Jakob Böhme - De Signatura Rerum (German), 1635

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DE

SIGNATVRA R

E

R

V

M

:

Das ifti

Bezeichnungallerdin . gen / wie das Innere vom Euſſeren bezeichnetwird . Beſchrieben im Jahr nach Chriſti Geburt / MDCXXII.

Durch Jacob Bohmen ! Sonſt Teutonicum PHILOSOPHVM .

Gebrudt im Faht 16350


BIBLIOTHECA

KEGA MONACENSIS .


Vorrede Anden Großgünſtigen

Leſer .

Roßgünſtiger les ſer / demnach mir dieſes Buch ohne Vorrede iſt zu handen fommen !

ſo iſtmir onwiſ one fend ob der Au thor eine Vorrede darüber gemacht hatoder nicht; vnd ſoll der gutherkis ge Leſerwiſſen / daß deß Authoris meynung indieſem

Buch iſt: Durch

die euſſere bezeichnung den wahren grund vom innern zu erkennen lers nen : Alſo durch daseuſſere ſichtbare erſchaffen Wefen / das vnſichtbarel vnerfchaffene Weſen aller Wefen : auch was anjum ſelbſten ſtumb vnd vnerkant iſt durchs euſſere zu eröffes nenond befant zu machen /welches dann & ij .


Vorrede .

dann imanfang dicſes Suchs zu fes hen . Den gangen inhalt Sumaris ſcher weiß zu begreiffen iſt vnmog lich / wird deſwegen der Inhaltvon den

Capiteln / davon dieſelbige han

deln /alhier geſeßt.

Wird alſo imers

ſten Capitelgehandelt: I. Cap . Wie alles ftum vnd ohne ver. fand iſt 1 was von Gott geredet wird /ohneerkäntnuß der Signatur ; vnd wie im Menſchlich Gemüthe die Signatur nach dem Weſen aller Weren lieger. II. Cap . Von der Widerwertigkeit vñ den Streit in dem Weſen aller Wefen . III. Cap . Vom groſſen Myfterio aller Weſen . IV. Cap . Von dergebuhrt der vier E , Iementen und Sternen /in der Me,

talliſchen vnd Creatürlichen Ey, goufchaffe. V. Cap . Voin Sulphuriſchen ſterben / no


Vorrede. vnd wie der geſtorbene Leib wieder lebendig / vnd in ſeine erſte Heylig, keit geſegtwerde. VI. Cap . Wie ſich ein Waſſer und Del gebå hre / vnd vom vuterſcheid deß

Waſſers vnd Dels / vndvom Ve getabiliſchen leben vnd wad ſen . VII. Cap . Wie Adam im Paradiſ vndLucifer ein ſchöner Engelwar / vnd wie ſie durch imagination und erhebung reynd verdorben . VIII. Cap. Vom Sulphuriſchen SII. deder Erden : wie das wachſen der Erden ſey / vnd auch die ſcheidung

der geſchlådyte : Eineoffene Pforte der weiſen ſudjer. IX . Cap . Von der Signatur ,wie das inneredas euſſere bezeichne. X. Cap. Von der jnnern vnd euſſern Eura des Menſchen .

XI. Cap . Vom Proceſs Chriſti in feio nein {eyden /Todevnd Zufferſtehe: vom wiinder deß ſichften Reidis in der Mutter aller weſen / wie das Conſummatum iſt vollendet wor . deni # iij


Borrede. den /vnd wie es im Philoſophiſchen wercke in der gleichheit zum ende laufft . XII. Cap . Von der ſiebende geſtalt im Reiche der Mutter/wie das fieben , de Reid ) / als das Reich der Son ,

nen /wider eröffnet vndlebendig geo mad)t werde 1 im gleicynuß von Chrifti aufferſtehung dargeſtellet. XIII. Cap . Von deß Geiftes vnd Sår , pers Widerwillen / vnd von ſeiner Sur und Beylung.

XIV . Cap . Voin Kade Sulphuris, Mercurii und Salis : von der gebåh , rung gutres vnd bofes /wie ſich eines ins ander verwandelt/vnd wie eines im andern ſein eygenſchafft offen , bahret/vnd bleiben doch in der erſtē fchöpffung im wunder Gottes jit ſeiner ſelbſt offenbahrung und her. ligkeit ſtehen . XV. Cap. Von dem willen der groſſeur Myſterii in gutem vnd bejein /wo von ein guter vñ böſer wille vrſtån , de/ond wie ſich einer im andern ein , führe. XVI. Cap .


Vorrede. XVI. Cap. Von der ewigen Signatur vnd Himliſchen frewbe / warumb

alle ding im böſe vnd gut feynd ein , geführetworden . Es ſchreibet auch der Author von dies ſem ſeinem Buch alſo : A

,

{fowil ich den Cefer trewlich ge: warnetvnd ihmefür augen geſtels

let haben /wasmir der HERR aller Wefen

gegeben hat : Ermag ſichy

von jnnen und von außen in dieſem Spiegelbefehen / ſowird er finden werer ſey .

Ein jeder Leſer wird ſeis

nen Nuk darinnen finden / er ſer gut oder boſe: Es iſt einefaſt helle Pfor te deß groſſen Myſteriialler Weſen . Mit gloſſiren vnd engenem

Wise

fols keiner in ſeinemeygenen grunde ergreiffen : Aber den wahren Sus cher mags vmbfahen / vnd viel nuk vnd freivde ſchaffen /auch in allen na: türlichen dingen behülfflich ſeyn / ſo er 4. üüj ſich


Borrede .

ſich wirdrechtdarzu ſchicken / vnd in Gottes furcht ſuchen , weil es doch diegeit deß ſuchens iſt : Dann eine Lilie blühetvber Berg vnd Thal in allen Enden der Erden / werda ſus chet der findet/zc. Welches ich dem groß günſtigen Leſer zumehrern vn terricht hieher ſehen wollen / ond thue denfelben in

die Liebe Jeſu Chriſti

empfehlen .

E. . Mitburger Von dieſer Welt.

DE


DE

SIGN A

T

V RA

R ER V M .. CA PVT I.

Wie aties ſtumvnd ohneverftandift /was von Gott ge redet wird ohne Ertantnuß der signatur : vnd im Menſchlichen Gemüt die Signatur nach dem Weſen aller Wefen tiget.

21

Lles was von Gott geredeti geſchries ben oder gelehretwird 7 ohne die Ers kåndnuß der Signatur , das iſt / ſtum und ohneverſtand/dann es kompt nur auß einem hiſtoriſchen wahn /von eine andern Mund / daran 8 Geiſt ohne erkentnuß ſtum iſt: So jhm aber der Geiſt die Signatur eröff neti ſo verſtehet er deß andern Mund vñ vers ſtehet ferner /wie ſich der Geiſt auß der El ſenz durchs Principium im Fallmit der ſtini, mehat offenbahreti dann das ich ſehe/ daf eia Ner von Gott redet/lehret/prediget und ſchreis bet / vnd gleich daſſelbe hore vnd leſe iſt mirs noch nicht genug verſtanden /ſo aber fein hall/ vnd ſein Geiſt auf ſeiner Signatur und Sea ſtaldnißrin meine eigen Geſtaldniß eingehet; ond bezeichnet feine Geſtaldnis in meiner fo mag ich jhm in rechten grunde verſtehen i és fen geredet oder geſchrieben / fo er den Kamer hati der meine Glocken ſchlagen kan . Daran erken 'D


ro

DE SIGNAT V R A

erkennen wir 7 daß alle Menſchliche Ligens ſchafft auß einer kommen /daß ſie nur ein einis ge Wurzel undMutter haben /ſonſt konte ein Menſch das ander nicht im Wall verſtehen : dannmit dem Hall oderSpraach jeichnet ſich die geſtalt in eines andern geſtaltniß ein / ein gleicher klang fånget vñ beweget den andera / vnd im hall zeichnet der Geiſt ſein eigen Ges ſtaltniß (welche er in der Erenez geſchöpffe hat/ ond hat ſie im Principio jurform bracht ) Lin . Daß man im Wort verſtehen kan /war innen ſich der Geiſt geſchöpffet hat / im boren oder guten / vnd mit derſelben bezeichung ges het er in eins andern Menſchen geſtaltnißi undweckt in einem andern auch eine ſolche Forme in der Signatur auff / daß alſo bender Geſtaltniß in einer Form miteinander inqua liren, alfdann iſts ein Begriff ein Willerein Geiſt / ond auch ein Verſtand . Und dann zumandern verſtehen wir ,daß die Signatur oder Geſtaltniß kein Geiſt iſt , fondern der behelter oder kaſten des Geiſtes darinnen er liget i dann die Signatur ſtehet in der Effenz/ oud iſt gleich wie eineLaute die da ſtille ſtehet/die iſt ja ſtum vnd vnverſtandeni foman aber darauff ſchlägt/fo verſtehet man die geſtaltniß / inwas form und zubereitung fie ſtehet/vno nach welcher ſtim ſie gezoge iſt ? alſo iſt auch die Bezeichung der Natur in threr Geſtaltniß ein ſtum Weren , ſte iſt wie


Kt

VM , Č A P. I.

eint zugericht Lantenfpiel auffwelchem der Willengeiſt ſchlågt,welche Setten er trifft Ini die klingen nach ihrer Eigenſchafft . Menſchlichen gemåte liget die Signatur ganz künſtlich zugerichtet / Nach dem Weſen allee Weſen /vñ fehlet dem Menſchen nichts mehr / als der künſtliche Meifter der fein Inſtrus ment fchlagen kan /das iſt der rechte Geiſt der hohen machtder Ewigkeit / ſo aber derfelbeim Menſche erwecketwird/daß er im Centro de Gemüths regen wirð / fo chlåget er das Ins ſtrument der Menſchlichen geſtaltniß : als dann fo gehet der geſtaltniß mit dem Wallim Worte vom Monde auß : wie dann ſein In ſtrument in der Zeit feiner Menſchwerdung gezogen iſt/affo lautet es /ond alſo iſt ſeine ers tentniß : daß inner offenbahret ſich im Nalle deß Wortes , dann das iſt der gemühtes nas türliche Erkentniß ſeiner ſelbſt.Der Menſch hat zwar alle Geſtaltniße aller drey Welt in jhme liegen , dann er iſt ein ganzbilde Gottes oder deß Weſens allerweſen / allein in ſeiner Mefchwerdungwird die ordnung in jhme ges ſtellet : dann atida ſind dren Werckmeiſterin jnie/welche ſeinegeſtaltniſ zurichten /alß das, drenfache fiar, nach den dren Welten / vnd find in Ringen vmb der geſtaltnifrund wird teru geſtaltniſ afldanach dem Ringen figuriret , melcher Meiſter das Ober - Regiment behelt und in derPffenez bekompt/nach demewird di Inſtream 4. vj


Inſtrument gefogen vnd der andern liegen verborgen , vnd gehen mit jhrem hall hinten nach /wie ſich ſolches klar beweiſet. Sobald der Menſch zu dieſer Welt gebohren iſt Iro ſchlåget ſein Geiſt ſein Inſtrument / fo fihet man am euſern hall vñwandel ſeine inſtehens degeſtaltnuß im guten oder boren : dann wie ſein Inſtrument lautet i alſo gchen auch die Sinnen auß der effens deß gemütes /ond ale ro fehret der euſſere willen geiſt mit ſeinen ges båhrden / wie man das an Menſchen vnd Thieren fihet/ wie alſo ein groffer unterſcheid der gebåhrung fer i dann ein Bruder und Schweſter nicht thut als der ander . Serner iſt vns zu erkennen / daß ob gleich alſo ein fiatdas ober Regiment behålt/ vnd die geſtaltniß nach infiguriret , daß ihm doch gleichwol die andern zwer) ein Hall thun , ſo nur jhr Inſtrument geſchlagen wird/ als man dann ſolches Rihet/daß mancher Menſch auch manches Thier / ob es ſehr boß odergut geneis get iſt/ doch von einem gegenhall zum böſen oder guten bewegetwird /vnd der offtſeine in gebohrne geſtaltnuß fincken left / wann ihm der gegenhalf auff feiner verborgenen Lauten oder geſtaltnuß ſchlåget /wieman ſihet / daß ein bofer Menſch doch offt von einem guten jur ruhe ſeiner Bofheit bewegetwird / wann jhme der frommemit ſeinem liebreichen Seis Ite ſein verborgen Juſtrument ſchlägt: Deß gleichen

--

DE SIGNATYRA


RER V M , CAP. I.' gleichen geſchiehet es auch mit dem frotñen / o jhme der Böſe mit dem Geiſt ſeines grims Tein verborgen Inſtrumentſchlåget / ſowird im frommen auch die Zorngeſtaltnuß erwes cket /vnd iſt je eines wider das ander gereizti daß eines deſ andern Arzt ſenn ſoll dann wic die geſtaltnus deſ Lebens iſt i das iſt /wie die Lebensgeſtaltnuß in geit deß Fiat in der Menſchwerdung figuriretwird , alſo iſt auch ſein natürlicher Geiſt den er vhrftendet auf derefſeniz aller dren Principien.vnd einen ſol chen willen führet er auch auß ſeiner Eigen ſchafft: nun aber mag ihm derwille gebrochen werden / dann ,wann ein Starcker vber jhi kompt / und weckt ſein Inner geſtaltnuß auff mit ſeinem ingeführten hall vndwillen geiſti ro verleuret ſein Oberregiment das Recht vnd die gevald / wiewir ſolches an der Son nen gerald fchen /wie ſiemit jhrer machtei ne bitter und ſauer fruchtin eineSüſſigkeit un Liebligkeit qualificiret: Deßgleichen auch wie ein guter Menſch vnter einem böſen hauffen berderbe / auch ein gutes Rraut auff einem boſen Acker nicht ſeine rechte Tugend genug. ram erfeigen kan /dann es wird in dem guten Menſchen das verborgene böſe Inſtrument erwecktívnd in dem Kraut auch eine ride : wertige Eſſentz von der Erden /daß afft dis gute in ein böſes / vnd das böſe in ein gutes verwandelt wird / vndwie es nun in der ges wald # vij


DE SIGNATVRA 14 wald der qualitet inne ſtehet / alſo bezeichnet fich es im euſſern in ſeiner euſſerlichen Forme vnd geſtaltniß der Menſch in ſeinem Redeni Willen vnd Sitten / auch mit der Form der Glieder , die er alſo zu derfelben geſtaltniſ hat und brauchen muß ſein inner geſtaltnif; zeichnet jhn auch in der geſtaltniß des Ange fichts / debgleichen auch ein Thier / ſtem ein Rrautvnd auch Bäume/ ein jedes ding wie es in ſich iſt , alſo iſt es auch aufwendig bezeichs net/dann ob es gleich geſchiehet / daß fich offt ein ding vom böſen ins gute / vnd vom guten ins bofe verwandelt ſo hat es doch ſeinen euf ferlichen Caracter/daßman das gute oder hos ſe/das iſt die verwandlung kennet : dann den Menſchen kennetman hierin an ſeine tågli chen vbunge/jtem an ſeinem wandel ondwors ten /dann das ober Inſtrument wird immer geſchlagen /welches amſtårckeſten iſt gefogent/ alſo iſt auch ein Thier/ſo dj boſe iſtion iſt aber mit gewalt gebendiget/ vnd zu anderer £ igen . ſchafft gezogen werden / leftſeine erſte inſtes hende geſtalt nicht leichtlich mercken / dieſelbe: werdedann erreget / ſo gehet fie für allen ans dern geſtalten herfür : alſo iſts auch mit den Rräutern der Erden ſo ein rautvom bôſerts Ucker in ein guten geſåhetwird / kriegets gu hand einen ſtarcken Leib / auch lieblichen Ruch und krafft / ond'erfeiget die inner Eſſentz in euſſern /ond iſt kein ding in der satur das ges fchaffen


KER V M , CA P.' I. ſchaffen oder gebohren iſt , es offenbahret ſeine innerliche geſtalt auch euſſerlich /dann das in trere arbeit ſtets zur Offenbahrung / als wir folches an der krafft bud geſtaltniß dieſer Welt erkennen , wie ſich das einigewefen mit der außgebåhrung in der Begierde hat in eis aem gleichniß offenbahret / wie es fich hat in fo viel Formen vnnd Geſtaltniß offenbahret/ alf wir ſolches an Sternen und elementen fo-wol an den Creaturen /auch Bäumen und Rråutern ſehen vnd erkennen / darumb iſt in der Signaturder gröfte verſtand /darinnen fich der Menſch Calf das Bild der gröſten tu gend nicht allein lernet ſelber kennen /fondern er mag auch darinnen /das -Wefen aller We fen lernen erkennen 7 dann an der eu ſerlichen geſtaltniß aller Creaturen ,an ihrem trib vnd begierde / item an jhrem außgehenden hall ſtim ond ſpraacher kennet man den verborgnē Geiſt , dann die natur hat jedem dinge ſeine fpraache (nach ſeiner Leſſeniz ond geſtaltniß ) gegeben / dann auf der Elfenrz vhrſtåndet die fyraache oder der hall / von derſelben Lſſeniz fiat kompt der Leſeniz qualitet/ in dem außges henden .hall oder krafft/den lebhafften im hall, und den effentialiſchen /im RuchiRrafft und geſtaltnißz : ein jedes ding hat ſeinen Mund zur offenbarung/vnd das iſt die Natur ſpraa che/ darauß jedce ding auß feiner eigenſchafft bedeti und ſich immer ſelber offenbahret / oud dar:


DE SIGNATVRA 16 darſtellet worju es gut und nur ſeni danu ein jedes ding offenbaretſeineMutter/die diekſ ren ond den willen zur geſtaltnuß alſo gibt. CA PVT II. Von der Widertvertigteit und dem Streit in dem Wes fen aller Weſen . O dann der geſtaltnuß fo manch und vielerley find i da je eins einem anderu willen auß ſeiner Ligenſchafft herfår bringti als das ander / ſo verſtehen wir hierinnen die Widerwertigkeit und den ſtreit in den weſen aller weſen /wie je eines das ander anfeindeti vergifftet / vnd todet / das iſt / ſeine Eſſentz und den Geiſt der Ellenzvberwindet / vnd in ein ander geſtaltnuß einführet / davon Kranckheit und das Wehethun entſpringet/ wann eine Ellentz die ander Jerbricht. Ond dann berſtehen wir auch hierinnen die Ariz . nen /wie eines das ander heilt/vnd zur ges ſundheit bringt/vnd ſo dieſes nicht wehre/ ro werekeineNatur , ſondern eine ewige Stiller und keinWilleſdann der Widerwille macht die Bewegligkeit vnd den Vhrſtand de ſus chens/daß die widerwertige Qual /die Ruhe fuchet / vnd ſich in dem Suchen nur ſelbſt ers hebt/ond mehr entzündet/ vnd iſt vns ju ver: ſtehen /wieder Arzt in der gleichheit eines je Den dinges ftche/dan in der gleichheit entſtehet deß willes erfüllung als ſeine hochſtefrewder dann ein jedes ding begehret einen willen reis nes


#

RERVM , CAP II. nes gleichen / ondmit dem Widerwillen wird es gekrånckt / ſo es aber einen willen ſeines gleichen bekompt / fo erfretvet fichs in der gleichheit/vnd erſincet darinnen in die Ruher und wird auß der Feindſchafft eine Frewder dann die ewige Natur hatnichts / als nur eine gleichheit auß ſich in jhrer begierde ges und ſo nicht eine immerwährende bohren Permiſchungwehre /ſo wehre in der Natur cin ewiger Friede/aber alſo würde die Natur nichtoffenbarı in ſtreit wird ſie offenbar/daß fich ein jedes ding erhebet / ond wilaus dem Streit fliehen in die ſtille Ruhe/ vnd nur das mit auff ſich ſelber in ein anders laufft / vnd den ſtreibt nur dadurch erwecket. So finden wir klar im Liecht der Nature daß der Widerwertigkeitnichtbeſſer mag ges rathen werden / vnd hat keinen höhern Art als die Freyheit,das iſt das Liecht der Nas tur /das iſt der Geiſtes begierde / vnddann finden wir daß der Eſſenz nicht mag beſſer gerathen werden als mit der gleichheit / dann die Eſſenziſt ein Weſen 1 vnd jhre Begierde ſtehet nachweſen /ſo begehret'ein jeder ſchmack nur eines gleichen und ſo er den bekompt so wird ſein hunger erfället vnd geſtillet/ond hóa ret auffgu hungern / vnd erfrewet ſich in fich ſelber /davon erſincket die Rranckheit in einc Ruhein ſich ſelber / dann derhunger der Wis. derwertigkeit höret auff zu qualificiren .


DE SIGN A T V R A Sodann das Menſchliche leben in drehen Principien ſtehet/als in drenerlen Effenz, önd auch einen drenfachen Geiſt auß jeder & ſenz Eigenſchafft hat,als nach der ewigen Naturi nach deß fewersLigenſchafft/vnd zum andern nach deß ewigen Liechts / vnd der Göttlichen weſenheit Eigenſchafft/vnd zum dritten /nach der euſſern Welt eigenſchafft / fo iſt vns bens des deſſelben drenfachen Geiſtes vnd auch der drenfachen Effen vnd willens eigenſchafft zu betrachten / wie fich ein jeder Heiſt ſampt ſeis ner Eſſenz in ſtreit und kranckheit einführer und was feine Eur vnd Arznen ſer . Wir verftehen , daß außer der Natur einte ewigeStille ond Ruhe ſen / als das Nichts / und dann verſtehen wir / daß in dem ewigen Nichts / ein ewiger Wille bhrſtånde , das 2 Nichts in Breas einzuführen i daß ſich der wille finder fühle und ſchawe/dann im nichts wehrederwille jhmenicht offenbahr/ſo erkens nen wir aber / daß ſich der Willen ſelber ſus che/vnd in ſich ſelber finde / ond ſein ſuchen iſt eine Begierde/ vnd fein finden iſt der Begiers dewefen / darinnen ſich der Wille findet. Le findet nichts als nur die eigenſchafft deß hans gers /welche er ſelber iſt/ die jeucht er in fich das iſt/er jeucht ſich ſelber in ſich / vnd findet ſich ſelber in ſich / vnd fein in ſich ziehen macht: in jhme eine Beſch atung oder Finſterniß /wels che in der Freyheit als im Nichts nicht iſt/dañ :


RER V M , CA P. II. der Frenheit willen beſchatet ſich ſelber mit der begierdeweſen , dann die Begierde macht weſen /vnd nicht der Wille/ſo dann der Wille alſo mit ſeiner begierdemuß im finſtern ſtehēl foiſt das ſeineWiderwertigkeit/ond fchopffet ihmein ſich einen andern willen von der fins ſterniß auß zugehen wider in die frenheit/ alf in das nichts /ond mag doch außer ſich nicht die Frenheit erreichen / dann die begierde ges het auß fich /vnd macht Qualvnd Finſterniſ , fo muß der wille ( verſtehet der ang geſchöpf fewillen in ſich gehen / ond iſt doch kein abs trennen / dann in ſich für der Begierde iſt die Freyheit als das nichts / romag doch auch der willenicht ein Nichts ſeyn /dann er begeha ret ſich in den Nichts zu offenbaren / vndmag doch auch keine offenbahrung geſchehen , als nur durchsweſen der Begierde/vndjemehr der wiedergefaſte wille der offenbahrung begeh retijemehr vnd ſtrenger jeucht die begierde in ſich und macht in fich drey Geſtalte i als das Begehren / das iſt Werbe / ond gibethärtig . keit/dann es iſt ein Pinſchlieſſen /davon Rål. te vhrſtåndet/ond das ziehen machet Stachel oder Rügung in der hårtigkeit eine feindung wider die herbe an ſich gezogene Nårtigkeit/ das Ziehen iſt der andereGeſtalt / vnd eine Drſache deß Bewegens vnd Lebens / vnd Reget ſich in der Werbigkeit vnnd Hårtigo keit / welches die Wertigkeit als das Lins ſchließe


A DE SIGN TVR A 20 ſchlieſſen nicht dulden mag / und derowes gen viel hefftiger an ſich zeugt den Sta chelzu halten /vndwird doch der Stachel das durch nur ſtårcter . Alſo wil der Stachel vber ſich vnd quericht/vnd mag dz doch nicht volla bringen / dann dieVårtigkeit/ als die Begier , dehållt jhnı ſo ſtehet er gleich einem Triangel vnd Creutzrade, daß (weil er nit von der ftet teweichen kan drähend wird /davon die vers miſchung in der Begierde entſtehet/ als die Effenz oder die vielheit der Begierde / dann das drähen macht eine jmmer wirrung vnd brechung / davon die angſt /als das wehedie dritte fühlung der geſtalt entſtehet. Dieweil aber die begierde als die herbigkeit dadurch nurſtrenger wird (dañ von der Rů gung entſtehet der grim vnd die Natur / alfi Das bewegen , ſo wird der erſte willegur Bes gierde gan ſtrenge und ein hunger / dann er iſt in einem harten ſtachlichten dürren weſent > und mag davon auch nicht entflihen dann er machet felber das weſen / vnd beſitzet es dann auch dann alſo findet er ſich jetzt auf dem Nichts in Erwaß / vnd das Etwaß iſt doch ſein widerwille/ dann es iſt eine onruhe.Der frene wille iſt eine ſtille Liebe und Zorn / Patter vnd Sohn / das iſt nun der ohrſtand der Feindſchafft , daß die Natur wider den frenen Willen laufft/ vnd fich ein ding in fich ſelber findet/ond verſtehen allhie das centrum der


RIR V M.CA P. II. der Natur/mit drenen geſtalten / im vrſtandi alf im erſten Principio iftsGeiſtrim anoniſt Liebe und im dritte Principio iſts Wefen /on heiſſen die 3 geſtalte im dritten Principio, Sul phur,Mercurius,vnd Sal/dif verſtehet alſo /Sul iſt im erſten Principio der freyeWille oder die Luſtin dem Nichts zu etwaß / es iſt in der Frenheit außer der Natur / phur iſt die Bes gierde der frenen Luſt/ undmachet in fich in dem phurals in der begierde ein Weſen / vnd daſſelbe Weſen iſt ſtrengewegen deß angies hens/ond führet fich in dren geſtålte ein / wie oben gemeldet/vnd fôret in die vierte geſtalter als auf ferver im phur wird 8 ervigen vñ auch der eufernNatur vrſtand verſtandē/dann die hårtigkeit iſt eineMutter der Schårffe aller weſen vnd ein behälter alles weſens /auß dem Sul / als auß der frenheit luſt /wird die finſter angſt ein ſcheinend Liecht / vnd im dritten Principio als im euſſern Reich iſt das Suldg Dele der Natur/darinnen das Leben breñet. Nun iſt aber das phurals die begierde nicht von dem Sulgetrennet/es iſt ein Wort / vnd iſt auch eiu verſtand / ein weſen / vnd ſcheidet ſich aber ſelber in zwo Ligenſchafften .i als in fremd ond Leid / in Liecht und Finſternuß , dann es machtzwoWelt,als ein finſter fewer Welt in der ſtrengheit/ und eine liechte fewer Welt in der luſt der Frenheit/dann die luſt der Freyheit iſt die einige vrſache/daß das Femers ſcheineti


DE SIGNATVRA ſcheinet/dann das vhrſtåndlichefewerxiſt fine ſter und ſchwartz , dann im fervriſchen ſchein ) wird im bhrſtand die:Gottheit verſtanden / und im finſtern , als in der Angſtqual, wird der Ohrſtand der Natur berſtanden / und vers ſtehen ferner den Arzt hierinnen. DieQual iſt Der freien luſt als der ſtillen Livigkeit Arzt , dann die ſtille findet ſich darinnen im Leben / fie führet ſich durch die Angſtqual in der bes gierde ins Leben / alß in die Frewden reich daß nemblich das Nichts ein ewig Leben iſt worden :vnd das ſichs funden hat/welches in der ſtille nicht fenn kan . Zum andern finden wir alswie das Sul/df iſt/der freyheit luſt der begierde als der ångſt lichen naturUrezt ſey /dann derglantz der frens heit/bom angezündetë fewer auf der Natur/ leuchtetwieder in der finſtern Ungſt / vnd er füllet die Angſt mit der freyheit darin der grim erliſcht /vnd das drähende Xaht ſtill ſtes het/oñ an ſtatt deß dráhens ein ſchall in 8 EP ſenizwird. Dieſes iſt nū die geſtalt deß Geiſt lebens / vnd deß effentialiſch Lebens/ Suliſt der ohrſtand deß Fremdenleben / ond phur iſt der vhrſtand defeffentialiſchen lebens/die luſt iſt für und außer der Natur / welche das rechte Suliſt/vnd der Seiſt wird in der natur offen barrals durch dieQual/vnd ſolches in zwener len geſtalt i als nach der Frenheit luſt in einer Frewdenqualion nach der angſt begierde luſt/ nach


R ER V M , CA P. II. nach herbe ftachlicht feindigbitter som Stas che : vnd nach der Angſt deß Rades gantz mordiſch ond feindig /ond wohnet ein jede Eta genſchafftin fich felbſt /ond find doch in einan der :Hirinnen wird Gøttes Liebe und Zorn berſtanden , ſie wohnen in einander / vnd keins begreifft das ander / und iſt doch eins deſ ana dern Arzt : berſtehedurch die Imagination , Dann das ewigeiſt Magiſch . Die ander geſtalt in der Natur liſt in der Ewigkeit das Rad mit dem ſtachlichten bit tern.effentien ,dann allda entſtehet dieeffent , berſtehetmitder verwirrung/dann das nichts iſt ſtille ohnebewegen ,aber diewirrungmacht das nichts beweglich: im drittē Principio aber als im Reich in Eſſenz vnd Qual der euffers Welt , heiſſet die geſtalt Mercurius , die ift · feindig bnd gifftig/ ond die vrſach deß Lebenst bond Regens/auch die vrſach der Singen als da fich ein Blick in der vnendligkeit ſchopfo fet/ vnd dann auch hinein verteuffen mag / da auß einem einigen /die ongründliche und ohne fahlbare orſtanden mag. Dieſe geſtaltiſt die Pnruhe und aber der Sucher der Ruhe und mit jhren Suchen machet fie Vnruhe. Sie macht fich felber zu jhrem eignen Feinder jbre Urguen iſt zweverlen dann jhre Bes gierde iſt auch zweyerler / als nach der Luſt der Freyheit und nach der Stille ond Sanfft: und dann auch im Jungernach dem Auff


24

DE SIGNATVRA

aufſteigen der vnruhe/ond daß ſich ſelber fine den .DieWurtzelbegehretmit dem erſtēwil. kennur freidei und kan die auch anders nicht erreichen als durch die feindliche Qual/ dann im ſtillen Nichts mag keine Fremde ent ftchen /fie muß nur durch bewegung vnd er hepung entſtehen daß ſich das Richts findet. So begehretnun das gefundene i wider in den willen deß ſtillenichts /daß es darinnen fremdevnd ruhehabéiond das Nichts iſt ſeis ne Arznen i und den Suchers oder finders Artzner iſt der grim und die gifft, das iſt ſein gefunden Leben /als wir dieſes ein erems pel an der gifftigen Galt haben / auß welcher im leben fremd ond leid enſtehet/darinnen wir alſo gwenerlen willen verſtehen ,als einen fum grimmigen Fewer vnd angſtlichen qual Les ben /gum ohrſtände der Natur/vnd einem gum Liechtleben als zur frewde der Natur, dieſes nimpt ſeinen vhrſtand alſo auß dem ewigen Nichts. Deß euffern willens Arzt iſt die luſt der Frenheit / ſo er die erlangt ſo macht er die fremdenreich in fich / vnd das ander alß der Natur wille / ift jhr Arzt und Helffer der grim in der hungrigen begierde vnd hirinnen verſtehetman Gottes Liebe und Zorn / vnd svie in jedem Leben boſes vnd gutes im cen troſen /vñwie kein fremde ohn leid vrſtånden moge :undwie eins den andern Arztſen /ond berſtehen allhie den dritten willen der auß dies


R ER V M , CAPVT 11.

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dieſem beiden als auß ſolcher Effeniz/ als auf der Mutter ſeinen vrſtand nifi als den Geiſt welcher dieſe bende eigenſchafften in fich hati und iſt ein Sohn der eigenſchafften /vnd auch ein Herz derſelben / dann in jhmeſtehet die ges walt /er mage erwecken welche eigenſchafft er will/die eigenſchafften ſtehen in dereſſent /on ſind gleich wie ein gugerichtet leben , oder wie ein In-ſtrumentmit vielen ſtiñen welche ſtil leftehen , onder der Geiſt als der außgang iſt daswahreLeben /er mag df Inſtrumentſchla gen wie er wilt/in der boren oder guten / nach liebe oder Zorn / vndwie er ſchlåget / wie das Inſtrument lautet/ſo wirds von feinem Ges genhalt /als von der Gleichheit angenommen . Wird die ſtimmeder Liebe als der Frenheit begierde geſchlagen , ſo wird der hall von der ſelben Freyheit und liebe luſt ejngenommen / dann es iſt jhr geſchmack vnd jreswillens bes gierde åhnlichrein gleiche luſt fengt die ander / alſo auch im gleichen von der Feindſchafft und widerwillen /wird d : Inſtrumentnach der be gierdezurNaturgeſchlagērals im grim / jorit vnd bittern Falſchheit/ſo nimbts auch derſelbe Gegenhall vnd grimmige begierde ein / danit es iſt ſeiner Eigenſchafft und eine Erfüllung ſeines hungers /darinnen wir dann die begier de der Liecht / vnd auch der finſtern Welt verſtehen , zwenerley Qual vnd Eigenſchafft : Die begierðeder Frenheit iſt fantf vñ leichter


A

26

DE SIGNATVR

und wird gut genant / und die Begierde jur Naturmacht ſich in ſich finſter/důrre ,hung rig vnd grimmig : diewird Gottes zorn ge nant/vnd die finſter Welt als das erſte Prin cipium ;vnd die Liechtwelt das ander Princi, pium , vnd iſt vas alſo zu verſtehen , daß zwar Fein abtheilich Weſen ſen / ſondern eines hält das andere in ſich verſchloſſen / vnd eines iſt deſ andern anfang vnd vrſacher auch heylung und Arznen /welches erwecketwird das fries get das Regiment/ond offenbaret ſich im euf ſern mit ſeinen Caracter , und macht eine ges Italtnuß nach ſeinem willen in euſſern nach fich / wie man ſolches an einem erzůrneten Menſchen oder Thier ſthet:/ ob gleich der euſ fer Menſch und Thier nit in der jnnern Welt reynd/ſo hat doch die euffere Natur eben dies felbe Geſtaltnuße/dann ſie vrſtåndetvon der jnnern /vnd ſtehet auff der jnnern Wurzel.; Die dritte geſtalt iſt die Angſtigkeit 7 die vrſtåndet in der Natur von der euffern und andern / vnd iſt der erſten und andern Behal ter oder Erhalter / ſie iſt in ſich das ſcharpffe . fiat , und die ander geſtalt hat das Verbum , als die Eigenſchafftzum Worte / vnd fie ftes het in drenen Eigenſchafften / vndmacht auf ſich mit der drenen die vierte , als das fewer in der auß-Geburt / als im dritten Principio wird ſie Sal oder Salz genantnach jhrer ma teria,aber in jhrem Seift hat ſie viel Geſtåls te/dann


RERVM CA P.

II.

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te daun fle iſt die Bewerwurzel 1 diel groſſe Angſt i fie vrſtåndet zwiſchen und auf der Herbigkeit/vnd Bitterigkeit in dem (trengen in ſich ziehen , ſie iſt die Weſenheit deſ inges fognei als die Leibligkeit oder begreiffligkeit/ vom Sulphur iſt ſie ſchweflicht/vndvommer curio ein Plitzi file iſt in ſich ſelber peinlich als cine Schårpffe deß ſterbens / und das vom Tcharpffen anziehen der Herbigkeit. Sie hat fwenerlev Fewer in ſich als ein kaltes vnd ein hißiges / das kalte vrſtåndet von der Herbig keit/vom (charpffen anziehen / vnd iſt ein fin ſter ſchwarz Fewer;ond das hitzige vrſtåndet vom Stachel deſ treibens in der Angſt / in der begierdenach frenheit/ond die frenheit iſt auch ſeine angindung /ond deß kalten Fewers iſt der wütende Stachel ſeine erweckung . Dieſer dreyen Geſtalten ſeynd in einander , als eine/ vnd rennd auch nur eine / theilen ſich aber durch den vrſtand in vielGeſtalte/vñ has ben dochnur eineMutter als der begehrende wille zur offenbarung ,der heiſſet Patter der Natur und des Weſens aller Weſen . Nun iſt der Ungſtigkeit oder deß Saltzs geiſtes hunger zu betrachten / vnd dann auch Teine erſättigung oder erfüllen . Die angſthat in ſich zween willen / vom vrſtand deß erſter willens auß der frenheit zur offenbarung ſet ner ſelber / als der erſte wille iſt für Natur , und der ander widergefaſte DBitte riſt deſ erſten Bij


28

DE SIGN A T VRA

erſten Sohurder gehet auß der Offenbarung wider in ſich in die Frenheit/ dann er iſt in der Iratur ein ewig Leben worden / vnd beſitzt doch nicht die Natur eſſentialiſch / ſonderi wohnet in ſich /vñ durchgehet dienatur ſchein lich /vnd der erſte willen gehet auß fich : dann er iſt die begierde der offenbahrung / cr ſuchet ſich auf ſich / vnd faſſet aber die begierde in ſich / er begehret das inner auß ſich auß zu führen alſo hat er zivo Eigenſchafften :mitdem in ſich ſuchen machet er das Centrum der na tur/dann es iſt gleich einer giffe im willen der ſchrecklichen erhebung gleich einem plitz vnd Donnerſchlage/dann dieſe begierde begehret nur Angſt / vnd ſchrecklich zu ſeyn /ſich in fich zu finden / auf dem Nichts in Etwas: bnd die ander geſtalt gehet als ein Schråck og erbohr ner hall auß fich / dann es iſt nicht den erſten willens begierdeim ſchrecklichen todt zu bleis ben /ſondern ſich nur alſo auf dem Nichts auß zu führen /vnd ſich ſelber zu finden :ond verſtes henmit den Centro in ſich /mitder erhebenden Grimmigkeit/ mit dem grimmen Willen zur Natur /die fiyfter Welt / vnd mitdem auß gange auf ſich zur offenbahrung/die cuſTere Welt: vud mit den andern willen auf der er : ſten , der wider in die Frenheit eingchet,die Liechtwelt oder freidenreich oder diewahre Gottheit. Der finſternWelt begierde iſtnach Der Offenbahrung/altz nach der cuſſernWelti dicfeloc


RER V M , CA PVT 11.

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dieſelbeWeſenheit in ſich zu ziehen / als den grimmen hunger damit zu ſtillen /vnd der euſ ſern Welt begierde iſt nach der Eſſensz oder Leben /welches von der Pein vnd Angſt ents ſtehet. Ihre begierde in fich iſt daswunder der Ewigkeit/ein myfterium oder Spiegel / oder das gefundene deß erſten willens zurNatur: dieſer euſſern Welt begierde iſt Sulphur,Mer curius vud Sal : dann ein ſolch Weſen iſts in ſich als ein hunger nach ſich ſelber /vnd iſt auch ſein eigen erfüllen / dann Swlbegehret phur, und phur begehret Mercurium , vnd die alle bende begehren Sal/dann Sal iſt ihr Sohn / den ſie aufbrüten in jhrer begierde /vndwird hers nach ihr Wohnhauß / vnd auch Syeiſe; eine jedebegierde begehrt nur die Weſenheit de Saltzes nach ſeiner Eigenſchafft / dann das Salz iſt vielerley) / ein Theil iſt Scherffe der Rålierond ein theil Scherffe der Şişe. Item cin theilSchweffel und ein theilSalniter vom Mercurio , dieſe Ligenſchaffte ſind wel in eins ander als eine : Uber ſie ſcheiden ſich doch ei ne jede in ſich ſelberwohnende/ dann fie find unterſchiedlicher Eſſeniz/vnd ſo eine in die alle der eingehet ſo iſts Feindſchafft / vnd ein Scråck als wir diß am Donner vnd Wet terleuchten verſtehen :das geſchichtwann ſich diegroiſe angſt als aller Salße Mutter /ber ſteht die dritte geſtalt der Natur impreſſety Bas geſchicht vom anblicke der Sonnen daß . fie Biij


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DE SIGN AT VRA fie die hizige Fewers geſtalt erweckt/ Toiſt fie durchdringende als de Fervers eigenſchafft iſt / vndwann ſie den Salniter erreichet / so zůndet ſie ſich an /vnd der Salniter iſt in fich der groſſeSchräck im Mercurio als der Blitz oder ſtachel/ der fehrt in die Kälter alſo in die . kalte (charpffe deß Salzgeiſtes / dieſelbe tålte erſchrickt alſo ſehr får den plirze deß Fevers / und Rafft fich augenblicklich in ſich davon wird ein Donnerkeil oder ſchauwer Plizz ! welcher im Schräcke ſchlåget/vñ der Schrack fehret vnterſich / danner iſt ſchwer von der · Rålte /vnd der Salnitriſche Geiſt iſe leichte vom Sewer/ der führet den Donner oder hall quericht/wie man das im Gersitter vnd Don nerhøret.Bald darauff gehet der Wind oder der Geiſt auß allen vier geſtalten gegen eins ander /dann ſie ſenud alle vier in durchdrings genden ſchråcke angezündet / ſo folgetdarauff Nagel und Regen / der Nagel Rafft ſich zu ſammen in der Rålte in der Eigenſchafft des kalten Salrgeiſtes / dann der grim jeucht an ſich /vndmacht das Waſſer zu Enſſe/vnd das Waſſer vrſtånde von der Sanfftmut/als von der Begierde deß Liechts / dann es iſt der Sanfftmuth weſenheit/ das zeucht der kalte Saltzgeiſt zuſammen daß es tropflich wird / vnd fålt auff die Erden / Dann für der zuſam men ziehung / iſts nur wie ein Nebel oder Nauch /oder als ein Dampf 7 alſo ſehen wir dieſen


31 R ER V My C AP. 11 dieſen grund eigentlich am Donner vndWet terleuchten , dann der Plisz oder himblitzen gehet allezeit vorheridas iſt der angezündetc Salniter :darauff folget der ſchlag im ſchráce der kälte /wie jhr dann fehet/ ſo bald ein ſchlag geſchihet ſo gehet ein kähler Wind / vnd offt gar gwirblicht und drähend / dann die geſtalte der Natur rennd erweckt / vnd ſeynd als ein dráhend Rad / vnd alſo führen ſie auch ihren Geiſt der Wind. CAPVT III.

Bom groſſen Myfterio aller Wefert. Sink recht? Günſtiger Leſer ,merckeden wir verſtehen nicht mit ſolcher Beſchrei. bung einen anfang der Gottheit/ ſondern wir Jeigen euch die Offenbahrung der Gottheic durch die Natur 7 dann Gott iſt ohne An. fang /vnd hat einen ervigen Anfang / vnd ein ewig Ende /das iſt er ſelber/ vnd die Natur der innern Welt iſt in gleichem Wefen von Ewigteit vir geben euch diß vom Göttlichen weſen zu verſtehen : auffer der Natur iſtGott ein Myſterium ,berſtehetin dem Nichts/ dan auſſer der Natur iſt das nichts / Das iſt ein Auge der Ewigkeit / ein vngrundlich Augei das in nichts ſtehet oder fihet, dann es iſtder yngrund / ond daſſelbe Aluge iſt ein Willei verſtehet ein Sähnen nach der Offenbahrung das Nichts zu finden . Nun iſt aber nichts


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DE SIGNATVRA får dem Willen /da der Wille etwas möchte finden , da er eine ſtåtte ſeiner ruhe hätte / To gehet er in ſich ſelber ein / vnnd findet ſich durch die Natur ſelber . Pnd verſtehen im Myfterio auſſer der Natur im erſten Willen zwo Geſtalte / als ein Geſtalt zur Natur i zur offenbahrung deß wunder Auges / vnnd die ander Hea ſtalt wird auß der erſten erbohren / die iſt eine Begierde nach Tugend vnnd Rrafft / vnd iſt deß erſten willens Sohn ſeine Begierde der fremdenreich : Vnd verſtehet ons alio die Begierde iſt außgebender und das Auſgehen ift def Willens und der Begierde Geiſt / dann & iſt das Webens vnd die Begierde macht eine Geſtaltnuß im Geiſt als formungen der vueudlichkeit de Myſterii. Vnd dieſelbe Geſtaltnuß iſt die ewige Weißheit der Gottheit/ vnnd verſtehen hiers innen die Drenheit der einigen Gottheiti deſfen Grund wir nicht ſollen wiſſen / wie der erſte While im Ungrunde vou Ewig keit vhrſtåndet , welcher Datter heiſſet / alleine die ewige Geburth erkennen wir / und viiterſcheiden die Gottheit / was pur und alleine antrifft die Gottheit / oder das gute von der Natur / vnnd geigen cuch Das Arcanum der größten Heimligkeit / nem fich wic ſich der Vngrund oder die Gott heit


RER v M , CAP. III.

ig heit mit dieſer ewigen Gebährung offenbah re/dann Gott iſt Geiſt / vnd alſo ſubtile als ein Gedancken oder Wille / vnnd die Natur iſt ſein leiblich Weſen / verſtehet die ewige Natur/ vnd die euſſere Natur dieſer ſichts baren greifflichen Welt / iſt eine Offenbas rung oder Auß - geburt den innern Geiſtes vnd Weſens in Böſen und Guten / das iſt eine darſtellung vnd figürliche Gleichnuf der finftern fewer vnd liecht Welt / dyd wie wir euch oben gezcuget vom vhrſtand deſ Dons ers vnd Wetterleuchtens mit dem Schawer fchlagen / alſo iſt vnd ſtehet die innere Nar tur der innern Welt auch in der gebährung/ dann die cuſfere Geburt uimbt jhren vhrs ftand von der innern / die inner Seburth iſt der Creatur vnbegreifflich / aber die euſſere iſt ihr begreifflich / jedoch begreiffet ein jede Eigenſchafft ſeine Mutter darauß ſie iſt er bohren worden . Als die Seele begreifft die innere ewige Natur vnd der Seelen Geiſt / als die edle Bildnuß nach Gott ergreifft die Geburt der. Engliſchen liechtWelt/ vnd der Sıderiſcheund Elementiſche Geiſt / ergreiffet der Sternen und Elementen Geburth vnd Eigenſchafft. Ein jedes Uuge ſihet in ſeineMutter dar auß es iſt erbohren worden . So wollen wir euch nun die gebah. rung aller Wefen auf allen Muttern bad Allfången darſtellen , wie einz Gebar B


DE SIGNATVRA

Gebåhrung auf der andern gehe i vñwie eine der andern vrſache fen /vnd Tolches auſ aller drener Mutter Augenſehen. Es fols nies mand vor vnmöglich achten 1 fintemahl der Menſch iſt eine gleichnuß nach /vnd in Gott ein Bildedeſ Weſens aller Weſen / vnd ſtes het doch nicht in der Creatur/ſondern in Sots tes macht/dann in dem kläreften Liechte ftes het allein das ſehen aller Weſen . Wirhaben obé gemelt/wie die Auß -geburt/als d ; Wefen dieſerWelt in 3 dingen ſteheralß im Sulphur, Mercurio und Sal. Nun müſſen wirs recht darſtellē,was es ſen /fintemal es alles von ein bhrſtand herrühret/ und dann wie ſein inner : liche Scheidung geſchehen / daß auf einem Anfangeviel Anfängewerden /das iſt nun zu verſtehen ,wie vorne vom Centro allerWes ſen gemeldet. Dann Sulphur ſtehet im ewigen Anfange in zweyen geſtalten / vnd auch im euſſern Anfange dieſer Welt alfo : als im in-. nern ſtehet die erſte Geſtalt / als das Sul in der ewigen Frenheit. Es iſt die Luſt deß ewis gen ongrundes /als ein wille oder vrſtand zur Begierde / ond der ander vrſtand iſt die Bes gierde /welchedie erſte Bewegung iſt als ein hunger gum Lewas / vnd im ſelben hunger iſt der ewige Anfang zur Natur der Sebåhres rin /ond heiſt Sulphur - als eine faffung der Frenheit als deß guten / vnd eine faſſung dee : Begierde als deß ſtrenger.in . ſich ziehens mit dec


RERVM , CAP" 116.

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der Begierde. Sul iſt im innern Gott / and Phur iſt die Natur / dann es macht einen Schwefelgeiſt / wie man das im euffern an deß Schwefels eigenſchafft fihet / dann ſein weſen iſt ein dürre in ſich gezogen Materia ; vnd iſt als peinlich und aufdringende fevris ger Eigenſchafft. Lr geucht hart in ſich / ond vertrucknet als ein dürrer hunger / vnd ſeine peinliche Eigenſchafft / dringet ångſtlich auß fich /der vrſtand iſt dieſes / daß er in zwenen Anfängen ſtehet/ als in der Begterde Eigens fchafft 7 welche ein einziehen iſt / vnd in deſ Liechts oder der Frenheit Eigenſchafft / wels che aufdringende ift / zur. Offenbahrung durch die Begierdeder Natur. Die Bes gierde 1 als das anziehen gibt die Warte / und iſt die vrſache deß fewers ond die Freya heit iſt eine vrſache deß ferverſcheines oder Liechtes /Suliſt liecht/vnd phur macht fewer. Jedoch mags im Sulphur alleine nicht zum Fewer vnd Liecht gebracht werden 7 fondern im Mercurio vnd endlich im Salwelches derx rechte Leib iſt aber nicht def; Schwefels fona dern der Erfeniz, ond de Waffers / vndvers ſtehen alſo/dag in der Effen begierderwelchex in der luſt der Freyheit entſtehet / alfo Sub .. ftantialiſch und weſentlich wird und worden iſt. Außwelchem die Schopffung der Welt ergangen iſt / dann man findet hierimen : deu Erden ſo wel aller Metale und ſteine is B vi SEN


VE SIGNATV RA geirſchafft/ſowol deß Geſtirnes / vnd den ors Atand der Elementen / alles auſ einer einigen Mutter /das iſt die luſt und die begierdedars auß alles gegangen iſt vnd noch gehet. Danit Mercuriuswird im Sulphur erboren /er iſtdas fcheiden /als fiechtvnd finſternuß von einandi das bråchende Rad und vrſache der theilungi oder der vielheit. Er ſcheidet die finſterweſen heit von der liechtsweſenheit,als die Metale : von der groben /herben finſtern / ſteiniſchen vñ jridiſchen /dann der begierde eigenſchafft , gibt und machtfinſterwefen /vnd der freueniuft eis genſchafft macht liechtewefen : als Merale/vit alles was ſich deme gleichet. Mercurius hat in anfang in ſeiner geburt 3.eigenſchafften /als gittern in der ſtrengheit/viñ angſt von der hars ten impreſsion der herben harten begierde /vnd das auf;dringen der vielheit/als das eſſentia liſch leben /dann die begierde geucht alſo harte in ſich und das Lichen macht das bewegen os Der ſtachel de zittern /vnd das ingepreſſete iſt Gigft:fo aber die frenheit darinnen mit erarife Fen fo wilſie das nichtfalda entſtehet der fen and der feindſchafft und dj ſcheiden daß fich ile geſtalt von 8 andern ſcheidet/vnd zw eners 17 willen entſtehet. Dann die luſt der frena i;eit begehret'wieder in das ſtille i als ins nichts/ vnd dringetwieder auf der finſterniſ der ſtrengheit der begierde in ſich ſelbſt / als . $4 Die Frenheit auſſer dem Grim der feinds fchafft


RERVM , CA P. Tir.

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fchafft / vnd hat ſich nur alſo in ſtrengen im preffen im Mercurio geſchårpfft / daß fie ein bewegender fühlende Leben iſt/vnd daß jhre Freyheit geſchårpffet iſt / daß ſie ein glanz iſt / welches in der Frenheit eine fremdenreich ift und gib vnd follet ons alſo verſtehen , daſ fich das Geiſtreich / als der Geiſt und das weſen alſo ſcheidet. Das wefen bleibet in der Impreſsion , vnd wird materialiſch / das iſtı nicht Gott/fondern gold oder ein ander Men tall/nach dereigenſchafftder erſten Faſſung im Sulphur oder Steine/oder Erden ,auß der bes gierde ſelbſt eigenſchafft , als nach dem erſten Sued im Mercurio /dai esmag kein Metall erboren werdeit ohne den Salniter , welcher iſt der Schrack im Mercurio / welcher auch im herben Imprellen Materialiſch wird / vnd in der Scheidung fich theilet, ein Theil in ei nen Schwefelrein theil in Salniter, ond eils theil in Salzſchårpffe / da doch in dieſem als lem kein leiblich Weſen feru mag ſondern nur der Geiſt deß Wefens /das Wejen gehet als fo.auß demn tode durcis ſterben / welches ger ſcijihet in der groffen Angſt deß Impreſlens , da eine ſterbende Quallift /welches dasMer curialiſche Leben iſt allda geſchiehet der Sals nitriſche Schracé als rin außfahrender Blitz / dann die Freyheit, als der ewigen luft Eigenſchafft ſcheidet ſich allda in ſich ſelber, uud iſt doch das iugezogene Weſen auf B vij


38

DE SIGNAT VRA

der Luſt der frenheit mit im begriff deß in fiehens in der herben ſtrengen finſtern angſt blieben / ſo nun der Grim alſo ſtrenge in ſich gehet / davon der Salnitriſche ſchrack erhes bend wird / ſo ergreifft er der frenen luſtWes fenheit in ſich davon entſtehet der Schrack / dann der Grim ergreifft alda die Sanffto mut/das iſt eben als goſſe man Waſſer ins Fewer ; ſo gibts ein Schrack / ſo erſtirbt der Grim der groſſen Angſt vnd gehet auff mit dem Schrack /die Frewdevnd der Schräck iſt auß dem Mercurio oder auf der angſtdeß tos des / vnd wird auch Materialiſch / verändert ſich aber von der Frenheit in weiß /das iſt Sal. : niter / ſo nun das fewer / als die grauſame Angſtſchårpfe wieder darin kompt / ſo er fchrichtder Salniter vnd gibt einen Stof dann die erſte Eigenſchafft fürm Todewird wiederumb angezündet /mit dem Schwefele geift/wiejhr diß am pulver genug lehet/wels ches dieſer Ligenſchafften Materia iſt. Ferner iſt vns zu erkennen das ſterben mit dem anzündung des Fewers /welches alles im Schräcke geſchihet / dann es iſt ein Schråck zum Tode vnd zum Leben /ein theil fendet ſich in ſich in todes Eigenſchafft als deß Grims." von der ſtrengen Begierde / vnd das ander:-* theil als von der ſanfften luft oder liebe Wez. ſenheit ſtehetauff in frewdenreich :Weil aber inder frenen Mareria auch ertodeu geſchich!1 wie.


RER V M , CA P. III:

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wietol es kein todt iſt ſondern eine Erlöſung vom Grimme/ dann der freyheit Materia wil vom Grim frem fenn / fo fencket ſich dieſelbe Materia unter fich i dz iſt Waſſerrond iſt nit deß Grimmes Eigenſchafft, aber der Grim helt das in ſichgefangen / aber es ſcheidet ſich in der Brenz und Dual von einander / De Grimmes wefen gibt Erde und Steiner und der Freyheitweſen iſt Waſſer / welches mit de Servers anzándung/durch die tódtung auß der Sanfftmutdeß Liechts vrſtåndet. Weil aber daſſelbe Waſſer im Salnitria fchen ſchräcke fich auch ſcheidet vñ fürm Sale niteralles vnter einander iſt/ſo beköpts in der Scheidungmancherlen Eigenſchafft / vnd iſt deß Waſſers vielerlen , und dieſelbevielerlery " Eigenſchafft gibt in jeder Eigenſchafft auch ein leiblich oder Eorperlich weſen , als nach der erſten Scheidung deß Mercurii im Sulphur dann in der ertödtung im Salnitriſchen ſchrås chewerden / vnnd entſtehen zwen ding / alfz. ein Leben vnd ein Leib deß Lebens/ verſtes het ein eſſentialiſch Leben i und ein ſtunimer infühlender Leib/welches Materia im ſchråck erſtorben iſt. Alfo iſt vielerlen deß Waſſers/ und vielerlen deſ Lebens / und vielerlen deß Corpus oder Materia /wie ein jeder Corpus iſt alſo iſt auch ſein ellentialiſcher Geiſt. Dieſes muß man nun vom erſten orſtand betrachten + als von der Freyheit luft i vnd . zum


DE SIGNATVRA zum andern von der Begierde zur Natur os der offenbarung deß Vngrundes . Erſtlich gebůhrt ſich im Salnitriſche ſchras efe /durch dx angſtſterben / ein Schwefelwar ſer von der Ungſtidas gibt einen Swefelwie für augen iſt und alles was jhmegleich iſt. Zum andern gebåhret fich von der herben ftrengen in fich ziehenden Eigenſchafft ein Salzwaſſer ſeinemateria iſt Salz/ſo das durch das fewer oder Sitzewieder geimpreſs ſetwird/ſowird Salzdarauß /vnd alles das was charpff vnd anzichende iſt / es ſer in Rråuternoder Bäumen /dann der Schwefel $ iddas Salīzes ift ſo viellerley als.man vn . terſcheidet den Geſchmacts ond fewers fins Det in allen Creaturen , Xråutern und Båụs nen /auch alleswas lebet vndwächſt das hat Schwefel vnd Saltz , dann die geſalezne Eis genſchafftzeucht an ſich vnd erhelt dy Corpus vnd der Schwefel hat in ſich das Dele oder das Liecht/darinnen die frene luſt zur offeira barung ſtehet/davon das Weſen entſtehet. Zum dritten gebürt ſich durch den Salnis triſchen ſchrack i auß eigenſchafft deß bitterit ſtachlichten ziehens / in der erſten Impreſſion im Geiſt eine jridiſche eigenfchafft den Warm fors /ſeineMateria iſt Erdeu dañ dieſe vrſtåns det von der finſtern Wefenheit / da ſich die Finſternuß ſelber impreffet in der erſten Bes gierde/darinnen die finſternuß entſtehet /wie forme gemeldetworden , fo gebåret fie auf jrer eigen


RER V M , CA P. III. eigenſchafft in / Impreſsion einen dunſt oder rauch /welche der ſchrack im Salniter ergreifft/ fo erſchricht oder ſtirbet fein weben / vnd fellet unterſchidz iſt die Materia derLrden /wiew of die Erde nit einig iſt / ſondern hatalles in ſich wjim ſchracke iſt corporaliſch worden /d ; gri net alles durch den tod der Erdē /nach demees alles vntereinand in der ſchöpffung iſt auf eine klumpff getrieben worden / wie vor augen iſt. Mehr iſt ons df höchſte Arcană zu betrachs teu als von himliſcherweſenheit/vnd dann die edlen ſteine ond Metallen /wervon dieſes feine hrſtand nehme/ fintemal alle ding auß einer Mutter koñen ,welche iſt o ewigkeit luſt vud begierdezu ſeiner felbſt offenbahrang. Was aun anlanget dj onzerbrechliche weſen 8 heiligkeit / dj vrſtåndet auch in der erſtē bes gierde zur Natur/ aber in der Impreſsion der freyen luſt / vnd gehetmittedurch alle geſtålte biß in die höchſte ſchårpfferalda gehets -wið in fich als ein leben auf dem fewer / das ewige fewer iſtmagiſch vñeinGeiſtíond ſtirbet nit/ die frenheit iſt ſein anzándē aber die ewige Na. tur iſt ſeine ichårpffer daſſelbe weſen verleuret deß griñes eigenſchaft im liechte/es iſt im ſelbe fewer auch als ein ſterben /es iſtaber keinſter, bë ſondern ein ang eingang anderer quall , als auß einer peinlichébegierde in eine liebe begiero deres gibt auch geiſt vnd weſen võ fewer Seift vnd vom liechte der Sanfftmut (weſen )danu das den fewer erſtirbet / oder durch den todt erfiuckti


DE SIGNAT V RA erſinckt / das iſt Weſen / vnd geſchiehet auch durch den Salnitriſchen ſchrack der Gottli chen Frewdenreich / da die Eigenſchafft in frewden der Sanfftmuth zittert / vnd durch den todt deſ fewers / welches Gottes jorn heiffet/ erfincftund dann erloſchet / daß Gott alſo in einem fanffte Liechtewohnet/vnd ſeine erſte Eigenſchafft zu def; Liechtsanzündung iſt Fewer vnd Grim der eivigen Natur / vnd gibt die finſter Welt. Es theilen ſich die Eis genſchafften der erſten Mutter in der Luſt und Begierde/auch in Salnitriſchen ſchräcke der Frewdenreich in vitterſchiedliche partes , wie in der eu Tern Welt zu ſehen :es gibt auch Water / aber einer fråfftigen Ellena / vnd gleicht ſich nur einem Geiſt einer lieblichen Begierde / das iſt das Waffer / davon vns Chriftus faget 1 dager vns wolle za trincken geben / vnd wer daſſelbe würde trincken / deme würde es in einem Quellbrunnen deß ewigen Lebens quellen / ſo behelts .auch im Schråcke deß gerſprengens die fewrige Eigenſchafft! welche Simmel heiſſet/ in welcher die Wun , der der Göttlichen Frewdenreich erkand vnd offenbarworden / ond in der wafferigen eigen ſchafft das grünen oder Paradeiß dann in der fewrigen entſtehet das ewige Llement/ und iſt daswahre weſen der Göttlichen leib . lichkeit / darinnen alles ſtehet / was in Gott mag erkant werden / wie in unſern andern Schriff


KER V M , CA P. III. Schrifften von Göttlicher offenbarung in ei wem ordentlichen für ſich lange iſt erklåret worden /von der Göttlichen Weißheit / vnd der Gottlichen ewigen vndgründlichen Ges burth . Jetzt werden wir uns zur euſſern welts weſen /als zur offenbarung defEwigen /als zu den Metallen i Rråutern und Bäumen / ro. wolMenſchen vnd Thieren kehren . Wir ſehen daß die Metalle ein ander Cor pushaben als die lebendigen Creaturen / oder als die Erde und Steine ſennd / ſo fraget die Pernunfft; wie doch jedes dinges ohrſtand ferri fintemal im Anfange iſt alles auſ einer Mutter entſtanden / vnd die Ewigkeit doch keinen zeitlichen Anfang hat / da måſſen wie " abermahl die Mutter der erſten Gebährerin betrachten / da fich vnd wie ſich ein weſen von einander ſcheidet. Als das anfängliche vom ewigen die feit von der Ewigkeit / vnd ſtehet doch eines im andern /ſcheidet ſich aber in given Principia ,als in Gottes vñ dieſer welt Reich ! vnd iſt doch alles Gottes wille / welche aber Chriſtus den Teufel einen Fürften dieſerWelt nennet,wir auch ſagen können , in was er ein Fürſt ſen , und auch ſagen könen /dj dieſeWelt nicht ſein eigenthumb ſen ſondern die årmſte Creatur in dieſer Welt ſen /vnd auch gar nicht in dieſerWelt.Soſehet auff den erſten grundi auff die Mutter / welche alle Creaturen ſo wol Erden /Steineund alleMetallen hat ges bohren /


DE SIGN A T VRA bohren /jhre Ligenſchafft ſtehet im Geiſtlichen Sulphur,Mercurio vnd Sal, vnd iſt alleswas fich hatangefangen in vnd auß jhrer Impref fion entſtanden /vnd anfänglich darauff mit der erſten Geſtalt der Mutter / als mit dem herben in ſich ziehen / als durchs fiat in ein Geſchopff gegangen / und gibt vielerlen Wes fen vnd Geiſt nach der erſten Eigenſchafft der Scheidung : Als erſtlich fennd die hou hen Geiſter /welche feynd auß der frenenLuſt im begehren /in deß fewers eigenſchafft , als auß dem Centro aller Weſen erſchaffen wor den . Vnd hatten die Eigenfchafften bende ewigen Welten in ſich /welche aber nach jhrer Corporirung mit jhrer Begierde in der freyen Luſt Ligenſchafft blieben / und ihren Willen auf dem Fewer ins Liecht einführ ten /die wurden Engel/ vnd die andern / ſo jhs re Begierdewieder ins Centrum ( als in die ftrenge Eigenſchafften einfährten , die wur: den Teuffelr als außgeſtoffene auſ der freyen Luſt auß dem Liechte wie in andern Schrif ten gemeldet. Darumb haben die Teuffelweder Gottes Reich / noch dieſer Welt Reich im befizer dann im anfange der Schöpffung iſt dieſe Welt auß der benden jnnern Ligenſchafften geſchaffen worden . So hat der Teuffel an jerzt nur das theil deß Grimmes im beſitzer das andex nutzet jhm nichts : alſo iſt er in der Welt


R E R VM , CA P. 111,

45

Welt und auch nicht,dann er hat nur das eis ne Theil darinnen im beſiße / auß dem andery iſt er aufgeſtoſſen worden . Nach erſchaffung der hohen Geiſter / hat Gott dieſeſichtbareWelt mit Sternen und Elementen , als eine Außgebåhrung auß der etvigen Mutter aller Weſen erſchaffen / das alles iſt auſ dem ewigen Anfange gegangeni und einen feitlichen anfang genommen , dann alhie iſt vns zu betrachten / daß ſich die ewige Gebahrerin 'habe beweget / vnd jhre geſtalts muß entzündet/dadañeins im andern iſt cor porlichworde.Nach demeaber Gott dieærde hat geſchaffen /ſo iſts ons alſo zu betrachtē/zc. Die erſte begierdepur Natur impreſſet fichi und führet ſich mit der Impreſsion in drenges ſtalterals in Sulphar Mercurium und Sal/vnd wird in der Impreſsion alles erheblich vñ bes weglich / welches im ſtillen Nichts nicht iſt! und treibet fich biſ in die höchſte Angſt / biß an den Sainitriſchen ſchrack / da dann deß Ferrers vrſtand iſt / ſo gehet die Quall in fich würrend/ als ein Sud eines waſſers von fewer /dann die ſtrengebegierde jeucht an ſich vñdie fervriſche dringt auß viſ iſt ein Sulphur. ſo iſt das herbefiehen ein grimmig ſtachel als ein zerbrechen / vndwird doch von der Streng heit gehalten daß es nichtweichen kan , ſo iſts vnd machts peinlich gleich als dråbende os de ſúdende / welches doch nur Geiſt ohne Wefen


DE SIGNATURA Weſen iſt /das geſchicht im Mercurio ,vnd iſt die geſtalt Mercurii ſelber / alda iſt das ſchei. den zweyerley willen /als einer bleibet/ und iſt daſſelbeangſtlicheweſen / als der von der bes gierde vrſtåndet; der ander / welcher auß der luſt der Frenheit entſtchet/ſcheidet ſich wieder in ſich in die Frenheit / vnd iſt doch kein ab trennen /oder von einander weichen : und ges het alſo mit einander durch deß fewers an jůndung durch denSalnitriſchen ſchråck. AL da geſchichtmit deß fewers angůndung / das ſterben im grim deſ? Fewers / da die Quall er ſtirbet / vnd iſt doch kein todt / . fondern eine gleichheit deſ rodes 1 und iſt doch der wahre ewige vnd jeitliche todt alſo : Alda ergreifft die frenheit ſich ſelber in ſich / vnd der todt os der (chráct feltmitten in die Frenheit/ als ons måchtig /vnd gibt ſich fren / ſo wird der Geiſt als die Quall materialiſch ( verſtehet die gar ( charpffe fervriſcheangſt quall) vnd beheltnur ein effentialiſch würcken / gleich einer unmach tigen begierde und ins Fewers anzündung im Salnitriſchen ſchråde / ſcheidet ſich jede Eis genſchafft in fich/undwird die gangeMateria zu einem particularie als zu Metalle / Steis nevnd Erden . Die höchſte Metalle als Gold vrſtånden von der Frenheit / welche mit im chrack und im herben impreſſen ergriffen ſind / vnd find aber nicht von der andern Ma teria fren / dann es wird alles miteinander zu gleich


R ER V M , CA P. III.

45

gleich ergriffen . Weil aber die Freyheit mit dem Suloder Liechts Eigenſchafft mit darina nen ergriffenwerden / ro iſt das Sulaufdrino gende gur offenbarung ſeiner ſelber /wie der Frenheit luſt Eigenſchafft- iſt / dannenher kompts / daß die Metallewachſen / vnd die groben harten Steine nit,welche zu harte in . der impreſſion auß der grimmen Weſenheit, Find ergriffen / vnd deß Suls zu wenig in ſich haben ,was aber anlanget die edle Steinemit jhrem glanze und groſſen Tugend /haben dies ſelben jhren vrſtand im plize deß fewers / da ſich todt vnd leben ſcheidet : Als da ein their wegen der finſtern Weſenheit unter ſich ges het/vnd deß andern wegen der Freyheit vbers fich / vnd ſich doch alles im ſchräcke in Weſen einführet / ſo wird derſelbe Blick auch mate rialiſch / darumb ſind ſie hartvnd ſchilicht als ein Auge/ dann alſo iſt auch den Auges oder fehens vrſtand im Leibe / wana fich das Les ben anzündet / als nach der Ewigkeit rechti und ſind darumb fo groſſer Arafft vnd Tu gend/daß fie der Gottheit ſo nahe ſind / vnd tragen den eingeleibten Namen der Göttlis chen krafft in ſich / wie dann auch / daß Golt der Göttlichen Weſenheit oder himliſchen Leibligkeit nahe iſt / ſo man den erſtorbenen Leib möchte aufflofen / vnd zu einem fligens den webenden Geiſtemachen / welches allein durch Gottes bewegen geſchehë kan , ſowürde man


DE SIGNATURA Weſen iſt das geſchicht im Mercurio , vnd iſt die geſtalt Mercurii ſelber / alda iſt das ſchei. den zweyerlen willen / als einer bleibet, und iſt daſſelbeängſtlicheweſen / als der von der bes gierde vrſtåndet; der ander /welcher auß der luſt der Frenheit entſtchet/ſcheidet ſichwieder in ich in die frenheit / vnd iſt doch kein ab . trennen /oder von einander weichen : und ges het alſo mit einander durch deß fewers an jůndung/durch denSalnicriſchen ſchråck.Ul. da gefchichtmit deß fewers anzündung / das ſterben im grim deſ Fewers / dá die Quallers ſtirbet / und iſt doch kein todt / ſondern eine gleichheit deßtodes 1 vnd iſt doch der wahre ewige vnd jeitliche todt alſo : Alda ergreifft die Freyheit ſich ſelber in ſich /vnd der todt 0 der ſchráct feltmitten in die Frenheit / als ons mächtig/vnd gibt ſich fren ſowird der Geiſt als die Quali materialiſch ( verſtehet die gar ( charpffe fewriſche angſtquall ) vnd behelt nur ein effentialiſchwürcken / gleich einer onmach tigen begierde/vnd ins Fewers anzündung im Salnitriſchen ſchräcke / ſcheidet ſich jede Eis genſchafft in fich /vndwird die ganzeMateria zu einem particularie als zu Metalle / Steis nevnd Erden . Die höchſte Metalle als Gold vrſtånden von der Frenheit / welche mitim ſchräck und im herben impreſſen ergriffen find / vnd ſind aber nicht von der andern Ma teria frey / dann es wird alles miteinander zu gleich


RERVM , CA P. III.

4S

gleich ergriffen . Weil aber die Freyheit mit dem Suloder Liechts Eigenſchafftmit darina nen ergriffen werden , ſo iſt das Sul aufdrino gende jur offenbarung ſeiner ſelber /wie der Freyheit luſt Eigenſchafft- iſt / dannenher und die kompts/ daß die Metallewachſen groben harten Steine nit/welche zu harte in . der impreſſion auß der grimmen Weſenheit ſind ergriffen / vnd deſ Suls zu wenig in ſich haben ,was aber anlanget die edle Steinemit jhrem glanze und groſſen Tugend /haben dies ſelben jhren vrſtand im plize deß Fewers/da fich todt vnd leben ſcheidet : Als da ein theil wegen der finſtern Weſenheit unter fich ges het/ond deß andern wegen der Freyheit vbers fich / vnd ſich doch alles im ſchräcke in Weſen einführet / ſo wird derſelbe Blick auch Mates rialiſch / darumb ſind ſie hart vnd ſchilicht als ein Auge / dann alſo iſt auch den Auges oder fehens vrſtand im Leibe / wann ſich das Les ben anzündet i als nach der Ewigkeit rechti und ſind darumb fo groſſer Arafft und Tas gendidaß fie der Gottheit ſo nahe ſind / ond : tragen den eingeleibten Namen der Göttli chen krafft in fich / wie dann auch / daß Gott der Gottlichen Weſenheit oder himliſcher Leibligkeit nahe iſt / To man den erſtorbenen Leib möchte auffloſen / vnd zu einem fligens den webenden Geiſte machen / welches allein darch Gottes bewegen geſchehe kan , ſowürde man


DESIGN A T V R A

man das ſehen was es ſenn würde/ welches teine vernanfft glaubet oder verſtehet / ohne Bottlich ſehen. Auch ſind uns ferner zu betrachten die ans der Metallen und Mineralen /welche gleichs fals jhren beſtand alſonehmen , aber im Sals nitriſchen ſchrack ſcheidet ſich jedeEigenſchaft , wie wir dann ſehen daß deß fewers vnd Liechts eigenſchafft vielerley iſt / vnd ſolches alles von der erſten Impreſsion , da får der Impreſsion der Freyheitluſt vnd die Begiers, de in einander ſtehērals wie ein Chaos ein ans blick der groſſen wunder/da alle Farben krafft vnd tugend in dieſem einigeChaos oderwun der Augen " ligen , welches Chaos Gott ſelber iſt /als das Weſen aller Weſen . Der offen bahret fich alſo in particular mit den Augen .der Lwigkeit . Eine jedeMateria iſt ein weſen nach dem Geiſte/darauß fie eibohren iſtwors dē/vñſo man die im fewer anzündet/ſo gibt ſie auch ein ſolch Liechtwier Geiſt im weſen iſt. Alſo iſt uns auch von den Metallen zu ges dencken /was für ein Geiſt in jedem iſt / einen ſolchen glanz hat es auch / vnd auch ein ſols ché Corpus gleich wie d : Gemüte/die Sinnen bom obriſten biß auffs nidrigſte ſchwingt/ vn d ;nidrigſte biß auffs obriſte durch die Sin nen ergreifft. Alſo hat ſich auch das ewige Hemůtvon der höchſten Majeſtát biſ in das aller nidrigſte , als in die gröſte Finſternuß offens


ARER V M , CAP. III. offenbahret 1 vnd iſt dieſe Welt init Somer Sternen und Elementen , ſampt allem Crea: türlichen welen anders nicht als eine offenba tung der Ewigkeit deß ewigen Willens vub Semaths/vnd wie es im anfange worden iſt alſo ſtchets noch in ſeinem Sub und wachſene alſo treibets noch zu Liecht und Finſterauß ju boren ond gutem / vnd ſtehet alles in diet fen erſten drehen geſtalten / als im Sulphur, Mercurio und Sal , als je ein grad nach dent andern 1 dann alſo ſeno auch die Chor der Geiſter/jtem der Sternen /der Bäumen , der Rråutern und aller Geſchlechte /was jewors den iſt , ro wol auch die innern himliſchen Chot mitjhrem unterſcheid .

CAPV T IV. Box der Geburth der vier Elementen vnd Sternen in this der Metalliſchen und Creatürlichen Engenſchafft. Se oben gemeldet/ſo gehet alle ding auß : einer einigen Mutter / vnd ſcheidet ſich in Jwey Weſen /nach der Ewigkeit recht / als in ein tödliches und öntödliches /in Leben vnd in Todt/in Geiſt ono Leib .Der Geiſt iſt das Leben /vnd der Leibiſt der todt als ein Kauß deß Geiſtes /wie die heylige Dreyfaltigkeit is der Geburt ſiehet/alſo auch die Außsgeburti im Nimel iſt auchWeſen und Geiſt, wie wit die Figur an der euffern Welt ſehen , da viet Elemens C W


D. E ' SIGNAT VRA Elementen ſeynd /vnd iſt doch nur ein einigest das theilet fich in vier Wigenſchafften / als in Fewer /Lufft/ Waſſer vnd Erden , wie oben gemeldet / dann die Schöpffung dieſer Welt iſt vns alſo zu betrachten , daß fich das gantze weſen der ervigkeit in loco dieſer Welt habe Hereget / und iſtdiegange geſtal angezündet pud erregetworden / vnd ſolches in der Bes gierde zur offenbahrung i allda hat ſich die Gebährung im Schracke deß entzündeten Fewers in vier theil geſchieden / als in Sewery WaſſervñErden /vnd die Lufft iſt ſein webes der außgehender Geiſt /wie im Sulphur zu bes trachten iſt der ſtehet in dieſen vier dingen . : In gleichen iſt auch das Geſtirne alſo auß der erſten Mutter erbohren /vnd iſt alles wie ein Leib zuſammen /vnd vrſtåndet alles vom innern Sciſt/gleich als ein Sand og Fuß vom innern Centro herauß wechſt /vndim Centro als in der erſten würckung ſchon ſeine geſtalt nuſz hat/ vnd nur alſo in einer Formewechſti wie der Geiſt iſt. Die erſteMutter aller dings / als die luſt mit der Begierde führet fich führnehmlich is Fieben Geftalte ein / vild bleibet doch nur in drenen ſtehen /offerbahretſich aber in ſiebener ten geſtalt. Als die erſte Geſtaltiſt herbe als ein ſtreng in ſich ziehen , die iſt eine vrſach der fålte und Def Salizes /vnd aller leibligkeit. Die


RER V M , CA P.

IV .

Die ander Geſtalt iſt der Stachel als das ziehen oder bewegung/vnd vrſachet das fühs Leu /jtem ſtehens /wehethuus / bewegens der biterigkeit/ feindligkeit / der fremden und deſz Leidens . Die dritte Geſtalt iſt die groſſe angſt in der Impreſſion /die vrſachetzwen Willen , als einen zum Fewer/fur höchſten Schårpffe/ond einen zum ſterben im Fewer , da der frenere Luſt Ville dem Grimmeim Fewer erfindkety undwieder in ſich gehet / vnd cinen glanz in deß fewers ſchårpffemacht. Die vierte Geſtalt iſt nun das Fewer ſelbs ften /als dj erſte Principium im leben /Init wel chem ſich die finſtere vnd liecht Weltſcheidėti auch im ſelbē ſchracke alle Materialiſche ſchei dung geſchiehet/ vnd ſich die leibligkeitanfen get/vnd die vielfaltigung nach deß erfien evi, genGemütes eigenſchafft,als nach derweſen heit/ein tödliches / vnd nach dem Fewerquall ein lebendiges . Die fünffte Geſtalt iſtnun die ander bes gierde /welchenach der ſcheidung geſchicht/vnd folches nach zwenen Eigenſchafften / als nach der Freyheic luſt / auß dem Liechte /welches die höchſteliebebegierde iſt/ vnd zum andern , nach den Fewers ſuſt /welches fein leben ſeiner Eſſeniz in der liebe im Liechte führer / davon die Frewdenreich von alles rechte leben vrſtåstre det:die Liebe gibtdasweſen /dann ſieiſt auß Eij dringen


DE SIGNATYRA

dringende vnd gebenderalsifich ſelber 7 dam Gott gibt fich ſelber allem Wefen / und das Fewer iſt nehmcude/dann es darf Weſen in ſeinem girigen hunger /ſonſt erloſchees : ſo bes ſtundeauch nicht mehr der glanzdeß liechts / vnd diebegierbe der Liebe / dann das Feroer macht daſ das Liecht begehrend iſt , alfdann frerodenreich / dann ſo das semper erliſcht ſo wird das Liecht finſter / fo wird auß Liebe Angſt/wie in den Teuffeln zu erfinnen iſt. Die ſechſte Geſtalt entſtehetsom dråhens den Rade fürm Fewer / da die vielfältigung • der Ellenitz entſtehet/auß deſ Mercurii eigens ſchafft / im Salnitriſchen Schract: mit deß Sewers angåndung wird eine geſtalt in die ander eingeführet i ro nun die liebe Begicrde durch alle Geſtaltebringet ſo werden alle ges ſtålteganzbegierig / je eine nach der andern , dann das liebe Rind ( als Venus)iſt in allen . Allhie gehet an der Geſchmad / Kuch / no ren /Schcu vnd Fühlen /vnd Reden :Dann das Liecht ſchleuſt ein ander Principium an der Quall auff und erfåtet alles / alda grůnetdas Leben im Tode 1 als Liebe im Zorne / vnd cheinet das Liecht in der Finſternuß / alhie hernet der Bräutigam ſeine Braut7 ond wis derſtehet Gott ſelbſt ſeinen Zorn , als dein grimmeder Natur. Dnd in dieſer geſtalt ents ſtehet alle Spracher Verſtand vad Sinnen , bud das rechte wahre leben aller Creaturen , ſo


ER V M. CA P. IV.

