Jakob Böhme - Geistreiche Bücher, 1674

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1754

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1



JACOBI Böhment

TEV TONICI PHILOSOPHI,

Geiſtreiche Bücher/ In fich haltend

DEN

Weg zuChrifto Beftchende Vorwahrer Buffe 2. Von wahrer Gelaſſenhete. 3. Vonderneuen Wiedergeburt . 4. Vom überſinnlichen Leben . 5.De Pænitentia . 6. Von der vermiſchten Welt und ihrer Boßhrit; Daben ift angehänger eine Erklärung erlicher unbe fandren Wśrter in deß Autoris Schrifftenj Nach der Copen gebrudt

numpadam Bey HENRICO BETXIO , M.DC.LXXI

.


Marc. 1. V. 15 .

Die Zeit iſt erfüllet / und das Reich

Gottes ift

herbey fommen /

thut Buſſe / und glaubet dem Evangclio.


Neo

An alle Rechtſchaffene wahre Chriſten . Swerden allhierdieſes geiſtreichen hocherleuchreten Mannes Schrift ten herauß gegeben , damit die ver Gblendete Ehriſtenheit ſpüre /daß ber Gorrfein Anſehen der Perſon , ſondern wer für Gott rechtthut ( der ift boy Gott angenehm | nnd daß Gott vor aller Menſwen Thür ſtehes and antropffer nach der Offenbarına S. Joh . CAP.3:1.20. Sihelich ſtehe fürder Thür /und Hopffe an / fo jemand meineStimme hören toird/und die Thürauffthun /zudem werde ich eingehen / und das Abendmahl mit ihm Haftent unda mitmir ; Wer nach QortVerlangen trågti dem offenbäret fich Gott . Daß, aber heutiges Jages fich die meiſten Menſchenfinder von den zeitlichen Gürern and Wolltiften dieſer vergång lichen Welt, durch den Teuffels lift / ſo ſehr vero blenden und einnehmen laſſen 1 daher eine vero blendete Ehriffenheitentſtehet fft/ dietoeil ſie wie die Kinder Tratímehr nach den Fleifüh. Topffen Egypti verlangen/ und in den Trübfalen Chrift die verheinene Schåne deß ewigen gelobren Can . des nicht haben wollen . Dieweit fie alſo kein Ver lani .


An alle rechtfchaffene 4 langennach Gott tragen /ſo können fie auch nim . mermehr dazu gelangen i ſondern ſchnurſtracts wider Gottes Gebottmeynen / es werde von fich felbft tommen / da doch der Serr Chriſtus auß . drüdlich ſagt : Ringet darnach /daß ihr durch die enge Pforte eingehet / dann der Weg iſt ſchmal) der zum Leben führet /uns wenig ſind thr / die ihn finden . Und der Weg ift breit , der zur Berdammniß führet/ und viel ſind ihr/ die drauff wandeln .

Wann die Menſchenfinder

fo fehr traditeten nach den ewigen Gütern / als fie den Gebotten deß Herrn Chriſti zu wider , da erſpricht: Trachtet amerften nach dem Reich Gottes /und nach ſeiner Gerechtigkeit / ſowird euch das ander alles zufallen /nach den zeitlichen lauffen , ſo wirden ſie auch von Gott erleuchteti bekehret/ und zu der Warbeit gebracht werden . Dieweil alles nun ſoverfehrt daher gehet /ſo erfola get auch ein verkehrt Chriftenthumb /daß ſo wir unſer heutig Ehriftenthumb mit dem vorigen im Neuen Teftament und der erſten Kirchenverglei . den / ¢8 wie Tag und Nadt gegen einander ſcheinet; Ja, wir leben untereinander árger als Türden und Heyden / die doch von Gott nichts fic ihrer Vernunfft: wer auch mit ihnen umbgan . gen / muß geſtehen /daß fie der Natur Rechtbeffer in acht nehmen und ein Moraliſcher Leben führen als wir , die wir Gottes Wort fo lauter und flar por uns haben , als es Chrifus auß dem Schoof feines


wahre Chriften . ſeines Simmliſchen Patters Offenbaret ; aber lender ! niemand thut darnach ia begehrt nicht einmal darnach zu thun , ſondern gehen mehren theils auß Gewohnheit zit der Kirchen /und füh . ren nur ein eufſerlich Heuchel. Chriſtenthumb/ der Mund redet , und das Herz dendetwas an . ders/dahero folget auch ſo ein vertehrt Lebenſund Gottes Straffen dringen mit gewalt herein . Es ſind zwar noch etliche hin und wieder i die den Schaden Joſephs zu Herşen nehmen / und ben Sott heimlich darüber ſeuffren / aber deren find gar wenig,dürffen ſich darzii faſt nichtoffentlich berfür thun / ſo müſſen ſie bald verkerert werden . Dann gleich wie der Teuffel die jenigen am mei ften anfeindet/durch denen ihm ſein Reich zubro. chen wird / alſo ftürmet'er/ durch ſeine Werckzeu . gelauff die am meiſten zu / die das falſche Chri. ftenthumb auffdecken . Es find in dieſem Seculo

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vietherrlicheBücher an den Tageslichtkommen , nur etticher zugedencken / ſo iſt das wahre Chris ſtenthumb Sel. Serrn Johann Arnds; Der Selbſt- Betrug Jeremiæ Dyke; Die Tägliche Wallfahre eines wahren Chriſten Scudderi ; Die Ubung der Sottſeligkeit. Vnd zwar noch su unſerer Zeit merrn D. Mülleri von Roſtock geiftreiche Bücher : wie ſehr aber der Teuffel wider den Set. Serrn Arndíſo wolben ſeinen lebo jeiten als auch nach ſeinem Todte gerafet/ das zeugen ſeine Apologien und deren Schrifften / ſo ihn defendirr : was auch wolgemeldtem Herrn D.Müller vor übeleNachreden undMißdcixun gent 2. iij


An alle rechtſchaffenc gen , durch dergleidien Werdzeug / bengemeffend

Kindet ſich hinten an ſeinen Erquick -Stunden. Bid anderer / Kúrre halber / zugeſchweigen. If ettoa ein treuer Prediger an cinem Drt , der you dem Geift Gottes erleuchtet / und den rechten Kern deß Evangelii vorbringer / fo find ihm die andern alſobald zuwider/wo nicht offentlich /doch . heimlich 7 tonnen fie ihm nichts übels beybrin . gen , ſo verkehren ſie ihm doch ſeine Reden , legen ihm ſeine Wort anders außlaſs er ſie wil verftan . den haben/und ift deß Verachtens fein Ende i da dodh teine Blum auff dem Felde die ander ver achtet / obgleich eine ſchöner als die ander / mel. ches alles der Teuffel durch ſeine Werkzeugever. richtet i damit die Chriſtenheit irre gemacht. Dieweil auch wenig ſeyn / die ber Gott von Her. yen nach der Warheitſenffgen , ſondern jederman was neues /wieer es gern höret/ haben wil, To tål ſet Gott dem Teuffel Gewalt í daß uns fügen für Parheit werden . Mit demnach kein Wun. der i daß nicht allein unſers Autoris Schrifften / fondern auch ſeine Perfon von etlichen ungeift . lich.Gelchrten / noch bevy feinen Lebzeiten ange. fochten worden . Wie herzlich aber er ſich ſelbſten defendigt, nicht allein in Schrifften , ſondern auch Perſönlich vor Ihro Churfürftl. Durchl. Hi Sachſeni Dochſel, Gedächtniß , in benſeyn 3.DD.Meiſneri, Balduini, Gerhardi und an. deret7 alfo daß/ als ſeine Adverſarii angehalten, ſeine Schrifften zu widerlegen und zu perdam. men / fie geantwortet : Sie wolten die gange Welt


wahre Chriften. Wdt nichtnehmen / und den Mann verdam , men helffen /Er ſey ein Man mit wunderlichen hohen Geiftes- Gaben /uc. welches alles in ſeiner Lebens- Beſchreibung auſführlich zu leſen ſenn wird/ die nebenft allen ſeinen andern Schrifften nach und nach i ro Gott Leben und Geſundheit verleiherrin Druct tommen ſoll: Bitten auch iſo jemand noch etwas von ſeinen Schrifften in MS.

