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BALTHASA TILKE R Eine suntoertung des Autho wegen ſeines Buches AURO inne,einen feindlichen Paßoru angefodaten) im Jahr 1621,
3n 2mſterdam Gedruckt bey ChriſtoffelCunu: ให Hepricus Beckius,* ym .
JACOB BÖHMENS
Erſte APOLOGIA wider BALTHASAR
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Eine Verantwortung des Authoris ,
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wegen ſeines Buches AURORA ; durch einen feindlichen Paſquil angefochten/ im Jahr 1621.
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3n Amſterdam Gedruckt beyChriſtoffel Cunradas, Vor Henricus Betkius, 26, Im Jahr 1677.
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Eine kurße und wohlgemeinte Verantwortung des Authoris, wegen ſeines Buchs Morgenrohte / wider einen feindlichen Spaßquid , der einige übel verſtandene Terte falſch angezogen und beſtritten hat. VORREDE .
N was Jammer / Elend / Angft und groſſe Noht wir durch ſchweren Fall in Adam find den gerahten / bewetft fich nun tåge Itch / indem wir dadurch nicht als Tein haben unſere edele Bildniß verbundelt und verfinftert / daß wir das Gittliche Utechtnicht mehr ſehen und erkennen , es ſey dan / daß wir wieder aus Gott gebohren werden ; Sondern wir haben auch darmtt den uhrkündlichſten Grimm der ewigen Natur in uns erwedet und rege gemacht , daßderſelbe Grimm und Siffe tft in uns qualende und brennende worden : 2. Welcher wohl recht Gottes Zorn - feuer Hetfiets welches doch nicht ſolte rege undoffene bahr werden , ſondern im Centro verſchloffent bleiben : denn er følte in der Liebe / im Göttlts A 2 chen
Vorrede . 4 chen Liecht verſchloffen bleiben / und nur eine Urſach des Lebens und der Bewegligkeit ſeyn. 3. Welcher ſo lange er tm {techt verſchluna gen bleibt/ ein Quda der Freude und Erbent niß tft ; ſo aberdas Utecht verliſcht, eine böſe wis derwiligeGifft ift/ da nichts dan eitel Selbſt feindung inne qualificiret ; da alsbald alle {tebe und Beglerdedes Guten ein Ende hat. 4. Wie wir arme Hevæ Kinder ſolches nun muffen mit groffem Schmergen / gammer und Elend in uns fühlen / wie uns derſelbe Grimm rühret /führet und quelet : daß wir nun nicht mehr als Kinder Gottes in der{ tebe unter eins ander wandeln , ſondern gang gifftig / neidiſch / mordertſch und feindlich uns unter einander boga Hafftig verfolgen / ſchmähen / ſchånden und las ftern / aucymorden / rauben /und alles übelans tuhn ; und immer den Tod / Grimm. und alles Ubelwünſchen und gönnen . 5. Welch groſſes Jammer und Ubel in dies fem pafiqutd gnugſam zu ſpüren tft / aus was für Gemüht / Erkentniß und Widen er ſey gea floffen ; indem er fich untertoinbet / nicht allein die Wörte übel zu deuten ; ſondern auch den gangen Berſtand in eine fremde Meinung zu ziehen / und den Author dem Teuffel zu erflås ren ; und gang vermeßlicher , ſchåndlicher / giftis geri boßhaftiger und neidiger Art des Authors Willen /Sinn und Gemüht dem Teuffet etnetga bet ; unerkant deſſelben / Wer er rey / oder wte er ſeg , oderwesGeiftes Kind er fey ; ob er Gott 6. Ders oder dieſe Wett ſuche,
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Vorrede , Vermiſſet ſich alſo ſeine angebohrne Gift 6. dem Author in ſein Hers / Sinn und willen zu ſchieben : welches alles gang ſchrecklich / jams merlich und elend ift / daß er ſich ſelber nicht fennet / aus was Gemüht er etffert/ und in welchem Trieb er låuffet. 7. Er mag nicht ſehen / daß ſein ganges Schreiben nur ein gifftiger Pafqutil und übele Meinung ift. Denn was gleich für ihm untas delich geredet ift / kan er doch nicht ungeſchans det laſſen ; da man doch ia ſehen mag / aus mas Gefſt und Gemühtes gefloſſen iſt/ wie der elena de Grimm in thm geregteret hat ; und darff noch wohl im Titel Teken / es ſey Chriftlich und wohlgemeint. 8. Wenn er doch etwas beffers an die Stelle fekte / ſo were es doch noct) zu dulden : Aber ich fan in ſeiner gangen Schrifft feine Göttliche Erkentniß and Ciechtbefinden ; deren er fich doch hoch berühmet/als hätte er erleuchtete Sinnen / und Fey darin geåbet. 9. Erleuchtete Sinnen / Todas Stecht aber von Gott ift / gehen freundlich und lieblich und unterweiſen den Menſchen / was er tahn und laffen ſou : Ste erkennen ſich in Brüderlis cher Sculd : Fte jagen nicht dein Teuffet des Menſchen Gemüht im Radjen , ſondern ſie ſind fictig in Straffe und Lehre/ mit guter Uns terwetſung : fie ſtraffen ins gemein : fie gretfs fen den Menſchen nicht privatim und allein and und machen eine Mordgrube auf guterStraffe. A 3 10. Ein 1
Vorrede 6 9. 10. Ein erleucit Gemüht/das geübte Sins nen haty wie ſich der Pafqatu duncken taffet / erkennet die Gaben Gottes / daf dieſelben ohne Ende und Zahl find : daß GDtt ſeine Kinder wunderlich führet ; und einem je eine andere Gabe auszuſprechen gibt/als dem andern , wie folches der Apoſtel auch bezeuget, 11. Daß GØtteinemaus der Gabe ſeines Getftes gebe Wunder zu tuhn ; dem andern / Sprachen zu unterſcheiden : dem dritten zu wetſſagen : dem vterten /mit Zungen zu reden /2Cm und das alles aus dem einigen Seift Gottes / der aus den groffen Wundern der ewigen Weißhete Gottes alſo redet / und die Kinder Gottes alſo tretht und lehret ; auff daß Gottes unermaßlts che Welfhelt in ſeinen Kindern erſcheine: 12. So Gottes Getft im Menſchen regtes ret / ſo ift er nicht tůckiſch / lügenhafft verſchia . gen / und Ehrenrührig , ſondern ſtraffhafftig! Lehrhafftig und ſanfft : Er tft nicht Dorns ftichtg / übel deutend und Teichtfertig : Er ers tennet bald / was fm Menſchen iſt aus tel , chem Seift erredet ; denn GOttes Seift fent ſich wohl ſelber im Menſchen ; er darff kein Zeugniſ : er prüfet SerkenundMieren/Seel und Leib ; er faget die Warheit / und verleums det Niemand : er jagt, alles nach dem Guten / und treibt den Menſchen zur Gerechtigkeit. 13. Aber dieſer gange paßquta iſt anders nichts , als ein übel deuten / vergifften / und vers unglimpfen : Er zeucht die Schrifft mit den Saaren
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Dorrede.
Haaren Herzu / und verbittert ſte / daß er nur Úrfache habe zu Dornſtechen : Darzu hat er teinen rechten Verſtand der Schrifft: fie mus ihm dienen / wie ers haben will , damit er nur ſeinen Grimm erſättige/ und ſeinem Grimmen .feur Solk zutrage / daß es weiditch brennc /und alſo ſeine tieffe und hoheErfentate ſehen laſſe; folte er gleich dadurch ſeinen Bruder Habel uns ter die Füffe treten . 14. Und da doch ſeine adhie an Tag gegee bene Erfentniß von Gottes Willen ein teht in Babel iſt / und er weldlich am Babyloniſchen Tuhrn bauet ; wie ihm ſo unter Augen geftels Let werden , welches ich meines tethls ungern tuhe/und es aber die Noht erfordert /tuhnmuß. 15. Nicht eben um meinet widen / ſondern üm derer willen / ſo er mit ſeinem neidigen Seur angeſtecket und vergifftet hat / und ihnen gang trrige Meinungen / ſonderlich von der Gnadens wahl Gottes / hat eingeſchoben ; So gebühret mir meine Meinung zu erklären / wote ichs in Göttlicher Erkäntnig ergrtffen habe / und es auch der wahre Grund und ApoftoliſcheGrund, feftift . 16. Seine Schåndung und Schmchen gibt mir undmeinem Gewiſſen feinenAnfroß ; fons dern es erfreuet mich , daß ich um des teuren Nahmens Jeſu Chrifti foll Schmach und Verachtung letben ; undachte mir es für eine Schidung Gottes / und Ubung des Glaubens. 17. Denn ſolches hat uns auch unſer Speys Land A 4
Vorrede , 2 land Chrtſtuszur Leste gelaſſen , daß / wenn ſie uns wurden verfolgen / verachten / ſchmehen und Låffern ům ſeines Nahmens und Erkentniß wils len /und allerley ubels von uns reben, ſo ſie dars an lügen / daß wir uns alsdan ſolen freuen und frölich fenn ; den haben ſie den Haußvater Beel zebub geheiffen / was werden ſie wohl den Saubgenoſſen tuhn ? Der jünger tft nicht beffer als der Meiſter. 18. In Derfolgung / Creuß und Trübrat ſollen wir ins Reich Gottes eingehen : Das Creuk treibt uns zur Andacht / daß wir ftets unſern verderbten Menſchen ereurigen / und uns ſters in die Liebe Gottes in Chrifto erges ben ; auff daß der neue Menſch in uns auffges her machſe und in GOtt lebe. 19. Ich begehre auch wider den Schreiber dieſes Paſqulus nicht zu wüten/ oder thn zu perachten , ſondern ſeiner boßhaftigen Auflagen mte ) zuverantworten . Denn er handelt darin : nen mider SDtt und die { tebe des Necten ; auch wider ſein eigen Sewiffen : indem er mtr zumifſet/ und meine Schrifften falſch anzeucht / Daf er ſelber nicht verftcher / fo richtet ihn ſein eigen Herß/ dterdeil er nichts von mir weiß ; und erkläret mich dem Teuffel. 20. Zwar daß ich roſte von mir ſchreiben / ich wäre ein groffer Meiſter der Schrifft oder Kunſt von der Schulen dieſer Belt / das tft nicht ; fch bin ein alber einfältiger Mann/ und habemeine Erkäntniß und hohe Wiffen nicht
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Vorrede,
nicht von Kunſt oder aus Vernunft : Ich habe auch groſſe Kunft nie geſuchet ; ſondern von meiner Jugend her nichts anders als inetner Seelen Seyl/wie ich das Reich Gottes möchte ererben und beftren . 21. Nachdem ich aber in mir einen gervals tigen Gegenſan befinde /als den Trteb in Fleiſch und Blut / und den michtigen Streit zwtſchen des Weibes und der Solangen Samen geſpůs ret : ſo hab ich mich dermaht eins alfo Hart im Streit wider den Schlangen Sahmen und meine eigene verderbte Natur geſeßet / wiewohl durch Gottes Beyſtand/ daß id) vermeinte denis felbigen angebohrnen båſen Biden und Meiga ltgkete zu überwinden und zu brechen / und mich der { tebe GOttes in Chrifto einzueignen / mich in GOttes Herke zu verbergen für dem grauſamen Sturmweiter des Zorns Gottes und Grimm des Teuffels ; auf daß Gottes Getft mich möchte regiren 1 treiben und füha ren. 22. ych nahin mir auch für/ mich in meiner Angebohrnen Geſtalt als tobt zu halten / biß das Gottes Geift in mir eine Geſtalt kriegte / und ich ihn ergrteffe ; auf das ich durch und in thinmein Leben führen möchte. 23. Uuch nahmich mir vor / nichts zu tol len / ohne was ich in ſeinem Liecht und Widen ertente; er ſolte mein Widen und Tuhn ſeyn : Welches zwar mir nicht möglich war / unl dennoch in einem ernſten Vorfaße ftuno 7 uns A 5
Vorrede.
Im gar ernften Streit und Kampff wieder mich ſelber. 24. Und was auda geſchehen fey / ſoll wohl Niemand / als SDtt und meine Seele wtffen ; denn ich wolte mich eher des Lebens erwegen / Alsdavon ablanen , 3 25. Rang alſo in Gottes Beyſtand / einte gimliche Weil und Zeit úms Ritter - frånßlein : Welches ich hernach mit Zerſprengung der Sohren der Tieffe im Centro der Natur / mit ſehr groffen Freuden erlangete / da metner Sees Len ein wunderlich { techt aufging , das der wit den Natur fremd war, 26. Darin ich erſt erfante / was Gott und Menſch wåren / und was Sott mit dem Mens ſchen zu tuhn hätte : Welches ich zuvor nte verſtund / auch auf ſolche Wetſe nie ſuchte ; fondern als ein Kind/ das an ſeiner Mutter hangt / und ſich nach der åbnet : alſo auch inets ne Seele nach dicfem Liecht: aber mit seinem vorhin Wiſſen / was mir begegenen ſolte oder würde , ſondern als ein einfältig Kind. 27. Ich verftund zuvor wenig die hohen Slaubens Artifel, nur als der Zephen Art ift ) piel weniger die Natur ; biß mir das Liecht in der ewigen Natur anhub.zu ſcheinen ;davon ich ſo ſehr lüfterendward/ daß ich anfiengund wolte mir mein Erkentniß zu einem Memorial aufſchreiben . 28. Denn der Getft gteng hindurch als ein Sliky, und sage in Grund der Ewigkeit; oder?
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wie ein Plaßregen fürüber gehet /was er trifft, fieng das trifft er ; alſo gtengs auch in mir : an zu ſchreiben als ein Knab in der Schulen / undſchrteb alſo in meiner Erkentniß und eiffrt. gen Erteb immerhin fort und allein für mich ſelber . 29. Yo vermeinte mein Leben lang nicht für einem Menſchen damit bekant zu werden ; ſondern wolte es mein Lebenlang ben mir zu einem Memorial behalten ; wiemoni mir ims mer gegeben ward von zukünfftigen Dingen zu ſchretben ; oder alswereich für vielen / als were es ein Werde / das mir aufgeleget ware / das tchs tretben můſte. 30. Ich empfand machtig des Neuanges zündeten Liecht- Geiftes Wilen : Aber meine Seele war vor und in ihm , als ein unverſtandig Kind ; Ste gieng alſo in dem Roſengarten th . rer Mutter / und tåht als ein Knecht in Gehors ſam ; und mir ward gegeben / alles auff Magi iche Art aufs Papterzu entwerffen . 31. Denn ich ſchrieb nurmeinen Sinn / role ichè tn der Steffe verftund : und machte darüber keine Erklärung ; denn ich vermeinte nicht / daß es ſolte geleſen werden / ich wolts für mich behalten : ſonſt/ ſo ich gerpuft hette/ daß es ſols te geleſen werden / ſo wolte ich klårer geſchrteben haben . 32. Auch ſo war die Arbeit meines Selftes darin und damit / wie eine immer Ubung , da meine Seele fichie långer je tieffer ins Myfte ciuma A6
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rium der ewigen Natur vertauffete ; gletch èts . nem Schüler / der zur Schulen gehet / und fich treflich über. 33. Denn der Gelft des Liechtes übte meine Seele hefftig;wie der unparteniſche Leſer darins nen ſehen wird / wie ich der Geifthat geübet / und manch ding gar offt erzehlet / und je tieffer und Flårer von einer Stufen zur andern/ war die rechte Leiter Jacobs, da meine Seele auffftteg / durch GottesWiden ; deme es alſo gefiet / mich alſo zu üben / und in die Simliſche Schule in Ternarium Sanctum einzuführen . 34. Davon Pafqutd nichts weiß / und reis ne Schmeh - Schrifften ſolches auch bezeugend daß er darin nichts verftehet!; Nur ſchreibt er 7 als ein Hiſtoricus von der Scule derer Belt / welches ich in ſeinem Wehrt (affe ; aber erleuciteter Augen rühmter ſich unbilich ! weil er ſie wieder Gottes Kinder zur Schmach gebrauct. 35. Dieſes tft nun daffelbe Buch / das ich in meiner Kindheit / als ich noch ein A , B , C , Schüler mar/ farieb / das der pasquid zu richs ten vorhat : es ward mir aber durchsSatans { ift engogen / welcher gedachte Senrabend dars mit zumachen / daß ich in drey Fahren nichts davon wuſte / wo es wäre / ich meinte / es were långit hin . 36. Darzu bintch darum kommen / che es iſt fertig worden : alfo eilete der Satan damit Feyrabend gumachen ; und fügte mir dteſelbe Belt
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Zeit Ercuß und Trůbſal/ auch feindliche Men. ſchen gnug aufden Hals / in willens mit meine edle Perle zurauben . 37. Verdeckte mich auch treflich mit ſeinem Dornbuſch metner Widerwertigen / ob er mich möchte um mein Kleinod bringen ; biß mir nach dren Jahren von hoch geehrten Leuten Schriff ten geſchickt worden : da lahe ich / daß meine Schrifften nod) verhanden waren ; und wun. derte mich deßwegen / daß es alſo mit thnen gez rahten war ; und rerffund /daß ſie diefelbe ſchon zwen Fahr hatten in Sånden gehabt / und je ein guter Freund dem andern gegeben abzur chretben . 38. Jo verſtund auch / daß fie in ſo vteler Menſchen ånde waren / mir gang unbetduft / und daß viel frommeund erleuchtete Sergenih , re Ergeßung darin hatten : Welche nicht Sifci ſondern einen rechten Weg zum Göttlichen Ses ben und Chriftlichen Wandel darin ſuchten . 39. Welche ohne Zweiffel nicht ſolche giff tige Augen werden gehabt haben, daß ihnen der Schlangen Angeſicht wåre alſobald ing Cen trum des Gemühts eingeſchloffen und Verkeh rung geſuchet ; Sondern habens dem Geiſt Gottes laffen ſtehen / und Bericht gefragt i der Ihnen auch wiederfahren iſt. 40. Ste find aber tethlo ro hoch gelehrs te und weiſe Leute / daß Paßqutu Ihnen wohl nicht mag gleichen ; aber ich habe von feinem ſagen hören / daß der Teuffet darinnen ſåg AZ
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Ich glaube faft/ er rey dem paßquidim Ges můhte / Augen / Herren undSinnen gerefſeni und habethnalſobald inficiret, und zum Streit getrieben . 41. Denn er bekent ſelber im Eingange / er habe es in Eyr überleſen / und nicht wohl weit gehabt; Gewiß hat ihn die Schlange alſobald gefangen / und hernach nicht Zeit gelaſſen / zuerwegen / ſondern nur ihr Spiel alſo zutrei ben : Sewiß wan der PaEquidant nachgefors chet hette / er hette den Author er forſchet. 42. Und ſo er mir mit dem wenigſten ges ſchrieben hette / wie ich auff ſolche Meinung und Schrifften gekommen were / ich wolte thm gang freundlich und Chriftlich geſchrieben has ben ; es håtte einem Chriften wohl angeftans den / zumahl einem erleuchteten Gemüht. 43. Aber erz paßquid / ich halte cuer fünftlich Gemüht iſt im Babel geftanden / und hat darmtt Habel moden erwürgen ; dafür ihr vor Gottes Gericht werdet müſſen antworten : Tafſets euch ſagen / thr rollet wiſſen , daß thr das A, B , C, Habt angefochten . 44. GOtt hat ſo vtel Gnade gegeben / daß wir in andern Büchern / ſo gemachtet worden / viel klarer haben geſchrieben / als im erſten /und auch / als ihr in euren geſchrieben habt : Der Sinn iſt uns ein wenta tteffer eröffnet worden / als cuch). 45. Jhr ſollet wiffen / daß ich eure Schriffs ten otel beffer regel als ihr ſie ſelber verſtehet : Shr
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Vorrede , · 15 Ihr wollet Hochfahren / euch ſehen zu laffen ; und eure Schrifften ſind doch nur ein Spiegel fechten in dem Myſterio Gottes . Es ging als les wohl hin / und man wäre zu frteden / ro thr ntcht alſo ein Spštter erfunden würdet ; darzu mit einem ftolßen unchriftlichen Gemüht. 46. { eſet meine dren Bücher von der Menſch werdung JEfu Chriftt/ wie wir miffen in der Menſchwerdung CHrifti empfangen werden und eingehen / und in Chrifto neugebohren wer: den / und wie wir mit Chrifto in ſeinen Tod muffen eingehen / und mit und in ihm begraben werden / mit ihm ſterben / und denalten Mens ſchen immer tobten / mit und in thm immer auf ftehen / und ewig in ihm leben . 47. Item , leſet das Buch vom Dreyfachen Leben des Menſchen /thrwerdetdie ewige Gärts liche Natur / und dan dte & uffere Natur / von Sternen und Elementen ein wenig tteffer und gründlicher beſchrieben finden / als in eurem Paßquil ; Ihr werdet wohl ſehen , was Götts liche Erkentniß tft/ darzu / was dem Menſchen zutuhn und zulaffen ſey / und was Glauben und Seeligkett ſey . 48. Auch ſo werdet thr eure verftimpelte und gar unrecht erklärte Gnadenwal im Grund recht finden ; ſte wird beſſer mit dem Apoftolis fchen Glauben und Verftand zutreffen / als eure , 49, Eure führt den Menſchen zur Verzwels felung und zur Letchtfertigteit, in eitel Angſt des
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des Getſtes / und nicht wieder heraus ; Aber Die meine führet thn ans { techt / daß er ſehen kan / was die heilige Schrifft mit der Wahl Gottes verftehet, 50. Jtem / thr findet darinnen rechte Ers fentniß Gottes / und des Weſens aller Weſen / da es ben euch noch ein groffer Dunft ift ; he růhmet euch des Wiſſens ; aber Göttliche Bif ſenſchafft fteht nicht in der Vernunfft / ſondern im (tedt Gottes . 51. Ihr maiffet alle drey Principia verftes hen / und gründlich wiſſen / wollet ihr alſo hoch von GOtt reden : ſonſt bleibt eure Rede ein Sptegelfechten /und begnügt das hungrige Ges mühtnicht. Leſet mein Buch von den dreven Principien Göttliches Weſens / was gilts/ the werdetſehen / ob ich ein Menſch bin / und nicht einen Teuffel in mir ſuchen / wie ihr ganz uns chriftlich an mir gefahren ; welches euch wohl bilid hoch verweiflichytit : Wenn ihr werdet den Keger recht ſuchen / den thr låſtert / ſo wers det ihr denſelben in eurem etgenen Buſem fina den . 52. Denn das iſt ein Keßer/ der die Schrifft falſch führet : tuht thrs nicht allein an meiner Meinung / und mit meinen euch verborgenen Worten / welche noch tethls fm Magiſchen Verſtand ſtehen , ſondern ihr stehet auch die Schrifft falſch auf eureMeinung der Gnadens wahl / und bleuet den Menſchen nichts als els ner Dunft vor die Augen ; werfft fic in Gottes
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Zorn / und laffet fie liegen / und gehet davon und verbietet noch darzu / man ſolte nicht fors ſchen . 53. Ja recht / der Teuffel möchte offenbahr werden / das wil er nicht: oder vtelleicht hat , mein Buch euch auf die Calviniſche Ader géa drůcket / ich kan nicht dafür. 54. Wollet the oder ein ander mein Buch dicht leſen / laffets. ftehen / tfts doch nicht ges druckt : Wer Heiffets nach ſchretben ? Eaft mir es ſtehen : Ich hab es nur für mich geſchrieben / es gehet euch nicht an , ich bin nicht darmit ges Lauffen / und habe es Femand angebohten ; es. tft ohne meinen Willen außgekommen / und oh nemein wiſſen / wie dtejenigen , die es zu erſt bekommen haben / wohl wißen . 55. Daß. thr mir nun zumeſſet / ich hätte meinen Ruhm darmit geſucht / das ift eine Uns wahrheit. Ein Chrift fuchet ſeine eigene Ehre nicht; ſondern Gottes Ehre / und in einer { tes be feinen Mediten / hat Chriftus fie doch nicht geſuchet / ſondern ſein Vater : Er hat keine Ehre von Menſchen begehret 7 was fou fie mir . 56. Fft doch wahre Erfentniß Gottes nicht von dieſerWelt, ſondern aus Gort. Was folte fie dan thr aühter wollen eine Sperberge ſuchen ? Zteht euch ſelber bey der Naſen . 57. Jh fage mit Grund 7 thr habt meiner Schrifften auf ſolche weiſe tetnen Verſtand ; Ihr beſudelt ſie nur mit fremden Verſtand; wie
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wie euch hinden ſoll unter Augen geftellet wers den / jedoch kurs / nur um des Leſers ' totuen / der die Schmåkarten lteſet ; das er uns beyde ſes hen möge. 58. Wer eine gange Ausführung begehrt : der leſe das Buch vom Dreyfachen Leben / er wird mehr finden /als er forſchen möchte/ſonders Lichauch in den Principiis : Welches Paßquid wohl nicht glauben dorffte . Jedoch will er ein Chrift genant ſeyn / und recht getahn haben / ſo leſe er das ; So wird er ſehen / wes Geiftes Kind ich bin vielleicht kommen wir näher zus ſammen /und mag aus einem Saulusetn Paulus werden / welches ich ihm dan gern gånnen mid/ und viel lieber ein Herflich gut und Chriftlich Geſpräch von unſerm Emanuel mit thm Halten / als von dieſem Widerſpiel. 59. Zwar ich ſage / daß mein Buch / das er anficht 7 an etlichen Enden beſſerer Erklärung dörffte haben/ zum einfaltigen Verſtande : ch bin auch das erbotig / To es jemand begehret ; denn es ftehet an etlichen Orten noch faſt im Magiſchen Verftande. 60. Es find aber auch ſolche Geheimniffe drin / die man Metfter Klügling nicht alle ers zehlen wird ; denn es hat Dit alſo gefallen zu ſeyn ; Stehe der Propheten Schrifften an / ob fte alle im hellen Verftande ſind : darzu lehres te Chriſtus auch in Gleichntffen ; Man ſoll die Perlen nicht vor dfe Såue werffen . 61 , Was aber die Artikel des Glaubens an . langeti
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langet/ ſo in dieſem Buchnoch im Magiſchen Verſtand find / die find in andern Schriften hell und klar gnug dargeſtellet / mehr als pag qutafordert oder verſtehet;begehret aber jemand + mehr Erleuterung / es ſoll ihm wiederfahren . 62. Wer ſie aber nicht begehret / dem hab tch auch ntchts geſchrieben / Er laß fie mtr ftes hen : Ich ſchreibe für mich ſelber/ und lauffe * temand nach . Ich habe ſie in feinem Buch laden feyl: Wären nicht GottesfürchtigeLeute geweſen / die mich inniglich und in rechter Chriftlicher Meinungdarům Håtten angelans get undgebeten /tch hátte wohl Niemand nichts gegeben . 63. Weil aber Gottsfürchtige fromme Hers Ren gefunden werden , denen thr Chriſtentuhm noch ein Ernſt tft / Tolte ſich denn die Chrifts liche { tebe englehen ? Oder hat mtrs GDit ges * geben / daß ichs ſolteunter die Band ſtecken / oder in die Erden graben ? 64. Chriftus faget : Niemand zůndet ein Slecht an / und ſteckets unter die Band / oder 1 unter einen Scheffel : ſondern fest es auff einen fte Tiſch / auff daß alle / dte im Saufe ſind / davon A fehen . Das Göttliche { techt låſt ſich nicht vers efteden ;dem es Gott gibt /der ſoll es laffen leucha ten : denn Gott will yon ſeinem Pfund Rechen ſchafft fordern . Dit 65. Darzu was ifts /daß man in der Chrifts Itchen Religion zandet und viel diſputtret? Ift fie doch kein Streit/ Zance noch Meinung. Sie ftehet
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ſtehet inder neuen Wtedergehuhrt / aus Chris fto / tm Glauben/ ausdem H. Seift / in der Des mußt / Liebe und Gerechtigkeit 66. Ein Chriſt muß aus Chrifto gebohs ren ſeyn : Er muß Chriſtlichen Widen und Wandel führen : Es heiffet nicht nur Wiffen / und ſich des Leidens Chriſti tråſten / oder vor S Dtteln Deuchler ſeyn , anders reden / und aber anders wollen und tuhn : und dem bdſen gifftigen Wurm der verderbten und en gündeten Matur thr Feur brennen laſſen , und nur ein Maul- Chriſt reyn . 67. Es ltegt nicht an viet wiffen / daß man fich mit Chrifft Leiden türele) und ſtellet es an die Spigen , und behält aber den boren / neidt gen / angezündeten Gifftwurm immer im Hers Ren / und trägt ihm nur immer Soß zu ſeinem Feur zu : Forage / derſelbe Mantetwird mans chem zum daiſchen Feur werden , daß er Gots tes Widen gewuft hat /und hat nicht wollen dars eln eingehen / und ſich ihm einelgnen , 68. Ein Chrift muß ſeinen eigenen natürs lichen Willen brechen / und ſich in den Widen GOttes einergeben : Er muß ſein Widen Feur immer leſchen / und alle ſeine Sinnen aus dem Gemüht in Gottes Gehorſam in die Liebe und Barmherßigkeit Gottes / in Chrifto / in feine Menſchwerdung / Leiden / Sterben / Tod und Aufferſtehung immer einführen ; Er muß nichts wollen i als nur GOttes in Chrifto . 69. Das iſt aber ſein begehren / das SDtt fein
wider Balth . Tilken .
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fein Widen und Tuhn ſen / daß Gott in thm das Wiſſen ſer : ſeines Gletſches Widen ſoll er ims mer rådten / und nur Gottes Widen in fich s begehren ; daß derſelbe ihn regtere / treibe / und 1 in thm das Tuhn ſen . 70. Denn der Menſch tuht aus ſich ſelber nichts guts ; aber das Geſex Gottes / das Gott in ſeineNatur ſchreibet i das tuht gutest daffelbe Geſer ift das ewige Wort der Gorta a hett / und zeucht an ſich Gottliche und Hima liſche Weſenheit / als den neuen Letb : denn es eft Menſch worden / und muß in uns auch Menſch werden . 21. Und in demſelben Setbe fteht das recte Wollen und Tuhn / auch das vollbringen , und die Mügltgreit eines Chriften Menſchen : auffer deme iſt kein Chrift ; ſondern der Untts drift und eine geiſtliche Qureren / wie die of fenbahrung S.Johannis geuget. 72. Darum liegets nicht am difputtren /hoch fliegen / ſyißig fenn /verachten / ſeinen Bruder dem Teuffel geben : denn GDtt will / daß allen Menſchen geholffen werde ; und er iſt nicht ein Gott / der das Böſe wil ; mote der 5. Pralmas get : und Ezech. 33. Sowahr ich lebe ſpricht der Serz/tch will nicht den Tod des Sünders / zc. Und Esəriftus ſaget : ju bin kommen , die Sünder zur Buffe zu ruften und nicht den Ses rechten : Ftem ; Efatas faget : Wer tftſo etnfåts ttg als mein Knecht: Ftem ;das Reich Gottes ftehet in Srafft ; was darfs dan ſo hochfliegens 73. Gott uno Zanckens ?