To wolauch in dem wachſenden / als Baume und Kräuter / in jedem dinge nach ſeiner Eis genſchafftrc. Die ſiebende Geſtalt entſtehet auf dem andern allen / und iſt der andern Leib vnnd Wohnhauß oder Speiſerdann dicfe geſchicht alſo /Wañ die andern Geftålte im durchdrin . gen einander in der liebe Begierde koſtoit ſo wird in jeder geſtalt ein hunger oder begierde nach der Liebe i als nach dem Liechte i ſo iſt ein jeder hunger oder begierde aufdringende nach dem dinge das er begehret/ vnd den harte in fich ziehend defz begehrenden dinges Ligen . fchafft : Alſo wird auf den zwenen ein We. fen als auß dem hunger / vnd deme was der hunger begehret i dann diefer hunger ſtehet nicht im Todt / er ſchleuſt nicht mehr in Todt ein /er ſen dann gar jugroß : daß die Einbils' dung im hunger zu groß iſt 7ond ro dann der hunger nicht daſſelbe ding erreichen mag! To erſticket er 7 wie manchmal ein Rind alſo in Mutterleibe erſtickt / ſo dieſe geſtalt in ciner andern geſtalt anzünden wird von einem euſ ferlichen dinge zu eſſen /davon die Mutter /als jo in luſt entzündetwird , ond ro ſie das nicht frieget / ſo kan es das Kind auch nicht kric: gen ; jerzt erſtickers tin hunger, oder wird auff cin Glied verderbet /auf welchem der hunger vrſtåndet. Der erſte hunger im

Centro fårın Server iſt ciu Cilj


$4

DE SIGNATVRA

iſt ein geiſtlich Hunger , der macht die fin , fterWelt und der hunger der Frenen luft macht die liechte Welt / die fennd beyde nur Heiſt /biß fie mit einander durchs Fewers an júndung gehen /alfdann fennd ſie dem Geift abgeſtorben / vnd ſeynd ein Gleichnuß deber ften Geiſtes / als eine offenbahrung deß vn greifflichen Geiſtes / welcher Gott in Lich und Zorn heiſt /in zweyerlei Quall, alſo ſtes het nun ein jedes in ſich ſelber vn abgetrennett als Gott in der Zeit / vnd die Zeit in Gotti und keines iſt das ander / kompt aber auß einem ewigen vhtſtande. Allfo gibt der Zeit fiche Geiſt hunger einem zeitlichen Leibes und der ewige Geiſt hunger einem ewigen Leib ,die ſeynd beyde in einander vond iſt Eeis Her der ander. Die ſiebende Geſtalt macht ihnen eines Leib nach jhrem hunger auß jhrer ſelbſt eigens fchafft/darumb liget im Leibe alles das ,was der Geiſt in allen eigenſchafften hat. Mehr ift vns ju erkennen , daß doch in der Schöpf fung dieſer Welt iſt eine Entſcheidung ge fichehen / dann das ſihet inan an Sonn vnd Sternen /ſo wol an allen Creaturen , auch au Metallen /vñ Steinen auch gerden /dann daſ felbe iſtdie offenbahrung Gottes . Man ſihet am firmament 7 Planeten /ond in der Erden ſiebenerley Metallen welche fix Pod / alſo auch nur 7 planeten ,welche fix ſind


R E R V M , C A 2. VI... in jhrer Eigenſchafft / das ander reynd Mia neralen /alſo auch die Sternen / vnd wie das Planetariſche Rad ſein inſtehen hat / alſo iſt auch die Geburth jedes dings . Die Gottheit als das Gottliche Liecht iſt das Centrum alles Lebens 7 alſo auch ild der Offenbahrung Hottes , als in der Figurx iſt die Sonne das Centrum alles Lebens, im höchſten Leben haben ſich die höchſte din , ge geanfånget / und fort je eins auß dem ans dern biſ auffs nidrigſte / in jedem cuſTerlichen Dingen ſeynd zwo Eigenſchafften i eine auß der Zeit/die ander auß der Ewigkeit: die Eis genſchafft der Zeit iſt offenbahr / vnd die alls Der iſt verborgen / jedoch ſtellet ſie auch eitt Gleichnuß nach ſich in jedes ding. Was auf der Frenheit luſt feinen Ans fang hati das ftehetmit der Wurzel in eie ncr himliſchen Eigenſchafft / und mit dem Leibe in einer jradiſchen als das ewige ſte het in der Zeit und offenbahret ſich mit der Zeit. Sulphur iſt auff einem theil im jnnern himliſch und nach dem Leibe jrzcich / jedoch bringt er ein himliſch Gleichnuſ ,nach demt ewigen auf; rich herfür i das da fir und bes ſtandig iſt , als am Goldczu ſehen iſt / viel mehr iſts am Menſchen Leibe zu verſtes hen / wann der nichtwehre im Mercurio in der Begierde verderbet worden / dann im Sulphur ſtehet der geiſtliche Mensch / als der jij


DE SIGNATVRA

der himlifche, und im Mercurio der leiblicher als die gleichnuß der Göttlichen /alſo iſt auch dieMetattiſche eigenſchafft im Sulphur am edteſten vnd höchſten / dann es iſt der höchſte Seilt . Diß verſtehet affo om himlifchen iſt auch cine Eigenſchafft eines Sudes / wann die Frenheit in der höchſten begierde ergriffent und entfindet wird i darinnen die Frewders reich entſtehet. Diß gefchichtin himliſche Sul phuryda es im himliſchen Mercurio als in es wigen Worte ju wefen wird / welches ein Geiſtlich weſen iſt / fo aber dieſelbe Geiſtliche keit gelüftet ſich in einem Gleichnuß zu offerts bahren / beides nach deß Geiftes / vnd nach der Weſenheit eigenſchafft i nach der Drena heit der Gottheit,nach dem tödlichen vnd vns tödlichen Weſen / ſo iſt daffelbe Bild mit den Sternen und Llementen dargeſtellet / vnd lerzlich am Menſchen / welcher ein lebhafft Bild deß ganzen Weſens iſt/nach der Gött. lichen vnd'euffern Welt : Auch iſt die inner vnd euſſere Welt mit den Metallen in einen tödlichen Bilde dargeftelſet, als ein gleichnuß der lebenden himlifchen Weſenheit . Im Sul phur iſt der anfang / dann Suliſt def . Liechts oder der Freiheitlúſtidie ſehnetſich zur offen bahrung /vnd kan anders nicht geſchehen / als durch Fewer:in dem Phur entſtehet die begiers de als ein ſtrenge einziehen , die machet die fins ſter


RER

M

CA P.

IV.:

ſter jridiſche Eigenſchafft / bnd die Streng heit der Geiſtes / als die fervrige Effens. In dieſer Strengheit entſtehet Saturnus , der iſt das ingepreſſete: vndder Mercurius iſt der bes gierde defi hungers / vnd der Mutter / vnd Zerbrecher:vnd Mars iſt der grim im hunger / eine vrfache deſ Zorns : diefe drei fennd de Phurs , als der freyen Luſt Begierde Ligeli ſchafft. Der frenen Laſt eigenſchafft/gebührtdas Weſen /in den dren Geſtalten / als im Satur no,Mercurio vnd Marte, dann ſie gibt ſich ſela ber in jede Eigenſchafft / fomachet jhnen die eigenſchafft im hunger deß Mercurii eine leiba liche geſtaltnuß : 50 aber die frene Luſt im ſtrengen begehren / auch ein hunger wirds.fo macht ſie auch dren geſtaltußnach ſich als Jupiter der iſt der Luft vrſtand / vnd Venus, die iſt der Luftbegierde/ vnd Luna iſt der luſe Leib . Vndnach der eigenſchafft def Liechts machet fie sol. Diefes alles iſt Geiſt / nun wird aber ein jeder Geiſt in feinem hunger auch ein Wefen : Beides nach den tódlichen vnd vntödlichen / ein fires und ein vnfires / eine figur nach den himlifehen 1 und eine to gur nach den jridiſchen , In der Saturniniſchen cigenſchafft macht : die Begierde der freien luft / nach def; sa turnifelbſt Eigenſchafft Blen / vnd nach der wäſſerigen im Saturno Saltz / vndnach der


DE SIGN ATVRA jrrdiſchen und todlichen / im Saturno Steine und Lrden /vnd was ſich deme gleichet. Pber nach der Frenheit / oder freien Bes gierdenach ihrer ſelbſt Eigenſchaft , in deme Pie ſich dem Saturno / als der Begierde einers gibt /machet ve im Saturno Gold / nach der Begierde dez Liechts / alda ſcheidet ſich der Geiſt und der Leib : der Geiſt jhrer Begier . de iſt Sol,und der Leib iſt Gold / verſtehet im Saturno iſt der guldene cib nach der freyen Begierde Ligenſchafft/ vnd nicht nach deſ; Saturni Eigenfchafft/ſeine eigenſchaft iſt in jhmeſelber Blen /Salz vnd Erden , aber er helt das güldene Rind in ſich verſchloſſen als ein ſchwarzer Kabe / nicht in ſeiner grawer geſtalt/ fondern in einem tundeln Glaſter er iſt ein großerBeri / aber ſeineHerzſchafft wes gen deß güldenen Rindes ſocr im Bauche hat/ſtehet nicht in feiner eigengewalt. Eriſt nicht Patter deß Rindes /ſondern Mercurius der arbeitet das Kind /aber er gibt jhm ſeinen trawer Mantel vmb/daß er nicht kan fremd mitdem güldenen Rinde haben / er aber macht das (chone Rind leiblich / dann er iſt ſein fiat oder Schopffer/vnd helts unter ſeinen Mans Tel verdeckt und verborgen / den Leib: kan er ihm an ſeiner Eigenſchaff nichtgeben / dann er iſt der frenen Begierde weſen ( verſtehet der güldene Leib ) im höchſten Hrád der leiba ligkeit im fixen. Toder dnes doch kein Codt iſtr


RERVM , CAPVT VI: fondern eine Linſchlieſſung/ vnd im gleichnuß eine Darſtellung der Göttlichen himliſchen Wcfenheit. Mercurius ift der Werckmeiſter dieſes Rindest welches -Saturnusverdeckt/wann ee das in ſeinen hunger bekompt, ſowirfft er jhm den ſchwarzen Mantelweg / und frewet fich in jhme, aber er iſt za boßhafftig im Fewers grimme ( in reinem frembden . Fewer / und doch nichtfrembden )wann der Mantel weg iſt/ſo darff er nur ſein eigen Fewer / er ver ſchlinget das Rind , und machts ganz zu ſeis Her Eigenſchafft. Wann jhm im Fewer am hefftigſten hungert/ fomuzman ihm Solges ben / (ift ſein Weib ) daß ſein hunger geſtillet wird /alsdann wann :crfatt iſt, ſo arbeit er in der Materia deh Rindes mit ſeinem eigenen hunger oder Fewer / vnd fållet ſeine ſatte Bes gierde anß Solis eigenſchafft /welche er zuvor in ſich hat geſſen / vnd nehret das Rind biſ es vier Elementen mit dem Geſtirne an fich bekompt / vnd er hoch ſchwanger wird defe Rindest alsdann gehörets in ein (frembden . Fewer vnd auch nicht frembde. ernſtfewer /ſo gibt ihm der Vatter die Seeler als dein fervek Heiſt vñſeineerſteMutter /welcheMercurius in ſeinem hunger in ſich aſſe /welche fir und vollkommen /was der Seelen Geiſt/als das Liechtleben / alſdann ſtehet ( vnd iſt die Tin & ur,welche den Leib tingiret ) Der todt auffi


DE SIGNATURA und iſtdas Kind gebohren /vnd iſt hernach ein eigens /vnd ein Rind der frenheit / vnd- fras get nichtsmehrnach ſeinem Werckmeifter /es iſt beſſer als fein Vatter / aber nichts beſſer als ſeine Mutter/in welcher Sahmen er lag / che der Vatter in jhn würckete. Es trit der feworigen Effen ſeines Vatters / als der Schlangen auff ihren Kopff / vnd gehet fren durch den Todt im Ferver / verſteheſtu allhie . nicht / fo biſtu nicht in die höchſtewiſſen der fpagirey gebohren . Ferner fend ons die grad gitt betrachtent was die Frenheit als die ewige Luft den ans dern Geftalten im Sulphur hunger gebe . In der andern planeten eigenſchafft die geſtalts nuß der Geburt, iſt als ein dråbend Rad / dasmachtMercurius im Sulphur. Die Geburth der höchſten Grades wens den ſich vmb / als die Begierde: / dann dieſe Welt iſt rund / alſo auch die Geburth /nach deme die Freiheit jhre höchſte Luſt(als einen güldenen hunger dem Saturno gegeben / vnd. den Mercurium jam Werckmeifter geſetzt)fo faffet ſie ſich in fich / in ihrer Begierde / nach der Eigenſchafft der Sanfftmuth / dann dic erſte faffung zum güldenen Rinde geſchicht nach der Eigenſchafft der Frewdenreich: dieſe aber aufGâte und Sanfftmuth /vnd gibt ſich Luna.dann es iſt ein ſincken wegen der ſanfft much /den ergreiffet auch Mercurius / vnd ars bcit.


RER V M , CA P. IV .

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beit auch darinnen . Dieſer Leib iſt ſilber/ond kompt von der erſten Impreſsion , da ſich gely und weiß im Server (cheidet / als die Farben der Tugend/ fo entſtehet Luna auf der gelben vnd trafinutiretſich in weiß wegen der Gotts lichen Sånffemuth /ond darunto daß ſein vr ftand auß Solis farbe iſt / ſo hungert ihn ohne unterlaß nach Sul , puid nimbt der Sonnen glanzin ſich feucht den an ſich , oud fcheinet Darmit:wie nun das ober iſt alſo iſt auch das untere (nemblich Metallen ) darumb iſt das Silber- Ber nechſte Srad beim Golde / vnd wie das Hold crbohren wird , alſo auch das Silber : Venus gibtjhın feinen Rantelomb/ welches der Mercurius nicht ferden mag /weil er der Werckmeiſter iſt / oud gibtſeinen auch dargu : aber das Silber hatweder Veneris noch Mercurii eigenſchafft,dann es behelt die eigenſchafft fejner Mutter ; als der Sanffta muth in der Frenheit/ vnd wird aufgebråteti wie das Gold wegen der Sonnen / hat der Mond himliſch Eigenſchafft, aber wegen ſet nen eigen geſtalt / auß der Begierde eigen fchafft / iſt er faſt jrrdiſcher eigenſchafft, er iſt ein Sack vnd behalter deß jrrdiſchenvnd him lifchen Wefens / wie der eufſere Leib deß Menſchen i welcher in Adam fürm Fall dem Silber zu vergleichen war , als er aber in der Luſt erſtarb ſo lebte au jhmenur die jridiſche Eigenſchafft i darumb hungert jhu alſo ime merdar Cvij


DE SIGNATURA merbar nach Solis glantz / er wolte gernewie der mit dem Luna auf der Sonnenſcheinen , aber er krieget nur einen jridiſchen lunatiſchen glan :; / darinnen treibet er hoffarth i es ſey dann daſ er wieder auß Solis glanz, das ifti auf Gottes frafft im himliſchen Mercurio gebohren werde i ro ift er wider das güldene vnd ſilberne Rind in Göttlicher weſenheit / alleine dieſe Zeit mit dem jrrdiſchen Mondel das iſt/arit jridiſchen Flaſche bedeckt vid be Heidet. Das Nauf den Silbers iſt auch Satur nus : Er iſt auch die vrſache der erſten Far fung/aber er wendet ſeine Begierde nur auff das güldeneRind/vnd leſſet dem Silber ſein Kleid / vnd faffets in ſeine ſteinigte jrrdiſche eigenſchafft / vnd leſts den Mercurio auf bruten . Die Begierdeder Freyen -luſt iſt fix vnd onſinckende :was die eigenſchafft der Begier . de allein anlangt / die fåhret jhwen willen vom Leibewieder in den Rampff in die Sinnen / undmacht Iupiter ,das iſt am Kadewieder auffiverts unterm Saturnoy unter der Satur nialiſchen krafft/ſein Metall iſt Zinn / vud iſt der dritte Grad / dann der Freyheit -luſt in der Begierde gehet auß fich auß in die Bes gierde der ſtrengheit vnd gibt ſich alſo ins fiat. Wir máffen alſe verſteheny des Frenheis . luft


RE R VM , CAP. IV. fuſt gehet auß ſich als ein Seivechſe / vnd gis bet je einen Grad nach dem andern / auß fich in die ordnung / aber Mercurius macht das Rad / dann er iſt der Werckmeiſter /vnd wie die ewige Geburth inſich im himliſchen Mer curio , als im ewigen Worte in deß Vatters gebährung ſtehet i alſo-iſts auch mit der Bes wegung deſ Patters in ein Geſchöffe.gegan gen /ond gehet alſo in ſeineOrdnung wie man am Rade der Planeten ſihet / dann die Ords nung ſtehet recht als ein Menſch in ſeiner. Ordnung ſtehet. Erſtlich in jhmeder rechte güldene Gottli. cheMenſch , welcher die gleichnuß der Gotta heit iſt / darnach iſt in jhmeder Menſch der himliſchen Weſenheit / als der jnner heilige Leib vom fewer und Liechte in der tinctur erbohren /der gleichet dem reinen Silber, ſo er mitwehre verderbetworden . Zum dritten iſt in jhme der Elementiſche Menſch vom reis men Element/ der gleichet dem Iupiter, Zum vierten derMercurialiſch , iſt der grånende os der Paradeißiſche. Juin fünfften der Mar tialiſche vom Fewer i als der Seeliſche nach def Vatters eigenſchafft.Zuin ſechſteuder Vé neriſchenach der euſſern begierde/všīnach deß . Waſſers eigenſchafft. Zunfiebenden der So lariſche nach der Sonnen eigenſchafft / als nach der eufſeru Welt, als ein Sehender der wunder Gottes . Pnb iſt doch nur der einige Nenſch !


DE SIGNATVRA Menfch , iſt aber in der innern vnd eufferin Welt zu gleiche. Alſo iſt auch die gleichnuß der ſieben Metallen / mit einer eigenſchaffe nach der innern Welt / vndmit der anderen ſichtbaren nach der euſſeren Welt. Pom Iupiter gehet das Rad vmbr Toges het auf der ſcheidung Mercuriusmit einem Zerbrochenen Metall /nach ſeines Geiſtes eis genſchafft aufwendig iſt er Queckſilber/ vid . inwendig ein Paradeififch würcken . Er ift in ſeiner geiſtlichen Eigenſchafft/ der Unterſchei: der der Worte/ſinnen und ſprachen : Es ſtes het geſchrieben i Gott habe alle dinge durch ſein Wort gemacht/ der himliſche ewige Mer curius iſt ſein Wort / dafz der Vatter in ent gündung ſeines Liechtes außſpricht/ vnd daß auſgeſprochene iſt ſeine Weißheit / vnd das Wort iſt der Arbeiter und macher der fors mungen in der aufgeſprochenen Weißheit/ was nun der innere Mercurius in Gottes . trafft iminnern thut/das thut auch der euſies reMercurius in der euſſern krafft / in dem ges ſchaffien Weſen / er iſt Gottes Werckzeug/ damit er eufſerlich würcket/gum todt und zum leben /in jedem dinge nach ſeiner eigenſchafft! er bawet vnd Gerbricht : nach deß Saturni ets genfchafft bawet er / vnd nach ſeiner eigen Eigenſchafft vnterſcheidet er /vnd zerbrichtiin Saturnu die hårte als das eingeſchloſſene/ond eröffuets zum Leben , eröffnet die Farben /ond macht


R

E R VM , CA P. IV .

machtgeſtaltnuße/vnd führet in fich eine hims fiſche und auch eine jridiſche eigenſchafft:in der frediſchen führet er auß der erſten Begierde zur Natur i als auß dem Saturno den Mar tem / als die Grimmigkeit der Impreſsion , danu er iſt feine Seele , darinnen der Mercu rius febet er gibt jhmedie fewrige Erfeniz/vnd ftehet vnterin lupiter in der Ordnung am Radewieder auffiserts / dann er führet ders Fewergeiſt im Sulphur in allen Planeten und geſtalten und gibce jedem dinge feline Daalliond den wahren Şeiſt deß Lebens. Mars iſt in der erſten Impreſsion die groſſe angſtſond orſachet / daſ; ſich der Frens heit liebe willen / von jhmefcheidet / vnd das abgeſchiedene heillet Gott/ vnd die angft oder der Feierquall heiſſet Gottes zorn / als der grim der ewigen Natur /vndwie ſich Gottes Liebe im innern von Gottes jorn í das iſt: von der ewigen Natur- grimmen eigenſchaft fcheidet, als der Himmel von der Helle Gott vom Teuffel, alſo im gleichen geſchichts auch in der euſſern Natur-geburth . Die Liebegehet vom grimmeauß/ vnd iſt im Demuth oder ſincken /alſo ifts auch in der Schopffung in eine ordnung getretten / dar umb ſtehet Venus am Rade herumb anMartis Linien unter der Sonnen / dann alſo iſt die ſchcidung in der Natur / vnd alſo gehet eines auß dem andern 4 ſein Metall iſt Råpffer, der


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DE SIGN A TV R A

der ohrſtand iſt dieſes /daß die Liebe eine Bes gierdeiſt / vnd begehret doch nur Liecht und Fremde : Dann die Materia wird auß der Begierde eigenſchaft / fo aber die liebe Bes gierde in der Impreſſion ſoll corporlich wer den / ſo muß ſie fich dem grimmen fiat , als deß Martis Begierde im fewer / oder in der feroriſchen Eigenſchafft einergeben / danndie Saturnaliſche eigenſchafft nimpt alles in feine gewalb /ond machts corporlich . Darumb iſt der Veneris Metall , dem Golde nahe verwand wegen jhrer ſelbſt Eis genſchafft auf der Frenfeit/ aber Marsmacht es zu griññig vnd zu ſprůde weil ſichs auf;dcz Martis fewer ſcheidet /ſo behelts ein groß theil deß Marris eigenſchafft an ſich . De Mattis Metall ift Boeu / dann er iſt im Sulphur der grim / in welchem ſich das Fewer anzündet und vhrſtåndet : Sein vhr . ſtand mit derMateria iſt in der ſtrengigkeit 8 Begierde / das Zupffer ſcheidet ſich in der Gebåhrung auß dem Enſen / dann es vrſtång detauf Venuswillen / vnd iſt ein vnterſcheid * piſchen ihnen /wie mit £ cib und Seele /dann Mars iſt Veneris Fewer -ſeele/vnd macht dat Venus corporlich wird /ſonſt gibt Venusnach jhrer ſelbſt Eigenſchaft in der Ertødtung im Salnitrijchen ſchracke nur Waffer : Dann jhr fewer iſt nur ein lòchem oder Liebe- feweri wiſie ohne andere ein flieſſe alleine iſt/darun kan


R E R

V M , CAP. IV .

kan ſie auß eigener gewald kein'corporlichwes fen gebårhen , dj harte oder gehe wehre fie iſt nur dy Weib zu jrem Xinde ohne eine Creat türliche Seele 1 Mars iſt jhre Seele/ vnd Sa turnusmacht ihren Corpus. Solis Geiſt mag den Martem vnd Vencrem tingiren / vnd inz dit höchſte Metalliſche vollkommenheit / als in Gold verwandeln 7 welches im Silber ſo Seichtlich nicht geſchehen kan / es werde dann wieder in die erſte Materia gebracht / da San turnus,Mars vnd Mercuriusim Sulphur on tereinander ſind ſo kans ſeyn / Venus empfås het feine Zähe vom Saturno/ vnd ſeine Rote vom Marte als Fewer . Nun iſt doch Veneris Begierde nur heffin tig nach Sol / als nach jhrer erſten Muttert darauf ſie in jhrer Geburth in jhrem erſter vhrſtand entſpringt i dana auß Gott ento fpringt die Liebel To afts auch in der Figur in der Außgeburth auch alſo . Veneris begierde gehet in Solem in die Sonner und emphåhet der Sonnen eigenſchafft in jhrer Begierder vnd ſcheinet auß Sole fie hat einen eigen Schein für allen Planeten vnd Sternen / den nimbt fic auß jhrer Mutter / vnd in jhrer Mutter krafft ſtehet jhre frewder als das las chen das fie in fich hat ſie iſt in jhrer felbſt eigenſchafft /was ſie Pur, alleineohneder ail dern Planeten eigenſchafft eineware Tochter der Sonnen ( verſtehet im Sulphur ) da alles unters


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· DE SIGNATVRA

vntereinander ift , darumo ftchet ſiezu nechſt unter der Sonnen / als ein Riird der Son nen /nicht daß die Sonne habe den Stern ers bohren , dann er iſt auch mit geſchaffen / aber im Sulphur auffer der Schöpffingi nur blon in der Sebåhrung / iſts alſo beides im himlia fchen und jridiſchen . Dann Gott der Vatter gebåhret durch fein Herz die Liebei ſo dentec die Sonne im gleichuusfein Nerz an /damn fie iſt eine Figur in der euffern Welt/nach dem erigen hertzen Gottes / welches allen Leben vnd Wefen traft giốt. Dnd verſtehets dod iur recht gleich wie alle dinge von Gottes Wort vnd Kerrzen / ( woelches iſt der Göttliche Sulphur in der Geburth der henligen Dreyfaltigkeit außge. het / vnd offenbahret ſich in und durch das aufgegangene eren i welches iſt Gottes Weißheitiønd dringet aber wiedev auf dem Aufgange in vnd gegen dem Herzen vnd krafft / vnd ſehuet ſich heftig darnach / wie S.Paulus faget : Atle Creacur fehnet ſich mit vns von der Eitelkeit lof fu werden .Alfo iſt auch das eufferewefen in der euſſern Ges burth der Metallew / planeten /Sternen und Creaturen / ein jedes ding fehnet ſich nach ſeis nem Centro / als nach ſeiner erſten Mutter / darauß es iſt gegangen ,als nach der Sonnen im Sulphur 1. dann ſie iſt die tingirung aller Weert/


R ER V M , CA P. IV . ? Wefen iwas die erſte Begierde mit der Im preſsion im Saturno in deß Martis grimme baßemacht das macht die Sonnewieder gutt gleich wie die Söttliche Sonne den forn oder grim Gottes tingiret, daß auß der grimmen Eigenſchafft def Zorns Gottes eine Freude denreich wird alſo tingiret die cuffere Sonne den cuffern Sulphur , als Saturnum und Mar tem ,daß eine lobliche temperantz, als ſie gris nen vnd wachſen in allen Metallen unud Creaturen iſt/darumb iſt die SonnedasCen . trum ,welches die vernunfftnicht glauben wil, berſtchet in dem planetariſchen Nade /vnd in allen wachfenden und lebendigen dingen./ CAPVT, V. Vom Sulphurifchen fterben / vndwie der geftorbene Leib wider rebendig werde /vadin feincerfte Herrtigteit ges repeterde. ( Lles Leben und berdegen /mit verſtandi les AlAvernunfft und Sinnen /Beides in den Les bendigen vnd wachſenden dingen ſtehet - im vrſtand im Sulphur ;als in der Natur begiers deſønd in der Frenheitluſt begierde. Yn der Nacur begierde entſteher der Todt und das einſchlieſſen /vnd in der Freyheit bes gierde entſtehet das auffſchlieſen und Leben / dann der Frenheit begierde tingiret der finns ſtern Natur begierde daß diegrimmeMut ter jhr eigen Recht fincken left / vnd ſich der Freyheit


DESIGN AT VRA Frenheit begierde einergibt,alfowacolt of Leo ben im Tode /dann ohneLiechtiſtteinLeben ,ſo dasLiecht in derEſſenzdefSulphurs erliſcht, foiſts ein ewiger Todt/ dann niemand kan les bendig mache/es bendege ſich dann Gott in der Luſtbegierdcim ſelben Tode/dailder Todt kan keinLeben in ſich nchien /es offenbare fich daſ die erſte begierde, als der freyenluft -begierde in der begierdezur Natur / darinnen das eins ſchlieffen als der Todterbohren wird . Darumb da der Menſch in Sulphur er ſtarb / fo konte jhn niemand lebendig machen , es giengedaun die Frenehiſt / als die begierde zum ewigen Lebenwieder in ſein phur, als in die Geburt der Natur der Menſchliche eigen ſchafft /vnd bewegte den eingeſchloſſenen todti als bas Centrum der Natur / vnd gebe fich felberwieder ins Centrum ein /als in die Sees liſche eigenſchafft/vnd in derSeelen weſenheit und leibligkeit /vñ das iſt alſo geſchehen. Wir willen daß der rechte Sulphur iſt eine gebih rung aller Geiſtligkeit vnd leibligkeit / ſo viel fein erſter vhrſtand iſt /da er himlifch iſt ſo iſt er die Gebährung deſ Weſens aller Weſeur dann alles lieget in dieſer Geburth / was die Ewigkeit und zeit in ſich iſt, hat und vermag . Nun iſt er aber nach dem Reiche dieſer Welt auch jrrdiſch / als eine Figur deſ Ewigent dann in jhme ſtehet die Zeit vnd Creatar i al les deſſen iwas fichtlich vnd vnſichtlich iſt. Nun


RER V M , CAP. V. Nun iſt der Menſch famptallen Leben /nach dein Reiche dieſerWelt auß deeuſſernSulphur erſchaffen und erboren wordeider Menſch auß dem jnneruvnd euffern /vñdie eufſero Creatur alleine auß dem enffern / dann der Menſch iſt Gottes Bildevnd gleichnuß/ vnd die andern Creaturen ſind eine gleichnuß nach der figuris rung in der jnnerlichen gebührung in Gottes Weißheit / als in dem auſgeſprochenen oder außgebohrnen himliſchen Weſen /nach beyden ewigen Principien . Nun war aber Menſch gut vñ ganzvolls kommen /nach /vnd auß allen drenen Welten erſchaffen als ein Bild der Gottheit / in deme Gott wohnet / undwar eben das Weſen fels ber / was Gott nach der Ewigkcit und nach der Seit in allen drei Welten iſt / aber eine Ercatur mit aufang nach der Creatur / vnd der erſtarb nach dem himliſchen und Söttlis chen Weſen durch luſt dann die jnnere Luſtı svelche im Centro als im Ferver erbohren ward , darinnen das Leben in der Göttlichen Weſenheic ſtund/das iſt dasweſen der Sótto lichen Sanfftmuth anzündete i darinnen die fremdenreich oder Engels geſtalt ſtehet/ die wendete fich von der jnnern Luſt der Frenheit vnnd Ewigkeit in der Zeit als in die Außgebuhrerin die planetiſche Eigen ſchafft, auf dem reinen Göttlichen Element/ in die vier Elementen , alſo behielt die innere Gött


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· DESIGN ATVRA

GottlicheWeſenheit/ oder innere Leibligtete keinen führer oder leben mehr / das war das ſterben dann das Seelen ferper auß deß Datters Eigenſchafft 7 wendet fich von dei Sohns eigenſchafft/ in welchem alleine das Göttliche Leben ſtehet. Alſo bleib der Seelen Eigenſchafft bloßi nur alleine mit ihrem willen in dem euffern Sulphur, vad der inner verbleich vnd bleib in der etvigen vnbewegligkeit ſtehēl als in einem ewigen nichts /darinnen kein verbringen mehr war. Ulfo lebete der Menſchmit ſeinem éuſ ſern Leibe nar bloß alleine der zeit / das edle Hold der himliſchen leibligkeit 7 welches den euffern Leib folte tingiren /war verblichen , als ſo bleib der euſſere Leib bloß alleine im leben der Naturbegierde ſtehen , als in deß Seelen fewers Ligenſchafft / verſtehet in Martis gee ſtalt vñ eigenſchafft als im grim Sottes /wele cher im Sulphur der grim als die eigenſchafft deſ jorns Gottes und finſtern Welt iſt/weil aber der euſſere Leib auß der Zeit geſchaffen war / fo bekam auch zu hand die feit als das Geſtirne/mit den Elementen / das Regiment in jhme/dann die gåtliche eigenſchafft/ als die Begierde der Gottheit,welche die Zeit regies ret vnd tingiret/ daß ein herlig Leben in der Creatur auf der feit war/ diewas verblichen / ſeineeigene Liebe in Göttlicher Begierdeward Ju Waſſer : 21{o herzſchet feinewer in einem Waſſer


RERVM , GA 3. V. Waſſer / vndwar an Gottes willen und be gierde bleich vnd tod / vnd muſte fich die Sees lemit dem Sonnenliecht behelffen . Sodann die feit Anfang und Endehat i und ſich der Wille mit der Begierde hat dem zeitlicher Fahrer einergeben / fo zerbricht der gett Regis mentjhren gemachten Geiſt i foerſtirbet vnd bergehet auch der Leib / vnd dyiſts /das Gott gu Adam ſaget / er ſolte nichtvon dem Bau meoder Gewächſe deß ertåntnuß Böſes und Gutes eſſen / von benden Eigenſchafften /oder er würde ſterbē/wie auch geſchach /irſtarb in Sulphur, das Sulam Reiche Gottes / als die Luſt der freyheit Gottes / auß welcher das Gottliche Liecht ſcheinet / vnd in welcher die Söttliche Liebe/als das liebe Fewer brennet. Nun was ihn doch kein Rath Gottes begier's de giengedañ wieder in den verſtorbenen Sul phur , das iſt in ſein todes Sul,als in die er ſtorbeneWeſenheit ein / vnd zündete dafelbe ivieder an mit dem liebe Ferver / welches in Chriſto geſchach / afda ſtund der himliſche Leib /dariñen Gottes Liecht ſcheinet/ wieder auff : rolte es aber geſchehen ſo můſte die liebe Begierde wieder in def; entzündeten Jornes Begierde eingehen / vnd den Zorn mit der Liebe löſchen / vnd vberwinden / das Gotilir che Wailer måſte wieder in das brennende Seelenfewer eingehen /vnd den grimmen todt. Im herben fiat als in der Begierde zur Natur leſcherry


DE SIGNATVRA teſchen / daß ſich die liebe Begierbe in der Seelen wieder anzündete / welches Gottes begehrete. Dann denMenſchen Seligteit fte het in denen / daß er in ſich habe eine rechtebes gierde nach Gott : Dann auß der Begierde quilket die Liebe auß/das iſt/wann die begier , de Gottes Sanffrmat in fich empfahet/ fo er , fincfet die begierde in der Sanfftmut in fich und wird weſentlich das iſt alſdann him tiſche oder Göttliche Weſenheit / oder leiblig Keit / vnd darinnen ſtehet der Seelen Geiſt (welcher im Zorne i als im Todt verſchloſſen tag in der liebe Gottes wieder auff dann die Liebe tingiret den Todt und die Finfternuf daß fie der Göttlichen Songenglanz wieder fähig iſt . Ondwie das im Menſchen geſchicht , alſo iſt auch die tranfmutirung der Metalien , der Sulphur liget im Saturno verſchloſſen als im tode/ vnd ift doch kein todt, ſondern ein vege tabiliſch Leben /dann der euffer Mercurius iſt das Leben darinnen : Soll der Metalliſche Leib zur höchſten Vollkommenheit komment fomuß er dem euſſern Führer / als den geles menten abſterben / vndwieder in einen ſolcher Sulphurtretten als erwar /-da er noch nit die vier Llementen in ſich hatte ; ſondern lag var im Element in cincm : Nun kau jhn aber nies mand in einen ſolchen Leib bringen / als der / Berjhngebohren hat der ju dana 4 Elementen gegeben


R E R

V M , CA P.

V.

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gegeben hat der kan jn alleinewider nehmens vnd der jhn zum erſtēhat corporlich gemacht der maß ihn wieder in ſich ſchlingen / undir rich in einen andern Leid tranſmutiren , das iſt der Şulphur,der den Mercurium als ſeinen Werckmeiſter in ſich hatidermuß in dem fin ſtern Saturno, im fiatwieder nehmen auf ſeia nem Baucher und in fein eigen Fewer einfüha ren 7 vnd mit ſeinen eigen fewer die vier E. tementa von jme ſcheiben /vnd in eines regen gleich wie Gott wird am jüngſten Tage in Feinem eigenen Feter das Weſen der vier Elementen vom reinen Klement in der Una gåndung ſcheiben / auff daß fich die ewige Leibligkeit im reinen Element anhebe / vnd wie fie im ſterben deß Menſchen die bier Lete fementen voin rechten Menſchen ( der das Element Sottes iſt ſcheiben / und der himli fche Leib in ſich alleine bleibet i alſo gehet es auch zu in der Tranſmutirung der Metallen .

PROCESS V S.

Ar Leib liget im Saturno , in einer uns achtbaren Geſtalt verſchlofen / nicht ganız in Saturni Bigenſchafft in tunckler Farbe / gezeichnet mit dem Mercurio feio nein Vatter / vnd mit Sol ſeiner Mutter mit dem Saturno betlejdet , und mit Martis Leben


DESI Ġ N ATV R Å ? 76 Aber feine Mutter wird Leben offenbar an jhme von auſſen nicht erkandt/man er fårne dann feinen Werckmeiſter mit ſeiner eigenen Bofheit / welches man doch auch nicht thun kan / man nehmedann eine fremb de darzu / davon feine eigene ergårnetwird : Apdann ſo ſein Zorn ergrimmet) ſo wird er alſo hungrig vnd durſtig / vnd kan doch in fich kein Labial finden / fo greifft er fei nen Werckmeiſter an der jhn gemacht hati vnd ſtreitet wider ſeinen Schöpffer / wie der jridiſche boſeMenſch wider Sott / alſo lange bis er ſich ſelber friſt und verzehrt / wie eine gifft vom fetver den Leibverzehrt /man kom . mejn dann zu hülffe vnd ſtille ſeinen hunger: fo kan doch dieſen ſchrecklichen hunger nies mand ſtillen , åls Gott ſelber der jhn gemacht hat / vnd ſo der jhmenicht zu rechter geit gu hülffe kompt/ ſo verzehret der hunger im grim . meden Leib i und Ferzt jhn in die ewige fin ſternu . Dieſer Hunger begehret nichts als nur Gottes Barmherzigkeit/ daß er møchte auß der Höllen angſt erloſet werden /fo kan er aber dieſe in ſich ſelber nicht erreichen , dann er iſt im Zérne Gottes verſchloffen / ſo iſt eine liebe Mutter die jhu im anfang feugete , auch in todt geſchloffen :ſo jhm aber Gott feine gna . de erfeiget / vnd gibt jhm wieder von ſeiner Lieber ſo erſchrickt der Zorn vor der Liebet und


RERVM , CA P. V. 77 und das iſt ein Schrack groffer fremden /daß er wieder ſeiner lieben Mutter Süſſigkeit ko . ftet/alfdann erkennet er ſich daſzer iſt ſo boſe gerveſen /vnd rewet jhn ſeine Boßheit/ondwil ſich bekehren /vnd den alten Adam tobten und een fich wegwerffen : Ufo balde nimpt ihn der Rünſtler von den frembden porn weg mit fampt den alten Adam / vnd leget jhn in ein fanfftes Bette/ dann der alte Adam iſt kranck ond wil fterben / fe iſt ſein eigen Werckmeis ſter in den alten Adam vber der Liebé Hot tes (welcheder Zorn zerbrach ) vber her / vnd wil ein junges Rind machen / vnd fuewetſich ober dem Rinde i fo wird der alte Adam kranck vnd ſchwach ganz finſter vn ſchwartz / und erſtirbet i fogehen die vier Elementevon jhme antmit jhren Farben / fo left in der Wermeiſter jiñer hinfahren / vnd arbeitet immer an dem neten Leibe / der da ſoll vomi Todt auffſtehen / vnd niemand fibet feine ar . beįt/dann er arbeitet im finſtern . Der künſtler aber nimbt fich der Arbeit nicht an , fondern gibt nur dem Wercfmeiſter feine eigeneSpeiſe / biß er fibet daß ſich das vegetabiliſche Leben in dem finſtern Todemit never farbe auf der ſchwartzen ergeiget/ alke Dann fo iſt der neue Menſch fertig: To kompc der Künſtler und bringet die Seele/vuld gibt diefelbe dem Werckmeiſter: davon erſchricket der Mercfmeiſter / daß ein ander Leben in Diij. ihm ,


DESIGN ATVRA Shm tompt / unb ſtóft dieSeele dem nemen Leibe ein /ond gehet in fid im Zorne / fo ſte het der nereMenſch in groſſer Krafft und Serrligkeit auß dem todeauffi ond zertritt der alten Slangen im forne Göttes der Ropffi. und gehet durch den Zorn / und der Zorn kan ihmenichts thun.

Biſtu darein gebohren / So haſtüein

Werck außerfohren .

CA PV T

VI.

28ic fich ein Waſſer und Dele gebahre / vnd vom vns terſcheid deß Baſers vnd Dels / vnd vom vegetabi. tiſchen Lcben vnd Wachſen . ( Lles Leben /Wachſen und Treiben ſtehes A in gwenen dingen i als in der Luſt / vnd dann in der Begierde; die Luft iſt ein frener wille/ vnd gegen der Natur zu achten als ein Nichts / aber die Begierde iſt ein hunger : 31$ der Begierde entſtehet der treibende Geiſti als der natürliche und in der Luſt der vbet . natürliche/ der doch der Natur iſt i aber nicht auß feiner ſelbſt Eigenſchafft/fondern auf der begierde Eigenſchafft . Die Begierde iſt das unger / und die Treiben der Effenz als ein Luſt iſt defi hungers Weſen das er in fich faſſet/dann die Begierde iſt nur ein hungriget Pillev vnd iſt der natürliche Geiſt in ſeiner Geſtals


AER v M , CA P. VI

79.

Seſtalten / aber die luſt iſt auß der frenheit dann Gottiſt begierdeloſ /was ſein eigen we fen fo viel als er Gottheiſſet/ankanget : dan cr darff nichts / es iſt alles ſein /vnd iſt ſelber alles . Aber einen Luſtwillen hat er / vnd ift ſelber derſelbeWille i fich in der Luft zu of fenbahren / ſo mag doch auch in der freyen affe & loſen Luſt keine Offenbahrung geſches ben /dann ſieiſt ohne Begierde/fie iſt als war fie nichts gegen der Natur / vnd iſt doch alles : Aber nicht nach der Begierde / als nach der Natur i ſondern nach der Erfüla lung der Natur: Sie iſt die Erfüllung der hungrigeit Begierde / als der Natur/ ſie gis betfích freywillig in hunger der Natur, dann fie iſt ein Geiſt ohne.Wefen vnd, Begierden : ganz frer als ein Nichts / aber die Begierde macht ſic in fich zu Weſen / vnd ſolches nach Zwegen eigenſchafften / als eine nach der ewige Frenheit/die da fren iſt von der qual / und die ander nach der Begierde/welche ein vegetabi liſch leben gibt als ein wachen od fich außgeb . Das frene Weſen iſt und gibt ein Deler und 8 begierde eigenſchafft gibt ein leben def Dels . Das Dele iſt ein Liechtond der begiers deEigenſchafft gibt dem jecht eineffensz/als , die fewrige Eigenſchafft / daß das Liecht ein ſchein iſt/ wieman am ferer vñ liecht ſihetron dic freneluſt bleibt doch in ſich ein frener willer gibt aber ſeine Sanfftmuth , als cine Frena Diiij gelatenheit


DE SIGNATVRA gelaſſenheit in die Begierde/ auff daß fie fum Weſen und Schein komme: Jhrwille iſt als lein gut:er hatkein ander Begierder als nur gut/ſanffte und lieblich renn i es iſt auch kein ander můgligkeit darinnen dann er iſt als ein . Nichts / darinnen kein rühren oder quallfeyn mag/fondern iſt die Sanfftmuth ſelber.So ere aber dann nit ein Nichts ſenn.kan wegen der daß er eine vrſacie vnd anfang der Begierde iſtiſo gibt er ſich fren / als ſich der Sonnen ſchein fren gibt in alle Eigenſchafft / ſo farfet die Begierde diefelbe Freneluſt als denſchein deß vngrundes der ewigkeit in fich /vndmacht in ſich nach ſeiner Bigenſchafft in Weſen /alfa viel der Eigenſchafft in der Begierde iſt , alſo vjel ift auch deß Wefens / vnd iſt uns alſo ju bedenckenidaßwañſich die Freveluſt im huns ger der Begierde einergibt / ſo macht die Bes gierde auſ der freyen luſt Eigenſchafft eine gleichheit nach der Freyheit, das iſt als wehre es nichts /ond iſt doch das iſt ein Waſſer und Dele.Weil aber die Begterde/ df iſt/der hun . ger mit der frenen luſt erfählet wird /ſo macht erſeine ſelbſt Ligenſchafft im wefen der frena heit auch zu Wefen : rein Weſen iſt Waſſer / vnd der frenen luft Weſen iſt ein Qele : Allfo entſtehet zweyerlen Eigenſchafft in einem eis nigen Geiſte als eine fervriſchenach der Bea gierde eigenſchafft / vud eine frewdenreiche os: der Ljechts eigenſchafft nach der Freyheit. Die


RER VMCA P. VI:

2

Die ferørifche gibt in jhrem Weſen / als in jhrem Waſſer eine ſcharpffe von der ſtrengen Begierde/die iſt geſainerioder ein Salz/ond von der fewriſchen angft ein Schwefel 7 dar, auß in der Impreſsion und Schopffung der Weft fenud Steine/ Erden und Detalfe wors den / fo wolktemente undSternen / alles nach den Geſtalten in der Begierde : vnd die Deli tetiſche gibt jhre Sanfremuch als eine liebe Luft/ darin die fewriſche impreſſetmit der besi gierde/vñ machet leibligkeit/vñ die Olitetiſche gibt ſich in jhrer Sanfft auß vnd macht das vegetabiliſche leben als ein grånen und wach fen in der feroriſchen Impreſlion :darzu muß das Ferver ſeine Effeng ond treibert geben / als den wihtenden ſtachel im jiehen der Bes gierde/welcher das gerfcheiden in der leiblig keitiſt/ats der Vaterſcheider /vnd vrſache der Eſſenz vnd vielheit. Die Weiſen haben dieſe Geſtalt Mercu rius geheiffen /von dem angſtlichen treibenden Rade 7- velches alles Lebens und Beivegens vifache iſtivnd ein Werckmeiſter in der Olis tetischen und wafferiger Pigenſchafft. ufo iſt uns zu entfinnen vnd zu befindent das größte Myſterium ,wie in allem dinge ſens eta OdleiSchwefel und Salz/wie es vrſtån de: dann Gott hat alle dinge auſ Nichts gez : inacht/vnd daſſelbe Nichts iſt er ſelber als ei me in ſich wohnende Liebluſt i darinnen kein cAfeet . DO


DE SIGNATVRA affc & ift es wehre aber alſo die liebe Luſt nicht offenbahr , ſo er einig in der ſtille ohne Weſen bliebe / vnd wehre keine Frewde noch Weben darinnen 1 fondern eine ewige: Stille . Alſo er ſich aber im Weſen einfahret durch die Begierde / fowird ſeine ewige Stilo le ein Weren und würckende Krafft / vnd folches mit zweyen Eigenſchafften / als in ets nem Dele:7 in welchem diewürckende Kraft ein guter Geiſt iſt / nach der Eigenſchafft der liebe Luſt 7 welcher dem grimm der Bes. gierde im SchwefeliSalz und dem gifftits gen :Mercurio entgegen ſtehet/ond ſeinen giffa tigen hunger mit der lieben Sanfftmuch ſtils let und heilet was Mercurius zerbricht mit ſeinem wütenden Rade feiner ſelbſt- Eigen , ſchafft, das heitet die Luſt der liebe deß Oels wieder / vnd alſo iſt bofes und gutes in jedem Lehen / vnd iſt doch kein bofes in keinem dins ge: Das gute oder das liebe Deleverſchmach. te dann in ſeiner eigen Luft / das geſchicht in,den geſtalten der Impreſſion deß hungers der Begierde : als fo ſich der hunger Geiſt ÍR -ſeinen eigen Geſtalten nach ſich ſelber zu ſehr impreſſet / und nach ſeiner ſelbſt eigen offenbarung zufehr hungert/ ſo kan er die frene laſt nichtin ſich fahen /welche ſeinen hunger . ſanfftiget / dann der Natur eigenſchafft / Toll ſchlechtnach . freya luſt eigelfchafft als nach .


RE & VM , ¢ A F.

T.

Gottes liebeweſen gerichtet feyn vnd ſeinteige hunger nach der Lieberichten /ſo empfahet der hunger die Liebe in ſich /und machtdieſelbe in fich zu Weſen / fo iſt der hunger nicht mehr ein verſchmachtet finſte hunger , der in fiche: ſelber ſticht / vndwütet als ein gifftiger Mere curus,ſondern wird eine liebe Begierde ann dem hunger,die heiſſet Gottes Natur /vnd die hungrige fewrige heiffer Gottes Zorn / vnd in der cuſferu Natur heiffets ein Fewer : Us ber in der junern Welt Bigenſchafft , da die Begierde in der freyen luſt Eigenſchaft qualificiret , heiffet dieſe Begierde die Gotte liche Begierde. Daringen die feivrige Lier be brennet / und darauß die fremdereich gehet dann.darumb gibt ſich dis.frene Luft tu die ſtrenge Begierde ein , daß ſie auß ſichy mag eine fewrige Liebe/als eine Freudenreich : geben /welche in der ſtillen luſtnit ſeyn inocha tr: dann was ſtille iſt/da iſt keine freide oder bewegenjñen .So offenbaret ſich nun die frere faſt/als Gottes eigenſchaft/darch die ferrige: cigcufchafft / vnd die feivrigemachet die frene: fuſtrals der luſtweſen / als 03Ocle,welcher in der Impreſſion 8 begierde vſtåndet zu einem ſchein oder glanz, daſ die ſtrengheit gibt der . ängſtlichen ſchilichten Blitz als eiirenSchwes fel Geiſt/vnd die Sanftmuth des Dels gibt: jyre Liebe darein / vnd vertreibet das ingefos generals die Siufteriuß , und offenbakret bie-: dirige D video


DE SIGNATVRA ewige Frenheit,als d ; Nichts ,das iſt nun das Fehen . Dann wann der fewerglanz deß Liechts füſſigkeit ſchmecket I ro greiffet dic : Feversbegierde nach der Sanfftmuth der Sreyenluſt , als ein Nichts ganzvnbegreiff lich / jetzt begreifft der hunger der Begierde fein ſelbſtWeſen / vnd verſchlinget in fich undmachets zum Nichts /das iſt die Finſters nuſ /die iſt deß hungers weſen /die verſchlingt der feroriſche hunger durch deß Liechts oder der Frenenluſt eigenſchafft /wie man dann fis . het ſo balde das Liecht ſcheinet ſo nimbts der finſternuß ihren gewald , darumb ift Gottos ber alles Weſen ein Herz: dann er iſt die ewi. ge Rrafft und Liecht,wiewirs am gleichnuß . der Sonnen ſehen / daß ſie ein Herz der fins fternuſ vnd alles Weſen iſt /vnd alles regies . retwas in dieſer Welt wächſet lebet und webet . Mehr iſt uns zu entſinnen die mancherler Salte,wie dieſelben im vrſtånde fich vrſtårz den i band ſcheiden in viel Eigenſchafften im brftande der Impreſſion:als im verbo fiat ents ſtehen zweyerlen Salia , das erſte iſt geiſtlicht, und gibt die ſchårpffe in der Freyenluſt weſena iſt eine entſcheidung oder ſchårpffe der krafft; Das ander Salz iſt die ſchårpffe der Impreſa fron nach der herben ſtrengheit Eigenſchafft das iſt die angſt in der Impreilioni 1. das iſt Schwefelt und dieweſentliche Eigenſchafft


RER V M , CA P. VI.

toi *

M

if

ift Waffer. Das Waſſer iſt die ſtumme tode liche eigenſchafft def Saltzes : vnd die ſchwes feliſchevon der Angft ift def lebendigenšala zes eigenſchafft / danu fie hat den Stachel der bewegligkeit / als den Mercurium in ficha der deſ Lebens geſtaltnuß macht/ond iſt doch eben der Schwefel nicht das Salz / ſondern er ift die Angſt in der Impreſſion welche auch corporlichwird. Das Salz iſt die ſchårpffe im Schwefelt nach der Herbigkeit/ das Salzmachtdaß die Angſt lieblich wird / alſo wohnet Salig in : Schwefel / und iſt der Schwefels (chårpffer und erhelt den Schwefel im teiblichenWeſent fowol auch den Seift des Schwefels / daß et nicht zerſtäubet. Das Satez impreffet fich die Kräffte der Angſt /vnd das geimprefte Les ben iſt das Mercurialiſche leben y derfelbe iſt der Angſt/als deß Schwefels leben /ond fcheis: det die Materiā nach 8 geftaltnuß zur Natur / und dieMateria der frenen luft in zwey weſent als in ein waſſeriges und in ein Ofitetifches / on zum andern in ein corporliches : Das cor : porliche iſt gtomerlen't als nach der Finſters Buß vnd nach dem Liecht/ nach der ſtrengen Begierde eigenſchafft machts in derwiſſéria gen einen Sand oder ſteinichte arth / davon dle Steine jhren ørſtand habent: verſtehet aufz. der Sulphuriſchen i als auß dem Schwefels waffer, Die ander Eigenſchafftnach der erst tödtung D wij


DE SIGNATYRA töötung im Salnitriſchen ſchracke iſt géiners neWaſſer dasda fleuſt : das ander corpor fiche iſt derMetalliſche Leib / auß der freyen luſt eigenſchafft/in der eingepreſſeten geſtaltı und auß der waſſerigen/ Eda der Schwefd im Waſſer iſt ) Båume/Rräuter/ond alles was da wächſet in der jrrdiſchen Eigenſchafft/ als in der ertodeten oder todten Weſenheit / wele che doch ein ftum Leben hat als ein vege tabiliſches DieOlitetiſche eigenſchafft iſt auch gwen . eley /nach der Impreſſion / als ein theil drin . getwieder in der frenheit luſt / vom Grimme der Impreſſion frer zu ſeyn , die iſt der gute Geiſt i als das Liecht im Dele : Das ander theil ergibt ſich mitte in die angſt den Schwe fels /ondbleibet in der Leibligkeit / vnd einei gnetſich in jedem dinge nach deß dings Sala zes eigenſchafft/als in einem fetvrigenSalize : iſt es fervrig / vnd in einem bittern :Saleriſt es bitter in einem herben / herber bud ſo fort. Die erſte Eigenſchafft nach dem Liecht ifts in allen dingen raſe / vnd die andere Eigens fchafft deß Dels iſtnach der Geſtalte i als nach dem Geſchmacke deß dinges / es feny gleich farfe / Fawer / herbe oder bitter / oder wie das ſey. / als man das in Xräutern ers tennet. Sn:manchem iſt eine bitter Gifft/vnd in manchem eineWeilung : So jhm aber die: giftigeRigenſchaft / durch den Meroprium .


R

E R V M , CAP. V k

891

tm Oele der Sanfftmuth -gebohren wird / fo neiget ſich auch in das Dele die Liebe deß Ltechts / Dann beyder ohrſtand iſt auf einem Wilien aber in der Impreſſionwirds verána dert / gleich als-wie fich der Teuffels als er ein Engel war / im eine gifftige: Teuffels- eigen , ſchafft verwandelt/ond Udam auf einer hima Sifchenin einer jrrdiſchen . Alles was ba wachſet/ lebet ond gwebetin , dieſer Welt , das ſtehet im Sulphur, vnd im Sulphur iſt der MercuriusdasLeben /vnd das Salts it im Mercurio das leibliche Deſeu feines hungexs:/wictwolder Leib mancherley . iſtrals nad eigenſchafftden Schwefels vnd Saltzes / nach derſelben Eigenſchafftiſt auch daseingepflanzte Deler welches in der Krafft mit auffmacht dann das Oele macht die Krafft in jedem dinge 1. in dem Delé .del : Impreſſion / als in dem eingepreſten Dele iſt das ander Dele / als das geiftliche -welches ein Liecht gibet / aber es fähret ein ander Rrincipium , es nimbt keine ander Quall in . ſichr als ein.luſt der Liebe , es iſt Gottliche . Weſenheit i darumo-iſt Gottes eigen 2015 fen allen dingen , nahe aber nicht eſſentiali ter in allen dingen /es fahret ein ander Princi pium / vnd anneiget ſich doch gegen allen dina: gen / ſo ferne das ding der Göttlichen . Lts. genſchafft in ſich hat / ſo empfahet cs traffic. non Söttlicher Eigenschafft.7 es fer gleich ,


DE SIG'N A T VRA ein wachſendes oder lebendiges ,wieman daſt Kräuter und Bäume, ſo wol Creaturen fins det / in welchem etwas von Goetlieher krafft inneliget/ damit man in dermagiſchen Chur tan der falſchen Magia / als dem verderbten boſen Oefe widerſtehen / und inleitt gutes tranfinutiren . Alle ſchårpffe def Seſchmacks ift Saltza es fer was es wolle in dieſer Welt / nichts aufgenommen / vnd aller Geruch gehet auß dem Schwefel/ond in allem bewegen iſt Mera curius ein unterſcheid / beydes im Gerucher Rrafft und Geſchmacke : Ich verſtehe aber mit meinem Mercurio das Rad der Gebuhrt alles Weſens/wie forne gemeldet.!!!.. Sogebahret nun dem Rånſtler und Mesi keine Rranckheit / er treffe es magen hag er dicu,daß dingewiſſe er ſolche curiren / ſonſt öha ne gefähr : Wann er nichtweiß ,wormitte das Oel im Eorper vergifft iſt / vnd was déta Mercurius får etn hunger in der Rranckheit: habe /wonach ihn hungert: Dann ſo er das Saltz nach der Eigenſchafft feines hungers (wo nach er begierig iſf) mag bekommen mit einem ſolchen Delewie er gerne hette/fo iſt die Rranckheit bald ſtündlich dahin : dann er ſes Bzet fein Dele wieder in die Eigenſchafft der : liebe deß Liechts , davon das leben wiedcr:an hebet helle ju ſcheinen . Dann jedeAranck heit im Corper iſt anders nichts als eine vers derbung


RER V M , CA P. VI.

89

berbung oder vergifftung deß Dels / darauß deß lebens Liechtbrennet oder ſcheinet : dann wann def lebenis Liecht im Dele helle ſcheir Het vnd breñet/ſo vertreibets alle gifftige Lins flaffe und Wirkungen / gleich wie der Tag die Nachtvertreibet : Dann ſo das Dele dar. auß das Leben brennet / mit einem gifftigen Mercurio oder Saltz angeftecket wird / es ges (chehe gleich vom Geſtirne oder Saltze der Speiſe / als von einer widerwertigen Ouatt/ davon ein Lckel im Del entſtehet 7 welcheni das Dele jmmerdarwil außſpenen / dargu dep Mercurius hilfft/ſo ångſtet ſich der Mercurius in Schwefelfewer je långer je ſehrer /ond ars beitet jmmerdar den Eckel außzutreiben / vnd erhebet fich aber in ſolcher ſtrengen Arbeit nur in fich ſelber / vnd zündet feine jnner ger ſtaltnuß immer ſehr an ,davon das Dele tune celer vnd gifftiger wird / biß entlich das Odle gantz waffericht vnd jrrdiſch wird / ſo erliſcher das Liecht und auch das fewer / To fehret Mercurius mit dem Schwefel geiſte davoni als gleich wannman eineXerreaufleſcht/ foi Fehret Mercuriusmit dem Schwefel geiſteim todes geftande davon / biß er auch verhuns gert / cinegeitlang mag er fich im Sideriſchen Leibe/welcher mit außfehreti behelffen /wann aber der Mercurius im Geiſte der groſſen Welt ſeine eigenſchafft verzehret vnd vera hungerti alfdann iſts mit dem zeitlichen Les ben


DE SIGNATYRA

ben ganzauß dann ſo bald das Liecht defile. bens Deles außliſcht ſo feller derElementiſche Leib dahin in die putrfaction , als wieder in das fiat,darauß er iſtworden ,ſo hat dieſe zeit in der Creatur ein Ende, das iſt der todt oder abſterbei und darauß iſt keine erledigung od wiederkommen / es bewegt ſich dann noch ein mahl in jhmeder himliſche Göttliche Mercu rius,welches doch auch nichtgeſchehen kan /cs fen dann eine gute Eigenschaft des Deles / ala auß Göttlicher Weſenheit in jhmegeweſeni in derſelben Ligenſchaft , fo der Göttlichen Weſenheit fähig iſtijändet ſich alleinewieder das Liecht an. Dann die Göttlicheweſenheit / oder derſelbe himlifche Mercurius tranſmuti vet das verſtorbene Oelewieder in ſeines /ond wird.diß.deffen Leben , dann der eufere Mere curius/ der den Leib hat gefahret/ kompt nicht wiederrer iſtnur eineZeitlang ein Spiegelde Ewigen geiveſen : er wird aber in ein andere quali tranſmutiret,dannmit ſeiner erſtickung trit er wieder in das Myfterium , darauſ er im erſten mit der Weltſchopffung iſt gegan gen / vnd der Leib gehet auch in daſſelbe My Ierium . Alſo ſtehets noch alſo zu einer ait dern Bewegung der Gottheit / als gut einem ( cheiden / da das böſe / darin der Todtwar/ vom guten geſchieden werde/vnd das verbum fiat , daswieder gebe und herfür bringe / das ime iſt im ſterben wieder heimgefallen . Den Medicus


KIRM, CAP. IV .

Medicus iſt dieſes tu wiffen , daß in dem aller ſtarcfeften Mercurio ,ber am aller gifftigſten ift / die höchſte Tinctur lieget / aber nicht in deß Mercurii ſelbſt Eigenſchaft , die muß jha megfBohren werden dann ſeine ſelbft Eigen . fchafft, als vom Centro an , iſt das angſtliche giffdeben / er hat aber ein ander eigenſchafftin Ba als ein che vom Liechte/davon er alſo Starck undmächtig iſt/das iſt ſeine Speiſe und erhaltung, ſo daſſelbe mag von jme geſchieden , werden ,das iſt eine Tingirung und ein måch. tig Ajánder aller tuncteln Leben das ital krXranckheiten : Dann im felben Dle liget das fretodenreiche Leben / und iſt ein hunger nach leben / als daß es das ſchwache anzünde und in die hohe fahre. Man wird in einet Rråtten oder Natter / oder dergleichen gifftis gen Barmen oder Thieren die höchſte rinctur finden/ ſo man die in ein Delttetiſchen weſen bringet / vnd den grim deß Mercurii davon ſcheidet : dann in Geiſt und Liecht ſtehet alles . cufferlich und jnnerlich leben , als wir ſinnen dat Gottes grim ond jorn ferver / cine vrfach der stclichen fremdenreich iſt alſo auch in gleichen im eufſern ju ertennen iſt, dann alles Leben iſt ohneden gifftigen Mercurium ftum und ein Eckel7 ond gleich als todtgeachtet . Mercurius iſt im anzándédeß fervers ſo ftes het alles bervegēde leben im fewer /on ob gleich cinc Ercaturim Ipaſſer wohneterſoiſt doch dj Semper


DE SIGNAT V KA 92 Fewer ſein Leben als die Gifft-galfer darins nen derMercurius das leben führet i aber das : felbeWaſſer in der Galle iſt eine Sifft / dara innen ein Dele verborgen iſt , in welchem das Leben im Mercurio brennet und ſcheinet/ defe fen haſtu ein gleichnuß : Soin einer Creatur ein ſtarcfer gifftiger Mercurius iſt / trockener arthidie iſt ſtarck/kühne und machtig , die hat auch ein helles Dele in fich/ ob ſie gleich mager vom Leibe iftydann die fevriſche Eigenſchaffe deſ Mercurii verzehret diewaferiche : 80 ber ſein fettes angezündetwird / fo gibt es ein Hefles Liecht/ viel mehrwird das fenn / ſo die wåſferige von der Olitetifchen eigenſchafft geſchieden wird. c A P Ý Tv Wie Adam im Paradiß vnd Lucifer ein fchöner Engar war/vndwie ſie durch imagination und erhebung renno perdorben .

PROCESS VS.

WIrwollen,dem Laborantenwelcher ein ernſter Sucher iſt nach zu finner vhrs fache geben und ſo er vnfern Sinn ergreiffets ſo wird er den edlen Stein der Weifen wol finden / iſt er aber von Gott darzu erfohren , and ſtehet anders ſein Leben im himlifchen . Mercurio , anders (ennd wir im Myfterium ,


RER v M , CA P. VII. undwollensjhme im gleichnuß darſtellen /am Aller offenbarlichſten /vnd doch heimlich . Als Adam im paradiß geſchaffen warı hatte er den himliſchen Mercurium jum Füh . rer 1: ſein Leben brante in einem reinen Oeler darumbwaren ſeine Augen himliſch /vnd ſein Verſtand vbertroff die Natur 7 dann ſein Liecht ſchien im Dele der Göttlichen Weſens heit í die eufſerliche wafferichte Eigenſchafft was in ſeinem Dele nicht offenbar er was Aliatriſch /das iſt Engliſch und ward im Fall Cogatriſch /das iſt/die waffericht in der tödtlie chen Eigenſchafftward in ſeinem Dele offen barz und drang durch / alſo ward derMercu curius in jhmeeine angſt gifft/welcher zu vo. 6 ren in ſeinem Dele eine Erhebung der Frew denreichwar. Dann der Salnitriſche ſchrack in der Im prellion in derRålte / als nach Saturniniſcher eigenſchafft /ward dardurch erhebende / vnd Friegete das Regiment als einekalte Sifft welche in der Impreſſion deſ todes entſteheti davon die Sinſternuß im Dele deß Liechts erbohren ward / vnd Adam deß Göttlichen Liechts erſtarb : Zuwelchem jhn der Teuffel durch die Schlange führte/ das iſt / durch der Schlangen Erfenis vnd Eigenſchafft , dann i der Schlangen war das Reich deß Grim , mes / und auch das enflere Reich offenbar / Dann fie war laſtiger dann alle Thier auffdem Felder


DE SIGNATV-RA

Selde/vnd dieſen Liſt begerte Heva / dann die Schlange berebet fie/daß jhreAugen würden auffgethan werden / ond würdefenn als Gottt und Böſes und Gutes wiſſen /welches auch deſ Teuffels wille war/daß er woltebofes wir fen / und im entzånden jur wiſſenſchafft im Mercurio verderb vnd finſter ward / dann er gieng in den fewrigen grund mit der imagi nation ,nach ſeinerweiß / vnd dam gieng in den kaltengrund in die Impreſſion, in die auß gebohrnewaſſeriğe cigenſchafft im Salniter, da bende Reiche in der ſcheidung ſtehen / nach ſeiner wißen vñ begierde.Er begerte den waß . rigen Mercurium zu probiren im ſchracke / in welcher die tödliche gift iſt / ond Lucifer die feroriſche /welcheſtarckeund macht gibt/ das von entſtund ihmedie Hoffarth , als anß dem feroriſchen Mercurio : Aber das Dele der Sanfftmuch der Göttlichen Weſenheit vers liefen ſie alle bende/ Lucifer und auch Adam . Nun iſt vns der Schlangenwelche Adam mit ihrer Lift betrog / nach ju ſinnen wie fie gerveſen / vnd was jhre Liſt fen : Darnach Adam ond Neva geimaginiret / warumb fic vom verbottenen Baum der da boß vnd gut warrgeffen /ond wie ſie daran den Todt ge fen / und was jhr enl vnd Wiederbringung natårlich vnd eigentlich fen /was Böſes vnd Gutes fer / welches die Eigenſchafft deſ civigen Lebens / und dann die Eigenſchafft def


R ERVM , CA P. VII. Defz ewigen Todes ren / was die Chur femme damit man die mit Adam eingeführte Frances heit / vnd denſelben Todtwieder zum feitlis chen vnd ervigen Leben bringen könne. Der Leſer habe acht auf den Sinn / dann die Macht ( jhme dieſelöcin die Hände zu geben ) haben wir nitres ſtehet alleine Gott zu : Uber die Porten ſoll jhme allhie offen ſtehen /wil er eingehen / wo aber nicht / ſo hilfft jhn der Rinel nichts . Der Teuffel war ein ſchöner Lngel / ond die Schlange das liftigſte Thier / ond der Menſch die Gleichnuß der Gotthett. Nun Teynd fie doch alle dren durch imagination vnd erhebung verdorben /vnd von Gott den Flach erlanget für jhre falſche Liſt. Alles was ewig iſt , kompt bhrſtändlich auf einem Grunde i als Engel und Seelen aber die Schlang nicht auß dem Ewigen / ſondern auß dem Anfange , als wir auch dieſes haben vorne zu verſtehen gegebeni wie ſich mit der endgündung deß fewers im Salnitriſchen ſchracke zwen Reiche ſchei den / als die ewigkeit und die Zeit / vnd wie die Ewigkeit in der Zeit wohne / aber war in ſich ſelber / aber der Zeit alſo nahefen , als Ferver vnd Liecht ineinander ſind , unddoch zwen Reichemachen , oderwie Finſternuß on Liecht ineinanderwohnen /vñ keines deß an . derniſt : alſo iſt uns in gleichen zu fiñen von de Anfang


DE SIGNATVRA aạfångſtchen gifftigen Mercurio im Teuffelsfo wol im Menſchen , auch in der Schlangen / wie ein Dele verderbe / vnd doch hiemit nicht eben Gottes Weſen verderbe / ſondern gehet in ſich als in nichts /vnd der CreatürlicheMer curius,welcher mit anfangder Creatur in der Creatur entſtehet / oder erbohren wird , gehet auß ſich ,das iſt/ auß dem ewigen in die Zeit/ als im anfang der Creatur , er begehret nur feiner / das iſt deß anfangs / vnd wil ein eiges nes ſenn /vnd verleſt die ewigkeit/in welche er mit ſeiner Begierde ſolte ganz gelaſſen ſeyn / vnd ſein hunger darein führen / ſo würde ſein gifft Quell nicht offenbar : Dann was nach dem ewigen Nichts als nach der ſtillen ſanff ten Freyheit Gottes hungerig iſt , das wird jhm ſelber nicht offenbar / ſondern es wird in der ſtillen Frenheit offenbar / als in Gott den Wefender hunger iſt/deſen iſt auch dasWes fen im hunger, ein jeder hunger oder begierde machet jhmein ſich Weſen /nach deß hungers oder begierdeEigenſchafft : Somacht ihme der Teuffel in ſich Finſternuß / danner gieng mit ſeiner begierde in fich , in die Eigenſchafft deß Centrigur begierde /vnd verließ die ewig keit, als de Nichts /das iſt/die luſt der Liebe: alſo entzündete er ſich in ſeinem gifftigen Mer curio , das iſt / in den geſtalten zum Leben in fich / vnd ward ein ångſtlicher Fewer quall in Finſternuſ ,als gleichwie ein Solz verbreñet/ ond


RER V M , CA P. Vtj. und zu einer Rohlen wird die nur glimmet und kein recht Liechtmehr hat, auch kein Des le oderWaſſer/alfo giengs jhme i alſo quillet in ſeiner ſelbſt Eigenſchaft nichtmehr als in ſeinen febens geſtalten nur eine ſtachlichte feindige Eigenſchafft / da eine geſtaltnuß die ander anfeindet/und doch alſo erbahret. In gleichem war auch die Schlange / aber nichtauß jhr ſelbſt erhebung alſoworden , fons dern als Gott Sprach:Es gehen herfür allerlen Thier / ein jedes nach ſeiner Eigenſchafft / To giengen auſ aller géigenſchafft der Natur, wie die in der ſcheidung offenbar ward / als fich Gott zur Schopffung bewegte i herfår / Thiere : Dann Teuffelwolte vber die Liebe vnd Sanfftmuth Gottes herſchen / vnd ſeizte ſeine Begierde auch in Zorn / das iſt /in die ſtrenge Macht/da das Sifftleben orſtåndet, als ins fiat der grimmen Eigenſchafft / auß welcher geſtaltnuß ſind Nattern/Schlangen / Rrotten und andere gifftigeWürme gegan gen / nicht daß der Teuffel diefelben habe ges. macht / daß kan ernichti alleine wie die Bes gierde in der Impreſſion deſ fiats war alſo ward auch die Creatur in Böſen und Güten . Dann in der Impreſſion de fiats in prſtande deſ euſſern Mercurii,als des Lebens / das jh mein ſich ſelber offenbar wird/ war die ſchets dung, da fich Gott und die Welt ſcheidet/ alf Gott in ſich und die Welt auß ſich alſ eine · gleich


RA

98

DE SIGNATU

gleichnuß deßvngrundes /oder ein Spiegel der twigkeit . Alda hat ſich der jnner grim /davor Rich Gottein Zornigen /eiffrigen Gott/vnd ein verzehrend Fewernennet 7 im euſſeren in Fis guren , als in einem gleichnuß der jnnern Ge. burth im centro offenbaret , als gleich wie die ewige Luſt/welche er ſelber iſt / die begierde zur Natur der ewigen offenbarung /erwecket vnd vrſachet /vnd ſich ſelber in diebegierde ein ergibt / vnd den grim der begierde zur Frew denreich macht. Auſo iſts auch mit Schlan . gen wiize: Jm höchſten Mercurio iſt die hoch fte fchårpffeſte proba aller dinge : Je giffti ger ein ding iſt 7 je ſchårpffer probiret es ein ding/dann der ſcharpffe Geſchmack und Ges ruch ſtehet in der groffen Gifft / als in einer ſterbenden Quall / vnd wie ſich das ewige Liecht auf der Patters ſchårpffe erbahreti dafjes denſchein betompt/ vidmit ſeiner eis gen Quall durch die ſchårpffe auf der Angſts quall aufgeget/wieder in die frenheit, als ins Richts /alda das Liechtvon deß fempersquall und eigenſchafftt auch eine begierdewird/wel, ches iſt die Begierde der Gottlichen Liebe vad Frewdenreich / in welcher Begierde der Mercurius das ewige Wort / oder der Vera ſtand der Ewigkeit oder Gottheit recht bes trachtet/vnd genandtwird/vnd daſſelbe auß. qehen vom Fewer ( verſtehet vom ewigen Magiſchen Geiſt fewer ) iſt.ciu außgebåh . Ken /


RE Ř V M ; CAP.

VII.

ren / als deß Worts der Krafft farben vnd Tugendrond diefelbe Begierde Deffelben Mer curii oder Wortes faffet auch in ſich in die Begierde die trafftivimachet ſie weſentlicht das iſt die Sanfftmuth und die Liebe /wel chedem Grim defevigen Vatters / als der ewigen Natur Begierde mit der Liebe le ſchet:1 vnd in Frewdenreich verwandelt , als da der: Mame Gottes von Ervigkeit 'bhr : ſtåndet. Diefelbe ingefaffete Weſenheit gis bet gwo Eigenſchafften / als eine Olitetiſcher das iſt himliſchWeſen /eineorſache de Liech tesſcheins ; vnd eine kräfftige von der bewe gung der ewigen Impreſlion ,oder begierdedek Vatters nach der geburth deß Shns / darauf die Göttliche Lufft als die trafft durch deui ſchein deß Liechts /auß demſelben liebefewer außgehet /welches der Geiſt Gottes iſt. Alſo auch im gleichen wiſſet diejeb /d ; ſich die cwige Liebe (verſtehet d ; Weren als die him , liſche Weſenheit /) hat in dieSchöpffung mit dem verbo fiat eingegeben /deſ Patters zorn ! als die geſtaltnuß der ewigen Natur in der höchſte fremdenreich zu ſetzen /vi gleichnufc8. ewigen Gebährung darzuſtellen / vnd wodie Natur dcß Grimmes am menſten iſt erhebet worde durchs fiat,alda hat ſich auch die begiers de gegen der Freyheit am meiſten geeinigeti vom griñe loß zu ſeyn /viſ in die fremdenreich zu ſetzen / dauon die groſſeoſ ticffe wießnciſt euit:


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DB SIGNAT V RA

entſtanden / vnd auch die edlefte end höchſte Tinctur ( vetſtehet die begierde de grimmen hungers empfahetdas jenige in fich darnach ſie hungert, als die Freyheiti dann es ſeynd im anfang alle ding gut geſchaffen auch der Teuffelwar gut/weil er ein Engelwav /fo wof auch die Schlange. Weil aber der Teuffet in die höchſte fewers begierde ciagieng, fo wie che Gott auß jhme i als ein Liecht in einer Rernen weichet oder verltſchet i fa tebte er hernach nach ſeiner eigenen Begierde. Dieweil er aber wuſte daß in der Slan gen eine ſolche Tincturwar / vnd die Schlan ge auß dem anfang der Zeit war gefchaf Fen / ſo ſchloffe er mit ſeiner Begierde in die Schlangen / vnd nam der Schlangen Tinetur ein /vñfährete ſeine begierdedurch die Schlan ge gegen dem Menſchen ihn in luſt in der Schlangen Eigenſchafft einzuführen / dann der Schlangen Tindur war von benden vhrſtånden / als auß dem tödlichen Mercu riq pom frerben im Fewer. I als von der kal te in der Impreſfion / vnd dann auch von der grimmigen . Diekalte Impreſſion iſt jrrdiſch die vhrſtåndet vom grimme/ als vom ſterben im grimmein der Impreſſion : und die Fewri ge vrſtåndet von dem lebendigen Sifft deſ Mercurii / in welcher eigenſchafft das Geift leben ſtehet. Alſo ward Adam ond Seva inficiretmit deß


ARERVM , CA P. VII.

TOI

deſ Teufels bėgitrde durch die Schlange: als durch frodiſche todfiche eigenſchaft der Schlangen ond den griumige / giffrige , les bendige Eigenſchafft deß grimmes Bottes .nach deß Truffels eigenfchafft felber /ondward sin feinem Gottlichen Oele /das iſt in derhim Lifchew WBrfenheit angeſteckt. Alda verloſch jhm das Göttliche techt/Daß auf dem Gott Hichen Leibt der himlifchen Weſenheit ſchien : Darm der Fluch gieng bber die Geele. So iſt Gottes fluchen ein fliehen : als /die tefiche krafftwelche im Leibe war /wieché in ſich ſel ber in ſein Principitkin /und ward rein henlig Oele ( Darinnen die Krafft Gottes hatte ges wohnet, und ein fretbenretch als das Paras One battegemacher ein gifft: Dann das jrt biſche theilnach der Kartödtung deß fewers/ als die cogatriſche Eigenſchafft warb offens bar / vnd kriegete fur handder Mercurius, der Rälte in der Tobesgeſtalt / das Regiment, da er zuvor im himliſchen Mercúrio / als in der Gorrlichen trafft gletch wie berſchlungen ſtund. Allo ſtaro Adam an Gott/vnd lebte dem Tod v da war#oth daß ihn wieder gee bdhre Gürt / und darumbward die Schlange berflucht / daß ſie dem Teuffel in gehorſam gedienet hatte. Alſo verſtehen wir was in der groſſen angſt / als in dem ſtårckeſten Mercurio ver borgen liget als ein Del / das alle Kranckheit curiret,


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DESIGNAT V RA

curiret ønd tingiret , aber die kalte gifft I als die Todenquali / muß alleweg und in eine fewrige geſetztworden die deß Liechts begie rig iſt dann Gottſchuff im Anfang alles gut/ aber durch ſein fluchen oder fliche warts boſe. Dann als Gottes liebebegierde in der euffern Weltquallwohnete / vnd die durchdrang, als die Sonne ein Waſſer/ oder d ; Fewer das En . ren /ſo war die euſſereWelt ein Paradiß /vnd grünete die Göttliche Erfen durch die jridis ſche/das ewige Leben durch das tödlicher als fie aber Gott verfluchte vinb deſ Menſchen willen / ſo ward das tódliche offenbahr am Menſchen und auch an der Frucht 7 davon der Menſch effen folterwelcheeigenſchafft zu vor allein am Baume deß Erkentnuß Gutes onnd Böſes offenbar war, davon Udam vnd fein Weib verſuchetworden / ob jhre Begier dewolte in die Ewigkeit als in Gottes We fen eingehen / oder in der feit Wefen / in das lebendige oder tödliche Dele / in welcher quall der Seelen Geift leben /das iſtıbrennen wolte. Alſo ward durch Gottes fluchen oder flis hen , der himliſche Leib:verſchtoffen , vnd der Zornquall offenbahr/vnd liget noch alſo ver ſehloſſen :weil aber der Menſch auſ der E wigkeit/ an einem theil in Leib vnd Geiſt gee Ferzetward durch den ewigen Mercurium , das . iſt /durch das Wortder Göttlichen Erafft / konte niemand den gifft Todtauffſchlieſſen vnd


R

R ER V M , CA P. VII. 103 und den todlichen Mercurium ferbrechen / vnd wieder in die Liechtesquall/ als in Duall der Göttlichen Frewdenreich einſetzen / als nur eben der GöttlicheMercurius , als die Rrafft vnd das Wort deſ Lebens ſelber. Dann der Schlangen gifftige jridifche Eigenſchafftwar im Menſchen offenbar vnd rege worden /dars umb als ſich Gottes Wort den Menſchen verderbens erbarmete/vnd ſeiner wieder ans nahm ſprach er : Deß Weibes.Sahmen fol der Schlangen den Kopff zertretten , und du ( ver . ftehet der Schlangen Gifft oder Fewer :) irirft jhn in die Verſchen ſtechen . In dieſem liget nun der.ftcin der Weiſen wie deß Weibes Sahmen der Schlangen den Ropff zertrette / das geſchicht im Geiſt und im Weſen /geitlich vir ewig.Der Schlan gen ſtich iſt Gottes Zornfewer / vñdeß Weis bes Šahmen iſt Gottes Liebefewer /das muß wieder erwecket werden / vnd den forn durch . ſcheinen / vnd dem grim ſeine Macht nehmēr ond jhn in die Såttliche Frewdenreich reszenz po ſtehet die todt Seele / welche in Gottes fluche verſchlungen lag, auff wann der gif tigeMercurius , welcher Gottes jorn gleis . chet / mit der Liebe tingiret wird i fo wird auſ der todes Augſt im Mercurio die höchſte Frewdenreich / vnnd eine Begier de der Liebe / welche ſelber wieder Liebe . Wefen in fich machet als einen himliſcheu Lcib


DE SIGN ATV RA F04 Leib auß dem jrrdiſchen /wann derMercurius in himlifche Quall geſerzetwird,ſo begehret er nicht mehr das jrrdiſche tödliche Leben / nicht vier Elementen ,ſondern nur eines / da die vier jnne verborgen liegen gleich als verſchlungen / sie das Liecht die Finſternuß in ſich vers fchlungen helt / vnd doch in ſich iſt / aber im Liechte nicht offenbar i wie Sott in der Zeit wohnet /vnd die zeit ergreiffet ihn nicht i fie werde dann in die Ewigkeit entzücket / daß das Göttliche Liecht wieder darinnen in jh rer Quall ſcheinet/ alfdann wird die feit mit ihren Wundern in der Ewigkeit offenbar . Alſo iſt auch der Proces der Weiſen mit dent edlen Steine: dieſem iſt nichtmehr nach ju firmen /als gleich wie das ewige Wort/als der himliſche GöttlicheMercurius in der Sstt fichen krafft iſt Menſchworden /vnd den todt crtödtet/ ond den Zorn im Menſchen als den Mercurium in die Göttliche frevodenreich ge ferzet/dajhmeder MenſchlicheMercurius dar juvoren in Gottes Zorn , als in todes Quall berſchloffen lag / wieder mit ſeiner new ents fåndeten Begierde/ welche nun Glauben im henligen Geiſt heiſet / Göttliche Weſenheiti alsChriſtiLeib in ſich jeucht/vnd ſich in Götts licher krafft vnd liechte viber Gottes zorn vnd der Schlangen gifft ſeret/vnd dem Zorn als der todes gifftmit dem Leben der Göttlichen frewdenreich den Ropff zertridt, das iſt der Zorn


RERUM , CAP. VIT.