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båtteldas noch nie in Druct kommen wåre / wte dann etliche ſeiner Tractaten manglen / ſolches gegeneine gebührliche diſcretion,derEhriftenheit fum beſten /mitzutheilen / undes nur in Frand . furt am Mann in Jacob Gottfried Seylers Be. hauſungijum kleinen Mohren / in der Buch.Gas

f.

daſelbſt wohnhafft, abzugeben , von demè es uns wol jutommenwird. Nach deſſen feligem 46. rahied von dieſer elenden Welt iſtes mit deß Sel. Manns Schrifften gangen / wie der Herr Chri. ftus ſpridt: Es gilt ein Prophet nirgend woer niga /als itt ſeinem Vatterland. Denn außge. nommen etliche wenige fromme Warheit-lieben de Chriffen in Teutſchland , die feine Sdhrifften

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heimlich abgeſchrieben / undunter fidj gebrauchti haben die Seicht-Gelehrte und deß Geiftes Bn . wiſſende fie nur verachtet / getadeft/ und den Leu . ten zu wider gemacht hingegen aber frembde Na tiones ſolcheviel höher geachtet / zu ihrem Nuken angewendet / in ihreSprach verdolmetſchen laf

in fen/und in EngliſcheriHolländiſchertheils auch FrangoArcher Sprach / zum Drud befördert. Dannenheroendlich nicht zu zivciffeln der tendt iiij


Anallerechefchaffenewahre Chriften . se Teutfel werde annoch durch ſeinen Anhang das beſte thun / und dieſe herzliche Schrifften zu beztleinern ſuchen /ſo vielihme miglich ſeyn wird: Mein die Warheit beſteher/ und läft fich vonkei. nen fügen unterdrucken. Dahero hingegen auch pieder zu hoffen i es werde noch mancher rechto fchaffenerwahrer Chrift,der infovieterien Zwić. ( palten und Secten /nach der Warheit Verlan gen trägt/ in dieſen Schrifften wol finden / web Geiftes fierenn /und ſich derruchloſen Weltfinder Gefpottnichts irren laſſen : Dann Gott hát aứe . Beit noch ſeine 7000.im Verborgen / die wir nicht tennen . Sorolten wir auch billich nach der Leh. u Sance Pauliſ Ades prüfen / und das Gute behalten . Weme aber dieſe Schrifften gar . nicht gefallen /und den Geiſt nichtergründen tan/ der laſe ſie doch ungetadelt / und gedencke / daß wir nicht follen richten /was wir nicht verſtehen , Wir wiffen auch garwol/ daß noch kein Buch das Tagelichigeſehenydas jederman gefallen håt. ter ſo werden demnach dieſe Schrifften nicht die erften ſeyn. Daßwir fie auffs neue wieder herauß geben /geſchicher denliebhabern der Warheit zum beſten :dan gleich wieGott wil/daß auf Menſchen geholffenwerde alſoauch die jenigen /die mit ihm eines Geiftes ſeyn /wünſchen von Bergen /daßadle Menſchen mochten zum Ertåndtniß der Warheit : gelangen / und ſich unter einander brüderlich lie . ben/ damit Gorres Reich erbauet underweiterij deß Satans Reich aber zerſtöret werde. Em . pfehlen uns fåmptlich der gnädigenSüteGottes . Gegeben in Amſterdam den 7. May 167.4 . I. G. L.

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Vorede Anden Gott -liebenden Leſer.

DTT-liebender Lefer .Wirftdudiß Büchlein recht brauchen 1 und dir laſſen ein Eruft ſeyn / du wirſt ſeinen Nußen wol erfahren . ' Ich wil dich aber ges

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warnet haben, iſt dirs nicht ein Ernſt / fo laß die theure Namen Gottes / in denen diehochſte Heiligkeit damit genant / gerüget/ und indch . / / daß ſiedirnicht den tigbegehret wird fehen

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Zorn Gottes in deiner Seeleentzünden.Dann man foll den heiligen Namen Goftes nicht mißbrauchen · Diefes Büchlein gehöret als tein denen / die da gerne wolten Buſſe thun , und in Begierde zum Anfang fern / ſie werden es beyderſeits erfahren /was darinnen fürWors

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te ſind, und worauß ſie geboren .

Hiermit

derewigen Güte und Barmherbigkeit Gottes empfohlen.

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Wonwahra Duſte. 19029899

Vonwahrer Buffe/ Wie ſich der Menſch im Willen und Gemühs 3. te in ſich ſelber erwecken müſier and was ſeine Betrachtung und ernſter Vorfaş Peyn rollen wann er mil fråfftige Buſſe wircken / und mit was für einem Gemühte er rolle für Gott trete ten / wann er wil von Gott Vergebung der Sünden bitten und erlangen . Ann der Menſch wit zur Buffe chreiten / und fich mit ſeinem Gebete ju Gott wenden / ro ſou er fürallem Gebeteſein Gemüht betrachten / wie daſſelbe fogang und gar von Gott abgewandt , filehel wie es an Sott fen treuloß worden / wie es nur in das zeitliche, jerbrechliche, iradiſche Leben gerichtet len 1 und teine rechte Liebe gegen Gott und ſeinen Nechften führe/ und wie es alſo gang wider Gottes Gebott lüftere und walle / und nuc fich ſelber in zeitlicher / vergånglicher Fleiſches . Luft ſuche. Zum andern / ſoll er betrachten /wie diefes alles

eine Feindrobaffe wider Sort iſt, welche ihme der Satan /durch ſeinen Trugi in unfern erften El. tern erwcdet bat / umb welches Greuels willen / wir des Todes Rerben / und mit unſern Seibern verweſen müſſen. Zum


Von wahrer Buſſe.

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Zum dritten i ſol'er betrachten , die grauſame dren Ketten / daran unfer Secte / die Zeit diefes irdiſchen Lebens vefte angebunden iſt: Als dieet. fte ift Gottes ftrengerZorn, der Abgrund und fin . ftere Welt/ welche das Centrum und Ercacuttia che leben der Secten ift. Dicandere Ketteliſt och Seuffels Begierde gegen der Seelen , damit er die Seele fters ñdhtet/verſuchet / and fie ohn unterlaß

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yon Gottes Warheit in die Eitelteitjals in Dof farti Geiß / Neid und Zorn ſtürgen wil/und die felbe bofe Eigenſchafften / mit feiner Begierde 1 fers in der Seelen auffblåſer und angúndeidar. durch fich der Seelen Wille ron Gott wendeti undin eine Selbheir eingehet. Die dritteund als lerrohidlichſte Kettejdaran die arme Seele ange .

