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2001
01 1767 1388 UB AMSTERDAM
Dyo
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JACOB BöH MENS K. An JR de EST re
APOLOGIÀ Wider BALTHASAR TILKEN , Sandelende Vondemewigen Fürſak und Gnadenwahl GOttes ; Wie auch
Von der Menſchwerdung und Perſohn CHriſti und von Maria der Jungfrauen . Beſchrieben im Jahr 1621.
In 2mſterdam / Bedrude bey Chriſtoffel Cunradus, Bor Henricus Betkius, a , Anno 1676.
VORREDE An Herm I.
D. K.
Achtbarer / Ehrenveſter, bocha gelabrter Berr : 26.
Dieſes tft der 20. Brieff in den gedruck tenTheoſophiſchen Send- ſchreiben / almo derſelbe pag. 185. ſeqq. tan nachgeleſen werden [NB . ] Auch dienet zur Tachricht /daß die beym Tért befindlidze Summarien nicht vom Authore felbſt / fondern von ei nem Liebhaber reiner Schrifften ſind eingefüget worden / dem Leſer zu befferm Derſtande ,
3 EING A fur
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G
. Verantwortung wider BALTHASAR TILCKENS angeklebte Zedelchen / über einige Punctel im Buch von der Menſchwerdung Chrifti angefochten ,
Warnung an ſeine Mitbrüder. Der offerte Brunquell im gerben Jeſu Chriſti / Tey unſere Erquickung und Leben / und führe uns in ſeinem Liecht in eine Brüderliche Liebe und Kindliche Einigung auff daß wir miogen in ſeiner Brafft einbera geben /und uns in ibine erfena nen und lieben ,
I. Jebe Herm und Brú . der in Chriſto : In was gefährlider Herberge wir in dieſem tradtiden Hürrens thal / im Fleiſch und Blut / im Reich dec Sternen und Elementen , im Gegenſar des 2 uj Teuf
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3. Böhmens 2. Apologia,
Teuffels gefangen liegen / und auf was gefär Itchen Wegen wir vom Teuffel tn Lüften des Fleiſches und Bluts pflegen zu wandeln ( es ſey dann /daßder HelleMorgenſtern des Sert zens Yeſu Chrifti in uns auffgehe :) ift nicht gnug zu reden oder zu ſchreiben ; 2. Wte doch die Welt ſo gar vom Wege des Göttlichen { téchte abweicet / und im finſtern tappen gehet /ihr auch nicht wil helffen laffen / ſondern verhonet und verſpottet nur GOttes Botten / welche ihr offt von Gott aus ſeiner Stebe geſandt werden i fie des Ungåttlichen Wegs zu verwarnen. Solches lehen und ers Fennenwir leyder allzuviel wie ſich die eigene Vernunfft vom Gefttrn und Elementen wis der den offenen Brunn der Liebe im Herken Yeſu Chrifti ſenet und leget / und das ades verſpottet/ was ihr GOtt zur Warnung und Lehre fürftellet / gleich wie zur Zeit Chrtſti und ſeiner Apoſtel geſchach , da die Vernunft kluge Schule nicht allein der Etnfalt der Perſonen / fo das Netch Chrifti lehreten / ſpottete / ſondern auch alle Wunder verad ) tete / und allein ihr gleißneriſche Vernunfft für wahr und redyt htelte. 3. Und wie es war zurZeit Noæ für der Sundfluth / auch zu Sodom und Gomorra / auch in der Zeit der Zerſtörung des Füdiſchen Volcks / auch bey den Heyden / ehe Iſrael auf Egypten in ihr {and eingeführer wars / und ſie darauf vertrieben und getödtet wors den :
mider Balth . Tilken .
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den : Alſo auch in dieſer jexigen Zett 7 da alles im Streit und Widerwillen lebt / und wütet und tobet wider Gott und den Weg der Gerechtigkeit als unfinntg / und ſchrenet doch immer : Sie Kirche Chrifti Mtehet von jenem / er iſt unſinnig und vom Teliffel. 4. Und lebet doch eine Part ſoGottlosals die andere führen den Nahmen GDTTes in ihrem Munde zum Schein und Sdwur / und ihr erfc ffedtet von Galle / Sifft und Bits terkett : Feine Gottesfurcht ift in ihrem Hers Ren / thr Mund tft vol fluchens und ſpottits der höniſcher (Afterung i feine Begierde zur {tebe und Eintrachtigkeit ift in ihren Qers ßen / ſondern soffart / Geiß, undLekhtfers tigkeit / fich nur immer zu erheben überGots tes Kinder / und ihren Weg / den fte im Stechte GOttes wandeln / zu verdecken und Außzutilgen / damit ihr {ehr und Leben nicht erkandt werde / und der Teuffel Groß- fürft Im Menſchlichen Willen und Regiment bleia be/ fo låſtern und ſchånden ſie die Kinder Got: tes / und halten ſie für & arren/ daß ſie verdedt bleiben . 5. Und das noch ſchrecklicher iſt / fomuß thneri die Göttliche Hamacht ihrer Schaliks heit Deckel reyn !/ damit ſie ſich decken und GOttes Widen darein mengen / als ob nichts geſchehe ohne GOttes Wiūen / und es nur alles Gottes Vorſas fey / der von Ewigkeit babe in fich beſchloffen / was in der Zeit Tolle lij offen
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3. Böhmiens 2. Apologia,
Offenbahr werden / es ſepedres oder Gutes. 6. Da fie doch nichts weder von Gott noch feinem Willen oder Wefen perftehen / ſind alſo blind daran / als ein Blindgebohrner an der Beſchauligkeit dieſer Welt / wie ſich ſoldes klar an dteſen angeklebte Zedeln an dasBuchs lein von der Wienſchwerdung Chriſtt und an feinem vorigen paßquid eroffnet und darftet: let/ wie der armevermirvete Menſch alſouns beſonnen lauffet und darwider wütet/ und der felben doch gar keinen Grund noch Verſtandt hat / daß mich ſeines groffen Unbegriffs gleich jammert / und ein groß Mitleiden muß mit tyme tragen / und wünſchete pon herken / daß thme dochGDtt möchte ſein Herß auffſchlieſs fen / daß er doch möchte von erften fehen und j ' verſtehen / ehe er richtete. 7. Dann der arme blinde Menſch vers wirfft manch Ding in meinem Suche / und reşet eben ein ſolches an die Stelle / als meine Meynung in der Erfåndtnus tft / deſſen tch mich verwundere / wie er alſo ein eifferiger Saulus ift /und über dem Gelege Gottes etfert/ und deſſelben dochy ſo gar keinen Begriff im Liecht Gottes hat , Münſchete von Sergen / daß ihn doch das [ lecht Gottes mit Saulo bey Damaſco umleuchtete / daß er ein Pau lus würde / weil er alſo etffert/ ſo möchte doch feln Eiffer Menſchlichem Seni nüße ſeyn . 8. Aber alſo lang er auff dem Wege eft! den Tempel Chriſti zu låſtern / ſchmåhen und bers
wider Balth . Tilken . verfolgen / und alſo in Blindheit zu raſen / wie Saulus that / ſo wird er nichts aufrich ten / alß nur wider Gott wüten zu ſeinem groften Unheil / und wird den Menſcen / den er gedencket zu lehren / nur verwirzen / und tieffer in die Finffernus führen , 9. Dann er hat folche Mennungen in der Dernunfft gefaffet i welche wohl viel beſſer wåren / er håtte ſte niemals auffs Papter bracht ; ich auch deß faft fehr erſchrocken bin / daß der Satan die eigene Vernunfft ohne Göttlich Steckt in einen ſolchen Kercker wirfft / und mit einem ſolchen Stridumfån . get / daraus gar ſchwer zu reiſſen iſt/ und ohne Göttlich { techt gar nicht geſchehen mag. 10, Wetl mtr denn berpuſt /daß nicht allein er / ſondern auch andere mit dem Vorfa und Wahl GOttes alſo bekümmert / und ihnen alſo dte Xamacht GDTTes auff eine Weiſe fürbilden / darinnen teinit unverſtandt ſehr verwirzet gehen / und nichts von GDTTES Widen zuin Guten und Bören verſtehen / viel weniger daß ſtewiffen was GOtt fey /Darauß Abſcheuliche Meynungen geſchloſſen werden , Und aber dieſer Menſch in ſolcher verwtraten Vernunfft alſo unverſchåmpt meine Schriff ten / welche gar viel einen tteffern Grund has ben / als er immer verſtehet / _perineunet 30 tadeln und unter zudrüūen: So ſoll thm das ein wenig gewieſen werden / ob er oder einan derwolte dadurcy in SDTT ſehend werden . II, Nidt 2 vit
S 3. Böhmens 2. Apologia, 11. Nicht derMeynung/zu verachten /ſon dern zu unterweiſung ausmeinem Pfund / To mir ron GDit gegeben iſt : Dann man weiß wol / daß ich fein Doctor von der Schule dieſer Welt bin : Wäre mirs nicht gegeben/ foder ſtünde ich nicht, 12. Mietvohl ichs nicht alſo hoc seſua cet habe / und mir aber ohne meinen Bewuſt gegeben ward : 3d ſuchte allein den Brunquell Chriſti / iind verſtunde nichts vom Myfterio , was das wäre : Nun aber nt mir auch vergennet worden zu ſehen das Weſen aller Weſen / an welchem ich ohne Gottes Itedyt wohl folte blind ſeyn. 13. Weil aber der Menſchmit ſeinem Zes del- anhängen an meine Schrifften vom My fterio des Wefens aller Weſen fo gar nichrs verſtehet/ vielweniger die Principia,oder das Centrum im Principio, und ſich auch unters ftehet meine Schrifften zu tadeln / auch mit freinden Veritander ging wider meine Mens nung / vnd mir metnen Sinn in einen fremden ganx nårziſchen Verſtand verkehret /nur fętné Tandt unter ſolchem Schein Herführ zubrins gen / welcher doch weder mit der Seiligen Schrifft Gründe noch für dem Liecht der Nas tur beſtehet / ſo werde ich gleichſam genohtta get / ſeinen Koth von meinem Sinn und Begriff abziłwiſchen . 14. Diemell ers alſo fünftitit anfäher / und die Schrifft mit den Saaren herza jeucht/
wider Balth. Tilken . -
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geucht / daß ſie tym . muß dtenen / mpte ers has ben wil / es bleibe der Orund und Edſtein wo er wid / .es Ter gleich in den angezogenen terminis ein ſolcher Verſtandt oder nicht / nur daß er Schrifft und Buchſtaben führe/ und Worte mit Worten mechſele / und ſeine trrige Meynung mit ſolchem Schein vermåna tele /wann er nur Schrifft führet / und da ich doch offt in meinen Schrifften nicht eben von fotcher Materia handele i als er möchte mit Schrifft beſcheinen / ſondern gar weit einen andern Sinn führe/ und ermirmeinen Sinn gang widerwärtig anzeucht / und nur will vers dächtig machen : So will ich ihme etn wenig nur Summartſch auff feine angeklebte Zebet antworten / nicht dergeftalt mit thme zu zank fen / ſondern denennachzudencken / welche meine Schrifften leſen 15. Dann ein rechter Chrift hatmit nies mand feinen Zand um die Religion : Wer um Worte gancket/ und verachtet ſeine Srůs der / der ift blind/ und hat den Glauben niet 16. Denn Slauben ift nicht ein Splitoris [cher Wahn / fondern ein recites geben : Der Getft SDTTes muß im Centro durcýs Principium der Seeles: gebohren werden / und im Myſterio des Gemühts auff gehen / und darinnen reglererr und leuchten / er muß des Menſchen { eben und Thunwers den ; gal ſein innerlich Leben und Verſtand muß er ſeyn / und der Menſch muß in thm geo Laffers . 2
3. Böhmens2. Apologia, taffen ſeyn: anders :ift kein rechter Glaub oder Oštrlicher Verſtand im Menſchen , ſondern nur Fabel und Babel / gancken und greinen / fich umb die Spülſe reiſſen und den Kern nicht genteffen . 17. So ſage ich nun / ift GDTTes Geift in meinem Spotter / warumb ift er dann ein. Spötter und Zander ? Hat er den Glauben / warumb verachtet er dann Chrifti Kinder und Glicomaffen / denen thr Chelftenthumb ein Ernft ift? Chriftus (prach : { tebet ctnander ; dabey wird man erkennen /daß ihr meine Jüns ger ſent. Ftem : Richter thr nicht / die dars innenſeynd / Gott aber wtrd die drauſſen find / richten.'yft er im Geift Chrifft , warumb verachtet er den Geiſt Chriſtt / oder iſt Chris ftus mit ihm ſelbſt uneinsworden ? 18, ach iteben Serzen und Brüder / ncha met doch in acht/ und fehet dte S. Schriffc im Getite Chriftt recht an / ſowerdet ihr hes finden / daß ein rechter Chrift mtt niemand Zanthat . Dann ſein Wandel ( wie S. Pau lus ſager ift im Himmel / von dannen er ime merdar wartet des Szeylandes Chriſti / das Dttes Netch in thme zufomme / und Sots tes Bid in thme geſitehe: Chriftus ift tom men zu ſuchen und ſeelig zu machen / das vers lohren iſt ; Was wolte dann der Geift Chris fii (m bekehrten Men den anders wollen ?
Zine
wider Balth . Tilken .
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Line Dermahnung : Auch welches das erſte Principium oder die finſtere Welt rey : 19. Steben Herzen und Brüder in Chrifto; Ich ſage in gutem Willen / und freuen / als ich Gnade im Geifte Chriſti erlanget habel daß in keiner Verachtung und ſpättiſiher Söhnung ein Göttlicher Beift wohnet ; Nur gehet aus darvon / und trettet den Zank im Gemühte zu boden / Haltet thn für Koht. 20. Und ſuchet das Leben Gottes in Efri fto mit ernft /man thr das erlanget / fo durffet thr keinen andern Lehrmetffer: Der Geift GOttes wird euchwohl lehcen / letten und führen / ja in euch wird er leben ; dann es ftes het geſchrieben : Sie werden von Gott ges lehret ſeyn . Und Chriftus ſagte : Der heis lige Geift wirds von dem metnen nehmen / und euch in cuch verfündtgen . 21. Alles eufſerliche Tehren hafftet nicht tm Menſchen / der Menſch werffe dann feinen begehrenden Willen darein , wie wils dann im Spotter Hafften / der einen neidigen Siegenſaß wider den Gelft Chrifti führet ? 22. Lieben Herren und Brüder ! ſehet doch und denctet ihm nach / was der arme blinde Menſch in ſeiner Hoffart får hat; Ertadelt das / da er nichts umb wits / und deſſen er noch keinen Begriff Hat / welches mich rele: jammert/ daß der Menſch alſo ohne Grund lauffer... 23. Er 1
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3. Böhmens 2. Apologia,
23. Er fåhet an zu tadeln / was ich vom grofien Myfterio der ewigen Matur habe geſchrieben / darauß das drittePrincipium , als dte åufſere Welt mit den Sternen und Elementen iſt erbohren und geſchaffen wors den / und gibet doch auch nichts an tag / daß man ſehe , daß er etwas vom Grunde und Centro verſtehe; Erſaget / das Wort und die Weißheit Chriſtus ſehe das Myfterium , als der außgegoffene Glang ſeinerSeraltgkeit in welchem ades geſchaffen tft : Wer iſt nun / der mit ihm davon ffreitet / daß alle Ding von GOtt durch ſeine Weifheit geſchaffen ? Ich habe in allen meinen Schrifften alſo geſchrtes hen / und dürffte es der Gloffen gar nicht. 24. Adein es iſt die Frage, woraus ers has he erſchaffen ? Wil er ſagen / daß das Bore / To mohl Erde und Steiner auch alle gifftige Creaturen / und ſonderlich die Sünde ſenauß, dein aufgegoffenen Slang Gottes auß ſeiner Weißheit er bohren / ſo redet er wie der Blinde von der Farbe / dte er noch nie geſehen hat. 25. Daß er aber ſolchetraurige und elende. Meynung führe / ſtehet man genug an demer, als er vom Widen und Wahl GOttes ſchreis bet/ und alſo alles in Sottes Vorras ( cheubett und die Schrifft mit denHaaren herzu zeucht/ gang wider der Schrifft Meynung : Wann doch der verwirrete Menfch möchte so weit. kommen / daß er das Centrum der erigen Natur und aller Weſenlernet pom erſten vera ſtehend
wider Balth. Tijken .
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ſtehen / ehe er vom groſſen Myſterio aller: Weſen redete / und den tadelte / dem es von GOtttft geoffenbahret worden . ; ) 26 , So er nun alſo feget / es ren in dem groffen Myſterio der Weißheit Dites ades geweſen / ſo muß er ja unterſcheiden von dein Wort der Liebe / von dem ewigen Nahmen GOttes / und dann von GOttes Zorn und Grimm , indem er ſich ein verzehrendes Feur nennet . 27. Wid er ſagen / daß das verzehrente Geur GOttes Weifheit und {tebe ſen i ro wird er ſagen , dieHdue ſey der Saimmet / und der Himmel/da SDttes Majeftat inne leucha tet / Tei die Finſternus / ſo er mir nicht wil zulaſſen / daß das Centrum zum Feur GOta tés eine ewigeFinſternus ren / darinnen ſichy der Teuffel verteuffet/als er Ottes Sanfft . muth verachtete , 28. So nun dieſe & uffere Welt mit allen Weſen iſt allein auf dem Wort der { tebe / auß dem S. Nahmen Gottes / aus der Weißs hett erbohren worden /warum heiffet ſtedann Brf und Gut / dazu ein Fammerthal/ voller Ungt und Mühe ? Warum verflucht fte dan ... Gort umb der einigen Sünde widen ? 29. Fft fte dasMyſterium der Wetfheit/ warum tft ſie dann ohne Göttlichen Vers ſtand ? Ift fie das aber nicht./ als er es dann Auch ftatuiret , ſo frage idy/ was das für ein Myſterium fen , daraus ſie gefchaffen wors den / 2 uti
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3. Behmens 2. Apologia,
den / daß ſte böſe und gut ſcy ? 00 $ als ein ans fånglid Myfterium fey / oder Ewiges / dte: weil der blinde Menſch nichts wil von der einigen Natur wiffen / und die klare Gottheit nid) t wilvom Grimm Gottes und der ewigen Natur unterſdeiden / da er doch deſſen ein gerecht Cleichnus vom Feuer und Liecht hat/ und dann aus deme/ darauf das Feuer brens net/were er fehende. 30. Wta er mtr nicht zulaffen / daß vor den Zeiten dieſer Welt repein Myſterium in der emigen Natur geweſen in welchem Myfterio fich die ewige Natur von Ewigkeit in Ewigkeit immer urſtånde / darinnen Gottes Zorn und Grimm werde von Emigkeit erbohren/ darinn. die grimme / harte und ſtrengeEigenſchafft habe Finſternis und ein Geffieb erbohren /und da ce doch fetnem Geftiebe gletih geweſen / ſons dern der grimmige Gelft folche Eigenſchaft Habe gehabt / darilinen alles böſe verſtanden wird /ſo wohl die ſtrenge Erde: To fage er mic / worauf daſſelbe ſen herkommen / und ſage mir ferner / wie ein Leben ohne des Feuers Etgens fihafft beſtehen möger und wovon der Feuers. Eigenſchafft utſtånde ? 31. Welſe er mir nur ein ander. Cena erum , als ich ihme in den drenen Princi . piis , ſo wohl im Buche vom Drenfachen Leben des Menſchen und noch viel meisr dieffer undgrundiſcher in den Büchlein von doma
wider Balth , Tilken .