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Zorn war Heri / Ønd im Liecht ward er Knecht , der nun muß eine vrſache der frema denreich ſeyn / wie ons ſolches ganz helle und klar ganzoffenbar im Mercurialiſchen Leben fu erfinnen iſt und gezeiget wird . Somer ckét nun déni Proces vnnd finnet jhm nach / jhr lieben Rinder der Weifen / ſowerdet iht zeitlich ond ewig genug haben / thuetnicht als Babel,welche ſich mitdem Steine der Wei: Ten kåtzelt und tröſtet/ und ſich det rühmet/bes helt aber einen groben Mauerſtein / im giffte und tobe verſchloſſen får dem edlen Stein der Weifen .Was iſts daf Babelden Stein hat, vnd er liget in Babel noch ganz verſchloſſen . Iſtebe als ob mir ein héez éin Landſchende meine/ich aber Fonte es nicht te/das wehte jar eitinehmen /vnd wehreéin arm Mann dabei und rähmete mich doch der Herrſchafft / bette alſo den Nahmen und nicht die Macht/alſo gehets Babelmit dem edlenStcine/der netveit Wiedergiburt in Chriſto Jefu . In den holdſeligen Nanten JESUS CHRISTVS haben wir den ganzen pro cesinne ligen /was onwie die Wiedergeburt auf dem Tode ins Leben feni welches in der Natur Spraache klar verſtanden wird , dann der Nahme JESVS iſt ote Eigenſchafft der Frenenluſt der Ewigkeit / welche ſich ins Centrum der Gebåhrerin / als ins Datters Eigenſchafft einergibet/ vnd im Centro in den Patters so


DB SIGNA'T VOR A1 Vatters eigenſchafft/ als ins Vatters Server zu einem Worte der ewigen Krafft figuriret/ verſtehet : Der Vatter / als des Patters fe wers geſtaltnuß figurigen die Göttliche ſtim . mein derLuſt der frenheit in Rich'eſſentialiter, deß Patters fewers Eigenſchafft das iſt macht ſich im Göttlichen Wefen der.ewigers Liebe zu einem Mercurio der Frewdenreich , dann deß Vatters eigenſchafft iſt der fewers , quall/ond deß Sohns /als der ewigenLuſt eis genſchafft iſt die liebequall / vilwar doch auch keine begierde der Liebe /wann ſie nicht deſ Vätters fewer anzündete/vñ beweglich mach . tel als begierlich : vom fewer entſtehet die bes gierde. Dieſe henlige Begierde gebähret der Datter aller Weſen durch ſeine fewersquallı das iſt nun ſein herz der Liebe/welches in ſeis nem fewer den ſchein und glanzgibet,alda ers ſtirbet von Ewigkeit in Ewigkeit der grim in : des fewers eigenſchafft/ vnd wird in eine liebe begierde tranſmutiret. Alſo mercfs/es heiſſet deſ freyen luft eigenſchaft, alhisin deß fewers · cigenſchafft/Chriſtus, das heiſfet in der Natur ſpracherei Durchbrecher :Dem griſe ſeinen devaltnehmen : ein (chein den Liechtes in der Fiuſternuß: einetranſinutatio da die liese luſt vber die feiver luſt als vbern grim herſchet:df . Liecht vber die Finſternuf . Althie zertrit del Weibes Sahmen (verſtehet der freneu luſti 13.svelcher kein qualliſt dein grinime 8 ewigera

Viatura


RER V M , CA P. VII.

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Natur/ als der ewigen beegierde den Kopff dann deß ferpers eigenſchafft wird recht der Ropff genandt/dann es iſt die orſache defc. wigen Lebeus / vnd die frenheit i als die frene luſt/08 das Riichts wird recht 0 :Weib. genaudt / dann in Nichts / als in der freiheit atter quall, ſtehet die geburth der H. Drenei nigkeit der Gottheit. So gibt nun das fewer leben / vnd die frene luſt gibt weſen ins leben / und im weſen iſt die geburth , da der Vatter : als der ewige grund ſein Weſen /als ſein Yeri auf dem vugrunde in fich erbåhret i das iſt? auf dem vngrunde in ſich in einem grūd. Der Sohnwird deß Patters grund . Alſo bleibet der Datter iu ſich /was ſeine Eigenſchafft als leine anlanget,der grund der ewigen Natur : und der Sohn bleibet im Vatter der grund der krafft und Frewdenreich /wiejhr an Fewer und Liechte ein gleichnuß. rehet / vnd alſo tingiret der Sohn den Vatter mit der Freis , heit / als mit dem Nichts / vnd der Dat tertingiret(den Sohn ) das Nichts / daß es ein civig Leben in jhme iſt/ond nichtmehr ein Riichs/ ſondern ein þall oder Stimmeder of : fenbarung der Ewigkeit. Mio jhr licben Weifen 7mercfts alhic was dregrundſc1y/wic jr tingiren.wollet ſuchetuit den Sohn an for dem Vatter 7 damitjhrtin giren wolt / is muj; cin Corpus fenn . Der Schlingen Eretter liget vorhin drinnen !danih


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DE SIG ' N A T V R A

nicht auffer der Menſchheit hat den Weibes Sahmen der Schlangen den Ropff zertrets ten /ſondern in der Menſchheit der Daull der Gottlichen luſti ( verſtehet die Liebe offen . baret ſich durch eine erweckung in Menſchlis cher Lerentz /vnd ward im Menſchlichen leben offenbar / vnd tingiret den grim deß Todes mit dem Blute der Göttlichen Tinctur/ alda warð auſ dem grimme deſz todes eine Ouatt der Göttlichen Liebe und Frewdenreich / alſo Gertrennet die Liebe den Zorn / vnd der Olite tiſchen gifft im Mercurioden Ropff /vnd nam dem Grimme den Gewald / und ſetzte den Grim in die höchſte Frewdenreich / aldaward der Zorn vnd die herbe Rålte todt in einer fewrigen Liebe ſchaw getragen / da hieß es : Todtmo ift dein Stachell Hellewoiſt dein Siegs Gott fey lob der vns den Sieg gegeben hat . So ſteher nun dem Weiſen der da ſuchen will ju / daß er den ganzen Proces mit der Menſchheit Chriſti von ſeiner eröffnung in dem Leibe ſeiner Mutter Maria /biß zu feia ner Aufferſtehung vnd Himmelfart betrach te 7 ſo wird er wol das Pfingſtfeſt finden mit dem freyen Geiſterdamit er magtingiren ; curiren /vnd heilen was zerbrochen iſt: ſagen wir mitgrund der Warheit / als wir hoch erkant haben . DerLilien Zeitzu einer Roſen /welchewird blåhen im Meyen mann der Winter verges

heti


R Ë R VM , CA P. vii.

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het i dem Gottloſen zu einer Blindheit /ond dem Sehenden zu einem Liecht. Gort Tepe ewig dance , der øns die Augen vergonnet/ daßwir dem Bafilifcus durch ſein gifftig Heriz fehen /vnd ſehen den Tag der tvies Derbringung alles desſen was Adam verlohr. Sowollen wir nun zum Proces Chriſti greiffen / und mit ihmeauf der Livigkeit in Ďie Zeit gehen /vnd auf der Zeit in die Ewig keit/ond der Zeitwunder in die Ewigkeit eina: führen / vnd das Perleitt offentlich darſtellen , Chriſto fur Ehre / vnd dem Teuffel zum ſpot, te : Wer daſchlaffet der iſt blindi vnd wer da wachetder hetwas der Men bringet. Chriſtus ſprach :Suchet/ſowerdet jhr fins den /élopffet an ,ſo wird euch auffgethan : The wiſſet daß Chriſtus im gleichnuß vom ver wundeten Samariter andeutet i wie er rey unter die Mörder gefallen / welche ihn ge ſchlagen vnnd verwundet / auch ſeine Kleider außgezogen vnd davon gegan gen / vnd ihn laſen halb todt liegen / biß der Samariter kami / welcher ihn verband und Dele in ſeineWunden gof / vnd in ſeine Ner berge einfahrte. Das iſt eine offentlichedar , ſtellung deſ Menſchlichen verderbens im Parady / ſo tol der verderbung der Erden im fluche Gottes / da das paradnß von ihr wieche. Wiltu nun ein Magus feyn /ſo muſtu derſelbe Samariter werden ſonſt kanſtu das ver e vij


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DE SIGNATVRA

verwundete und zerbrochnenichtheilen : Dann der Leib / den du heilen ſolſt, iſt halb tod vnd ſehr verwundet i darju iſt jhm ſein recht Kleid außgezogew daß du den Mann den du folft heilen ſchwerlich kenneſt / du habeſt dann deß Samariters Hugen vnd willen / daß du dadurch anders wichtsſucheſt ali den fchas den deß Verivundeten zu wieder bringen i ſo fihedas ewige Wort offenbahrete ſich in A. dam mit Söttlicher lebendigen Weſenheit/ mit dem himliſchen Mercurio : Als aber das Seelenfewer in Adam durch def . Teuffels inficiren.den Willengeiſt in Adam vergiffter 10 in jridiſche tödliche Luſt durch det ochlangen eigenſchafft einführete i To wiech ver himliſche Mercurius von der himliſchen Weſenheit, das.iſt/ der Seelen willen gieng davon auß mit ſeiner Begierde / vnd füh rete ſeinen hunger ins jrrdiſche tödliche Weſen / als in der Eigenſchaft deß kals teu Merciwii , der da haite Steine vnd Ers den gemacht / dicfen wolte Aldamis Geiſt probiren / vnd die Ivifen im Boſcn vnd Guis ten haben . Alſo ficng ihn zu hand derſebe Mercur us der vier Elcinenta in ſeine Giffin und qualificirte in jhme / vnd raubcte in der Göttlicheit,Eigenſchafft/ſtach vnd verwunds te;jhu mit der Filze vnd Kälte / vnd machte . ihn halb todt / vnd zoch ihm das Engels Alcid auf v als das Kleid im reinen Elea 111eiit


RER V M , CA P. VII. ment / da die Simliſche quall durch die vier elementa durchdrang - oud fie tingircte in Adams Leibe , da dorffte er kein ander Rind./danu Hibe vnd Rålte waren in jh me / als gleich wie verſchlungen / Hleich wic der Tag die Nacht iu jhmeverſchlungeu helt/ vnd dadurch die Dracht im Tagewohuet / iſt aber-nichtoffenn alſo, giengs mit den Mens fchen als jhn der Nacht eigenſchaft und quall ergreiff ſo her :ſchet ſie in jme. Vnd alſo giengs auch der Leden /als ſie Gott verfluchten . Wilſtu nun ein Magus feya / ſo muſtu den verſtand haben /Wiedu kanft die Nachtwie in Tag tranſmutiren , dann die Nacht als der Finſternußqual/ift.todes Angſtquall/vñdeß Tagesvals de Liechtesqualli iſt das Lebelu und ein ſchein im leben . Dieſen ſchein harChris ſtus in der Menſchheitwider angezündet/vnt den Menſchen in ſich wieder lebedig gemacht. Wilſtu nun tingiren , fo maſtu.d; verſchloſſe nerdas im tode der Nacht verſchloſſen ligeti wieder in den Tag: tranſinutįren , dann det Tag iſt die. Tinctur, vnd ligct doch Tag vnd : Viacht ineiiiander als ein Weſcu , Nun ſpricht die vernunfft/wie faheichs au . daß ichs thun nag : Sofile den -Proces and wie es Gott mit der Wenſchheit aufieng als er dieſelbewolte tingiren .. Chriſtus kam in dieſe Welt in der verſchlof feueur Meu (chliioen geſtalt / vid führete in dom


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DE SIG NA TVR À °1

dem ſchluß deß Todes / deß Lebéns tinctur / als der Gottheit : Er kam in dieWelt als ein Gaſtrin vnſer armen Geſtalt. Er ward der onſer / auff daß er vns in jhme tingirte. Was thåte er aber 3 Lebete er in fremden ? Hielt er fich als ein Vert ? Nein , er gieng in Tobt vnd ſtarb vnd legetedie Nachtouall in ihme durch ons ab : Wiemachte ers aber : Ernahm on ſereSeelen vnd Leibes Eſeniz an die Gott liche Lefrenizion6 reiſte vnſere Leffentz mitder Gottlichen / daß vnſere Errent bieder in die Göttliche Effenzmit jhrem willen vnd begier de eingieng : Soward das himliſche fiattje der in derMenſchheit rege/dann die Menſch heit eineignet ſich wieber in die frenheit / als in die Freveluſt der Gottheit. Als dieſes gefchach ſo ward der Menſch Chriſtus ver ſucht/wolvierzig Tage,alſo lange als der er: fte Adam im Paradnß einig und alleinewar und verſuchtward /da ward jhmedie jridiſche euſſereſpeiſe entzogen / fo muſte die Menſche heit mit jhrer begierde von Gottes Weſen effen . Alda ward jhm alles das jenige dary gebotten darinnen ſich Adam håtte vergaffet/ vnd darein imaginiret , vnd darinnen als im Tode der Nacht gefangen worden / das hielt jhme jerzt der Teuffel i als ein Fürſt dieſer Welt /in deſ Todes eigenſchafft fuhr/wie ers Adam hatte durch die Schlange fürgehal, ten /daran ſich dannund ſein Weib vergaff teni


RER v M , C'A P. VII.

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ten /vnd darein mit der imagination eingien gent . Nun fihe was thate Chriſtus / als er ſolte diefen Kampff der probirung außſtehen / als die Menſchliche Reifeniz folte mit jhrer Bes gierde wieder in die Gottheit eingehen / vnd von Gottes Brod / das iſt / von Göttlicher Weſenheit effen : Ergieng am Jordan / ond ließ ſich von Johanne tauffen /wo mit * Mit Waffer im Jordan / vnd mit Waſſer in Wort deſ Lebens / alsmit Gottlicher SÉF fen , die mufte unſere ſterbliche Tenis in der euſſern Menſchheit Chriſti tingiren / davon der Göttliche hunger in der Menſchlichen Effenzentſtund /daß erbegehrte Gottes brod fu effen : Darumb nahm ihn der Geiſt Gots tes / vnd führete ihn in die Wuſten i alda ſtund jhm deß PattersEigenſchafft imn grim medurch den Fürſten im grimme entgegen . Adaward jhme Gottes brodrond auch Gots tes jorn Brod ,nach deß todes begierde/ dars gebottenrjerztward verſucht / ob nun nach dies ſer tingirung der Tauffe die Seele roelche auf deß Patters Eigenſchafft erbohrer und geſchaffen war /woltewieder Die liebe Begier , de/ als in das Richts auſ aller Quall ein gehen . Was wird aberdem Mago hierinnen angedeutet? Myſterium wird ihm angedeutet: wil ermit Chriſto wunder thun / vnd den ver derbten Leib tingirensurnewen Geburth fo muf


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DE SIG 'N AT V.RA

muß er jhn von che tauffen - ſo hungertjhu nach Gottes brod / vnd derſelbehunger hat in fich das verbum fiat , als den Werckmeiſter jur newen Gebährung/das iſt der Mercurius: ich rede aber nicht von einer Prieſter Tauffe. Der Rünſtler fol Magiſch verſtehen /es muf Gottund Menſch zuvoren wider zuſammen konen /che du tauffeſt/wie in Chriſto geſchachi die Gottheit gieng von ehe wieder in die Menſchheit, aber die Menſchheit konte ſie als To bald nicht ergreiffen biß ſie durch die Tauf fe gereißzet / vnd der hunger / als der erſtor . bene Mercurius in der Menſchlichen EL fenz / am himliſchen Theil wieder erreget ward : Da gieng das Menſchliche eſſen wi der an als der Mcrcuriuswieder Göttliche eis genſchafft vñ willen empfieng/ſo aß der jnnes re Mercurius ( verſtehet Menſchliche Eigen ſchafft) ein Geſchmack deß Sottlichen Wors tes / wieder von Gottes weſen / vnd die vier Elementiſche eigenſchafft/affen von der Nacht eigenſchafft i alſo lange biß der. Menſchliche Mercurius ſein Leben empor ſchwang / vnd die vier Elementa in eins tranſinutirete , und das Leben den Todt tingirete , welches am Creuse geſchach .So giengen die vier Eigen fchafften von jhme./das iſt/ Erſtarb Der zeit/ als der Nacht ab/ als den vierElementen / vnd ftund auff dem reinen Element/ vnd lebte der Ewigkeit, Dieſert


RER V M , CA P. VII.

IIS

Dieſen Proces muß der Magus auch halten mit ſeiner Alchimi/fragſtu wie? Ich gebedirs wolnichtgar ins Mault tegen den Gottlo . fen / der es nichtwehrt iſt. Mercke nur auff die Tauffe / daß du den erſtorbenen Mercu . rium / der in der himliſchen Weſenheit vers ſchloſſen / vnd in vumacht liget mit ſeiner eis " gen Tauffe tåuffeſt, deſſen Weſener in einem dinge iftidu muſt aber ſein Gottlich Waffer haben / ond auch das jrrdiſche ; dann der jridi. ſche Mercurius kan ehe das Göttliche Nicht 2 annehmen , der: GottlicheMercurius empfahe dann ſeine krafft , davon er rege vnd hungrig wird/alfdan ſuchet der himliſche / vnd findet aber nicht Söttlich weſen / omb ſich zu ſeiner Speifeiro ſebet er ſeinen willen durch die bes gierde Deß todes in ſich als ins verbum fiat, baß jhn gemacht 7 ond auß ſich erbohren hati vnd hungert ihn daſſelbe i fo eineignet ſich Gottes wefen in ſich / vndwil in jhme zur Fremdenreich werden . Ulda entſtehet der an fang des nerven Leibes auf der Göttlichen Wefenbeit/ pelchen die Begierde auffzeucht! . und wann das neue Leben erbohren wird als der Tag ſo ſterben die vier Elementen : Alf dann liget dæ newe Leib im finſtern Tode verſchloffen / und am dritten Tage ſtehet er bom Tode auff. Dann die Nacht wird im Grabe verſchlungen / alsdann gehet die : Morgen Kothe auff : Verſtåudeſtu dies


DE SIGNATY RA dieſes /ſo hetteſtadas Pertein , abermein bor . nchmen iſt anders : Ich wil dir Ehriftum darunterweiſen / und auch diß Perlein / dar umbfots keiner finden /ohne der Chriftum fieb hat.Duſageft : Nennemir die Taufferond ich hab dir ſie ſchon genandt : Ein jeder hunger iſts / eine begierde nach ſeiner Eigenſchafft : Gibſtu aber bem hunger def Tobes / wieder des Todes Eigenſchaff , fowacht der Todt : gibſtu jhm aber himliſche Eigenſchafft 1-10 nimbts der Todtnicht an , dann die Spelle iſt wider den Himmel , ſo muſta dem To deden Todt und den jorn Gottes geben / und in demſelben Jorner gib jhmehimliſch Weſen / als die Tauffe 1 fowird die Tauffe den Todt in ſich verſchlingenralfdann ſtirbet der Zorn im Tode durch die Tauffe,aber nicht balderdu wirſt bon che den Proces Chrifti halten und muſt den Getaufften laſſen predigen /das iſt / mit ſeiner eigen Göttlichen Geftaltnuß und Farben laffen blicken 1 jhn hefftig verfolgen vud plagen/ vnd keine ruhe laffen , bann alſo wird der rechte Mercurius tpůrckibe. Algdaft wann er hat laffen alle ſeine Wunder durch den alten Adam ſehen , alfdann ſo muſtu den alten und nerven Menſchen in Gottes gror ſen Zorn werffen /ond den alten tódten / ihn ventiliren und an die Lufft ans Creurze harts gen /vndwieder abnehmen /vnd in die putrifa ction legen , als im Grab. Alida wird . Chris ſtus


RER : V M

C A P. VII.

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frus vom tobe auffſtehen vnd fich ſehen laſſen , aber nur die ſeinen kennen jhner gehet alſo in himliſcher Seſtalt + bißweilen auch in ſeiner eignenen vinbbifu ans Pfingſtfeft / dann all hiewird nun an jmeverſucht die höchſtevoll. kommenheit / ob er munwil in Engels geftalt beſtehen /oed alleineffen von Gottlichen We renfond alfidann konptder heyligeGeiſtrond: gebetmit ſeiner trafft auß dem gangen cor pus auß Leib vnd Sedle auß/der tingiret alfza Bann das erſtorbene und zerbrochene/tie am Pingſtage zu ſehen da S.Petrus mit fete nem himliſchen Mercurio 3000 Seelen auff ejumal tingirte,ond auß dem tode anfflofete . Lieben Sucherralhieringen kigetDas Pers lein ,hettet ihr das univerfal, forðnnet jr auch tingiren wie S.Petrus : aber ever getrzigee Todt helt euch auff vnd verſchloſſen . Dieteik jhr nun Seitz und zeitliche Ehr in worluft fua chet / euch damitin der nacht Eigenſchafft zu gebahren ſo verbirget fich auch das Perlein får euch . Jedoch wird der Tag wieder ſchein nen /wann der grimme gorn Gotteswird im Blute der Heyligen erfüllet 1 geſanfftiget vnd ein liebe Leben werden : Dnd die Zeit ift nahe . PROCESS V S. In jedes Geſchlechte heltſich in ſeiner ge båhrung und fortpflanzung zu den ſei nen . Das Månlein zum Weiblein , und das Weiblein zum Männlein . Nun ſprach aber Gott


lis

D'E SIGN AT V'R A

Gott zu Adam vnd Nevanach dem Falle de Wcibes Sahmen fol der Schlangen den Ropff zertretten er ſagte nicht deß Mannes : hierunen liget die Tauffe der Natur / das Månlein hat den fewer Geiſt , und dfWeibe lein den waffer Geift zur tinctur / ſo iſt aber Mércurius ein fewer leben /vndmacht jhme eis nen Leib nach ſeinen hunger vnd begierder ſo iſts nur vmbdas zu thunmit dem anfange/ dy man dem ferver hunger / eine liebe Jungfraw , auf ſeinem Geſchlechte zum genoſſengeberauf daß ſein grimmig hunger in eine liebeberwas deltwerden / alßbann mögen ſiebeneinander in jhrem erigen Ehebette ſchaffen .Soiſt der Teuffelein Feind der Ehe der kompt alfdann mit fremden begierde / vnd ficht dieſethleute an , er darff'jhn abermit Hand nichts thun ; ſondern mit einer falſchen fremden begierde plaget er ſie ſo ſie aber ihre begicrde in ſeinen willen ſetzen / vnd daß fie ſeine begierde vber windet v ſo werden die gwen einander gram / vnd gebåhren ein falſch Žindydaun Chriſtus (prach : Ein böſer Baum bringt boſe Früchter und ein guter /gute Früchte. Darumbfolrich der Künſtler für ſolchem Zorn hüten / vnd doch den zweyen Eheleuten Ereurze zurich ten /dann er iſt jhr Feind vnd Freund / auff daß die zwer in jhrem Ehebette in jhrer Lies berjhre Begierde zu Gott erheben / vnd alſo init jhrer Begierde Gottes Weſen in der bes gierde


RER v M , CA P.

VII.

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gierde ſchwangerwerden / alfdann werden ſie in jhrer vermiſchung ein ſolches Rind mas chen /das werden ſie ( verſtehet die Mutter / als das Weiblein ) injrem Bauche auffziehe biſ es feitig wird . In deffen fol fich die Muts. ter hüten /daß ſie auſſer jhren Ehegatten keine liebe zu einem andern trage / auch nicht in fremde dinge imaginire , ſonſt macht ſie dem Rinde ein Unmahl. Esmus nur ſchlechts in einer liebe geblieben ſeyn / biß daß d ; Rind vollkommen werdenach ſeinem Leibe/welches gefchicht air vierten Monden : Jedoch nach deme die Eltern einer eigenſchafft fenn alfa dann hebt ſich im Rind in der Efeniz ftreit vñ widerwillen an /wann das Rind folſein Sees. len leben bekommen . Sogehet aber die Effens im ringen /ſo muß der Rünſtler der feeliſchen ! als deß fewers eigenſchafft zu hålffe komen / biß der Seelengeiſt ſein leben bekompt/alfidani left er ſich in den Weibes geſtalt vnd glansz fehen i fo mennet der Rünſtler er habe das Rindies ſev gebohren :aber es gehöret noch eine geit darzu /biß die Seeleſtarck wird , als , dañleſſet ſie ſich im roten vñweißen Röcklein ſehen . Aber es iſt noch ein wunderlicher Pro ces dahinter wann das Seelen leben erbohrer wird ſo wirft die neweSeele/d ; vegetabiliſche leben der Eltern (welches dem Leibeund der Eltern vegitta'iſt angeerbet/darinnen der Leib DobRindes gerany vnd wuchs biſ zurSeelen zeit )


Eigentlicher Proces in der Figurirung deß Magiſchen Kindes . Sriſti Lauff auff Erden iſt ein warhaff $ tig fürbild wieDas nerve Rind in Muta terleibenach der Empfängnuß ( wie oben ges meldet ) genehretwerder vnd ein vegetabilifch leben bekomme vnd aufwachſe / biß zur geit deß rechten Seelen vnd Geiſt lebens / vnd wie das Rind auß der Eltern Effentz entftes het/ond in anzündung deß rechten / als ſeincs eigenen lebens/ der Elter vegitta vnd würcken wegwerffe/vnd wie ein eigen Gewächſe / als eine newe eigene würckūg /nach deß jetzt nesē entzündeten Geiſtes eigenſchafft entſtehe / da das Rind edler iwird als feine Eltern /verſte hetnach jhrem eufſeren Leben . Es möchte aber ein grober Sophift vber diß Büchlein kommen / oud frembden verſtand (chopffen , in deme ich ſchreibe von einer Sees len in dem vegetabiliſchen leben /der folwiffen / daß wir nicht in Metallen i Steinen und Rräutern /das Bilde Gottes verſtehen / das in eine gleichheit nach Sott formiret ward/ fon .

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DE SIG NATVRA " 120 jeit hinweg / vndftirbet das feben der 4. Eles menta /vädgchet das leben im £ lement auffifo iſt das Rind im finſtern tode verborgenro meynet der Künſtler es ſen todt / aber er fol geduft haben biſ DasRind gebohren werde .


R E -'Ř VM ; C A P. VII. rondern wir verſtehen die Magiſche Seeler wie ſich die Ewigkeit/ alfo die Gottheit in feisi ner Gleichheit nach der Model der Weife' heit/in alle dingeeinbildet / Vndwie Gott ala ? les erfallet/ſo verſtehen for ſummuth bonum , i den guten Schanz der in der euffern Weltwe ſen /als im Paradnßverſchloffen liget. Aus Chriftus in feiner Rindheit/inMenſch . licher und in Gottlicher Eigenſchafft auff vouchs / biß er zwolff Sahr altwar gieng ere mit Maria ſeiner Mutter auffs Feld zu Zest! ruſalem / vnd begab ſich in den Tempel vnto die Schrifftgelehrten / fragte fierond hörete ihnen zu /ond gab antwortauffdie Fragen dec Gelehrten : Als aber ſeine feltern wieder heińgiéngen /ond mennten er were unter den Sefehrten /ſo blieb er fürferzlich dahinden ben den Selehrten / vnd folgte nichtdem Fürſarze ſeiner Eltern ,ſondern dem Gottlichen willen / biß fie wieder zurücke kamenund ihnſuchten / vnd als feine Muter ju jhm ſagte : Meina Sohn /warumb haſtu vns das gethan Siher dein Vatter und ich haben dich mit ſchmer zen geſuchet/ſo ſprach er : Was iſts Daf jhr mich geſuchtHabt/ wiſſet jhr nicht daſ ich ſeya muß / indem das meines Patters iſt. Vnd er gieng doch mit heim /vndwar jhnen voters than . In dieſer Figur haben wir das Bilde der jnnern und euffern Peltwillen /wie die inein . ander


DE SIGNATURA: ander /ond wider einander/ond doch eins findi gleich wie in Chriſto ziven Reich offenbahr waren /eines wårckete in Gottes willen / vnd brach den eufferu Welt willen ſeiner Eltern , in deme Chriſtus wieder ſeiner Eltern willen dahinden blieber darüber ſie bekümmertwore den / welches der Gottliche wille in Chriſto wol wuſte ; und das ander Reich / als feiner Elternwillen / brach den Gottlichen willen , daß er mit jhuen heim gieng / vnd war jhnen nach ihren Millen unter than.com Dieſe SigurfengetidemMago an /daß er in ſeinem vorhaben / welches er gedencket ju gwinger /wird ziveen willen finden : Einer der als Dee ihme nichtwird unterthänig, ſeyn Göttlichemille / vnd ſo fich ſein ſelbſt eigenes cufferlicher wille wird recht brein ſchicken und wird nur -das liebe Jefulein mit Mas und riamit begierde bud ſchmerzen {uchen nicht jridiſche wolluſt ſo wird ihmeder Götte ichewillen unterthänig werden 7 ond mitjh. meheim gehen / vnd fich laſſen brauchen nach ſeinem gefallen . Zum andern / feigets jhmean die gweners len würckung undwillen in allen dingen /vnd fo er wil ein Magus feyn / vnd der guten Ete genſchafft willen vnd wefen nach ſeinen wil len /auf dem junern ins euſſere kehren /daß er juvoven mub deßjnnern , als deß Göttlichen willens


RER V M , CA P.

VII.

voittens fähig ſeyn , ſonſtmag er den innern willen nicht ins euſſere tranſmutiren , gleich wie Ehriſtus nicht ſeiner Mutter euſſerlio chen willen gehorſam war / biß fie jhn mit ſchmerzen ſuchte/vnd jhren willen in Gottes willen einswardrond in feinem erbarmen mit Gottes willen rang / wie Yacob die ganze Nacht/biß ihn 8 Yere regnete.Soſprach Gott zu jhme: Du haft mitt Gott und Menſchen gerungen , vnd haſt obgelegen oder geſieget. " Alſo folder Magus anch wiffen / daß er ſeis nem farhaben nicht erſt Dorffe den rechten willen zur vollkommenheit von außen cins pflanzen, es iſt vorhin ſchon in allen dingen : allein ermuß nur einen Göttliché begierlichen willen nach deß dinges Eigenſchafft 7 in das ding damit er wil handeln reinführen i der mir dem Göttlichen willen ringet / wie Ja. cob/ vnd den eingeführten willen gegen Got tes willen regnet. Daß fich der Göttliche wille in den hunger oder gegen begierde cinergebe und den unvollkommenen wil fen / der gegen jhme in fein erbarmen eins dringt voitommen machet i alfdann beiſt es / du haſt mit Gott gerungen / vnd bift . į obgelegen : ſo bekompt dein fårnehmen eis nen tranſmutirten Leib der da himliſch und jrrdiſch iſt. Das mercke , es iſt der er : ſte anfang zur Tauffe / alſo biſta geſchicks gum tauffen / vnd anders nicht i du sauffelt ronit fij


DESIGNATVR A fouft nur mitWaffer der enſféru Welt, aber der rechte Magus touffet mit euffern und in nern Waffer Wann er eine rechte Göttliche begierde in fich hat' ſo ift Gottes willen in ſeiner Tauffe das erſte glimmende Moder im Mercurio /daß das Leben den Todtangan det/als den in tödt geſchloſſenen Mercurium / daß er Göttliche begierde krieget/ alfdann hes bet der Mércarius an nach Göttlichen Wes fengu hungern / vnd thut ſein erſt Wunder werck und machtdas Waſſer zu Wein ,wie Chriſtus nach ſeiner Tauffe tåtherdas iſt in dem tobten corpus,die erſte tingirung in krafft der Tauffe/daß die vegita oder das würckliche Leben eine ander Eigenſchafft kriegeti als ei nen hunger der Liebeidamit ſie jhren Bräuti gam /als den Fewerquall herget, daß er in jh rer Liebe entzündet wird 7 ond feipen kalten todes grim vnd willen in ein fervrige Liebe willen verwandelt ſo wird auß dem tödlicher Waſſer ein ein / eine ſchårpffe eines fewer vnd Waſſers Geſchmacts /auß welchem end lich ein Dele zu einer anderer Tauffe wird / durch deß Rünſtlers Arth als nach deme ek im borhaben iſt / vnd ſeinen anfang nimbt/ nach deme der Magus die Jungfram bem Jungengeſellen zugelegt hat ſo wird Chris ſtus als der Bräutigam mit ſeiner Brautin die Wüſten geführet / vndvom Teuffel ver. fuchet:alhie iſt die proba dader Rinſtler von Gott


RE À V M , CA P. vii.

IZS

$

Gottprobiretwird 7was er mit ſeine Tauffe fucher dann allhie iſt der ſtand im Paradni ob der Bräutigam nicht zu böſe fey /dann die Jungfraw wirfft ſeineLiebe in jhn / vnd ver . ſuchet jha . Nimot er die mit begierde aniond gibt ſeinen willen drein i ſo gibt ſie jhm jhr. Hertz ondwillen zu eigen : Das iſt die himli (che tinctur.die gibt ſich in die/in Zorn Gottes entzündete( als in fluch der Erden / da fieGott verfluchte ) als in den in tod eingeſchloſſenen Mercurium welches der Bräutigam iſt Dens den Weibes Sahmen / als die himliſche Tin cturmuß derSchlangen / als den gifftigen in todes eigenſchaft Mercurio , den Kopff zers tretten , und ſeine gifft in Wein verwandeln alfdann nembt die Jungfrat den Sahmen deß Bräutigams.in fich /und ehe nicht. . Die Waften iſt der jridiſche euſſere Leib, da der Mercurius verſuchet wird /wann der Teuffel vor dem Mercurio ſtehet und plaget jhn / vnd er greiffer jhme in feine fervrige ser Penizu so muß jhme die Jungfrato fu halffe kommen /vnd jhme jhre Liebe geben /iſts nun daß der Mercurius von der Jungfrawlichen liebeiſſet/das iſt Gottes brodi lo mag er für dem Teuffel beſtehen und tretten endlich die Engelgujhme vnd dienen jhm : Dem Teufel wird der erleuchteteMaguswolverſtehen /wer der (en . Niemit mag der Magus in der verſuchung ! weiß fij


126

DL SIGNATVRA

weil die ganze Ehe in deß Teuffels verfuts chung ſtehet i acht auff fein fürhaben gebeny wonit nach viertzig Tagen die Engel erſchein nen / fo iſt fein fürhaben smb fonſt dar . umb fol er aber zuſehen / daß er nicht einen Ju grimmen Teuffel laſſe verſuchen /vnd auch nichteinen zu ſchwachen , daß der Meicurius leichtfertig werde / vnd begehre in ſeiner eigener gifftigen todes eigenſchafftzu bleiben vnd verſchlinge die Tauff als ein Wolff und bleibe der alte. So bald er die geſtalt nuß der Lngel ſiheti ſo führe er Chriftum auß der Wüſten / vnd laffe den Bräuti. gam wieder feine eigene Speiſe eſſen 2 vnd ſchaffe den Teuffel abin, daß er ihn nicht mehr plage 1. alfidann wird. Chriſtus viel. Wunder und Zeichen thun i deſſen ſich der Rünſtler wird verwundern und erfrewen .. Allda hat er nichts zu thun / die Braut ift in Bräutigam / fie renn fchonchlich / er darff ihnen nur das Bette zu richten . 1: fic : werdens jhn wol ſelber wärmen :: der Brau tigam herset die Braut / und die Brautden : Bräutigain / das iſt jhre Speiſe und geit vers treiben biß fie ein Kind zeugenz oder aber wil der Rünſtler ja fo fteiffig fenn 7 und den jwen Ehleuten das Bette wärmen / ſo ſehe er ja zu und erfürne fie nicht in jhrer Lieber alleine was er anfåhet das muß er treiben der Bräutigam iſt wunderlich .Erhat jmmer

zweper*


RER V M , CA P. VII.

127

gwenerlen willen / als einen jrrdiſchen hun . ger nach Gottes jorn / vnd einen hunger nach ſeiner Brant / fo muß man jhme jms merbar ſeiner eigenen jrrdiſchen Speiſe ges ben , aber nicht in ſeinen Bauch i fondern Magiſch + daß æ nur ſeinen willen Hunger ſtille : Seine Speiſe iſt feineMutter die jhnerbahret/wie vorne gemeldet. Summa / das ganze Werck davon man so wunderlich viel redet , ſtehet in gwenen dingen in einem himliſchen und in einem jurdiſchen : Das himliſche fol das jrrdiſche in ſich zueinem himliſchen machen / die € . wigkeit fol die Zeit in ſich zur Ewigkeit machen 7 der Rünſtler ſuchet das Para : dnizi findet ers, ſo hat er den groffen Schatz auff Erden / aber ein Todter wecket den an : deru Todten nicht auff der Rünſtler mu Sebendig ſern will er zum Berge fageniNebe dich /ond ftaredich ins Méhr . ' Wann ſich die Leibiperdung der Rindes anfâhet / fo faſteſts exftlich Saturnus , ſo iſts . finſtervſi onwerthivn wird verſpottet.Dfein folche geheimnuß in ſolcher albern geſtalt ver . borgen -ligev da gehet Chriftus in einer einfal. tigen geſtalt anff Prden als ein Saftbild hac nicht in dena Saturno: Fosbleit kaum ond Eigens / da er fein Nanpdbinfegte er gehee als ein frembder / als were er alda nicht Daheim , Rach deme faſſets der Monder


128

DESIGNAT VRA

dawerden die himliſche vnd jridiſche Pigen fchafft vermenget/ vnd entſteher das vegetabi liſche leben : ſo frewet fich der Rünſtler / aber er ſtehet allhienpoh in gefahr . Nach dem Monden faffets Iupiter , der macht einen verſtand im Mercurio als ein leiblich Wohnhauß/ond gibt jhmeſeinen gu ten willen / vnd in dem Iupiter wird fein verſchloffen Leben , als der Mercurius,leben dig / der faffets mit ſeinem Rade/ vnd treibets biß in die höchſte Angſt foergreiffets Mars, und gibt dem Mercurio die Feroerfrele, und in Geſchmaack deß Martis entjåndet fich das Höchſte Leben /vnd ſcheidet ſich in zwen Wes fen /als auf der Liebe in einen Leib vnd auß dem Sewer in einen Geiſt. So findet der lies de Leben im Feterſchracke onter ſich / vnd teffet ſich ſchone fehen / aber es iſt Venus ein Weib / fo dencket der Rünftler er habe den Schatz / aber der hungrige Mercurius bera ſchlinget die Venus iufich fo wird außdem Rind ein ſchwarzer Rabe i po ångſtet Mars den Mercurium in ſich / biß er ſchwach wird / ond ergibt ſich dem tode ; Sogehen die vier Elementavon jhmeauß alfdann nimbt die Sonne das Kind in ihre eigenſchafft / vnd ſtellets dar in eines Jungfrawlichen Leibe dann in Mattis Eigens im reinen element ſchafft zündet ſich das Liecht, an t ſo iſt dasrechte Leben gebohrey /vnd Frehet im reis gen


BERUMCA P. vir.

128

nen Element kein Zorn noch Todt kan das Zerbrechen . Wunderlich iſts für den Augen der ver : nunfft/daß Gott einen ſolchen Proces mit der wiederbringung deß Menſchen in Chriſto ges halten / daß er ſich in folcher armſeligen und berachten geſtalt hat in Menſchlicher eigens fchafft offenbaret / vnd fich laffen verſpotcent hohnen / geißlen i creußigen vnd tobten , hat fich laſten begraben / vnd ift auf dem Srabe aufferſtanden / vnd wohl viernig Tage auff Erden gewandelt/nach ſeiner Aufferftehung, ehe er iſt in ſein unſichtbar Reich eingegans gen : Die vernunfft iſt alſo blind /daß fienichts bon der ewigen Geburt verſtehet . Sieweiß bichts vom Paradnf wie Adam imparas dofi gerpefen / vndwie er gefallen v vadwas Der Fluch der Erben fen .So.fie das verftůnts den ſo wehre jhr der ganiže Proces offenbart wie die ewige Geburth in ſich ſelber iſt alſo ift auch der Proces mit der wiederbringungnach dem Falle / vnd alſo ift anch der Proces der Weiſen mitjhrem Steinephilofophorum , eis ! iſt kein punct im unterſcheid darzwiſchens: dann es iſt alles auß der ewige Geburch gea veſtåndet/vndmuß alles einewiderbringung auff einerley tveiße haben . Darumb roders Maguswil das Paradyß im fluche der Erden wieder ſuchen und finden ſo muß er erſtlich in


DE SIGNATVRA jhme/verſtehe im jnnern Menſchen / offenbar feyn /daß er das Nagiſche Sehen hat/ ermuß mit ſeinem fürhaber vmbgehen ,wie die Welt mit Chriſto gethan hat/ ſo kan er das para onß finden , da kein todt jnnen iſt. Iſt er aber nicht ſelber in derfelbigen Geburt der wieders bringung/ond gehet nichtſelber in den Wege darauff Chriſtus auffErden gieng/ daßer ala foin Chriſti Geiſt und willen -einher geheti ſo Laſſe er das ſuchen nurbleiben /er findet nichts als nur den todtond , fluch Sottes , meldeich jhme trerplich / dann das Perlein / davon ich ſchreiberiſt Paradnfiſch /das wirfft Gott für teineSewer ſondern gibts ſeinen -Rindern zum liebe ſpiel. Vnd obwot an dieſem Orte . möchte alſo viel gemeldet werden /daß die vers nunfft offen Augen betchmerfo-iſts doch nicht zuthun ti dann der Gottlofe würde dadurch Hur årger / und hoffavtiger : darumbweil es das Paradnß nichtwerth iſt / auch nichtdars ein kommen kan , ſo wird jhme auch kein hima AfchReinod gegeben /ond darumb verbirgets Gott geſtattet auch deme nichts davon 34 redenals Magiſch / deme ex.es offenbahret darumokomtkeider darfu exwerde dann ſela ber ein Magusi in Chrifto / das Paradnß fery datin in jhmein intern Menſchen offenbari fer mag: ers finden , fo er aber darzu gebohren angvon Gert erkehren iſta :


RER VM , CA P. VIII:

131 )

CAPVT VIII. Bom Sulphurifchen Sude der Erden : Wie dastaitis ſen der Erden ſer / vnd auch die ſcheidung der Gla . ſchlechte: Eineoffene Pforte der Meiſen ſucher. Lr Leſer betrachte aundas /was bornen pomi Gentro der Gebärmung aller Wea . fen geſchrieben iſt r ſo kan er albie leichtlich fort kommen / alles das was corporlich iſt es fer . ein Geiſt oder Leib , das ſtehet in einer Sul phuriſchen Eigenſchafft / der Geiſt in ſolcher geiſtlichen / vñ der Leib auf dem Geiſt in einer ſolchen corporlichen eigenſchafft. Dank alle ding ſeynd von dem ewigen Geilt gevrſtan det 7 als ein Gleicht deß espigen / dasune ſichtbareWeſen /welches:Gott und die Ewig keit iſt / hat fich in ſeinen eigen Begierde 1 ein ſichtbares Weſen eingefahret und mit ciner Zeit offenbahret y alſo daß er ſen in der Zeit,als ein Leben und die Zeit in jhme als . ſtum gleich wie ein Meiſter mit ſeinem werck scugeſein Werck macht rond derwerde · sfugift am Maſter ſtumt und iſt doch daex machen / der Meiſter fähre das nur yalfo ſeyne alle Ding in Ziel Maß vnd Sewichte nach der ewigen Gebährung eingeſchloffens dielauffen in jhrer Würckung und Gebahs-> rung uach der Ewigkeit Recht und Eigents chafuvud uber dieſes grolleWerck bat Sott ? svj ‫پیاز‬


DE SIG NATVR A nur einen einigen Meiſter und Schützer ges ordnet/der das Werck kan allein treiben , das iſt ſein Amptman / als die Seelder groſſen Welt / darinnen alle ding ligen ,als die Ver . nunfft vber dieſen Amptman , hat er ein Bils de ſeines gleichen auf jhme geordnet/ der den Amptman fårmodelt /was er mache rol.Das iſt der verſtandal Gottes eigen Regiment/ damit er den Ampstman regieret / To Jeuget nun der verſtand dem Amptman was jedes dinges Eigenſchaf fen / wie die entſcheidung ft und die Gradus auß einander gehen / dann im Leibe ſtehen vnd ligen alle din . Sulphuriſc hen ge/øndMercuri iſt des Sulphurs Leben / vnd das Salz iſt dius e Impreſſion , daß das corpus nicht gerſteunbet /daß der Geiſt in einem greiff Itche wefen erfland wird . De Mercurii eigents dhaffetin dem Sulphur gleich als ein fieden cines Wapaisibete Sulphur iſt dabe Waſ fer darinnen der Mercurius feudet:ond macht jmmadae zwo Geſtaltnuß auf dem Wap fer r als eine Olitetiſche lebendiger auf der Freyheit der Göttlichen trafft eigenſchaffer und eine tööltéke auf der jerbrechung in fewer the Sanierifchen ſchracke: Die Oliterifche ilt in Stoinen on me Thieren ond tallen / Åråutern / Bäumen Menſchen ;'ønd die tödliche iſt in der Erden / im Waffer /im Fewer und Lufft i alda iſt die Olitetiſche Reigenſchafftin diefen 4 geſtalten als


REL V MI, CIA P. VII.

133

. als infrden/ WafferiServet vnd Lufft + als ein Geiſt oder Leben : Vnd dieſe vier Eigen . fchafften rennd als ein todter Leib Pin wels chem das Oele ein Liecht oder Leben iſt /dars auß die Bègierde als ðas wachſen entſtes het / als ein grånen auß dieſer tödlichen Li genſchafft , als das vegetabiliſche Leben / ein grünen vndwachſen auß dem tode.... **** Nun můchte aber Die Slicetiſche Eigens fchafft auch kein Leben ſenn ,ſo ſie nicht in der Angſt deTodeswehre/die Angſt machet fie quallende oder beroeglich / daß ſiewil auß der Angſt fliehen und dringen / vnd dringetauf Rich auß / bavon das wachſen entſtehet : Allo muß der Todt einevrſache deß Lebens fenni daß das Leben berveglich renfo iſt der Mert curius das rechte bewegliche Leben . In der tödlichen Eigenſchafft iſt er böfe und heiſſet das Leben des Todes / der Hellen /vnd deß Zorns Gottes . Vnd in der Olitetiſchen Eis genſchafft iſt er gut / auß gewalt der Sanfft. much und frenheit Gottes : Pnd iſt de AmptmansWerckmeiſter /damitder Ampe: man im vegetabiliſchen Leben die gradus on : terſcheidet / das lebendige'von den tödlicheni die himliſche Wefenheit / von der todlichen o . der jrrdiſchen / vnd ordnets in zwen Reicher als das gute im Oliteriſchen in ein himliſches / als in ein Liecht/ vnd das todliche in die fin ſternus.

Dieſe f. vi


1341

DE SIGN A T V RA

Dieſekey Keiche ſtehen in einander im ſteten ſtreite / vnd iſt ein ſtetiges regenin jha nen , als ein fåded Waffer beim Fewer/ein jes des (eudet in ſeiner Eigenſchafft/als dj Olite tiſche in fremben und fanfmuthi und das tödliche in angſt der Finſternuß / vnd iſt doch eines def andern orſache / das Liccht iſt der Finſternuß, als der Angſt jhr todt 4 ſterben vnd verderben :dann im Liechte hat dieAngſt kein gewalt, ſondern ſiewird in die erhebung der Frewdenreich tranſmutiret , und wird der frewden orſache/ſonſtwere keine fremder dan die ſanfftmuth iſt eine ſtille./ aber die Quall der Angſt machet fie erhebende , als ein lachel ſo iſt die angſt als die Finſternuß der Olitetia fchen eigenſchafft todeon verdirben /bañfo fie in der Olitetiſchen eigenſchafft das Regiment bekoſt ſo nimbt ſie dasCorpus ein /vnd macht auf dem Ocle eine gifft quall / als einen fins ſtern Geiſt oder Leib gantz jridiſch als Adam ward /da eriu das böſe imaginirte und iſt vns, doch nit zu erkennen /daß die Olitetiſche eigens Fabafft ein giffe quall an ſich nehme/ ſondern Mercurius als dj ferver Lebê führet ſich in die augſt/vnd pergiftet der zeitwefeņsvojder eufa: fere Mercurius iu ſeiner eigen begierde ſelber: macht: das iſtrer gehet vomjnnern Olitetiſche wveſen auf /ſo bleibet das jñer in ſich vnbewega, lich Iteheti/vnd (chcidet ſich der Zeitwcferyono Geift von 8 ewigteitwefen vnd Heiſt /vnd iſt doch


R E R V.M , CA P. Vill.. doch kein abtreunen , ſondern bleiben 2 Princi pia in einem weſenida doch 2 wefen ſind, aber eines ergreiffet das ander nicht gleichwie die feit nicht die Ewigkeit ergreiffet bahn alſo ere ſtarb auch. Adam vnd nevar der Seeliſche Mercuriusgieug außder ewigkeit Wefen mit feiner imagination in der geitWeſen / als in die Angſtquall/ {overlohr der civigkeitWe fen feinen Führer und den brachte Chriftus mit dem Göttlichen Worte roder Mercurio beripieber ſo kriegte der ewigkeitWefen /wels ches in Adam war von dem Sceliſchen Mer curio verlaſſen worden./ wieder das Leben ond alſo wiſſen wir , daß in dem angſtlichen Mercuria der ewigkeit Defen / gleich als im fchluſſedefs.Todes verborgen ligeta und das ift vnfer fchreiben und lehren ,wieman den gifftigen Mercurium mit ſeiner begierde konte dahin bringe/dg ermit ſeiner begierdewider in dewigkeitWeſen als in das verſchloffene ejna gehe/ vn der ervigtestWefen wieder zu einem Leibe annehme vad mit demſelben der zeit Wefen tingire und in eines bringe/ daß der ganze Corpus ber funern und euffern Welc nur einer feuz daß nur ein Mille / ein Seiſt fenzals ein Liebe hungere femachet jhmedera felbe hunger auch uur eiwerken Weſen , ſo iffet ein jeder Seift von ſeinem Wefen oder Leia be , alſo mag hernach keji böſer Wille mehu Qreji kommen ... Adico


136

DE SIGNATVRA

2010 verſtehen wir / daf fremd ond leid) Liebe und feindſchafft alles durch imagination und Luſt vhrſtånde / dann in der Luft gegen Gott / als gegen der freyen Lieber entſtehet das fremdenreich mitten in der todes angſt: und ſo diebegierde auf der frenen Liebe auf gehet in die todes angſt.:/ als in die Quall der finſternuß / ſo wird die begierdemit der todes quall gefüllet 7 affo qualificirecauch der Mercurius in todes quall. min Duro ſagen wir mit grunde: Daß kein ding Po beſe ſerres liget ein gutes darinnen :/ aber Die bofheit iſt deß guten nicht fähig : Item in dem gifftigſtenMercurio liget das groſte Pers lein Kleinot / fodemſelben mag ſein gifftiger willein baffelbe eingeführet werden / fo offens bahret er ſelber das Perlein /dann er tranfmu titet ſich felber /wie in der Erden zu ſehen iſt : da der Mercuriusfein pertein ſuchet7 ond im groben Steine ju Goldemachet und zu ans dern Metallen 1 alles nach deme sie der Sulphur an einem jeden ort iſt. Dann es iſt ein ſtattges ringen in der Erden / dieta wigkeit ſehnet ſich durch diezeit der Entelkeit loß zu werden / vnd in jhren ſehnen ergibet fie fich dem Mercurio als jrem leben und Wercks meiſter ein / vnd wann es der Mercurius itt ſeinen hunger bekompt / fo wird er fremdens reich / undmachet dieſelbe Frenluſt in ſich leib ; lich / da iſt Gold und Silber neben andern Metallen


137 Metalle vnd guten Rräutern /alles nach ges wald jedes orts /wie der Sud an jedem ort iſt / ſo iſt auch das Metall alles nach der Li -genſchafft der ſieben geſtalte der Natur /wels che geſtaltnuß an einem orte primus iſt/ nach derſelben Eigenſchafftwächſt auch ein Me tall/auch räuter und Bäume. In dieſem iſt dem Medicus ju mercken / daß ſie den vnterſcheid lernen erkennen / was in jedem dinge/damit fie curiren wollen für ein Eigenſchafft die ſtårceſte fey 1 To ſie das nicht wiffen / fo werden ſie offt jhren Patien ten den todtgeben : Auch iſt ihnen zu wiſſen , daß fic deß Patienten Eigenſchafft erkennen , vnd wolwiffen / welcher Eigenſchafft unter den ſieben geſtalten der Natur der Mercurius im Sulphur fey / dann ein ſolch Saltzmachet er auch :Sojhmenun derMedicụs ein wieder wertig Saltz eingibt / fo wird der Mercurius davon nur fehrer erzärnet und wird gifftiger/ ſo er aber fein eigen Salz nach ſeiner Eigen ſchafft ( darnach ihn hungert mag bekom . men /ſo erfrewet er ſich und laſſet ſeinen giffte quall in Martis ferver finden , aber der rechte Mcdicus hat eine ander Eur er führet ſets nen Mercurium damit er spil curiren von ehe auß den todes angſt in die Frenheit : der mag çuriren . Daſ ander iſt gefährlich vnd vngea wiß /trifft ers ja / fo iſts ein glück vnd vnbes ſtåndig weſen /vnd mag keine Kranckheit auf dem


DE SIGNATVRA

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dem grande curiren/dan der eufſereMercurius iſt verſchloſſen , er kan nichtweiter eingreiffen als in die 4 Elementai in das tödlicheweſets. In dem fiderifchen Leibevermag er nichtsla ber ſo er ombgewendet und in die Liebe einges führet wird / wie oben gemeldet / fo greiffet a die Wurzel und den grund an / vnd renoviret biß an die Göttliche krafft an das ander prin cipium . Dieſes haben wir ein ſchon Bilde an der blük henden Erden / an den Rrautern / dann in der Erden iſt der Mercurius jridiſch Ond gifftige iveilihn aber die Sonne tingiret, fo greiffe er nach der Soñen krafft/nach jrem Liechterond führet dj in ſeine hungriger fewrigeMartis bes gierde in fein Saltz als in fein corporlich wes Ten ein /als in Sulphur , welche ſeine Mutter iſt/vnd führets mitſeinen drehen in 8 ellentz ombals ob ers-mitkochte: ſo greiffet alſdann die frenheit als die höchſte trafft nach ihrer ei genſchafft / als nach der Solariſchen / vnd ets greiffet Den Mercurium mitte. So nun der Mercurius in fich das himlifche ſchmäcket 7 ſo wird er alſo begierig nach der krafftder lieber davon vnd feucht dieſelbe in ſeine begierde tranſmutireter ſich /ond ſeinSaltz fo wol feine Mutter / deu Sulphur in eine löblichequatl/ vnd ſo nun die frenheit/ ako in ein bewegendt leben mit dem Mercurio ein geführetwirdi ſo ift ſie alſo fremdenreich / wnd.in jhrer frewde auffge.


& ER VM , CA P. VIII. auffgehende als ein ſchein auß dem Fewer/on dringet durch den Schwefelgeiſt im Salge auf: alſo iſt djwachſen derwurzel/ vnd dabo bekompt diewurzel einen ſolchen löblichen ge. tuch und ſchmack danim vrſtand iſt defSale szes ſchårpffe in der erſten Impreſſion vom Sa turno eine ſchårpffe der todes angſt /ond alhie wird es zu einer löblichen Krafft /dann aller ged fchmack in Rräutern iſt Saliz . Alla verſtehetweiter mit der wurtzel in der Larden /wann die jnnere krafft von der frenheit in deßMercurij eigenſchafft / welche an jerzo tranfmutiset ift i alſo auf ſich fur offenbarung der Gottheit bringet ( o.dringet der Sonnen trafft gegen der Göttlichen Frafft / vnd eins eigent fich mit groſſer Begierde in die hoch . fte himliſche Tinctur,vnd zeucht diemit jhrer Begierde gegen iht. I als auß dem jridi. Ichen Leibe in einen Salnitrifchen : alſo geucht dieSonne die krafft auß der Wurzel / auß der Erden / vnd der fremdenreiche Mercu rius gehet mit auff / vnd feucht immer der Sonnen trafft in ſich von oben 7 ond von unten geucht er ſeine Mutter. / alß den Schwefet auß der Erden an fich i aldages hen alle fieben Geſtalte der Oratur in der Frewdenreich im ringen mit auff 1. ein jede will die obriſte feyn / dann alſo iſts im ge ſchmackerals in der gebåhrung der Natur/vn welche geſtaltnuß in der Creatur die obriſte wirdi


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IDE SIGNATURA

wird / nach deſſen geſchmack wird das Salz im Schwefelrein ſolch Rrautwächſt auß der Erden /es ſen gleich was es wolle i wiewolan jetzo ein jedes ding auſ ſeiner Mutter vhr . ſtåndet/ fo hat doch alles alſo ſeinen bhrſtand genommen /vnd nimpt jhn noch alſo /dann es iſt der Ewigkeit recht alſo. Nun iſt uns vom Halm zu betrachten / wann das Rraut oder der Zweig auß der Erden ſihet 7 ſo kompt anfänglich im vntern mit weiſſer geſtalt / vnd weiter hinauffmit brauner / vnd oben mit gråner farbe / das iſt nun feine Signatur was im innern in der Ef rentz für einegeſtaltnuß in der Quallfen , die Ibeiſfe farbe deſ Zweiglins iſt auß der frere heit der lieben Luſt /vnd die braune iſt die jrt diſche vom Saturno von der Impreſſion , ond grimmedeßMartis ,vnd die grimmewelche o . ben außfehret iſt des Mercurii in lupiters und Venus geftalt.Dann Iupiter iſt krafft/vñ ve nusiſt liebe begierde/die cilen gegen der Sons nen /als gegen jhrer gleichheit / und der Him mel/ der auf dem Mittel deſ Waſſers iſt er . ſchaffen / geucht jhm ſein blates vnnd grün , farbes Rodklein an / nach der Sternen Macht. Dann derSternen Geiſt nimpt das nerve Rind auch an /und gibt ihm ſeinen Geiſt und Leib/vnd erfrewet ſich darinnen : jetzt ges hen die geſtalte im ringen / vnd Mercurius ift der Mercfmeiſter vnd Entſcheider, Saturnus impreſſet


RERVM , CA P. VIII.

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impreſſet, vnd Jupiter iſt die fiebliche Kraffeim Şulphur , Mars iſt der femperquall 7 als die Macht im Sulphur , Venus iſt das Wafferi als die füffe Begierde/Mercurius iſt das Les ben /Luna der Leib /vnd sol das Herz/ als das Centrūda alle geſtaltehin dringen .Alfodrin get die euffere Sonne in dieSoñeins Kraut und die jnnere Sonne dringet in die euffering und iſt ein eitel geſchmack und lieb haben , eine Ellenzdie ano.Saturnusmacht Fawer /Iupiter machtlåblichengeſchmack / Mars macht bitter von ſeiner peinlichen art/ Venusmacht füffer Mercurius unterſcheidet den geſchmack / Luna faffets is jöven Sack vnd bråtets/ dann er iſt iridiſcher vnd himliſcher Eigenſchafft / vnd gibt jhmedas Menftruū darünnen die Tinctur liget, alſo iſts ein treiben im geſchmacke / ein jede Sertalt eilet dem füffen Waffer und der Sonnen nach / Iupiter iſt freundlich / vnd ges hetmit der liebe begierde oben auß im füffen quall Waffer , darinnen wütetMars und dens det er ren Derz im Sauße weil er den fewer Seiſt im Sulphur führet / deffen erſchricket Mercurius,daß ihmeMars Onruhemachet/ und Saturnus macht den ſchrack nach ſeiner ſtren gen Impreſſion leiblich /daß ſeynd die knotten am Halmer und iſt der Schrack Salnitriſch nach der dritten geſtalt der Natur in der er ſten Impreſlion zum Geiſtleben als in der angſt geſtalu davon der Sulphur whiſtåndet? vnd


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DE SIGNATVRA

und im Schracke.gehet Mercurius im Sale niter auff die ſeiten / vnd nimbt in ſich mit die Venus/als die liebe Begierder davon wachſen Zweige vnd eſte am halme ſtengel oder Baume/was dasdann iſt / Rräuter / Bauet meoder Salmen 7:und iſt jeder Aſt alfidann gleich dem ganzen Geivächſe. Alleine die Sonne nimbt dem Marti alljmmer mehlich fein gewalt , davon der Salniter erliſcheti Ond Mars feine bittere Eigenſchafft berlieh . rer. Ulfdann ergibet fich Jupiter und Vé. .nus:o im Monden facke der Sonnen ganz ein / ſo nimbt die euſTere Sonne die innere Sonne ganz ein / verſtehen die jnnereSon . neiſt ein Sulphur im Mercurio -, vnd iſt der Göttlichen trafft Eigenſchafft auß der fren . heit Gottes / die ſich allen dingen einbila det i ond alle dingen Rrafft und Leben gibet : wann nun diefes geſchicht / das Jupiter und Venus fich der Sonnen gewald hat einergeben 1 To treibet Iupiter nicht mehr vber fich 1 fondern Mars vnd Mercus rius / dráhen den spalm von unten auff im . mer ſehrer in die Höhe. Jupiter bleibet di ben in der jnnern vnnd euſſern Sonnen trafft ſtehen i allda iſt die löbliche Conjun ction mit der Zeit vnnd Ewigkeit : Allda ' fihet ſich die Ewigkeit in der Zeit in eis nem Bilde. ' Vnd allhie gehet auff das Pargdyßıdann der Sulphur vnd das Saltz


RER Y M , CAP. VIII. im Sulphurwerden alhie im Paradnß trans mutiret / vnd die paradnfiſche fremde im Geruche und Geſchmacke dringet auß fichi das iſt nun die Xolben der Blumen / dar. innen das Rorn wächſet , der löbliche Ge. ruch iſt auß einem Theil / alig auß der Gotte lichen krafft / auß der Freyheit Paradn . fiſch und auff dem andern Theil nach der euffern Sonnen / vnd nach der euſſern Welt jssdiſch . Die himlifche Eigenſchafft ftellet jhre Si gnaturmit den ſchönen Farben der Bladlein an den Blumen dar, und die jrrdiſch mit dem Laube vmb die Blumen . Weil aber dieſes Reich der euſſern Welt nur eine Zeitiſt / in welcher der Fluch ift / vnnd Aldam im pas rabnß nicht beſtehen konte lo gehet die Paradyfiche eigenſchafft mit jhrer Signatur balde -dahin / ond tranfinutiret fich in das Xorn daß da in der Blume wachft , ale da jnnen liget die Eigenſchafft der jnnern und euſſern Sonne / als der jnnern vnnd euſſern Krafft / ein jede Bigenſchafft in keinem Principio / Dann Gott hat die Era De verflucht darumb fol niemand dencker daß das euffere Göttlich fer alleine die Göttliche krafft dringet durch / vnd tingiret das euſſere / dann Gott ſprach : Deß Weie bes Sahmen fol der Schlangen den Ropff Jertretten / vnd das geſchicht nur nach dem Fluch


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DE SIG NAT V Ř A *

Fluch in allen dingen 7 dan ſich der Gottheit nahet , darinnen der Mercurii gifft 1 iſt/ demé Jertritt Gottmit der jnnern und euſ fern Sonneden Ropff / vnd nimpt jhmedie gifftige Nacht im Zorne. Wann jhrs doch woltet verſtehen lernen , lieben Nevren vnd Brüder /womit jhr curiren follet / nicht mit dem zornigen Mercurio , der in manchem Rraute eine bofe gift Qualift / fondern mit dem jnnern Mercurio .Wollet jhr Doctorund Meiſter heiffen , ſo ſollet ihr auch wiſſen , wie jhr den euffern Mercurium møget im Sulphur in die Liebe tranſmutiren , daß er von der Angſtquall erlediget wird / vnd in eine frews denreich geſetzetwird , als das jridifche in ein himliſches/den Tod in ein Leben / das iſterver doctorat im rechten verſtand/ vnd nichtdurch den Amptman der Vernunfft alleine. Gott hat den Menſchen vber den Aimptmangereizi und in dem verſtand / als in feir eigen Regis ment/geordnet/ er hat den gewald die Ratür fu tranſmutiren , und das boß in ein gutes ju Fetzen : ſo er aber ſich felber zu voren hat tranf mutiret / anders kan ernichts alſo lang er im Derftande tod iſt, alſo lange iſt er den Ampts mans Rnecht und Diener /wann er aber in Gott lebendig wird 7 fo wird der Amptman ſein Knecht. "Jhr ſtolzen Bittel laſt euch fas gen / die Hoffarth vnd eigen Ehre/auch die jra diſche fleiſches luſt liget euch im wege/daß jhr.


RE R VM , CA P. VIII. In den geheimnußen nicht Metſter ſondern blinde Rinder ſend/jhr wollet die Händenicht in dieRohlen legen / aber das Geld nemetjhe bon den Elenden /vnd gebet manchem daß es wol beſſer wehre er håt es nicht gekaufft /da für jhr rollet ſchwere Rechenſchafft geben . Álſo auch iſt im gletchen mit dem Sulphu riſchen Sude in der Prden mit den Metala len . Die krafft iſt in den Metalle ſtårcker als in Rräutern /die Tinctur iſt mehr himliſch als jridiſch rojhr dem Rünſtler zu hülffe kompti To tranſmutiret ſie ſich ſelber / als das jrrdiſche in ein himliſches / welches doch an vielen Uns wie den ohne det Ränſtlers arth geſchicht man dann fühet/wie der Mercurius im Sulphuc in ſeinem Sudedje himlifche Tinctur ergreif fet/damit er fein gemacht Wefen /welches eest im Sulphurmachtrin Gold und Silber tranf mutiret,durch der Tinctur gewald / verſtehet durch das theil der himliſchen Eigenſchaffti dann auf der Erden / oder auß der ertödteter Eigenſchafft im Salniter / mag kein Gold werden /dann es iſt nichts fires darinnen . Soiſt uns dieſer Proces del Sudes in der Erden im Sulphur alfo zu betrachten /wo das Erdreich an einem orte. Sulphuriſch in Satur nialiſcher eigenſchafft iſt / da die Sonnedas ober- Regiment innen führet i daiſt ein ſols cher Sub. Die EuffereSonne hungertnach der jnnern /die im Centro im Sulphur in jhrem eigenen


DE SIGNAT YRA eigenen Principio wohnet/ond jre begierdeges gender feit ſetzetadann diegeitals dieEreatur / fehnet ſich nach der Ewigkeit , als nach der Freyheit von der Eitelkeit lob fu ſeyn /wie die Schrifft ſaget:Es ſehnet fich alle Creatur mit vns von der Eitelkeit loß zu werden . Allda gibet ſich die Frenheit in den Solariſchen hun ger in die Zeit/wann dieſes Mercurius ſchmås cket/ ſo wird er frewdenreich /vnd dråhet fein Rad in der fresden / roimpreſſet Saturnus die Sanfftmuth / vnd Marswelcher im Mer curialiſchen Kade in der Impreſſion entſtes bet / der gibet die fewerſeele darein / daß es eiu treiben und wachſen iſt / dann die Freyheit dringet in deß Mercurii eigenſchafft auß ſich / ond Mercurius ſcheidet immer den Saturnum und den Martem darvon / dann er till ein ſchön Rind haben zu ſeiner Frewden : die Venusleſt er ein Rinde bleibeu / dann fic iſt dem Rinde in eigenſchafftverwand / das Rupffer iſt dem Golde am nechſten wegen perMateria,jhmefåhlet nur die tinctur , Mars hats fH harte in beſitz / ſo der mag davon ge brachtwerden , ſo iſts Gold /welches der Ar tiſtawol verſtehet. Mars iſt nach Venus dem Gold verwand / dann er hat Venus in ſeinem grimmeverſchlungen / vnd brauchet ſie zu ſeis nem Leibe i er hat ſonſt in ſeiner ſelbſt eigen : ſchafft kein leiblich weſen / dann er iſt nur grim Der verzehret/er macht jhm den Leib auf Ve nus


RER V M , CA P. VIII,

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nuswaſſer/das ſchlingec er in ſich/ond Satur nusmachts jhme leiblich / darumb beſudelt er jhm ſein Erfen alſomit Ruſte/das iſt eine eie genſchafft als ein Freffer ſeines Leibes 7 aber Venus iſt lieblich /vn macht in jmeofwachſent er frifTetwiederwas Venus eigenſchafftin ih memacht/dann Venusin Saturnaliſcher eigen ſchafftiſt deß Martis (peiſe daruif iſt dem Ar tiften zudencken /was im Marte lige hat er nur die Solariſche tinctur , er darffe nichts mehu darzu / dg er nur dem Marte ſeine geipaltmag nemen / darn von der VenushatMars feine záhe. Mars iſt in ſeiner ſelbſt Eigenſchafft nur Brode vnd gibet die hårte als ein Fewer thut/aber Saturnus iſt df impreſſen aller dins ge/Venusdarff auch nur die tinctur ,ſo iſt er vollkommen / Darumo ſols der Künſtler recht verſtehen ,wodie mögligkeit lige, als im Sul phur,woSaturnus dē Sulphur im Bauchehat/ und Mercurius feine Farbe ſehen leſt / alda iſt er im willen / kan aber nicht/ dann Saturnus helt ihn in ſich zu hartgefangen , ſo ihm aber 8 Rünſtler zu hülffe kompt/d ; er ſein Radmag Schwingen / vnd gibet jmeſeiner Mutter ſpets ſerwelcheſie im Centro verborgen hat ſo wird er ſtarck / vnd wirfft Saturnum weg / vnd of fenbaret das Rind/dann alſo iſts auch in der Erden , woMercurius in ſeiner Mutter / als im Sulphur lebendig iſt daſ er nicht gehal. ten wird / daß er in ſeinem hunger nur mag


DE SIGNA TVRA

mag Venerem erreichen zu einer Speiſe , die Sonne wird bald ſcheinend werden . Dann im Veneris Sanfftmuth blicket fie herfår, er kochet feineSpeiſemit ſeinem eigenē Fewer /er darff keinen Rünſtler darju 7 welches den Rünſtlerwolfu mercken iſt , dann er hat ſeis nen Martem in ſich . Wie nun der Sud in der Erden iſt , alſo iſt auch der vber der Erden.Wann die Fruche auß der Erden wächſt , ſo iſt ſie anfänglich herbe und bitter auch awer vnd widerwertig/ wie dann der Apffel auffm Baume dergleis chen iſt/ Saturnus hat im anfange das Regio ment/er feucht es zuſammen / vnd Mercurius formiret es /bndMars gibetdem Mercurio das Fewer /welches Saturnus in ſein kalte Ligena ſchafft nimbti Venus gibet den Safft /vnd Lu na nimbt alles in jhrem Leib / dann fie iſt Mutter / vnd nimbt den Sahmen aller pla . neten in jhr Menſtruum ein , vnd brütets / lus piter gibet Erafft darein / vnd sol iſt der Ros nig darinnen : aber im anfange iſt Solſchwachi dann die Materia iſt zu ſehr jridiſch und kalt . Niun liget das ganze Weſen mit ſeinem Sus de im Ecibe deß Sulphurs , vnd im Sulphur macht der Salnitriſche ſchrack in Martis Ras denach jeder Ligenſchafftein Salz/ dann der Schwefelverwandelt ſich in Salz/das iſt in geſchmack und in denſelben geſchmacke in der Sulphuriſchen eigenſchafft iſt ein Dele im cen tro


RER V M , CA P. VIII.

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troberborgen / das vrſtåndet von der frenen liebe Luſt 7 als auß der Ewigkeit / vnd offen . bahret ſich mit einem euſſerlichen Weren in der Zeit/das iſt die offenbarung Settes .Nun iſt in demſelben Dele der hunger/oder die liebe begierde nach dem Weſen der zeit / als nach der offenbarūg der Gottheit. Dieſelbe begier. degreiffet in der ZeitWeſen wieder nach jhree Eigenſchafft/ als nach der Sonnen / vnd der Sonnen eigenſchafft greifft nach dem Dele im Centro der Frucht / vnd ſehnet ſich hefftig darnach / vnd ergibet ſich in die Frucht / und fåuget die krafft in fich vnd gibet fich in jhrer fremde aufz /-in die ſtrenge Eigenſchaffe der Frucht/ vnd ſanfftigetfie alle mit der Lieber welche ſie im Centro im Dele der frenheit em . pfähet.Alſo wird eine frucht/welche anfäng. lich fawer vnd herbe iſt gang løblich vnd faffer daß ſieder Menſcheffen mag. Vnd alſo ift die Reiffung aller Früchte. Nun werdet ihr an der Signatur im euffern die jnnere geſtaltnuß ſehen /dann die geſtalte nuß im Salize, als in der Krafft /erfeigen ſich euſTerlich . Der Farben ſennd gemeyne vierrals Weiß ! Gelber Roth vñ Grånlichmachwelcher farbē nundie Frucht als ein Apffel am meiſten fi gniret. Darnach iſt auch der geſchmack in Salze / als Weiß mit einer klaren fubtilen Nani in etwa ein wenig tunckel/gibet Safe Die S iij


DE SIGNATYRA die iſt Venus Eigenſchafft ; iſt der fane Ges ſchmack ftarck vn fråfftig /ſo iſt Iupitermách . tig darinnen ;iſt tr aber ſchwach vñeckel , ſo iſt der Nondeſtar darinnen ; iſt ſie aber harte und etwas braun farbe ſo iſt Mars ſtarck dar, innen s iſt aber die Weiſe farbe grûn braun , so iſt Saturnus ſtarck darinnen : Venus gibet weiſſe farbe / Mars Roth vnd bitter an ges ſchmacke/MarsmachtVenus farbeliechte/Mer icurius gibet vermångte farbe, vnd eröffnet in Marte die grüne/ Iupiter neiget gur blawen / Saturnus zur ſchwarzen faſt Graw :dieSon . me macht die Gelbe farbe/ond gibet die rechte Gifſe im Salz / und bringet den löblichen Geruch herfår / welcher auf dem Schwefel bhrſtåndet: Saturnusmacht herbe vnd ſawer, und ſtellet ſich eine jede Eigenſchafft im euſs fern dar / wie es im jnnern im Regiment iſt e auch an der geſtaltnuß am Laube. Man kan eine jede Wurzel /wie ſie in der grden iſt an der Signatur erkennen woju fie nutze iſt eine ſolche geſtaltnuß hat das Rraut 7 ond an den Blåtern und Stengeln fihetman welcher planet Herz in der Eigens fchafft ift/vielmehr an der Blume/dann was får einen geſchmack das Kraut vnd Wurzel bat/ ein ſolcher hunger iſt in jhmc/vnd eine ſolo che Eur liget darinnen / dann es hat eiu ſolch Šaltz : Das fol der Medicuswiſſen /was får eine krancheit im Leibe ſen entſtanderin was

får


R ER V - M , CAL V1lr.

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für einem Salize det eckel im Mercurio feo entſtanden /daß er ſeinen Patienten nichtweite ter noch mehr Eckel eingibt / dam ſo er jhme das Hraut eingibt in welcher Pigenſchafft Der Mercurius vorhin ein Eckel hat empfaits gen , ſo gibt er jhme einen Gifft/daß ſich die Gifft im Eckel deß corpus im Mercurio felt entzündet: £ s ſey darn daß er dasſelbe Rraut in Uſche verbrennet/vndjhmeeingibet/fo vers leuret der Gifft deß Eckels die Macht/ dann diefelbe Uſche iſt der Sifft deß lebendigen Mercuri: ein Todt. Das finden wir in der Magia gewaltig / diß rol der Medicus wiſſen : Daß alle Rranckheiten vom Eckel in der gez ftaltnuß der Natur entſtehet / als wann eine geſtalt im leben die obriſte iſt 1ro jhr alfdann cin widerwertig ding / daß jhrer eigenſchafft ganz zu wider iſt / eingeführetwird mitges walt/ es ſen gleich vom Geſtirne oder von den Elementen / oder von den 7 Geſtalten deß Les bens / ſo nimbt derſelben obern geſtalt/welche deß lebens Führer iſt / ſeineſtårcke und krafft in ſeinem Sale/ ſo hebet derſelben obern ge ftalt Mercurius an zu qualificiren / das iſt/ zu hungern vnd zu eckelen , und ſo er nicht ſeiner felbſt Eigenſchafft kriegee , verſtehet der leib's lichen geſtalt /welche unter den ſieben Ligen = fchafften oder Geſtalten primas iſt im cor pus,ſo entzåndet er ſich in ſeiner eigen Hifft: qualnach ſeines lebens eigenſchafft/vñ treibet ſich


DE SIGNA TV RA fich ſolange biß er fewrig wird / ſo erwecket er ſeinen eigenen Martem vnd ſeinen eigenen Saturnum , welche jhn impreſſen / vnd das Fleiſch im corpus im Hiffefewer verzehren , vnd deß Liechts Dele ganz verzehren / alß dann erliſchtdeſ lebens Liecht / foiſtsgeſches hen . Mag aber die geſtaltpuſ deß Lebens /dar . innen der Mercurius im Eckel in der Angſt und Sifftquall entzündet iſt/derer eigenſchafft in ſeinen hunger bekommen /:deffen der Geiſt und Leib primas iſt / ſo krieget er ſeine eigene natürliche Speiſe davon er lebet / fo erfrewet er ſich wieder / vnd feſt den Eckel bon fichiro gergehet der Eckelfund wird außgefpeyt/ aber der Medicus fol acht haben / ob nicht daſſelbe ding /daß er dem Patienten wileingeben /auch in ſeiner Eigenſchafft ſtarck im ſelben Wefen . ſen / davon der Eckel im corpus iſt entſtanden . Als ich ferze ein Erempel. Es wehre ein jou vialiſcher Menſch der empfienge einen Ecke bon Lunariſcher eigenſchafft nun wüſte der Meiſter /daß er den & ckel alſo hette/ond rich tete ihm eine lovialiſcheEur nach feines eiges. nen Selftes o8 Mercurii hunger ju , djwehre hun rechties wehre,aber deſ Monden eigens ſchafft ſtarck an dem Saltze/daß er dem Eckel wolte eingeben . Jerzt gibt er jimeEckel ein , fo aber die lovialiſche Eur vom Monden frem wehreiſo nimbeder loyialſcheMercurius ſeine eigea:


KER V. M , CAP. VIII

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eigene Speiſemit groſſer begierde ein . ) und verleſſchetden Eckel. Alſo iſts auch mit den Kranckheiten welche im Salniter als von er. fchreckens,entſtehen , da gehöret nun wieder ein ſolcher Schrack darju wie der erſte warı fo iſt die Eur ſchone dar ; oder ein ſolches Kraut/da der Šalniter in ſolcher eigenſchafft jnne liget/wie er im ſelben Menſchen liget. Ich weiß und wirdmir gegenget / daß der Sophift mich tablen wird / daß ich ſchreibe die Gottliche krafft ſen in der Frucht 1 Gottes trafft eineigene ſich in die gebåhrunge der Natur . Horemein lieber /werde nur ſehender Ich frage dich /wie iſt das Paradnß in dieſer Welt geweſen /iſts auch in der Natur offen . bar geweſen /iſts auch in der Frucht geiveſeni iſts in der Welt oder auſſer der Welt gewes ſen ? Iſt das Paradnß in Gottes krafft ge ſtanden oder in den Elementen Iſt die traffc Gottes in der Welt offenbar geweſen / oder berborgen oderwas iſt der Fluch der Erden , und das außtreiben Adams vnd Eva auß dem Paradnßs fo fage mir / wohnet Gott auch in der Zeit iſt nicht Gott alles in allem , es ſtehet geſchrieben : Bin nicht ichs der alles ers fullet? Ztem : Dein ist das Reich , die Krafft und die Herrligkeit von Ervigkeit in Evrigkeit. A. hie befinne dich und laf mich vngetadelt / ich fagenicht daß die Natur Sott fen /vielweni ger die Fruchtauf derErden /ſondern ich ſager 50€


DE SIGNATVR À 13 € Gott gibet allem Leben frafft / es ſen 68B0 Der gut /. einem jeden nach ſeiner Begierder dann er iſt ſelber alles / vnd wird aber nicht nach allem Weſen Gott genanbt / fondern nach den Liechte / damit wohnet er in . fich ſelber / vnd ſcheinet mit der krafft durch alle feine Weſeni er eineignet ſeine trafft allen feinen Wefen vnd Wercken / vnd ein jedes ding nimpe feine kraft air nach ſeiner Eis genſchafft : Eines nimpt Finſternuß ./ das ander Liecht" ein jeder Hunger begchret feiner Eigenſchafft / vnd das ganze We fen iſt doch alles Gottes / es ſer boß oder gut : Dann von vnd durch ihn iſt alles was nicht ſeiner Liebe iſt das iſt ſeines Zornes . Das paradne iſtnoch in der Welt , aber Der Menſch iſt nicht darinnen / es (en dann ben negebohren rde/ veren we derſel werde/ wieder daßiſter erauß nachGott fo burth darinnen 7 undnicht mit dem vier Lies mentiſchen Adam :Wann wir uns doch eis mes wolten lehren kennen / vnd verſtůndens . doch an den geſchaffenen Weſen . Selict in Saturno liget ein Gold verſchlop fen in ganzynachbarer farbe und geſtalt/daß wol keinem Metall ähnlich fihet? und wann *mans gleich ins Fewer bringet vnd'gar ger fchmelzt/ fo wird man doch nichts habe/ als ein brachtbar weſen init keiner geſtaltnuß der Tugend /oth der Ranftler darüber kompt und den


RER V M , CAP. VIII.