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bunden fehet : ift das verderbte undgang ertelet irdiſche / fferbliche Fleiſch und Blut / vol bofet Begierde iind Deigligteit, žlhie ſoll er betrachten / wie er mit Seib und

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Secle in dem Sindenſchlamm in Gottes Zorni im Rachen der Dillen -Abgrund hart gefangen lige, wie Gottes Zorn in Sedlund Leib in ihme brenne/ und wie er der findende Såri - Spire remi welcher ſeines Watters Erbe habe mit deß Reuf

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fels Maftfånen in irdiſcher Wolgſt verpranget undverzehret/als /GottesdiebeundBarmherrig . teit , und nichtwargenommen habe def theuren Bundes und Verſöhnung deß unſchuldigen deix dehs und TodesJefu Chrifti /welchen Gottrauß Cancer Gnadert in unſer Menſdh heir eingegeben , und uns in Ihmeverſöhnethat. Auch wie erdes Bunde der heiligen Tauffe ( inwelchem er ſeinent


Von wahre Buffe. Henland bat Glauben und Treu zugeſagt ) lo gang vergeſſen / und ſeine Serechtigkeit ( welche ihm Gott in Chrifto auß Gnaden geſchenckt) ſo gang in Sünden befudelt und verdundfelt/daß er nun jert mit dem ſchönen Kleid der Vnſchuld Chriſti welches er beſudelt hat, vor Gottes an . gefichtſtcherals ein kottichter/ zerriſſener und zer lumpter Sånt. Hirtel der ftets mit deß Seuffels Såuen habedte Treber der Eitelkeitgefreiten /und ſer nichtwehrt , daß er ein Sohn deß Vatters / und Glied Chrifti genennet werde . Zum vierten , ſoll er ernflich betrachten / daß

ber grimme Todt alle Stunden und Augenblick feiner warte , und wilihn mit dieſem Såuhirten Kleid in ſeinen Sünden und Greneln ergreiffen / und in Abgrund der Hallen ſtürgen 1 als einen Meinendigenund Glaubbrüchigen/ welcher zum Gerichte Gottes in der finſtern Todes.Kammer folle behalten werden . Zum fünfften / ſoll er das ernfte und ftrenge Bericht Gottes betrachten / daer ſol lebendig mit feinen Greueln für das Gericht geſtellet werden, und ihm alle die jenige / welche er har adhie mit Worten und Werden beleidiget / und zum Vbel perurſachet /daß fie auß ſeinem Trieb haben auch Sünde gervirdet werden unter Angen tretten / ihnverfluchen /und ſolches für den AugenChrifti auch für allen heiligen Engeln und Menſchen : Bndwie eralda werde in groſſen Schanden und Spott/ darfu in groſſem Schrecken und ewiger Berzweifflung ftehen : Vnd wie ihn das würde ewig rcuen /daß er ſo umbciner kurzen Zeit Wol luft


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Wonwahrer Bufle. 13 fuffwillen habeeineſo groffe ewige Seligtett ver. fcherget/ und ſeiner nicht beſſer wahrgenommenj daß er auch möchte unter der Gemeinſchafft der Seiligen ſeyn /und deß ewigen Sichts und górali dhen Krafft genieſſen . Zum ſechſten /ſoll er betrachten , wie der Gorra loſe rein edel Bildniß ( wie ihn Gott ni ſeinem Bilde geſchaffen hat ) verliere / und eine unge.

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Kalte{arvel gleich einem hölliſchen Wurm /odet greulichen Thier bekomme / da er dann ein Feind Gortes/ wider den Himmel und alle heilige Engel und Menſchen iſt / und wie feine Gemeinſchafft ewig in der grauſamen Finſterniß , unter den Scuffeln und hölliſchen Würmen ift. Zum Fiebenden /follerernftiichen betrachten die ervige Straffund Peinder Berdamptenywie fie in ewigem Schredeny in ihren hie-gemadften Greuelni follen Pein leider / und das Land der Heiligen in Ewigkeit nicht ſchauen | auch teine Erquickung erlangen mogen /wie beydem reichen Mann zu ſehen ift.

Solches ſoll der Menſch ernftlich betrachten und denden | Wie ihn Gott habe in ein ſolch bel 1d

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chón und herzlich Bild geſchaffen /inſein Gleich . nißlin deme er ſelberwohnen voil/ daß er ihnkabe in fein ( ob / zu ſeiner felbft ewigen Freudeund Serrlichkeit geſchaffen. Daß er moge neben den heiligen Engeln , mit den Kindern Gottes / in groffer Freude/Krafftund Herrlichteitjimemigen Lichte wohnen im Sang undKlangder harmo

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ni der Engliſchenund Ostrichen Freudenreich : Daß er fich følte mit den Kindern Gottes etvis

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Won wahrer Buſe. frenen /ohne Furcht einiges Endes : Daihn flirt bdferGedanden rührenfonte/auch kein ( eid nod Kummer /weder Digenod, Kälte : Da man von feiner Nache weißt auch kein Tag noch Zeit mehr if /ſondern ein ewigeFreude: Da See und Leib in Freuden zittern 7 und fich der unendlichen Wunder und Kräffter inſchóne der Farben und Bierheirder unendlichen Gebehrungin derWeiße beit Gottes / auff der neuen Cryſtalliniſchen Era den 1 welche als ein durchſcheinend Glaß fenn wird 1 erfreuen ſolte: Vnd wie er es alſo muhte

quåten y und gehet doch dem Gottlofen als dem Frommen /wie einer fterben muß , alſo auch der andert und da der Heiligen Fodt doch nur ein Eingang in die ewige Ruhe ift) und der Gost . tofen Fodt ein Eingang in die ewige Vnruhe. Zum achten / fol er betrachten den ( auff dieſer Welt/wie alles nurein Spielwerck fem / damit er feine Zeit in Bnruhe zubringet , und daß es den Reichen und Gewaltigen gehe wiedem Armen / wiewir alle gleich in den vter Elemenitēleben und fchweben /anddaß dem armenfein Biſſen ſo wol ( chmede in ſeiner Mühe / als dem Reichen in feiner Sorge. Daß wir alle in einem Athem le ben / und daß der Reiche nichts als nur eine Mundlecteren und Augenluft zum Vortheil ha. be/ſonſt gehers einem wie dem andern ; umb wel. the Augenluft willen derMenſch cinefolche groile

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willig verſchersen thuc/umb einer folchen furgon ſchnoden Zeitwillen/ welche doch in dieſer Sitele teit in dem böſen {eben deß totüftigen Fleiſches yoll Jammer 1 Furchtund Vnruheift , in eitet


Bon wahrer Bulle. Geltgtettverſcherpe/ und ſich in folchegroſſeewi.

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scBnruhe umb debwillen einführe. In ſolcher Betrachtungwird fich der Menſch in ſeinem Dergen und Gemühtefühlen , ſonder. lich I foerihm ſein Ende fiets fürmodelei daß er wird ein herşlid Sehnen und Verlangen nach Gottes Barmherzigkeit bekommen , und wird anfangen ſeine begangene Sünde zu bercuen , daß er ſeine Tageſo übel zubracht habe/und nice wargenommen noch betrachtet, wie er alhie in

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dieſer Welt, in einem der im wachſen ſtehe : Entweder eine Frucht in Gottes Liebcoder Zorny und wird fich erſt befinnen /daß er noch nichts in Chrifti Weinberg gearbeitet habe/und daß er ei ne důrze Rebe am Weinſtod Chrifti rey : Da Dannin mandem / welchen der Geift Chrifti in folcher Betrachtung rühret i groß Jammer und pergeleid, in ſich ſelber tragen / åberhauffen an . gehet , über die Tage ſeiner Bofheit / welche er alſo ohne Wirdung in Chrifti Weinberg in der Eirelteit verſchoben und zubracht hat. Diefem nun / welchen der Geiſt Chriſt in Xene einführet /daß ſein Hergeröffnetwird /daß er fan ſeine Sünde erkennen und bereuen / ift gar Leichtlich zu rahten : Er darff nur die Verheiſ fung Chrifianziehen / daß Gott nicht den Zodr deß armen Sünders wolle ſondern heiſte fic allc au fich kommen , Erwollte ſie erguiden :Vnd daß grote Freude im Himmelſey ijber einen Sünder der Buſſe thue. Dieſer ergreiffe nur die Worte Chrifti / und widek fich in Chriftt Leiden und Podr cin. Хbet