TS
den Sechs Puncten des groſſen Myfterii. deß Weſens aller Weſen / von den drey Wels ten / wie ſtein einander ſtehen als eine / und wie ſie ſichEmig vertragen / undeinejede der andern Urſache fey 1 daß alſo in dem groſſen Myfterio nichts våres und ohne ein Urſace fey 7 habe gézetget. 32. Komme er von erften in die Schus te i und lerne das ABC , ehe er ſich Ma giſter helffet : Es hetffet ntcht auff fremoden Füſſen gehen /ſoetner wil vom Myſterio res den / fich mit frembden Metffern ſchmücken ) ſondern ſelber verſtehen /ſelber den Geift zum Verftand haben oder das Myfterium unbes ſudelt zu laſſen , und die Taffen davon reden und ſchreiben , denen .es GOtt hat géoffens balret. 33. Das Gewäſche das er trelbet mit ans ziehen der Heiligen Strifft / nimbt meinem Sinn und Verſtandt gar nichts : Die Kinder Gottes réden in threm Begriff und Gaben / nicht aus anderer Munde / ſondern ihrem : Und ich rede auch nicht aus anderer Munde) fondern aus meinem ; Aber aus einem Setſte reden wir alle / ein jeder aus ſeiner Gabe Was gehet das den Unverſtändigen an dem das Myſterium von GOtt nicht vertrauet tft ? Was darffer uns alle tadeln / che er dea Kerſelben einen recht deiffehet? 24. (erne er von erſten das Centrum her Emigen Natür'verſtehen und wie mani
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3. Böhmens 2. Apologia,
dte klare Gottheit von der Natur unterſchei det / und lerne / tas y Dites Weifheit fer / wie ſie das ausgeſprochene Weſen der Gottheit ſey / und das Göttliche Leben und dann der Natur ( eben ſey ? Jtem / was ein Principium ſen / ehe er Flügelt : Lerne che von erffen was die Tin &tur Emig ſey 7 und was das Element ſen ? Srem/ was paradet und Salmmelſoy ?was Böſes und Gutes ſen ? Gehe er von erften in die Pfingſt- Schule / dag er denſelben Geift erreiche7 in dem der Verſtandt allein tft . 35. Aber er muß von ehe ein Nara / und alsdann ein Nidos werden / wie die Welt meinet / will er den Geift des Myfterii errets den /dass Dttſein Widen und Thun wird / alsdan komme er / ſo will ich mit thin vom Myfterio reden, anders laffe er mir meinen . Begriff unbefleckt. 36. Fit ei ein Chrift /fo lebe er in der Liebe gegen einen Chelſten / und freue ſich der Gas ben , ſo uns Gott untereinander gtebet ; Was pralet und låffert ex vtel ? das bewähret nur einen folgen Menſchen ; Handele er demás tig ! ro wil ich ihm demütig entgegnen :Vers ftehet er etwas nach ſeinen Gaben / fo dance er Gott/ und verachte nicht das /wasGott einem andern gibt ;, Magers nicht lefen fo Caffeers ftehen dem jenigen / den GOtt darzu beruffen hat/ demers will offenbahren . 37. Ift das nicht ein wunderlich Ding / DAS
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wider Balth .Tilken ..
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daß er wil die drey Principia tadeln / under verſtehet ntchyt aus welchem Centro und Begriff der Setit rebet ? Er wil das erffe Principium mit dem Feur anfahen /wo blets bet dann das Centrum , daraus das Feuet urftåndet ? 38. Sage er mir / wie ſich das etvige Nichts von Ewigtelt zu Ewigkeit in etn ewig Centrum etnfähre / und wie ſich die ewige Natur von Ewigkeit iminer erbigre / das durch der emige Mille / fo GOTT genant wird / von Ewigkeit offenbahr ? 39. Mit dieſer ſeiner Halbftummen Bes fchreibung wird er mich ntcht dahin füøren ; aber in meinem Buch von den ſechs Puncten wird er es wohl finden : Lefe er drei was giltel er wird ſehende 7 fo ero aber wird recht ſus Een und Anfahen . 40. Manich ſchreibe von 3.Principiis, ſo verftehe id ) 3. Welte : Als die erſte mit dem Centro -zur Natur; die Sinftere Welt / in welcher das Feuer oder dit Scharffe der ffrena gen Macht von Ewigkeit urftåndet ; Die Geſtålte zum Feuer- leben / in welcher Ens genſchafft oottes Grimm und Born / auch das Hädiſche Feuer verſtanden wird / darvon das Natur - lehen urftåndet / welches nicht GOtt heiffet; und obwohl Gottes iſt aber den Nahmen und Göttliche Qual in feiner etgenen Eflenß nicht erreichet / wie ſolches S.Johannes , cap. 1. bezeuget / da er laget : Qas
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3. Böhmens 2. Apologia ,
Das Liecht roheinet in der finſternus/ und die finſternus habens nicht begrif fen / und ſich dieſes auch an der åuffern Welt bewetſet / wie das Utecht in der Finſternus leuchtet . 41. Ift nun das Feuer das erfte Prin cipium ,wte er ſageti ſo ſag er mir / Db dte Finſternus aus dem Feueriomme/ oder ob das Feuer Finſternus mache ? Stem / Was das Fey / das Finfternuß mache / auch wie ſich Dus alles vonEwigkeht zu Ewigkeit alſo ers båhre ? 42. Fo dende / achter roll mein Zedels macher wohl ftum bleiben / 'er ſoll wohl dars von ſchweigen / ergehe dan mit mir in die Schule : aber er ſou vor erſt das Nørklein der Soffart ausziehen / Conft nimbt ihn dieſer Schulmeiſter nicht an : Er will Kinder zu Schülern haben / die auff ihn ſehen und trauen / nicht Verzen. 43. Man ich ſchreibe von drenen Princi piis , To fibretbe ichvon dreyen Welten / ron dreyen ewigen Unfången / wie ſich die ges bahren. in verſtehe mit den Principiis 44. nicht das Chaos , das Auge der Æthern , welches auffer Grund und Ståtte in fich felber wohnet ; ſondern ich verftehe / mte fich das Auge der Æthern durch und mit den Principiis offenbahret / und in Krafft / Macht / Glanx und Heraltgkeit einfüh: ret /
wider Balth . Tilken .
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ret/ als mit Begterde und Luft / da in der Bes gierde die erſte Einſdilieſſung geſchicht / wela ches eine Finſternus ift / da dte Begierde das erſte Centrum zur Natur iſt / welche ſich in Quaū und in Empfindligtcit / und Findlig . teit biß ins Feuer / als in die vier Geftalten einführet / wie in unſern Büchern / als de Tribus Principiis , İtem , vom Dreyfachen Leben / Item 7 im andern Buch von der Menſchwerdung Chriftt / von Chriſt Leiden und Sterben / und noch höher in den Sechs Puncten genug beſchrieben / dahin ich den Leſer weiſe / und in dieſem Theil , welches der blinde Menſch anficht / nicht ausgeführet worden . 45. So nun das Feur GOttes / welches den Glang der Majeftat erbleret / das erfte Principium tft / und aber in der Finſternig Quad und Petn / dazu das ftrenge Leben cra bohren wird / und auch das Feur ſelber aus der Finſternig urftåndet / als aus der Schårfa fe mit dem Anblick der Freiheit in der. Zuſtiº aus dem Chaos ; roſage mtr jest mein Gegena fag ,ob die finſtere Welt ein Priocipium ſey / ob er blind/ oder ich blind im Myfterio fey ? 46. Fch wetg auch wohl / daß das Seur ein Quad und Geiſt alles { cbens ift : id ſa ge aber / daß des Feuers Wurzel finſter, ift / und daß dle finftere Welt nicht G Dit heiffet ; denn ſie iſt eine feindliche Quad in ſich ſelbeči eine Urſach der Natur, 474 Wohl
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3. Böbinens 2. Apologia ,
47. Wohl ift fte Gotte $ / und GOtt / der fich durch die finftere Welt mit dem Feur tin { techte Ser Majeſtåt offenbahret / ift thr ERR ; denn ſie wird in der Begterde des Chaos aus dem Abgrundein Nichts geboha ren / und in der Begierde in Finterntß eins geführet ; Aber die Luft des Chaos zur Dfo fenbahrung ntmt nur alſoſeine Schårffe und Feur -inacht an ſich / und führet fich aber wies der durchs ſterben im Feur / da die Finſternig erftir bet / verſtehet die finiere Berenhett / durds Feur / im Liechte / aus / und macht ein Ander Principium anderet Qual / als Frcus de/ Sanftmuht und Stebe- begterde. 48. alſo bleibt der finſtere Quad - getft in fich eine Angft-qual uud petny und Heiffer Gottes Zorn und Grimm / und das angezüns dete Feur in der vierdten Geſtalt am Centro , hetffet ein verzehrend Feur /davon ſich GDtc einen zorntgen / eiffrigen grimmigen U Dtt nennet . 49. Und verſtehen achte den Tod und ffers ben 7 dazu Gottes heiliges Reich / und auch fein Reich des Zornes / oder der Sadden ; Als die Finſternig ift die ewige sadde oder Hölet darein ſich Lucifer verteufre 7 und da Ginein die Gottloſe Seele gehet / und der Grimm zum Geur- leben iſt das recte oatſche Feur darinnen / und iſt doch kein fernes Weſen von GDtt / ſondern ein Principium ſcheidet dies fes nur . 50. Wie
midcr Balth . Tilken : 50. Wie wir dieſes ein Gleidinis am Feur und Liechte ſehen / da die finſtere Mate ria im Feur erftirbet / und ſcheinet áus dem Erftorbenen das Stect/und wohnet im Seut / und das Feur ergreiffts nicht. 51. Xud tft das Liecht nicht des Seurs Eflenß / Quad und Pein , denn das Utecht gibt Sanfftmuht und Iteblta) Weſen / als aus dem erſtorbenen zuror finfter geweſenen Weſen / ein Waffer ; und hiertn liegt Myfte rium Magnum ; Mein lieber Zedel-anhåns ger ! ſuchet/ ſo werdet ihr finden , klopffet an 1 ſo wird euch auffgetahn , 52. Euer Wåhnen tft ein todter Verftand am Myfterio , reyd thr von GDit gelehrt, ſo gcht mit mir aufs Centrum , ſo wia ichs euch an allen dingen in defer Welt/ ià an euch ſels ber erwetſen : Ich will nichts ausgenommen haben / da ich euch ntcht wil die Gleichnis der 3. Principien weiſen ; ftehet ab von euer Låfterung / und werdet ein Kind der Weifen , fo roll es euch gewieſen werden , aber die Pers te werffe ich nicht unter eure Fuffe / das ſeyd wtffend / euch noch keinem 53. Ich habe meine Wiſſenſchafft nicht ron Wahn oder Meynungen / wie thr ; ſon : dern ich habe eine lebendige Wiffen ſchafft in der Beſchauligkeit und Empfindligkeit ; Ich darff keinen Doctor von der Schule dieſec Welt darzu ; denn von ihnen hab ichs nicht gelérnet / ſondern von Gottes Geifte ; darum fürchte
3. Böhmens 2. Apologia,
fürchte ich mich nichts für eurem praten und ſpotten . Von einem rechten Chriſten / und von der Göttlichen Weißbeit der ewis gen Jungfrauen / welche keine Gebåbrerin iſt. 54. Liebe Herzen und Brüder in Chrifto / Seyt doch Schüler der Weißheit GDites : Sage doch keiner von fich ſelber /er verſtehe es: Wir wiſſen nichts von Gott / was GDTT ift / G Dites Geift muß in uns das Wiſſen werden, ſonſt iſt unſer wiffen nur Fabel/ eine immer Derroirrung / immer Lehren / und nichts vom Grund im Centro verſtehen . 55. Was ifts / daß ich viel von der Weifheit aus der Schrift redete/ und tôntegleich die Bibel auswendig / und verftunde nicht / was die Wetſen haben geredet/ aus was Geift und Erkäntnus ? Wan ich nicht auch denſelben / Geift habe/ den ſie gehabt / wie will ich ſie dan verftehen ? 56. Bu ſolcher Erkandtnus gehöret nicht Wähnen / und zu ſeinem Vorfas ein Hauffen Sprüche zuſammen tragen : Das hat kein Heiliger oder Weiſer getahn , ſondern ein lebendiger Geift aus GDit / der Myſte. rium ſchauen mag / und in Ichendiger Ers kåndtnus einhergehen . 57. GOttes Seift mus in der Vernunft
feyn /wil die Vernunfft Gottſchauen : Es gehia
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gehöret etn demühtig gelaſſen Herß darzu / nicht ein Spotter in der Vernunfft / da fich die Vernunfft erleuchtet zu ſeyn rühmet; Es ift ntchts anders dan eine Syderiſche Ers leuchtung / alſo ſcharfſinnig zu ſeyn. 58. Fit einer ein Kind Gottes / To ſuche er die Brüder in der Liebe GOttes / ſo fan ich ihme trauen ; weil er aber ein Spötter tft / To hat er des Teuffels Carven -kappen angezogen / und gehet in soffart einher derift kein Chriſt / ſondern ein Maul- Chriſt/ und vers wirrete Babel / wie eine ſolche Babel alle Schein - und Zanck -bücher ſeyn . 59. Weiſe einer dem andern den Weg. Sortes in der { tebe / Demuht und Gottess furcht, als.Kindern Sottes gebühret i ſo wird, nicht ſolche Veractung in der Welt entftes hen/ dadurch der albere Leyhe verführet wird, und gang unwiſſend der Sache in låſterung und Verachtung gegen ſeinen Bruder / der nicht ſeiner Meynung oder Religions Naha men ift i geråht ; und doch einer in der Reli. gion ,weldeauffer GOttes Geift und Krafft nur ein Tand und Wahn iſt ſo blind tft als der ander. 60. Dann die ware Religion ftchet nicht attein in dufferlichen Worten im Schein / ſondern in lebendiger thåriger Krafft / daß eis ner daffelbe / was er treis / begehret ron Grund des Hergens / in der Liebe gegen den andern zu volbringen , 61. In
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3. Böbinens 2. Apologia,
61. Ens Thun muß es kommen / oder Iſt nur ein gefärbter Glaub i eine Hiſtoriſche Babel , Wo SDttes Geift nicht tit / da ift tein Glaube / auch kein Chriſt ; Wo er aber ft/da wtrdet er ettel Wercke der Liebe, lehret und ſtraffet ſanfftmüthig / tft nicht auffges blaſen und ſpöctiſch , wie melu Gegenſeger, 62. Er wtu vom Grunde der Göttlichen Beifheit ſchreiben / und meine Erklårung ! da ich aus dem Centro geredet 1. verſpotten / und ſich mit den angezogenen Sprüchen der Scyrifft beſchinen / und verachtets/ da ich geſchrieben habe/ite Weißheit rey eine Jungs frau ohne gebihren /Ste ſey keineGebährerin , ſondern GottesGeift ſen thrLeben und Gebiha tent/ der offenbahre in ihr die Göttlichen Wun: der /und will ein beſſers an die Stelle reßen . 63. Spricht / die Weißheit lente und ges báhre / und zeucht einen Hauffen Sprüche zum Beweiß an . Wer iſt nun alhier , der mit thm uneins ift ? Ich nicht/ ich ſage auch alſo. Und ſchreibet er nur metne Worte / und vers ftehet aber meinen Sinn nicht ; er ift mit ihm ſelber uneins. Ich rede auß dem Centro , und er von Weſen des Gebohrnen . 64. Ich verſtehe / daß die Welfhelt nicht das Centrum , oderder Eröffner ſey /ſondern Gottes Setit ; ich verſteheim Gleichniß zit reden alſo wte die Seele im Setbe ſich durch des Fleiſches Efentz offenbahret / und das Fletſch die Macht nicht hette 7 ſo nicht ein lebens
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lebendiger Geiſt inne were. Alſo iſt auch Gots tes Weißhett das außgeſprochene Weſen das durch ſich die Krafft und der Geiſt GOttes in Geſtaltniß /verftehet in Göttlichen Geftalıntrs † fen und Formungen in Wundern offenbahret, 65. Ste gebahret / aber ſte iſt nicht das Göttliche Principium , oder das Centrum der Sebahrerin , ſondern die Mutter / darins I nen der Vater mirdet. I 66. Und darum nenne ich ſie eine Funga frau / darum daß fte iſt die Zucht und Reinig Bett Dttes / und feine Begierde hinter ſich zum Geuer führet / ſondern thre (uft gehet für ſichmit der Offenbahrung der GOttheit. 67. Ste Fonte nichts gebåhren / ſo nicht der Seift Gottes in thr wirckte / und darum ift ſie keine Gebåhrerin / ſondern der Spiegel der GOttheit der Getſt Gottes gebleret in ihr / er tft ihr Leben / fleift rein Raften oder Setb / fte tft des Heiligen Geiſtes Lelbligkeit / in thr liegen die Farben und Tugenden ; denn fie iſt das außgeſprochene Weſen / das der Vater auß dem Chaos , das ift auß fich ſelber / auffer und für der Natur in ntches faſſet / und führets mit der Begierde zur Na tur / durch die ewige Natur / durch das erſte Principium , durchs Feuer Fetner Macht im andern Principio , in der Göttlichen Krafft / tm { techte der Majeſtät auf. 68. Steifts/das der Vater von Emigkeit 3
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3. Böhmens 2. Apologia,
in Enigtett immer wteder faſſet / daß der Vater , der ein Feuer und Stecht ift / in ſein Feur - leben ein führet zu ſeines Sergens Centro 69. Ste tft die höchſte Weſenheit der Gotthett / auffer thr were GOtt nicht offen bahr / ſondern were nur etn Wide , durch die Weißheit aber führet Er ſich in Beſeni daß er ihm ſelber offenbar ift . 70. Und heiffe fte darum eine Jungfrau / dieteti fie in der Ehe Sottes tft / daß ſie ohne ctn Seur -leben gebleret / denn in ihr offens bahret fich das { tect / oder das rechte Götts liche Leben ; Ste tft eine Fungfrau der Zucht und Neinigkett Gottes / und iſt doch in der Ehe mit Šott . 71. Du fluge Schule vom Seftirn / der's flůndeſt du achter den Grund / ou durffteft teiner Bücher mehr / es liegt aues hterinnen / der Stein der Wetſen ( tegt an dieſem Drte ; Aber zeuch von erft deinrauch Xodel außl denn ſieheſt du es . Dom 3: Principio ; Wdobe die Braut Gottes rey ; und wie der Geift Gots tes Fein Principium und auch ein Prin
cipium rey : 72. Wenn ich nun rede vom 3. Principio , ſo verftche ich die euffere Welt ; To ſpricht men Gegenſas / Gött hat ffe durd fetne Weigia
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Weißhett gemacht / und bewährts mit der Sdyrifft ; und ich ſage auch alſo ; ych fahre aber nicht ſtumm / ich ſage / woraus, denn Gott hat mir das wiffen gegeben / nicht idy der ich bin / weiß cs / ſondern Gott weiß es in mtr . 23. Die Weifheit ift ſeine Braut / und de & inder Chrifti find in Chrifto in der Wetfheit auch O Dttes Braut ; So nun Shriftt Selft in Chrifti Kindern wohnet/ und Chrifti Kinder Reben am Weinftock find / und mit thme ein Leto find /auch ein Geift; wem ift nun das wiffen / ifts meta oder Gottes Solte ich denn nun nicht im Getſte Chrifti miſſen i woraus dieſe Welt ſen geſchaffen / ſo derſelbe in mir wohnet / der ſie geſchaffen hat ? ſolte ers nicht wiſſen ? 74. So letde ich nun / und will nichts wiſs fen / ber id / der ich bin / als tm Theil von der cuffern Welt/ auf daß er in mir wiffe/ was er wolle/ td btn nichtdie Gebåhrerte im wiffen / ſondern mein Geift ift ſein Weib / in derEr das wtffen gebieret / nach dem MAAB / Als er mtu . 75. Gleich wie die ewige Welfbeit Sots tes Zeibtit / und Er gebleret darinnen , was Erwia : ro Er nun gebteret/ſo thue nicht ichst ſondern Er in inir ; bin alſo fodt im gebih ren der hohen Wiffenhett / und Er iſt mein Leben ; hab ichs doch weder geſucht noch ge (oner :
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3. Böhmens 2. Apologia,
lernet : Er netget fich zu meiner Meingeit / und meine Fcheit neiget ſich in thn. 76. Nun aber bin ich todt / und verftehe nichts / Er aber iſt mein Verſtand ; Alſo las ge ich / ich lebe in Gottí und Gott in mir/ und alſo lehre und ſchreibe ich von ihm , Iteben Brüder , ſonft weiß ich nichts. 77. Vertraget mir doch meine Thorhelt ein wenig /daß ichseuch ſage / nicht mir zum Ruhm / ſondern euch zur Lehr und Wiffens heit, daß ihrs wiffet i wen the ſpottet und ſchmehet / wenn ihr mich verhönet ; Toa ich euch nicht bergen / und meine es herfitchy. 78. Ich habe von dreyen Principiis ges ſchrieben /welches in mir ift erkant worden , aber ſchwächlich gleich einem Schüler / der zur Schule gehet; alſo iſt es mir gegangen . 79. Mein Gegenſaß ſchreibet von vieren / und nimt den Geift Gottes auch für ein Prin. cipium auf ſeine Meinung / wiervohl ichům daffelbige in ſeiner Meinung keinen Zance n , führe ; er mag thr gleich sehen machen den die Weifheit hat weder Ziel noch Grund / aber er verſtehet weder meine noch ſeine Mets
nung. 80. Sage er mir / wie ift der H. Getſt ein Principium , oder was verftehet er mtt dem Principio ; mtų er die klare Gottheit zu einem Principio machen / die ewig ohneGrund und Anfang iſt, diein nichts wohnet/ auch nichts befizett
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befizet/ als nur ſich ſelber ? Ich kan alſo von den Principiis nicht reden / ſondern ich rede von drey Wetten / in und mitwelchen ſich die unbegreifliche Gottheit offenbahret. 81. Eine mit der gemirckten Krafft in der Begierde zur ewigen Natur / als ratt dem Getſte der finſtern Quad / durch, welche ſich der ſtillen Ewigkeit Wide ſchårffet, und aber im Feur durchs { techt ausführet / und die Schårffe alſo exig nur in ſich biçibet ! und aber in dem filien Willen der Sanfft : muht nur alſo eine Urſache in der Schårife zur Freudenretch nehme / und aber nicht Er, fentialiſch mit dem Geiſte in der grimmen Schårffe bleibe oder ſtehe. 82. Sondern die Burget tft eine Finfters niß / und der Getft gehet aus dem Chaos durch die Wurgel durchs Feur ins Vaters Eigenſchaft durchs andere Centrum der Liebe und Freudenretch im {lecht aus. 83. So ift nun derſelbe Getft / der alles Leben ift in jedem Weſen / nach ſeiner Eigen. ſchafft / kein Principium , ſondern nach der ewigen Matur der Grimmigkeit iſt er ein Principium . 84. Alſo beftehet auch das ander Princi. pium mit der Göttlichen Welt / als na fick die Göttliche Krafft im Glang der Majestat ausgcult / pelches billich für alle dren Perſoha nen der Gottheit gerechnet wird. 85. Aber Bin
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3. Böhmens 2. Apologia ,
85. Aber das dritte Principium mug man im Geur verſtehen / da das ſterben ift! und aus dem fterben ein ander Leben entfies het/ als aus Feur ein Liecht/ und da doch kein fterhen tft / ſondern verzehrliche Quad / und Aus der Qual der Hoch -trtumphirende Gelft entſtehet/ da ftch dan Sottes Liebe und Born milen tn zmo Welten ſcheidet / als in drecht und Finſternig / und hetſſet er S Ottnach dem Liechte/ und nach der ausgegoſſenen Kraffi ſeiner Weißhett. 86. Aber der ewige Ostriche Uhrftand ift nicht in der ewigen Natur/ ber DBiden zur Natur ift eher / und derſelbe Bide tft das Chaos , da alles inne lieget / und der Geift entftchet dataus / und offenbahret fich mit Sinfternis und { techt / darum nenne ich den Getit GDttes nicht ein Principium / denn er ift auffer alen Anfangen / aber mit den emis gen Anfängen mit GDtt in Dreyfaltigkeit offenbahr, wiewohl im Chaos auch die Dreys helt ift / wie im Buch der 6 , puncten ausges führet. Warum die & uffere Welt ein eigen Prin cipium iſt : Jhr Xodel iſt ewig .