Vorrede , 22 73. Gott ſtehet etn zerknirſchtes und ſehnens des Herran / das ſich für ihm ångftet / und fich fürchtet fücfetnem Zorn : das immer gern wia wohltuhn ; das immer Gottes begehret ; das wirkt mit Gott: denn weß das Gemüht begeh : rend iſt/ daffelbe empfängt es , es ſey Noht oder Eod ; oder aber das Reich Gottes. Denn das Retch GOttes iſt nicht ferne ; ſondern es ift in uns: wtr müſſen aus Gott gebohren werden/ wollen wirGOtt ſchauen ; oder Gottes Willen empfahen. 74. In adam haben wir Gottes Widen verlohren / und in der Verhetffung vom Weibes Sahmen haben wir ihm wieder funden :denn et hat ſich mit der Verheiffung allen Menſchen Ins Lebens Liecht entgegen geſtellet / und der Seelen zu einer Braut vermåhlet :welche Sees le tft darin eingegangen / aus der ift wieder der edle {titen - Zweig gemachſen / und dieift zum Kind Gottes erwehlet worden. 75. Und welche aber nicht gewolt hat / ſona bern fich den Grimm der ewigen Natur hat la ſen halten / dte hat der Grimm und Zorn in fich bgrund des perſchlungen / und hat dieſelbe im Urkundes/ im erſten Principio behalten / dara aus der Seelen - Wurm urſtåndet . 76. In demſelben Widenift Ffrael in Gott gebohren worden und in ſelbigem Widen ift das Wortdes ewigen Lebens / welches Göttliche Effeng machet ; darinn ein Gottlicher Bile gebohren wird . 77. Und
Vorrede ,
23 77. Und daſſelbe tft in Mariæ Effeng eins di gangen / und hat den in Tod eingeſchloffenen 23tūen in Marten geöffnet / und die Cilte Gots de tes ausgeführet / und tft darin ein wahrer * Menſch worden / und hat eine Seele aus der in in Eod eingeſchloffenen / und nu durch Gottes Bes wegen / ausblühenden Menſchlichen Effen / E: in ſich genommen / inwelcher nun die Gattliche Mögligkeit ſtehet ; denn ſie iſt im Wort des Utecht Lebens : und demſelbigen Widen muffen wir uns einetgnen und ergeben ; daß derſelbe als auch in uns Menſch wird. 78. Yn Adam ward die Mögligbett in Tob in i geſchloffen ; denn das Göttliche techtverlaſch in Adams Seele: und in der Verhetſſungftunds der Seelen wieder zum Augenmahl , und in der Menſchwerdung Chriſti wards wieder in die Seele eingeführet ; und ſcheinte wieder in der Finfterniß . 79. Wtewohl es in fich nicht erloſchen war : ſondern Adams Seele war in den Geift dieſer Welt eingangen /und aus dem Göttlichen Prin . cipio ausgangen : Sie hatte den Geift dieſer Welt zur Serberge eingenommen ; alſo ſtund + das Stecht nur in ſich ſelber im Schein / und der Seelen war es verdeckt. 8o . Denn die Seele tft ein ander Princi. # | pium , als das Stecht ; gletchwie das Feur eine andere Qual hat / als das Steche : Aiſo iſt die Seeleetn Magiſch Geur / dem Adam aus dem erſten Principio eingeführet/ und mit der Bes
Vorrede wegung der Gottheit / in dem Göttlichen Fiat zur Creatur erbohren worden . 81. Denn in ihrer Eſſengiſt ſte von Ewig . feltje geweſen , aber in der Creatur in der Zett des Letbis - Schöpfung / zum Bild Gotces fors miret Ivorden : Und iſt ſie doch die rechte Bilds niß nicht allein ; ſondern das Elentialiſche Feur zur Bildniß: To ſie das Göttitche Stect als das ander Principium ; erreichet/ ſo wacha ſet aus ihr die Göttliche Gleichheit, in der Gott wohnet / und in der GottesWiden ftehet / wel . che Göttliche Macht hat. 82. Wo aber nicht / und fte bloß in ihrem Magiſchen Feur ftehet/ und wta Gottes Wils len nidyt in fich einführen / ſo führt fte den 2011 ten des Uhritandes / als das erfte Principium , oder des Reichs dieſer Welt / welche im Grund Auf dem erſten Principio ftehet / in ftch / deffen Bildniß empfahet auch das Magiſche Seelen Feur: davon Chriſtus die Phariſeer Nattern gezüchte und Schlangen -Serecke hieß / und Herodem einen Fuchs ; verftehet. nach der Bildniß des Innern Menſchen / welche durch Imagination erbohren undgezeuget wird. 83. Darum liegts an der Imagination : welche / wenn ſie den Göttlichen Blir im Ans blic des Liechtes Gortes empfahet / des Wortes Gottes ſchwanger wird : Alsdan tft der Glaube gebohren / der da von Chrifti Fleiſch iffet / und von ſetnem Blut trincket / und dte Odctliche Weſenheit in ſich nimt ; darinnen die wahre Gleichs
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Vorrede.
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Sletchnug und das Bild Gottes ftehet / die da ifſet vom Verbo Domini, und vom Brod Gots tes ; davon Chriftus ſagte : Wermetn Fleiſch tſſet, und trincket mein Blut / der bleibt in mtr 3 und to in ihm. 84. { teß das Buch vom Dreyfachen Leben / Alda tfts mit allen Umftånden ertlåret und ausgeführet ; da verftehet man / was Princi. pium rey . Und vtel mehr in den drey Büchern von der Menſchwerdung Chriftt/ und ſeinet Mutter Maria , und dan der ewigen Muts ter, da alles aus dem Centro der Natur ift ausa geführetworden :Jtem / ließ de tribus Priit . çipiis, alda haft du den Grund ; welches mir alhie zu lang zuſchreiben tft / und es auch der Paßqutl nicht wehrt ift . 85. Darum rage ich noch : Der rechte Chriftliche Glaube ftehet in feinem Wahn oder Meinung / vielwentger im Strett ; ſondern in der Neuen Wiedergebuhrt aus dem Wort des ewigen Lebens / welches Menſch worden / das muß in uns Menſ werden / oder können GOtt nicht ſchauen ,wie Chriftuszu Nicode . moragte ; alde innen ſcheint allein Ottes { tedyt . 86. Wir müffen unſerm Seelen Geur Gött lich Kolk geben /rousin Göttlicher Dual bren nen und / ſoll ein Göttlich { techt daraus ſchets nen : Fridiſch Sols gibt tradiſche Qual / und einLiecht nach derſelben Quadwas etn Menſch in fich entzündet/ das brennet in ihm. 87. Gots B
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Vorrede .
87. Gottes Retch aber ftehet in Krafft / in Siebe und Freude : Es forſcher nicht , denn es hat vorhin ades; allein die Seele forſchet / i fte wil ins Reich der Ruhe / und im tradtchen Sets be ſteckt fie in Unruhe ; darumforſcher ſte nach threm Vaterland / daraus fte in udam aus: ging von Jeruſalem gen Fericho / als in fich felber/ in Urſtand des erften Principii , und aud fich durchs erfte Principium , in Seift der euſſern Welt / in die Vielheit / als in Sters nen und Elementen / ins Qualhaus / da ſte Kunft findet und lernet : darin fie wil reyn / als GDtt / und wia Böres und Gutes wiffen Jarecht erfahret ftedas: 3m Paradeiß wäre fie beffer. 88. Darum iſt aller Streit und Zand von Reich Gottes nur ein Spiegelfechten / ein Bas bels Werck im Reich des Antichriſts. 89. Ein rechtglaubtger Chrift darff mit Niemand um die Religion ftretten ; Er ftrets tet nur wider ſich ſelber / wider Fleiſch und Blut / und tracytet dahin / wie er Gottes Werd in der {tebe des Nechften moge worden : Er ſuchet nur Gottes Widen / und ergibt ſich dem / und führet ſein Leben in Gehorſam des Willens Gottes : Er zleht fich ſelber von der Welt weg ; denn er ift in dieſer Welt nicht das heim / und ſuchtſeinen Bruder / als ſeiner Sees ten Sited / und führt den mtt fidy. 90. Sleidywie ein Olted dem andern alles Gutes gönhet und tuht ; alſo will auch eine glågs
Vorrede :
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gläubige Seele thre Mitglteder itnmner intt fich o baben / und trachtet dahin / wie fie. Wicem Bruder moge gutes erzeigen : Sie zetgetims mer thr Stect / und ſtellet es mit threr Ima 16 gination der Seelen entgegen zum Augens fchein / und ſpricht: komt doch ; ům welches wils len dieſe Feder alſo viel geſchrieben hat / welches
Paßqutu nicht verſtehet / denn der Stachel ift i in ihm . 6:91 . ach wie ſchrecklich und elend hat er doch von des Menſchen Fortpflansung / unb vom 3 Biden Gottes geſchrieben ! Mochte doch ein 1 Menſch /dem der Teuffel ohne das zuſeget / M verzwetffeln : Da ſteckt Keßeren innen / daß ein Menſch darff Gottes Widen , der nur Gutes wid / verkehren ; und aus Gottes Widen einer i Willen der Bofheit machen . . 92. Wte gar blind ift er an der Erfentnih i Gottes ; wte garweiß er nichtsvon der ewigen Natur /und vom Urſprung des Widens : Was der Wide zu Gutem und Böſem ſey : Er vers é wirfft mein A , B ; C , Büchlein , und reßt die Babylontſche Grammatica an die Stelle Runft ſous tuhn ... T. 93. Dhore Pafqata ! Haftu Runft von der : ſer Belt To hab ich Sunft von der Göttitchen • Welt : Du haft deine gelernet : und meine tje mir aus Gnaden in der Liebe Gottes geſchens fet worden . Ich werde mit meiner für die mohl bleiben / es ift doch nur gegen einander : als Sonnwo:Mondi Cin frommer. Gotts B2 fürcht
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Vorrede
förchtiger Menſch / der nur Gottes Widen ſus chet / fan deine und meine Schrifften ſehr wohl ſcheiden . 94. Meinftu / man fen darmit zu frteden ? fönnen ſte das Berge und die arme gefangene Seele / dte im Kercfer der Finſternt ftedet/bes friedigen ? Du lehret/ Sõtt habe ſte nicht alle erwehlett Gort verftoteſie ein Teihl/ undziehe fie ntche in Chrifto zum Water / und gibtdas gleich als würde dtet Gleichniß vom Tópfer Seelegemachtoder geſchaffen / und ob du das ntcht alſo ftatuireft iTo gibts doch faft ſolten Verſtand . 11 95. Warum ſekeſtu nicht vom Urſprung des Widens zu Bören und Gutem ? Was in GDttſey / das den Menſchen zum Guten und Böſen ziehe ? Bitftdu dich erleuchteter Stris nen rühinen / fo muft dudas wtffen und darſtels len / der armen Secten zu Troft / daß fie nicot Letchtfertig werde / und dence : Dtthabe fie nicht zu einem Gefäß zur Ehren geſchaffen / fie fen nicht aus Chrift Lintén gebohren ; wie du bey Cain und Habel Hereinfahreit / und die Schrift gebogen braucheſt/ und das Beſter als Ste Liebe Gottes die nicht das Bore will/ auffen låffeft / und der Seelen einen Strick an Half wirffeff. 96.Wohlan /dubift auffmein Kauffhauß fommen / dahin ich die Kinder Gottes hatte geladen : Ich fage dtr aber / \ ich habe keine Folche Wahre 7 als bu fachet:: 90 Gabe nur Troft
i
ips
UNT
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CHEMA
Vorrede.
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Troft für Gottes Kinder / und nicht Verzweife: flung für die Teuffel : Ich will dir meiner vers heiffenen Waare darſteden ; wilſiu ſie nicht kaua fen / ſolaf ee. 97. Ich habe die Advocaten des Teuffelsi nicht darauff geladen, ſondern Chrtfti Kinder die gern wollen ſelig werden : wiewohl du dich viet rühmeſt / man Tolle die Gnadenwahl auſs ſer Chriſto nicht forſchen : ſageft aber nicht , wie dieſelbe in Chrifto zu forſchen ſey :ſondern låffet es darbey /als wolte Gott nicht alle Mens fchen / als man er etliche aus ſeinem Dorſag vera ftochte. 98. Derohalben wil ich dir meine Waaren etwas weiſen / milft du tauffen / wou gut / To kanft du Bruder in Chrifto ſeyn , wo aber nichts To haft du ſelber nicht gemolt i UDtt tolte wohl / aber ſo du ſelber nicht wilft / ſo verftoceft du dich ſelber . 99. Das Centrum ,daraus Bdres und Sup Les qutllet / iſt in dir : was du in die erweckeft / es Tey Feuer oder { tect / daſſelbe wird wieder von ſeines gleichen angenommen / entweder von Gottes Zornfeuer / oder von Gottes Stechts feur / ein jedes erwehlet ihm ſeines gleichen Etgenſchafft. 2 100. Wil einer ein Teuffet fern , so will thn cufetsegmen Gottes Born haben ; denn er oft ſeiner Eigens ſchafft d / ie Wahl iſt bald da ; till er aber ein Engel feyn / ſo ift der Wåhler auch bald da. 101 , It er aber ein böſer Menſch geweſen / und B 3
Vorrede, 3.0 und hat ihn gleich ſchon Gottes Zorn zur Bers damniß erwoehlet/ und låſt aber das Fünclein der Liebe Gottes wteder ins Lebens ( teckt ein / welches ohne das / audieweil der euſſere Menſch lebet /gegen ihm ftehet /und ihm rufft/ſo iſt auch Alsbald der Wahler zum Simmelretchy tm fels: bigen Såndlein / und darzu mit gar groffer Freudeund Ehre/ über neun und neunktg uds erwählten / die der Buſſe nicht dürffen . 102. Die Seele des Menſchen ift aus dem Centro , das Gott Vater hetft , verſtehe aus der ewigen unamfänglichen Matur : Sie hat das Centrum zum Feur und Liecht in fich / zum . Biten und guten : was ſte thr erwehlet / vom ſelbigen wird ſie wieder erwehtet und aufges? nommen : Welches an den Teufeln zu ſehen ift. 103. Ste waren Engel in Gottes Ciecht / und ihr Centrum bewegte fich noch höher / als der Engliſchen Natur - Recht ift / und erwecks ten in Thnen die Mutter des Uhrſtands im Grimm ; der fieng auch alſobald thren Widen geift/ und erwehlte fte zu Creaturen der finſtern Wilt. · 104. Meinſt du nun / esſey Sottes fürſes licher Wille geweſen ? So müfte GOtt tn ſich cinen Teuffels Widen haben / und auct) einen Engltfchen ; das wäregäng wider die Schrifft der Selligen , auch wider Gottes tiebe / und tvider das Hechtder emigen Natur. 105. Aber paqutd verftehet ntats / was
Gottes (tebe uno Zorn fey ? was GOtt genant ſey ?
Dorrede, 31 fep ? Er will von SDttes Widen reden und iſt nur einSpiegelfechten und Gaudelſpiel. 106. Weil Ers aber nicht verſtehet / und ich cnid ſeine elende Blindheit auß GOttes Gnaden aut ſehe / wie er im Sift des Urſtandes brennet / und Pelo alſo dem Zorn Gottes ſo wohl dem Teuffel einen die rechten 2Covocaten gibt / die armen Seelen in Plus GOttes Zorn ein zu ſperren und Zubehalten ; ſo wtd ichs ihm etwas entdecken ; Wil er nun to tauffen / wohl guht ; To rey Immanuël unſer / par und der Teuffel der finſteren Welt. 107. Wider aber nicht/ ſo hab ichodem { efer 342 feines paßquids geſchrteben : Iſt der Leſer ein Pe Chriſt / und gebendt ſelig zu werden / fo wird er fa uns in ſeinem Gemüht und Verſtand wohitons e nen entſcheiden ; roll ſeyn eine einmahl Berante #wortung. - ab Solgt ferner Bericht und Widers in legung des Paßquills ; mit dem Numero iſt gezeichnet i wo es im paßquilt zu finden ,
1 klein
108. Rfttch/ ſert Paßquial zum Eingangen groß Regiſter/ von Chrifti Weifſagung ich nen von der lekten Zett / wie viel Verführer und # Keker kommen wården / und ſagen : Hie ift no Chriftus,/ da ift CHriftus; und daß wirs alss dan nicht glauben ſolen : Das tuht Paßquill zu dem Ende / damit er ihm einen ſtattlichen ni Eingang zum pafiquid und { & fterthüre mache: DA B 4 o?
3. Böhmens I. Apologia , daß er den Author möge für einen Seger außs ruffen ; und ſtehet man bald / was er im Sinn hat /und wes Geiftes Kind er rey ; Seine Chrift , liche Uder blicker bald her für / daß er ſolches alles auf den Author ziehet. 109. Zwar Chriftus und ſeine poffeln bas ben rechygewetffaget/ und ſtehet alſo im Weſen / und gehet jeßt mitgroſſem ſchwange; da ein jeder chreyet : Sie ift Hriftus / da ift CHriftus ; Cauffet Mir nach / jener tft ein Rerer : Und Babel iſt tego mit ſchreyen gang engündet / ſte brennet auch im Feur des Zorns GOttes in threr unſinnigen Schwermerey / daß Woht/ obs müglich were 7 die Außerwehlten möchten vers führet werden . 119 , Was tits aber / daß Paßquid die Wors te der Weifragung anzeucht , und ſaget nicht wer die Reger find ? Er dencét / er habe eine Mauß gefangen / und ſtehet nicht/ daß er ſelber In der Gefängnus ſtecket. 11, Keßer ſind zwar ſolche Leute / die auß der Vernunfft gebohren ſind auf der Kunſt der Sternen / die ein unbeſtändig Weſen machen ; da heut eine Conſtellation gemacht, und mor's gen von einen andern wieder zerbrochen wird / da man zu einem Bau 'vtel Haben muß : da man nur Borte wechſelt / und Worte mit Worten erflåret ; da das Gemüht nte erfähret / was des Worts Strafft und Verft and ift / da man mit Vernunfft und Kunſt ümgehet / und ſucht das durch nur Gunſt und Ehre / daß man will ein 112. Und Anſehen haben.
wider Balth . Tilken . 33 112. Und wenn mans nicht erhalten tan/ ſo
ne liegt man der weltlichen MacheinDhren / und Cei richtetSomehung / Verfolgung Krieg und El Blut an : da tangt dan der Lermnen -meiffer in feinem Sergen / und denckt : Nun haftu gea dln woninen / und hebt an Gefeße auß der Chrift 2014 lichen Frenheit zu macřen / und beſtågstet diemit in je weltlicher Macht/ machet Poen und Straf
man glauben und tuhn muß / Dritan fen darauf, daß : D was der {ermen -metſter geſchnißet hat. 113. Und wans dan in die Gewohnheit komt/ Het ſo heiffet man ihn einen Helltgen / und tichtet immer mehr darzu / wie man dem { ermen -meis BINH fter Heucheln und dienen moge : Vergift unters dellen auch nichtdes Abgottes Bauctys ; zeuche ades mit iſt und rencken / und die Schriffs WH ten der Setligen mit den Saaren herzu / und nidi ſolches mit groffer Menge. 114. Das iſt als denn der redte Antichrift , ich er wil / und nicht / was Denn er tuht was , SDte wil : Er iſt auß jhm ſelbft / auß der Sternen Vernunfft gebohren / und nicht aus Dtt , 115. Solche ftellt man der Welt zu lehrern por die find nun eitel Zancer / Streiter / Schweger und Keker / und richten nichts alf Krieg und Plagen an : Lehren nur { åſterwoorte / find nur Wordzáncker / Sie ganden im die Suite/ und den Kern laſſen ſie liegen / wiſſen atch nichts davon / denn der Kern ift ihnen
Ta Myſterium ; Sie tangen im das Kalb beym Mopfe BS UN
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3.Böhmens I. Apologia,
n uf dem Berge bey, Monſe./ und laffen Włonſea rtalen Gott ſtchen ; te / wenn er vom Berge koint. 116. Dacan (tegt ihnen nichts 7 ob gleich Ifrael erwürget wird / Ste helffen noch wohl darzu / und geben der Gewalt das Schwert in Sie Hände : 21o wills der Zorn GDtres haben / daß er ſie nur auftreffe ; Weil ſie nicht GOttes Kinder ſind / und nicht Ditesi fondern eigene Ehre ſuchen , 117. Ein rechter Chriſt aber ift deri } ber Csöriſto gehorſam ift (men dteſe Cermenmeiſter Titreyen 7 Hter Kirche' Cnrifft / da Kirche Chruti; Siehe Ertrt in der Büften z Er ist in der Kamuiet 7 aufdem Felde : ftemmas bendmahl und der anders ſprichir Nein Erift nicht da (det geher nicht hinauf : Denn Chris ftus ſprach : Siche / Ich bin bey euch alle Taget big an der Welt Ende ; Wie der Blig aufgehet vom- Aufgang / und ſcheinet biß zum Nieder: gang ; alſo wird auch immerdar bißin Ewigteit fenn die Zukunftdes Menſchen Sohn :denn wo ein Haß uit de fainlen ſich dieAdler. 118, Chriſtus iftimmer derrechten Chris ften Haf ; Sein Blig iſt immer in ihnen Sie effen immer ſein Fleiſch und trincken immer ſein Blut / und laſſen ſchwegen und fegern :Sie ſtreiten mit Miemand / denn ſie haben keinen Streit / denn Chriftus ift bey ihnen ; Ste ſind auß CHrifto gebohren / und leben in thm : Sie
aus/ wie ſie feinen Widen nogen tuhn. ſuchen 119 , Sat
81
EL
e
all en to
wider Balth . Tüken.
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119. Sat CHriftus uns doch frer gemacht vom Geſer der Sünden : mas důrffen wir dan lang einem andern nachiagen ? Warum ſollen wir einander verfolgen und ſchmehen ? Sind wir doch alle auf einer Seele und Seib ger
zeiget, 120, yn Adam fielen wir mit der einigen Todt / und in die ewige Finſters Delhi Seelen in den niß ; Und in Chrifto wurden wir in derſelber einigen Seelen wieder neu gebohren / und fehlet i an nichts mehr / alß daß wir nur alle wieder vifis in dieſelbe etntge Seele Chriſti eingehen / und wieder einer in Criſto werden / und nicht En Zween . 121. Wie es pafquid beym Adam (chånds lich verfälſchet / und den wahren Grund vers ftecket ; und des Teuffels Advocateren an deffen Stelle aufrest : da ce doch wohl weiß / daßes der Author in ſeinem Buch verworffen hat : Ex daß wig er wieder aufrichten ; und am deß mits a len iſtder Paßquid da / wer es recht verftchen wil. Syrach faget ; Wer unter die Sunde wirfft/ und einen trifft / fo låſt Er fich mercken . 122. Merct doch ſeine Speiligkett / ale er Fhm alſo einen Eingang martiet 7 wie er der Authormågedem Teuffel geben ; ro fert er får groffer Hetligkett / er wolle den Author nicht richten ; ſondern das Gericht dem laffen / dem En es über ihn gebåret / da meint er vielleicht den Teuffet oder Spencer , wie er dan durch aus den Author dem Teuffel erflåret . 123 , D B6
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3. Böhmens I. Apologia,
123. D groſſe Babyloniſche Spegligkeit ; Beſinne dich baß / oder du wirſt nicht von CHriſti Aaß effen : Der Author iſt kein Teufs fel i fondernſucht ſein af Criftum / und be gehrtnicht anders. 124. CHriſtus ſpricht: Wie wolt ihr/die ihr Arg fepd/ gutes reden ? Kan man auch Drauben pon den Dornen leſen / oder Freigen von den Difteln ? Wenn gleich eine Kršte unter einem mohlriechenden Salban -ftraud / oder gar in eis ner föftlichen Apoteten fåffei und frefte ettel Zuder und raftliche Speiſe ; rorolte ſie doch aus allem nur Gift ziehen / und eine böſe Króte bletben . 125. Alſo ift auch ein neidiger Menich der ſauget ausallem / obs con gut iſt / nur Gifft ; er verkehret alle Ding ins årgſte ; Er ſchreit ein Ding für hoß auf/ welches beſſer tff i alg er ſelber : denn eine jede Eigenſchafft begehe ret nur ihres gleichen ; das andere tft ihr zus wider ,
Numero I. pag . 5 . 126. Da fåhet paßquid an zu tadeln / da geſchrieben fiehet ; BIB da kam der Fürft des Lichts auß dem Bergen GOttes / undwarb ein Menich in der Natur / und range in ſeinem Menſchlichen Seibe / in Krafft des Ofttlichen Liechts in der wilden Matur ; derſelbige Kos nigliche Zweig wuchs auf in der Natur / und ward ein Baum 127 , WAS
wider Balth . Tilken .
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127. Was für ſchöne Erkentniß er von der Seelen des Menſchen / und vom rechten Mens fchen habe / ſpåret man alhie wohl : er verwirfft dieſe Beſchreibung / und verftehet nichts davon / wie des Authors Sinn ren ; denn es iſt im Ma giſchen Verſtand geſchrieben / für den Author & ſelber , der dieſen Spaßquid und auch andere Leſer N nicht wuſte : Er meinte / er machte ein Arbeit für ſich ſelber / aber ODtt hats anders gewendet, 128. DAB aber der pasquill dem Author ſeine Meinung und Sinn gang nårriſch verkehs ret / und thm frembden Verſtand gibt/ verſtunde wohl gar ein einfältiger : Wiewohl paquta mit ſeiner Widerlegung alſo blind iſt í daß er nicht weiß , was ex plappert : Er redet gar nichts von des Authoris Meinung ; ſondern führet ein anders darein ; daß er nur etwas moge tadeln.
EM
129. Denn der Tere des Authoris iſt gang recht ; Uber Paßquid verſtehet nichts darin ; Auch ſo weiſens ihm gar wohl die vorgehende Worte im Sert / was der Author fahe , Sette er nur den Magiſchen Verfand recht einges nommen/ oder hette tha laffen ſtehen . 130. Der Author hatte unter fainer Seber i den armen gefallenen Menſchen / und diearme 6 gefangene und verderbte Seele ; und zeigete and wieder wieder ſey geholffen worden . 131 , Er ſahe in dieſer Beſchreibung nicht Allein in das cuffer Reich / in die vier Elemente und Sternen ; ſondern ins innere Rekty / ins erfte B 2
3. Böhmens I. Apologia , 38 erfte Principium , davon die Seele uhritåndet: Er verſtund etwas anders mit der wilden Nas tur / als dtefer Spaßquid verftehet ; Er meinte nicht Sternen und vier Elementen / nicht Ttehrtſco Fleiſch von dieſer Welt / wte pafquti thn ſchånditch verleumdet und beſudelt ; ſondern er meinte das Centrum , den Seur- quaü der Seelen / welcher hatte das Liedt Gottes rer's teſchet / und iradiſche Imagination vom Reich dieſer Welt eingeführet. 132. Er verftund, wte die arme Seele nach throm Fall etn Creatürlich Magtích Feur in Gottes ewigem Zorn -feur wåre /das hieß er die wilde Natur :deñdte Seele ſtehet in der ewigen unanfänglichen Matur / im erſten Principio Gottes des Vaters/ und ift die Urſach der Bilds niß Gottes. 133. Sie hat alle Geſtalten der ewigen Nas tur in fich ; Ste tft in der Effens von Ewigkett je geweſen , aber in der Schöpffung in die Créatur getreten : Ste tft aus dem Feur / da Gott der Vater ſein { techt immer aus gebieret / und" tft in threm Uhrſtaud auffer dem Liecht Gottes ein ängſtlich ſchrecklica Weſen /eineris ſoredlichen Schwefel- Wurm zu vergleichen : denn ſie iſt ein Magiſch Feur / aus GOttes Feur / welches der ewigen Natur Ufrſtand tft . 134. Welches / als ſich daſſelbe ewige Geur Gottes einmahl bewegte / begehrende ward / ſeine wieder Erweckung zu haben / und in ſeine Begterde gefafſet ein erwertet Gleichniß / nadi und
wider Balthafar Tilken.
39 is und aus ihme ſelber / verliehe aus der Begterde des ewigen Feure , weldjes nur ein Geifi ift Etpa und urftåndet im Milen : Welches ift das, 1 Element-feuer / welches in der immer wieder v Ermeckung itehet / und das in der Begierde ges sfarſete Befen immer wieder verzehret/ und ſich u ſelber nar tminer darzu erwecket ; wie in der Test Entzündung im & ufjern Neidy / zu ſehen itf. 135. Aus derſelben ewigen Natur / auß thren Eigenfchafften ( verſtehe aus der ents clo gen/ weldie das Centrum tit / und ein Princi: Be pium in ſich ſelber / ein Magiſu Feur Gottes / te das Gott der Vater nach der emigen Natur in ſelber ift) wird das ewige Stecht erbohren / und ſcheiner in derſelben Natur / in thren Eigens 3 ſchafften / daß die Eigenſchafften des Grims mesund Zorns nicht offenbahr werden , ſondern n ! find nur eine Urſach des Lebens- ſcheins, 136. Denn das { tect macht auch ein Cen trum in fich / mit anderer Eigenſchafft : was in des Feurs Eigenſchafft ein Grimm iſt / das Es ift in des {techrs Eigenſchafft eine Begterde des * Weſens - Liechts ; und helffet (tebe und Sanffta muht : das zeucht das grimmtge Feur in ſich / und erleſchet den Grimm des Feurs damit / daß s aus dem Feur Freude wird . 137. Denn des ångftitchen Seurs Bes egterdeift nach Sanfftmuht / und der Sanffts E muht Begterde iſt nach feuriger Effen , daß ſie ein Leben fey : Alſo macht jedeBegterde eta nen Willen - Geift / einen aus dem Seur / und einen
3. Böhmens I. Apologia ,, elnen aus dem Stecht / und tft doch nur ein eints ger / aber mit zweyen Eigenſchafften . 138. Und nennet fich Gott einen Gott nach des { techts Eigenſchafft ; verftehe einen Gott der {tebe / Sanfftmuht und Barmherrigkeit : Und nach des Feurs Eigenſchafft neñt er ſich eis nen zornigen eiffrtgen Sott / und ein verzehrend Seur / und ift doch nur der eine und nicht zween : Wie im Buch vom Dreyfachen Leben und in 3. Principiis , nach der Långe mit vielen Ums tånden gemeldet und ausgeführet worden iſt, 139. Dieſes / alſo turg zu melden / tft nun der ubrtündlichſte Gelft ; da in des Feurs Els genſchafft die ewige Matur verſtanden wird / und vielmehr in den Geſtalten zum Seur / wels che das ewige Centrum machen / wie in den Dreyen Principiis gemeldet wird / und verftes Het weiter . 140. Die Begierde in demſelbigen emigen Beift / nach beyden Etgenſchafften / tft von Ewigkett immer eine Luft geweſen / ſich ſelber zu ſuchen und zu finden / und hat ſich immer in fid felbft funden / elne jede Etgenſchafft ihres gleichen /beydes nach dem Grimm und nadder Liebe/ nach Feur und Liecht/und nach allen Ges ftalten zum Feur/ nnd nach aden Geſtalten im Liecht zur Liebe . 141. Daffelbe gefundene tft des Geiftes Spiegel geweſen : In der Liebeim Ciecht helffet der Spiegel Gottes Weifheit ; und im Grimm des Feure helffer er Cottee Zorn -Auge. 142 JA 40
wider Balth. Tijken .
142. In dieſem Spiegel ift von Ewigkett ers ſehen worden das Weſen dieſer Welt / als das dritte Principium ; denn es ift in der Magi fcten Begterde geftanden / wohl nicht im Wes Ten /aber im Spiegel/in der Begierde der ewigen Natur ; darin hat ſich der Getft erblicket /und daſſelbe mit Anfang der Welt / mit Bewegung der ewigen Natur / vom Geifte Gottes im hers ben Fiat , in ein Weſen geſchaffen / in eine Gleichniß nach der ewigen NaturEigenſchaft, nach allen Geftalten zur Natur/ und nach allen Geſtalten in der Natur. 143. Was in der Natut/ als im Principio, erbohren ward / daſſelbe gehörte zum Reich Gottes / und hatden Nahmen von GOTT : Aber was in den Geſtalten zur Natur ward era: bohren / das gehörte der finfteren Ungft-Welt . 144. de Etgenſchafften marden beweget und ſtellete ſich eine fede Eigenſchafft in ſeinem Spiegel zur Stgur nach ſeiner Ellengsverftehet nach der Begierde Effen . 145. Die herbe Matrix zur Natur die war das Fiat, welche das Gleichniß und Bild ets grteff, und in ein ſubſtantialtſco Weſen führte / Durc ) Gottes Servegen . 146. Verſtehet nach dem Willen - Geift / der aus des Stechtes Centro ausgehet / und nach dem Widen - Geiſt / der aus dem Feurs Centro ausgehet / der doch nur einer iſt /aber in zwo Eigenſchafften / als tn zwo Magiſchen Begierden 147. Whe
3. Böhmens I. Apologia , 147. Wie man das an der Creatur ſiehet / wie ( tebe und Zorn in einem Gemüht ftedt; und haben doch zwey contraria : ales nach dem / wie ſich der euffere Widen - Geift in einem ecs blickt / tft die Erweckung in Liebe und Zorn : und man auch in dieſer Welt ſiehet an den Creaturen / wie Böſe und Gute ſind / Wölffe und Schafe / Schlangen und gute Fiſcher gifs tige Kröten / und liebliche Tlehre / ein jedes aus ſeiner Mutter Eigenſchafft vom ewigen Uhrs ftande herrührend. 148. In dieſem emigen Spiegel der Weif , heit Gottes iſt auch die Seele des Menſchen von Ewigtete / vom Geifte Gottes / in der Ellen erblicket worden / welche mit dem Anfang der erften Bewegung /im Fiat Gottes/zur Creatur formiret ward nach dem Gleichniß der Ses buhrt Gottes. 149. Der Gelft Gottes erblidte im Spies gel der Weifheit ete Bild nach ſeines glets chen / verſtehet / aus beyden Magiſchen Feuren/ im Principio des Seurs / und im Principio des Liechts : Ein ganges Gleichniß nach der Gotts helt / nach allen dreyey Principien. 150. So wir wolleu die ewige Göttliche Ses buhrt / im { techt der Majeftat 7 in threr Dreys enigkett / und dan die Seele des Menſchen in threr Bildniß / Subſtanß und Weſen betrachs ten / fo können wir das nicht beſſer in einem Gleichniß erſinnen / als am Feur und Stecht / das iſt ein rechtes Gleichniß. 151 , Duis 42
wider Balth .Tilken .