Von wahreBuffe. 16 Aber mit denen wil ich reden /welchefrar ein Begierde zur Buffe in fich fühlen , und können aber nirgend zur Erfåndtnik und zur Reue / úber ihre begangene Sünde / kommen , da das Fleiſch immer zur Seelen ſpricht: Sarze noch /morgen tfts gut,und wann dann morgenkomptifoſpricht das Fleifch : Wieder morgen, da die armeSeefe & dhjet / ind in Ohnmacht fehetí und empfahet weder rechte Rene über die begangene Sindel nocheinigen Troft: Denen fage ich/wil ich einen Proceß ſchreiben / den ich ſelber gegangen bin was ihmaithun fen und wie mir es gegangen iſt obts einen fiftere nachzufolgen , ſo wird er es et fahren /was hicnach geſchrieben ift ..

Proces der Buffe. hann der Menfcheinen Siinger durch ſolche obbenante Betrachtungen in ſich findet/daß er gerne wolte Bulle thun , und findet aber keine sechte Reue über begangeneSündein fich und gleichwol einen Hunger nad Rcie (wie dann die arme gefangene Seele immerdar &chict, fich fürchtet i und für Gottes Gericht der Sünden ſich ſchuldig geben muß ) der kan es beſſer nicht machen , als er taffe Sinnenund Gemühre mic aller Vernunfft fiſammen in eines / und mache ihm zur ſelben Stunde alsbald in der erſten Be. trachtung, wann er ſich in ( uft zitr Buſefühleti einen gewaltigen Vorfas i daß er dieſe Stunde und dieren eingehen / und von dem gottloſen Wege außge. henj


ein iberi iral ! gen icht dels

17 Vonwahrer Bulle. Ben i anch aller Welt Macht und Ehre nichts achten/und wo es ſeyn ſoll, alles umb der wahren Burſe willen verlaffen / und für nichts achten : Vnd rere ihm einen ſolchen harten und frengen Sinn für / daß er nimmermehr wilwieder davon außgehen /und ſolte er gleich aller Welt Mary daa rinnen ſenn /und daß erwollte mit ſeinem Gemůh .

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te auß der Schönheit und Wolluſt dieſer Welt

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in das leiden und Fodt Chrifti , in und unter ſein Treús gedultig eingehen , und ſein gange Hoffe

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niing auff das zukünfftige leben richten und wol le nun in Gerechtigkeit undWarheit in Chrifti Weinberg eingehen / und Gottes Willen thun und in Chriſti Geiſt und Willen alle ſeine Wers' de in dieſer Welt anfangen und vollenden / und wolle umbChrißi Wort und Verheiſſing willen ) indem er uns Himliſche Belohnung zugeſaget

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hat , alles Vnglück und Creuk gerne leiden und tragen /daß er nur möge unter dieGemeinſchafft der Kinder Chriſti gezehlet 1 und im Blutdeß lañs Jeſu Chrifti, in ſeine Menſdybeit eingeleis . bet und vereiniger ſeyn. Er ſoll ihm feſtiglich einbilden /und ſeine Sets le gans darein wideln / daß er in ſeinem Vorſak

werde die Liebe Gottes in Chrifto Iefu erlangen , MIE die Bu

und daß ihme Gott werde nachſeinerrrenen Ver. heiſſung das edle Pfand / den Seiligen Seift /zu ſeinem anfang geben / daß er in derMenſchheit Chriſti/ nach Himmliſchem / gåttlichen Weſen / werde in ihm ſelber neugeboren werden /und daß ihme der Geift Chrifti werde fein Gernäht in ſeto

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nerdiebeund Krafft verneuren und ſeinen forat chen B


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Wonwahrer Buffe. chen Glauben fråfftig machen , auch / daß er in

ſeinem göttlichen Hunger werde Chrifti Fleiſch und Blut in ſeiner Seelen Begierde/welche ftets

Dirſt trincken auß dem ſüſlen Brünnlein Jeſut Chriſti das Waſſer deß ewigen Lebens / nach nach ChriſtiVerheiſſung und warhafftigersſtar der Zuſage. Erſoll ihm auch gånglich einbilden die groſſe Liebe Gottes /daß Gott nicht den Todt deß Sún . ders wolle, ſondern wolle/ daß er ſich befehre und lebe. Vnd wie Chriſtus die arme Sünder alſo freundlich zu fich ruffe/wie er ſie wolle erquichen : Vnd daß Gott ſeinen Sohn darumb habe in die Welt geſandtízu ſuchen und felig zu machen das verlohren iſt, alsiden armen /buffertigen /wieder . fommenden Sünder /und wie er umb deß armen Sünders willen habe ſein Leben in Todt gegeben / und für ihn in unſer angenommenen Menſchheit geſtorben ſeu . Mehr roller ihm feſtiglich einbilden / daß ihn

Gott in Chrifto Jeſuviellieber wolleerhören und zu Onaden annehmen / als er zu ihme kommer und daß Gott in der Liebe Chrifti, in dem hoch . theurē Namen JESU / nichts böres könne wollen , daß kein Zornblick in dieſein Namen ſexy ſondern es fey die höchſte und tieffeſte lieb und Treu / die allergrofeſte Siffigkeit der Gottheit / in dem groſſen Namen JEHOVA / welchen er in unſer verderbten und verblichenen Menſchheit deß Qimliſchen Theils / welches im Paradis durch die

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darnach hungert und dürftet 1 in einer Speiſe und Trandt bekommen / und init der Seelen

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Vou wahrerBulle.

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die Sünde verblichihat offenbaret / und ſich deße halben nach ſeinem Jergen beweget / daß er uns

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Feine ſüſſe Liebe einn diſete / auff daß deß Vatters Zorn / welcher in uns entbrandt war í dadurch verleſcher und in liebeverwandeltwürde/welches alles umb deß armen Sinders willen geſchehen ift / daß der möchte wieder eine offene Gnaden . Pforte erlangen In ſolcher Betrachtung ſoll er ihm feftiglich einbilden / daß er dieſe Stund und Augenblict

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Jrem DasWortift dir naherals nemlich in defe nem Mund und Sergen . Jtem / Wir wollen zu endi fommen / und Wohnung in euch machen . Frem / Ich wil alle Tage,biß an der Welt Endei.

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ben euch bleiben . Jtem Das Reich Gottes ift inwendig in euch .

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Alſo ſoll er gewiß miſſen und glauben / daß er

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mit ſeiner Seelen feſte für dem Angeſicht Jeſu Chriſti/får der Heiligen Gottheit ſtehe/ und daß fich ſeine Seele habe růcklichs von Gottes Ange ficht gewandt/und daß er jeso dieſe Stunde wolle

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für dem Angeſicht der Heiligen Dreyfaltigfeit Kiehelund daß Gottwarhafftig in ihm und aufler ihm gegenwärtig ſey / vermoge der H.Schriffty welche rager: Bin nicht ichs /der es alles erfüllet ?

feiner Seelen Augen und Begierde gegen Gott wenden /und mit dem armen /verlohrnen und wie derfommenden Sohn zum Vatter kommen. Et foll mit unterſchlagenen Augen ſeiner Seelen und Gemühtsjin Furcht und höchfter Demuht für Gott anfahen ſeine Sünde und Pnwürdig kit ju betchten , wie folger: Ein Bij


Vonwahrer Bulle. Eine kurße Form der Beicht für

Gottes Augen. Dieſe Beicht mag ihm ein jeder nach ſeinem Ano ligen formiren und vermehren / wie ihn der Heilige Geiſt wird lehren : Jd wil nur eine kurge Anleitung geben .