87. So ich nun vom Principio fchreiber ſo rage ich auch / daß GDtt alle Dingedurch nicht fitne MeifheitHabe erſchaffen Aber . aus dem Seifte/ der Gottgenannt wird , ist diere
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dieſe Welt erſchaffen , denn ſie heiſſet böſe und gut /und etne Mord-grube des Teuffels . 88. Auch iſt ſie nicht als auß der Gött lichen Wetfheit erboren / ſondern durch die 10 Weifheit; die Wetghelt tft nicht ste Materia 7 zu dieſer Welt / fonfi mufte ein Stein Gottes f Weißheit heiffen /und die Sünde auch ; Sons 1 dern auß den zweyen ewigen Principien , con Wefen hett / als auß beyden bender Welt BegierdenHtit ſie erbohren . 89. Dit der Vater /der alles ift /hat fich mit derSchöpffung dieſer Welt beweget/das tft / in den Geftalten beyder Welte , bender Naturen /und hat Engel geſchaffen / vcrſtehec Auf dem Geifte der ewigen Naturen . 90. Denſo ein Geift in der Freudenreich beſtehen / ſo muß er das Centrum in fich has ben / darauf die Freude urftåndet / als das Centrum zur finſtern Welt / weldjes iſt die ſcharffe macht/ſonſt were er eine Stide ohne 1. bewegen . 91. Darum da Lucifer das Siecht rers achtete/blieb er im Theil der Stnfterniß /dann ſein Wille gieng vom Liechte aus / und wolte in Geures-Madt Herſden / dadurch er SDtt nach des Feurs Eigenſchafft erzůrnete , das tft / im Principio , in des Feurs Eigenfibafft. 92. Allo ſage ich / tft dte euffere Welt ein Principium , daß fie ein etgen leben hati aus beyden Innern geiftlichen Welten erbohren / als ttij
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3. Böhmens 2. Apologia.
als eine Dffenbarung des erſten und andern Principii , ein Modeloder Gleichnis der enis gen Natur / gefaſiet in der Begterde der eni : gen Natur / und offenbahret mit einem An fange und geſchloſſen in eine Zetc/melche mit demEnde wieder gehet in die Ewigkeit . 93. Solct Model oder Zeit tit geftanden in GOttes Welsheit , melches die Weißheit hat durch zwey geiſtliche Welten mit Bewes gung des ewigen Vatersoffenbahret/und das geoffenbahrte gehet auf beiden erigen Prin cipiis , alß aus der ( techt-und finſtern Delt ; und alſo ſchwebet das { tectit in der Finſternis / und die Finſternis begreiffte nicht , 94. Und auhterinnen liegt der Zug zum guten und böſen / und Beiffet jeßo / wie die Scrifftraget / mit des Menſchen Willen : Welder ihr euch zu Knechten in gehorſam begebet / entweder dem { techte Gottes / oder der Finſternis im Zorne Gottes / des Knechte ſeys Thr / und dahinein gehet thr i dem ſend the gehorſam / davon werdet ihr gezogen und ges geführet/ aud) zu Kindern erwehlet; Es ift beydes GOttes ; Aber das Slecht wird nur Gott oder gut genant . Wie die Seele aus allen dreyen Welten ift : Von ihrer Macht und freyen Wils len : Vom Zug des Vaters : und wels ches heiſſet; aber alle Vernunfft glaua ben . 95, Mein
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95. Mein Gegenſanſchreibet / die Seele des Menſchen ſey aus dem Munde SDites dem Menſchen eingeblaſen / ich habe auch keinen Streit in dim / und dürffte er keiner Gloffen. Ich rede aber nicht blind wie er / tch ſage aus dein gangen Munde Gottes / aus dem Centro, aus dem Widen zur emtgen Natur/ das ift / auß dem Chaos , und aus derewigen Natur aus den zweyen ewigen Principiis, aus Finſternis , Feuer und Liecht / ein ganges Bild und Gleichnis der ganzen Gottheit des Wefens aller Weſen . 96. Und ſage / daß ſich der Geift Gottes Habe ſelber eingeblaſen nach aller drey Welten Etgenſchafft , denn er ißt das Leben / und der Geift alles Weſens / in jedem Wefen nach ſeiner Eigenſchaft. 97. Denn får den Zeiten dieſer Welt war nichts , tein Leben auffer thme : Aber es heiſſet / wie die Shrifft ſaget ; ben den Setli gen biftu Settig , und bey den Verkehrten biſt du verkehrt. 98. In den Setltgen iſt er die Göttliche Freudenreich und das Göttliche Leben , aber bey denen , die thren Willen in Gottes Zorn inite Finfternis tenden / ift er Gottes Zorns Geiſt. 99. Ift doch Gott felber alles , denn von thm iſt alles berkoinmen , was zancken wir dann langeviel im Gott ?laffet uns nach dem beften
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3. Bábmens 2 , Apologia ,
beften ftreben / nach der { tebe / ſo werden wir die Iteben Gottes Sinder. 100. Warum wolet thr dem Menſchen den freyen Widen abſagen ?ift doch ſeine Seele aus der höchſten Ullmacht Gottes geſchaffen ; und har gåttite Macht / fo fie in die Stebe Dttes eingehet / wie uns Chriftus ſegrete ; daß wir nicht allein würden folche Wunder tuhn /Als er init dem Feigenbaum tågt;Son , dern otel gróffere/ſo wir nur Glauben håtten / fotonten wir mit einem Worte den Berg ins Meer ftürßen . 101. Sat er uns doch den Glauben zuges faget zu geben ; Denn er ſprach :mein Vater wil den Heiligen Geift geben / diethn darum bitten . Sein Wort muß wahr feyn / und alles /was damider ſpricht, Lügen fern . Dars zu ſagte er / er were kommen den Sünder zur Buffe zu ruffen / nicht den Gerechten . 102, Was machet ihr dann für Närriſche Bahl über den Menſchen / und nehmet thm den frepen Willen ? Hat der arme Sünder nicht frenen Willen / daß er kan kommen , warum ruffet ſie dann Chriſtus alle guſtch ? Matt. 11 ? 103. Fhr ſpreechet mit der Schrifft ; es tan Ntemand zu thin kommen / es ziehetun denn der Vater : Ja recht/ ich fage auch alſo: Es liegt nicht an unſerm wollen / lauffo oder rennen , ſondern an GOttes erbarmen .
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Er zeudot/welchener will/und verft ockt/wels chen er wil ; iſt alles recht ; aber ihr ſend blind / und verſtehets nicht recht. 104. Wenn esain Menſchen gelegenwe re / fo ftunde die Seeligkeit in des Menſchen Macht / durch einen Wayn ſuelig zu werden / wie er wolte /und ob er gleich deralte böſe in Adain geſtorbene Menſch bliebe. 109. Darum da wir in Adam ſturben/ To hatten wir das eigene Recht verlohren/ und lag an Gottes erbarmen : Und hies alſo bald / the muffet wieder aus GOtt gebohren werden / wodet ihr anders Sort chauen . 106. Nun haben wir am Himmelreich teßt nach dem Fall keine Gerali / damit zu tubn / fo mir aber den Seift Chrifti fitopfen / der uns hat aus Gnadenwiederin unſer Sees len erbohren / fo leidet das Kimmelretc ) Ges walt / und die Gemalt tuhniretffen es zu fich , 107 , Nicht unſer Vermögen ifts dag wirs zu uns retffen ; ſondern das Vermogen ift Gottes / der es hat wieder durch Chriſtum in uns eingeführet ; Wir könnens nicht mit Geralt/ und eigenem Recht nehmen / ſondern aus Gnaden wirds uns angeboten 7 zu ſchen : fen . 108. Nun flegts nicht an dem / daß wie in eigener Vernunfft darnach lauffen / und das wollen nehmen / ſondern in deme liegts / daß wir uns in den Schoß /als in de Menina
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3. Böhmens 2. Apologia,
werdung Chrifft / als in unſer neuen Muts ter (eib / wieder einwerffen / als in eine neue Wrenſdywerdung / daß iir mit unſerm Mils len /im Gehorſam / Chrifti Widen werden , daß wir zu einem Nichts / als nur bloß zu eta nem Schein oder Sahmen des Willens wers den ; daß Chriftus unſer Wille werde / und ſeine Menſchwerdung unſere Menſchwers dung / ſeine neue Geburt aus Gott und Menſch unſer Geburt aus Gott undMenſch ſeine Evródtung des Zorns Gottesim Cen tro der Seelen/ unſere Ertódtung / ſeine Pufferſtehung unſer Aufferſtehung / rein enig Göttlich eben unſer ewig Göttlich Les ben, Aledcnn Betffets : Wer zu mtr fomt/ das ift / in meine Menſchwerdung , das tft / in mich / den werde ich nicht hinaus ftoffen : Stem / meine Schåplein ſind in meinen Sån : den / nfernandkan ſiemir hæaus retffen , und der Vater / der ſie mir gegeben hati tft groſs ſer denn Alles ; und der Vater ſind eins 109. Lieben Brüder und Freunde / vera ſtehet doch nur den Zug des Vaters recht / es fou nicht verſtanden werden / daß Gott einen verftocke / der ſich begehret von den Sünden zu befejren / fondern den / der es nicht begeh ret ; das begehren fichet' In unſerm Billen/ Aber das betehren ſtehet in Gottes erbarmen , 110. Nun hat er aber dem begehrenden Wtlen das erbarmen aus Onaden zugelaget;
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dann er ſpricht: Wendet euch zu mir/ fo will ich mich zu euch wenden . Stem / klopfet and ſo wird euch aufgetahn ; Suchet / ſo werdet ihr finden ; bittet 7 To werdet ihr nehmen , Welcher Sohn ift / der den Vater bitter ům ein Ey / der thm einen Scorpion biete : kön niet thr / die ihr arg reyd / euren Kindern gute Gaben geben/ viel mehr mein Himmliſcher Vater, III . Wolteſt du nun ſagen / Gott vers ftode dir dein Herz und Widen / daß du nicht fanft bitten / bewetſe das aus der Schrifft ; oder wolteft du ſagen , du kanft nicht glauben / das iſt aud ntctittahr, 112. Kanft du nicht glauben / ſo wfrff alle deine Sinne in die Menſchwerdung Chrifti cin / in ſeinen Seift / und ſey in thm als todt/ Iaß thn in dir glauben / wie er min / mas bes kůmmerft du dich lange um ftarcken Glaus ben / der Berge ümſtürget / es ftehetnichtin deiner Gewalt / ſolches zu glauben . 113. Nur befümmere dich um den rechten ernſten Widen gehe aus der Sünden aus/ und ftreite wider die Sünde im Fleiſch und Blut / begehre der nicht mehr / merde ihr Feind/ mache Feindſchafft mit ihr / laß Gott mit dir machen und glauben / wie ftard er mia / hang an Gott / undringe mit ihm / wie Jacob die gange Macht/ welcher ſprach : Fc Taffe dich nicht, du ſegneft mich dan . Und Dario 3 vii
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3. Böhmens 2. Apologia,
David ſagte : Wenn es währete den Tag big In die Nacht / und wieder an den Morgen / ſo fou doch mein Serf nicht verzagen . 114. Das heiſt über alle Vernunfft glaus ben , wenn das Serge feinen Troft empfahet / und doch an Gott hanget / und im Wilen las ger ; Sera tch laffe dich nicht, denn du biſt metn / und ich bin dein / ich wil in dir nichts ſeyn / mache aus mtr/ was du wilt. 115. Lieben Brüder / merdets wohl / dica ſer Sturm und Gewalt zerbricht endlich Selle und Himmel / davon mein Gegenſas / wie ich verſtehe / in ſeinen gar traurigent Schrifften gar nichts weiß . 116. Erfaget / der Menſch ſoll ſtille ftes hen / was Sort mit time thue; er werffen in Saimmel oder Håde i der Menſch könne das nicht wehren ; es rey in Gottes Vorlag und Raht beſchloffen / wo ereinen teden hinterfs fen wolle. Ach des gangjåmmerlichen Drts und elenden Glaubens ! Erbarme es doch Gott / daß wir uns alſo laffen blenden , 117. So wir nicht tönnen zu Gott kom , men i warum heifſet er uns denn Foinmen ? Spricht doch Chriftus / Er ſey in dieſe Welt kommen / die armen Sünder zu ſuchen / uno ſeelig zu machen . Jtem / er ſen kommen/ zu ſuchen / das verlohren ift / als den armen ver : derbten Sünder i den Gottes Zorn con hat
in die Htnfterntg gezogen , und feſte etnges fchloficat
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chloſſen / und zum Kinde der Finſterniß ers wehlet / denſelben ift Criftus kommen zu ſuchen und ſeelig zu machen / und nicht den Gerechten / der vorhin from it. Schet doct den Vater des verlohrnen Sohns an / wie tåht er mtt dem Såu-htrten/ der ſein himfiſch Sut hatte mit des Teuffels Såuen derprana get ? Don dem groben Zrztbum Balthafar Tilkens; vom Sahmen Adams, daraufer ſeine Wahl bauet. @ 118, Mein Gegenſax wil zweyerley Sahs men in Adam machen / daraus natürlich zweyerley Menſchen von Mutter-letbe ges bohren werden ; Etner aus tes Weißes Sah : men / der andere aus der Schlangen Sahs men / darům liebe Gott einen / und verlaffe oder verſtode den andern ; voils mit Cain und Abel, auch mit Jacob und Elau bewähren ; darauf bauet er die Gnaden -wahl. 119. Jch aber fage euch / lieben Brüder ; wenn er dieſelbe Zeit als er ſolche Lifterung mider Gott und das Menſchliche Geſchlecht Hat geſchrtebea 1 heute geſchlaffen / wie ſeelig I ere thm die Zeit ! Alſo macht er aus dem Bilde Gottes zweyerley Bitontß / aus einem Sahmenzween Samen , einen Theil ſchreibe er dem Teuffel zu / als der Schlangen / und das ander dem WeißesSayner
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J. Bohmens 2. Apologia, 120. Ich wta thn aber gefraget baren / ob Cain und Habel ſ , o wohi Jacob und Elau , find beyde von de Sahmen Vaters und Muts fers empfangen worden ? Db zu der Zeit / da Cain ift empfangen worden / ift in demſelben Sahmen in Adam und Heva , daraus er empfangen ward / eine lautere Teufliſche Effen geweſen / wie er fürgibt ? ſo müfte ja der Teuffel denſelben Sahmen in Adam und Heva gerirket Haben / darum ihn Gott aus ſeinem Vorfax hat geſtoffen ; oder er ſage mtr doch nur / wer denſelben Schlangen [ahmen / davon er laget 1 habe in Adam uno Heva gewircket / dtemet er thn nicht will lar, kn gut undböſe nach den zwo innern Welten feyn / und macht alſo einen gangen Unters deid. 121. Ddu gang blinde jämmerliche elens de Vernunfft / laß dir doch rahten ! ftehet doch die Enaden - tührtest wett offen / verführe docty nicht alſo die Kinder Chriftt / die Chriftus hat mit ſeinem theuren Blut erkauffet/ der da ſpricht: Komt alle zu mir / die ihr mitSüns den beladen und beſchweret fend : Mercket doch aufs Centrum , auf den Grund des Willens Gottes / Tehet doch aufs Centrum . 122.Johannesſageti Dar Llechtſcheinet in der Sinfterniß / und die Finſternt hats nicht begriffen . Verſtehet ihr das nicht ? 214 Adam ta ſeiner Unſchuld war / [ofoten thm
wider Balth . Tilken .
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ilm auch ſein (lecht in der Finſternißl und die Finſterniß ergriff auch nicht ſein Lied )t ; als er aber nach der Finſterniß imaginirte, das iſt nach Böre und Gut/ ſo verlechte thm das Böſe ſein Liecht / und ward die Finſter: nif in thm offenbar / daftarb er der Göttit chen Weſenheit / verſtehet des Göttitchen Leibes oder Simliſchen Fleiſches/ und machte auf des eaſſern Getſtes / und des euffern Eles mentiſiten Sledes / und frlegte Tlebriſche Eigenſchafft. 123. Auch wachte in derſelben ttefriſchen Eigenſchafft mit auff der Geift oder Qual der Finſternis / als das erfte Principium in Gottes Zorn : Alſo ftarb er der Engliſchen Welt / als dem Paradets / undmachete auf der euffern Welt / welche ift Bore und Gut / aus den zweyen tnnern geiftitchen Welten. 124. Die finſtere Welt folte am Mens fchen nicht offenbahr feyn / denn das Stecht verſtehet das Göttliche Utecht, ſchien in Adam in der Stnfterniß / und die Sinfternt / als das erſte Principium , fonte das Utechtnichters greiffen / als aber Adams Imagination dars ein gieng / ſo ergriff die Finſterntß das { techti undwurden alle drey Principia in Adam rea ge und offenbahr. . 125. Denn Adam Wolte ſeyn / Als Gott/ und gutes und boſes wiffen , welches tynen GOrt verbot / ſte folten nicht von Gut und Bsre
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3. Bahmens 2. Apologia,
Böre effen / anders würden ſie ſterben ; Aber der Teuffel beredet ſte / fte würden davon Flug werden. ja wohl klug / als ihnen die Augen aufgetahn wurden / durch ihre Imagination und iridiſch eſſen / daß ſie die euffere itehriſite Etgenſchafft erfandten / welche an ihnen of fenbahr ward/ daß ſich die arme Seele ſchåms te/und noch ſchåmet/ daß fie diettehrtſche Ets genſchafft fiehet. 126. Der euffere Selb an Adam Wac wohl vor dem Fall / aber der Seelen nicht ofs fenbahr / gleich wte tegund das Himmelreich In unsift / und aber der Seelen in threm auss gewandten Theil in dieſer Welt nicht offens Þahr. Ein Kind Chrifti lebet teßt in dieſer Zeit mit der neuen Gebuhrt im Himmel, und das Auge der umgewandten Seelen fiehet das nicht , aber das Uuge in Chrifto ſiehets .