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151. Das Feur bedeut die erotge Natur / welche in der Begierde / tm ewigen Widen )von Ewigkeit in Ewigkeit iminer uhrſtåndet ; da ſich der ewige Widen -Seift / aus dem ewigen Nichts / als aus der Frenheit der Gottheit, mit ſeinem Ausgang in der Begierde / mit der Mas tur offenbahret / und in gwo Welten oder Prin. cipien ſcheidet / als; in Finſterniß und Liecht. 152. Da ein jede Welt feln Centrum zur Qual in ſich ſelber hat / und iſt doch kein von einander weichen / ſondern eine Wett tft in der andern / das {tect hålt die Finfterntß gefan , gen : aber die Finſterniß tft eine Urrach des Geurs/ und das Feur eine Urſachedes Liechts ; denn tn der herben und ftrengen Finſterniß urs Eftånden die Effentien , oder Qual des Seurs und der Natur, 153. Mun ſehen wir ja im Feur und { techt mweperley Qual und Begierde und ſehen auch wie das Feur aus einem finftern Wefen brens net / welches andeutet die finſtere Welt in fich ſelber wohnend. 154. Das Feur bedeutet die ewige Natur in des Vaters Willen / in der Begterde zur Offenbahrung : Und das Stectt bedeutet die erotge Freyheit außer der Natur / welches die Natur im Weſen offenbahret . 155. Das Feur hat in fich der finſtern Welt grimmigeEffens ; und das Liecht hat in i fich die ewige Frenheit / als eine ſanffte ſtille Wonne, 156, Nun
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3. Böhmeno I. Apologia,
156. Nun wäre aber die Grenheit undSanfts muht ohne das Geur nicht offenbahr / ſondern wäre ein ftilles Nichts : Und das Feur båtre auch außer der Freyhett feinen Glang/ und rres ren weder Feuer noch Liedt nichts ohne die Bea gierde ; die ift das Centrum zur Gebåhrerin undheit in ſich das Fiat des Worts. 157. Und in der Begterde wird erbohren das ewige Wort / oder der Verſtand / und auch der Spiegel der Wetshett ; To wohl der Zorn - Spiegel aus der Wurfel des finſtern Centri. 158. Und ſehen wir weiter / wie das Feur im Liecht wohnet / und das Liecht im Geur / und einesergreifft das andre nicht; das Utecht wird im Scur erbohren / als durch das ſterben/ oder aus der Zeyrligkeit : es ſcheinet aus dem Code / und erfindetdem Tod in fich ſelbft / und machet in ſich ſelber eine andere Qual als das Feur ift ) ein ander Principium , da ein ander Leben ausgehet ; a16 Santfimuht und ltebliche Wonner daim Geur nur Ungft und Pein ift. 159. Denn wir ſehen / daß das Liedt gleich als en Niches gegen dem Seur und ſeiner Wurßel tft ; denn es iſt unbegreiflich / und deus tet uns an die ewige Freyheit außer derMatur/ Als das Göttliche Weſen und die Engliſche Welt / und oft doch alles, denn es iſt alle rafft aler Effentien aus dem Feur/ und aus der Na, tur im Liecht / und eft ein Leben des Verftands/ auch der Vernunfft und Sinnligkeit ; da
wider Balth. Tilken .
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Gu tm Feur nichts als Widerwillen wird verftans om den . 163. Denn die Geſtalten der Feurs- Natut una feinben einander ſelber an, denn Serbe, Bitter Mand Angſt / tft wider einander / welche des Feurs f Wurſelſind ; da in der Begierde dieSerbigkeit ſtehet 7 und in der Serbigtett das Ziehen i da das nichts wird in Etmas geführer / und der Wide Fich beſchattet mit dem Eingezogenen . + * 161. Davon in der Begterdeein Finſterniß ini und Beſchattung entftehet , davon der ander Wide aus des erften Begierde entftehet / von der Finſterniß auszugehen , und ift doch kein Mi Don einander fliehen / ſondern der ander Wide geht in fich ſelber ein / in die Freyheit / außer end der Begterde / in der Finfterniß / und bringet it alſo der NaturEngenſchafft mit fich). 11 162. Dieſelbe feurige Eigenſchafft ift der Freyhet als des Niches Offenbahrung , denn d alſo entſtehet der Glang und Schein / denn in Mit der Freyheit wird des andern Widens mitges 1. brachteEigenſchafft in die ftiae ſanffte Bonne de gefekt/ und aus derſelben Eigenſchafft wird eine In Liebe.Begterde. 163 , žiro deutet uns das Geur und { techt f in Gleichniß das Göttliche Weſen an '/ und auch die Seele mit ihrer Bildniß : dte Mates rien darauß das Feur brennet / deutet an die 9 Geftalte zur ewigen Natur und die.finffere Welt und das Seur deutet an dteEigenſchafft des Waters 164. Der
3. Böhmens I. Apologia , # ; 164. Der Glang des Feurs deutet an die Freyheit auffer der Natur : der Schein oder das techt deutet-an die andere Welt/ als ein ander Principium , welcheauß dem erfteny als aus des Vaters Etgenſcaffe erbohren wird , wie der Cogn Gottes aus dem Vater. 1.4165 . Die Krafft des { teches - ichetns deutet andas Herge Gottes / als das Göttliche Cen . trum, To wohl auch die Verſtändnis / Bike ind Weifbett ; denn in des Liechte Krafft ftes Het das rectite Leben . 166. Der zweyfache Gelft / ſo im Feuc urſtåndet mit zweyerley Qual / als Satte und Luft /deutet uns an in Gleichniß den Seiff Gots tes : der Spittgedeutet an den Zorn und Grimm Gottes / nach der ewigen Natur der finftern Belt / nach des Srimmes Etaenfchafft : und der fanfft- lufttgedeutetan des Fanfften Liechts Etgenſchafft / in der Stebe- Begterde / aus des Liechtes Qual . 167. Die Sanfff muht des Liechts deutet uns anin Gleichnte / die Sdetliche Befenheit ) oder das Waſſer des emigen ebens : darinPas radieß verſtanden wird / uud in der feurigen Eigenſchafft der Hyttime .: 01X01 6. 168. Nun ſehen wir 1 wte ein jedes Feut die Lufft wieder an ſich zeucht / und in der Lufts Krafft brennet , denn woein Feur ketne Lufft kan Haben / ſo erloſchet es : dan die { ufft bidret das Geur auf./ound führet des Leches Weſens heit wieder ins Seur / als Sanfftmuht des Llechts 46
wider Balth . Tilken ..
47 { tectts i verſtehet die Waffers Mutter davon der Glang im Geur urſtåndet. 169. Denn die Sanfftmuht urftåndet vor der Freyheit auſſer des Feurs Natur / als in Nichts und ſehnet fich) je ctnes nach dem ans dern ; des Feurs- oder der Natur- Grimm ſehnet fich nach Sanfft muht / und die Sanftmuht/ als die Freyheit oder das nichts 7 ſehnet fic nach der Offenbahrung / welche in der Natur offenbahr wird. 170. Nun ſehen wir /wie das { techt gar els nen freundlichen / freudenreidjen Getſt gibt / aus des Feurs- Qual : derſelbe freundliche und ltebreiche Anbitck oder Geift urſtåndet aus dem eingeſchlungenen Waffers - Qual der Sanffta muht als aus der Freyheit . 171. In dem das Feur die ſanffte Weſens heit des Stects in fich zeucht / To gehet derſelbe eingeſchlungene ranffte Seift / durch den Grim oes Todes / durch die Verzehrltgkeit / im { techt wieder aus/ und führet der Natur Eigenſchafft mit ſich ; als wir dan ſolches an der Lufft erfeus nen / daßſte eine Kraftt alles Lebens tft 7 und fte iſt doch in fich felber nicht die Natur / ſondern herzſchet als ein mächtiger Getſt in der Nas tur . 172. Alſo wird in dieſem Fürbild das Sitta Iicte Weſen verftanden / und auch die erotge Nas tur , aus welcher Begierde und Weſen das dritte Principium , als die eufſere ſichtbare Welt / ift erbohren worden / und im Anfang ges ſchaffen
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J. Bábmens I. Apologia,
ſchaffen worden in en fubftantialiſch Weſen mtt ſamt aden Creaturen. : 173 , Denn von der ewigen Mutter ift wors den die anfängliche Mutter ; denn wo Niches tft/ da wird nichts / da aber je etwas worden tft / ſo ift es aus dem Ewigen worden / das ohne Ans fang geweſen iſt / und iſt des ewigen Gleichnißi Bild Weſen und Eigentuhm : und fönnen doch nicht ſagen / daß es vom ewigen abgetren net ſery; ſondern es iſt unterſchieden : Eine Welt tft in der andern / und eine jede befist ſich ſelber , 174. O Dtt tft in allem Weſen / aber nice alles Weſen ergreift thnzes ergreifcthn nur das/ was aus ſeinem ewigen Weſen iſt ausgegan : gen / verſtehe/ das feines Weſens iſt / das inihm ſtehet ; denn GDtt wohnet nicht in der Ausges buhrt der euflern Natur / ſondern in der innern / in ſich ſelber. 175. GOtt tft ſelber wohl ales . Aber es wird nicht alles GOtt genant und erfant / wes gen des Unterſcheids der Qual : die Natur tft nicht gDtt / aber SDit wird durch die Natur Offenbahr / GOtt wird allein im ewigen { techt perftanden nach dem andern Centro, als in der Freyhett / und iſt doch von der ewigen Natur nicht getrant. 176. Denn fod ein Schein ( enn / ſo muß Feur ſeyn / und da doch auch kein Feurs- fcheln ohne die Freyheit ift / welche die Göttliche Welt Andeutet. 177. Der Glang des Seurs deutet Søtt den
wider Balth . Tilken. den Vater an ; und die Geftalte zum Feur / deutet die ervige Natur an : Und des Liechts En Krafft deutet an das Herne GOttes ; als die wahre Gottheit : denn es führet ein ander Cen trum anderer Quaal / als das Feur / alß eine Steve Begierde und Sanfftmuht . 178. Und der außgehende Geiſt aufin Glans o des Feurs in desLiechtsKrafft/auß des Liechtsvom Feur eingeſchlungenen Weſen / als auß der Lies be und Sanffimuht / deutet unsrecht den 5. . Seift an / der vom Vater und Sohn / in der Göttlichen Krafft und Weſenheit / immer außa gebet / wie die { ufft vom Seur und {techt / und herzſchet in des Liechts Weſenheit, 179. Die åuffere Welt iſt durchauf ein e Sleichniß der inneren ; denn die innere Welt Sat ſich mit der dufferen offenbahret , daran man kan verſtehen / was der unſichtbare GOte | in verborgenen ſen . 180. Man darff nicht denken / daß DIE von irgends etwas abiverend, fen / einem Drthe oder Ståtte : Er erfület alles 1 aber in ſeinem principio , als in der mitlern Welt /welcheEr felber ift. 181. 116 fich nun der unſichtbare GOte eins / nach der ewigen Magia , als in der ewigen Matur Begierde beweget i hat Erihm in ſeiner Beifheit Tein Gleichniß erbohren/ auß adet dren Welten Eigenſchaften und auß jeglicher Eflenß und Eigenſchafft Creaturen und Sto guren geſchaffen , C 182 , Denn
3. Bdhmeng I. Apologia, 50 182, Denn der Wertmeiſter /als ſein Geift war in allem Wefen / als in der Göttlichen Lidyt - welt Engeln und reine Getſter : Vers ſtehe/auß der etigen Natur /alß aus des ewigen Seurs und liches Eigenſchafft , auß Göttlicher Weſenhett . 183. Denn ein Geift / To Er aber ein ewiger Geiſt ift / hat in ſich das ewige Centrum der Matur; Er hat alle Sejtålte zur Natur in fich als der finſteren Welt / und auch der { techt Welt : Denn er iſt auß GOttes Mund außgangen : Er tft der Natur;ſonſt wäre er fein offenbahrer Seift mit den Geiſtern . 184. Auß der ewigen Natur hat GDtt ſeine Weißheit offenbahrer : denn in der Effeng / alß In der Göttlichen Weißheit / tft das Weſen der Geiſter und Creaturen von Ewigkeit gerveſen : Uber mit der Bewegung GDttes des Vaters tfts in ein förmlich Geſchopif / nach jeder Effeng Eigenſchafft / getreten im verbo Fiat , als im Wort der Krafft : Darum werden die Enget Seurflammen genant / aber mit dem Liecht Gota tes durchleuchtet . 185. Das Liecht SDttes wohnet in ihrer Feurriam ; daß des Feurs qual in iſnen nicht offenbahr iff : So ſie aber offenbahr wird / To haben ffe Sdttliche Weſenheit verlohren / dars Auß des Feurs Slang entftehet / und ftehet der Geift bloß in der finſtern Welt / wie bey den Teuffeln geſchehen iſt. 186. Ein Setft aus der Natur iſt ein Mas giſcher
wider Balth . Tilken .
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giſcher Feur-quad / und ift begehrende des mes ſens / oder der Weſenhete ſeiner Geſtalte : dte Begierde machet Weſen / und führt daffelbe Weſen in ſeine Imagination : das iſt des Mas giſchen Feurs als des Geiftes Leibltgkeit ; das von der Geiſt eine Creatur genant wird ; Auch ſo iſt dieſelbe Weſenheit des Geiſtes Speiſe / das von das Geur lebet oder brennet. 187. aahter wird nun des Teuffels /wie auch des Menſchen sal verſtanden ; denn nach der ewigen Natur ſind ſie bende auß einem Uhra ftande. Der Teuffet war ein Engel / und ſolte ſeine Imagination ins Llecht GOttes / als in dte Liebe und Sanfftmuht/ in die Göttliche Wea ſenheit ſeßen , ſo hatteer in ſeine Imagination Gottliche Weſenheit empfangen /und ſein { techt wäre ſcheinend biteben / fein Magiſcher Feur quad håtte von GDties Sanfftmuht geffen / To hatte der Geur -quad auch in ſolcher Effeng und Eigenſchafft gebrant I ſo wäre er ein Engel blieben. 188 , Aber er wandte ſich zurüd ins Сen trum , nach der Mutter der Gebährerinni und ſekte ſeine Imagination ins Centrum , nach den Geſtalten zurNatur / und wolte ſchredlich in Seurs -Macht Geraſchen : Er verachtete die Sanfftmuht / als dasander Principium , und wolte über GDtt Herzchen 189. Wag er nun begehrte / das empfing er auch in ſeiner feurigen Begierde /als nehmlich die Weſenheit des Grimmsy auß denGeſtaltender C2 finſtern
3. Böhmens I. Apologia , 52 Finſtern Welt/auß ſeinem eigenen Centro .. A10 iſt nun dteſelbe Weſenheit feines Geiſtes Feuers Speire 7 uns ſteget fein Feur - quad in finfier grimmiger Effenß ) und mag keine Begierde mehr in derSanftmult / als in Dttes We ſen/ ſchopfen. 190. Alſo iſt er ein Teuffel / und wohnet im Centro de zur Matur : denn ſein Liecht iſt erloſchen / er mag daß nicht wieder anzünden / és ſcheinier nicht megrauß ſeiner Effeng / So mags auch ſeine Imagination nicht mehr erreichen und bleibt en grimmiger Feur-qual in der Finſterniß / und tffet der finſtern Weſenheit / und ſtehet in einem andern Principio . 191. Das Verbum fiat , welches ſeine Ges ftaltniß oder Bildniß in thm figuriret , ift die Mutter der finſtern Welt , als die strengen Ges ftalte zur Natur/ nach eines jeden Geiſtes Eis genſchafft : Wie die Quad im Centro ift / ſo ift Auch der Widen - Geiſt . 192. So thm den nun das Sdcetiche Liecht ift entzogen / ſo tan er nun keinen andern Billen schöpffen / als ſeine Mutter in ihren Beſtalten ift / denn wie die Gebührerin ift , alſo iſt auch der Widen - Geift aus der Gebährerin . 193. Alſo verſtehet auch von des Menſchen Seet / die ift auch ein Magiſcher Feur-qual / auß dem ewigen Centro , aus der ewigen nas tur : denn nach dem GOtt den Leib auß der Des ſenfelt cuff ſo führte Er den Geiſt auf allen drehen
wider Balth . Tilken. 53 dreyen Principien darein / Er ſolte ein Gleicha nifi und Bild Ottes ſein : Verftehet nach and auß allen dreyen Welten 7. als auß der emvigen Feurs Matur / und auß desLiechts Nas fur und Eigenſchaft / als der Soulichen Welti unddanang der Aufſeren Belt Paturi darianen dec Suffere wentó lebet . 191. Denn o Dit blief thin den lebendigen Athem ein ; " a warð der Menſch éine lebendige
Seele : Was kandit nun anders auf fich blaſen / als fit reibft : denn Gottes'iff das Wes len alier Wefen ] Er- ift selber alles aber es wird nicht alles O Dit genant oder erfant : Er nennet fic atein einen Dtt nach ſeinem Sergeni nady der Liedt-Welt Eigenſchafft / als nach der { tebe und Sanfimuft / nach dem ans dern Principio . 195. GOtt hat in das geſchaffene Bild den Geiſt eingeblaſen außaten dreyen Welten / alß nelinlich ſich ſelber / alß den ewigen unanfångs lichen Magiſchen Feur qual auf allen Geſtals ten der ewigen Natur : Das ift das erſte Prin cipium , und iſt die Eigenſchaft des Vaters / welcher ſich nach der Natur Eigenſchafft einen zornigen eiffrigen GOtt / und ein verzehrend Feur nennet. 196. Und dan das. Centrum disLiec hts Liec hteuß ' als einen Funcken auf ſeincm Herken / dara der Göttliche Wille ausgehet / der ſich wieder zu GOtt ancignet / und nach ſeiner Muta ter imaginiret , als nach Gottes Liebe und C 3 Sanfri
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3. Böhmens . I. Apologia ,
Sanfftmuhe / daß tft das ander Principium , darinnen die Engliſche Belt tehet. 197. Und zum dritten den Luft- geiſt / mit dem Geiſt der åufſeren Welt / auf den Sternen und Elementen , alß das dritte Principium : Alſo ward der Menſch eine gange Gleichs nte nach Sott / auß allen dren Welten / ein Bild Gottes / darinnen ODttwohnete ; dars innen fich Sott aucte / fand / und offens bahrte . 198. Nun war das ewige Wort fein Gerek ſeiner Geiſtlichen Natur / daß dieſer eingeführá te und eingeblaſene Seift des Menſchen ſolte feine Imagination in keine andere Quad einfühs ren / als nur in die Liebe und Sanftmuht Sots tes : Er ſolte allein von der Göttlichen Weſen: heit effen / und das Waffer des ewigen Lebens trincken / auß dem Liechts -qual / ro wäre ſein Leib Paradtefiſch blieben . 199. Der Leib hatte Paradtefiſche Früchte ju effen ; die wucht ihm in aller Frucht : der Åuffer Cetb von dieſer Welt war in der Dual der Liecht-welt gleich alg wie verſchlungen ; und da der doch war : gleich wie das Liecht die Finſterniß verſchlinget / und in fich gefangen helt ; und die Finſternig bleibet doch ; aber fie wird im {iecht nicht offenbahr. 200 , 210 ſolte auch die Äuffere Bitontfs von dieſer Welt / fomohl die innere Dual des Feurs Auf dem erſten Principio , in der Paradieſts ſchen Weſenheit und Dual verborgen ſtehen ; und
wider Balth. Tilken . und der Menſch ſolte ſeinLeben und Widen in der Paradieſtſiten Quad führen , 201. Er ſolte ſeines Geiftes Imagination Ins Qern Gottes / als in des Liechtes Centrum feren / ſo hatte die Seele immer von des lecte Weſenheit gelſen : verftehet / das feeliſche Feur båtte østtliche Dual in fich empfangen / und X båcte in Odtlicher Dual gebrant / alf in Liebe und Sanfftmuht. 202. Durch daffelbe brennen oder leben / wåre dem dufferen ( eben Göttliche Werengete eingeführet worden / alß Simlifo Fleiſch , und wäre in der Tinctur des anderen Principii de Heilige Leib geſtanden und das duffere Regte ment von der åufferen Welt wäre inder inneren Welt verborgen geſtanden / und in der Auffern offenbahr. 203. Ein ſolcher Leib mard auch im Anfang geſchaffen / als auß innerlicher Weſenheit des reinen Elements , daß im Paradieß offenbahe ift / und etn sufferlicher Leib von den 4 Ele menten , der in der åuffren Welt offenbahe ftund : aber der innere ſolte das Regiment fühs ten / und den ånfferen gleich auf verſchlungen halten / wie das Liedt die Finſternig . 204 , Verftchet ein jedes Principium folte fren nur blogi tn ſich ſtehen / und ſeine Imagi pation oder Begierde in ott legen / fo hacte Gottes { techt alles in allem erfådet / und wäre die ernſte Seurs- qual des erſten Principii, als der ewigch Natur der finſtern Welt i fo tot C7 DIC
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3. Böhmens I. Apologia , 56 die eufſere. Natur und Qual von Sternen und Elementen nicht offenbahr worden . 205. Der Menſch hatte in Göttlicher { tes be- Qual gelebet / und wåre unfierblich und unzerbrechlich blieben : Keine Franchett /meder Noht noc Codt håtte ihn gerühret ,
206. Sonu eine ſolche Begterde im Mens fchen ſeyn ſolte / darauß der Widen Gelft blog in Gott gerichtet wårei fo muſte ja Göttliche Weſenheit im Seelen - Feuer ſeyn / daraus ein folcher Widen - Geift entſtund . 267. Denn eine Göttliche Begierde entſtehet Aus teiner iradiſchen Quad /noch aus dem Quad der finſtern Welt: die tradigfett wei ß nichts von Gott , ſo hat die finffere Welt keine Göttliche Liebe oder Begierde in fich). 20 % , Darum erkennen wir / daß wir nach den andern Principio , als nach der Paradteft: ſchen -oder Engliſchen Welt / Fletſch und Blut Haben auß Fyſñliſcher Effenß und Beſenhett gehabt / welches iſtder rechten Seelen - Leib ges tveſen / und darinnen iſt die Bildniß des Sims gefta nden mels . 209. Und der Geiſt auß dem Magiſchen Seelen - Seur /melcher in des {techtes Krafft er fcheinet / war Gottes wahre Sleidiniß / nach Gottes Dreyheit , das Bild / darinnen Gott wohnete / und darmit fich Gott offenbahrete : denn derfelbe Seift ift an Subftan und Weren alen Engeln gleich / davon Chriftus Matt. 13:22. Taget: daß ſie in der Aufferſtehung den Engeln gleich ſind , 210, 218
wider Balth . Tilken . 57 210. Als Gott Adam hatte geſchaffen / To ftund er in der Paradiſiſchen Belt / als een į Bild Gottes Beil aber Gottmufte / mote mit fetnein edlen Kleynod zwiſchen der innern et finſtern Welt / und dan auch der dufſeren Elc mentiſden Welt / an hende feſt angebunden ſtund / ro gab er das Gebot und Geſek der Seelen Natur /und ſprad ): Du ſolft nicht effen vom Baum des Ertentnii Gutes und Befes / denn welches Tages du davon ifeft / wirftu des Todes fterben : das tft der Göttlichen 7 Welt abfterben / und wird in dirote finffere und dan auch die dufſere Welt offenbahr werden und das Regiment in die bekommen . 211 , Ais es dan dich alſo geſchach : 21$ Adam anhub und ſeine Begierde und Imagi. 1 nation in die euffere Welt ferte/ ſo af das Sees len Feuer vom verbohtenen Baum und führte iradiſche Quallund Wefenheit ron dieſer Welt in ſeine edele Bildnisi in die Paradteftfche * Engliſche Welt, 212. In das reine Elementiſche Fletch / das auß Göttlicher Weſenheit war geſchaffen / se führete er tradtfche Quad und Weſen ; Aiſovers Tarih rein techt ; das iſt /er gieng mit ſeinem Willen Gefft auf der Göttlichen Weſenheit in K die iridiſcher in die Sternen und vier Elemen ten . 213. Ailo ward das Bild tradiſch / und fiel at unter die Mörder / die ſchlugen und verwundea . ten es / und Iteffens halb todt liegen ; Alhter CS steng
3. Böhmens I. Apologia; ateng Adam von Jeruſalem gen Jericho / wie Thetftus ſaget . 214. Die Sternen und Elementen haben dem Leibe das grimmige tradiſche Kleid ihrer Effentien und Weſenheit angezogen / und die finſtere Welt gab ihre grimmige ernfte und ftrenge Qual dem Seclen Fear 7. und brante Das Seelen Feur nun in derſelben grimmigen Eigenſchafft und war alſo Gott und Hims melreich verlohren . Denn das Göttliche Bild verbliche undhub dasirudifite an / das äuſſere Fiat frigte den Gewalt. 215. Sobald Adamvom Geiſt dieſer Welt überwunden ward/ fo fiel er in Schlaf/als in die åufſere Magia , welche den Tod andeutet : dan Reith Hat Anfangund Ender und das euſſere muß vom inneren abbrechen / das ift ſein Tod : denn das Xuffere Leben gehet wieder in ſeine Mutter 1 darauß es iſt gangen / als ins My fterium der Sternen und Elementen ,und das innere Seelen Leben bleibt in der finſtern Welt / als in der ewigen Natur , davon es ubrftåndet. 216 , Darum tåht und Noht die Wiederges buhrt aus dem Herzen Gottes /daß das finſtere im Grimm und Zorn eingeſchloſſeneSeelen feuer wieder Göttliche Weſenhett empfinge/daß ſetn Utecht wteder ſchiene. 217. Und das tfts / das ich in meinem Buc batte geſchrieben / daß alles tm Zorn fen bes ſchloffen geweſen / bih da kommenſey der Gürft
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des Slechtes auf dem Herßen Gottes / und rep in der Natur Menſch worden / und habe in Krafft des { techis in der wilden Natur gecuns gen . 218. Mit der Natur verftund der Author des Buchs die ewige Seeliſche Natur / das Centrum der Natur. Das ward in der Sees len /nachdem die Bildnis irudtſch mard /wild / und für der Göttlichen Belt fremd. 219, und hatte Adam und alle reine Kinder muſſen in der wilden Natur im Zorn und Grimm Gottes bleib.n / wenn der Fürft aus Gottes Sergen atcht mere kommen / und hette dem Seelen Geur wteder Göttliche Weſenheit das iftas Engliſche Kleid oder Leib wieder ans gezogen ; wenn Gottes Wort oder Sperre nicht were felbft Menſch worden . 220. So ſeßt nun der Paſquillant : Und er will damit Chriftum nach ſeiner unſouldigen , beiligen / reinen / Vienros beit i natürlich machen / und ſich darmit (zu ſeiner Abführung von GOtt auf die Naturund Creatur ) einen Eingang und Weg bereiten : fürnebmlich / und in dem er , als ein verſchlagener und erfabrner Geiſt weiß / daß dieſer Baum des Lebens feine Wurtset / daraus er iſt gewachfen / doch bißbieber mit Erde ift bedeckt gewes fen / nun bald entblofien / und das Ges beimniß vollenden will, damit er den Lcu . ten cineWurzel/ dic Galt undWermube trage C6
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3. Böhmens I. Apologia ,
trage ! moge beybringen / und noch viel von Chriſto abführen / und in ſeinem Viets fangen könne. 221. Die le . Schrifft faget von unſer wilden Menſchlichen Viatur alſo : Daß wir alzuinaht von Kiatur Binder des Zorns ſind und der natürliche Menſch vernimt nichts vom Geiſte Gottes : 3ft Chriſtus nun in der wilden 7aturtrienſch worden roiſter von Matur eitel geweſen / wie alle Menſchen : wie bat er uns dan das Geheimniß Gottes / davon der natürs lidhe Menſch nichts weiß noch verſtebet / offenbabreni i unſere Schuld bezahlen / ein angenehm Opfer für uns verrichten / und den Vater verföhnen können : 222. Mit folchen Reden verfinſtert dies ſer Geiſt den Unterſcheid zwiſchen der hiinlifchen / reinen / und der iridiſchen vers dorbenen unreinen Gebuhrt und Viatur : 3tem / zwiſchen des Weibes und dee Sdlangen Sahmen / Abrahams und Adam18 Sahmen : und will uns einen nas türlichen Chriſtum / in welchem Gutes und bores í Liecht und finſternů / 3a und ein fey / einbilden / und uns gang aaf 848 ( dhlipfrigte ſtellen : Aber die La Schrift entdeckt reinen falſch und Uns grund und faget: Daß nicht alle die Abras bans Sahmen / darum auch Binder find ; ſondern in graac fol dir der Sahmegenen , / net repn /und nicht in Adam Cáin , Iſmael oder
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oder kau ; und die Kinder der Verbei fung werden für Sahmen gerechnet. 223. Er faget nicht durch die Sahmen/ als durch viele / ſondern als durch einen / durch deinen Sabmen / welcher iſt Chris ftus : aus welchem / als dem ewigen un vergånglichen Sahmen / dem lebendigen Worte Gottes / alle Binder der Verbeiſ fung gebohren werden ; wie der Tau aus der Morgenrohte. 224. Denn gleichwie ſeine Binder nicht aus dem Bluht / noch aus den Willen . des Fleiſches / noch von dem Willen des Manns/ ſondern aus Gott gebohren ſind: Alro kan er auch nach ſeinem Menſchlis den Fleiſch / nicht aus Adains natürlis dem / rondern aus Abrahamsverbeiffes nem Sahmen / welcher er ſelber iſt geboh, ren /und geringer an Bunſt und Ehre /als reine Kinder reyn : weil ſie alle von einem einigen kommen beyde der da beiligt/und die gebeiligt werden . 225. Welcher Sabinen nicht iſt ein nas türlidyer Adamiſcher / ſondern ein überz natürlicher himmliſcher Sahmen / da Gott und Menſdy innen vereinigt ift ; GOtt in dem Vilenſchen / und der Menſch in Gott ; aus welchem Waria / als eine Tochs ter der Verbeiſſung / auch nach ihrem Fleiſch zuvor muſte gebohren regn 1 ehe Cbriſtus ſeinen Leib an ſich in ihrgenoma men C2
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men bat ; wie der 8. Apoſtel klar raget : Daß Chriftus von den Våtern gekommen fey nach dem Fleifi / welchen die Binds ſchaft gehöret /die Berrligkeit / der Bundy das Gefesi der Gottesdienſt / und die Verheiſſung : welche Verheiſſung nicht 2brabamsnatürlichem Sabmen /ſondern Abrahams Glaubens -Sahmen gehöret, Bifhieher Pafiqutdant, 226. Sind das nfitt hoch einführende prácts tige Reden ? Wie ſolte ein einfátttger ntbt alſo blind geführet werden ? Wer würde ſagen / er tåhte dem Author unrecht ? Aber / håre Paßs Quik / du wirft mit dieſer Beſchreibung die Wurzel des zugedeckten Baums noch lang nicht blåffen / wie du meineft : du verſteheft noch nichts davon / vielweniger des Authors Sinn ; ohne daß du ihn falſch und mit fremden Vers ftand angeuchit . 227. Biſt du nicht ein falſcher Deuter ? po Fagomir / wo ſtehet in meinem Buch gefchries ben / daß Chrtſtus ſey ein Menſch in dieſer Welt wilden Natut worden / und ſey ausſünds Itchen Sahmen gezeuget und herkommen ? Wie du des Authors Meinung alſo erftåreftrund cts nen Hauffen widerſinnige Meinungen darſtels left / und ihn ſchåndlich und leichtfertig für einen Teuffel ausruffeft; gang blind wider ſeine Meta nung und Verſtand . 228. Biffu / der mich richten fol / ro ferne von ehe des Authors Stan Der Teki ſaget :
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Biß da fam der Fürſt des Liechts / aus dem i Bergen Gottes / und ward ein Menſch in der Natur ; es ftehet nicht in der wilden Natur/ un ſondern es ftehet / undrange in ſeinem Menſche Lichen Setbe / in Krafft des Göttlidjen techts/ Til in der wilden Natur. 229. Die Frage ift : Was iſt dte milde Mas tur / darinnen der Fürſt des Steches aus dem Bergen Gottes in der Menfchett gerungen bat ? Ifts tradiſch Fleiſch / oder die Qual der Sternen und 4. Elementen ? Nein: im def willen tam nicht der Fürſt aus Gottes Bergen / ſon . dern es war die Seele aus des ewigen Vaters Matur / die hatte durch thre Imagination und {uſt den Tod und Fradigkeit in ſich eingefühe retī und der finſtern Welt Grimmigkeit im Zorn Gottes ertvecket : undwar fein Raht wes der in Spimmel / noch in dieſer Welt / es f &me dan der Fürſt der Liebe Gottes / und ringe mit dem Grimmen Zorn Gottes / und lefchete dens Felbigen in der Menſchlichen Seele. 230. Und darum ward der Fürſt der Liebe Gottes / als Gottes eigenes Herß / ein Menſch in der Menſchlichen Natur i tn Menſdificher Egens : nicht in fremder / woke der paßquillant lip wunderlich herein fähret/ auch nicht in der wil den / von Sternen und Elementen , nicht im Tlehrtſchen Fleiſch der verderbten Ausges buhrt von den 4. Elementen : nicht in derſelbert Ellenķ tft die Gottheit geeintget : nicht das wilde damtſche Sletſch hat Chriſtus an fich gentina
64 3.Böhmens I.Apologia , genommen / wie es der Pasquill alſo deutet ; der doch gar keinen Verſtand von der Effenß hat/ darinnen Gott ift Menſch worden , 231. Adams Seele hatte nicht allein einen & ufſeren 4. Elementiſchen Leib an fich : denn ſie ſtund in Gottes {tebe / im Paradeiß : das Pas radeiß iſt nicht vier Elementiſch / es ftehet nicht in vter Elementen / ſondern in einem ; es iſt die Göttliche Wonne. 232. GOTT wohner nicht in der Außges Huhrt der vier Elementen /ſondernim Himmel / im reinen Element , das ift feines Setſtes leibs liche Weſenheit : und dieſelbe Weſenheit hatte Adam auch zu einem {etb / und ftundim duffern Letbe / wie das Gold im groben Stein / bera borgen 233. Der innere Leib' hielt den eufferen vers borgen 1 gleich wie das Stecht dte Finſternif ; und der Geiſt Gottes wohnteim inneren { ciber denn er hielt in ſich das ander Principium , als das Reich des Himmels; es war eine Wohnung der Gottheit/ ein Bild der Göttlichen Werens heit : die Seele hatte ihre Sanitimuht darins nen / fte af von denſelbigen { etbe / datinnen Gott wohnete : Jhr Feur ward davon geſänftia get , denn ſie empfieng anda Gottes Stebe und Sanfftmuht. 234. As aber der Seelen -feuer anhub /und imaginirte nach der Erzdigkeit / undwolte von den vier Elementen und Sternen effen / ro 30g das eufſere Reich / als das dritte Principium ,
wider Balth, Tilken .
