifti ftill und benimm mir allen Wahn
Der nod yom alten Wefenift. Dein Singer setge mir den Weg!
Darauff id etras neues trteg. Dein holdes Auge blidt mic and
Und drůdtemir dein Leben ein /daß alle falſche Madr erleg ;
So will idlo du Zuder.Mund / bey deinen Süffen fişen bleibeni
Dein Lebens. Wort mit erkens. luſt als Mild und Honig inmid sichn. Man tan ohn dem ben dir allein am ſecliaften die Zeir pertreiben /
Id will auch nidit mehr / wie zuyor, von meiner hódften Liebe fliehn . Du
87 (
Durchauſt mir in mein Hers hinein :
Dufoufmein füffer (chrer ſeyn. LXXXIV.
Jeſus. D Schweſter , liebe Braut /das Feuer deiner Brunt
Greifft mich gewaltig an / undsieht mir alle Sunft
( fehri
Auff did / dubinor sufeft entzündeſt mich ſo Daß meine Liebe nicht bleibí threr machtig mehr. Die Seele.
Das macht die Liebe / dienoch fiarderift/ als du /
Sie iſt ein Feur von dir / das dich doch ſelber swingct.
(BU
foicte mirnurmehr vondeinenFlammen Bigdeiner Schönheit Krafft meinganges Here durchdrinact /
Mein holder Salomo.Dann wird die Slam . me großt
Die Brunſt schre endlid auff des tranden Fleiſches Leben; Sobrennt es Heu und Dolgund alle Bano 2
deloß. daß mein Glaubens, Gold bald tonedie
Probe geben!
LXXXV.
88 SE LXXXV .
Bobel. 6. Wende deine Augent ab / denn ſiethunmir Gewalt an . Duſpridit mein Freund: Jo liebedich Und diß hat meine Lieb erweckett
Daß fid mein Getſt offe brünſtiglich , Nadhdeinem füffen Kuß hinſtredeti Da ſuchſtu mich redt zu verwunden Mit deinern ſchårffſten Liebes . Pfeit/ Uud wenn ich deffen Krafft empfunden , So machſt du/daß id wieder eil Im Scufigen redit dein Herk zurühren , 20 triff du inmer mehr mein Serki 3d würd ſonſt alle Krafft verlieren / Wo du mich nicht zichft Himmel warts.
Und wie du mid gang fråfftig treibeft, Nicar nurin Worten ſonder Thar: So gib , daß du mir alles bleibefti
gn Weſen und erfüllten Rath : Go treiber deiner Liebe Trieb
Aud immer fråfftig meine Steb.
Liebe gegen Liebc. So treibet Jeſus Liebes. Trieb Auch immer fråffrig meine Liteb. LXXXVI.
Ichbinkranckvor Liebe:
Mein Lieb / du haſt mir Gerg und Leben weggenommen
Und
89 Stone Und ſieh nun lieg ich da r. und rege mich fast nicht:
Soll erwa neue Krafft und Leben in mid tominen ?
Wie ? oder wo iſt fonfidie Sdwachheit hin. gericht ?
Ach ja , nun weiß ichs wol/ man muß ja erf erfranden /
Ehalsman ſterben fan ! So fage dann met nem Sich
Ihr Schweſtern , daß id mid an Sinnen und Scpancten
Sohereid abgematt/und ſeiner LiebeTrieb Midi fters zu Bette hält. Da lics undwart ich nur
Aufmeines Adams Tog /biß alle Ereatur Von mir geſchiedenfey / und id mid ſelbst verlieri
Biß deri ſomic verwundt / auchwiederum curier.
LXXXVII.
Spaziergang mit "JEfu . Es iſt ja'wahr/ imFeld ſiehts lieblich aus / Poalles fich mit Blumen fanbezteren : Ich aber geh aydhier in meinem Hauß
gnaler Still mitmeinem [amm ſvagiren . Da
90 Daſcheine die Sonn /da ſingt die Nachtigat,
Da grünes und blihts / da rauſden friſche Quellen .
Ich seh da nichts als Jefum überat, Sein Engel.Chor erfüller alle Stellen. Eriftote Sonn /die Liebeider Gefang,
Daben die Hoffnung grúnt, und reine Waſ fer ſpringen.
Sit daß nichtgnung ber meinem fødnen Gang ?
Er ſoll mio ja zum Paradieſe bringen. LXXXIX .
Der lehrbegierige JüngerJeſu. go weiblo Gor /dumeinſtsmir mir ſo woll Drum wil ich mich von dir nur immer síce hen laſſen : ads zeig' mir fein , wie id dir folgen rod.
Ber wollt denn deine Lieb und ſeine Wohle fahrt haffen ? Lehr mich nurrecs, und bud ſtabir mir vor
Die { ection , die du mir wilft aufgeben . Denn fomm ich erſt im Lernen hochempor / Wenn du mir gibfi das Bild in Jeſu Leben.
( mid freni
Nun lchr /ich hår, ich folg , sich ereib und führ Biß daß du vdllig fichft/daß ich dein Sdůler fey.
LXXXIX.
MX
9 S LXXXIX .
Meine Liebe iſt gecreußiget. Es können dich /mein Scru/niditſo viel Dor. nen ſteden ,
Dein JEfus war nod mehr nur dir zum Heyk verwundt :
Du wirftaud eher nidirdie Freuden. Roſen brechen /
Biß au ſein ganger Tod an die wirdwer , den fund
Er fordert nichts von dir , als nu:( ein Cicuk zu tragen/
Er mahnt allein die Schuld von em chor
ſam ein .
Wilftu ihm /wie du ſingft/ju Ehren alles was geni
So fożſtu auch bey ihm gulegt die Nähſte fern. Ad fichier ſchaue dich bereits von fernen an , Der Wolden ſchwarfes Tuch wird bald hin . weg gehoben.
Damit ſein Angeſicht dto redor beſtrahlen tan .
Wie wird dein Eod ihn nidr vor allen En. geln loben !
Duro Atillund willig feyn / durd Leiden und durch Hoffen
has
的 92 Sena Harmander ſchon das Ziel auf dieſer Bahn getroffen. Sagt meinem Freund die Krancheit any
Daß ichmir ſelbſtniớr helffen kan/ Und daß mir leid und Hülff zugleich die Lich gethan, XC .
Blind auff Erden / Sebend im Kimmel. Schließ alleSinnen zu/
Du findet in mir nur Ruh.
Nun ſeh ichs wol / du wilft mein rechter Bråutgam renni
Drum iftdte dieb in der ſozartı Daß du nichts anders milft ins Derk mir taffen eini 218 was nur ift von deiner Art.
Es iſtauch heßlid, gnung / was zu der Wete gehört /
Icfu werde_mir zum ſchönſten Bråutis gam
So gaff ich nicht nach dem/ was Zug und Dhr bethorti
Und did gewinn td lieb / dem andern bin id gram .
XCI.
'93 XCI .
Der Liebes -Trieb . 3d stehe iniciady zi: he inich hinein /
Abgrund ſonder Maß/o Brunquca aller Pulo !
Geliebter Sámerkiverfüßte Pein ! DuZucker . Guf /du Necttar. Fluß ! Womit hab ich den Himmels, Kruß Und tiefſten Eindruck deiner Lieb verf@ uld ? So weiß nicht wer ich bin . Ich bin in meinem Sinn Ein faules Xas/ein todter Sund/
Den Sünden . Fåulniß macherwundi Und dennoch liebedein Siebes. Bund
Mit Herz undMund den sodren Hund !
Du (olteſt nicht einmahl berühren mich / ja ewiglich
Solemici dein Fuß von dir weg ſtoffen . Und fiche du kanſt liebekoſen Midarmen Wurm ſo ſüßiglich !
Wolan ro fahre ført í erfüll dein treues Borr.
Der Abgrund der Barinherfigkeke Segt manches Serk / das du erfreut. Darein wil id verſunden ſenni
sich sichel ziehe! mich hinein ! XCII,
94 ST XCII .
Liebess Geſchichte. 216 meine Kindhete nodo fonnt wenig Jah. resebleni
Und nod aus Sicherheit nide dadhi ang düftre Grab /
Da woli Sophia mido su ihren Liebſten wehleni
yo ſolte nur der Wele auff ervig fagen ab.
Die Fordrung fojien su groß. Zwar muſt die Braut gefallen Dem conft faſt edten Sinn . Sie war von fooner Art/
Von holder Liebligtcit / von Reichthum und von allen /
Was durch den Eigenſinn anthrverlanger Ward.
Ste boch mir ſehnlich an ein unvergånglich Wefeni
go folt aufthrem Sdoofunendlich fenn vet . gnügt. Die Klugheie foncich the idon aus den Au . genleſeni
Bevor ich ſelber wuft , worinn die Klughek liegt.
KeinZandeny teinefdrey/ teiņ ungeſchid. se Reden
Kein
e 95 ST Keln Godmuch 1 nod was ſonſter Lieb vera drießlich iſt !
Und einen freyen Muth tan unter Füßc trca ten
War zu beſorgen hier. So offe ſie mich ge. tüfte
Kont ich die Himmels . Krafft in höchfter { uſt empfinden.
Nur wolt mein Unverſtand mir noch entges gen ftehni
Der meint, ido ſole mid nicht an dieſe Braut fo binden /
Und nur bißrocilen nodo zu ihrer Wohnung gehn .
Manfonte dod nicht fiets nad ihrem Wife len leben /
Shr Leben fey su eng in Sdranden eingco ſpanni.
Halb edne ich mic derWelt halb threr Lieb ergeben /
Damit ich dennod blieb mit threm Thun bekannt.
So tont ich bleiben frey . Was war mir da su maden ?
Çin gank verborgner Erkb jogmeinBere langen bin
za
964
Zu ihrer Trefflichkeit. Die Welt mit ihren Sacen
Stund mir zwar nie recht an . Dout bradi. te mid der Sinn/
DieMittelbahn zu gehn/ und Wolluſt zroar fu meiden /
Der fdyněden Geld . Begter nicht zu ergeben fid :
Doch nicht die Sclaverer des eitten Ruhms ju meiden/
Durd falſch berühmte Kunſt empor zu ſchwingen michi
Sophiam ſomerkte dik. She treugeſinne Bemüthe .
Lief dochnicht ändern ſich durch meinen fal. then Sinn ;
Bik daß id meine Zete rammt ihrer beſten Bliche
gi eitler Wiſſenſchafft vergebens brachte hin.
Da gog ſie mich zuråcf mit farden Liebesi Seilen
Halt ! fprad) ſier kennſlunidir dieunverrichte Greu ?
Denc nicht, du fönnft nod wol in Eirelfete verweilen /
Und
97 ** Und meiner vollen Sunft genteffen dod data ben.
Ad eitgefdwind zurück /laß dieſe Sure fahs ren/
Die Larsen/ Schminck, Betrugjum beſten Mahlſdag hat:
Ihr Kramift Puppen . Werd /wurmfichig ſind die Waarent
Kein Segen keine Ruh find bey der Thor. heirſtate. Kom / laß dein armes Serk in meinem Schofehegen
Maddem es lang genug beftürmnet und geo plagti
Und hin und her gewehrdie Winde, die ſich legen ,
Wenn du der Buhlerinden Kauff haft auff geſagt.
Furcht1 Hoffnung ,Ehrſudor / Angſt/ Reu Somergen und Verlangeni Berdruß í Můh 1 Sorgen / Quaal war vor deinråglich Brod ;
Mid folftu ohne Neth in füffer Rub umb fangen 1
Zu ſeben fangen an nadi ſo elenden Todr. Kaum hört ich das I fo fieng die Seele anzu wallen /
98 34
Es griff mir Neu und freud zugleich das Herke an /
Jo mußt the umb den alf mit heiffen Thránen fallen. Und ſagte: was hab ich Unfeliger gerhan ?
gd bin der Treu nicht werth i dte du auff dichgenommen /
Dallzu frommesHerk !doch laß vergeſſen ſeyn
Der Narrheit falſchen Sinn. Und darff ich wieder kommen /
So sich mich gang und gar in deine Lieb hinein.
Du ſollſt mein Leit . Stern feyn /mein Leben! mein Ergeken
Mein Lieb / mein Herki mein Schaki mein Engel /Spiel und Ruh.
Jd will zum Siegel dich auff Arm und Her. te ſeren:
Dufouft mein Aucs ſeyn / on liebfte Schwe. fter du .
Drauff ward, ich außgeföhnt / fie druge thr {tebés Zeichen Aluff Augen / Vruft und Mund / und is umbfaßte fico Bath /
於 99 ** Bath i daß ſie nimmer moche yon meiner Seiten werden /
Und ſie verband ſich mein zu bleiben je und je.
Dun leb ichrecht mit ihr in ungeſtörter Stille!
Ihr ſanffics Weſen macht michewiglich der gnügt ;
Shr Vorrach tf ſehr reich/ fie gibe mie Hud und Fülle 1
Und macht/daß unſre Eh vid 1000. Kinder kriegti
Die vor dein HErren Rehn / und ſeine Beifheie preiſen .
Sophigen weißes wol /wieGottes Rath fich hålet
Wie ſie ſich gegen Mann und Vater rollers weiſeni
Was jenein nüglichiſt / und defera wohlge! fått.
In Summa, nun hab ich ein reiches Weil befommen /
Ein holdund partes Bild; Shr Ehrenſtand ift gros
Der Rhum von Klugheit fan thr niemals feyn benommen.
* 100 ** Es iſt auffs lieblicſte gefallen mir das Los. Sic ißt und trindrmit mir / fie geht mit mir ju Better
Sicht mit mir wieder auffi ſafreibt / likt und redt mit mir /
Sie lacht und ſcherget offt anmuthig in die Werre .
fekig ! Wer alſo' gencůßt den Simmet hier ! XCIII.
Die feligſteVermählung. Thr Nymphen / die ihr noch die Liebe nidie empfunden /
Die JESUSreiner Geift in frere Herkets foictt. Hört an / wie ſeine Freu mit meiner fidh ber. bunden /
Und mids als liebſte Braut an ſeine Bruſt gedrüde: gch hier noch ein Kind / und war fein Kind zunennen
An Bofheit und Betrug / die Blindheit hielte mic /
yo mult niør / wer ich war / und konne mid ſelbſt nicht fennéni Es
101 Stato
Es ftunde umb mein Senl und Soffnung jåmmerlidi;
Man (daute mich damals im eigen Willen gehen )
Es lag der arme Geiſt im Jrichum rrüber Nador/
Muft ohne Schmuck gefdåndt/ důrr/ arm und heblid licheni Vom Feinde fruß und lahmi fumm/ blind und taub gemacht
Und grauſam zugericht ; dod ließ ſich das nicht freden
Die Hoheit i ſo der Chor der Engel tieff verehrt.
Vor der dic Seraphim ihr Angeſicht bei deden /
Der ward die Meigung nicht durch meinen Koth verwehrt/
Beſondern nocte gefåret ; mit 1000. Liebefoſen .
Und 1000. noch dazu war ſeine Gunft vere. menge.
1
Der Mundwar Anmuth reido / die Wan. gen voller Roſen /
Die Augen voller Blik /und gar als wievere ſengo
3 +
E 3
Von
1024
Von der Begierde Brunſt. Sotrat er ju mir Armen
And wolte gleid von mir das Ja-Wortneho men hin .
Wie aber wehre ich mich ! 9cb folt darinn er . warmen /
Und ſeht/ noch fåtter ward mein fonfi ſchon falter Sinn.
Wie ſchůdcern war das Here ! wiezitterten die Glieder /
Allser nun allgemach zu ſäubern mich begunr! Go offe ich ihn vertrieb / fo offts kam ermic . der /
Und madreinir die Ercu beftändig, flat und fund.
Dazeigten ſich mit INadt des Geiftes obre Kråffte ; go war nicht, die id war ; die gang verbor . gne Gluthy
Gingin dem innern auff ; die fleiſchlichen Geo fihaffee Erſtorben mählich hin : Ich ward dem Liebe ften gut 7
Den ich zuvor verwarff. Zwar wolte ſich node regen
10 ; SO
yo weiß nicht was vor Sham und allju grolle Scheu /
Biß ich auch dieſe muft zu ſeinen Süſſen te gen /
Hnd im Vertrauenſprach :
Wie ich die deine rey
Hud du mein eigen bleibſt ! So ward ich aufertohren
Zu eines Königs Braut : Es jog mich ſein Magnet Made feinen Lippen hin. Die Wolluſt ward gebohren /
Alls er mich ſelbſt umbfieng. Wer folde Lich verſtehti
Der fennt audi thre Pracht/ ihr wundati bahres Wefen
Shrladen und ihr shun ; Wenn jarte Un. Fouldſderge1
:
Und wenn man ihren Trieb fan auß den Au. gen lefen /
Wenn feine linde Hand mich deckt i dic Rechte herkt.
Nunmehr beftrahlt Er mich mit 1000, hola den Blicfen /
Verknüpffe mich ewigIhm durch ſeines Geis ftes Band . E4
Jekt
** 104 mm
gere tan idh tennen erft dashimmliſche Ge. fibicket
Wenn er dråcke Syers auff Serk / und Mund auff Mund und Hand. Nun iſt das meine Pflicht Ihm treu und hold zu bleiben 1
tind nur getrof in Fried auff feinem Schos zu ruhn
MißtraueniScamund Furcht nuk Geift und Sel ju treiben, Und in Vertraulichkeit, was ihm beliebt/ zu thun.
So fängt inein Leben dann recht frölich an ju grünen ''
Benn ich Ihm niemals Sand und Here und Mund entzieh.
Mir rol fein ſanfftes yod zu einem Polſter dienen ,
Das mir die Liebe weiſt. Sotan id luftig hie /
Und dorten felig ſeyn. So darff id nichts verlangen
Mein Liebfter ftoft mir ein den Zucker fåller Ruh.
Kommter zu meinem Sclaff mit fanfftem Sdr.tt gegangen / So
108 SF
So fablies id auch mit Ihm die frohen Aus gengu .
Joh weiß / ich will mit Shmund in Ihm endo fid ſterben /
Niche ſterben / ſondern erſt recht leben ewi. glich .
Es tan ja teine Braut beym Bräutigam verderben .
Ihr Nymphen werdet doch ro felig / alswic ide ! XCIV.
Råtel. Sag , welcher Geiſt ſchon frey 1 Und doch gebunden ſey : Wer keine Liebſte bat /
Und doch der Liebgibt ſtart : Wer nur ein Vergeliebt / Und vielen fich ergiebt :
Wer lebt im Jungfer .Stand , Und trägt der Ehe Band : Wer eine Liebſte küßt /
Die nicht allein fein iſt : Wer ſich nichts ift bewuſt /
o and doch verbirgt die Luft :
9.
Wer in der Ebe ſteb / ES
Und
106 . ** bind doch lebt ohne Eb ? Rath / wer doch diefes iſt :
Esiſt ein wahrer Chrift. хсу .
Durchbruch auf der Unruh . 1.
Zerreißt ihr Bande meiner Sinnen / Verſchwindet , und gebt bald die Flucht ; Pun muß euch alle Madt ferrinnen / Die euch geplaget und verſucht:
Die Zeit iſt da / Got ftooft das tångft gee
růnſdite Ziet/ Daß ichdie Feffel nicht i als wie zuvor, mehr fühl. 2.
Drum welche ! mein Vater heiſt cuda stehen In dag gefdwårkte Holen. Reichi Jhr folt den Seift nicht mehr bemühen/ Der nun den Engeln worden gleich.
Kein Luft -erregen i tein unordentlich begche ren
Darffnunmehr meine Ruh und steffen Fries den föhrea.
3. Der
H 107 SL 3.
Der HERR hat mich von Ettelteiten Entfernt vorlångſten und befrent. Durd ſeine Krafft toñoich vermeiden Die Stricke der Vergånglido feit;
Und auff des Geiſtes Feur / wie Simſon feine Fadení
Geik /sochmuth /Wolluft/Pracht verfengen / reiſſen / braten . 4.
Duaber überbliebner Saamen /
Der Sdlangen findeſt hier fein Weis : 3d fage dir in JESU Namen /
Verlalte mir Geft/ Seet und Leib ! Triumph ! mir iſt der Sieg auffs herrlidific ungen /
gel Lob rey der Steges . Fürft / ohn End in mic
geſungen XCVI.
Die Seele findet Jelumn weder im Bett noch auff den Gaffen , ſons dern auf dem Creus .Cap.Ill.1-4 .
Jo hatte JEfum einſt durd mein Verfehn verlohreni
Die Liebe hieß mich ihn aufffuchen hin und DA
her ;
66
108, S8 Dafand der W.pter Schaar mhic Arme ohngefähr
Die ſchlugen mich auß Deid, weil er mid har erfohren .
Mercft / die ihr yefam fucht/ daß thrihn nicht antreffti
Ihrwerdet denn zuvor mit ihmans Creuk gchefft. XCVII.
Spagier-Gedencken. 1.
The Hügel, die ihr mich noch tenneti Erinnert euch der groſſen Lupi Die jenesmaht mir war bewouſti Alls ich das Paradiſ eud nennet. hr Zuen die ihr font ergeben /
Pergönnetmir / daß ichdie Freud/ Die mir der HErr bey euch bereira
Dem Edens.Plak mag ahnlich fågen Dafpielte der Einfalt volkommene Treuer
Und knüpffte die Bande der Bergen auffs peuc.
Es muften frohe Lieder fallen /
Die Vogel muften Zeugen ſeyn / Der
S109 S4 Der fanelleBad der ſtimmre ein / Gori fåne der Umbgang wol gefallen. Die Creatur muſt uns bedienen, Es ladit uns alles lieblid an /
Wir traten auffderLiebe Bahn /
Und lobren unſern Gotrim grünen / Man hatte der Stådre Getümmel vergeſſen ) Und ware den Sorgen und Kummer ene.
reffen . 3.
Chr Zweigerlaßt die Blätter fallen , Die ihr damahls ſo ſchön geblüht! Und nun die Kraffte einwarts steht. Dodo fod ben cuch nod: wieder ſchallen ,
Nach dem ihrlang betrübt geſehen , Was der und jener liebes weiß 1 .
Und was er weiß von Gottes Preiſ. 3hr fout bald wieder grüneno fichen / Wenn euch die erhöhere Sonne anblicters
Und unſere Sonne die Bergen erquidet, 4.
DieHoffnung fol mir nimmer fehlen, Daß mirein Fråhtingwieder grünt i Und mir mit friſchen Roſen dient.
So willmicht mehr die Stadt erwchlen , 67
Uno
o 110 ** Und überall gebunden Reben ;
Foh weiß noch endlich frey zu ſeyn/ Ün in das freie Feld hinein Mit dem / mois ich erwehlt/ zu gehen.
Jo gehe zur Freybeit auff guldenen Stuf: feni
Das Echo ſol igo entgegen mir ruffen. XCVIII.
Echo : Sag,Echol was GDI Treckebeltebe : Eco : Liebe.
Wie mad ichs / daß ich die recht übe ? Edo : Ube!
Was ſoll mein Geift hernado denn thun ? Edo : Ruhr . Worinne aber ſoll er ruhn ? Wenn ihn verftööret ein Verlangen / Sol er denn iinmer troftloß hangen ?
Edo : Wangen . Boran ? An Gottes Führung ſchlecht ?
Sit diß vielleicht die Ruheredat? Edo : Recht !
Sofaber ich nicht Freyheir hoffen ? Uno
m * Und Ateht dazufein Weg nicht offens Edo : Offen ! Woda : In feines Geifies Trieb ? It ihm aus mein Verlangen lieb ? Edo : Lieb !
Soll ettwa mir der Sráhling wetfen /
Daß id fell felne Hülffe preiſen ? Edo:Reifen !
* . Wohin ? Zu andrer Lebens, Are ? Was shu id, das ich das erwart ? Edo : Wart ! Was warten ? Mir wirdsallzu langt;
Ichweiß nicht, was ich noch anfange.
Edo : Sange. Wasſob id fangen /daß ichs find / Weil ichs begehre ſo geſchwind ? Edo: Wind. So ifts am beſten nur im ftillen Geſehn auff Stres holden Willen . Jo glaub, daß id doch alesfries; Was hab ich/wenn ich mich beſieg ?
Edo: Sieg. Und wenn die Zeit nun wird verflieffen / Was werd ichwol alsdenn genteffen ?
Edo : Genieſſen Wie werd ich mic crucigen da ?
Bil
na 112 34 Vielleicht fingich : Dallelu Jah ! Edo : Ja ! Das ſey dir Gott allein zu Cobe, Edo : Lobe!
Der Feind indeſſen wütund tobel D Edoren mit mirrechtfrohl
Indruffe laut: Jo ! 30! Yo ! Jo! Edo: J0! Jo ! XCIX .
JLSUSim Schiffbeym Sturm : Nur Rulmein HerkimStretra
Slot Jejus pie sir Seite jag alles aufdio kůrmen . Dis Amd wird sich beſchirmen . Der Glaub kompo miroffe in die Hand.
So lang mcin Schiffuur JEfum in fic führt) So bleibts in vollem Ruhe.Stand /
WeilerDerki Stan und Much und allo sca giert:
Wo aber id 8 hab verſehen/
Daß mir(einhold Geficht nicht (acht: Damodoris ofivor Angſtvergehen , Die mir das lingewirtermacht. C.
Ach liebficoKind bleib fårsin mir/ Und
113 $ * Und laß did nidrlo offre ſtåbren
! Ichwillnun beffer folgen dir / Unddeinen füſſen Willen hören / Doch nicht nur hören , ſondern bald In mir durch did vollenden laſſen ; Das ſen derBund /den id nur halt / So lang mein Schiff dichfanumbfallen . CI.
Ein Engel'wirfft alleBlumen hins ter ſich , und behåltdie Roſe.
Die Ercatur ift (chor/ noch ſchöner iſt mein Freund 1
Erift die Kos im Thal / die meine Seelemeynt.
So geht mirs man des mai/bleib ich nicht ben dem Einen /
Das JEfus felberit / lo hab ich nichts als Peini Kan aber ſeine Lieb in mir alleine ſcheinen /
Sopflegt er / wie er ift/ auff einmal au's ju feyn.
Kurs , Vielheit iſt mein Sohad / das Eine meine Ruhr Die
114 S Die Welt hat eine Sonn/niein Leib ein Sers und Seele :
Was hält mich / daß io nidr gleich lauff dem Einen fu?
Djammer ! wenn ich mid noch in ſo vicken qu &le.
She welden Blumen fallt / ihr Creaturen wetdir !
Mur einer iſt mein Schaki was ſoll ich lange wehlen ?
So weiß / daß meinem Freund doch teine Rofe gleidit :
Nun ſoll mir auch nichts mehr mein Herk jur liebeftehlen . CII .
Auff Chriſti Bild . VERRILL dedici ro lang in meinen Geiri Bildu in mir hat die Geſtalt / Die dein vollfommner Abdruckheifel
Dann fen dis Bild nur andern vorgemahlt. CIII,
Auff dieSeele / welche auff GOTT wartet/ und von obenanger ſtrahlet wird .
Laß deinen Strahl / mein Licht, gerad auff And
mid hingehni
TI
TIS * lind nim mir endlich gånk die kleinfiem Wólcfgen hin ; Zich mein innwendig Zug/nur ftartauff dido su fehn .
Was trüb ift, låutre noh auch in dem tief Ren Sinn .
Kom Lieb ! entzücke mich durch deiner Gotte heit Schein )
Verzehr mid durch dein Feur í das keine Flammen hegt /
Als die du ſelber biſt. you dring in dich hinein /
Ilnd bin alswie ein Kind / das an die Bruß gelegt ;
Da sieh ich Krafft von dir / da bin ich ganger. ſtarrt
Von deinem feſten Band , damit du mich bezwingft
Iind in die Enge treibt. Und wenn ich dein ro wart )
Sofühl ich / daß du felbft mich weſentlich durchdringft/ Und mir mein Serke briciſt : Zwar brideft und doc ergånkſt.
Himmel i daß dumirdoch offe entgegen glåneft ! Auß
118 ** CIV.
Muß dem Dohen - Lied /
Er erquicket inich mit Bluinen. ſabt / wie ihr wollt, werfft alle Blumen her/ Ihr mögt mir gleich die beſten Hepffel geben . Dichtsgleicher dem, den ich zur Stárekber schr/
Die Saarons . Blum gibt mir das rolle Seben.
Mein Auge ſtarrt nur nach dem Einen 301 7.
Die Band fincft hin / nichts als nur ihn zu fühlen /
Der Geiſt ligeſtarrin abgejogner Ruh. Was wollt ihr noch bey friſchen Brunnen fühlen ?
Mein JEfus it im Todt und Balſams, gnug.
Der if mein Samack
mein Fühlen und
Geruch .
Ein folder iſt mein Freund. Ihr Schwe. ftern weicheri
Ihr habt ja nichts/ das Ihmi dem Selden gleider. CV.
3
117 $ * CV .
Auffeben dieſes. Wo finde ich hini 1. Und wie verliert ſich denn mein marter Sinn ?
Jhr Soweſtern weicht ! Jhr møgt mir gleich
Die beſten Blumen mie vielZepffeln geben : Sein Nam iſt mir an Krafft vor allen Sale ben reich .
Was hielte mir nod. ſonſt das außgeschree Leben ?
Ditebes Krafft hier liegt mein todtes ydi Und hier erſtarrt mein Aug inwendig nué auff didos
DieSinnen find in ſeinen Kräfften trunden / Mein Alles liegt durdy ihn in abgezogner Ruh verſunden .
Ja nenn yhn niort tennt ihr Jhnrecht iro weidet 1
Ihr habt ja nichts 1das Thm dem Helden gleider. CVI.
Auffdas mit ſeiner Mutter ſpies lende JEſulein .
Du jartesLieby du Luftfpiel kleiner Verken, Somm
118 ** Komí zeud mis rieff in deine Niedrigkeit : Und laß mich nur treuherkig mit dir ſuberken , Alle cincm Lazuin / das nur zur Freud berett/
Zum Henl und Fried : Dimalles Trůbe hin / Und mach das Zug des Glaubens munteri
helle; Einfåttig ren der Kindlein reine Sinn / Der riefffte Grund gleich einer lautern Quelle.
Da fpiegle did / da bilde dir ein Bild) Das vodig mag der Gottheit ähnlich fehen / Und was nicht felbft die reinſte Liebe fåües
Das laß dura fic verſchwinden und vers gehen.
So wirftu mir ein Kind des Segens feyn. Adja ! Joh weiß/ es trifft dochendlich ein. CVII.
Auffeintenpilgram . Mein Pilgram , ficte dich die Keyſe zu voll. bringen/
Mim nur den Stab zur Hand / hier gitt fein Rille ftehni Stein ficgen i fein verziehn : du muft durdi alles dringen/ Als
the 119 34 Als wollteftut zuerſt nad jenem Sandégehn Da deine Bermath ift. Du fühiftin dir den Zuigi 1
3. Der did zum Urſprung treibt. Je länger
16
hier verweilen
Je ſpåterdort eingehn. Drum geh als wie ein Flug /
Und ſieh dich nicht mehr um. Denck /wie die andern eilen
Wie viel vollendete dort deiner warten (don;
Der himmliſche Beruffbått dir vor Lohn und Eron.