Warum Gott Cain und Eſau bat gebar fet /und Abel und Jacob gelieber : Únd welches die verlohrne Sünder reyni ům welcher willen Chriſtus gekoms men iſt. 127. Alfo / tieben Brüder /verftehets doch nur recht / Cain war nicht aus gang Teufits ſcher Eſſeng aus der Schlangen -fahmen ges Jeuget / ſondern aus der Effens aller 3. Prin cipien aller 3. Welten ; denn wie Adam nach ſeinem Fall war /alſo auch ſein Sahme. 128 , aber
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128 , aber diefes wiffet / als Adam ftell ſofamen die 3. Principia in Adam mit eins ander in Streit / als ÚDttes Zorn - Reich Gottes ( tebe -Reich , und dieſer Welt Heich . Cain ward ergriffen im Born - Reich / Habel in der Liebe- Reco ; ſo ſprach Gott recht ben Jacob ; Jacob hab id gettebet und Eſauges baffet ; Ulſo auch ben Cain und Habe i Cain hat das Zorn -Reid als das erfte Prin cipium in der Effentz im Samen in Muts terletbe im ringen ergriffen /und Habel Gots tes {tebe / als das ander Principium , Nun war Cain von Art bore / und Habel from . 129. Nun ſeher doch lieben Brüder :216 Cain und Habel opfferten , ſo roch Gott/ das ift / Gortes Stebeund Sanfftmuht / als das ander Principium ,das Dpifer Habels ,und Cains wolte Sott nicht annehmen / da ers grimmet Cain über ſeinen Bruder Habel. Da ſehet ihr den Streit zwiſchen den zweyen ewigen Principiis , zwiſchen { tebe und Zórn in den beyden Brüdern / im Menſchen , wie das finſtere grimme Reich auch ſey offenbahr worden im Menſchen . So ſprach SDtt zu Cain ; was ergrimmeſt du ? tfts nicht allo ? wen dú from bift/ ſo biftu angenehm , wo aber nicht ſo ruhet die Sünde vor der Ehür : Uber Herſche über ſte /und laß ihr nicht die Semalt. 130. Dier merces doch / GOtt ſprach : Serfche über die Sünde/ las thr nicht gemalt, Were
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3. Böhmens 2. Apologia,
Were nun Cain einer gans Teufliſchen Efrentz geweſen / und von Gött verftoffen / ſo hette GOtt nicht zu ihm geſagt / herſche über dieSünde/laſſe thr nicht die gewalt; were in Cain nichts geweſen /damit er hette tonnen über das B8fe herden, ſo hette es thn Gott nit geheiffen / ob gleich der Zorn in thm mächtiger war als in Habel , ſo war er darum nid )t gan aus deß Zorns Effentz gezeuget ; ſondern aus dreyen in eins , Chriftus tft fommen zu ſuchen und ſeelig zu machen , das verlohren ift / wie er ſelber ſagt/ nicht um deß gerechten willen . 131. Mun wer find de Verlohrnen ? Cain , Iſmael, Esau , und alle arme im Zorn Gottes ergriffene under / die von Mutter { ette rerlohren wahren / um derer tiden iſt er ein Menſch worden / und ruffet fie alle zu fichi fie ſollen kommen /wer da mía / fie ſollen ſuchen , bitten und anklopffen ; Er will thnen den Svetligen Seift geben ; und ſo ſte kommen / ſo ift Freude über einen einigen Verlohrnen im Zorn (" Dites ergriffenen Menſchen vor den Engel y Dites im Himmel / mehr als über 99. Habel oder Jacob , die der Buffe nicht dürffen , welche in der {tebe ſind ergrif: fen worden tm ringenden Rader im Centro der drey Principien . 132. Jacob hat Dit geltebet/ verftehet / er ward in Mutter ( abe in Gottesdiebe /mels $c
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chemitwirdte ,ergriffen / und Eſau ward ges haſſet / denn der Zorn hatte ihn ergriffen . Nun iſt aber diß baſſen nicht alſo zu verſtes hen , als wenn Gott den verlohrnen Sünder nicht wolte ; 11 / ům der Sünder widen ift Gott Menſch worden / und kommen / den ar : men Sünder zur Buffe / undzur neuen Wies dergeburt aus dem Born in die Stebe zu ruffen . 133. Und Chriſtus ſaget / Du haſt nicht gervolt / D Jeruſalem / Jeruſalem /mte offf hab ich deine Kinder wollen verſamlen / als eine Sluchenne ihre Küchlein unter ihre Flügel/und du haft nicht gemolt. Jtem /wle gernewolt ich eſſen der beſten Trauben / aber ich bin / wie eine Weingårtner ,der da nach : tieſet.
Was die Verſtockung rey ; und wie die Liebe Gottes den Sünder warnet ; Auch wie die Liebe Gottes ro wohl allmächtig iſt zu behalten / als rein Zorn zu verderben , 134. Mun ſpricht die Vernunft ; wasift denn nun dasnichtwollen/ well Göre den vers lohrnen Sünder ruffet/ und will ihn in Chris fto Haben / und neugebahren ? tfts die Vers ſtockungdes Vaters ? Ja recht/ ſeines Zorns Derftodung ift es / und des Teuffels Wille/ verſtehet / es ift der finfferr Welt Willen / die verſtopt den Menſchen / aber nicht zum Code
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3. Bdbmens 2. Apologia,
Tode kan fte das tuhn, ſondern als eine finftes re Macht. 135. Was tuht aber Gottes Liebe als das andere Principium zu deme ? Das flaget gar offt im Bergen / wenn der Menſch die Sünde begehrt / und ſpricht : Tuhe esnicht/ Gottes Zorn wird in dir ergrimmen , fürchte Gottes Gerichte / und warnet den Menſchen des Gottloſen Weges : Folget er nun dem fregen Widen / und regret ům / ſo heiffets/ der Fromme; das ift / weil er from wird / To muß ihm das Utecht in der Finſternts aufges Hen / ſo hebt das Licht in der finftern Nacht an zu ſcheinen . 136. Sprichftu aber 7 er fan fich nicht bes fchren / es iſt nicht müglich / ſo redefi du in Cottes Macht/ und rider alles was Chrta ftus ſaget : Er ſey ům des verlohrnen Mens chenwillen kommen / daß er thn modeſuchen und ſeelig machen : Solte denn Gottes Zorn groffer reyn als ſeine {tebe ? Dat doch Chrts ftus den Harten finſtern Tod 7 und grimmen Zorn Gottes / der uns im Centro der Seelen am Bande der finſtern Welt / als deserſten Principii , gefangen htelt / zerbrochen / und ſchau geo den Tod an der Seelen am Creuße fragen / daß die Schrifft im Geifte Chrifti faget ; Tod / woiſt dein Stachel ? Hede /wo ift dein Steg der Stri& ift entzwey / und Doir ſind frep i finget dle Strche Chrifti. 137. Act
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137. ich will euch lieben Brüder fragen / was alles lehren und predigen nůke ſeg, menn Gott dem Menſchen ſein Werk verftockt/ wie mein Gegenſas ſaget daß ers nicht verftehen und einnehmen kan . Was darff man dem Gerechten predigen / der ohne das Lauffer ? Sprach doch Chriftus / er ſeg um der armen berlohrnen Sünder widen kommen / und nicht um der Gerechten widen / die der Buffe nicht dürffen . Seher thr nicht / daß Chriftus dte Teuffel aus denen / dte ſchon vom Eeuffel bes feffen waren / außerteb, und nahm file zu Kina dern an ? gtem / aus Maria Magdalena , der groſſen Buren ? 138. Db / un woh die Schrifft ſaget / er perffocket/ wen er tid l, das iſt aufden frechen
Sünder gemetnet , der auf Gnaden fündtget/ und G Dttes nur unter einem gleißneriſchen 3. Scheinſpottet /heuchelt ihmmit dem Mundel und ſein Geift metnet nur falſchheit /dem ents zcucht er ſich vollend / und låft ihn hinheus cheln ; wer will dem helffen / der ihm ſeinen eigenen Willen zu einem Selffer etnſeket ? Sol thm geholffen werden i ſo muß er auß ſeinemWillen aufgehen / und in Gott ge Laffen ſeyn . 129. So ſprichſt du / Gott if Admächtig mag er nicht mit den Menſchen Widen thun / was er wla ? Er ifte der in allen machtig iſti wer wil mit igm rechten / wie die Schrifft ſaget /
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3.Böhmens 2, Apologia ,
ſaget / und es mein Gegenſaß måchtig alſo tretbet . 140. Høre mein Gegenſaß / du biſt noch viel zu jung zu dem /lernevon erſt/ was Gott ſey / masſein Wide in boſem und gutem ſeyi es teffet fich alſo wohl in der Vernunfft eine Ketten ſchlieffen . Weift du aber auch / daß der Himmel wider die Helle ſen / unddie Szelle wider den Himmel / der Zorn wider die Liebe/ die Finſternus wider das Liecht ? Was mets neft du auhte von Gott ? wann ich auff eure weiſe ſol reden/ daß Gott in allem alles macha tigift/ wie es denn wahr ift / ſo muß ich ſagen / daß Gott alles iſt; Er iſt GDtt/er iftSims mel undSelle / und iſt auch dte euffere Welt / denn von ihm und in thm urftåndet aues , Was mache ich aber mit einer ſolchen Redeſ dte felne Reltgion ift ? Eine ſolche Reltgion nahm der teuffel in ſich / und wolte in allem offenbahr feyn / und in allem machtig. 141. Soſprichtdu / ſo ift Gotimit thm uneinig / weil er boſes und gutes ift ? Ddu Itebe Vernunfft / lernedas Centrum guhter/ oder bletbe daheim mit lehren und Echreiben , Stehe ! Ich rage dir ein ſolches / wenn keine Angft were/ fo were fein Feuer / und wenn tein Feur werel ſo were fein ( recht/ und wenn fein Liecht were , ſo were weder Naturt noch Weſen / und were GDtt ihm ſelber nich offenbahr ; Was were denn nun ? Ein nichts/ wenn
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wenn du wirſt aufs Centrum kommen , ſo wirftu das ſehen . Mit dieſem gar hohenArs titel wciſe ich den Leſer in das Buch von den ſechs Puncten der 3. Welten / da wird er ſes hen / was Gott iſt , undwas ſeine Wide und Almacht tft/ und was Gott hetſſet . 142, Denn iſt ſein Zorn Aumachtig gum Verderben / To tft feine { tebeauch 20matys
: tig zum Erhalten . Wenn dieſes Contrarium nicht were , ſo were kein Leben / und were kein Gutes /auch kein Bdres:nun aber iſt dasWeſë aller Weſen alſo offenbar / aufdaß da erſcheta' ne /was gut oder böre feo :den were Fein Grímn / Toweretein bewegen ; alſo tft das Weſen aller 7 Weſen ein ftetes wtrcken / begehren und er . füden ; das Feur begehret des techts/ daß es Sanfftmuhe und Weſen bekomme zu ſeinem 1 brennen oder leben / und das Stecht begehret iere es kein Stect / Hette 7 des Feurs / Fonft auch weder Krafft noch leben / und die alle bende begehren die finſtereAngſt/ ſonſt hette das Geur und { techi feine Wurzel / und were ein Nichts . F1 alles 143. Sorage ich euch nun / Gottes Liebe tft ſo groß als ſein Zorn/ ſein Feur ift ſo groß als ſein Liecht/uf ſeine Finſterniß ift ſo große als der andern eines ; es iſt alles gleich ewig
| ohne Anfang/ und anfånget fich von Emig feit mit der Finfterniß und führet fich von Emigkeit zur Sinfterniß in Duag biß ins C Seur /
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3. Böhmens 2. Apologia,
Feur/ und im Aufgang des Seurs iſt der ewis ge Todi da fict) Finſterniß und { text ſchets det / jedes in ein Principium in ftch ſelber/ und das Liecht beſtret fich auch ſelber / eines wohnt im andern / vom andern unergriffen / es ift in Ewigkeit keine Abtheilung/ die in der Finſferniß wohnen / ſehen nicht das { teckt/ und die im { iechte wohnen / fehen keine Fins fférnis . Was GOtt fey . und wie obne die fin ſterniß alles folte ein Vidots feyn und auf was weiſe der Menſch Macht hat i aus dem Böſen ins Gus te / und aus dem Guten ins Böre zu
gehen, 144. So ſpricht die Vernunfft , was ift denn Gott / oder welches ift Gott / wenn ges fagt wird / Gott verſtocke dem Menſchen ſein Seinähte ? Clehe / Er iſt alles / aber das Stecht hetffet aletn GOtt, denn in dem ( iecit ift. Krafft/ { tebe und Sanfftmuht / oder fantis tes Weſen / und im Feurſchracke Macht und chen . 145. So ſprichfi du / ſo ift die Finſternig eine Urſach der Gotthett ? Nein ; aber GOtt were nicht offenbahr / und were beine Natur noch Creatur ohne die Finſterniß / aud weber dictes noch důnnes / weder Farben noch Tua gend . 146, Sott
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146. Gott iſt wohl auffer der Natur / lu aber ohne Difenbahrung einigerlen Geſtalt. Durch die erpige Natur offenbaret er ſich in era die Dreyheit / und mit der Weifheit in Wunder/ und mit der euffern Natur offenbas ret er die geiftlichen Welte / als mit der Zett die Ewigteit ; aber was aus der Zeit ſeinen Anfang hat / vergehet mit der Zeit/ und bleis bet fein Schatten in der Sigur / nach bender ewigen Welten Eigenſchafft / als es war vor den Zetten der Welt. 147. Somerctet nun / Gottes Zorn macht vou das finſter Gemühte / und Gottes (tebe macht voll das Liecht- gemühte / denn wer da hat, dem wird gegeben . i 148. Nun aber ftehets alles im Streiter i das Liecht wider die Finſterniß / das Leben wider den Tod / und der Tod wider das les ben . 149. Nun ift aber der Menſch aus dem groffen Weſen aller Wefen / und in ihm ift der Strett : Nun , ſo er ift in der Bosheitiges fangen / ſo mager dem groffen Ubel ntcht ents fitehen / er fadedan in den Tod / das ift / tng Nichts /ſo ift er der Turba fren / und fågt in Gottes erbarmen / denn ſein Widegehet mies der in das / bavon er von Ewigkeitentſtanden • tft in der Schöpfung des erſten / als nehms lich in die Verfehung in Chriſto JEfuſche der Welt Grund geleget ward / daiff er am 1 Zlely
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3. Bobniens 2. Apologia,
Ztel / und wiederum ins Fiat gefallen / fo empf& het thn Chriftus. 150. Denn die Menſchen waren dein / ſagt CHrtſtus / und du Vater haft fie’mir gegeben / und gebe thren das ewige Leben ; Varer / ich wid / daß fie find / wo ich bin . 151 , Wer aber in ſeinem eignen bleibeti wie er zu dieſer Welt gebohreniſt , der bleibet in dem , wie er im ringenden Rad im Centro des Lebens -aufgang ergriffer ift.Nunftehets ins Biſe zu ihm doch frey / aus dem Guten gehen / oder aus dem Böſen ins Sute . 152. Nicht /daß er die Macht habe / fich gum Kinde und Erben zu machen , es geſchicht aus Gnaden , der Macher aber ftehet gegen thm / und wartet ſeiner alle Stunden zum böſen und guten ; die gode begehret thn/ und der Simmel begehret thn / es ſtehen beider Begierden die ganze Zeit retnes Lebens gegen und in thm offen / erhat Håde und Simmet in fich : fåhret er mit willen auffer Sott / in Vernunfft , in Fleiſch und Blut /ſoift er auf der holen Grunde/ die wird /ſothm das Sons nen -liecht verliſcht / in thm offenbahr ; Schwinget er fich aber außer der fleiſchlichen Dernunfft in die Gelaffenheit in Sott / ſo ift er im Simmel. Am Widen ltegt alles / wo der Wide hin mota / da muß Setb und Weſen • nach / und der ift im Menſchenfrey. 153. Saat der Menſch Wacht mit ſeinem iden
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Widen ſich in Gottes Zorn zu ſchwingen / wte mein Gegenſaß betennet / warum nicht auch in Gottes Itebe ? Aber ſelber zum Kinde tan er ſich nicht machen /er gehet nurmit dem Diuen in die Matrix ein / ſo ergreifft thn das Göttliche Fiat , und machet thn ; tan er ſich doch ſelber nicht zum Teuffel machen / das Sdniſche Fiat nach der finſtern Weſt Eigens fchafft machet thn /wenn er nur ſeinen Bila len drein ergiebt.