65 Das erſte Principium indas Seelen - Feur ein , f und auch in den Himliſchen Leib / und vertuns telte das edle Sild / daß es niederfiel in Duns macht in Sclaf: da ſtund es in der Dhnmacht / i gleich als im Todegefangen ; denn die tradiſche Qua! tohnte nun darinnen / davon das Sces len - Feur grtinmig / ftachlicht und máriſch ward ; denn cs muſte nun von Bilz und Out effen / und verblich das edleBild der Sletchyni Gottes . T1 235. Als GDtt nun Tahe / daß das edle Bild verblichen war / und das euffere Reid in thm Herz ward / jainmerte es ſeine Barmhers Bigfelt /und verhieß ihm den Weibes- Sahmen und Solangen -treter / und ſprach : Des Weis bes Sahmen ſoll der Schlangen / die dich zu Fall gebrachthat/ den Kopf zertreten ; Erfags te/ des Weibes Salmen ſolte ſolches tuhn . 236 , Verftehe : 9u der rechten Menſchlia. chen und Himliſchen Weinheit / welde in Us dam war in Tod geſchloſſen worden / wolte GOtt Menſch werden / nidt in der iridifchen / in die edie Bildniß und Siele eingeführten ; ſondern in rechter Wiendlicher Natur des ans dern Principii , in welder GOttivor Udams Fall / juvorn aucu gewohnet hatte : In dieſelbe in Tod eingeſchloſſene Effens ift Gottes Wort eingangen : dieſelbe iſt des Wetves Sahmen / und das Wort ift GOttes Sahmen . 49 237. GOtt iſt der Mann darzu geweſen / thder ſein Wort oder Serge in des Weibes Menſcha
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3. Böhmens I. Apologia ,
Menſchliche Effenx hat eingefeet ; verftcheti in die Effenß der Seelen und des Fleiſches ? Gott iſt Menſch worden / Chriftus iſt gerves me ſen eine Perſohn der H. Dreyfaltigkeit / und ift ME Adam worden 7 verſtehe der andere Adam aus E und in dem erſten / und ift doch blieben / was er
238. Er ift uns nicht fremd / fondern eft unſer Bruder / wie er nach ſeiner Aufferſtehung fagte : Gehet hin und Faget meinen Brüdern und euren Brüdern / ich fahre auf zu meinem SDtt und zu eurem yütt . 239. Wenn Chrtftus hätte etnen fremden Sahinen an ſich genommen /der ich ntcht wåre/ und der ich in Adam nie were geweſen / was ſols te mich das helffen ? Wo blieb meine arme Seele ? Wie fonte er dan des Witbes - Saß . M men oder metn Bruder ſeyn ? 240. Er verhieß Abraham nicht einen frems den Bethes Sahmen / ſondern ſprach : 3ndets nem Sahmen follen alle 28lwer geregnet wers den : das iſt / in deinem / verftehet tn der Himita foten in Adam in Tod eingeſchloffenen Bes fenheit ſoll Meſſias den Tod erwürgen / und dein Sahmen / das iſt/ in deme du in Adim biſt ges tödtet worden / foll in Chrifto tn Gottes Sc: gen wieder leben : Chriftus ſou indir / in deiner Bildniß / und du in ihm leben ; du und Chris ftus ſoit einer werden ; Er der Leib / und du ſeln Glied . 241, Es lag SDtt nicht allein an einem Opffer )
wider Balth . Tilken ,
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Duffer / dadurch ſein Zorn geſtidet würde i baß er ſein Serk ließ Menſch werden / und ſeis nen Sohn lief creußigen / daß ſein Wide alſo perſöhnet würde : Netni eslag thm an ſeinem 1 Weſen , daß in Adam war in Tod geſchloſſen worden ; daß ſolte ſein Sohn wieder lebendig machen , 242. Denn mir glauben eine Aufferſtehung unſerer Setber / die wir adhier gehabt haben : der iradiſche Selb ift das Bild nicht / das ewig leben ſoll , ſondern das Himmlifche / welches der tradtſche Leibe aghter im Tode gefangen hátt. 243. Soaber Chriftus darinnen gebohren wird i fotfts nimmer im Tode , ſondern lebet in Chrifto / und iſt nur mit dem iradiſchen Letbe perdeckt / und darům muſte Chriſtus /als cr am Creuß ftarb / in Tod und in Gottes Zorn eina gehen . 244. Die {tebe Gottes in Chrifto gieng in die Menſchliche Seele , ins erfte Principium , als in Quid des Zorns / in des Vaters Natur etn / und zündete den grimmen Zorn -qual in der Seelen mit Gottes { tebe und Sanffcmuht an / davon das Göttliche Liecht wieder brante ; das war dem Tod eine Sifft und der Hóden etne peftilen ; dern Liebe und Zorn iſt ein wieder wertig Ding. 245. So nun Chriftus nicht Adams und Abrahams natürlichen Sahmen hat angenoin men, wie der Pasquid ſaget/ wie ift erbenn des Diens
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3. Böhmens 1. Apologia,
Menſchen Sohn ? Iſt er allein ein Sahmen vom Simmel kommen / und nichts vom Men ſchen als nur eine Menſchliche Decke an ſich genommen / daß er nur im Menſchen wohnte i ohneeinige Eigenſchafft Menſchlicher Erleng ! was ſolte das meine verderbte Seele helfen ? 246. Hat er nicht Menſchliche Natur an fich genommen / ſo ift er auch nicht des Mens ſchen Sohn / noch mein Bruder; tdie er ſich denn überall des Menſchen Sohn nennet. 247. Pafiquil faget : yo molte Chriftum natürlich machen : gter nicht natárllij 'wors den / fo fan er des Menſchen Sohn nicht ſeyn ) auch nicht des Beibes Sahmen / viel weniger Abrahams Sahmen . 248. Daß aber der itſtige Paſquilantwill die Jungfrau Maria übernatürlich machen , und ſaget, fieren aus Gottes Sahmen gezeuget/ ehe als Chriftus in thr ſey empfangen worden / und will alſo damit einen fremden Sahmen Herein führen / der nicht Menſchlich rey / das iſt gang Kegeriſch und Antichriſtiſch : und mag er wohl in ſeinen Buſem rtechen, ehe er andere verdams met/ und ſein Gericht über ſie führet . 249. gft Maria ntcft von Joachim und Anna gezeuget / und natürlich empfangen und gebohren worden / gleich allen Adams Kindern; To bewetſe ers / oder rein Tant bleibt ſo lange unwahrhafftig. 250. Saget er aber : So Maria aus Hoas chim und Anna gezeuget wåre / ſowire Chris ſtus
wider Balth. Tilken . 69 fündl ffus aus ichem Sahmen von Maria ge . Jeuget / wie ſein hochfliegender Geift alſo låufft/ und ſolches wagnet ; ſo ſage ich thin abermahl/ daß er im Görtlichen Myſterio gang blind ift / und davon nichts verftece. 251. Er ſaget zivár von der hohen Bene. deyung Mariæ , doch ziehet ers auf einer frem . den Sahmen / daraus Maria gezeuget fen aber : er laget nicht im Grund / was das für ein Says men fer ? Dbs bloß der Geift Gottes fey / oder obs himliſche Weſenheit ſey ? Db der Sahmen im Wort oder anch ecwas von Menſchlicher Ellen Tey . 252. Denn die Menſchliche Effeng iſt im durchaus ſündig / Er wid gang nicht aus Mens [chen / ſondern aus Gott gebohren ſeyn : gleich fam als Hatte SDtt in Chrifto eine fremde Menſchheit eingefüfret / moie ers durchaus als 1o deutet : er will nur / wie der Eau aus, der Morgenrohte in Chrifto gebohren ſeyn . 253. Uber håret Sera Paßquid / wir wollen H. nicht ſo bog reyn als thr: wir wollen euch guts widig im Myfterio, den wahren Grund zeto gen : Wolt ihr nun nichtauffm Wege gehen / ſo gehet darneben : Wir haben andere Augen als thr ; habt ihr Kunſt / ſo haben wir Siecht. 254. Sfr feyd unſer Richter nicht / daß ihr I mich berdammet : Ich bin ein Kind Cottes in Chrtffo /und aus Gottes ſehen iſt mir mein ſehen worden ; darum wil ich gutherrig euch mein Ano geficht wetſen/ weil iyrs ja nicht könt ergreiffen / wio
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3. Böhmens I. Apologia ,
wie Chriftus ſey ohne Sünde von Menſchlicher Effeng empfangen und gebohren worden : und ja durchaus ſchlieſſet : Fih redete von Chriſto / als fey er aus einem ſündlichen Herkommen da es doch alles ein Ungrund iſt / und eure Meis nung ftchet in Babel ; deßwegen mercet mein Glaubens Betentniß und Erkentniß / wie dla gendlich folget. 255. GØtt ſprach zu Adam / als er im Pas radeiß ſtund /und in Göttlicher Quad und Des fenheit lebte : Welches Tages du effen wirft vom Baum des Erkentniſſes Gutesund Böſesi wirſt du des Todes ferben : Mit dem ſterben meinte er nicht allein den eufſern Leib / welcher erft mit der Sünden Anfang lebendig ward . 256. Denn der euffere Leib fiel nicht zur ftund nieder / als Adam das Gebot übercrat/ und ſtart; Tondern er friegte jegt das grofte Leben / und ward ein Sera : Zuvor war Eranmächtig , und der rechten Menſch machtig ; Zuvor gteng er hinten nad /und fahe der Bildnis Gottes nach /und war Knecht / und als die Seele tradiſcheQual eins führte / ſo ward er Sera / und die Bildniß ward in den Tod geſchloſſen, 257. Der Getft ift das Leben / das Fletfchift das Leben nicht : des Himliſchen Gletſches Leben war Gottes Geiſt/ und des tradiſchen Fleiſches Leben war dieſer Welt Seift. Å 258. Als das Fridiſche ins Himliſche ein . 30g / und das Regiment nahm / lo verblich das Szimliſche : denn der Seift des Similifden wich aus
wider Balth. Tilken . 70 Predigtett aus der in fein Principium : So ſtund nun das Bild auß der Göttlichen Weſena helt tin Tode : Nicht im Grimm des Todes deß Zorns / daß die stõltſche Weſenheit im Zorn SDites were entzündet worden ; ſondern als ein verblichenes Weſen / ohne Qual und Leben . 259. Denn was auß der Liebe iſt gebohren / das ntmt keinen Grimm in fich : denn des Liecha tes Weſenheit tit Waſſer des ewigen Lebens / daß Waffer machet feinen Grimm / ſondern lefchet des Feurs Grimm. 260. So nun die Himliſche Bildnis oder Weſenheit in Adam / auf dem Simliſchen Limbo war genommen worden ; ſo iſt ja ſeine uhrſtåndliche Mutter das Waffer des emigen Lebens geweſen ; welche von der Sanfftmuht oder der Begierde des techts Gottes urftång det ; wie das Waſſer in der Steffe dieſer Welt / von der Sanffimuht des Sonnen -Liechts / durch Veneris Begierde . 261. Was für Grimm oder Zorn wolte dan nu in de Simliſche Weſenheit des hetligen Lethes in Adam kommen ? War doch dieſelbe Werenheit nicht das Leben ſelber ; fondern der Geift SDttes war das rechte Leben im Heiligen Leibe. 262. Ulf aber GOttes Geiſt wich / ſoftuno dieſelbe Btionif als todt ohne Seben : Und die Seele lebte vom tradiſchen Feur - Hols / mies toht fte nidst tradiſcher Effeng ift ; To ift die iridifche Effenß aber doch vom erſten Princi pio ,
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3. Böbmens I. Apologia,
pio , darin auch die Seele ſtehet / außgeboh ren ; darům lüfterte die Seele auch nach derſels ben Qual. 263. Der Seelen war ein Himliſcher Leib gegeben worden / davon ſie ſolte effen / und nicht von beiden Seibern. Ste ſolte' thre {uft und Imagination nur in den Spimliſchen ſegen / fo were dem Seelen Seur der irotge Leib nur.in der finſtern Welt angehangen . 264. 2iß fie aber von beyden effen wolte / To kam der finſtere (elb zur Macht / und zum Liecht / und Herzſchte über den rechten Menſch lichen Zeit : 21ſo iſt die Sünde im Seelen Feur angangen , denn ſie ward mit grimmiger Eſſeng entzündet : To brante das Seelen - Feur nun in derſelbigen Quall / und verlaſch der Seelen das
Göttliche Liecht/ welches in derſanfften Hiña tiſchen Weſenheit ſchien, 265. Denn im Anfang avar die rechte Menſchliche Effen der Seelen Hols / zu ihrem Lebens brennen : Aber darnach wards die iradio ſche Effeng: Das iſt nun die Sünde und der Wiederwide / und die Seele hat keine Bildni oder Leib / der ervig bliebe ; Sie werde dan/ durch : Chriftum auß ihrer erſten Weſenheit / durch den Tod Criſtt erbohren. 266. Darum ifte / daß mancherley Figuren in der Seelen - Bildniß , im Inneren erſcheinen , alles nachdem ihre Begterde zu etnem Weſen tft / alß ipilder Tiehr Bildnis / aud Scians gen und Kröten : In welcher Elfeng und Wils len
wider Balth . Tilken. :
len das Seelen Feur lebet und brennet 7 nach derſelben Eflenß iſt auch das Fiat im Widen Geift / und bildet eine ſolche Bildnik . Wenn nun der eufſere Leib zerbricht 1 ro ſtehet dieſelbe Bildniß alſo in ſolcher Form und Qual . 267. In Zeit des tradiſchen Lebensmag fic ihren Widen Andern / ſo åndert auch ihr Fiat dle Figur ; Aber nach des Leibes fterben hat Fie nichts mehr , darınſie ihren Widen kan åndern , wie an den Teuffeln zu ſehen iſt . 268. Darüm ſprach Syriftus :3hr muffet vom neuen gebohren werden / durch das Waffer und S. Geift/ oder töntdas Reich Gottes nicht ſehen ; Derftehet / auß dem Waffer G Ditesi auf dem Waſſer der erſten rechten Bildntß /daro innen der S.Oeift wohnet / in welchem Chris ftus ift empfangen und gebohren worden . 269. Daffelbe Waffer hat ntchit dieSünde in ſeine Effens genommen , denn das kan nicht ſeyn : denn was auß der Sanfftmuht GDttes ift / daß wird im Grimm GDttes nicht engüns det : Sondern es tft als eine ohnmacht in Eod / Als in die Stille / ins féide Nichts geſchloffen . 270. Adam verlohr das Leben / verftehet das rechteOsteliche Leben ſetner edlen Bildniki das hat Syriſtus wieder gebracht . Er hatdies ſelbe Bitonig wieder aus dem Tode erbohren : Das lebendige Mort auf dein Herpen Gotces / iſt in die in den Tod eingeſchloffene Bildntß eine gegangen / und hat dieſelbe Effenß an fich ges nommen / und iſt ein wahrer Menſch worden ; D
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3. Böhmens I. Apologia ,
ein ſolcher Menſch dem der åuffere Jetb nur ans Hteng / welcher in der rechten Bildniſ vers ſchlungenſtund/ aber in der äuſſern Welt offens bahr . 271. Er hat auch der Seelen hiermit den Heiligen Leib / alß einen Unſchuldigen / wieder Angezogen / undeine Menſdliche Seele in den felben Heiligen Leib genommen / aus Marien Seelen Ellen Sahmen : darům mufte C Srls ftus darnach verfuttet werden / und der åufſeren Spetffe vterkig Tage entbehren , 272. Denn die Seele mufte verſuchet tvers den i ob ſie nun in dieſemn heiligen { eibe wolte von S Dttes Weſen effen / und fich benügen faffen ; und darum ward den Teuffel zugelaffen/ die Seele zu verſuchen . 273. Dieweil er ſich entſchuldigte 1 erhette nicht fönnen beſtehen / die Matrix der grimeen Natur hette ihn zu hart gezogen : To ſolte ers jego mit dieſem Menſchen verſuchen i als ers dan auch mit Adam verſuchet / und ihn übers wunden hatte. 274. So ſchickte GOtt einen anderen as dam / und Texte den auf ſeinen gehabten Königs lichen Trohn : Da ſotte ers mit ihm verſuchen ob er thn auch könte fådeni er ftelte ihm vor dieſer Aufſeren WettHeraligkeit/ alß dufferlich effen . 275. Und ob es nicht verhanden wårer fo ſoite Er mit ſeiner edlen Bildniß und Göttlichen Macht ins dufſere gehen / und heiffen Steine gu Brod werden , ob ero fonte darhin bringen ,
wider Balth. Tilken . 75 daß die edle Bildntß noch einmaht gefangen / und in den Tod geſchloffenwürde. 276. Und dan ftellte er ihm vor die grofte Gervalt / To er hatte/ Er ſolte mit der Sitt. kchen Allmacht im Sufſern Retch vom Tempat flteger : Db er jhn mdyte in die Suffere Cuff einführen / daß Gottes { tebe- Geift von dieſer Bildniß wich : da die Gottheit nur demühtig lite wolte Er thn in Soffart einführen . 277. Zum dritten / ſtelte er Søm por da's. Regiment der Auffern Welt : Er fotte fm dritten Principio ein Sera reyn / Er ſolte thn nur laſſen im Innern ein Serin ſeyn ; Er ſotte stederfaden / und ihn anbeten . 278. Denn eswar dem Teuffel im den niglichen Stuht zu tuhn / -den dieſer Menſch folte beftgen : Darum wars ihme/ dem Teuffel / jugélaffen ! Thn zu berfuchen : Auff dag i lo Er beſtünde der Teuffel ein Lügner blieb i und fein Urteiht auf ſeinen Zügen -mund. Die Empfängniß und Stenſchs werdung JeſuChrifti bált ſich mit ſeinen Ilmftanden /als folgt.
279. Aig de Sštrliche Bildniß in Adams war verblichen / fo jammerte es GOtt / und ' wolte / daß dieſer Bildniß wieder geholffen tür 2 de 7 und perhieß Adam und Hevæ den Schlans gen -treter / als das Wort / und die Krafft der Gottheit; das folte des Welbes Sahmen /vers D 2 ficher
s
ia log I. Apo , 76 fick henen Ellenan Bildes verblic stehe des, nehmen ; und dem Teuffelund Zorn Dites den Stachel in der Seelen darmit zerbrechen . 280. Daſſelbeverheiffene Wort ſtund ohne das der edelen jegt in God geſchloffenen Bildnig entgegen / und begehrte rein gehabtes Wohna haus ſeiner Gleichniß zu einer UBonne. 281. Aber mit der Verhelffung hat fiche der Seeten wieder vorgeftelet / ins Lebens ( teche der Seelen / und ihm ein Ziel geſert/da es wieder in die in den Tod eingeſchloſſene rechteWenſchis liche Efeng wolte eingeben , und das Leben auf dem Tode aufweden , 282. Daſſelbe Ziel war in Maria der Jung frau geſterkt / und ward im Wort der Verhelf ſung im Paradte gebenedeget / und ftunde als einCentrum , oder Zielder Menſchheit. 283. GDites Sperk hatte ich in felbiges Ziel verlobet und vermählec : das Ztel war mit der hochteuren Jungfrauen der Weißheit Sota tes / alß mit dem Spiegel oder Auge des S. Gelftes gezieret / smar-mit nichts fremdes / _fon , dern mit dem erſten Leben , pecftehet/ dasGites Itche 1 der edlen Bitonto in dam , davon Adams Seefe aufgteng in der Geift diefer åuffes ten Welt / als in die Dual der Sternen und Elementen / deren Centrum der 216grund des etften Principii ift. - 284. Dieß gebenedeyte 3d ward den Bio tern verheiſſen / alß Adam ( Xbraham / Stptd / und andern mehr: Wie haben fich diePropheten men
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ki wider Balth Tilken. an dteſem Ziel erluftiget ! die Dpifer der Fuden waren ein Fürbild dteſes Ziele . 285. Denn alß Adam die reine und Tchöne Bildnis hatte verlohren / verftehet die Krafft des Herrens GOttes / welche in ſeinem { eibe der svimlichen Weſenheit ſtund) alß ein Cen: trum der Oorthetty ſoftund die Seele bloß in des Vaters Eigenſchaft , verftehet / dieemige Natur welche auffer dem Stechi SDttes ein Grimm und verzehrend Feur ift. 286. Denn dte Seele iſt auß demſelbigen Centro , alg auf der erigen Natur des Das ters : darum warb dieSeele inSfrael ſo eine lange Zeit / bis ansZiel in desBaters Natur geführet. 287. Das Geſer auf dem Berg Sinai mard im Feur und Donner / in des Vaters Nator / gegeben ; Und Moſes ward auch im Buſch mit der Feur- Flammer in des Vaters Matur bes tuffen . / in de 288. Und Chriftusſagte da Er ins Steifi tam / auch alſo : Vater 7 die Menſchen waren dein / und du haſt fie inir gegeben / und ich gcbe thnen das ewigeLeben. 289. Daffelbe hochgebenedente Ziel ſtund im Onaden - Bund der Dpifer bey Ffrael : Die Dpffer waren ein Zeichen des Ztels / welches thme ODtt vorſteüte / und Erael ward im Dpffer durchs Ziel von Súnden gerangłontret . 290. Fſrael opfferte mit Tiebres Blut :das fale Opttes Imagination andurch das Ziel D 3 Feine
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ſeines Bundes / diewetlder Menſch tradiſch war worden / To ftedte thm ODtt das Ziel für fich / zu etnen Gnaden - Bund /auf daß ſeine Imagina. tion nicht in die iraſche Qual des Menſchen eingteng / und mit der Fradigkeit und Sünden der Menſchen ſein Zorn -Feur nicht erwecket mürde / daß Erfte auffceffe wie beim Elia geo Schabe. 291.DieBeſchneldung der Füden war auch eben daß ; Ffrael muffe fein Blut vergteffen DAS fahe GOttes Imagination an durch das Ziel ſeines Bundes : denn C Sartftus folte den Con mit ſeinen Blut -vergteffen erwürgen : Es ſolte in den Zorn SDttes falen / als ins See Len Feur ; und das angezündete Feur GOttes crleſchen . 292. So bildete ihm nun SDtr / im Buns de / das Blutvergieſſen CS2riſti cin ), und er le chete mit diefer Imagination den Grimmin der Seelen ; und durch dieſes ift Frrast felig worden belche mit Ernſt Gren Biden und Imagination in den Bund haben gefert dit haben des Zielo Krafft im Bunde als in Gottes & Vorftellung empfangen . 293. Denn in GOtt iſt das geſchehene und zukünfftige alles eines: darum ward den Kindern des Bundes dté neue Wtbergebuhrt auß Chris fto zugerechnet / als ſtånden fie ſchon im neuen Deibe Chrifti / als hätte espeiftus: ſchon mit feinem Blutvergieffen den Zorn erläuffet / und were [chon das Leben aus dem Eodemtedergeboh: ten worden 294. Denn
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294. Denndaſſelbe Leben auf dem Ziel ſtund in GDttes Imagination , mit der Verheiſſung im Paradeiß hat ſichs hinein geſtellet : daſſelbe Leben ward Abraham verheffen / daß es in feia nemSahmen wieder ſolte erwecket werden / nicht in einein fremden Sahmen / wie der Pafiquid tichtet.; Sondern in der edlen Bildniß Saha men / welche auß Himliſcher Weſenheit 7 auß dein andern Principio , war dem Adam mit zu cinem Leibe gegeben worden... : 295. Und aber mit Eingegung der Seelen In die Fredigkeit / in den ſtillen Eod alß ins Ntchie / imar eingeldloffen worden ; daffelbe ſalte wieder auß dem Tode grünen / und darin aufferſtehen / und gebohren werden ein neuer Menſch /in Speiligkeit / in Unſchuld und Seo rechtigkeit ; es ſolte der Seelen wieder angezoa gen werden . 296. Verftehets hoch und recht : das Leben gDtres im Bunde des Ziels" / welches in Maria die Menſchheit annahm / daffelbe Les ben muß auſ Criſto in uns / verftehet/ in una fere in Cod geſchloſſene verbitchene Bildntß eins gehen : EB tft das Rorn / das gelået wird in die topte perblichene Weſenheit : das zeuchrdieſelbe Menſchliche Effeng wieder an ſich und wird wieder der ſelben Bildniß Leben . 297. Alſo wichſet auf der edle {ilien Zweig , der certlich klein iſt / alß ein Senff-forn / wie CS riftus ſaget / und hernach groß wird / mte ein Corbeer - baum . Mein Paſquid / das tft die D Basqui + a
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die wahre neue Wieder- gebuhrt in Briſto. 298. Sexe eurer Braut andere Augen einy uno Tebet das älte Teftament / und den Bund der Verheiffung mitAdam und Abraham recht an / und verbittert die Schrifft nicýt/ und ziehet die : ſelbe nicht mit den Karen Herzu , mtt fremden Berſtandt: Eure Meinung verbundelt die edle Lillen / oder Zweig , der jeft aus der Mutter oder Burßel grünen Tod / vielmehr / als daß fie fotte zum Sewächß dienen . 299. Wenn thrin ſolcher Geheimnis wolket richten / fomaffet ihr auf Chrifto wiederges bohren Feryn Fhrmuffet auß CHrifti Augen ſehen 7 wolet thr begreiffen Myfterium Mae gnum : To ihr aber auß Chrifto gebohren wes rét 7 Towåret ihrfein Splitter-richter / ſondern ctn lieber Bruder . 300. Chriffus heiffet euch nicht verdammen ſondern ſanfftmůhtig einher gehen / und freunda lich unterweiſen / nicht ſchergen oder dem Teuffel in Nachen erklären Mein Freund/ the feyd noch ſehr blind am Reid Chriftt : ychwa Euch die Thüre der Menſchwerdung Ehrifti recht weiſen , alß Ste mir dan / auß GDttes Genade / in der Liebe Egrifti tft geoteſen tporben 301. Nicht durch meinen Verſtand / ſondern in meiner Einergebung in Criftum / auß Hriftt Gelft : Zuß Chrifti Seift habe ich die Erfentniß des Myfterii Magni empfangen : Joh yabs in euer Schule nicht ſtudiret ; FC habe
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Habe davon nichts gerouſt / es auch nie alſo ges " ſucht , ich ſuchte adein Sottes Herre ; Mir iſt mehr worden als ich ſuchte oder verſtund. . 302. Mole thr derowegen ein Bruder in Chrifto rega / ro tuht die Bods- hörner ab / ro können wir einander mit rechten Augen und mic eelnem züchtigen Gemüht anſchauen / und in der Surcót Gottes einander unterwetſen . 303. Solch ſpikfindiges Verachten ift BA bel7 dte Mutter der Eyrannen und groffen getfflichen uterey : daraus Krteg und Strett zu allen Zeiten tft entſtanden : Euer paßquid ift nur eine Blut- Paude/ und eineSporterin / eine anzeitigeaufgeblaſeneSoffart / etne Cains Eta genfchafft ; chet davon auß / wolt thr dastiebs reiche Angeſiche JEfu CÁrifti in Ternario Sancto , und denWunder -Zweig der verbora genen Utlten / welcher antxo grünet / auß der Durreldes Baums schauen. 304. Wolt thr mit dem edlen Lilien -zwelo auß dem alten Baum grünen / fo můft thr ein I demühtiges Szerkebringen : Wolt ihr aus Gott grünen oder reden / fo muft thr in der Menſos werdung Chriftiftehen . 305. Denn Niemand weig atroas von Gott/ Als nur der Seift Chriftt / der to Sote ift ; der Sohn in des Baters Schoof forfchet in uns Term Octft auch die Tieffe der Gotthet; unſer * Selft muß in Chrifti Seift ftehen / fo mir das GöttlicheMyſterium verſtehen woleno: 306. Dastuhts nicht gnugt daß man einen Sauffen D5
3. Böhmens I. Apologia , Haufen Sprüche der Schrifft zuſammen ſeket und machet eine Meinung darauf , Nein mein Frige ; Meinungen tuhns nicht, ſondern das les . bendige Wort : da das Serge die Gewißheit ers får et 5 darinnen ftehet Glauben im 5. Seift. 307. In Meinungen ift eitel Zweiffel / 068 redyt rey oder nicht : Auſ Meinungen iſt der Untichrift gebohren ; Wollen wir von GOtt res den / ſo müſſen wir auf Chriſti Geift reden / der Alleine weiß was Dit iſt / Sonjtſind wir lús genhafftig . 308. Chrifti Geiſt muß auf uns vom Götts Hchen Myſterio reden , anders reden wir auf Babel der Verwirrung : Criſtus ift in unſer rechten Dienſchlichen Effen perfiehet in 2. dams Efieng/ Dienſch worden / nicht in der EC ſen der Sternen und Elementen /ſondern in der Effen des Elements / dadurch fürm Fag dat Paradteß in bam grünere. 309. Als Gabriel der Engel zu Maria tam / grúfte er fie / und ſprac : Segraffet ſeyft du Soldfelige/ der HEr ift mitdir/ du Gebenedeyes te unter den Beibern / du ſolft ſchwanger wers den im Leibe / und einen Sohngebähren / des Nahmen ſolſt du JESUS heiffen. 310. Alhter hats nun nichtden Verftanb /wie Paßault andeutetdasMariafeg zuvorausGott gebohren worden / che als Chriſtus in ihr Menſch ward: Nein ! Chriſtus iſt der erſte von den Tods ten /er hat das Leben im Tode erſtlich angezåndet: adeln das Ziel fund in Marien / das war die Bencs
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Benedeyung / denn im Ziel war das lebendige Wort , und der Gelft Gottes mit der edlen Jungfrauen der Weißheit Gottes / mit Sitta Ilcher Weſenheit umgeben . 311. Als der Engel ſagte: Du wirſt ſchwane ger werden im Leibe : und die Jungfrau Maria darauf.ſagte: Stehelich bin desSerren Magd / mir geſchehe 7 mic du geſaget haft : To hat das Leben im Ziel des Bundes/ als das Herge Got . tes in Marien in Tod eingeſchloſſenen Er ſen ſich beweget : das Wort ift imgeben ges wefen mit Göttlicher Weſenheit / aus dem Waffer des ewigen Lebens i erbohren auf dec Sanfftmuht des leches der Majeftat Gottes . 312. Uud in derſelben Weſenheit iſt geweſen dieTinctur aus dem Feuer und { tedt Gottes / welche der Weſenheit Glang undZlerheit ift . 313. Und in der Tinctur ift geweſen das züchtige Zuge der Welfheit Gottes ; und die Meifhet tit des S. Geiftes Letbligfett / dar . innen er wohnet : fte eft retn ettger Spiegel / darinnen er die groffen Wunder von Ewigkeit bat erblicct. 314. Und der H. Gefft tft vom Wort als auß dein Centro oder Gottes Bergen aus dem Bater / ald auf dem Geur/ durchs (iedie in der Majeſtät ausgegangen / in die Effen der pas radteftfchen und Engliſchen -Welt : verſtehet / In dem ober ins retne Element ; als in die Wes ſengelt der Himliſchen Leibligkeit. 315. Dieſelbe Weſenhett oder ( elbligtetti wie D6
84 3. Böhmens I. Apologia, mie abgemelt / ift Chriftt Himliſch Fletſch und Blut geweſen ,denn die edle Tinctur macht das Baffer aus der Majeſtät in geiftlich Blut.. 316 , DieſelbigeWefenbett / dte im Bund war / darin das verheiffene Wort Gottes ftundy tft in Maria Weſenbett/als in die in Tod einges schloffene Weſenbett / eingegangen / und iſt ein Leib worden / und hat das verſchloſſenelebendig gemacht: die Sättliche und Stiltſche Paras dtefiſche Wefen hett im Bunde / und Mariæ Weſenhett ift ein ding worden / das Leben grů . neteim Tode. 317. Darum tft Chriftus unſer Leben und Betft / auch unſer Fleiſch und Blut worden , und darum gibt er uns / verſtehet unſern Sees len -Heace /ſeinen Simliſchen Leib und Blut zu effen und zu trincten ; unſere Seete hat mit dem Eingangder Göttlichen Weſenhete wieder Sylmitſch Fleiſch zu threm Feur-leben betom : men ; fte brent wteder in Göttlicher Qual / aus der Liebe. Berenheit. 318. Die Heilige Tinctur nach des Oscelts chen Seurs Eigenſchafft / gehöret der Scelen : und die Waffers Etgenſchaft / als des Stects Sanfftmuht / gehöret dem Zette : der ett tft Allemege unter der Seelen . 319. Denn dte Seelelft aus der ewigen Nas fur - Seur : Ste tft das Principium zwiſchen der finftern und Liecht-Welt ; ſte Hat das Cen .. frum der Geur-Welt inſich 320., Uns
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320. Und die Weſenheit ift aus dem Centro der Liecht- Welt/ fiewird in der Göttlichen Bes agterde zu einer Subftang : denn ſie ift Weſen der Begterde / dte Begierde iftGeift / und das ges & fafte in der Begterde iſt Weſen der Begterde. 321. Was tan nun die Begterde anders faro Et ſen / als fich felbft / das ift dte Sanfftmuht des it Liechts /dastft ein fincken der Liebe und Sanfte eng muht gegen dem Seur - getſ /welcher auffſteige/ das faffet der Feur - geift immer in ſeineBegters de / und verzehret ed / das tft / er führets durch E14 die Schårffe des Vaters / da gehts durch den Tod wieder in der Freyheit aus / und macht die Qual der Göttlichen Belt : denn der Seift Gottes wird darinnen verftanden , 322. Nid daß alda innen een ſterben oder 6 Eod ſen./ ſondern des Seurs Qual wird für ete C nen Tod geachtet ; denn des Feurs Wurfa ift die fiaftere Welt mit ihren ſtrengen Geſtalten #fur Feuers Natur ; wie im Büdyletn der ſechs * Puncten vom groſſen Myfterio ausführlich iſt erkläret worden .