Was gilts / du fouft dann recht von deiner Reyſeruhn ?
Nur wiffe/ daß du nicht /und BDIT müß ades thun. CIIX .
WTeinte Liebe ift gecreugiget. Hier hångt mein Sieb am Creuß /und in mir ſelber hanget
DR falſche Lieb geheffe an JEfus Willen
# Was ifts / darnad mein Here fo fehnlich Mod verlanget? Nur
120 34 Nur daß ich meine Steb am Creuk ůmbfaſſen fan .
Darnaco ſehnt ſidy dle cicb./daß ſie mit ihrem Leben
An ihren Urſprung ſo gehefftet modre reyni
Daß ich nicht mehr ohnIhn / Er nicht ohn mich könt leben/
Und alles auſſer Ihm nuir ſen die gröfte Pein!
Gewehn mich nur an dich, und laß / D HErri nicht weichen
Von dir den treuen Sinn. Und lieffic son dem Ereuk!
So müß mich deine Lieb doch ſuchen und er. reicheny
Piß fie mich immer hin zu deiner Liebereiß/
Und ben dem Creuk behalt. Laß alles nur vergehen ,
Ich bleib an deinem Freuß mit meiner Liebe ftchen . CIX .
Über den gegeiffelten JLSUXE. Gedulrigs lamm / du låft die alles nehmen,
Und ſelbſt das Kleid 1 das dir am nechften ift.
2 médio
121 ST modt id mich einmal dazu beguemens Daß ich , wie dui entzogen worden biſt Von allen Dingen / mich dir aud ergebel Und nur in dir ohni alles andre lebe.
ad reiß mich 1081 1. Und made mich von den Gefdopffen blogi
Daf du / der Schöpffel , mid volcomlicha fontſt befiken .
: Wenu als mir Schaden it/ ſo tanftu mir erf nügen . CX .
Yst
Auff AnnamundMariam /. die Mutter JESU. Wenn Reinigkeit mit Liebe wird verbundan
Die nur auff Gottund ſeinen Willen geht : 60 har der Glaub den Braut.Sdmud redir gefundene
* Big daß die Braue vor Chrifto berrliche ſteht.
Dreiner Gore i gibmir dein Göttlich Leben, Thu ab vom Grund die Bosheit der Natur; So fanftu mir diereine Liebegeben / Die Yeſum ſucht nicht ſich i nidt: Ercarur :.
9 So wird Holdſeligkeit und Friede bey mir ſeynt S Ich
122 **
Ich kan ja andersnicht zur Hochzeit gehen ein.
CXI .
Auff Johannem und das JEſulein , die mit einenı Lämmlein
ſpielen. Wenu Gottes Lieve mid) kan neu gebähreni So führt ſie mio in ihrer Zucht fåts hin: Siekan mir nichts als Huld und Ruh gee währen ;
god &ndre mich an Werden / Wort und Sinn .
ad nimın mid auff/ du Mutter reinerØer. ken /
Und nimin von mir der alten Unrnh Sømerken ;
Ergreiffe mich duerft/ dring mich mit dir zu gehen :
Bei dir fan nimmermehr vnir Wch geſchehen . CXII .
Mzaria mit Schwerðten durcha ſtochen . Wer Chrifto ift fonah perwandt i
Daß er ſein Bruder iſt von neuen wordeni Dem
123 Star Demn wird des Vatters Sinn bekannt,
Daß er auch tritt in ſeinen Creukes.Drdens Da geher die Gemeinſchaffe volig an
Mit ſeinem Tod und allen bittern Leydent Er friegt aud Kräffte/ daß er fan
Zu aller Somad und Trůbſal fich bereiten. d ! mach mich doch nur würdig diefer Ehr / Daß ich an meinem Fleiſch nods kan erfüllen Was noch von deinen Leiden übrig wári Die du erduld'ít nad deines Batters Willert.
Komm drucke mich doch nur fein tieff hincini
So werd ich bald in dir vollender feyn. CXIII.
Auff ein Crucific / das auff einter Polcten ſteht / und von zwey
Engeln getragen wird .
Seht ! Cherubim und ſelbſtdie Himmel tras gen
Den/der die Zaft der Centner.Sünden tråge.
Wolan ! Ja wil egmeinen Freunden ſagen /
Daß jeder ihm ſein Herkeunterlegt. Jo lege dir das Méine hin zun Süffen
osmonftes Liebi und füßdid inniglio . gos & 2
MS 124 S go trage dich ! Ich muß in dir gerfließen ! go ſterb in dir ! Was ſcheiderdis und midt ? CXIV .
AuffWJariam Ylagdalenam in Be. trachtung des Creußes. Hier ruh /mein Geiſtund ſuch die Flüdst/ Benim dich felbft der Eitelkeiten; Nadbem du lange Ruh geſucht /
Geſucht und fundenQuaal und senden . Zieh hingerroſt zum Felß des Henis ,
Bersih der Erden Angſt Verlangent und freuedidi deb beften Theils /
Damit die Himmels Geifter prangen
Nun herrſchrnicht mehr die Eigenheit, Hinwegift founddes (ufto Begehren Das Sinn und Herk und Muth zerfreut. Wer willmir nun die Ruhe wehren ?
Das Creußbat mir alle Gjedancken benoinen ,
Die Luft iſt nun völlig ans Ereuke getom , men.
Drum lobet den HErren / ihr Lieben / ihr Frommen. CXV.
Die forelige hige. GDH (ob ! Nun wadifen mir dieFlügel!
Damit ich flieg gun Sternen bin. Es
125
Es bricht Gefängnuß/ Thür und Riegel / Darinnich noc gefangen bin.
Die Hike darf nun mietn nicht ſchonen/ Weilid ſoll in der Sonnen wohnen. 2.
The Brifter/' die ihr an derErden Noch fleber und fein Licht nicht habt / Geht/ wie man muß gereinigt werden / Eh denn der Lebens. Giang uns labt. Was unrein iſt /mußgang verbrennen / Wilinan das Land der Lidter tennen , 3.
Sopflegerman das Gold zu fegen/ Soweiche der oft erft von dem Stahy Man kan ſo reine Perlen tegen
Erft zu der aufſerleßnen Zahl. Drum Pliegt mit mir hinauf zur Sonnen / Daher wir alle ſind gekommen. 4.
d brennemit mir / doch nicht am Leibe,
Das Luft.Feurmuß gedämpffer ſeyn : Des Geiftes Brunft reye / die cudo treibe Und eure Flammen inace rein;
Dannruffet: Feur ! wo? im Herken; Dalodern lauter (iebesKerken. $ 3
CXVI,
126 號 S CXVI.
Auff ein Sinnbild / darinn ein herg oben mit einem Pitſchier bedruckt
von einer Sand auß dem Bimmels auß 2. Tim.2 .
Was Gories andund Krafft verſiegelt hat/
Dasbleiber feſt und ewig treu und unverru. Foh. 10.8.14 . cfeti
Sein Auge fennts / und ſieht an Satans ftare
Das JEſus. Bild gan lebhafft eingedru. det. Ezech.11.9.4.Apoc.7.0.3.0.9.0.4 . Gott herrfahet in dem Seift/ der Stand håle hier auff Erdeni
Warumb : der feſte Grund kan nicht bewe. get werden. 2 .
Dblodes Herk!Waswilt du noci ?
Dein Grund ſteht ohne Grund und gar su
feft gefeketi Selbſtin die Ewigkeit. Gott und ſein Rach bleibt dochi
Der kenner dich. Wer iſt der dich verloket ?
Er liebtdics/weil du nun fein Bild und Pits. ſtafft trågeſt; Wohl
127
Wohidir, wenn dubift weido / und tieff es in
dio prágeft. Cap.8.0.6. 3.
Drum ftehe feſt / wenn Wind und Werter, Strauß
1
5
Beſtürmt
ſein Seift, der hilfft dir tapffer
ringen ) Haft in der Srill und ohne Murren auß .
Gedule verſiegelts und fan Freude bringen , Foh.7.0.33. 34. in Luth. Glof. DWunder,Krafft! die dieſes Siegelbegini
Kan aud die Admade nichtauß ihrem Grund bewegen. CXVII .
Das wilde / atur - feuer, 1,
Der Salamander foll' im Feuer können leben :
Id bin tein ſolches Thier / und leb dod in der Gluht ;
Zorn und Begierde kan den Seif als Fener hebeit.
2. Waſſer/ Waterher ! Left almein heif. 168 Blut.
F 4
Auff
128 ** Auffeinenböfen Kirchen - Diener. Sier Itegt ein ſchwarges Thter / das font Poftillen lefen / Und wieder ſagen her i von Gelde nimmet ſatti
Von Stork und Wolluſt vol. Bifu nicke from geweſen /
So cróft dich / daß er dich ſchon abſolvirethaf. Böre Zeiten.
Was flagt ihr {cute doci ſo über böſe Zeto ten ?
Die Zeiten find ja gur . Sagt nur die Heuch, ler auß
Von Sauß und Stadt und Landi ſo dorffs Chr nichts mehrleyden..
Ich bin ench gutdavor,es bleibt kein Menſado (ihr ſelbſt bleibt nicht ) im Hauß.
Uber eine Prophezeyung von beſſeren Zeiten . Wetfrage / was du wilt / io trag es ſchon in mir/
Und habs vor Augen fårs / Was du noch fünfftig nenneft.
129 S4
DerSprud iſisugeriß/es braucht kein ſchwe. ren hier ;
Doch wiſſe , daß du nodi den Grund nicht völlig tenneft.
Esbrauchttein Prophecey, wo felbft die Sa. dhen ſind;
Wie wol man offt darinn nod mehr Ver . ſidrung find.
Weiloffe der Unglaub willvon auffen Zeichen fehen /
So läßt and dieſes Gott auß liebju uns gco ſchehen . CXIIX.
Auffeine Wunder- b /acht. Wie iſt mir dod geſchehn ? Hat ein verftell. tes Weſen
Und falſches Traum . Geſicht mich blind und taub gemacht ?
Kan ich dieBilder noch in den Gedanden leſen ?
Wie ? Oder ſpiele mit mir ein Schatten duncler Nadit ?
ad nein ! yd wünfchie mir gut fehn der, gleichen Stunden /
So viel der Himmel Stern und Phobus Strahlen zehli. SS
go
130 *
goh bin zu lauter Dand dem Wunder.Gott verbunden/
Der mich zu ſeinerLuft und Freuden-Spiel crwchle .
O Nacht /
Wunder Nadytidu Xußbund
meiner Zeiten ! Es iſt mein Geiſt noch nidt von deinem
Dencemal frey . Die Anmuth war gil groß das Herkevoller Freudeni
Das Sdrickfall wunderó volt / die Saden hoch und neu /
Die mir mein Vatergab. Dein Dundel muft verfdwindeni
Es bliet om mich herum der Sottheit Maje. ftati
Und madre Tag aus Naci I da font ich Rubefinden.
On Unruh/ als mich sogderlieblichkeieMan gnet!
Und ladte mich friſch an. 3c6 lte mich åber . nehmen
Wondeiner Schidung Winct )Dater Stebe Quell/
Und muſte mich dazu sehorſamlich beque. men
20
3
1
MS 131 ** Bo deines Zuges Krafft mich unverfehnis und lonelt
Hin gu fich reißfen wolt ; Vernunfft und hohe Sinnen tumt Verſ enüberhaubt, hierwar vor fie feina Weref
Verläugnung mufte feyn der Leitftern dem Beginnen
Und Untergebenheit mein Steg und meine Stårces
Zu dem Ganuß / den mirmein Vater wollte bereiten ,
Der im Verboranen mcif ber ſeinen Kino dern ſteht
Wenner fie dick und fett in Woluft Fucht zu teyden /
Daß ihn'n der Freuden - Strohm biß an die Máuter geht
Dardin fie fahmoiminen recht und geiftlich trunden werden ,
DerKinder Kteinigkeiteinfältig ziehen an . I felbftwuft nicórdamalsvon einigen Be fchwerden ,
Ohndas ich nog nichtrecht zum Kinde wer, den fan . War
132 ** War ich damals ein Kind vollkomlich nur
gewefeni
was vor Serrlichkeit hårt mir fich offen . bahrt /
So aber tan id noch nicht gank in Gate geneſeni
Weilmeine Sinen ſind der fanfften Lieb zu hart ;
Doch hab ich mehr damals von Süſſigkeit genoffen
Alsmeiner Feder jekt zu ſchreiben iſt vergunt. Kurs ! id mard überall mtt Wolluft über gofen
Vom andern ſoweiget til Sinn / Augen , Zung und Mund . CXIX .
Derreyſende Paulus.A & .XVII,16. Auf dem Boilàndiſchen überfeest.
2118 don der rauhe Herbſt die Selder ſehr befeuchter
Da trug mich einf mein Weg vor einen Drerorber 1
Wo ein gefpteter Thurm faft bis an Him. mel reidte /
Und auffgerichte fund ein großes Kunft. O biu.
Won
133 Sep Von innen foaure man viel Gold und Silo ber glängen /
Von auſſen war der Bau vorerefflich auf geführt.
Die Koſtbarkeit ficg hod / die Pracht wuft keineGrängen /
Altar und alles ſtund nicht fohlechthin auß. geziert.
Die Curioſität gebore meinen Füſſen Was näher hinzugehn / den Augen zum . rebni zuzuhörn / den Sinnen was zu Dhren Den wiſſeni So tamich in die Thůr des Tempels ecdo zu ſtehn.
Die Pfaffen dedeen fich mit ihren langen Röcten
Und fihlepten Buch und was zum Opffer fonft gehört 1 Dem mußte faſt das Volck den Staub der
Fúlfeledeni Unwiſend / daß es ſo nicht weniger Gögen chrei
Ais Tag im Jahre ſind; da ſtundder blinde Hauffen 82 Sperre
134, S4
Sperrt Maut und Nafen auff/ und plerrte weidlid, drein.
Wenn denn ein Künftlerließ die flugen Fin ger fauffen
Auff dein Clavier herunt; for mennt mans fling es feine Und tónte das Geblock den Göttern wor
gefallen.
Mir fielen bald dávon die ſchwachen Dh. ren ab :
Es ſdien ein Mordgeforen darinnen zu er . fchallen .
Drauff fam ein Göken. Pfaff mit gang er« hobnen Erab
Kuff den erhöhten Drt / fieng heßlidh an ſchreien /
Undmanntdas Pobel Volct du Dienft und Dpffer an ;
Gab vor /er hätte Madie die Sünden zu verzeiheni Doch dem nur / der ihm wol und reichlids opffern fan.
Die Leure waren fill , der lies viet Scuff jens ſehen
Und jener lachte drein / sin anorer frakte fores Die
Elli
135 Si
Dic fonte fo verſchämt und chrerbierig ſtehen :
Ein jeder fonte fehn / off müſt ein andret Drt
Als eine Søencefeyn. Man fieng fich anju buden /
Zu ncigen und zu thun , was Andacht haben will.
Im Herken ſaß der Scald /der Scudler auff dem Rücken /
Vom wahren Gortesdienft war alles mauſe ftill.
Nachdem man nun gebett / geleſen und gee fungen /
Da gieng dasOpffer an. Wer nunamnetto ften war
Gepußt/der kam in Erf auf ſeinem Stuhlgee fprungeni
Und giengmitSporfchen Schrittzum Opffer und Altar/
duwo cin Prieſter ſtund /und taut anfieng ju ſingen )
Und reichte denen hin / was auff dem Altar ſtund/
Die es mtr Reverenk und Andacht ſo em pfiengeny Das
136 $$ Daß fein in Ordnung lag , Hand, Augen / Daß und Mund;
Indeffen dmiſs ein Mam mit einem langen Bogen
UnmenſchlichauffdenPuft, der oben war gc. Atellt
Da andre Maul und Maß nach ſeinemWil. len zogeni
Und forye jammerlich / als ob die ganze Welt
In Stücken wolte gehn drum /muften weldie blafen;
Biß hinten der Proceß ſein Ende folgends nahm ;
Dieweil die meiften in vergülten Büchern laſen / Und ſo der ganke Dienft zu ſeiner Fülle fam .
Da bücfte ſich das Vold mir Haupt und Rüden nieder/ Undwiefel daß es noch einmal gebetet hárr.
Drauffeilten ſie nach auß zu threnGreueln wieder/
Und lebten mit dem Vieh nodi ferner in die Were.
Solieff das Opfferab. So gehn die blinden Seyden
Die gankverführte Sonar / zu ihren Soßen Der hin .
137 *** Der unbetanre GOtt / mußSchmach und Sdande teyden /
Von ſeiner Ereatur und ihrem tollen Sinn . go fonte taum das End von dieſem Spiel erſchen )
Sowardmein ſchwacher Seift von Sdmerk genommen ein.
Uds !wirſtdui ſproš ich / night dein Urheit laſen geijent /
Dunumbſưrenefter HERR ! Ad fieh doda endlich drein !
Und ſoilt und melde dich / daß ſie doch nice mehr refien
Und brennen immerfore. Man hört ja lang genung
DerEulenMord Geheut/der Kaken Zanet und Beiffen)
Der Froſde Quackere , der witden Säue Sprung /
Die in den Weinberg gehn .Die rauhin Igel niſten
gn deinem Seiltgrhum. Der Drachen Sdlangen.Brut
Sect feine Jungen auß / ſo nur ihr Leben friften
, Von deiner Seerde Blur.Scau/ wie fic dels ner Hut
138 Stephen Sogar vergeſfend find. Die Marder und die Straußen /
DieSatyren /und die man fonfi Feld.Teuffet nennst
Die ſpringen nach der Luft. Die Kobold kön . nen haußen/
Dar wo der Uhuh ſiker und ſeineNachbarn fennt.
Go greulich ſiehts da auß/ wo Dhim alls er füllen
Und Zihim siehen ein . Die Gener fliegen dari
lind laffen ihren Grinm durd Menſchen . Secten ſtilleni
Wenn Lucifer fidh fekt auff Opffer und Al tar /
Und ihm da dienentaft. Sich Dorn und Di ſteln ſtechen ,
Und Neſſeln brennen uns an dem entweihten Dre;
Es müſſen WürmundWild in thren Schidf fern gehen /
Darauß das Heuchel.Volck mitAngſtgegos gen fort/
Und deinen Kindern weicht. So wird dein Name werden
Erk
139 ** Erſt aller Welt bekannt, ſamt deiner Herr Lidykeit :
So wird der Himmel neu / die Erdverringet werdent /
Und deines Reiches Chron beſtehn in E. wigkeit. СХ Х..
Der Bruder- Ruſ . Mußdem Auguſtino / Cap. 6 . von der Freundſchafft. Nimhin / D Sottes. Kind, des innern Pries dens Zeichen
Der Treue Pfandi den holden Kuß/ Den außgeldútten Liebes.Sus.
So fråffrig můffen fich auch unſre Geifter neigen
Zur Einigkeit und flieſſenhin Zuſammen in den Vatter Sinn,
Wie unſre Lippen ſind zuſammen Gefügt in himmliſchoreinen Flammen.
Und wie ? du fühiſt ja wohl/wie ſeines Geiftes siehen
g . Den Engels . Nectar uns zuſchickt/ Uno deffen Schmack der Seel eindrücft: Wic 1
140 $ *
Wie wird derGeiſt bewege'zu beffrigem Bo müheni
In Liebe feft geſekt zu feyn Am treffften da zu dringen ein.
Hier dan die Engels. Weltfich zeigen , Worein die Engels.Geiſter ſteigen /
Das reide Geheimnůß iſt nicht zu er. meffen
Und allzuhoch iridiſchen Seelen gefeffen. cxxi.
Lin Chriſk, ein Warı ; viel Chriffem viel Darren .
Sat. I.
Wielft dir ? Biſtdu noc ben Sinnen ? Wie ? oder hemmet den Verſtand
Die tieffverdeckte Wunder. Hand? Was wirftdii endlichnoch beginnen ? Vor warftu flug und überflugi Nun bift du alen tumm genug. 2.
Soweit kan man jutekt verfallen ,
Bocigner Sinn und Meynung bleibt, Uno
141
**
Und benen nicht zu folgen treibt, Die doch in Anſehn ſind vor allen .
Die dich / als weiß , gerühmt zuvor Bey denen biſtu nun ein Thor.. Gegenſatz . 3. Soredit/der Titel iftmir lieber , Als die ſubrilſte Schmeicheley ; Davon mich nun Gott madset fregi
Ilnd auch auf dieſem Tode über Verſeker/ und zum Darren mache/
Daß niemand mehr vor flug mid adil. 4.
Wiegernewillich Chrifto gleiden / Der auch einThor war in der Belts
Die noch bißher von ihm nichts håle, Und ſeinen Wiß nicht kan erreidien . Ich lieb die fluge Thorheir doch
Und geh in ihrem ſanfften Jodi. S.
( Werd flug !)
Trok cuch ! Ghr überfluge Meiſter/ Segt euch mit tair herab bey Zeit
In Staub/ und laffet cure Geiffer Bringen zur Voufommenheit . Ihr ſolle mit mir dem Lamm nadsgehn Und dort auf andern Augenſchn .
Tsch .
142 * Flach - Sag . Midt achten / fondern reyni Das Wefen /nidrder Sdein Kan uns zu Weifen machen , Auch in verkehrten Sachen . Hier ſtimmt kein Heuchter ein .
Mannehm von Chriſto nur das Maaß/ Darnadh man meſſe dis und daß/ So trifft es richtig ein . CXXII.
Auß dem Ziob XIX,21. Erbarmet euch mein .
Jhr Freunde, die iht mich nicht mehr welt fennen /
Erbarmet cudi ben { eibemeiner nidir. Denn Sottes Sand hat mich nun auf
geridott
Und gnådiglio gerührt; was wil uns tren , nen ?
Der Wege Unterſcheid. Shr gehet mir Mit allzuſachten Schritten fort ; Drum laft ihr mich an meinem Dre Alleineftchn ; denn Yeſus iſt bey mir ! Der heget mich,der fåde mit Engeln ani Wo id betrer die Wunder . Sebens . Bahn . Drum
143 SE Drum weg! Midlenden und Erbarmen ; Mid jammert dein ! wil mich kein Menja ümarment
Sorührt mich Gottes LiebesHand.
Was iſt der Leute flugfter Tand ?
Rur Unbeftand. CXXIII.
Ein trotzigerTriumph -Geſang. Melod. Der lieben Sonnen
Licht und Pracht.
*f
1
Nodi dennoch fol niemals das Band Der ero’gen Treu serreiffen Und wår der tollen Feinde Hand
Gehårre von Srahlund Eifen . Sie ſcheiden midi doch nicht Von dir/mein helles Sicht.
Belt/du haftſchon denScheideBrieff Bekommen / als ich dir entlieff. 21
Nun rafei robe/wiedu wilt/ Stürm/ fehredich und ſpringe.
Hier ſieheftu den Glaubens-Soud Darhinter ich nur finge.
Bera
144 S *
Zerbrochen iſt dieMaditi Du wirft nur außgcladir Von denen / die vereinigt fichn
Und fider deiner Quaal zuſehn. 3.
Verftumme Zorn und Läfter.Giffer Verdadt / Neid gehe zu Grundel Und wiffet/daß es die nidittrifft Die imverſüßten Bunde Von Sott verſclungen ſeyo ndas vollfommine Eini
Da Sturm und Wetter fie nicht ſeheide Von válliger Ergebenheit. 4.
Gefekti daf man ſich grimmig ſtellt Die Sdsafe ſchůdtern maceti Mit { iſt und Rafen auff ficfådt
Und ihrer Schwadheitface ; So treibt der leere Sdein Sie mehr in eins hinein
Gefráncfte Krafft erwachtzuleht Und ihre Madht in einem festa گ.
gal wer die Carven fenntenicht1 Den Heuchel- Schein ohn Wefen/ Dcin
the 145 S4 Dein erbar Shun, dein falſches Licht
Köñe aus den Augen leſen ; Der dådire wol fürwahri Es wären Rteſen gar/ ! So iſt es kaumcin rauſdend Blacı Das dem verbundnen Geift nicht ſchade. 6.
Wie närriſch ſtellft du dich / D Welci Wann du Reſpectwilt haben !
Doc thurman nicht was dir gefälle, Verſchmäher deine Gaben , auto !fout manrathen dir / Und du wolltft folgen mir/ So ließſtu Sdaf und Hirren gehni
Und bliebſt bey deigen Gören ftchn. 7.
Dawårdeku die Singernicht Verbrennen ; Wer mit Soben
Nach dem Augapffel Gottes fliche Denn will ich endlid lobeni
Wenner antaſten kan
Ihn Straff nur einen Mann /
Der unter GDires Flügeln fteht:
• Beſchweig( elbftſeineMajeftar. 8.
Thu , Blinder /thu die Augen auff Una
$ 146 $ 4 Und ſchau auff GDties Berde :
Baft nicht nach dim gemanen Lauffi Und vielm Hr darauff merder
Wo JEfusliebe ficher Der im Verborgnen scht.
Bo Fleiſch und Blut nicbis ſuhóncs ficher Da ift er deſto mehr bemüht. 9.
Wir läugnen nicht du findeftviel, Das duwirft tadeln tonnen
Nach dein'm verkehrten Maß undZiek Dod wirft du mir vergönnen /
Dab ich das Zeugnåb hale S6 Südtrlice Gervale
Mir in das Herke hat geléger
Die mic in ſanffter Ltebe begr. 10 ,
Wer fandavor, dasdu nichefichst WasGitsø Freunde ſehen ,
Und daß du dich umſonſt bemührt Entgegen mir zu Achen . Giengſt du in Einfalt ein , So bliebfiou nidr aicin ym Frieden, ſondern würdeft aud
Did freuen bey der Liebe Brauci. II
147 34 II .
Sobegt dein Feur Aur Håden Gluhei Die Brunft ſpent Soweffel- Flammen . Das/kas dir ewig wehe thuri
Solågt über dich zuſammen . Die tans dann anders fenn ?
Der Schlangen Angſt und Peir Muß dir por Augen ftellen Fido
Zu Deid und läſteru bringen dich. 12.
Dore wird viel anders fehen aus : Die Wunder bouc 200cijel
Damir GOtt hier gehalten Haus Auff feinr Kinder Reiſe Nad jenem Canaan /
Das ſollt du fchen an .
Und wirftdus denn nicór fönnen ſehry So it is um dein Heyl geſchehn. 13
Der Friede moeidhet niinmermehri Die Liebe muß uns bletben :
Die Freude will ohn Wiederkehr Gloh qwigung verføreiben ; Das Luft-Spiel währer fort Birwir ſindan dem Drty Da du das Nadſehn haben wir
Ung nur nach Waffer . Tropffen dürft. 14. In .
148 ** 14 .
Indeß gehn wir in Unſchuld heri Thun nad des Geiftes Triebe /
Und wadoſen zuſehns mehr und mehr In unumſdråncta Liebe. Tror ! dem verſtellten Freund
Und offenbahren Feind 7 Der feiner folldran haben Theill Es iſt ein allzu theures Henl. 15.
Darum / Triumph! es gile jene diri Feind der treuen Herken !
Wir wollen erdig mit Begter Der holden liebe fcherken . Ohn Ende ſoll nun ſeyn Das Lieben ſonder Pein .
Weh dem , der zuſicht mit Vtrbrug ! Wol dem , der eroig lieben muß! CXXIV .
Puff einen ſeligen Jorgen .
ooh
Send tauſenomat gegrület ihr fülſen Mora gen .Stunden
Shrmuſſet nicht in Stahlund Erk gegras ben fenni wi
o 149 SHE Wo die Vergånglichkeit der Zeiten Roft g® fundeni
Das Denckmahl reider in die Ewigteit . hinein/
Und ſteht in meinem Geiſt befändig ange. fürieben, Esſtrahlet mich noch an der Morgen -RS the Spiel !
Und heiffet mich den Thau der holden an. muth lieben /
Der nicht nur Tropffen -weiß auffmeinen Sdseitel field
Beſondern gang dardnekt/ und Strohm , weiß übergoſſen
Ein füffes Erwastam ,( das id nidtnen nen tani
Und gleichwol fühle noch ) vom Geift zu Gem gefloffen.
go fichante inniglich der Engel {uſtſpiel an /
Und ſpielte ſelber mir. Die Sternen woüren weiden /
Undjenem hellen dichtbey Kindernmaden Plant
Dasihnen einenKrank von Strahlen wolise zeigen 3
150
So fronte mid auch hier ſelbſt meinerSees len Scak.
Jd Rund ſo früh nicht auff/meinVatter/ dich ju preiſen
Dufpradit viel früher nodo in meinera. Innern eini
Berchtert mir die Huld / die du mir woleft er . weiſeni
Und fieffer mich dabey noch nicht alleine feyn.
sarcincift verdoppelt fich . So muß in Flam . men brennen/
Die nur ju låutern weiß / und nichts an mit beflectt.
Sch tan die Wolluf nicht nad Würden jeho nennen :
Onug daß fie nidt nad Notund Honig. Zucker fomecie. Siewar was himmliſches / und hattemich befeſieni Ji lag auffihrem Schooß und fuhr im Port der Ruh:
30 tont der falſchen Luft bey dieſer Luft ver . geffen/
Undwas dem Leibentgieng/ das wuchs der Sielen zu . DK
1
7
Igo Se
Die Einfalt fdhårffie mir dasUnfulds volle Kiffeni
Und truge Freud und Fried in galdnen Schalen vor .
Sob glaub / 68 fönnte Gat und Wermuis wolverfüffeni
Soflog derfeidire Gelf in hellfer Brunfe empori
* Und bått ben einem Haar den armen Leib verlaffen
Und da,wo fetn Magnce thn sog/ fich hin. geſtellt.
Er biete vor ungereimtdas Night in fide iu faffen ,
W. ſeiner Herrfibafft Gunft die forang Boffatt hålt.
Wie gerne wår erdod daimmer fichen blieben
Mit ſeinem andernIch vermiſtet und ver. mengti
. Und hårre ewiglich ſein Spiel damitgetrte .
.
ben/
Woran er zwar entferne node mit dem wünſchen hangi
Und nichr eindringen fan. Der Auffboth vona Verlangen SR
A feiner Scuffser Sturm / den er zunt Himmel ſdict
Er ſuchtgenauer nach / das Liebfte zu um . fangeni So ihn noch nicht zur Zeit in langer Ruh erquict.
Es fan der LiebeGluth ein Froſt von Surat nod ſtöhren /
Dium ſproſt die Siffigkeit ein wenig Zweige aus.
Adſoll der Herbftnight bald in Frühling fich verkehren ?