Wie Balthaſar Tilken des Teuffels 2105 vocat iſt , wie der Teuffel nieinand mehrmitder Verzweiffelung anfället als eben die Binder 60ttes : Dom feſten Vertrauen der Gldubigen ,
194. Mein Gegenſaş raget / die Seele ſey auß dem Munde Gottes /und es iſt wahr ; Fit fie aber aus dem Munde Gottes / ſo ift te aus Söttlicher Almacht berkommen / wars I. um ntmter ihr denn den fregen Willen ? Sie f hat im Bffen und Guten frepen Widen : ep ' faget eben alſo viel / als wenn ich ſagte ; Joh tan nichts gutes gedencken / ich fan nimmer einigen guten Willen in mir ſchopifen eitas gutes zu wollen . 155. Arer die Schrifft ftraffet thn ) und laget / Sage nicht in deinem Herzen / ſündtge tch / Tohats Gott getahn ; denn der 5.Pſalm faget / Du biſt nicht ein Gott /dem gottlob Cilj Wefen 7
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3. Böhmeris 2. Apologia,
Weſen gef& det. Und im Ezech. am 33.60 wahr ich febe / toh will nicht den Tod des Sünders / ſondern daß er ſich befehre und lebe. 156. Eraber ſpricht / Gott verftocke ihn auß ſeinem Dorſare / daß er ſich nicht tónne betehren ; er ſolte denn nun recht feyn / der Prophet oder mein Gegenſak ? Die Schrifft antwortet alſo ; Es rey vielmehr Alſo/ daß Gott fen warhafftig und alle Mens den lügenhafftig. 157. Mein Gegenſaxreßt klar / undgibt zuverſtehen / daß Gott den FAQ Adamsges wolt hat, es hette Sott die magiſche Paradis fiche Seburt nicht gefallen /rouff were S Dts tes Majeſtät nicht offenbafr worden ; Mo das wahr ift / ſo ift SDTT ungerecht / daß er Adam verboht von biß und gut zu effen ; Warum woltemich dann Gott um defwillen richten / und für Sünde rechnen / ro ich das thue / was erhat wollen haben ? 158. Aber ich fage / der Teuffel wolt es haben / daß der Menſch fündigte / und daß die Fredigkeit an thm offenbahr ward / deß er ſich fchåmete ; und mein Gegenſaß gibt darmit dem Teuffel einen gerechten Advocaten , weldes mich ſehr jammert / daß der Menſch eben des Teniffeis Wort und Willen redet / und dem Menſchen alſo einen Strto der Vers zwetffelung an den Salf mtrfft. Ergiebt ſo ytel au verſtehen/ daß der Menſch nichetonne ſeelig
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ſeelig werden /wenn er gleid )gern wolte/erfely. dann darzu erwehlet / das iſt gewiß deb Teua fels kehr und Wort. 159. Wo will der angefochtene bleibeni wenn ihm der Teuffel zufert í und ſpricht : verzage, du biſt nicht von Gott ermdchlet ? der . mug aus ſeiner {ehr uur verjagen / und ſagen / tih kan nicht fürüber , wil mich GDttnitt haben/ fo magſt du mich hinnehmen . 160. Er iſt doch alſo hellig und füzele auch etliche Gletsner /undlaget tin Pafiqul/ es ſey den Kindern GOttes etn groffer Troft/ wenn ſie ben ſich befinden / daß fieerwehloe Kinder Gottes find. Die viel Gleißner ſolten nicht unter ſolchem Mantel liegen / wenn die Sünde ſchläfft ! 161. Dach ! elende Lehr ! D Menity ! thue die Augen auff /und hace dichy : de Kirche Chriftiſinget / Wo er tft am beften mit / 04 widers nicht entdecken . 162. Wem Tebet der Teuffel mit der Verzweiffelung zu 7 als eben den Kindern Gottes / daß ſie ihnen nicht offenbahr wers den ? Und G Dit verbirgt ſich offte / daß fie ångſtiglich zu GDTX ſchreyen ; denn alſo wachaft der edle Perlen - Baum . 163. Er ftelles fichofft gegen feinen Kins dern fremde A dal lie fico mohl offte fönnen feines Troffes erholen / mie bey dem Cananes tſchen Weiblein / da er fie einer Hündinn vers tilj glicht
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3. Böhmens 2. Apologia,
gitd) / nur daß der Glaube und Ernſt im Sturm groffer werde. Er låffet daß Serge wohl zappeln /daß der Ernſt großwerte. 164. So nun alſo dem Menſoen Zweifa fel einfiele / ſo můſte er mit dieſem Menſchen verzagen . Es ftehet geſchrieben / Gott will/ daß allen Menſchen geholifen werde ; welchis Iftdann nun wahr / eure ſtumpele Wayl / oder Chrifti Verheiſſung ? 165. Der Upoftelſaget/es iſt ein cheures mehrtes Wort / daß eſus Chriftus in die Welt kommen iſt, ade armeSünder feelig zu machen . Wer hat den nun recht? Ich will bey den Worten meines Seylandes bleiben / und mil glauben / daß mich nichts / es rey hohes oder niedriges / weder Gewalt noch Furſtens thum /weder Hunger/ Bloſſe/ Rach /Sährligs fett/ auch keine Creatur /fänne von der Liebe GOttes retſſen , die da in Chrifto Jeſu (ft . 166. und wann alle Menſchen ſprachen / du biſt verdamt/ und mein Serge ſolches auch fagte/ſo will ichs nicht glauben /ſondern mich in Chrifti { epden und Tod einwerffen ; Der Tod Chrifti mache auß mir/was er wla; Sou Ich je im Tode ſeyn / To mota ich in ſeinem Tode ſeyn / und in feinem andern ; Well aber rein Todift ein ewig Leben worden / fo werde ich in thm wohl bleiben / es ermehle mich / mer da till / foerwehre id meinen Speyland Chris ftum , mein Widefod in thm bletben ; Madje gleich
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gleich die Welt in GOttes Zorn mit dem cuffern Leibe / was ſie will ; Wenn ich ihn habe / fo fragich nicht nach Pabft/ Türcken / Keyſer / Teuffeli Söde/ noch šimmel ; Erift metn szimmel / id mill todt und oth Nichts ſeyn / Auff daß er in mir lebe / und ich in thm; Und wenn mir gleich Leib und Seele zerbras che Iſo will ich nichtvon thm laſſen , was foll mir denn die Wahl ? 167. Ich habe mir meinen Seyland era wehlet/ und er hat mich errvehlet 7 che dann tch war / anders glaube ich nichts / es ſchreibe oder lehre/wer da will ; wer es mit mir wagen wid , derwirds erfahren / ich bins gewiß/ daß es der wahreWeg (eg ,darum rebe und Titrelbe ich davon / denn es iit m :in Zeitvertreiben /und freue mich 1 daß ich balde dahin tommen ſoll / daß ich von dem Gegenſaß deb Zorns Gottes Cod eriøret werden. 168. Darum ſage ich das meinen Brů, dern / was mir der HERR in mir gefaget hat/wer da mit wid /der fome/ wer nicht will/ und wil auf otel Wehlungſehen und warten / Gelft liberfáat /undzeucht ihn / biß ihn Gottes der bietbeda / biß es geſchicht ; Wu er nicht mit Gott in ſetnem Weinberg wtrđen un ar belten ſo hat er auch keinen Sohn zugewartens Ich weißaus ſeiner Beſchreibung nichtszu ( chöpffen /daß mich erfreuet/als nur Trauriga Sett und Sergeletd / ein verzweiffelrand zagen . Φίς
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3. Böhmens-2. Apologia,
Wie dem Glauben nichts unmöglich iſt; welches der Zug Gottes ſey;wars um der Gottlofe nicht werdegezo gen : Welder ein rechter Chrift Fey / und wer vonGott verſtocket werde. 169. Mein Gegenſax ſpottet/und ſpricht : Hat denn GOtt nichts beſtändiges khaffer können ?vergleicht und Menſchen gegen Gott Als den Töpfer und den Tohn gegen einander Gore Gegenſa /was ſageft du denn /die Seele fey aus Gottes Munbe ? wte reimt ftadas mit dem Sohn und Töpfer? Welcher Menſch wolte um eines Töpffers willen ein Topff werden ? Oder were esauch mugto ? denn Gott um einer Hand von Erden Menfc worden ? Dnein / es iſt ein ander Topff bars innen Gott Menſch ward ; es war auch ein ander Topff / der im Paraden zerbract . Siehe die dürre Ruhte Aarons am welge grünete undMandeln trug / frage fie / was fte bedeute / ffe wird dire fagene 170. Mein lieber Spotter ! du verftefefe mich nicht davon /torinnen Sott tft Menſch worden / dieb poentger vor dem Geſchöpffc Gottes / von der Mügitgkeit und Unmagligs tett. Du ſageft mir / Gott / Gort / und welft nicht / was Gott ift wilfts auch nicht miſs fen; Sageft nur / ein Menſch könne tijn nichte in Gott nehmen / 68 Werde ihm denu gegeben 371. Ich
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171. Ichweiß auch wohl / daß ichs in eis gener Macht nicht tuhn fan ; der Glaube Fans tuhn / er fans nehmen , da auch nichts Ift ; To ich meinen Widen in Gottes Widen werffe / To glaubet Gott inmeinem Willen / ſo kan tchs nehinen , denn dem Glauben ift nichts unmiglich . Ichkanmir die Menſcha werdung Chriſti nehmen i ſo mein Bille wiu ; denn nicht ich kans / fondern Gottes 10 in meinem . 172. Mein Witte und Gottes Wille mus eines ſenn , denn mein Henlandhat mirš qua Er will den n. Setfi in meinen geſagt Wtden geben / ſoich nur darim bitte ; Sole es darum ntchewale reyn ? Wolte mir mein Gegenſar auch das bitten verfagen ? Ichkan ja bitten /das tan niemand leugnen . 173. Nun hat mir Chriftus Erhörung zugeſaget ; empfinde ichs 'ntcht bald in der Krafft / fotch bete / foglaube ich doch das mir Gott ſeinen Seift hat gegeben und wenn mein Serħ und alle Welt fprächen lauter Nein / lo laß ich mir Chrifti Worte gewiffer ſeyn / als alles babeln und fabeln . 174. Bin ich doch der verdorrete Stab Aaronis , in mir liegt die Verdorrung durch Adam ; fo nun Shriftus hat ſeinen Saft wieder in mein verdørret Fletſch /und in meine finſtere Seele eingeführet/ſoll ich mich nicht annemen 2 Soll ich erſt warten auf ziehen ? tj. 175. Jity
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175. Ich weiß / daß ich keinen guten Ges bandten in mir haben kan / er en dan von Gott; So ich denn gern will feeltg werden /ſo weiß ich / daß derſelbe Wide Gottes Zugift/ was ſolicy dan lange auf ander ziehen warten / To mich der Sperrin mtr ruffet/ und Beiffet mich zu thm wenden / tft das nicht gezogen Wels cher Menſch kan aber Tagen / daßer nicht alſo gezogen werde ? Woht keiner : Gott zeucht cinen jeden 176. Der børe Menſch wla nichtfolgen / er tritt auf einen diſputirlichen Weg / und fuchet Aasflüchte / und ſpricht , er ſey helltg / und fein Serß tft ein Dieb / und getrtger Mörder / darzu ein hoffartiger Teuffel 1 er heuchelt thm nur unter Chrifti Purpur mantel/ und tüßelt fich mit Chrifft Leiden und Tode ; ita aber nicht darein etngehen / und mit Chrifto der Sünden fterben / und feind werden ; er will nur auf Roſen in fets ten Tagen gehen / und des elenden Schwet in Soffart freffen ; denn ſagt er / Gott zeucht mich nicht ; ja du wilt ntcót / darum verftode er dich und ſein Zorn zeucht dich , und der Teuffel/ dem du dteneft. 177. Soll dich Gott stehen / ſo mirff den falfchen Weg von dir / ſtelle dich i als ſolteft du fürn Feind ziehen / da es Leib und {eben allt/zcucht dich der Zorn /und helt dico / wehre dich nur / du wirft bald einen befornmen / der 178 , dirwird helffen ,
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178. Spricht der Zorn im Gewiſſen / du bift meld / du tanft not ſeelig werden ; To ſprich im Gegenſag / ſo nehme ich nur Chrtitt Tod mtt mir ; machsmit mir / wie du wiift ; ergreiff den / und widele dich darein ; laß Gottes Zorn und alle Teutfel über dich her rauſchen und ſagen und klagen was ftewol len ; Aus dieſen Windeln retft dich feine Wahl / fie rey von Gott / Teuffel oder Mens then . 179. Aber der Teckerhaftige Weg / den man ießt gehet / da man den alten böfen Schald / Mörder und hoffårtigen / getrtgen Babyloniſchen Antichrift mit Chriftt Leiden und Eod nur füşeli und trditet i er ſoa nur barren / und ich wohl måter ; Chriftus babe bezahlt, reyer unter Chrifti Blutfahne gezeichnet und Auserwehlet / ſo tonne ernicht verdamewerden / ift gang falſco / mörderiſch und ungerechr. les 180. Wilt du ein Chrift feyn / ſo muft du ſeinem Bilde åhnlich werden und in ſeine dby Subftapfen treten , mit ihm Verfolgung ! Schmach und Spott leyden / den Weg der Warheit und Gerechtigkeit lieben / das tühn / das dich Chriſtus hat gelehret / nicht mit FM Syeuchelen einem geduppelt oder oferfach neha men / und dem andern eine Partede geben , Echo Nein /es mug Ernft feyn / ades was du hafts oehre Colt du nicht achten / alswere es dein / ſondern 7/ C vij densten /
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dencken / daß du nur ein Diemer drüber blit ? uno dieneſt deinem HErrn im Himmel dars Innen / du folfts anlegen nach ſeinen Befehl. 181. Nicht den Elenden auß-ſaugen / und cinem Bettler einen Theil davon geben / und Fagen ; tch dtene ja dem Armen : { af thnen zu erführen Sdjwelt / oder duwirft in allen Seinen Gottesdienften perflucyt / und von Gott zurück gehatten . 182. Diene thm mit Muht und Sergen / wandele im Ciechte , laß dir der Welt Sport das Mahlzetchen Chrifti feyn / arbeite / mas che und bete / und ſtehe immerin Sorgen für dem Teuffel / rufe dich ſtets wider ihn / und dencke / daß du alhie ein Pitgram bift /and in Chriftt Weinberger Arbette treulich in Reiche Gottes : alle deine Arbett folget dir nach); denn Chriftus iprach : Mein Vater patrcket / und ich wiecée, auch efo muſt du als ein Rebe am Weinſtock auch mirden / uno Frucht tragen . 183. Denn ein Chrift iſt ein ft am grofs fen Baun Efu CDrifto mird er nicht wircken undFrucht tragen , ſo rolle er abges hauen werden / daß er andere Hefte michevers hindere ; das ift / ee muß gar verborren und verſtockt werden am Leben Chrifii / den will Ott verftoden Da Heiſſecs : Feb vers ftocte wen ich mia , als einen ft / der nicht piu Srucht bringen , dem wi Suntcje Chris
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Chrifti Safft geben . Es helft nicht / Dtt will nicht mein / dumuft auch ntcht ſein , alſo feud thr geſchteden , 184. Sageit du / GOtt kan aus mir mas chen /waserwid/ er tft Almachtig aer macht aus dir / was du mitt, ſeine Etebe tft 20mich .. tig und auch ſein Zorn / wasdich krieget/das Helt dich); der Gottlofetft Gott ein guter Sea ruch zum Tode / und der Setlige zum ewigen hetligen Leben , wie du macht / fo biſt du was fårSafft du ta dichgeuchft / ſolche Frucht tr & geft dur. 185. Was ſchuldigelt du Gott ? Gott , ſo viel er gott herffetr tan nichtbofes wollen denn er ift gut / es ift tein böfer: Bifefign : Aber nachſeinem Zorn begetreter ein Solx In feinSeur/ dasdem Seurr åbnftctit . 186. Darům faget der Apoftet recht : Wem ihr euch begebet zu Strechten in ges horſam / des Knechte rendiferenciveder Gots les ( tebe oder Zorn . Hte faget der Apoſtel von des Menſchen Walt / daß fich der Menfeh ſelber eingebe / undeingeben finner ob ertim wohl ſelber nicht tan nehmen / fo gtbt aber Gott das nehmen , denn er hats thm verheffen Die abfcheulicheLehreBalthafarTilkens: Dermabnung an der Gnadenpabl nichtzu verzweiffeln : Dermabnung und Warnung am Balthaſar Tilken. 187. Meines
3. Böbmens 2.Apologia, 1 187. Metnes Gegenſages ( ehr ift durch aud anders ntchre / als mache Gott elnen gus ten Baum/ fo rey ers / dasift /mache er einen Chriften / roſen ers / als dürffte der Menſch nichts dazu tuhn / er dürffte nicht darzu wirs ten und arbeiten / daß er ein guter Baum
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werde . 188. AH ! erbarme es doch Gott ;wars ům hat uns denn Gott Gefeße und Lelyre ges geben / und gefaget : Du folt das und jenes nicht tuhn / fo er das böſe haben tota ? Wie gar ( chånditchy truet der Menſch / wie Leichts fertig machet er den Menſchen ! Lieben Brus der / befinnet euch nur ob der abſcheulichen Lehre ; wte raffet er doch die Sprüche der Schrifft zum . falſchen Gottesdienſt zuſam : men / nur daß er beweiſe, daß Gott gutes und bores ia uns wirde. 189. Was darffs Beweiß ? ich fage auch alſo / daß Gottes { tebe gutes in uns wir & e / und ſein Zorn / so motrihme uns ergeben /wirs te böres / Frucht zum Verdamniß . Das htifft thn doch das i dag er den Menſchen auf einen leicht fertigen Weg führet ? Er ſage th: nen lieber / daß fie foden Buffe tuhni mie Gott im Propheten ſpricht : Szeute , wenn thr des HERREN Stimme höret / ſovers ftochet eure Bergen nicht : Laſſet mein Wort au curen Bergen und Dhren eingehen , 190 , Er aber faget /es tonne nicht hinein .; Sort
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Gott mache einen guten oder böſen Baum. Das dienet gut zu aller Zeichtfertigtett und Gottloftgkett/ und endlich zur Verztreiffes lung ; das ift das Ende ſeiner Lehre/ mehrere und beffers werdet ihr in ſeiner Snaden wahl ntcht finden . 191. Und ich ſagemit Grunde ,undiſt die teure Warhett / daß ſo eine ſolche Lehre wird angenommen werden / ro wird die Welt vola lend eine Mord- grube des Teuffels werden . Denn würde ein jeder ſagen / wie kan ich ans ders tuhn / als mich Gott treibet / will mich Gott zum Kinde haben , ſo wird er mich wohl Tehren und führen / bin ich aber nicht erwels let / was ſoll ich dan tange den Frommen hold fenn ? Fch will tuhn , als der Teuffell ed fie anfeinden , in des Reich ich gehöre ich wil ſtehlen / rauben / morden / und den Uls bern betrtegen / daß ich machtig und wollüftig ſey ; es wird doch nichts anders drauß / mell mich Gott nicht stehen wid /ſo muß ich ja dem Gott Lucifer dtenen ; mil mich aber y Dtt haben / ſo wird er michwohl davon ziehen/ daß ich nicht tuhe. 192, Uch! ren doch nicht ſo bdſe/und tuhe es nicht/ Gott hats verboten ; Mehme ein jes der feine Seeltgteit wohl in acht/ und fürd te den HERRN mit zittern ; verzweiffete fein Menſch / und ſage ï es iſt ein feftes Schloß über mich , ich kan nicht ſeelig werden , denn ſolche
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3. Böhmens 2. Apologia,
ſolche Gedanden haben die Teuffel und die Verdamten in der Helle; und wenn ich můſte/ daß nur fieben Menſchen in unſer Stadt er wehlet weren / oder kauin zweene, ſo wolte ich nicht verzweiffeln / und mich für der einen glauben . 193. Mein Gegenſas / befinnet euch doch im euer Seelen Seeligkeit willen / wenn ihr: werdet vor GOttes Gerichte exſdeinen / und Chriſtus wird zu den Gottloſen ragen / die in ſolcher {ebre ſind verzaget / oder letchtfertig worden : Gehet hin von mir ihr Verfluchten ichbin Hungerig/ durſtig/ france/ nackend und gefangen geweſen / und thr habt mir nicht ges dienet / und ſie werden ſagen ; Herz du haft uns nicht zu Kindern erwehlet / und gezogen ; ſo wird er ſagen : Habe ich nicht laſſen ans meine Güte für euch hergehen / und euch mein Wort laſſen lehren / und euch treulich geruf fen / und des falſchen Weges gewarnet ; und fic ſagen werden / Wir ſind alſo gelehret wors den ; du habeft einen aus deinem Vorſare era Wehlet zur Kindſchafft / und den andern vers fto t ; To das denn in deinem Worte ftehet/ was wilt du uns denn fiyaldtgen ? wir haben Hicht können gutes tuhn . 194. Mein Gegenfah / ich erinnere euch aühter /bedencket euc doch was wolt thr anta worten / dat ihr ein ſolches ausgewtrcket Habt ? den Zorn Gottes /den GOtt tn ſeiner Ulebe