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323. Man verſtehet den Sinn redt: Gots tes Weſenbett itt von Ervigkeit geweſen ; fic ift unmeßlich und ungründlich : fie ift überál: wo man kan fågen ; sier ift Gott / ba tft auch Sörtliche weſenheit ; aber nicht in dercuffern Wet imdritten Principio ,ſondern in der Hims Atrajen tm andern Principio . 324..Darum ſagte Chriftus!Joh. 7. Nies mandfågret genszimmel 1 denn des Mens D. 7 fcpca
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3.Böhmens I. Apologia ,
fchen Sohn / der vom Himmel kommen tft / und der im Himmelift : Seine Göttliche Bes ſenheit war im Himmel / und war aber in die Menſcheit kommen , und die Menſchheit ift auſſer ihn in Adam erſtorben. 325. Dia nun jemand in Simmelfahren , der muß Chrifti Weſen an thme haben :Erift dle { elter / welche Jacob hat geſchen / Ble da intt Ihrer Spiße in Himmel reidet, und mit der an.. dern Spige in die Menſchheit , 326. Man muß es alſo verſtehen / daß der Leib Chrifti / verſteher dte Leibligkeit der Götta lichen Weſenheit / welche ſich in dercorporir. ten Weſenheit der Menſchheit in Maria hat. geoffenbahret / grøffer ift dan alles. 327. Die Göttliche Weſenheit iſt nicht gar in das Creatürliche Bild gefahren ; das lan nicht ſeyn : denn ſie iſt unmeßlich : allein ſte hat fich gcoffenbahret, in der Menſchlichen Weſens heit 7 in dem geſchaffenen Bild in der Menſch . werdung Chrifti / und hat die Menſchliche ans gezlindet / und ihr Leben gegeben / verſtehet in Adams Bild / welches auch in Marta war / und in allen Menſchen . 328. Nun fraget fiche : Was ift Maria für eine Perſohn geweſen / weil das Ziel des Bundes Gottes in the ſtund ? Oder wie Hac Chriſtus Seth und Scele in thr empfangen und iſt doch blieben / was er von Ewigkele war ? 329. Sürs erfte , war María eine leibliche Todo
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, ter rechten Mutter Anpæ , und thres rechten Baters Joachim : Keine reine Jungfrau ohne Macket perftehet nach der cuffirn Welt denn dér Zorn Gottes fteckte auch in ihr / und ſieift auchdurch Chrifti Bluht perſöhnet. 330, Undihre Bildniſ ftund auch nach dem andern Principio im Tod eingeſchloſſen : Aber das Zielftundin thr / verſtehet in ihrer Bilds niß aber unbeweglich und unempfindlich auf Art und Weiſe, wie Gott in allem ift / und das Ding weiß nichts von thi : denn Gott molnet nicht im Dinge: er beſist nichts / nur fich ſela ber / alſo war das Ziel in Maria / und Gottes Verheiffung im Wort des Lebens war im Ziel; Aber nicht in Marfa / ſondern in sich ſelber wohnende. 331, Gott hatte ich nach ſeinem Herzen bou Emlafeit nie beweget : und als er ſich eins mahl in Maria im Zlei bewegtei loiard Mas tie hochgebenedeyet / und in der Benedepung des Senlandes ſchwanger : denn das Leben tam in Tod 7 in die in Tod eingeſchloffene Effenx. 332. Nun inqualiret doch der Sahme des Menſchen mitdem { ebe : Sonun das Sšttit che Leben in die Efrent des Sahmens Mariae Fam / ſo ward ihr ganger Letb / verfteget der Bildnis Leib / nach dem andern Principio Hod gebenedeyet / und in dieſer neuen Wun, der- Eingehung und Bewegung Gottes zum Reben
3. Bdhmens:I. Apologia , Leben bracht, daß ihre Effen lebendig worden / und dte Tinctur ihres Blutes tft mitder Gotts Hichen Tinctur angezåndetworden ; verftehet des Sahmens Tinctur , ſo mit dem gangen Leibe inqualiret. 333. Aber das euffere Reich dtefer Beleift dieſesmahlvon Maria nicht abgebrochen wors den / td Htelt fte noch gefangen / ffe mufte durdos fterben / durch fhres Sohnes Tod / tns crvige Leben eingehen . 334. Jhr Leib ift wohl nicht verweſet / deh er war mit in der Benedegung: Ylein muftedte fromſde Qual an ihr zerbrechen / und muffen alle Kinder Udams durch einen Eingang insLes ben eingehen / als nehmlich durchs ſterben het fit : als Chriftus das Seelen - Feur am reus im Tod leſchte / ſoward auch Mariæ Seelena Geur gelefcht;das tft /recht angezündet im Liecht der Majeftat. 335. Der euffere felt bleibt ein Dedel das für / fo lange er in der Qual der Sternen und Elementen ftchet / durch ſterben wird das eufs fere Weſen der Qual abgebrochen ; alsdan ers ſcheinet das Bud Sortes , 336. Derftehets recht : Chriftus hat to Marta alle brey Principia an ft genommen / gemtſchets : doch in Göttlicher Ordnung nicht wie dam tåbte der das äuffere Reich durch Imagination ins innere einführte; indas Sees Ien Fcut / bavon das Licchtverlafch . 337. Er hat an ficy/ das ift ans Zieldes les bendis
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bendigen Bundes / an die lebendige Deſenheit die Seeliſche Effenß angenommen / alß das erſte Principium , und dan die Effeng der Bildnig des zweyten Principii : und denn das dufſeret Xeichy / das dritte Principium ; denn er folce Serz über alles ſeyn . ein TY 338. Er ift nach außgang ster Wonden cine lebendige Seele worden / welche nun in der Bildnis ftund , aber in der Bildnis war die Gottheit das Centrum , die ntmtweder zu noch ab : Die Oderliche Weſenheit nimt auch nicht su oder ab / Ste wird weder tleiner noch groffer / # alein fe hat ſich in der Menſchlichen Bildnig gcoffenbahrer und die zum Leben erbohren . 339. Alſo ift in der Empfängniß Mariæ in ihrem Sahmen eine lebendige Effenß aufgans , idt mehr in Tod eingeſchloffen nicht eine wAP! gen N findliche/denn tvorauf SDttes Etecht ſchetnetz darin ( ft feine Sande : die Sünde utftåndet an dem Drt / Wo ODtres ( iecht nicht ſcheinet / Ivo c8 aber ſcheinet / da iſt eicel { tebe und Sanffts muht 1 340. Das Sera yttes tft das Centrum un in der Perſon Shrtitt geweſen / die Effentien Find mit der Bewegung der Gottheit geheiliget und erleuchtet worden / Derfteher nach dem ans dern Principio : Denn Göttliche und Menſchs lideEffenß ward zu Fietſch und Blut / und tard ein Menſch / eine perſon , 341. Das Suffere Retch hieng am Innern / aber das innere Hatte jeke in dieſer perfon das Regis
3. Böhmens I. Apologia, 90 Regiment ; das Xuffere war Knecht: Darum faget dieSchrifft : Erhat Knechts Geſtalt an fidy genommen auf das Er uns von der Knechts ſchafft erlåſete. 342. Ich ſage alſo : Was Chriftus nach unſer Menſchlichen Bildniß / und nach der Sees len tft / ſo ift Er eine Creatur / uns gleichl von uns angenommen , Aber was Er nach der Gotts heit / und nach der Göttlichen Weſenheit ift / damit ift Er über die Matur / und höher als die Dimmel ; und ift damit feine Creatur , ſondern Gott ſelber. 343. Aber ſein Osttlich Wefen ift in ſeiner 4 Creatur als in der Menſchheit / offenbahr : Er iſt nach der Menſchheit eine ſolche Perſon / alo Udam vor ſeiner Imagination und Sall war / Eriff der andere Adam . 344. Der erſte Adam ſolte den Königlichen Stuhl beftgen , weil Er aber nicht beſtund i fo gebair fhm obtt einen andern auf dem ers ten : Wann Er nun nicht wäre natürlict ses teſen / ſo wäre Er der erſten Bildniß ungleidy gemmeſen : Auch wäre Er nicht des Menſchrn Sohn geweſen ; wie fico paequid låffet dånden . 345. Sat Ernicht einenatürliche Seele ges Habtro hat er in der Perſon nicht alle drey Principia gehabt, was hat Erdan feinem Das ter /ale Erjekt am Ercup ſtarbi in ſeine Hans de befohlen? Oder was hat am Stamm des . Creußes gelitten / wo er nicht iſt natürlich geweſen 346. Mig
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wider Balth . Tilken . 91 346. 21 % Er war vom Ende aufgeſtanden / zeigete Er fich ſeinen Jüngern7 und ſprach : Sehet mich an : Ein Getft hat nicht Fleiſch und Bein / als ihr fehet / daß fc habe: WAS ſagt denn Paßquid 7 h wolte Chriftum nach ferger hetligen reinen unſchuldigen Menſchheit I ntache Ihn nicht erft natürlich machen natürlich : ft Er mein Bruder, und des Mens ſchen Sohn , ſo mußEr ja natürlich ſeyn , Sind doch die Engel natürlich . 13474 Dag Er aber fagt / Sch håctegeſchries , in der äuſſeren ben Er were in der Bilden alg Gebuhrt 7 ein Menſch worden das iſt nicht wahr : Der Bert faget in metiner Schrifft : Und tang in retnem Menſchlichen Leibe / tn Krafft des Stechts/ in der wilden Natur : Sat Er nicht in der Seden / und am Stamme des Creußesi mit G Dates Zorn gerungen ? M Er nicht ges forben Und hat unſer wilden fündlichen Natur den Stachet des Todes weggenommen ? 348.Paßquid faget : Csgriftus ren nicht aug 2dams natürlichern Sahmen : ſodaswahr tſt 7 (o tft Er nicht des Menſchen Sohn ; So Dtt die Menſchheit nicht natürlic ans hat genommen , daß Wort iſt ja Fleiſch worden : fts nun nicht in der Menſchheit Fleiſch wory den / fo lage mir paßquid / wie CHriſtus tan des Menſchen Sohn ſegn ? Oder wo bleibt uns fer Speil , unſers Fleiſjes Auferſtehung ? :) ? 319.Jf Chriſtus ntcht in unſerm Gleiſch ro wird Er uns nicht aufwecken : Was helffer mich
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3. Bahmens I. Apologia ,
mich ſeine Wunden / fo fte im fremden Fleiſch Find ? Hat der blinde spaßquid denn nicht geſehen / daß ich inmeinem gangen Buch den Fridtſchen und Himliſchen Menſchen unters fchieden habe ? Was důrifte Er fich in den Mas mengen / undihntadeln / deffen gtſchen Verftand Er doch kein Ertentnißnoch Grund hat? Er lefe meine Bücher von der Menſchwerdung Sariftiz Er wird mehr finden / alß er ergrins den maga 3500 Daß er mia fagent Espriftusfry im terhelffenen Sahmen Menſch worden / und iſt der nicht in Adarns und Abrahams Wer : felbe Sahmen Derſelbe verGetffene Sahmen hat fich ja in die Menſchheit eingelaffen / und ift gott und Menſch eine Perſohn worben . 351. Er ſpricht : Cyriftus / als das ewige Mort / Har der Sahmen von der reinen / heilts gen / pon Ewigkeit hierzu eripehlten / der Nas tur abgeſtorbenen / und in GOtt gang gebene deyten Jungfrau / alß den vorbehaltenen Sahs men Abrahams/ an fich genommen : Sag mit Paßqutar wer tft dieſelbe Jungfrau /welchedet Natur ift abgeftorben ? ſo muß fie ein Mon. Itrum ohne Seele ſeyn /ohne Sletſch und Blut/ und kein Menſd . • 352. Was dörffte GOtt Simliſchen Sahs tft doch men in ſein Wefen an fich nehmen feln Weſen von Ewigkelt an Fhm geweſen ? Was hülfft uns das ? Daß Er aber in unſere Menſomheit ift eingegangen / und unſern in Tod
wider Balth , Tilken. 93 Sahmen hat erweckt und eingeſchloſſenen * Tod lebendiggemacht / deß freue ichmich ; daß ich Es darff ſagen ,das mein Fleiſch zur rechten in der 1 Krafft SDttes PERC. 353. So Chriftus einen andern Sahmen Hat an ftch genommen / alß mein tenerer Menſch ift / wie fan denn mein innerer Menſch ſein Sletſcheffen / und ſein Blut trinden ? 354. Sera Pasquid / irret euch nicht / soit låft fich und ſeine Kinder nicht ſpotten : Ft Wir laffen uns bedünden/ daß ihr im Myfte rio Gottes gauſ blind ſeyd ; The wiffet nichts von dem inwendigen Menſchen / viel weniger von der neuen Wiedergebuhrt ; ſernt oon ehe die Principien verſtehen / und das Centrum der Natur 7. ehe ihr richtet : Fyr wolt ein Sotto gelehrtér feyn u / nd fennet noch keinen Bucha ftaben in dieſer Schule 355. Mit der Natur verſtehet ihr nur das duffere Reich : Was hat die Seele dan für eine Natur ? Jo dende/ eure Kunſt wird hier nichts von wiffen : Fhr wiffet nichts vom inneren Menſchen / der Gottes Gleichniß if / und wolt doch richten : Fhr verftehet nicht / was GOtt lt /und wolt auch Gottes Kinder richten : Es tåre euch wohl billig verweile lic . 356. Ihr führet die Sprüche der Schrifft/ und verſtehet fie nicht; darzu deuter thr meinen Sinn gangfalſch . Wer hat cuch beruffen /daß ihr meine bundele tteff verborgene Schrifften crelec
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3. Bahmens I. Apologia,
erklären ſoltet ? ich hatte geſchrieben / wie ein Detes , das erft das jung Kind am Myfterio mahl war in die Schule fommen 7 und noch am A.B.C. Hteng ; Komt ihr / oder ein ander an dieſen Reyn/ Toterdetihrswohl ſehen / ob thr werdet alsbalo Doctor feyn. :. 357. Etnon folchen närriſchen Verſtand alß ihr mir zulegt ! ſuchte ich kaum in einer Kuhe ; Seher zu 7 wie ihr das für Gott vers Wenn euer Landt folte antiporten moget ander Antichriſt geboys ein bald ſotvůrde gehen, ten ſenn 358. Jhr fómt mit zweyerlen Sahmen in Udam aufgezogen ; Einer foll Chrifti Sahs men ſenn , und derandre Adams-nacårlicher / ùnd reßet die Wahl Dites darauf : Abee ihr fehet dere Geheimnif any als wie eine Ruh ein neu Scheun - thor : Ihr verſtehet nichts davon ) Før tant das nicht erklären / und mit grund darſtellen / was der edlen BildnisSahmen ſey/ und was der åuffere Sahmen ſey / und wolt audi richten . 359: Ya thr legt dem Menſchen einen Falls ftrictan dte Seele / ſonderlich den traurigen ans gefochtenen / daß mancher dencket/ Wer weiß ! Bin ich auß rechtem Sahmen aus Ehrifto gegeuget Sonderlich wenn er die Anfect tung fühlet / da ſolte er in dieſem Paßquid Troft ſuchen . 360. Fhr faget / die Gnaden -wahl feo den Kindern Chriſti ein groffer Troſt i menn fle SDtted
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GOttes Gnade in ſich fühlen / als den Welbes « Sahmen : wo bleibt aber der angefochtene vom Teuffel ? Der mådte in euren Schriften wohl verzitetffeln Er dåtire immerdar / er were auf Adams Sahmen / Det molte ſeiner nicht. 361. Wolt ihr von der Gnaden -wahl alſo it reden / ſo můſt ihr die Liebe SDttes nicht auffen laſſen , der das böſe nicht wil : Fhrmüffetdars Dir zu regen / ws COriftus faget : Pater / die * Menſchen waren dein / und du haft fie mir ges geben / und Jo gebe thnen das ewige Leben : Stem / Varer / ich midi / daß die du mit ges er geben Haft / fenen wo ich bin . Ich bin kommen die Sånder zur Buffe zu ruffen / und nicht die + Gerechten. Stem / is ift Freude im Himmet/ * vor den Engeln Gottes / über einen Gunder der Buße tult / mehr als über '99. Gerechten / die der Buſſe nicht bedürffen : Und/ fomahr 30 + lebe / ſpricht der HERR / 3ch will nicht den * Tod des Sünders / ſondern daß er fich belehrer 20 und lebe. 362. Wolt ihre mit Cain und Abel / unb mit Ifaac und mact / auch mit Efau unb Jacob bewetſen /ſo lernetvon ehe die3.Principia verſtehen / was der Zug zum böſen und guten ren ? Verwerffct die Natur nicht : { chrnet von E ehe unterſcheiden die ewige Natur von der ans I fångltiyen ; anders werdet ihr euren Diſcipulis einen Strick an Leib und Seel legen / und in werdet nur im Sinftern in eitel Zipetffel taums meln. 363.361
3. Böhmens I. Apologia , 96 363. Fhr wolt hoch fahren / und man fichet doch keinen gnugſamen Grund in euet gan Reo Schrifft ; es iſt nur ein Spiegel -fechten vor dem Myſterio : Saget mtr / reyd ihr ein Mets fter / und habterleuchtete Stonen /miethr euch digden laſſet / was find ote zweyerley Sahmen in Adam / da aus einem Eain und aus dem ans dern Sabel gebohren ift ? Iſt das Gottes Fürs fas / mote the folcheswehnet / ſo bewetſet es. 364. Fhr müft die Gebuhrt der H. Drey . faltigkeit verftchen /wenn ihr davon richten wolo let : 2uch den Uhrftand der finftern Welt : Stem des Grimmes und der LiebeGottes ; was Gott ta { tebe und Zorn ſey ; was ein Eeuffel oder Engel rey ; und wie er ſeg etn Teuffel wors ķ den . 365. Stem / thr müffet das Myfterium der Göttlichen Weißheit verftehen : fürnehmlidi muft ihrverftchen / wote der teure NahmeGots tes von Emigtett ur ftånde / undwie das nichts in die Natur eingeführet wird / daß aus dem Nichts ein Qual wird : Verſteher für dieſes ntc / fo bleibt nur mit eurem Tandt daheim : Seſet mein Buch vom Dreyfachen Leben des Menſchen / thr werdet mit andern Augen ſes Hend werdene 366. CHriftus ſpricht : Ihr müffet udm neuen gebohren werden durch Waffer und den 3. Setit/ ſonſt font ihr das Reich Gottes nicht fehen. Er ſpricht: Shri nichtein Fremder ; thr ſelber,
wider Balth. Tilken . 97 367. Es fähret nicht eine fremde andere Creas : tur trans /wen wir aus Chrifto gebohren wers den , ſondern wenn wir un fere gange Begierde 1 inGDtt./ in die Menſchwerdung Chrifti) und in ſein ketden' und Sterben ſegen / und Reu dber unſere Sünden haben / und Sottes Barmhers Rakett in Chrifto begehren / fo geht unſerer Seelen Widen - Geift aus der Sünde und Boßheit aus/ und gehet in die Menſchwerdung Weſenheit Chrifti ein / als in die Stillſche dte gröffer eft / denn alles : de foint der Witten Gellt vors Centrum , als für Gottes Herre. 368. Daffelbe Gottes Szers tft begehrend der Menſchheit:Das gretfftmte ſeiner Begters de in den Widen -Geitt nach der Menſdhett , alſo empfängt der Widen - Geift die Kraft des 1· Ceritri, als einen Funden der Götcttchen Krafft . hoi ? Sille 369. Und derſelbe Funde hat die Sscttiche Wefenheit / als das Waſſer des ewigen Lebens aus der Majeftåt Gottes an ſich und darinnen die Weißhettmit der himlifchen Tinctur : dtea fes führetder Willen - Oetft / foaus der Seeten gebohrenwird /IpfedermitgrofferFreude in das Seeteo - Feur. " ! 13 1952 1953 1954 1973 1 376. Und wenn das Seelen - Seur die füffel { tebe und Sanfftmuht in fid in feiner eigenen Efenschmecket / ſo erfahrtet dte Effens alſo Hart / daß fie überwunden, als todt erſcheinet i und thr Feur-recht, verleurt / und die feurige Ellen fåge in die Sanfimuhtser Leber als E in
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3. Bóbmens I. Apologia,
indieFrenheit Gottes aufſer der Natur , und gibt ſie der Sanfftmuht/ alsdes Liechts Ets genſcbafft gefangen und tft / alswäre fte die feurige Eigenſchafft , undwäre es auch nicht; dieſes iſt ein Scrack groffer Freuden / und ein Anblick Sottes , in der Göttlichen Krafft das von Leib und Seele in Freuden zittern . 0.371. Den alſowird das Seettiche Feur aus ber ernſtlichen Pein des Grithmes Gottes der emigen Seurs Effen und Etgenſchaft in etne andere Qual gelert alsineine Liebe- Begters de ; denn das { tech Gotteszündet fichim Sees fen -feur an : denn wenn die Sanfftmuht und Stebe - Begterde ins Magiſche Seelen - Seur tomt / ſo filhlet die {tebeund Sanfftmuht das groſſe Leben aus des Baters Natar. 4 : 372. Denn die Sanfftmuhtiſt ein fincten , und ohne das groffe Seben ift fte der Waffera getft / gteich als tobtgegen dem Ferie : and fo Fte ins Geur komt/ ſoerſchrittfie alſo harte /als das Fcurin ihr / und der Schrade ift ihres Les bens:1100 Stechts Pajúndung. 11373. Dan die Seele ift im Anfang ihrer Sdopffung mit dterer spuitfchen Wefenheit bekleidet und gezieret geweſen / unbiff der Sees len innerlicher rechter tet geweſeniş and Fie tft aber in Ädam aus dterer Beſenheitmit the rer Imagination ausgegangen / davon diefelbe Weſenhett tft wteder in Tod fatis ins ftide Nichtsi gerchloſſen moorden . !! ... 374. Unoffe ( dte Scete ) ift ind tradtiche Reich
wider Balth . Tilken . 99 Reich mit ihrer Imagination etngegangen , als in dte Weſenhett threr Wurfel/ und gleichwohl daffetbe erfte Bild / welches in den Tod / als in die Unmacht/ außer das Leben tft geſchloſſen worden / der Seelen noch anhanget i aber vhne l thren Begriff oder Verftand. 375 , So wird tegunder /wenn das { techt in e der Seelen wieder wird angezündet / und die Stinltſche Weſenbett aus Gottes Majeftåt das Leben / als das { techt / in der Seelen empfans Bu get / die toote Weſenheit / in des Liechts Krafft wieder lebendig / und wird mit der jest neu eina geführten Weſenheit eine Weſenhetti ein geifts licher Selb / denn es iſt einerley Effens ; und gaghter fteher der Todte auf in Cúrifto : achter wird Gott und der innere Menſch eine Perſohn . 376. Verftchets recht : Dieſes neue Liecht Seben ( ft Chriftus: Er hat es zum erſten wieder tn bte Seele und in unſere recyte Menſchhett eins geführet / daß Gott und Menſch eins ift : Nun muffen wir thm nachfahren : Unſere Imagina. tion müffen wir in thn leren / denn er hat ſeine In uns geſeget / ſo werden wir des Henlandes ſchwanger : wir werden in ſetnem Ziel/ das - Gottim Paradieß ſakte/ darin er ift Menſch worben / neu gebohren : Det todte ftehet im felbigen Ziel auf ; wir müſſen Chrifti rechte Glieder werden / woden toir Gottſchauen . 317. Wenn das Waſſer / oder der Waffer Quål /aus der Sanftmuht Gottes ins Seelen
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Seur tomt / daß fich das Utecht anzündet / fo ift E 2 ſiyon
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3. Böhmens I. Apologia,
ſchon aus dem Waffer im Geur die edele Tig etur gebohren / welche des Himmels Slank und Zterheit als eineParadieſiſche Luft ift : in welcher die Weißheit Gottes erſcheinet i und darinnen der H. Getft/ und im Seift das Götts liche Centrum , als die Krafft oder das Herr Gottes / und im Sergen Gottes das Myfte rium , als dasPrincipium oder der Vater, als die Feur-Welt / und in der Feur Welt die fins -ftere Welt / und in der finftern Welt dieſe eufſere Welt mit den Sternen und Elemen ten . 378. Alſo geht alles aus einem Bruns ne : Aber das Herge GDTTCS ift das Cen trum aller Wefen : Es iſt alles Magiſch / und in der Magiſchen Beglerde fteht die Subſtang nach jeder Welt Eigenſchafft auch nach jeder Begterde : denn die Begterde machet Beren nach der Begterde Eigenſchafft , darum iſt das Feur das ſtårchefte und das Utecht das mächtigs fte in der Krafft / das Feur gibt {eben / und das Liecht gibt Krafft und Verſtand. 379. Verftehetsjarecht: Die finstere Welt Ift das Centrum dieſer euffern Welt : dte fins ftere Welt hat die Geſtalten zur Natur , als die Aroffe Magiſche Begicrde / darinnen fich die Duaal und ngft erbleret : Ste tft das Rab zum Feur- Leben mit ihren Seſtalten / und hat dte ftărcefte Magiam der Begierde infic : Ste arbettet in ihrer etgenen Geſtalt biß zum Feuri anda roleuft ſich thrPrincipium . 380, Denn
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380. Denn im Feur entſtehet das groſſe les ben / und eine andere Quad / und auch ein an. der Principium , als das {tecit mit der Qual der Sanfftmuht / da in der finſtern Welt nur Angſt und ettel Hunger - Begterde ift : In dies ſen beyden ſtehet nun der Zug zum Guten und Boſen / metn Sera Pabqutl . 381. Das Liecht und die Krafft des Stechts fſt eine Begierde / und will das edle Bild nach Gottes Steichen haben ; denn es tft zur { techta Welt erſchaffen worden : ſo wiū es die finſtere Welt / als der begehrende Grimin / auch haben : denn der Menſch hat alledren Welten in ſich ; und da tft ein groffer Streit im Menſchen i welcher er ſich nun mit ſeiner Begterde und Willen eineignet die bekomt das Regiment in ihm / wie der Apoſtel faget : Welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorſam / des Knecite fend thr7 entweder der Sünde zum Tode / oder dem Gehorſahm Gottes zur Gerechtigkeit . 382. Eine jede Wett ftchet in der andern verborgen , denn eine jede wohnt nur bloß in ſich felber / keine befißt die andere in der Qual :wie ihr ſolches lehet an Liecht uud Finſterniß / wie die Finſterniß im Slecht trohnet / und iſt in des { techts -Schein nicht offenbahr ; To aber das { tect weicher oder erleſiht / ſo wird die Fins fter niß offenbahr. 383. Auch ſo rehet ihr den Unterſcheid der Dual / wie fich eine Qual mit der andern niche mtſchet/ am Scarund Liecht: das Stechtwohnet im E 3
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3. Böhmens I. Apologia,
im Geur / und hat doch nicht des Seurs - Qual / ſondern eine ſanffte Itebliche ; und hierin ftedt Myſterium Magnum , mein Herz Paßquil; fucts ſo werdet ihrs finden . 384. In dieſem Myfterio ſucht zwegerten Sahmenund Widen / und laſt dem Menſchen den fregen Willen ; ſonſt ſend ihr der finſtern Welt Kovocat : welche Welt im Menſchen das obere Regiment bekomt / die zeuget Sahmen und aug threr Eflenß ; fte tråget Frucht witchet: die andere fieht verborgen i es rey dic Himitſe oder Sediſche. 385. Als Adams Seele von der Göttlichen Welt aus dem Paradcß außgieng in diefe cuſs fere Welt / ſo wirfte die Seele Frucht zum Tobe in dte finſtere Welt : als ſie aber den Schlangen -treter im Bunde des Zielo er grtffi ſie wieder Frucht zum Leben . ſo wirdte 386. Weil a ber ſeine edele Bildnis / one die Menſchwerdung Chrifti / nicht möchte aus dem filen Tode auffltehen / fo blteben bende Regimente in ihm qualificirende : als das Hdt: liſche und das Htmliſcher und find die ganks Zeit / ům die edle Bildniß / mit einander im Streit geſtanden ; eine jede Hat the Fiat in fich mdift / mancher Zwetg von dieſem Baum geriffen worden , 387. Und allhier ſuchet Cain und Sabel/ auch Jacob und Erau / und Ifaac und SB mael;hterwerdetihr dieſelbige finden /und nicht in der { text- Belt / in Gottes Fürfag : Säter werdet
wider Balth . Filken . "
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werdet ihr mein tieff verborgenes Magiſches Buch finden / welches der Author dießmahls nicht vermochte heller zu machen , aber nun durch
Gottes Gnade vermagoti. 388. Seſet die 49. Fragen von der Seelen / was gilts / ihr werdet Tehende werden es hette euch dan der Zorn GDttes / und des Teuffels Bofheit gang geblendet / und weret ein ganger Cain , ſo ſehef ihr nichts anders alß eine Spülſe/ und ob thr einer weret / ſo ſteher doch die Gnas den - tůhr gegen euch offen / und begehretcuer7 und fönnet in Chriffo neugebohren werden . 3 : 389. Die Magligkeit ift in allen Menſchen / Aber in GOttes ebarten : Micht daß er ets 6 nen nicht wolte / To zu ihm tame : Er will immer gern : Allein c liegt nicht an Menſch 2 lichem Dafn / lauffen / oder etgen machen :Kein Menſch fan fich ſelber zum Kind Ottes mas then ), er muß fichigang in GOttes Gehors 11 ſam einwerffen / ſo machi thu SDtt zum Rin de ; Ermuß iodt ſeyn / ( verftebet init der duffes Ott in Esprifto in ren vernunfft ) fo lebt
thni. 390. Er fog thme nicht Wege zum Himmel reich richten / und Meinungenmachen / wie die Antichriftirte Ktrche tuht : Denn in der Mets nung låufft er ſelber ; So liegts aber an Mics mands lauffen oder rennen / ſondern an einem bemühtigen Buffertigen Sergen7 das aus der Sünde aufgehet / deß erbarmtfich Gott / denn es liegt an GOttes erbarmen . 391. Wenn E 4
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3. BSbmens I. Apologia,
. 391. Wenn der Menſch ümkehrt / wid von feinen Sünden außgehet / ſo wird er in Gottes Erbarmen zum Kinde Gottes crichlet; ſo zeucht ihn Chriftt Geift zum Vater. Chriftus ſpricht: Niemand komt zu mir / 68. ziehe tha dan metn 011 Similiſcher Bater. 2 1 392.7.Nuw zeucht Er nidst den Gottloſen Widen / der Teuffetund die finſtere Welt jeucht denſelber : Allein der Menſch hat freyen Wils len 'wirfft er feinen Wtden in die Gerechtigs feio in GOtt / lo fafferder Geift GDttes feinen Wiaen / und führt ihn in Ternarium Sanctum en, unda wird dasedlei Rora a Widén ges fåhot scals denn gehtderZug mes Vaters zur Wiedergebuhrt an . i 180 111011111 ! 393. GOtt verftodtfeinen Menſchen ; fons dern die finftere Welt / in des Teuffels Imagi nation und Incantation , die verftocken den Menſchen / alß das Seelen- Seur / fte find ein Thüre fürm Liecht: 3.394 Dbgleich die Schrifft faget : SDit erbartit fichy / welches Er wil v und verſtockt/ wen Er wid : So hats doch nicht den Verftandi Dtt den armen Sünder nicht hd als molte Hriftus ſpricht : Komt zu mir : ren : Denn ade / die ihr mübfelig und beladen end 7 31 wid euch erqutden. Jtemi Ich bin kommen die Sünder zur Buffe zu ruffen : Stem / Des • Menſaxen Sohn iſt nicht kommen / daß Er die : Welt richte ondern Daß die Welt durch ihni ſelig werde. Der in eigenen Waha lauffit / der
wider Balth . Tilken .