Und ſoll man nicht die Braur bald fehn ing Bråutgams Sauß? DomWaterihm vertraute/von Brüdern eingeſegnet
Von Schweſtern zugeführt / und an die Seit gelegti
Bon Engeln Glückgewünfáti yomHimmel felbſt beregnet rit Chau der Lieblichkeit von Gottes Geift gehegt.
Jeniſt mir deineBluth zwar durch die Bruft geführet /
D Dimmel / da du mir mein Serke rieff. gerrigte
153
Und dein verliebter Strahl mid träfftigte gerührer; Doch weiß ich noch nicht recht/ was in den
Janern filled Bip daßdie Flamme fan im offnen Feuer brennen.
3o muß für Freuden offt faftin mkefelbe vergehni
Wenn du nur einen Blick dávon gibſt duer. tennen /
Was die voltommne Freud mir noch wird laſſen ſehn. Da wird die blinde Welt mich nicht mehr können hinderni
Dr.
Kem toller Stdren Fried darff dortmir Ungeftumm
Dazwiſchenlauffen hin ; tein falſchesZug wirs mindern
Vergnügungs, reidhen Croft / noch Ere rannen nod Grimm .
Wir Atdhren unſre Ruh; Du wirft den für. hang zichen /
Und deiner Flügel Schuß vor unferBett herumi
Wenn Zeit und Orcund Streit aufden Ge. danden flichen Und
154
Ind tieffe Stille nur umb uns berum ſense ftumm .
Da cinefolge Ruh uns tieff gnung wird be graben /
Wirwerdenfragen nicht, umb'roeldeZeit selen :
Die Sicherheit wird uns und unfre Sin. nen laben /
Von allem Wiederſpruch undFurcht und Sorgenfren . So werden rsir'zugleich dem Vater tonnen lingen /
Und Rimmen manches Lied mit friſchem Herken and
Dawo diei Harffen fonft an ihren Weyden hiengen /
& Dey Babels Waffern wirddas Lend ſeyn abgelhan
Durd voller Freyhete Sauß / die ewig wik genoſſen
Undervig dienkbarſenn die feinen Kum mer weiß!
Und Laucer Liebe tenne / auß Gottes Lob ento ſproffen
Verknüpffer durch ein Bandidas nim . mermehr zerreiß 1 Und 1 1
* 155 Sogn Iind daure mehr als Stahl. Kurs ! meine !
52
1
Seele glaubeti
Und buchſtabiret fchon im Vorrach 7 . und 2.
Mir wird die Hoffnung feſt und nimmer . mehr gerauber i
Biß die Erfüllung ſpricht das långſt ers wünſare ya.
Indeffen wollemid dein Blanknod offtum . frahlen/
Mein Vater / deine Sonn muß niemals untergehn /
Die Stunden müſſen ſich mit rauſend noch bezahlen/
1
Und keine Diſtel darff bey diefen Roſen Rehn .
Id folg / wohindu wilt/ entziehdirnichtvon Herken Mein Steben und mein Haß / mein Aucs tftja dein : Bas in mir Freud erwedt/ was in mir mac der Schmerzen /
Ein Ruß ſoll mir das Pfand und Feftes Siegel ſeyn . 36
Huff
156 CXXV.
Auff PP.133. undJac. 11. 6.8. I.
Mein König ſchreib mir dein Gerek gns Serg/daßmeinen Geift ergok
2
Der Königliche Erics : Zünd mir das ſanffre Feuer any
Hnd führ midiauff der Wollup Bahn Durch Engel gieide dieb. Duſchickt die Lieb vom Himmel heri Sie madir fich auß dem Engel -cer Huff dieſes Erden Rund.
Doch faft man dieſes Kleinod nicht , Biß unsdas volle Licht anbricht Und macht ihr Wefen fund . Dann wird der hark Sinn erft wetebi Oeſchmeidig und dem Wachſe gleich Und cosmelk in heiffer Brunft Dk Godmuché. Fliigel fallen hin , Es zeigt det redrgefinnte Sim Dem Bruder freve Gunft. 4.
Wie ſadne fich das Weſen aus! Wenn
197 S Wenn des betäubten Leibes Saue Ein holder Wirth bervohne. Da licbe fårsden Scepter führt/ Und demn , den ſie nach Wunſch regierti
Mit Himmels .Ne & ar lohnt, .
Dalacht das frohe Angeſicht / Der Augen unverfälſchtes Lice. Das funcfele von Begier Dem Freund voulommen Guts zu thund Die tan nidr indem dienen ruhni
Sobridit die Slamme für. 6.
Softchtin Gottes Herrlictete i Ein ſelger Oeift zur Lieb beretti Befiegend.den Verdruß
Den Wolluft/ Neid/Verdacht und Streit GeiriSoffarth und dieEigenheit
Érbärmlid, leyden muß. 7.
Es ſpielt der Unfuld Laurerfeler Wenn im befronten Liebes. Streit Die muntern Seifter ftehni
Und außerder Partheylichteit G7
Von
158 ** Von Mennungen und Zanct befrent Zugleid ins Einegehn. 8.
Denn in der Eintradie gleichen Lauff
Hålt unsfein falſcher Geiffnichtauff: Die Luftwird nidr gefährt ; Und was von oben ift entzündt i
Auch ſeinen Urſprungwieder findet Da wo es hingehört. $
9.
Soromectdes Himmels farfen Kuß Der Bruder / den der Liebe Guß Von andern überſchwemme.
Wenn ihn ein tieffer Fried erquicft / Und in das Paradiß entzücfr/
Wo nichrs die Freude hetñr. 10.
Du Water aller Sichter du i
Laß dieſe ungemeine Ruh Nur alten ſeyn gemein !
Wir ſehen nicht die Seligfett / Die Liebe wird denn redır bereit
Und ungetrennctſeyn. 1. Was
159 36 II.
Bas ſtöhret Ziondieſen Groff ? Was hindertvor ein harrer Froſt
Der Knoſpen offne Blüth ? Wenn bridir der liebeFråling an
Deruns auff felger Liebes . Bahn
Zu reiffen Frůduten zicht ? 12.
Das Vorſpiel muß geſpielet feyp Der Liebe/die vollfoten rein
In jener Welt regiert.
ſelig / den ein ſtarcfer Zug Befreni vom Søein und Heudel.Srugi
Zuſdiefem Somack hinführr! 13 .
Der weiß zu ſagen von der Luft ! Die Gortes Liebſten ift bewuſt/ Kein Bieram fehle ihm niches ,
Und ſeinem angenehmen Mund SR zur Erquicungalle Stund Ein Batfara sugericht. 14
Der dringer immer durd Marcťund Bein. Der muß ein recrer Aaron ſerni Wer ſo ben Brüdern lebt.
Und auß dem Wermuth Zuster macht ga
160
Sa nie auß faſchen Augen ladbe Und fo in Frieden ſchwebe. 15 .
Lieb id fenne deine Gunft;
D Gottheit, gib nur deineBrun Juden erfrornen Geift! Und lab thn brennen für und für1 Diß Dyffer ſen geheiligt diri Sodetren Willen preift 16.
Mein Natur ſoll nix {tebe fennt Die Sinnenmuffen Rimmen ein , Der Mund betenntnur Lieb ; Die Dånde wirden diefs nuri
Die Süße folgen dieſer Spur: So herafcht desKönigs Erleb. CXXVI.
Babels Orab Lied :Ferein.51.6.g. Melod.Plur friſch hinein / es Kan fo tieffic. I.
Der Bachter Rath/Den Gott befeller halı Spricht dieSentent fchon åber Babels.run .
den: Es ſen tein Argi noc Kraui vorfic geo
fnnden Sogar verzweiffelt ſen der Schade Den Babelhas 2. Ein
161 S 2.
Ein jeder will DenSomerk star maden
ftit / Wie viel Quackſalberwollen Ritter wer. den An dieſem Krebs ? und rehn nicht die
Berdwerden Das Babel felbft GDtr nice mals halten ſtill lind folgen will . 3:
Sie inficirt Den Arkt/ der ſie berührt/ Und läßt an ihin zum Trincgeld Plagen fleben / Der fie doch wil erhalten bey dem Leben, und
Plicke an ihr. So/ daß man deutlich ſpürt, Wer ſie berühre. 4.
Es zich ihran Die Carvel ter nodi tani Such ſeineKunftmit Somåren zu beweiſen / Die Zorn-Fluth wird den Neuchel.Samud abreifen. Das Feuer fome und zünde die Stoppeln an. Sobleibtnidors dran. Si
Schrihr nocynicbt/ Daß thr gar nichts aufe richti Yhr, die ihr fic fo gernewoltet heilen ? Wollt ihr in dem Peft.Hauſe nod verweilen ?
Seht / daß euch ja der Patiente nidir Den Halß noch bright. 6 .
Man fiche den Greul!Der Bofheit ſtarde Seul
152 Seul. Dpfun wie flinckt die Hure hierauf Erden ! Wie fóu fie nicht ein Abſcheu Engeln werden ? Wenn ſich entdecktvon ſo gar langer
Meil Der Boßbett Greul. 7.
Sofaffe ſie gehn/ und ihrem Richter ftehn ! Dreiffet Band und Prafter ihr vom Zeiber Damit fie bloß und nacfend Rehen bleibe! Die Sdande inuß der ganze Dimmel fehn.
Drum taßt fie gehn ! 8.
Des Bechers Grimm fchweigt ihre Zau.
ber . Stimm : Der Konge Muth fångtſie ſchon an zu haffen. Manwird ihr nichtsals Scand und Blöffe laſſen. Eszeigeihr foon von fern die Engels ,Stimm De Beders Grimm .
Der Tod fint ihrſchon auff der Zungen fabiter, Jhr Was ſoll bald in Abgrund fern be .
grabeni Daindgen ſich die Buhler an ihr la . ben. Die fürdten ſchon es falle ihre Zieri Sind merdens fchter. 10.
Drumſtürmt ihr Neri darinn fie ftolk ge.
wer / Zerfometrert ihre Kinder anden Stelo nen !
+
MS 163 S號 nen ! Die Solangen Brut fell ja niemand
beweinen.Gebt ihrem Bauidem Freuci.Siw den Reft, Und ſtürme thr Neft. 11.
Scht,welder Chriſt erſt auff der Maue ren iſt, Soll zur Belohnung Sdwerde und Feuer haben / Ben dieſem Steg ertheilt man ſolce Gaben . Dodbey Dtt friegt ein for
cher HeldenChriſt/ Was ewig iſt. 12,
Auff / auff! Es rufft auf jenerSterneno Luffe ,und bläßtſdon {erm der Wädterauff der Mauren Der Sion . Stade. Es müſſe
feinen dauren Ehri Gut und Blur! Sort
wle cul in derLufft Der Wächter rufft.
1
13.
Laufft an /und ftreit in Delden . Sapffertele ! Soldaten müſin nicht ſo feige tämyffens Wer wil daun ſonſt der Hure Serafchafft dámyffen Wann auc nidtDirten Knaben
find bereit Zur Tapfferteit ? 14.
Zwar mit dem Maul yn annode feiner faul ; Esweiß ein jederwag dayon ju ſagen . Wer tan nidtüber das Verderben klagen ?
Doch wenn es weiter gehr als an dasMaut) Goiftman faul.
15.Drum
164 S * 15 .
Drum dämpffer nicht DenGeiß/wenner Außbricht Incud und andern /Babels Grund juſtöhren ; Jhr ſonderlich / die ihr wolle piel
befehren , Seht/ daß nur erf in euch gans Babel bricht/Un o heuchelt nicht. 16.
Nennt fein das Kind Mit Namen / mic thrs findt/Und fibmieret nidt ein Pfiafter auf
den Scaden/Das cud felbft zum Gerichte mocht gerathen. Geht auß ! ferent an das
hölliſche Geſind/ Woihr es finde! 17
BeyGeucbel.Tand Wird Zion nichtbe. fandt/ Wennieniand will den Fuchs ins Fed recht beiffen. Wollt ihr der Hur nod Beve.
reng berveifen / Die baldeſoll mit Seur ſeyn perbranni? D Heudel-Stand! 18.
Indef Sedult!Ett find ſchone Babels Gduidi Triumph ! Esift der Sturm Ston gelungen ! Drum fey ODT foon im
Vorrath dob gefungen ! Ein richrig Kerk bleibtdocuin SDttes Hulo 7 Darum Gc dult.
CXXVII .
165 ST CXXVII.
Buchſtabe • · Geiſt. Sofolldenn Dinten und Papier Eud GOttes Wort ins Herke (dirciben ? Wie weit geht gleichwol die Begter ? Soll nun der Sdal eud nureintreiben
Die volle Lebens . Kraffti
So GOttes Geift ſelbft fcaffe/ * . Wie lange wollt ihr Kinder ſeyni Und nicht zum Wefen gehen ein ?
f
thr ſpiclé als wie mitPuppen.Zeug, Schwåder ſelber eure Störcke i
EM
Bleibt immer findiſch,zart und weich;
1
Menntihr / daß man nidr merder
的。
Euchgraue vor dem Lichti
Das auf Gott hel añbricht? Id rath /ſdließt nicht die Augen zur Sonſt kommt ihr nicht zu voller Ruh.
-1
Wie tannt ihr andre Seelen nodi
100
Mit dieſen Dingen plagen ?
in
Den legt ihr auff das harte godit
Jm Søreibery Jefen /Sagery
B. Daß ia an dem Gefchrep
Uno Sdal fein Ende regte 201
166 ch ! wenn dod in derſiden Seif
Geſchånswillis GOttes MIA ! 18 . CXXVIII .
Da geht es fein / W nn ſelbft die Prieſter
gn ihreru Cebenwüfter, als die Zuhörer /ſeyn ; San GOttes Lehr und Teuffels Leben Por einen Klang zuſammen geben ? Das weiß ein Baur, Kein Brunn quilt füß und faur; Ja ſelbſt das Schren iſt offt leer /
Žmar tot in das Schör Viel wardendes Gerümmel, Viel Worte / wenig Simmets Wenn nun der Bund und Sire pertene; Sid läßt zur Wolffes.Gruben treibeny
Wowerder dam ihr armen Scaffeen bkte ben ? CXXIX.
Das anmuthige Endlicy . Endlich roll das frohe Jahr Der erwünſchten Frenheit fommen ! Seht ! der Oetftwirds foon gemahra
Dars imVorrath angenommen .
Behr!
167 Sehe! Er triumphiret ſdon / Geht einher in Sieges Krången !
Bartend bey der Feinde Sohn. Duff den neu bekrönten denken.
Freunde, nicht Feinder die ſollens erblicfeny Sanges Verlangen foll Kinder erquicten . 2.
Endlich wird das Scuffion fils Und das Herke rubig werden / Wenn Papa es haben wil Daß die Lieben / die beváhrten ,
Auß dem finſtern Kercer gehni Band und Eyſen von ſich ſchmeiffen / Und nicht mehr von ferne ftehn /
Sondern ihn in einem preiffen. Barre Chaldeer , ihr müſſer uns weiden ,
Laodiceer /ihr foue wolerbleiden . 3.
Endlich wirdman Pflanken ſehen Gort jusPreiß in ſeinem Gartens Wenn man wird ben Paaren gehal
Und nidrmehr in Hoffnung warten ? Sondern eins den andern wird Können ſeine Führung seigen /
Yeder wird als nur ein Kinegar 210cm
168
S
Feder wird als nur ein Knecer Allen inder Demuth weiden :
Weichen , ſich beugen zur Einigkeit Bandel Singen und ſpringen in lieblidem lande. 4.
Weg Vernunfft und Zweiffel-Wind Eigenlieb und eigen Ehre ! Wer hier nichts in Einfale findes Wiß / daß er die Hoffnung ſtöhrel Und der Liebe Somacf verderb /
Die doch unvermiſcht foll bleiben. Was in ihr noch ſdcinet herbi Kanuns nicht in eins eintreibeni.
Stille ! der Wille des Vaters wird zeigen
Quen Gefallen bey findliden Soweigen . S.
Wenn der Schnee verſchmolken open Pflegt der Blumen Zier zu bliden : Wenn du nuß dem Winter biſt! Wird der Link die Krånge ſdicten Die nod jekt verderbet ftehn / Dodinach kalten Sdnee und Winden
Sol dein Fuß pasiren gehn / Tauſend Blumen einzuwinden )
Rofen / Liebkoſen der himmlifchen Blüthet
Engelſüb dore genieß feligfter Gåre. 6, Eno
* 169 $ * 6. -
Endlich wirftu dennod Brauri
Und dein Bruder Bråutgam heiffen. Wer did jeßt in Ncid anſchauty Wird dicendlich ſelig preiſen . Endlich muß der Himmel auch :
Ein beliebtes ga.Wort ſagen/ Und wer ſonſt nad Meit Gebraud Niemals hier was wollen toagen .
Endlich unendliche Herrlichfeit bringe. Endlich die endliche Trüffat verſablingt. CXXX .
Auffeine voinHERRN erweckte Secle. Gefore mein Geift in dieſem Ericky
Laß dich nidir Furcht / noch Luft noch was auffhalteni gaſtu geldsmedtdes Liebſten Zicb !
thui
Solaß das Here ja nichtwiedererfaleck. Jason Laufffort und werdebrünſtigrecht 1 Halewas haft / und greiff nad mehrern Ga• ben.
Die Erd iſtdir nun viel zu ſoleduri . Den Himmel ſolſtu nun im Hergen haben , Steh/ wole deinGott serbricht dieMadri Dic
He 170 Die did beherrfahr. Drum tritt nur frolicha weiter
Vergik die fowarkerrauer Nachti Der Tag iſt da / die Dunckelheit wird heitet. Wohl dir / du folift bald können ſchni Dich über Sonn und Mond und alle Welt erhoben /
Wenn du ans Bråutgam . Seit wirft ftehni.
ad fang Ihn an fo balo du fanft/ zu loben ! So lobei denn alle Geſchöpffe den König/ Difloben iſt dennod vor Jhn nodi zu wenig, Ermüſlerid felbft inunsvolig erheben , Und einig in ſeinen Erlofeten leben .
Der füffe Geruch ſou Shm påtig aufffteiger Porn Dpffer der Sipper / biß daß ſie erreio den
Die Wohnung des HErren im creigen Lichte.
Erzehletdie Wunder erfülte Geſchichte. Verſdweiget die haren des HErren nicht weiter )
Entdecefieres føieler die Morgenróch heiter Pom Slanke i der alles Gewölcc vertrete bet
und uns ju Yeruſalems Bürgern hine treiber.
Bols
s
.
171 ST
Wolauff ihr Erfauffte des Landes feme minderi
Was vorhin geſchlaffen / daswadejegun , der
Erwache/und gürte Fid eilends zu gehen
Dahin /ivo Jehovah befichlerzuftchen . CXXXI.
Alleine
Zum Preiſ unſers GOttes. Im Thon :
GroſſerPropbete mein Berge/rc. I.
Serrlichſte Majeftåt, himmliſches Weren / Deine Verheifung wird immermehr klar.
Was wir bißhero in Schrifftengeleſen , Wird nun von innen und aufenrechrwaht. {ang genug hat uns der Schatten bedecker Nunwird das Weſen vom Ltdorte entdeckt. 21
*
Sicht gleich der Blinde nicht einmal ang Tage 1
Stößtſich und railieſſer die Augen mehr zul Wird ihm das füffe Lidiefelber zur Plage. Gang/ daß bey den Kindern des licores in Ruh. Dieſe $ 2
172 SE
Dieſe erblicken die felgamen Weifen , Wenn ſie die Weißheit in Einfalt mur prei. ren . 3.
Barrer der Lichter/ roleuß unſereHerto
Mit dem Davidiſden Splüffct moeit auiff.
Saß uns mit Görtlichen Wundern nicht fderken
Sondern dir iaffin den völligen Lauff Was du von Ewigkeit fefe gefloſſeny
Kommt nun von Zeiten zuZeiten gefloffen . 4
Mache su Scanden hochmüthigeGciſteri 6 Alle Unwiſſende rühre mit Krafft! Daß fie nur hören den einigen Meifter i
Der inden niedrigen Herken was ſaffr. Heilige / laurre/ und zu dir dod siche
ades/daß dein Zion civiglid blühe, S.
Süfeffer Abba / laß allebeſtehen ynder Genade, die du gethan haft Jaf unsin Kindlichern ciſtehingehen Zu dir ohn alle gefeßlicefaft.
uns in ſuffem Schorſam dir dieneni Bilff Gotan dielieb in uns immerdar grünen . 6. Die
!
器 173 6.
Dir ſen voralle Verfctmåhung gedandett Weldheder Drade dem Kindlein anthur. Danc fen dir/ weitdein Rath nimmermehr wanceer
Alles iſ ráad du nur macheft/redirgur. Du haft dir nurdas Verachse erwehleti
Babel hae dcines Karhs immerverfehlt. 7.
Kčnig der Ehren / dich wird man eft chren /
Wann der muß alle Welt unterthan feyn.
Wann deine Rechte wird Babel zerſtöhren Gehet dein Zion jur Herrlichkeit ein .
Preiſ und Dance ſey dir /
König 1
gebeni
Ewige Serrliditeit, eniges Leben . 8.
Geber / ihr Menſchen dem Sdópffer alleine
Alle vellkommenfte Starcke und Macht. 1
Epart es nicht i biß Er im Grimm cud cr. fubeine
Küſſerden Sohn /weit fein Angeſicht fade. Warlic thr müſie in Abgrund verfallen ,
Wann nun fein Donner im Zornewird knallen .
33
9. Aber
174 SE 9.
Aber thr Kinder, auf Zion gebohren / Deber die Säupter nur wacker empor :
Glauber is the ſend nur zur Freude erfoh. ren :
Glimmer die Lieder im höheren Thor. Sabt ihr doch lange erniedrigt gerelreny Wer wird bald cucre nobeit ermeſſen ? 1o.
Varrer did wollten wir einften recir loben :
SORO geſchicht nurmit latlendem Mund. Doch wir erftarten die kleineſten Proben / Bif uns dein påltges Weſen wird fund . Beriſche/ regiere / behalt uns gang inner
lobe dich ſelber in unferem Sinne. CXXXII.
Selbft. Streit über einige vom asErren erregte / aber nicht davor erkannte Gedancken .
Sab. Was fchwebt mir vor ein Bild
Vor meinen matten Augen , DAS
175 $ 4 Das melnen Geiſt mit folder Luft erfüllt? Daft du ſonſt nichts 2 Phantaſie/jiithuni 218 daß du mich nichtläßt beym Bichern ruhn ?
Sol mir dein Schatten Riß ftatt eines We ſens taugen ? Nein , ich bin dir viel zu flugi Daß ich miß lieb init Traum und Schatten fpeiffen /
Du kanſt mir doch das Weſen niemahls weiffen / Drum iſt dein Tand mir nie genug/ So pad did hins Und laßden ſtrengen Sinn
Auff Bücher / und auff Weißheir feyn god riche.
ac ! hindre mich doch im Studieren nidir.
Ich will dir wol einmal nodo cinen Borten foiden /
Wann id verlang dein Bild noch weiter zu erblicten.
Sent/ da des Wefens ſelbſt ich muß berauber reyni
Sol Ernf und nidis vom Spiel noch Bild mein Dencken ſeyn: * 4
Gegerry
176 ** Gegen . Sas. Was ſoll dir Ermen dod
Die Phantaſie vorbilden fönnen ? Dångft di an der Natur ro feſte nodo,
Das G Dates Werd dirmuß Einbildung reyni Der Siebe Krafft ein leerer Traum und Sdein ?
Kan dunod nicht den Seift und feinen Sin erfennen ?
nein , du biſt noch nicht ſo flugt Daß du ſchon föntft das Weſen unterſcheiden Bom Traum und Land und andern Eitel. fitren :
So niñ doch hip /
Und fab in deinenSinn
Was dir fein Budy nod Menſen . Werck drein legt;
Berradir das Bild , das dir GDit felbft ein ,
prågt 1 Der hatdich ſonſten zwar von Bildern abe geriſſeny
Dod wil Er dieſes nod in deinem Herken wiſſeny Und låfftus jegonicht in deinen Sinn hinein /
Gowiſſe / daß auch nicht das Wefen dein ſoll feyn . f7acha i
0
*
21
177 ** Viach Sats. Bann GOtt mit uns ſo ſpielte Und laurer Liebes . Saden
Uns zeigt, darinn dermatte Getfi fid fühiti
So können wir ja redor Schoe ,Kinderfeyns Wirlauter flokt Er uns die Liebeein !
Da Er und ſonſten könne durcơZwang geo
horſanımachen ; und läffet Zhm ſein Vatter , Berk feita Nun aber locki Er uns mit Sufi
Straffens Kein Blik und Donnern su ; denn feinen Schaffen If nur die füße Weyd bewuft. Ylein Wert / geh hin / Und fülle deinen Sinn Auß deines Vatters Gdan mit dem
Was dir zum Frieden iſt bequàm ; Ich weiß Er wird dir nichts,als tauter Seyt darlegen /
Wann gud ein Bildgen folt vomCreutſich dirauffyrågeni
Dein JESUS wird dennoch darauff 36 nagelt feyn;
Sag, ob nicht mitdem Bild 048 Weſen dein wird ſeyn.
ము
CXXXIII
178 CXXXIII .
1.Cor. VII. v . 29. 30. 31. 1.
6o offt ein Blick mich auffmårts führety Und meinen Geiſt ein Straht berühreta Der von Siong Giang außgeht; Will mein Seth zu enge werden ! Wenns auff Erden
Sponin Himmels - Straffen fteht 2.
Dabin id in die hoh geflogeny Und jener Welt ſchon nachgezogeny Alles wird mir viel zu fleint
Daß mein Serge Plan da háttet Denn die Stoute
Muß ein weiter Himmaet feynto 3.
Basſollen mir denn man die Sadeni Die ein Gemüth voli Unruh machen , Jo tan thr entåbrige repni
Denn mein Äuge tennt den Führer Und Regierery
Der mid führt zum Einen cim.
4. Der
#
H 179 ** 4
Der Schatten iſt mir zu geringe / Daß er mid in das Weſen bringe/ So die Weißheit mir gezeigt. Did foåke mic für ſelig, Und bin frölich /
Daß mein GOtt mich in fidh scudir. ک.
Ichhab es nun ſo langerfahren , o fonteiníchſelbſt nichtverwahren Vor den Feinden meiner Ruhr Biß id in mid ſelbſt gefehreti Undbewähret
Lauffe nach dem Einen zu. 6.
Drům (deint gleid etwas als das Beker Und fekt die Lieb darinnen feſte: Fåüts dod endlich alles hin /
Wann es GOtt nicht ſelbſt geweſen , Deſſen Weſen Silt allein den leeren Sinn. 7.
So lang id nod nicht konte fliehen / Was hin und her das Herk kan ziehen/
WarmeinJammer über große Uno
** 180 Und gerſtreute die Gedanken / Wann fie wancken /
Und von ihrem Grund find lok. 8.
Solit id nun nido den Göken fluden / Und auffer GOtt noch etwas fuchen , Welder alles in mich legt!
Was ich nur zur Noth fod haben , Wenn die Saben
Mir fein Seift ins Derke prägt? 9.
Dadarff ich nicht nad Frembden gaffen / Er kan im innern Sempel fobaffen / Was zu ſeinem Dienſt gehört.
Jarvann teineStimmen fchallent Muß gefallen /
Was ihn in ſich felbftverchro. 1o .
ach !wilt du diefes noch verſchieben /
UnddeinenDimmel felbft nicht lieben, Seele / fiehſt du nicht den Trug ?
Ag ! die Vielheit ist dein Soader SDites Gnade
Mador dito diird das Eine flug. II. Die
181 S4 II .
Die Zeit ift furry unddein Verlangen If nur nach langem Heyl gegangen / Drum ſoll diß die Meynung renni Daßich Welt und Himmel brauder Wie es tauge 1
Und dem HErm belieb allein . IZ .
Wer hier ſich nicht tißt : volbereiten , Den muß das Feuer endlich ſcheiden / Erk von Sroppein Gold und Stroh. Har er aber recht gebauet GOtt gerraueti
Wird er doifen werden froh. 13.
Mein Varrer / dobiſt nicht zu frieden , Wenn ich nicht völlig bin geſchieden Xuch von Quell der kleinſten Peinz
Du willt mid vollkommen haben , Deine Casen
Goln in mir vollkommen ſeyn. 14 .
Drum thu id nidts mehr zu gefallen Der Erearur/ und wil vor allen
Meinem Schöpffer bleiben treut. $ 7
Der
# 182 S Der wird mich alleine ridten / 28es Didren
font Tend/ wie flug es ſey. 19 .
Das Auge roll in Einfalt ſchauen
Auff Jhn / mein Derk ihin völlig trauen , Sid in feinem halten auffi Was nur falſches Urtheil begeti Dann er leget
Mirja vor den leiðrſten Lauff. 16.
Solaßmein GOtt mir noch auff Erden Did felbft in allen Alles werden/ Daß dein arme Ereatur Dir allein den Preiß hingeber Und nicht lebe
Nad Vernunfft und nachNatur. 17.
Ach ! bring mid unter deinen Willen , Und laf ibn gang in mir erfülleni Daß ich braucie deine Krafft/ Die mich auß der Vielheit reiffets Heyl.bemetſet/
And in einem 2108 abafft.
CXXXIV.
183 粉 CXXXIV .
Pralin 55.6.7 . sm bon :
Ich habe funden / den ich liebe 16. 1.
Wo flieh ich hin / Wo foll ich bleiben ? Wo wird die füffe Stille fenn Da td mich fönte ſolteſen eind Und mich nicht laffen mehr ůmtreiben Die Unruh dieſer auſſern Dinge?
At keine Einfamtett bereit / Darinn id ) Ditfein (ob,{ied finger Der von Zerftreuung mich befreyt ? 2.
Mein Geiftwill in die Büften ziehen / Und wünſcht ihm DaubeneFligel an , Weil er vor Angst nicht bleiben fan Da wo die Menſhen fid kemiben Von Sort noch weiter wegzu gehen ,
Und niemals ben ſich ſelbſt zu ſeyn /
Jdtan den Jammer nichrmehrſehen Und bleibe felbftdabernichtrein. 3.
Drumfort D Seel /entzeud gefowinde Dich der Gefellſchafft dieſerWelt.
Zerreiß, was dich gefangen håler 1
Damir
184 SE Damir sein Fuß die Ruhe finde/ Wo fein Geräufibe did verfröhret !
Kein Zu prudt Sorgen und Verbrue. Den lligang dirmirGort verwehren
Der hier offt unterbleiben muß.
ol
4. 1
Jofreu mich ſchon auff eine Kammerr Die mich in fich verfolieſen wird / Und durd, den engen Raum abführt Von aller Unruh / Streit und Jammers Die grofle Srådt und Solóſfer haben / ?
Hier ſoll nur meine Ruhftatt ſegn Da Sicherheit und Fried mida laben , Und kein Unfricde bricht herein .