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Liebe in der Seele des Menſchen mit dem Blute reines Sohnes erſäuffet hat den macht thr wieder zum Wehler / ihr getet ihm wteder das Scywerdt in die Hand. 195. War doch der Zorn in Adam vorm Fall / und aber nicht offenbahr / und GDTT der Liebe hat ſein Herr dran gewandt / daß er denſelben in der Menſchltdien Seele wies der verrtegele / daß wir rollen zu ihm lauffen / als zu einem offenen Brunnen . 196. Ich will euch gefraget haben / wenn Udam were in ſeiner Unſchuld blieben / wo were alsdenn eureevigeWahl blteben / foer bette Kinder gegenget ins Paradens ? So the nun eure emigeWahl über die Menſchen ers halten wollee7 ſo müſſet thr ſagen, der Fal des Menſchen iſt aus Gottes Fürfax. 197. Was ift aber das/dasGottſprachi: Du ſott nicht effen von dem Baum des Ers tåntniß gutes und bofes / fo.Er dashat haben wollen / und hats auch verboten ? Sott Gott ungerecht / und dürffte man tein Gebot hals ten / fo Er hatin Moſe geboten . Denn Er wolte es haben / daß der Menſch fündigte/ daß Er nur Urſach hetter ihn zu ftraffen / alſo were in der Vernunfft zu ſchlieffen . 198. lieber / beſchauet eure Gloffen / tdly wta Bråderlid und Kindlich mit euch reden / tuht nur eure Frumme / ſpåttiſche Hörner weg / und laft uns mit einander handeln als Brüder
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Brüder und Otteder : Mit ſporten tonnen wir ntches guts ausrichten : wir verwtrren nur den Menſiten , die Welt nemuch / als den einfältigen Menſchen darmitte. 199. Habt the ChriſtiGeiſt / wie ihr euch düncken laſſet. To entgegnet mir und meinen Brüdern doch in der ſanfften (tebe und Des muht Jeſu Chrtſti/ wetſet mir doch eure les be im Seifte Chriftt / der da in groffer Des muht zu uns armenverlohrnen Hevä Kins dern ift kommen zu ſuchen / und ſeelig zu mas chen das verlohren ift ; Send thr deffelben Geiftes Kind / ro feydá doch treulich mit Sanfftmuht / Liebe und Freundligtett/ mit zichtigen Reden / und werffet die Börner des Spottes weg / daß ich euch kan kennen, daß thr mein Bruder ſend / ſo will ich euch Itcben wird euch Gøtt mehr geben als mtr : wo nicht / To wla ich mich doch in der Schwach . heit mit euch freuen / und in dem ergeben , was GDit gibt. 200. Send doch nicht alſo wild gegen der teuren Offenbahrung , die uns GDTT zu legre gånnet ; { efet thr fte von erft recht / ſie hat einen gar edlen hochteuren Uhrſtand und Anfang, welcher reicht über alle Vernunfft ! ja über dte euffere Welt / und über das Utect der euffern Natur- warum wütet thr wider den Böbiften ? 201. Fc vermahne cuch Chriftlich / rehet
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zu / was ihr tuht / daß euch nicht der Zorn des HERRN ergreiffer und euch GDttflucher : clage euch i ich wta unſchuldig reyn aneus rer Seelen/ fo thr das erwecket . 202. Sehet / was beym Elia , auch Co. rah , Dathan und Abiram in der Buften ges chach ; Ich ſage euch / ſo otel mir im Erin erkant tit i es durffte euch und mehrern alſo ergehen / denn es tft teko eine wunderliche Zeit nicht allen berouft und erkant ; Der HERR hat ſeinen Elffer -gelft gefandt / es tft eine wunderliche Bett vor der Tühr , das werdet ihr erfahren , ſo ihr lebet, Von dem ewigen fårſatz und Wahl GOttes / derſelbigen anfangendes Ende iſtein Liniges und alle Stun den, 203. Mein Freund / fhr redet auf Mens Schenwelſe / und ſchreibervon Gottes ettgem Vorraße und Wahl / es lefſet ſich nicht alſo ſchreiben . 204. Wenn die Schrifft redet von GOta tes ewigem Vorſake, ſo redet fte nicht von eto nem lange zuvor geweſenen Vorraße ; denn in GOtttft kein Anfang, ſondern iſt ein ewig Anfang / bader Anfang und das Ende eines Ift /dasErfte immer das Lefte;was Gott von Ewigkeit hat angefangen zu vorſehen /das fås bet erauch noch heute alleStunden an zu vors 205.30 ſehen ,
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3.Böhmens 2. Apologia,
205. Ich fan mit grunde alſo ſagen ;ob ich in Mutter -leibe were in ſeinem Zorn erſehen uñergriffen /ſo hätte mich Gott von Ewigkeit in fetnem Zorn erſehen und ergriffen / und ich were von Ewigkeit in ſeinem Zorn erwehlet. 206. So ich mich aber ůmwende in die Buffe /daß mid Gottes Liebe ergriffe ,ſo were ich auch von Emigkeit auf dem Zorn in die Liebeverſehen :Denn in Gott iſt alles ewig / was ſich gleich heute in dem Ewigen anfåhet zu åndern / das iſt von Ewigkeit zu Ewigkeit in der Ewigkeit. 207. Der Geift in der Schrifft hat eine andere Art zu reden . Wiffet thc/wte geſchries ben ſtehet in der Seift i da der HERR faget : prorlich rede ich wider ein Volcro das Bife ift / daß ichs wil verderben / und ſo fichs bekelret / ſo reuet mich des Ubels / foto thnen gedachte zu thun ? 208. Sebet Ninive an / da werdet ihr fehen / ob niityt Dit ſeinen Willen um der Menſchen Willen åndere ; und der Apoftel faget: Daß auch der Seift GOTTes dem Menſchen /verſtehet dem heiligen Menſchen / unterthan fesy. 209. Seine Wahl und Anfang iſt alle Stunden / Teine erotge Geburt iſt auch alle ftunden / für und in ihm iſt alles neu und alt. Denn der GOtt/ der uns hat in Chriſto vor der Welt Grund erwehlet, der erwehlet noch alle
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ale Stunden ſeineKinder , die zu thm kom : men ; Es ift nur um eine Umwendung des túens zuthun . 210. Und ob geſchrieben ftehet / es liegt nicht an jernandes Wollen/ das gehet nur auf den /der GOttes begehret/und mtd aber nicht auß ſeinem fündlichem Willen außgehen ; Er behält die Sünde/ und will auch ſeeltg ſeyn ; Darum liegts nicht an ſeinem Widen / fons dern an deme/ daß der Menſo auß der Süne den außgehe in Gottes Gnade / fo ltegts am Erbarmen / das thut Ott gerne / denn er Hats zugeſagt. 211. Nicht liegts am Menſchen ſich ſeelig filmachen / ſondern an der Gnade/ welche uns Gott in ſeinem Sohne geſchencket hat : denn Gott wif / daß allen Menſchen geholffen werde /wie die Schrifft ſaget/ Feine Wahl und Aufgangift von Ewigkeit / und fein Erbar men iſt auch von Ewigkeit in Ewigkett / es ift in ihm alles emig . 212. Darum muß man die Schriffi mit Tolchen Terminis beffer betrachten ; Denn ſte redet offte auf dem ewigen Munde , der fidh alle Stunden anfähet. 213. Denn wenn die Schrifft ſaget / er
'verffocket thr Szerge daß ſie nicht glauben und Teeltg werden / forebet ſie auff dieſe / welde auf ihrem Vermogen wollen ſeelig werden in ihrem böſen willen und Leben / die feffet er
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in ihrem Vorrag gehen / denn ſie wollens thun. 214. Wte aud Adam tåht/ cr wolte nicht in Gott als ein Kind gelaſſen ſeyn , ſondern ein etgenes ſeyn/ undböſes und gutes wiſſen und erkennen /und in allen 3 Principien leben /defi er ging von GOttes Widen auß in ſeinen etgenen ihm vorgeſekten ; ſo ließ ihn CDit / da fiel er nteder und ſchlieff. 215. Und da er von der verbotenen Frucht AB ! To er wehlete ihn Sottes Zorn zum Vers damniß des Codes / und Gottes Itebe ſprach darwiber : DCB Metbes Sahmen Tod der Schlangen den Kopff zertreten ; Das war auch eine ewige Wahl / und war doch auch cine anfängliche zettliche Wahl : Denn wie tan eine Wahl über ein Ding geben / dars noch keineWurfel hat ? 216. Gottes Zorn Kat ſich von Emigkeit (mmerdar/ und auch noch heute erwehlet eine Finſternis zu ſeyn /auff dat Gottes Liebe und techt im Zorn offenbahr werde. 217. Was nun auf dem emigen tff 1 als die Seele des Menſchen / die hat auch freyen Wtden ſich im techte zu offenbahren / oder in der Finſternig ; nicht hat fie { techt und Finſterniß in gewalt; Sondern ſie hatmachs in gutem oder böſen / das ift / in der Krafft des Stechts und der Finſterniß zu motrcken / und in welcher ſie wirdt/die offenbahret ſich in ihr. 218 , Die
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218. Dte Macht ift GOttes / und ſie iſt Fein Kind ein ft am Baume / aus G Dttes Munde außgegangen / auß Liebeund Zorn das alles Kegt in ihr/ es tft ihr Eigentuhm . 219. Wer wid ihr denn den fregen Widen nehmen / fpſte ein aft im inwendigen Baum ift/ und hat (tebeund Zorn in fich ? Dder ifto nicht wahr / meinSegenſas redet auch alſo es ſey der Zorn vormFall in Ädam verborgen gelegen /und habe ſich mit dem Fall geoffena bahret ? 220. Aber er machet mir wunderſide Anfänge in dem Sahmen Adams / einen mit GDtt7 den andern mit der Schlangen / das tft etn groffer Frathum / es tft nicht zweyerlen Sahmen / ſondern nur Einer / aber zweyerler Regiment (tegen im Sahmen / als GOttes Liebe und Zorn / und iſt nur ein Einiger Sahme. 221. 218 ein Theil von Göttlicher Wea ſenheit / vom Setligen und reinen Element/ in welchem dasParadieß und Himmelliegt, fo wohl die Tinctur vom Feur und Liechte derſelbe Sahme verblich in Adam , als er field DA GDttſagte / welches Tages du von dieſem Baum tffeft/ ſoit du ſterben. 222. Und der ander Sahme / verffehet Geiſt / iſt das Centrum der emigen Natur! als der finſtern Welt / nach welcher di Sott einen zornigen Gott nennet /derſelbe war /weil das
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das Liecht in der Göttlichen Paradteſtſchen Weſenheit ſchien / nicht rege und offenbahr, und im Fall ward er offenbahr. 223. Nun war aber Adam auch ins Res giment und in Selft der euffern Welt ges ichloffen / das mufte in ſeiner Unſchütd auch hinten nach gehen ; Denn GOttes Reich res gterte in ihm/ alser aberfiel / ſo tvards auch in thm offenbahr und machtig / und fiel zu hand Satge und Kälte auffthn /daß er fich mus fte kleiden / und fielmit der euſſern Welt/ und macht thm die Zerbrechligkeit ſeines Letbes. 224. Nur i was ſolte denn nun in adam für ein Sahme gebohren werden daraus Cain und Habel wurd empfangen ? Eben ein ſolcher /mte Adam war nach dem Sat / als nach der eufſeren Welt / böre und gut / und nach der Zorn -Welt gang boſe. 225. Nun war aber das Reich Gottest verſtehet die Siminliſche Weſenheit / in ihm verblichen / den die Stnfternt hattedas { techt in thm eingenommen / wte the deſſen ein Bild am Dürren Stab Haronis habt / der wieder grünete ; Alſo auch die verblichene Weſens Heit im Geiſte Chriſti / als GDTT Menſch ward , in derſelben verblichenen Wefenheit . 226. Nun meinGegenſaß mit eurerWahl/ komt hierher auff die Schul / jest wetfet mir die Gnaden -wahl / tch wie ſie eud in Gstelis
cher Erfindiniß auch weiſen ;mir ift gegeben fo
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forcharff zu ſehen / als einer erforſchen mag. Mercket dieß. 229. Als nun dieß edle Bild war verblte chen / was tåht nun Dtt damit / ließ ers et Allpagi hinfallen / und im Tode bleiben ? Nein : 20 da tåht ſich zu hand die Tühr ſeiner Barma te herrigkeit auf / und ſprach : Des Wetbes id ? Sahmen ſoll der Schlangen den Kopit zera egy treten . 228. ada hat fich der theure Nahme un JESUS inden verblichenen Sahmen eina ES geleibet / und iſt das Ztel in dieſen verbliches -1 nen Sahmen geftedet worden / welches mit at der Offenbahrung ſtund in dem Leibe und ba Sahmen der Jungfrauen Mariæ , als ein als fortgepflanzter Sahmen ; denn wann das nicht were / ſoweren die vor Chriſti Gebuhrt ade verlohren . 229. Denn die hoch -edle Jungfrau der Welfheit Gottes / welche Adam ward mitte in in ſeinem Simliſchen eingeblaſenen Setite # vermahlet / die tft unfterblict / die trat ins Les El bens-liecht dem MenſchenAdamund Heva o entgegen / und warnet fte des ungdctlichen 6 Weges / und wetſet durch den Prophetiſchen i Geift immer aufs Ztel des Bundes/ daß fie fich mit dem theuren Nahmen JESUSI ent mit dem Wort und Krafft der wahren Gotta Bett / wolte wteder in der Menſchen Seelen Brun Gröffnen , D lj 230. Pie
Find alat
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Wie C Briftus aus feinem fremden Sabmen / fondern aus Maria ift Venrd worden : unddochgleich woblnícht in Eyä iradiſcher Effens ; der B. Geiſt war der Triann . 230. Nun mein Gegenſar / text faget mir adhter /was ift desWeibes Sahmen / dars aufthr eure Wahleget ? hrſaget/ die kins der Gottes muffen aus des Weibes Sahmer gebohren werden / als der Thau aus der Mora gen -rohte / und verwerffet Adams und He væ Sahmen / und machet einen fremden Sahmen ; und G Dit ſprach : Durch des Weibes Sahmen fou der Schlangen der Kopff zertreten werden . Wer ift das Beib ? Heva ? Nein /daswolt ihr nicht :Wars Ifts üm ? 3hr tantet fonft cure Gnaden -wahi nicht vermånteln . 231. Nun wohlan / ſend ihr gelehrt / wie thr denn machtig mit der Schrift Sprüchen gehet / eure Sachen zu beſchinen / fo beretft das aus H. Schrifft / daß @ Dtt ein fremdes Welb gemeinet hat, Ihr ſagt / Maria ſep ntctt aus uns Menſchen / fordern ſey etne Fungfrau von Emigkeit : Das ſolt und müft thr bemetſen / oder Tod weder Glauben noch Stete haben 232. Fch aber will mit ftaren Argu menten darthun / daß das Wort der Vers Heiſſung aufs Weibes Sahmen, gehet / als auf
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auf Hevam und Adam : Jedoch auf des Weibes Sahinen / das tft / aufdieMatricem , welche von Adam genommen ward / daraus das Wetb gebauetward / aus und in welcher ſich Adam hette ſelber geſchwängert , wenn er hette tännen beftehen / und hette ſich nicht laffen überwältigen . 233. Denn das Weib Heva were das fortgepflangte Kind worden , aber alſo moc ) te es nicht ſeyn / darum ward fie aus Adams Effenß und Beinen gemachet / und ward 31 ſeinem Gehülffen genommen , daß die Forts Pflanßungmufte durch zwey geſchehen , 234. Iſt nun Maria, CHrifti Mutter/ nicht von uns Menſchen / fo ift Chriſtus nicht des Menſchen Sohn / wie Er ſich ſogar ſehr otelmahi nennet ; wo bleitet meine arme Seele / die im finſtern Kercker gefangen lies get / da fie GDte wolte wiedergebåGren / wie Der Tau aus der Morgen - rdhte ? Kunte Er das doch wohl ſonſt ogne Menſchwerdung tuhn. 235. Darzu wereMaria Fein Menſchoen uns / was vere mir denn der fremde Chriftus nůbe ? So were es nicht wahr / daß das Wort ſey Fleiſch worden ; oder aber / mie fonte ich in Chrifti Leyden , ſterben und Tod eingehen / Toder nichtwere in mir geſchehen ? 236. So aber kan ich mit Wacheitſagens: wie der Apoſtel ſaget / daß ich glaube/ Idi ren mic tij
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mit Chrifto gecreuriget/ und geſtorben / und ftebe in und mit ihm auf / und trage ſetn Bild' an mir. 237. So ſprichtmein Gegenſas / fo were Chriſtus in einem ſündlichen Sahmen ems pfangen , ſo Heva das Weib in der Verhetſs. ſung geweſen : Nein / das ſage ich nicht . 238. CHRISTUS / als das lebendige Wort , it nichtvon MannesSahmen gez bohren / ſondern in dem verſchloffenen Sab , men des Himliſchen Theile der in Heva pers blich / wie die dürre Ruhte Aaronis andeus tet : Er ward wieder des erſtorbenen Thells Safft und Leben / denn die Sünde fiel nicht auf das Simliſche Thetl / ſondern eserftarb / (verftehet Weſen /und ntctGOttes Setft der im Bunde ruhet ) biß aufs Ztel des Buns des in Maria . 239. Der Zorn Sottes offenbahrete fit im tridiſchen Thell , als ein Leben / und das Simliſche verblich / tole GOtt ſagte : Wels ches Tages du davon iffeft/ ftirbeft du . 240. Er meinte nicht allein den troeſchen Tod/den Adam lepte 930. Fahr/ ehe er ſtars und Optt ſagte : Welches Tages du tffert 1 ftirbeft du, das iſt/ dem Himmelreich / und les beft der irrdiſchen Welt /wie geſchach . 241 , ich ſage nicht / dag satt in He ven tradtſcher Effen , Menſch worden / fonft Hette Er muffen etnen Vater haben alſo ift 242.Vers Er felber der Water .
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242. Derftehets recht ; der Engel ſpracy zu Maria : Der S. Seilt wird über dich roms men / und die Krafft des Hochften wird dich überſchatten : In dem ftedet der Zweck ; der Engel ſpracy: Er wird über dich tomten / und die Krafft des Höchften wird dich übers ſchatten . Derftehet ihr dieſes nicht ? Der hets lige Gelft ſolte das verſchloffene Centrum tm Bundeindemerſtorbenen Sahmen eröffs nen / und das Wort wolte ſich mit lebendiger Simliſcher Weſenheit in die in Tod verſchloss Tene eingeben und ein Fleiſch werden . Der S2 . Seift war an ſtatt eines Mannes : Er brachte die Tinctur himliſch von des Vaters Seur - glant / und von des ewigen Sohnes Liechtes -glang / Er ward in der Tinctur das Leben und bewegen . Was für Effeng das Wort annabm / darin GOtt und Menſo eine einige Perſohn ward : Auch wie Chriſtus eine Creatur iſt / und auch keine Crea
243. Mun verftehet mich doch nur teur / to rede im Wauen / und nicht wågnen ; In Adam , als thm GOtt die Seele einbließi ro * war dte Seele vom Slang des Vaters Feur/ mit ſamt dem Centro zum Geur / und denn e vom Glange des Stechtesmit Göttlicher We. ſenheit umgeben / in Gottes Weißheit rames i bende 244. Nun D fiij
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244. Nun verlach aber im Faldas { tectt / und blieb nur das Feur mit dem Cen tro zum Feur, das war nun die verdorrere und perdorbene Seele / wie derdürre Stab Aaro. nis andeutet , und die alte verſchloffeneSara , Abrahams Wetb / auch diealte in der Matri . ce erſtorbene Eliſabeth , Johannis Baptiftæ Mutter, 245. Dieſe Seele von Adam ward alſo verdorret fortgepflanşet / ausgenommen etlia die Heilige im Bunde / da fich der H.Geift im Bunde bewegte / wte bep der alten Eliſa beth zu ſehen ist / daß das Kind im Bunde tn Mutter -lető / als der Seift des Kindes Getft bewegter alsMaria zu the kam / daß es für Freuden im Geiſte Meſſiæ , als es der Anblickte / hüpffete / und die beyden Mütter meſſageten . 246, Dieſer verdorreten Seelen Effeng (verftehet des Weibes Thell 7 nicht des Mans nes / wiewohl des Mannes Theil auch im Samen des Beibes lieget / aber zu ſchwach wegen des Feurs ) nahm das Wort mit der verfiorbenen Beſenhett in die Lebendige / text mit dem H. Getit eröffneten und eingefühts ten an ſich und ward Gott und Menſch eis.