FS

den rechten Procesmit jhmehelt, ſo wirds of fenbarwas darinnen geweſen iſt. Alſo auch im gleichen wohnet Gott in.ala lendingen / vnd das ding weiß nichts voit Sottler iſt auch dem dinge nicht offenbarı und es empfahet doch krafft vonjhme/ aber es nimbtdie krafft nach ſeiner Eigenſchafft.von jhmeentweder von ſeiner Lieberoder von feia o nem griinmen/ vnd wo von.es nimbt alſo to gniret ſichs auch in euſſern / und iſt doch das gute auch in jhme/ aber der Bofheit gleich wie ganz verſchlosſen / wie jhu deſſen ein Erempel as einem Dornſtrauche habet vnd an andern ſtachlichten dingen mehr / DA doch eine ſchöne wolriechende Blume dara auß wächſt. 1 wie zwo Eigenſchafften Data Innen ligen 1. als eine leibliche vnd eine feinda liche / welche figet , dic bildet die Frucht Ju gleichem ifts auch mitdem Menſcheusce war eine ſchöne Paradoß Blumevid Fruchs geſchaffen : Aber ſeine dornichte Eigenſchaft erweckte jhmeder Teuffel , durch die Schlans ge / verſtehet das.Centrum , der grimmen Natur eigenſchafft / welches in ſeiner Paa tadyſiſchen quall injhmenicht offenbarwardr. als aber ſein hunger in die dornichte falſche Schlangen eigenſchafft/als in Todteingieng / fodrang.deß codes und der falſchen Schlange eigenſchafft in deß Teuffels begierde in ſeinem Hungereinion erfüllete Seel vñLeib alſo hub:


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DE SI'G'N ATV RA

der falſchen Schlangen hunger in jhmean de qualificiren ,ondwachete der tobt in jmeauffi ſo verbarg fich das Parabnß in jhme/ dann dasparadnf trat in ſich ein /vnd der Schfans gen Gifft in deſ Todes eigenſchafft , wohnes te auch in ſich jetzt was es feindſchafft. So fprach Gott ju jhme: Deß Weibes Sahmen follderSchlangen den Ropffgertretten / vnd du wirſt jon mitder Todes gifft in die Vera fchen ſtechen :verſtehet/ Das verſchloſſene/vnd im grimmen todt gefangenen Paradnf Bils de 7 in welchem das Wort der Gottheit / als der GöttlicheMercuriusregierte/vndwürcke. terverbliech gleich wie das Gold im Saturno. berbliechen iſt/ daß man nichts fihet / als ein onachtbares Wefen /bißder rechte Rünſtler darüber kompt/ond erwecketwieder den Mer curium in den verſchloſſenen Golde i fo wird der todte verſchloſſene Leib def Goldes im Saturno wiederumb lebendig . Dann Mercus rius iſt ſein Leben / der muß jhmewieder ein geführet werden 1 alfdann blicket der tode Leib deß Soldes herfürt'vnd vberwindet den darinnen er verſchloſſen groben Saturnum lag í vnd tranfinutiret ſeinen vnachibaren ges Habten Leib in einen ſchönen herzlich en gåls denen . A !fo auch in gleichem der Menſchider liget jetzt nach ſeinem Falfe in einer grobeny vngeſtalten /viehiſchen / todten Bildnuſ vers ſchloſſen . Er fihet keinem Engel gleiche 1 viel

weniger


R ER V M , CA P. VIII.

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weniger dem Parabyſ . Er iſt wieder grobe Stein im Saturno , darinnen das Gold very ſchloſſen liget 7 és ift feine paradnß Bildnu an ihme/alßwehte ſie nicht/vndiſt auch nicht offenbar : Der eufſere Leib iſt ein ftinckendt Cadaver/ weil ernoch in dem giffce tebet. Alle iſt ein bøſer Dornſtrauch / auß demedoch et wan ſchone Rößlein blühen und auß den Dornen wachſen /vnd das verſchloffeneoffen barn /was in dem grimmen gifftigen Mercurio berborgen liege : Álls lange bilder Künſtler Ser jhn gemacht hatvber jhn Pompt/ ond füh rétwieder den lebendigen Mercurium in ſeint verblichenes vndin todt gefangenes Gold:os Der paradn Bildnuf ein /daß das verfehlop fene Bildwelches auß Göttlicher fanfftmuch und liebeDeſenheit erſchaffen war wtederth Sdttlichen Mercurio /als im Worte derGott heit / welches wieder in die verſchloſſene Menſchheit eingieng / gråhnet. Allfdani tranſmutiret der Göttliche Mercurius den grimmen Mercurium in feine teigenſchafft/ ſo uft Chriftus/ derder Schlangen als dem gtfft vidtode im gorn Gottes den Kopff sevtridt/ (verſtehet der grimmen tødesmacht Dgeboh ten i "vnd ſtehetauff ein neiverMenſch 7 in Þenligkeit und gerechtigkeit der für Gott les hbet /gleich wiedas verſchloſſene Gold auf der fribiſchen eigenſchafft herfür blicket: vndivird dem Rünſtler von Gott erkohren /hiemitiklar ailge G vij


DE SIGN ATVRA

angedeutet / wie er ſuchen ( ol / anders nichts/ als wie er ſich hat ſelber geſucht / und in deß klaren Soldes eigenſchafft funden : Alſo iſt auch dieſer proces / und nicht ein fincklein anders /dann der Menſch und die Erden mit jhren heimligkeiten , ligen in gleichem Fluche und Tode verſchlosſen / vnd dörffen einerley wiederbringung : Aber dem Sucher wird diß geſagt/vnd will jon trewlich gewarnet haben , alſo lieb als jhme ſein zeitlicheund ewige wola fahrt / daß er ſich ja nicht ehe auff die Bahn mache die Erde zu verſuchen und das vers Schloſſene herwieder fu bringen / er ſendann felber zuvoren auf dem Fluche vnd Tode durch den Göttlichen Mercurium wieder gebohrens und hab die Göttliche Wiedergebuhrt in vola ter erkentnuß / ſonſt iſts alles vergebens / es hilfft teinlernen , dann das er ſuchet/ das liget im Tode 7 im Zorn Gotteslim Fluche vers (chloffen /will ers lebendig macheu /vnd in fein Kerſtes ſetzen , ſomuß daffelbe Leben in ihme guvoren offenbar feyn : Alldann mag er fa gen zum Berger hebe dich von danner / vnd ſtürbedich ins Meer / vnd zum Feygenbau me/eswachſe hinfortauff dir keine Frucht, ſo wirds geſchehen : Dann fo der Göttliche Mercurius im Geiſte lebet vnd offenbar iſti fo alfdann der Seelenwillen Geiſt in etwas imagịniret , rogehet auch der Mercurius mit jhmein der imagination , ond entzündet den


RERVM , CAP, VIPI. in todt gefaſten Mercurium als die gleichnuß Gottes oder die offenbahrung , damit fich der lebendige Gotthat offenbahret. Ich weiß vnd ſehe es 7 der Spotter in deß Teuffels deckemich noch mehr verdächtig mas chen wird / in deme ich ſchreibe vom innern vnd euffern Mercurio , ond verſtehemit dem junern dasWort Gotteß / oder den Göttlt cien hall 7 als die offenbahrung der Ewigkeit des vugrundes / vnd mit dem cuſfern verſtehe Ich den Amptman in der Natur i als das Werckfeug / welchen das jnnere lebendiger fråfftige Wort oder Göttliche Hal führeti damit er machet und würcket : Sowill mirs der Sophiftvbeldeuten und ſagen : Ich vero menge es in eines / vnd halte die Natur får Gott : wiemir zuvoren Babel auch gethan hat. Deme ſage ich /er ſehemeineWort recht an /ond lerne es recht verſtehen : Dann ich res de bißweilen auß dem himliſchen Mercurio , vnd ſehe einig denſelben / vnd dann garbalde das Wercjeug deß himliſchen : Darumb habe er acht anff den verſtand : Ich ſchreibe nicht himliſch / ſondern Theoſophiſch / auß eis. nem höheren grunde als der euffer Werck. meiſter iſt/vnd dann auch auf demſelben .


DE SIGNATVRA

CA PVT IX . Von der Signatur,wie das inneredas euffere bejegnet. Se ganze euſſere ſichtbare Welt mit als 'lem jhrem weſen / iſt eine befengung oder Sigur der inneren Geiſtlichen Welt i alles was im inneren iſt / vnd wie es in der Wut ekung iſt alſo hats auch ſeinen Character euf ferlich : Gleich wie der Geiſt jeder Creatur feine jnnerliche gebuhrts geſtaltnuſz mit ſeie nem Leibe darſtellet vnd offenbahret : Allo auch djewigeWeſen . DasWeſen aller Wes Fen iſt eine ringende krafft / dann das Reich Gottes ſtehet in der krafft í vnd auch die euf, fere Welt í vnd ſtehet fårnemblich in fieben geſtalten / da einejede die ander vrſachet und machet / keine iſt die erſte noch lete / ſondern es iſt das ewige Bandt : darumb hatauch Gott ſechs Tage zum wercken dem Mens fchengeordnet / vndder Flebende Tag iſt die vollkommenheit/darinnen die ſechs ruhen : Er iſt das Centrum ,da die ſechs mit jhrer begier : de hinlauffen : darumb hieß ihn Gott den Sabbath oder ruhe Tag :Dann darinnen ru hen die ſechs geſtafte der würckenden Krafft. Er iſt der Gottlichehall in der krafft/oder die Frewdenreich / darinnen die andern geſtalten Alle offenbar werden danner iſt das gefaſte Wort/


RERVM , CA P. IX. - 16 Wort/oder die Göttliche leibligkeit / durch welches alle ding ſeynd zum Wefen erbohren mmen . und ankobe Daſſel gefaſte Wort hat ſich mit betwes gung aller geſtalten mit dieſer ſichtbaren Welt/ als mit einem ſichtbaren gleichnuf of fenbaret / daß das geiſtliche Weſen in einem feiblichen begreifflichen offenbar ſtunder als der jnnern geſtalte begierde hat ſich eufſerlich gemacht und ſtehet das jnnere im euſſeren : Das jnnere helt das euffere für ſich als einen Spiegel 7 Darinnen es ſich in der Eigenſchafft der gebåhrnog áller geſtaltnuß befihet ; das euffere iſt feine Signatur. 2010 hat auch ein jedes ding , das auf dem fnuern iſt außgebohren worden / feine Signa tur. Die obriſte geſtaltnuß 1 foim Geiſtedeß . würdens in der Krafft die obriſte iſt / die Peichnet das corpus am meiſten / vnd die an , bern geſtaltnußen hangen jhme an /wie man das an allen lebendigen Creaturen an geſtalt deß Leibes / vnd an Sitten und Gebåhrden fiber: Ztem am Halle/Stimmen und Sprag . chen ſowol an Bäumen und Rräutern / an Šteinen und Metallen /alswie das ringen in der krafftdeß Geiſtes iſt : Atiſo ſtehet auch die figur deß Leibes där , ond alſo iſt auch fein wille/ alfo lange der Sud im Seift- leben calfo feudet : So aber der Rånſtler darüber tempt /mit dem rechten Mercurio / darinnen Rek


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DE SIGNATVRA

der Sudſtehet i po mag er die ſchwågſte ges ſtalt zu obriſt drähen /vnd die ſtårekeſte ju on , terſtiſo krieget der Geiſt einen anderen Wils ten / nach derſelben obriſten Geſtalt /welche fuvor muſte Knecht ſeyn ; diewird alſoana Herz in den fieben Geſtalten / gleich wie Chriſtus gu bem Rranden fagte : Stehe auff dein Glaube hat dir geholffen : Vnd fie ftund auff alſo in gleichem iſt dieſes auchreis ne jede geſtalt hungertnach dem Centro ; vnd das Centrum iſt der Hall deß Lebens , als der Mercurius / derſelbe iſt der Werckmeis fter oder Formirer der krafft ſo ſich derſelbe Hall im hunger der nidrigſten Geſtalt in der ringenden Rrafft einergibt / ro chwin get er ſeine Eigenſchafft ( verſtehet derfelo ben geſtalt Eigenſchafft ) indie Höhe : Ul To hat jhme ſeine Begierde oder Glaube ges holffen / Dann in der Begierde schwinget ſich der Mercurius in die hohe , das war auch in Chriſtipatienten alſo. Die kranckheithatte ſie eingenommen /ond der gifftdes Todes hatte ſich in Mercurio em por geſchwungen . Nun hungerte aber die gas ſtalt deß Lebens im Centro / jetzt alseinevers ſchmachtete vnd niedrige Eigenſchafft nach der Frenheit vom Eckel loß zu ſeyn / weil abece in Chrifto der Mercurius Göttlicher Ligens ſchafft lebendig war 7 ſo gieng der ſchwache hunger in Chriſti ſtarcken hunger nach den Menſchen


RER V M , CA P. IX .

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Menſchen geſundheit ein : Jetzt empfieng det Schwachehunger den ſtarcken in der krafft/ fo ſprach Göttlichehali in Chrifto :Steheauff ſchwinge dich in die höher dein Glaub , dj iſtı Deine begierde die du in mich eingeführet haſtı hat dir geholffen . Alfe ſchwinget fich di Leben bber den Todti das gute vber djboſe/ond hin . wider das böſe über das gute /wie im Lucifer vnd Adam geſchach /un noch tåglich gefchichti und alſo ſigniret ſich ein jedes ding/welche ge. ſtalt primaswird, die nimbtden geſchmack for wot den hall im Mercurio ein / vnd figuriretog corpusnach ſeiner eigenſchafft : Die andern geſtåltehangen der an als mitgehülffenigeben war auch ihre Signatur darein / aber ſchwach lich . Es ſind fürnemlich 7. geſtalte in der Nás tur /bendes in der ewigen und euffern /dan die euſſeren gehê auß der ewigen . Die alten Weis -fen haben den 7 Planeten Nahmen gegeben , nach den 7 geſtalten der Natur/aber ſie haben viel ein anders damitverſtandē/nit nur allein die 7 Sternen , ſondern die ſiebenerley Eigen ( chafftē in 8 gebåhrung aller weſen .Es iſt kein ding im wefen aller weſen /es hat die 7 Eigen ſchafften in Rich :daſ ſie ſind das Rad deßce eri, die vrfach Och Sulphurs/in welchem Mer curius den Sud in der Ungftquallmachet. Diez Geſtalte ſind dieſe / als die begierde 'der Impreſſion Heiſſet Saturnus/ in welche ſich die freyeluſt der Ewigkeit mit einergibeti die


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DE SIGNAT VR A

die heiſſet in der Impreſſion Iupiter wegen der loblichen krafft / dann die Saturnaliſche krafft chleuſſet ein / und machet harte / kaltvnd fin Iter /ond vrſachet den Sulphur als das Geiſt . leben /verſteherdas bewegliche Geiſtleben , als das natürliche :vnd die Greneluſtmachet daß fich die Impreſſion ſehnet von der finſtere herben hårtigkeit loß zu ſeyn / vnd heiſſet gar gut lupiter , als eine begierde deß brſtandes / welche die Finſternuß eröffnet/vnd einen an dern willen darein offenbahret. Inden gwenen Eigenſchafften wird Got tes Reich als der vrſtand feine färgemahleti und dann Sottes Zornreich , als der finſter Abgrund/welcher eine vrſache der bewegnuß im Saturno als in der Impreſſion iſt : Die Im preſlign als der Saturnusmachet das Nichts / als die freneluſt beweglich und empfindlich ſo wol feindlich : Dann fie vrſachet daß es Wes fen wird /vnd Iupiter iſt die empfindliche krafft auß der Freyenluſt zuroffenbarung auf dem Nichtsin etwas / in der Impreſſion deſ sa turni/ond ſernd zwo Ligenfchafften in der of fenbarung Sottes nach Liebe und Zorn / aſs ein Model.der ewigen Geſtaltnußivnd ſennd ein ringen als einewieder begierde gegen ein ander : Einemachetgutes und die ander 600 fes /vñ da es doch alles gutiſt. Alleinewann man von der Augſtquall/ond dann der frews denquallwill reden / fo unterſcheidet maar daß


RER V M , CA P. IX. daß man verſtehewas jederer Quall vhrfach fen . Die dritte geſtalt heiffet Mars , das iſt die fervrende Eigenſchafft in der Impreilion Sa turni , da fich die Impreſſion in groſſe Angſtı als in einen groſſen hunger einführet / er iſt das peinliche oder die vrſache def fåhlens/ auch die vrſach deß fewers vnd verzehrenst auch deß widerwillens als der Boßheit/aber in dem Iupiter / als in der Freyenluſt tm Richts vrſachet er die fervrige liebe Begier , de /daß die Freyheit als das Nichts begierlich wird /daß es ſich in empfindligkeit/ als in das fremodenreich einführet : In der Finſternuß iſt er ein Teuffel / als Gottes grim / vnd im Liechte iſt er ein Engel der fremden / verſtes het ſolche Eigenſchafft : Dann da dieſe Quatt im Lucifer finſter ward /10 hieß er ein Teuffeli speil er aber im Liechtewar ſo war er einkin gel : Alſo auch im Menſchen zu verſtehen . Die vierte Eigenſchafft oder geſtalt heiſſet Sol,als das Liecht der Natur/welches in der Freiheit als ein Nichts ſeinen anfang hati aber ohne glantz / vnd ſich mit der Luft in die Begierde der Impreſſion deſ Saturni einers gibt, biſ in die grimmigeMartis oder fewers Eigenſchaft aldadringet die freneluſt mela che ſich in der Impreſſion in Martis eigens ſchafft in der verzehrenden Angſtrond in Sa. turni hårte hat geſchårpffet , imlupiter auß ! als


DE SIGN A

T V RA

als eine ſchårpffe der frenheit/ond ein vrſtand del Nichts fo wolder empfindligkeit und og auſbringen auſ der Martis hige vnd angſti of aus bepSaturni bữrtlift 8 fcbeit beggiecbe tes in der Natur/ das gibet im Saturno Pupi terundMars den verſtand / als einen Geiſt der ſich in ſeinen Eigenſchafften erkennet/was ex iſt/der dem Grimmewehret / ond jhn auß der Angſt auß Martis eigenfchafft in Iupiters einführet / als auß Angſt in eine liebe Bes gierde. Dnd in dieſen vier geſtalten ſtehet die Sei. ſtes gebuhrt/ als der wahre Geiſt im jnnern ynd euſſern ,als der Geiſt der Krafft im weſen / dieſes Geiftes wefen od leibligkeit iſt Sulphur. Ihr Rabini vad Meiſter/wanjhrs doch ver. ſtehë kontet/wie trewlich es euch offenbaret vñ gegeben wird , was ewere Vorfahren im ver ſtandehaben gehabt/woran jhr jetzt lange zeit ſend blind gewefen / das macht ewer nof farth /das ſtellet euch Gott als der höchſt ver ſtand / durch albern zuvoren vngegründeter Werckzeugen für/welchen er ſelber gegründet hat/objhr noch eins ſehen / vnd der peinlichen Quall entrinnen wollet. Die fünffte Geſtalt iſt Venus, der anfang aller leibligkettials defWaſſers /die entſtehet in Iovis ond Martis begierde / als in der liebe Begierde auſ der Frenheit vnd auſ der Nas tur/ als aus Impreſſion begierde im Saturno im


RER V M , CA P.

IX .

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im Marte in der groſſen Angſt, von der angſt. frenju fenn / vnd führet in der begierde ſeiner Eigenſchafft zwo geſtaltnuß : Als eine fewri. ge von Mars/vndeine warige vom lupiter/ berſtehet eine himliſche und jrrdiſche Begier de : Die himliſche entſtehet auß der himliſche von der eineigungder Gottheit in der Natur zu ſeiner ſelbſt offenbahrung ; und die jridi fche entſtehet auß der Impreſſion der Finſter muß im Martel als in deß grimmen fewers ci genſchafft : darumbſtehetdieſer Begierdewea ſenin gweyen dingen als im Waſſer vom vrs ſtand ó frenheit/vndim Sulphur vom vrſtande der Naturnach der Impreſſion . Die euſſere gleichauß deß himliſchen iſt Waſſer und Öell verſtehetnach der Sonnen iſts Waſſer/ UND nach Iupiter iſts Dele / vnd nach der hartex Impreſlion Saturni iſts nach dem himliſchen nach Marte Rupffer /ond nach Sol Gold / vnd nach der jridiſchen Impreſlion nach der fins ſternuß eigenſchafftiſts im Sulphur Grieß /0 % iſt Sand/nach deß Martis eigenſchafft einevra fache aller (teine i dann ſteine ſeynd Sulphur aus Saturni und Martis gewalt / in Veneris Eigenſchafft / nach der finſtern impreſſion verſtehet nach dem jridiſchen theil. O jhr lies ben Weiſen /wann jhr wiſſet was in Venere lin get/ jhrwürdet ewer Dächer nit foedel deckel der gewaltigeverleuret offt ſein leben vmb des Riechtes willen /oud den Nerin decket er auff ſein


DESIGN AT VRA ſein Dach /darumb iſt er blind/ das machet in ihmefeine falſche Venus begierde / daß er die im Saturno und Marte faſſetund führet die in Sole auß : faffet er ſeine Venus begierde im Iupiter ſo möchte er vber den hungrigen Mari tem herrſchen der in Venus liget/ vnd der Ve nus im Sulphur hat ſein Röcklein angezogen : Alſo zeugt Mars auch allen ſeinen Dienern ! diejhm undSaturnum lieb haben /ſein Röcklein an /daß fie nur deß Venus Rupffer/ vnd niche ſein Gold im Kupffer finden . Der Geiſt der Sucher fehret in Sul , als in hoffarth / vnd dencket er habe Venus, aber er hat Saturnum , als den Geit :Fuhre er im Waſſer als in der gelaſſenen Demuth der Venus auß ſowürde ihm der Stein der Weiſen offenbar. Die ſechſte Geſtalt iſt Mercurius , als das Leben und die Entſcheidung oder der Forme in der Liebe , ond in der Angſt . Im Saturno ond Marte ,iſt er an einem theil jridiſch nach Der harten Impreſſion , da ſein bewegen vnd hunger ein ſtachlicht / feindig / vnd nach dem fewer ein bitterwehe iſt/ vnd nach dem Waſ ſer in dem jrrdiſchen Sulphur ,als in der Ertod , tung eine Giffiquat ? Und nach dem andern theit auß der Frem heitluſtriſt er im Iupiter vid Venus die liebli, che Eigenſchafft der fremden : Stem de gri nens vnd wachſens/ und nach der Impreſſion Deß himlifchen Sarutni, vnd nach dem Martein der


RER Y M , GÅ P. IXI der Siche Begierde ift er im Seifte der Ball berſtehet der entſcheider deß Halles als de Thones. Item alles geſchreies Spraachen ' alleswas lautet / Durch ſeinegewalt wird als les unterſchieden /Venus und Saturnus tráger ihmiſeine Lautensond er iſt der Lautenſchla ger /er ſchläget aufVenus und Saturnus 7 ond Mars gibet jhmeder klang auf dem Fervery alfo fretet fich Iupiter in Solo Alhie liget das Myfterium lieben Bråder / Mercúriusmacht im Lupiter detiverftanduðann eibnterſcheidet die Sinnen daß fie fliegende reynd 7 er faffet bic friendligteit der imen in ſeine Begiere durend macher fieweſentlich das thuc er in Sulphur , und ſein Weſeniſt die mancherler kraft deß Gernches und Geſchmacks rond Sacomus gibetfeine fcharpffe Dareiur dafes eikäliz iſt: Ich verſtehe aber athie das traft Salz in dem vegetabiliſchen leben . Das ſtein Saliz macht Saturnus im Waffer / -er iſt ein himliſcherund jridiſcher Arbeiter / ond arbeis tcoin jeder Geſtale nach der Geſcalt eigen fchafftitute geſchrieben ſteher : Bei den Nenlis gehbifeu henlig /ond ben den Vertichrten biſtu verkehrt. In den henligen Engeln ffeder him . liſcheMercurius henlig oñGöttlich /vnd in der Teuffeln iſt er die gifft und der grim der ewige Mathr nach finſtern Impreſſion eigeſchafft vñ alſo fort durch allebing /wie ein ding einer Eigenſchafft iſt i alſo iſt auch fcix Mercurius, 2 als


168 DESIGN AT V NA als fein leben in den Angeln iſt er das Lob . geſang Hottes /yndinden Teaffeln iſt er das fluchen und erwecken deß widerivillens Der bittern giftigen sfeindſchafft : Alſo auch im Menſchen und alien Creaturen zu verſtehen iſt in allem deme ivas lebet vnd.webėti dann der eufſere Mercurius iſt in der eufſeren Welt dascuſſereWort /er iſt das euffere verbum /on der Saturnusmit der Impreſioniſt feio fiat , jm ſein Wort leiblich machet. Dadim janern Reiche der Göttlichen krafft iſt er das erdige Wortde Patters / dadurch er alle ding im cuſſern (verſtehet mit dem werckfeuge de euro. ſeroMercurii )gemacht hat: Der eufſereMercu . rius iſt das zeitlichewort/das auſgeſprochene wortiond der jnnere iſtdas einige Wort/bas (prechende Wort. Dasjonere Wort wohnet im cuffern / vndmachtdurch das euffere alle euſſere Dinge / und mit dem jnnern die jnnere ding. Der jnnere Mercurius iſt das Leben der Gottheit /ond aller Göttlichen Ercatures. Pnd der eufſere Mercurius iſt das Leben der euſſern Welt , und aller eufſerlichen leibligkeit in Menſchen und Thieren / in wachſenden und gcbabrenden / und macht ein eigē principium , als eine gleichnuf der Göttlichen Welt / und d ; iſt die offenbarung der Göttlicheweißheit. Die ficbende geſtale heiſſet Luna , das ges falſeteweſen /was der Mercurius im Sulphur hatgefaffet /das iſt ein leiblicher oder weſent licher


R ER V M , CA P. IX. licher hunger aller geſtaltnufen : Es ligen ak ler ſechs geſtalten Eigenſchafft darinnen / vnd iſt gleich als ein leiblich weren der andern allen . Dieſe eigenſchafft iſt gleich als ein Weib der andern geſtalte/dan die andern geſtaltewerf fen alle jhre begierde durch Solem in Lunam : Dann in Solewerden ſiegeiſtlich /vnd in Luna leiblich : darumb nimbt der Mond der Sons nenſchein an ſich / und ſcheinet auf der Sono nen /was die Sonne in ſich im Geiſtleben iſt, undmacht/d ; iſt /ond machetLuna in fich leib , lich : Er iſt himliſch undjridiſch und führet dy wachſende / er hat leben Veneris die matricem indas a Menſtruum / als ſchafft gerinnet alles was leiblich wird.Satur nus iſt ein fiat,ondMercuriusiſt ſein Mann / der ihn ſchwangert/vnd Mars iſt ſeine vegeta biliſche Seele / vnd die Sonne iſt ſein Centru im hunger/vndnicht gantz in der eigenſchafft! dañer empfahetvon Sonnen nur dieWeiſſe farbe/nit DieGelbeor die Rotherals die Mas jeſtätiſche: darumb ligetin ſeiner eigenſchafft ! in Metallen das Silber / ond in Solis cigena fchafft das Gold : Weil aber sol ein Seift ohneWeſen iſt / fo hält Saturnus der Sons nen jhr leiblich weſen in ſich zur herbergerdanu er iſt das fiat der Sonnen er helts in ſei nem finſtern Raften verſchloffen / vnd vers wahrets nur / dann es iſt nicht ſein eigen Weſen / biß die Sonne jhren Werckmeiſter deil


DE SIGN A T V RA 170 den Mercurium gu jhm ſchickt/demegibet ers / und ſonſt keinem . Dasmercket ihr Weiſen : Es iſt kein tand oder betrug / der Artiſta ſoll bis wolt verſtehen / er ſol das verſchloſſene Mlejnod im Saturno in die Mutter der gez båhrung als in Sulphúr einfahren / vnd den Werckmeiſter nehmen / vnd alle geſtalte fer theilen / vnd die viele der hunger entſondern : welches der Werckmeiſter ſelber thut /wann der Artiſta das Werck in die erſte Mutter einführet/als im Sulphur: aber ermuß das boa re Rind den Mercurium von ehemit der phi: loſophiſchen Tauffe tauffen / daß er nicht ein Surenkind auf solmachet alfdann führe ers in dieWüſten / vnd verſuche .ob der Mer curius nach der Tauffe wilt Manna in der Wüſteu effent / oder ob er will auf Steinen Brod machen , oder ob er will als ein ſtolizer Geiſt fliehen / und ſich vom Tempel ſtårnen , oder ob erwill Saturnum anbeten in welchen der Teuffel verborgen findet /das ſoll der Ar tiffa merchen : 05Mercurius das boſe gifftige Xind die Tauffe annimpt/ob er von Gottes Brod cílen mag . Woer alſo iſſet und in der verfu chung beſtehet /ſo werden jhmenach vier. szig Tagen die Engel erſcheinen / ſo gehe er auß der WBáſten vnd effc ſeiner Speiſe ſo iſt der Artiſta zu ſeinem Werde geſchickt/wonicht! 10 laf ers ja bleiben / vnd halte ſich noch zit sprůrdig darzu : Er muß den verſtand der gebahs


R ER v M , C * Å P. IX . gebährung der Natur haben / oder es iſt alle feinemühe omb fonſt : Esſen Bann daß jhmc auß gnaden deß Hochſten ein particular fen gegeben Martem tingiten ,welches das kürzeſteiſt / To jhme Gott ein ſolches Rräutleiu zenget / da , Die Tinctur jnne liget. Der Lunatiſche Leib der Metallen liget im Sude der Erden im Sulphur vndMercurio mit Venus Rind im junern bberzogen / vnd iin eufſern mit Saturni Rocklein gekleidet/wie für augen iſt , und iſt einen Grað euſſerlicher als der Solariſche Leib į nach Luna iſt Iovis Leib auch einen Grad eufſerlicher / nach lupi teriſt Veneris Leib auch einen Grad euſſer licher : Uber Venusiſt ein ſchlimmer Vogelser hat auch den jnnern Solariſchen : Er nimbt deß Maitis Rocklein der ſich und verſtecket ſich ſelber in Saturni Raſten aber er iſt offene bahr vnd nit heimlich : Nach Venus iſtMars auch einen Grad euſſerlicher oud näher zur jridigkeit / oud nach Marte iſt Mercurii Leib / als ein partickel der andern allen , der jridis fchen leibligkeit an einem theil am näheſtens und am andern theilder himliſchen am nähes ften : und nach Mercurio iſt Luna am jridis Ichen theilgantz jrrdiſch /oñam himliſchen theil ganz himliſch :Er führet ein jrediſch und hims lich Angeſichtgegen allen dingen .Dem Bes ſen iſt er böß /vnd dem Saten iſt er gut/ einer Iciblia


272 DESIGNAT VRA leiblichen Creaturen gibet er ſein beſtes ina geſchmack und einer böſen gibet er den Fluch der berderhten Erden . Nan diefes alles / wie die eigenſchafft eis nes jedes dinges im Inneren iſt alſo bezeich . net ſich im euſſeren , bendes in den lebhafften . ønd wachſenden dingen:das werdet ihr an eis nem Rraute ſehen / ſo wol an Bäumen und Thieren /auch an Menſchen . Iſt die Saturni niſche eigenſchafft in einem dingemachtig und primas , ſo iſts in der Farbe ſchwartz / graus lecht/hart vnd derbe/ſcharpff ſawer og gefaltze am geſchmack/bekompt einen langen mageren Leibſan den augen graw ſowol an der blawe tundeligar ſchlecht am Leibe/aberhartam an . griffe: Wiewol Saturni eigenſchafft ſelten an etnem dinge alleine mächtig iſt i den er er . wecfet mit ſeiner harten Impreſfion balde dem Martem , der machet ſeine Eigenſchafft hockricht ond bücklicht i gang knorrecht/ vnd wchret daß der Leib nicht lang wachſet/ ſondern wird å frig und wilde / wie an den Lychebäumen und dergleichen zu ſehen iſt. Iſt aber Venus an einem orthe im Sude der Erden dem Saturno am näheſten , ſo gia bet der Sud im Sulphur Saturnieinen langen ftarcten Leib /dann ſie gibet jre Saſſigkeit in SaturniImpreſſion ,davon Saturnus gantz ftig wird / vnd fo Venussom Marte nichtber . hindertwird 1 ſo wirds ein groſſer i langer / ſchlechs


R E8 v M

CAP 3

ſchlechter BaumiRraut/Thier oder Menſch was es dann iſt. Ifts aber daß jhme lupiter in Veneris eigenſchafft am näheſten iſt, daßily piter ſtarter im Saturno iſt als Venus und Mars vnter Venus ift 1.10 wirds ein koſtlicher Leib , vol tugend und krafft / auch guten ges, ſchmacks . Seine augen ſind blaw und etwas weißlecht, demütiger eigenſchafft / aber gantz måchtig : kompts daß Mercurius zwiſchen Ver nus vnd Iupiter inne iſt/vnd Mars zu vnterſtel fo wird dieſe eigenſchafft im Saturno im hoch. ſten Grad gradiret i mit aller krafft und tugendt / in Worten und Wercken / mit groſſem verſtande. Iſts in Kräutern ſower, den ſie lang/ eines mitlern Leibes / Fehrwol geſtalt, ſchöner Blumen / Weiß oder Blaw : Wo fich aber die Sonne auch mit jhrer ein genſchafft darfu eindringet ſo neiget fichs mit der Farbe offt wegen der Sonnen zur Gelbe / ſo ſie vom Marte onverhindert iſt , fo iſt das univerſal ganz herzlich in dies (em dinge es ren ein Menſch oder ander Creatur , oder ein Rraut der Erden / das mag der Magus brauchen / es widerſtehet al. ker Bofheit und falſchen Eingriffe von Geis ſtern /wie die auch immer fenn mogen fo ferne ein Menſch nicht ſelber falſch wird/vnd feine begierde nach dem Teuffelneiget / wie Adam thåte/ in demedas uniyerfal auch ganz war.Mit ſolchenArdutery iſt zu euriren vnd heilco T!


DE

$ 1G NA TER Å

Hellen ohne einige kunſt deß ArtiſtenzaberMAR wird fic felten finden auch unter vielen fihet fiemiche einert/ dann fie feijnd dem paradni nahe / der Fluch Gottes verdecket dem bofen Auge das ſehen /daß er das nicht fihét/vnd ob ers fürn Augen ſtehen hatte: Jedoch in einer folchen conjunction der Planeten feynd ſie of fenbahr/vnd mögen ſich nichtverbergen : dar, umb liget in manchem Rraute vnd Thiere groſſe heimligkeit/wann diß der Artiſta waſte zu gebrauchen / ond Kennete es . Die gantze Magia ligetdarinnen /aber wegen deß Gottlos ſen iſtmir zu ſchweigen gebotten / der es nicht wehrt iſt/ond billish mir der plage damit er andern frommen plaget /vnd ſich im Rothe fudelt/geplaget werden . Iſts aber daß Mais in ſeiner eigenſchaffe dem Saturno am näheſten und Mercurius einen gegenſchein darein wirfft / vnd Veneris gewalt unter Marte iſt/ vnd lupiter vnter Ve. neris eigenſchafft / ſo wird auß dieſer Eigens ſchafft alles verderbet onvergifftet : Lin giff tig Kraut; Baum / Thier'vnd was das fein fchaff / fo iſt dem illowable Menſehl.eiges

tonipt aber der Monde mit ſeiner gewalt auch darein / ſo iſt die falſche Magia in des Monden Menſtruo fertig / vnd die Zauberer offenbahr : Deffen ich alhie weiter geſchweis gen Louisnd nurdie Signatur anzeigen : An eis gem


R'E R v M , CA P. IX . nem Kraut iſt die Blumeetwas rothlich vnd fchielicht , iſt ſie aber zur Weiße geneigetnes ben der Rothen , das iſt Veneris gewalt , die etwas einen einhalt darinnen thut/iſt ſie aber nur rothlecht vnd tunckel (chielecht mit einer rauchen Hautam Stengell Laub bud Blad / fo iſt der Bafilifcus darinnen zur herberge : Dann Mars machet rauch / ond Mercurius iſt gifftig darinnen 7 der gibet ſchielechte farber und Mars die rothe/vnd Saturnus dietunckelei das iſt eine Peſtilenz im Menſtruo debMons den / aber dem Artiffen iſts ein Rrautwider die Peſtilenz 7 fo er dem Mercurio den Sifft nimbt/ ond gibet jhu Vénerem vnd lovem zur fpeiſel ro fåhret Mars die vegetabiliſcheSeele int Sole auß / vndmachet auß ſeinem griminert Sewer ein liebe Fewer / welches der Rånſtler wiſſen foll/will er ein Doctor genandt(enn . DieſeEigenſchafft figniret auch dieleben . digen Creaturen beydes im Halt und im Ans geſichte : Er gibet einen tunckelen hall , etwas Jnr hellen ſtimme geneiget vom Marte, fchmeichlendevnd ganzfalſch lägenhafftiges meyne rothé Pincklein in Augen , oder ſchie lecht vnd verdrähenden vnſtette Augea :Allo auch in Rräutern am geſchmacke ganz eckel davon ins Menſchen leben / als im Mercurio / roer das in ſich bekoinpt/cine quellende Giffe cutſtehet / vnd das Leben vertunckelt : Auf dicſer eigenſchafft.Rräuter /foll Medicus acht 12.5 habsu


DEL SIGNA TVRA 176 haben / fie dienen gar nicht in Leib / ſondert feynd gifftig /weß nahmens ſie auch ſeyn mo. gen / dann es fållet offt eine ſolche conjun ction der Planeten / vnd bereiten wolmanch mal ein Rraut das gutiſt ſo es dem Saturno vnd Marte unterworffen iſt : Alſo geſchichts auch offter /daß ein boſes von einer guten con jun & ion /ſo es in ſeinem anfange im Menſtruo ſtehet/ mag von der boßheit erledigetwerden / welches man an der Signatur erkennet / dars umb kan jhmeder Medicus / welcher die Sie gnaturverſtehet/am beſten ſelber die Rräuter Pambleu . Its aber daf Mars dem Saturno am nåheſten / vnd Mercurius gar ſchwach iſt , vnd Iupiter unterm Marte iſt in der Eigens ſchafft7 ond Venus einen Gegenſchein oder Einwurff mit einer begierde thut ſo ifts gut . Dann Iupiter vnd Venus ſetzen Mar tis grim in frewden / das gibet hiszige heila fame Arauter / welche in allen hitzigen Rranckheiten bud Schäden zu gebraucher ſennd / das Kraut wirð rauch vnd ein wes nig ftachlich / die Aeftlein an Blättern / ro wol der Stachel iſt ſubtil nach Venus arthi aber die krafft ift Martis 'vnd Iovis ver menget / vnd wol temperiret , gemeyn mit bräunlichte Blumen / aufdringende in der Eigenſchafft / vnd ſolches darumb, daß Mars mit ſeinem grim darinnen ſtarck iſt 7 weil aber fein grim vom lupiter und Venus in einje


REA V M , CA P. IX .

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eine freundliche Eigenſchafft verwandelt iſti fo iſt der grim ' eine Frewden Begierde: Der Medicus foll der hirigen Kranckheit nicht sa turnum ohne den Martem eingeben nicht kali te ohne hitze / er zündet ſonſt den Martem im grimme an /daß er den Mercurium in der hars ten Impreſſion in deß Todes eigenſchafft er . wecket : Einer jeden Martialiſchen Kranckheit! welche von hitze und ſtechen iſt / gehöret Mars fur Cur : Aber das ſoll der Medicus wiffen / daßer dem Martem , danni 'er will eingeben , ſoll von ehemit Iove ynd Venere gåtigen / daß Martis grim in eine fremde ges wandelt werde / alfdann wird er auch die Franckheit im Leibe verwandelen / die tåle te iſt ihme ganz zu wider : Soder Medicus Saturnum in eine Martialiſche franckheit oder ſchadet einig vnd alleine einführet foers [chricket Mars fürm Tode / und erſinctet mit ſeiner gewalt in todes Eigenſchafft i To er dann das Ferer im corpus iſt i rowird deß Lebens feiver in der Elementiſchen eigen . ſchafft tobtlich v dann er erwecket alſbald den Mercurium in der kalten Eigenſchafft / aber får demefolt ſich der Medicus hůten / daß er nicht in einer hitzigen Kranckheit / deni rawei hizigen Martein / in deme der Mercurius gantz entzündet vind brennende iſt / eingebe : Dann er jündet das Fewer im Corpus fehrer an ; Lr ſoll den Martein vnd Mercurium ♡ si


DESIGNA TVR A * .

?

von ehegåtigen und in fretdeſetzen /alßbann iſt er recht gut : Yehitziger ein Araut iſt je beſſer iſts darzu , jedoch daß jhmeder fewer grim in liebe verwandeltwerde/fo kan er auch den grim im Corper in frewde verwandelny als nach der Kranckheit eigenſchafft /daß es die Rranckheit ertragen mag : Dann einem ſchwachen Fewer im corpuswelches abgea mattet iſt von der hitze/ vnd ſich mehr fur kåls te als fum giffte deß Mercurii neiget, da das Lcben fehrlich iſt / deme gehörer eine Eur mit ſubtiler hitze/da Venus ſtarcť junen iſt / vnd Mars gar gelinde von Venusgewald : Iupiter darff auch nicht ſtarck alda ſeyr / er macht ſonſt den Martem vnd Mercurium gu ſtarck / daß er das ( chwache Leben / checs ſich erquis / vnd in die Mercurialiſche cet vnterdrücket führet . gifft ein Lin Rraut in dieſer obigem Eigenſchafft! wächlt nichthoch iſt etwas raich anzugreif fen / je raucher es iſtrje ſtarcker-iſt Mars dari innen , der kan mehr aukwendig gebraucht werden Schaden als inwendig /das fubtile gehöret in Leib vnd tredet auf 1 je fubtileres iſtije udher iſt es dem Leben im corpas/ wela ches der Medicus an ſeinem Salze zu erkent nen hat/dann keinerauiche wilde Eigenſchafft gehöret in den Leib18.Leib fer dann mit einer geſchwindeu gifft angeſtecketworden , da das Leben noch friſch vad ſtarck iſt i fo muj eilt hefftis


RE

RV

M

, CAP. IX .

1799

Wied heffi ſenn , jedoc das Merr , er i h e curiugevr nd Mars ſntiachntd im grim s me ingegeben fraffe : werd , ſonde in jhrer macht e r i Mars nin der groffne hinei aber zuvgoſteinn fremd r n e 7 fo wand verwa e a d " M elt r uch en ercundelt rium nach ſich . Iupit gehör Jur verwa er e n Ma , taber er muß dine lung deß grimm igene rtis Solis Eigen w a , i e n rden ls gefüh ſc ret dann iſt er rechhatffdtarju . Eine jede lebendige Creatur nach ſeinen Geſchlechte der obigenEigenſchafft iſt freunds tick und lieblich / ſo man mit jhme freundlich me suwi der thut / To wird Mercurius in der giffc Eigenſchafft ers wecket/dann Mars erhebet ſich alſbalde in der bittern Eigenſchafft / ſo quillet der Zorn her für dann der grund, aller Bofheitliget dar innen /ſo es aber nicht erwecketwird ſo wirds nicht offenbahr/ gleich wie ein groffe Rranck , Heitim corpus liget /weilaber diefelbeWerbors gen vnd nicht angezündet wird / fo iſt ſie nicht offenbahr . Its aber daß Mercurius in der Eigens fchafft dem Saturno ju naheſt iſt /ond nach ih . mederMonde7 ond Venus vnd lupiter on ten / vnd ſchwach find/Mars ſtehe dann wo et wolle ſo iſts alles jridiſch 1 dann Mercurius wirdt in der ſtrengen Impreſſion in der kala ten Eigenſchafft / als in der Todesgeſtalt ge haltcn / vnd ſein Sulphur iſt jridiſch i kompt 2 vij Mar


DE SIGNATVRA

Mars nahe daju / ro iſts auch gifftig /macht aher Venus einen gegenſchein darein , ſo wird dem giffte gewehret ; iſt aber doch nur jris diſch 7 gibet eine grånliche farbe von Venus gewalt. Iſt aber daß Venusdem Saturno in der die genfchafft am näheſten / vnd der Mond vom Marte nicht verhindert wird 1 vnd Iupiter auch in eigener gewalt geheti ſo iſts alles leiblich , die Rråuter werden ſchlecht und weich im angreiffen 1 weiſſer Blumen : es führe dann Mercuriós auf der Sonnen ges walt eine gemengte farbe ein / als van Marte halb roht/ vnd vom Iupiter blawlecht / und iſt in der Eigenſchafft ſchwach / vnd in der Artznen wenig dienſtlich / doch auch nicht ſchädlich in der Creatur gibéts ein ldblich demütig Leben /mit keiner hohen vers nunfft : kompt aber Mars darein fo wird die Venus begierig und fervriſch zur Vn . keuſchheit , die Creatur wird ſubtil / weißer und weicher Weibiſcher arth . Der fürnembſten Såltze (ennd dren /wele cheman jur Curmag gebrauchen /welche in das vegetabiliſche Leben gehören : Als Tupi ter,Mars und Mercurius, dieſe ſind das würs": ckende Leben /in welchern die Sonneder recha te Geiſt iſt / welche die Salize würckende macht. lovis Saltz oder krafft / iſt låbliches guten geruchs


R E R VM , CA P. IX .

int

geruchs und geſchmacks auß dem inneren vr . Ttander von der Frenheit der Gåttlichen Wes ſenheit / vnd vom eaſſeren von der Sonneund Veneris eigenſchafft: Es iſt aber einig ond als ſeine derNatur nichtgenug machtig /dann dic euffere Natur ftehet in femer und Angſt/ als in gifft , ſo iſt die lovialiſche krafft dem febris gen Gifftleben entgegen geſetzt / das macht in der gifftigen Natur eine temperantz als auf Seindſchaffteine begierdeder Sanfftmuth . Das Martialiſche Salz iſt fervrig i bitter vnd ſtreng / vnd das Mercurialiſche Salz iſt angftlich / gleich einer gifft zur hitze und kalte geneiget/dann es iſt das leben im Sulphur,ond eineignet ſich nach jedes dinges eigenſchafft. In lovis Salse ſo es darein komptımachets 3 Fremode vnd groſſe Krafft 1 Yo es aber in Martis Salzkompt/ſo inachets bitter ſtechen , Kputhen undwchthun : tompts aber in Satur nijrrdiſch Salz/ſo machts geſchwulſt , angſt ond todt i ro ferne jhme nicht von love ond Venere einhalt gethan wird . Venus vnnd Iupiter ſeynd dem Marti vnd Mercurio ento gegen geſetzet ! daß fie dicſe bende tempes riren , und ohneMartis 'vud Mercurii gewaltr wehreweder in Iupiter / Venus und Sonne kein Lebenr 1 ſondern nur eine Stille : Darumb ſo iſt das Böſefte ro nårzlich als das Beſte 1 und iſt cines des andern vrs fache. Alleine dem Medico iſt zu mercken was


DE SIGNATVRA was er fürhabe / daß er nicht ſeinem Patients ten die Mercurialiſche gifft Tehrer entzânder oder in eine feindliche Quall einfähre : Zwar er roldasMartialiſche'vnd MercurialiſcheSaltz fur Eur gebrauchen i aber er fol dem Martem vnd Mercurium von ehe mit Venere vnd love. berſohnen , daß die benden Zürner jhren wil len in lovis willen einergehen / daß lupiter , Mars vnd Mercurius alle drey einen willen in der krafft bekommen / alfdann iſt die Cur ges . recht/ vnd wird ſich die Sonne deſ Lebens in dieſer vereinigungwieder anzünden / vnd den Eckel der Kranckheit auch alſo in der wis derwertigkeit im Salze der Kranckheit tem periren ,ond auſ Mercuriigifft/vndMartis bits tern femer einen frölichen Iupitermachen . Dieſes iſt alſo nur auff die vegetabiliſche als auff den euſſern Seelen zu verſtehen Menſchen der in den vier Elementen lebeti und auffdieſenſibiliſche oder fühlende Eigen fchafft. Ratio oder die Vernunfft hatjhre Eur auch mit jhrer Gleichheit : gleich wie der vernunfft mit Worten kan eine franckheit in fenfibilia eingeführetwerden / daß ſich die vernünfft fråncket vnd quellet / vnd endlich in ſchwere Rranckheit und Todt einführet. Alſo fan ſie auch mit dem gegenſaize deſſelbigen dinges curiretwerden . Als ich ſeze ein £ rempel:Es time ein gucMany in grs Téſchuld/kumniec und


RE R VM Č A B. 1*. 2834 ond noth rider fråncket ſich endlich zu tode: So aber ein gut Freund kompt/ond zahlet ſhe medie Schuld / fo iſt die Curmit der gleichs. Silloiſts in allen dingen /'wo heitſchon da Von die Kranckheit iſt entſtanden / eine ſolche dergleichen Cura gehöret zur geſundheit / fols ches iſt auch in der Metalliſchen Seelen . Dem armen Sander ist eine Seele in Gottes jorn vergifftetworden / und iſt der Mercurius (verſtehet den ewigen Mercurium in der ewigen Natur ) in der Sceliſchen eis genſchafft in dem femrigen Marte Gottes forn entzündet worden , der brennet nun in dem etvigen Saturno, als in der erſchrecklichen Impreſſion der Finſternuſ 7 und fühlét den ftachel deß gifftigen'jornigen Martis: feine Ver nus iſt im hauſe des Elendes gefangen / rein Waſſer iſt vertrucknet / fein Iupiter deſ vers ſtandes iſt in die größte thorheit eingeführet worden /ſeine Sonne iſt verloſchen / vnd ſein Monde für finſtern Nachtworden . Dememag auch anders nicht gerather werden rals mitder Gleichheit 7 er mus nur wider den Metalliſchen Mercurium fánfftis gen : Ermuß die Venus , verſtcher die liebe Gottes nehmen / vnd in ſeinen gifftigen Mer curium und Martem einfähren / und den Mer curium in der Seelen wieder mit der Liebe tingiren , ſo wird ſeine Sonne in der Seelen wieder ſcheinen / vnd ſein Iupiterſich frewen . Sprichſtu


DE SIGNATVRA Sprichſtu nun /ich kan nicht, ich bin zu ſehe gefangen ſo ſage ich : ich tan auch nicht dann es liget nicht an meinem wollen / lauffen und rennen /ſondern es liget an Gottes erbarmen / dann ich kan auß eigener gewalt nicht dem grimmen Zorne Gottes feine gewalt neh . men / der in mir entzåndet iſt : weil ſich aber fein liebes Neris auß Liebe und in Liebe hat wiederumb in die Menſchheit eingeges ben i als in den gifftigen entzündeten Mers curium in der Seelen , und die Seele als den Gifftquall der ewigen Natur in deß ewigen Patters Eigenſchafft tingiret,ſowill ich meis nen willen in feine Tingirung einwerffen / vnd will mitmeinem willen auß der entfündeten Gifftquall / auß dem böſen Mercurio in Sota tes fornerin ſeinen todt eingehen / vndmitmeis nem verderbten willen in ſeinem Tode( in )ond mit jhm ſterben /vnd ein Nichts in jhmewers den / fo maß er mein Leben werden : dann ſo mein wille ein Nichts iſt/ſo iſt er in mir was erwill, ſo kenneich mich alſdann nichtmehr , fondern jme. Will er aber daß ich etwas fenn roll,ſo mache ers ;willer aber niti ſo bin ich in jme todt, folebet er in mir wie er will , ſo ich alfdann ein Nichts bin /ſo bin ich am Ende in dem weſen / darauß mein Vatter Adam ger ſchaffen ward/ dan auß nichts hat Gott alles gemacht.Das Nichts iſt dj höchſte Gutidan es iſt teine turba Darinnen / ſo kan naich nichts

rühreni


R ER V M. CA P. IX . 165 tähren /dann ich bin mir ſelber nichts ſondern . ich bin Gottes / derweiß wf ich bin /ich weiß es nit/ſoll es auch nitwiſſen . Vnd alſo iſt die cu r'a meiner Seelen kranckheit/wer es mit mir wagen will/derwirds erfahren / w ;Gott auß ihm machen wird / als ich jetze ein Erempel : Ich ſchreibe alhierund ich thue es auch nichti dann ich der ich bin /weiß nichts /habe es auch nit gelernet : ſo thue nun ichs nit/fondn Gott thut in mir was er will. Ich bin mirnichts bewuſt ,ſondern ich weiß jmewas er will: ro lebe ich nit mir /ſondern jhme/ vnd alſo find wir in Chriſto nureiner als ein Baum in viel Weſten und Zweigen / vnd die frucht gebieret er in jedem Zweiglein wie er will /ond alſo hab ich ſein Leben in meines gebracht, daß ich mit jmeverſöhnet bin in ſeiner Liebe/dan ſein wils Le iſt in Chrifio in dieMenſchheit in mich eins gegangēlſo gehet nun mein wille in mir in ſeis He Menſchheit ein /oñalſo tingiretmir ſein les bendiger Mercurius/ dy iſt ſein Wort / als der (prechende Mercurius meinen griiñigen böſen Mercurium ,vnd tranſmutiretmeinen in ſeiner und alſo iſt mein Mars ein Liebefewer Gottes worden /vnd ſein Mercurius ſpricht durchmei. nen / als durch ſein werckzeug weer wilt / vnd alſolebetmein Iupiter in frewden Gottes / un ich weiß es nicht mir ſcheinet diewahreon . nciónd ich ſehe ſie nit : dann vrſache iſt dieſes ! Ich lebemir ſelber nit/ vñſehe mir felber nition weiß


186

DE SIG NATVRA

weiß mir ſelber nicht : Ich bin ein ding ond weiß nicht was / dann Gott weiſt es was ich bin . So lauffe ich nun dahin als ein ding,wie mich der Geiſt im dinge treibet / vnd alſo lebe ich nach meinem jnnnern Willen / der doch nitMeineiſt : Ich finde aber noch ein ander Lebenin mir/der ich bin nicht nach der gelaſ-. fenheit/ſondern nach der Creatur dieſerWelti als nach der Gleichnuß der Ewigkeit : Daf felbe Leben ſtehet noch in gifft vnd ſtreit/ond ſolnoch zum Nichts werden / alſdann ſo bin ich gantz vollkommen : So iſt nun in demſel ben Leben / darinnen ich noch meine Ichheit empfinder die Sünde und der Tod / vnd das foli fu nichte werden / vnd in dem Leben / das Gott in mir iſt , bin ich der Sünden und dem Tode feind / vnd nach dem Leben daß in meiner Schheitnoch iſt / bin ich dem Nichts Cals der Gottheit ) feind : Alls ftreitet eint Leben wider das ander/vñ iſt ein ſtåter ſtreit in mir . Weil aber Chriſtus in mir gebohren iſt / vnd inmeiner Nichtsheit lebet i fo wird Chriſtus wolnach ſeiner verheiſſung im Pas radnß geſchehen der Schlangen / als meiner Ichheit , den Ropff zertretten , und den böſen Menſchen in meiner Schheit tódten / auffdaß er lebeider er ſelber iſt . Was ſoll aber Chriſtus mit dem böſen Menſchen thun ,ſoler jhn wegwerffen : Nein / dann er iſt im Simmeltund verbringet ſeine Wun


RER. V, M , CA P. IX . Wunder in dieſer Welt/welche im Flucheſter het : Damit ſo arbeitet nun ein jeder in dem feinen / der Eulerearbeitet in der berfluchten Welt ,welche iſt böſe and gut in den Wüne dern Gottes / als im Spiegelder herrligkeit! welche an ihme noch fol offenbahr werden : und der Innere iſt nicht ſeiner ſelbſt/fondern das Werckzeug Sottes / mit Dememacht Gottwas er will stihdann Wundern im iſt Gott alles in al

lem /vnd er in ſeiner Weißheit undWunder, thatalleine / und ſonſt nichts mehr / und das iſt der Anfang unddas Ende / die Ewigkeit und die Zeit. So verſtehets nun recht ſo ges horet nun demeuſſern ſeine Cur bon dem euf ſern ,als von dem euſſern Willen Gottes /der ſich mit der ſichtbaren Welt hat eu ferlich ges machtı vnd dem jnnern von der janern Welt! welche Gott alles in allem iſt/nur einer/ nicht biel einer in allem /ondade in einem . Soc . ber der Innere durch den Euſferen dringet ! vnd ſeinen Sonnenſchein Purch jhn führet ! und der Euſſere den Sonnenſchein Def Jit . nern annimbt/ ſo wird er durch den Sinnern tingiret , curicer ond geheilet / und der Innere durchſcheinet jhur gleich wie die Sonn das Waſſer /oderwie etn Fewer das Enſen durch glüet. Jetztbedarff er keiner andern Eur . Peil aber der Teuffel im grimme der ewige Naturi


DESIGNATURA Natur/ als ein Feind der Seelen / der Seelen entgegen ſtehet/vnd ſeine gifftige imagination immer nach der Seelen führeti fie zu ſichten / und der jorn oder grim der ewigen Natur im euſſern Menſchen offenbar iſt / welchen Adam erweckete ſowird derſelbe grim offt vom Teuffel und ſeinen Dienern erwecket , og er im euſſern Leibe qualificiret vnd brennet alfidann erliſchet das jnnere Liebefewer im o cufferan Pen im Waſſer erliſchet i nicht im jnnern alſo Balde / ſondern im euffern : Esſen dann daß der euflere im Waſſer der Sünden bleibe li gen / und daß die Seele 7 welche ſich zuvor hatte ins Nichts / als in die Freyheit ins Les ben Gottes ergeben /mit jhrer begierde in den euſferen ſåndlichen Menſchen eingehelſo vers leuret fiedie innere Sonne / daun ſie gehet wieder auf dem Nichts in das Etwas 7 als in die Quall ein . Alſo muß der euffere Leib alfdann eine euſſere Eur habeu / vnd ob gleich der innereMenſch noch in Gott febet / vnd die Seele aber im euffern grim hat imagini ret, daß die Göttliche Tingirung nichtmehr im euffern iſt i romuß doch der euſTere Mer curius , als das auſgeſprochene Wort eine Tingirung von der euſſern anßgſprochenen Liebe vnd Liechte haben es ſey dann das der Willengeiſt der Seelen ganzwieder in den jnnern verborgenenMenſchen eingeher ond


189 R E RVM , CAP. IX ond piederumb tranſmutiretwerde / fo mag -die lcura wieder in den eufſeren eingeführet

werden 1 alf.die durchſcheinende Liebe Gots stes im Liechter welches tol del iſt. Aber iſt jezt ein ſeltzamRraut auff Erden : Dann die Menſchen effen nur vom verbottenen Baume / Darumb fo gyillet in jhrien auff der Schlangen gifft im grimmeder ewigen und euffern Natur ( o maffen fie auch eine eur. ferliche Eur haben für jhreu Schlangen gifft im eufſeren Mercurio . Sic ks iſtwolmeglich / daß ein Menſch ohne Franckheit lebe/ aber er muß die Göttliche tin girung vom jnnern Menſchen durch den cur ſern führen /welches in der Welt ſchwer iſt dann der cuffere Menſch lebet mitten onter de Dornen deß grimmes Sottes /die ſtechen auff allen ſenten auffin / vnd blaſen jhmeden grim Gottes auff daß er im caſfern Menſchen brennet / fo mag alſdann die Tingirung der Liebe Sottes alda nicht bleiben /ſie iſt woial, on aber nicht um cufTeren entzündeten Hres i spelar ſondern ſiewohnet,in ſich ſelber gleich Wie das Ltecht in der finſternuß ,wohnet und die finſternuf, ergreiffets nicht / weiß auch nichts darvontwann aber das Liechtin der Finſternuß offenbar wird /ſo'iſt die Nacht inTag verwandelt: Alſo gehets auch mit dem Nenſchen / von welchem Liechte der Menſch debet 700x demſelben kompt auch ſeine Cur / "lebet


DE SIG AT VRA N lebet er in der euffer Welt/ ſo muß auch die n euffe Gåte oud Liebe als der eufSfeeirn lapi re r e e Cur Mart vnd im Feu /oder bleibè im Forni e g t Rond / in , im jridieſn Merc giffti urio chen gen e /als im jridi Satar gefan dæ Impre s g ſ n fchen Sulpſhion / welch i ohneednas im euffer n er ut ond offen Menſ mit Adam erwec b k c word heneft omb welch wieltlen der euflearr e en es , ond alſo auch ins ſterbe /verfa Menſ ulen n ah Nich / als ans Lnde oder røie ichs beffer ts s nenn oder lege in dem anfan der Scho e pf g fung ins Weſe 7 darau er mit Adam außs n ß . .. gfeng • Zinge ben di RTCIĆ X610 drile CAP

Don der innernyno eu fern cutá de

penfaljen ,

Er Liebhaber Gottes verſtehe uns nur recht/ wir gehen nicht auf einen piſtotis fehen /Spendniſchen wahn :nur alleine auff das Liecht der euflern Natur 78ns ſcheinen bende Sonnen . Derfkehet ons'nur recht und lehet an / vie Sott habe den Menſchen als ihwote Schlangen und Teuffels gifft im Tode fteng ) cutiret , und wie er noch heute / die arme in Zorne Gottes gefangene Seelen curiret. L. ben folchen Proccs ſoll auch der Medicus hal ten mit den euffern Corper , 210 In Abam verlofch das Socchiche Liecht und


R ER V M , CA P. K.

und die Liebe/dieweil er in der Schlangen et genſchafft/als in bof vnd gutimaginirte, alſo hub im Mercurio die Todes gifft an qu quali ficiren , undward die Zornquall im ewigen Marte brennende i onnd die finſtern Ims preſſion der ewigen Natur eigenſchafft nam jhn ein /ſein Leib ward in der finſtern Impreſ fion im Giffte deß entzândeten Mercurii ju Erden / vnd eine Feindſchafft wider Gott / es was vmb jhn geſchehen / und war kein Raht ben keiner Creatur/weder im Himmel noch in dieſer Welt / der grimme Todt hatte jhn in Seel vnd Leib gefangen . Nun wiemachete es Gott/daß er jhn curi rete , vnd wieder tingirete , nam er etwas frembdes darju ? Nein / er nam die gleichheit vnd curirete jhn mit demei was in jhmewat berdorben / als mit dem Göttlichen Mercurio / vnd mir der Göttlichen Venus7. vnd mit dem Göttlichen Iupiter , verſtehet/ im Menſchen war das außgeſprochene Wort / das heiſſe ich den ewigen Mercurium im Menſchen , dann er iſt das rechte führende Leben / er iſt dem Menſchen Bilde / daß Gott auſ feinem Weſen in ein Bildenach Gottſchuff ! einges blaſen /oder eingeſprochen worden / als in einz Creatürlich Bilde / daswar die Seele mit der Eigenſchafft aller dreyen Welt : als mit der Welt deß Liechts und verſtandes / das iſt Gott/vnd mit der fewerWelt / das iſt die cwige 3


792

DE SIG NA T V R A

ewige Natur deh Vatters aller Weſen / vnd mit der liechtliebe Welt/ das iſt , diehimliſche Leibligkeit, dann in der liebe begierdewird dg Weſen /als die leibligkeit: Die begierde derLies be iſt Geiſt / vnd iſt das Herre Gottes / als der rechte Söttlicheverſtand . In der liebewe fen iſt derMercuriusGottesWort/ond in der feroriſchen Natur iſt er der grim Gottes /der brſtand aller beweglichkeit vnd feindlichkeit/ auch der ſtårcke und Allmacht : Die fewrige eigenſchafftmachet daß Liecht/ als die Fren heit Gottes begierig/auff daßdas Nichts ei nebegierde iſt / vnd dieſelbe begierde iſt die Liebe Gottes /diehat Adam in ſich verloſcher dann er imaginirte nach boß vnd gut/ das iſtı nach jrrdigkeit/die jrrdigkeit iſtauf dem grime und auß der Liebeweſen in ein weſen gangen / vnd ſolches durch Gottes bewegen / auff daß diewunder deß Abgrundes vnd Grundes of fenbarwürden ,das gut vnd boß erkandt ond offenbar würde/ vnd das ſolte Ridam als das Bifbe Gottes nicht thun / dann Gott hat ihn in ſein Bildegeſchaffen /er ſoltemit dem Wors te der Liebe die Fewer vnd eufſereWelt tin giren , daß der keine in ihmeoffenbar würdel gleich wie der Tag die Nacht in fich verſchlun gen helt : Aber mit der falſchen imagination , hat er die finſtere vnd gifftige Mercurialiſche Fewerwelt in jhmeerwecketund offenbahret/ alſo .iſt ſein leiblich Weſen der finſtern Im prellion


RERVM , CA P. X. 3 193 preſſion in der gifftigen Mercurialiſchen Etu genſchafft in das böſe theil " heimgefallen i vnd iſt die Seele in der ewigen Natur in deß Patters Fewerseigenſchafft alf im gifftigen feindlichen Mercurius offenbahrwors den / nach welchem ſich Gott einen fornis gen enffrigen Sott /vnd ein verzehrend Server nennet. Nun dieſem wieder zu helffen / als dem Bilde Gottes /muſteGott die rechte Eur neh , men /vnd eben diefelbedeffen der Menſch wac in der onſchuld geweſen : Nun wie macht ers aber : Siehe Menſch / Siehe Menſch / era offene deinen verſtandidir wird geruffen . Er führete tider den heyligen Mercurium in der Liebe Flammen / als in der fewrigent Liebe mit der begierde der Göttlichen Wes fenheit/oder nach Göttlicher Weſenheit (wela che Göttliche leiblichkeit in ſich macher ) il das auſgeſprocheneWort/ als in die Mercu rialiſche Fewerſeele ( verſtehet in die Seeliſche Efreniz im LeibeMariæ ) ein /vndward ſelber daſſeløe Bilde Gottesler tingirete den Gifftt als de Patters after Wefen Grim /mit dem Liebefewerter ham eben nur denſelben Mercu ; riūden er hatte in Adam in ein Bilde eingeblaa fen /ond in eine Creatur formiret / nur Deſſem eigenſchafft nam er, aber nicht in deß fewers ſondern in der brennenden Liebe / er führete mit der Liebe das Liecht der ewigen Sonne wieder I nj !


DE SIGN ATVRA wieder in die Menſchliche eigenſchafft / auff daß er den grim den entzündeten Mercurii in der Menſchlichen eigenſchafft tingirete , vnd mit der Liebe anzündete / daß der Menſchli che Iupiter/als der Höttliche verſtans wieder herfür gienge . Ihr Medici verſtehet jhr alhie nichts / ſo fend jhr ins Teuffels gifft gefangen / ſehet doch die rechte Eur an 1 womit dem entzündeten Mercurio ins Menſchen leben zu helffen ſeyi es muß wieder ein Mercuriusſeyn /aber zuvor in Venere und love angezündet. Er muß der Sonnen eigenſchafft haben /durch lovem und Venerem erlanget /wie Sottmit uns armen Menſchen thuti alſo muß der eufſere vergiff tige kranckeMercurius mit einer ſolchen Eur tingiretwerden / nichtmit der finſtern Ims preflion Saturnimit tålter ſie werde dann gu . voren mit Iupiter und Venus verſohnet / daß die Sonne in Saturno ſcheiyet / fondern mit fauffter Liebe / das iſt keine rechte Arzneni davon der Todt ins Leben verwandelt wirdi das iſt nur eine gemeyne Sandechyr /die der Lågemercken kan . dem Doctor /will er Do ctor genandi fenn / gehåret der gange Proces Ju ftudiren /wie Gott das univerſal in Mens Ichen hab herwieder bracht / das iſt an der Perfon Chriſti von ſeiner eingehung in die Menfchheit/biß zu ſeiner Himmelfahrt vnd fändung deß heyligen Geiſtes gang klar und offen


RERVM.CA P.

X.

195

offenbar. Dieſem eivigen Proces ſoll er nach gehen / ſomag er das univerſal finden iſo er aber auß Gott wieder gebohren iſt : aber die eigen wolluſt/weltliche Herrligkeit/ Gein und Soffarth liget euch im wege.Lieben Dodores, ich muß euch ſagen , die Wohlen rennd zu fchwarz/ihr beſudelt die weiſſen åndedamit ſo ſchmäcket euch die rechte wahre gelaſſene Demuth får Gott und Menſchen auch nicht darumb rend ihr blind , das ſage ich nicht ſona dern der Geiſt der wunder in ſeiner offen bahrung. Dem begierigen Sucher aber / Der dann, noch gernewolte ſehen /wüſte er dieweiſe fich darein zit ſchicken wollen wir anleitung ges ben /dann die feit iſt gebohren /daMonſes von den Schafen zu deß Herren Hirtten beruffen wird das wird in kurzem offenbar ſein /wies der alleswithen deſ Teuffels / die werthe Chriſtenheit ſoll nicht dencken /weiles an jero das anfehen hat/ als ſolte ſie zu grunde gehen / daß es auf mit jhr fen / Nein , der Geiſt den Herren hat einen neuen Zweig auf ſeiner Liebe in Menſchliche eigenſchafft gepflanzeti der die Dornen des Teuffels vertreiben wird , und ſein Rind Jefum offenbar machen allen Völckern , Zungen und Spraachen / vnd ſola ches in der Morgenrothe def ewigen Ta ges . Scher doch die Cur recht an lieben Fräser / 25 3 iij


DE SIGNATVRA 396 was thåteGottmituns dawir im todekranck lagen /warff er das geſchaffene Bilder verſtes het das euſſere theil als den euſſern verderb. ten Menſchen gar weg / vnd machete einen ganzen newen frembden Menſchen Nein , das thåte er nicht/ober gleich Göttlicheeigens fchafft in vnſer Menſchheit einführte ſowarff er vnſer Menſchheit darumb nichtweg / ſon dern er führete ſie in Proces zur Wiederges . buhrt/was thåte erzer lief die eufſereMenſch . heit als das eu Tere Waffer / verſtehet Vene risweſenheit / welches im grimmedef Todes verſchloſſen lag tauffen /mit dem Waſſer deß . ewigen Weſen und mit dem heyligen Geiſter auff daſ der Moder der in Todt geſchloſſes nen euſſeren Weſenheit wieder glimmendt ward /als ob ein Fewer in einen Zunder felt/ hernach entzog er dem euſſeren Leibe ſeine. euffere Speiſe und führete ihn in die Wüſten vnd ließ ihn hungern ſo mußte der angezündes te Funcke vom fewer Gottes in Gott imagi niren und von Göttlicher weſenheit 40 Tage Mannaeffen /welches Iſrael in der Wüſten Sinaimitjrem Manna ein fürbilde iſt / deres wigkeit Weſen måſte der zeitWeſen vber's winden /darumb hieß es eine verſuchung vom Teuffel , dann der Teuffel als.ein Fürſte im grimme Gottes / verſuchte alda die euſſere: Menſchheit / vnd ſtellete jhr alles das fårı daran Adam war gefallen / vnd Gott vnges. horſana.


R ER V M , CA P. X.

horſam worden da ward verſuchet/ob nünde Bilde Gottes wolte beſtehen 7 weil im jnnern Gottes liebe Fewer/vnd im euffern die Tauffe deßwaſſers deß ewige Lebens war/ hieward die Seele verſuchet/ob ſiewolte ein König an der gefallenen Engel ſtelle/ vnd einEngliſcher Thron ſeyn /ond den außerwehtten ſtuet Hots tes im Röniglichen Umptebeſitzen / von wel chem Lucifer getrieben /vnd in die finſternuf / als in ſtuel deß giffts vi todes geſtoffen worx den :weil er aber beſtund / vnd daß die Seele jhren willen alleine in Sottes liebe fewer ein ergab / vnd begehrte keiner jrrdiſchen Speiſer nach das jrrdiſche Reich boß vñ gut zum euf fern Regiment 1 ro gieng forber der proces jum univerſal., als zur wiederbringung alles deſſen was Adam verlohr / an / er machte Waſſer zy Wein : Ihr Medicimercket dißi es gilt euch in ewrem Proces, jhr måſſet auch alſo gehen : Er machte die Rrancken geſund/ jhr måſfet die geſtaltnuß in etorem gifftigen Mercurio auch durch die gewalt der Philofo phiſchen Tauffe geſund machen : Er machte Todte lebendig /Sprachloſe redende/die Taus ben hörende/die Blinden ſehende/vñ die Wu Ferzigen rein / das alles muß zuvorhergchen / daß alle geſtalte im Mercurio rein /geſund vnd lebendig werden /welches der Mercurius nach derTauffe und verſuchung alles ſelber macht, gleich wie der lebendige ſprechende Mercurius ſolches iiij


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BE SIGNA I VRA:

ſolches in der PerſonChriſtithate der Rünft. ler kans nicht thun / alleine Glauben muß da feron : Dann Chriſtus bezeugete auch / daß er ju Capernaum habe mogen wenig wunder thun 1 ohne ein wenig Siechen geſund . gemacht : Dann der Capernaiten Glaube wolte nicht in den Gottlichen Mercurium Chriſti eingehen : So ſehen wirs alda / daß diePerſon Chriſti/als die Creatur nicht habe können die Wunder in eigener Machtwürs sken /ſondern der Mercurius / als daß lebendi ge ſprechende Wort in jhme: Dann die Per Ton hatauch in Gott i als in das ſprechende Wort geruffen / vnd ſeine begierde Darein gea ferzet /wie am Delberge zu ſehen / daß erges behtet / daß er blutigen Schweiß geſchwitzet/ vñ beyın Lazaro / als er jhn ivolte auffwecken / fprach er : Patter /erhore mich , aber ich weiß daß du mich allezeit erhøreſt ſondern vmbder Pmbſtehenden willen ſage ichs / daß fie glau . ben du wäreteſt durch mich : Alſo roll der Rünſtler jhme ſelber nichts gumeſſen / der Mercurius nach der Philofophiſchen Tauffe thutſelber dieſelben Wunder ehe er das uni verſal offenbaret / dann es müſſen alle ſieben Geſtaltnuß der Natur Chriſtalliret und lau terwerdete / ſoll das univerfal offenbar wer den :vnd eine jedegeſtalt führet einen ſonders lichen Proces /wann ſie ſoll außdeß grimmes egenſchafft in das lautere klare Leben eins

tretter


RER V M , CA P. X : tretten /ond ſich ins ChriſtalliſcheMeer/wels ches für dem Stitel den alten in der offen : bahrung ſtehet/tranſmutiten /vnd ſich inspa: radnß verwandelen / dann das univerſal iſt Paradnjich / und Chriftus kam auch nur darumb in die Menſchheit / daß er das uni verſal als das paradnf im Menſchen wieder eröffnete oder offenbahrete : Das ſprechende Wortin Chriſto hat durch alle ſieben Ligen Ichafften oder Geſtalterdurch das dufgeſpro chene Wort in der Menſchheit / wunder ges: würcket i ehe das ganze univerſal im corpuś der Menſchlichen eigenſchafft offenbar wardi daß der Leib verklåret wird . Alſo gehet es auch zu im philoſophiſchen wercke/ toann der in tobt gefchloffene Mercu rius dié Tanffe feiner Wiedererquickung in der Liebe in ſich empfahet i fo offenbahren ſich alle ſieben geſtalte in ſolcher eigenfchafft /wie im Proces Chriſti geſchehen iſt 7 in ſeinen Wunderwercken /aber ſie ſennd in derwür ckung ihrer eigenſchafft offenbahrung 'noch nicht vollkommen : Das univerſal iſt noch nichtda /biß fie alle fleben jhren willen in eine geben / vnd jhre eigenſchafft im grimme ber laſſen /vnd davon mitjhrem willen außgehen ! und der liebe Eigenſchafft in ſich nehmen , fie måſſen deß Nichts Willen in ſich nehmen , daß jhr Wille ein Nichts iſt/alfdan beſtehee erim grimmedeß fewers / vnd iſt keine turba mehr


200

DE SIGN A T VRA

mehr darinnen /dann ſolangedie begierde de grimmes in der geſtalt iſt/ſo iſt ſie der andern geſtaltwiderwertig /vnd entgündet die andere geſtalt mit jhrer grimmen eigenſchafft , das iſt/ſie ſchläget der andern jhre Signatur daß die andern im grimme erwecket wird / ro zůndet ſich alſdann der andern hall im Mer curio der erſten geſtalt eigenſchafft an / vnd mag alſo keine geſtalt dur yollkoiſenheit kom men /daß ſie in die Liebe eingienge : Darumb kan derRünſtler nichts machen /er gebe dann den geſtalten eine Speiſe die ſie alle gerne er ſen /da keineturba junen iſt ſo können die eis genſchafft auch nicht effen / weil jhnen das Naulin der Impreſſion Saturni gefroren iſt / der Rånſtler mufjhnen von ene das Maul

3

auffthun /vnd fie in jhremEyffer lebendig ma chen / daß alle geſtalte hungrig werden ſo alfdann das Manna da iſt! To eſſen ſie alle fua gleiche davon ſowird das edle Seaffkorn ein geſået :Wann nun alſo der Mercurius vom tode der Impreſſion Saturni aufwacht / vnd : Frieger Manna in den Mund ſeiner eigenſchaft der difftigen Todesquall/ ſogchet der ſchrack der freiwbcureich auff dann es iſt gleich als wie ſich ein Liecht in der Finſternuß angån det/dann die Freide oder die Liebegehet mita ten im Zornie auff : Sonun der Mercurius den anblick der Liebe im Marte ergreiffet , ſo erſchridtet der grim für der Liebe / vnd iſt wic eige ,


R ER V M., C . A P. X : í

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eine tranſmutation , iſt aber nicht fix vñbeſtåna dig /vnd alßbalde dieſes giſchicht / ſo erzengen ſich die Lngliſcheneigenſchafften im blick. PROCESSVS

Jnder Verſuchung. Yeſus ward vom Geiſte in die Wüſten geführet / da trat der Teuffel zu ihm vnd berſuchtihn . Als die Seele Chriſtichungerte i ſo ſprach." der Teuffel zu Jeſu : Schleuß das Centrum im Steine auff das iſt i den geimpreſſeten Mercurium , vnd mache die Brodti iſle der Seclen eigenſchafft Wefenheit / was wiltu vom Nichts / als vom ſprechendeWorte eſa fen ? Iſſe vom auſgeſprochenen Worte i als von der eigenſchafft hof und gut / fo biſtu enz. Herz in benden : Das warauch Adams Biß / daran er den Todt aß / da ſprach Chriſtus : Jeſus : Der Menſch lebet nicht alleinevom Brodt / ſondern von einem jeglichen Wors te / daß durch den Mund Gottes gehet . Sihe /warvon kam der Perſon Chriſti der Wille/daß er mit der Scelen hunger nit wolte vom Brod effen / daß auß den Steinen kon tewerden /daß er doch hätte können machen / oderwie wehre es geweſen / wann der hun ger: der Menſchlichen Eigenſchafft mach die


DESIGNATVRA Salbung der Tauffe alhie in der verſuchung håtte vom Mercurio der Impreilion deß To. des geſſen / als vom Sulphur.deß außgeſpro whenenWorts /in welchem der Zorn war/ vnd die Liebe davon geflogen war / wie es dann : in jrrdiſcher Eigenſchafft alſo ift : Siehe der wille vnd begierde vom ſprechenden Wortgu . effen kam in der Seelen eigenſchafft/ vom bez wegen der Gottheit : Als ſich derſelbe in der in todt eingeſchloſſenen Seeliſchen Eſſeniz iit ! Maria ſeiner Mutter , in ihrer Effentz oder Sahmen beweget hatte / vnd der toðten Sees lifchen Bjſeniz den blick deß Auges Gottes i12 : der liebe eingeführet / vnd die Liebe im Tode offenbahret hatte,ſo begehrete nun eine Götte liche eigenſchafft die ander/ vnd die begierde def; leiblichen hungerß von Gottes Brodos der Wefen fu effen kam von der Tauffe/ als : das Waſſer deß Corpers/welches in der Ima. preſſion deß in toot eingeſchloffenen Wefenst das Waſſer deß ewigen Lebens im henligen Geiſte / als deſs henligen Geiſtes leibligkeit/ oder weſenheit in der Tauffe koſteter ſo gieng der Moder deß Göttlichen hangers der bren , nenden Begierde nach Gottes Weſen im Fleiſch auff / als ein Gottlicher hunger / ein glimmendt Moder Göttlicher eigenſchafft. Jetzt muſte der Menſch Chriſtus in Leib und Seet nun auff dieſes verſuchet werden / on welchem ereffen wolte . 1 auf einem theil war


RERVM , CAP.