Syerr aller Weſen , der du dich in Chrifto

/ tigen Weſen in unſer Menſchheithaft offenbarer. Ich armer /unwürdiger / fündiger Menſch tomme für dein geoffenbartes Angeſicht in der Menſch . heit Jefu Chrifti / wiewol ichs nicht wehrt bin / daß ich meine Augen zu dir auffhebeſundftehe für dir /und betenne dir /daß ich an deiner groſſen Siebe und Gnade, die dunnsgeſchendet haſt, bin treu . loß und brichig worden. Ich habe den Bund / welchen die auß lauter Gnade durch die Tauff mit mir gemacht haft , in welchem du mich zum Kind iind Erben deß ewigen Lebens haſt ange . nommen /verlaſſen / und habe meine Begierde in die Eitelkeit dieſer Welteingeführet / und meine Seele damit beſudelt/und ganz viehiſch und it. diſch gemacht / daß ſich auch meine Seele für Sünden -Schlañ nicht fennet /iind gang fürein frembdes Kind für deinem Angeſichtachtet/ das nicht wehrt iſt /daß es deiner Gnade begehren ſoll. Ich lige im Schlañ der Sünden und Eitelkeit meines verderbten Fleifches /biß an den Gauten meiner Seelen /undhabenur noch ein klein

ünct . lein


Wonwahrer Buffe.

me Emm

3 RO

lein deß lebendigen Uthems in mir / welches dei ner Gnade begehrer. Ich bin mir in der Eitelkeit alſo todtworden / daß ich auch in dieſer Eitelfeit meine Augen nicht zudir auffheben darff. D Gott in Chrifto Jefu , der du umb der ar, men Sünderwillen bift Menſch worden / daß du ihnen helffen wollefttdir flage ich81zu dir hab ich noch ein Funcken der Zuflucht in meiner Seeley ich hab dein erworbenes Erbe / das du durch dei nen bittern Todt ung armen Menſchen erworben

ch in

haſtınichts geachtet/und mich der Erbſchafft det Eitelkeit in deines Vatters Zorni im Fluch der Erden theilhafftig gemacht, und bin in Sünden und an deinem Reich halberſtorben. gefangen Ich lige in Ohnmacht deiner Krafft / und der

ebe

grimmige Todt wartet meiner / der Teuffel hat mich vergifftet / daß ich meinen Heyland nicht

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kenne. Ich bin ein wilder Zweig an deinem Baum worden , und habemein Erbe an dir mit del Teuffels Säuen verzehret. Was ſoll ich für dir fagen / der ich deiner Gnade nichtwehrt bin ? Ich lige im Schlaff des Todes / der har mich ge. fangen / und bin miedrenen ſtarcen Ketten hart angebunden. Dou Durchbrecher des Todes komm mir doch zu hülffe , ich tan noch vermag

nichts , ich bin mir tode worden /undhabe keine Krafft für dir , und darff auch meine Augen für

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großer Schander für dir nicht auffheben , dann

2013

keit in Fleiſches- {uſt verthan ich habe mich in eigener ( aft geſucht/und nichtdich .Nun bin ich in 3 iij

ich bin der beſudelte Sått- Shirt , und habe mein Erb mit der falſchen /buleriſchen Huren der Eitel.


22

Von wahrer Buſe.

in meiner Selbheit zum Thoren worden/ und bin nacketund bloßi meine Schande ſtehet dirunter Augen /ich tan ſie nicht verbergen / dein Gerichte wartet meiner / was ſoll ich für dir ſagen , der du aller Welt Richter bift ? Ich habe nichts mehr, das ich dirfürtragen fan / bie ficheich für dir na. det und bloß / und falle für deinem Angeſicht zu boden /und flage dir mein Elend/ und flehe zu dei. ner groſſen Barmherzigkeit : wiewol ichs nicht wehrt bin / ſoniñ mich doch nurin deinem Toder und laß mich doch nur in deinem Todė meines Todes ſterben i fchlage doch du mich in meiner angenommenen Ichtheit zu boden / und todte durch deinen Todt meine Ichtheit/ auff daß ich nichtmehr mir ſelber lebe : weil ich in mir ſelber nur Sindé wircfe fo ſchlage on doch das böſe Thier/ vol falſcher lift und eigener Begierde/ zu boden / undertofedoch die arme Seele von ihren ſchweren Banden! Dbarmherziger Gott!'deine Liebe und lang muhtiſts / daß ich nicht allbereit in der Halle lige / Ich ergebe mich mit meinem gangen Willen / Sinnen und Gemühte in deineGnade/und flehe fu deiner Barmherzigkeit. Ich ruffe dir durch deinen Todt auf dein kleinen Funcklein meines Lebens / mit dem Todt und Hölleumbfangen / welche ihren Rachen gegen mir auffſperren / und wollen mich gang im Tode verſchlingen / der dit zugeſaget haft/ Du wollef das glimmende Tocht nicht außleſchen. Nun hab ich fan andere Strar ſe zu dir/als dein Leiden und Sterben/weil duun , fern Fodt durch deine Menſchheit haft zum Leben


int

Von wahrer Buſſe. gemacht, und die Ketten des Todes zerſprengeti

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ro erſende ich meiner Seelen Begierde in deí.

011

nen Godt / in die auffgebrochene Pforte deines Fodes .

hr!

Pis dt 106 ner 01 ido ber oft

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grote Brunn - Quellder Liebe Gottes / laß mich doch meiner Eitelteit und Sünde in dem Jode meines Erlöſers Jeſu Chriſti ſterben ! du& them der groſſen ſiebe Gottes ) erquide doch meinen ſchwachen Athem in mir / daß er anfange nach dir zu hungern und zu dürffen ! D Jeſuidu ſüſſe Kraffti gib doch meiner Seele auß deinem Gnaden . Brúnlein deines ſüſſen Waſſers deß ewigen Lebens zu trincken , daß ſie vom Tode auffwache/und nach dir dürfte! Ach wiegarmatt D barmherziger ift fie doch an deiner Krafft ! Gott befehre doch du michlich fan nicht! D du

Ritter des Todes / hilff doch dumir ringen / wie

1g

hålt mich der Feind an ſeinen dren Ketten / und wil meiner Seelen Begierde nichtfallen für dich fommen / komm doch du / und nim meiner Seelen

11 / he

Begierde in dich i ren doch du mein Zug zum Batter , und erlöſe mid , von deß Teuffels Ban . den ! Sibenicht an meine Vngeſtalt/daß ich für

.ch 5

20

dir nacter ftehe/und habedein Kleid verloren, bes kleide doch du nur meinen Athemi der noch in mir lebet/ und deiner Gnade begehret / und laß mich noch eins ſehen dein Henl !

!!!