Nun will ich erſt reche fingen , beren / Und in der Andacht fommen weiti Weil ich nicht durch fo viel zerftreut Vor Sott mit ſtillem Geiſt darff treten.
Da ſoll kein Feind mich hindern können / Id geh in Canaan (don ein/
Mein Paradis foll man es nennen / Hier will to qud begraben ſeyn . CXXXV .
185 SE CXXXV .
Gegens Sag. 1.
Ado ! triumphier nicht vor dem Sieger D Seet, wowiltu flichen hin /
Da dein gebtendrer Eigen Sinn Vor Feinden frei und jidher fiege. Sucatus nod Ruh in suffern Dingen ? Act ! glaubemir/ duindi fie nidr. Wirftu nichtnad dem innern ringeni So ifts miodemnist ausgericht.
Laß dein Verlangen weißlid hangen An jener wahren Einfamfciti
Die dich erſt von dir ſelbſt befreytt
Benndu biſtauß dir ſelbſt gegangen .
DieSelbftodiebmuß dich ganzverlaſſen , Die Dauben Flügelmüffen dich
In Kraft des Sciſtes ſtarct erfaſſen , Mit Gott verbinden feftiglich. 3.
Drum breit nur im Geborfam ftehen ; Ketn Kriegs . Mann weidt von ſeiner Poſt Dbs aud fdonBlut und Leben forti Wenn ihn ſein Herr dahin heißt sehen Der
186 ** Der Glaub wciß nidt von eignem Willen ,
Er ſieht thin felbf den Weg nicht auß/ Dadurd er Gottes Wil erfüllen /
Und auß dem Streit will fommenrauf. 4.
Dubiftdir ſelbſtdiegröfe Plage 1 Du trägſt noch Babel ftårs in dir. Wilt du noch Ruh genieſſen hieri
Eolas dir feine fülle Tage Durdi füffe Träume hier vorlegen /
Dumad ftdid nurmehrmißvergnügt; Die liebe JEfu wird dich hegen /
Die aucs Wiffen überwiegt. S.
Nurfreue didi auff jene Stammer D &G Friedens / da du wohnen wirft!
Wenn dich nichtmehr nach Ruhe důrfti Und biſt befrent von allem Jammer/ Den hier noch Stadt und Wiſten haben / Und wo du nur tvilt fliehen bin. Die Einfamfcit fan dich nicht laben / Wennmit dir zieht dein eigen Sinn. 6.
Du fanft auch mitten im Scrimmel Dir Welt den Varrer beten ani
Derdid ja balderlöſen kan / Wenn
187 $ Wenn dir dhon nükte jener Himmel, Und dich Egypten nicht ſollt iiben/ Daß deiner Treiber ſchweres Joch Did lernte redir den Himmel lieben ,
Und dein Verlangen ſtillte noch. 7.
: Hier ift fein Canaan ju hoffen ) Kein Paradieß iſt mehralhier. Es har nod niemand , der mit der
Entfliehen will, den Zweck getroffen.
Die Hoffnung nehrt ſich mit den Dingeni Die füß und doch unſichtbar findi Esmußuns dod zulent gelingen :
Bleib nur in Einfalr GottesKind. CXXXVI .
Paradieſiſche Spatters. Gedancken . Spm 3 ; on ;
Ich habe funden /denich liebe. Mein Bråurgam führe mich (parieren
In dein verſprochnes Paradießl Daß ich der Früchré recht genieß ! By
Die du mir ſelbſt zum Mund wilft führen , Laß mir den neuen Frühling grünen/ Thu
188
Thos demes Reichrhumi Sdhåre auffr Ich tan nicht mehr den alten dienen
Drum fôrdrebald den neuen Lauff. 2
Da will ich höne Frid.ire brechen Daſoll der fonſt erforenen Hand
Kein Dorn noch Diſtet fern bekannt Dte andreļnod mir Sömerken ſteden. Dein holder Blict ſind meine Roſen/ Mein Sträußgen deiner Kleider Rudl
Dein Gnaden Wort mein Siebefolen )
Mein Beg und Zteldetu Karder Zug. Syler feh ich fardt Si3:rdhme flieſent Die Stromhé deiner Liebliditeit :
Die mir zuLr abung find bereit/ Und was vor Quellen ſich ergieffen
Quß jenens Meer der Ewigkeiten, Die fibieffen alle niederivårts/ Denn denne Quld pflegt ſie zir keiten
auf deines inatten Pilgrims Herto
Wie ftreefen ſich die dönen Wiefen Der unumbfchrendtren Gnad ſowett ! Dier iſt nur meine Ruh bereit/
Hier kan i Schatten gnung gentefint, Des
於於* 189 ** Desid ſo lange hab begehret! Nun fik idi beydem Lebens.Baum , Undweiß / mirwerde nie getvchret
Zum füfen Solaff derſicbre Raum , Erruadh i denne fo tragſtu wieder So viel Erquicungs - Blumen zu i Daß ich dir nad genofner Huth Dorkwendig fingviel liebes, Lieder ;
Im Mittag ruh ich dort ini Riihien
}
Wo duführſt deiner Jånime: Heerdi Ben deiner Weyde fan ichfühlen,
Wie ich dein liebesSdåfgen werd. 6.
1
Des Abends /wenn die Schattenfveidheni So dringt mich deine Sorgfaltsrlieb Soin die Eng durch ihren Trieb/ Daß ich vor feinein Feind erbleiche; Denntfolaffic und mein Herk muß wageni Weil aud die Radonidor finſter ift; Dein {ånlein fan der Wdiffe lađeni
Solange Ou ſein Hirre bift. ng
Undfopfleg ich mitmeinen Hirten Mit Freudenauß und einzugehni S
Undwenn die rauhan Winds wehnt
na 190 Sk Sokan imich denn ſein Schooß bewirthen . Ich wandle fwon in jenen Aueni
Mit meinem Geiſt ivo Yinmer.grün/ Und Lebens . Blumen find ju fdauen . go willdahin mit nechften ziehn. 8.
Mein Bråutgam zoudi mit allen Kräfften Mich in die neue Frühlings.Welt! D1117 weg / was mich noch etwvan hålei
Von dieſer Eitelteit Geſchäfften ! Indefſen 1 mid deiner warten/ Jſte dou ben dir ohn dem ſoon gas In jenes Paradieſes Garten Singid davor Hallelujah ! CXXXVII.
Auf Matth.5.0.2 . JESUS der einigeMeiſter. Marth. 23. 9.8.
Sier ſeg ich mich dir / Yeſu / zu denFüſſeny Und will das Wort des Lebens hören an :
Job habbißher dein gnug entbehren müſſen,
Nun laß den Mund zu mir fenn auffge. than /
Man geugte mir von dir dem wahren Sicher
Jo lieb und chr die Zeugen aus von Hero ken :
Doc
44
de 191 號 Doch find fiefettft des licorex Urprung nidri Drum ſuo ich in obn áuffie Müh und Sdmerren
Das Innre Reid. Dir lauff ich einkig nachi Dicta ſud id nur1 wil nicht mehr Meifter haben,
Belade mich mit feinem Ungemad1 Ilnd hab daheim dicafoloft und deine Gaben.
DisBråutgamsFreundführt ihm di Braut nach Hauß1
Ind freut fich /wenn er felbft die Stimm era hebet.
Dann geht ſie bald von din Braut. Führern auß!
Umbfaßt ihn ſelbſt / darnad; fic lang geo fireber:
Da hört ſie ihın in aller Stille jul
In fid getehrt. Denn bey der lautern Quelle
Fleußit alles rein / poenn ihr in ſüffer Nuhi llud ohn Gerårufti/ feln Wert wird flar und belle /
Indefien bleibt das Lehren unterade i Du eines muß das andre ja nicht ftab ren ;
Wer ſich zu dir/ D HERR ) im Glauben macher
Dar
*
验 192 SE Har ber dir ſtåes mehr als zu vid fuhören . Im Augenblick {chrt deneWeißheit mehri Ale keine Zung in Worcen mag vorörın . geni.
So gibtman dirja recir diehôdfie Ehri Davon manpflegt zu ſagen und 311 ſingen.
Dufouft allein /mein Einsund Alles ſonnig Drum blcib id, nur an deinen Lippen fle beni
bringe mid zu dicſemEinen ein / So ira id nisor / du bleibſt mir rreu / mein Seben !
CXXXIIX.
Der beſteFührer. Em hon :
à iſtnein Lichtund JEGOV Gnaden.Sonne. 1.
So führſtudodredsoſelig, HErr/die Dets nen / ja ſelig und doch meiftens wunderlich ! Wie könnteft du es bójë mit uns mennen /da
deine Treu nidit fan verleugnen fich > Die Wege find offt fruñand dochgerad/ darauff du låst die Kinder zu dir gehn1 da pflegt es
wounder s felkam aufyufthn: doch eriumphire gulchi Dein hoher Rach. 2. Dein
193 號
Dein Geiſt hangt'niean denfoldeenSe.
Segen Sodie Vernunfftund gute Mennung felle : Den Zweiffels , Knaron tan delts Sowerdt serieken / „ Und löſen auff i nadie dem es dir gefällt. Du reifert wolt die
Mårdſten Bandeniscopi Was licentgegen fekt , muß finsten hin . Ein Wort brichtoffe den allerhårrften ŞinwDann geht dein Fus auddurdUnwege frey. 3.
Was unſre Klughett will zuſammen fú. gen/ Dastheilt deinWiß in Oft und Weften
auß: Was rrander unter Job und Caftwill biegen /Set detne Hand frey ani ber Sternen
Sauf. Die Welt setreiff/undou verfuepffit án Sraffe . Sic bricht / du bauft; fic baud
du reiffefe ein . Shr Slankmuß dir ein dunck .
ler Schatten fenn . Dein Grifi bey Codien Krafft und Leben foaffe. wid die Vernunfft was from und ſelig preiſeni Sohaft dus ſchon auf deinem Budo githan : Wem aber niemand wil diß Zeuge
nuß weiſen/ Das fübradu inder Stil ſelbe
Himmel an. Den Eild der Pharifåer låſta Richny
194 Set
Rehn Undfpetreft mit den Sündern / (pricht
ſie frey :Wer weiß/masöffters deineAbſiche fen ? Wer kan der tiefften Weißheit Abs grund fehn ? S. 2
Was alles iſti harnichrsin deinen Augen , Mas nichts iſt/haſt du, großer HERR/recht liebe Der werthe Pradit und Ruhm mag dir
titeht taugen, Du gibſt die Krafft und Dad , druck durch den Erieb i Die beſten Werete
bringen dir fein Cob / Sie ſind verftedt/ der * Hlinde gehe vorben / Wer Augen hatiſieht ſic
dodhnichtfofrey; Die Saden find ju flar, der Sinn zu grob . 6 .
D Herfcher ſey von uns gebenederer. Der dur'uns rõdreft und lebendig madf. Wann uns dein Geiſt der Weißheit Scagverleyher/ So Tehn wir erſt / wie wohl du vor uns en madift. Die Weifheit ſpiele hn ber uns 7 wit
5
o ſpicien mit. nif bir lauseer in W rte t a l . Bruſ Die LUR7 der t g e ! Kin uns mie Undritrgång
Sch
.
Bald'festnit dirunswas hatteanzugretf . fen /
X 1
AS 195 **
fen/ Bald fähreft du mic uns gangſauberlic .
Beſdichts / daß unſer Sinn fiche außzu. soweiffen / Soweift die Zude unswieder hin auff didi.Dagehn wir dann mit blødendu. 章
gen hin , Du fårTeftung) wir ſagen Belſrung jul Drauff foendt dein Geiſt dem Herren
wieder Ruh / und hält im Zaum den außge. (owcifften Sinn ? 8.
Du tennift / Vattert wohl das forvade Wefen : Die Ohnmadit undder Sinnen Un. verſtand . Man fanuns far an unſer Seira
Kinderfey Wieesgreiffrt um lawache ablefen! be wand / Drum hältftund du zu und trågefi fie / Brauchli Vatter Recht und
zeigefi Mutter i Trcu , Woniemandmeyacı daß erwas deine rep i Da hesſi du ſelbſtdein Sdafgen jeund je
Alſo gehstdunicht die gemeine Wege Dein S118wird felten öffentlich geſehn ! Damit du felbft r was Hdh im Derken rege / Wenn du
in Dunctelheit micuns wilegehn. Das Wi. oerſpiel tegit du vor Augen dar Von demi
wasou in deinem Stane haft. Wermeynti
g 2
er hab
* 196 % drhab den Vorfar redis gefaft. De wird am End sin anters ofte geroahr. 10.
2 Auge i das nicht Trug noch Studielne Teidet / Gibmir der Klughete ſcharffen Unter. fcheid / Daduro .Matur von Gnade wird eric . farcideti Das eigne lidt von deiner Heiterkeit. {aß doch mein Derne dich niemahls meiſtern nicht : Bridi gang chtzioen den Willen der fich liebt / Ermed dte luft1 dic fidi nur dir ergibt / Und radelt nis dein heimliches Sc. ridt.
3
II,
Wil erwa die Vernunfft dir widerſpres den / Und ſchüttelt ihren Kopff zu deinein Weg ; So wollt du die Beveſtung nieder ,
brechen, Daß ihre Höh ſich nur bey Zcitenleg. Kein frembdes Feuer fich in mir anzündsi
Das ich vor did in Thorheit bringen model Und dir wol garſo sui gefallen dacht. Ad ſelig derdein Sidrergrciffe und finde ! 1 !.
Sogichinid dann hinein in Deinen Willen Undrrag und heg und führ dein armes Kind. Dein innres Zeugnuß ſolden ZweiffelRiden
Dein Geite die Furgt und Süße übertvino.
197 San Dubir mein Alles/ dann dein Sohn iſt meini Dein Geift regt fic gang fråfftiglicin mir. 3d brenne nun nad dir in Liebs. Begier/
Wie ofte erquicte mich deiner Klarhet Sein ?
18 FM .
13 .
Drinimuf die Ereatur fuir immerdienen ; Stein Engel ſamt nun der Gemeinſchafft
Leon
M -N
for
ht
ficht Die Geiſter/die vordir vollendet grünen; Sind meine Brüder und erwarten midi.
Wie offe .crquictet meinen Geiſt einHert Das did und mid und alle Chriſten liebt
Sits moatiib / daß inid etibas nodi berrúbra
Komm Freuden. Luell / weidi erig aller Sdimere ! CXXXIX .
M MAA
18
Das hiinmliſche Jerufalein . Sºm Spon:
Triumph /Triumph / es kommt ic. 1.
Wie ſchön iſt unſers Königs Brauer Wenn man ſie nur von ferne fdaur! Wic
wird ſie nicht fo herrlich fenn , Sobald ſie vol. lig bridhcherein ? Triumph/wir fenen dich/wir
ſingen dir/ Wohl dem der dich erupfångs / du
Himmels Bieri
93
2. Sie
於
198 ** 2.
Ste tft fchon ihrem Mann geſchmůctr Der ihr den Glang entgegen forcét! En ſola dem Zierräth fährt dieStart herabi. Wann
fic die Zahlvoll hat / So wird der Himmet famprder Erd verneut/ Die Ercatur von ihrer
Zaftbefreni. 3. go lehe foon im Geift zuvor : Wie Gofo 108 Qürte fteige empor . Fier wohnt GOIZ felbft den Menſaben ber : Sage , obdi Goro
ics Statt nicht ſey. Der ſein Jeruſalem mit Luſt bewohnt , Und ſeinen Birgern nur mit Sebe lohnt. 4.
Sier gitt fein weinen mehr / tein tlaglich Shuni Ran muß Geforen und Somerken ruhn . Was noch zur alten Welt gehört 1. If gang in Grund zerſtört/ verfehrt. Der auff dem Throneſikt/verfiindigt frey: Sehtilleben /
wiemein Geiſt madralles net. Die Braut des Lamms wird vor der Zeit Hierzu verwandelt und verneur. Alsdann beliki fie GOttes Ruhm , und bleibt des Kó.. nigs Eigenthum . D güldner Stern ,wie bliss. dein
+
199 dein helter Strahi! Wer weiß der außerwoehl. ten Bürger Zahl? 6 .
Die alte Sonne ſcheintda nicht / Bieglån ' Bet viel ein ander lider weiln GOttes grofte Derrlichkeit Des Lammes Leudste ſie erfreut.
Drum scht der Heijden Fuß im Licht umher/ Hier mehrt der Könge Ruhm des Königs Ehr: 7.
2
EN
Steift voi purem Sold gebaut , Und was man auff den Gaffen ſchaut1 Ift als einheil.
durchſcheinend Gtoß/Als ſie der gåldneRobre ftab maßt: Jhr Feinpel iſt der HERR und
aud das Cañ Die Braurhat Tempels gnug Am Bråurigam . 8.
gch grüſſe dich, du gåldne Stare Dielaui ser Thor von Perlen hat, Führdet . Mauren hody hervor/ Sizbeben deinen Prachtempor. go foau dich wol dann dich decft feine
Nadir. Ddaßichfoon långt wär dahin geo bracht. 9 .
Wie fundetda der Gründe Schein ! Ein
jeder iſt ein Edelſtein , Wtebligi der Engel hoher 3 4
200 ** Hoher fang, Er überſtrahlt die Thoren gang. Da fomme tein Oiken , Knechti teini syurer
ciny Obration die Thoreftåts eröffnetſeyn 100
Mie freuer Kid meinganger Sinn , Daf Ich ſchon cingeſitrieben bimi In der verlobten
Glieder Zahl /Durdmeincs sjelden Könige Wahl ! Wie gerne-mad ich muß mit nichts geinein / Weil ich ein reines Slied derBraut will fenn ! TI .
ein Drum überroindrmr t Glaubenetwent the rigkei t f
h
auef der , Erwar om ake Mic Geift r t n i k e t e e d u u a u a i e a r e barr S n 1 D t S n s m s b t e m r s u ere ich all mit m Bl de da
Das iſt der Sicg / daruir ich bitt. IZ.
Ado ! Wunore fich mur niemand nidder Das idinidits anderſ arthr verricht ; Die Braut # 4.1 doch forit nirgends ruhn / Så har mit ihrem Scharct sa thin. Wer ſeinen Hoche
jcit Tag foon vor ficho ficher Der iſt um am dern Rand nicht mehr bemüht. 13 .
Mais ich nur folgends umgekehrt Und tiçin als wie ein Kindlein werd So ift Jerus Falema
201 ** falemn mun mein / Danu folde Birger muſ Pens ſeyn. Da fahr ich dann zugleich mit ihr
berab, Und wasich ſonſt dabey vor Ehre hab. 2
14
Nun ift das Alte volig hin / Das Neue ir da nad des Geiftes Sinn. Willkommen al. kerliebſtes {amm / Komm ja fein bald mein
Bräutigam ; Triumph / Triumph ! Victorias und ewiges Salleluja . CXL.
Eines andern.
Meloden: ScelensBräutigam ic. 1.
D du füffe Luft! Auß der Liebes , Bruſts Du erwedeft wahre Freuder Daß ich falſche
Freude meyde/Doufüffe Lup/Außder Liebes Bruſt. 2.
Deine reine Quel Giebet flar und hel
: Geiſtlidie Erquicfungs. Saffte, Lebensvolle, Himmels . Kräffte. Deine reine Quel gibt tlar und heu . 3.
O gewaltger Triebl D du JEfus ,Lieb ! wie froh unendlich Gathe rieffe
mein Gemüthei
/
ift
gewaltger 26., Is
4. Dus
202 ** Laßt mich in der Ruh/ Fragenicht/was id
thu. Jd bin durd op Oorhang gangen / JEſumeinig su umfangen/ [aßt ac. 1
S.
Jø bin bencdent/ Weilmich GDtr erfreuti Dieſe Freud niemand erfahret Alls in dem Fid Ditverflåret. Jubin c. 6.
Dandas ſinnlich TheilSihier nichodif Heil. Bloß der Seift derSeelen . Siráffre Trincfer
diefe Dimmels Säffte. Dann das ze. 7.
In derSabbaths. Rih Trife er ſelbſther. 3. O wie groite füffe Bonne Strahler dann
von dieſer Sonne ! In der 26. 8.
des wird verfencft/ Was uns je gefråndt. Dieſe Freud sociß nicht von deyden / Weil in Freuden über Freuden alles ic. 9.
Doufüßer Horti Du lebendig Wort !
Du muftniemals mich verlaffen i Sier duff dieſer Pilgrams.Straffen ; D Du 16. CXLI.
ma 203 34 CXLI.
Eintritt iú dieEinfainkeit: Metoden :
Ich babe funden den ich liebere 1.
D Taubgen/ Alieg ju deinen Fenſtern, Kehre spieder heim / verkriech dich doch, Entzieh didi
allein Menſchen . Noch i Du haft bey ſo viel Nacht. Geſpenſtern Gnugverziehn und ſiken
måſſen . Sieh deineſidre Höhlenan/ Dadich dein Liebſter wieder füſſen Und ungefört um . faſſen fan. 2.
d ! Schafgen laufigerdimind und fprin . gel Du warft nicht auff der rechten Trifft! Die dirdein Birre har geftifft. Sehheim und achr es nicht geringe/ Daß du ſo Rile did fanft ført. wenden, Dort , wo dir nichts dieRuhe en den Slimms an mit Forno groſſ Freu /
Weil ntemand dir die Freyheit wehrr. 3.
Mein Låmbgen du biſt doch allein Noch an die Mild und Bruſt gewehnt. Darnac den Mund fich immer ſehnt. Zu andrer Koft biſt du ju flein , Zugart und findiſc . Sdren
ſolange/ Big deinFuß auß der Wüften fotñtı . 36
Der
204.Se
Der Mutter wird da vich zubange:1. Biffie dict in die arme nimmt. 4
Min tebes Kindy treud hitpzip Wiegeny Sælaff ſüß /dic fangt der Engel Ehor/ Sudi denn dein Spielzeirg wieder vor / Steh wo
die ſchönſten Sachen (tegen. Geh hiw junt Vatter. Kafidich füllenr: Zeuchnur fein fcharff an Ehriſti Bruft. Die Tiffe Liebe wird ditty
Killen/Er gibt dir Nahrung/Krafftund Euft. Mein Biengen /du biſt aufgeflohen /Fleud wieder ein ins redite SJauß: 1. Es macht die Weſpe dir daranß Das Honig haben aufger fogen | Das ESGriffius dir hat eingeteget Stomm fer sich wieder auff die Blum DiC
dico ſo offtc fpeißt undheget Bleib eroigJE. GIS Eigenthum Aidhi ! Schiffgeny eni nar nach dem Hafeny Du haft genug im Sturm gefchwebt , Dein Schiffmann der in dir nod febri Wirdinibe
ben deinerRenfe (clafferry Dit folftriun bald im Trucfnen ſichert I Want andre noch im Regen find ; daß alles durgreinander rochent
Did trifft kein Werter und fein bing. 7. $ Braue
2015 S2 7.
O Braut tchr wieder in die Stille / las
did zur Şochzeit fahmiden mehr. Du fanft dem Bråurgam nie zu Fehr Gefallen , daß nicht ſeine Fülle Did tónte nod wol foner
sieren / Erlieber die Verborgenheit/ Darinn will er die Liebſte führen Durdo lauter Abges
ſchiedenhete. 8.
Shaftdu vomSamude roas verlohren Ber dem Gedrångel flags ihm fren . Daß er bir wieder alles fey. Du biſt ihm doch zurFreud ertohren, Kehrein zu ihm , läb ſeine{tebe Dir
ſuper als zuvor noc feyn. Wer folgetfeinem
fújfen Triebel Der geht gewißzur Ruhe ein. 9.
Er wird dir immer näher tretten / 318 du
bißher empfunden haft. Du trägt den treuen Bergens.Gaft: Nun Richts benm Bachen und beym Berhen / Es foll dir nidr an Ruhe
fehien . Stetn (arm verhindert dein Gehor / Was Er dir will zu gur erwchlen 1 Das gibt Erdir durch ſeine Schr. 10 .
Dochfteh berettaufſein Geſchicke/Wohin Er did noch fernier scucht. Daß dem Rash 97
feinem
కు 206 $ 4
feinem Willen weicht ; zich den Gehorſam
}
ht: zurüde : Dumagft nun wo du hin wilft wandern Sojichidein Siebſier doch mitdick Er wird dich dod mit allen andern Zulent volt.
tommlid stihn in lich . CXLII .
Villiger Abſchied. Weloden :
Entreiffedich du liebe Seele/10. 1.
Entfernet cuc ihr matren Kräffte / von ale tem was nod iridiſed heiſt. Wirff hin die geito
lichen Geſchäffte/ Mein gnug geplagter mů. Nadori gure en der e Esiftvolbraditi einander fangNun JuSeift. Si , Das ſich mit nichts vermengen fan. 2.
:
Ihr Berg und Thåler helffemir finger Belingen meines JESUS Preif Derunt. fer ſo geringen Dingen Mich doc fo lang zu
fühürenweiß. Habt gute Nacho yo habs bem
dade/Esiſtmitmir recht hoheZeit zu flichen die Vergånglicteir. 3.
3hr fendjawolihr grünen ZuenIm Som mer
207 35 mer lieblich anzuſehn ; Doch wirdman aud an euch bald ſchauen / Wie alle Sdönheit
mußvergehn. Drum gure Nadori Nim dig inadt/Mein Herridu liebertvon NaturNur allzugern die Creatur.
Baftdu bißher nods was geliebeti Das die hat Zeit und Kraffe verzehrt; So rey dann auch nicht mehr betrübet/ Wann dir wird der
Genuß gewehrt. Gib gute Nacht: Der Bråur. gam wador/Undwil/daß ſeine Brautihmbleib
Ein woigeſomůche Jungfråulici Wetb. S.
Dur weg dui fonode Eigen .Liebe:Du muſt
mein Sergelaſſen Icer/Zu folgen deſſen Liebes. Triebe Demnurgebührtallein die Ehr. Nun
gute Mache/ Basſid ſelbſt acht; Jo geh mun, von mir ſelber auf/Zu ziehn in meines Lieben Hauß. 6.
ad reif mid lof von allen Banden . Von
dem fübtilften Neße frey / Madi aller Feinde Rath zu fcanden: Das ich dein frenes Schaf, gen ſen! Sab gute Nacht Dulifund Madu Diemich ſo offt berrogen hat , Euch fehlt, an
mir nun Rathund Thar. 7, Wie
208 ** 7.
rte füß iſtdoch ein freyer Wandel / In boller Abgezogenheit Wann diefer Welt ihr toller Sandel.Uns teine Sorg nod Furcht be. reit. Ja gute Nacht1 Du duſt und Pracht; 90 bin bereits in meinem Sinn Berlobte
Brauf und Köntgin. 8.
Verbirg mich nur in deinem Frieden , Und drůcf mid tief in deinen Scof; Mad mic
von allem abgeſchieden / Und von den Creatu . ren bloß ; Nun gureMadr!Die Liebe machti Daß ich mich ſelbſt vergeſſen fan / Und ſehne mid, nur Himmel an. CXLIII.
Vergif inein nidit : Stebend bey dem folg des Lebens / das im Paradiß Gottes wächſt.
Offenb.Job.1.0.7 . Mcloden :
Wiewol iſt mir /daßich nun bin.c. I.
Vergiß mein nicht / daß id dein nicht vers
geſie, Und meiner Pfldt die ich /
Wurket
Jeffer Dir fduidig bin . Erinnre ftårs mein
Sera ocr unzahlbaren SunffuñSiebitcbteiten / Dic
209 ** Diedu mir ungeſudur haft wollen zubereiten ,
Du wirfi/ was mir hinfort gebridatı Verge fen nicht. Verliehr mich nicht mein Dirt auf deinen Armen / Auß deinem Schoß, auf deiner Guld Erbarmen , Von deiner Wend und honig .
füfen Koft , auß deinein führen i Sostena Warnen / Sorgen / Das ich bey dir geo nieß vom Abend biß an Morgen ; So lang
dein Stab frin Ampt derricht/ Verliermich nidar. 3.
Verlaß mid nichtmein S Erzundbeffer Lehrer i Ben der Gefahr ſo vieler Frieden. Storer. Dwach du felbft undlab dein Liebs . Panier Michringsherum mit rauſend Schila den decten , Daß deine Madar nicht fan dle
Secres . Spigen ſchrecten . Dein Auge/das auff mich gerichu Verlaß mich nichs. Verſtoß nich nicht, doch wie fanft du øers ftoffen / Du weift von nichts/ als lieb und
Liebe toſen / Von Zug und Kuß / daß dein mitleidig Ehun Didstinget meine Somadi.
beit fårs zu tragen: Wer wolfbey folderTren an der
210 ** an der Vollendung jagen . Dein Herg /dag
dir fooffee bricot Verſtoßt michniche. .
Vergif and nidhr HEri / deiner Reichisi genoſſen ? Auffdie dein Blut in vollerKrafft
geflolien . Dfaire fie in deiner Liebes.Brunhi Sibidaß die Creatur roh bald dein freue! Und
nidits mehr übrig bleibt als Denckmahl deiner Troue. Sowird audh feines ſeiner Pflict
Vergeffen nicbt. 6.
Vergte mein nicht, und werfone dich vera geſien ? Man kan ju das Scheimniß nicht er . meſenr . Daşan in mir und io in dir follfenn . Wie folt ich nichran dich / du anmto denotenj Dadumid mtift in dtch , und dich inmich vers : fenden. Jd will did eriglich mein lidt Vera geſpenntdri (Du wirft mid ceviglid mein
Lidt/ Vergeifen nichr. ) CXLIV .
Der unbekante GDDT . Meloden :
Plurfriſch hinein , es kanſo tieffre. 1.
Verborgenheit / wie iſt dein Meer ſo breit Und wunderefteff ! Jo tan es nichtergründen Man
* 211 Man weiß kein Maaß noch Ziel nochEnd zu finden /Sotang man ift inder Vergånglich. teit/ Verborgenheit. 2.
Die Herrlichkeit. Die du haft altbereit Den Kindern deiner Lieb hie bengeleger / If ſono derlich . Wer diß Geheimnugheget/Der tråget
audizu der elendſien Zeit Die Herrlichkeit. jo
Du ſelber bift DerBrunn / der ihnen ift
Inihrem Geift zum ftåren Hententſprungen ; Durch dich if uns ſo mandes Wero gce lungen / Undwas nicht leidt ein Maul- und
Heuchel-Ehrift Du ſelber bift. 4.
Des Glaubens , Kraffe Viel Wunder in uns (chafft. Davon der Heuchler nichts weiß zu errathen , Der blode Sinn ſtórt fich an Sela
den . Thaten / Indem er nur nach Wort und Shatten gafft/ Und nicht nad Krafft. Der LiebeBand vielen unbekand /Wte fegnet ſich der Geigtgeim Derren / Wann er mit Geld die Chriften nur nicht fcberken / Das madt/ er fennt nichr GDtecs Wunder.