X.

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war das auſgeſprochene Wort auf Liebe vnd Zorn får Leib und Seele geſtellet i in welchem der Teuffelwolte ein Herz ſenn / vnd darinnen allmächtig her:ſchen / vnd auff dem andern theilward der Seelen und dem Leibe. das ſprechendeWort in der Stebe Ligenſchafft alleinefürgeſtellet. Alhie gieng nun der ſtreit an / welchen Adam im Paradnß ſolte beſtes . hen /dann an einer theil ferzete Gottes liebe Begierde/welche ſich in der Seelen hatte of fenbahtet / harte an die fectiſche vnd leibliche Nigenſchafft an i und führetejhre begierde in die jutliſcheEigenſchafft ein / die Seele ſolte davon eſſen / vnd den Leibedavon Mannages. ben /vnd auffdem andern theil feste der Teuf fel in Gottes grimme Eigenſchafft in der Seelen eigenſchafft an /vnd führete feine ima gination in die eigenſchafft den erſten princi pii, als ins Centrum der finſtern Welt i wels ches der Seelen fewer leben iſt: Jeztwar der . ftreit vmbdie Bildnuß Gottes / ob ſie wolte in Gottes Liebe oder Zorn leben , im Fewer oder Liecht:Dann die eigenſchaffte der Sees len nach jhrem Fewerleben /was de Patters. eigenſchafft , nach der Fewerwelt: fo danu die Seele in Adam hatte die Liechtwelt verlea fchet/ſo ward jerztmit dem nahnien JEſu die : Liechtwelt wieder eingeleibet / welches ges fchach in der Empfängnuß Maria. Nun ſtunds alhie jetzt in der verſuchung / welcher vii Pigen ,


204

DE SIGN AT VRA:

Rigenſchafft der Menſch leben wolte / deb Patters im Server / oder den Sohns im Liechte der Liebe / jetzt ward die gange Liz genſchafftder Perſon Chriſti verſuchet der Teuffel ſprach / als er auch gu Adam geſpros chen hatte : Shvom böße vnd gut/ haſtu nicht Brod , ſo mache auf Steinen Brod / was hungerſtu lange in deiner ſelbſt eigenſchafft. So ſprach die Göttliche Begierde : Der Menſch lebetnicht alleine vom Brod i ſons dern von jeglichem Worte Gottes. Alſo er gab ſich der fewriſchen Seelen eigenſchafft mit jhrer begierde/ in der Liebe / als bef ſprechenden Worts eigenſchafft ein / vnd afje die feweriſchbegierde in der Liebebegierde Manna. O jhr Philoſophi/merckt diß wol/als diß geſchach i ro tranſmutirte die Liebe die fewrige Ligenſchafft in jhrer liebe eigenſchafft: Alhie gab der Patter die fewerſeele dem Sohne7 verſtehet die fewriſche Eigenſchafft deß'außgeſprochenen Mercurii,dem ſprechena : den Mercurio im Liechte : Dann Chriſtus ſprach hernach auch alſo : Patter /die Mens ſchen waren deine / vnd du haſt ſiemir geges ben / vnd ich gebe ihnen das ewige Leben : Alhie hat Goties Liebe der verderbteni Menſchheit das ewige liebe Leben gegeben . die Liebe hat ſich im fen ergrim ganzeiner ben7 oud den grim der Seelen in eine Liebe der Frewdenreich tran inutiret. So aber die Sce


R ER V M. CAP. X. 20 $ Seeliſche und Leibliche Eigenſchafft hätte Teuffel in Gottes grimme gefolget! dem und auß dem perſchloſſenen Mercurio Brodt gemacht und gefſen i fo war der Wille wie der in ſeine Schheit eingegangen / vnd håtte nichtmögen tranſmutiret werden : ro er a ber in die Gelaſſenheit eingjeng / in das ſpres chendeWort Gottes /wasdas Tann immer mit jhmemachte ſo erſchrack der Wille auß feiner Schheit / durch den grimmen Todt Deß Zorns Gottes / als auß dem außges fprochenen Worte / welches der Teuffelmit ſeiner imagination vergifftet hatte durch deß grimmes Eigenſchafft hindurch / vnnd grůhnete mit einer newen liebe Begierde in . Gott auß : Jeszt war der Wille Paradni als ein Gottlich Liebe gråhnen im Tode. Alfowar jezo der liebe Willen dem ver . gifften Mercurio Der Seeliſchen eigenſchafft im jorn Gottes entgegen geſetzt ſo kam der Teuffel vnd ſprach : Du biſt der Rönig der 01 berwunden hat,kom ond laß dich ſehen in dei ner Wunderthat/vñ führete ihn auff die Zins : ne deß .Tempels /vnd ſprach : Laß dich hinabi daß es die Leute ſehen /dann es ſtehet geſchries ben : Erhatſeinen Engeln befohlen vber dirz ſie ſollen dich auff den Händen tragen /daß du deinen Fußnit an einen frein ftoft/dawolte der Teuffelhabe er ſolteivið Den Fewersmacht als der Seelen Ichheit in jhr ſelbſt fewriſchen Ligeit


DE $ IGNA TVÁ A Eigenſchafft gebrauchen / und auf der gelas ſenheit außgehen , und in ein eigenes in jhren eigenen Fewerswillen / (wie er that/ond auch Adam thate ) als er mit der begierde in eigen macht eingieng in bof und gut und wolte of feneAugen in boße und guthaben /wieMona : fes davon ſchreibet/ daß fie die Schlange der ſen beredethatte. Jerzt alhie kam das ſchone geſchmückteThierlein wieder /vñ verſuchte es mitdem andern Adam auch , dann Gottließ . zmedas jurdietveil er ſaget die fervers Matrix habe jhn gezogen / er håtte nicht können beſtes hen i alda folte ers berſuchen / dann war er doch gleichwol ein Engel geweſen als die menſchliche Seele/welche er verfähret hatte: Aber die Menſchliche eigenſchafft in Leib und Seele in der Perſon Chriſti,hatte ſich eitt mahl in die gelaſſenheit auß ihrer Schheit in : Gottes erbarmen eingewporffen /vnd ſtund in der gelaſſenheit/als in G &ttlichen willen ſtiller vnd wolte ſelber nicht fliegen ý auch nichts thun / ohnewas Gott durch fie thate / und ſprach zum Teuffel: Es ſtehet geſchrieben du folt Gottdeinen Herren nicht verſuchen . Iſt. fo viel geredet/eine Creatur Gottes for nichts tvollen noch thun / ohitewas Gott durch fie will ond thut y es ſoll kein ander Gottmehr fenn /der da regiere undwolle / als der einige: die Creatur ſoll gehen und thun /wie fie Gota tès Willengeiſt führet/fie ſoll Gottes werck feug


NERVM , CA P. X. feug fenn / damit er alleine machet und thut was er will. In diefer probawar Adam noch nichtbeo ſtanden /dann er gieng auf der gelaſſenheit in ein eigenes /in einen eigenen willen / vnd wol te boße vnd gut/liebe vnd gorn probiren / von böße vnd gut eſſen . Ulhie lieber Menſch / iſt derſtand vorm Derfuchbaume im Paradyk geweſen / vnd erfalletworden ,was der erſte Adam niche fonte / vnd wolte in gehorſam Gottes in der gelaſſenheit thun . Als dem Teuffeldieſes auch nicht gelingen : wolte / daß ſich die Menſchheit wolte auß der gelaſſenheit auß Gottes willen begeben / ro. führet er die Menſchheit auff einen hohen Berg / vnd gengete jhr alle Reichthumb der Welt alles was im außgeſprochenen Worte lebet vnd webetralle Serrſchaften und Nacht in der euſſern Natur/vber welcheer ſich einen Fürſten nennet/hat aber nur das einetheil im grimme deß Todes in befize 7 ond ſprach ju jhr verſtehet zur Menſchlichen eigenſchafft) So du niederfalleft /ond mich anbeteſt/ſo wil ich dir das alles geben . Die Menſchheit ſols te wieder auß der gelaſſenheit in eine begiera. de deß Eigenthumbs eingehen / und wollen ein Eigenes beſitzen in der verfluchten eigens ſchafft/bofe vnd gut, das wehre dem Teuffel ein gewünſchet eſſen oder ſpiel geweſen ! ro Wehre er Rönig blieben /ond wehre ſeine lügent warbeit


208

DE SIGN AT VRA

warheit geweſen : In dieſem hats Adam auch verderbet, und iſt ins Eigenthumb eingegan , gen / vnd weltliche Verzſchafft begehret 7 vnd den Seitz ,welches an Cain zu ſehen iſt /wels cher deß vergifften Mercurii Herz iſt / alß fein hunger Begierde der jhmeweſen macht nach ſeines hungers Eigenſchafft i nicht Manna ſondern Erden / wie an der wilden Erden zu ſehen iſt / was er in der entzün dung oder bewegung deß Patters in ſeiner fewers Eigenſchafft gemacht hat / in welcher entzündung / als im gifftigen grimmedeſ auſgeſprochenen Mercurii , der Teuffel vers mennte ein Fårſte zu ſeyn / iſts auch in dem Gottloſen in derſelben Eigenſchafft 7 und auch im Regiment der Welt im grimme: A ber Gott hålt jhn mit dem Waſſer und Liechte deß dritten Principii gefangen / daß er nicht fürfte im Regiment deß aufgeſpro chenen Worts iſt , ſondern ein Büttel der Richters : Ermuß hinden nach ſehen Rich Turbamagna im grimme entzündet ,da iſt er geſchafftig + fo weid Turba magna im grimmegehet/weiter iſt jm derprachtgeleget. Dieſes ganze Regiment in und vber al les ju herſchen in aller Effenß , als ein ges : waltiger Gott / wolte er der Menſchheit Chriſti geben , die er doch nur im theil der Turbæ im grimme Gottes befizet / vnd nicht ganz in der Qerrſchung hat er ſolte nur ſeine


R ER V M , CA P. X.

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ſeine Begierde darein führen 7 und ſeiner Willen in jhn einführen i ro wolte er jhme. ſeinen Mercurium der Creatur in die gröfte Allmacht einfahren / daß er ein Herz vber gut vnd boßze ren / vnd alles in gewalt habe, zu thun wie er wolle i dann -alſo-verſcherizete es auch Adam : Sein Mercurius gieng mit der Begierde in die Impreſſion / da tålte ond hitze entſtehet/ ein / vnd imaginirte dars innen / vnd alſo ju hand erhub ſich deß kalten und hitzigen fewers eigenſchafft im Mercurio der Creatur/alſo drang auch zu hand dieeuſſes re hize vnd kalte, in den entzündeten Mercu-, rium Menſchlicher eigenſchafft ein : Alfo leis det der Leib pein von hige vnd kålte / welche eigenſchafft zuvor i als er im freyen Willen Gottes in der Gelaſſenheit ſtund / nicht of fenbahr war / vnd alſo herzſchete in Adam Boſes und Gutes : Dann das Centrum deſz grimmes ?/ als der finſtern Welt eigenſchafft ward in jhmeoffenbahr / in einer gifftigen ei genſchafft,wie dann der Mercurius im Mens Ichen noch auff heute alſo gifftig vnnd ein Gifftquall iſt ", da er doch ja ins Lebensa Liecht in eine Solariſche eigenſchafft vera wandelt wird., aber der gifft und die todes . Eigenſchafft hungert jhme an / und iſt ſeis ne Wurzel / wie man dann fihet : ro balde nur ein wenig auff ſeiner Martialiſchen few riſchen eigenſchafft Signatur oder geſtaltnuß ſeines


310

DE SIGNATVRA

Feines geſtelleten Inſtruments geſchlagen wird ſo gehet feinebore I gifftigerfewriſche eis genfchafft herfür / vnd gündet den Leib anı daß er får gifft deß grimmes Jittert/vnd will jmmerdar die entzündete Sifftquall in dens felben der fie erwecket ond entzündet hat/eins gehen / ond in ſeiner boßheit mit deß Erwe. ckersboßheit inqualiren / und ringen in der gifftigen eigenſchafft. Rechte alſo muß al dann der Leib als ein Rnechtzugreiffen / und deß giffts willen vollbringen / vnd fich mit feinem gegenſan rauffen und ſchlagen 1 und fich auch ſchlagen laſſen /es geſchehenun gleich mit Sandgriffen oder mit Worten /ſo iſts als les in ſolcher Ligenſchafft und Begierde deß . gifftigen Mercurii: Dannenhero enſtehet aller Krieg vnd Streit/ als nemblich vom Regia ment Gottes jorns im verderbten und ents jůndeten Mercurio , deß außgefprochenen Worts / der hat alſo in deß Gifftsgrimmes und der finſtern Welt eigenſchafft ſein frews denſpiel im Menſchen Darumb iſt der Streiter ein Rnecht Gottes Zorns : Er iſt die Artidamit der Zornige Bawer den Dorns puſch auff ſeinem Acker abhamet / er iſt das führendeWerck deß grimmen forns Gottes ! der jorn Gotes nach ſeiner fewers Eigena. ſchafft will es haben / vnd nicht ſeine Lieber und wer ſich nun leſt darzu gebrauchen / der pienet dem jorn Gottes nach der finſtern ynd Servera


1 EA

H, c k ?

.

Sewer-welt begierde vad eigenſchafft /welche ſich im ſchweren Falle Adams in Menſchlis cher eigenſchafft hat offenbahret / vnd den Wenſchen ,als deſ Engels Bilde/in einehalb Teuffeliſche Larvam und Bildnuß eingefah. retrin welcher eigenſchafft und Bildnuß ſeines außgeſprochenen Creatürlichen willens im Mercurio oder lebens Wort er nicht Hottes Reich befizen kan : ſondern muß mit und in Chriſto in ſeinem Mercurio vnd Willen / in Gottes Liebe, als in dem henligen ſprechende Mercurio und Worte def Lebens new erboh ren werden : daß ein newer gehorſam ganz in Gottes Liebe gelaſſener wille 1 aus ſeinem Creatürlichen Mercurio außgehe7 der nichts wolle noch thue, ohnewas derwilledeß ſpree chenden Gottlichen Mercurii will: Der in ſets ner Schheit und Selbſtheit im eigenen willen wie todtiſt / auff daß er deß groffen GOttes Werckfeugſen damiter machet vnd thutwas und wie er will: Alfdann iſt Gott in ihme alles in allem / ein willen bad, thun / und ein Zweig am ganzen Baume, der vom Baume Sottes feinen Safft/ Krafftund Leben hos letrinjomewachſetilebet vnd ſeine Frucht trås get/alfdann iſt der Mercurius deß Meuſchlie chen lebens eine außgebohrne oder außge fprochene frucht , die auffin Paradyß Baus meGottes wachſet/ hollet und ſchallet / vnd Die Signatur in dem ſprechende Wort Gottes ſchläget?


-212

DESIGNATVR A

ſchläget/als Gottes Harpffen vnd Senten . ſpiel in ſeinem lobe/zu dem Ende iſt 8 Menſch geſchaffen worden , nicht daß er eben ſoll def Jorns vid codes Inſtrument nach den Teuf fels willen ſchlagen : Der Teuffelhatte ſich Jum ſelben Lautenſchläger begeben í der mas chet und hilffet das Spiel im grimme als in der Finſternus treiben : Er iſt das Wercko Jeug vnd der Lautenſchläger im grimme der ewigen Natur/welche jhr verbringen alſo mit ihnen und in jhme/ als jhren Werckfeug hati das muß auch der Gottloſe Menſch thun /wie S.Paulus davon ſaget : Der Henlige iſt Gott ein guter geruch zum leben /vnd Gott loſe ein guter geruch zum tode: Alles was da lebet und webet / muß zu Gottes Serrligkeit eingehen /eines würcket in ſeiner Liebe i das ander in ſeinem Zorne/es iſt alles in dem ons endlichen Weſen Zur offenbarung deß vnend lichen groffen Gottes erboren und geſchaffen worden , auf allen eigenſchafften deß boſen on guten ſeynd Creaturen durch den willen de ſprechenden Worts herfår gangen ; dann die eigenſchafft der Fifternuß vnd den Fewers iſt ſo wolmit im ſprechen geweſen /als die ei genſchafft deß Liechtes / darumb find bofe iind gute Creaturen . Aber die Enget vid Mens Schen ſind in das Bilde der Ltebe Gottes ges ſprochen worden : dic ſolten jhren willen nicht in das Fewer vnd Finſtere ſprechen / eincigner und


R E R V. M , CAP,

X.

273

und ihre begierde nicht darein führen 1. auch nichtwollen ein eigenes ſeyn / fondern in der Gelaſſenheit im ſprechenden Willen Gottes bleiben ftehen als eine Forma deß ſprechen . den Willens /vnd keine Neidigkeit zu etwas führen / als nur bloß in das Sprechen i iz welcher Figur fie da ſtehen /als ein Bilde de Außſprechens/ als ein geſprochen Wort /da mit fich das ſprechende Wort / als in ſeiner Gleichheit befihet / da es die ewige Wiffen , ſchafft deß ewigen Gemühts damit offens bahret / vnd deß Geiſtes Willen in ein Bilde ſtellet vnd darmit ſpielet v gleich wie jhme ein Mahler ein Bild nach ſich mahleti vnd ſich damit beſchawet was er iſt /wie fein Seſtaltnuß iſt/oderwie jhmeeinMuſicant ein töſtlich Seytenſpiel oder Gefang gurichteti und ſpielet alſo mit ſeinem Leben vnd Wils len deß Lebens /als mit dem Nall ſeines eis genen lebens Mercuriiin dem Thone deß Gea ſanges /oder auff dem Seitenſpiel / wie es in feines lebensMercurio ein nahmlich iſt damit erfrewet ſich deß lebens Mercurius. Alſo im gleichen hat ons Gott pu ſeinem liebe Spiel in ſeine Frewde onnd errligkeit geſchaffen / da er fein ſprechendes etviges Wortmit erhebet/oder in demſelben mit uns (pielet/als mit ſeinem Inſtrument. Darumb i da jhme dieſes Sentenſpiel in ſeinem alle von der grimmen Macht ſeines


214

• ' DE SIGNATURA

ſeines Zorns Jerbrach /das iſt/ da deß Merta Ichen Bilde / wolte in eigener Macht in bo bud gut ſpielen / in Liebe und Zorn zugleicher als in eigenem willen / und ſich nicht laſſen brauchen zu deme es das ſprechende Wort hatgeſchaffen / vnd gieng auß der gelaſſenheię in ein eigenes/ vnd wolte ſpielen wie es ſelber wolte bald gut / bald boßi ro war dieſes Ins ſtrumentwieder die LiebeGottes / in welcher tein hall debjorns offenbahr wird noch wer den kan / gleich wie im Fewerliechte keinepein deß fewers offenbahr iſt : Dann der wille deß Menſchlichen Mercurii gieng auß dem willen deß Gottlichen ſprechenden Worts auß in einen eigen willen : alfo fiel er ins cen trum der gebahrerin aller Wefen / als in die Angſt. Sifft vnd Todt / da nam jhn Gottes forn , als das (prechen im grimme ein : alhie war noth / und der grimme Todt / darzu grofs fer ſpott/håtte nicht wieder geholffen Hotti ſo legen wir noch im Todt. Alſo mein lieber Leſer wird dirs klar får. geſtellet/worinnenChriſtus iſt verſuchetwor den r als nemblich : Obdie Seele / vnd der ganze Menſch / als das Bilde deß ſprechen . Den Worts / nun nach dem Gott hatte den Funcken ſeiner Liebewieder in Menſchliche eigenſchafft eingeführet 7 ond fich wieder mit der Liebe in jhr einergeben /woltewieder in ihren erſten locum eintretten / vnd Gottes Seytens


RERVM , CAF

*.

215

Sentenſpiel in ſeiner Liebe ſenn /oder nicht, ob ſienachmals wolte ein Ligenes in eigenem Willen ſeyn / vnd thun was ſie in jhrem eige. nem ſprechen im entzündeten jres lebensMer curio herfår bråchte : Ob ſie wolte laſſen Gots tes willen auff ihrem Inſtrument die Signa tur ſchlagen / oder den Zorn Gottes /wie fua vor geſchehen war : Alhie wards verſuchett darumb ſprach der Teuffel / als der Lau tenſchläger im Zorn Gottes zu Chriſto : Et folte niederfallen und ihn anbeten i fowolte er jhmealle Reicher Macht und Herrligkeit geben : Le ſolte und möchte thun was erwola te : Er folte in eigenen Pillen ſpielen und les Teuffel feis ben ; £ r folte nur jhme dem nen Willen geben 7 und von der Gelaſſen . heit auß Gottes erbarmen und Liebewillen außgehen /vnd,ſo das geſchehen werer fo were Das ſchöne Inſtrumentnoch eins ferbrochen / ſowere das Menſchliche ſpiel in Gottes Lies beund Wunderthat auf geweſen , aber Chris ſtus (prach : Nebe dich weg Sathan / es ſtea het geſchrieben / du ſolt anbeten Gott deinen Herzen / vnd jhme allein dienen : Da verlief jhn der Teuffel und die Engel tradten zu ihm und dieneten jhm . Der Magiſche Proces. Chicrinnen /wie oben nach der länge ge 24 meldet/ ſoll der Magus ſein Fürhaben wol bcdem .


II6

DE $ 11/ G NATVR A

bedencken /nichtmit dem Geitze deſ Teuffels wollen das jridiſche Reich beſitzer /auch nicht vom Tempelfliegen / viel weniger auf deni Steine wollen ſein fürhaben machen / er ſoll dencken,daß er Gottes Rnecht vnd gehålffe Fery/nicht ein eigener Herz / außwelcher wird ein Viarz ; wil er den armen gefangenen in Gottes jorn verſchloſſenen , auß ſeinen Ban den der Finſternuß / darinnen er im Fluch der Erden verſchlungen liget/helffen /von Gottes gorn erfoſen /fomuß er dencken / wie ihn Gott mit ſeiner Eingehung erloſet hat : Er muß die verſuchung Chriſti recht gantz jnniglich betrachten ! nicht mit cuſſern Handgrife fen nach tappen / und dencken ich habe eis nen todten Stein für már / er weiß noch fühlet nichts /jch muß mit gewalt an jhn ſetzen / auff daß ich jhn bezwinge / vad jhm ſein Rleinoti daß er in ſich verborgen hat nehme. Der das thut der iſt ein Nar /bad will ſelber in ciguen willen cingchen /vnd iſt ganz vngeſchickt zum werck er lase es diür bleiben /wir wollen ſhu gewarnet haben /will er fuchen /ſo bilde er jim den proces Chriſti ein / wie Gott das in todt geſchloſſene univerſal habewieder erbohren in Menſchlicher eigenſchafft: dann Gott namnit den Menſchewie crim todtlag verſchloſſen /vñ fåhretein in Schmelizofen cin /und zerſchmels izetejhn im griñe/wie der falſcheMagus thut/ ſondern er gab jhm zuvor ſeine Liebe in feine

Menſch


R ER V M , CA P.

X 217 Nenſchliche Leffens ond Tauffe der Menſch heit/darnach führte er jhn in die Wüſten /vnd ſtelte den Teuffelgegen jun /nich injhn / er ließ jhn von ehe vierszig Tage fäſten vnd hungern und gab der Menſchheitkeine euffere Speiſer er mochte von ſeines lebens Mercurio effen daß Gott fehe ob die Menſchheit wvolte ihre Begierde in Gott einführen : vnd als die Menſchheit jhre Begierde in die Gotta heit einführte / vnd das Manna annahm / To ließ er den Teuffel vber die Menſchheit / der führte alle ſeine Liſt ond Begierde in die Menſchheit / vnd verſuchte jhn / verſteheſtu alhie nichts ? was ſoll ich dir dann mehr ſau gen ? biſtu ein Thier ſo gebe ich dir nichtmei ne perlein /es gehöret Gottes Kindern . Gott muß Menſch werden / Menſch muß Gott werden , Himmelmußmit der Erden ein ding werden / die Erdemuß zu himmelwerden : wiltu auf Erden Himelmachen /ſo gib der £ r den des Himmels ſpeiſe/auff daß die Erde den Himmels willen bekoiñe / auff daf;der in todt geſchloſſene Mercurius in der Erden ciucn hims liſchen willen bekommerdaß ſich der wille de grimmigen Mercurii in die liebe deß himliſche Mercurji einergebe / was wiltu aber thun Wiltu den gifftigenMercurium dernur einen todten Willen in ſich bat / in die verſuchung cinführe / wie der falſche Magus thut / wiltu einen Teuffel zum andern ſchicken /vnd cinen Rij Engel


218

DE SIGNA TVRA

Pengeldarauß machen /damuſteich aller war heit lachen : Einen verdorbenen ſchwarzer Teuffelwirſtu behalten / wie wiltu die Erde durch den Teuffel zum Himmelmachen iſt doch Gott der Schöffer aller weſen / du muſt von Gottes brodteſſen /wiltu deinen Leib in hims liſcheEigenſchafft auß der jrrdiſchen tranſmu . tiren . Chriſtus ſprach :Wer nicht iffet das Fleiſch deſ Menſchen Sohns / der hat kein theil an jhme / sond ſaget ferner : Wer das Waffer das ich ihm geben werde trinckent wird/dem wirds in einem Quellbrun deß ewi. gen Lebens quellen : Allhierinnen liget das Perlein der Wiedergebuhrt / es heiſſet nicht Sophifticiren , kein Frucht das Weitzenkörii, lein bringties falledann in die Erden /es muß alleswieder in ſeineMutter darauß es wors den iſt/ eingehcn / ſoll es Frucht tragen . Die Mutter allerweſen iſt Sulphur ,Mers curius iſt jhr Leben / Mars iſt jhre Fählung/ Venus jhre Liebe/ Iupiter jhr Verſtand /Luna ihr leiblich Weſen / Saturnus ihr Mann .. Du muſt den Mann mit dem Weibe gütigen / dann der Mann iſt gornig ! ſo gib jhmedoch ſeine Itebe Braut in ſeine Urmen : aber fibe zu / daß die Braut eine Jungfraw fery i gariz güchtig und reine : daun deß Weibes Sah men ſoll der Schlangen ( als deß Mannes forne ) den Kopff zertretten . Die Jungfraw muk iu rechter liebe ohne einigen falſch ſerud cine


RERVM , CA P. X.

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: eine Jungfraw die noch keinen Mann im zorne nach ſeiner Mannheit berühret hati dann die klare Gottheit in reiner Liebe ver måhlet ſich auch alſo mit derMenſchheit /ond als Maria fagte/mir geſchehe wie du geſaget haſt/dann ich bin deß Herren Magot. So 'gahm die Menſchheit die Gottheit ein / defa gleichen die Gottheit die Menſchheit. Die tlare Gottheit bedeutet im Philofophi ſchen Wercke die züchtige Jungfraw : Dic Nenſchheit iſtMercurius , Sulphur und Sal, bendes himliſch und jridiſch / die himliſche iſt verblichen /vnd als ein Nichts : Die Todte.in grimme iſt auffgewachet/vnd lebet dem Zor nerin den Eigenſchaften deß Zornsward die Menſchheit in Adam vnd auch in Chriſto verſuchet. Nunſprichſtu /wormit?Mit einem gleichen Gegenſatz im grimnie/mit einem fola chen Teuffel der alle dieſe Eigenſchafft in fich hátterals mit einem Fürſten.Die Eigenſchaffé im Sulphurwurden verſuchtmit 8 gleichheit de Sulphurs / im Sulphur oder auß Sulphuri ſchen Eigenſchafft kam die verſuchung und der Geſtaltewaren dren : als eine in der Im preſſion die heiſſet der Philofophus Saturnum , die ſolte der Menſchliche Geiſt oder Wille et . öffnen in Venus Eigenſchafft/ ond ſeinen hun . ger /als das Ferver damit ſtillen oder ſpeiſen , Die ander Eigenſchafftwar , er ſolte in feince eigenen erweckten und eröffneten Venere anſ Saturni


DE SIGNA TV R A 210 Saturni eigenſchafft leben / vnd in eigenem wil len fliegen . Die dritte eigenſchafftwar/er fola te ſeinewillen durch die erweckte licbe begier , de ins Centrum /als wieder in die Sulphuriſche Mutter/welche in der Impreſſion in der angſt entſtehet/einführen / vndas wolte er nit thun / der erſte Adam hatte es aber gethan/darumb hat jhn Gott als er ihm helffen wolte / im Sul phur verſuchet / als in der erſten Mutter zur Menſchheit /vnd einen grimen Teuffelider im Sulphur entzündetwar / laſſen mit ſeiner ents jindeten bofheit im Sulphur verſuche/ verſtes heſtudas nicht/Was ſoll ich dir dannmehrfa , gen : Sulphur iſt der Mutter Leib / dahinein müſſen wir gehen /wollen wir new gebohren werden . Nicodemus ſagtewol : Wiemag eis ner wieder in Mutterleibe gehen und geboren werden /waſemaltwird ? Uber Chriſtus ſaget: Es ſey dann daß jhr umbkehret vñwerdet als die Kinder ſonſt follet jbt das Himmelreich nicht ſchawen . Der eigneWillemuſ wie iit die erſte Mutter die jhn gebohren hat/als im Sulphur eingehe /mit dem willen verſtehet den Mercurium .Nun wer will jhn aber das bereda daßers thut/dann er iſt ein eignesworden /vit roliwieder in ſeine Mutter eingehen / vnd ein Nichtswerden / das dauchte Nicodemowun , derlich ſeyn /aber der Herz ſprach zu jhme: Der Wind blåſetwoer hinwil /vnd du höreſt ſein ſauffen wol du weiſt aber nicht von wanne er kompt/


R E A V M , CA P. X. kompt/ oder wohin er fahret.Alfo iſt auch etit jeglicher der auß Gott geboren iſt .Sihe/wey beredete es dem willeChrifti in ſeiner Meiifch . heit, daß er wieg mit den willen in die Rinda heit / gleich als wie in Muiterleibe eingieng/ viaſſe 40 Tage nichts /on wolte auch nichts / ſondern bliebein 8 Mutter ganzgelaffen ftes hen , thåte es nichtdie Gottheit /die dawar iir die Menſchheit eingangen .Aufo gehet cs auchy zu im Philoſophiſchen werck / darumb folvns der Artiſtawolmercken und rechtverſtehe: Er roldas bofe entronneneRind/daß da iſt auf 8 Mutter entflogen / vnd iſt ins Centrum ein gangeu/ vndwolle ein eignes fenn /im Saturno ſuchen / dann der grim Gotte hats ntit ſeiner Impreſſion in deß todes kainmer eingeſchloſ fen . Nicht hat ers zum Saturno gemacht/ſon , dern er helts im Saturniſchen tode verſchloſſen : das fol er nehmen und wieder in Mutterleibe einführer / við alda den Engelmit der Bote ſchafft zuMarien ſendē/vnd jhr laſſen ankün . digen / ſie roll cinen Sohn gebähren / deb Naw men ſoft ſie Jeſus heiffen /vnd ſo die Mutter wird darinně-spilligen vnd den Namen Jeſu einnehmērſo wird dienewe Menſchheit mit de nerpenRindein den alten abtrinnigen im zori Gottes gefangēriit 8 Mutter anfahē/vñwird erſtlich der Name Jeſu fich in das geſtorbens Rind /welches im Saturno gefangen lag einer geben /vnd def boſen toden Rindes willen gut ſich


DE SIGNATURA ſich reizen : das iſt die ſchöne Braut/die ihre abtrünnigen Bräutigam jhren perlencrantz fürhelt / er ſoll ſie nurwieder annehmen , ro will fie jhm wieber jhre Liebe geben . Nimpt fie nun der abtrünnige im tode verſchloffene Jünglingwieder an / ſo iſt der Artiſta geſchis cket / vnd von Sott zu ſeinem vorhaben ges würdiget : Yetzt wird die Braut den Braus cigam lieben /vnd eine Jungfraw einen Sohn gebåhren , deſſen alle Welt verwundertwirdi dasWeib wird den Mann vmbgeben /aber er iſt ein Mann und nicht ein Werb/ vnd hat der Jungfrawen herze. Nun muß er verſu chetwerden / ob er will in Yungfrawlicher zucht/ vnd in Gott gelaſſenen Willen leben / dann er ſoll ein Ritter werden / vnd dem Teuffel ſein Raubſchloß ,welches er in ſeiner Mutter hat / in ſieben Keichen zerſtören i ſo laf den Teuffel feiner Mutter auß mit ſeis Hem grimmen anzünden / vnd ihn verſuchen : Erwird ſich nun wol fårm Teuffel mit Chri fto ſchůzen . Dißwird geſchehen /der Vånga fingmit ſampt dem Jungfrawlichen Herze wird /wann der Verſucher kompt vnd jhnan greifft / ſich ganzin die Mutter ergeben , die Mutterwird jhn durch deß Teuffels grim ganzin fich verſchlingen : Er gibt ſich gantz auß ſeinem Willen auß ins Nichts .Soden det der Artiſta jerzt habe ich verlohren / dann ex hatden Himmel verlohrén 7 dann er ſihet

nichts


R ER V M , CA P. X.

223 eine daß dencket darben nicht nichts / vnd Jungfraw hat neid gebohren : aber er follges dulthaben i was dem Rünſtler vnmüglich nach der iſt / das iſt der Natur müglich Nachtwirds Tag / wann der Verſucher hat alle ſeine verſuchung vollendet / ſo kompt das Zeichen der Engel ſo muß der Teuffel der jhn verſuchte/weichen . Das ſoll der Artiſta tol mercken / vnd den Teuffel abſchaffen / vnd den Jüngling mit feinen Jungfraulichen herren in ſein Bette legen laſſen /ſeine vorigen Speis fe effen / dann er iſt jetzt ein Arzt ſeiner Ges fchwiſter in ſeiner Mutter Hauße : Erwird groſſe Wunder thun in allen ſiebeu Reichen Feiner Mutter /das ſeind die ſieben Geſtalte deſ Lebens wie Chriſtus gethan hat: als im Saturno wird er die Todten aufferweckent verſtehetin ſeinem vorigen Sefängnuß wird er das todeweſen das ihn gefangen hteltrauff wecken : Dann er ſoll die Erden zum Himmel machen / gleich wie jhme die Jungfraw hat feinen Willen auß dem Zorn in die Liebe auffgewecfet i ono zum Wanderthäter ges macht : Ulfo foll ermit ſeinem Willen /wels cher in der Jungfrawen hertz berciniget iſt? die geſtaltuuſ in ſeiner Mutter Leibe dars auf ſie jhn und alle ihreRinder gebohren hat/ auffivecken / vnd mit der Jungfrawen vnd feiner liebe Begierde anzündeurdas geſchiche im Sulphur Saturnind i Janglings eigenen R


DE SIGN AT VR A leiblichen eigenſchafft / vnd in ſeiner Muttert dann vor der vermählung der Jungfrawen liget das himliſche weſen deſ Jünglings im tode verſchloſſen /dann da Gott die Erde vers fluchte/fo verblich der himliſcheParadnßleib fo nám ihn die Impreſſion Saturni ein biß zur wiederbringung / da Gott das verborge her wieder bringen wird / daß das Paradıß im · auſgeſprochenen Wortwieder gråhnet / oder der Artiſta folches in einem Stückwerck durch Gottes zulaſſen eröffnet. Im anderii Keiche der Mutter / als der Lunæ ,ſoll er auch wunder würcken /dann Jes {us ſpeiſete mit fünff Gerſtenbroten fanff tauſent Mann / das iſt das würcken in der Weſenheitoder Leibligicit. Ermachte War fer zu Wein . Diejes vnd dergleichen gehöret alles in die Lunatiſche eigenſchafft i da der Rittermit ſeiner Jungfrawen das Paradní eröffnet / vnd den Leib (peiſet da nichts iſti da der euſTereMercurius nichts gewürcket:ab ſo werden ſich die geſtaltnußen in Lunatiſcher eigenſchafft, als wehren ſie paradyſiſch eroff nen . So denckct alfdann der Artiſta ich bin nahebarben haber er hat noch weit biſ zum Ende. Im dritten Reiche der Mutter /als im lo vemachte Chriſtus die onmåndigen vnd vns verſtandigen bloden faſt vnwiſſenden /wiſſent und verſtändig / als auf armen Fiſchern und

Zim


RER V M , CAP. X.

225

Zimmerleuten und dergleichen /machte er å poſtel/vnd die aller verſtändigſten Menſchen , Deßgleichen auf armen vnanſehnlichen Leutéi auf Weiðern vndalbern Menſchen /macht er glaubige Gottförmige liebeRinder/welche da univerſalohne kunſt in ſich ergriffen .Alſo ge hets auch im Philoſophiſchen werck zu , die im todeverblichene weſenheit , da der Mercurius ganiz jridiſch kalt vnd traffeloß iſt / die ſtei getin krafft auff als wchre das ganze We feirein new Leben / deffen ſich der Artiſta vera wundert/was doch das ſen oder wic es zuge her fich auch gleich hoch erfrewet / daß er die Gottliche krafft in einein halb todten Weſen für ſich ſihet grünen 7 ond ſolches im Fluche Gottes : Er fihet alle vier Elementa jedes bet fonders/ und ſihet wie ſich die weifheit Goto tes darinnen ſpiguliret/als ein Furwoenſpiell, und fihet alle Farben und den Regenbogeu / darauff Chriſtus zu Gerichte fizet / in dem auſgeſprochenen Mercurio . Die arth dieſes ſcheins entſtehet auſ der Imprellion Saturai/ der gåtige Iupiter leſfet ſich alſo auff einearii ſehen /als gleich wie Gott wird die Welt vers åndern / vnd wieder ins Paradnf tranſmuti rau / dann das iſt der verſtand im aufgeſproa chenen Wort / aleich wie Chriſtus die albcrix vnverſtåndigen Menſchen hat in Göttlicher rechter himliſcher loyialiſcher Verſteindnuſ; verſtandig gemacht. Ruj


DE SIGNAT V RA Ym vierdten Reiche der Mutter aller mes jen /welches das Mercurialiſche am Rade der Natur deſ Lebens iſt/hat Chriſtus die Tau . ben hörende/ die Spraachloſen redende i die Aufſarzigen vom gifft de Mercurii rein ges macht. Alle Gichtbrůch , als franzoſen und gifftigen Rauden entſtehen außedem Saturni niſchenWaſſer im Mercurio /welches die Phle gmaheiffet welches alles Chriſtus in geſtalt deß Sånglings und der Jungfrawen heilete : dann die ewige Jungfrawſchäfft hatte ſich mit dem Jüngling / als mit der Menſchheit vermählet : Dieſes geſchicht auch im Philofo phiſchen wercke i der Artiſta wird ſehen iwie fich der Nimmel von der Erden ſcheidet / vnd wie fich der Himmelwieder in die Lrden ſena. sket/ vnd dieKrden in eine himmels farbe ver , wandelt/wieder Mercurius diemateria reinis get/wie die gereinigten Farben im Antimonio in ſeiner eigenſchafft erſcheinen wird / vnd wie das Wunderweiter gehet. Imfünfften Reiche der Mutter allerwes fen /als im Marte oder in deß grimmes eigen , fchafft treib Chriſtus die Teuffel auß vonden Bereffenen / vnd machte die Taubſichtigen in dieſer geſtalt vnd Eigenſchafft geſund / dieſes wird der Artiſta auch in dem philoſophiſchen werd ſehen /wie der Iupiter im Mercuriowird einen ſchwarzen ſchilichten fewcrdunſt auf; der inateria vber ſich treiben /welcher ſich anle

geti


RERVM CA P. x .

229

get als ein Ruß dann er iſt ein hunger deſ Gifftes im Mercurio vnd wol billich dem Teuffelverglichen wird , dann er iſt ſeiner Eia genſchafft. Im ſechſten Reiche derMutter aller we. fen /als ain Rade des Lebens / die Venus ges nandt / liebete Chriſtus ſeine Bråder vnd Schweſtern nach der Menſchheit/vnd wuſch ſeinen Jüngern die Füße/ond liebete ſie biß in die höchſte Nidrigkeit/ vnd gab ſein Leben in deß grimmes Eigenſchafft fürſie in den Todtr ond offenbahret fich unter ihnen /daß er Chris ſtus wehre / vnd als ſie das gewahr würden / daß der Rönig kommen wehre / der dem eiges nen Willen ſolte ſeine Macht nehmen / vnd dem Teuffel ſein Reich zerbrechen / fo fchrnen fie vnd ſagten : Wir haben keinen Rönig als ben Renſer / fienahmen ihn in finſter Nacht in jhre gewalt / vnd bunden jhn / vnd führeten jhn für jhren Rahtı verſpotteten jhn / geißles ten jhu /vnd ſchlugenjhn / vnd zogen ihm ſeine Blender auß / vnd hingen jhians Creutze. Dieſes wird der Artiſta herrlich im philoſo phiſchert werck ſehen / dann ſo baldeder fina ſter fewerdunſt von der materia auffchret/ als der materien Tcuffel / ſo erſcheinet Fraws Venus in jhrer Jungfrawfchafft gar herr. lich und ſchönei dann es deutct Ehriſti Leib au /der ſich alſo gedemütiget/ vnd ſeine Liebe ir vnſer Menſchheit offenbahret 7 alf;dann R vij dcrctct


228

DE SIGNATVRA

dencket der Artiſta er habe das Philoſophiſche Rindrer habe den Braten /er tanszet aber mit den Jüden / welche als ſie Chriſtum gefans. gen hatten / dachten ſie / nun haben wir ihn / wir wollen jhu wol halten . Alſo dens cket er auch es ſen vollbracht / vnnd nimpt daş Rind an i Und weil ers in der proba ſchawet i ſo hat er Venerem / cin Weib vnd nichtdie Jungfraw mit der Fewer vnd Liech . tes Tinctur , vnd hat ſich laffen das Weib betriegen . Nun fihe recht /was thun die Eis genſchafften / Saturnus , MarsöneMercurius, wann ſie das Rind/ als den Ritter in Rönig licher farbe ſehen vnd befinden /daß er kein euf ſer Reich mit krafft und gewalt führet i als ſie'thun / fondern will nur alſo initder Liebe in jhrer gifftigen Serversmacht herrſchen / den wollen ſie nicht lenden : Dann Satur nus bedeutet dieweltliche Herrſchafft / vnd Mercurius die geiſtliche Screſchafft / als die Phariſeer / vnd Mars bedeutet den Teuffels die dren wolten Chriſtum nicht vnterſich lenden / dann er ſagte er wehre ein Ronig der Liebe / vnd Gottes Sohn / vndwehre kommen ſein Volck all erretten von Sůn dent : po dachte der Teuffel/Das klingt ubelt du wirſt dein Reich verlieren / vnd die welts liche Obrigkeit dachte : Iſt dieſer ein Rönig / und Gottes Sohn / ſo wird er viſere Macht auffheben / das ſchmecket vijs nicht / vnd


R ER v M , CA P.

X.

229

die Mercurialiſchen Prieſter dachten : Dieſer iſt vns viel zu wenig i wir wollen einen Melliam haben / der vns ii iveltliche Herz ligkeit einführer der vns in der Welt hoch vnd reich mache / daß wir die Ehre der Welt alleine beſitzen : wir wollen deii, nicht annehmen / er iſt viel zu arm / wir möch : ten der weltlichen Obrigkeit gunſt verlies wir rent 1, vnd müſten ſeiner entgelten wollen viellieber in vnſereu Ehren und ge walt bleiben / und den bettel Rönig mit feinem liebe Reiche abſchaffen : In maſſen Rie noch heutiges Tages alſo geſinnet ſeyndi und ſeinen Botten auch thun die er ſåndet. Alſo auch gehet es gut im Phhiloſophiſchen werck /wann ſich Venus in den drety grimmer geſtalten / als in Saturno , Marte und Mercu rio mit der Liebe / als in ſeiner eigenen ges ſtalt offenbahret / das können ſie nicht feita den / dann es iſt ganzwider jhre ſtrenge fins ſtere fewersmacht/ fu mahlwir den gifft dcf Mercurii/die plitzen die Venus an / ſchiefſen jre Strael/als die Mercurialiſche Gifftſtraci auff ſie/wie diephariſeer auffChriſtom /in den helt Iupiter vnd Luna-ben der Venus, -vnd geben jhrekrafft der Veneri,dann in lovis krafftſtes het Venus jerzt da/das verlachen die Phari ſeer / vnd dencken wir ſeyud vorhin weißer was rol ons verſtand. ; wir wollen Macht und Ehr haben . I onnd Luna bedeutet den hauffen


A

230

DE SIGNATYR

Hauffen der Lanen / welche an Chriſto hiris gen /weils ihm wol gieng , alſo thåteauch Lu na im philoſophiſchen wercke an Venus in jh . rem glansze,weilſie Saturnus ,Mercurius vnd Mars nicht angreiffet / ſo aber die getvalt de grimmes kompt/ſowandelt I-una ſeinenWil. len als die Farbe und fibetju / ſtehet auffond fchrenetmit das crucifige ,das wird der Ar tifta fehen / iſt er aber von Gott zum Werck erkohren vnd es wehrt.

CA PV T

XI.

Pom Proces Chriſti in ſeinem Lenden / Zodt vnd Huffet's ſtehen : Vom Wunder des rechſten Reichs in der Mutter aller Wefen / wie das Confummatum ift vollendetworden /vnd wie es im Philoſophiſchen wers sein der Gleichheit zum Ende laufft. Ns iſt diß alſo ju betrachten : wir ſollen wiſſen /daß dieſer Weltwefen famptdem Menſchen in zweren Eigenſchafften ſtehet/ als im Fewer ond Liccht / das iſt /in Liebe vnd Zorn / fo iſt nun das fewer zwenerloni und das Liecht auch wenerley / als ein kal tes Fewer von der Impreſſion ,vnd ein hitziges Fewer von RadeMercurii im Sulphur , lo wolauch ein kaltes Liechtvom kalten Fewer/ vnd ein wärmende vom hiszigen Fewer : das kalte Liecht iſt falfch / vnd das hitzige iſt gutt nicht daß es falſch in ſeiner Eigenſchafft ſeni allein in der Impreſion im talten Sulphur, wird


RENVM , CA P. XI. wird es in der ſchårpffe deß grimmes eine fala ſche begierde i als eine falſche Liebe / welche wider die Sanfftmut lauffetí dann jre begiera de iſt Saturnusund Mars: ſie führet jhre Son ne im Marte auß/verſtehet jhren ſchein deß le bens/vnd das vermeynteLiecht/welches auch feine fervers ſchårpffe in der Impreſſion im Sulphur vom Marte empfahet/ führet feinebe gierdewieder in die Frenheit als durchsſters ben im Fewer / durch die Angſt / es låſſet ſich im ſterben deß Sewers ganz frey dahin / vnd verloſchet deß grimmes Eigenſchafft : Alle iſts eine gemeyne wonne und nichts eigens / gleich wie die Sonne jhren ſchein ius gemern gibet : der Sonnenſchein iſtweder hizig noch kalt/allein der Mercurius im Geiſte der groß ſen Welt,macht in Martis vnd Saturni eigens ſchafft einehizedarin / dann die Sonne zůns Det jhrebegicrde an / davon ſie alſo hungrig / begierig vnd qualificirendewerden / daß alf dann ein Fewer im Liechte geſpåret wird , welche hitze nicht desLiechts ſelbſt eigenſchaft iſt ſondern der Seelen der groffen Welt / die ſchårpffet auch das wohnſome Liecht im glans Be alſo/ daß es dem Auge vntråglich iſt , und iſt uns alſo zu betrachten / vnd hoch zu erkens nen : daß ſo ein andere fewerbegierde/welche nicht dem eufſeren leben im Mercurio åhnlich iſt, in dem ſtrengen grimmeder euſſeren Nas tur herzſchen wolte./ daß es ein Widerwilla wider


DE SIGNAT V ŘA

wider das ſtrenge kalt / bittere vnd fewriſche Regiment und Leben ſeyn würde , daß ihr grim ſichwürde erheben /vnd denſelben wollen gerne loß ſeyn /in maffen es dann auch geſche. ben iſt i als ſich die Göttliche Liebebegierde mit jhrer groſſen Sanfftmuth /unter den fals fchen kalten und ſtrengen hoffàrtigen Feiers , begierde der Saturnaliter , Martialiten , und ſonderlich der falſchen Mercurialiten hat ofa fenbahret/das war ein groſſer Gegenſatz vnd Widerwille / das da wolte die Liebe in tode deß Gifftes herzſchen / vnd jnnewohnen / das konten noch wolten ſie nicht lenden / dann der Himmel war in die Hölle kommen / und wolte die Hölle mit der Liebe uberwinden , und ihre Nacht nehmen / wie dann ſolches in Chrifti Perſon zu ſehen : Er liebete fier vnd thåte jhnen alles guts./ vnd henlete fie von jhren Plageu /aber daß cr nicht auß jhrer grimmen Machtwar entſprungen / daß er faſte : Erwehre von oben her kommen / vnd wehre Gottes Sohn / das ſchmackte der tale ten hitzigen Fewersmachtnicht /das erwo's te mit der Liebe vber ſie herrſchen : Eben alſo gehets auch zu im Philoſophiſchen werd /wañ die griminen Geſtalte der Gridigkeit / als der euſſere Saturnus,Mars und Mercuriusden hims fiſchen Ritter mit der Jungfrawlichen eigen ſchafft unter ſich ſehen /vnd ihn fühlen / daß er eine andere Begierde hat als ſielſa verzůrnen fie

-

232


RER V M , CA P. XI.

233

ſie ſich in ſich ſelber/dann die Liebe begierder wann die den Fewerſchrack anblicket / erwes cket jhren Fewerſchrack 7 fo gehet der grim auß der Ungftlichkeit in die Liebe ein í das von entſtchet in der Liebe ein Todesſchradi weil ober kein Todt darinnen renn kan i ſo erſincet die Liebe im Fewerſchrack / vnd gibet ſich in jhre Begierde auß / vnd leffet jhr Weſen / daß ſie in jhrer Begierde nach ih rer Eigenſchafft in Todesſchrack ſtehen , das iſt dem Tode eine gifft / und der Höllen eine Peſtilentz / vnd auff eine ſolche eigenſchafft iſt dem Tode in der Menſchheit ſeine Macht genommen worden : dann Chriſtus als er im ſchracke deß Todes fein himliſches Bluet vergoſſen /vnd im tode ließ, ſo müſte der grim Gottes das himliſche liebe Weſen in ſich bes halten . Alda ward die Fewerbegierde in der entzündeten Menſchheit in eine Liebe begiers de tranſmutiret,vnd auf der Todesangſt eine Frewde vnd Starcke der Göttlichen krafft crbohren . Damit ich aberden Liebhaber mogegründe lich verſtändigen / wie es mit Chriſto iſt jugangen / vnnd wie es ingleichen mit ſeinem Philoſophiſchen wercke zugehet : Es hat ganz eigen Proces : Chriftus hat den grim deß Todes vberwunden ir Menſch licher eigenſchafft, vnd den Zorn deß Dat. ters in eine Liebe in Menſchlicher eigen, ſchafft


234

DESIGNA TV RA

ſchafft verwandelt. Alſo hat auch der Philo ſophus einen ſolchen Willen : Er wilt die grimmeErden zum Zimmelmachen und den gifftigen Mercurium in liebe verwandeln : So mercke er vns recht, / wir wollen alhie nichts paraboliſch ſchreiben , ſondern gantz Sonnen Flar. Gott wolte die Menſchheit / nachdem ſie war jridiſch worden / vnd hatte den gifftigenz Mercurium in der liebe Eigenſchafft erweckett welche die Liebe hatte verſchlungen / ond in rich tranſmutiret , wieder in Göttliche himli ſche Ligenſchafft tranſmutiren , und auf der Menſchlichen Erden Himmelmachen , auß 4 Elementen nur eines in einer begierde / vnd den grim Gottes in Menſchlicher eigenſchaft in Liebeverwandeln : Nunwar ſeint Zorn eis ne fewers vnd grimmes Macht/ vndwar im Menſchen entbrandt : deme nun ju widerſte ben / vnd in eine liebe zu verwandeln /muſte ernſt ſeyn : die Liebe muſte in Zoru eingehen / vnd ſich ganz dem grim einergeben / es thåte es nicht/daß Gott im Himmelbliebe/ vnd bliz chete die Menſchheit nur mit der Liebe an : Es konte nicht ſeyn / daß der Zorn vnd Grim hätte darmit feine gewalt laſſen ſincken / vnd ſich in die Liebe einergeben / gleich wie das fewer vom Liechte nicht beſſer wird / es bes hålt ſeinen grim für ſich /wann aber ein fanff tes weſen ius fewer fehret / als Waffer la erſtirs


R E R V M , CA P.

X1.

235

erſtirbet das Ferver : Alſo maſte himlifche Göttlicheweſenheit, verſtehet himliſch Waf ſer /welches die tinctur bom Fewer vnd Liecht in Bludt verwandelt / in das grimme fewer Gottes eingehen / vnd deß fewers ſpeiſewera den /daß das Ferver Gottes auß einer andern Effenz brennete/ dann Waſſer hätte es nicht gethan .Das Sewer brennet nicht im Waſſer / aber die ſanffte Olitetiſche eigenſchafft vom Fewer vnd Liechte im Weſen Göttlicher Fanfftmut in der liebe Begierde/das thåte es . Das Menſchliche Fewerleben ſtehet im Blue te / vnd darinnen herzſchet der grim : Gottes : Nun muſte ein ander Blut / welches au Gottes liebeWeſen war erbohren /in das jor: nige Menſchliche Bluedt eingehen / es muſte miteinander in Todt deß grimms eingeheni vnd der grim Gottes muſte im Göttlichen Blutte erfauffen / darumb muſte die cu fere Menſchheit in Chriſto ſterben / auff daß fie nichtmehr in grimmes eigenſchafft lebete/ſon dern dzde himliſchen Blutes Mercurius/ als das ſprechende Wort in der euſſern Menſch heit alleine lebte / vnd in eigner Göttlicher ges walt in der euffern und jnnern Menſheit res giret/daß die Schheit in der Menſchheit auff hörete / und der Geiſt Gottes alles in allein fen / und die Ichheitnur ſein Werkzeug ſeyi damit er macht was er will / vnd die Selbſt Heit nur Gottes Perckfeug/ond ganzin der Gelaſſen


DE SIGNATURA 236 Selaſſenheit ſer / dann Gott hatte nicht deut Menſchen gum eigenen Heren / fondern zu ſeis neiu Diener geſchaffen / er wolte Engel im ges horſam haben /vñ nit Teuffel in eigner fewers , macht. Dnd als ſich nun wolte ſeine Liebe in todtbegeben /vnd dem Todt ſeineMachtneh men /ſo werden die zwo Welte/ als defi Date terß Fewerwelt / mit der euſſeren ſichtbahren Welt, und dann die Göttliche leißeWeltmit Göttlicher himliſcher weſenheit, das iſt / mit himliſchen Fleiſch und Blut /vud dan mit den verderbten Menſchen Fleiſch vnd Blut in ei neperſon formiret/ Gottward Menſch /vnd machte Menſch zu Gott:deßWeibes /als der himliſche Jungfrawſchafft Sahmen /welcher in Adam verblich /vñdan deſ verderbtē Men chen Sahmen im forner als Marien Samen worden / in eine perſon formiret /diewarChris ſtus/ vñdefWeibes als 8 Junfrawë Gottes Samer verſtehet die himliſche weſenheit ſolte 8 Schlangen / verſtehet den grim Gottes im verderhten Menſchen den Ropffzertretten /8 Ropff iſt die macht Gottes forns/derGottlis che Menſch /verſtehet die Göttliche eigēſchaft (olte die jrrdiſche in ſich tranſmutiren , vnd die Erden zum Hiñelmachen . Als nun die Per ſon alſo erboren war/ſo ſtund der Himmel in der ErdēdekMenſche.Nun hätte es dieMenſch werdung alſo nicht alleine gethan / es muſte bernach ein ander ernſt renn / dann aldieweil Chriſtus


R ER V M , CA P. XI.

237

Chriſtus auff Erden gieng/fo war dieMēſch heit auß Marien eigeuſchafft nit allmächtig , fondern die Menſchheitauß Gott / ſiewaren in gwenen principien gegen einander geſetzt/a ber nit verſchloſſen /ſonder alle bende ineinang offenbar: die Liebe wider den Zorn / vnd der Zorn wider dieLiebe. Tiun galt es miteinano ringen / auß deme kam auch die verſuchung Chriſti/ond als die Göttliche Welt ſiegeti ſo tamen hernach die großen Wunder durch die euſſere Menſchl. Welt , aber das alles konte es nichtvollbringen /es muſte cin groſſer ernſt cnn /die Menſchl. eigenſchafft/ als das auf geſprocheneWort/war in jhrer ſelbſtheit noch im beweglichen zorn rege : der Menſchliche Sulphurmuſte in himliſchen / als in das himli fche theil tranſmutiretwerden , und dafür ent farzte ſich die Menſchlich felbſtheit / als der aufgeſprocheneMercurius/ als am Delberge die himliſche Welt in der Liebe / mit dem Zorne in der Menſchlichen Welt/ als mit der Selbſtheit rang i daß die Perſon Chriſti . blutigen Schweiß ſchwitzte / da erzitterte eines fimm andern / die Liebe fárm rauchen Tode / darein ſie ſich mit der Göttlichen Wefenheit folte vind 'muſte ganz einerge. ben / vnd den Zorn in ſichy laſſen verſchlingen / vnd der Zorn für ſeinem Tode/ in demeer in der Liebe ſolte feine Macht verlieren . So. ſprach die ganzePerſon Chriſti :Vatter/iſts möglich


28

DESIGN AT VRA

möglich ſo gehe dieſer Kelch von mir / doch nichtwie ich will/ſondern dein Wille geſchehe. Die liebe Weltin Chriſto ſprach : kan es nicht fern/ich trincke dann den Relch deines jorns in mich ſo geſchehedein Wille i vnd der Zorn ſprach : Sits moglich ſo gehe dieſer Relch der Liebe von mir / auff daß ich im grimme des Menſchen vmb ſeines vngehorſamswils len quelle / wie Hott Ju Monſe /welcher im Geiſte Chriſtimit Chriſti Vorbilde für Gott ſtünde/ſprach : laß inich / auffdaß ich diß vn gehorſam Volck aufffreſſe : Aber der nahme JEſus/welcher ſich im Paradnß mit der ver heiſſung von Weibesfahmen hatte ins Ziel deß Menſchlichen vnd Göttlichen Bundes eingeleibet/derwolte jhn nicht laſſen /dann die Demuth deſ Namens Jeju ſtellete ſich alle geit in grim deſ Patters in ſeinefewers Bis genſchafft , daß ſein fewer den halb gifftigen Mercuriumim Menſchen nichtmöchte anzán. den / als nur zu Zeiten /wann Sfrael im grim und ungehorſam eingieng /wie ben Core, Da tan vnd Abiram , vnd beym Elia zu ſehen iſt: alfo auch alhie am Delberge / der jorn wolte im Menſchen in fewersmacht leben / und der Name Jeſus ſtellete ſich in Zorn ein / vnd svar alhierieiter kein Raht, als daß ſich der Name Jeſus in Göttlicher Liebe vnd him fiſcher Wefenheit dem Zorn ganz einergebe gu verſchlingen . Der Sohn muſte vnd ward dem


ARIEKVN , CAP. XI.

deß Creuzesira ulter gehorſam 7 biß in Todt enen endannen e verſpotten muth Wnd /berfp Sanfftmuth ließ ſichbom Zorne vom Zorn die Juden muſten das Recht Gottes exc quiren dann durch den Menſchen ſelbſtthun / war die Sünde begangen worden / und durch dehMenſchen felbſtthanmuſteder Todt und die Sünde gecilget werden ? Udam hatte ſeir nen Willen im Gifft de enfernMercurii eins gefähret : alfo muſte Chriſtus als die Liebe jhren Willen auch in den gifftigen Mercurium einergeben . Adam aß vom beren Baumi Chriſtusmuſte vom Zorn Gottes effen / vnd wie es janerlich im Seiſte zugieng / alſo auch euſſerlich im Fleiſche. Pnd eben alſo gehet es auch im Philoſophiſcher werck /der Mercurius in Philoſophiſchen werck bedeutet die Pharia ſeer / der will das liebe Rind nicht dulden / wann er das ſihet/er gibt jhme ein zittern und angſt, ſo erfittertauch die Venus fårm giffte de jornigen Mercurii , fie ſtehen ineinanderr als wann ihnen ein Schweiß außgieng / wie es der Artiſta fehen wird . Mars ſpricht : Ych bin der fewerher imCorper/ Saturnus iſt mei neMacht/ond Mercurius iſt mein Leben /ich will der Liebe nicht/ ich will ſie in meinem grim verſchlinger . Der bedcutet den Teuffet imjorn Gottes / oud weil er das nicht thun van ſo erwecket er Saturnum /als die Impref lior


IDE SIGN AT VIRJA fion bedeutet die weltliche Obrigkeition greif fet damit nach Venus/vnd mag ſie doch auch nicht in fich haben , dann ſie iſt ihme ein gifft zum Tode : Dieſes tan derMercurius vielwes niger lenden / dann die Liebe nam jhmedas Regiment / wie die Kohenprieſter dachten / Chriſtus würde jhr Regiment auffheben /dies weiler ſagte Erwehre Gottes Sphn . Alſo wird dem Mercurio vber dem Venus Minde banger dann Venus hat ſich jetzt ganzentblo . ſet ond frengegeben ſie mogen nun machen was ſiewollen / ſie will dem Trachen in Ras chen fahren / er roll jhn nur auffſperren / vnd das verſtehet Mars, im Mercurio nicht / ron dern ſie nehmen das ſchöneRind/vnd ſchieſen jhren Gifftſtrael auff das / vnd binden es mit Saturnimacht in jhre böſe ſtricte /wie es der Artiſta (ehen wird wie ſie Venus,farbe vmbges ben . Mars führets erſtlich in Mercurium ,weil er das Leben iſt, als fürm Hohenprieſter der ſoll das ſchöne Rind examiniren vnd probia ren /aber er iſt demegramn / er magjhmenicht ins Hertz greiffen nach ſeinem liebe Willen , er vrtheilet es nur von auſſen /daß es nit ſeiner eigenſchafft iſt/d ; es mit ſolcher geſtaltnuß da ſtehet/wie er der Mercurius,vnd hat aber eine andere krafft/tugendt vndwillen . Weil aber im Rind Venusein anderMercurius in ſeiner Liebe lebet/fo kan er es nitermorden / ſondern führets in Saturnum ,wie die Juden Chriſtum


RERVM , CA

$ 1.

241

von Caipha ju Pilato , der bedeutet Saturnum / der nimpt das Kind auch an / weil er aber ein Herzder Impreſſion / als der Finſternuf iſt 1 ro fraget er nichts nach der Eigenſchafft deß Rindes / ſondern nur nach dem Regis. ment / et greiffer das Kind mit der finſtern Impreſſion an / vnd geucht ihme das ſchöne Venus kleid auß /vnd in demeſolchesLuna mit dem weißen glanz der Sonnen fihet/ſe verbir, get fte fich / wiedie Jünger Chrifti flohen /vnd der griñehauffe von Chriſto /welche ſich hoch vermaßen ben jhm zuſtehen in Creus vnd ver folgung aber im ernſt flihen fie/dann Lunaiſt onbeſtåndig / ſie hat nicht solis Sertz in der Liebeflamme/ vnd Saturnus mit ſeiner ftach . lichten Impreſſion geucht den Sulphur vber dg Rindrals die Mutter aller weſen mit jhrem purpurfarben Rlendejhrer ſelbſt eigenſchaffti in welchem der grim Martis gur herberge jnne liget :wann dann Mars/als deſ Teuffels geſin . del ſo wolMercurius als die eigne hoffartdeſ lebens fihet / daß Venus ihr Röniglich klend an hat i verſtehet deß Saturni vnd Mercurii Purpurtlend in Solis farbe / mit dem fewri. gen Marte gemenget/ond in deß Mercurii Sul phur farbe im plize als ein glanzgezieret/dan alſo wird die materia nach der Veneriſchen ei. genſchafft farbe / darauff der Artiſta mag acht haben / er wird klar alſo ſehen / wie geſagt: Wann das Mars unnd Mercurius to wof Luna


342

DE SIGN AT VRA

I.una fihet ſo ſchrenen ſie crucifige, hinweg/ es iſt ein falſcher Rönig in -unſerem Xleide : er iſt nur ein Menſch als wir ſeynd / vnd will Sott ſeyn /das iſt ſie führen jre giftige Bes gierde durch das purpurfarbe Rleid auff das Rind ju / ſo wird der Artiſta (ehen daß das Rind an ſeiner eigenen Geſtaltwird auſſes hen /als vehre es voll triemen von den gift tigen Stralen Mercurii und Martis /welche ſic dem Rinde durch die Impreſion Saturní an hangen , gleich wie Pilatus Jeſum geiffelter die ftachlichte dorne Cron wird der Artiſta ganiz fcharpff mit ſeinen Spitzen auff der ei genſchafft deß Rindes.ſehen , auch ſo wird er fehen /wie fich Venus nichts reget ſondern nur ſtille ſtehet/vnd leffetmit ſichmachen . Ferneriſt uns zu verſtehen ,wie Adam hat einekalte falſche Liebe an ſich genommen ,ond damit får Gottgeglånbeti als wehre er in eis gener Macht und Willen / dannoch Gottes : tind/mit welchem er doch nur Gottes geſpot tet / dann alſo erſcheineedie liebeBegierde/ wann ſie in der Impreſſion des Todes gefans gen wird : Alfomufte der ander Adam Chet ftus alles das auff ſich nehmen / vnd in felben fport eingehen / ſich laffen mit einem purpur Kleide i als einen Ronig dieſer Welt beklei. den /ond darinnen ſpotten , dann Adam hatte das Purpurtleid der euffern Welt der eige neu Nacht im glange der Selbſtheit angego gen


RER V M ; C A P. XI.

243

gen / jerzt ward és alhie får Sottes fornſchane getragen /vnd das weiſſe Xleid ,das Herodes Chriſto zu fpotte anjog 7 iſt und bedeutet die kalte falſche Liebe / als ein Rlend der Falſch . heit/darinnen der Menſch pranget/als wehre er ein Engel : Zeucht alſo Chrifti purpur Mantelmit einem weiſſen Röcklein vber ſich ! vnd verdecket fich mit Chriſti reinen ſchnee weiſſen Rlender als mit ſeinem Lenden und Tode / vnd behelt aber den Mann der Falſche heit / als die falſche Liebe unter der Decke zur herberge. Jetzt mufte Chriſtus dieſelbe Fi. gur darſtellen 7 dann an ſeinem Leibe wards dargeſtellét / damn er fofte den Mann der der in falſchheit vberwinden und rödten Menſchlicher eigenſchafft jnne lag ? ſo ſtelte ihn Gott gånglich får/Chriſtus mufte ſich eię nen folchen laſſen schelten wie Adam war der Dnfchuldige muſte die Schuld auff fichnch men . Alfo gehets auch in Philoſophiſchen werck ju /wann der Fluch Gottes forns/wel, cher in der Erden iſt/ ſort in dieLiebe tranſinu tiret werden . DieweilMercurius das Rind der Liebe für Saturnuin ftellet / vnd es Satur nusnicht kan vnd mag probiren i ro geucht ce ihme das purpurfarbende Alevd an /mit dem ftrimen vnter dětlenderon fchicket es für Solis glant /welcher im Marte blicket/ ſo zeucht ihm dieSonnejhreweiſſe farbe an , als dieLuna riſche ſo vergehet die purpurfarbe /vnd ſtelle das Le tij,


DESIGNĄ TVRA 244 das Rind in Lunariſcher albernweiſſen farbel ganzvnachtbar ohne glauf die Sonnewolte gerne ſehen , daß diß Rind liefie feinegüldene farbe ſehen / dieweil ſie mercket es ſen cine Solariſche krafft im Rinde i fo gibet fie dem Hinde die Weiſſe farbe auß der Ligen . ſchafft der ewigen Frenheit / das Rind foli die krafft vom Fewers Centro , als die Göttliche Macht / welche im Fewer rege wird / darcin geben / ſo wehre es der Son . nen ähnlich / viid wehre ein Herz vber den Sulphur Martis vnnd Mercuris , aber nur ein Herz der euſſeren Weltweſen / ein Regies rer im grimme / wie Sol ein ſolcher iſt. Aber Chriſtus ſprach zu Pilato : Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt / vnd wolte Herodem in dieſem Weiffen Xlender als er jhme das anjog / ſo wol im Purpurklem . de nichts antworten /dann das purpurkledi ſo wol auch das weiſſe Rlend war alles falſch / vnd jhme nur ju fpott angefogen / dieweil es Abam hatte angezogen / vnnd darinnen in falſchheit gepranget i ſo moch te Chriſtus darinnen får Herode kein Zeis chen thun / vnd ob er deſſen gleich begehr te. Es ward nur hiemit die ſchande des Menchen / welcher ein Bild Gottes war/ und machte ſich zu einem falſchen Rồniger hiemit für Gottes Angeſicht geſtelleti als gleich wie der arme Sünder ſeine Grewel


RER V M , CA P. X1. (1

245

fär: Goti beichtet und darftellet stann.ee jur abſtinentz greiffet Ajo ſtellete Chriftus ſeinem Vatter die Grevet deß Menſchen ' in dieſem falſchen Rlende får 7- und ſtund für jhnie als ein fpott vnd beichtete rei nem Vatter deſ Menſchen Sünde an ſtate und als jhn ſein Vatter aller Menſchen ia . Diefem Riende durch ſeine Imagination wolte en diefesi Rendes , nicht, ablichte darumbmufte es jhmePilatus wieder auf vnd ſtellete ihu in ſeiner eigenen ziehen Geſtalt für die Zaden / aber fie fchryen : Nürihinwegy hinweg er gehöret in Todt: dann alfoimolte es ſein Vatter haben / daß er ſich in ſeinem grim in Todt eingebe / und den erfåuffte . Dnd Pilatus vrtheilete jhn zum Toder dann er wolte ihn nicht für einen Rönig erkennen . Aufo gehet es auch zu im Philo ſophiſchen werdes Saturnus mag das Kind nicht annehmen / dann es iſt nicht ſeiner Eigenſchafft / fo wils Marš unnd Mercu rius auch nicht in ſeiner Eigenſchafft has ben was thun ſie aber 3 Das Kind iſt unter jhnen 1 fie rehren deſ gerne loß / vnd können doch nicht 7 fie iergrimmen fich wie die Suden: vber Jefum unnd nehe men das Kind in jhre Faſſung , als in jhre falſche i giffeige /Azornige Begierde rond wollen es ermorden / vnd ſtechen mit jhrem ſcharpffen Ritij


DESIGNATVRA 246 Gifftftralen , durch die (charpffen Fewer Materia deß Rindes / ale mit drey fcharpffen Någeln /der eiite ift:Saturnus ads deImprel fion der finſtern Welt / Deutet den grim deri Finſtern Welt an . Der ander iſt Mars / der deutet den Teuffel 1 als der Schlangen eigene ſchafft in Hottes gornean Der Dritteiſt.Mera curius , der deutet das falſche Lebentant alsi wie der grim Gottes ift'y im außgeſprochener Wort in Menſchlicher eigenſchafft entzüns det worden . Dieſe dren Någel ſtechen fie durch den Rindes eigenſchafft. Aufo gibt fich Venus als das wefen der Liebe gantz in die dren Mörder ein / ond gibtihr lovialiſch Les ben gangvon ſich als ftárhe fie /vnd das Mer curialiſche leben Menſchlicher eigenſchaffti verſtehet deß Rindes krafft fält auch gantz in die drey Mörder in ſeiner Mutter Baußials in das leiblichewefen /darinnen der Sångling darinnen Hote: feine Jungfraw einnahm Menſchward; So ergibet fich jetzt derhimlis und auch der jradiſche in die dren fche Leib Mörder ein ,ſo erſcheinet das Bilde Iohannis und Mariæ neben dem Cremerals eine Figuri dann deß Jünglings leven hat ſich auffgege ben /vnd auch das Jungfrawliche im Züng ling ſo theilen ſich die zwoEigenſchafften als die Göttliche und Menſchliche / in geſtalt jes des krafft i welches der Artiſta / fo er Augen dazu hat ſehen mag, ſo er den verſtand hat. Qud


KER VM" CA P. XI.,

2476 Vnd in dieſem wann ſich Saturnusmit ſeiner Impreſlion vñfinſtern ſchårpffe/und Marsmit ſeinem grim /ond Mercurius mit ſeinem Giffte 1 leben in die Venus eigenſchafft eindrången fa Drenget ſich der grim in die Liebe unddie Liebe in den grim eſſentialiter vermiſcht , als inqualirende ein : Setzt erſchricktder grimme Tod får der Liebe /daß er alſo ins ſterben in ynmacht fålt / dann er verleuret deß grimmes Macht/ vnd die Liebeiſt und ſteher im Qualt deß grimmes in Todesſchracke / als auch eine onmacht/ bud gibt ſich ganzin Todesfehrack auß / alda fleuffet das himliſche Wefen , als das himliſche Bluetvon jhr in die eigenſchafft den dritten principii , als in deß Jünglings: Alhie gibt die Jungfraw dem Jüngling the Perlein zum Eigenthumb / vnd wird Sost und Menfch eins : Dann der Jungframes: Bluetauf Gottlicher Wefenheit erlaufft jetzt athie mit jhrer Liebe weſen deſ Jünglingsr Bluet als die Selbſtheit /ond die drei More

der geben ihr Leben im Bluet der Jungfram wen auff ſo gebat das gluten vom Seweriond das Weiße voin Leben deß Kitters mijteine ander auff als ausdem grimmedef Lebenst! und aus der Liebe die Santmuthond ſteigen bender als def Zornes Leben vnd der Liebe Leben miteinander auffy als ein einiges Lea ben /dann im Tode werden ſie einst der Todek eftirber in der Liebe / undwird in der Liebe


248

DE SYGNATYRA

zum Leben der Göttlichen fremodenreich dann es iſt nicht ein Sterben 7 fondern ein fren ergeben ſeiner Krafft/ Machtund Wils fens /eine Tranſmutation : Der Jungfrawen blut tranſmutiret das Menſchliche anGott er ftorbene / in ein himlifches / deß Yünglings keben erſtirbet / vnd das leben der Gottheit bleibet fir dann es ſtehet in ſeiner eigenſchafft im Nichts. Vnd alhie du lieberSucher/wann du fiheſt das Roſinfarbe Blut deß * Gång lings, auf dem Tode mit der Jungfrawen weiſſen Blüten auffgehen ,ſowiſſe daß dudas Arcanum der gantzen Welt haſt / und einen Scharz in dieſem Jammerthal/der mit keinem Gold zu bezahlen iſt : Den nim ond achte jhn Herzlicher als den ,der vom Todewird wieder aufferſtehen . Biſtu auß Gert gebohren / ſo voirftu mich verſtehen was ich menne: Dann das iſt das Bilde Chriſti/wie Chriſtus hat die Sünde und den entzündeten forn Gottes in Menſchlicher eigenſchafft erſäuffet / es iſt nit alleineein Opffer/ſonſt hätte es Monſes vols fendet es iſt nicht ein bloß Wort vergeben , wie Babettehret: Nein /nein /der Menſchliche Willemuß auf allen kräfften in dieſem Todt in diß Blüt / als in die höchſte Tinctur einges hen : Der Purpurmantel den Chriſtusmuſte tragen /konteces nicht thun/ das weiſſe heuch . liche Pharifeifche Pfaffenrocklein auch nicht. Es hilft teiy tiezela noch heuchten / weder troſten


R ER V M , CA * P. XI.

249

troſten noch gute Wort für Gott geben / der Schalck muß in Chriſti Blut ſterben , in der Jungfrawen Blutmuß er erſåuffet werden : deß Weibes Sahmen 'muß der Schlangen opif gertretten / der Wille miuß gantz auf feiner Schheitaufgehen undwerden als ein onverſtändig Rind/ und gantz in Gottes erbarmen ins Jungfrawliche Blut Chriſti eingehen / auffdaß die Sünden und der ver gifftete Mercurius in ſeinem Marte erfauffei auff daß derweiſſe Lowe auffgehe 1 dann der Lowel ber jetzt in weiffer Farbe erſcheinet / in Roſinrot / das iſt der Mercurius deß Les bens / als das aufgeſprochene Wort / als die Seele/ welche zuvor ein grimmiger Teufs fel in jhrer Selbſtheit im Zorn Gottes regi rende war in den dreven geſtalten der Gifft qual 7 als im Saturno ,Marte und Mercurio , jest iſt ſie der Weiffe Rofinfarbende Lower vom Kaufje David und Iſrael/ im Bunde der Verheiſſung erfallet. Das mercke. Damit wir aber dem Liebhaber genug thun / wollen wir jhme vollend den grund sengen ! bif : zur Aufferſtehung Chriſti/ Als die Juden hatten " Jeſum ans Ereuze gehangen / daß er hatte fein Menſch lich , ond himliſches Göttliches Blut vers goſfen / und die Turbam -im Menſchlichen erſäuffet / ſo ſprach JESPS : Patter/ vergib £ vj


250

DĖ SIGNATVRA

vergió jhnen / daun ſiewiſſen nicht tvas fle thut. Als Jeſus in der Menſchheit den Todt Jerbrach / vnd die Selbſtheit wegnahmiro warffe er nicht die Menſchliche eigenſchafft darinnen der Todt vñ Zorn Gottes war/hin weg/ſonon er nam fie erſt recht and verſtehet: Er nam erſt recht das euſſere Reich ins jna gere ein : dann das euſſere Reich iſt ein wuns, der auf der ewigen Weißheit im ſprechenden Wort erbohren , und in eine Form geſprochen worden / als eine offenbahrung der Gottheit in Liebe und Zorni in guten und böſen : Ul . fowolte Jeſus nicht , daß das euſſere Bilde derwunder in der gleichheit Gottes vergiens ge/ſondern der grim / welcher im Menſchen hatte die Liebe uberwältiget , der ſolte verges ben werden /das eſti er ſolte ins Nichts als in die Frenheit gegeben werden / auff daß er in . feiuer ſelbſt eigenſchafft nicht offenbar wehret. er ſolteKnechtwerden / vnd nur eine vrſache: der fervrigen Liebe und fremdenreicht es ſols te am Menſchen nichts vergehen / dann Gott hat jhn in ſein Bilde geſchaffen .. Ålfo folder Philofophusmercken /wann die dren Mörder/als Saturnus,Mars und Mercu- i rius im Roſufarben Blut deß Löwens ero fauffen / fo bergehen ſie nicht / fondern ihnen wird vergeben / das iſt / jhr grim wird in ein liebe Begierde tranſmutiret , als auß Venus


NERF Í

CA B. Gr.

In Solem , waim die Fewerbegierde in die Wafferbegierde eingehet ſo wird auf und in dem Fewer ein ſchein als ein glan /dann ve nus iſt Weifi / und die Gewerbegierde iſt Koht :test tranſmutiret ſich in eine Farber das iſt Selber bas iſt Weif bitd Roht in ein Farbe zugleich iſt die Majeftatiſthe i dann wanMercurius in die krafft der fremben tranf mutirt wird y ſogehet die Multiplication ani Er tran (inütitet ſeine Mutter / darinne ter int Tobe tag verſchloffenr in Solem : Ermachet das jridifche als htmliſch 1 in eine eigen : ſchafft wie die Jungfraw war/ bañ alhie vers leuretanch die Jungfraw jhren Namen /dann ſie hat jhre Liebe vad Perle dem Ritter geges ben /der heiftet alhie nun der Weiße Lot /wię dieSchrifft faget : vom Löwen vom Hauße Iſrael und Davids/ber Dém Teuffel ſolte fein Reich zerbrechen /vnddie Nolle zerſtören /das iſt /den Zorn Gottes jerbrechen /ond in Liebe Mannnochromiefer Ritter or Loweiſt kein Fervers vnd Liechts tinctur muß in eine tom > men als defy Werens /ivelches Venus iſt /vnd des Geiſtes /welches Mars im Mercurio iſt , Den Vätters Liebe und Zorn muß nur ein ding ſein /ſo heiſſet daſſelbe ding die Gresvden reich : affo lange es zertrennet ſo iſt in dem dinge nur Angſt vnd Quall /vnd entel begier de/wany és aber in cincin Willen brennet fo iſts L vij


YRA NAT G E I D S 2SP hen uß ich elber nd en iſts ein fremdnde außge aft f ſ /v e h t ſchaf e n e g e ſ ß g e di au Li heiſſe idter hens i e lige Geiſt als das Leben der Gowtetnh : AL b a r m t f u e g ſ r n ſ nd deß fo wi ngwsa der Ju v r e d an i ergo lut uſte itein Vůngl n B uff maß emr ewerförev erber fen werde a d chedr B ft li r chafft ar f . welche in Menſch eigenſ w o hr en fenba n word daß die Liebe der Jung frawe Teinen Gfrfitm in jhrem eteliebe Blute ſcha mutir e r in jh Eigenng tranſ / vnd ſie i e me l l g vom Jün die See beakwa ! danu in r ch Adam verbli die Jungf , dannn die n e g l m n e e Se gie nheiatuß jhr liebe Wille auß s ſe der Gelaſ außam in ein Ligne /.ond orſ ward Gott ungeh . Alhie nimpedie Jungfraw dieSeelewies na big ein Perle Crantz als einem Ritter / vnd nennet ſich in ſeinem Nahmen den weiſſen Löwen oder Ritter . O jhr Menſchenkinder / merckts doch machet die porten der Welt in ew , rem Herzen auff ! thuet ſie weit auff daf der Rönig der Ehren einziehe 1 der groffe Veldt im Streit der dem Todt hat ſeine Macht genommen / vnd die Hölle im Zorn Gottes zerbrochen / und auß der Welt das Paradot gemacht. Djhr Weifen ſucher / wie thue euch der Herz ſeine Fenſter auff /warumb ſchlaffet jhr in der Begierde der Dielheit / welche im grimme


RER V M , CAP.XXI.