Dallertieffefte Liebe/ niñdoch meinerSeelen Begierde in dich i führe fie doch auß def Todes

fie

Banden / durch deinen Todt/ in deiner Aufferfte. kung in dir auß ! Erquice mich doch in deiner Krafftauffdaß meine Begierde und Willen an . B iiij fange

11


Won wahrer Buffe

Henland / lehre mich,doch was ich thun ſol/ daß ich mich mogezu dir wenden /wende doch meinen Willen in mir zu dir/ jeuch doch du mich in Cbri. Rozum Batter / und hilff mir / auff daß ich jeke von nun an von der Sünde und Eitelkeit außge. her und nimmermehr wieder darein eingehe : Er. wecke du dierechte Rei über die begangene Sin. de in mir : Halt mich doch in deinem Bande/und meine nicht m loß ſuche in von laßmich nicht dir daß mich der Teuffel boc /on

und wieder in den Todt des Todes führe :

Ere

leuchte doch meinen Geiſt i daß ich die göttliche Bahn ſeherund ſtets gehe : Niñ doch du von mir/ was mich freis wendet von dir , gib doch du miri was mich ſtets wendet zu dir / niñ mich mir, iind gib mich gang eigen dir : laß mich doch nichts ohne dich anfangen / wollen , deneken noch thun !

2.pielange SERRbin ichs doch nicht wehrt das ich von dir begehre ! ( af doch meiner See. len Begierde nur in den Thoren deiner Vorhofen wohnen , mache fie nur zu deiner Diener Knechel erzette ſie doch nur auß der grauſamen Grufft7

metro aizdas 250 ***

fange nen zu grünen ! Ad Vberminder deß Tom des und Zorns Gottes / iberwinde doch du in meiner IchtheitIgerbrich ihren Willen / und fer . fnirſchemeine Seele , daß fie fich får dir fürchtet and kers für dir än boden falles und ſich ihres ei. genen Willens für deinem Gerichte ſcháme, daß fie als dein Werckzeug dir gehorſam fen ! Beuge on fic in Todes.Banden / niñihr den Gewaltı auff daß fie ohne dich nichts wif. » Gott Deiliger Geift 1 in Chrifto meinem


n ahrer uſk Bng w Wo . icu t n u h f n q g c o i r n t e ift ! E no da fe Tr D Gott in Chrifto Jeſu , ich bin mir blind und kenne mich nicht für Eitelteit / dubiftmir in meiner Blindheit verborgen , der du doch nahe Ci 19B att

ben mir bift : Aber dein Grimm hat mich finffer gemacht / welchen meine Begierde erweckthat; Niñ doch nur den Athem meiner Seelen Bee gierdeju dir , prüfe ihn HErr , und zerſchelle ihni

daß meine Seelemogeeinen Strahldeiner ſüſſen Gnaden erreichen !

Daf nen frir

Får dir lige ich als ein Todter i Delfen eben auff ſeinem Gaumen ſchwebet i als ein kleines Sündklein , zünde du es doch an DERN / und

este 1961

richte meiner Seelen them für dir auff, S Erri ich warte auff deine Zuſage / der du gefagrhaft; s ede am Fod nicht

in

Sinders , ſondern daß er ſich befehre und lebe. Ich erfence mich in den Tode meines Erlffers Jefu Chrifti / und barre deiner i dein Wort if

Warheit und Lebení Amen . Er dic zit

Auff ſolche und dergleichen Art / wie ſich ein jeder in ſeinem Gewiſſen findet / in was Sünden

t

er ſeineSeele eingeführet hat , mag er beichten wiewoliſo der Vorſag rechternftiſt, keine formula nohtig in machen iſt i dann der Geift Gottes ) welcher bald im Willen deß Gemühts if /wird fie

jre 560 fort ht! 和 M

fel

ihme im Gewiffen wol ſelber machen / dann Er ifts , der in einer rechren ernften Begierde ſelber die Buffe wird et l-und die Seele durch Chriſti Todt für Gott vertritt. Dein lieben {efer/welcher in einem Chriftlichen Vors


26

Von wahrer Bulle. Vorfaş ift I wil ich aber nicht bergen , wie es gla meiniglich in ſolchem harten Vorſak pfleget jui . augehen / fwar einem anders als dem andern /

nach dem der Vorſaß ernſt und groß iſt: Dann der Geift Gottes iſt ungebunden / und pfleget mancherlen Proceß zu halten / wie er einen jeden

dei

:

jennet : Jedoch , der im Kriege geweſen iſt / der kan vom Streitreden / obs einem auch alſo gien. geifur Nachricht. Es kompt / daß ein foldy Serk mit ftrengem Vorfas alſo für Gott tompt / und in die Buite eingehet : Es geher ihm aber wie dem Chana . neiſchen Weiblein : als wolte Gott nicht hören / ſein Sergbleiber ohne Iroft: es tretten ihm noch wol ſeine Sünde und Vnwürdigkeit unter 2u. gen als ſen ers nicht wehrt , ſein Gemüht iſt als wäre es ſtumm / die Seele åchter in der Tieffer das Herz empfåhet nichts fan auch wol feine Beichtfür Gott nicht aufſchütten / gleich als wäre ihm ſein Herz und Seele verſchloſſen , die Seele wolte gern /aber das Fleiſch hålt ſie gefan . gen : Der Teuffeldecfet feſt zu , und modelt ihm den Weg der Eitelkeitwiederfür rund fügelt ihn mit Fleiſches. Luftlund ſaget im Gemühte: Har. re noch/thue erft das und das ſařile dir zu vorhin Geld / daß du derWelt nicht darffeſt , alsdann

genug . Dwie viel hundert verderben in folchem An . fangiro fie wieder in die Eitelkeit eingehen ! Vnd

gehet ihnen als einem jungen Pfropfflein , das von

Day

tritt in ein frommes Leben in dieBuſſeres iſt Zeit

Play


Won wahrer Bulle.

27

‫ܐܙ‬

von Winden abgebrochen wird / oder von der Hiße verdorret.

- 5

Sorexliebe Seele /wilft du ein Ritter deß Todes und der Dillen in deinem Senland Chriftower. den / und hilft , daß dein junges Pfropfflein cin Baum im Reich Chriſti werde und wachſe i fo

(

‫ܟܢ‬ 11 M

muſt du im erften ernften Vorfar ftehen bleiben / es foftet dein erſtes Våtterliches Erbe / darzu dein Seib und Seele / entweder ein Engel in Gotti oder ein Tenffel in der Rolle : Wilft dugefronet werden / ro muft duftreiten , du muſt in Chrifto fiegen / und nicht vor dem Teuffel unten ligen : Dein Vorſak ſol ftehen bleiben , du mukt zeitliche

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Ehre und Gut dieſem nicht vorziehen : Wann 1 deb Fleiſches Geift ſaget: Harze noch / es iſt jego lo nicht angenehme/ So muß die Seele ſagen : Es

Fift ießtmeineZeit und Stunde/ daß ich wieder in mein Vatterland eingebe / darauf mich mein ne Vatter Adam hat außgeführetjes foll mich keine ‫ ܝܳܐܺܙ‬. Creatur halten / und rotteſt du irdiſcher Seib dar . umbju drümmern werden und verſchmachten /ſo M wil ich aniko in den Roſen -Garten meines Erlo . fers Jefu Chrifti, dnirch ſein Leiden und Todt/'ju ihme mit meinem Willen und ganger Begierde in in

cit

1 30 16

eingehen , und dich /du irdiſcher Leibíder du mir meine Perlen hafi verſchlungen / welche Gott meinem Vatter Adam im Paradiß gab /in Chri. fti Todt dåmpffen / und den Willen deiner Wolä luft in der Eitelteit brechen / und dich , als einen boſen Hund , an die Kettemeines ernften Vorſa ges / anbinden / und folteſt du gleich affer Ment . ſchen Darı darumb reyn /ſo (olteſt du doch meiner