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der perffocet ſich ſelber ; denn er mil Chriftus
395. GOttes verſtöcken tft / wenn Er einen lefſet dahin tauffen / wo er hin will. GOtt fen net die Seinen wohl; was ſoll man dem Det in die Wunden gieſſen / dem das Del ein Gift # ift ? Der Schaden würde nur gróffer werden. 396. Ber ſelber nicht wid / wer will dem helffen ? Dder fol man dte Perfen vor die Såue werffen ? Man laffe doch den fresen I Wilen binlauffen / ſo komt er in ſein Vaters bland / darauß er iſt gangen : Warum lethet der Menſch ſein Sers dem Teuffel / daß er ihm baſen Widen etnführet : Ein guter Baum bringt gute Früchte. * 397. Warum führteAdam ſeine Imagina tion in der Schlangen Gifft / in die Soffart 1 der Btelheit / in die Wunder der grimmigen Natur ? Spatte er doch das Gebot / ſolches nicht zu tuhn : Warum ward er ungehorſam ? Wer A zwang thm ? Die Zuft , diekam vom Teuffel / darum ift er Schuld ans Menfcben Fall. 398. Zwar er mufte wohl in der Verſus dung ſtehen / in welche Welt er wolte einges hen : de drey Welten zogen thn / eine jede hatte thn am Bande: Allda follte er ſeine Rita terſchafft beweiſen / als ein Farft / er war frey . 399. Aber daß er von der dufferen Belt überwunden ward / das machte der Teuffet mit ſeiner Inficirung / als er denn noch heute manch aftlein vom Baumereiffet : Darum rou E 5
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3. Böhmens I. Apologia ,
fou derMenſih nichtſicher ſeyn /und auch nicht Tein ſelbſt / ſondern ſich immer in Ottes Ers barmen ergeben , 400. Er kan nicht beffer mit dem Teuffel ringen / alßwenn er fich in Gottes erbarmen einwtrffi , So ift er nichtſein ſelber / ſondern GOttes :: Der Teuffel mag in ſeinem Rauch Loch tangen / alß er will / er tan thm dasnicht wehren ;aletn er gebenurdem Teufel nicht fets nen Widen /als Ādam that.
Numero II. pag . 18 . 401. Der pafquill fångt Achter wieder an zu tadeln ; aber er verkehrt dem Author feinen Sinn gangund gar /und ſchmetft Salle darein/ da geſchrieben fteht : 402. Aber die im Ciecht der Natur und des Geiftes waren gebohren / und auf Erden den Baum des Lebens nie recht erkant / waren aber in feiner Krafft gewachsen / der über alle Menſchen auf Erden hattegeſchattet / alß da Findvlet Henden und Völcker 7 und unmündige/ dte wurden auch aufgenommen in derſelbigen Krafft / darinn te gewachen waren / unddas mit ihr Geift bekleidet warf und ſungen das Sted ihrer Krafft. Soſpricht nun der Paßquiti. 403. und gleich wie dieſer Seift einen natürlichen Chriftum ftatuiret , alſo will
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er deffen Erkentniß natürlich haben :und auß diefem / ob ſieſchonden Baum des Lebens in dem Geift und Wabrbeit nicht Serkanten y von auſſen das ewige Leben bekommen / gleich als were mehrals ein Weg in daffelbe. Biß HteherPaßquid, 404 Eft nichtPafquia gefandt / daß er die i Dolcker / Zungen und Sprachen richten foll ? Soder nicht das Kind in Mutter {elbe rich ten , und auch den Tauben und Blinder / der taub gebohren ift ? Sonderlich die Seyden und Türden ? Reinen derſelben tåffet er in Simmel; denn er hat den Schlaffel Petri : D du elende Blindheit ! Wte mancher wird dir zuvor ins Retch GOttes eingehen ? 405. ft nkht der Vater im Sohn , und der Sohn im Water / und der S. Gelft in beys den ? Sonun die Henden / oder Våtcher i etf. fern mit Ünverftand um den lebendigen Gott / und aber die Erkentniß von Chrifto nicht bep thnen haben / und nichts davon wiffen / bes gehren aber mit gangem Ernſt die Liebe und Barmherßigtett Gottes / wird ſie denn y Det alewegweffen , darum / daß fie nicht Chriſten Nahmen haben 406. Wer den eintgen lebendigen CDtters greifftder , hat die . Dreyfaltigkeitergriffen : Der Zölner inTempel wußte nichts mehr zu fagen / alß nur / D Gott / ſey mir Sünder Anadig : Wenn denn nun ein ſolcher Eur oder Heyde kam in gleicher Geſtalt / mit ernftem E 6 Flegen
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3.Böhmens 1 : Apologia , Flehen und Buffer und wilfte aber nichts pons Reich CHrifti / Sera Paßquid / wpdet thedeg nicht zu GOttes BarmherBigfeit laffen 407. Was wuftet ihr was SDttfür euch wolte tuhn ? Oder was habt ihr ihm gegeben daß Er euch ſeinen Sohn hat auß Gnaden ges ſchendet ? Dörffte Er denn auch nichtTürden und Seyden / ſonderlich kleine Kinder zu Sna den annehmen ? Spóre du blinder Paqutd / du verſteheſt des Authors Sprache nicht / dek Text aget : 408. Die im tedyt der Natur und des Gets ftes waren gebohren . Das Hecht der ewigen NaturiftSDttes Serge /das Steche der Ma jeſtåt GDttes / und der Geiſt auf dem Liecht Aft GDtt der H. Geift : Mit dieſer Beschrets bung hat der Author in die neue Gebufyrt ges feben. Sein ein 409. So nun ein Menſch darauf gebohrer wird 7 ſo ifte gut / denn er iſt aus O Dit ges bohren ; pa werden viel Volcker alſo ta Gott gebohren / die vom Nahmen Chriftt / wie Gott Ift Menſch worden / nichts wiffen . 410. Verſtehet dan der blinde paqut nichts? Ichlaffe mich bedünfen derTeuffel habethm geblendet .: Sehet doch ! Die aber in ſeiner Rrafft waren gewachſen ( verſtehet in des Baums Chriftt Krafft die warden aufgenommen : Verſteheſt dudas natürliche Gewächs mitGleiſch und Blut/ſo biftu ja blind 411, Stheft du nicht 09ß der Terc ſagt: 3
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1 Die im Stehtder Natur und desGetſtes waren h gebohren / das tft keine fletſchliche Gebuhrt. Was im Seift des { techts erboheen tit das ift Er auß Gott gebohren . Herraßqutd / ihr habt cine boſe.Eigenfchafft/dtē aug Gutem bofes faus En get , Was ſoll ich viel reden oder ſchreiben
Numero III. pag.26. Da ſtehet: !
412.21ber / foiman will von 60 tt reden / was, GÖtt reyt: Sormuß man # fleifrig überwegen die Bräffte in der Vlaa Il turi darzu die gange Schöpffung Bima mels und der Erden 1 fo wohl der Šters nen und Klementen / und die Creatureni ro auß denſelben ſind berkommen , ſowohl Engel / Teuffel und Xena auch die 1 roben auch Pimmel und Bollc. 413. Ydre papqutd : Wenn du recir erkena neft / was ein Engel ift / fo fenneft du dich in deis ner esten Bildniß / und fenneft GDit in ſeiner Stebe/ nach dem andern Principio . 414. Und wenn du rechtkenneſt / , was eint Teuffel ift / ſotenſtu Gottes Born und die pinſtere Welt . 415. Und wenn du die Sternen und Gles # menten recht fenneft / fo Habft du an der Auffes * ren Natur das Gleichnis der inneren crorgen Natur . 1 416. Und wenn du die Creaturen recht bea trachtet / ſoftebestu an dem Gefchipife.Oottes wun E.7
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3. Böhmens I. Apologia,
wunderbahreWeißheit: Undwenn du denSims mel rechtbetrachteft / fo fenneſt du den Unters fcheid der Principien . 4417. Aber håre paßquid / was fod id mit dit lang davon ſchmågen ? Biftu doch an meinen Schrifften gang blind . Du führeft ganz andere Meinungenherein /alß ichs meine : Du ſprichft/ Fleird und Blut fónne Dttinicht betrachten; Du darifft mir das nicht entgegen reken : 0 fage auch alſo daß der doffere Menſch nichts von Gott wets noct verſtehet aber der ins nere Menfch / vorabder Getft for chet auch die treffen der Gottheit, 418. Jd fage nicht , daß ein Tichr die Ens gel / Teuffel/ Soimmel / Sade/ Sternen / Eles mnenten und Creaturen betrachtenfop : Son dern ein derſtändiger Menſch / der Gottes Kind tft / der ſoll. felne Ergåßung alſo damit haben i daß Gottes tebe in ihm tåchſet. 419. Daß aber vom Gefen der Natur ift gefaget worden , daß die darin teben / oder ges lebt haben / und findim ſelbigem { tect gewachs fen ; das deutet der blindepasquidalles aufdie SuffereNatur / erperfteher nichts darts ; das Gefeß der Natur ift Gottes Gebot. 420. Daß Gott zu Adams Natur fprachi Qurolt vom Baum midt effen : Daffelbe Geſer iſt auch in unſer Gemůc gefchrieben / daß wir wiffen / daß wir ſollen recht handeln / verſtehendidoc dle Henden undkleine Kuidera $ .421 . So nun einMenſch in demſelbenGefer lebt! I.
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wider Balth . Tilken..!"
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lebt / und das tuft / das er mohl weiß das recie tft und iſt außdem { techt der erotgen Natur aus dem Geift gebohren / als auf Gottes Szerken / wer wid den richten ? Du Splitter -titter ! Bleibt nurdaheim . 422. Mann ich an dieſem Drt- rebe vom Baum des Gewächſes als vom Tuffen Baum / fo verſtehe ich nichtdes Fleiſches Gewächs / oder des Fleiſches Willen/ fondern das Regiinent des Selftesy im füffen Baum Gottes : 30 rede auch nicht von der leiblichen und anfänglichen Sebuhrt, ſondern von der Geiftlichert. 423. Der füffe Baum ift GDttes Seift / wie fórne nach der långe gemeldet worden , vers fiche , es iſt die Simliſche Weſenheit ,die das Wort oder Seck Sottes mit fich führte in Ma rien Effen / die tn Maria Menſch ward : ders felbe füffe Baum der Göttlichen Berenbett ift gróffer denn alles / und ramebt in andern Prin . cipio über uns alle , 424. Meine gange Meinung fehet dahin : Und obdues nicht verſteheft/ ſo weißichs aber / und fage mit treuer Wahrheit 7 daß mancher Sende Türd / und Unmåndtger / von dieſem Baum in Gortes erbarmen geffen Hat/ und ob er den fchonmit Nahmen nicht ertant hat / was der Suffere Menſch nicht erkent / das erfender. innere : Saben doch die ausländiſchen Villker auch Adams celb undSeele. Syöre paßquid / was faget Paulus Rom.2. ? .. 425. Es iſt kein Anſeben der Perſon file Ott :
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3. Bábmens I. Apologia,
GOtt : Welche ohne Geſek gefåndtget haben / diewerden ohneSefes Declohren Iberben / und welche amSefer gefändiget haben / die werden durchs Oefen verurteihlet werden : Sintemaht für GDtt nicht die das Geſek hören gerecor find ſondern die das Gefer thun /werden gerecht ſenn. Denn ſo die Senden /die das Gefer inicit haben / und doch von Natur des Gefeßeswerd thun / dieſelbigen / dieweit Sie das Sefen nicht haben / ſind Sie ihnenfelbft einGeſerve damit das Sie beweiſen des SafeRed Beret fer in ihren Szergen beſchrieben / Fintemahl ihr Ses wtffen Sie begeuget / darzu auch dte Gedancten / die ſich unter etnander verklagen oder entſchuldia gen/ auf den Tag, da Goat das Verborgen der Menſchen , durch FEfum Chriftictchtenwird / .. laut meines Evangelii. Rom.2 í 426. Was verwirffte denn Paßquil 7. daß Ich hatte geſchrieben . Das Gefen der Natur ſep ins Menſchen gern geſchrieben ? Es weiß ein jeder von Natur wohl / und ſein Gewtfen überzeuget ihn / daß er fol recht tuhu : Sonun ein Freundling mere / der von Ehrifto nichts welf , thut abervon ganger Seelen Chriftliche Werde / in Soifnung Göttlicher Belohnung / wolteſt du thn serbammen ? 427 Verſteheſt du nicht / daß die das Evangelium hören / undnichttuhn / durch das und die Evangelium follen gerichtet werden es nicht hören / und tuhn böſes 7eberralſo ? Und der Criſtum nicht håret predigen:/ noch von ihm
wider Balth . Tilken .
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ihm weiß ; und eiffert aber in der Liebe in der | Furcht Gottes /ſollen in ihrem Elffer den Half ſtarrigen Chriften / die nur Chriſti Nahmen führen zuvor im Reich Gottes gehen. 428. Wo du kanft . ſo fegene S. Paulus dort auch ins Angeficar / mote du mir tubit du únverftåndtges/ griinmiger / neidiger paßantul du retteft mich und verdammet mic / wider Chrifti Verbor-/- der da ſprach : Rihter nicht auf daß the nicht gerichtet werdet denn mit wels cherley Gericht ihr richtet / werdet ihr gerichtet werden , undmitwelcherley Mas themeſſet, wird euch gemeffen werden . ! 11: 429 . Was daeffitu einen ſolchen ſchadita chen paqufd unter die Leute außſprengen / und meine gefiðriebeneungedruckte Schrifften / die ich nur für mich ſelber zu etnem Memorial 1 Hatte geſchrieben , welche mir ohne meinenWila 21 len find ans { techt kommen / richten / und mich alſo fetchtfertig / gang nach Teuffliſcher Art derdammen ? it dics Befohlen worden / du plits 436, ter - richter ? Es war dir nicht um den Author des Buche zu tugn / ſondern daß du deine coone hochverſtändige Gudancken möchteft ſehen laſs fen /wie du ein Meifter der Sdsrifft / und ein verftåndtger Man wäreſt: ich befinde dich aber tn Babelmit einem Unortftlichem Gemühe : Lauff nur affofort/du wirft unſerm HEREN GOtt ein treuer Achetter in ſeinem Weinberg reyn . 431. Du
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3. Böhmens I. Apologia ,
431. Du haſt in deinem fichmeh - Paßquid Felber gefert: man rode Niemand / aufſer gro : ber (after und Sünden / verdammen ; aber bir adein ftehetsfrey / was du andernverbieteft dumagſt allein das Verborgenerichten , 432. Såtte td geruft / daß mein Buch ſolte geleſen werden / vielleicht wäre eshele mit offenen Flaren Worten geſchrieben worden ! wiewohl es hell gnug wäre aber du bift blind / der Splitter / der Dorn derHoffart / ſich ſehen zulaffen an ſeinem Bruder Habel / wie Cat ftedet dir in Augen . 433. Aber ich ſage dir daß dein Buch ! Paßquid eine gute Wurkel zu einem neuen İntidyrift gebe ich verſtehe darinnen gar neuedinge/welche ich mich laſſe bedünden gang wider die Schrifft lauffen ; ſonderlich von der Menfchwerdung Chriftt / und ſeiner Mutter Maria . une and 434. F glaube wenn man den Pafquia nicht låſe 7 es folieeinem zur Seligkeit ndrit cher ſeyn / als daß einer detnem / wider der Schriffi Srund / neuem ttchten weit nach grübele : es hat ja alſo ein Zuſehen / daf den Leuten die Augen füdet /aber den recht -verftån digen nicht z ſie heiffen dich nicht alle Meiſter Daruin : es wird auch Babel genant, und ein unzeitiger gang unnohtiger Palauta . 435.Jft das dein Chriftlich Hers /daß du els nen eiffrigen Menſchen , der in der Seeligkeit eiffert/ tichteft und verdammeft / und wenn ich fichon
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wider Balth . Tilken . 115 ſchon trrete in meinem Eiffer / und aber ein recht Berkin rechter Meinung / und abermit Unverſtand und Einfalt , führete : ſolteft du mich darum verdammen ? S drejtdu nicht ,was S. Paulus faget von den etfferigen Spenden ? wie oben iſt gemeldet Rom .2. 436. Bttu nun ein Melfter und ein Chrift/ warum unterwelſeſtu mich nicht von ehe / und lehreft mich was beffers ? Weffeftu nicht / ich achte , esſen die nicht verborgen / wer ich ſey : Nehmlich ein etnfátttger Mann / darzu unges lehret: biftu nun hochgelehrt und ein cofahrner / folft dupan alſo tyranntſch mit mtr fahren und mich dem Eeuffel geben ? 437. Wo iſt deinChriftlich Herge ? Welſe mir es in deinem paßquill ! Solſt du einen etnis fåtttgen Mann verdammen ? D ! Ich wolte Die freunditchen Beſcheid / und meiner Sachen gute Rechenſchafft haben gegeben / Hetteſtü getahn als einem Chriften gebühet/ mit freunds Ucher Unterweiſung. 438. Aber dein hochaufgeblafenes Semüht wolte nicht : nun To habe nun deine Antwort drauf ; beſſer iſts nicht verdient : well du mich dem Teuffel erkläreft / fo erkläre ich dich einen Lügner : denn ich bin ein Kind Gottes / und ets fere Tag und Nachtfür meinen Gott mtt fle's hen zu feiner Barmherzigkeit ümChrtfti itaen / uno glaube feftiglich / daß ich ein Kind Gottes und Gited an Chrift {etbe bin / bin deſſen auch gang gewiß in Krafft des S. Getſtest er werde mir
3. Böhmens I. Apologia, mir meine Beylage / alß das- edle Perfen - fleys nod in Chriſto bewahren / biß an jenen Tag. 2. 439. Du ftolger Phariſeer wirft mir das edle Nitter -Krånglein / welches mir mein Sens land Helffus hataufgefert/nicht nehmen : SO du mir aber daſſelbe begehreſt abzugtehen / ro ſiehe zu / was du tuhft /undwo du bleibeft / daß dich der Zorn Gottes nicht verſchlinge. 440 , Ich will dich aber als ein Chrift rers mahnet haben von ſolcher {åfferung und chåndlicher Verdammung abzuſtehen : Denn dasReich GDites ftehet nicht in unſerin vtel wiffen , ſondern in einem ernſtitchen für Gott gehorſamen und demühtigen Gemühte und Wils len ; daß wir nicht allein mit dem Mund / fons dern in der Tayt Chriften find . 441. Ein Chriſt hat keinen Strett / als nur wider fich ſelber / wider ſeine böfe Natur : Sort {pricht : Die Racheiſt mein / It wil vergels ten . Wir leben und ſind in Dit / was molen denn um ihn ftreiten ? Richte ein jeder nur fich ſelber / und bekehre ſich zu GOtt : Der Streit iſt alleweg um die Sülffe / und den Kern / welcher der Seelen gebüret / låffet man Itegen . 442. Sat einer etwas gelernet , ſo braucie ers zu G Dites Ehren / und ſeines Bruders Mußen ; Er ſolls nicht verachten : Gott hat uns in ſeiner Liebe/ ohne ad unſern Beruft oder Verdienſt / durch ſein Serg./ auß felaer groſſen de Barmherzigkeit / wtedergebohren , die wir aller moeiland 116
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weiland blind waren / und von unſer Wieders bringung nichts wuften : Wir waren alle unter der Sünde / und Erhat uns die Kindſchafftaus Gnaden geſchendt; Soften wir dend nun eins Ander ſelbſt richten ? 443. Dder können wir alle mit einer Zuna gen reden ? Sind doch mancherley Saben / und nur ein eintger Geiſt der Sie gibt / tte S. Pau lus faget ; Soden wir dan den ſelbigen Seift einen Eeuffel helffen / der uns GDttes Wuns Sern eröfnet?Beiſfeſt du nidit /was die Schrifft faget : Wer den Geift GDttes låfiert / der hat keine Vergebung ewiglicy. 444. Du zieheſt multwidig über dich Gots 21 tes Gericht , undårgerſt andere Leute / die auf Dein Schmehen ſehen / und aucy after -Válge werden auß deinem Munde / da es ſonſt wohl bliebe / auf das Sünden mit Slinden gemercket werden / und alſo zum ernften Gerichte Gottes behalten werden /der einem jeden geben wird nach ſeinen Tagten . Numero IV .
445. Da ſeket Paßquia : Alle Menſchen werden von GOtt nach dem Fleiſch ges fchaffen / und in derſelben Malla find ſie 1 alleramt unter der Feindſchafft / Unges borſam und finſterniß beſchloffen / und der cine nicht beſſer als der andere, aber nach dem Geiſt find ſie unterſchieden /und die
3. Böhmens I. Apologia , 118 dic Binder des Licors auß ihm gebobs ! ren , welche Er aus der natürlichen fins ſterniß errettet/ und ibrefinſterniß Liecht macht : die Binder der Welt aber leffet Łr in der Finſterniß fitsen / und ihr Liecht außlercben / denn & r bat Jacob lieb / und baffet krau , 446. Spåre Pasquid / wie tocheffu den Brey im Munder und Fagft es nicht glatt herauß i wie dirs im Sergen firt 1 Haftu es doch dars innen : ych wolte es doch auß geben . Was meineftu mit den zweyerley Geiftern von Muts ter Leibe ? Werden zweyerley Seelen gebohs ren / eine auß Gott / die andere auf dem Gletſch wie du wehneft ? D. du blinde Vernunfft / was lehteſt du? Wilft du richten / und verfteheft ſelber nichts ? 447. Vom Fleiſch wird keine Seele geboks ten ſondern Seele von Seele i Gletſch von Fleiſch : Wir ſind von Adam her alle von einer Seele und Gelft gezeuget / keiner anders : Adam ift der Baum / wir ſind efte: Wir ſtehen alle im ſelben Baum / nach der Wurſel; und er hat und alle perderbet . 448. Sonſt wo es were / daß ein Menſch in Mutter Leibe einen iradiſchen Geift empfieng und der ander einen auß gott / fo wåre det's felbe / To auß GDtt gebohren wäre 7 nicht an Adams Fal ſchuldig ; wäre auch kein Süno der von Mutter zetbe : Und der andere vom Fletch wäre von Mutter Letbe verdamt/ wote
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119 ders dan fein höflich auf Facob und Efau zeucht : Alſo ift feine Meinung / und der Verſtand & lautet alſo ; allein daß er den Brey im Mund 1 koche. 449. Was tteße dann Gott den Verdamten 1 lang lehren und predigen , oder was wäre es den gang Vollkommenen nüge ? Ift der Getſt von Mutter Leibe auß G Dit / und hat Gottes a Liecht vollkommen / fo eft er ohne Sünde und darff keines lehrens : Dle Schrifft aber faget ? Sie ſind algumaht Sünder / und mangeln des i Ruhms / den The an Gott haben ſolten : Und die is . Apoiket ſagten : D Seri ! du haſt uns durch dein Blut ertåſet.
R ! 450. Und ſagtweiter : Wer darff dan ragen ) daß ſolches geſchehe ohne des Erzn Befehti unddaß weder bdres noch gutes auf demMund des Aderydchſten komme? Natein Töpffer niché Macht / auß einem Klumpen zumachen / was er woid ? Ein Gaß zu Ehren / und das andere zu 2 Unehren ? Kan GOtt mit uns Menſchen nicht Et auch alſo ůmgehen ? 451. Steber ! das wäre ein fein Ding Don ida einem Verftåndtgen der die Sprüche der m Schrifft willanziehen ,zumahlen , folche Sprůs TNT chei welche dem traurigen angefochtenen Ses muht Antoß geben / daßer Sie auch erklåret1 niet daß man einem einen Strick an Salf wirfft / und lachende davon gehet. Das ift faft Türdich . 452. Du wehneft noch / GOtt mache einen aus ſeinem Fårfar ſelig / und den andern vers damme
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3. Böbmens I. Apologia ,
Sårſak: und da doch Gott damme er auf ſeinem :33. fpricht begehre nicht den Tod des Sünders / ſondern daß er ſich befehre / und lebe. 453. Wenn du nichtdas Principium zwts fchen ( techt und Scur verſteheft / welches die Seele trifft / ſo ſchweig nur mit der Wahl ftil ; du verftehejt nichts davon. 454. Dumeineft.Sott verſtocke die Seelet undes iſt nicht wahr : die Berſtockung ftcttim Principio , daß mancher vom finſtern Centro der Natur / von den grimmigen . Geſtalten zur Matur ergriffen wird . 455. Denn die Principia ſtehen in ftetem l ringen / wie das Seur in der Qual , wiecs danu dem Lucifer alfo begegnet iſt das erden Wils len der Hoffart ta der Feurs Matrice , gegen der finffern Weltgeſchöpffice harz auch beym Cain und Ubelzu fchen ift. 456. Die {techt-Wetc / welche GDtt ſelber ift / Gat keine Beglerde zum Bören oder zum Verderben : es iſt kein Güncétein in GDtt / daß das Böſe begehrte GOtt nennet fich GDtt nachdem { tecit nachyder Liebe und nicht nach dem Feur-quaal; vielweniger nach der finſtern Wcle. 457, Der Geur - quaal ift Grimmigkeit/ und verſchlingt alles mas in thn komt; und die fins fiere Welt iſt ein eitel grimmig Sunger / und die Liecht-welt iſteine eitel Stebe ; der Menſch hat fie alle drey im Centro .. 458 , Wenn
wider Balth . Tilken .
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458. Wann das Leben angezündet wird / To gue if Natur/ es wird manche Seelein derEſſeng era griffen / das tſt nicht GOttes Fürſaß . 459. Ott wolte nicht / daß dam fallen folte / ſonſt håtte Er ihm keinGebot gegeben ; Er wolte auch nicht des Teuffels Fai : Da aber rein Grimm hat den Lucifer und auch Adam ergriffen / das iſt der Creatur Sduld. 460. Puſte doch der Seelen - Gelft wohl wo er daheim wäre / er tvare fren / wie Optt auch frey iſt ; Er vatte Centrum Naturæ nach dem Weſen aller Weſen / warum fegte er ſeine Imagination in den Grimm ? Hoffart bringer Unmuht ; To giengs dem Teuffel und auch Adam. 461. Der Teuffel wolte Geur - Herz rern / und Adam Here in dieſer Welt : foließ es Gote doch geſchehen , weil ſie bende freyen Willen hatten . 462. Die Seele wird nicht gemacht/ wie ein Töpffer einen Topff machet/ Sie wird gebohren / des Kindes auf der Eltern Seelen Ellen / das wolteder Paßquil gern vertuncflen / daß er nur auß Gottes Fürſas fonte einen boren und guterz Seift wohlen / und dem traurigen Sergen Gots tes Zorn -Widen zur perziveiflung einſchteben . Nein ! 463. Sore Pafquia : laf mtr die alle aus efner Seelen herkommen / ſo haben wir alleſamt zugleich eine Snaden . Tühr offen ; das will ich von F
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3. Böhmeris I. Apologia ,
von dir haben ; oder ich ſage / du ſepeft ein Reger und verfehrer der Schrifft / und wolleft uns Gots tes Barmhertigteit nehmen . 464. Ich ſage in Krafft meiner hohen mir von Gott gegebenen Erkentniß / daß die Gnas den -cühre der armen Seele noch nicht verſperret ift : und ob ſie der Teuffel an ſeiner Retten hats te / und mit ihr fort wolte / loſte noch in Fleiſch und Blut ffect in dieſer Welt / ſo ift the Raht/ fofie des böſen reuet undůmkehrt ; GDit vers låffet ſte nicht. 465. Er hatnur eine einige Seele geſchafs fen / nicht zum Verderben / fondern zum Leben/ zu ſeiner Ehre und Serrligkeit : die fordert Er auch von allen Menſchen 1 und fou der Menſch Rechenſchafft geben , wie er die verwahret haber denn ſte tft ſein edelftes Kleynod. 466. Und nach der Seelen und ihrer Bilds hifiſt er Gottes Kind r’und nach dem Gelft und Seibe dteſer Welt iſt er ein Tiehr worden nach der Sternen und Elementen Qual , wie in mei: nem Buch von dreyfaten Leben gnug außges führet worden : der efer mag daſelbft ſuchen / er wird die Gnadenwalt ein wenig anders / und den Zweck näher finden , als in dieſem Paßquta . 467. Ich mag athier mit ſo langer rede die tieffe Geheimniffe nicht widerholen idie lieders uche Scherf -reden in dteſem paßquia find deß auch nicht wehrt / man ſoll nicht Perlen oor die Såue werffen . Pasquid hat einen hauffen Scherp - Neden gemachei / ſeinen Tand zu ſchmückeni
wider Balth . Tilken.
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comůcken / aber ich achte nicht alles , was nicht fehr nohtifti einer Antwort wehrt. Numero ý .
468. Paßquid führet auch den Spruch Matth . 24. ein / da Chrtftus faget : So es müglich were / möchten die Auſſerwehlten auch perführet werden . Solches tuht er auch zum Schein der Wahl : Ubec nein Fris ! er ges höret nicht darzu ; Wenn einer inChrifto be ſtåndig bleibt/ ſo ifte dem Teuffel und Seger nicht müglich / daß ſie ihn fönnen verführen / und Chrifto aus ſeinen Händen reiffen . Matth.io . 469. Aber wenn ein erleuchteter Chriſt 7.06 er gleich in Gottes { tebe iſt /will icter feyn / und dem Teuffet nach ſeiner Lauten tangen / und ihn zur Herberge einnehmen / da iſt es wohl 1 müglich : War es doch mäglich , daß der erſte Menſch ſowohl der Teuffelfiel / Paßquia tan 1 damit nichts erhalten , Numero VI.
470. Dan faget pafquta ; SDttes Wile
len / warum er einen erwehler und den ans dern verwerffe 7 pou man auffer Chrifto nicht forſchen ; da haftu es / lauffe Hin / forſche nicht 1 weiter : ſondern dencke iminer , wenn du jemand 4fanſieheft / wer weiß / ift er auch erwehlet ? Fii ? er ein Kind Gottes / oder des Teuffels ? F 2 471.