253

grimmemultipliciret wird 3 gehet doch nur in Göttliche Gelaſſenheit ein / each mag anjerzo ju theil werden was derim . mel vermag : Wo ihr werdet von ewer Selbſtheit außgehen . / fo foll euch die Er de fum Himmelwerden ſaget der Seift der Wunder 7 aber in exorem Gottloſen weſen follet jhrs nicht erreichen .. Vnd als Jeſus durch ſein Blutvera gieffen den grim Sottes im Menſchen hat in die Liebe gegeben / daß der Date ter hatte die Liebe in Menſchlicher eis genſchafft in grim eingenommen / fo ſchei deten ſich jetzt das Reich deß Teuffels im grimme / vnnd das Reich der Lies bevon einander. Es ward getrennet / und dieſelbe Figur hieng neben . Jeu am Creus Be : Als der Gottloſe Spotter zur fins cken / der JEſum ſpottete / vnnd feines Blutvergieffens nicht fähig war : vnd der Jur Rechten / welcher von ſeinen Sünden ombwandte ju JEfu / vnd ſagte : HErr ge: dencke meiner / wann du in dein Reich konta meſt/fu welchem Jefus (prach : Warlich du wirſt heut ben mir im Paradyß reyn . Alſo iſt vns recht zu betrachten ,wann der grim GOttes im Bluet Chriſtt erfåuffet wird / daß er ſeine Macht in Liebe vers wandelt i ſo iſt das Paradıß wieder offens bar /dann als Iefus das Menſchliche Blut das


ist DI SIGN AT VOR A ünde verderbettar/mitdemn Jung dasin frawlichen Blucin der Liebe tingirte , fo nam die Jungfraw die Mannheit / als die Icha hettvinjbre Jungfrawliche Liebe ein : Das war das Parabob /ond eineNütte Gottes ben und in dem Menſchen / daß Gott in der Nenſchheitwohnet/ond alles in allem in jh meiſt. Alſo gehet es auch im philofophiſchen werit ju : wann MarsundMercuriusnach der Eigenſchafft der finſtern Impreſſion Saturni erfterbendo nimpt fie Venus in fein Liebblut ein / unb Venus gibt jhre Liebe in die gifftige Sewerbegierde ein / fie gibt fich dem Fewer Martis im Mercurio gantz ein / gar zum eigena. thumb / weilaber Mars ond Mercurius in der Liebe vnmächtig werden / nach deß fewers gifftcs Macht/ fo tranſmutiret ſich die Liebe und der Zorn in ein Wefen /in eine Begierder und alhie/wann das Fetveri als die fewerbe gierde/jhre Begierde in die Liebe eingibt / fo ſpricht die Liebe : Duwirſt heutemit mir ang Deiner Fewerangſt in Paradnß / als in frewden ſeyn /das iſt / du folt in mir tranfmu tiret werden : Vnd alhie krieget Vents die Seele im philofophifchen werck / daß Mars undMercurius jhre Seele werden / vnd höret der ſtreit auff dann die Feindfchafft iſt nider gelegt/ vnd alſo beſtehetdas Kind im Fewer ohnewancken , dann Mars thut jhmenichts inchr / fo wol anch Mercurius vnd Saturnus, dani


2

RERVM , CAP. XI. 755 dann fie fennd am indean der Natur Ender da teineturbamehr iſt. Mercurius iſt im Saturno gar rein / er hat teine Gifftmehr davon er im Waſſer /als im Saltze Saturnifonte Ruß machen ,das folder Rhilofophus sot mieraken fo wol auch der Thcologus,daß im Paraduf ein vollkommen Leben ohnewandkery auch ohne einige falſche böre Begierde fien /vnd ein immerwehrender Tagada der Paradyſmenſch helle als ein durchſichtig Glaß fen / in deme die Göttliche Sonne durch und durch ſcheinet / gleich wie ohne das Gold durch und durch rein iſt Mackelayo Pind als JEſuswufte / daß es alles vol fendetwar / fo fibet er unterm Creuße ſtehen ſeine Mutter und Iohannem ſeinen Singer / vnd ſpricht zu ſeiner Mutter : Weib ſihe/ das iſt dein Sohar und zum Zünger : Sihe das ift Deine Mutter d undsalgbald nam ſie der Jünger zu ſich aus Das ift das ſchöne Bilde /wie Chriſtus habedieſe Welt verlaſſen ,als die Menſchliche Ichheit/ und ren wiederambyum Vatter ein gangein Dann er ſabe eine utter nach die fierWelt/vnd ſeinen Sünger/ als ſeinen Petter Hach der eufern Menſchheit von ſeiner Mutu ter her fond ſagte doch zu ſeiner Mutter: Weib / fibe das iſt dein Sohn ich bin nicht mehr dein Sohn nach meiner cufferuomenfchr heitt


DE SIGNATURA heityfte iſt in GottesSohn tranfmutiretwor; den /vnd iſt nicht mehr der Welt / fondern fie lebet Gott : weil du aber noch in der Welt Tenn Tolſt/ſo nim Iohannem , als der noch nicht tranſmutiret ift/ zum Pflager an rond du lo hannes,nimb dieſe Mutter an / und der Yüns ger nam ſie bald zu ſich . Das iſt das Büde der Chriſtlichen Rir. chen auff Erden / dieweil wir armen Heyæ Minder /nichtalſobald gang nach demeuffern Menſcijen tranſnutiret werden 7 fondern måffen auch in Tobt/ vnd verweſen / daß der grim im Fleiſche verwefe vnd der Geiſt in Chriſti Todt ruhe / biß zur allgemeinen ufferſtehung und Tranſmutirung deß euſ feren Menſchen : In deme die Erden de Menſchen ſoll im Himmel tranſmutiret wer , den / vnd das Bilde der Wunder darinnen erſcheinen : Uls befahl er feinem Jüngeri Rich ſeiner Mutter anzunehmen : ſeineMuta ter iſt die Chriſtliche Kirche auff Erden /dar . innen die Kinder Gottes gebohren wers den nach dem Geiſter der ſoll er pflågen / und fie lenten vnnd führen / biß daß die Zahl der Menſchheit auß dem Fleiſche vols alfdann ſoll angehen der fendet werde Geiſtliche Leibt und foll in Cbriftt todti in ſeinem eingehen im Zorn / da er den Zorn in die Liebe tranſmutiret hat / prow biret werden / vnnd das Reich mit der Quali


RER V M , CAP. X3.

237

Qual der Finſternuß von ihme geſchies den werden ; Aber unter dieſer Zeit / ob fchon der Geiſt in Göttlicher trafft trang mutiret / vnd der Geiſt mit der Jungfraws kichen Tauffe getauffetwird / vnd das Bila de Chriſti im janeren angeucht / als Venus Leib in der Liebe: ſo iſt doch deſſen Adam nicht fähig / biß er auch in die tranſmutation Chriſti eingehet/welches im ſterben geſchicht. So ſoll bnter deffen Johannes / als der Lehrer Chriſti an Chriſti ftatt ſich der euf fern Mutter nach dem euffern Menſchen ans nehmen / vnnd die Schäfflein Chriſti mit Chriſti Geiſtwenden und lehren : vnd weiß fet uns fein / wie der euſſer Menſch nicht Gottes Mutter ſen / dann Chriſtus ſcheidet fich von ſeiner euſſeren Mutter / vnd gab ſic Iohanni. Er hatte die ewige Mutter anges fogen / als den Patter der ewigen Gebuhrt. Darumb thun die onrecht/welche die euſſere Mutter Chriſti får Gottes Mutter ehren und anbeten . Die gantze wahre Chriſtens heit iſt Chriſti Mutter / die Chriſtum in fich gebieret / vnnd Johannes i als die Diener Chriſti, ſeynd jhre Pflågamme, die ſich der Mutter Chriſti annehmen / wie Johannes thåte. Er nam ſich der Mutter Chriſti bald an /vnd pflågete jhrer/ als jhr Sohn/nichtals jhrHerz,dann Chriſtus ſprach auch zu jhme: Sibe das iſt deine Mutter / alſo ſollen alle Singer


258 Yånger und Lehrer Chriſti thun /ønd ſich der armen Chriſtenheitannehmen als Sohnemit groter demutgegen der Mutter /jhrmit ernft vnd Fleiſte dienen / fein fåchtig und demátig jhr pflegen y fie mit Chriſti Seift wenden vnd tröſten : nicht wie die Pfaffen zu Babel thuni welche als die fetten reichen Herren / vber fie reiten / und wollen Herrn ober die Muttet Fenu/vnd nur Ehren und fette Bauch in wol, fuft ſuchen /und im Zanct leben , dieſe alle mit. einander /wie ſie dann immer des Nahmens reynd/dieſernd alle nicht Iohanniten , ſonderti feynd die gifftigen Mercurialiſchen Phariſcer/ in welchem eitel Angſt /Marter vnd Quatt ift/daimmer eine eigenſchafft die ander quel let/end anfeindet/vnd får falſch belt : vnd fie rennd doch nur alle auf einer Wurzel / vnd haben affe einen Wilken 7 nur daß eine Farbe nicht gleiſfetwie die ander : Dann Saturnus iſt nit als lupiter,Iupiter iſt nicht als Mars,Mars als derFeroergeiſt18 fewvergeift iſtnit als der Liecht der Sonnen / vnd die Sonn iſt nicht als Venusmit ihrem ſanfften Waſſerquell / und Venus iſt nicht als Mercuriusmit einem Schaller dann ſie iſt fanfft und ſtille / vnd Mercurius lautet und ſchallet/ſo iſt Mercurius nicht als Luna,welche als ein alber Leibl den alfen andern Leib gur offenbahrung gibt. Es iſt je einer anders als der ander / vnd haben nicht eine Eigenſchafft und Pillen /vnd ſeind aper


R E - R V M , CA P. -,X1.

259

-

aber im Centro deß Weſens/als in Luna vnd Saturno,in deß Leibes und der Seelen eigens Schafft alle eines gebackes :alſo ſennd auch die parteviſchen Mercurialiten bnud Baalsdie ner in dieſen eigenſchaften getrennet fie find die Phariſeer / welche Icfum in ſeinen Glies dern örtheilen und verdammen . Sie gancken alle nur omb die Rircher und der armen der laſſenen Mutter Chriſtiwill keiner pflegen , file ſeynd unſinnig im Martialiſchen und Mer curialiſchen jancerond ſeynd nicht Iohanniten, gehen nicht in Chriſti Geiſt zur Thår Chriſti in den Schaaffſtat ein , ſieſenndWolffeidd wen vnd Båeren / auch Füchſe und flüchtige Haſen , die da von der Mutter fliehen und ſie berlaſſen . Ihr herkommen iſt auf Babel da man gancket / grimmet / vnnd da man bmb die Buchſtaben beiffet i ein jeder will Neri vber die Buchſtaben ſeyn / vnd fic fersen . wie er will/nur jhme zu ehren / vnd zum wols luſt dieſer Welt ; Sie betrachten nicht daß die Mutter eineWittib iſt / vnd daß ſie Chris ſtus hat zu pflegen geordnet / wie den lohan nem . Odu wehrte Mütter der Chriſtenheit/laß dieſe Wölffer Båeren vnd Löwen in jhrem Hafenpanir hinlauffen / nimbdich dieſer bofen Thier nicht mehr an 1 nimb Iohannem den der dich die Liebe und Jünger Chriſti an Demutlehrer. Odu wehrte Mutter / biſtu doch


266

D'EstĜN'AT VRA

doch nur eine /warumb laffeftu dich die L8 wen zureiſſen und jerſtücken i Chriſtus iſt dein Mann / dieſe alle find frembdlinger fie gehen dann in deiner Rindlichen liebe einherz und demütigen ſich unter die Mutter / vnd pflegen der als Diener / ſonſt feynd fie alle Wolffer Båeren und reiſſende Löwen , ob jha rer vjel tauſentwehren / ſo iſt keiner nicht ber ſer als der ander : Er gehe dann in der linea Johannis /der fich Chrifti Mutter annahmı einher / vnd pflegen der Mütter mit ernſt in Chriſti Seift hat er den nicht ſo iſt er nit von Chriſto beruffen zum Pfleger der Mutter / ſondern er iſt ein Mercurialiter ,ein Phariſeeri welcheChriftus OtterngezüchteíundSchlan gengerecke hieß /die JLſum creuzigen in reis nen Sliedern . Airo roll uns auch der Philofophus ben Chriſtt Mutter mercken / welche er Iohanni befahlzu pflegen . Er muß auch ein Iohaniter werden / vnd wiſſen daß er mit der Mutter vmbgehet i vnd daß ſein werck in dieſer Welt nicht ganz himliſch wird / er wird nicht das Paradnß alſo offenbaren / daß Gott von An , geſicht zu Angeſicht in ſeinem werck erſcheine und offenbar werde ; Nein / er bleibet in der Mutter /aber das univerſal in der Mutter er , reichet er dann die Mutter Chriſti erreichet das auch /dañ es ward fujhr geſagt: Du biſt die gebenedyte vnter allen Weibern . Alſo kompt


RER Y M , CA P. XI,

261

komptauch der Philoſophus biß zur Beneden . ung in dieſem Jammerthal / daß er kan ſeinen verderbtenLeib benedeyen /das iſt tingiren vn von der Erandheit erledigen biß auf ſein ziel ſeiner höchſtē conſtellation nach Saturno, dars vmb ſoll er ſich fürm Seize hüten / er führet fonſt die turbam ein .Ben dem Bilde Iohannis vnd ChriſtiMutter ſoll er wiſſen /d ; Gottes Reich und dieſer Welt Reich in ſeinem werck jwey find / vnp dz.Gottes Reich in 8 Mutter berſchloſſen liget i als in ſeinem wercker deffen fol er pflegēlönd ein Diener damit ſeyn , nicht ein Herz der Mutter ſondern ein Almoſen . geber / vnd nicht ein Schafſamler vnd Seitz halß7 es ſols auch keiner erlangen noch vnſern ſinn verſtehen / der nichtwill ein Pfleger der Mutter ſeyn . Der Höchſte hat ein Schloß für feinem verſtand der thorheit geleget / daß file blind ſen /biß ſiemůdewird zu ſuchen , ſage ichmit grund der warheit. Vnd als Jeſus dem Iohanni (eine Muts ter befohlen /ſowendet er ſeine begierdewieder in die Mutter Menſchlicher eigenſchafft /vnd ſprach : Mich dürſtet. Ihn dürſtete nach den Gliedern Menſchlicher eigenſchafft /vnd thåte Menſchliches heyl begehren / als die geſund. heit ſeiner Slieder/verſtehet feinerRinder /ſo in jhmeſolten gebohren werden / vnd die Yu den gaben ſeiner Menſchheit Galle vnd ef ſig zu trincken / vyjd als er das koſtet /wolte ers


262

URA

DI SIGNAT

ers nicht trincken . Hier iſt abermal das euſſes re Bild /wie es fen im innerenzugangen , den Rahmen Jeu/als die Liebe Gottes /welche war in die Menſchheit eingangeu und ich einvermähtet dem bärftete in der Liebebegter denach der verderbten Menſchheit /vnd wors te gerne das lautere Waſſer der Menſchheit in ſich ſchmåden , aber der grimme jorn Sot les /welcherwar in Nenſchlicher eigenſchafft

etbrandt 7gab ſich mit der Menſchlichen et genſchafft in den Durſt der Liebebegierde eitt and alsjhn die Liebebegierdekoſtet /wolte ſie ihn nicht trincken /ſondern erſand in jhn , als gang gelaſſen oder fren gegeben / vnd einenges te ſich ganzeffentialiter in forn Gottes i als ein voller Gehorſam / vnd ganz eigenthumb. lich freq ergeben . Daswarnun ein Schrack deß grimmes / daß die Liebe in jhn kamidas von die Prde ergitterte/ond die Felfen gerklo ben / dann der Todt erſchrack alſo fürm Les ben . Vid alhie ſcheidete ſich deß erweckten grimmes Eigenſchafft ins Centrum , als ins erſteprincipium in die Fewerwurzel ein / vnd gieng auß dem Centro in Menſchlicher eigen fchafft nun auff der hunger zur Wiederges . buhrt, auß dem hunger zum tobe / ward ein hunger zum leben : dann die Liebe tingirete den Zorn / daß auf der Sewerbegierde zur finſternlmprellion eineBegierde deß Lebens ward . Nie


R E R V M , CA P. XI. Hie verſtehets recht: Gott der Vatter /der ſein liebes Herz hatte in die Menſchheit eitte gegeben / jhnen ju helffen /den dürftete nach der Menſchheit, als nach ſeinem Nertze od Wor , te der Krafft/vnd die Gottheit in der Menſch heit als das Herz der Vatters dürſtete nach dem Vatter / bnd die Liebe oder Liechts El Fentz /dårſtetenach deß fewers effens : dani in Adam war die fewers oder Seeln Effenis auf der liebeWefenheit/darinnen das para dns ſtund / außgegangen in ein Engnes / vnd war Gott ongehorſam worden : derowegen def Liechts und der Liebe Biſeniz bab We ſen am grünen /das iſt /am vegetabiliſchen Les ben / oder himliſchen grûnen und fühlen der paradufquall /erſtarb/ vnd jridiſchen Welt auffwachete.Alhie führete 8 Datter die Sees le /welche war in ſeinen grim eingangen / vno ſich in ſeinen Zorn offenbahret wieder in die Liebe,als in dfverblichene paradyſbildt ein . Vnd alhie erzitterte die finſtere Welt in to» desſchracke fürm Bewerſchracke / welcher in der Liebe im Tode auffgieng/ als ein Fremos denſchrack /welcher Fremdenſchrack in die ver ſtorbene Leiber der Noffer Ifraëlis ( die auff ben Meiliam hoffeten ) eingieng / als ein Mall Der krafft Gottes /vnd fievom code aufferies cete.DieſerSchrack zerriffe den Vorhang im Tempel / als die Decke Monſis /welche für dem klaren Angeſicht Gottes hing / daß der M Menchi


264

DE SIGNATVRA

Menſch nicht konte effen : vnd derowegen jhmemit einem Opffer vnd Vorbilde dieſes entlichens anblickes /in deffen ſich Gott in der ONenſchheitwieder offenbahrete / dienen mus ſte. Dieſer Schrack zerbrach das Vorbildeim Opffer /und offenbahrete das klare Angeſicht Gottes / vnd einigte die Menſchliche zeitmit Der Ewigkeit. Alleswas die Juden Jeſum von auſſen thåten / das war ein Vorbilde deß innerenz wie es zwiſchen Gott vnd der Menſchheit/ als zwifohen der Ewigkeit und Zeit zugienge. Die Juden gaben Jeſu in ſeinem durft Galt vnd ſig . Dieſe bende Eigenſchafften reynd Mercurius im Sulphur Saturni,als in der Im preſfion /das iſt eben das Bilde der Seelen Eigenſchafft/was ſie in ſich alleine auſſer der andern liebe Geſtaltnuß iſt . Gott gab dieſe Eigenſchafft der Seelen wieder in ſeine Lies 'beiden Todt ins Leben / das verblichene liebe Wefen /welches das Wort Gottes in Na rien Effenz vnd Sahmen hat an ſich genom men /vnd lebendig gemacht in deß Zorns Lis genſchafft in die Seelen Effenz 7als ins Сen trurn der fewer vnd faſtern Welt ein /davon die Seeliſche fewer vnd finſter Welt ein Hoch Frewdenreich paradufleben ward/ vnd allhie ſpottet der Ritter deß Todes und der Höllen / als die finſtere Welt in der See Jen / vnd ſprach : Todt/wo iſt dein Stachel


R ER VM , C A P. XI.C Höllei wo iſt nun dein nun im Menſchen Sieg im Grimme der Gifftquall im auße geſprochenen Wort oder Mercurio ? Es iſt alle alles 'todt. Todt ich bin dir ein Todt Ich bin dir ein Vberwinder y du muſt mic dienen zur Srewdenreich y du rolſt meir Xnecht und Diener fur Fremdenreich reynt du forſt mit deinem Grimme die Flammen der Liebe anzünden / vnd eine orſache defe grünes im Paradne ſeyn . Alſo auch im gleichen geben wir dem Phim lofopho 'unſern Sinn und tieffe Grund in der Natur der das verblichene Weſen der Erden / welches im Tode als im Fluch Gottes verſchloſſen liget / will ſuchen und offenbahren : Es liget jhmeauch die Decke Moyfis dafår es gehöret ein Ernſt dara yu -daß der Vorhang gerreiſſe : / daß er Der Natur Ungeſichte ſehe 1 anders iſt er nicht geſchickt darju / vnd wie es in der Menſchheit Chriſti zwiſchen Gottes Liebe bnb Zorn tft zugangen / vnd die given in eines fennd tranſmutiret worden. Alſo auch in ſeinem Wercke der Natur , der gifftige Mercurius im Sulphur Martis und Saturni gis bet ſein Monden Menftruum als die gröſte Gifft der finſtern Quall / in Venus Eigens ſchafft / wann die Venusnach dem Fewer der Liebe dürftet, ſo gibt Mercurius ſeinen Gifft : in Venüs durft / vnnd Venus durſt gibec, fich ji


266

DE SIGNA TVR A

ſich gantz dem Gifft ein /als ſtärbe file / fiegta betjhr begchrend leben ganzauff davon ents ſtehet die groſſe Finſternuß im philoſophiſche werck, daß die materia ſo ſchwarß wird / als eine Kaaber dann Venus hat ſein leben vbers geben / davon derglang entſtehet:wie auch ben Ehriſto zu ſehen iſt / daß die Sonne jhren fchein verlohren / vnd eine groſſe finſternuf worden / wider den gemeynen lauff der Mas tur : Dann als ſich die jonere Sonne in den Zorn als in die finſternuf; Gottes einergab / Po konte die eufſereSonne /welche jhre krafft vnd glanz von der jnnern / als ein Spiegel der jnnern empfåhet nicht ſcheinen dann jhre Wurzeldavon ſie ſcheinet / war in die fin , ſternuß im loco dieſerWelt eingegangen /vnd svolte die Finſternuß im Fluch Gottes zum Liechtemachen / als den locum dieſer Welt wieder zum Paradoſ . Muio muſte auch die Sonne der cufferen Welt /welche eine Figur der jnnera allweſenden Sonnen iſt / mit ih rem glanzin der Finſternuf ſtille ſtehen / vou Der ſechſten bif in dieneunte Stunde/ das iſt die feit AdamsimSchlaffeida erwarmit der Begierde ins centrum der etuigen Naturals in die Gebuhrt, da ſich die Liebe und Zoru in fivey centra fcheiden /eingangen : vnd wolte di kalte vñ hiizige Fewer probirz /welches in fing / und in jmequalificirte . Alhic find dren Stuns deu nach der drey Zahl / vnd im Srabe drei Tage


RERIVM , CAP.UXI.

267

Tagenach der Zeit /als nach det Menſchheit. Adam als er in Gottes Bilde ſtund/ond we. der Mann noch Weibwar/ fondem bendes / der ſtund 40 Tage im Paradyß ohne wan cken /end als er fiel / ſtund er biß an dritten Tagerals 46 Stunden im Schlaffe/ biß daf jhmeGott das Wcib außjhniemachte oder bawete . Affo muſte Iſrael am Berge Sinai 40 Tage verſuchetwerden , ob ple wolte im gehorfam Gottes vnter Wunder and Tha. ten leben /ond als es nicht ſenn mochter fogab ihnen Gott das Geſetzte ſeines Bundes , als einen Spiegel / deſſen fo im Bunde war ver heiſſen worden / fo gieng die verſuchung deß Leibes 40 Zahr vber fie / daß der Leib mus ſte Manna effen 706 den Menſchen zu rahten Fenivnd alsder Leib auch nichtbeſtehen koiz tert fo fåfrete ſie Jofua durchs Waſſer mit dem Bunde deß Spiegels / da mufte Ifrael deh Bundes in Spiegel der endlichen erfål, lungmit den Opfferen pflegen / biß die feit der wieberbringung eintrat: ſo ſtand der Ritter deb ſtretts 40 Tage in der Waften der ver. ſuchung/ und beſtund den erſta ſtand Adams im Paradn vnd die drei Standen amereus Beder Finſternuß fennd die dren Stunden der verſuchung Chriſti / als jhn der Teuffel verſuchte : Wiederuin fennd die 40 Stun den'tm Grabe Chriſti , die 40 Tage Adams im Paradyßivñ die 40 TageMonfis anffm Berger Mij


DESIGN ATVRA Berge / vnd die vierzig Jahr in der Walteni und die vierzig Tagenach der Aufferſtehung für der Himmelfahrt fennd eben daſſelbe / als jerzt der Nitter hat Adams Stand beſtan den / ſo ward die Seele in Menſchlicher Ei genſchafft jestauch vierrig Tage verſuchet/ob fie nun wolte vom Wort Gottes effen / vnd in gantz gelaffenem Gehorſam ini Willen Gottes leben /vnd fern eine rechte Gleichuuß und Ebenbild der Göttlichen krafft iu der on ? gründlichen Lwigkeit / Nach der Dreyheit der Gottheit . Alſo auch ſollbus der Philofophus inglet chem mercken :/ daß der Zeit Weſen auch in ſolcher Eigenſchafft fteher dann der Menſch iſt auß der zeit Weſen in ein Bildegeſchaffen worden , als ein Uußfug aller Weſen /i ein gantz Bilde vnd gleichuus nach der Zeit vnd Ewigkeit in der Zeit vnd Ewigkeit ein heris ſchende und einſteheder als ein werckzeug deſ groſſen unendlichen Gottes /mit dem er durch undmit ſeinem Geiſt machtewas erwolte. : Nun iſt der Menſch das werckzeug Hot bs/mit dem er ſeine verborgenheit offenbah . ret/ beydes in ſeiner ſelbſt Menſchlichen Ei. genſchafft als im Weſen und Bilde Gottes vnd dann durch den Menſchen / als mit dem Werckzeuge in der Mutter aller Weſen / als im Myfterio magno als in der Seelen der groffen Welt.

Der


RER V M , CAP. XI. 269 Der Menſch hat den gewalt /ſo fer als ein werckzeug Gottes in gehorſam Gottes geheti wie jhn ſein Geiſt führet/daß ermag die Er dē /welche im fluch Gottes ſtehet/in die Benes derung einführen / vnd auß Todes angſt die höchſte Freidenreich in der euflern Mutter / der Gebåhrerin machen / dann er ſelber thuts nicht alleineſein Wille arbeitet mit dem vero ſtande darinnen / vnd fügetnur die compacta juſammen die zuſammen gehören / als da Todt und Leben gegen einander ſtehet i die soll er zuſammen erzen / vund durch eine ſolche, arth in eines bringen i als gleich wie die Zeit vnd Ewigkeit durch und in dem Menſchen Chriſto / und durch ihn allei welche jhren Willen barein ergeben 7 ver einiget. Erwird alles das jenige in ſeinem Wers che ſehen was Gott mit der Menſchheit hat gethan / als er ſie wieder ins univer ſal brachte. / als ins paradu 7 er wird ſehen wie der grim wird die ſchöne Ve nus in ſein ſtachlicht dornicht Weſen vero ſchlingen / Wind,wie ſich die Venus, gantz ein ergibet / vnd wie der Grim in der Ve nus auch erſtirbet und ganz finſter . Vid ſchwarz wird / als ein Rohle Daim all hie liegen der Todt , orgd das Leben beneinander im Tode / als im Gehor . fam . Gottest fie halten ihme bende ſtiller ond . iiij M


170

DE SIGNA TVRA

und faffenden Geift Gottes nun auf/ ond mit imemachen wie er will/ der få brets wieder in den etvigen willen Gottes / darzu ers im an . fang hatte geſchaffen /ein : fo ftehet das weſen wieder am anfange in der ordnung als es Gottſchuff:alleine im verbo fiat,als im Gotts Sichen machen / in feiner Impreſſion muß es ſtehen / biß auff den Scheidtag Gottes i da Gott wird die feit wieder in dicEwigkeit ber . wandeln . Dnd als JEfus den Reich getrunden hats te / vnd ſchmeckete im cu feren den Effig mit Galle vermiſchet / und im innerst in der liebe Eigenſchafft als in der Jungfrawę/den grim . men forn Sottes /fo fprach der ganzeMenſch Chriſtus : Mein Gott tarumb vaſtu mich verlaſſen ? Dann Gottesſprechendes Worti ſtund jetzt in Nenſchlicher eigenſchafft ſtille! po ſchry die newerbohrneWcfenheit / welees che in Adam war erſtorben / vnd in Chrifto wieder lebendig worden mit ſamptderſelben / Mein Gott warumb haftu mich verlaſſen ? dann der Jorn Gottes war durch der Seelen eigenſchafft in das Bilde der Göttlichen wes fenheit eingegangen /und hatte das Bild Gots tes in fich verſchlungen . Jerzt fehren das Bil de in der Creatur der Seelen : Mein Gott dann das warumb haftu mich verlaſſen Menſchliche Bild /das in Abam berblichond su Chriſti Menſchwerdung wieder lebendig ward/


KERVM , CA P. XX

271 w ard /ſolte den grim Gottes in der Feierfees tenden KopfJertretten / ond ſeine Fewers , macht'An Sonne verwandeln / ſo verließ es Buin fegt das ſprechendeWortGottes /ſo fiel es in ſeiner Seelen grim ein / da fåhlete és Gottes forn : dañdas (prechende Wort führ Fet es alſo durch den jorn in 'todt/øn auf dem ſterben ins Solariſche leben Werſtehet die erpis ge Sonne) gleich wie die Persze im Bewer erſtirbet/ond gehet auf demſelben ſterben das Liecht und die krafft , als das groſſe unfäha fende Leber auß i alſo folte vnd muſte auß Chriſti ſterben i auf ſeinem tode die ewige GöttlicheSonneinMenſchlicher eigenfchafft " auffgehen / aber die Selbſtheit Menſchlicher seigenſchafft / als der eigeneWilleder Seelen tu fewersmacht zu lebensber muſtejerztalhic ſterbeurond im Bilde der Liebe erſauffenion das Bilde der Liebe muſte ſich auch in grim den ſterbens einergeben / auffdaf alles in todt einfiele / vnd in Gottes willen ond erbarmen durch den Todt in der Parabyfi quall in der Gelaffenheit auffgienge / daß Gottes Geiſt alleine fen alles in allem . Der Nilfen Auge muſte durch die Liebe ſehen / gleich wie das Liechtauf dem Fewer ſcheinet /ondas Server auf der Finſternuf nimpe jyren 'vrſtand auf der ewigen Begierde. Vnd wie Adam das Lebenbild Gottes ir finſter todes geſtalt verwandelte 7 alfolvera wandelte


wandelte Gott das Ebenbilde auß dem To durch ſeinen Fewergrim wieder ins Lied er jog das gbenbilde wieder auß dem Tod gleich wie eine Blumeauf der wilden Erde wächſet . Alſo auch in gleichem gehet es im philof phiſchen werck zu /Venuswird verlaſſen ipan jhn die dren grimmige Ligenſchaften inſic in grimme einnehmen ihr grinyals Der Tod ! berſchlinget jhr Leben davon verleuret fi die Farbe/vnd wird aber den drey Geſtalten. im grimmeauch ein todi/dann ſie erſäuftmit Todel, als derLodtialſo wird das Leben dem Tode , als dem grimme ein Todt / vnd liegen nun beybeim willen derewigenNaturvalß im verbo fiat,das gehetmit ihnen den Gottlichen Weg auß / auff arth wie es im anfange der Schöpffungwar ins weſen gangen / dann im anfangwar das paraduf als das univerſal offenbar/vnd ſcheinedie Liebe durch den Todt oder Zorn . Alfomuß es wiederwerden , daß Venus das Muge oder ſehen im griñewerde/ alfdann wird auß dem Saturno , Marte und Mercurio ein lupiter.Mars wird gur Souner/ Monden , alſoleuch. bud , Saturnus zum tet Maps mit der Sonnen auf dem Saturno in Lunaauf Venus Auge i vñ ſind alle 7 nureis ner/fo hatder ſtreit ein Ende/vndiſt alles voll bracht/ biß zur aufferſtehung deß Leibes . Dad als Jeſus.Dey Melchgetruncken hatte


RER V M , CA P.

X 1.'

2454

ond geſagt : "Nein Gott/wie haſtitmich vera faffenzjo prach er : Es iſt vollbracht verſtehet das werckMenſchl.erlöſung vñ ſprach ferner ; Patter/ich befehlé-dir meinen Geiſt in deine Hande / vnd neiger fan Saupt und verſcheide alhie hat fich nun dz ganze Leben Chriſti inja Matters begierde/alsanwillen der ewigerias tur einergeben /vnd den willen feiner Schheiti als.denCreatürlich glanzwieder ins ceasuAT als in die erſteMutter darauf die iedliſche Ercaturierbohren warba als ins groffeMytes riuin de leſvigteit einergebeny der Wittebete Selbftheit-muſte ganz an der Natur.Ende wieder eintretten , alſo daß die felbſtheit ganz erſterbe:/ auffdaß Gottes ewiger Wulē und Geiſt in der Menſchheit alles ta allem alleine Teyond thue/baddierereatur hernach nur ſein weitzeug ferubarinnen en alleimethuewaaru woffe 1. vnnd alforſager Sort dcé watter : Wafer chbetelin Chriſti Todt vnd einges hen wieder in ſeinen Willen eingenomanent vnd daß fafches fein konteiro -tingiroteles zuvor , die Menſchheit mit der Gotthere auffridafujhmedte . Neuſchheit irt feinex trafferrein löblicher Geruch bid Opfer feny daini 'aboren ,war der Todt dafür.. hie erbracht die Liebe den Todetud fchloß das feſte Spiegd auf auff daß der ille wieder konnte in Das eingeheni das ver får bei Creatur geiveſen war/ vj


274

DE SIGN AT VRA

vnd alſo müſſen wir jhme auff ſeiner eröffnes ten Straffen alle nachfolgen / triner mag Gottſchawen / cs werde dann zuvor in jhme Gott Menſch / welches in der Glaubensbea gierde geſchicht/vñ alſdann muß der verderb , te wille / ſo im todt ond jorn Gottes begrif fen iſt / vnd in jrrdiſcher effens blåhet / vnd Fruchtjum tode bringet/ganzerſtorben lond in die frenc Gdaffenheit in Gottes willen und erbarmen einfallen : alſdann iſt der eige. Hemillemit und in Chriſto an der Natur En . de im groffen Myfterio Gottes /als in Gottes hånde: Gottes hånde rennd die ewige Begier : de/ oder der ewigeWille / welcher ontvandel: bar iſt. Alfoftirbet derwille der Creatürli, chen felbſthetier gehet ganz ins Nichts auff Dongen er jhmenichts mehr/ſondern Gott febe. Duo alio gebets auch im Philoſophiſchen werd wann der Runftler hat invor groffe under geſeheu /welcheder Creatürliche vnd natürlich 03itle in trafft Venus hat gewåra det/da er vermennet er wehrenahedarbem so ſtirbet ihme erft die Natur in ſeinem wercker und wird ihme jur finſtern Nacht es målſen fich aller geſtalte i Ligenſchafft und Nacht auß ihrem Centro aufgeben / vnd an der Nas tursende fallen /es gibet fich alles fren /als ein todes Weſent es iſt teia verbringen mehr al das es theilet ſich alles in der Cronen in taufent zahl : Soifts alfdaun wieder im Myſterio


R ER V M , CAP. XI.

275

Myfterio,an der Natur Lnde/wie es war ehe es ins Geſchopff eintrat / verſtehet die effen tjaliſche Begierde als der außgeſprochene Mercurius/der muß alſo wieder ans Ende ſeis ner Selbſtheit gehen /vñ ins ſprechendeWort fich ergeben . Das leibliche Weſen bleibet im Centro der vier Elementen ſtehen / biß zum Gerichte Gottes /welches anjezo in dem ſter ben im Centro Solis ſtehet i als in der compt &tion Veneris ondMercurii/welche compaction im Todegang in eines fält als in einer kraft lovis, als ins Centrum der Freyheit, dann als hieverlifchet die Begierde zu kalte und higer Aller jridiſcher Wille vnd Begierde der kis geuſchafften erftirbet/ or iſt kein hungermehr nach jradiſcher oder todes Eigenſchafft .

CAPVT XII. Bon der Riebenden Geſtalt im Reiche der Mutter /wic das Riebende Reid /als das Reich der Sonnen /wieder eröffner und lebendig gemacht werder im Gleichuuf 9 :yon Chriſti Hüfferſtehung dargeſtellet.

Ls Menſchlicher eigenſchaftiſt geſtorben /ſo iſt uns nichtalſo zugedencken / daß ex ſen nach ſeiner ſeeliſchen Creatur geſtorben / vielweni. ger nach der Gottheit/ auch nicht in der him . Archen Wcfenheit/ und in der himlifchen Tin curberblichen /das kan nicht fewn / alleineder Selbſtheit / als der euſſeren Weltwille und Reg N vij


TVRA DE SIGNA 276 Regiment /welche im Menſchen herzichete, dem eigenen willen vnd eigenen kräfften der Creatur felbftheit/darinnen der Menſch Gott vngehorſam wpardi dengaber ganzins Vat: ters Hånde als ins Lnde der Natur in das groſte Myſterium def: Patters : Nicht daß es Jolte todtfenn fondern daß Gottes Geift dars innen alleine das Leben fen / dy in Chriftiper fon das Göttliche Regiment ſen /daß der ewis ge Patter in ſeiner Bildnuf, mit ſeinen ewi. gen Geiſte regiere und richte / darumb hat Goit beſchloſſen das letzteGerichte durch die ſen Ykſum zu halten .So thuts nun nicht af leine die Creatur Chriſti/ ſondern Gott in ſeis nem Lbenbilde durch die Creatur im Regt mehi feines ewigen Seiftes allet drehen prin cipien , welcher alles Wefen Leben ondore

3

giment iſt / in jedem dinge nach ſeiner Ligens ſchafft / vnd alſo verſtehet ons i als Chriſtus 1 geſtorben am Treurze / fo iſt nichtder Rahme SEjusmit geſtorben / welcher den Tode ser : brach / und mit der Liebe:das auſgeſprochene Wort / als die formeder Gottheit / als das geformbte Wort i als die Seele tiñgirtfe. Nein , das kan nicht ſeyn / die Ewigteit ftir . betnicht alleine das auſgeſprochener welches wieder in die Begierde deß ſprechens/als im fiar ſtehet / das verwandelt fichin feinem ere genen ſprechen , als in der engeney Begierde 2140 fahret ſeinen engenen Wall in eine andere forin


RERVM ; CAP. XIL 277 Form vnd Quall ein , als es das ſprechende Wort hat in eine Form vnd Quall geſpro. chen / nndmit dem yerbo fiat in eineFormige ftaltnng und Willen geſtellet i als Lucifer mit ſeinem Ronighichen . Trohne / vnd auch Adam , ſolches gethan haben /bafie bendeauß der Gelaſſenheit in die ſelbſtheit eingiengen : das Merckzeugwolte der Mefter feyn / daß cufTere würckende und fühlende Leben / dar ingen der Zorn Gottes.brændte , das ſtarb gantz ab./ nicht daß es fey ein Nichts wors den / ſondern es fiel ins.Nichts als in Gots in.Gottes Würckenvnd füh. tes Willen lengganzvon der eufſeren Weltwillen wels chen bak vnd gktift.ab alfo dj er nit mehr der Welt , als dem Geſtirne im Sude der vier Llementen lebete ſondern deß ewigen Dats ters.Natur im Sude deß reinen Göttlichen Elements / das Leben der cuffern Welt ſtarb . Alſo fiel zu hand,das réchte Menſcha liche Leben wieder in den orth ein / darauß es Adam hatte aufgeführet i als ins på radnjidarvon Chriftus zum Schecher Tag , te : Neutwirftu mit inir im Paradni-feyn . Es fiel in Adams ſterben , als er dem på radyß abſtarb / ein / und gráhnete in A als eine neme Creatur auf damis ſterben

3

Der alten quj3 / gleich wie der Salm auf dem Rorne 2 vnnd ſolches in Geivalt 000 Rrafft deß ſprechenden Wortes ? welches


278

DE SIG NÅ TVR Å

welches war auß gnaden / wieder in die bere blichene himliſche Weſenheit deſ Menſchen , mit febendiger Mefenheit eingangen /vnd fich 'ins Centrum der ſeeliſchen Natur/ fo wol im grimmedef Zorns vnd Codes im Fleiſch eins gegeben / vnd den Zorn in die Liebe verwan , delt/ond das verderbte Blut im Zoryemit der Ltebe tingiret. Die Göttliche Tinctur tingite te die Menſchliche/die Göttliche Sonne trat tot die Menſchliche ein , die Gottliche Sonne in Adams Macht /als in Adams Schlaaff ein Sottes Sonnemit dem Namen ejus trat mit Adams Seele und Menſchheit in der Perſon Chriſti in Todt / verſtehet in A dams tobtein . Da Chriſtus ftarb / fo ſtarb Adam feiner Schheit in Chriſti codtmit : der Nahme,Iklus war in Chriſto , in Adams Menſchheitder Schlangentredter : Chriſtus 'gieng ein in das Bilde dem erſten Adams/ alſo daß der erſte Abam in der Menſchheit Chrifti derſelbe Chriſtus vnnd Schlangen . tred terward / wol nichtin derſelben Creaturi aber in derſelben Seelen und Leibes Eigens ſchafft. Der erſte Adam fiel nider im ſchlaff als in onmacht der Göttlichen Welt / vnd ſtarb im Tode deſ Todes : der ander Adam gieng in Todt deſ Todes eiu / vnd nach dem Tod des Todes in ſich als in AdamsMenſch . heit gefangen : Erward dem Todt ein Todi und führete das Leben in die ewige frenheit aus


R ER V M , CAP. XLI.

279

auf dem Codeauf . Er ſtund in Göttlicher Pilmacht in den erſten Adamswefen auff Gottes Geiſt in dem fprechenden ewigen Wort fährete Adam in Chriſti Menſchheit auf dem fode auß . Adam ſtund in Chris ftiMenſchheit auff/und alle Rinder Adams/ fo Chriſti Retch theilhafftig werden ſtehen afle in Chriſto auffalle in Chriſti Fleiſch und Blue/ Seel vnd cift/aber ein jeder in ſeiner hiegehabten / vnd in Chrifti todt geſtorbenen ereatur. Ein jeder iſt ein ſonderlicher Zweig , aber nur ein einigen Baum / der ut Chris ſtus in Adam / vnd Ådam in Chriſto / nur einer nicht zween / nur ein Chriſtus in allen Chriſten .Alſo mag ich ſagen /ſo ich in Chriſto der Welt abgeſtorben bin : Ich bin derſelbe Chriſtus / als ein Zweig ein ſelben Baume. Pildieweil ich aber in dem eufferen Menſchen noch in meiner Schheit lebe i ſo muß ich auch mit dem euſſern Menſchen in Chrifti tob ſters ben /ond ju jhme auffſtehen vnd leben . So les be ich nun jetztmit dem Willen der Glaubens im Gemåhte in Chriſto /ond bin ein Chriſtin Willen deß Gemühts in der Begierde deß Glanbens 1 und nehme Chriſtum in meinen Willen mit ſeiner Menſchheit einjonowerffe .meinen Willen mit ſeinem Todt ein / po iſt mein inwendiger Menſch in Chriſti tobtmit jhme geſtorben /vnd lebet nichtmehr der. Ich . heit ſondern big in jhmegelaſſen und lige in feinem


28

DE SAGNAT YRA

feinem Todebegraben ;weil er aber iſt in Sot tes willen aufferſtanden , ſo lebe ich in ſeiner Aufferſtehung in jome / aber meine jridiſch keit in jhrer Schheit lebet der jridiſchen Welt biß ſie auch der Scheit abftirbet /vnd ganzin die Gelaſſenheit und Verweſenheit eingeheti alfdann wird fie Chriſtus durch meinen juts neren Menſchen /der jezo in jhme lebet / auff weden : Gleich wie er iſt aufferſtanden von den Todten / alſo ſoll auch ich / der ich in jhme follder jrrdifchkeit abſterben in jhme / als in meinem erſten Vatter Adam / in dem Nah men Iefur als ein Chriſt/ in deme Chriſtus auffſtehe:mein in Sünden verdorreter Zweig am Baume.foll in dem Nahmen Jeſu krafft ond, rafft fum Leben bekommen in Ihmeals in meinem ſtainer welcher ein Herzund krafft in meinem Datter Adam iſtworden ſoll und werde ich mit meiner Menſchheit gråhnen , und Früchte zum lobe Gottes bringen :Mein Willengeiſt der anjerzo in Chriſti Menſch heit iſt/vnd in Chriſti Geiſt lebet / der foli in Chriſti krafft dem dürren Baum Safft ges ben / daß er am jüngften Tage im ſchall der Poſaunen deß Göttlichen Halles in Chriſti Trimme/welches auch meine ſtimmein seinem Balliſt /wieder aufferſtehen / vnd im Baume Chriſto, als im Paradıb grünen /in mir ſelber wird das Paradyß feyn /alles was Gott der Patter hatund iſt das ſoll in mir erſcheinen , Als


RERVM ,GAP. XLI. als eine Form oder. Bilde der Göttlichen Welt Weſen / alle Farben / Krafft vnd. Tas gendt/ſeiner ewigen Weißheit / follen in ond an mir / als an ſeinem Ebenbilde offenbaht fenn / ich ſoll die Offenbahrung der Geiſtli chen Göttlichen Welt renn / vnd ein Wercks jeug des Geiſtes Gottes / darinnen er mit jhmeſelber / mit dieſem Nalle der ich ſelber bin / als mit ſeiner Signatur ſpielet : Ich ſoll ſein Inſtrument vnd Seitenſpiel ſeines auß geſprochenen Worts vnd Halles feyn / vnd nicht alleine ich ſondern alle meineMitglie. der in dem herzlichen zugerichten Inſtrument Gottes /wir ſind alle Senten in ſeinem frew dinſpiel der Seift ſeines Mundes iſt der vn . ſere Senten ſeine ſtimmeſchläget. Dnd Darumb iſt Gott Menſch worden / daß er fein herrlich Inſtrument / welches er ju ſeinem Lobemachete/welches jhmever darb/ond nicht nach ſeiner Freiden vnd ließe Begierde wolte klingen / wiederzu recht brachte / vnd den rechten liebe Sall wies der in die Senten ,ejuführte wieder in ons

iſt der worden der ich bin ingeführet , deme gemacht das er iſt alſo mag ich ſau gen /daſz ich in meiner gelaſſenheit in ihn ſeine Poſaune und Stimme ſeines Juſtruments vnd Gottlichen Halles bin > Deffen erfrewe


292

DE SIGNATYRA

ich mich nur in aften meinen Mitfenten und Stimmen /welche neben mir i als ein ewiges Werck ins lob Gottes gerichtet ſeyn . Alfowiſſets nun meine lieben Mitſtimmen im lobe Gottes/auff ond ik ervrem hall fchalle ich mit meiner im Geiſt geſchlagenen Stry's te1 /ond halle alſo in euchidas alleswas IL ſus durch den Chriſtum í als durch ſeine und meine Menſchheit gethan hat / das thut er noch heute in mir / vnd in allen meinen Mit gliedern : Er iſt meiner Ichheit in ſeinem To. de abgeſtorben / und ich ſterbe auch meiner Ichheit in ſeinem Tode ab / er iſt ſeiner Ges laſenheitin Gottſeinem Vatter einergeben , und Gott fein Patter hat ihn mit dem Geiſt feines Mundes in jhme auffertecket zum Röniglichen Bilde nach der herligen Dreis heit dargeſteffet/durch undmit welchem Gott alle ding im loco dieſer Welt richten will. Alſo hat auch Gott meinen Geiſt und Seel durch ſeinen Geiſt in dem groſſen Nahmen JEfu/ indem Chriftus in ihme aufferwecket: alſo daß ich in meiner gelaffenheit in jhmenit darff fferben /dann er iſt mir vnd für mich gc. ſtorben /ſem todt in dem er iſt vom tobe auff erſtanden iſtmein erpig Leben worden ſo les be ich nun in ſeinem toberals ein Sterbender/ und iſt doch kein todtmehr in jhmer ſondern alſo ſterbe ich meiner Schheit und Sünden in ihme ab: Rintemalmeine Begierde und Wille aus


R.E.R.V.M , CA P. XII.

aufmeiner Schheit in jhr eindringet/ſofterbe ich täglich meiner Schheit/biß ich dermal eins das Zielmeiner Ichheitwerde erreichen /ond meine Schheitmit dem jrediſchen Willen vnd Begierde der Ichheit ganzerſterben ,alfdann fol mein Ichheit und alles was an mir iſt das fich Felber ſuchet ond liebet / in todt Chris ſti,als is die erſteMutter /darauf mich Gott ſchuff einfaden / vnd folmein Schheit ein Nichts werden , ſo liget alfidann meine Sche beit in Chriſti todt in der gelaſſenheit als ein werctzeug Gottes / der mache jhmealfdann ein Juſtrumcntdarauf was erwill. Weil aber meine Seele und Geiſt anjero in ſeiner Aufferſtehung lebet/und fein hall in mir iſt/nach der gelaſſenheit in jhn / wie S. Paulus ſagt : PaſerWandel iſt im Himmel, Dannen wirwarten deß Neylandes ISO Chriftustſo ſol auch ſein hall / der in mir iſt / nach deme ichs nach meiner Selbſtheit nicht mehr bin /ſondern er alleinerauchmeinen ges ſtorbenen Leib, den ich in jhmeverlafe/auff weckcn /ond in ſeiy erſtes Bilde/ darju er ihn ſchuffiſtellen . Alfo lebe ich anjetzo in Gott / vnd meine Schheitweis es nicht / dann fie lebet'nichtin Gott / ſondern in ſich ſelber : Gott iſt wol in jhr aber ſie ergreiffet ihn nicht / vnd verdecket das Perlein /das ich in Chriſto bin : Nicht ich ſondern er in ſeiner Menſchheit / in meiner Crea


1984

DESIGNATVRA

Creature in jhme ſelber : vnd alſo rede und ſchreibe ich vom groſſen Myfterio aller Wes “ fen / nicht daß ichs in meiner Schheit hätte ! ergriffen , ſondern er ſchläget meine Signatur in meiner Begierde / welche in jhr eindrin . getwie er will. Ich bin mir bekant/ aber nicht in meiner Schheit 7 fondern in ſeinem Spic. gel / welchen er auf gnaden in mich ftelleti meine Ichheit dadurch in jhn / als in die Ses 1 laſſenheit zu locken . Vnd alſo wirds euch ties ben Brüder /tvieder auf ſeinem Spiegel i den er durch meinen Begriff in jhme euch fürges ſtellet /als ſeinen Werckzeug dargeſtellet. ju im Philofopiſchen Alſo gehet es auch gu werck / Sulphur, Mercurius vnd Sal iſt durch den Fluch Gottes / in Teine Selbſtheit , als in ein eigen Würcken und Leben gerretten . Eswürcket alles im Fluche und Zorne Gots tes nach der erſten Principii Eigenſchafft fo nicht Gott hätte die Sonner als eine Natur , Gott der euſſeren ſichtbaren Welt darein geſtellet /welche alles würckende Leben / alles was wächſt vnd Rich råget/ tingiret , ſowehre alles in der finſtern todes Impreſlion / als in

Abgrund der Höllen . Soll aber nun etwas von diefer Selbſt heit als vom grimmen Todt erloſet/ vndwie , der ins univerſal gebracht werden / als in die höchſte vollkommenheit / ſo muß es feiner Schheit ganz erſterben und in die Stille als


RE: R V M , CA P. XII. als in Tode der Gelaſſenheit / ander Natue Ende gehen /Marsmuß die fewers und grimo mes Macht gar verlieren / fo wol Mercurius fein Sifftleben . Saturnus muß ihme ſelber ein todt werden , alſo daß der Artiſta nichts fihet als die groſſe finſternuß (o erſcheinet alfdang das Liecht in der gelaſſenheit / dann 6. Jos hannes faget : Das Liecht ſcheinet in der Sinſternuß/ vnd die Zinſternuß hats nicht er . griffen , das iſt in ſhrer Selbſtheit, als in en genem willen vnd würcken kan ſie das nicht ergreiffen / aber in der gelaſſenheit ſcheinet, das Nichts als die frenheit Gottes darin . nen / dan das Richts / macht ſich in ſeiner Luſt auß der Frenheit in der Sinſternuß deß Todes offenbar / dann das Nichts will nicht ein Nichts feyn / vnd kan nicht ein Nichts fern 1 rokan ſichs auch anders nit offenbaren als nach der Frenenluſt eigenſchafft / das iſt nun fir, und in jmeauch als ein Nichts dann es iſt keineturba darinnen /der engene Wille bad bunger iſt todt und im Nichts / vnd die luſt der ewigen Frenheit wird ſein leben /ſo ſich danu nun das höchſte wefen ein malbewegeti und iſt ein ſichtbar greifflich weſen eingangen / ſo figuriret es daſſelbeweſen /ſo es wieder auſ ſeiner ſelbſtheit aufgehet ins Nichts /wieder in ein ſolch weſen / wie es für den Zeiten der weltwar /weil abar das verbum fiat noch heu . te im ſchaffen def; corporlichen weſens ſtehet! ro


286

DESIGN ATVKA

fo machtswieder ein fires vollkommenes muca fen / als ſolches in philoſophiſchen werck ges fchicht/da ein new Leben auf dem Tode auff ſtehet/gleich wie uns Gott in Chriſto in jhme aufferwecket/ſo mir der Schheit abſterben /on uns in jhn gåntzlich einlaſſen . atro auch wann der auſgeſprochene Mere curius im Sulphur Saturni ſeine Selbſtheit in Venerem vergibt/ſo tranſmutiret jhn das ver bum fiatwieder in ein Weſen nach der luſt der Freyheit. Der Codt ſtehet in einem newen Leibe auß der Finſternuf deßtodes auff in weiffer fchoner Farbe : aber gleich wie ein ver , borgener glanz/ daman die Farbe nichtrecht erkennen tan i alſo lange biß fichs reſolviret, und diemateria wieder begehrentwird ſo ges het im Centro Saturnus in lovis und Veneris eigenſchafft , die Sonne in allen fichen Ges ſtalten auff das iſt im verbo fiat , gleich als einenewe Schöpffung / ond lauffen aller fies ben Geſtalte begierde in Solis glanz/ als in dieweiſſeund rohte farbe / vom Fewer vnd Liecht/das iſt die Majeſtätiſche . Dito-wie Chriſtus nach ſeiner Aufferſtes hung vierzig Tage im Myſterio aller drener Principien zugleich wandelte in der Eigen ſchafft deß erſten Adams nach ſeinerSchopf fung für feinem ſchlaffer und für ſeiner Neval vnd ſich ſeine Jünger ließ in ſeiner hiegehab ten Eigenſchafft von der euſſern Welt ſehent bud


RER V M , CA P. XII.

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und mit jhnen alle / ond fein angenommene Menſchheit ſehen ließ / daß er dieſelbe mit nichten abgelegethatte, alſo ſolt uns der Arti fta verſtehen , daß im Philoſophiſchen wercke mit nichten die erſtemateria vergehet/ſonderin fie gehet in todt jhres lebens / jhrer gemeyner Engenſchafft / vnd ſtirbet im Fluch Gottes / und ſtehet aber in jhrem gehabten weſen /daß fie fürm Fluch Gottes war wieder auff I dere fluch Jerbrichtnur darinnen / das erſte leben ſtehet darinnen wieder auff/ond darumb iſts fir / vnd beſtehet im Fewer i dann es iſt dern Regiment der vier Elementen abgeſtorben , und lebet in der fünfften Effenz / nicht das fle daſſelbe Leben haber ſondern ſie ſtehet dar innen ſtiller aber der Scilt der newerbohrnen Weſens iſt mit ſeinem grünen ein vegetabi liſch leben darinnen / ſein glanzſtehet Darins nen / er fenget den erſten Adam in der Ons ſchuld an /der ſtunde auch in ſolcher Vollkom . menheit / und wic Chriſtus vnſer berderbte Menſchheit/ in welcher der Mercurius war jis Gifftworden , mit dem himliſchen Blute der ewigen Göttlichen Jungfrawſchafft ond wes fenheit tingirete.Davor die Menſchliche felbſts beit im giffteerſtarb/ond das gelaſſene Eeberg wieder auffgieng . Ulfo erftirbet auch der gifftige Mercurialiſche ,Marțialiſche vad Sa turniniſche Wille und Begierde / im Blut Vencris im Philoſophiſchen werdk / vnd gehet mita AR


283

DE SIGN ATVRA

miteinander in Todt/vnd ſtehen miteinander in einer Liebe in einem willen auff / darumb ſoll der Artiſta auff die Tincturmercken : Sie iſt edler im Menſchlichen brauche in dieſem Sammerthal als der Leib , der in der Tinctur aufſtehet/dann der Geiſt iſt das Leben , der Leib iſt nur eine Figur deſ Lebens/ſo iſt das Blut ein Schånſt deß Geiſtes / das ſoll der Artiſta wolmercken /im Blutdeß Jünglings / wann ſich ſeine Perle in die dren Mörder ein . ergibt/daß ſie ihr Blutin vndmit deſ Jüngs ( ings vergeuffet i dader Ritter in derWollen ſtehet / vnd die Menſchliche felbftheit vbergi betida fich derweiſſe Löwe auf ſeinem Ro finfarben Thier leffet ſehen : Aida liget das Henk der Pranckheit / vnd der Todtdes To des . Der Leib wird im Blut der Liebe im Tode reſolviret,auß der jrrdiſchen in einehim . liſchen . Die Tinctur gibet fich in neten Leib ein /ond verleffet hernach /wann der Leib in Solis glanß auffgehet / auch jhren Millen 1 file ergibet ſich dem Leibe ganiz ein in ſeine er feniz / und wird ſeine Zierheit / Glanz vnd Farbe/ welche der Artiſta niñermehr ſcheiden kan / dann ſie ſeynd miteinander in der fünff ten Lentz als im Myfterio deß verbi fiat,vub ſtehenju Gottes bewegung deß endtlichen Scheid - tags in dieſer Zeit zu ſeiner ſelbſt of fenbahrung/zu ſeiner Lhrevnd Wunderthat: hernach aber nach dieſer Zeit zur Chriſtallis ſchen


RER Y M , CA P. XII.

289 .

fchen Welt in dem glaſſernen Meer får dem Stueldeß alten in Apocalypſi. Kurge Summa deß Philoſophiſchen Wercks .

EmLeſermochteouſerSinn ganz ſchwer fürfallen / in demewir alſo weitläufftig gehen /vnd Chriſtum darunter anzeigen / deſo ſen ſoll ſich keiner verwundern / wir ſuchen nicht Golb noch feitlich Gut earmitte / vnd treiben nicht den Menſchen in vergebenen Vorwitz : Wir reden nur mitden Kindern die Gott darfu erwehlet hat , dann die Zeit iſt gebohren / da das verlorne wider funden werde : aber nicht alleine das univerſal zum Leibe dieſer Welt / fondern auch das gue Seelen . Der Proces iſt in allen benden gar kurz! und iſt nur einer Engenſchafft / das verhelt fich alſo : Der Baum iſt außgetheilet in fies ben Geſtalten ( verſtehet das Leben .) Nun iſt der fluch Gottes in die 7 Geſtaltekomment alſo ſeynd fie im ftreit und wiederwillen / vnd Eråncket ja cine Seſtalt die ander , und mogen nimmer eines werden ſie gehen den alle ſieben in Todt und Sterben deß engenen Willens ab: Nun mag das nicht geſchehen /es komme dann ein Todt in fie / der hnen allen den Willen breche 1 und ihnen ein Todt ſey / gleich Nij


DE SIGNATVRA gleich ivie die Gottheit in Chriſto der Menſch lichen ſelbſtheit / vnd die ſieben Geſtalten im Menſchlichen leben ein todt war / vnd war jhnen Doch zum leben kommen : Alſo iſt dieſes auch der Menſchliche wille war in Chriſto in die ewige Sonn /als in die Gelaſſenheit in Gott verwandelt. Alſo müſſen ſich die Philo fophiſchen wercke alle Geſtalte in ein / als in Solverwandeln 7 auß ſieben muß eines wers) den / vnd bleibet doch in ſieben / aber in einer Begierde / Då eine jede Geſtalt der andern in liebe begehret/ſo iſt kein ſtreitmehr. Darumb dende der Artiſta riury wie er dem Todemit demreinen Leben den Todt gebe / und wie er das geſtorbene vnd verblichene Leben / wela ches himliſch öft / vnd im fluch Sottes gefan gen vnd verborgen ſtehet/møge auffwecken ! daß es die Fewerſeele wieder in ſich nehmer ſo ers nur foweit bringet/fo hats (ein engen mas. chen in fich Wann die Jungfraw jhren Bräutigami der jhr meinendig ward tvieder annimpt / fo ift er geſchickt darzu / anders gar in keinem wege nicht anders iſt alles vmbfonſt : es iſt auch kein anderemuglichkeit / Dém himlifehen Bilde nach Gottes gleichnuſ jm IRenſchen mochte nichtgerahten werden nach demedie Fewerſeel in jhre Selbſtheit eingieng ſo füh. retedann Gottes Geiſt ſich ſelber in das vers blichene Bild / als in die himliſche Wefenheitt

yond


RERVM , GAI. XII; 291 und gebe ſich mit demſelben in jhme auffges weckten Bilde in das Seelifche fewer ein als im grim deß Todes / vnd würde dem Todeein Todt als dem grimmen Zorn Gottes/daß er in der Liebe im Blut der himliſchen Weſents beit erfoffe : Vnd ob tol kein abtrennen ſenia möchte auch kein ſterben / ſowar es doch ein ſterben der Grimmes / daß der Grim in eine Frewde und Liebe verwandeltwürde . Alſo iſt auch deß Artiſten werck durchauß nichts anders/ dann der Menſch iſt auf allenWes fen / auf Nimmel und Erden geſchaffen wor. den /als er aber gantz jrrdiſch ward / und der Fluch vber jhn gieng / ſo gieng auch der Fluch ober das jridiſche Wefen /darauf der Menſch war . Alfoward dem Menſchen der Himmel verſchloſſen /vndward auch der Himmel in der Erden /in Metallen /Båumen und Rräutern in den Menſchen Speiſe / vndwas zu ſeiner gierheit und ſpiel gehörte/verſchloſſen . Die Seele der Erden als die Engenſchafft

*

vom Fewer deß erſten principii iſt in ihrer felbſtheit, als in Gottes jorn eingangen / nun ſtehet der Himmel in jhr verborgen , ſo ſoll der Artiſta in feinern werck die Seel im Sluche und den Simmelwieder in eines bringen , er muß die Seele wieder in Nimmel einführen / oder iſt anders keinemöglichkeit/ſo kan er nun die Seele in jhrer boßheit nicht in Himmel bringen , dann ſie will nicht ſo muß er den Himmel Nij


292

DE SIGNATVRA'

Nimmel in die Seele einführen /vnd den Him . inel der Seelen gang einergeben /daß die Sets le vom Himmel effe 7 fie wjll oder will nicht, ſo muß der Himmel in derSeelen als wie todt werden , alſo daſ dieSeele deß nicht kan loß werden /wie hefftig ſie ſich darüber ergårnet biſz ſie ſich darüber verweget in jhrem grim me/ vndmit der Begierde in Himmel , als in das verblicheneweſen einführet/ vnd willdas ermorden i gleich wie die Juden Chriſtum vnd ſie alſo mit jhrer Begierde in das verbli cheue Bilder als ins himliſche Weſen einfüh . ret/ ſo felt das Bilde deß himliſchen Weſens dem Morder in ſeinen Rachen . Alſo gibet Das himliſche Weſen ſeine Begierde in den Mörder ein , ſo erſchrickt der Mörder fürm liebeLeben /vnd führet im ſchracke in der him . lifchen Weſenheit auff. Alſo empfåhet das verblichene Weſen wieder den Sewerſchrack in ſich / vnd einengnet ſich ganzins Fewerles ben /ſo muß das Ferver in der Liebe vñ ſanfft. muth brennen / vnd ſein recht im Centro ver laffen : gleich als wie das Liecht auß dem Fewer ſcheinet / alſo und nicht anders krieget das himliſche Weſen ſein Leben / vnd wie ein Fewer ein Enſen durchglüet / daß es fihet als were es eitel Fewer / vnd iſts auch , aber das Lyſen behelt doch ſein fubftantz , alſo wird auch das verblicheneWeſen als der Simmel in der gifftigen Mercurialiſchen ,Martialiſchen Sewers


R ER V M , CA P. XII.

" 293 Fewerſeele offenbar / vnd machet auß ſieben Willen nur einen / und bleiben doch ſieben / aber die Feindſchafft håret auff . Alſo iſt diß ein univerſal,welches auch den Wiederwillen aller Kranckheit im Menſchlichen Cörper in einen Willen tranſmutiret , daß das wüh ten und ſtechen / als die ſieben Geſtalten des Lebens in ihrer Feindſchafft einig werden po höret der hunger der Kranckheit auffi vnd iſt der Proces zum univerſal wie forne gemel detworden : Eine klare andeutung zu mels den iſt nicht mein fürhaben / es iſt klar gee aug. Wer nicht will einen newen in Gott gebohrnen Menſchen dadurch ſuchen / vnd fich ſelber darzu machen / der laſſe meine Schrifften mit frieden . Ich habe demſelben Sucher nichts geſchries ben /er mag auch vnſern Sinn nicht gånizlich ergreiffen : vnd wie er ſich auch immer vbeti er gehe dann in die Gelaſſenheit in Chriſto ein i alda mag er den Geiſt dezuniverſals er greiffen /anders iſts alles vmbſonſt/vndwols len den Vorwitz gewarnet haben , daß er ſich nur nicht vergafferer richtet auff dieſem Wes ge gar nichts auß / er trådte dann ſelbſt dar ein /ſowirdsjhmeoffenbahr ohne viel ſucheur dann der Weg iſt Rindiſch .

N

jij

CA:


DE SIG -NAT V RA CA PVT XIII . Von desGeiftes vnd Córpers Widerwillen / vndvon . ſeiner Eur vnd Herlung,

EInjder Corper iſt an ihm ſelber ein ſtumi vnd als todt ding oder weſen : Er iſt nur eine offenbarung den Geiſtes der im Corper ift : Der Geiſt ſigniret ſich mit dem Eorper / was der Geiſt in fich iſt im vnbegreiffli chen würcken / das iſt der Corper im begreiff lichen und ſichtlichen. Es iſt je eine Geſtalt . bnter den fieben Geſtalte derNatur die obris . ſte/die andern hangen derſelben an / vnd geben jhre Mitzeichen 1 nach dem einejede in der Effenz ſtarck iſt / vndwie die Geſtalten injha rer ordnung in jedem dingeſtehen , alſo figuris ren ſie das corpus,ein jedes ding ond Creatur in ſeinem Geſchlechte /das iſt die offenbarung Göttlicher Weifheit in dem außgeſproches nen Wortauf Liebe und Zorn : Rein ding iſt, es hat ſeine Seele nach ſeiner engenſchafft in ſich / vnd die Seele iſt ein Xorn fu einem , andern Corper, Alles was lebet vndwächſeti. das hat ſeinen Sahmer in fich Gott hat alle ding in fein Wort gefaſſet und außgeſpre chen in eine form / wie ſich derWille in der Begierde hat gefaffet/daß auſgeſprochene iſt ein Model det ſprechenden / vnd hat ibieder das ſprechen in fich / daſſelbe ſprechen iſt ein

Sah


KERVM, CAP. XIII.

h

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Sahmezu einer andern Bildnuß nach der er: ſten : dann bende würcken / als das ſprechen , de und das auſgeſprochene. Das ſprechende in ſich ſelber als in der ewigkeit/ vnd das auß gefprochene auch in ſich ſelber 7 als in der Zeit, das ſprechende iſt der Meiſter/ und das auf. geſprocheneiſt das Werckzeug : Das ſpres chende macht die Natur der Livigkeit / vnd das aufgeſprochene macht die Natur der Zeit/ein jedes macht in ſeiner faſſung zwoi genſchafften /als Liecht und finſternuf/dar innen ſtehetdas Element aller Weſen i wela ches ſich in dem auſgeſprochenen in vier Ele : menta (cheidet, aber im ſprechenden nur eines iſt : das Elementift in fich ſelber weder heiß noch kalt/auch nicht trucken oder naß ſondern iſt eine luſtı als ein begehrender wille/ darina nen die Göttliche Weiſheit die Farben deſ unterſcheidts machet/ alles nach der begierde Eygenſchafftrin welchem doch keine Zahlnoch Ende iſt í allein in den vier Elementen iſt eis ne Zahl vnd Ende 1 dann ſie haben mit dene : aufſprechen / in dem ſie ſind engenes worden ! einen anfang genommen / vnd ſich gefaſſet in ein Model einer Zeit / das lauffet in ſich als ein Vhrwerck : es formet/ bildet und zerbricht . Dieſes Phriverct ſtehet in fieben Geſtalten oder Eigenſchafften / (wie forne gemeldet die machen in ſich einen drenfachen Geiſt / als ei nen wachſendeu fühlenden und vernünfftiger No


DE SIGNAT VRA derwachſende ſtehet in den 4 Elementen /ond der fühlende in den 7 Geſtalten der Natur/oñ der vernünfftige in dem Geſtirne: Aber der verſtand kompt alleine von Sott/ dann er vr ſtåndet auf der eivigen Natur / alles leben ivas in dem außgeſprochenen Wort ſein ziel hat/das ſtehet in Sal , Sulphur vnd Mercurio .. óann darinnen ſtehen die 7 Lygenſchafften alles.lebens dieſer Welt/ ſo wol der Geiſt deſ wachſens fühlens vnd der vernunfft. Sulphur iſt die Mutter allerGeiſtligkeit und Leiblig keit/Mercurius führet darinnen dy Regimenti und Sal iſt das Hauſ ihrer wohnung/ welches Mercurius im Sulphur ſelber macht : Die ver nunfft entſtehet im Dele defa Sulphuris darin gibet das Geſtirn ſeine begierde /als die Efa ſeniz ſeiner engenſchaft / darauß alſdann die Sinne und Gedancken entſtehen i aber der verſtand rühret her auſ dem Dele deß Ele. ments / als in der frenen Luſt im ſprechenden : Mercurio . So vas armen Heya Rindern dann anjeto notig zu wiffen iſt /wovon vns . Franckheit und deß lebens wiedertille entſtes het/was dain ons ſen /das uns ſelbſt zum eina genen Feinde machet / vnd ſich in vns ſelber plaget und ångſtetro iſt uns auch noch viet nötiger zuwiſſen die Eur / damitwir uns in vnſer ſelbſtheitmögen curiren ,ond in das Ena de der ruhe einführen . Ullowollen wirs enta werffen , obs jemand laſtete darin zu tretten / und


RERVM , CA P. XIII.

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ynd in die proba gu ferşen / vnd wollen darſtels len /wo von bojes vnd gutes vrſtåndet / vnd wie es vrſtånde / vnd dem Verſtändigen vr fach geben zu ſuchen /ond wollen angengen wie der Wille zu boſem ond guten vrſtånde/ vnd wie das böſe deß guten Todt fer und hinwis der das gute deß böſen Todt ſen . Wann wir das Mercurialiſche leben bez trachten was es ſey ſo finden wir /daß es im Sulphur ſtehe. I dann Sulphur iſt ein dürrex . hunger nach der materia , welcher eine ſtrens ge Impreilionmacht/ vnd hat in ſeiner ſtren . gen Impreſſion das femper / auch iſt in der Impreſlion das Dele / darauß das Leben n . vnd der Stachel oder in ſich ziehen machet hitze i das iſt nun ein kalt Fewer / vnd auch ein hißig fewer in einem dinge : Die kalte machet in ſich hart vndffinſter / vnd die hitze machet in fich Liecht / und möchte doch kein Liecht ſeya / ſo nicht das Dele im Sulphur in der birzigen angſt erſtürbe / gleich wie die Rertze im Fcrver . So fennd nun Jivererlen ſterben im Sul phur,daraus auch zweyerlen Leben erbohren werden .Als erſtlichzeugtdie Imprellion oder die Begierde in ſich ſchleuſt ein / macht hart/ kalt ond derbiſo gibet die harte als das einges fchloffene/eigen Todtim eingeſchloſſenen Wes ſen / vnd iſt in ſelben Geiſte doch kein Todt) Nuj fowers


2987

DE' S - 1 GʻNATV RA

fondern ein ſtechende /wütende vnd ångſtlich Balt Fewerleben / das erbieret ſich mit der Im preſlion ,vnd iſt das Leben der Finſternuß . Zum andern /erbieretſich in derſelben angſt in der ſtrengen Begierde/ das hitzige Fewer das verzehret das Weſen /welches die kältet als die Impreſſion der Begierde zur Natur. machet. Alſo bleibet in dem Fewer der ſtreit zwiſchen der kålte vnd hisze :die tålte will ihr Leben nach ihrer Engenſchafft haben / vnd in deme ſie ſich beweget zum Leben /ſo entzündet fie in jhr in der Impreſſion die hitze an i ſo nimpt alfidann die hitze der tålte den gewalt/ und verzehret der kalteweſen / ſomag alfdann der fewergeiſt auch nicht beſtehen /dann ohne wefen erliſchet er 1 ſomuß er in ſich in der Fes werangſt begierde piñer und ohne vnterlaß er ſterben i alfo lange er von der kälte weſen zu Zehren hat/ fo gehet fein Leben auff / vnd iſt doch nichts als nur ein ſtåtes ſterben vnd verjchren /vnd in ſeiner verzehrlichkeit iſt der groſte hungernachweſen / derfelbegehet durch und mit der verschrligkeit auß dem ſterben : deß fewers auß ſich auß / vnd wohnet im Nichts / fo mag er doch auch nicht ein Nichts ſeyn /vnd kan auch nicht ein Nichts fenn / ſo jeugtihn daswieder in ſich / dann ſeine begiers de ſtehet ſelber wieder nach ſeiner Muttern : weil er aber einmal der Fewerquall erſtors bell(o kan er nur nicht mehr im Fewer der hitze


R ER V M , CA P. XIII.

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hizéober kalte erſterben /ſondern er gehet jm . merwieder vom Fewer auf / vnd das fewer feugt jhndoch wieder immer in ſich und iſt ala To deß fewers Leben / vnd das iſt der Luffti welcher im Fewer billich Wind heiſfet/wegen der ſtårcke / vnd im außgegangenen billich Lufft heiſſetawegen deß Lebens ſeiner ſanffts muth . Vnd iſt uns im ſterben deß fewers bas Odle zu verſteheni darauf,das Fewer ſeinen ſchein empfahet/in welchem das rechte Leben verſtanden wird / dann das jenige das im Ferverſterben mit der Begierde zur erledis gung von der Fewersquall fren zu feyn / auß. achet / das'iſt ein Begierde der ſanfftmuth , und vrſtåndet im erſten Millen fur Natur/ in deme ſich das ewige Nichts mit ſeiner luft in eine begierdeeinführet. Diefelbeluſt führet fich alſo durch den kalten vñ hitzigētodt/durch beyde ſterben wieder in die Grenheit als in Nichts auf;1 vnd hat ſich alſo in der ſtrengen Impreffion durchs Bewer offenbahret / vnd in ein Principium eingeführet/ vnd iſt doch nicht deß fewers oder der kalteworden / ſondern alſo iſt ſeineoffenbarung. Weil ſich aber die ewige Luſt zur Natur / mit der Natur in eine Begierde cinfahret / fomag diefelbe Bes gierde weder in der tåltenoch hisze ſterbeut dann ſie vhrſtåndet nicht in hibe noch tålter fondery im Nichts . Alſo iſt ſteinach demeſie vom N vij


DE SIGN AT YRA bom ſterben im Fewer außgehet /wieder be: gehrend / als uemlich ſeiner Engenſchafft fels ber /vnd impreſſet ſich dann im Sewer hat ſic die Impreſſion an ſich genommen . Nun kan fie in jhrer Impreſſion nichts faſſen / als ein Weſen nach ihrer Begierde , das iſt nun Walfer / verſtehetnach der finſtern Impref ſion Engenſchafft ifts Waſſer/ond nach dem Fewer iſts Dele : vnd das jenige was in der kalten Impreſſion ganz in der hårte eins geſchloſſen wird / als eine Faſſung nach deß grimmes Eygenſchafft / das iſt Erde. Alſo zeucht: die grimme Fewersbegierder den ſelben Lufft / Waſſer und Dele jmmer in ſo wird der fich i vnd ſchlinget es in ſich Fewergrim im Lufft vnd Dele und Waſa fer / in einem Schein verwandelt : dann das Nichts begehret ſonſt anders nichts / als nur Rrafft und Glantz / vnd alſo mau chet fichs offenbahr / vnd führet ſich in Waſſer ein : vnd der Geiſt der auß dem Sewerbrennen im Deler als im Liechter vom Fewer und Liechte außgehet / gibet vernunfft und verſtand / dann er ift vhr ſprånglich im Nichts gevrſtåndet / vnd iſt die Begierde zur Natur gewefen / und hat fich durch alle Engenſchafften der Nas dur durch Målte vnd Hisze" , durchs ſtera ben im fewer durchs Liecht außgeführet / vnd wohnet wieder im Nichts. Er iſt einz Probirer


RER v M , CA P. XIII.

JOY

Probirer und Wiſſer aller Engenſchaff und ten / dann er iſt durch alle erbohren von allen außgegangen ; Er iſt als ein Nichts / vnd hat doch alles / er durchgehet Hiße und Rålte / und keines ergreiffet ihnı wie wir ſehen / daß das Leben der Ereas und iſt das tur in Witze undXaltewohnet rechte Leben /doch weder heiß noch kalt. Auro rollet iht uns nun recht verſtehen , in der Ewigkeit iſt dieſe Gebuhrt Geiſte lich / aber in der Zeit iſt ſie auch Mates xialiſch / dann ich kan nicht von Gott las gen / daß er Finſternuß und fewer feni biel weniger Lufft / Waſſer oder Prden , aber in ſeiner ewigen Begierde hat er ſich alſo mit der Zeit im loco ' dieſer Welt in foſch Weſen gefaſſet / welches er im (pres chendm Mercurio nach den Engenſchafften deß Willens gefaſſet / vnd mit dem auß . geſprochene Wort in folche Formung ge. bracht i nach den Engenſchafften der Bes gierde in der ewigen Natur / als im ver bo fiat. Nun wirdt das außgeſprochene Wort) als der ewigen Natur Engenſchafft im Sul phur verſtanden / dann darin iſt das ſiebenfa . che Rad der Gebuhrt/welches im Geifterals in der erſten Faſſung zur Natür ein Ges ſtirne iſt / ond theilet fich auß dem Seſtire uc in ſeiner ſelbſt engenen Gebuhrt in 7 Ey. genſchaffen


36 %

DE SIGNATVRA

genfchafften / Únd auß den ſieben Eigenſchaff ten in vier Elementen . Daſſelbe Geſtirne iſt ein Chaos, darinnen alles liget / aber verbor , gen /und iſt der erſte Leib/aber geiſtlich . Vnd das flebenfache Rad iſt die erſte außwår. dung deß Chaos,ondmacht den andern Leib / als die vernunfft/ der ander offenbaret den er ſten / vnd iſt auch ein geiſtlicher Leib . Der Dritte Leib iſt ein Llementiſcher / ein kaſten der erſten beiden /und iſt ein ſichtbarer greiff licher Leib Der erſte Leib als das Chaos, oder erſte Geſtirne/weils geiſtlich iſt,das iſt das außa geſprochene Wort auf der ewigen Faſſung / daſſelbehat wiederumb ſein ſprechen in fich das iſt das Mercurialiſche Rad im Sulphur, mit den ſieben Geſtalten / das ſprichtwieder auf ſich auß die vier Elementa . 2010 gehet els nes aus dem andern / das erſte farm Chaos iſt die Luſt der Ewigkeit im tugrunde / die faffet in ſich einen Willen Jur ſelbſt offenbah rung /das iſt alles / Gott und der Wille fara ſet in ſich in der luſt eine Begierde / das iſt / daß Chaos oder erſtes Geſtirne/darinnen die ewige Natur ftehet /welche fich mit der Bes gierdezur Natur in ſieben Geſtalten einfåh ret/wie forne geineldet und offenbahret / alſo daß Chaos als die eivige verborgene Weiß heit Gottes /ond mit der Begierdeim Mercu siabiſchen Raderwird das Element gefaffet

als


R ER V M , CA P. XIII.