Hand In dieſem Band, 6. 2012
212 SE 6.
Wie ſchnaube und robilt aodtecens. Bildi Wo fich das Feur von Philadelphi findet Wo Laultdfeit und Eigenheit verfchroindet ,
Daman das Maas des falſchen Urtheits fúde/ Und ſchmäht und foile. 7.
Ein Sinnen ThierMug wol verftammen
hler/Und Dörn und Schn und allen Wißver. tieren . Vernunfft tan nicht das Sdiff alhier regieren . Den Ausſpruc thur davon jur Un
gebühr Das Sinnen. Thter. 8.
Darum perfectder QERR/masErero fiuit Die Kinder gehnnur immer im Ver. borgen/ Die doch vor fein Gerichtedörffen ſorgen , Biß endlid SDIT die Herzlichteis enrocco Die war verdedi.
So wandelt Er im Heiligthuin etnher Mie leiſen Søritt / Der fan ihn nicht ver . nehmen . Wer ſich zur Einfalt nicht gern will
bequemen . Wie Er ſonſt nichts zu thun pflege ungefehr/Sowandelt Er. 10.
Was Seligtet Sit denen nicht beretti Duro
* Durd welde Ottfucht Ehrin ihrer dan de. Gehorſatn reiſt auch durch die ftaraften
Bandes Drumift enGrad derhódyſten Sc. ligfeit Verborgenheit. CXLV. Lines andern .
Es freuet fich fehnlich mein innetftes for Was in mir fich regeti ermüderet ſid . Jd den.
fedas Hinuntiſcheliebliche Wefent Die frø. liche Wonne/das füffe Geneſen /Dład jenigen
Zeno Dietiinige Freud. 2.
Hier ſteg ich mit meinen Begierden zu Feld umſtricket mit Stricten der rikenden Welt. Des holiſden Mörders unendlides Wüten Jaße niemahls die firetrendeSeele zufrieden ,
Der Sánden BewufZernager die Bruft.
Dore nimmer mein fleiſchliches Bollen fid regel Das Reifen des Satans ift niedera
gelegt. Dieweltliche Lifte find alle verfuwun.
dent Die Seelevon Xengſten undSinden 1
enebundene Dort lebet inFrid Man frohes
Osmårh. 4. Bir
214 S Hier werd ich von Kranckheit und Schmer. kin verſehrt. Das forgſame Leben die Kräffre verzehrt / Der målfame Körper fiib lendet
und windet i Rivis wonder die Noth, Als Sterben und Tod. s. >
Dort leb ich unſterblic , verttårer/verneut Von Sorgen und Leibes . Befd werden beo freyt. Kein Unruh die ruhende Glieder er . müdet Kein ſchmerzlides Quäten in ihnen
mehr wüter/ Dort werd ich ergeht In Rube gefekt. 6 .
Hier leb ichigchaffee i geneider i getrůcter am Leben und Ehren/ und Güthernberüde, Durd Unrecht und Freoel gewaltſam be. ſurveret/ Duro Trügen und heimliche Tide
gefährer. Mußfürdien den Feind. Und offto mals den Freund. 7.
Dort leb id entriffen auß fåter Gefahr Gefellet sur Engliſden frdliden Sdaary
Da wo man das füffefie Lieben werůbeti Kein
215 Si 5
Kein felige Seele die andre berrüber , 20
såzlich wird neu Die herkliche Treu. 8.
Sterlebich in Armuch, verfolget, verjager
Sroft, Diße / Durft 1 Hunger und Bloite mids plagt. Dort werd ichdas Erbe des Simniels befigeni Jd werde nicho hungern/ nicht dürften Nodi ſowißen, Hier werden die Meine von hinnen gee
rafft/ Mit frauren hin unter die Erden gea ſcafft. Doch werd id ſie wieder froloctend begriffeni Und nimmermehr werde von tha
Ben gerufen. Kein Lelde nod ' ( eyd Zergån . Bet die Freud, 10 .
Hierfeh ich nieinFreuen mit Trauren øer. miſche, Bald fråncfer was jego die Sinnen
erfriſæt ; So lieblidhet Freudetanniemand genieſſen Sie ſincet dodsendlich und brin. get verdrieſſen. Die Freude der Erd Ein Wu. genblic währt.
Dore fühl ich dieFülleder Freuden ohut End . Kein Bitterfeit irgend die Süffigteic wendt.
the 216 mm wende. Die völlige icblidifete nimmer Bex . gehet, Und dennod fein Unluft und Elend
entſtehet. Die füTefie Freud Dort ewig 3 . dent 12:
Hier ſehnet fich immer Verſtändniß und Wil Dado HdherenDingen und Süffigtetts . Füll. Dort werd ich dem GOttes ,Anſchaum oblicgen , Und Wiſſen und Widen unende
lich vergnügen / Miopollem Bewust Jrvot liger Luft 13
Sier tat ich vom Himmet und Himliſchen Aur; Undſche tauın davon die dunckle Figur ; Dori verdich ODIT ſelbften von Angeſiche
Idhauer / Und auff ihn beſtändig und herklich
vertrauen / Dore werd ich erquico In Freua den verjůce.
Joh freue michmittenin yammerandlendi und hoffe der Fromamen bald tommende Freud. Komm Jesu vergnüge mein fch. nendes Sehnen / Verfürgedas ſouffrende Klagen und Thränen. Ben dtr t gurfeyn; Komm hole mid ein !
Folgen
i
217 Sk
Folgen noch einigeGedichte/ foman aus eineinandern Büchlein bieberzu ſehen dienlid geachtet. CXLVI. 1
Epheſ.am 6. Cap. So ſtehet nun ! 書
ErwedungzuinKampff.
GJEångfte Seele/die derScuffet will be rudeni Verſucht 1 betrieger 1 hekt und fåffeler fchopffe Muth:
Laß deingehaufftes Ereuk did nidr zu Boden drůden ;
Dein Feld und Henland i der dir adzcie Beytand thuri
Sebe frenlid nod / und hilfft , auch über dein Gedendeni
Und bricht hinduro für dids. Jai ſo dus nur den Geift
Auf diefem Sünden . Thal eink Himmel. warts ju lenden
K
lind
218 ** Und in das Gåttlich ad ju überleben reiſti
So wirſt du bald im Grund der innern Kråffie ſpåren
( Im Fal du fandhaiftringſt/ und hålteft aus /) den Mann /
Der deine Schwachett ſtůkt i ro / daß tein reißend rühren
Der grofoten Entelteit did letcht mehr fållen fan .
Dann
g our recht in Gan / qper durch
der Welt Gerimmel /
Durdy bange Müh und Angſt/ zu Gottes wahrem Deyl :
Das iſt der rechire Weg vom Erdoreica nada dem Himmeli
Da jeder Chriſt nach ſcufflzt/ und wünſche ihn vor ſein Sheil.
Dann fomimft du recht zur Ruhl bey Chrifto deinem HErrent puwo kein Blendwerck mehr/ nur mård . lidhjes Gefühl
Sein Wahn / Hur Wefen gilt. Wer will den Himinct ſperren
Dem der hier himmlirdi tebei frep von der Petr Serůhla GXLVII.
219 CXLVII.
Creut / Cron. Úbi Crux , ibi-Lux. creus Wo lt / da ift Licht.
Waswiltdu didis berdweren ? Bedencke deine Prisht.
Wo Creuk iſt / da iſt lidhe. Das kan dir Iroft gewähren. Vergif den Spruch dann nicht: Wo Creuk iſt/ da tft Licht.
Und laß dich nicht beſchweren ! CXLVIII.
Warnung vor Gefahr. Ald ! hüte dich / alda ju raften ) Bo Fleiſches,Luft die Seele würge/ Die Lüfte werden tauſend (aften ,
Ein Pfand/ das uns dem Todverbåtgr. Mein / Reb' nidt ſtille: laß die Hugen
Nicht gaffen auff was ſterklid, ift : Du wirftfonftmahlid in dich faugen , Was nad und nadh dein Leben frift; Sinauff vtelmehr mit den Sedanden !
Dimm Glaub und hoffnungs. Slagelany Ke 2
UND
MS 220 SE g Iind fairin dich hin 1 * oo frauchland wat den
Die Slnnaa nids mehr fågen tan. CXLIX .
h Notho Anlockung zumeinigenNot Ah ! daß die Sede bliebs ſtehen Auff foldem Sinne mit Beftand :
Jhr Bråutgam folt fie bald erhöhen Und führen ing Gelobte Landi
Zu ſeinem Thron (im Sieges.Wagen ) Povon dieZweytracit ift serbanne ; Wo Liebe.duft ben gålonen Eagen Die Lifjen wcipe Zeten (pannt.
Da lebtmanforgloß1wunfch beglüder/ Wenn nun der Geift ins Sätclich Ein )
Im Liebes -Abgrund ,gang vergůcket/ Bergißt des Kummers / Surde mo Pein. CL .
Ich vergeſſe wasdahinteniſt. Auff, faute Seele / gun Ermadsen
Vom fichern Schlaff der Eyteket! Was
221
Was hilffi der Graumvergangner Saden / DasSacs dieb vor diefer Zeit Durd manden Kug dit Serve und Sin nen
Soliebliche reigend an fichsogl DAB offer der rege Geift von Zinnen Entflamme nach ſeinem Himmelfog ? Sinir es. Doch fan Yeſusgeben ( Dur tad undbirke ) Kraft im Streitp
Im falten Codre neues Seberri Erquidung in der Ewigteit. CLI.
Und ſtrecfeinich nach dein / das da vorne ift. 3d 1 muß uns denn der Tode entrüder Den ettfen Welten der Margr ? Dhir muthig denn : Er mag zerficken Die abgefließneSebens , Schnur.
Damit ich mogeglücfidh fenden Ins Sirginels Frieder . Varrerland )
Entfernt vom Erdm -Lob and Gdanden , Komm / holoerTool zerreif di Bands Und laß uns mit einander citen
Von hier zur foelgen Ewigkeir. $ 3
222 *** yo luekenimmer zu vermeifen . Erlöſe mich : 3o bi berek . CLII.
Redliche Liebe zum Creut. Was ſoll ich vor dem Ereuk erbeben/
Dem Ereuk, das beſſer iſt als Gold ? Im Creune blåhtmein himmlifch keben: Wer iftnichtſoldcm ( ében hoid ? ga / folt ich vor dem Sporne fichen Der zur gechrten Fugend treibt ? Solt mein bechortes Fleiſch mich ziehen Von jener Freud /die ewig bletbt ?
( Wierool fic ntot in dieſem Leben Vor duFernAugen offen ftehr.) Daswäre viet juviel gegeben
Vor erwas , das fobald vergeht. CLIII.
Mich ſiegen iſt gut ſingen . Gefegnet Fey die Krafft der Höheni
Die dieſen Abgort niederlegt; Dein Ruhm , mein G Dit/follnichtvergehen In miri folangmein Geift fic regt ; Du haſt michmeiner Bite gezweigeta Und mitten in der trüben Nadir Das
223 Das Licht der Lichter mir gezeiget/ Das alle {tchter leuchten macht
In dein die reinen Engel ſchweben/
Umbglånke mit blindend.hellem Scheiny Und kehren offe in dieſem Leben Bey Engelegleichen Seelen ein: CLIV .
Bezahinung der Thieriſchen Sen hodhgelobt / du Krafft der Höhe Durdy die das Thier befieget ift
Und ſeinem Kercker ieh entgehe; Sen hodgelobt zu aller Frift! Nun dient das/ dem ich dienen mifeni yn jåmmerlicher Sclaveren; Mit Band und Stock an Hand und Sif fen / Davonid / GOtt zu cobe / frey ) Die mander noch faſt thoriche liebet/
Und lobt vor Freyheit... ( weil ers glaubti)
Da ſie doch Trug und Zumpen giebet/
Dagegen Himmels . Schage raubt. R4
CLV .
224 ** CLV. :
Chrifti Verklärung. Laßt und dem {idie der Lichter fichen Um ſeines Geiftes Gnaden . Blidi
Der gibt uins flårlich einzuſchen / Wocin Vernunfft.Aug prale gurůc . Dann wird uns GOtt, aud Chrifti Seben / Geburt/ und Todi eroffnet ſtehen : DieEngel werden umb uns ſchweben , Und mit uns auff und niedergehen .
Dann ſieht man ( nicht im falfchen Lichte Der eigenweiſſen Phantafen ) In eigen lebendem Geſichte
Ihr unverbildtes Wefen frey . CLVI.
Ruhe nach der Arbeit. Sinauß dann , ſpricht die muntre Seeley Verbitdres Bild und falſcher Schein ! Mit Meynen td mich nimmer qudle/ Nach dem die Krafft und Weſen mcin. go fühte / was mein ängſtlich Streben
Mich vormahls nie empfinden ließl Die ſelege Ruhr im fillen Leben,
Die mir die Meynung kaum perhieß. Nun
1
S
225 Nun hoff ich diß getabneteyden Soll einmahl in der Ewigkeit Die volle Freyung mir beldetden Von all verwirztem Babel.Gersir. CLVII.
Flucht aus der Zeit. Hinwegaus dieſemJammer.Leyden DSeete ! nimmyon hier die Studio
Wodtd derGeiftder Eitelfeiten Ståts petnigt/oder doch verſucr. Vergiß das tradiſde Verlangent Entweiche zu dem Felg desHeylo ; Wo neu.etfeucre Seefen prangen ) Und freuen ſich desfonen Theils /
( Entblößt von eitfem Luft. Begehren , Das nichts als toote Frude gebiert)
Und jacken ifrem GDTI zu Ehreny Da liebdenHinweis.Chor regiert. CLVIII.
Das Geheinnús des Creukes . DieSet dieauffdem Erenk erftirbeut WiroGOTT ein liebesDpffer, Sammy DurdEhriftum der dasErberwirbeti
Und farb für uns am Ereuges.Sramm . DIE S.
of 226 **
Dik fan fein Buchſtab Lehrer faffen , Seins Rabbi bod verbiloter Sinn.
Die in des Todes Schatten raffen
Dte führt des fiches Glang dahin. CLIX .
Geiſtliche Aufferſtehung. IhrMorgen .Stern und Lichtes. Sohnes Erfreuer ench mir frohem aut ! Erheber GOI mit Lob. Sethoner Wie; als Er erft die Welt gebaur.
Der Draco famipt ſeinen Mitgenoffen
Sit in den Soweffet-Pfulgeſtůrkt Und der diß Unthier ausgeſtoffen / Hat audmein langes Lendverfürte. Munfteh ich übers Grab erhoben /
Da Meid und Griinum gefangen liegt: Erwarte jene Eron von oben/
Die alle Kleinod überwiegt. CLX.
Inuerlicher Sabbath. Wer diefem höchſten Stand fonthaben Der füffen Geiftes.Harmonter Was Freude wird in da umbfahen !
Der Ruhe. Tag erſcheinet bie : W30
227 ** Wo grimmer Streit und Widerwille
vor Kind'ſder Einfil Segel ftreicht. Hier ſtehe / liebe Seele / ſtiller Du haſt des Lebens Quell erreicht. Dein Bråutgam wird dich nun bald crónen . Dod flieh des Eigen Willens Madyti Der Adam mit al ſeinen Söhnen
Vom Paradeiß ins Elend bradir. CLXI.
Geineinſchafft nit ODTI . Die Freuden, die ſich hier befinden , Sind allzu fditlich in Genußi Daß keine Seell befleckt mit Sinden , Sie kennen oder ſchmeden muß: Ihr düftres Auge bleibe verblendet/ Von Fleiſches Unvernunfft verdrahti
Daß fichs zur Warheit nimimer pendet,
Und die vor dügen. Tand verſchmåht. CLXII.
Geiſtliche Hinınelfahrt. wohl der Seele 7 wohl! die ſo weit ift ge. fonmen /
Da uns die Liebe tabt / und able Surdt vertreibt ;
K6
Die
228 SW Die durch des Beplands Band dem legten Feind enrnommen /
Nun als vergottet fåts im fäſſen Wefen bleibes
Une gank in GOITverſinct. Der Worte füiffes Gauchen
Vom gäldnen Paradeis liebfofet threr Nub :
( Der Zions .Burger ſich im Jubel- Seft gee brauchen )
Initiſchen håretfie der Engel Singen zut Dieihrer Pflicht gemäß , mit wunderfchönen Weiſen /
Und jauchzendem Sethon/den König Chris Kum pretffen. CLXIII.
Pachet! Sofend davn Göttlich weiß,ihr Gotteerleach. u Seelen
Undſudo das reineKleto der Unſchuld guero wehk331
Dascud mir Glangbedeckt , und von der Erden Radt
Ins Dreich des Itcores bringt / da nichtes Schote macht;
AS 229 $
Erweget / wie die Zeit mit ſchnellen Flügeln flichers
Die Serrlidhteit der Welt fich gleich dem Raud verzieher.
Wer ruffet wiederum dic Triger . Cieb. lichkeiti
Der Erden Zuſ /jurüdt/ wann ſido das { e ben fcheidt Es kommt die Ewigkeit mit Ketten und mit Cronen /
Sir Werde dieſer Zelt ju ftraffen und zu lohnen :
Vor ihrif offenbar/was gur und bók ge. fchicht
Und ſie verteiler auch lohn oder Straffe nice.
Wohl dem / auff den da wäd die ſchöneKlas. heit fornment
Der durch me Getft. Geburt dem Tode fich enmnommen .
Der Sauffer der derflocke und unbekehrt verſtaubti
Hat ſeine Quaaf und Straff, die flats in ihnen bleibe.
Die Angſt der Eiteltett fedt treff in thren Gecken ;
$7
Der
230
Der Tod wird ſonder End fie in fich ſelber qvåleni
Stáb du auff dieſer Welt der Welt not lebend ab /
So wird des Lebens Thür aus deinem Soden -Orab . CLXIV .
Auf dein Holländiſchen/ Philip. am 1.Cap. V.12. Chriſtus iſt mein Leben / Sterben iſt mein Gewinn.
Fragt jemand was mida treibt ſo wohlgeniuth zu ſingen /
Da mich ſo vielerlen Beſchwerungen umb. ringen ?
Blindheit der Vernunfft ? Selbſt die betrübte Zeit
Simirein Brunn derLuft/und aller Süß figkeit. Nichts iſt ja ,dasmid harvon Chrifto fónnen ſcheiden ,
Als eine alte Maur / die ſteht noch zwiſchen benden /
Mein Fietſd , der alteMensch ; wann ich die ſth verschen Von
231 Von Tag zu Tag / wann Sturmund Werrer um ſie fehen /
Das gibt mir Freudegnug. Sobald als die gefallen
Durd Sdílag und Stoß gefrånckt das lekte mal wird fallen
Dann fall ich Gott in Arm und auch an Chrifti Bruſt
Nach dem mid lang gedürft in ungeftin ter Luft/
Druniflouffe das liebſte Herk /das Menſchen (udyr auffErden
Sooffe an dieſeMayr7 um mir rechtnach zu werden/
Dann Taineiktmein Geiſt ſo ſehr in Jeſus Siebes . Feur /
Wirwerden gang vereint. Mein Todif mir ſo theuri
Weil er mein Leben wird / das ermir über . laſſen
So tanmein Hunger ihn recht weſentlich umfaſſen .
D blinde Menſchen wacht / und (danet was tirthut ;
Um Wind und Träume laßt ihr felbft das
hdtjfs Gur. CLXV.
232 ** CLXV .
Die Seele uinfaffet dasarine letra
dende Leben JESU. 1. Petr.2. v.21.
Jewen’ger Troſt in allen Dingen ; Je mehrer Tror im hódften Guthi Das als ein Qued . Brunn ein fan Srin gen /
Bo es ner finder leeren Mucha.
Weg Geld und Guth , thr irud'fce Sdata teni
WegAnfehn und Gemachtigkeiti Was meinen Seift kan mehr abmatten ,
Thefeyd ein Pful der Ettelfeier Willkommen Creuß und bitter enden/ Verdammung/ Unchr/ Spote und Todes Verlaſſung von den beſten { euren ,
BIOB i Hunger : Armuth / Streit und Nosh !
Ihr fónno ben mir getroft einstehen / Und übernachten in mein Hauß :
go werd mid fonk um nichts bemüheng Und alles andre reciben auß :
Ihrmacu daß ich zu GOttreditdringer
Uno (don Triumph imVorrach finge. CLXVE
233 ** CLXVI.
DasFetter derLäuterung. Nein , lúſfer JESU Brunn der Lieb und
Freundlichkeit: Duhaft nicht fuß daran , was meine Seite leider
Zuß dir gehtfein folch seyr ; die Flammen dieſer Sømerken
Entſpringen aus dem Srund dernoch nicht reinen Herken . Der Unrath der Natur und der unlauter Stand
Sind die Marert and das Solk ju diefem Brand.
Dec willic cher nicht ertot fenn und ents bunden , 53 :
Es habe dann dig Feur die Dahrung nicht mehr funden . +
Es brenn fotang (swol i ich troftmich berg der Peint
Das id doch anders nicht mit SDn Eins fonne teha .
Laß
234 S
Laß brennen wic cz wil / laßmich die Bibe waſiben /
Bisdaßder eigncSinn verbrenntzu Staub und Afueni tonnn Anom
Dann tefars von ſelbſten aus / gleich wie ein Feuer ſtirbti
Das nad verzehrten sol fein in fich ſelbſt perdirbi.
D Eigenwill, du haſtmic lang genug_96 cheiden
Von GDIT / demhöchten Gut/ ivic groß find meine Freuden
Ob deinem Untergang ; dann fiehl nadıdein nem
Bin id in
od
Dites teb erlößt auß aller
Noth .
Ach ! ſuffer Emi Rärch den Geiſt mit dei. nem lenden
Solangmeinenden währe:68 nugt unsallen beyden .
CLXVII.
Ich laß ihn nicht! Ich nein , id laß dich nicht, ach nein !
Dufouft und fanftmirnichtentgeheni 3d
HS 235 ad halte dich /mein einig Eini Und läßt du auch zulegt gefibehen / Das Ero und Himmelreich øergieng, Es n're mich nice, es mag vergeheni Um did laß ich ſchon alle Ding/ Wie ſollt darauff mein Wilcſehen ? Mein Geit/ mein Sieb / mein einig Guth !
Uud gieng mir Seib und Seet zu Grunde / Solang da noch in meinem Muth Ein Somack und fündgen wird gefun . den /
in Solang bleth id dlr treugefinne. Oman Mit Zucker baſedumich gefangen , Als wie man lockt ein ſpielend Kind/
So tüfet mich dir anzuhangen.
Dubiſtmein Grund ,woſollt ich bin ? Du biſtmein GOtt / dir halt id fille : Rein Wille/ Geift hat ſeinen Sion
Dir gang vertnüpffe ; fogshe nur wie ( CB it. pi
4 د ؟
CLXVIII.
49 236 * CLXVIIT.
Dein Wille !
Ausdem 2.Cap.Iitenb.goh.0.7. Gleidwie ein Roſen Burde mirMorgetto Thau beſpielt!
VomWeſtwind freundlich und gelind wird angeblaſen :
So hat des Erren Geiſt meinAngeſicht gefühlt
Da ich in Wtoerfand ) ber aller Feinde Raſeni
GepflankeingParadiß/duro einen ſcharffen Stof
Des S Erren Blümgenbin , beregt mitſela nem Blutet
Das Er aus lauterSieb auf meineBlätter gof /
Diß iſt ein Lebens,Thau / der fáttigt mit dem Oute
De gangen Ewigkeit. Sein freundlich 2n . gefider
SitmireinSonnenſchein. MeinHere darff nide versteheni
Ocht durd den Tod ſein felbft ins unerfaffe ne lidhur
Im
HS
237 SM
om Sterben wirftducrft sum recören& cben flichen /
Dawiro daskond.gebohrn /dasGortesSell erziele
Dann vordas alte Thier wird teine Rubftan fundmi
Hier gtte die neueKrafft / die vor dem Vara Ter fielt.
| Und findernur ſenerl im Schmerzen od und Bunden ;
Wer überroinde i fol das Paradik me erben
1
Wem ſollenodi bitter fern das ſo durd;ühte Sterben ?
1
CLXIX .
Das SenffzenderGefangenen. Nach der Meloden :
11
of
业
JEſu meintes Berggens freuder meineSonne/26 . 1.
Durchbreger aller Bande : Der du
merbey uns bift/Berdem Schaden / Sport und Schande Sauter Luft und Dimmel iſt : Ube ferner dein Gerida Biderunſers 2 . dams
238 $ * dams Sinn / Biß uns dein ſo treu Geſichte führet aus dem Kercker hin. 2.
nedodh deines Varters Wide ! Daß du érideft dieſes Werc ; Hierzu wohnt in die
die Fülle Adler Weißheit / Lieb und Stárcf/ Daß du nichts von dem verlichreſt/ Was Er dir geſchencker har , Und es von dem Treiben
führeft Zu der füffen Ruhe Stadt. 3.
Xd ! ſo mußt du uns vollenden / Wilft und fanft ja anderſt nicht : Dann wir ſind in deinen Hånden/deinHerk ift auff unis gericht:
Do wir wohl vor allen deuren, 218 gefangen ſind geacht/ Weil des Creußes Niedrigkeiten Uns veradt und ſchnod gemacht. 4.
3
Schau doch aber unſre Ketten / Da wote
mit der Ercatur Seuffen /ringen / ſdreyen / berten Umb Erlöſung von Matur/ Von dem
Dienft der Eitelkeiten : Der uns nodi lo harte drücke / Ungeacht der Geift in Zeiten Sich auff etwas beffers Fohlaft. s.
Ad ! erheb diematteKräfften / Sid eine mahl zu reiſſenloß / Und durd alle Welt.Ge
fhafften
S 239 ** fdafften Durchgebrochen ſtehen blok. Weg init Menſchen . Furcht und Zagen i Weich Vernunffis . Bedencklidfeir!Fort mit Sdeu vor Somad und Plagen / Weg des Flei.
fches Zärtlichkeit ! 6.
HERR / germalme , brids und reiſſe Die verboßte Macht entziveni Dencke, daß ein ara mer Baile Dir im Tod nicis nůke ren. Heb ihn aus dem Staub der Sünden / Wirff die Schlangen . Bruthinaußi Laß uns wahre
Freyheir finden yn des Vatters Hodogetto Paus..
7.
Bir borlangen feine Kube Vor das Fleiſch in Ewigkeit. Wie dus nöthig findſt/ fo thue noch vor unſer Abſchieds.Zeit : Aber unſer Geiſt der binder Dich im Glauben, låft :, dich nidri Bifer die Erlöſung findet/ Da
thmZeit undKrafft gebridir. 8.
Hersfiber herafdie / Sleger fieger König brauch dein Regiment/ Führe deines Reiches
Krieger Mad der Sclaveren ein End, daß dod anß der Grub die Seelen Durd des
nenen Bundes Blue:{apuns långer nidor for
quåten Dann du mepníts mit uns jagur. 9. Saben
240 **
Saben wir uns felbft gefangen yn lutt undGefädigter # 2db.!ſofaß uns nicht ftårs hangen In den Tod der Eitelé cir Dann Die Dafttreibt uns puriffen; Alle forcenwir
didan ! Zeigdoch nurdieerften Stuffen der gebrodnenFreyheits.Bahn. 10 .
20. Wie theurfindtuir erworben / Nite der Menſchen Knecht zu fenn : Drum / fo tvahr dubiß geſtorben 1 Muft 04 uns auch macben reln Rain und fren und gank vol . fommen / Rad dem beffen Bio gebilde.
Der har Gnad umbGnadgenommen ,Wer auf deinerSůl fich füllt. 11.
Liebe zeuch uns in deinSterbent Raßuns mit gecreußigt kyn , Was dein Reidi nidir
tan ererbeni Führ ins Paradiß uns ein. Dod woblan ! duwirftnicht fäumen , Wo
wir nur nicht lågig ſeyn Werden wir doch als wie träumen , Wann die Freyheit bricht herein.
Anbang
241 34
發 發 發 發 發 發费 资 赛 赛 赛 赛 赛
Anhang
Ponden Stuffen der Chriften . I,
Sarge und verfchree Sefühledat de
mag fic nodo fovere ତୁrerwegeWelt.Kinder unter die Ehriften geblend n mit ſo gehen ſie uns dod hier nichts an / da wie
uns felbft und die ſo mit uns auf dem Wege find, unterſuchen / und erkennen wollen / wię
weit wir darauff mogen kommen ſeyn. 1. Nöthiger Wachstburk oder Stuffen. 2. Hier iſt aber vorauß und feſte fu ſegens
( 1.) Daß es allerdings einteit Wachs.
thumim Chriſtenthum und alſogea
wiſſe Stuffender Chriſten gebe. Dica fes erforder nicht nur die Art ſelber , da wir ja nicht auff einmal in der Befchrung vódig werden / fo / daß wir feines Wachsthums
mehr bedürfften. Sondern es seigensauch die ernſtlide Ermahnungen des H. Geftes in und auſſer und /wie auch die Befänniniſſe aller Seiligen.
3. Dennda follen wir wachtenin allen Ć
Stüs
HS 242 S
Stücken an Chriſto dem mauptet gleichwie der gange Leib zu fein felbft Beſſerung wachten muß. Ephef. 40.15. 16. Wachten muß ein Chrifi fonderiidy , in derErkänntniß Gottes unddes ſtårcket werden mit aller Krafft zur wirdliden Aufübung. Coloff.1. 8.11. Všly
liger und vermehret werden in der Gnade und Értåndtnuß unſers ZERRET JESU: 1. The 4. 6. Le 2:Per.3.0.18.u . fof. 9: 4 . Qud hat dieſes die Orade in denen, Gläubigen der erſten Kirden treulich gewir
det i daſie von einer Klarheit sur ans dern verklåhret worden2 Cor .3.0.18 .
andauß Glaubenin Glaubengegairs gen fino . Zu gefdweigen der faft ingehli den Drachrichtungen / dieman von den erſten
Chriſten dißfals in derſelben Abbildung und fonft findet. Il. Durch Spriftum alleine. So Weiter bleibet als ein unberveglicher Grund vorauß gemiß / daß diefes und alles andere allein und einnig in der Gnadedes Ev.
angelii von Jefu Chrifto gefindet werden mrage. Didrio Seel Das nidrlebendig une
器 243 h t ad nd adfesnen/ vifaeln e. o d c ſ n u l n u a a i Dit eignem niRchennwen uſned Lamuf weniger in bloſſer Einbildung und Heuchelep . Chriftus iftuns von Gott gewiacht / daßer fer Ljubt und Krafft durd ſeine Vereinigung
mit uns. Beides madet er getnein ſeinen Gliedern / Zweigen und Reben , als ein Haupt der Gemeine / und ein Baum oder Weinſtock feinen Theilen. Davon weiter aintencin mehrers. III. Macoder Regen Geburt.