Won wahre Bune. 28 Seelen ernftem Vorſake gehorſament. Von diefer Kette ſou dich niemand auffisfen /als der zeitliche Todt. Darzu helffe mir Gott und ſeineKraffti Amen ! Ein kurtze Andeutung/ Wie die arme Seele wieder für Gott fretten ſou /und wie fie umb das edle Ritter- Krång.

reinſtreiten ſollte , was für Waffen fieanzie: ben roller ſo fic wil wider Gottes Zorn , auch wider Teuffel,Weltund Sünde/mitFleiſch und Blut/mider Sterne und Elementa /und wider alle Feinde in Streit ziehen. JebeSeelerau dieſem gehörer Ernſties muß nidytnureine Erzehlung ſolcher Porte ſeyn / der ernfte 7 vorgefaßte Wille muß das treiben ! oder wird nichterlanget werden . Dann / wil die

Seele Shrifti Ritter -Krånglein von der edlen Sophia erlangen, ſo muß fie in groſſer Liebes. Be gierde mit ihrdarumb bulen ; fie muß fie bey ih . rem allerheiligſten Namen drumb bitten/ und in gar groſſerizůchtiger Demuhtfür fietretten /nicht als ein brünſtiger Stier oder geile Venus. Alſo lange fiefolcheſind /ſollen ſie ſolches nichtbegeh . ren /ſie erlangensnicht/und ob was erlangtwir.. de in dieſer Zeit /ſo iſt es bey ſolchen doch nur ein Glaft darvon : Åber ein züchtiges Gemühte mags wol erlangen / daß die Seele in ihrer edlen Bildniß/welche in Adamſtarb/ lebendig gemacht werde / verſtehet in der himmliſchen Lieblichkeit,

$ nach dem inwendigen Grundſ und daß fie das 1 . Krång .

‫ܲܪ‬


left off

Von wahrer Buffe. Krånglein aufffeßel welches /ob es geſchichtibody der Seelen wieder abgenommen / und als eine

Gleich mike man einen KS Kronbergeleget wird. nig trønet / und hernach ſeine Rron dermabret : Alſo geſchicht auch der Seelen / weilfienoch mit dem Sünden - Haußumbgeben ift , damit, ob ſie wieder fielé /nicht ihre Kron befuddlrwürde. Stea mit den Kindern i ro dieſes Foiffen und erfahrent

ing

haben

verſtandig gnuggeredeti kein Gottloſer

lille in dieſes ferner zuwiſſen wårdig . 1110 ifad Proceß.

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DICO BO ib

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Jezu gehöret ein nüchtern Gemihte /welches inernſtem Vorfar / und in hochfer Demuht mit Reue ſeiner Sinden für Gott alſo rrette i da ein Vorſak innen ift /daß der Menſch nicht mehr wil in die alte Fußftapffen der Eitelteit eintret. ten /und ſolte ihndie gange Weltdarumbfürnår . riſch halten auch EhrundBut darumb verlieren / dazu das zeitliche leben /ſo wolte er dannoch dar innenverharren .

Ein ſolch Gelübde muß er deredlen Sophiz in ſeinem Vorſak und Gemühte thun / wil er ihre Ehr und liebe erlangen. Dann Chriftiis fagte auch alſo : Wer nicht verlåffer Weib, Kinderr ein Brüder /Schweſtern, Geld / Silt / und alles was ihte erhati jaauch ſein irdiſch Leben / und folget mir OLEH nachi der ift meiner nicht wehrt. Solches verſtex ad. het Chriftus auff das Seelifche Gemüht, daß Feil * ob etwas wäre / welches das Gemühte hierinnen das wolte auffhalten , wie ſchön und herrlich das in

1116


30

Won wahrer Bulle.

dieſer Welt zu ſeyn auch rchiene i rolli es doch das Gemüht nichts achten/und lieber wollen unterge. ben / als die Liebe der edlen Jungfrauen Sophiæ im GewächrederBlume Chrifti in ſeiner farten

. 0001

Menſchheit in uns / nach Himmliſcher Lieblich . teit. Dann das iſt die Blume zu Saron ,die Roſe im That/davon Salomon ſpielet / und ſeinen lie . ben Bulen ſeine züchtige Jungfrau nennet / wel. che er alſo liebete 1 ro wol alle peiligen für und nach ihme je geliebet haben . Welcher fie hat er ſie ſeine Perle geheiſſen . langetider hat Wie nun umb dieſe zu bitten ſey ,folget hienach eine kurze Anleitung : Das Werof aber wird

‫تھ۔‬

dem Heiligen Geift befohlen in jedem Serşenida fie geſucht wird , derfelbe formire ihm ſelber das Geber.

Gebet. EN armerinnwürdigerMenſch tome aber . mal für dich iD grofferrHeiliger G DIII und hebejeßt meine Augen zu dir auffi ob ichswol nicht wehrt bin , so hat mich aber deine grofie Barmhersigteit / ats deine treueZnfag in deinem Bort/fühne gemachtidaß ich fertdieâugen mei. ner Seelen Begierde zu dir auffhebe : Dann meine Seele hat jeßt das Wort deiner Verheiſ fung in fich gefaſſet, und mit dieſem kompt fie zu dir / und ob fie noch ein frembdes Kind für dir ift! welches dir ungehorſam war / nun aber begehrer gehorſam zu fenn / ſo windet ſich aber meineSeele jert mit ihrer Begierde in das Wort ein / das Menſch worden iftidas Fleiſch und Blut worden iſti


Von wahrer Buffe. 31 ift, das in meiner Menſd )heit die Sünde und den bab . ge hia

Podt zerbrochen hat , das in der Seelen den Zorn Gottes in Liebe verwandelt hat , daß dem Tode ſeine Macht/ und der Höllen ihren Sieg in Seel und Leib genommen hat, welches meiner Seeles

ior cine offene Pfortē zu deinem klaren Angeſicht deie ner Krafft gemacht hat . In dieſes allerheiligſte 110 bel Wort/habeich / D groſſer /allerheiligfter GDTI/ meiner Seelen Hunger und Begierde eingefüh . ref/und komme jert für dich und ruffein meinem Hunger durch dein Wortidas Fleiſch und Blue ad worden iſt, indich du lebendige Quelle : Dierocil dein Wort ift das Leben in unſerm Fleiſch wor . viro den / ſo faſſe ichs in meiner Seelen Begierde als mein engen Leben /und dringe mit meiner Seelen Dub Begierde durch dein Wort im Fleiſch Ehrifte ( durch ſeine heilige Empfängniß in Maria der

Jungfrauen / und durch ſeine gange Menſchwer . dung / durch ſeine heilige Geburt durch ſeine :

olf

Tauffe am Jordan 1 durch ſeine Verſuchung in der Wüften / da er in der Menſchheit deb Teuffels

und dieſer Welt Reich überwand

durch alle ſeine fråfftige Wunderwercke I die er auff Erden that i durch ſeinen Spott und

1614 Verachtung / durch ſein unſchuldig leiden und Sterben / durch ſein Blutvergieffen , da Gottes Zorn in der Seel und Fleifch erfáuffet ward i durch ſeine Ruhe im Grabe /da erunſern Vatter Adam auf ſeinem Schlaffauffwedet / da er war

ile

deß Himmelreichs eingeſchlaffen / durch ſeine Liebe , die durch den Zorn drang /und in der Sce .

en len die Hölle zerftoret / und durch ſeine Aufferfica hung


32

Von rahrer Buſſe.