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als ein geiſtlicher Leib deß Mercurialiſchen Lebens / nun iſt dieſes-alles zwnfach ,als die Begierde machet in jhrer Impreſſion in fich ſelbſt die Finſternuß / darinnen iſt die ſtarce Macht der anzündung der Natur / vnd iſt peinlich / vnd die frene Luſt zur Begierder' macht in ſich durch die angåndūg der begierder Liecht/ vnd wallë. Das Liecht iſt krafft und glanz / vnd das Element iſt ſein Leib odet Weſen /da es doch auch nur Geiſtlich iſt , als reift die Fewerbegierde in der Freyenluſt eine Frewdenreich und in der Finſternuf iſts eine peinliche Quall. Auß dieſem ganzen We ſen iſt der Menſch in Gottes Bilde geſchafu fen worden / vnd verſtehet vns recht : & r ſtund nach und in der Schopffung im Regi.. ment del Lléments / das Mercarialiſche Rad im Sulphur ſtund im Liechte und in der frene Luſt der Ewigkeit / aber er gieng mit ſeiner Begierde weiter auf ſich in die vier Elemens ta/ als in der Schöpffung ins Centrum der Finſternußıdarauf higevnd kålte vrſtåndet. Seine Begierde war im anfang in der Fren heit Gottes als ins Elementgewandelt / da war er in Gott gelaſſen , ſo regierte ihn Got. tes Liebe Wille mit der Freyenluſt engen ſchafft : Er aber gieng auf der Frenenluft Gottes /auß der Gelaffenheit auß in einen en genen Widen /welchen er im Centro zur Nas tur ſchöpffeter darauf die pein vnd quall vhr . ftåndeti


304

DE SIGNATVRA

ſtåndet / als hitze und fålte ſo wol herbe und bitter /ond alle eigenſchafften der finſtere Im preſſion ; alda fiel er ins ewige ſterben / als in die ſterbende Quall/ inwelcher das Martiali fche leben im Sulphur im Giffte regieret/daje eine geſtalt im Mercurialiſchen Rad die ans dere anfeindet / fråncket und zerbricht/ da en . telangſt ſtehet/ vndwiderwillen iſt / dann die frene Luſt erloſche in jhme/darinnen das her , lige Element als der Göttliche Leib ſteheti und wachten in derſelben reinen Element auff 4 Elementa der euſſern Quall / alda war das Bilde Gottes verflucht / das iſt andersnicht als das Gottes liebe Willen /der in dem Bila de ſeiner gleichheit regierte vom Menſchen Wiecher fo fiel der Menſch ins Regimentder Natur /vnd weil die vier Elementa zeitlichen Anfang und Aufgang haben / und müſſen wieder ins Ende eingehen / ſo muß auch nun der Menſchliche Leibi alf, der in den vier : tementen iſt ganz jridiſch worden /wieder in die vier Elementa einfallen /vnd darinnen Jers brechen /ſo iſt unsnun ſeineCura vnd Arznen zu entfinnen / wie er doch möchtewieder auß dem ſterben erlöſetwerden / vnd wieder ins reine element mit dem Leibe eingefähret werden /vnd mitdem Geiſte in Gottes Wils len Regiment. So iſt nun kein ander Xaht / als daß er mit dem Geiſter welcher im Chaos vhrſtåns dett


R ER V M , CA P. XIII.

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det 7 ond von Gottes willen Seiſte in das geſchaffene Bilde ward eingeblaſen /wieder auſ ſeiner ſelbſtheit / als auf einem natårli. chen Willen außgehe 1 vnd gebe ſich wieder ganzvnd gar in den erſten Willen ein / wels cher jhm im anfang in ein Bilde formirte / er muß ſeiner Schheit in jhmeſelber ganz im to de der finſtern Impreſſion , ſo viel er darinnen ſeinen engenen willen in engener begierde zum euſſern vier Elementiſchen Leben lebet gan erſterben / vnd ſich ganz fren in Gottes Wils len einwerffen /als in Gottes erbarmen / auff daß er nichtmehr jhme ſelber lebe und woller fondern Sott/als dem erſten willen Gottes / welcher jhn in fein Bilde ſchaff /dadurch ſich Gott in einern Bilde offenbahrte / ſo iſt er mit dem erſten Seftirne / als mit dem Chaos der Seelen wieder im ſelben Beo griff darinnen jhn Gott in ſein Bilde fchuff . Weil aber die Schheit als der engene Mille wider dieſes ftrebet / vnd mit nich . ten ſeiner Selbſtheit erſterben will ( verſte het der Wille der euffern Welt / bom euſſern Geſtirne und vier elementen ſo muß man demjnnern Willen deß Geiſtes von Gottes Speiß zu eſſen geben / daß er moge ohne noht ond hunger nach dem euſſern Leben / daß er den Willen der jridiſchen John heit immerdar tode und breche / biß dic jrzbitch


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DE SIGNAT VRA

jridiſchkeit, als der jridiſche Leib/wieder ſich frey im ſterben außgebe / ond auch wieder in die Mutter darauf er geſchaffen ward / eins gehe / vnd ſeine Schheit verfaſſel auff daß der reineLeib deß Elements /in welchem dieSeel im gelaſſenen willen wieder das rechte Leben in Gottes Willengeiſte anzündet. / und der verblichene Leib vom reinen Element wieder ein Sehäuſe der Seelen ſey / als ein Paradn fiſch grünen . Duddaß ſolches der engene wil le der Seelen thun könne/ daſ er ſich von ſets: ner Selbſtheit abbreche/ vnd willig ins ſter ben der Selbſtheit eingche/vnd in ſeiner Ich heit ein Nichts werdei fotſt der frene Wille Gottes / als die ewige Luſt zum Chaos der Seelen /welches iſt der ewigeMercurius in der trafft der Majeſtåt/wieder in das verbliches ne Bild Gottes auß dem reinen Element/als in das Jungfräwlich leben eingangen / vnd feuchtden Willen der Seelen zu fich/vnd gibt ihme auß Liebeund Gnaden wieder die him . liſcöe leibligkeit vom reinen Element zur ſpeife / und daſſelbe Sewer im Element in der Tin . . &turvom Fewer vnd Liechte/als vom ewigen Leben / fum Trancke / vnd hat ſich in die Menſchheit eingeleibet/vnd ſtehet allen Sees len entgegen mit voller Begierde/welcheSees le jhrer Selbſtheit abſtirbet/ vnd führet jhren hunger wieder in Gottes erbarmen ein i die mag dieſer Speiß genieſen / davon ſie wieder DIE


R E R. V M : CA P. XIII.

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die erſte Creatur in Gottes Liebewird . Nun iſt uns zu betrachten /wie die armein Gottes forn gefangeneSeele auſſer der him fiſchen Speiſe in entel angſt vnd nohti vnd treibender pein lebet. Gleich wieder eufferejrzs diſche Leib in ſeinen engenſchafften in ſeinem hunger in entel Angſt / Noht ond treibender pein lebet/es ſey dann daß ihm die Sccle mit dem reinen element alfo übertaube vnd, im daß er ſein enger Regiment jwang hatte bom euſſeren Geſtirne und vier Elementen im gifftigeu Mercurialiſchen Rad nach der fina ſtern Impreſſion /wegen deß durchbringens bom Blement nichtmachtig fer í daß ihme das univerſalwiderſtehe / fo mag er in ſtiller ruheſtehen / aber nur alſo lange als der janer den euſſern durchdringet ond jhn tingiret. In den 4 Elementen iſt keine bollkommenheit, biz der Leib wieder ins reine Element tranl mutiretwird / ſo mußer wieder in das einges Hen /darauß die 4 Elementa vrſtånden . Nun iſt in dieſer Zeit der vier elementen entel Pein vnd Quall die Seelevergaffet fich an dem euſſern Geſtirne /welches in fie ein dringet / davon ihr falſcheimagination entſtes het/ vnd der Leib erweckét jhme das giffcige Mercurialiſche Rad / davon ihnen trand hett undwehethun entſtehet/ ſo muß die Sedemie Der janern vollkommenheit curiret werden , als von dem (prechenden Wort darinnen fie in Sot


30 %

DE SIGNATVRA

in Gottes Hand ſtehet, das kan die Seele als leine tingiren ,und in ruhe einführen / der jrrdi. fche Leib muß mit dem außgeſprochene Mere curio tingiretund geheiletwerden / ſo dann der euſſere Mercurius auch im flucheſtehetals ein Gifftrader ſomuß ermit ſeinem engen Liecht in ſeiner Mutter im Leibe deß Sulphurs tin giret werden . Dem Mercurio muß ſein enges ner Wille vnd hunger gebrochen werden , daß auß bem feindigen hunger eine liebe Begierde werde. Dnd wie dieſes nun geſchehen moge müſſen wir die gebährung im Sulphur betracha ten /außwelcher fremde vnd leid entſtehet/dan dem gifftigen Mercurio mag anders nichtmic derſtanden werden / und kan jhmenichts wie derſtehen als ſeine engeneMutter die jhnges bieret , in derer Leibe er jnnen liget i gleich wie der Rålte nichts widerſtehen kan i als nur die Nutze / sond die Sitze iſt doch der Rälte Sohn /alfo auch muß dem gifftigen Mercurio mit ſeinem engenen Rinde / daß er in ſeiner Mutter Leibe auß Hitze und Rålte ſelber auß fich erbieret/widerſtanden werden ,gleich erzen deſ Patters ! wie die Liebe auf dem welche fein Sohn iſt y dem Zoru deß Pats ters widerſtehet 7 davon der Patter barm . hertzig wird i alſo auch in gleichen gehet es fu im außgeſprochenen Wort oder Mere curio ,das verſtehet nun alſo: Nicht daſ man den kalten Sifft deß Mercurii mit angegan . deter


RER V M , CA P. XIII.

3.9

deter Nigevertreiben und todten ſoll und tone ne: Nein / fondern ſo der kalte Sifft entzün . det iſt / fo muß die Arznen von derſelber gleichheit ſenn / aber ſie muß von der Rålter als vom angefåndeten-talten Grimmezuvor erlediget werden / vnd in Sanfftmuth ger bracht werden / alſdann ſtillet fie auch den hunger der kalten Begierde in der Kranckheit deß Cörpers / dann ſo man der entzündeten tålterentzündete hitze eingibt, ſo erſchrickt die kålte vor der hitze,vnd fålt in vnmacht , als in todes engen [chafft ſo wird die hinein dieſer to . des engenfchafft gu einem Gifftleben /als ein Angſtſtachelrond trided ;Mercurialiſche Rad in trawrigkeit, als in Sucht oder in ein Dore ren /da aller fremode vergeſſen wird dann ſoll das Leben in ſeinem engenen rechte beſtehen / ſo muß hitze vnd kalte in gleichem Wefen ſtes hen daß es miteinander concordire,ond keine feindſchafftoder abweichen in keinem fey / keis nes muß das ander vbertreffen / ſondern ſie můffen in einem willen ſtehen / dann die ents jůndetetåltebegehret keiner hire,ſondern nur gleichheit/ein jeder hungerbegehretnur gleich heit zu ſeiner ſpeife/ fo aber der hunger ju hart in kalte entzündetwehre/ſo gibt man jhmenit wieder eine ſolcheEur /die alſo entzündetiſt/fie ſoll zwar alſo hoch im Grade in der Kålte fenn 7 aber der Gewalt muf jhr von ehe ged nommen werden 7 alſo daß fie nur rent


310

DE SIGNAT V RA

als die Mutter die fie erbieret / nicht nach der entjåndeten Gifftquafi ! ſondern nach der Mutter frewde alſo wird auch die Kranckheit als der gifft in angſt in eine ſolche fretode ver wandelt worden . Alſo nimpt das Leben wieder feine erſte Engenſchafft an ſich / nichtder rawe Leib im ſondern ſein gegenſatz gehöret in die Cura Dele /das mußmit ſeiner engenen Liebe ges gütigetwerden /verſtehet mit einem fanfften Wefen / daß auch in dieſelbeEngenſchafftges höret : dann die fieben Geſtalten der Natur fennd im Centro nur eine ſo mußman daffels be Del alſo weid im Rab führen / biß es in Teine höchſte liebe Begierde eingehet,alfdank iſts recht jurCur /dann es iſt kein ding ſo bol es hat ein gutes in fich /und daſſelbe gut wies derſtehet ſeiner boßheit. Alſo mags auch in derfelben Kranckheit dem angezündeten grim im Eorperwiderſtehen :dann ſo der kalte gifft im Corper angezündetwird /ſo trit fein gutes in bumacht / und ſo es nicht mag wieder die gleichheit ſeines Weſens zum beyſtand erreis then ſo bleibets in vamacht/vnd verzehret fich auch alfdañder entfåndete grim / oñ fält auch " in vnmacht/ ſo iſt der natürliche todt in bender und håret das webendsLeben im Corper auff ſo es aber die gleichheit bekompt ro ſtårckets fichs wieder / ſo muß der entjåndete hunger der kranckheitauffhören . Alſo


RERVM , c A P. 111. 311 Alſo iſt vns auch in gleichen von der hiße fuentfinnen y die darff keiner Falten Engen : fchafft/ſondern die gleichheit 7 aber zuvor vom grimmederfelben gleichheit entlediget : und in jhre ſelbſt höchſte Fremde vnd Gut eingefüha ret i alſo daß dieſelbe gleichheitweder in hitze noch tålte qualificire,ſondern in jhr ſelbſt enga liebe Begierderals in jhrem beſten geſchmack ſowirds auch die hire im Eorper in eine fol. che Begierde einführen .Alle fåule im Eorper kommen von der kälte:wann der Schwefel fue ſehr von der hitze entzündet wird + (o erſtirbet der kalte recht ondEngenſchafft/ond tridt ins trawren . Mercurius iftdy berpegende Leben in allen Singen /vnd ſeine Mutter iſt Sulphur, fo liget nun das Leben vnd Todt'im Sulphur ;als im ringenden Mercurialiſchen Rade. Im Sul phur iſt ferver / Liecht und Finſternuß / die Imprellion gibet Finſternuß: Rålte vnd Når, te/darzu groſſe angſtond von der Impreſſion def einziehens entſteher Mercurius , er iſt der ſtachelbeſeinfiehens/als die bewegligkeit / os der bnruheibnd entſtehet in der groffen Angſt der Impreſlion ,da in der Impreſſion kälter als in ein finſter kalt fewer/wegen der hårte , ento ſtehet/vnd im ſtachel der angſt, als in der vnt . ruherein hitzig feier entſtehet / ſo iſt Mercu rius das Rad deß bewegens / vnd einé értBe. dung der Walte byd hike/vnd iſt an dieſem ort Hur


312

DE SIGNATURA

nur eine peinliche Quall in hitze und kålterals eine kalte und hitzige Gifftangſt / vnd treibet als ein Rad /vnd iſt doch die vrſach der frews den und alles lebens und bewegens : ſoll er abervon der Angſt erlöſet / vnd in die Frewde eingeführetwerden , ſo muß er durch den todt durch geführetwerden . So iſtnun eine jede Franckheit vnd wehthun / eine todes Bygens ſchafft/dann Mercurius hat ſich entweder in Hitze oderRalte zu ſehr entzündet und ver brandc / dadurch das Weſen oder Fleiſch / welches er in ſeiner Begierde / als in ſeiner Mutter im Sulphur hat an fich gezogen / berbrandt iſt worden / dadurch die jrrdiſchs heit entſtehet bendes im Waſſer und Fleiſch : Gleich wie die Materia der Erden vnd der Steine / als die Grobheit derſelben / an ders nichts iſt / als ein verbrandter Sul phur und Wasſer in deß Mercurii Engens ſchafft / da der Salniter im Schrace des Mercurialiſchen Rades / davon die man cherlen Saltze entſtehen /verbrandtiſt. Das von kompt der ſtanck vnnd böſe geſchmack : Sonſt ſo der Mercurius darinnen Dele deſ Sulphurs qualificirte , daß er durch den Todt der Imprellion von Hitze und Råltemöchte durchgeführet werden / ſo wehre die Erde wieder im Paradnf und grünete wieder die Frewdenbegierde durch die Angſt der Im preflion der Ralte das iſts das Gott die Erden


RERVM , CA P. xii.

313

Erden verfluchet hat dann dem Mercuriali ſchen Kadeward ſein gutes ( als die liebe Begierde /welche in der Ewigen Frenheit ents ſtehet / vnd fich mit dieſem Mercurialiſchen Rade durch Ralte und Witze offenbahreti und durchs fewer außgehet i vnd einen ſchein deß Liechts machet ) entzogen und den Fluch darein geführet, das iſt ein flichen der Liebebegierde. So ftehet nun dieſer Mers curius als ein leben im Sulphur ſeiner Mutter an jerzoim fluche/als in der angſt der hitze vnd tålte/vnd machet in ſeinem ſchrackeoder Sala nitriſchen Suderimmerdar Salznach ſolcher Engenſchafft/wie er an jedem orter vnd in je dem Eorper entfåndet iſt /dieſelben Salbe ſind nur der geſchmack in den ſieben Eigenſchaff ten/iſts nun daß der Mercurius zu ſehr in tålte entzündetwird ſomacht er im Salnitriſcher (chrack in ſeiner Mutter im Sulphur ein kalt harte impreffende Saltz/davon Melancoled ! Finſternuß und Trawrigkeit im Leben des Fetvers entſtehet / dann was für ein Saliz in jedem dinge iſt / ein ſolch glanz de Setvers ! vnd ein ſolch Lebens ſchein vom Fewer iſt auch darinnen / iſt aber daſ Mere curius in vbermäſſiger hitze entzündet wird / ſo verbrennet er der Rålte Weſen / ond machet_wüten vnnd ſtechen , nach der Impreſſion / vnd nach deß Stachels Engens ſchafft/davõim Sulphur groſſe hize entſtehett


DE SIGN ATV RA . 914 und das Waſſer vertrocknet vnd verzehret / wird ſo hatalſdann der begierde hunger /oder ſtachel keine Speiſe / davon ermag ſeinen grimmigen hunger ſtillen /ſowütet vnd reiffet er im Saltze / als der gifft Engeuſchafft iſt , davon das wehthun im Fleiſche entſteheti ſo er aber mag wieder die gleichheit bekommen , in der Eygenſchafft wie er im Centro ſeiner Mutter /als im Sulphur jnne ſtehet/verſtehet wie ſie jhn im anfange hatgebohren / als er in den zweren Tincturen deß Mannes vnd Weibes zum erſten mal zum natürlichen Les ben kam /verſtehet im Rinde, da ſich ſein Les ber angezündet , ſo wird er von aller Angſt er. loſet / vnd trit wieder in die gleichheit der hize und kålte/vnd wiewoles iſt/ daß der ſtrit in manchem auß Mutterleibe mit kompt 1 o iſt doch der ſtreit nach deſ Lebens anfange erſt entſtanden : In deſ Lebens anfang trit das Leben in ſeine höchſte frewde/ dann die Tho . re der dreyen principien werden in gleicher concordantz geöffnet/aber der ſtreit gehetals . balde an / vmb die vberwindung zwiſchen Fin ſteriußvnd Liecht . Mercurio iſt vnszunun deinAlſo pas doch thunzuſementfinn 7.10 erenfin/ was der kalte entzündet håtte/ Dardurch er kranck. heit vndwehethun erwecket : Sowehre nun wolgut, da man die rechte Cur håtte / aber es will lender ſehr verdeckt bleiben /wegen de Fluchs


RERVM , CA P.

III.

315

Fluchs der Erden und der Menſchen Gretel vnd Sånden halben / daß ſiejhnen dieſe Gifft IIN Mercurio mit ihrer viehiſchen vnordnung ſelber erwecken / ſo thut doch aber dem armen Gefangenen die erledigungnoht/ vnd ſo man nichtmag das hohe univerſalhaben / welches das Centrum angreiffet? vnd deß lebens Rad in ſeine erſte Engenſchafft einführet / ſo muß man auf dem Mercurialiſchen Sude der Er den / ſeine Fracht darzu nehmen / weilder Menſchliche Leib auch iſt jridiſch worden / ſo maßman eine gleichheit mit der andern con cordiren , ein Saltz mit dem andern i als wie die angåndung im Salze def Corpers iſt / in was für Eygenſchafft der Schwefel entzun , det iſtrin hitze oder kälte i in Melancoly oder Sucht, ob der Schwefel im Corper verbrand wehre /vnd in eine fuele gerathen / oder aber noch friſch vnd im kalten oder hißigen Fewvee brennete / eben ein ſolches Rraut / ein ſolcher Schwefel gehörer in die Cur / damitnichtdie hitze oder tålte / von einer frembden Machti welche in fie komptyim Salniter da das Saliz vrſtåndet erſchrecke/ vnd ein tödlich Salzge. bahre/ vnd d ; Trawerhauß mehr auffſchließe. Aber in ſeiner wilden arth und Engenſchafft 'wie es auf der Lrden ſued und wächſet / iſts nicht genug : Es vermag die Wurzel deß entzündeten Mercurii im Schwefel nicht zu vkerweltigen / fondern zündet ſie ſehrer in ſols cher


31-6

D. E

SIGNAT VRA

cher Quall ond Engenſchaffe'an . Was du wilt daß dem Leibe widerfahren ſoll , das muß von the demewiderfahren . i das den . Leib. curiren ſoll. 7. einer faulen Kranckheit gehöret ein fauler Schwefel in die Eur / ala fo'einer kalten vnd hirzigen Kranckheit ,deßa gleichen / in welchem . Grad de Servers oder der kalte Mercurius entfüudet iſt/ vnd in wele cher Geſtalt viiter den ſieben Engenſchafften der Natur / das iſt/welches Salz unter den ſieben Sålpeu entzündet iſt / eben ein ſolches Salt gchåret in die Cur / dann die Rranck heit iſt anders nichts als ein hunger / nun begehret doch der hunger anders nichts als ſeiner gleichheit , ſo iſt aber die Engenſchafft deſſelben Lebens /welches in ſeinem anfange feines vhrſtandes iſt in Freibben geſtanden . die Wurzel und die Rrancfeit iſt jhr vbcr . måffiges anzünden / davon die ordnung gers trennet wird , so begehret die Wurzel in jh . rem hunger die Gleichheit / aber die an . zůndung hat ihr die genommen / jerzt iſt die anzuudung ſtårcfer als die Wurizel ſo: muß man der anzůndung jher hunger ſtil, len / vnd jhr das eingeben was ſie ſelber ift. Aber gleich wieons Gottmit feiner liebe cus • riret/ vnd zur geſundheit der Seelen brachter . alswie dieſelbe iin vergifften Mercurio ſeines Zorns entjûndet hatten /alſo im gleichen mus auch juvoren dieſe gleichheit curiret werden und


REŘ V M , CAP. XIII.

317

ond im Mercurialiſchen Rad vmbgeführet/vnd von der hire ond tålte entlediget / zwar nicht davon genommen ( das mag nicht feyn /wes re auch nichts nůze. ) Aber in ſeine höchſte Frewde eingeführet werden . Alfdann wirds im Corpus , im Mercurio deß Schwefels ond Salzes auch eine ſolche Engenſchafft machen / dann die Wurzel de Lebens erquicket ſich wiederumb darinnen /vnd führet die erſte Begierde wieder in die hoher ſo vera ſchwindet der hunger nun im zufall der an . júndung.Sogehöret aber nun demMedico zu wiſſen /wie er mit den Medicamenten in der gleichheit ombgehe/daß er ſie nichtauch erzúr . ne/vnd in eine andere Engenſchafft einführer dann ſie ſind eben in jhrerEngenſchafft als ein Menſchlich leben , er muß ſehen daß ſie in jhrī gradu bleibe /wie ſie orſprünglich in jrer Muts ter gebohren ſind , dann kein ding vermag hos her zu komen /als es im centro ſeines vrſtandó nach der Verborgenheit iſt / ſol es aber höher kommen / ſo muß es eine andere Engenſchafft an ſich nehmen /ſo iſts nit in feinem gradu,ond hatnit ſeine cngene tugent, ſondern eine freiſis de/welches zwar wol fenn kan /aber es hat ſei ne Natur recht verlohren / darinnen ſeine Frewde ſtehet / vnd kan in der Gleichheit feiner eygen Natur nichts würckliches auf richten / darumb iſts nicht beſſer als daſ ein jedes ding in ſeiner angebohrneni. Tuget


318

DESIGNATVR ? A Tugend gelaſſen werde / nur daß man ihme ſeinen grim in ſeine engene fremde verwandes le/daß ſeine eugene Tugend nach dem guten theil in die hohe als ins Regiment eingefüh : retwerder loiſts in gleichheit in allen France , heiten måchtig genug ohne alle andere ein , miſchung . Dann der vrſprung im Leben bes gehret keine andere vielheit ſondern nur ſeiner gleichheit / daß es in ſeiner Engenſchafft ftes hen /leben vnd brennen moge. Die krafft deß hochſten hat allen dingen / einem jeden nach ſeiner Eygenſchafft eine fire vollkommenheit gegeben / dann es iſt alles ſehr gut geweſen /wie Moyſis ſaget aber mit Dem Fluch iſt die Turba eingeführetworden , daß die Engenſchafften im ſtreit deſ Mercu riiſtehen aber in jeder Eigenſchafft/in jedem Rraut/oder was das ſeyn mag / was immer oder je auf dem Sude der vier Elementen wächſet oder entſtehet/ iſt auch ein fires vers borgen /dann alle ding /was in den 4 Elemen . ten iſt / das iſt vrſtåndlich auf dem ewigen Element entſprungen / in welchem kein ſtreit iſt/weder hitze noch kåite/ſondern im gleichen Gewichte aller Engenſchafften in einem lies beSpiel/als es dann im Paradnß alſo iſt/vnd daſſelbe grünete im anfang dieſer Welt für dem Fluche durch die Erde. Alſo iſts auch noch in alien dingen verborgen /vnd mag doch durch verſtand vnd kunſt geöffnet werden ! daß


RE R V M.CA P. XIII.

319

daß die erſte Tugend die entzündete boßheit vberwindet.Obwir Menſchen wol nicht den vollen Gewalt haben in engener Macht zu fahren /ſo geſchichts doch aber in Gottes zus laſſen / der ſeine Barmherzigkeit wieder in uns eingewendet/ond das Paradnb /vnd der ſen begriff im Menſchen wieder eröffnet hat. Hat ons GottMacht gegeben ſeine Kinder zu werden / vnd vber die Welt zu herſcheur warımánichtauch vber den Fluch derErdens es ſols keiner får unmöglich halten / es geho , ret nur ein Gottlicher verſtand vnd erkändt nuſbarju : Welcher ſoll blühen in der Zeitder Lilien /vnd nicht in Babel/deuen wir auch ge fchrieben haben . CAP.VT XIV. Pom Rade Sulphuris ,Mercuriivnd Salis : Von der Gebährung gutės“vndbores /wie ſich eines ins ander vertbandelt/ vndwiceines im andern fein Eigenſchafft offenbahret/vndbleiben doch in der erſten Schöpffung im wunder Gottes au feiner felbft Offenbahrung vnd Herrligtcit ftchen .

St eine offenbarePforte der obangedeus ten Beſchreibung:Ein jeder ſpricht:Zenge mir den Weg zu offenbahrung deſ Guten . Hore liebeVernunfft/du muſt ſeiber der Weg werden / der Verſtand muß in dir gebohren werden / anders fait ich jhinedir nicht sevgen / ? du muſt dahin gehen , das dir'der verſtand in hand greiffen , damit ich nichtumgehe geoff . HCO


DE SIG N'A'TVRA met werde : ich ſchreibe alleine in den Geiſt deß ſchawens 1wie die Gebährung zu guten vnd bofen reve/vnd eroffne den Brunn : das Waffer fol der ſchöpffen /den Gott darzu vera ordnethat/ich will alhie nur das Rad deß lea bens/was es in ſich iſt /beſchreiben . Wann ich nun fage vom Sulphure, Mercur rio vnd Salero ſage ich von einem einigen : dinge/ esſen Geiſtlich oder Leiblich / alle bes ſchaffene ding find das einige ding / aber die Engenfchafften in der Gebährung dieſes eini. gen dings geben unterſcheider dann wann ich gleich einen Menſchen oder Löwen , Båereni WolffiQafen oder ander Thier /ſo wol Wurs szel,Rrautiņoltz oder was es jmmer genandt ſeyn möchte/neñete (o iſts daſſelbe einigeding . Alles wjEorperlichiſtydas iſt daſſelbeweſen : dieRräuter on Baumeiſowol als die lebhaft ten /aber ein jedes in feinem vnterſcheid defer. ſten anfangs /wie fich die engenſchafft im vero bo fiat in jedem dinge imprimirethat . Alfo iſt auch daſſelbe Geſchlechte in ſeiner fortpflanza ung / vnd ſtehet alles im Sahmen und Wies dergebähren / vnd iſt gar kein ding es hat ein . fires in ſich /esſen verborgē oder offenbar /dan ¢ ſol alles zur Gottes Herrligkeit ſtehen . Das-was auß dem ewigen fire iſt gevra Påndet ,als Engel und Menſchen Seelen /die bleiben in jhrem Firen Weſen ſtehen / vngers brechlich : was aber in dem vnfiren als mit: der


R ER Y M , CA P. XIV.

3.2 V

der bewegung der feit geörſtåndet iſtidas ges Het wieder in die erfte bewegung / daraußes ſeinen Vrſtand genommen hat / vnd iſt ein Model ſeiner hiegehabten Bildnuß / gleich einem Spiegelglanz/ als ein Bilde im Spies geldas vnlebhafft iſfidann alſo iſts von ewig Peit geweſen für den geiten der Welt, welches der Höchſtehat in ein Bilde ins begreiffliche natürliche Leben in die Zeit eingeführet / zus ſchawen die groſſen Wunder ſeiner Weiß , Heic / in einem Creatürlichen Weſen wie für Augen ſtchet. Nun iſt uns die einige Mutter fu betracha ten / wie dieſelbe in jhrer Engenſchafft rey . darauf die unzähliche Vielheit entſtehet/ oud jiñerdar entſtanden iſt /vnd wie ſie Leben und Todtı bofes und gutes erbieret / vnd wie alle dingimogen wiederumb in jhr erſtes gebracht. werden /als an dem ort, da es gevrſtåndet iſt? ju welchem der Todtals das ſterben die gros fte Geheimnuß iſt : Dann kein ding das auß ſeiner erſten ordnung /wie es die Mutter er bohren hat/getretten iſt/ mag wieder zurücke gehen / vnd mit der angenommenen ordnung in ſeine Wurzeleintretten / es erſterbe dann . wieder init ſeiner angenommenen ordnung in ſeiner Mutter/alfdann iſts wieder am ender und in dem loco darauf es geſchaffen wird/ ſo ſtehcts wicder im verbo fiat , als im Ziel ſeiner ørdnung inr auſgeſprochenen Worte i ond


322

DE SIGNATVRA

mag wiederumb in das eingehen / das es im anfang war / ehe es Eorperlich ward : Aida iſts gut , dann es ſtehetwiederumb in deme darauß es gieng . Soiſt vns nun der anfang aller dinge fu betrachten /dannwir können nicht ſagen , daß dieſe Welt ſei auf Etwas geinacht wordeni es iſt nur bloß eine Begierde auf der Frei heit luſt geweſen / daß ſich der vngrund i als das höchſte Gutoder Weſen i als der ewige Wille in der Luftſchaive, als in einen Spie . gell ſo hat der ewigeWille die Luft gefaſſeti vnd in eine Begierde eingeführet / welche ſich hat impreſſet , vnd figurlich und córperlich ges macht/beydes zu einem Leibe vnd Geiſte nach derſelben Impreſſion Engenſchafft/wie ſich die Impreſſion hat in Geſtaltnuß eingefähret/da, durch diemiglichkeiten ſeund in der Impreſ fion als eine Natur entſtanden . Dieſelbe Impreſſion iſt die eynige Mutter deß Myfteriioffenbahrung / ond heiſſet Natur und Weſen /dann ſie offenbahretwas im ewi. gen Witten iſt von Eivigkeit je geweſen / ſo iſt uns doch zu entſinnen /daß in derEwigkeit fen eine Natur im ewigen Willen geweſen / als ein ewig Gemühte / aber ſie iſt in dem Wilien nur ein Geiſt geweſen /vnd jhr Wes fen der vermöglichkeit nicht offenbahret / als nur ein Spiel deß Willens / welches iſt die ewige Weißheit/ darinnen alle dinge in dieſer Welt


FRER V M , CAB. XIV . Weltſennd in zwen centris erkandt worden als nach fewer und Liecht / und dann zum andern nach finſternuſönd Weſen /welches alles iſt mit der bewegung deß ewigen Wils leus durch die Begierde im Willen in ein of fenbahrlich Myſterium eingetretten / vnd ſich in eineoffenbarlicheMöglichkeit eingeführet. Das iſt nun das auſgeſprochene oder offens bahre Weren auß der Ewigkeit in eine Zeiti vnd ſtehet in obgemelten Geſtalten / im Sul phure ,Mercurio vnd Sale , da zwar keine von der andern getrennetvnd abwefende iſt/es iſt ein ewig Weſen /vnd figuriret ſich in die Ens genſchafften der Begierde nach der Möglich . keit der offenbahrungſond iſt uns alſo zu bers ſtehen / daß eine Engenſchafftohne die ander nicht ſenn könte / fie rennd alleſampt nur die . felbe einigeMöglichkeit / ſo wollen wir jetšo nur von jhren vnterſcheiden reden / wie fich diefelbe einigeMöglichkeit in gutes vñ boſesi als in ſtillen Fricde vnd in ſtåte vnruhe führet. Wir empfinden fårnemlichen ſieben En genſchafften in der Natur/ damit dieſe einige Mutter alles würcket / das fennd dicie : Als

erſtlich die Begierde / die iſt herbe , kalti hart und finiſter. Zum andern / Bitter, das iſt der ſtacheldeß herben harten infichichenst der iſt die vrſache aller Beweglichkeit und Lebens . Zum dritten / Angſt/ wegen den wetens in dor vij


DE SIGNATVRA 324 der Impreſſion / dadie ingepreſſete härtigteit wegen deß ſtrachels in ein Zerbrochen Angſti und wehthun kompt. Zum vierdten / fewer / da fich der ewige Wille in dieſer Angſtbes gierde in einen ångſtlichen Schielenden Plitz einführet / als ein ſtarcke vnd verzehrlichkeit der Finſternuß / mitwelchen die hårtigkeit. wieder verzehret / vnd in einem Cörperlichen webenden Geiſt eingeführet wird . Zum fånfften / def Freyenwillens außgehung auf der Finſternuf / vnd auß dem Ferver / vnd in ſich ſelberwohnen : Alda der Freyewille den Glantz an ſich genommen hat / daß erleuchtet vnd ſcheinet als ein Liecht auf dem Fewer / und die gewaltige Begierde deß Frenenwils lens /welche er im Fewer geſchårpffet hat/ in demeer im fewer deß Weſens der finſter auf der erſten Geſtalt iſt abgeſtorben / vnd verzehretiſt, jeugt er jhmejetzt in deß Liechts begierde das weſen auf dem Fewer ſterben / nach ſeinem hunger in ſichd; iſt nun Waſferi vnd im glanz iſt es tinctur vom Fewer vnd Liecht/als eine liebe Begierde/oder eineſchort, heit der Farben /vnd alhie vrſtånden alle face ben /wie wir th den andern Büchern / ſonder, lich im drenfachen leben deß Menſchen ganiz außgeführet haben .Zum ſechſte/die Stimme vid klang/welches in der erſten geſtalt nur ein pochen oder gethän von der hårte iſt / vnd im Fewer derſelben erſtorben iſt/ond aber in der fünfften .


RERVM , CAP. XIV.

325

fünfften geſtalt in der liebe Begierde /wieder auf dem ſterben deß fervers im liechtes glantz in der tincturwieder in leiblicher engenſchafft als ein hall eingefallet wird /darinne die s fen ſus,als hören /ſehen /fühlen /riechen vnd ſchmås cen in dertinctur deß Liechts vom Fewer ents ſtehen. Zum ſiebenden /das Menftruum og der Sahme aller dieſer Geſtalten /welches die bes gierde in einen greifflichen Corpus oder weſen impreſſet, darinnen alles lieget/was die ſechs Geſtalte Geiſtlich fernd / das iſt die fiebende im Weſen . Dasſeynd alſo die ſieben Ges ſtalte der Mutter aller Wefen / darauf als les erfohren wird was in dieſer Welt iſt: Dnd vber dieſes hat der höchſte ſolche ne genſchafften wie dieſe Mutter in jhren ring. gendewgeſtalten iſt ( verſtehetwie ſie ſich mit dem ringen in Engenſchaften einführet in ein Rad/nach dieſer Mutter eingeführt und, geſchaffen / das iſt /gleich wie ein gemüthe der Mutter /darauß ſie immer ſchöpffet vndwür, det. Das ſind die Sternen mit dem planeti, ſchen Rade /nach dem Nodeldeß ewigen Ges ſtirns/welches nur ein Geiſt/ vnd das ewige gemåt in derweißheit Gottes iſt als die ewi. geNatur/darauf die ewigeGeiſter find in ein geſchöpffe gangen vnd eingetretten / vnd vber: dieſes hat / höchſte dieſes Rades engenſchafft im webērals ein leben in 4.Amptmanner ein . geführet/welche in o Mutter der Sebåhrerin DAS


326

DE SIGN AT VRA

das Regiment fahren /das ſeynd die vier Elc. menta,welchen das Rad deß Gemåhtes / als das Geſtirne /willen vnd begierde gibt, daß alſo dieſes ganze Weſen nur ein einig ding iſt/ vnd aber alſo proportioniret , als ein Ges maht eines Menſchen , wie er iſt in Seel vnd Leib : Alſo iſt auch dieſes einig Weſen , dann es iſt auf dieſem ganzen Weſen in ein Bilde nach der Ewigkeit und Zeit ; auß Prrigkeit nach der Seelen / vnd auf Zeit nach dem euf fern Wefen geſchaffen worden als ein gleich nuß vnd Bilde der Ewigkeit und Zeit/bendes nach dem ewigen Willen und Gemüht / vnd nach demſelben Wefent ſowol auch nach der Zeit Gemühte und Wefen . So iſt vns jetzt dieſes Sulphuriſche Rad aller Weſen recht: zu betrachten , wie ſich die Engenſchafften in gutes und bofes einführen / vnd auch auß gua tem vnd borem wieder außführen . ' Die impreſſion oder Begierde als die erſte Geſtalt zur Natur/ welche auch das fiat heiſs fet und iſt / die faſſet der Begierde Engens ſchafft nach aller fieben Geſtalte engenſchafft in ſiciy/vnd impreſſet fie/daß auß dem Nichts ein Weſen wird / nach den Eygenſchaften der Willen . Nun iſt jhre ſelbſt Engenſchafft , in deine ſie nur eine Begierde iſt/ vnd ſich ſelber impreſſet/nar finſter/vnd gibt hårtigkeit , als ein pochen /welches einc vrſache deſ Thones oder deß Nalles iſt/welcher im Feiver/ als in der


R ER V M , CA P. XIV .

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der vierdten Evgenſchafft noch hårterwird, alda die grobheit'erſtirbet /und in der fünfften Geſtalt, als in der liebe Begierdewieder ges faffet wird / vnd in ſeiner ſelbſt Eygenſchafft wieder in der liebe Begierde außgehet / vnd die ſechſte Geſtalt i als den Hall oder Thon auf dem Ferver und Waſſer machet. Nun entſtehet dieſer Thon oder Hall/welcher Mer curius heiſſet in der erſten Geſtalt, als in der Impreſſion wegen den Willensvnd der Ber gierde in fich ziehensi dann das ziehen macht die beweglichkeit/ond den ſtachel in der hårtig keit /welches man unterſcheidet/vnd die andes regeſtalt heiffet, iſt aber ein Sohn der erſteni vnd in der erſten . Dieſelbeandere Geſtalt or der Lngenſchafft iſt das wüten , ſtechen und bitter wehthanidann die erſte ift herbe / vnd die ander iſt das ziehen / als die Begierde in ein Weſen , daſſelbe Wefen ift deß erſten En. genſchafft / vnd das ziehen machet darinners die ander Lygenſchafft/als ein bitter ſtechen / welches die hårte nicht lenden kan / dann fie will ſtille fenn / vnd ſich defwegen fehrer im . preſſetiden ſtachel zu halten dadurch doch der ſtachel nur groſſer wird / ſo will alfdann die hårte als die herbe in fich und der ſtachel als die hårte vber ſich : dannenher die erſte feind , ſchafft und wiederwillen entſtehet / dann die zwo Geſtalte/welche doch nur eine ſeynd /mas chen ſich zum ſelbſt Feinde1 vndwehre doch auch


328

DE SIGNAT V R A

auch kein Weſen /weder Leibnoch Geiſt/auch keine offenbarung der Ewigkeit deß vngrun, des / fo dieſes nicht wehre : So aber nun der bittere ſtachel nichtüber fich kan /vnd die hår , tigkeit ihn auch nicht halten und einſchlieſſen kan / fo gerahten ſie in ein drehen oder durch . brechen gleich einem Radewelches in ſich ge het als ein ſchrecklich weſen /da die gwo engens ſchafften nur eine erkantwerden / vnd bleibet doch eine jede in ſich ſelbſt unverändert / vnd gebåhren auß fich die dritte engenſchafft zwis ſchen benden ,als die groffe angſt/auf welcher derwille /berſtehet der erſte Wille zur Natur begehret außzugehen / wieder in die frenheit/ als ins Nichts /als in die ewige Ruhe , dann alſo hat er ſich jetzt alhier funden / vnd ſelber offenbaret / vnd iſt doch kein abtrenner oder weichen :vnd dieſe angſtgeſtalt iſt die Mutter deß Sulphuris,dann der ſtachelmacht fie pein , lich /vnd die hårtigkeit impreſſet fie /daß ſie iſt als eine ſterbendeQuall/ond iſt doch der wah : te vrſtand zum leben . Sie hat zwo Engen . ſchafften in fich, als nach der Impreſſion oder begierde iſt ſie finſter und hart/ und nach der Willen Begierde/welche von der Angſt will fren ſer / vnd wieder in die frenheit eingehet/ it fie Geiſtlich und lichte/vnd der ſtachelgers bricht jhr gefaſt Weſen , daß die herbe begier de in fich faſſetidaß ihr Weſen hart vnd ſpros de iſtiond ganz ſchilicht als ein Plitz/ vnd ſola ches


R E R VM , CA P. XIV ,

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ches von der Finſternuf / vnd von der begier . de des Lichts /als zur Frenheit. Nun ſeynd dieſe drer Geſtalte in einem weren / gleich als ein wütender Geiſt, und die Begierde impreſſet dieſe Engenſchafften daſ nach jeder Engenſchafftweſen wird , als nach der herben finſtern Begierde / als nach dem erſten orſtand wird jrrdiſch Weſen , auf wela cher im anfang der groffen bewegnuß iſt er deworden /vnd nach der bittern wütenden bet gierde wird das treiben im Weſen als eine Gifft/vnd impreſſet ſich auch mit im Weſeni davon die jradigkeit ganz eckel und bitter iſtı vnd die dritte Geſtalt i als die Angſt gibt eine ſchwefeliſche Engenſchafft darein und kan doch alhie noch kein Weſen fern fon dern es iſt nur ein Geiſtlich Weſen / vnd die Mutter zum Weren . Die vierdte Ses ſtaltin dieſem weſen iſt das Fewer /das nimpt ſeinen vrſtand an einem theil auß der finſtern harten Impreſſion , als von der hårte vnd vom wütenden ſtachel in der angſt / das iſt kalt finſter Fewer / vnd das wehe der groſſer talter und am andern theil nimpts ſeinen dhra ſtand im Willengeiſte zur Natur , der auß dieſer harten finſtern tålte wieder in ſich ge. het / als in die Frenheit, auſſer der Nar tur der ſtrengen bewegnnß / vnd gündet die Frenheit / als die eivige Luſt zurbegierde der Natur mit ſeiner ſchårpfferwelche er in der Impreſſion


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DE SIGNA TV R A

Impreſſion hatempfangen ( an ) davon ſie bes weglich und ein webend ſchein iſt , dann die Frenheit iſtweder finſter noch liecht: aber von der bewegnußwird ſie liecht/dann jhr luſt far ſet ſich in die begierde zum liechte / daß fie im liechte vnd glanz offenbahr werde / vnd mag Doch auch anders nicht geſchehen / als durch Finſternuß/auff daf das Liecht erkandt vnd offenbar werde/ vnd ſich das ewige Gemüth felber finde und offenbare/ dann ein Wifle iſt nur ein ding vnd weren /aberdurch die vielheit wird ſeine geſtalt offenbahret / daß er vnend , lich und ein entelWunder iſt / daran wir mit einer Kinder Zungen reden ,nur als ein fun cke anß denfelben groſſen unendlichen Wun , dern . So verſtehet ons nun alſo : Die Frenheit iſt und ſtehet in der Finſternuß /vnd gegen der finſtern Begierdenach deß liechts Begierder ſie ergreiffetmit dem ewigen Willen die fin . ſternuf:vnd die Finſternuß greiffer nach dem Liechte der Freyheit/ vnd kan es nicht erreis chen /dann ſie ſchleuſt ſich mit der begierde ſels ber in ſich ju / vnd macht ſich in ſich ſelber zur Finſternuß / vnd auf dieſen benden / als auß der finſtern Impreſſion ,und auß deß Liechts oder Frenheit begierde gegen der Impreſlion, wird in der Impreſſion der ſchielende Plitz/ als der vrſtand deß fewers / dann die Frens heit erſcheinet in der Impreſſion , aber die Inn preſſion


RER Y M , CA P. XIV.

preſſion in der Angſt ergreiffet fie in fich ! To ifts nun als ein pliz/ weil aber die Freyheit onfaßlich / vnd als ein Nichts / darzu auffer vnd für der Impreſſion iſt / ond teinen grund hat, ſo kan ſie die Impreſſion ,nicht faſſen oder halten ſondern ſieergibet ſich in die Frenhetti und die Frenheit verſchlingt ihre finſtere En . genſchafft und Weſen / vnd regieret mit der angenommenen beweglichkeit in der Finſter. nuß der finſternuß vnergriffen . alſo verſtehet vnsrecht, iſt in dem Server eine verzehrlichkeit / die ſchårpffe den Feiers iſt auß der ſtrengen Impreſſion ,der tålte und bitterkeit auß der Angſt/vnd die berzehrlich , keit iſt auß der Freyheit / die auß dem Etwas wieder ein Nichts nach ſeiner Engenſchafft machet/ vnd verſtehet vns ja recht/dieFrenheit will nicht ein Richts ſein dann darumb fåha ret ſich die luſt der Freyheit in Natur- und Weſen ein /daß ſie will in Krafft/wunder und weſen offenbahr ſenn . Sie nimpt alſo durch die ſchårpffe in der kalten und finſtern In prellion Engenſchaften an ſich i daß fie die krafft der Frenheitmag offenbahren , dann fic verzehret in Sewer das finſtere Weſen / ond gehet auß dem Sewer mit den Geiſtlichen en , gen ſchafften auf der angſt der Impreſſion im Liechte auft wie ihr ſeher / daß das euſſere Liecht alſo auß dem Fewer aufſcheinet / und hat nicht deß Sewers gualt ond pein an fich ſondern


332

DE SIGNATURA

fondern nur die Engenſchafft : Das Licht of fenbaret die Lngenſchafften der finſternußi bnd nur in fich felber/dte Finſternuß bleibet in fich finſter / vnd das Licht in ſich licht. Die Frenheit welche Gott heifTet iſtdeß Lichts brſache / ond die Impreſſion der begierde iſt der Finſternuß vnd der peinlichen quall orſa che. Soverſtehetnun in dieſen Zween ewige Anfänge/als wen Principia /eines in der Fren heit im Lichte , das ander in der Impreſſion in der Pein und Quall der Sinſternuf /ein jes des in ſich ſelber wohnende. Weiter verſtes het vns 7 von derer eröffnung Weſen und Willennvie die Natur in ſieben Engenſchaft ten eingeführet werde : Dann wir reden nicht vom anfanger dann es iſt in der Ewig keit keiner / ſondern alſo iſt die ewige Gebåhs tung von Ewigkeit in Ewigkeitin ſich ſelber / und dieſelbe ewigegebåhrung hat ſich nach der evvigkeit engenſchafft durch ihre ſelbſtbegierde vnd bewegnuß mit dieſer fichtbaren Welt/als mit einer gleichnuß defa ctigen Geiſtes in ein folch Geſchopffergleich einem fårbild deßewis genrin eine Zeit eingeführet/darvon wir wol len hernach reden und angeigen was die Creatur fen : Alls nemblich ein gleichnuf der Lwigkeitwürckang/vnd wie ſie daſſelbewurs cken / auch zeitlich in fich habe. Soverſtehet bns nun alſo vom Fewer i das Fewer iſt das Principium aller lebenſes gibtder Finſterauf Brſeniz


RER V M , CA P. XIV.

3:33

Prientz und Qualiſonſtwehre keine feindliga teit in der Finſternuß/auch kein Geiſt/fondern entel hårtigkeit/vnd harter/ ſcharpffer,bitter / kawer Stachel, als es dann in warheit in der , ewigen Finſternuß alſo ift. Aber ſoweid das hißigefewer mag erreichetwerde/ſo ſtehet die Kinſter ſtachlichte engenſchafft/im auffſteigen , den begierigenweſen /gleich einer ſchrectlichen unſinnigkeit/ auffdy erkantwerde/w ; Weiße heit und Thorheit fey / o gibtdas Sewer auch dem Licht als der Freyheit begierderquall vnd engenfchafften : Jedoch verſtehet dieſes / die Freyheit als dasNichts /hat in ſich ſelber kein weſen /ſondern die Impreſſion der ſtrengen ben gierdemachtdas erſteweſen / das nimpt der Willengeiſt der Frenheit / der ſich durch die Natur der begierde offenbahret in fich / vnd führets durchs Fewer außıda dann im fewer die Grobheit/als dicrawigkeit erſtir bet / das verſtehet alſo : Wann der Plik deß fewers die finſter weſenheit erreichet/ſo iſts ein groſ fer Schrack /davon das kalte fewer erfchrickti . vnd gleich wie erſtirbet / vnmächtig wird / byterfich ſincet.ºnd dieſerSchrack geſchicht in der anzündung deß fetvers im Weſen der Ungft ; der hat zwo Engenſchafften in fichi als eine gehet vnter ſich in die todes Lngens ſchafft als einertödtung deſtalten Fewers / I davon das Waſſer i und nach der grobe heit die kroen entſtanden iſt / vnd der anders theil .


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DESIGNA Í VRA '.

theil gehet im willen der frenheit in der luſti als ein Schradder Fremdenreich uber ſich ſo iſt daſſelbe weſen im Schracke auch im Server getodet / verſtchet deß kalten Fewers engen . Ichafft/ond gibet auch einenWaſſerquall/ver ſtehet folche Engenſchafft. Nun macht aber der plitz / wann ſich der entgåndet bon der Frenheit und von kaltem fewer in ſeiner auff gehung ein Creutz mit vmbfaſſung aller En genſchafften dann alhie brſtåndet der Geiſt im Weſen / vnd das ſtehet alſo has ſtu alhie verſtad/ fodarfſtu nitmehr fragēles iſt & wigkeit und geit :Gott in Liebe vñ Zorn , darzu Himmel und Helle. Das unter their alſo iſt djerſte Principium , vñ iſt die ewia ge Natur im gorn als dy Reich der fin . fternuß in ſich ſelber wohnende/vnd das ober theill #mit diefer Figur )iſt derSamniter/dg ober Ereuz berm Zirckel iſt by Reich der Glory / welches im Schracke der Frew .. denreich in dem Willen der freuen Luſt in fich auß dem Fewer im Liechts glanze in trafft der Frenheit außgehet und daſſelbe Geiſtwaffer / daß im Schracke der Freros denreich mit auffgeheeriſt derifrenen Luſt leib lichkeit oderweſenheit / in welchem der glanz bom Fewer vnd Liechte eine Tincturmachti als ein grånen und wachſen und ein offenba rung der Farben vom Ferwer vnd Liechte /vnd biefe Geſtalt def ſcheidens zwiſchen der les bendis


RER V M , CA P. XIV .

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bendigen vnd toðten weſenheit iſt die fünffte Geſtalt/ond heiffer die liebe Begierden ihr br> ſtand iſt auf der Frenheit n welche ſich im Fe wee hat in eine Begierde eingefährét, als auf der Grenheit luſtr in die ſchöne und fewriſche auffſteigen der Fremdenreich , als eine Flam : meder Liebe / die impreffet injhrer liebe Bea gierde auch die Engenſchafft beffen pas fie im Willen de ewigen Gemåts /welcher fich Durch die femperfchårpffie wteder in fich auf : fährét hat empfangen als die erſten Engen , ſchafften /ſo in der erſten impreffioneatſteheni als von der beweglichkeit und reglichkeit/ vnd auf der Angſt wird die Freudenreich 1 danu das iſt fremode/daß der wille zur Mratur von der finſtern angſt erlediget onnd fren iſt. Sonſtwehre kein wiſſen /was feemdewehret ſo nicht einepeinliche quall wehre / vnd in fet ner liebe Begierde empfahet er die erſten En genſchafften in der erſten Impreſſion , die theis len ſich in dieſer Begierde in fünff Geſtalten als vom Fewerplitz in fehen . den das Waf fet der Liebe krieget den iglanizi der tinctur, Darinnen ſtehet das Sehen , und von der hår terals bom durchdringen deß Stachels in der hårtedas Hören / das in demſelben Nichts als in der Frenheit/ein Schallwird /welchen die tincturfaffet, undim Waſſer der Begier de aufführet/ond vom Stacheldef Wåtens / das fåhlen daß eine Engenſchafft die ander füh P


A

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NATYR

DESIG

fühlet / dany wann alle Engenſchafften nur cinewehren 1. ſo wehrekein ſchen z höreiz öder fühlen / auch keinverſtand und vom inquali ren , daß eine Engenſchafft in der andern enta ſtehet/ aber mit einer andern engenſchafft der Geſchmack. Vnd vom Geiſt deß aufgehens der engenfchafften (in demeder außgang jeder engenfchafft in die ander eingehee )ber Geruch , DieſesLngenſchaften machen nun in der liebe Begierder als in der fünfften geſtalt zu . famen /die ſechſtes das iſt der Thon oder ſrima me als eine offenbarung aller geſtalte,in gei: ftes Engenſchafft,welches die fejvriſche liecht Begierde mit dem Heiftwaffer vmbſchleuſti als ein einigWeſen das iſt nun deß ferria fchen willens/welcher ſich im Lichte auffüha ret ſein Defenzdarinuen er ivareket/ond má chet die flebende Geſtalt als eineWohne der fcchſte, auf welchem das Weſen vnd Regi. ment diefer ſichtbaren Welt iſt erbohren/ vnd in eine Form nach der ewigen Gebuhrt rechti eingefähretworden is Rinderfrehet ons recht/wir berſtehen his mitnicht einen anfang der Hottheitt ſonderu die offenbarung der Gottheit. Die Sottheit wird hieriñen in Drenfaltigkeit erkandt vud offenbahret: Die Gottheit iſt die ewige Fren heit auffer aller Natur / als der ewige Vn grund /aber ſie führet ſich ſefber alſoin grund zu feiger ſelbft offenbarung / vnd zur eigen

Weiß


R ER VM , CA P. XI v . 339 Wafheit und Wunderthat ein . Der eivis ge Vatter wird im Fewer offenbahret i rad der Sohn im Licht deß fewers/ und der hen lige Geiſt in der Krafft deſ Lebens und bes wegnuf auf dem Fewer im Lichtder Frews denreich als 'bie aufgehende Rrappe in der liebe Flamme/wir reden nurStückweiß vom ganzen nachCreatürlicher ahrt. Die Gottheit iſt ganz vberall alles in allem / aber nur nach dem Lichte der Liebe / ond nach dem auſges henden Geiſte der Frewdenreich heiſſet et Gott/vnd nach der finſtern l'impreſlion , heiſ fet er Gottesjórn und die finſtere Welt / vnd nach dem ewigeSeiftfewer/heiſſet er ein vers zehrend fewer . Wir geben euch nur djweſen aller weſen zu verſtehen , welches orſprung in fich nur ein ewig Wefen iſt / aber mit ſeiner ſelbſt offenbarung in vielweſen eingehet i als zu ſeiner Ehr und Herrligkeit /ond wollen euch nun angengen / was das Creatürliche Leben und Regiment in dieſem allweſenden Weſex ren.Soverſtehet ons nun recht/was wir mit den dren Worten /Sulphur,Mercurius vnd sal verſtehen . In der ewigkeit iſt alles Sciſt/ als fich aber Gottmit der ervigen Natur /darinně feine ſelbſt offenbarung ſtehetrhat beweget/ hat'er auß dem geiſtl.wefen ein greiffliches ún offenbarliches gebohren / vnd nach den ewigen eigenſchafften in einSeſchopff eingeführetid ; ſtehetauch im Seiſt vñ weſen nach o ewigkeit Rechty Pij


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DE SIGNATVRA ,

Recht/fowill ich nun von dem éuffern Reich reden i als von dem dritten principio oder ans fange/dann in dieſerWelt iſt auch Licht und Finſternuß in einander, wie in der Ewigkeit, Gotthat dieſe Welt mit der Sonnen als mit çinem Natur Gott der euſſern kräfften ) begabet, er aber regieret darinnen 7 als ein Herzi das euſſere iſt nur ſein zubereitetes Werck /daß ermit der gleichheit regieret und machet/als wie der Meiſter mitdem Werd feug fein Werck machet. Sulphur iſt in der euffern Mutter als im Myſterio def grollen Gottes feiner offens bahrung die erſte Mutter der Creaturen / dann ſie vrſtåndet auffinſternuß fewer vnd Licht/ ſie iſt im erſten theil nach der finſtern Impreſlion herbe/bitter vnd angſt/vnd am an dern theil gegen der Gottheit, als ein gleich nuß der Gottheit / ift fie fewer / Licht und Wafico das ſcheidet ſich im Fewer in zwo Engenſchafften / als nach der ertödtung im Waſſer/und nach dem leben in Dele / in wels chem das wahre Lebeu aller Creaturen der cufferu Welt ſtehet. Mercurius iſt das Rad der bewegligkeit im Suphur,er iſt auff einein theil nach der fin . ftern linprellion der Wåtenſtecher / vnd die große Vnruhe / pud ſcheidet ſich im Fewer in ſeiner Mutter als im Sulphur auch in zwo Eygenſchafften als in zweyerler Waſſer /dan


RER V M , CA P. XIV .

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in der ertödtung deß fewerswird alles zum Waffer/ als in ein lebendiges freivdenreichst nach dem Lichte /welches im Schwefel Sul ber gibet/als in der ſiebenden Engenſchafft der Natur 7 welches der Krafftleih iſt / vnd im Fewer iſt ſein Waſſer Queckſilberiond in der Herbigkeit als in der angft der Finſternuf iſt's ein Ruf oder Rauch . Darumb ro man fete hem euffern Waſſerleib ins Fewer bringeti berſtehet den er im Sulphur von der wafferi gen Engenſchafft annimpt/ ſo fleugt er als ein Rauch davon /dann im Fewer ſcheidet fich jes de Engenſchafft wieder ins erſtewefen / dars außer vrſtåndlich iſt kommen , da alle dinge Atur elit Seiftwaren . Düd dann zum anderit ſcheidet er ſich nach dem Waſſer 8 finſternim . preſſion in eine Gifftquall ſo es doch für kein Waſſer mag verſtanden werden , ſondern får ein leiblich Weſen den Geiſtes / dann wie deſ Geiftes Engenſchafft iſt alſo iſt auch ſein Waſſer /alſo wirds im Fewer (chrack . Mehr verſtehet vns/im Fewerſchrack vom Salniter darauf die mancherlen Salz und fråffte entſtehen / dann alle Engenfchafften deß Geiftes find in der groffen bewegnuß deß Weſens aller Weſen leiblich wordent und in ein Richtiges greiffliches eingegangen . Derſelbe ſchrack geſchicht in deſ Fewers ans gündung /ond impreſſet ſich auch in der ertid tung deß Fevers auf den Waſſers vrſtand / ein piij


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DE SIGNAT V RA

ein Waffer nach deß Schracte engenſchafft in ſich welches doch vielmehr Fewer als Waſe (er iſt aber fein tödtlich efen iſt doch ein Waffer nach def Schracks engenſchafft / es iſt der Begriff aller Engenſchafften / es führet in ſeinen begriff als im Fewerſchrack alle L19. genſchaften in ſich außend ergreiffet die Lya genſchafft deß Lichts in jhren kräfften / vnd auch die Engenſchaft der finſtern,lınpreſſion in jhren kråfften / vnd mach alles fewrig / ein theil nach der kålre/ond ein theil nach der hitzer meiſten Theil aber inach dem vnendlichen Mer çurio ,wclcher aller weſenleben iſt/in böſen und guteu , in Lichtund Sirfternub . Dieſer Sale niter iſt aller Sålize Mutter/in wachſendēvſ lebhafftendingērals Rräutern vnd Bäumen , vñ allein weſen /w ; ſchmåcktund reucht/da iſt er die erſte Wurzel nach jedes dinges En genſchafft zu dem Guten / welche in der liebe Begierde im Dele des Schwefels wachſen ) aſtergut kräfftig und leblich / ond in den bo ren in den Schwefels angſt iſt er bof / vnd in Der finſternuf iſt er das ewige ſchräcken vnd zagen / vnd immer gernein Schracke wollen bber die porten im Fewer.außfliegen / davou der wille aller Teuffel / vnd aller Hoffartvber die Demuth der liebe Begierde auſzufliehen cütftchet i budim Ferver iſt auch ſeines We ſeus proba ,wie man fihetwie er ſtoffet / vnd lich in Blizze verzehret/ als ein ſchueller Ges Danske


RERVM , CA P. XIV . 34 1 dancke : Dann fein Wefen örſtåndetnicht in der ewigteitWefent tans auch nicht erben / ſondern in der Entzündung deß zeitlichen Fewers/ als im ewigen Geiſt wirds empfino den wegen den Auffiteigens der Fronidero reich : Aber nach dem Weſen der er todiunt, als nach dem Salige deß fewers beſtehet cx im Fewer i dann diefelbe Bngenſchafft uhr ftåndet auf der erſten Begierden als im Wc. feu der erſten Impreſion,weiche Engenſchaffe dieWeifen Samarnum pennen /darúmb iſt das Salizmancherlen . Alle Schårpffe im Ge. fchinacf iſt Saltz/ber gute geſchmack vrſtån det auf dem Deliſchen Salz/ fo wol auch der geruch / welcher der außgehende Geiſt iſt / in welchem die Tinctur als im glanzder Farben erſcheineta no Auto verſtehet vns recht . Der Salurites im Fewerſchractift die theilung der genſchafften / da fich Todt und Leben (chci: det i als das Leben / welches mit der lie : be Begierde in ein Wefer und Regiment eingehet : unnd dann das Leben 7 such ches in Todesfchrack nach der tålte en % genfchafft in der Extodtuüg deß Ochrads vnter ſich finctet als cine Vnmacht wels ches Gewicht gibet / vnd nach der Suba tiligkeit Waffer / vnnd nach der Grobheie der Strengheit Erden : vnd nach dem Sul-, phur und Mercurio Sandt und Steic vnd llach Pilij


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DE SIGNAT V RA

nach der Subtiligkeit im Sulphur vndMercut rio nach demſelben Feiver anch Fleiſch gibeti und nach der angſtlichen Finſternuß einen Rauch oder Ruft aber nach der Delifchen / als nach der liebe Begierder ein füffes geiſtlia ches Weſen /nach dein Geifte einen löblichen Geruch /ond nach dem weben der feivers vñ Lichts das Element / vnd vom glanz im Fes werſchrackemit dem anblickedeß Lichts / die edle Tinctur, welche alle oliſcheSaltze tingi retsdavon der löbliche Geſchmack vndGeruch outſrehet Der Salnitriſche ſchrad iſt im Weſen der Sud / davon das wachſen und aufdringen entſtehet/ das im Weſen ein wachſen iſt : ſeis ne Impreſſion als das Saltz/iſt die erhaltung oder zuſammenziehung deß Wefens / das ein ding.im Corper oder begriff beſtehet / es helt den Sulphur vnd Mercurium / ſonſt flöhen ſie im Sewerſchracke von einander . Alle dinge ſtehen im Sulphur,Mercurio vnd Sale , im Salnitriſchen Fewerſchracke theilet ſich das Element in vier Engenſchafften / als im Fewer / Lufft/Waſſer und Erde /welches in ſich ſelber der keines ift... ſondern nur ein weben undwallen / nicht als der Lufft / ſon dern als ein wallen def; Willens im Leiber eine vrſach de leberis im Wefen : dann gleich wie der ewige Geiſt Gottes vom Vattery welcher ein Seiſt iſt 7 vom Fewer vnd Lichte auf


Von der Begierde der Eygenſchaffen .

Jne jede Engenſchafft behelt feine erfte Begierde/ dann eine Engenfchafft ift an . ders Po

i

RER V M , CA P. XIV . 343 aufgehet rond iſt das weben und leben der Ewigkeit alſo auch gehet der Lufft vom fala nitriſchen Schracke im ferver von der angſt im Sulphur im treibenden Mercurialiſchen Rade auß allen Eigenſchafften /als ein erhes bend weben immer auf : Er iſt ein Sahme al ler Engenfchafften , oud auch das leben derſels ben / das fewer aller get adresgibt ihn / 011d nimpt ihn auch wieder zu fetitem leben in ſichy das Waſſer iſt ein Leiby Darinnen er im Stil njter das ſieden macht i wnd die Erdeiſt feine krafft /darinnen er ſeineftårcke vnd fewerles. ben anzündet. Es iſt nur ein etnic Elementi vnd das wickelt ſich im Salxiqriſchen Fervera ſchrackein vier theil anſa alsmit der entgens, dung gibts ein vergehrlich fewer der Finſter. nußroud deſſelben Wefens/ vnd ein Schrace deßtodes der tålte bud der finſternuf , theilet ſichs in zwerWeſen ,als nach der Subtilheit is Wafferind nach der Grobheit in Erde /vnt nach der bewegau desSchracks im foallen in Lufft welche dem Lleimenitan ähnlichſten iſt r aber doch nicht ganz im Weſen /dann das Elementift.tbeber hetſz noch talt / auch nicht treibende , ſondern wallende.


DE SIGNATURA ders nichts als ein hunger / vnd der hunger farfet ſich ſelbffenint ein ſolch weſen wie er iſti 20 im Salnitriſchen Sode: gibt er eineit :: folchen Geiſt in die vier Elementen : dairn im i Lleinent iſt der vhrſtand def Sudes , auf welchem im Schrack vier Elementa auſge : xein Eili jeder Leib ſtehet imjnnern Weben in Element und im wachſenrund leben in vier : Llement aber das wahre Leben deh Elesi maents hat nicht einejedcroatiar /fondern nurs die hohen Geiſter / als Engelund Seelen der Mcufchenswelche im erſten Principio ſtehen / in denen iſt das Elementbeweglich:in dem le. ben der dritten principii ftehetsſtille / vnd iſt. As cine and Hottesida er die.4. Elementa ; wo einen an gang oderWerkzeug innefaffet. und führetydamit eavůrcfetvnd barəet.Niit iampt cine jede Engenfchafft der Natur feis ire peiſc in feinem hunger auß den vier Blernenteiw wie der hunger:ift alſo nimpt : cr auch eine engenſchafft auß, den Elements een dann die vier Elemema ſeyird der Leib Der Engenſchafften 1. fo iſſet ein ieder Geiſt yon: fciuem Leibe : £ rſtlich fennd die Sulpluriſchen cygefchafften nach der erſten : und andern Impreſſion , als nach der fins Stern / herben vnd ångſtlichen Impreſſion , unn dann nach der liebe Impreliion ein Licht cds nach boſen vito guten : Der finſtere huis fer forgehret Weſen douch : feiner Engena ſchafft


RER V M , CAP. XIV .

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ſchafft , als jridiſche ding / alles was ſich der Erden gleichet / vnd der bittere hunger be: gehret bitter ſtechen und wche/ ein ſolch We fen / gleich dein Gifftquall nimpt er auch auf den Elementen an ſich / vnd der angſt hunger begchrct ångſtlich Wefen / als der angft in Schwefel : Jtem die Melancoln die Bogier , de just ſterben /vnd zum ¡numer trawren /vnd? der Fewerplitz nimptan ſich oru v Uuffſteta gen der Soffarth, alles wollen ,zerbrechen vud in vnd voer alles herſchen / jatkus gu vera schrei /vnd allein zu ſeyn : ond nivupe bic bita terkeit / aufwelchen der Blitz entſtehetzung nend und haß / vnd die herbigkeitzum Geiz und das Fewerglin Zorate Alihie iſt diewahre begierde Gottes jorns vud aller Teufteles pad:alles deffenwas ivia der Gott und die Liebcultud, ein folch Wcze ſen jeugt dicſer hunger in fich , wie das an dem Creaturen fo wot'an - Krautern zu erkenncit trid zu forſchen iſt. run iſt der Fcwerplitz der erſtebegierde als : der finſtern Matue Erde und gehet im fez wyer ay das tseben deß cuſtou hungars vind : Billeus : Raijn das fewer werzehreti alle grobheit der erſtengeſtalt /vndivioffts intodes und albic iftbas ( cheiden da weterlen Wif len / als einer der zurücke in den todes Ergen fchafft jeder cingchet / oud iſt ein Mitte in : Iaben der finſtern Begierde : Wo die, cuiffet


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A DE SIGNATVR

dergleichen gethan haben / welche im Fervers plitz im Salnitriſchen Sudvber Zeit vnd £ wigkeit hersſchen wolten / aber vom Seift Gottes zurück getrieben 7 und auf der liebe Begierde ganzals ein eckel außgeſpenetwors den : Alſo alhier auch geſchicht der Gottloſen Seelen den Menſchen / darauff die Wahl folget. Alhie iſt das ziel der Gnadenwahl das van die Schrifft fagt : daß Gott die feinen kennet / ond alhie ergreifft die-ervige Luſt der Frenheit Gottes den Willengeiſtider im fin ſtern Centro entſtanden iſt 7 und führet jhn durchs ſterben im fewer ins Element. Im Salnitriſchen ſchracke iſt die möglichkeit hins ter ſich vnd fürſich : gehet der wille der Be gierde hinter ſich ſo iſt er nach dieſer Welt reich ( jridiſch ) und nach dem etvigen Welt reich in Gottes jorn / der kan nicht Gottfchas wer /er wendedann wieder vmb/vnd gehe ins ſterben im Fewer ein / vnd ſterbe ſeiner ſelbſt . heit ganz ab/ vnd gehe in der gelaffenheit def ewigen Willens im Salnitriſchen ſchrack ins Element ein / als in die himliſche Wefenheit vnd Leibligkeit / daß der hunger vom reinen Element offer ſo hat er auch ferner keine an dere Begierde dann er iſt im Fewer dem ſtrengen finſtern hunger / welcher boß iſt abs geftorben : Alſo entſtehet auf dem ſterben im Fewer das Liecht/ dann alhiewird die Frens heit angefändet /daß ſie auch ein hunger wird , und


R E R VM , CA P. XIV .

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und auch eine Begierde/das iſt nun eine liebe Begierder ein liebeHunger : In der euſſern Welt iſt es das Licht der Sonnen in den 4 Elementen : 1 vndSie iſt die Thieriſche liebe Bes gierderals nach vermiſchung und mul tiplicatio entſtehet / als das vegetabiliſche les ben : und von dem Mercurio im Salniteri darinnen das Senſibilifche leben /darinnen das Geſtirne in den lebhafften die vernunfft auf den Engénſchafften des Salnitri gibet i dann das gantze Geſtirne iſt anders nichts als ein Salniter im verbo fiat, in der bewegnuß deſ Weſens aller Wefen im Ferverſchrack / in den Engenfchafften der Salienergriffen , darinnen alle fråffte deß Elements als eine Außges bürth ftehen : welche in den 4 Llementen /als ein Salnitriſch Salzimmer fieden / vnd ihre Engenſchafft in jhrer Begierde in den 4 eles menten in weſen derCorper einführen /wie am Holz/Rraut vnd Graf / vnd allen wachfens den dingen zu ſehen iſt . Affo verſtehetons ferner vom andern Cen tro ,welches im ſterben des Sewers im Licht offenbar wird 7 damit ſich der Ongrund der frenheit Gottes in grund der Natur einfah . ret / beydes mit der jnnern Welt im Himmels reich in der Ewigkeit/ end dann mit dem enso fern Reich in der Zeit. Dieſes alles hat auch Die Lngenſchafften der Begierde / vnd uimpt den p vij


D.E SIGNATU 48 RA den vhrſtand vom erſten Principio / als vom erſten Centro / vnd.iſt kein recht ſterben im Fewer h es ſticbet nær das finſtere Weſen / der Willengeiſt gehet mit dem ewigen Wils len zur Natur auß dem Fewerſterben im Licht wieder auß. Es iſt nur eine tranſa mutation des Geiſtes / daß ein Sunger auf der Freiheit auffgehet i vnd derſelbe Hunger iſt eine liebe Begierde : Nach der Seeleu des Menſchen zeugt cr Weſen voin Element Gottes i als im Gottlichen Salniter die Gottlichen Salia oder Kraffte und nach der cuſſern Welt begiers in ſich de jeugt er das Oleum auf dem Sulphur in welchem das euſſer Leben brei in ſich nict : Alfo, auch in dem wachſenden Metals lifchen / vnd was das (ypu mag . Die Boune machet die cuſTere tranſmutation , und das Göttliche Licht in den Seeliſchen die jnneren alles nach dem ein ding in ſeinem gradu ſtes het/ſo erreichet der hunger eine Eygcnſchafft : Denen in der Zeit von der zeit/vnd denen in & gewigkeit,auch auß der Ewigkeit. Der hun : ger auß der Ewigkeit iffet von der Ewigkeit vnd der von der zeit iffet von der zeit. Das wahre leben aller Creaturen iſſet vom Geiſtl. Mercurio als von der ſechſten geſtalt/da alle Salize im wefen ſind i der Geiſt iſſet von den fanft Senſus,danu dz ſind deſ Geiſtes leibligo * Ecitand der Leib / als das vegetabiliſche Les beit/


R ER v M , CA P.

X IV .

345

benziffet vom wefen deß şulphurs on Saltzes/ dann Chriſtus fagte auch alſo : Der Menſch febetuicht allein vom Brodt/ſondern von eiya jeglichen Wort/das auf dem Mund Gottes gehet.So iſt nun die fechſte geſtalt 8Nature das außgeſprochene geiſtl.Wort/ ond d ; fprea chendeWort/darinnen iſt dj ewige Wort/ in der erſten Impreſſion in der finſternuf its dy WortGottes jorns/upd in der euffern Welt der gifftige:Mercurius , als eine vrfach alles Lebens und Regeng/ alkes Thons vnd Katz les . So ifſet nun eine jede Eigenſchafft von . ſeiner gleichheit in ſeinem gradu , als der Zeit hunger von der Zeit/ und der Ewigkeit hun ger von der Ewigkeit bendes der Geiſt Mercurii und der Geiſt deß Sulphurs 3 da jhr doch nicht zween ſenud . fondern nur , vo Engenſchafften / alles was in cinein Principio alleine vhrſtåndet , als die Crea , turen der euffern Welt: 7. die haben nur ciu Regiment taber weyerley nenglichkeit vom guten und befenswas aber quß zweyeit prinsi cipien bhvſtåndet als der Menſch oder hat . Ten und Regiment / als auch zweyerlen voni: finſtern Centro ; und vom euſſern Centro , srſtir bet cr aber ſeiner felbſtheit/ unnd führet feinen hunger in Gottes , Reich i ro mag er vom Göttlichen Mers curio erfen , i als senden Göttlichen fauit Senfusminder Seelen 1. vid.vom Element


DE SIGNATVRA 350 im Göttlichen Weſen /vnd ergreiffet doch det euſſere Menſch in dieſer zeitnicht das Gore liche Weſen leiblich/ſondern nur durch imagi nation , da der innere Leib durch den euſſero gehet / als die Sonne durchs Waſſer ſchets net / vnd das Waffer bleibet doch Waſſer : danwalhie liget vnſer Fall in Adam . Das Elementdurchdrang die vier Elementa gång lich /ond ward invoNonfchen ganz eines /aber im Fluch (cheidet fich das element von der Seelen : Alfo lebet die arme Seele anjetzo nur ein Gefäße der 4 Elementen /es ſen dann daß ſie wider ins ſterben def jridiſchen Wil lens in die Göttliche Begierde eingehe 7 vnd im Element aufgrone : Alſo iſt auch der euf ſereLeib im Flucherond iffet von der verfluch . ten Erden Engenſchafft nur vom jrrdiſchen Salniter /da immer ein hunger der jrrdiſchen ngenſchafften wieder den andern gehet/dan der Fluch iſt ein Eckel in allen Salzen / vnd daher kompts daß eine ſtåtte widerwertigkeit im eufern Leibe entſtehet / dann ein hunger der engenfchafften empfanget om andern der Eckel / foll nun dem Leib gerahten werden / daß er den Lickels loh werde i fo muß er die gleichheit deß ckels (welche im Lcibe als ein Sud iſt entſtanden )nehmen /vnd ins ſterben den Servers einführen / vnd in der liebe Bes gierde vom Fluche der Eytelkeit aufführen . Das gehet nun anders nicht zur als wie das wahre


351 R E R V M ; CA 1.:XIV. wahre Leben der finftern Entelkeit abſtirbet . Deß euffern lebens eckel entſtehet auß einer Eygenſchafft deß Salesi das dem Dcle de Lebens ju wider iſt v. affo entgåndet ſich der Eckel alſobald in den 4 Elementen / vnd hebet im Salniter als ein frembde Leben an zu fies den : Dieſes frembde Leben vertunckelt und ferbricht endlich das erſtewahre Leben/ſo jh . menichtwiderſtand geſchicht , dem mag nicht beffer gerahten werden als mit der gleich . heit deß eingeführten Eckels / den das les ben hatan ſich genommen / ſo muß man der Eur das thun/ daß man dem Leben thun ſolo te / daß es deß. Lcfels loßwerde : Die Eur muß vom ſelben Eckel / dann fie in den 4 Eles menten auch von einer ſolchen falſchen einfah. rung in fich hatan ſich genommen / entlediget werden ſie mußins ſterben der 4 Elementen eingeführet werden /vnd jhr Geiſt muß auch in der fünfften Geſtalt mit Venus Begierde als mit einem ldblichen Wefen tingiret wer den /daß der GeiſtlicheMercuriusin lovisku , genſchafft auffgehe i verſtehe in'atten 4 Eles menten muß die Cur jhrer kranckheit von ehe abfterben / fie muß in die feule aller vier Ele. menten eingefahret werden : im Fewer erſtirs bet fie ab der jrrdigkeit / vnd in der fenle deſ Waſſers jrrdigkeit , und in der Lufft feule deß Luffts eckel vnd jrrdigkeit / vnd alfdann fähre mans in Venerem ein vñ von Venerein loyem !