5. Fernermuß es auch mit der acuchober Wiedergeburt ſelber zuvor gewiß ſeyn i che der neue Menſd wadifen fan. Wie kan eint Kind voliger werden vor ſeinem Urſprung ! Oder wie mag.cine Pflanke wadſen, wenn ſic not in ihrem Saamen fedtet oder gar nicht
ift? Waswillein unbekehrter oder Scudler som neuen Menſchen und deſſen Zunehmung fagen /der nochnichtvon oben herab gezeuget iſt ?
Und ibrer waðren Disfcbaffenbelle
6. Denn diefe Geburt iſt keins felbft gee machte Einbildung 1 fein heuditeriſcher Schein , teineleidite.undaugenblickliche den .
derung einiger Gedancten oderanderer Be हT.2
muth : 6,
HS 244 STE
můches.Kräffte. Sie gefübichet auch nicht in einem Auſſern Werde , daß die Seele und
das Innerfte des Menſden nicht rühren , odernad weldein man teine wahre Kennzei. dhen der Odrrliden Natur ſpåren ſolte. Vicle mehr wird der folgende Beridt flarmachen / wie die wenigſten nod warhafftig wieder gee
bohren ſind/die ſich doch mit aüem Recht uno im Gegenſaß gegen die Gottloſen davor auß zugeben meynen , 7. Endlich bedingen wir aud hier ernfo lido / daß diefe und alle andere Prüffung un .
ſerer ſelbſt nicht in bloein Wiffen oder ſpe culiren , nicht in Worten nicht in vermeſſent lichem Ridten und Verdammen des armen
Nachften , auch nicyt in Verſtellung und an genommener Søeinheiligkeit beftehen roll.
Sondern es ſoll uns allen ein großer Ernſt ſeyn / die Tücken des menſdlichen Herreng fampt der daben offenbahren Gnade und G.
dule JEfu Chriſti zu ſehen / und uns damit zum wahren Wachsthum in ihme anzufri. rden. Wozu der Sefer mit inir die ſieben
fältigen Gaben des S. Geiftis in Erfånnt.
nüf unſerer Dichtigfete erbitter belffen wolle. Ein
!
25.4 St Einwrüffe.
8. Es fubeinen zwar anfänglich viel Hin . dernúff vorzufalen / daßman feine gewiſe Stuffen der Chriſten haben oder wijfen fön.
ne. Die Daruren der Menſchen / ihre Leo bens. Arten / Ubungen / Neigungen und un. schlich andere Ilmbftånde find nianderlen und unbegreifflich. Erlichewerden früher
beruffen /etliche ſpäter. Einige werden ge ſchwinde ftard /und nehmen nu in der Gnade/ andere nidr. Wiederum haben manche
mehr Hinderung an ihrem Wachsthum / da andere defto freyer dem SERRD dienen tönnen. Vielen reget der Satan hefftiget flll nicht wenige haben mehr mit derWeltsua
fåmuffen / darinne fic ihrem äuſſern Stande nad rieffer verwickelt find. Bey einem if
auch die Verderbnuß der Natur rieffer / die Vernunfft höher , der Sinn hoffårriger , der Wille hårter / die Affecten fårcferi als bey
dein andern / und was dergleichen Mannig. faltigkeiten mehr find. Unterſchiedlicher Zuftand der Briften . 9. Necft dem ro fheinen auch die fonk bekannten Eintheilungen der Chriften nicht
in allem einzutreffen.Mande müſſen ſichwol 13
imb
246 ** ämb anderer willen in den erſten Blichftas ben oder Anfang des Chriſtenthums aufthatı sen laſſen ; da fic conf /wenn ſie vor fich forra gehen fönren / und nicht jederman allerler werdenmüften / großeSchritte zu ihrer Voll bereitung thun würden . Sticht wenige ger
hen wol durch Betrug der Sünden gar wice derumb zu rücke / moerden ſicher und daber fchivach und unverſtändig / daß fie wol die era ften Grund . Sårewieder lernen müfen/ die
da långft rotten Meiſter feyn . Ja man fin. der Erempel / daß etlice nice von Grad zu Grad haben zunehmen / fondern allzu friih hodiſteigen wollen / und darnach oben wieder pon fornen anfangen milfen / ido pãe anders
fich nod vor dem HEXXO gedemüthiget haben. Deucler. 10. So gibres auch viel Leure/diewolun ,
ter feine gewiſſe Art der Chriſten gehören. Sie wollen nicht zur W
/ und unter die of
fenbahren Verådter der Gottſeligteit gezeh, tet fenn. Denn ſie roeten mit auff dieſer billigen und loben hingegen die Frommen in ihren (chren und Leben . Gleichwol wollen fie der Warheit nicht gehorfam werden , und jur
247 SEO murZeitder Anfechtung fallen fic als erſtorbe . ne Zneige ab. Salb fuchenſie Gott und feie nenfreunden augefallen ,halb deſſen Frinden und Verådhtern ; jenes geldichet / weil ſie mercken/ daß es die Gerechten gut haben und haben werden ; diefes , weil ſie den Verluſt
threrEhren /Vortheilen undVergnügungen beſorgen. 11. Aberwas gehen und die drauffen aniſo fie sich ſelbh nicht werth adten des ewigen {er bens ? Luffet uns davor unſer felbft unterein .
ander wahrnehmen , fo viel der Err von ſeis ner Warheit überzeuger hat. Dieſe theikt der s ). Geift nác threr Geburts•Zeitin felle gende Arten ein , darunter audiades /wasnúe
tragend von der Krafft des Wortes gerührer iftitan gerechnet werden. Verſchiedene üter der Kinder Gottest
» 2. Erlicbe werden
noch
erft
mit
Edmergengebohren/ biß daß Chriftus in ihnen eine Geſtalt gervinne. Gal.4.0.19 .
Andere find nun jetzt gebohrne Kind . lein , begierig nach der lautern Milch ihrer Muster der Liebe. 1. Per. 2.0.2..1. Joh.2. 4. 12. Weiter hin werden einige zu Jünglins
gen uno Jungfrauen / die daheranwac . 4
ſen
248 B
fen zur Göttlichen Oriffe. Nod anderemer den Männer und Våter /nad dem Maas
des vollfommenen Alters Chriſti. 1. Yoh.2. $ .13. Ephef.4.0.13. IhreEmpfängnuß und derfelben Grund. 13. Bey der erſten Art geher es mit der
Empfängnuß und Zeugung des neuen Men . dinetwan alſozu . Die ewige Gottheit hat
een Menfchen anfangs qu ihrem Bilde era fchaffin / und den Seiſi ihm eingeblaſen. Als Aber dieſer fid durch die Sündetreninete/und die gange Ercatur verderbet wardy behielte
Gorrdennod; ein empfindlich Mitlenden und Erbarmen über dem Elend ſeiner Creatur. Dieſes drang ihn auf Liebe durch feinen eini øen Sohn alles herwieder zu bringen / und
zwar auffeine Weife / die dem nunmehr ver . derbten Menſchen unbefannt und unglaub. tid war. Womit er denn eben die erſte Pro. bedes Schorſams bei denen ſuchte / dieda
folcher thörichten Predigtglauben ſolten . Art.
14. So treiber nun unſer Gort noda råg. fi$ nichts als innigſte Liebe und Erbarmung dargu / ſeine Geſchöpffe auß den Todten te bendig jy maden . Da geht Axß feinem Varrer
41
* 249 Vater.Herken ein Wort des Lebens herauß welches in die Seele fållt, die demſelben nicht widerſtrebt. Das iſt der unvergångliche Saamei der da ewiglich bleibt/ durch wel. chen er uns endlich geuget undhervorbringet/ nachdem er gewollt/oder ſeinen Liebes.Willen und Vorfak in Chrtfto dargelegef. 1. Pet. 1. $ .23. Jac. 1.0.8 . llnd dieſes heißt von
oben herab und auß Gott ſelbſt geboh. ren werden . Joh. 1. V. 13. 3.0.3. 1. Doch iſtes nicht ſo bald damit gerhanı als leicht und gefibwind davon geredet wird. Des gehöret mandher Geburts.Somerken
manche Prüff. und läuterung, mander Z17. fak und Wachsthum / aud mand ;c Ubung und Bewegung ben vieler Zeit und Mühe daju / che dasKind in den letbe ſeiner Mut ser der Liebe cine Bertalt gervinner. Und zwar nur durd eintge angehende Belebung und zärtliche Bildung / wann die erſten (i. neamenten und Formen dererGlieder an dem neuen Menfchen 11ach und nac zum Vor. fchetn kommen . Deburts , Somersen unter den Geſc .
16. Zuförderfi ergeher das Gericht über das alte verdorbeneWefen des alten Adams in 4 و
250 34
in der wahrenBuſſe. Und che die verfakene Seele mit Gott micderumb verföhnet wird ! muß fie manden Eckel und Druck des Ge.
wiffens, manden Stadel der Sünden und des Todes empfinden . Es gedevet mit ihr
dahin , daß fie in ihr nichts als Verdammung und Ungk empfindet i fo / daß fie an ſichſelbre perzweiffels. Diefes deinüthiget fieſo dann grindlich und tehret fic von thren etgenen Kräfften und Beraten ab und zu dem rote
gen Erbarmer zu gehen / und diß ales trafft dce oben gedadten Worts. NeuesLeben.
17. So bald aber als nur ein Súnckler der Gnade in das Hera filter erwedlet dieſe rine Lebens.Kraffe/daß die befagre Empfänge
nuß des netten Menſchen angehet. Alles
awar unter vister Sdwadhetti Sømerken ; Ece / Ringen und Winden / offt auch ben bielen zurückfallen/ fo/ daß faſt alle Hoffnung zum Leben und Wachsthum verlohren bei
ner. Die Urſache ist das allzu tieffe Ver . .
derben / welches ohnegründliche Tilgung der
Sinden mit einer åuſTertichen bloffen un.
urdrückung nicht fan gehoben werdm . Da hero
hero denn nachfolgende Zufälle und Bege benheiten entftehen . Sowachbeit im Anfang
18. UngeadrerderMenſd einige Erfånt
nuß der Warheit empfangen har iſo liegt ek doch nocy in vieler Finſternuß / Irrthumund Duncel vor, feiner völligen neuenGeburth.
Er faffet wohivicles nach dem Budaftaben von Göttlider Lehrer nenner auch wol das
Evangelium und darinne JEfum Chriftum , deffen Verſöhming/ Vereinigung, Stibrand
Krafft. Aber ſeinarmes Scrs erfährst noch das wenigfie von folgen Smågen in die That. Und fonte er foar nach und nada baldheranmadſen / und an diceburth tom . men / woofern er nicht entweder von fido felbft
oder andern auffgehalten würde. Womit
fidi denn die erſte Stuffein zwey Artencin . shciler / die wirbald fchen wollen .
S
Hindernäffe.
19. Die Urſache folder Spinderungen 'ik die natürliche alte Hoffart des Sernetis 1 pelde ſo gern auſſer Chriſto ihr Sepi ſuberi und ſich nicht unterihn demüthigen und ihr alles fchuldig ſeyn will. Wenn nun der
Menfch diewahre Ruhenochnicht findett fo further
fuchiet er fie im cjeßl unddie Heuchten ver führer ihn, wenn er ſiehet/ daß die angemaſte frommigteit' nod in vielen æltimiret und geprieſen wird. Dagewohner er ihm audi fittfame Oeberden / ſtille Lebens . Art/ nad . denatliche und unter den Frommen beltebre Reden , nebſt andern Gewonheiten an, die er
bei andern fichet und auch an ſich ſelbſt gut find. Er serfåumetfeine åuſſerliche Ubun. gen / ift enffrig bey den Gebets . Formeln und Predigten i faffee und rühmet die gehörten
Lehren überall /befompt dadurch eine Form Juwiſſen / růhmet andere übers Ziel und wird von ihnen wiederumb gerühmet. Und wenn
ex bißweilen einige Bewegungen ſeines Her. mens oder einen Troft fühlet/ ſo wird er da . durch Richer und tårig / dem wahren Evans
gelio als dem Kleinod nachjujagen . 20. Solange auch als er in folchen Ubun . gen und gutſcheinenden Wercken begriffen
tft/ ſo lange libeiner er einigen Frieden zu ha. ben .Aber ſo balder davon gehet/oder wol gar in eine Sowadsheit oder Sünde fade i da gehet der vorige Sufmerk wieder an/ unddie Wunderotrd von neuē auffgeriffen , die noch nicht recht geheiler war.: Alodenn und gar
offic
AS 253 S
offre wird ihm alle feine Schande und Blöffe offenbahr / oder / wenn der H. Geiſt ſeiner
ftarcten Einbildungen und Handelen wegen nict durchbrecen kan / ro fühlet er doch nichts als Unruhe und Angſt/ weiß aber nicht woher fie fommen . Denn die Weifheit tågeniche nach ihn unauffhörlich zu judrigen i ſo gari daß er audi ben allen ſonſt hochgeprieffenen Handlungen feinen wahren beſtåndigen
Evangeliſchen Frieden finder. Und erfäh. retmanråglich /wie viel arme Seelen bey dern öffentlichen Gottesdienſt, ja dem Abendmal ſelbſt bißweilen nichts als Qunal und Unfrie
den erupfinden. Zweperler Arten bierbei.
21. Das ſind min freylich lauter Wir: dungen des Zuchtmetfiers / der folche Ser Ben ju Chriftum jagte / aber ben manden in langer Zeit, ungsact afer Schläger feinen Zweck nicht erreichen fan. Daher theis
iet fidh nun dieſe erſte Stuffc in swen Ars ten ein . Die eine tar fich bald demüthtgen ) und durch einen einfältigen lautern Glauben von dem unerträglichen you des Oefees
#nter das fanffre Liebes.Yoda Chriſtibringen ; das macht / fic hatentweder roeniger Binder
17
några
254 S
niffe von auffen / daß Chriſtus threr deſto ther madrig werden fan.
Dder ſie jaffet
dolion Glaubens-Krafft auch ben den duffer. lichen Zerftreuungen doch ſo rieff in ihr Herfi daß fie von Chrifto ergriffen / alles vergiffers wasdahinten ift / und fidh blog nach dem, was da fornen iſt fredet. Und dieſe wird der
ŞErı baid über viel feken /weilfie über wenig getreu geroefen / wie wir bald bender andern
Stuffe båren werden . Orobeeuchler.
22. Die andere Art iſt nun die gemeinſter da man bilich von vielen imeiffeln midores ob ſie jemals den Saanaen des lebendigen WortsGottes zur neuenSeburtempfangen hätten 1 oder ob er nicht nodo erftiefer und traffeloßliege. Denn es ſind offt rohe Leuter dk etwa eine und andere fråffeige Predigten
und andere Zeugnúße von Chrifto Yeſu geo höret Idie Warheit derfelbenerkannt i und viel gute Bewegungen ben fid empfinden. Diefeaber find nie zu féiner gründlichenZers
Inirſchung und Erniedrigung ihres alten Wefens fommen ; daher aud zu trines
gründlichen Umbfehrung und Durdhrudi auß demſelben. Sie find ben einergerneinen Veränderung ihres Perwandten und Bea fanos
255 fandten auch mit ju folden libungen und haben gleichſam ins Gedrange tommen daben einige Formeln 1 Geberden und
andere Weiſen gelernet / die unter dem bey der Welt veraciteten Hauffen gewöhnlich ſind. Mit diefen haben fie fich erwan einmal
bey Gotitoren blicken laffen /damit in die Ver folgung oder dieſer und jener perhaßre Dame auch aufffie mitgefallen. Hierüberſind die are men Herrenin die Einbildung gerathon / als waren ſie nun ſchon gefbide genug zum
Simmeireich / weil ſie von der Welt jagee .
haffetwurden . 23. Sie hatten ſich gegen die rudlofe und offenbahre Sinder / und, weil fie eben
folche exceffive Bofheit nicht ben fid befino den / als Raub / Ungered rigkeit/ Ehebruch und dergleichen /ſo vermeffen ſie ſich ſelbk / das fie from ſind. Sie råhmen ſich der Vere
folgungen / nicht wie Paulus/ daß fie ihnen Gedule bringen ; ſondern fie mehren, damit
thre natürliche Grimmigkeit Zandtſudor/ lin , gedult, Soffart und andere Verderbnůk . Wo fie durch Hülffe åufferer Gewalt tone Men Meifter ſpielen / oder zum wenigſten teie
nen Schaden oder Skimpff zu befürcren babens
256 haben / da eiffern ſie / als wäre es umb das Hauß des HErrn / aber nidr nad der wah.
ren Erfånnenük. Wo fie aber erwar be. forgen /da werden fic wetterwendtſch : und denen ſtellen ſie ſich gar gleich / welde ihnen
ber allem übrigen Weltweſen nur zu Gefale len reden und thun ..
24. Shremeiſtelehren und Verrichtun . gen ſind verfehrt und jámmerlich , ob ſie es
gleicham wenigſten erkennen . Finden ſieeine gute Bewegung oder Straffe des Worts ro
opffern ſie es ſelten mit Ernſt dem HErin auff ; fondern den Ruhm i damit ihnen unverſtändige ſchmeicheln , behalten ſie auch vor fid / blehen fich däinitauff / befeſtigen ſich
wieder alleinnere/ undäuſſere Zeugniſſe und Demnächigungen . Dfire ſchlägt ſie Gort mte allerhand Trůbfalen , aber ſiefühlens nicht undverwandeln alles in eitle Ruhmredigkeit. Und damit fie jederman gefallen mogen / ro er der Lobſprücht. Erhebungen und Recom.
mendationen gegen etnander fein Ende. Zu geſchweigen der falſchen Froſt Gründe /die
bey den Züchtigungen des Admächtigen als Feigenblåtser und Pfafter auff den alten Ghaden gelegat werden .
Selber
257 ST Selbt . Betrug.
25. Der grófte Betrug des Fleiſches Reles det darinne/ daß/ wenn der Menſch ein und
Andermal das Antiopffen des H.Geiftes füh. let/ſomeyneter, nun ſey alles/worein fich auch die Natur mit ihrer Vernunfft und Willen
mengen / Göttlich und alſo unberriglich und anberéns würdig. Worauf denn ein un. außſprechlicher Hodmurh und Verwundc.
rung über ſich ſelbſt entſteheti die er in allem Thun und { affen verråth / nicht wiſſende! daß ein anders fey / wenn der HErr JEfus vorder Thür fteheund anflopffe/ und ein an :
ders / wenn er eingangen iſ / und in feiner Wohnung alles regteret und freiber. Die
Hohen der Vernunfft in ihren Tiden und verborgenen Heuchelen haben unter dem Schein der Frétñigtete deſto mehr Freyheiti und fönnen alles auffs ſubtilefte befibonen. Die verſtellten Geberden / die vorgegebene
gute Abſidren / und die gefaffeten Formelen find der farcke Schirm
darbinter die
Golange alle ihre Schalchett nad wie vor treiber.
Wer nidit alles mir loben oder we
nigſtens biligen wil / muß den Namen fra . gen / er gehe zu weit. Die allergroſſeften
Staats.Streiche/ der handgreifflichſte Ehre und
* 258 ** und Geto . Geiß und andere Safter förner
unter folchen woulouffrigen Deckmantel verborgen tuerden ; jedod ſo lange (s der Görtlichen Weißheir gefället/und folange die Stunde der Verſuchung wahret. Perfábrung anderer.
26. Einigen iſt es zwar mit dem Chriſteria thum mehr.Ernl / ſo / daß fie eben nicht mit Sdalekhcis und Tfufcherey umbgehen und die Gottſeligkeit als ein Gewerbe brauchen . Aber fie laßen fid doch noch eben durch dieſe Stricte gefangen halten / nur daß fic nocy fubtiler und verborgener feyn. Daride fich eineſolche Arnk Seele bey ihrer ſonft ziem . lich redlichen Meynung nurnach andern.So tåuffe ſie denn mit ihnen in einem Circfeller netimmerdar / und fan nimmer sur Erfånds
núß kommen. Sie festet ihr Chriſtenthum in äuſſerlicher Seitigkeit / manderley Sa.
llungen und Schrender Menſden. Jhr Glau. be liegt meiſts auff der Zunge und in eigner Emnbildung nicht in wahrer Reinigung des Sergens/ Erleuchtung des Verſtandes und Vereintgung mit Jefu Chrifto. Ihre Liebe
befteher entweder in gewungenem Zuſprudi Unterredungen / oder in einigen dufſerlichen Werofen
259 SI Wercken der Barnhersigteit. Das übrto
1
ge bleibtalles in bloßfen fraffrloſen Betrach. tungen / daben fich das Szerk immer gerne felbft fdineichels und berrågt i aud von an.
dern berrügen tårt. In allen aber findet es keine Kaft noch Ruher fondern if ftåts voller Unruhe und Verdaíñung.Wrewol es folches midt erfennen /noch den Ramen haben will
ats folgte es Chriſto ntcr roarhafftig nach. Bereglicher Zufiand.
27. Endlich mnogen wol ettiche viel von 1 foldem Etendertennen undmeiden / aber ihr t übrigesWefen fonte fie dennoch überführen/ dafi fie des Evangelii nod nicht theithafftig
0 worden fenen . Bey.ſolchen har fich gleich - famidic Parur nnter die Gnaden Wirdun . gen gemenget/ Vernunffe unter das Licht des 1 A. Geiſtes / der eigne Pille anser Gottes Sührung; daher forñt noch ſo viet Unruhe des
ľ Herrens 1 fo viel unreiner Eyffer / ſo viel et
: genes Rennen und Lauffen i fo viet cigner e Ruhm und/wasdas gröfte ift i ſoviet Unfrie oder Angſt und Verwirrung duro einander.
Falje gåtiger erwa dk Gaben der Naturbers V
einem ſindi je gefährlicher tan erfich bey ſol.
chemSelbft Betrug von dem Einigen Noch. #cndigen
260 ** wendigen auffhalten. Er far for die tief ften Betrachtungen gegenwärtiger oder gllº finfftiger Dinge anſtellen / die genaueſte
Erfånntnaffen der Geheimnüfferdie Einfidit in die WeiTagungen u.f.f. haben /und doch noch ſehr tieff in ſeinem alten fabeinbahren
Weſen ffecten. Da bald fidi der Geiſt Gota ses in ſeinen Bewegungen auffire , baldder eigne Geift reget und wircfit. 28. Unter dieſen allen ſind ammeiſten die. jenigen zu betlagen / weldie ſich in ihrer Ein. falt nach andern richten und von ihnen füh. ren und auffhalten laſſen. Darunter denn die afte Iinart tecket, frafft welcher die Men. fchen ſo ungerne GOTT allein die Ehre der Weißheit / Macht und siebe geben. Was demnad fie felbſt betreugt i das betreugi fie auch in der Nachfolgefolcher Führer /nemlich/
daß ſie auß einer furken Bewegung des . Geiftes vine allgemeine Unbetrüglichkeit
ſchlieſſen. Auf wefdem Grund aud die Er. hebung der Pabftifchen Clerifer zum Theil entſprungen iſt. D6 aud fchon ſolche arme Derken ben allen dieſen Begen teinen gute länglichen beſtåndigen Troffund Frieden ha.
beni ſo iſt doch die Dapur fo von Gott felbf abger
ห 8 261 ** abgewandt/ daßlictieber das äußerſte lenderi
ehe ſie Gottalcin die Ehre geben fan . Zum wenigften meynet fie Chrifti nur halb und in
denWerden zu bedürffen , die offenbahr böſe find : in dem übrigen hoffer ſie wol fein gut enerathen / undihnnur als einen Nothnagel ju gebrauden . Das Geſek iftin aller Me11. ſchon Verken geſdrieben , und alſo der Ver . nunfft nach leidlich : aber das Evangelium
ſteher dieſen allem (nur ffracs entgegē.Die
fes nimit dem Menſbenallen Ruhm 1 Auf enthalt/ Shein , lidt, Leben und Hert / und
gibts allein Gott in Chrifto. Hicran will die Natur ſo gar nicht / daß fie eher firbeut als Chriſto wuerchan wird.
Und das iftola
warumb fogarwenige dem Evangelio gehera ſam werden. 29. Duñder alteAdam mercfct wol/daß er boy Chriſto nicht allein alēeignen Ruhm /ſon . dern and {etb und Leben polichren werde .
Darum fürchtet er fich fo fehr vor der wahren Predigt des Evangelii/ und bleibcr lieber un . ter den jakwerſten Sakungen und Dienſten / worunter er fin Leben ſofein ſocinbarlich er.
i halten fan . Ynmaſſen es ja offenbahr ift! wie fide aud ein gangunveränderter Menſch dennod
262
dennod aufſerlid in die Kirde, hincken / die Predigt håren / faſſen und wiederhokni
dabey zum Sbein feuffsen /becen/fingen und alles auferlich mitmachen könnte. Endeffen aber behält er dod, alle feine Tücfcn / und
bricht dabei mit gegebenerGelegenheit håuf. fig auß. Ye liſtiger auch etwader Verſtand bey ma idem ift / je mehr Blendweraf kan er Diffals denen andern vormadien / die nide
geübte Sinne haben . Jedou ſa ferne./ daß hicinit denen wahren Übungen des Gebets und Worts etfvas su nahe geredet werde. Auffenthalt des alten Verderbene.
{ o . So iſt denn auf dieſem allen offerte bahr , wie es mit folchen nicht allein zu feiner
keçdiren Rußgeburs kommen ſev : ſondern daß aud fogar die voligeund noch ungebrochene
Krafft des alten Menſchen den Anfang und Wadjsthum des neuen auffhalte und ihnſo ju ſagen im Mutterleibe erſticke. Es ver. kimmortand dieſes alte Weſen ſofort in ein ander / und mehrer fich fo ftarct, daß es nice als durd Gåttlide Krafft fan überwältiget werden. Diefer Adam hat gleichſam 100,
Augen / damit er auff allen Seiten wadet und vorbauet / daß ihmja fein Vortheil ent. riffen
I
263 號
then werde. So offe ihn andere wolmera send erinnen /kar ertaufend Entſouldigun. gen bereke / oder fellet ſich gw ingcbårdigt potrd zumwenigſtenheitlich bitter/ und låffee nuß geiſtlichen Hoffart tehner Ermahnung
ftatt. Wird ihm die Krafft des Evangeli angebotten / ficher ſo hat er die Worte davor Jängre gelernet / und dieſe tan er offt ferriger herſd -waren als andere / dfe die Krafft dam son habent / und ſein Elendmit Sdimerech
frkennen. Es iſtilnen auf feiner Seite bey . zukommen / indem die angenommene Ers
barkeit und Gravitår auff lauter etgne Ehe abzieler. Auch helffen ſeiten die einpfindlich. often Zůdrigungen des Almachtigen etwası oder andere orderliche Mittel 1 bis etiva der SERR ihn feiber auf Erbarmung er
greifft und auff dienachdrücflidſteund ſeiner Weißheit gefällige Weiße zur Erfåndmnuß fein felbitt und einéın nidrernenWifen brir ger. lind diefe 2lue iſt leider jetzo fehr ges mein 1. auchwoluncar denen / die fado Lehrer
ju fennunternvinder /hatauch von denen una
Werftåndigen großen Beyfall/ und iſt beyſolo der Umſtänden von defto grófferer Se fabr. Bug
264 ** Zug zu cbrifto.
31. Wo fie aber durch viele ſchmerkliche
Läuterunger geniedriger,die Gnade wieder , umbſuchent ſo wird der in ihnen gleidſamers ſticfte Saame des erften Lebens. Wortes wic.
der rege und lebendig / ro / daß ſie anfan . gen nebenſt denen andern oben beſdiricbenen
deſſelben Krafft zu fuden ſide darauß zu nehs ren /Unterhaltund Wachsthuim 311 erlangeni und nach und nach ihrer Geburts Zeir su
nähern. Weldies denn unter denenZid . figungen des Seſihes immer fortgeheti beis fruchtbahrer und nidt mehr todter Handlung-
des Göttlichen Worts/ und ben Genieſfung anderer verordneten Gnaden.Mirtel. Weif
fie aber doch in allen auffer und ohne Chrifto nichts beſtändiges finden / fo feuffice ihre Secle immer nad jenem heimlich.
Sie
find der Ruthe ihrer Schulter unddes Ste.
cens ihrer Treibermide. Der Zuchemeie fter des Geſekeslåffer ihnen weder Raftnodi Ruhe mit allen feinen Werden. Yemehr fie etwa zu thun vermeynen / je mehr es for
dert und givinget ; die (carffe Anklag . und Verdammungen ſind nichts zu redinengegen
die wenige Zufriedenheit/weldc ſie ben einiger gut .
265 $ * gurſcheinenden Ubung ftare einer Belohnung zu genießen meynen. Sie faden offt rieffer drein / und ift nicirs Suces an ihrem ben .
Durd, das Sefex haben ſie nur Erfåndnüs ihrer Sünden Rom. 3. 6. 20. und daraus
den Zorn Gottes cap. 4.0.15 . In Sum. mai dieſe Kinder ſind durd die geheime Krafft des Worts frar gewachſen und biß an
die Seburt kommen i aber es iſt keine Kraffe da zu gebahres . Wirdlidbe neue Geburt ; Demårbigung gater cbriftum .
32. Vier chut fich aber ihre Rurter die Liebe gleichſam Gewalt an / und arbeitet ſo langemitvielen Somergen / biß daß Chris ftusin ihnen eine Gefale gewinne.Was dem Geſekunmöglich war / das chur GOtt / und ſeinen Sohn / und verdammet die Sünde in
Fleiſd durch Sünde. Rom. 8. Und das gea fdicht bey einem merdlichen Durchbrud der Seelen i wenn ſie in eine ſonderbahre Ver.
anderung ihres vorigen Wandels tritt / ſol daß fic and victc / die es nicht ſelber erfah . rm / darüber verwundern / und nicht drein
ſchidm können . Ben ihnen ſelbft gehen die
empfindlichten Wehen an / fie fallen auf ei M
ner
266 See ner Ohnmadit in die andere / und erfahre wirdlic / daß kein Gutes an threm Leben ſera Alle die vorigen familſtigen Gedancen , die
Soffart und Hendeley faltweg. Die Sec te fichel/daß ſie auffer Chriftopur lauternicts fer í und daß fie ihn bey alken auſſertio chen benennen und rühmen denſelben doch nicht warhafftig gehabt. Denn båtte fie ihn gehabt / fo hårte.er ſtegeheilet and his friediget. Darumblernet fie nun , ſie ſey bißherounter dem Gerek verwahrer und perfoblofen bilica ben / biß auff den Glauben i der nun inilye offenbahr werden foul. Sie ſiehet / daß fie htеdurch gleichfamalsdurch einethandleiten
den Lehrmeifter fu Chrifto geführet werde Gal. 3. V. 23. 24. Umblabrung aum findlichen Sinn .