ne Perſohn . 247 , Nun verſtehet mich doch nur recht ; mein Gegenſaß wil nicht leiden / daß ich ſage/ Chriftus fen eine Creatur / und es iſt doch wahr/
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wahr/ ſo viel die Seele antrifft / und denn das åuffere Reich / als das dritte Principium , it Er eine Creatur , denn das eufſere hengit am innern / fonft were Chriftus nicht in dies ſer Welt geweſen / fo Er das euffere Retch nicht hette an ſich gehabt / aber ohne Unrei nigtett , in der Gleichheit der Gottheit. 248. Er iſt eine Creatur geweſen / und tfts ewig / verftehet nach der Seelen / und nach der in Adam geſtorbenen Weſenheiti die Er mit Einführung der Göttitchen leben : digen Weſenheit í und mit dem Worte und Geifte Gottes lebendig machete / und nach dem dritten Principio , damit iſt Er eine Creatur/ und ein König/ und Hoger -prieſter der Menſchen . 249. Was aber anfanget das ewige Wort mit der Göttlichen Weſenheit / Totest nun in die in Tode eingeſchloſſene Weſenheit eingeführet ward / tft CHrikus keine Creas tur / ſondern der Erſtgebohrneim Vater von Ewigkeit. 250. Verfehet / in der Creatur iſt die neue eingeführte Weſenheit / als Chetiti Himliſches Fleiſch / Creatürlich / aber auffer der Creatur uncreatürlich ; denn dieſelbe: Weſenheit iſt das rechte Göttliche Princi. pium ; Sie iſt ſo groß als Gottes Majeſtic an allen Enden im andera Principio, 2005 erfüllende / und iſt die im Corpus oder Creas
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tur / und die auffer der Creatur gang einesi ungetrent / gang eine Krafft , Macht und Serulighetti Paradieß und rein Element darinnen Gottes ewige Weißhett wohnet. 251. Gleich wte die Sonne in die gange Welt leuchtet i fonun tn der Tieffe nicht auch ein ſolch Weſen wereals die Sonne 1 ro.finge es nichtder Sonnen Glans ; ifo tft Chrift Seibligfelt die Füde des Himmels in der Pers ſon Creatürlich / und auffer der Creatur les bendig / in einem Geifte und Krafft / atcht zweene. Wie Maria Keine fremde Jungfrau /: ſondern Joachims undAnnå Tochter geweſen , wovon der Author feine £ rfåndtnis bat ; und welches die Bellenfahrt Chriſtibeiffet. 252. Mein Iteber Gegenſax / ihr wollet etne fremde Jungfrau haben / und verachtet metne gar hove von GOtt gegebene Ertåndte nis ; Git Marta ( wie man doch ihr Ges Blechtein der Bibel genug findet ) eine frems de Simliſche Jungfrau gewefen í und darzu in Ğ Dites Wetgheit geftanden / und von Ewigkeit darzu erbohren; Wie kam es dann , Als der Engel zu the fam / und ihr die Bots ſchafft, brachte 7 daß fie ſolte ſchwanger weca den / und einen Sohn gebåhren / daß fie raatel le
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Wie fol das zugehen / ſintemahl ich von feinem Mange weiß ? Hat es dann nicht die ewige Metfheit gewuft / wie es ſolte zugehen ? 253. Ich halte es dafür/ mein ( teber Ges genfan / ihr werdet fte múffen laffen mit Jos die Achimsund Annæ Tochter bietben / wie es Spellige Schrifft auffſéget / ſonft wird unſer Seeligkeit auff der Schippe und im Zweiffcl
ftehen , 254. Ich frage cuch im Erujt i rend ihr SDttes Kind / To Fagetmir / wie oder wo hat Chriftus den Todt zerbrochen und wohin tft er in diedae gefahren /wté dte Ktrche lehret/ ſaget mtrs / fo er nicht unſere Seele hat anges nommen ? 255. Ewer Schwermer mit dem Dpffer befriediget mich alleinentcht/ tc wil von euch wiffen / wie der Todt in der Seelen ſen zera brochen worden ; Es hilft weder Bund noch : Verhelffung ; Settens können Opffer thun / ſowers bey derr Fuden geſchehennes mufte mit rechtem Himmliſchen Menſchen - Blut ges. chchen . 256. Nun will ich wiffen / obs in mein'r Seelen geſchehen ſey / ob mein Wilen - geist Habe eine offene Pforte zu Gott mit Chriſtt. Tod ertånget/daßtch darff fagen / Abba lieber Vater mein / oder nicht? Dasſaget mir / oder Taffet meine Scortfften unbeklettert. 257. Joh habe meine Erfåndtnis von Dui Sotc
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GDtt / und nicht von euren Tand -Sdulen / da the ům Worte zandet ( als ein Sund im ein Bein ) gebetmit mir ins Centrum , ſend før von G Dit gelehrt / ich wils euch in der gangen Welt an allen Befen /Creaturen und Beſchöpffen wetfen /tch wias euch lebendig in die Augen ſtellen / wie in dem Tode die gröfte Geheimniß iſt. 258. Ift nun meine Seele nicht mit im TodeChrifti geweſen / diewett fie im Vater von Ewigkeit in Göttlicher Effenß mar /. To Habe ich kein Theil an Chrtitt Tode. 259. fc weiß / daß Chriftus Jeſus ſein teures himliſchesBlut/ das auß Göttlicher Weſenheit in dem verdorreten Bildes :Saha men zu Blut ward / durch die Macht der Simliſden Tinctur hat das Feuc /welches in ter Seeliſchen Effen finſter war / angegúns det / daß daſſelbe Seelen - feur in derſelben Stunde hat angefangen in weiſer / heller Majeftåttſcher Krafft / Liecyt und Glang zu brennen . 260. Da tft Ottes Zorn in der Seelis eben Effeng verloſchen / undzur Liebe ges macht worden/ dashte Chriftt Höllenfahrt/ als GOttes Liebe in trafft deß lebendigen Worts / in der Saimden Weſenheft , mic Chrifti Slute in Centrum der Seelen / als in des Vaters Zorn einfuhr / und den mit Anfftmuht überwandt / und lefchete. 261 , Das
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: 261. Das war das Kauch -loch / da der Teuffel und derSchlangenSahmen regtretel iegt ward dteſelbe Sadde geſtürmet / und dem Teuffet fein Reich in der Seelen genommen . | 262. Und hteß legt nun/ gleich wie dte. Sünde von einem kam aufAte ; Alſo auchy tam die Gnade und das ewige Leben von Ets Rem auff Ade/ und drang auf ude ; Wer ſich deß nun ntcht will annehmen / fondern auff eine beſondere Wahl warten , der bteibedal mag er doch kommen oder nicht ; Es betffet/ wir haben euch gepfiffen / und thr habet nicht getanşet / wir haben euch geruffen / und ihr Teyb nicht zu uns fommen ;
frage / wiedieneue Geburt in uns ges chebe / aud was an uns wird auff Iteben : 263. Mein ( teber Bruder/ſagetmirdoch reyd ihr von GOtt gebohren und erleuchteti wir ihr incinet /wie gefchicht die neue Gebuhrt in uns/ ift ſteetnfahrende oder auß -gebährens de Geſchicht fie nicht in uns in unſer Seelen ? Es muß ja Chriſtus in uns offenbahr wers den / auff Urt / wie in Maria . 264. Was meinet ihr mit derneuen Ercas tur ? verſtehet ihr auch eine neueSeele / oder dte alte / die ihr von Vater und Mutter habt ge -erbet ? Doer / Was haltet ihrvon derAuffs erftes
3. Böhmens 2, Apologia , Was muß an uns dten ? ele ſtehung r To er ſtirbt nicht / ſo ? Denn die Se aufſtehen de ſtirber CSyriſtus tn uns auch nicht ; denn Eriſt einmahl der Sünden für und in uns ges ſtorben : Was ſtehet auf ? Der fradtſche Leib / als das böſe vom Teuffel inficirte Fleiſch vod Sünden und laſter ? Das iſte nicht / das in Gott fod teben ; denn Chriſtus ſprac ; Fleiſch und Blut kan das Simmelreich niche
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en 5. . Nun was iffs denn / ſo fan die neue crb26 aus dem Simmels -tau gebohrne Creatur / wte the faget /auch nicht aufftehen / denn fie ftirbet nicht ; Espriftus Leben tft ihr Leben : Ihr wolt den erften Adam gankwegwerffen / was bleibet cuch denn ? Send thr gelehrt / fo ſagets nur / und geiget nicht auf meiner Gets ge; Fhr wolt haben / CSyrtitus habe nicht Adams Fleiſch angenommen / fo kan Adam n t6 nich26 au,ffte Mehein, Freund ; tch vermahne euch be r In de Lie Syrtftt rend nicht eher gegens ſerig , bte thr das Centrum aller Weſen mit den dreyen Principien verftehet ; denn die Krafft der Aufferſtehung geſchicht nach dem dritten Principio ; es ſoll nichts von Adam vergelen i als nur die Grobheit der tiehrtſchen Eigenſchafft und die Sünde / welche nach dem Zorn des erften Principii gemircket terten
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Wider Balth . Tilken .
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267. Das Myſterium , als die Quinta Effentia , fou auffftehen , denn Chriftt Fletfch I fo ferne und in wem es iſt lebendig worden / ftirbet nicht mehr : jn wem das vers a ſchloffene Simliſche Thefletft / in Krafft des Worts /das Menſch ward/ lebendig worden / bas ſtirbet nicht es iſt in Adam geſtorben / ſo darffs keiner Wufferſtehung . 268. Auch folgen uns unſer Werdentat in demſelben nach / ſondern in dem / das daift ein Gletchynth der innern Welt , als imeuffern Myſterio : So nun Chriftus nicht hat daſs ſelbe an ftch von uns Menſchen genommen / wie wirds denn aufffteben ? 269. Forage / Chriftus hat die gange Menſchheit von uns an ſeine Himitſche ges nommen /allein nicht die TtehetſcheEygens ſchafft und Sünden ; Sondern er hat die Sünden der Welt auf fich genommen , als ein Selbft - ſchuldiger / undden Tod in un fer Seel und Flelſch erwürget / anders war dem Menſchen fein Raht ;es mufte nur ein ftarder Held in die Menſchliche Cygenſchaft kommenſ und den Tod erwürgen 7 und die Sünde zerbrechen / und ſeine { tebe in uns eins führen . 270. Mun glaube ich / daß ich werde in feta nem und meinem Fleiſche auffffchen / bind erig in thm leben i ſein Leben fürmeines / feta mn Sett für meinen / und alles was ich bin /
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3. Böhmens 2, Apologia,
für feines / Er SDtt / undid Menſch / und in ihme Gott und Menſch / und Erin mir. SDIT und Menſch . 271. Das ſoll mir niemand aus meinem Sergen retffen / ich habs erkant / nicht ich 1 ſondern Sriftus inmtr : e8 mag darům fas beln und babeln wer ba wtu / tch darff feiner Wehlung darju / metn Henland Cnrtftus hatmich in meiner Seel / Geiſt und Fleiſch/ in thm erwehlet/ ich bin darinnen freudig und getroſt/und Caffe beßern und ſchwagen wer da. wid / ich habe mir mit Maria das beſte Chett erwehlet / und will dieweil zu den Füſſen meis nes Erin Eſu firen / biß alle Schweger und Snadenwehler ausgeſchwäget haben . 272. Sie ſprechen : Sie können nicht ; das ift thrMuhiwide ; So ich nicht kan / To Fan Chulſtusin mir / und ſage mit Jacob : Ich laſſe dich nicht / du regneſt midj denn , Und ſolte mir Leib und Seele zerbrechen , ſo Laffe ich dich nicht , wirff mic in Himmel oder Håde/ ſo bin ich in dir/ und du in intr ; du biſt mein / und ich bin dein / und ſoll der Feind nicht ſcheiden . Wie Maria Hevæ Tocyter rey geweten : und wie C Briſtus cine thenrohlidye Seele gehabt : Das Ewige iſt un fterblich . 273. Mein Gegenſaß hat ſo ein wunder: lich Scherf -geſpräch von Marien, er wtd aus
gia, enſt /und Erinthe
usmelnum nicht io. darlines arrak Chriftus nd Fletchy Freudig med Ren werd beſte Theth suficamos Schwego haben den nige;r nitra nit Jacob vidim
imui, in mlr; N der Freund
exelen: e ndlich iſt uns
s nounder mil aus ott
. wider Balth Tilken .
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der Scrifft erweiſen / daß Ste von Ewigkeit geweſen ſeg/ und zeucht einen ganzen Hauffen Sprüche der Schrifft an welche ihm doch alle zu wider ſind I dteſelben Sprüche reden ade von der Jungfrauen der Göttlichen Weißhett . Wer iſt nun /der mitihm zancket/ daß Spriftus ſey in derſelben Jungfraus kyafft Menſch worden ? ich nicht, ich habe durchaus auch alſo geſchrieben . Ich verſtehe aber auch / daß dieſelbe Jungfrau ift im Ziel deß Bundes geweſen / in welcher SDTI Menſch ward , 1274. Aber Maria war von Heven / jonft hette Chriftus nicht unſer Mendliche Secte angenommen / wie ers denn auc gar fare . leugnet / Er habe keine Seele von uns anges nommen ; Eine fremde hilfft mich nichts i to ciner fremden ift Er nicht mein Bruder . 275. Fft ſeine Seele keineCreatur / ſons dern Sott ſelber / ift ſie nicht auß uns / wars um befahlEr ſie denn ſeinem Vater in ſeinem Tode in ſeine Hände/ und ſagte am Delberge Meine Seele tft betrübt big in den Tod 3 Mag auch GDTT betrůbet werden ? 30 glaube / er wird es nur müffen eine Menſcha Itche Seele regn laffen / wil er für der Schrift und Warhett beftehen / daß alſo Chriftus unſer Bruder bleibe /wie Er ſagte nach ſeiner Uuferſtehung : Gehe hin /und ſage metnen Brüderr 7 th fahre auff zu meinem Gott! und
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3.Böhmens 2. Apologia,
und zu eurem Gott , totewolte ſonſt Chriftus fagen /tch fahre zu meinem Gott /ſo Er feine Creatur were ? GOtt darff feines Fahrens ohne Creatur, 276. Steber / mas mag wohl ſeine Vers ſuchung in der Wüften ſeyn geweſen : Was : tft an thm verſucht worden / ſeine Sottheit oder ſeine Seele ? Iteber ſagtmtrs doch / vers ſucht sich dann Gott ſelber ? Dder war es ům die Menſchheit zuthun ? Ich halte man mird hter ftia fchwetgen wollen. { teß mein Buch vom drepfachen Leben / da wirft du allen Grund inne haben /mehr als einer fragen würde/welches ich auhter geſchweige. 277. Er ſchreibet/ Chriftt Seele ſeg auf dem Worte und der Weifheit geftoffen / rotft fremde / und nicht mein Brus s Chriſtugang ter / wie Er ſaget ; Sollenſte Brüder ſeyn , ſo můffen ſie auß einem Leibe fommen ; So wird Chriftus nichtrecht geredet haben / woo dieſe Metnungſod ftatt haben . 278. G Dit verhteß Ábraham / daß in fets nem ) verftehet /in Abrahams Sahmen folten ale Dolder geſegnet werden : Er aber ſpricht netn /ſondern in Abrahamsverheiffenem Saha men : Aber er ſagte nicht / in dem Sahmen den tot dir verheiffe/oder in meinem Sahmen / ſondern in deinem Sahmen . 279. Ach wie ſchrecklich efte / daß man die Schrifft ſo darff verkehren ! Liebe Szerzen / wo
HO
,
wider Balth . Tilken .
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Shriftus wowolt ihr auß ? Wie wolt thr vor GOtt Er Feline beſtehen , habt ihr nichtden Geift der wahren fahren Ertåndtniß aus Gott ? Was macht te denn Gloffen über die Schrifft ? Was iſt Worte mit Worten she e euer Tand nůße/ daß ihr Schrifft verbittert ( afſet und die wechſelt/ Gottfelli fte nur unerflåret ftehen / ſo thr nichtdazu theybuy von Gott beruffen ſeyd/ wasmacht ihr lange viel Frathum ? { affet die Erklärung der höchs Iteme ften Zungen in jedein Menſchen . 28o. Was gaudelt ihr viel mit dem . ef mein wolrf de Getfte / ſend thr mehr wiſſende als Er ? JA fraga wohl hoffertige / etgen - ehrige / etgennukige / muhtwtütge Kinder ſend thr : Fhr lauffeci und niemand Hat euch geruffen ; Caffet euch (femaut Trang
cow / Bay 1; CA / MA
nfolten priebet Sabin abitten, ahmen
man die ruen / my
pon eft cruffen /und mitGottes { techt erleucto 28i. Äuß ſolcher Verbitterung tft von der Welt her nichts dann Streit / Krieg und Empdhrung entſtanden / und iſt Babel eine ungewiſſe Letterin / von Greuel und Soffart/ pich ſehen zu laſſen, daßman ſtudiret Hat / daß man otel geleſen hat. Aber der Seiltge Seift braucht in denen Kindern / welche er berufft/ nur ein Buc mit drey Blettern / darinnen müſſen ſte aletn ſtudieren, ſiedürffen ihr nicht mehr / ind ihnen auch kein nübe. 282. Mein Gegenſax will nicht leiden / daß die Jungfrau Maria auß üdam ſey ; So das wahr ift / robatfte auch teine Seelei oder
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3. BShmens 2. Apologia ,
oder ja etne fremde ; Denn ſie ſprach ja ben der alten Eliſabeth : Meine Seele erhebt den HERREN . Und Simeon ſagte zu thr: Es wird ein Schwert durch deine Seele drins gen . Ift fie nur allein die Jungfrau der Weißheit Gottes / wie er ſchreibet/ ſo hat kein Schwert durch ihre Seele können dringen/ denn fie ſelber ift Gott felber / das iſt / ſein ausgeſprochen Weſen . 283, ich ſage auch wohl/ daß die Jungs frauſchafft Gottes / als die Weißheit / ſeyin Marien durch die Erwetung Sottes offens bahr worden /als Gott das Ziel des Bundes / welches in ihr ſteckete / offenbahrte / To ward Sie hoch gebenedent über alle Weiber / dcän Gott war in ihrund in threm Sahmen offens bahr ; Shrein Adam geſtorbene Weſenheit / Alddas Himliſche Thell/grünete mteber; Aber thr eufferer Selb war von dieſer Welt , das Fehen wir an adem ihrem Leben und Wandel / an effen und trincen /an ſchlaffen und wachen / Frem / an ihrem Rummer als ſie ihr Kind Eſum hatte verlohren / als ſie im ztólfften Gabr Eſum im Tempel opfferte. 284 So ſie nun adein Gottes Weifheit wahr /und kein Menſch /warum wufte sie dan Elus thr Sohn / ſodoch in nicht alles / mie GDttes Beifheit alle Wiffenfchafft (teget/ von Ewigkeit in Ewigkeit ? Und ob ffe Fich gleich Gette in die Niedrigkeit eingegeben , wie Gegens
wider Balth . Tilken .
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Gegenſag ſaget/ dashebet ihre Wiſſenſchaffc nicht auff / fub es doch die Wiene in ihrem Sohn nicht auff / warum dann in ſeiner Mutter ? Hat ſie nicht Yoachims Fleiſch gehabt / und Annæ ihrer Mutter ? Warum Hat ſte dann threr Mutter Brüfte geſogen / und dteſer WeltEffenx begehret /und trdiſche Spelfe natürlich geffen ? Was für einen Leib hatſie denn mit der trotſchen Spetſe genehret? Iffet denn die Göttliche Jungfrauſchafft ira diſche Spetſe ? 285. FH halte /mein Gegenſaß wird it's ren/ es werde gewißlich in Marten zweyerley Yungfrauſchafft verſtanden / als eine aus Gott/und etne ausEva / das weiß und glaube ich /daß der euffern ſeg die innere verborgen ges weſen / und allein in Gott offenbahr / gleich wie auch in uns der neue Menſch verbors gem tft. 286. Denn nichts mag in der eufſern Welt offenbahr werden / cs nehme denn der euſſern Welt Weſen an ſich it doch die eufſere Welt/ſo wohl der eufſereMenſch durch Gots tes Weißheit erbohren / und das reine Myſte rium der eufſeren Welt / daß in dem unreinen verborgen (teget / ftehet in der Wurzel der ina nern Belt/ und gehöret darein . 287. Darům Toll der euſſere Menſch mit retnem Myſterio deß dritten Principii ain jůngſten Tage aufſtehen / und ins innereeins gehen ;
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3. Böhmens 2, Apologia.
gehen ; alſo daß das innere Heraus gewandt ftehe / und das Cuffere hinein / ſo it ytt Alles in alem . 288. Ich wetß nicht / was das für einen Verſtand gebe/ ſoich ſagetemitmeinem Ges genſap /Chriftus hette nicht unſere Menſch Hett angenommen ; hette Gott den Men , ſchen wollen durch die Wetfheit allein tiogi. ren , ſo hette es doch wohl können ohne Menſchwerdung geſchehen , 289. Auch ro ČSpriftus feine Creatur ift/ warum ift Er denn in Creatürlicher Ses ftaſt gegangen , und iftmit wehe i als eine Creatur , am Creuß geſtorben Kan denn auch die Gottheit letden und ſterben ? Davon wetg lch noch nichts / daß das mðge ſterben / das von Ewigkeit ohne Anfang tftgeweſen ; / ſo were Were es můglich zu ſterben geweſen Lucifer und AdamsSeele auch geftorben . 290. Nun aber ftirbet nur das i was auf der Zeit ift erbohren / als der eufſere Menſco vom dritten Principio , daß alſo aus dem zeitlichen Tode die Ewigkeit ausgrünc / und die Zeit / als der ZettFigur /in die Ewigkeit eingewandt und geführetwerde. 291 Denn darum fam Chriftus in unſer cufferlich und innerlich Myfterium , daß Er unſer zeitlich Myſterium in die Ewigkeit einführete / daß Er den Menſchen wiederin und mit ſich åmtrendete / in die Geſtalt , die 210am
wider Balth : Tilken . logia.
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rausgewat Adam in der Schöpffung wār / da er nicht To Dwufte/was Böſe und Gut were.
3 daflena tmeines & ſere Menfé Ott denMap Caleln tiap können einen
Von dem vergeblichen Zanck um die Wiffenfchafft: Wenn wir in uns fels ber leren /ro leren wir in Gottes Buch : Bein wiſſen macht uns ſeelig . Wars nung und Dermahnung,
292. Meine ſtehen Brüder in Chrifto! Treatment pernehmts doch ;ſend doch ChriftiOlteder; delicter& ſend doch Hefte im Baum Chrifti; ſehet doch müſs ebe)als S.Pauli Epiſteln fleißig an /wte wir n n eingehen e e Ban den fen in Chriftiletden und Tod /und ben h h c c ſ e i t ſ n abſ r Men / ben ? Dame dem alte trad e Stebe treten . t e h n d w c i e he e n n e dg er i r u ri ft * 293. Wahrhaftig und gewiß / im Zand tff gencia,
Sen bereits geffoton $/ wasmas TſereMensch To aud dan
grine / let te Ewig
und Verachtungtft ntohtChriftiGeiftſon. dern nur einißgemahlter Spiegel ohne Leben et tn . Denck doch daß wir Weſte und Erken tn einem Baum ſeynd / der oft Chriftus / und t GOtt ift Chrift Baum . 294. Waszanden wir langům das Wif n fen ? Fſt doch das Wiſſe nicht allein der Weg zur Seeligkett; der Teuffel telg mehr als toir / was hilft ihn das ? Nichts : denn daß ich
Tus lamet viel weiß / gibt mirnicht Freude , daß ich aber m ,daBG ci meinen Senland JEſumlieb Habe / und den e Emlat e re n markeder immer begfeth /das gibt mir Freud / denn das i n n e e m r h h e e t ein M . sfal / die Beg 295 , 9th WW
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3. Böhmens 2. Apologia,
295. Joh weiß nichts / begehr auch nichts zu wiſſen / habe auch niemahls einigerler Wtffenſchafft geſuchet / denn ich bin in der Wiſſenſchafft ein Kind / und ein Niitis ; wid auch gerne nichts wiffen / auf das ich im Wiffen toot /und ein Nichts fen / daß Gott im Getſte Chrifti / mein Biffen / Wollen und Thun ſey 7 auf daß ich in ſeinem Wiſſen und Wilen lauffe ; und nicht eben ich / ſondernEr/ daß ich nur ein Merc& seug fen / und Erdie Hand und Arbeit, 296. Was molt ihr lange mit mir zana ken ? Fiy wetß nichts von eurem Wiſſen / has be es auch nie gelernet / Forſchet ihr ſelber / in deme das wiffen ift / worinnen ich weiß / Totch doch im epiffen todt bin um des willen / der in mir wtffen mill. 297. Ich tragein meinem wiſſen nicht erft Buchſtaben zuſammen aus vielen Bus chern ; fondern ich habe den Buchſtaben in doch Simmel und Erden mit als ; mir liegt Tem Weſen / darzu GDtt ſelber / im Mens foyen ; Soll er denn in dem Buche nicht dürffen leſen / das er ſetber ift ? 298. Wenn ich gleich kein ander Buch Hettel als nur mein Buch , das ich ſelber bin / lo habich Bücher gnug ; (tegt doch die gange Bibel in mir ; rotch Chrifti Seift has toiter
Iernetennen / was in mir?