352

DESIGNATV RA

lovem , ſo wird die Sonne in der liebe Bes gierde auffgehen ſo mag mit diefem dem eckel im Leibe widerſtanden werden . Alle andere Curen 1 fo rauch vnd vnwider gebohren ein gegeben werden : als da einer Rålte nimptı vnd will derSitzewiderſtehen / deßgleichert der Hißemit der Ralte / find nur ein ividers wertiger fewerſchrace da ja das entzündea te Feier auffhöret 311 qualificireni , aber den Schrack tride in die todes Angſt / vnd die Wurzel deß Eckels wird ein gifftiger Mert curius , es ſen dann daſ die Hijze vnd Råla te juvor mit Venere und love temperirer wehren : So iſts ja cine ſtillung defectels im Salnitriſchen Sude : Uber die Wurs Bel de eckels bleibet ſtehen 1 es rey dann daß das Leben ſtarci ſer / vnd ſeine Begiers de mächtig auß dem eckel auſführe / wels ches den Medicuswol zu merckeu iſt / daß die rawen Rräuter nicht die Wurzel ana greiffent , da der Eckel im Centro in deß Lebens Geſtalt £ ngenſchafft entſtanden iſti ſie greiffen nur die vier Elementa an / vnd ſtillen etwas / aber der eckel bleibet in der Wurzel als eine verborgene Rranckheit ſtehen . Alſo auch mit dem Aftris zu verſtehen iſt? welches im cuffern Leibe ſeinen Sud als cinë engeneu Leib in den vier Elementen hat / fo die Eur mag vom eckel der vier Elementer crio


353 R ER V M , CA P. XI V. rne et en in Geſti das auch felt fo / werd erloſ Das gute 1; vnd führet feine Begierdebarcina fo wird der Leib auch vom eckel deß Gea ftirnen erlöſet / Dann die Schrifft faget : Es ſåhnet ſich alle Creatur neben vns / von der Entelteit loß zu werden . Soit der Fluch der Erden / darein das Geftirune feine Begier de einwirfſet 1. die Lyteltcit / fo das nuu ſo erfrewet ein rein Leben in ſich ſchmådet ſichs auch darinnen / vnd ſtoffet den eckel int ſich auß. Allex éckel deß Deliſchen Lebeus entſtehet von dem janeren Mercurio im jnne: ren Sulphur : dann auch die Sünde vhrſtån det daher daßder gifftige Mercurius (welcher die vrſache deſ Lebens iſt ſich im Fewers plitz im vrſtand der Salnitri im ju råck well den / ſich wieder in die Selbſtheit einführeti daun alda iſt der vhrſtand def Giffelebens . Lin jedeß Leben / daß ohnemackel ſeu willi das muß im Willengeiſt zur Natur im fes wer deß eckels der erſten Impreſſion deſ Grimmes abſterben :1 0nd muß im Willen : geiſt zur Natur als ein gelaſſen Wille ſich laſſen durchs ſterben im Licht der Liebeauf führen : es ſer himliſch oder jridiſch ſo mu es den Proces halten /oder tompt nit jur höch ſten vollkommenheit in ſeinem gradu : dann of dem Menſchen nicht fonte gerahten werdeni das liebe Centrum der liebe Begierde gienge dannwieder in die Menſchheit ein/vñ führete das


394

DE SIGN A

T V RA

das engen leben i als die Menſchliche felbſt: heit durchs ſterben in fich auf das iſt ein ges recht fürbilde i das alles was da will vom Eckel fren werden / als vom Fluch i das muſ den 4 Llementen im Eckel abſterben / vnd ſeis nen Grad durchs ſterben deß Sewers in Lichte auſführen : Alſo iſt auch in der Ers den der Salnitriſche Sud / da Metalla ond gute Rråuter vnd Bäume auffwachſen / eine jede Engenſchafft iſt begierig nach der gleich . heit / vnd ſo ſie die gleichheit im Sulphur und Mercuriomag in der Liebe erreichen /ſo fähret fie ſich höher auf als ſie in jhrem gradu iſtr gleich wie ſich die ewige Frenheit mit jhrer Luſt durch die ewige Natur durch fewer ein Begierde einführet/vnd damit viel höher / als in Krafft und Majeſtat außführet : AL ro iſt allen dingen nachzuſinnen / dann alle ding vrſtånden auß einem einigen Weſen / daſſelbe iſt ein Myfterium aller Weſen / vnd ein offenbarung deß vngrundes grund. Alle ding werden auf dem Myfterio magno geboh ren /vnd gehet in ein Grad auf dem andern / und was nun für ſich gehet in ſeinem gradu , das empfåhet keinen Eckel 7 es ſer dann im wachſenden oder lebhafften :was aber in fich in reine ſelbſtheit eingehet / als eine engene Luſt / das empfahet im durchgehen der gra duum einen Eckel /dann ein jede Geſtalt der Natur auf dem Myfterio nimpt ſeiner Ens genſchaft


355 RERVM . CAP XIV . genſchafftin ſeinen hunger /ond darinnen wird fie nicht gequälet / dann es iſt jhre Engen ſchafft. So aber der Wille juråck in die Ges buhrt der andernLigenſchafften eingehet 7 To empfåheter die Luft / und die Luſt macht eis aen hunger /vnd der hunger nimpt das fremb deWefen in ſich . Jerzt iſt der Eckel und die Turba gebohren / dann derſelbe Wille iſt wi der den lauff der Natur in ein frembo Weſen eingangen / das nicht ſeiner Engenſchafft iſti daſſelbe frembdeWeſen herzſchet nun in dem frembden Willen , pnd pberjvindetden Wil len jestmuß es der Wille außſpenen / oder wird vom frembden Weſen ſelber außges (pelyet/ſo es dann auch nicht ſenn mag / fo hes bet ſich Zorn vnd Widerwillen an : dann die Engenſchafften lauffen fu ihrem Centro der erſten Imprellion , ond ſuçõen die Fewerse ſtarckevno.Macht davon im Corper die tdf te und hibe entſtehet/ vnd ſtehen in einander als Feinde 7 davon die erſte Mutter in jhrek grimmigften boßheit /nach der ſtrengen Im preſlion erwecket wird : alfidany gehet der Itreit der vberwindung an undwelche By genſchafft die Macht beheltidieftoffet die an . der in copes Eygenſchaft als in die verzehr ligkeit ins Rauß deß Elendes.

CA


356

D'ESIG NATÝ ŘA

CA PVT XV. Von dem Witten deß groffen Myfterii in gutem vndbos ſent/wovon ein guter vnd böſer Wille vrſtände : Vad ; ivée ſich einer im andern einführe. :1,01.0 Inetjede gangen ſehafft ningt ihren bhra fion oder Begierde zur Natur / als auß demi Myſterio magno , vnd führet fich als ein Les ben auß fich gleich wie der Lufft auf dem Fewer außgehet/vnd alles was in einem wil len får ſich gehet / das iſt onhaltlich , dann es gibt ſich keiner engenfchafft ein : es trohnet vom erſten orſtande an nur in fich und gehet in einem Willen auß / vnd das iſt der wahre Weg der ewigkeit darinnen keine Verbrechlig keit iſt ſo ein ding in ſeiner ſelbſt engenen en genſchafft bleibet7 dann das groſſeMyſterium ift von ewigkeit? ſo nun die geſtalt deſſelbe auß ſich gehet/vnd fich auf fich offenbaret / Tofteb het dieſelbe geftaltmit 8 Wurtze im Myfterio der Ervigkeit ſo fich aber die Geſtalt auß fich in eine andere Luſt einführet / daß zwo eys genſchafften in einer wohnen follen / ſo ents ſtehet darauf der Widerwille ond eckell dann von der erpigkeit iſt im weben nur das Elementgeweſen /vnd die frene luſt der ewig keit / welche mit jhrem weben vom groffen Myſterio der erigkeit iſt außgangen als ein Geiſt / welcher Geiſt Gott iſt : Als ſich aber das groffe Myſterium einmahlberweget i vnd die


R ER V M , CA P ... XV!

357

Die frene Luſt in begierde deß Wefens eingeführet a fo iſt in der Begierde der ſtreit angefangen / sdann da fennd in der Begier . de auß dem Blement , welches nur einen Wilfen fåret 1. vier Elementa eteftanden als viererley Begierde vnd Willen / wels che in einem eynigen Corpus regierete / da iſt nun Widerwertigkeit und Streit / als Site wider Malte fewer wider Wafferi Lufftwider Erde ein jedes iſt de anderit Todt und zerbrechen . Alſo daß die Creaturi ſo iri dieſem Regiment ftchet7:nichts als six jnner ſterben und ein ſtrett iftrfieift eine feind fchafft in ſich ſelber / budmag jhr mit gerahten werden ſie gehe dann wieder in einen Willen eiu /welches auch nicht geſchehen kan /die vide derWillen zerbrecheidano v und ſterben der Begierde 4 darauß die 4 Elementà entſtehen, gånişlich ab . alſo daß derwille wieder dj wer derals er von etwigkeit getveſen iſt / darinnen wir Menſchen erkennen ,was wir im Regis megtder vier Elementen fennd anders nichts als einktreitund widerwiller / ein ſelbſt Feins ben / eine Begierde bepreckels / eine Luft def Todes ,1 dann die Luſt fo auß der Begierde entſtehetmuß ſterben / folder wille ( der auß dem groffen Myſterio vou ewigkeit außgan igen /welchen der Geift Gottes ins Menſchen bilderals in der gleichheit Gottes einblief võ eckel und widerwillen frei werden , ſo muß die Begierde


358

DE SIGNATURA

Begierde der 4 Elementen ſterben / vnd der willewieder ins ewige Llement eingehen . Er mußwider der einigkeit Recht annehmen / ond in einem Element wallen Itond außgehen / in maſſen in danGott duch alſo geſchaffen hatte, welchem er ſich ſelber entgegen geſetzt/ vnd ins Regiment der 4 Elementen eingeführet / in welchen er jhme den Todt angeerbet / fomot den ſtreit def; Lebens geſtalten / davon ihre franchettidel und Widerwillen entſtehet! dann alleswas in Gotteswillen lebet / das iſt entweder nicht in der engenen Begierde gevrſtåndet / oder obs darinnen gevrſtåndet ift /ſo iftsder eygenen Begierde wieder abgen ftorben . After Wille der in ſeiner ſelbſtheit eingehet sy und den grund feines Lebens gies ſtaltaan puthet v dev bricht ſich vom groffen Myſteria aby und tridt ist ein eygenes yér will ein engen Regiment feyn/ fo ifts alfdann dem erſten Myfterio zu wider / dann daſſelbe iſt af ſeinealles i vnd das Kind wird für boß er . kant/dann es ſtrebet in vngehorſam wider ſeis ne eigene Muttetydie es erbohren hat : fola bev bas Wind feinen Willen und Begierde søieder in das einführet darauf es erbohren iſt und gevrſtåndet 7 ro its mit demſelben gantz eins / vnd mag von nichts turbiret wer den / dann es gehet im Nichts ein , als nur in das Weſen darauf es iſt außgangen . Alfo verſtehe Menſchwas dir zuthun iſtı beſchanc


RER V M , CA P. XV.

-359 . beſchate dich in dir ſelber /was du biſt/ ob du in der gelaſſenheit deiner Mutter ( darauß du im anfang biſt erbohren und geſchaffen wors den ſteheſt i ob dumit demſelben willen ges! neigetbiſt i wonicht ſo wife daß du ein abs trinnig ungehorſam Rind biſt / vnd dich ſels ber zum Feinde gemacht haſt , in demedu biſt in eygener Begierde und Willen eingangen / und haftdich fum engenthumb gemacht is alſo tanſtu auch nicht in der erſten Nutter woh nen /ſondern in dir ſelber : dann dein Wille iſt in die ſelbſtheit eingangen /onn alles was dich kråncketond ångſtet / das iſt deineſelbſtheit du macheſt dich zum ſelbſt Feinde / vnd füha reſt dich ins ſelbſt ſterben ein :Wiltunun auf dem ſterben wieder aufgehen / ſo muſtu deine engene Begierde/welcheſich in frembdeweſen einführet/ gantz verlaſſen , und in der ſelbſtheit ond engene begierde werden als ein Nichts / auffdaß du nicht mehr dir ſelberwilſtnoch bes gchreſt , ſondern deine begierdewieder gångs lich mit der gelaſſenheit in den ewigen als in Gottes willen einführen / auff daß derſelbe Wille dein wille und begehren fer : auffer dic: Fem iſt entel nicht und todt ein jmmer ſterben vnd verderbe/dann daher vrſtåndet die Gua denwahl in dem der Menſchl.wille /welcher auf der einigkeit der ewigkeit iſt in ein enges nes als engene luft und begierde eingegangen : So fich der wieder von der ſelbſtheit abbricht yond


.300

DE SIGN A T V R A

vnd ins engenen willens ſterben eingehet/ond ſeine begierde alleinewieder in die erſteMuts ter einführet/ſo erwehlet jhn die erſte Mutter wieder zum Rinde / vnd machetjhn mit dem ennigen willen der ewigkeit einig : der aber in der ſelbſtheit bleibet / der bleibet im ewigen ſterben /als in einer ewigen ſelbſt feindſchafft/ und daswird auch alleine Sünde genandt, darumb daß es eine Feind ſchafftwider Gote iſt / in demedie Creaturwil fein eygen Res giment ſeyn . Alſo kan ſie in jhrer Selbſta heit/als in einem ſtreitigen Regiment nichts gutes ivollen noch thun / vndwie ſie ihr ſelber nichts als nur das Sterben vnd den Todt an thut/ erwecketvnd qualificirende macht / als fo kan ſie auch jhren Mitgliedern anders nichts thun : danndaher vhrſtåndet auch die Lågen /daß die Creaturdie Einigkeitmitwil ten Gottes verleugnet / vnd ſeine Selbſtheit an die ſtelle fetzet / daß ſie auf der Einigkeit außgehet in die Begierde vnd cugene Luſtı erkente ſie das alles Weſen der Mutter fen / die ſie gebohren hat/vnd hielte nicht das We, fen der Mutter für ein engen thun / ſondern für gemeyne i ro, eutſtündenicht der Seitz/ Neið / ſtreit und widerwille, auf welchem der zorn / als das fewer der zerbrechung entſtehet. Alle Sünde entſtehen auf der ſelbſtheit? dann die ſelbſtheit ſchwinget ſich mit der bes gierde iu jhr eygenes/ſiemachet ſich zum Geisz vnd


RER V M , CA P. X V.

361

und Neid /ſte geucht in jhr ſelbſt begierde freiña deweſen an ſich und machet de frembden we. rens bereizer auch zum Feinde gegen ſich / alſo Daß fündemit fündereckelmit eckel gewürcket wird , und alles in vnd vntereinander lauffeti als ein entel grewel der ervigen Mutter. Alſo iſt uns in gleichem juſiunen von der wiedergebohrnen willen / der auf ſeiner Sch heit oder ſelbſtheit wieder in die gelaſſenheit eingehet/der wird 8 ſelbſtheit auch zum Zeind vnd zum eckel gleich wie die Rranckheit ein Feind der Geſundheit ift/vnd herwie dieGe. fundheit ein Feind der Rranckheit iſt , alſo liſt e il Gre Krieg und ſtreit / der engene willefuchet nur w } fu ſeiner ſelbſtheit dienet: vnd der gelaſſene wille ſorget jhmenichts / ſondern führet ſeine begierde nur einig allein in ſeine L.Mutter ? daß er mitjhr einig ſenierwil nichts ſena /auff daß die Mutter in jmeallein alles ſen / der en genewille ſaget zum gelaſſenen willz : Dubiſt nårriſch og du dich dem todtergibeſt /on moch teſt wol herzlich in mir leben / aber 8 gelaſſene wille ſpricht: Du biſt mein eckel/pein vnd wid , wille /bñ führeſt mich auf der ewigkeit in eine Zeit nur in jammer und elend ein /du krånckeſt mich eine zeit / alſdann gibſtu meinem Leib der Lrden /vnd die Seele der Höllen . Die rechtewahre gelaſſenheit/ ift Dy ſterbeu del ij


362

DE SIGNA TV RA

def Lckels wider Gott / wer ſeine felbſtheit gånizlich verlåffet /vnd ſich mit gemåhte und begierde/ finnen vnd willen in Gottes erbar. men eingibt/in das ſterben Jeſu Chriſti, der iſt der jrrdiſchen Welt mit dem willen abges ſtorben / vnd iſt ein zwenfacher Menſch / da der Eikel nur in ſich ſelber auch zum ſterben tvůrcket/aber der gelaſſenewille lebet in Chris ſtiTodt/vnd ſtehet jmmerdar in Chriſti Uuff erſtehungin Gott anff / vnd ob die engene be gierde fündiget /welche ja nicht anders thun kan als ſündigen 1. fo lebetdoch der gelaſſene Wille nicht in der Sünde : dann er iſt der Sünden begierdeabgeſtorben /vnd lebet durch Chriſtum in Gott / im Lande der Lebendis gen /aber die ſelbſtheit lebet im Landedef To. des /als im jmmer ſterben in der jmmer feind, ſchafft wider Gott. Der jridiſche Menſch iſt im Fluche Sots tes / vnd ein eckel für Gottes enligkeit / der kan anders nichts ſuchen als feine felbſtheit / Dann er iſt im grim Gottes / vnd ob er etwas gutes thut/ das thut er nichtauf ſeinem feltro willen / ſondern der in Gott gelaſſene Wille swinget jhn das crs thun mufi /was er ſelber nicht gern will/vnd focrs nun thut, ſo thut ers nur als ein werdeng def gelaſſenen wiſſens/ nit auf ſeiner begierde / ſondern auf Gottes svilleu / welcher den gelaſſenen willen in ſeiner bestcrde als cinjverotzeng führet. Darumb


RER V M , CA P. XV.

363

Darümbwer nun Gottes Reich (chawen will/vnd dahin gelangen /der muß ſeine See le aufder ſelbſtheit, auß der jridiſchen begier de außführen /gleich wie der Arzt die Eur der kranckheit auß der peinlichen begierde auß, führet / vnd in eine liebe Begierde einfah. ret i ro führet alſdann die Eur der Krance heit im Leibe auch auf der peinlichen begierde auß/ vnd in eine fiebe Begierde ein :die krancks heit wird der arzney Rnecht / alſo auch im gleichen wird der jridiſche boſe wille foder Seelen wille curiret,wird def gelaſſenen wil.. lens Rnecht. Der Elementiſche vnd fyderiſche Menſch ſoll nur das Werckzeug ſeyn /damit der feelen Menſch im gelaſſenen willen arbeitet / dann darzu hat ihn auch Gott geſchaffen , aber die Seele hat ihn in Adam zum Herzen gemacht vnd eingeſetzt/vnd iſt in fein Gefängnuß ein gangen /vnd jhren willen darein begeben : fo fie aber für Gottes Rind fol erkandt werden /ſo muß ſie demewieder abſterben / vnd in Got. tes Willen in Chriſti Todt in der jrrdiſchen ſelbſtheit und begierde ganz erſterben /vnd in Gottes wiflen ganz new erbohren werden , und dem jrrdiſchen willen in der ſelbſtheit den gewalt nehmen/vnd vber ihn heriſchen und im zwang führen als ein Meiſter ſeinen Werck zeug / ſo verleuret alfdann die ſelbſtheit den gewalt/ vnd gehet auff die Luſt der ſelbſtheit als


384

D - E SIGNATVRA

als ein jmmer ſåhnen /die ſelbſtheit fähnet ſich alfdann jnrmerdar nach den Geſtalten jhres engenen Lebens / als nach engenem Glantzel und nach der jrrdiſchen Pielheit : Ytem nach Neide und Zorn i ob ſie die Vielheit nicht erreichen mag / vnd nach liegen der Falſch heit : dieſes ſind die Lebensgeſtalte der jrz. Diſchen ſelbſtheit. Aber der gelaffene Willetridt als ein Rit: ter dieſer Schlangen immer auff den Ropff tud faget : Du biſt vom Teuffel vnd Gottes jorn enſtande/ich wil deiner nicht, du biſt ein Eckel får Gott í vnd ob der gelaffene Wille biſweilen mit der falſchen Luft gefangen wird / wann ſie ihn mit den Teuffels begierde und einführung ſeiner Imagination vberhåuf fet und beivaltiget / fo fchrevet doch der ges laſſene Wille alſo bald wieder in Gottes hall, daß ihn Gottes willen wieder auf dem Eckel deßtodes aufführet. Der gelaſſene Wille hat alhie in dieſer Kütten keine ruhe / er muß immer im Streit ſtehen , dann er ſtehet in einem falſchen Hauße zur Herberge : Er iſt wol in ſich ſelber in Gottes hangt / aber außer ſich ſelber iſt er im Rachen und Schlundt de Abgrundes Gottes jorns im Reiche der Teuffel / welche ſtets neben jhme hers gehen / vnd die Seele / als das Centrum begehren zu ſichten . Alſo auch im gleichen ſtehen


KER V M , CA P. XV.

365

ſtehen jhme die guten Engel im gelaſſenen Willen / als in Gottes begehren entgegen vnd ſchützen jhn får der gifftigen Imagina tion deſ Teuffels 7 ſie.fahren auff die fewrià gen Pfeile deſ Boßivichts /wie S.Petrus ſaget : Dann alles iſt im würcken vnd bes gehren deſ Menſchen ; Gottes Liebe und Jorn : Er ſtehet in dieſer nåtten / in dicſer Zeit, in der Porten auß und ein . Bende ewi ge Principia fcind in hinc rege / wo der Seelen Wille ſich hinbegibt/aldawird er ans genommen / vnnd darzu wird er erwehlety er wird von beiden gezogen / vnd ſo der Wille der Seelen in der Selbſtheit blejbet, ſo iſt er am Bante Gottes jorns : So cr aber auß der Selbſtheit außgehet / vnnd ſein engen Regiment verlåffet / und ſich nur ſtåts in Gottes Erbarmen / als in Chriſti Lenden vnd Todt / vnd in ſeine Aufferſtes ung und Wiederbringung einwirfft 7 vnd ſelber nichts wil/ohnewas Gott in und durch jha will ſo iſt der Wille dem Leben und Be gierdedeß Zorns Sottes abgeſtorben / dain cr hat kein engen Leben i ſondern liget int Tode der Selbſtheit/ſo mag jhn deſ Teuffels vnd Zorns Gottes Begierde nicht ergreiffen / danner iſt als ein Nichts / vnd ift doch in Gott im Gottlichen Weſen in allem er lebet7 abernicht jhme ſelber , ſondern ſeiner erſten Mutter der Ervigkeit : & rift wieder am Ziel Da er 0. iiij


366 .

DE SIGNATVRA .

da erwar /ehe er eine Ereaturwaro : und in dem Willen darein jhn Gott ſchueff / vnd iſt ein Inſtrument im halle Sottes / auff wels them alleine Sottes Willengeiſt ſchläget / ju ſeiner Ehr und Wunderthat. Alles engenes ſuchen vnd forſchen in der felbſtheit iſt ein vergeben ding : Der eigene wille ergreifft nichts von Gott i dann er iſt nicht in Gott / ſondern auſſer Gott in ſeiner ſelbſtheit / aber der gelaſſene wille ergreiffts / dann nichter thuts /ſondern der Geiſt in dein er ſtille ſtehet/deſſen Werckfeug er iſt /der of fenbaret ſich in Göttlichem halle in jhmeſo viel erwill í und ob er in der ſelbſtheitdurch forſchen vnd lernen viel begreiffen mag /wel. ches nichtohne iſt ſo iſt aber doch ſein begreif fen nur auſfen im auſgeſprochench Wort/als in einer Form deſ Buchſtabens / vnd verſtes het nichts von der Form deß auſgeſproche uen Worts / wie das in ſeinem grunde ſtes Het / dann er iſt nur in der Form von auſſen gebohren und nicht in der krafft der Allgebåh . rerin /welcher grund weder Anfang, Infaſ fung noch Endehat : Welcher nun vonjnnen auſ dem ſprechendeu hall Gottes in Willen Geiſt Gottes erbohren iſt der fähret im grund vnd vngrund vberal frey / vnd iſt an teine form gebunden / dann er fahretnicht in der ſelbſtheit / ſondern der ewige Wille führet ihn als ſeinen Werckzeug , nach dem es Gott

gefallet :


R ER V M , CA P. XV.

367

gefältet : Welcher aber alleine im Buchſta. ben gebohren iſtider iſt in der Form deß auf geſprochenen Worts gebohren / der führet in der ſelbſtheit/vnd iſt eine eigene ſtimme/dann er ſuchetwas er will / vnd ſtreitet vmb die form /ond låſſet den Geiſt / der die Form ges machthat. Ein ſolcher Do & oriſt Babel, der . om die Form des Worts jancket vnd grim met/ vnd jmmerdar den engen Geiſt und ver ſtand in der Form einführet und ſchrenet: Nie Rirche Chriſti/ Vud.iſtnur ein eigener halls verſtehet nichts vom Geiſte der Form /wela cher vngefaffet / vnd ohne ziel ondmaſſe auff ſeinem zugerichten Inſtrument ſchlåget wie er will / dann nicht der wahn vnd eigene ge dancke/welcher im auſgeſprochenen halle ents ſondern der im ſtehet / iſt Gottes Wort ganzgelaſſenen Willen in Göttlicher traffc im ewig ſprechenden Wort in Gottes Geiſt entſtehet/ der vrſtand auß Gottes Halle/ vnd machet die Form im Nevrzen / als eine Gottlie. che begierdc /dadurch der Seelen wille in Gott . gezogen wirdi Chriſti Hirte ond eLehrer der iſt Der t h r ch geh Thü ein /das iſt /dur C Chriſti Geiſt ballet und lehret/ auſſerhalbiſt nur die Form / als die Hiſtoria / daß cs ein mahlgeſchehen ſer / daß man ſich dez alleine annehmen und tröſten ſol : aber dieſer Wille bleibet auſſen / dann er will eju graden anges 110111111011


3.63

DE SIGN A T V R

A

nommen Xind feyn/ vnd nicht feiner Selbſt heit in der gnaden erſterben / vnd der gnaden Rind in dem gelaſſenen Willen werden . Alles was von Chriſtignugthunung/ vnd ſich deß Lendens Chrifti tröſten lehreti ſo es nichtauch den wahren grund lehret/wieman der Selbſtheit in Chriſti Todt abſterben foli vnd im gelaſſenen Willen ganz im gehorfam Gottes / als ein newes Rind eines newen . willens/das iſt anffen /ond nicht im ſprechens den hallGottes / als in Chriſti Thür. Rein heucheln noch tröſten hilfftnichts- / ſondern dem falſcher Willen vnd Begierde in Chriſti todt abfterben / vnd in jhm im ganz gelaffenen willen in Chriſti Xufferſtehung auffitehen / und die jridifche ſelbſtheit immerdar todtent und das böſe daß der jrrdiſchewille in luſt eins : fåhret/Dämpffen als ein bofes Fewer das jm . merdar brennen wil : Nicht tröſten vnd das Lenden Chriſtian die ſpitze ſtellen iſt o wahre Glaube / Nein /nein /er iſt nur auſſen vnd nit innen /ſondern ein ombgekehrter wille / der in reweſeiner jradiſchen boßheit eingehet , der deren nicht mehrwil/vñ aber befindet / daß er van der engenen jridiſchen luſt gehalten wird , vnd ſich mit ſeinem vmbgekehrten Willen auf diefem Eckel vnd falſchen Begierde gantz in Gottes Erbarmen mit grſſer ångſt fechen Begierde in Chriſti Sehorſam 1 Lens del vnd Todt einwirfft / vnd der jrrdiſchen Luft


R ER V M , CAP. X V. 3895 Luſt im vmbgekehrten Willen in Chriſti Toa. degantz erſtirbet / der nicht wieder auf Chris ſti Tobtherauf wil der immer ſchreyet : Ab ba, lieber Vatter,nimb deines Sohns gehors famfür mich in dich laßmich nur in ſeinem gehorſam in dir in ſeinem Tode leben / la mith in jhme ſterben / auff daß ich in mit nichts bin ſondern in ſeinem Willen / in ſeiner Menſchheit in dir lebe vnd bin / nimb mich nur ganzin ſeiner Pufferſtehung ani ynd nichtmich in meiner unwürdigkeit / fonts dern ,mich in jhme : Laß mich in mir todo fern / vnd gib ixir ſein Leben auff daß ich dein gehorſamer Sohnin jhmebix 1 auff daß fcin Leiden vnd Todtmein ſen / vnd ich ders" felbe Éhriftus der dem Todt hat ſeineMacht genommen in jhine, als ein Zweiglein ſeines Lebens /får dir ſerye 101 : Alſo und gar nichts anders iſt derwahre , Chriſtlich Glaube/er iſt nicht alleine ein Tros fter i fondern eine jmmerwehrende Begier , de : die Begierde erreichet das Lenden Chris : fti / welche jnamerdar gerne wolte gehora wüſte: ſies par , wie ſie ſich : ram ſeyn får jhme gebåhren folte / welche ſtåts für jomeviderfället 1 Viind ſich in die höchite Demuth får jhme.erſiucket / die alles gers : ne lendet und thut/ nur daß ſie möge gnaz: De empfangen 7 welche willig iſt das Creutz. Chrifti auf sich zu nehmen i vnd allere : Welt 0 -vj .


DE SIGN A TVR A Welt in jhrer Selbſtheit ſpott nichts achteèi ſondern immerdar in Chrifti liebe Begierde eindringet. Dieſe Begierde alleine wächſet auß Chriſti Tode / auf ſeiner Aufferftehung in Gott auß / vnd bringet fråchte in gedulti welche in Gott verborgen ſind, davon der jrzs diſche Menſch nichts weiß /dann er befindet ſich in ſeiner Selbſtheit. Ein wahrer Chriſt iſt ein ſtetter Ritter / und gehet gant in Chriſti DerforintWillen vnd Begierde(wie er auff Erden iſt einhergangen ein . Chriſtus wolte als er auff Erden gieng /den Todtübers winden / vnd die Menſchliche felbſtheit in die wahre gelaſſenheit in gehorſam Gottes eins führen /das begehret auch ein rechter Chriſt zu thun / er begehret îmmerdar deß Todes und Griinines boßheit abzuſterben /ond rich in ges horſan einzugeben / vnd in Chriſto in ſeinem gehorfam in Gott auffzuſtehen vnd zules ben . Darumb lieben Bråder 7 hůtet euch für ChriſtiPurpermantelden vmbzunehmen / ohs He einen gelaffenen Millen /der armeSander ohne rem feiner Sånde / vnd ohnevmbwens dung feines Willens nimpt jhu (Chriſto nur zum ſpott ) omb/hůtet-euch får der Lehre, die von engenem vermogen lehret/vnd von Wer. cfen der Rechtfertigung . Ein wahrer Chriſt iſt ſelbſt das groffe und ängſtliche Percé i das immer in Gottes 370

willen


RER V M , CA P. XV.

371

willen Begierdewürcket vnd treibet wider die engene luſt der ſelbſtheit / erwill immer . dar gerne thun / vnd wird aber doch vielfältig bon der ſelbſtheit gehalten : Er zerbricht die felbſtheit als ein Gefäße / darinnen ér gefana gen ligt/ vnd grünet mitſeiner in Gott gelaſ fenen Begierde im Wiliengeiſt Gottes jms mer auſz ( als eine ſchöne Blum anß der Ers den auß grånet vnd würcket mit und in Gottwas Gott gefället...' , Darumb for die wahre Chriſtenheit wife fen / vnd anjerzo hoch zu gemåhte einführen , was ihr geſagt wird , daß ſie vom falſchen wahn deß tröſtens ohne ombwendung den Willens ſol aufgehen / es iſt nur ein außge ſprochene Form der widergebuhrt .Lin Chriſt muß ein. Geift mit Chriſto werden /ond Ehris ftiwillen und leben in ſich führen : Die Form machet jhn nichtnenor es hilffet weder trøften noch gute Wort geben / fondern ein ſterben deß boſen angebohrnen Willens: 1 vnd eine Uufferſtehung eines newen Willens / der Gotteskind i vnd auf : Enrifti Tode auß gebohren iſt /kein ander wille erreicher Ehriſti Erbſchafft /mein vteliviffent thitts auch nicht / Der Diehirte auff dem Felde iſtmir ſo nahe als ein Doctor : keine Subtilheit im gancke vmb den Weg Gottes hilfft nichts darzu , es iſt nur eine verhinderung vnd auffhalten ider wahre Wille aehet in die Liebe Gottes vnd


371

DE S'IGNATVR A

ond ſeiner Kinder ein , er ſuchet keine Former fondern er fållet für ſeinem Schopffer zu bos den / und begehrät deſ Todes der falfchen felbſtheit/er ſuchet das werck der Liebegegen allen Menſchen / er wil nicht im ſpotten der Welt grünen / ſondern in ſeinem Gott / fein gantzes leben iſt eine lautere Buffe / vnd eine jmmer rewedeß Vbels daß jhme anhenget: Er ſuchet keinen Slant i ſich damit ſehen . zu laſſen / ſondern lebet in Demuth ey erkennet fich ſtats für unwürdig und får einfältig ſein wahres Chriſtenthumb iſt jhme in ſeiner Selbſtheit immer verborgen , er ſagt : Ich bin meiner Selbſtheit ein vns nürzer Rnecht / vnd habenoch nie recht ans gefangen Buffe zu thun oder zu würcken / er iſt immerbar im anfange Buffe zu würcken und wolte die porten der fåſſen goaden jm mer gerne erreichen /-er gehet dahin als ein ångſtlich Weib zur Sebuhrt arbeitet 1 oud. weiß nicht wie jhme geſchicht / der Sera vers birget ſich für jhmei auff daß ſein würcken gegen jhme groß werde Er fået in Anga ſten önd. Thrånen 1 und kenget nicht ſeine Frucht 1 dann ſie iſt in Gott verborgen / wie ein målſamer Botte einen weitenWeg nach dem Ziel / dahin er begehret 1 lauffet , alſo auch lauffet er nach dem weiten Ziel feiner. ruhe / vnd findet der nicht / es erſcheine jhm denn fein Perlein in jhrer fchone / vnd faſſec


R'E'R''M ; C AP. XV.

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jhn in jhrer Liebe : ro die von ſeiner ſelbſtheit wieder weichet ſo gehet das achgen vnd gråh men mit ſtåtter begierdewieder an /vnd ruffen ein Tag dem andern der Tag die Nacht/ vnd die Nacht dem Morgen und iſt da keine ſtåtte der ruhe in der jrrdiſchen ſelbſtheitrals nun im ſchönen Sonnenglan ſeiner edlen Perlein /wann jhme die Sonne in der Fina ſternuf-auffgehet/ ſo weichet die Nacht/ und iſt alles ångſten dahin . Darum liebe Bråder / lernet euch farm fans cke håten vnd vorſchen / da man omb die buchſtabifehe Form zancketicin wahrer Chriſt hat vmbnichts zu zancken /dann er ſtirbet feia nem vernunfft begehren ab ! cr begehret nur Gottes wiſſen in ſeiuer Liebe und Snade/vn låſſet alles andere hinfahreroz um die form gancket/ dann Chriſti Geift muf die Form in jhm ſelber machen /die cuffere Form iſt nur eis ne Anleiterin / Gott muß Menſch werden / oder der Menſch wird ſonſt nicht Gott. Darumb iſt ein Chriſt derreinfältigſte Menſch auff Erden / wie faias ſagt: Wer iſt ſo einfältig als mein Knecht ? Alle Nendenti begehren der ſelbſtheit/ond reiffen ſich vmb do Gewalt vnd Ehren / aber ein wahrer Chriſt begehret der abzuſterben y er fucher nicht feia ne ſondern Chriſtichr : Ulleswas vmb die Selbſtheit / als vmo engene Ehre vnd Wola fuft dicles. Lebenszancket / das iſt eydniſch und


374

DE SIGN A T V RA

und vielmehr als Hendniſch/ja Teuffliſch /wels cher von Gott außgieng in ein engenes /es des de fich mit Chrifti Deckmantel zu als es jm . mer wolle / ſo iſt doch der Mann der falſchen felbſtheit darunter zurBerberge :Will er ein Chriſt ſeyn /ſo muß er der ſelbſtheit erſterben daß jhme dieſelbe nur von außen / als ein Rleid dieſer Welt anhange/ darínnen er ein Gaſt vnd Pilgram iſt" / vnd jmmerdar den cken daß er nur ein Rnecht in feinem hocherhabenen Ampt iſt / vnd darinnen Gott diene als ein Ryecht /vnd nicht ſelbſt engene Ner :. Aber was ſich ſelber Herret i ohne Gottes Rueff vnd Ordnung, das iſt vom Teuffel vñ dienet dem Teuffel in ſeiner engenen gewalt vnd geſtalt / ſchmücke dich wie du wiltro gilts für Gott nicht / dein engen Derz klaget dich an , daß du ein falſches Gewächſe biſt ? dein Adelund Hochheit hilffet sich auch nichts får Gott/fo du damit nicht Gottes ordnung treibeſt dein 2mpt iſt nicht dein / fonderin Gottes/ſo ou falſch darinnen einhergeheftro iſte dein engen Gerichte vber dich / vnd richtet dich zum todeldu biſt ein Rnecht / vnd ob du ciu Kønig biſt / fo dieneſtu und muſtmit dem aller armſte in die Wiedergebuhrt eingehen / oder du wirſt nicht Gottſchawen . Alleenges ne genommene Rechte und Gewalt / damit der Elende gequeletivird , die kommen alle von der ſelbſtheit /welches vrſtand iſt in der aufs


RÉR VM , C A P. XV .

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anßgeſprochenen Form / welche ſich mit der Formehaben in eine ſelbſtheit eingeführet/vnd von Sott außgeführet/was nicht in Rnechts Ampte für Gott dienet / das iſt alles falſcht es rey hoch oder niedrig gelehrt/ oder vngeleh ret/wir ſind allzumalnur Diener deß groſſen Gottes /nichts führet ſich in engenes ein / es werdedann in Sottes jorn in der Impreſſion der Natur gebohren : vnd ob ein Chriſt ſchon ein engenes befizet/welches nicht falſch iſt, ſo iſt er aber nur ein Rnecht darinnen / als ein Auſtheiler feines Herren / vnd ein Verwah rer deß Herren Wercks : Erhandelt ſeinem Herren darinnen /vnd nicht ſeiner ſelbſtheit al leine/ alles was er gedencket in der ſelbſtheit cinzuführen und einführet / das führet er in den ångftlichen Raften deß Settzes /Neidest engen Wolluſt deß Fleiſches / als in ein von Gott abtrünniges Gefäſſe ein : als in die Impreſſion der Natur / vnd ſtielets ſeinem Herren /der jhn hat zum Verwalter eingeſeşti ab. Er iſt ein Dieb Gottes und ſeines Wes fens /er beſchone ſichwie er wolle. Ein wahrer Chriſt erkennet fich für einen Diener Gettes /deme befohlen iſt mit Goto tes Wercken rechtvmbzugehen : Es iſt nicht ſein engen /dañer iſt auch in dieſem jrrdiſchen Werck dieſer Hütten nicht daheimeier ſucheti pflanzet vnd bawet/wirbet vnd thutwas er wolle i fo fol er allezeitwiſſen daß ers Gott thuel


37 6

DE SIGNATURA

thue/ vnd davon for Rechenſchafft geben /ond daß er in dieſem Werd ein frembder Gaſt und Diener fen / und ſeinem Herren dienet / vnd gar nicht anſeher den lauff ſeiner Vors fahren / welche darinnen in Wolluſt de . jradiſchen Lebens gewandelt haben : Wer Dieſes thut / der iſt noch ferne vom Reich Gottes / vnd kan ſich mit keinem Gewiſſen vnd Grunde einen wahren Chriſten nennen , dann er ſtehet nur in der Form der Chris ſtenheit / vnd nicht im Geiſt Chriſti': Die form rol zerbrechen und mit der Zeit auff hören / aber der Geiſt bleibet ewig ſtchen . Ein wahrer Chriſt iſt im Geiſt ein Chriſt / und in ſtåtter vbung ſeiner ſelbſt Form zu gebåhren / nicht alleine mit Worten im Schalle / fondern in der Frafft deſ Wercts als eine ſichtbahre greiffliche Form 7 nicht wvåhnen vnnd gute Wort auf der enges nen Selbſtheit geben / vnd in Ber Selbſt heit bleiben i fondern ſterben und im willen Gottes in oer liebe Selbſtheit als ein Diener Gottes / in Gottes Wunderthat außgrånens in Gottes willen ſein Inſtrument helffen fchlagen / und eine klingende Senten in Sota tes Sentenſpielſenn /in Gottes halle / als im verbo fiat eine immer machendes Wortydas in vnd mit Gottfchaffet und würcket / was Gott machetzſchaffet und würcket / als ein Werckzeug Gottes. Darumo du wehrte Chriſter


R ER V M , CA P. XV .

377

Chriſtenheit beſchawedich /ob du jetzt im wür cfenden Wort Gottes in ſeinem wiffen wür deſt / oder ob du nicht nur in der Form der Chriſtenheit ſteheft / vnd dein engenes in falſchheit würdeſt : Du wirft dich finden wie Da ein Eckel für dem Höchſten biſt worden , und dein Außſpenen vom Höchſten auß dies ſer form 7 die du in deiner Selbſtheit haſt in feine auſgeſprochene Form eingeführet / bal de erfolgen wird und ſolches darumb/daß dy dich mit der wahren Form zudeckeſt/ und biſt ein falſches Rind darinnen / ſo-biſtu geſuchet/ und in deiner engenen formemit einemt fala ſchen Deckel befunden worden . Alſo wie du dich haft in eine falſche engene Form unter die wahre Form eingefåret / alſo folftu dich auch ſelber gerbrechen / darzu hiffft dir der Himmel beme du lang geit in gehorſam gedienet haft , und dafür iſt kein aufhalten : Dein werckift in der Turba erfunden worden /die ſol ſich das mit im gerbrechen ergotzen / wie du dich in deiner abtrinnigen falſchheit in deiner enge. nen Form vnter dem Namen der wahren Form auffgezogen haſt 7. und für Gottmit Scheinheucheley : geheuchelt haſt / vnd nur den jrrdiſchen Menſchen gedienet. Aber der Rnecht des Herren wird geſucher vnd gefun . den werden / der Herz wendet ſeineSchåffein in ſeiner engenen Form / vnd führet fie ein in ſeine Wende/as ſollen alle Stolizen vñ fetten erfahren ?


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DE SIGN A

T V R A

erfahren ,was der Herr für ein Gerichte über den Rreiß der Erden führen wird / und alle Gottloſe hoffnung fol gerbrechen / dann der Tag der Einernte nahet fich : ein ſchrecken vom Herzen erſchüttet das Erdreich und ſeine Stimmehallet an den Enden der Erden /vnd gehet auff der STERN ſeiner Wunder : Niemand wehret das ; dann es iſt im Rahte der Wächter in den Thoren der Tieffe be ( chloſſen worden . Darumbmag ſich ein jeder ſuchen vnd fin . den / dann es iſt die Zeit der Weimbſuchung herben kommen / auff daß er in ſeiner Liebe funden werde / dann die Turba hat allen fala ſchen Luft in jhr funden / vnd der höchſte Würcker aller Weſen offenbahret die Tur bam , alfdann wird affer falſcher Luſt offerte bar/ und gehet ein jedes ding in ſeinen ewigen Behälter ein / dann es iſt alles auf luft er , bohren worden : Allo ſols auch in der luſt rets ne Engenſchafft nehmen / vnd eine jede Luſt jhr gemachtes Werck einerndten / dann darzu ſeynd alle ding erſchienen / auff daß die Ewig . keit in einer Zeit offenbarwerdeimitWun derthat hat ſichs in die Form der zeit einges führet / vnd mit Wunderthat führet fichs wieder auf der Zeit in jhren erſten locum ein . Alle dinge gehen wieder in das ein / darauß fie gegangen find / aber jhr engen Form vnd Model,wie ſie ſich im außgeſprochene Salle haber


RERVM , CA P. X V.

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haben eingeführet/behalten fie/ondwird auch ein jedes ding von ſeiner gleichheit eingenoms men worden /vnd iſt das Ende allerzeit / vnd wie ſich alle dinge im außgeſprochen Wort gebåhren : Alſo ſigniren ſie ſich auch in jhrer jnnern geſtaltnuß/welche auch das euſſere ab ſo ſigniren . Der engnewillemachet eine form nach ſeiner inſtehenden Natur ,aber im gelaſ fenen Willen wird eine Form nach dem Mos Del der Ewigkeit gemacht/wie es für den Zeis ten der Welt in der ewigen Weißheit Gota tes impiegeliſt erkandt worden alſo figit, rirets der ewige Wille in ein Model ſeis ner gleichheit zu Gottes Ehr und Wunders that/dann alles was in ſeiner ſelbſtheit einges het/das formirt ſich ſelber :was ſich aber frem låſſet / das wird vom french Willen gefors miret/ſo mag doch keine engene Form mit en genem Willen /das ewigeWeſen erben /dann wo Jiveen Willen in einen ſind da iſt Wider svillen . So dann Gott ein einiger Gott iſt, Tomuß alles das/was in jhme leben will ſeis nem Willen 'ond Nalle ähnlich fern : gleich trie ein Sentenſpiel muß in eineHarmonet geſtimmet ſeyn /ob gleich dielcrfer Senten mit viclerley klang darinnen find : alſo muß auch die wahre Menſchliche Harmonia mit allen ſtimmen in ein Liebeſpiel geſtimmet renn /oud ivclcher Willengeiſt nicht in das einige Sen. tenſpiel im Gsttlichen hall eingeſtimmet iſt / dat


880

DESIGNATVRA

das wird auſ dieſem hall außgeſtoffen / und in ſeinen engenen halli als in feinewahremits ſtimmen ſeiner gleichheit eingeführetwerden , dann ein jede gleichheit ſol das ſeine einneh . men : 3ſt einer ein bofer Geiſt alhie worberio tvirð er in die Wurzelſeiner gleichheit einges fahretwerden / dann ein jeder hunger nimbt Feines gleichen in ſich ein , ſo iſt doch die gange offenbarung ð ewigkeitmit dieſer geit anders nichts als ein hunger und gebåhren :wie der hunger iſt / alfowird auch ſein Weſen ſeiner erfüllung / dann mit dem hunger hat die Creatur ſeinen anfang genommen / vndmit dem hunger gehet fie in jhr eriges ein : Ym hunger erbühret ſich der Geiſt ſampt dem Eör per / vnd im ſelben hunger fähret der Geiſt in fein ewiges ein / er breche dann ſeinen erſten hunger / vnd führe ſich in einen andern durch ſterben ein , ſonſt iſt alles ſo bald es gebohren iſt an ſeinem Ende/ aber der todt iſt das einige mittel/dadurch der Geiſtmag in ein and quali und forns eingehen / fo er ſeiner felbſtheit ab ftirbet/vnd ſeinen willen im todt zerbricht iro wächſt ein newer Zweig auß dieſem außi aber nichtnach dem erſten willen /ſondern nach dem exigen willen /dann ſo ein ding in fein Nichts eingehet/ ſo iſts dem Schopffer wieder heim . gefallen / dermachetdg ding wie es iſt im ewis gen willen erkandtworden ehe es zurCreatur geſchaffen ward 7 da iſt es im rechten ziel der ewig


R

E R

V M , CA P. XV.

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ewigkeit/ond hat keine turbam , dann es iſt an Der Natur Ende . Alles was in der Natur lauffet/ das qualet fich /was aber der Ratur ende erreichet/das iſt in ruhe ohne quall/vnd würcket doch,aber'nur in einer begierde. Alles was in der Natur angſt und ſtreitmacht das macht in Gott entel frewde/daño; gange him melsheer iſt alles in eineHarmonen gerichtet: ein jedes Königreich der Engelin ein ſonders lich Ynſtrumēt, aber alles in einander in eine Muſica ,als in dem einigen liebe hall Gottesi eine jede reyten dieſes Spiels erhebet vnder frewet die ander /vnd iſt ein entel Liebeshören / ſchmäcken /fåhlen , riechen vnd ſehen /alles wuf Gott in ſich ſelber iſt/das iſt auch die Creatur in jhrer begierde in jhme/ein Gott Engel und ein Gott Menſch Gott alles in allem / vnd auſſer jhmenichtsmehr : wie es war für den zeiten dieſer Welt in ſeinem ewigen hall , alſo auch bleibets in dem Ereatürlichen hall in jh . me in ſeiner esvigkeit /vnd das iſt der Anfang vnd das Ende aller dinge. CA PVT XVI. Von der ewige signatur vnd himliſchen frewde/warumb alled inge in bofe vnd gut ſind eingeführetworden . JeSchopffung der ganzen Creation iſt anders nichts als eine offenbahrung deß allweſendē vngründlicheGottes / alleswj er in ſeiner ewigē vnanfänglichegebåhrung vn Res gimētiſt /deſſen iſt auch dieCreation/aber nit in der


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DE SIGN A

T V RA

der Allmachtund krafft/ſondern gleich als ein Apffel auf dem Baum wächſet/ der iſt nicht der Baum ſelber / ſondern wächſet auß krafft deß Baums : alſo find alle dinge auf Gott licher begierde entſprungen und in ein Weſen geſchaffen worden / da am anfangekein Wes ſen darfu vorhanden war / ſondern nur dass ſelbe Myſterium der ewigen Gebährung / in welchem eine ewige Volkommenheit iſt ges weſen : dann Gott hatnicht die Creation er : bohren / daß er dadurch vollkommen würdei ſondern zu ſeiner ſelbſt offenbahrung / als zur groſſen freide und herrligkeit : nicht daß ſols che fremde erſt mit der Creation habe anges fangen / Nein , dann ſie iſt von Ewigkeitim groffen Myſterio geweſen aber nur als ein Geiſtlich ſpielin ſich ſelber : Die Creation de der Schopffung iſt daſſelbe ſpielauß fich fels ber/als ein Model oder Werkzeug defeivi. gen Geiſtes /mitwelchem er ſpielet / vnd iſte ben als ein groſfe Harmoner vielerler Laus tenſpiel/welche alle in eine Warmonen gerich tet ſenn / dann das ewige Wort oder Gottlis cheKall /oder ſtimme/welche einGeiſtiſt/d as hat ſich in formungen als in ein aufgciproche Wort oderHallmit der gebåhrung deſ groſ Ten Myſterii eingeführet / und wie das Frews denſpiel im Geiſt der ewigen Sebåhrung ist ſich ſelber iſt/alſo iſt auch das Wercfjeug/als die auſgeſprochene form in ſich ſelber/welches Scr


RER V M , CA P. XVI.

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der lebendigehallführet/vnd mit feinem enge nen ewigen Willengeiſt ſchläget/ daß es lau . tet undhallet/ gleichwie ein Orgel von vielen ſtimmen mit einem einigen Lufft getrieben wird 1 daß eine jedeStimme 1 ja eine jede Pfeiffejhren Thon gibt / vnd iſt doch nur ei. nerlen Lufft in allen Stimmen / welche in jes der Stimme hallet nach deme das Snſtrus ment ober Orgel gemachtiſt. Alfo iſt in der Ewigkeit im garigen werell der Göttlichen offenbahrung nur ein einiger Geiſt/welcher der Offenbarer im außgeſpro. chenen hall ſo wol im ſprechenden hall Sots tes iſt /welcher das lebende groſſen Myfterii und alles beſſen was darauf erbohren tſt 7 et iſt der Offenbahner alter Wercke Gottes . Alle EngliſcheRönigreich find als einzus gericht Werck als eine offenbahrung deß es wigen halles der ſtimmen Sottes 1 und find als ein particular auß dem großen Myfterio , vnd ſind im Gottlich ervig ſprechenden Wort/ halle oder frimme Gottes/ doch nur einesi dann ein einiger Geift regieret das / ein fedet Engliſcher Sürft iſt eine Engenfchafft auf der Trimmé Sottes 7 vnd tråget den groſſen namen Gottestgleich wiewir deffen ein Bike de an den Sternen am firmament haben ,

vnd an den Monigreichen vnd Herzſchafften auff Erben unter alten Geſchlechten i då ein jeder Sperzſeinen obern Titulvnd vnterm na imen R


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DE SIGNA T.V RA

men und Ampt tråget/alfo auch die Sternen am Firmament/dic ſind alleſampt nur ein eis i nig Regiment/ vnd haben jhr Fürſtlich Res. gimeut in krafft vnter ſich , da die groſſen Sternen den Namen und das Ampt der Sc. ſtalnußen im Myſterio der ſieben Engenſchaf ten tragen /vnd die andern nach ihnen als ein particular der Nånſer oder abtheilung / da ein jedes iſt als eine ſoudcrlicheNarmoner oder Würckung gleich einem Rönigreich / vnd ges het doch alles in einer Narmonen gleich einem Vhrwercke i das ineinander gerichtet iſt , da alles ineinanderwürcket / ond behalten doch die groffen Fix-ſtern jhre fondcrliche Engen ſchafft in dem Weſen der würckung fürnems lich die ſieben planeten nach den ſieben En geuſchafften der Natur / als eine Nachgebih rerin och ewigen Myfterii,oder als ein wercks feug deſ Geiſtes auß dem cwigen Myſterio . Dieſe Gebuhrt dcb Geſtirns gebicret in den vier Elementen /als in jhrem Leibe oder We ſen fremd vnd leid / vnd iſt iu fich ſelber doch alles febr gut , allcine die verwandlung der Creatur kompt aufz der luſtida die Creatur le Den grim del Fewers in den Eygenſchafften in die hohe führet / vnd auf der gleichheit der concordantz aufführet /kcin ding iſt bobl das in der gleichen concordantz bleibet/ Dann das das allerboſeſte mit ſeiner aufführung au5 der concordantz machetidas machet auch das allers


R ER V M , CA P. XVI.

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allerbeſtein der gleichen concordantz:was da leid machet / das macht auch in der gleichheit frevode i darumb kan keine Ereatur reinen Schopffer ſchuldigen / daß er die habe bóß ge thacht.Es iſt alles fehr gut / aber mit ſeinec felbft erhebung und aufgehungauſ der gleicha: beitwirds 68 / vnd führet ſich auf der Liebe vnd Freidengeſtaltnuß in eiu peinliche ge ſtaltnuß ein . Rönig Lucifer ſtund mit ſeiner höchſten Frewdenreich im anfang ſeiner Schopffung / aber er gieng auß der gleichheit auß / vnd er . hub ſich auf der concordantz in die fälte fins ſtern fewriſche Gebährung / auß welcher die hitzige Fewersgebährung vrſtåndet / ergieng auß ſeiner ordnung auß auf der Warmonen darinnen jhn Gott ſchueff erwolt ein Vert ober alle ſenu / alſo gieng er auch in die ſtrenge fewers Herzſchafft ein 7 und iſt nun ein In . ſtrumentin der ſtrengen Fewersmacht / auff welchem auch der allweſende Geiſt ſchlägeti und auff feinem Inſtrument hallet : aber nach deß grimmen Fewers Engenſchafft/ wie die armoner als die lebens geſtalenuß in jedem dinge iſt falfo iſt auch ſein hall oder Flang deßenorgen halles darinnen 1 in den Seyligen henlig / ond in den Verkehrten ver kehrt / alles muiden Schopfferaller Weſen loben /die Teuffel loben jhu in der Macht des grimme6 / ond die Engel und Menſchen loben jh11


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DESIGNA TV RA

jhn in der Macht der Liebe. Das Weſen als ler Weſen iſt nur ein einiges Weſen / aber es ſcheidet ſich in ſeiner Gebåhrung in gwer principia , als in Licht und Finſternuß in Frewd vnd Leid / in Böſes und Gutes / in Liebe und Zorn /in Fewer vnd Licht/vnd auß dieſen zwenen ewigen Unfängen , in dem drits ten Anfang /als in dieCreation zu ſeinem eiges nen liebe Spiel/nach beyder ewigen Begierde Engenſchafft. Alſo gehet ein jedes ding in ſeiner Harmo nen / vndwird von einem einigen Geiſt getris ben / der iſt in jedem dingewie defzdinges En genſchafft iſt / vnd das iſt das Phrwerck deß groffen Myfterii der Ewigkeit in jedem Prin cipio,nach deß principii Engenfchafft / ond dann nach der inſtehenden geſtalt den fuges richten Inſtruments derſelben Eregtur:/ ynd in allen dieſen anfången . Alles was feitlich iſtriſt der Todtdas ſcheidjiel da das böſemag gerbrechen /was aber auß den ewiger Anfans gen eatſtehet/ond in feiner Sarmonen und le bens geſtaltnuß in ein ander figur etygeheti das gehec auß Gottes Harmonen: auß der syahren ordnung darin es Gott geſchaffen hat/ auß / vadwird auß derfelben Sarmonen aufgeſtoffen in ſeine gleichheitralsein ynglets ches ſpiel oder klang in der groſſen und ſchon nen gleichftimmender Sarmoney : Dann es afteiu widerwertiges /es fahret anderen thon . klang


RER V M , CA P. XVI. tlang und willen / und alſo wirds in ſeine gleichheit eingeführet / ond darumb iſt dem Teuffel die Hölle gun Hauß vnd Wohnung gegeben worden : weil er ſcines lebens ge ſtaltnuß in Gottes Zorn ond in den femers . grim der ewigen Natur eingeführet hat: Daſ er das Inſtrument im ewigen Fever Gottes fen / vnd alſo ſchläget der Zorngeiſt fein In . ſtrament / vnd mufi dannoch zu Gottes Ehe und Wunderthat ſtehen / und das Spiel iir deß grimmen gorns Begierde und Engers ſchafft fenn . Der zorn vnd grim Gottes iſt nun feine fremde/nicht daſ er zagete vintraws rete oder in onmacht lebetc? Nein / fondern in groffer Starckevnd Ferpersmacht / als ein gewaltiger Rönig und Verz/ aber nur in der felben Engenſchafft/die er ſelber iſt als im er ften Principio in der finſtern Welt.. Alſo iſt vns in gleichem zu erkennen die Engliſche Welt als das ander principium ,da Gottes Licht und Rlarheit in allem Wefen erſcheinet / vnd der Göttliche hall oner ſtim me in allen Creaturen in der groſſen Frew denreich auffgehet : da der Geiſt aus dem Göttlichen hall eine Frewdenreich /ond groffe jmmerwehrende liebe Begierde / in denſelben Creatureii 7 vnd in allen Göttlichen Erglis fchen Wefen machet/ gleich wie im peinlichen : Fewer ein Zittérn der Angſtqual iſt alſo iſt auch im gleichen im Liebevid Lichtfewer ein Rij. Zitter


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DE SIGN A T V R

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Zittern der Frewdenreich / als eine groffe ers hebung der ſtimme Gottes /welche alſo in den Engeln vnd dergleichen Creaturen i als in Seelen der Menſchen eine groſſe offenbah rung der Göttlichen Frewdenreich inachet. Ii: ſtimmeGottes führet ihre fremde durch Die Creatur/als durch ein Inſtrumentimmer und ewig auſ : Die Creatur iſt die offenbah . rung der ſtimmeGottes /was Gottin der e wigen Gebährung ſeines ewigen Worts auß dem groſſeri Myſterio deß Patters Lingen -ſchafft iſt/das iſt die Creatur in einem Bilder als ein Frewdenſpiel/ damit der ewige Geiſt ſpiclct. Alle Eygenſchafften deſ groſſen ewis gen Myſterii der Gebührung aller Weſen , iſt in dcu herligen Engliſchen und Menſchlichen Creaturen offenbar/ond iſt uns nicht alſo da . von zu gedencken / als ob die Creaturen nur ſtille ſtunden /vnd ſich der Herrligkeit Gottes freweten /vnd nurin frewden zitteren : Nein , sondern gleich wie der civige Geiſt Gottes in dem groſſen Myfterio der Göttlichen Ges bihrung von Ewigkeit in Ewigkeitwürcket, und die vacudliche und ungahlbare Weiſheit Gottes jmmer offenbahret i gleich wie die Erden immerdar ſchone Blummen / Rräuter und Båume / ro wol. Mctalien und Wefon gebieretiind je einmal herzlicher /ſtårcker vid chöner herfår bringet als das ander . Wird wie bald im Scen eines auffgehet / das an der


R E R V M , CA P. XVI.

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der unter /bud ein jmmer Wehren / Nieſling und Arbeit darmit iſt . Alſo iſt auch die ervis ge Gebährung deſ heyligen Myfterii in groſ ſer frafft vnd widerbringung då je eine Sött fiche Frucht der groſſen liebe Begierde nebeit der andern im Gottlichen Weren ſtehet / vnd iſt alſ wie ein jmmer ringen / cine Blum der ſchönen Farben /vnd ein löblicher Geruch auf dem Göttlichen Mercurio , nach der Götelt chen Natur engenſchafft ein immer guter ge. fchmack der Liebe anß Gottlicher begierder alíes de Fenewas dieſeWeltrein jridiſci) gleich auf und Spiegel iſt / das iſt im Gottlichen Reich in.groficr vollkommenhcit iin geiſtli chen wefen nichtnur Geiſt als ein wille oder Hedanckeni ſonder Weſeit / Cörperiich Wes fen /Safft vnd Krafft: aber gegen der eufferer Welt wievnbegreifflich / daun ang demſelben Geiſtlichen / i17 ivelchem das reine Element iſt ſo wol auf dem finſtern Wefen im Myfte rio deß griinmes / als der vrſtand decirigen lantbahren Wefens/ darauf die Engenſchaff ten entſtehen , iſt dicfe ſichtbahre Welt erboh renvnd geſchaffen worden als cim aufgeſpro yener hall auf dem Wefen aller Wefeni: licht iſt ſie auf dem cwigen Weſen gemacht worden , ſondern auſ dem auflyauchen del és wigen Weſens / auß Liebe und Zorn / aus Borem bnd Gutem / als eine engene Gebah . rung eines eigenen Principii in der Wand do ewigent jiij


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DESIGN A T. V RA

ewigen Geiſtes . Darumb alles was in dies fer Welt iſt / das iſt ein Sürbilde der Englis ( chen Welt / nicht daß das böſe/welches in dieſer Welt neben dem guten zugleich offens bahr iſtim Hinimel offenbahr revs ; Nein , es iſt geſcheiden in zwey Principia : Im Nimmel it alles gut/was in der Hölle boj I ſo wol Angſt vnd Peint iſt, das iſt im Himmel gut vnd eine fremde 1 dann es ſtehet alles in der Liechtsquall/vnd in der Nollen ſtehet alles im grimnie in der finſtern quall. DieNöller als die finſtere Welt hat auch ihre Gebährung der Früchte / vnd iſt eben ein ſolches Wefen und Regiment in jhnen als im Simmel, aber auffahrt der grimmen Engenſchafft/dann die Feivriſche Engenſchafftmachet in der Finſter nuß alles böſe/vnd im Lichte alles gut /und iſt in Summa in beiden ervigen Welten als les eins : Uber Finſternuſ vud Licht ſcheidet. das / daß es als ein ewige Feindſchafft gegen einander ſtehet/auff daſ erkandtwerde /was boſ oder gut/frevo oder leidi ſowol Liebe 0 der Zorn ſey :Es iſt nur der unterſcheid /twi fchen der Lichts Liebe Begierde/ vnd zwi fchen der finſtern Zornbegierde. Im vrs stand der ewigen Natur in Def Patters en genſchafft im groſſen Myſterio aller Weſen iſts ganz eines: Dann iſt doch in der Engli. fchen Welt auch eben daſſelbe einige Fewer/ aber in anderer Duallt als ein Liebe fewer,

welches


RER V M , CA P. XVI:

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welches den Teuffeln und der Höllen ein gifft oder Zornfewer ift /dann das Liebefewer iſt den Zornfewers todt, ſterben und eine feinds fchafft es nimbt dem grim den geroaft / vnd das wil der grim nicht / vnd kan auch nicht fenn dann wann kein Srim wehre / fowehre auch kein Fewer/vnd auch kein Licht /wann nichtder ewige grim were/ ſo were auch nit die ewige Frewde: der Grim verwandelt ſich int Licht in Fremde: Deß grimmen fewers We fen nach der Finſternuf erſtirbet im gritnmen Sewer / vnd gehet auß demſelben ſterben auff das Licht und Liebefewer : gleich wie das Licht auf der Rertzen brenntet / und in der Rersen iſt das ferper und Licht ein ding. Alſo iſt auch das groſſe Myfterium affer Weſen in der Ewigkeit in ſich ſelber ein ding , aber in feiner Außwicklung vnd Offenbah . rung tridts von Ewigkeit in Ewigkeit in weir Weſen ein./ als in boſes vnd gutes was eis nem ding bof-iſt/das iſt dem andern gut,die Nolle iſt den Engeli boß / daan ſic ſind nicht darin geſchaffen worden aber deir anderiss hellifchen Ereaturen iſt ſie gut : Alſo iſt auch der himmel den hölliſchen Creatureir bófi dann er iſt jhr Gifft und Todt i ein ewig Sterben / vnd eine ewige Gefängnuß. Dar , uimb iſts eine ewige Feindſchafft / vnd wirða Gott alleine ein Gottnach dem Licht feiner Liebegenande: Kriſts wol alles ſclberi aber nach


N

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DESIG

AT VRA

nach der Finſternuſ ſprichter : Ich bin cin Zorniger en ffriger Gott / vnd ein verzehrendt Fewer / ciu jede Creatur ſol in jhrem loco bleia bea /darinnen ſie iſt in ihrer Schopffung ers griffen worden / vnd in ein Bild formirett. und nichtauf derſelben warmonen abweichend oder wird zum Feinde de Wefens allerWes fen . Rugdann die Wölle ſo wolein Feind def Tcuffels iſt / danner iſt ein frembder Gaſt darinnen / als ein Meyneidiger auf dem Himmel: Erwil ein Herz fenn in demedarin men er nichtgeſchaffen iſtworden . Die ganze Creation ſchild ihn für einen meinendigen ab-: gefallenen falſchen Heiſt, der auf ſeiner ord » nung iſt abgewichen /dann auch die Natur im grimme ſein Feind iſt/ 06 erwel derſelben ens genſchafft iſt , ſo iſt er doch ein frembder vnd wilHerz feyn / vnd hat doch ſein Rönigreich verlohren / vnd iſt nur ſein Haußgenoß im grim Gottes . Der zu reich war /der iſt zu arın worden 7 er hatte alles als er in der De muth ſtund / vnd nun hat er nichts / yad ift Darzu im Schlund gefangen : das iſt eine fchande / daß er ein Rönig iſty und hat ſein Rönigreich in vofart verſchernet : Die Rös nigliche Ercatur bleibet1:aber das Regiment iſt weg/auj cinem Ronig iſt ein Nachrichter worden : ivas Gottes jorn crgreiffet/ alda iſt er Richter als ein Umptmant Gottes jorns/ der dannoch chun muß. ivds jein 12er : will.; Dieſem .


R ER V M , CA P. XV .

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Diefem widerſpricht die Vernunfit ohne gnugſameerkandnuß / vnd ſagt : Gott iſt als mächtig vnd alwiffend er hats gemacht/ vnd mit ſeinem Werck getha was erwil / wvez wilmit dein Wochſten haderu ? Yaliche Ver , nunfft, jerzthaftu den Braten / Icrne vor erft das ABC , im groffen Myfterio , alles was auß dem ewigen Willen iſt 1 als auf dent. groffen ewigen Myfterio aller Wcfen biſtåns Det ( als dafind Engel vndSeclen der Mens ſchen ) d ; ſtehet in gleicher Wage/ in böſen vii gutē im Frenen willen als Gott felber:welche Begierde in der Creatur in die qualificirung auffgehet/vnd dieandere vbertriffa dellen ei). genſchafft iſt dic Creatur ( gleich wie cine Kertze ein Fewer auß fich crbicret / und auf dem Fewer den Wind : welchen Wind das Feiverwieder in fich ziehet oud dech tiedot von ſich gibet :: vndwann dieſer Geiſt vonz Fewer vud Licht außgangen ifta ſo ift er vom Fewer vnd Licht frey : welche Ligenſchafft er annimmet / deren iſt er . Das cxſte Myfte rium darinnen die Ereatur ftehet / iſt das all. weſende Myſterium : vnd das andere im auf: gchenden Geiſt iſt ſein cygenthumb vud ciir cngcner Wille.) Wat doch ein jeder Engel feis uen engenen Geift / der'auſ ſeinem cogene Myfterio , welches auſ der Enigkeit ſeinen vrſtand hat / außgebohren wird : Warumb wird derſclbe Geiſt ein Verſucher Gottes Ruj. bud


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DESIGN À TEVRA

vnd verſuchet das Myſterium ; welches ihni alfidann im grimme fähret / wie dem Luci fer geſchehen ift : Er hat den Zug zu Gottes Grim vnd zu Gottés Liebe in fich ,warumb Kleiber der Geiſt Cro auß den benden erbohreit wird )welcher die gleichheit den Geiſtes Got tes iſt nichtin ſeinem Size in gehorfam /als . ein Mind für der Mutter in Demuth Sprichſtu /er kan nicht das iſt kein grundi Ein jeðer Seiſt ſtehet an dem ort da er ges ſchaffen iſty in gleichem Gewicht / vnd hat ſeinen freien Willen : Eriſt ein Seift mit dem allwerenden ewigen Geiſt /mag er jhme doch eine luſt in dem abweſenden Heiſte fchopffen wie er will / in Gottes Liebe oder Zornywarinnen er feine Luſt einführet i deſ fen Weſen und Engenſchafft empfahet er in groffor Myſterio allerweſen : Die gebulirt iſt in Göttin Ltebe vnd gorn offenbary warumb nicht auch in der Creatur i fo auß Gottes Wefen vnd Willen / aus ſeiner ſtimmeund halle in cür Bilde iſt erſchaffen worden ? welche Engenfehafft de Nalfes die Creatur in ſich criveefet / diefelbe hallet vnd regieret Die Ereatur / Gotteswitten zur Creaturwar doch nur emer i als eine allgemeyne offenbah , ung deſ Geiſtes : Wie ein jeder in der En gcuſchafft dcß civigen Myfterii crgriffen ward / ſo wars doc Lucifer in guter Englis fchen Eigenſchafft ergriffen / das begengets. ghug!


RBKVM , CA P. XVI: gnug/daß er ein Engel im Himmelwar aber fein engener in Eorperlichen Willengeiſt ſchwang ſich in die grimme Mutter / dieſelbe in ſich ju erwecken 7 ond damit ein Sperz über alles Sefchopff furenn : Nun iſt doch der Willengeiſt fren : Er iſt der ewige vrſtandi er thue was erwill. Alſo iſt vns anders nichts fü erkennen als daß ſich der Willen geiſt der doch auß Liebe und Zorn / auf vers den ewigen Principien vrftåndet 1. hat dem grimmen eingegeben / mit welchem fich der Grim empor vnd ins Regiment geſchwuns. ger / vnd auf dergleichen Harmonia erhaben in eine ungleichheit : Affo muſte er in ſeine gleichheit eingetrieben werden / das iſt ein Falli ond alſo iſts.auch atter böfen Menſchen faft: Nun feugtdie engene veritunfft die Schrifft aniða gefchrieben ſtehet : Viel ſeind beruffen aber wenig fennd außerwehlet - Stem : Sas cob hab ich geliebet/ond Efau gehaffet. Jtem : Satnicht ein Topffer macht auß einem Thon zu machen was er wil . Ich fage auch alſo daßjhrer viel beruffen ſind aberwenig auß * erwehlet : Dann ſie wollen nicht / fie ſchwina gen jhren frenen Millen in Gottes Zorn als dafwerden ſie ergriffen / ſo werden . Sie alfa dann fu Rindern deß Zorns erwchlet/da fie doch in Udam alle ins paradyß vndin Ehrix fto in der Wiedergebührt beruffen warenz ABCN R. vij


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DE SIGN ATV R A

aber ſie wolten nicht / der frene Willewolte : nicht/ er ſchwang ſich im grim Gottes /Der er griff ihn i alſo wahren ſie nicht erwehlete Rinder ; dann Gottes Liebe erwehlet ihr nur jhre gleichheit / alſo auch Gottes Zorny vnd ſtehet doch den Gottloſen / welche den Zorn Hottes ergriffen hat 1 die porte der Wiedergebuhrt offen : Der Menſch hat den Todtin ſich dadurch er mag dem vbel abſters ben /aber der Teuffel nicht/ daun er war in die höchſtevollkommenheit geſchaffen . Alſo iſts anch mit Jacob vnd Pfau : Im Yacob war die Linea Chriſti im ringendcu Rade: empor geſchwungen / vnd in Efdu der Fall Adams. Nun war Chriſtus darumb in die Menſchheit verheiſſen / daß er ſolte den Fall Adamshenlen / vnd Efau / welcher im Grimmewar gefangen / vom Grimme erlo , fen : Yacob bedeutet Chriſtum / vnd Efau Adam . Nun ſolte doch Chriſtus Adam vom Tode vnd Jorn /darinnen er war / ergriffen , erlöſen : Ilt aber Efau in Sünden blieben / das weiß ich nicht auch ſagtdas die Schrifft richt/der Segen gehöretEjau , dz iſt Udam aber er verſcherzzete ihn mit dem Fall / fo fiel der Segen auff Jacob / das iſt auff Chris ſtum , der ſolte Udam vnd Eſau ſegnen / daß dem Adam vnd Efau das Reich und der Se gen wieder auſ gnaden gegeben würden / vnd dem Efau / ob er ſchon im Fluche ergriffen wara


RE & Ý M , C A P. xvk

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ward die Gnadenthür in Jacob / das iſt in Chriſto offen ſtånde. So ſprach Jacob/ das iſt Chriſtus hernachr als er in Adams Seel und Fleiſch eintradt :-Rompt alle zu mir her / Ihr/die jhrmühſeelig vnd in Sünden beladen fendi Ichwil euch erquicken . Jtem / Ich bin fommen den armen Sündern zur Buſ qui ruffen /nicht Jacob, der bedarff es nicht/ ſons dern Efau /der bedarf es : Dnd ſo er ( efau kommen iſt ſo faget Chriſtus : Es iſt fremde im Himmel voer jhm / mehr als ober 99 Ses rechten die der Buße nicht bedörffen : Mehr alf vber 99 Jacob / die in Chriſti Linea ſind inj Centro deß Lebens auffgang ergriffen worden : Vber einen armen Sünder den der Zorn im Centro Def grimmes Gottes ins Lebens anfang ergriffen hat 1 derfum Vers damnuß erwehler iſt , iſt frewdelſo cr mit der Sinde deſ Todes wieder ins Šterben der Sånden eingehet / mchr als vber 99 Gerecha ten /die der Bufe nicht bedürffen . Wer ſind aber die Gerechten ? Dann in Adam findwir alle Sünder worden : Das ſind ſie welche die Lineam Chriſti in der Menſchheit ins Lebensauffgang ergreiffets nicht daß ſie nicht tönten fallen i als Adam / ſondern darumb.daß ſie in Evriſti Willena geiſt im ringenden Rade /da Liebeund Zorn in gleicher Wageſteheti fuid ergriffen wor . den /vnd zum leben erwehlct: Alls dem Jacobi ſo


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DE SEGNA TVÅ Å

fo wol Sfaac auch dem Nabel geſchach : Aber dieſe Linea folte Cains / Iſmaels vnd Efaus Prediger und Lehrer ſeyn 7 vnd ſie zur Buße vnd vmb abwendung auſ dem Zorne bers mahnen /ond dieſelbeLinea folte ſich in Adam / Eain / Iſmael und Efau in jhrem Zorn ( der in jhnen entzündet war ) eingeben / vnd dem Teuffel den Stachel mit der Liebe gerbres chen , daſ Eain / Iſmael » nd Eſáu ein offene Thür zur gnaden hatten / fo ſie wolten vmb kehren vndin Yacobſterben , das iſt , in Chris fti.Todt eingehen und der Sånden in Nabel) Ifaac vnd Jacob / vnd Chrifto abſterben / ſo follen ſie in der außerwehlung in gnaden ein . genommen worden . Jacob nahm Laus ſteffe im Segen ein warumb gefchach das ? In Jacob war det verheiffene SahmeAbrahams und Udamist . auf dieſer Linea (olte der Segen auff den . fündigen Adam ond Ejau kommen : Jacob muſte mit Gottes Segen erfüllet werden , daß er dem fornigen Adain vnd Lfau den Brſtgebohrnen regene:dann in unſerm Fleiſch And Seele foite der Segen als Chriſtus ge Bohren worden / auffdaß der Weibes Saha mne konte der Schlangen den Kopff fertrets ten . Si der Menſchheit inufte der Zorn erfáuffet und geftilket werden : Nicht eint Opffer thåte es fondern ein einergeben im Grim dardie Liebe den Geim er fáuffetei Засоб .


Å ER V M , CA P. XV.L.

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Jacob in Chriſto muſtebſau in ſeinem Blus te in der Liebekrafft erſäuffen / auffdaß Pfau auch ein Jacob in Chrifto würde i fo aber Efau ſeinen Bruder Jacob nicht hätte wola len annehmen /vnd vmbdie erſte Gebuhrt ges gancket , das iſt Adam in Sünden , derwil bue kan Chriſtum nicht annehmen / danner fol vnd muß dem fündigen Fleiſche und Wil Len abſterben . Darumbhat erau jmmer ſtreit wiedee Jacob,geführet : dann Jacob folte jha in Chriſto in ſeinem Blute erfáuffen / das wolte der böſe Udain in Eſau nicht haben , er wolte in ſeiner Selbſtheit leben/darumb ſtrita te er mitdem jrrdiſchen Adam wider Yacob als jhme aber Yacob mit ſeinem Geſchencke entgegen gieng /das iſt / da Chriſtus mit ſeis nem liebe geſchencke in die Menſchheit kami da fiel Efau ſeinem Bruder Jacob vmbden , Walß vnd weynete/ dann als Chriftus in die Menſchheit eingieng / rowennete Adam in Efau /vnd retete jhn ſeiner Sünden /vnd ſeis nes Vorfarges / daß er Jacob tödten wolte/ dann als Gottes Liebe in der Menſchheit in Gottes Gorn cingieng / po remete den fornir gen Vatter vnfereSinde und Elende i vnd Jacob mit feiner Demuth trieb die wenners den Zehren auf ſeinem Bruder efau / das iſt die Liebe in der Menſchheit Chriſti trieb das große Erbarmen auß vnd durch den for nigen Patter/daß der zornige Patter mitten


400

DE SIGNAT V RA

in ſeinem ent; åndeten grimmein derMenſch heit eine offene Thůr der Barmherzigkett ber Adam vnd alle ſeine Rinder auffſchloßi dann ſeine Liebe zerbrach in dem Zorn / wels che ſich ſelber in Todt ſtellete/ vnd den armen Såndern eineoffenePorteit im Tode fü ſeis ner gnaden machet : Nun heiſfets jetzo mit dem armen Sündér /welchen der Zorn zum Verdamnuf deß ewigen Todes erwehlethati daß er in denſelben Todt cingehe / vnd in Chriſti Todtder Sünden abſterberfo erfånfo fet fie Chriſtus in ſeinem Blute / vnd erweh . let ihn wieder zum Rind Gottes. Alhie iſt die Beruffung / Chriftus ruffet vns in feinem Tode in ſein Sterben / das wilder Sünder nicht/da iſt nun im Sünder der ſtreit/ wiſchen deß Weibes Sahmen vnd der Schlangeni Sahmen / welcher punt fiegeti der empfåhet das Rind . Nun mag der freye Wille greiffen wo er hin wil : bende porten ſtehen jhm offen : viel welche auch in Chriſti Linea ſind / werden durch Luft / als Adam auch thåre in die Bofheit eingeführet/die ſind ja beruffent 7 aber in der Wahl beſtehen ſie nicht,dann dieWahl gehet vber den / dervon Sünden außgehet/ der wird außerwehlet/der der Sünden in Chriftt Todt abſtirbet/ und in Chriſti Xufferſtehung aufſtehet / der Gott in Chriſto annimpt/ nicht alleine im Munder fondern in Göttlicher Begierde im Wullen vnd Gebåhrcih


R ER V M , CA P. XVI.

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Gebähren als ein new fewergebåhren .Das wiffen ergreiffets nicht, allein die ernfte Bei gierde / vnd Zerbrechung deß ſündlichen Wila Icns /die begreiffet cs . Alſo iſts mit der Gnadenwahl / wie es die Vernunfft erkeunet / kein gnugſamcr grund: Adam iſt in Chriſto erwehlet/ daß aber mais cher Zwcig am Baum verdorret iſt nicht och Baums ſchuld danu er entzeugt ſeiner Safft keinem Zweige allein der Zweig gibet ſichmit der Begierde zu ſehr auß fichier lauf fet in.cigenen Willen / als von der Sonnen vnd deß fewers anzündung wird er ergrif fen /ehe er ſich magwiederumb in ſeiner Muta ter Saffocrholen vud erquicken . Alſo auch der Menſch verdirbet outer der hofheit der Geſelſchaft auff boſen Wegen : Gott beut ihm ſeine Gnade an er for Buße thun : Uber die Geſelſchafft und der Teuffel 1 führet jhu ... auff der Gottloſen Weg , biſ er allzuhard in . Zorn gefangen wird / alfdann gehets ſchweer zu : Erwehre wolberuffen / aber er iſt bol Gott erwehlet ihmeuur ſeineRinder : Weil cr boß iſt i po gchet die Wahlvber jhu.hin wird er aber ivieder from 1 ro fåhet jhu.die Wahlwieder. Alſo ſagt die Schrifft: Diel ſind beruffen /aber ivann die Wahlin Chriſti Leiden vnd Todt/ øber ſie hergehet / Tolenud ſie derſelben (wegen deß cygeneu gefaſten be (en Willens nicht fähig ſo ſcynd fie alfdanu nicht


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DE SIGNATURA

nicht außerwehlet / ſondern böfe Rinder / fo heiſfets alfdann :Wir haben euch gepfiffent und jhr habt nicht getanszet wir haben euch geklaget / vnd jhr habt uns nicht getroſtet. 6 SLXOCALEN / wie offt hab ich deine Kinder wollen verſamblen i als eine Rlug . henne ihre Rüglein onter jhre Flügel / vnd du haſt ſelber nicht gewolt : Eslautet nicht, Du haſt nicht getönt , ſondern nichtgewoſt : und weil ſie in Bosheit der Sünden bleiben / fo können ſie auch nicht : Gott wil das pers lein nicht für die Sew werffen / fondern den Rindern , die ſich zu jhmenahen i denen gibt er das perlein und ſein Brodt. Darumb wer Gott ſchuldiget der verach tet ſeine Barmherzigkeit 1 die er in die Menſchheit hat eingeführet / vndzeugt jhme das Orcheil felber auffden Salß / ja aufffich in Leib und Seel. Als wil ich den Lefer trerplich gewarnet und ihmefür Augen geſtellet haben /was mir Der Herr aller Weſen gegeben hat / Lrmag fich von innen vnd von auffen in dieſem Spies gel befehen , ſo wird er finden /iver er fer : Ein jeder Leſer wird ſeinen nur darinnen finden : Lr ſem gut oder bot . Es iſt eine faſt holle porten deß groffen Myfterii aller Weſen : mit. glofTiren vnd engener Wirzle ſols keiner in ſei. nem eigenen grunde ergreiffen : Aber dem Fahren Sucher mags omsfahen 7 und viel inus


SIG . RERVM ; CA P. XVI. 403 nuzond fremodeſchaffen / auch in allen natür , lichen dingen behålfflich Tena / ſo er ſichwird recht darzu ſchicken / vnd in Gottesfürchten ſuchen : welches doch die Zeit deß Suchens iſt : Dann eine Lilie blühet vber Berg und Thal / in allen Enden der Erden : Wer da ſuchet der findeti Amen .

en De





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