33. Mitten aber bey folcher gründlidsets Umbfchrung und Erniedrigungbiß zu dem
kleineſten Kinder-ÄlterfångtChriſtus an ſeto ne Geſtale indem neuen Menſchen zu gewin . nen. Da ſiehets denn mit ihnen bald gar
anders auß. Das vorige flugfdheinende Weſen legt er ab 1 darinn er fid.dongan alt undimännlich im Chriſtenthum anſtelleter
and in vieler Etnbildung ſeiner guten Wex. de
267 - ce ftact . Die vorigen überflüffigen und
.
afte atirten Worte / fampt der unruhigen to . benden unbåndigen Art des Rennens und
Lauffens bleiben auß. In Summaer ver giſet alles was hinter ihm und zu dem vorto gen Altergehöret. Hingegen gehet ein neu . <8 jartes findliches Wefen auff ben folders jekt gebohrnen Kindtetn / und zwar durchden Genuß der lautern Evangelifden Mild . 1. Pet. 2.8. 2. I. Cor.3.9. 2, als durd das Wort der Geredrigkeit 7 deffen ſie ſich nod .
fehr unerfahrenerkennen . Ebr.5.0.13. Ste
2. nehmen aber fe bald darinnen zu / und ihre
lange Verſäumnuß wird durch einen jäblina gen Wadsthum in dieſer neuen Geftale reichlich erfeket . Ecbendiger Olaubt
34. Vorallen Dingen entficher in ihnen , nado ſoumertråglider Caft des Gerekes / cine
Innigſte Begierde nad JEfu Chrifto duro die gedadre Erfåndmås threr felbft. Sie find eben diejenige müh-und arbete felige beladene , die zu ihm
geruffen werden .
Marth. 11. Unter folcher Ermiedrigung fom . men fie fid felbft nicht anders vor 1 als das
fleinte upbehuiffliche verlaffene Kindlein i M 2
das
9) 268 (SO Bas in ſeinem Blut darlieger / und das Leben nur von Chrifto erwartet. Sie ſorenen und weinen, åcken und föhnen nach ihmi und ihr ganges Wefen wird nichts als ver . tangen nad JEſu . Dagehet der Glaube als ein Lichtlein auff / und niñe durch ſolde feurige Begierden trefflich zu . Denn fie adhten alles vorige vor Schaden -und Drecki
was ihnen zuvor in ihrer Pharifåtfchen Heu. dielen Geivinn war í gegen der überfotoeng.
liden Ertåndtnußgefu Chriftithres Herrn. Huff daß fie nur thn gewinnen / und nur in ihm erfunden werden / nicht mehr habende ih .
*** Gerechtigkeit/ die auf dem Geferr ſondern die durd. den Glauben Ehriſti / die Gerectie tigteit außGott/die dem Glauben zugerechnet
wird. Zu etennen ihn und die Kraffe fet ner Kufferſtehung und die Gemeinfubafft feia ner éeyden / daß fie feinem Tode åhnlid wer. Ben / und auch entgegen kommen der Auffer .
Achung auß den Todien . Phil. 3.6.7... 11. Percinigung mit cbrifto ; Rabein ibm . 35. Denn bey folder gründlichen Demů. figung wird ihnen Chriſtuserftredt füffel und der Glaube recht norhwendig i deffen ſie
hvor bep ihrerieignen Veiligkeit faſtwohlzu entbeb
269 * entbehren gedadren. Munmehr aber fan fich der Senland mit ihnen vereinigen und pertragen, nachdem ſie findlich ,einfältig und
demüthig worden. Denn durch ihre alte Hocherabende ſcwilſtige Art wurde er zurück
gehalten / und an dem Werd des Glaubens in ihnen verhindert . Da wird nun die Seele
teibt zu einem neugebornen Kindlein / das dá blos vor ihm ftehet / nichts weiß und wiſſen
will als gefum Chriſtum . Es geråch auß. ſo vieler Mannigfaltigkeit und Zerftreuung In die Einfalt / und ſucher nurmit Raria das
einige Nothwendige / als das befte Thell ; wenn Martha hingegen noch flug und alt thut / undſich in ihren eigenen Werden sich zu ſchaffen machet. Luc. 10. Das Kindweißt Daß es zu nichts taug / und mit ſeinem Thun
. verlohren ſey i was nicht Chriftus in ihm ſeli
ber thue. Drumwird es im Grund gelaſſeni
und fieh et auff den
Erm mit einfältigen
Heuglein / warrend biß er ſelber wirde beyde
das Wollen und das Vollbringen naut ſcito nem Wolgefallen . 1. Wichstbum in der Erfåndtodf.
36. Esdarff nichts reden / 88 rey denn /
daß ( Chriftus durch daſſelbe rede ; und dila M
3
ber
270 STK Der ſchweiget es lieber ſtiller che esfeinen Hen
land mit unnükem loſem Geſchwäße /mit beuchleriſden "verfteüten Worten betrüben
und dem Nädoften daden ſollte. Esſuet feine Ruhenichtmehr in der Unruhe des alten rtutigen Adams / fondern (eget lids zu den
Füfen JESU / und höret Fetner Rede zu. Suc. 10. Die Worte des ewigen Lebens mas dien / daß es ſonſten nirgends hingehet / und
ben der lebendigen Lucile grug und über. gnug finder. Joh. 6. Einer iftund bleibetihr
Meifter7 die andern ſind alle ihre Brüder. Mar. 23.8.8. Dieſer wird ihr licbt/das ohne
doin ſo gerne alle Menſchen erleuchten will. Joh. 1. v. 18. und ihnen den Vatter offene bahren /daß ſie ihn erfennen Matth.11. 0.27.
Den wer feine Liebes.Gebot har und hålt fiel der iffs der ihn liebet/ und wer ihn liebet und
auß Liebe alſo ſudjet / der wird von ſeinem
Vater geliebct und zu dem Sohn gezogen werden / derſelbe wird ihn lieben indſid ihm
offenbahren oder inwendig erſcheinen. Joh. 14. V. 21. Ben dieſem feinem eigenen Pro. pheten findet das Kind nichts alsMilda und
Honig i nemlich das fúſle Evangelium / ál8
eine Krafft felig zu machen alle Slaubigen . Roin.s.
271
ODOPO Kom . 1, Da ternet es den Unterſcheid į felbigen vom Gefek rechtzu ſehen /Daturvon Gnadej eigns Licht von demwahren / eigene
Gerechtigteit von der Göttlichen/ Deuceler von der Warheit / und das Adamiſche Leben
į von dem { eben Chrifti des andern Adams unterſsbeiden .
1
2. Weißbeitund Erfabrung.
37. Ja es betompt auc nad und nada
durd den ſtårigen Umbgang mit Chrifto gca Hibre Sinne zum Unterfebeid des Böſen und
Guten / und nimtzu in allerley Ertånntnub. und Erfahrung. Wte es Chriſtum ange noinmen hat/ ſo wandelt es in ihm, und iſt der
wurkett und erbauer in ihm . 311 ihm andet €8 alle Svåge der Weifhett und der Erm
tånnenůß. Coloff. 2.0.3. Und nun erfähret
es erſt in der Char und Warhet i das ihm . Chriſtus von Gott zur Weißheit gemudtſey / 1. Cor. 1.9.30. derdie Weisheit des Varters und der Glang ſeiner Herrlichkeit ift. Rufo fer dem finder es lauier Betrug, Lügen / eu . cheley Menſchentand und Verſtellung,
Was auf dieſem einigen Brunnen feußt /, das tenner der neue Menfch bald/und niñt es an / 8 werde aud durch die veråbtliciſte. DUE A Creatur
** 272 ** Crearur aufgeſprochen . Alles andere halt er vor Koth gegen Feiner überſwenglichen Ertånnrnüb . Und er fühlet går bald / was
muß dem Geift JEfu Chriſti peußt/ oder was i pon der Vernunfftoderfalfibemlicht herrih . ret. Die falſch berühmte Kunft ,die erdicha tete Worte/ die Teufoberen und das ( chren der unnügen Sowåper ift ihm alles gang aneroråglich . Er hat einen auzugärten c. faimad von dem wahren Wort / daß ihm die Menfiben .Erfindungen alsbald ein Eckel werden / und ihn nur immer weiter zu Chri Motretben , wenn man ihm danitt zuſetzet. 3. Deiligung und Reinigang.
38. Alſo wådſet er nun juſebends heran / hnd swarnicht nur in dem neuen Verſtandi
fondern auch im neuen Willen. Diefer wie Kauß Gott gebohren iſt / alfo verknüpffet er fic innig duru die genaue Einſtimmung
mit dem Liebes . Billen JEfu Chrifti; denn das Band der Freundfcbaffe und der Volle tommenheit iſt diebe / durch die der Glaube
erft recht thårig und wirdfend in. Gal. 5. 8.6 . Clyriftus wohnet durd den Blauben in fol.
den Derken / bourgett ein und gründet ſido darinn durch die Liebe. Ephef. 3. $. 17. 18. Dieſe
1
273 Se Diefe Vereinigung gibt der neuen Erearur einen farden Glauben / und mit ihm lauter
Görtliche Krafft / was zum Leben und Gott
lidem Wandel dienet, durd die Erfånntniß des / der ſic beruffen hat / zur Serrlichkeit und
Tugend,nemlid JEſu Chrifti 2. Pct.1.0.3 Erwird ihr der Weg/ die Warheit und das Leben/ Joh.14.9.6. ja laurer Leben wirder .
ihr. Dennſie wirdtet in und mit ihm alles! was gut ift / und fraffe dieſer Vereinigung
bringet ſie Fruct. Sie wird auch immer mehr gereiniger zu wachſen und mehr Fruche zu bringen. Yoh. if. Es iſt einmal ein neues Leben / ein hohes Göttlides principium ty
thr auffgegangen / das treibetfic ftåts zu gute ten Wercken / daju fie in Chrifto JESU ge. fobaffen ift. So wenig nun als der Leib bey der Seele ohne Leben, Bewegung/und Vere richtung Feyn fan / ſo wenig fan der neue
Menſch ohne warhafftige Früchte in Chrifto feyri. Bercbaffenbeit und Unterſcbeid som Orfeke
39. Jedod ſind dieſe Frůdre und Wercke von den Wercken des Gefeßes/ als ſie vor dein Durdbruci geochen / unendlish una
acrſchieden. Es iſt wahr / jene hatten einen mi Ś
groſſen
HS 274 S * großen Schein 7 denn fie fielen mehr in die
kuffernSinne /fületen Augen und Ohrenk gleiteren vor den deuren mir ihrein Thuni
wurden auchmehr vonihnen gelobet undbeo lohnet.
Allein eben darinn fact der Bee
trig der Vernunfft / indern die Phariſer alcs thun / daß nie von den deuren geſehen und ins Angeſicht gelóber werden mit auffer, licbein Faffen beten ; Kirchen -und- Abendmal gehen, Almoffen geben u . l.f. Sienehnten nichts vor / wo ſie nicht einek ( obes oder an. dern Vortheils gewiß ſind. Darauff gehen alle auch ſeinbarfte Verrichtungen . Denn eben damit verrathen fie ihres Herrens
Grund /in dem ſie alsbald unwillig werden , wo man ihre Dinge nidir billigen und loben will. Dår neben ſuchen ſie auch viel in ihren ! cignenKräfften, mennen durch ?felbft erwehlo ten Gottesdienſt und durd dieſe und jene
Ubungen ihr Gewiſſen zu filten /GOIT JU
verföhnen , denen Menſchen ein Geniige ju thun/ und was der falſchen aufidoren mehr ſind. Dieſes alles zeiget fid aber in ſeinen
Früchten , daß es vor Gott nicbr tauge/ weil man doc telnenwahren Frieden dabey fins
der / fondern mein Verdampung 1 ſolange man
iman nicht in Chriſto ift. Rom. 8.$. 1. und
zwar wirdlichund wahrhafftig. Øruodliche Zemutb.
40. Hingegen iſt nun einjellegebohrnes Kind gnungſam gedemüthigetund zur Era fånntniß ſeiner Dhnmacht gebradt worden ; daher es gerneallezcis an ſeinem eignenThun verzweiffelt/ und alle Krafft allein in Chriſto ſucher. Defto inniger dringer es in das Herk
JEſu durd den Glauben , deſto gelaſſinec wird es ihm / damit er alles allein in allem
werde. Da liges nicht mehr / wie zuvor / an ſeinem Rennen und Lauffen / ſondern an Gorres Erbarmen . Rom.9.8.16 .In dieſer gründlichen Demuth erhalt der HErr das
Bergauch bey und nad din Vollbringen al. les Guten / daß es ihm ſelbft nichts als die
Fehler und Hinderniſſe i Chriſto aber das Gure allein zuſchreibet. Alles unvorſichtige Job der Shmeidler i alle Hoffart des eige nen übrigen Verderbnuß ſlågt og beſtåndig auß l geſchweige daß es im Thun darauff ſehen foüte. Sein Sinn ift der i welchen Petrus außdrüdet / ifte Männer was ſeher thr auff uns i als hårten wir dieſes: gethan
durch unſere eigene Kraffe oder Gotſeligtett? M 6
der
276 Der Gote Abraham har ſein Kind JEfum in Wrir verflåret. Ap. Gefd . 3 : 4. 12. 13. Lauterfeit; Starde.
41. Inſonderheit iſt auch darinne sivi.
fchen dem Gefeßlichen und Evangeliſibende ben der vornehmſtelInterfcheid / daß in jenem alles auß Zwang/ oder Furcht der Straffer
oder Hoffnung des Cohns / und zwar nach gewißen Regeln / Sagungen und Dronun. gen / jedoc inder größten Suwadheit und Ohnmade geſchieher. In dieſen aber thui der nene gewiſie Geiſt den Evangeliſchen Willen freiwillig und ungestungen mit Freuden von Derken gerne, Er hat auct nur ein einig Geborund Vorſchrifft, darin, nenalle andere verfaffer ſind / nemlich die Lie. be. Er fiehet auch nur auff die genoſſene und noda bevorftehende Liebe des HErrn / und thut daher alles auß Danci. Begierden und
Gegen- Liebe zu ſeinem Erlófer ; Diefe gibt Stårefe genug den Unvermogenden in ver çinigter Krafft / daß er alles vernag / duro
den / derihn mådyrig machet/Chriftus, Phil. 4.0. 13.
und da erfahreter /daß es wahr fey
sind keine Liigen , daßalle Dinge dem Glau.
benden möglich repen. Marc. 9. 8. 23. ja / daß
A
277 34
daf alle Berheiſſungen Gottes nicht nur im Budi oder Şehirn bleiben / ſondern auch ben
einem jeden Jaund Amen in Chriſto werden müſſen SDTH Lobe. 2. Cor. 1. 9. 20 . Dahero er aud nicht mehr nur immer über feine Schwadheit flager i oder Gort schuldis get / iind wie der Faule es nur beym wina ſohen bleiben låffet ; ſondern er wird ſtard in dem HERRN / und in der Machi ſeiner
Starcte. Ephef. 6. 4. 10. Er rühmet fic zwar am allerliebſten ſeiner Sdnachhele aber har doch diestraftChriſti ben ſich wohnen ,
welope auð tan alle Dinge thm unterthänig maden. Womit denn auff einmal aller
Zweiffel. Sireir vom Gebot.halten und der Vollkommenheit hinweg fålle. Trok wet
Chrifto feine Macht einſorencken ſoll! Gemeinſcafft mit @ briſto.
42. So erhältdenn dieſer heran wadóſen de Meuſch einen Sieg nach demandern/ und überwindet weit in allem durch den der ihnges
lieber har. Rom.8.0.37. Dennerfteher inde. meinſchafft der Zeyden Iefu Chrifti, deren er viel hat/uñdoch daben reichlich gekröftet wird. Denn eben daju hat er ihn und die Straffe feie
ner Aufferfiehung erkannt/daß er ſeinem Tode M7
ähnlich
AS 278 $ * ähnlich würde. Phil. 3. 9. 10. Er hat nun ; fein Fleiſco gecreußiget ſampr den duften und
Begierden /weiler Chriſto angchórct. Bal. S. 1. 24. Sein fündlider Leib hörer auffi daß er der Sünden nicht inehr / wol aber Chriſto in ſeinem Reiche dienet / welches iſt
die Gerechtigteit / Friede und Freude im 1. Geif. Rom .6.0.6 . 14.0.17. Unofo denn
fein alter Menfið ſamprihm gecreuriger alſo geſtorben / fo ift auch ſein Lebenmit Chriſto in
GOtt verborgen. Dieſes wird ſampt ihm immer mehr aufferwecker und geſtartet durd den andern Adam / je mehr der erſte verdirbet und in ſein Nichts eingehet ; da les
bet fraffe ſeiner Vereinigung Chriftus in ihm / in deffen Glauben er blos ſein Leben hat. Gal. 2.9.20. und auf deren Quel all fein
Regen undBewegenAlcuft / fonderlich aber der ſtåtigeSieg über Sünde /Tod / Teuffell Höllund Welt. Berklärung deffelben.
43. Sollte denn nun der Sohn Gottes nicht in den Seinigen alſo verklåret werden ? oder ſollte nidr an ihnen die Herrlichkeit, die
ihm der Vatter gegeben hat / offenbahr fenn ? Ja freylid offenbahr, und dod aud verbor. gen
279 $ gen bleibert ; verborgen vor der Wetei offenbahr vor allen Engeln und Erk.Engeini vor allen Sciligen und Seligen . Da ma. chet ja Chriftus in den Seinigen klar und herrlich ſeine Gerechtigkeit / wie ſie alle eigene
Pharifåtſche eingebildete Gerechtigkeit auff heber und zustanden madet/ auffoaß Gots fer allein gerecht / undalle Menſchen falſch / derer Mund fo geſtopffet wird 7 daß ihm alle Welt ſchuldig bleibet. Rom. 3. 0. 9. welches
eben der höchte Zweck des wahren Evangelii ift'nemlich daß dem Schöpffervon ſeineErcato rusen durch den Gehorſam desGlaubens alle geraubte Ehre wiedergegeben werde. Er
Derflåret fich auch nach ſeiner Weißheit , da er aller Menſchen Wiß und Vernunfft ſo zu
Scanden machet/die Höhenderſelben ernico driget / und unter feineinfältig Erkänntnis gefangen nimie durch den Gehorſam des Glaubens. Ferner nad feiner Warheiti
daß feine Evangeliſche Verheiſſungen in der Seelen lauter That und Warheit feyn / wote
fie durch ihn worden iſt. Joh. L. D.17. Alſol daß fie in der gegenwärtigen Ongde geftar.
er die zukünfftige ſo gewiß hat/undſich an JEfutu
280 S *
JElumhält / als fehe fie ihn fchon /obfic ihn bifmeitennidrſichet. Liebe zu JESU.
44. Vornemlich aber verflåre JEfus feto ne treue Liebe und Suid durd das Geheim . nůB7Chriſtus in uns, Coloff. 1.0.27 Liebe ift
die träfftigſte Begierde naph dem Genuß der Vereinigung mit dem Geliebten. Da nun die Menſchen in ihrer verderbten Natur nichts weniger begehren, als zu Gottzu tom. men / ſondern in threr Abwendung von ihm
als einem Richter flichen ;ſo preiffet und ver . herrlicbet ja GDIT feine Liebe defto übers fowenglicher an den Gläubigen / daßChris Rus fürſeine Feinde geftorben ift ; und daß er ſie weirer durdi fein Wort wieder zu fid
lodet i fie dadurc umbſchmelget / und zu neuen Creaturen foaffer. Serner / daß.er
fid,mit ihnen ſo bekannt und gemein macher ; daß benderſeits einebrünftige Liebes -Begter de entfteher mit einander einsju fenn. Wie aber nun dieſe obengedachter maſſen gleid im
Anfang des Glaubens eneftehes i fo wideſet fie nun zuſehens / und mader alſo die Liebe
Chrifti flaran ſolchen Kindern der { tebe. Sie dringeediefelbe alſo zu thun in dem Reich der Lieber
281 Elebe/ wie es die Art derfelben erfordert. Da Sohn Gottes gewohnet nach und nach dieſe garte Kinder als Jungfrauen an ſeinen für
ſen Umbgang , und ſeine Freude iR / wenn ſie ſich zu ihm halten ,moie er ihrFreund ift. Umbgang mit ibm / und Permablung. 45. 218 denn entſteher eine unanßſprech. de Vertraulicofeis und innigfft Befanns
ſchafft zwiſchen dem Geiſt und Chrifto. Sie 香6
find nun nidr mehrzweni fondern eins / und ſo vietihrer find / ſind ſie aud allzumal einer inihm . Der die Braut hat der iſt der Brdu.
tigam / und diejenigen Lehrer , die fic zu ihm
: Beführerhaben / freuen ſid , wo ſie anders des Bråürigams Freunde find. Murren fie aber darüber, ſo tennen ſie ihn noch nicht/und haben ſeine Stimme noch nie gehöret i noch
Feine Geſtalt aeſehen. Der groſſe Hirteaber tennet feine Schafe/ und fic tennen ihn /und folgen ihm / weil ertommen ift / daß fie Leben
und volle Onige haben. Er verlobet ficto felbft mit ihnen in Ewigkeit 1 und je mehr fie nach folder Verlobung wachſen zur Göttli
den Gröſſel je näher kommen ſie ihrer wirek . lidhen Vermählung / und zum Tage ihrer
Hochecit / -sum Tags ihrer Freuden. In deſſen
282 ST deffen gehet"er auff das järtlicfte mit der Braut imb / er legt felbf die Hand an ; rci. niger / waſcher und badet ſie in dem Auffluß feiner liebe / welches ift ſein heiffes lo mildt. glich vergoffenes Blut. Erunterweiſet fie
ſorgfältig / ziehet ihm diefe zarte Jungfrauen nach ſeinem eigenen Sinni benimt ihnen nach und nad die Fleden , Macfel und Runkeln)
daß fic hellig ſeyen und unftråfflich. Ephef.se $ . 27
Ere uidung von cbrifto.
46. Undwer fan doch sehlen die Zeichen feiner Liebe / die Küſſe feines Mundes , dic
Pfände ſciner Treue/ die Blicke feiner Au. gen / die Repffel fetner Erquicfung, die Blus. men feiner {abung / die Kråffre Feines Tro. ftes / und in Summa alle Berce feines ro
holdſeltgen Umbgangs ? Von Kinder Beio nen an hegerer fie / von ihremBlut hater fie gereiniger / in ihrer Dinmadt lebendig ges macher / von ihrem Außfak geheilet / mit relo
nem Blut beſprenget / mit retnem Waſſer abgewaſchen. Auff feine Arm hat er ſiegea nominen i an ſeine Liebes. Bruſi gedrücfeci
in ihren Kinder. Jahren gegångelt / mit der Milch des Evangelit ernebreti im fraudeln erhale
283 SO erhalten / imabweichen wiedergeſuchet/bente Ungehorfam ibergeuget / benm Muthwillen i gezůdriget i bei allen Schtrritren beſdiámer. Wie fdon hat er ſie mit den Kleidern des
Şeyls angezogen / wie viel Schmuck hat er Ihr bengeleget /wie föſtliche Kleinode geſchens
det i was vor Perfen nicht angehencker ? Was hat man ihm ver Arbeit gemador in Sünden / und was vor Mihein Mifferha.
ten? Und wie hat er alles dieſes doch getil get und auß Liebe vergeſien ? Wie vielmal wäre wol die Erone der Gerechtigkeit beftes
det/ odergar verlohren worden / ro feine lis .
be nichtgewachet/undfie in fica felbft auffge. haben hårte ? Mannliches Alter .
47. Was ferner bey der völligen Seimo führung vorgeher hat tein nargrlicer
Menſo geſehen , iſt auc in feines Herrs/ viel .. weniger auff eine Zungekommen . Drum
o
miſen wir es hierGeheimnüſſe bleiben laſſen und vorben gehen.
Der SERX gebe es
einem jeden in der - Krafft und nach ſeiner Ordnung zu erfahren / denn darauff tómpts alicin an .
Sowerden aud nad und nach
viel Jünglinge und Männer in Chriſtene thum
284 S thum erfcheinen / deren jeko faſt gar feinefit findenſind. Wir ſehen aber nun / wie der neue Menſch gleichſam auß feinen Kinder Jahren unverſehens heran gewadſen / und Faſt biß an das männliche Alter fommen ift ; deren teiner mehr findlid bleiben muß /und
Rich wagen und wiegen laffen durch allen Wind der Schreidurd Tåuíderey und Ver. führung der Menſchen : Sondern ein jedes mådſt in allen Stücken an Chrifto dem Haupte. Denn alſo muß es ſenn . Und D daß wir es nur bald an allen gewahr würden! Nemlid / daß fie alle aus dem Zwangedes Oefegcs auß der KineditfchafftderMenſchen . hinan fommen zu einerlen Glauben und Er
fånnenůß des Sohns Gottes.
Alodenn
würden fie aud ein vollfommen Mann wer.
den /der da iff nad dem Mas des Atters der
Súde Chrifti. Und der gange Leib wurde zuſammen gefügt durch alle Gelencte Hand. rekhung zu triegen nach der Wirdlung in dem Mas eines jeglichenOltedes /und denWachs. thum des cibes verſchaffen zu ſein felbk Beiferung in der {tebe. Epheſ. 4.6.18. 16 . 48. Aber hier har derSohnSostes nod viel
juscugenan die Gemeinen / wie fit theils die ¢rKC
285
erfte Liebe verlaffen / cheils ned immerlaufted
undtrågeſind.
Daß nur nod viel junge
Kinder in Chrifto vorhanden waren / denen die Milch fdmedere/und nid vor aller Lehre
Chrifti cctelte / als vor einer lofen Speiſe ! Doaß der einige Weg nicht vielen unbetaño, andern gar verächtlich und årgerlid ware ! {affer uns / ihr Lieben / uns unter einander
ſelbſtwahrnchinen/ und erkennen wie wir ftes hen ; ob wir auff einer von dieſen erſten er . jehlten Stuffeu ſtehen/ oder ſie gar noch nidio betretten haben. Dieſes müffe nicmand zur
Auffblehung und citeln Mahn gereiden /ſon. dern zur wahren Demůrhigung und guin Eyffer gegen uns ſelber. t jemand in der Warheitweiter kommen , der feynidis ſtolet fondern trageder SamachenSebrechen /und
habe nidit Gefallen an fich felbft. Die Sdwachenwerden nici unwillig , wenn die
andern fich nicht in allem gleid ftellen tón . nen .Jederman allerley, werden iſt gut/ wird 毒
aberofft von den Deustlern und Eigenwil. ligen zu ihrer Verftårckung mißbrauder. 49. Drumulaffer angntemanorichten oder
verwerffer ſonderlidi dierbey welchen wir zwar
gewire Zeichen der Krafft JESU Chrifti (pib.
** 286 於 fpühren/ deren & uffere Übungen aber ruit der andern nicht überein fonimen .
Ber wil
wiederumb binden / weide der HERR frey madiet? Und was hat der mit dem Tod der
Menſden zufibaffen / den Chriſtusunter fein fanffies yoch mte fo viel Mühe gebratir hat? Ein Kindnetdee keinen Jüngling, ein Jing. lingfeinen Mann/ daß fie ablegen / was fin .
diſc ift. Einem Knecht gehörerFutter und Peitſchen / einem Kinde Milch und Honigs einem erwadſenen ffarcke Speiffe; Keines fan fido allezeit nach dem andern richten ob fie wol alle von einem herkommen und zu ci.
nem Ziet lauffen folten. Es find mancher . Ten Gaben und Kraffte / manderley Alter) Stuffen und Penipter nach der Gnade / die einem jeden gegebenift.Rom . 12. $ .6.1.Cor. 12. v. 7. Ber diefes nicht erkennet/ derin verdúſtert/ und weifer damit, daß ernoch nicht
auff die erſte Stuffen getretten. Er will haben / daß die neugeborne Kinder wieder in
ihrer Mutter { cib gehen , die Jünglingefin diſch werden / die Gefreyren des HErrn wies der unter das yodi der Menſchen triechen /
und daß alles den Krebsgang gehen foll. Solube haben wolzuzuſehen / ab ficnidrihre eigent
287
, S4 elgene Ehre i Hodhalgung / Lob und anza dere Vortheile ſuden wenn ſie gleicwool im, mer zum Wachsthurm vermahnen / und den
noch die Zweige Chriſti'nichtfard werden, die Reben nidir noch mehr Frådore wollen bringen laſſen . Jo. Viele måffen gevar ihres Ampts und
Srandes wegen ſich zuden Sdiwádhern here unter laſen und ihnen allerlen werden s jer dod werden dieſe/ roofie egredirmenpen / an. dere an dein ſchnellen Fortgang nidr hindern
oder darübermurren . Dhne Zweiffel ſudace diefe der Senehe zuvollenden als zene/und
cilet Dahero mi hnen durch groffe Soritre fur Herzligkeitzu. Wenn eine Martha über
I 1
Marien ungehalienwird /daß fie fie allein dtea nenlåſet/undihren vermennten menſchlichen ... Beruff dem Göttlichen hincanſeket/ ſo weiſet jene der HErrabt dieſe aberbehålt er dennoch an einem Munde hangend. Er fichet woll daß in der Martha nur allein das alte unruhi ge geſchafftige Weſen lebet / welches Marien
thren Frieden mißgonnet / und will / fie fol es aud angreiffen / und ſich viel zu fchaffen machen . Das befremdet aber die Vernunfit!
weon die alten Wege nicht mehr ſo berretten ung
S 288 SE und die vorigen Abgötter niớr angebettet werden . Das macbet / Maria iſt nun von denjelben befehret zu dem Hirren und Bio fdoff ihrer Seelen. 1. Joh. 2. 3. 25. Da ru. ber ſie und befindet ſich vergnügt / da bat fie
thn funden/ und will ihn nicht laſien ſondern balten/ biß ſie ihn in ihrer Mutter Hauß brin. get.
sl. Dieſes ift nod nöthig zu gedendent daßchen unter folden Führungen desHErrn
JEſu die Seele zwarwirck.id anfänger vica len abzuſterben , aber das ihr doch noch einerne
ſterer Kampffund ſchårffererTodbevorſtehe. Denn wie ſie einmal / ſobald Chriſtus in ihr cine Geſtalt zu gewinnen angefangen / in dic
Gemeinſchaffe init ihm getreten: alſo muß fic nun nad und nach den ganzen Proces para
nes Lebens i lendens / Todes r Aufferfte. hung,Himmelfarth undVerherzlidung hin ,
durdigehen / wie es Paulus feinen Coloffern und anderswo zeigte. Frager nun jemand was dochnach den bißher gidadien Stüden mit folden Seelen ferner vorgeherob fie denn
nuninihm vollendet ſenen : So iſt die Ant worr : Ach nein ! Sondern ba gebets erft an ein Leyden und volles Sterben.