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3. Böhmens I. Apologia ,
471, D du elende Vernunfft / witt du dem Seift, der auch die Tieffe der Gottheit forſet/ wie S. Paulus faget / gebieten ? Der Geift forſchet ſich ſelber und wenn er biß aufs Cen . trum forſchet / fo tennet er GDtt ſeinen Bas ter : denn dte Secle uhrſtåndet auß GOtt dem Vater / auf der eigen Natur. 472. O Bundheit und eigene Vernunfft ! Wer hat uns das Forſchen verboten ? Der Teuf fel verbeut es uns / daß wir nicht mögen ſein Steich erforſchen wir möchten fonft für ihm flichen : Wenn du mir doch auch verbieteft / daß ich nicht dårfte Huften / und 2. Wie hat dich der Dúrcel geblendet : Darff der Sohn ntott ſehen , was der Vater im Hauſe machet / da er doch ſein Werck treiben inuf ? 473. Warum foll ich nicht nach meinem Vaterland fragen / darauf meine Seele in Adam tft gegangen / und aber in CHrifto mies der eingeführet : Ich fage/ es wirdthin ſchon verboten ſeyn / ohne Geift zu forſchen / mas GDtt ift : Dites Geift forſchet fich ſelber; ſonft fan Niemand GDtt forſchen : Fit Gott nicht im Geifte ? Paqutd darffs nicht vers
bieten . Numéro VII. 474. Ferner faget pafquid : Warum fie nicht alle die Gnade in Chrifto fuchen / ſondern thre eigene Gerechtigkeit anfsurichten trachten ! das
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wider Balth . Tilken . in thefielmenRibera
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der keinem Menſchen müglich iſt/ laſſen . 2,475. Pore pafquid ;veriteger dtr der dem / Thue Horfart Geig 2 Meld und Bofheit / anddesVåneSöyntein der Falſchkeitauf dem Begio wird ſie der Gotetojë Tuchen die Luft, dieſer Welt (tegt im wege; Mit einem Deſemi und fehre die Früchtet auf der Welt , ſo werden fte alleMenſchen fuchen . 476. Sucheſtu doch auch nur mit gangem Fleiß , wie dumid Fanft verdammen / du milft auch nur deine eigene Gerechtigkeit aufrichten wider deinen Bruder / den du lieben foliti, al ali dich ſelber : Du ſucheft in vielen Schrifften / daß du ihn mögeft richten ; Xeuch nur in deinen Bufet , Numero VIII.
477. Da meinee pafquia / er hat eine auß gefangen / die maffe ihm Halten ; da det 14. Author hat geſest : GOtt hettevon Lucifers Sal nicht zuvor gewuft / da hat er ihn gewigs i lich ertappet / wie wollen wir ihn nun tume mein . / derſelbe Dre iſt nicht 478. Håre paßqutu auf dem Magiſchen Verſtand außgeführet / Th geſtehe dirs/ was ich geſchriben habe . Aber Höre ! Meinftu 7 e8 ſey nicht wahr ? Derfteheft per du die Principia ? Wetſt du jert / was in der i finſtern Welt geſchicht ? Der finſtern Welt Wils F 3
126 3. Böhmens I. Apologia , Widen iſt im Simmet nicht offenbahr ; Gott fchleppet fich nicht mit des Orimms Widen . 479. Sein Grimm und Zorn hat es wohl gemuft / der Grimm ift eine Urfach des Fals ; Uber in ſeine Liebe geht keine ſolche Imagina cion : es tft kein Fünetein vom Teuffel oder der Finfternig in ſeiner { tebe offenbahr / fons dern eine fautere Ilebe- Begierde : ſo nénnet fich nun Sott elnen SDtt nach der Liebe und Sanffcmuht ; nach demſelben iſt auch die Frag ge beantwortet. 480, Sonſt / wenn man fåget Gott fins Atte reine Wercke von Ewigkeit offenbahr ; To muß man ſagen / Sott ift in allem von Emig . kelt geweſen / und iſt ſelber Hües ; aber er ift in jedem / in der Effen / wie die Qual in jedem ift: bey den Verkehrten biſt du verkehrt / ftehet geſchrieben . 481. i doch der Abgrund und Hölleauch Gottes : In der Boden ift, Houtſche Wiffen fchafft/ und im Himmel Slimliſche / und in dieſer Welt Syderiſche : Nach dem erften Principio tft Gott alle Bosheit von Ewigkeit beruft / aber man heiffets ntctt Gott / Tons dern Gottes Born ; nach ſolcher Meinung iſt des Authors Sinn geweſen , nur für ſich ſelber alſo zu ſchreiben . 482. Er verftund den Sinn wohl/ aber den Pafquta mufte er nicht ; Tonft hatte ers etnfála ttg geſeget : denn wenn man den gangen Gott nachy
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in
nach {tebe und Zorn / nach allen Welten nens net/ſo ſaget man recht/ Gottfind alle ſeine Wers de von Ewigkeit bemuft geweſen . 483. Aber håre Paßquia ! Haftu nicht geſes hen /wie dasCentrum Naturæ war in meinem Buch geſchrieben ? Ronteſtu nicht nach for: I fchen ? gewißlich duwereft auf den Grund toms men : Wetter alhier vom Myfterio Aler Birs ca ſenſchafften / ift tegunder auf dieſesmahl nicht meine Meinung zu melden : {teß de tribus Principiis, du wirſts finden , es gebealhier eine zu lange Rede / ift ohne Noht. 484. Man kan aber nicht ſagen / das Gott die Ellen Tep : ſondern in der eigen Natur Furſtåndet die Efen / und in Gottes Magia urftåndet die Naturi er tft in allem / aber nicht itkin ergreifft ihn / wte vorne gemeldet worden : er beftrt ſich ſelber gleichmte ſich das Liecht befint/ cs woonet im Scur ohne Qual. Numero
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485. Viel Geſchw & ß hat Spaßquid / und gar einen fremden Derftand: ſonderlich davom Author geſchrieben fiehet / Lucifer ſey ein Delht/oder auf Gott geweſen : da wil er ſchlecht blind ſeon/ und nichts verftehen /wie es gemeint fen : er will nicht von Gottes eriger Natur wiffen / er verſtehet mit der Matur nur dte eufs fere Welt 1 er was ſchlecht nicht verftehen / daß ein ewiger Gelft / Als Engel und Seelen der Mens F 4
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Menſchen /aus Gottes etpigen Natur und Wes Ten find herkommen . -486 , Mein paßquid / tuhe doch die Augen auf, und merce/daß ich mit der crigen Natur/ darauf die Engel und Seeien ſind erſt affen niiht das GöttlichePrincipium verftche: fanft f dudan nicht an Feur und Elechit etn Sleidinis rehen duftehejt ja mohl / daß das Fear der Natur ift / und nicht das (feat. Auf dem Liecht fan nickýts geſchaffen werden / allein auß der Befenheit als aus der Sanfftmuhe / Fan . geſchaffenwerden / das iſtSubſtank, 487.Nunkan aber ein lebendiger Geift he nicht aus Weſen gemacht werden / das Leben iſt nicht Weſen / fondern cine Begierde des Mes de ſens. 488. Ein Gelft / als da find Engeln und Seelen / find aus der Magia oder Begterde des Feur- Quals / aus den Geſtalten zur Nas tur / als aus dem Centro außgangen ; denn nichts ift ewig es ren dan aus dem Centro der he erigen Eigenſchafft auegangen . 489. Das Centrum iſt eine Begterde zur Offenbahrung des Ungrunds in Grund I des Nichts in Etwas / das verborgene Myfte rium des ewigeni Odteftchen Weſens zu offen : bahren, 490. Das steckt hat ein ander Centrum : Gott wird im { techt verſtandeni/ das Hero Gots tes tft des Llechts Centrum , und dieMagiſche Begierde tft de Feurs Centrum , und im Seur
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Scur wird die Freyhett / als das Michte offens bahr / auf Creatürlich geredet. 491. GDtttft gegen der Creatur als ein Nichts / und da Erdoc Alles iſtim Feuer wird Seine Majeftåt offenbahr ; Fm Seur iſt die findung des Nichts : GOtt findt ſich von Ewig teit ſelbft in fic : Er iſt nicht der Natur / was den Nahmen GOtt antrifft : die Natur wird in Biden des ewigen Nichts erbohren . 492. Es iſt nur ein einiger Wide / der ft der Ungrund / der ift begehrende des Grunds alß ſeiner ſelbſt Offenbahrung / und in derſels ben Begierde wird die Natur offenbahr : Die Begierde macht die Natur / die treibet fich in der Begierde von einer Seftalt der Begierde zu der andern / eine Geſtalt der Begierde macht die andere biß ans Feur / adda ift das Princi. pium und Leben erbohren... 493. Das Fiat iſt die Mutter / als das Bes gehren oder der Spunger/ wie mans etwa nens nen fonte/ es madit die Begierde zur Subftans nach der Geſtalt Eigenſchaft ; es figuriret den Widen in eine Geſtaltniß / darinnen wir das Centrum des Geiftes verſtehen. 494. So tft nun GOtt ſelber der Ungrund und auch der Grund; Im Geur wird alles ofs fenbahr / beydes die Natur und auch das Stecht der Majeſtät : Im Seur ift die Scheidung gwls fchen Gottes Nahmen und der NaturNaf . men / auch zwiſchen der { tebe-quad und dem nga türlichen Grimmes-quall . 495. Im F 5
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3. Böhmens I. Apologia ,
495. Jm Feur entſtehen zien Principia , als zwo Magien , freene begehrende Widen als des { techts und Feurs . 496. Das Liecht iſt eine Begterde der { tebe Sanfftmuht und Weſenheit / und das wird in der Ewigkeit G Dtt genant, Das < techt ift Mas jeſtät / des Ciechts Begierde ift das andereCen trum , oder das Seene SDttes ; die Weſenheit iff GDites Wiren / iſt der Waffer -qually oder Seift des ewigen Freuben - Lebens. 80 497. Und das Geur machet im Waſſer - quda die Tinctur oder eben / alfo das Dites BBC. fenheit ein Leben iſt ; dieſelbe { techts Weſens Heit ift des Worts oder Bergens Selbligkeit / darin wird das groſſe Myſterium , des Wils lend des Ungrunds / als die Weißhelt GOttes / offenbahr . 498. Und das Feur tft ein ander Princi pium , als das Ciecht : Es hat eine grimmigel Itachlichte / verzehrende / in Machtund Pracht. Aufſteigende Begterde: Es will alles verzehren und in fich verſchlingen ; Es iſt eine Urrach des Geißes ; Seine Bitterfete iſt eine Urfach des Neids / denn fie iſt der Stachel des Todes und Zorns. " 499. Und alhier gehe zurück in die Geftals ten zum Seur / fo mirſtu die fiaftere Bett und den boatſchen Grimm finden ind im Seur Gites Zorn ; welchen das Stecht / als rein Serß in der Stebe-qual gefangen hålt / unddes Seurs- grimm befånittget. 500. Denn
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136 500. Denn das Waſſer des ewigen Lebens auf der Sanfftmuht erbohren / als ODttes Weſenheit / macht auf dem Göttlichen Feur qual cine andre Dual / alß dus aufſteigen der Gottlichen Freuden - reich : Des Geurs - qual muß alſo nur eine Urſach des Lebens und { techts / ſo wohl des Geiftes und der Freuden retch repr . 501. Und al hier ſcheidet fich der Nahme GOttes in die Dreyheit / alß im erſtenCentro zur Natur / alß der ewige Wille des Fiats , der im Feur ein ftrenges eiffriges Weſen iſt / und im ( techt die Urſach der Freuden -reich und des Lebens Seiftes ; der ift Vater aller Weſen / auch ſeines Sohns / alß des andern Centri der Liebes Begterde. 502. Und das ander Centrum der Krafft des { iechtes tft ſein Sohn oder Serge / und macht in Rich und im Vater das ander Princi pium , als die Engliſche Welt / das ift unſer rechtes Vaterland7.das. Syriſtus wieder in ? uns brachte .. 503. Und der vom Geur im Vlecht aufgchens de Gelft / ift die dritte Perſon : Im {techt / in der Liebe und Freuden -qual heiffet er GDtt der A. Geift / verftehet nach des Sohos Cen tro ; undnach des Seurs Centro hetffet Er der Zorn - Geift des Vaters. 504: Inder finftern Welt:ift Er der 980le :: fchen Quaal leben / auß. allen Geftalten zur Natur : Im Stur ift Erdie Slamme des grims F. 6 migen
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3.Böhmens I. Apologia,
migen Zorns GOttes des Vaters / und im Liechtlit Erdie Flamme der groſſen Stehe ODt. tes : Er tft das rechte Leben GDttes 1 und ift auch das Leben aller dreper Principien ader 3. Welten / in jeder Welt nach ihrer Eigenis ſchafft ; und wird allein SDit der $. Gelft ertant und recht genant nach der Liebe / Als nach des Sohns Ottes Eigenſchaft: Fonſt wird Er der Geiſt der Natur aller Weſen genant , 505. Weil wir denn alhier alſo fteff gehen / ſo wollen wir euch etwas mehres weiſen 7 auß rechter Liebe / und nicht auf Begierde cudi cuer Unwifſne ro gang zu verweiſen , denn wir tennen euch bafi alf thr euch ſelber ; und ob wir ſchon über euch eiffern , ſo ſols doch nur herks dich verftanden werden / alß eine Straffe euers aufgeſtiegenen Hoffäcrigen Willens über den Geift CDttes / von welchem ich meine Era tentniß habe. ... 506. Dendtdem Principio des Feurs nach / und Tehet / wie der Tode aufſtehet / und wie er ftirbt Sehet / das Geurtſt eine groſſe Hungrt ge Begierde nach Wefen / und fo es das nicht mag haben / ſo erliſcht es . 507. aahier betrachtet die groffc Begterbe des Baters nach dem Sohn / alß des erſten Principii nach dem andern / mote der Vater ale fo in groffer Begterde retnen Sohn lieber / denn Er iſt ſein Leben / ſonſt wåre des Vaters Les ben ein důrcer perſchmachter Sunger / gleich den
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wider Balth . Tilken .
133 den Teuffeln und der finſtern Welt , denn das Feur brennet nicht ohne Weſen des Waſſer Geiftes,
508. Alhter deněkt / was dem Teuffel wie : derfahren iſt : Als er GDttes Liebe und Sanffia muht verlohr / fo tft er ein dürrer Hunger im Grimm der erpigen Natur blieben ; Alſo gehets auch der Seele des Menſchen / denn ſie uhrſtåns den alle gleich auf der emigen Natur. 509. Nun fehet weiter / was im Centro des Feurs dte Mügligkeit und Weſen iſt : Ihr 11 verſtehet nun / daß des grimmen Feurs - qual muß Weſen haben / und daß der Feurs- qual fich nach Weren fågnet / und ſo das Geur das Wefen oder die Weſenheit des Waffer -quads in sk fid ) frteget / ſo verzehret das Feur dieſelbe Wes ſenheit / Das iſt das Sterben der Weſenheit/denn die Weſenheit geht wieder in die ſtille Ewigketti i auſſer der Natur/ alß ins Nichts. 510. Und Tehet recht / wie doch kein ſterben Es ſey / ſondern das { techt gehet auß demſelben Tod aus der Verzehrligfelt auß / und das { techt iſt
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es de
crft die Krafft des Verſtands und derSinnen ; Alſo ſtehet der Todte aus dem Feur - leben 4 in einer anderen Welt / alß im ewigen Nichts / tn der Freyheit auſſer der Natur / auf. 511. Und ſehet / wie das Ciecht nun im Feuc wohnet ohne Duaal : Es weiß vom Grimm des Feurs nichts / denn es iſt in ſeiner Effen eine { tebe-begierde : Alſo habe ich geſchrieben 7 daß die Gotegeit / alß GOttes Centrum , vom Fal F7
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3. Böhmens I. Apologia,
Fal des grimmigen Teuffels nicht geruft hatte/ aber das erfte Principium wufte es / alß der Vater / nach des Seurs Natur / und nach der Begierde / und nach dem Hunger in der Anftern Welt . 512 .. Alhier bedenckt euch / ihr lieben Mens den und Brüder in Chrifto / was das Leiden und Sterben Chrifti, ſo wohlauch unſer Sters ben fen ? Wie unſere Seele muffe in Chrifti Tod / ins Centrum der Sadden des Zorns Soto tes / ins Principium des Seurs Gottes / eins geführet werden / und durch den Qual der Vera zehrligkeit durchgehen in die andere Welt ; als in die Frenbett / ins Centrum der Itebe GOttes . 513 , Denn Adams Seele hatte ſich außs gewand / und war des { techtes in der Weſenheit erſtorben : darům führete der andere Adam die Seele wieder ins Feur / alß in Gottes Zorn quad / und zündete das Stecht wieder im Tode an : 20da Tchien das { techtwieder in der Sims ſterniß / daſſelbe war dem Tod ein Tod / und dem Zorn / als der Höden eine peſtileng. 514. Die Seele war auß der Freyheit Gots tes außgegangen , in die Natur dieſer Welt/ alß in die Weſenheit dieſer Welt/ adda cheinet nicht das Settliche Stect. 515. So Hatte fte in dieſer Welt Weſen nichts 7 damit ſie hätte den ewigen Seur - quad Finnen anzünden / alß nur iradiſch Wefen / damit gündete die Seele ihren Geur-quaß an ; Also ers ſajten
wider Balth . Tilken .
135 fchter auch nur ein Sonnen- und Sternen Siecht / nach dem Principio dieſer Welti in der Seelen / und verlaſch GDttes ( tecot ; Ste friegte ein Sonnen -Itecht für das ewige Liecht/ und darinnen ipar ſie kein Engel, 516. Sondern waß ihr Centrum oder Urs ftand anlangt / war ſte in der finftern Welt / die war ihr Grund/ und nach dem åuſſeren Liecht in dteſer Welt : So nun der Seto hinfáat / fo ift das Sonnen -liecht zerbrochen / und ftehet die Seele bloß in der finſtern Welt , 517. Darüm führte GOtt Göttliche Wea , ſenheit ins verblichene Bild des Menſchen / und fährete es in den Zorn / alß ins Feur des Vaters Natur/ und zündete die verblichene Wes ſenheit der Bildniß wieder an / daß die Seele wieder könte von Göttlicher Weſenheit effen / und ihr Feur ſånfftigen / darauß dte edele Bilde niß wieder auß dem Tode aufſtehet / in einer ans deren Welt / als in der Frenheit / auſſer der Mas. tur / im { iecht der Majeſtát . 11 518. Wie die Krafft / als das ander Cen trum , auß dem Tode des Feurs des Vaters in einer andern Welt/ alf in ſich ſelber / aufftehet ; alſo auch die edele Bildniß des Menſchen i es tftallesnur ein einiger Eingang ins Göttliche Leben . 519. Und das laffet Euch Myſterium 1. Magnum gefunden ſeyn / durch Gottes Gnas den ; das laſſet cuch des Baums Wurzel offens.
er bahr ftehen , ſeid igr aber ſehend und nichtblinds Nicht
3. Bdhmens I. Apologia , 136 Nicht durch Tand der Hiſtorien / ſondern durch einen angezündeten Seift/ auß Gottes Gnas dey durch ſehen und nicht wähnen obs wahr rey . . 520 Ich bedarff keine gebogene fremde Schrifft zum Beideiß ,ich fans an allen Dins gen beweiſen : Ich habe alle drey Welten ſamt allen Creaturen zum Zeugniß / und bin doch dem unerleuchteten ffum / Ich ſehe / und werde ſelber nicht geſehen . 521. Mein HerzPaßquid / woher wolt ihr denn nun den uhrſtand der Teuffel nehmen ? Fhr molt nicht geſtehen / daß der Teuffel ein groffes Tethl der Gottheit nach des Vaters Nas 1 tur rey / dá Lucifer doch von Chrifto ſelber ein Fürft genant wird : Mun ſo ihr das nicht wolt geftehen / ſo zelget mir eine andere Natur an , darauf der Teuffelſeu geſchaffen worden /alß die Gött.liche . t 522 Ihr müf ja geſtehen / daß die Scuffet find Engel getdeſen ; Nun ſind die EngelKins der Gottes auf Gottes Wefenfte find Creas tuten : Soift ja eine Creatur auß der Natur ; So fie nun etvige Geifter find/ ſo find fie auch auf der ewigen Natur herkommen und die tft Gottes des Vaters im erſten Principio . 523. Denn ihr wifſet ja , daß dieTeuffel des Zoras GDttes und der finftern Welt Eigens chafft haben / und audy Ade Sottloſe Secten der Menſden ; Bovon wolten ſie anders ihre Eis genſchafft haben / als von tyrer Mutter i die fis
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* gebohren hat / Wolt ihr nun alhier nichts vera ver fiehen / fo helff euch Gott. 524. Die Gottloſe Seele fahret ja auß die ſet Welt in die finſtere Welt 1 in die ewige Nas #turkin tlfie Mutter / darauf ſie iſt gegangen und herkvin men / und darinnen fte natürltch ftehet ; 3 Was wolte GOtt fonſt die Seele woden tns Houtſche Feurwerffen / in dte Quaal / wenn ſic nicht auß der Qual herwere. 525. Die Seele der Gottloſen gehet famt den Teuffeln wieder in den Locum , daraus fie im Anfang iyrer Schöpfung find gangen / alf.ins.Centrum zur Natur , und die Gerecha ten gehen durch den Tod des Feurs / verſtehet durch Syrifti { tebe- feur / ins ewige Leben / in i dte Freyheit aufſer der Natur/ins Jecht. 526. 215 ODte die Engel duff / fo bes wegte ſich der Vater nach der ewigen Natur / ſeine Bigterde fafſete die Effen auf ſeinem # Weſen / darin ſtund dieWeifheit aller Wuns der: 2110 find aus der Natur Greaturen worden / nach jeder Effen Eigenſchafft. 527. In der Effen ſind die Engel und M Teuffel / und auch die Seelen ron Ewigkeit geweſen , und in der Weißheit erſehen worden ; aber in die Creatur ſind ſie am Anfang der Bes wegung GOttesdes Vaters gegangen, 3 528. Was hab ich nun dem paßquil getan! das ich geſchrieben habe./ Dte fen widec GDtt geweſen Verſtehet ihr das nicht? Der Teuffel war ein Groß - Gürft des Loci defer Welt/
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Welt erſchaffen in der Bewegung des Vaters is Natur ; er Imaginirte nach ſeiner Mutter / er ſolte ſetne Imagination ins { techt / in die ( tebe und Sanffimuht Gottes reken / ſo wäre er Gottes Kind und ein Enget blieben . 529. Aber er lteß. fich den Grimm zlehen / und rahe zurück in ſeine Mutter / und / Imagi nirte in die Feurs Eigenſchafft / und wolte eta Herz über die Utecht- Welt feyn / ec wolteüber Gott ſeyn / alſo entzündete er auch mit ſeinec Erhebung die Berenhet feines Erohns des Loci ober Drts Heſer Welt / daraus Erde und Stetne ſtnd worden ; welches Sott mit der Bewegung im Fiat hernach Touff. 530. Wilft du das je Zentrch wiſſen mit wenigem , ſomercke: Ais fich das Weſen aller Weſen einmahl hat beweget / ro haben alle Seſtalten mollen Creatürlich fenn ; denn aus dem einigen Widen / der von Emigkeit ift ges weſen / find im Weſen aller Weſen des Wils Lens Geſtaltntffe Herfårgangen / nach jeder Eigenſchaft am ringenden Rad der Natur. 531. Aber Lucifer hatte das Liecht; Hette er nur nicht zurück ins Centrum der Natur gegaffet / er were der ſchönſten Fürſten einer : denn wo groß Seur ift / da -iſt auch groß Liecht.. 532. Gnug von dem ; wir werden den uns ferngnug verſtanden ſeyn aber für die folge eigennütige Geifter haben wir ein veft Schloß und Stegel fürgemacht / unſern Sinn nicht 30
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zu ergreiffen / zurüppigen Wolluft : auch ſole 1 lenwir hierin nichts mehr melden / es bleibt der " {{lten 1 533. Pabqutd beſchuldigt mich viel/ er ragti ich hettegeſchrieben i der Eeuffel en Sott gleich :wenn er das auch mitWahrheit darſtelles teals er ein Engelwar/ſowar er jaGott gleich denn Gott hatteſich durch und in thm Creatůcs tich gemacht : aber als er ein Teuffel ward / To verlohr er das Göttliche Principium , und war Gottes Zorn gleich . 534. Mun geſchach doch der Streit nur in Gottes Zorn : denn mit der erſten Imagination verlohr er die {tebe / unb fonte Gottes Herre nicht mehr erreichen : mas ſolté nun Dit dem falſchen umgekehrten Millen tuhn ? QdCo Itſch Feur /daß er begehrte / gab er ihm für die stebe zu freffen : weil er eines nicht wolte / ſo 1 möchte er das andre haben , waren ſie doch bens de rein , was er wolte / das hatte er .