299, So
wider Balth , Tilken .
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299. So ich mich ſelber leſe / To leſe ich in GOttes Buch / und ihr meine Brüder ſeyd alle meine Buchſtaben / die ich in Mir Leſe ; Denn mein Gemüht und Widen findet euch in mir ; go wünſche von Serken / daß ihr mich auch findet. 300. c vermahne euch als Kinder und Brüder aus meinem treuen Munde / daß ihr vom Zandke ausgehet 7 und das Bruder A BC . in euch lefet ; Denn es iſt alles nich . tig / und vor Gott untüchtig , das thrúm die Buchftaben zancket / ſtehen ſie doch in allen Menſchen / der Baur ift gelehrt und dem Reti SDttes ſo nah / als der Doctor , lo er das Bruder - ABC in ihm Iteſet. 301. Keine Wiffenheit macht euch ſeelig / ſondern daß thr in das Wiſſen eingehet / und der Wiſſenſchafft Tåhter ſend und werdet : Nicht hoffårtiger eigenehrige ſtörrtge/wilde dürre Zweige / fondern lebendige im Baume Gottes / da ein Zweig dem andern Safft und Leben gtebt. 302. Ach wie Flagt doch die Mutter über euch etliche/ daß ihr dürre a trünnige Zweige . ſend ; Es wird euch geſagt , daß die verdorrea ten Zweige rollen abgehauen werden /denn der Baum ſou fich verjüngern / und ſeine erſte Geſtalt darſtellen ; Denn das Ende gehört in den Anfang. 303 , Berdet ihr dieſes alles verachten ; E was
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3. Böhmens 2. Apologia ,
was euch anjeko gefaget wird / und euch nicht tn euch wenden /und euer eigen Buch lernen leſen / To wird euch eine Artvom Aufgang und Mitternacht abhauen / daß thr nimmer wers det fagen ich leſe in fremdem Büchern , und. weibe mich in freinden Eraſe . 304. GDTT har ſetn Serge mit ſeinem Leben in uns gefundt i darinnen alles ſtehet geſchrieben ; Wer das Buch in thin liefet/ der tft gelehrt genug / das ander ift Babel und Fabel, daß einer will im Buchſtaben auſſer ihm gelehrt ſeyn / ehe er ſein eigen Buch kan leſen : Lere er von erft feines , ſowird erin ſets nem eigenen Ades finden / was die Kinder Gottes geſchrieben haben . 305. Denn wir Menſchen alleſamt haben nur ein einis ses Buch das zu ODtt wetſet / daß Haben wir gemeine/ ninis ein jeder hat es in fich , das iſt der השות theure ahmen GOTTes ; ſeine Buchkaben ſind die Flammen der Liebe, die ER aus ſeinem Herzen in demn theurenNah men JESU hat in uns offenbahret ; Leſet Rurdteſelbigen einigen Buchſtaben in eurem Serken und Gemühte , ſo habt ihr Buchs genug:
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wider Balth. Tilken . 99 genug : Alle Schriften der Kinder SDttes
metſen euch dahin/in das einige Buch ; Denn darinnen liegen alle Schage der Weisheit . Sehet nun zu / daß ihr im Leben und Geiſte CHRIST neu gebohren werdet / To has bet ihr Ades /was SDTT ift und vermag. 306. Aber thr ſeyd truncken und gehec trrer und ſuchet den Schlüſſelzum Buch /und jandet um den Schlufel ; Ein jeder ſpricht : Ich habe den Schlüffel/ und keiner will ſein eigen Lebens- Buch auffſchlieſſen ; Es hette ein jeder den Schlüſſel zu Gott in ſich ſuchte ER ihn nur am rechten Drte. Aber the wola let Iteber zancken / als daß ihr den Schlüſſel in euch ſuchet ; Darim reyd ihr blind / alle die thr zandfet / thr gehet nur als vor einem Spiegel ſuchen . Warum gehet ihr nicht ins Centrum ? Mit Tolcem ſuchen findet the den Schlüffet nicht / ſend gleich gelehrt / als ihr wollet/es hitfft nichts . 307 , Es Itegt nicyt on Kunſt und Ver's nunfft, ſondern am ernſten vorgeſeßten Wils ten von ſich ſelber auszugehen /undade eigene Biffenſchafft veriafien / und mit buffertta gem demühtigen Begehren in Gottes Wiffen fich einzuwerfen / und alles eigen Wiffen vers taffen / und nur Gottes Wiffen begehren , doch mit dergeſtalt / daß er in euch wife was er wode/ alſo werdet ihr Göttliche Wiſſenſchafft anziehen / und den Schlüſſel finden , darum the Bier Bandet.
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3. Böhmens 2 , Apologia ,
Bier folget ein ſchöner Schluß : Auch wie die jegige genante Chriften /Turf ken / Zuden und Beyden einander gleich ſind . Und wie ein Volck das Andere roll perſohlingen : Die Ernde iſt nabe, 308. Meine Iteben Brüder! Feindet mich nur um meiner Wiſſenſchafft nicht an / denn ich / der ich bin / habe es nicht zuvorn gewuſt / daß ich euch habe geſchrieben ; Ich permetne/ ich ſchrieb allein Mir / und iſt ohne meinen Bewuſt alſo gerahten : ich ſage euchs in gutem Treuen , tfts nichteure Sabe zuvers ftehen / ſo laffet mirs ſtehen , denn ich verftehe $$ wohl/ was ich geſchrieben habe. :: 309. Kan es einer verſtehen / und es ihn gelüftet/ ich will es ihm gern gånnen / wo aber nicht /und ers nicht begehret/in deme ers nicht verſtehet / ſo vergreifte er ſich nur nicht mit Schmehen undLåffern wider GOtt i oder es wird ein Ernſt hernach folgen davon ihr nics wiſſen wollet noch tännet in ſolchem Lauff. Vergónnet mir doch nur / daß ich in dem arhette /darein tch gefeget bin. 310. Spricht doch mein Gegenſap / wir tonnen ohne GOtt nichts gutes dencken noch wollen / auch von GOtt nichts wiffen aufſer thm : Joſage auch alſo / daß ich auffer Gott nichts
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mider Balth .Tilken : nichts von Gott weiß / metn Wiffen ift in thm / und ſtehet in ſeiner Macht. 311. Was feindet er mich darum an / daß GDit in mir weiß / daß ich euch den Weg zu thm Tod offenbahren ; Bin ich doch nichts / und Er iſt alles : Wers verſtehen kan / der verſtehe es/ wers aber nicht kan / der tale es ſtehen . Mit ſolchen Einwürffen werdet Ihr meine Schrifften nicht gründen noch vers ftehen . 312. Ich ſehe euren Getft viel beffer / als thr verſtehet / was thr für Gegen - Einwürf fe machet / kan aber nicht befinden / das mein Gegenſan etwas gründliches in meta nem Begriff verſtehet í ſondern es iſt alles nur wilde / hartneidige Engenſchafft / gang Jpštttſch / daß mich alſo eines Elends mehr jammert / daß er alſo blind daran iſt / als daß ich begierig bin ihm zu antworten . 313. Ich vernahne euch alle , die the dieſes lefet und höret / verſtopft doch nicht eure Herşen / lehet doch die Zeit an / und dendet ihr nach ! ſehet dochi in welcher Zeit wir und unſere Våter gefebet haben / als nemlich in ettet Zanck und Streit . Was tft die Bet / als der Menſch / frómmer wors den vom Strett ? Nichts / nur heillofer und úpptger / verächtlicher und ſpotlicher , 3.14 . Er iſt mit der Offenbahrung des Erangeltums in ſeinem Leben nur ärger worden/ E ili
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3.Böhmens 2. Apologia ,
worden / aldtereil man hat gezandet / fo hat je ein Bruder den andern verachtet / vers folgetund gehafſet. Was habt ihr aniego für Früchte des Evangelit / wie es denn ſeyn ſolte ? Muß nicht der teure Nahmen Gots tes legt der Menſchen Falldhett Deckel ſeyn ? 315. Sind nicht die tektgenanten Chris ften / To woli Türcken / Juden und Heyden / einander im Leben alle gleich ? Was Hilfft euch der Nahme Chriftt/ ſo thr aber Seyde niſch lebet ? Meinet thr / daß es gnugſey / daß ihr wtſſet / daß Chriftus für die Süns de geſtorben fey ? Daß ihr euch nur dürffet mtt Chrifti Eod fügeln und träften / und den falſchen Menſchen anbehalten / der nur hoffårtig und ein Záncker iſt ? 316. Könnet ihr nicht prüfen / was bald drauf folgen wird ? Als daß / weil ſie alle im Leben und Widen gleich ſind / vor SDIE auch gleich gerechnet werden / und ſo man den ja nurſtreitet/und lautern Zand ſuchet/ es zu einer ſolchen Vermtſchung im Strette gerahten muß / daß ein Volct das andre auf
freffe. 317. Denn GOtt zeucht reine Sand von den Bildern / dieweil fie fich ſeinen Seift nicht wollen laſſen ftraffen / ſo hat der Zorn fein Schwerdt und Begierde gefaffet / und tretbet machtig in der Menſchen Gemühte ! das
wpider Balth. Tilken .
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daß ein Volck das andere verderbe und auf freffe : Was unſere Våter haben mit vers Achten und ſpotten eingebrocket / das werden thre Kinder mit Schwertern und ſchlagen Auff- effen . 318. Und das verhenget Gott darůmı dieweil man nur einen hetligen Nahmen zum Schmur führet und itsbrauchet / und in der Erkändnisſetnes Nahmens und Wil lens nur eigenwilig tit / und feinen Nah men nur zur Schmach brauchet daß ein Bruder den andern ümn der Ertåndtnts fets nes Nahmens willen nur verachtet / und da er thn doch ſolte in ſeiner Ertåndtniß in der Utebe ſuchen / und mit Hetltgem Leben vora gehen. 319. Was ſind dte genanten Chriften tert beffer / 416 Türcken und Heyden / fo fie nur Türdiſc / undmehr als Türkiſch und Sendntſch leben ? Wo iſt die Chriftliche und Evangeliſche Frucht ? 320. Ein jeder ſpricht / es wird gut wers den /wenn nur dieß übel vergtenge ; ich aber : fage euch in wahrer Erfenints / daß eentcht gut wird / ſondern ie ner årger ; es fehreban ein jeder in ſich ſelber um 7 und wende ſein Herr und Gemüht zur {tebe und Eintråd ). tigkeit / ſonſt wird ein Dord das ander freſs fen / und werden ſich die { ånber verzehren / permüften / undzerſtören / undwird eine ſolche ( elchts
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3. Böhmens 2. Apologia,
leichtfertige böſe Welt werden / daß ſte nicht wehrt ſeyn włrd /daß ſte Menſchen hetſſen . 321. Und ſolches werden ſie thnen unter einander ſelber tuhn / und wird etne gemeine Vermiſchung der Witcher im Streite fenn kein Part beffer / biß der Zorn Gottes fets nen Grimm erfüde / unddie Wicker ſich ins höchfte Verderben und Elend einführen / alsdenn wirſt du dich doch ſehen und lernen kennen / was du je bift in deiner Soffart ge weſen / wenn du nackend bift / und wirft den HERRN ſuchen in deinem Elende / und ſea ben /was du übels getahn haft. 322. Darum metne Iteben Brüder / ſus chet doch nur das pertein / alle die ihr ge. dengket dem Zorn Dites zu entfliehen / Res hetnichteinerauf des andern eben / ſondern aufſetnes : dann es hetfſet nich mehr diſpu tiren / ſondern bekehren oder verderben . 323. Die Zett des Difputats und Ges ſchweges tft aus / thr kommet mit diſputiren nicht weiter ; aber mit der Wiedergebuhrt im Betffe Chriftt werdet thr das Perlein erreichen / und überkommen / daß ihr nimmer
dürffet zancken 324. Caffe es ihm nur ein jeder Ernft feyn / und ſuche fich felber in fict / und ſehe/ was er rey / und dende / wieer ſetnen Brus der wil in der { tebe ſuchen / er gehe nur vom Geiß und sofagrt. Aus und laſſe fich bes gnügen
wider Balth . Tilken :
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gnügen an Fülle und Hüde / und reße ſein Vertrauen in GDE E / der gibt Regen und Segen. 325. Wir nehmen doch nichts mit von dieſer Welt / was zancken wir denn um das eitele / und verſcherken damit das Unvers gångliche / es muß doch zu dem Ziel kommen / oder wird ja noch böſer werden / und welch Vold nicht wird wonen in dieß Ztet eingehen / das muß gang ausgezehret und gefreſſen wers den/ deutet der Geiſt der Wunder, 326. Solches hab ich euch / lieben Herzen und Brüder in Chrifto ! die thr meine Schrifa ten leſet / und euch derſelben gebrauchet/auff Betrachtung meines Gegenſages / nicht wols len bergen / und vermahne euch Brüderlich , ſowohl auch meinen Gegenſaß / daß ihr die heilige Schrifft wolet gegen meine Schriff ten halten / aber in der Schrifft anders nicht fuchen / als das Vaterliche Liebe -bers 3Łſu Brifti / ſo werdet ihr wohl finden Aus was Setſte ich geſchrieben habe. 327. Der aber dieß nicht tuhn mag / der Tafſe mir meine Schrifften mit Ruhe i denn Ich habe ihm nichts geſchrieben / tich habe ſie für mich geſchrieben / ohne bedacht / wie es darmit gehen ſolte / weiß auch nicht / wie es zugehet 7 daß ſie alſo lauffen . Denn ich bin niemand darmit nachgelauffen / und verwuns dere mich neben euch / was der Sächſte tuht. 328 , Mers
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3.Böhniens 2. Apologia, .
328. Mercets doch / und werdet fehende / denn der Tag bricht an . Werdet thr meine Schrifften lernen recht verſtehen / ſo werdet thr von allem Banche ertſet 7 und euch ſelber kennen lernen , jedoch vermagsnichteben der Suchitabe/ſondern der lebendtge Geift Chrts Itt alleine. Der Wegtft euch treulich gemtea fеп , 329. Nun tuht was ihr wollet / dfe Ein erndte ift nahe / daß ein jeder wird genteffen / was er in ſeine Scheune hat eingeſamles / rede ich von ganzem Herken , ohne Schers in meiner inte von GOtt gegebenen Erkents niß / und empfehle mich in eure Brüderliche Liebe/ in dem teuren Nahmen Jeſu Chrifti, Gegeben den 3.Julii, 1621 ,
Jauchtzet dem HERRN alle Landel und lobet Ihn gile Völcker: Denn ſein Nahmegehet über alle Berg und Hüs gel ; Er ſcheuſe auf als ein Reißl. und gehet in groſſen Wundern / wer wil das welyren ? HALLE LU.
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Vlacha
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Vladhrede /mit einemi Regiſter . gefer Eractat iſt wider Balthaſar Tilken ges fchrieben :fur Verantwortung etlicher Puncteur in Buchvon der Menſchwerdung JefuChrifti: Dicfer Balth. Tilken hat erſtlich ein låſterlich Büchs leinwider Jacob.Böhinen heraus gehen lasſen /wegen einiger Puncten in Aurora ; welche Jacob Böhm in ſeiner erſten Apologi wider beſagten Tilken hat beantwortet : Darnad hat beſagter Tilken cinige Puncte1 im crwehnten Buch von der Menſchwere dung Chriſti angefochten / und etliche Zettelchen an duffelbe Buch geheftet i welche an Jacob Böhmen find überſandt worden ; darauf reine Verantwors tung in dieſem Tractat iſt erfolget. Deſſen Inhalt iſt / 1. Eine Einleitung zur Verantwortung; gurWarnung und Vermahnung. Von \1. bis 18. II. Welches daserſte Principium , oder die finftere Welt fey ; Wie das Feur das erſte Principium nicht iſt: Welcher den Geiſt des Principii erreichen will / inuß erſt vor der Welt ein Narz werden . Vom 19. biß zum 53. 5 III Von einem rediren Chriſten und von der Osttlicher Weifheit / der erigen Jungfrauen / dieteine Øebåbrerie iſt. Bom 54.biß zum 71.9 IV. Vom dritten Principio : Welches die Braut Bottes ift: Und wie der Geiſt Gottes fein / auch ein Principium iſt Dom 72. biß zum 86.5 -V. Warum die euſſere Welt ein eigen Principium ift : Wors Aus die Engel reyn ; woraus die Freude entſtehet : Das Vom 87. biß zum 94 . Nodel dieſer Welt iſt erig. VI . Wie die Seele aus allen 3. Welten iſt ; Von der Macht und freyenWillen der Seelen ; Vom Zug des Vaters .Wela des heiſſetüber alle Vernunft glaube. vom 95.biß zum117 i VII. Von dem groben Jrityum Balthaſar Tilkens: Vom Sahmen Adams / darauf er ſeine Wahl bauet. Vom 118. biß zum 126.5 VIII.Warum Gott Cain und Erau hat gehaffet/undabel und : elges die verlohrne Sünder find / üm Jacob gelieber B welchce rillen Chriſtus gekommen . Vom 127. bis zum 133.0 IX . Was die Verſtockung Tey : Wie die Liebe Gottes den Eunder waynet : auch wie die Liebe Gottes ſowohl almacha tig rey zu behalten / als reip Zorp zu verderben . Vom 134 , bis zum 143.5 8 , 2045
X. Wad Ott ift : Wie ohne die Ginſternig alles ſolte ein , Nichts feyn ; undauf was weife der Menſch Mace hat aus dem Gutenins Böſe / und aus dem Böſen insOute juges beni. Vom 144. biß zum 153.. X1. Wie Balthaſar Tilken des Leuffels advocat ift : Wie der Leuffel niemandmehr mit der Verzweiffelung anficti als eben die Kinder Gottes : Und vom feiten Vertrauender Oläubigen . Vom 145. biß zum 168. S XII. Wie dem Glauben nichts unmüglich iſt : Welches der ZugGottes fen : Warum der Gottloſe niớt wird gezogen : Welder ein redter Chriſt iſt / und wer von Gottverſtockt wird. Vom 169. biſ zum 186.5 XIH . Die abſcheulicheLehre Balthaſar Tilkens: Vermahnung an der Gnadenwahl nicht zu verzweiffeln : Vermahnung und Warnung an Balthaſar Tilken. Vom 187. biß zum 202. $ XIV. Vomewigen Vorfas und OnadenwahlGottes ; defTela . ben Anfang und Ende iſt ein einiges und alle Stunden . Vom 203. biß zum 229.5 XV. Wie Chriſtus aug teinem fremden Sahmen / ſondern aus dem Sahmen Mariz ift Menſe worden / und doch gleichwohlnicht in Evæ irsdiſcher Effenk: Der H. Geift war der Mann Vom 2 30. bißzum 242. ! XVI. Was fir Elfenk das Wort annahm / darinnen Gott und Menſo eine einige Perſohn ward : Wie Chriſtus eine Creatur / und auch keine Creatur ift. Dom 243. bis zum 251 , S. XVI . Wie Mapła teine fremde Jungfrau , ſondern Joa chims and Anna Lochter geweſen : Bovon der Author ſeine Erfentniß hat / und welches Chriſti Hellenfahrtheif fer. Vom 253. biß zum 262.'s XVIII. Srage / wie die neue Gebuhrt in uns gerdicht. Pas an uns roll aufſtehen : Uud vom nicht können und können. Vom 263. biß zum 272. S XIX . WieMaria ſey Evæ Lodter geweſen : Wie Chriftus eine Menſdliche Seele gehabt: Das Ewige iſt unſterblich. Vom 273.biſ zum 291.8 XX. Vom vergeblichen Streit an dieWiſſenſchafft:Wenn wir in uns ſelber leſen /rolefen wir in Gottes Bud : Reine Wiſſenfchafft macht uns ſeelig : Warnung und Vermah: nung . Dom 292, biß zum 307. I XXI.Ein foguerChluß: Wie dieierige genante Chriſten / Lürcken / Juden und Henden einander gleio ſind: Wie ein Bola das anderefol verſchlingen / undwiedie Erndtenabe oft. Vom 308. biß zum 329,5 E
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