52. Denn
o
1)
289 ** JESUS die Seele nacdem 152. Denn dur ſeinen füſſen Umbgang freundlich geo labet / und wircftico ftard und wad ſend gco madı : fo fångt er an ſie mit ſich hinauß ju führen vordas Lager / daß fie feine Somaci tragen lerne. Und ob fiewol durchgehends des Leydens Chrifti viel gehabt 1 ſo muß fie doch erftlica rede villég nuit ihm an den Deto berg unter die Phariſeer und Schrifftgelehr. ten /wie auch unter dieVerråther und Mörderi ver Pilatum ; ans Creukt in den Tod und ins Grabgehen. Eben wte er ſelbft zwar die gange
Zeit über in den cage ſeines fleiſces lauterlena den/Mühe un Sdmerken erdulret/aber den.
nodi julegt erf in die allerriefffte Ernicdrigung und Verlaffung Gottes geſeket worden iſt. 53. Hier bringet nun abermal die Seele fu foldem Weg nichts anders , als die Liebe
Jehu Chrifti. Dteſe dringt ſie/ und bindet • ihr gleichſam Als einem andern SfaacSånde und Fifier umb fich führen zu laſſen wohin
der HErr wil . Ohne Kampf gehec es zwar freylid nicht ab / wo das Fleiſdi in ſeiner Sdwadiheit den Todvor fic fiehet. Aber
wenn der Seelen die Augen auffgehen / foer . tennet fie gar mol / wie offt ſie bißhers de Willen des Vatters hierinn gehinderti und
290 Vollendung und ihre aud dißfals auffgehal ten habe. So ift fic deſto enffriger daran, je mehr fie dte Túefen des alten Adams und ſeine Aufflidte erfinnt , dadurder fid des Erenkeserroehren wollen , Drum entfeherin ihr ein ſehnliches und ungeheudeltes Auff. opffern ihrer ſelbſt in den Willen des Vatters. In welder Übergebung fie zwar immer den cigaen Willen noch fühlen muß / gleichwol aber vor dem HErrn ernſtlich dawvider pro teſtirt / und mit ihrem leysenden Heyland von gangein Herken ſpricht : Nicht wie ich will /ſondern wie du wilt.
54. Dabey gehet ein groffer Kampff des Geiſtes und des Fleides vor i da jenerwil. fig/ diefes fawad ift / aber doch ſeinen Tod nichtwehren fan. Es ſiehet gleidſam (don
feine Hencer vor fidhi welche ihm das Leben des cignen Willens / Ehren / luft/ Bequem tichtcit/ und andere Vortheilerja das Sob der
Frömmigkeit ſelber nehmen ſollen.
Hinge
gen empfindet der Geiſt eine verborgene
Freude und Hoffnung / daß dieſe Zurüſtung auff feine Erlöſung und Vollendung aielel und ein neues Leben bedeure. Drum gehet er lo gerne mit Sterbens . Bedanden unb/
nicht wegen des jetzlichen aksini fondern ocs થgeiſt
S geiſtlichen Sterbens mit Chrifto in der G.com 291
M
meinſchafft ſeiner Leyden . In deffen Blurund
{endens, Krafft fencket fick der Glaube auffs tiefffte / und ſudret den Grund des Hersens Jefu/damit er den Nuffnß und die würcklice
Miccheilung ſeiner langmurh / Gedult und Stille bei allein Lenden genießen moge. 55. Und weil der Hochgelobte Sohn Gortes
amallerliebſten und vertraulicſen mit gede. michigten und dultenden Serßen zu thun back,
foift er auchalsdañ dermit dê Tod ringenden Seelen am allernedften /aud wanſie es nidic meynet , da wird er mit ihr geſchmäher von den
nen , die das Anſehen haben / audu unter dent gröften Schein des guten Eyffers. Er wird in » feigen wahren Gliedmaſſen verworffen/ vor ein Fluc unFegopffer geachtet und juin Tode übergeben. Zuff daß alſo ja allenthalben er . ſtattet werde / was nod mangelt an dem vol.
ken Was der Trúbralen in Chrifto. Dmit wie. viel Thrånen/mit was Ringen undSchreyen
18
leget ſich da dieSeele dem Parterzum Opffer
dar in dem Blute ihres ewigen Sohenprie. i sters ! Und ihr iſt nur bange / bis dieſe Taufe fean thr vollendetwerde. Denn ſie erblicher
hinter allem diefem Dunckel ein helles Sichti * und eine unvergleichliche Herrlichkeit. N 2 $ 6.Wa EN
292 ST 6.Was aber ſo dann und nadimals offr por geiſtliche Todes. Kämpffe inwendig vorgehen/
kan wool ein jeder ſo wenig befibreiben / als die Herrlichkeitrdie darnadó folger. Dendas Auß, ivēdige iſt daswenigfte/wasmit Verwerfung,
Verdamung und anderen Gerichten über den duperen Menſchen ergehet. Wenn aber auch
dem Geift bisweilen in der äuſſerſten Verfu . dung aller TroftundHoffnung entzogēwird da bittet pieeffi, der HErr wollefie dode dieſes Kelchs überhoben / und dennoch muß fie fica
blos an der Gnade genügen laſſen /damit ſeine Straffe in der Sawadhheir volkomen werden tónne. Und bey ſolchen libungen wird der åuſ. fere Menſch immer mehr und mehr verder bet / entſeelet und entkräffter bis zum Tod.
Yn welchen er ro dann begraben / verdeckett und der Vergeiſenheit auffgeopffert wird.
Don welchemZuſtand /Wett noch wenige le. bendige Erempel vorhanden ſind / dißmah! befférift zu ſchweigen ; biß der HERR viele
ſeiner Erftlinge tebendig und herzlich darfiolo
fen wird, thm gulóbe/ Preiß und Ehren, 57. Jhr aber nun / die ihreingeheimes Sch. hen nach erwas beſſers in cu$ fühlet , taſſa es nidir långer unterdructetund unträfftig ligen .
Schet
iftwartich JEfus Chriſtus ſelbert OPB
* 3 ** der Reher vor der Thür29un d flopffer an. Udhoo ret doch nicht nur ſeine Sciñe müßig an , ſon.
dern thurihm auff ! Ihr wiffer mic (8 der låſi gen Sulamithin gienge / und mit ihr mander Seelen / welde den Bräutigam ſo lang ftchen låffitibis er fürüber gehen muß. Da wird eui. re Seele heraußgehen nade feinem Wort und ihn ſuden , aber nicht finden . Jhr werdet zur
Straffe den Wapiern der Stadt in die
Dånde fallen die werden cuid euren Schlener nehmen und nodi dazu wund idlagen . Da müffer ihr den Menſchen Knedre und Wråga
de ſepn /die als Gibsoniterzum àuffern Diene des Vorhoffo verdammer find. Und dig adcs ůmb eures
ergens Bårtigteirwillen /well the
nit glauber denen /die ihn geſehen und mir ihra gegeſſen ungetrunchen haben.Wolter ihr doda
nithe Jungfrauen un nicht Braut ſeyn , darung {e werdet ihr müſſen dienen denen / die von Datur nicht Götter ſind. Und euch werden noch treffen alle Plagen, die im Geſck - Bude gefetrieben fehen / nachdem ihr nicht wolleti
daß Chriſtus åbereuch in Gnaden herafde. 58. Ad febret wieder / fehrer wieder, weil
7
es noch heute heiſfet 1 daß ihr die Zeit noda hier einzi: gehen und ſeine Ruhe nidrverſäumer !
I
Daltet doch nicht vor unnöthig oder unmog, ปี 3
lici
2
4
294 $ lich I was ſoon an allen Geiſtern der volleri, deten Gerediren probiret ift. Thr habts Hidhr erfahren / und wollet auch dem HErrn die Ehre nichegeben zu erkennen / wie unende lich weit die Creatur von dem Scópffers der Meiſter von den Soilern unterſchieden ren . Keines halte das andere zurücke / nie
mand behalte dem Bräutiganı ſeinegehörige Braut vor.
Es wird einem armen Erde
wurm zu ſchroer werden wieder ihnza friegen . Geine Liebe iſt farct wie der Tod ſeine Eif
ferſucht können viel Strohme nicht auß. Yolchen , wenn er außbrechen wird / ſo wird er verzehren alle die ihm fein Eigenthum vorent. Halten haben. Warlich dieſer feufose Jacob Hat viel Jahre umb mande Secte gedienet und gebuhlet / und dennoch wit fie thm offt
vin tücfiſder ( aban niche taffen / oder fie felbft laufft hieher und daher / und buhler mit den frembden . Soldes fichet der HERR und gefället ihm übel. Er ift auffi und will entfern wider die Seuchler/ und will
die Blöffe der Biſchoffe zu Laodicea zeigērund die Caulichten aus fetnem Munde außlpeyen . Welche er aber ertaufft hat von der Erden/ die werden Jungfrauen bleiben/und niemand Als dein ſamme nadfolgen / wo ( 8 hingehet. Sie
1
on
295
Sie folen ewiglich leben /und der HEra forget für fier und ſie werden empfahen ein herzlicha Reich und ihre rodne Braut,Eronevon der
Hand des Bräutigams/ der da iſt und 91 der treue und wahrhafftige Zeuge. Ihm feny
Ehre Herzlichkeit und Gewaltin Ewigteit. MEN !
G.L.
Wegen überbliebenen Naums hat man zu fortſegang-undErläuterung des obigen aus einem Budokio , Weg zum Sabbath der Ruhe genant, folgendes begjågen wollen.
-
.
2
3
codemdieSeele nun dasjenige zum Tor de jubringen angefangen / welches ihren Wadsthum iin reinen Leben ſo lang verkins dert , und den Genuß der geiſtlichen Gegena würffe , die das Here mitten in allem Unmuth erfriſchen und erquicfen /überkommen ;fåhret
fic freudig fort auffdem engen Weg der Uber. gebung ihr Sünd . Dyffer låglid (a)der Ge. redrigkeit des Vatters zu einem Dyffer auff juopffern / fintemahl nunmehro das tåglide Dpfer wieder an der heiligen Ståtterda zuvor derGreuelder Verwüfungfunde/gefteder ift,
welches ſo lang waren muß/ biß die Sünde 4 a ) Apor. 1, v.6 .
getödteti
296 S * gerodret/ und der Vorhang (a ) des Fleiſches vor dem Allerheiligſten zerriffen werde. Dana nenhero gcfaidht es nun / daß das Beranei.
dungs ,Meffer der Macr GOttesdas fleiſch. tide Theil immerdar abſoneidet/ moclobes dan
ein Feuer der Geredrigkeit auffgeopffert/ und von dem HErrn verzehren wird / nunmehro ſiehet die Seele/daß fie biß arif: Blute dasiſti
biß zur Tödtung ( b) des fleiſdilichen Leibes : der mit allen ſeine Gliedmaßen von dem Geift muß abgeſchieden werden / fåmpffen müſſe; dann diß iſt das falſche Kleid oder Dece/ da . durd ſie ſich durch den Fall cingehållet hat, an Kateder nachten Unſduld,in der keine Scan, te undfolgbarlic aud feine Sdam war:( c) Darum das Englifite Kleid nicht fan ange. , Jogen werden / es fey dann dieſe Vorhaut des Fleirdes abgeſchnitten / und ſo dieſes abfål:/ wird jenes /des EngelsKleid angenomen /und nimbt dieſes eben ſoviel zu / als viel jenes ab , nimbr.Weiln beyde zuglid oder mit einander .
nicht auffſtehen oder fallen fönnen : fintemahl
foderaufwendige Jenſch verdirbet/ Der innere von Tag zu Tag erneuert wird.Hierauß er hellerklärlich /daß man alles
was man hat ( ſo wir anderſ Chrifti Jünger fern (a) Hebr.10 , 0,20.(b )Coh 2,16.12 .( c) 60.2 ,25.
18
297 SE fenn woleni) ja alle Gegenwürffe unſerer Fleiſchliten Neigungen ; ale Luft in ftcildlt den Dingen ;alleti Eigenthum des Willens verläugnen müſſen/ fo gewißlich nur auf der Seele Abfall und Abweichung von der allge meinen Liebe ( welche der rechte Grund der himmliſchen Gemeinſchafft ift) zu beſonderen Gegenwürffen der eigenen Liebe entſprungen ; welbe wie ſie durch der Seelen Bußgang auß Gottes in ihren eignen Willen erreget wors den / fo muß ſie aud durd Wiederkehren aus
fidh ſelber in Gottes lauteren ewigen Willen
44
Secreußiget werden / dazu wir aber nimmer . mehr gelangen inogen / che und bevor wir den
Lüften (a) des ſinnliden Theils in uns abge ſtorben ; Dann fleiſchliche Lieber Freudel Dof.
nung: Furot/Begierde/Miffallen / ſindau gumal die eigentliche Bewegungen desnatür,
lidhen Menſchens ; die perdorbene Glied. maffen des Leibes der Sünden, rampe der irz. diſoen Hoffarth/ Geiß / Reid : Eyfferſucht Mißgunft / Zorn / Feindfubafft/ Hader /wet 1. de dte Beiner des tradiſden Adams findi
und derhalben weggeworffen /und (b )au niche gemacht werden müſſen ; da dann in ihrem
i Salter zugleid der Wille fu allen ihren Ger gen .
Aa) Gols,v,a4, ) Colof 3.0.5.
MS 298 SE genwürffen und folglich allem ſelbſt Eigen . thum gecreuriget wird. alhier nun fompts micuns dahin, daß wir unſer eigen Leben ver. tieren/unſere cigne Bewegungen haſen / und alle fleifcbliche Dinge / daran inſer Wilan part Gortes und Chriſti verhaffter iſt / creußis gen und todten. Aahier beginntmanredhr arm zu werden/ ales (a )umb Chriſti willen zu vero leugnen/ und ſich ſelbſt auffdieſer Weltfeines
Eigenchumbsmehr anzumaffen .Auhier fichet Man daß die Erde des Erın ift /ſamt i
aller ihrer Fülle / und daß die Begiers lichkeit oder der Geiss die Urſach ges wefen des Eigenthumbs / des Eins nehmens der Länder / des Schraps
pensund Zufamen.Kragens / Gelds und Guts /darinnen die meiſte Jens
fchen verwickelt ſind , und daß Chriftus kommen dis Wero des Teuffets , durch ſeine
Sehre und Erempel zu fictftohren da erales mit feinen Jüngern gemein hatte / gleich auch
die erfen Ĉhriſten untereinander ;welches ei ne Erneuerung des Geſekes der Liebe warı Ivodurch wir verpflicret waren und auch noc find unſern Nächſten zu lieben als uns :
feléfundGottesWillen aufderErdeu zu volle bringeni Bu Marik . 19.7.27.
* 299. **
bringen / wie er im Himmel geſciehet/ dadka 5. Engel und verherrlichte Heiligen ihr ewig Gut in gemein beſiken (Dann der über.
$
1)
winder (a) ſol alles ererben) Adhier geſchide
>
aucy daß man aller tradiſden Freundſchafft abftirbt und ſie verlåſt/ als einen Theil des jea nigen ſowir das Unſere nennen / und.ob wie
gleich das Volbringen cinig ſibuldiger Pflicht/ zu Folge dem Gefeß der Datur / und ſo weit ſie mit Gottes Willen und Gered.
tigtcir übereinkompt i nidir mogen verfär. men ; dennod muß man allem dergleiden Et,
*
genthum der Affection und Zuneigung (b)
welche auß der verdorbenen Natur flifleri und dteunpartheniſde Mittheilung unſerer Liebe an jederman verhindert 1 abßerben nach dem vollfommenen Vorbilde unſers himmliſchen Vasters /welcher in Zubtheilung feiner Liebe an ſeine Geſchöpffe auff feine fleiſchliche Blurverwandfdafft ſiehet; ſo uns als ein Mufter zur Macbfolg vorgeſtellet wird : weilen wir volfkommen ſeyn ſollen / gleicwie unſer hiſtiſcher Vatter vollkonten
ift. Hier ſind die foda Weiber haben, als hår. ten ſie keine / und fehren wieder vom abgotti.
ſchen Dienst ( der Frauen dieſer Welt zu N6 begehr 6.) spoo. 21, v. 7. fb ) LAG, 14.0.46, 27,
HS 300 ST Begehren ) zur holdſeligen Jungfrau Sos
phia (oder Weißheit Gottes ) die der 110° beflecte Spiegel iſt der ewigen Welt / die er.
fte und voruehmte BrautSivrifti.(a) Und die Ungetrauten folgen dein Vorbilde Efriſtil welcher im jungfräuliden Stande geleset un geſtorben / gleidwie er von einer Jungfrau
gebohren war. Und dis thun fieum des Him . metreids halben / folgende demer po Matth.
19.0. 12.Richet/ Wer das faffenkan /der fafſees/ akvo Chriſtus von Enthaltung des Eheſands und von denjenigen , die ſich felbft umb des Himmelreichs willen
$
Perfchnittelt / redet . Worauf flårlib ér. heuct / daß die Abſterbung und Ereußigung der Wurret ! darauß der Genuß deitelben Standes foinpt / eingründlich Mistet ſer ju Biförderung des anwachſenden Reichs Bote ses in unſern Seelen / die man Chriſto als
reine Jungfrauen zubringen und darftele len muß/ ( b ) und P.tulus ( ) fteåt den ledia gen Siand weit über den enlichen ; und hiers
umb iſts / daß er v. 7. ſagt: Jo woltedaß alle Minſehen wåren gleichwie ich bin . Welches
er gewißlich auß dem warhafftigen Lichternach geſun (a) of. Job . 21.0.2 . (b) 2. Cor, 11.0.2.6 ) , Cor . 710.31.353
301 SW gefundem Urrheit und gründlicher Erfahrung im Werck und Fortgang der Wiedergeburt geſprocien. Kurki in dieſem vorbeforiebenen Stande befompt man zu ſehen /daß wir nicht unſer eigen, ſondern des HErrn ſene/ und un.
fern {cib/ Seelund Geift ihm vermählen /audi alles/was manunſer nennet/ übergeben müſ fen ; dann ſein iſt das Retc /und die Kraffer und die Herrligkeit,in Ewigkeit. Und in Wars heit / durch unſere ſtuffenweiſſe Einverlei.
bung in ChriftiLeibl benebens demGenuß der neuen Blurrerwandfibafft/ aud geiſtlichen und ewigen Schågen kanman leichter abfter. ben und abſagen allen iridiſchem creaturen /
die , als geringervon Natur/ durd ilren Auf
gang ihren Fall zeigen ; dann weilſieauf der Erden, ſind ſie auch iridiſd und kehren wieder zur Erden ; und ſind allerdings untüchtig( a ) ins Reidder Liebe einzugehen : und ſo viel
wir den Geift der Welt verlaſſen/ verlaſſen ſie uns auch / und alſo gelanget man zu einem hohen Grad der Uberwindung / und zum Triumph über das Thier 1 (b) das die gange Welt beherefdet . Nach dieſem Tod , an dem verborgenen
Creuk in der innern Welt/muf die Seele in M7
Bicich
( a) I. Cor. 15.v.se. ( b) De Job 19.1.20 ,
302 Son
Gield förmigkeit mit Chriſti Proceß nieder, ſteiger in die Halle / welchis der Grund ift
worauff der Tod Chriſti voltómlich geoffen. balret: da des Cherubims feverflam . mendes Schwerdt im Eingang des Pa. radcifes ſtehet / in welches niemand einkom.
men mag / dann dte mit Chriſto vorhero geó ſtorben/ und von den Beſteckungen des Flei. Idhes und des Geiftes durch des Sains Blue
abgewaſchen ſind. Dann wer die Fleden der Sündlichkeit nodyan fic hat/ wird durch die
Gerechtigkeit und Strengheit des Zorns Gottes / welcherin dieſem Grund oder erg
ſtert Principio als Feuer brennet / zurück ge. trieben. (a) Dieſes Principiú iſt auch überdie
ganzeWeltverſpreitet/obwolvor dem åuffer. : licheAugeunſichtbar.Dieriñen ſind der drache
und alle boſcEngelund Geifter; Deii Gott' 3
der Erı bewahrt diegefallene Ens gel mitewigenBanden unter der fin . ſternúß ! (b ) oderhat ſie (nach den Worten 2.Petr.2.9. 4.) den Retten der Finfter ,
nůbůbergeben / daß ſie zum Gericht bebalten werden .Ob nun gleich die gefal. tene Engel die Heilige åberad verſuchen , ſo ſind ſie doch allezeit in den Ketten der unſiche
bahren ta ) 1 :30.v.33 ( b) Iud. vie
->
303 ST bahrenSinfternuß / welches nicht ſeyn köncer fodie Finfernůß nicht überall in dieſer Welt wäre . Wie nun Chriſtus durch dis Princi pium gangen i rosieht er uns alle zu ſich nach
ſeiner Verheifung / (a) wenn ich von der
Erden werde erhobet feyn / wil ich ſie allezu mir ziehen. Dis iſt nun fein an. derer Weg als den er ſelbſt gegangen : Sino remahl nicht mehr dann ein Weg zum erigen Leben und zum Himmelreich und der auch
ſehr ſihinal iſt /nach den Worten Chriſti : (b )
Die Pforte ift eng/ und der Weg iſt ſchmal, der zum Leben führet / und wenig ſind ibridie ihn finden : nemlich allein diejenige die ſich ſelbſtverleugnen , ihr Creutz aufffich nehmen und ihm nachfolgen / welcher derWeg nichr allein durd dieſeWelt ſondern audi gardurch dieHodeiſt;dann wie wohl wir in Gleichförmigteit mit feinens Vorbilde geworffen werden in die Sole / die
( c) genenner wird ein Feueroffent ; ( durch Vlebucadnezars feueroffen abgebildet
darinn die 3. Jünglinge geworffen wurden) (d) ro wandelt doch alda der Sohn Gottes
mit uns / bewahret uns vor der peinlichen Quaell ( a) tob.12 v . 31. ( h) Matth.7.v.14 . ( c) Matth. 13. V. 50. (d ) Daniel. 3. Viti
304 STO Quaal / weldedie Verdamten tenden ; und
madet / daß wir mit ihm über die Obrigkeiten und Dadren (Sirftinthüme und Gewalti. gender Finſternů::) triumphiren; und durds Blut des ewigen Bundes überwinden ;wel.
des Blut das Feuer des Zorns außldſdhet/ und die Geiſter der Gehorſamen auß dieſem
Grab der Finſterniiß bis ins Paradeiß erhe. bet; weldes iſt die erſte Zufferſtehung und ein
glidſeliger und geſegneter Stand/ nada den
Worten Offenb.Joh.20. 9.6.Seligift der und heilig / der Theil hat an der er
ſten Aufferſtehung. Dieſes aber muß man wiſſen, daß wir in unſerm Fortgang offto mals in Sorecten und Angſt geworffen were den ; ja daß die Hölle in uns auffgewadet ſeyi fühlen / und dennod wiederumb durd die
Tinctur des Leibes Chrifti und die Paradiſi.
rebe Freuden.Quaal erlöſet werdeu fónnen , wiewol wir aud in dieſer Aufferfiehung und Durdigang durch die Hölle i ob wir ſcon überwinden focinen / dod ju furk ſohieffen mogen / indem wir keine völlige llberwinder ſeyn fénnen / che und bevor wir ohne Befle cfung in ganz einfältiger findlicher Unfchuld mit der Kerke desHErrn in unſern Händen
dahin niederfahren ; welche iſt die Seuer, Sculer
305 See Seule , die uns allein durch dieſe Radit jum Sagdes Paradeiſes geleiten fan. Dun nun dieſe Zeitwird die Seele aus Erfahrung des
glücklichen Standes gewahr/ daß fie auf dem Principio der Eigenheit durd wiederfchren zu GOtt auf dem Seift / der Welt und dem
Reid des Thieres erloſet; und ſpürt nun ih. ren Fortgang in derThat, auf dem äuſſeren durch die innere finſtere Weltbis in das inwendige Paradeis ; atimo Adam voi ſeinem Fall Tebete /und da ſicb cbriftus webrender
Zeit zwiſcben ſeiner Aufferfiebung und Himmela fabrt entbielte. ga dieſem geifilichen Lande in der Flunitroffenbabr/weiln daſelbfteine flåte Quele le oder Bruun-Drevom Baffer des Lebens uit. Oter **
find die Geſtalten aller fidhtlichen Reiber in groſſer Schönbeitund blindendem Olang. Hier find die bellen Wolden /die briſtum auffdem Bere
ge / und da er in dem Himmel wurde auffgenom
.
mea /ambidpatteten ;inwelcben (a )Erbernieder fiel gen wird 7 wann er wiederlommeo wird zurichten den Erdboden. Die Srdie oun , lo dicſen Ort und Stande des Engliſcten Paradciſes erreicbet / weis recbt/ was es fev / fich zu verändern / und zu werden
als ein Kind(b) gubeformeo rio verborgen rubig Xebeu / in un could Einfald)und reiner ungefálico ter Liebe frep von allen affecten und boſen Mein
gungen /unter welcben fte vor dieſem gefeuffzet batte.
Regis C ) DA 306.4,0.7. (b) 1. Petr. 2. V.2,
Regifter. 3.
EH hüre dich allda
32Ach liebfles Kind.
Ad ! daß die Seele
ad muß uns denn der Tot ad nein, id ) laß Ad triumphier nicht. Ach ziehe mich Als meine Kindheit 21s (don der rauhe. anStart daß mein
CXLIX .
CXLIX с
CLI CLXVII CXXXV XCI
XCII CXIX LII CL
Auff! faule Seele D.
Da geht es fein Datragen fie Dem Geiſt zeigt Der Hungcrtan Der Salamander.
Der traute Seeten , Freund Der Wächter Rath Did beter alles an
CXXIIX LXIX LIIX
XXXIIX CXVII VI
CXXVI х
Die Creatur ift (con
СІ
Die Freuden , die ſich Die Seel die auff
CLIIX
Die füffe Harmonic
CLXI XXI
Kegifter. Du biſt bis an Dulobeſt mich Du reines Here Du ſageft vielen
XXV XLIX VII LVI
Du ſpridit mein Freund Du treues und
Du überreide Gnad
Duunumbſdrenetter Diizärtes Lieb
LXXV LXIIX XI XXXI CVI
LXXVII
Du jeigft mtr Sera E. Ed'als id nod
XLNI
CXXIX
Endlich ſoll das Entfernet eud / ihr
Es freuet ſich ſehnlich
CXLII CXLV
LXXXVII
Es iftia wahr Es ift noch nie Es iſt ſo gut
III LXXI ху LXXXIX LXXVI
Es tonnen deinen Es fönnen didi
Es lohnt jafich f.
Fragt jemand was mich Friedfertigteit/ wie
CLXIY NIX
S.
Geångfte Seele/ die
Scdultigs Cara
CXLVI CIX
Geb
Regiſter. Geh fort mein Beift Geregnet fendie Kraffe
Gleidwe ein Roſen - B. GDitlob, racin
CXXX CLIII
CLXIIX CXV
D. Hårtſtu mein Liebſter.
Herrlidſte Majeftås
LV
CXXXI
SErr bilde dich Hier hångt mein Lieb.
CII CIIX
Hier liegtDHEN Sier fer ich mich Hier fik ich arme Sul.
CXXXVII
Dicr rub mein Geift Hier ruht mein matter.
Binauß denn :ſpricht Hinweg auf dieſ.in 3
go armes lomadoes bin ein armes go habe langſt verl. Jib hab zivar offt Johang an dieſen
Johhaite JESUM idh font unic wool golebe noch in Jib mag dich ohne Joiras ſo gern
V
LXIII
CXIV XLV CLVI CLVII XLI II
LXV
LXXIII XXXII XLVI
LXKINI Xul LXII
XXIII
go
Regiſter. gd weiß es tot yoweiß D GDTZ Je weniger Troſtin Fór Freunde, die ihr Jhr Hügel / die ihr
XLII
LXXXIX CLXV CXXII XCVII
IhrMorgenffern und
CLIX
Ihr Nymphen
XCIII XIV CIIC CLV
{af deine Stimm .
daß deinen Strahl aft uns dem { tedir
CIV
Lobt wie ihr wolle M.
Mein Bräutgam führe Men Bråurgain zeiget Mein König ( direib
CXXXVI
XXXVII CXXV
LXXXVI
Mein Sieb du haſt
I
Mein kofer
CVII
Mein Pilgram
LI
Mittenin den Roſen N.
Nein füffer JESU Primm bin O G. Kind Nod dennod roll Nun bin ioba ro gewiß Nun frage mich
Nur ftill mein Sere
CLXVI CXX
CXXIII XVI XXIC
XCIX
2 arme
Kegiſter. 2.
arme Secl.
XXIX
2 Brod des Lebens
Donßich draußen Brecher aller Dou Dou füffe Luft håte ich Flügel DAERR esthutmit DHERR vor dem fide
XXIIX LIII
CLXIX, CXL
XLVII XXX LVII
LXVII LXXXIV
♡ Quelle biſtu
Sorefter Sicht
LXXXIII
Sohn der Liebe tilles Lammiid
XXXIV
Ditilles Lam/ fanfft
IV
CXLI
D Taubgen flieg Dunergründre Lieb wohl der Seele
LXVI
CLXII
S.
Sag Edo ! was Sort Sag ! welder Beig Sanffte Sanffte Solag iminer zu Siblich alle Sinneu au Seht Cherubim Send rauſendinal Ser fein Rile
Sey hochgelobt/ ou
XCVIII XCIV
XLIIX IX
XC CXIII CXXIV XXXV
CLIV
Regiſter. Solltid hier nide
So offe ein Bild
Sophia meine Braur Soroll denn Dinten 1 So ſoll ich denn So ſend denn Gditlich
So ſpiclen die Liebl.
XLVI CXXXIII LXXIV CXXVII XXXIX CLXUI XLIV LXX
abea reid von
Cheil immer auf
Berborgenheit wie iſt Vergieß mein nicht Und dennod ſoll
LxxxIL CXLIV
CXLII LXXIX
W.
Warnim muß doch Was fühl ich offe. Was Gottes Hand QBas fan die Liebe
Was fan mein Herke Was ſoll id vor dem Creuk Was diwebt mir
c . Wer Chriſto iſt 1. Wer Jeſum felber
1
CXXXVIII
So führftu dodi
Wenn Gorres Lieb
Wenn JEfus nun Wenn nur mein
L
XL СҳVI LXIV XXVI CLII CXXXII Cxil xix
CXC XXIV XVII
Wenn
Regiſter. Wenn Reinigkeit
CX
Wenn Sturm entfteht
LIV
Wenn werd id dict
LXXXI
Wer diefem hocften Stand Wie gruuct doch
CLX XXXIII
Wie gurits dod
XXXVI
Wie herzlich müde
LX Cxxl СХІix LXXX LXXIIX XII XXVII LXXV
Wie iſt dir ? biftu Wie ist mir dod Wte flein / fole Wie lang rod mein
Wieltegic arme Wie lieblich iſt det
Wie (dimecfes forvol Wierchen iſt unfers Wie fdión ſieht docte
CXXXIX XX
Wo Ereuk iſtida BRITIS CXLVII Wo Glaub und liebe 6''AU 80 XIIX Wodendfeftu mit LIX Wo flieh id hin CXXXIV
POSEE
Wo finc idi kin
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3.
Zarees Kindgen
LXI
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