8535. Daßaber geſagetwird/ Gott habe dem boshafftigen Teuffel nicht können widerftehen das verkehretPubquta / als einer / der nichts von meinen Schrifften verftehet / oder ja aus Lauter Borhett : Hat er nicht geſehen /wte idys mit allen Uinſtånden habe geſchrieben / dag 21 Gottes Hers oder { tebe nicht in Teuffel gieng ? denn er (der Teuffel) wolte felber nicht 7-100 nun der Wide ſelbſt nicht will / da iſt ein ewiger ☺ Tod. 536. Bar doch der Widen Gelft / im Uhrs 1 ftand
146._F. Böhmens I Apologia, ftand aus Gottes Matur / da er fich aber ins Centrum fchitang fich zu verbergen fåtm { techt Gottes / [obiteb Grimmigfelt in Srim migkeit / womit ſolte ihm nun Widerſtand gea tahn werden ? Er wat oun in retner ubtfunds
Michften Mutter. 537. Solte Gottes Utebe ins Sjödifchegeur gchen ? das ifts nicht. Solte dan Gott tn feia nem Grimm wider. thn ſtretten ? Saß er doch porhintm Siniſchen Fear. Dette nicht Grimm mit Grimm geftritten / ſo ſchwebete nicht noch Gottce Born in dem Ort dieſer Welt. 538. Betrachte nur die Erde 1 du wirſts wohlfinden , du blindeWelt ! Mitt allen deinen Sprüchen / die du haft angezogen / wirftu mir in meinem Buch nicht ein Wort zurück Tegen : allen daß du mir eine fremde Naſe aufs ſeßeft / daß mich die Leute nicht ſollen kennen / das ich nichts acte denn ich bin für dir ein gar fremder Mann, 539. Du tanft mir in den Sofen nicht ins Angeſicht fehen / du muſt den pels aufstehen / wilft du den Geift des Myfterii ſchauen : du verſteheft nicht / mas du wider mto freibeft du redeft auch nichts von meinem Begriff 1 das machts / daß du was fremdes fteheft . Du wilft nicht ſehen / daß es des BaumsWurfel tft ; du lieffeft lieber in die noge / wie Lucifer tåht / che du ein Zweigleinanrühreteſt. 540, Du låuffft wieder in dein Centrum gen Babel / und ſexeft eine Academiam Aufl
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141 auft darauß die Meinungen und die groffe Babel gewachſen ſind 7 darauß aller Streit iſt erfolget : da man hat im Worte gezancet / um die Hilfe/ und hatden Rern taſſen legen : Uber bore Friß / zehle noch X. fo wirſt du es ers fahren . 541. ODtt hat und in einer Seele / und in einem geiſtlichen Leib alleſambt zu ſeinen Kina bern erwehlet : GOtt hat Adam nicht zween Geiſter eingeblaſen / ſondern einen einigen / der iſt der Geift adier 3. Principien , aler 3. Wels ten / alß einen Seur- { iecht- und { uft-geift. 542. Adam ſolte mit dem ( techt- geiſt fein Regiment führen i ro wäre der Feur -qual in ſeinem Principio verborgen / und in groffer Freude geftanden ; Er hätte nur in ſich gebrant. 543. Alfo auch der Geiſt dieſer Welt / dec folte auch nur in ſich ſtehen / und in dieſer Welt offenbahr ſeyn / und ſolte die Feuer- und auch die auffere- Meit im { techt gleich als verſchlungen ſtehen/ und nur in ſich ſelber offenbahr / es ſolte ale Begierde ins Liecht geſeßet werden ! To hårfe das { iecht in aller Effens und Begierde geſchtenen / und alles erfüget i alß in einem Widen . 544. 21 aber der Wide deß Centri / alf der feurige Wide / wvelder Seele Heiffet / tns iradiſche Reich eingieng / und nach Bik und Gut imaginirte ; fo empfieng er auch daſſelbe / ro er blteb in ſeiner Muts perlach ſein (techt ter ein finfter det / under Sunger / und mufte ſich
I. Apolog , 3. Böhme 142 ia ns mit dem Geifte dieſer Welt behelffen / alß mit einem Sonnen -Liecht. 545. Darum geſchichts / daß/ wenn offt det Menſch im finſtern gehet / da er ſich entſeget und fürchtet / und hat immer Sorge / etwas greiffe nach thm , das ift der Seelen Furcht , denn ſie tehet ſich auffer'dem Sonnen -liecht in einem finſtern Kercker : Sie fürchtet ſich für GOttes Srimm im Centro , und für den Teuffeln / die in der Finfernt wohnen . 546. Weil dan das Göttliche Liecht in der Seelen ift verloſchen / ſo ftehet des Menſchen Leben und Geift anjeko 7 auſſer der neuen Ges buhrt / in zivey Regithenten ; alß in dem Sees len - Feuer iſt es das Regiment GOttes Zorns und des Grims / alß des Feurs Eigenſchafft ift. 547 un tit dem s Boh und Gut / nach der Sonnen und nach dem Seffirn : Dér dufſere Sternen und Elemens ten-geiſt / ift allewege nach ſeiner Conftel lation , die in ſeiner Gebuhrt ſtund / ſo wohl in ſeiner Empfängnis iſt geftanden : wie dieſelbe zu allen Zeiten mit des Seffirnes Conjunction angeſehen wird mit des GeſtirneImagination ; Hilo lit auch der åuffere Widen -gelft / es ſey dan , daß die Seele das Göttliche techt wieder in der neuen Gebuhrt erreiche / po zwingt die Seele den åufſeren Seift mit des Liechts Krafft! und führet ihn gefangen . 548. Mein Paqutd / cuer tændtet betreugt euch ! Ich weiß nicht mehr als von einem eints gen
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genGeift, nach aller drey Welten Eigenſchafft / der in dem Menſchen iſt : Und wenn das Liecht J verliſcht / To tfts in zwo Eigenſchafften , der Gottes Steifft empfängt / der wird zu Gottes Kind erwehlet. 549. Nun tegts doch am Menſchen / daß er 11 das ſuche und begehre : denn CHriftus fprach / Klopifet an , ſo wird euch aufgetahn ; Suchet/ ſo werdet ihrfinden ; Bittet / ſo werdet ihr neha men : Mein Vater wil den H. Geiſt geben denen / dte thn datum bitten : Item / Es iſt kein Sohn / der den Vater ům ein En bittet / daß thin der Vater einen Scorpion gebe Stem / GDit wil daß allen Menſchen geholffen werde. 550. Wo bleibt dan in dieſen Worten und GOttes Fürſaß zur Vera Verhetſſungen 11 ftockung ? Dder wo ſind die zween Geifter / da GOtt elnen liebet 7 und den andern verſtodt ? Saben wir doch allenur eine einige Seele / und die iſt frey ; Ste mag ihren Widen in GDttes . Liebe oder Zorn ſchöpffen / wo ſie ſich hinein wirfft mit ihrer Begierde/ da iſt ſie. 551 , Ed geſchicht / daß offt ſich eine Seele mit ihrem Willen -getſt hat in Gottes Zorn / in die finftere Welt / in ihrem Grimm / zu allen Teufs feln/ mit thren Sånden , geſchwungen , und geht doch manche in dteſer Zeit wieder herauß / und befehet fich / und GOtt nimt ſie zu gnaden an / er verftoďt fte nicht. 552. Habt ihr nicht das Erempel am ver lohrnen Sohn / der alle ſeine Gerechtigkeit ſets nes
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144 3. Böhmens I. Apologia, mes Vaters Erbe hat mit des Teuffets Såue verzehret und war ein S&ubert moden mi der Vater mit thin tahte / da er meer fam /wi er thm úr feinen Halb fiel und Herrere i un ſagte: das iſt mein lieber Sohn / den ich ver: lohren hatte , er war todt und iit lebendly wordin To wirft du vielleidt auch Tagen GOtt Gabe thn gezogen i fonſt wäre er nicht Foinmen , 563. Die Seele iſt fren i GOtt zeucht eine icde / die ſich gegen ihm wendet'; wenn ffe intln eingehet / ſo wird ſte zur {techt-nelt erwehlet / alſo lange der Wille im Grimm bleibet / in der finffern Welt , mit der dufſeren verdeđt/alſo lans ge mtu G Ott ſeiner nicht / und wird nicht ges Bogen : Wenn er ſich aber gegen GOttes Ana geſicht wendet / und nur ein wentg in GOttes Liebe imaginiret , ſo wird das Göttliche Leben rüge. 554. Verſtehet / das Wort ift Menſch worden / und ſtehet in der Secten / alß ins Vas ters Principio , im Schade: denn es hat mit ſeiner Eingehung in den Zorn / den Spiegel ſeines Bunds/ alß die Jungfrau der Göttlichen Weißheit / der Seeten vorgeſtelt / daß ſie ſich darin foite beſchauen . 555. Die Beifheit ſpricht immer / Kom ; So ſpricht der Teuffel hinter ihr auch / tom ; wo ſte nun hin geheti da wird ſte zum Kinders mdhlet. 556. GOtt låffet feiner Stelen / die Gottes { techt
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Liecht hat / ihr Liecht auß ſeinem Fürfan vers techen / der freye Bile verteſat es der Teuffel ftedt fich der Seelen in Engels Geftalt für / daß fie in Bop und Gut imaginiret; alſo iffet alsdan thre Imagination von B B und Gut : Alſo wtró die Seele blind / und in threr Imagi nation gefangen . 557. Sonſten / Yo Gott einen auß ſeinem Fürsax verſtockte / und fein Liecht aus ſeinem Fürſas ausleſchen ließ / ro wäre das nicht wahri was David fagt in ſeinem 5. Pſalm : Du biſt nicht ein GOtt der das Böſe mia . Wenn ſich der Wide ins Böſe wendt / To låft er ſein Liecht perleſchen 558. Aber nicht auf ſeinem Sürfan / daß er denſelben Menſchen nicht gern haben wolte : oximt erthn doch an / fo er wieder komt ; alſo lange der Menſch in dieſer Spütten lebt 7 ſo hat er Mady GDttes Kind zu werden : Denn der Apoſtel ſagt auch alſo / Er hat uns Macht ges geben oDttes Kinder zu werden , 559. Verſtehet / nicht auf des Fleiſches / als auß der Aufſeren Wele -willen / der gehöret nicht in Gottes Reich / ſondern auß des Seelen gelftes Willen / der in GOtt gebohren wird ; Denn Gottes Fúrfax fft / daß der rechte Gitts liche wide auf der Seelen immer gebohren werde / welches geſchicht / wenn die Seele in Chrifti Menſchwerdung eingehet / anda innen wird ſie wieder zu Gottes Kind gebohren . 560 , Denn das Seelen - feur wird in Chrifti
1963. Böhmens I. Apologia , Tod eingeführet 7 und grünet wieder mit einer neuen undſchönen Blumen auß dem Tode Chris fti7 in derGöttlichen Freyheit / in der Englis fchen Welt auß. 561. Dieſelbe Blume oder geiſtlicher Wide ift Ottes Wille ; und in demſelben Willen geift iſt die Seele ein Engel / denn er beffrt das 2. Principium , als GOttes Majeftat : Er führer der Seelen Göttliche Beſenheit 1 alf den Himmel erfület / ima Chrifti Fleiſch das , mer ein , daß die Seele von Chrifit Fletro effet, und trincee auß dem Waffer der Sanfftmuhtı des cmigenLebens / ſein Slut. Joh. 6 . 562, Darum ſage ich mit Grund / es ift nicht Gottes fürferlicher Wide / daß nur ein eints ger Menſch verlohren werde ; Sondern ſetnes Grimms und Zorns 7 und der finſtern Welt und des Teuffels Wide ift es . 563. Darum iſt der ein falſcher Richter/ imd ein Advocat des Zorns Ottes / der da wil richten und S Det beſchuldigen / und weiß nicht den Unterſcheid / was CDit in Liebe und Zorn fey / er weiß nicht 7 wovon ein båſer und guter Bide uheftåndet / und wid auch Richter ſeyn / er ſchrenet immer 7 GOtt GOtt ! 564. Dle Propheten undApoſtel Haben offe den gangen obte nach {tebe und Zorn / auch wohlnach allen 3 Principien , mit einem Wort genant ; Man muß aber zwtſchen Sortes Liebe willen / und zwiſchen ſeinem Born -willen einen Unterſcheid und rechten Verſtand gebrauchen . 565. Sehen
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wider Balth . Tilken . 147 , 565. Schen wir doch am Menſchen wohl/ dag er Bdres und Gutes will : Er wta immer gern ein Engel feyn / und will auch gern die Soffart in Gets und Macht dieſer Welt haben ; Man muß forſchen / wovon jeder Wide ſeinen Urſtand neme / und nicht immer ſagen / GDtt GOtt / GOtt wil das. 566. Er will nur feines gleichen : Seine Liebe / alß der rechte Nahme Gottes / wtå nur das wir Gott und unſern Sechſten lieben und in ſeiner Begterde und Widen bleiben : Er wil nichtsmehr als daß ſich alle Menſchen zu ihm wenden / und vom Grimm außgehen in die lica. be ; denn die {tebe GOttes und des Neciften tft das ganze Gelen und die spropheten . 567. Dargegen wig ſein Grimm und Zorn ! dereine Wurxe der dufſeren Weltiſt i auchy nur ſeinesgleichen ein Feur- Szolt haben . 568, So nun GOttes Liebe hat dem Mens ſchen den Spiegel ſeiner Weißheit in ſeiner ſelbft Menſchwerdung vorgeſtellet i warum geht er dan im Zorn -Spiegel / und läſt ſich den Teuffel wiegen ? Sendet doch SDtt Prophes ten und { chrer auf ſeinem Fürfar / die der Welt ſetnen Zorn offenbahren und anmelden ; Wars: um folgt der Menſch der Sünden ? 569. Das wäre ein wunderlich Ding : wenn Dir einen ließ ruffen / errolte zu ihm kommen / und wolte thn auch einen Willen perffoden / daß er nicht tönte ! ſo were Dit upgerecht : Die Fleiſches und Zeuffels Cuſt G2 rers
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3. Böhmens. I. Apologia ,
verſtockt die Seele / und helt fte gefangen . 570. Dette GOtt das Böſe oder des Mens ſchen Fal gewollt / To Hette Er Adam den Baum Sutes und res / als die { uft dieſer ! Welt / nicht verboten ; To Erihn aber verboten hat / und hette auch Adam verſtodt/ daß Er nicht hette können Gottes Willen tuhn / wer wäre nun gerecht / GDtt oder Menſch ? 571. Uiß fich dan Paßquil taffet bedünchen / es ren auß GDites Šárſaſ/ daß auf Adam zween ungleiche Söhne gebohren ein Börer und ein Guter / und wtā ziveyerlen Sahmen darauf machen : Höre / mache zweyerley Sees len / ſo gchets an . 572. Da Adam tradiſch ward / fo tard er vom Geiſt dieſer Welt gezogen / und GDttes Zorn war in ihm rege ; So hat die Seele zu gelaffen / daß ihr derTeuffelhatdurchden Geift der aufſeren Welt boren Sahmen in die Sees zur Fortpflangung eingeſchos tiſche Efren ben / welches die Conſtellation des Ses feirns har vermehret / daß ein Bruder -mors der gebohren ward ; War aber das GDites
Sürſar ? 573. Sette Rich Adam nicht iridifch ges macht/ So ware Gottes Grimm in ihm nicht offenbar worden ; Auch ſo hatte die Conſtella. tion über den Sceliſchen Sahmen keine Gewalt gehabt. 574. Denn das Aufſere Reich ſolte nicht den Menſchen in der Inneren Bildniß beften und tegies
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regteren : Es ſolte alß'eine unmadje im Men : fchen feyn / er war Paradteſtſch . 575. Daß aber geſchrteben ſtehet : Der duſ fere Menſch iſt geſchaffen zum natürlichen {es ben , damit wird die Natur / alß ein Regent ober Offenbahrer der Weißgelt ODctes / vers ftanden : Unddan auf den fterblichen Fall wird die Sjeva / alß eine Frau und nidyt Jungfrau dteſer Welt verſtanden , 576. Da es nichtmöchte anders feyn / und Adamın der Proba nicht beſtund / ließ Er ihn cmſchlaffen des ewigen Lebens / und machte ein natürlich Fleiſchlich Weib auß ſeiner Matrice und Ribbe auf ihm . 577. Denn der Seift der dufferen Welt Hatz te Ädam gefangen / und in ſeine Imagination ſeine Weſenheit eingeführet, davon er ein ſols cer nagter / ſtincender7 hartbegreiflicher / kala ter / bitter / Faurer / und hintger Menſch ift / gleich einem Tlehe / und nicht der edlen Bilds nie./ die im Todverblichen iſt , die aus Simlis per Weſenheit geſchaffen iſt . 578. Daß du mir aber ſolches nicht wilft zus faffen / daß in dem Menſchen / verftebe im dritten Principio , fen ein Menſchen Bild y nach der Engliſchen Wett / auß Simliſcher Weſenheit geſtanden im Inneren : ſo ſage ich / daß GDites Seift / der im andern Principio aufgehet / aus . dem erſten / alß aus dem Seelen -feur des Vas ters / im andern / auß dem Liebe- und Liecht Feur / im Sohn / nie ohneWeſen rep geweft ;: G 3 denn
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3. Böhmens, I. Apologia ,
denn eriſt der Führer der Göttlichen Krafft und Weſenheit. 579. If nun GOttes Stecte und Geiſt im Menſchen / als in Adam geopeſen / ſo'ift auch GOttes Weſenheit inne geweſen : denn kein Feur brennet in Gottes Steberes habe dan Gott liite Weſenheit. eine 580. Darum faget Chriftus : Wer nicht tffet das Gletſch des Menſchen Sohns / der har kein Teibi an ihm : Er verſtehet die Leihligkeit ſeiner unmeßlichen erigen Göttlichen Wefens heit 1 im Waffer 8c emigen Lebens / und in der Tinctur der Krafft auf Geur und Liecht ? im Glang der Göttlichen Weifheit /als des Worts Leibe 29 581. It'nun Adam ein gank Gleichnis nach GDtt geiteren Fomuß er niet allein havent tradiſch Weſen zu ſeinem Leibe gehabt : Szette die Seele nur alein tradtiche Qual zu effen ges habt / po hetre vie das Berbot nichtbekommen : tu he hatte auch die Leibligkeltvom 2. Prin cipio, auß Sylñ kiher Weſenheit )dieſelbe wat die rechte Engliſche Bildniß / die im Fiat des Worts geſchaffen ward. 982. Aber das auffire Fiat , nach dem dufs Feren Principio , ſchuif den dufféren Menſchen und Gottder 5. Gelft Buß ſich ſelber ein nach aller drey Principien Dual und Eigena fchafft , der aufrecen Bildnis nach ſeiner åurs . ſerlichen Eigenſchafft / als den Geiſt'Majoris Mundi , der åufferen Welt / und der Engliſchen Gitta
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Göttlichen Welt nach der Liebe des S ergens Gottes / und nach der ewigen Natur / alß nach der Feue - welt / alß nach des Vaters Etgens ſchafft / der rechte Seeliſche / als dasCentrum des gangen Menſchen . 583. In Summa , was iſts / daß man viel Worte macht ? Der Menſch war ein gang Gletchniß nach GDtt nach den dren Welten und ihrer Eigenſchafft / das muß er weder wers ben / oder muß ein Spunger-gelft in der finffern Welt werden . 584. Was er auß fich macht i / das iſt er : Er steht adhier im fer í entweder es wächſt Aufthm ein raut auf GOttes Tiſch / oder ein Kraut in Gottes Grimm : Was für eine Effen er wird im wachſen bringen / deffen Somads nach wird ſie auch einen Mund befommen / Dec es effen wird / entweder die { tebe oder der Zorn , 585. Es iſt um die hohe Wiffenfchafft allein nicht zu tuhn ; fondern um den Schmact / da einer GOttes Brod mirdi das Upit iffet : Es liegt wentg am miffon / fondern alles am tuhn / tuhn muß es ſeyn : Die bore Reben müſſen abgeſchnitten werden / auf daß ein guter Wein wachſe . 586. Wir ſollen einander um der Wifiens fchafft ividen nicht richten und verdammen : Der Baur weiß weniger als der Doctor , aber er geht vielmahl dem Doctor zuvor ins Spimo reich , {affet uns zum Tahn greiffen / daß wie Göttliche Eſſeng in unſer Gewächß erlangen ; G4 { Affec
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3. Böhmens I. Apologia ,
{ affet uns nach der Liebe greiffen / ſo haben wir alles . 587. Meine hohe Wiffenſchafft macht mich nicht ſeelig : denn ich weiß mich nicht ; Ste ift nicht mein / fondern Sottes Seift weiß fich in mir , Et lockt mich darmit zu fich ; Wenn er weichet / ſo weiß ich ntcrs . 1588. Sab ich doch meineWiſſenſchafft nicht von Menſchen / was soll ich denn lange mit Menſchen darum gancken ? Es tan mir fie Niemand weder geben noch nehmen . $ 89. Ich handele Nåretſch / daß ich mit die kämpfe; Kanftu mir doch nichts nehmen / aber € geſchicht om ander { éute miden / die durch deinen Mund meine Erkentniß mißbrauchen / ſonſt wolte ich um deines fluchens und richtens widen nicht einen Finger aufheben. 590. Du ſolft in der Liebe einher gehen / alf cin Chrifti wilſtu Gottes Kind ſeyn ; So urs teihleſt du deinen Bruder um ſeiner Saben wils len insHögiſche Geur ; Wo wilftu hin ? Was weiſſeft du, was ihm wiederfahren iſt / daß er alſo fåuffet ? Was weiſeft du / auf was für einen Ziveig oder Wirbel GOtt thn hat ge pfropifer ? Blitu doch nicht daben geweſen / da er den Geiftſeiner Wiſſenc ſeete. 591. Du fageft vom Teuffel / und es war Freude im Svimmel/ in Ternario Sancto , vor: ab in des Vaters Natur / alß dieſer Sahme ges ſeet ward : Ich wolte das Körnlein / daß mtr. gefeet ward 7 nicht um aller Welt Gut geben :
wider Balth . Tilken . 153 Es tft mir Iteber alß Simmel und Erden/ und du triteſt es mit Füſſen ; Stehe eben zu / was für ein Engel du biſt . 592. Du ſchreibft viel / und wenn du folft mit deiner Schrifft aufs Centrum gehen , ſo wåre Niemand daheim ; Du raffeft viel Eprůs che / die an ihnen ſelber gut find/ zuſammen / daß du fanft eine gefafſete Meinung damit beftatis gen / daran du doch gar keinen Grund meift. 593. Du kanjt die Meinung nicht ins Сen trum und wieder rauß führen Es . iſt kein Getft der Steffe ta dir / ſondern ein zuſammen copu liret Wefen von anderm Mund 7 und dein eige: ner Mund verftehet das nicht. 594. Aber ich ſchreibewas ich ſelber verſtehen und was ich kan aufs Centrum biß in den Uns grund führen . 595. Biffu ein Meiſter / ſo laß dich regen ; Gtb mir Schrifft vom Centro der inneren / und dan auch der Aufſeren Natur / tab fehen / was butanft / bewehre es am Liecht der Natur / und nicht auf fremdem Mund ; Rede auß eigec ner Erkentniß / ſo will ich dir antworten . 396. Caffe dein Schmähen bleiben / und richte es zu / daß es zu GDttes Ehren / und Menſchlichem Hell zu Nuß taug 1 daß es ein Sewache auf Gottes Tiſch Tep : Fond die antworten / daß du dich verwundern und / ſo du es Göttlich metneft hoch erfreuen ſolft/ du ſolſt feinen Teuffel in mirſuchennoch finden . 597 ; Es ift mir ein groffer Ernft uin mein G -5 emig
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3.Böhniens I. Apologia,
ewig Reich in GOtt zu ſuchen : GDit hat mir nicht einen Scorpion für ein En verheiffen : Er wird mir nicht haben den Teuffel gegeben / alß ich ihn alſo hefftigum ſetnen Speiligen Geiſt gea beten habe. 598. Der Teuffel feget nicht der Menſchen ein geiftliches hoch - triumphirendes Ritter - Krång in Ternario tein /fo man wieder ihn ftreitet, in Sancto auf : Er hat keines / als dieſem Seift géſiyehen ift / den du etnen Teuffer nenneft / das von ſeine Erkentniß her fam . 599. Nicht ſchreib id mirs zum Ruhm / wekber in G Det tft : Sondern den Menſchen zur Lehre/ was ſie von G.Dtt gewarten mögen / To fie aber an den Reigen des ernſtlichen Kampf fenswollen ; wo nicht die äuſſerliche Woluft im ſanfften wohltuen des Fleiſches fürgehet. Numero X Goo . Pasqulu Hat faſt fleiſchliche Augen / in dem ich geſchrteben hatte : der Menſch Adam Habe vor ſeiner erſten Imagination , für dem Weibe / einen Krafft -leib gehabt/ und er habe keine ſolche Glieder zur Fortpflangung gehabt: Erwill fchlecht nur einen tridenen Menſchen haben . 601. Verſtehts dan Paßqutü nicht daß das Reich GOttes in Krafft ſteher i und die Bilds niß Gottes auß Himitſcher Beſenheit fen ge* ſchaffen worden . Und daß das ſchöne Engliſte Bilo
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wider Balth . Tilken . 155 Bild über das euffere { eben ſey Derz geweſen ? daß der Menſch nicht ſolch grob Ttehriſch Fleiſch habe gehabt / biß die Bildniß maro in den Tod geſchloſſen ? wte Gott ſagte ; welches { ages du davon tfeſt / Tolſt du des Codes fters ben . 602. Er verftundt nicht das Suffere : Et farb nicht am Suffern ( eben / ſondern das edle Bild aus Gottes Krafft : Der Geift Gottes wich von ihm : 2150 war das Bild aus GOttes Weſen im Richte / als im ewigen Tode / ohne Qual. 603. SetteAdam nicht nach der frdigkeit ima giniret iſo were eva nicht aus ihm gemachet worden ; ſondern er hette wohl tönnen ſelber auf Magiſche Art gebähren / er hatte die Ma tricem und auch den Limbum , er war Mann und Web vor ſeiner Eva / eine reine züchtige månliche Fungfrau GOttesa 604. Dacum mufte der andere Adam wie's der von einer Jungfrau ohne Zutuhn eines Mannes gebohren werden und dem erſten Bild gleich werden, in dem das Göttliche Stecyt das Regiment führte. 605. Dbs unſernAugen gleich niche ift zu Chrifti Zetten offenbahr geweſen 7, wir hatten nicht himliſche Augen ; ſowar er doch das { techt der Welt / wie er ſelber ſagte : Ein folcher war Adam auch für ſeinem Schlaf7 für der Ima gination ins tradiſche Reich . Ich verſtehe in meinem Buch nicht einen Krafft-leth nach der & uſTeren G6
156 3. Böhmens I: Apologia , åufſeren Welt : ſondern nach der Bildnt / wie . wohl der åufſere gar vtel anders war .. 606. Mein Papquta / meinet ihr / daß am Jüngſten Tageein ander Menſch wird aufftes hen / als Adam vor dem Fall war ?.Gottes Fürs ſax inuß beſtehen , das erſte Bild muß wieder fommen / und eben in ſolcher Geſtalt / als es Gott zum ewigenLebenſchuff. 607. Dder fönt thr im Liecht: der Natur nichts davon verſtehen , wie ſich die arme Seele ſchåmit der Viehiſchen Gebuhrts -glieder/ und dec Vichiſchen Schmångerung 2. fühlt thr nichts in euch ? 608 , Saget / wo wir ſind Dichiſch geſchafs fenworden in 20am/ipo de Sdamn herkomt / das ſich die Seele får des Leibes Ungeſtalt und threr Fortpflanßung ſwimet ? 609, Sahet thr nicht wie das dtere Glies der an Adam und Seoa Offenbahr worden nach der Sünde / wie fte ſich ſchåmeten / daß fie nach dem äuſſeren Menſchen waren : Tlehre worden ? Ste ſaben das nicht , was das äuſſere Fiat: hatte in Adams Schlaf gemacht i big die tradiſihe Qual aufwachte ; da ſchämte fich die Seele / daß aus einem Engel war eta Tiehr wordeni 610. Will das tradiſche Reich verborgen ftund / loerkante es die Seele nicht: Als es aber in die Seele einzog / ſorgteng reuen und ſchrees ken an färm Abgrund: denn die Seelerahe ihre Wurfel / welches der auffere { eib und Seift nicht verſtund, 611 , Doer
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wider Balth. Tilken. 157 Oder meinet thr/Adam (en zur Steros 611. Itgkeit geſchaffen worden ? Oncin ! zum ewigen Leben ins Paradetß/ mit Paradieſiſcher Qual / und mit einem { etbe/ der ins Paradteß tochte / der dem Paradieß ähnlich war . Stevon nicht mehr : Im Buch von der Menſchwerdung Chriftt / undim Buch vom Dreyfachen Leben / item in den 3. Principien , tits außgeführet / ließ es daſelbit.
Numero XI. 612. Wegen des lekten Worts im Budy da geſchrteben ſtehet / es håtte gleich Petrus oder Paulus anders geſchrieben / und daß ich acreret hatte : Moſes ſey nicht bey der Schips fung geweſen , ſondern habe die Schöpfung aus ſetner Vorfahren Mund geſchrieben ;macht ſich Paßquidunnük / und pochet gewaltig mitſtúra men auf Kabel / er will thn ſchlecht todt und in der Såden haben , 6136 Hydre Paßquid / daß vor Petro und Paulo gelaget wird / es håtte gletc Petrus oder Paulus anders geſchrieben / ift im Sprtch wort geredet. Et ftehet nicht / es hat Petrus und Paulus anders geſchrieben ; ſondern die ſchreyer zu Babet dteſchreyen / ſo hat Paulus geſchrteben / ſo Petrus / ſo ein ander /und ziehens auf ihren Tand : denen entgegen ſeketch / es het te gleich Petrus oder Paulus anders geſchries ben : man ſolte aufs Herre Fehen / auf Gottes G7 Snade
158 J. Böhmens I. Apologia , Gnade und ſeine Verheiffung / und ihrem Tand nicht anhangen . 614. Es tft nicht meine Meinung / die hohe Upoftei zu ftraffen , ſondern die Stimpel-maha ler / wie du biſt / die die Schrifft mit den Spaa ren Herzu reiffen / und laffen dte ( tebe Dttes die nichtdas Böſe will/ auffen : Du verkehrett mir den Sinn / darum biftu ein falſcher böſer Wehler . 615. Anlagend den Moſen / da ſage tch : Es frecket noch viel im Myfterio in Mofis Schrifften ; Ich habe nicht geſagt / daß er uns recht habe geſchrieben , es iſt kurş Summariſch geſchrieben / und es dürffte einer erleuchteten € Erklärung . 616. Denn ein Philofophus rufet nicht / er habe dan das Centrum eines Dinges ; Auf ſolche Meinung habe ich von Moſe geſchrtes ben/ daß eine geiftreiche Erklärung noht were: Was habe ich pafquid damit getahn ? Erſucht Urſach woerkan : Er muß ein rechter Záncker ſeon /welt er alles auffwirelt und umdrehet : Nur auf eine Academie mtt thin / daß er Urs fach Frieger zu ganden : Vielleicht käme irgend einer / derthm die Naſe wtfchte, der auch Hörs ner hette. 617. Er darff mit mir nicht zanden : 3 habe für mich geſchrieben / und nicht får die Gnadenwehler / viel weniger für die neue Bas bel/ dte im Pabqutd grünet ; Ste recter ſchon die Sorner aus / ſte wird bald geboren wera den ; 1
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1594 den ; fiefteckt nur noch in der Matrice ; Es ift immer Zeit / daß man ſich zum Pathen -geld . ſchicke. 618 : Sette der Pfiquidant mein Buch nicht wollen leſen / Hette ers nur mit dem erſten Blad weggeworffen ; was dürffte er ſo stel bo fes darin ſuchen ? Er hat eigendlich ein biß Ges müht voll Grims / daß er ſich herfür tuht , da es doch nicht ſeiner Vocation iſt ; wan er nur dtereit ſeinen Mammon hätte in acyt ges nommen / oderhette fich um ſeine Seele befums mert / ehe er andere Leute verdammte i oder ſo hin richtete : Adein die Soffart hat ihn auffs Sffel geſeßt zu reiten über einen Schmatten. 619. Aber es geſchicht offt / daß ein Kleiner einen Groffen ſchlåget ; er verlaffe ſich nurnicht zuviel auff Kunft /fte låſt manchen zum Spott werden : Wer GOtt vertraut/hat wol gebaut / ob mich die Welt gleich haffet / ich trau auif GDit/ er mia mich nichtverlaffen : Saben ſie den Saußvater Beelzebub gehelffen / was werden ſie ſeinen Hausgenoffen tuhn ſpricht Chriftus : Wenn ſie euch verfolgen um meines Nahmens willen / ſo freuet euch alsdan / euer Lohn iſt groß im Himmelreich . 620. Man ſprtcit : Feindes Mund redet nimmer gut ; es iſt nichts ſo böß / man mache es dan böſer ; mein Buch iſt nicht böß / es tuht Niemand nichts /allein du machſt es böß / du deuteft daſſelbe auff einen beren Sinn / und meta Sinn war recht gut/ als ich machte. 621, DW
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3. Böhmens I. Apologia , 621. Duſageft : În mir ſey ein båſer Geift! in dtr / fo machteſtu aus måre ein guter Seift boß gutes / und verkehreteſt nicht alles. 622 , Gottes Getft ſuchet nur gutes ; Et zandet mit Niemand / er lieber die Menſchen / und wo er in einem Menſchen iſt/ ſo treibter thn zur Liebe und Demuht gegen ſeinem Nechften ; Erlehrt und unterwetſet ſanfftmühtig / er rekt nicht Hörner auff / er komt auch nicht mit Dons ner und Buix / wie der Zorn tns Vaters Na: tur auff dein Berge-Sinai , und beym Elia , ſondern mit einem ſtiden ſanfften Sauſen / wte am Pfingft -tage. 623. GOtt hat uns in Chrifto wieder in der {tebe gebohren ; Nicht in ſeiner Feurs Ets genſchafft / daß wir einander mit züchtigen und Iteblichen Geberden in einem freundlichen Wils len ſollen zuvor kommen / und uns untereinana der hersich vermahnen / als Brüder. 624. Wir ſollen den Schwachen und Ers renden auffhelffen / und freundlich auff den Weg welſen ; Nicht vom ſchmalen Steege vollend ins Waſſer / oder in Gottes Zorn ins Hautſche: Feur werffen / wie Pasquid tuht / da er ſaget: Das Houtſche Feur ift dein . 625. Chriftus faget / Wer zu ſeinem Brus ber raget : Du Nara / der ift des Soutfiten Seurs ſchuldig : Oder Racha,der ift des Rahts ſchuldig : Was wird der wohl wehrt oder ſchuls dig ſeyn / der ſeinen Bruder einen Teuffelheiſs ref /und ihn zum Bodiſchen Seur richtet ? D Menſch !
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Menſch ! bedencke dich , tchr åm von ſolchem unbekanten Wege. 626. Wir haben doch allhter in dieſem Sumnertahl/ auf unſer spilgramsStraffe vors hin gar einen ſehr ſchmalen Steeg in Gottes Rech : was wollen wir erft einander hinunter ſtoſſen ? Gehet einer trre / ſo welſe thm derana der den Weg ; Caft uns mit einander Handeln 1 Als Brüder, 627. Wir ſind alle blind gebohren / ſo ung aber nun das Sehen aus Snaden vergonnet wird/ warůmgonnet denn ein Bruder dem ans dern die Augen nicht ? Ein jeder ſtehet / wie es thm GOtt vergönnet / wie ihm das ſehen gegen ben wird ; waruin will ein Bruder den andern ům des Widen anfeinden / darum er nicht weiß / was ihm der Herz gegeben hat : 628. Ach wie elend tit doch unſere Zeit / wie ſtedet uns der Teuffel mit Stricken und Nigen nach / daßein Bruder den andern ſihins det i ſchmehet / verachtet und tódtet / auff daß er uns in Gottes Zorn fange ; wie gonnet er uns doch der hohen Ehrenicht /die er hatte /iind aber aus Hoffart verlohr. 629. dieben Brüder ! Sütet euch vor der Soffart / ſonderttiy die aus der viel Wiffene gebohren wird : Sie iſt die Vernunft-Hoffart/ und ift des Menſchen årgfter Feind ; Ste hat nte nichts anders angerichtet als Krieg und Verachtung. 6304 Sprach faget : Je höher du biſt / je des
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3. Böhmens I. Apologia,
demühtiger erzetge dich / Hoffart komt vor dem Sall : Unſer Vernunft-wiffen iſt eine Nårrin / ſo niche GOttes Geiſt in uns das Wiſſen ans gündet: Und wenn ich alle Schrifften außwendig wüſte / und hette Aber den Geift des Verftands nicht / was wäre mein Wiffen anders / alß ein. Tand ? 631. Das if nicht Göttliche Wiene / daß einer eine Meinung mit viel zuſammen gerega ten Sprüchen beſtåtiget : denn ein jeder Spruch hat an ſeinem inneftehenden Drth feinen Vera ſtand / nach derſelbigen Materien : offt bedeus tet er viel ein anders 7 alt er von einem andern zu ſetner Meinung angezogen wird. 632. Das rechte Wiſſen ſtehet in dem / da einer will richten / fo rod ſein Wiffen in ihm auß GOttes Getit beſtätiget ſeyn , es muß vom Centro Ausgehen / und nicht auß fremden Mund. 633. Odermeineft du daß GOttes Geift has be aufgehåret zu reden / oder daß er geſtorben ſen ? Dan der Seift / ſo er in SDttes Sehen ſchwebet / nicht mehr darff fagen fo ſprichtder SERX ? 634. Der Gelft zeiget thme / was er ſprechen follt ; dein er hüte ſich vor der Einmiſchung des Geiſtes dieſer Belt / und får der Imagination des Teuffels / daß der rechte Menſchliche Wils len - geift / der auf dem Seelen - feur im Stecht außgehet / in ſeinem Flug nicht inficiret werde. 635. DA .
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763 635. Daiſt keine beſſere Argenen oder Wis derſtand / als die Begierde der Liebe und die Des muht, alſolange er in der Liebe und Demuht / im Sehen der Göttlichen Krafft fålret und richtet / fo. tft fein Wort GOttes Wort denn c$ tt von Gottes Getft approbiret, er fahret auf den Fittigen des Windes im reinen Menſchlichen Wtuen -geiſt / wie David faget : Der HERR fåhret auf den Fittigen des Windes , 636. Thr findet bey keinem Propheten oder Apoſtel / daß einer hätte aus andern Mund geredet 1. ſondern auß ſeiner Gabe ; BiBa weilen hatder Geiſt einen Spruch eingeführet/ und andere Schrifften damit erflåret ; Aber die Haupt- ſumma iſt auß ſeinem eigenen Geiſt und Munde dargeſtellet worden . 12.6 second denn berhofen / daß 037 WAT tt .. wir nicht auf den Saben unſere Seiffes reden dürffen / ſondeřn wir ſollen allein mit fremdem Mund auf unſerm Gelſt reden / wie es pafiquid haben vid ? 638. Wer hat ein Gefen gemacht, das man dem Setit rou feine Sprache benehmen / und in andere Geſtalt verwandeln / alß eben der Antio Chrift/ der sich zum Serin über GOttes Geift hat gerepet und Hat der heiligen Kinder Mund in ſeine Farbe und Widen verwandelt ? 639. Saben uns doch die hoheApoffet ſolches nicht geboten / ſondern ſte ſagten : Spalt im ges dächtniß JSſum CHriſtum / der für uns ges ftorben und auferſtanden iſt / und biefſen uns den
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3. Böhmens I. Apologia,
den lehren und predigen : Sie haben Niemand feinen Getft geſperret i und ſeine Zunge Hetfien ganx in thre Worte verwandeln : Saben fie doch alle mtt einander ein jeder auß feiner Zuns gen gecedct / und doch auß einem Getft/ derwar Chriftt. 640. Wir haben noch heute eben denſelben Geift / ſo wir aber auß ihm gebohren ſind : darf er denn jego nicht reden , was zu dieſer Zeit nohtwendig ift ? Wer iſt Urſach daran / daß das Centrum der 5. Dreneinigkeit fich offens bahret ? Eben der Menſchen ſuchen , Ihr be gehren , 641. Man ſtreitet jekt am Chrifti Perfon : temt åm die Wahl Gottes / und man richtet Darum Krieg und Schmåhen an / das will ODttes Stebe nicht mehr haben / und offens bahret fich che ſelber / daß doch der Menſch full ſehen /was er tuht/ und rom Streit um Gottes Widen außgehen , in ein recht Apoftoliſch les ben / und nicht inehr um die Wißne zancken ; wie bisher eine lange Zeit in Babel ges ſchehen iſt. 642. Daß aber nun alſo ein einfältiger Mund ſolche groffe Dinge reden muß / und nicht eben ein hochgelehrter / da' fragt ODtt darumiwarum ers tuht ?Wenn jeßt ein Qtrs te wie David war / ein König würde auß Sots tes geheiß / die Welt glaubte das auch nicht / biß er in Röntglichen Ehren Farfe. 643. Kam doch CHriftus tn ntedriger Se: ftaler
wider Balth . Tilken . 165 fialt / auch waren ſeine Apoſtel nur geringe {eute ; Soldes Fan GOtt noch tuhn / Auf daß Er die eigene Vernunfft dieſer Welt zu nichte mache : Ich ſage euch / wir reden / was wir wiſſen / und zeugen , das wir -ſehen. 644. Es wächſt eine Eilte in Menſchlicher Effen / die wird in eigener Zungen die groſs ſen Tahten und Wunder GOttes reden / daß es über den Kreyß der Erden ſchalten wird; Sadeluja .
Ende der Erſten Apologia , wideo Balth . Tilken .
CHEST
kamimai
NS
SUM
FERE