hungvon den Todtenidurch ſeine Himmelfahri durch die Sendung deß Heiligen Geiftes in un . fer Seelund Geiſt í und durch alle reine Worte kind Verheiſſing, daß di /Gott Vatter/milft den Heiligen Geift geben, denen die dich in dem Nam men / und durch das Wort,das Menſch wardi bitten werden ) in dich. D leben meines Fleiſches und Geelen inChri por meinem Bruder / fit dir flehe ich in meiner Seelen Junger / und bitre dich auß allen meinen Kräfften wiewol fie ſchwach ſind1 gib mir dochi was du mir in meinem Qeyland Jeſu Chriſtol geſchencket und verſprochen haft alsiſein Fleiſch aur Speiſel und fein Blut zum Tranck meiner armen, hungerigen Seelen zuir Cabung, auff daß fie in deinem Worte ) das Menſch ward / moge Fräfftigwerden /und ſich erquicken ! dadurch fie recht (iffern und hungerig nach dir werde . tieffe Liebe in dem allerſüßeſten Namen je fui ergib dich doch inmeiner Seelen Begierde ein : haſt du dich doch darumb in der Menſchheit Beroeget, und nach deiner groſſen Süſſigkeit of fenbaret / und ruffelt uns zuðir / die wir nach dir hungerig und dürftig ſind / und haft uns zuge. fagti du wolteſt uns erquicken : Jert ſperre ich meiner Stelen Gaumen gegen dir / 2 auerſüffe fte Warheit, anff / ind obich unwürdig bin /von Deiner Seiligkeit ſolches zu begehren /ſokomme ich aber ditrch dein bitter (eiden und Fodtzudiri da du meine Vnreinigkeit haft mit deinem Blut be ſprenget / und in deiner Menſchheit geheiltgeti und mir eine offene Pforte durch deinen

Todt fit deiner

6


33 Von wahrer Bune. deiner füffen ( iebe in deinem Blutgemachtidurch deine heilige fünff Wunden /darauf du dein Blut

w

vergoſſen , führe ich meiner Seelen Begierde in deine Liebe ein : 2 Yeſu Chrifie / Gorres und Marien Sohn ! niñ doch dein erworbenes Erbei

IN

das dir dein Vatter hat geſchendt in dich . Ich ruffe in mir durch dein heiliges Blut und Fode

hri internet nel och ifte eiſd

in dich / thuedich in mir auff / daß dich meiner Seelen Geiſt in ſich erreiche: Greiffeduinit dei. nem Durft nach meinem Durft in mir /führe deie nen Durft ! Den dni am heiligen Creug nach uns Menſchen hatteft, in meinen Durſt,und trånce mich mit deinem Blut in meinem Durfti auff

sint od nea

daß mein Todt in mir /der mich gefangen hålt / 'in deinem Blut der Liebe erſaufferund mein verblie chenes Bild ( das in meinem Vatter Adam/in der

chi

Sünder deß Himmelreichs verblich ) in deinem fråfftigen Biutlebendig werde /und jeuch es mei.

13ner Seclen wiederan /als einen neuen Leibider im ier Himmel wohnet i darinnen deine heilige Krafft Mhe it el

und Wort/das Menſch ward/innewohnet/wel. ches der Tempeldeines Heiligen Geiſies iſt/der in

poi deid

unswohnet : Wie du uns zugeſager haft : Wir wollen zu euch kommen / und Wohnung in euch machen.

het

D groſſe Liebe Jefu Chrifti ! ich kan nichts mehr/als ich erſendemeine Begierdein dich /dein Wort / das Menſch ward lift die Warheit / weit

N /A du mich haft heiſſen kommen / fo komme ich jegol at hin mir geſchehe nach deinem Wort und Willen , Amen . TRAC ۵۴ : Wars


34

Von wahrer Buſſe. Warnung an den Leſer.

Folmennend wil to dir, lieber Sefer ,nicht bergen /was mir hieben ernftlich gezeiget ift. Sit dir noch in der Eitelkeit deb Fleiſches wol /und biſt nichtin ernſtem Vorſaß / auff dem Wege zur neuen Wiedergeburt/in willens ein ander Menſch zu werden i ſo laß die obgeſchriebenen Worte in dieſem Gebet ungenant / oder werden dir in dir jum Gerichte Gotteswerden : Du ſolft den hei. ligen Nainen nicht mißbrauchen / ſey treulich ge warnet. Sie gehören der dårſtigen Seele. Ji es ifrrecht Ernſt, fic wirds erfahren /was fieſind.

Anleitung / Wie die Seele roll ihrem Buhlen / wann ders felbe im Centro , in der verſchloſſenen Kam.

mer der Seelenjanflopffet/ begegnen. Jebe Seele/es muß Ernft reyn /ohneNachlafl die Liebe eines Kuffies i der edlen Sophiæ in dem heiligen Namen JESU , erlangeſt du wol! dann fie ftehet ohne das für der Seelen Thüri und klopffet an / und warnet den Sünder deß gottloſen Weges : So er nun einmalalſo ihre Liebe begehret / ſo ift fie ihmezu willen / und küſſet ihn mit den Strahlen ihrer ſuffen Liebe i davon das Heræ Freude empfanget. Aber in das Ehes Bette leget ſieſich nicht bald zur Seelen / das ifti fie wecket nicht bald das verblichene Himinels , Bild /welches im Paradiſverbleich , in ſich auffi, Gefahr bey dem Menfchen :Dann /fiel Adam und

1


Won wahrer Buſe.

35

und (ucifer / ſo mags noch wol geſchehen / dieweil der Menſch noch allo ſtarof in der Eireſfeit anges bunden fteher.

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ift. ind f the

Dit ho 46 Ball 10.

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Es muß ein treues Band deiner Zuſage renni Rol ſie dich krónen / di muſt von ehe verſuchet werden /ſienimprihre liebe-Strahlen wiedervon dir /und fihet job du wilft Trénehalten / fie låſſet dich auch wolltehen / und antivortet dir nichts nicht mit einem Blicke ihrer Liebe : Dann /ſod fic dich frónen/ ſo mußt du von ehe gerichtet werden , daß du das ſauer Bier / welches du dir haft ein. geſchender in deinen Greueln /ſchmäcfeſt : Du muſt von ehe für die Pforten der Döllen /und dein nen Sieg / umbrand in ihrer Liebe in der Krafft/ damit ſie dich anblickete; wider deß Teuffels An blick beweiſen. Chriſtus ward in der Búffen ver . Puchet/wilft duihnanziehen / ſo muft du durch fei mengangen Proceß ivon ſeiner Menſchwerdung an/biß zu ſeiner Himmelfahrt gehen : D6 dumot nicht kanſt/noch darffeſt das thun /was er gethan hat, ſo muft du doch gånßlich in ſeinen Proceß eingehen / und der Seelen Eitelkeit in ſeinem

roc! juit Do ihr illa

Proceß immerdar abſterben : Dann Jungfrau Sophia vermählet ſich anders nicht mit der See len /als nur in dieſer Eigenſchafft,welche in der Seelen durch Chriſti Todt äußgrünet / als ein neu Gewächſeldas im Himmel ftehet: Derirdi. fche Leib ergreiffet ſie dieſe Zeit nicht dann er muß

von ehe der Eitelkeit abfterben : Aber das Him . mels-Bild / welches in Adam verblich rals der wahre Weibes .Saame, darinnen Gott Menſch ward /und ſeinen lebendigen Saamnen Himliſcher We Cij


Von wahrer Buſſe. Weſenheit darein führete , derergreiffet das edle Perlein/ auff Art / wie in Marien im Ziel deß Bundes geſchahe. Darumb fihe zu /was du thuft / ſageſt du zu/ ro halte ſie wird did lieber krónē als dues begehreft: Uber du muſt ſehen /wann der Verſucher mit der Belt Wolluft , Schöne und Herrlichkeit zu dir tritt / ſo muß es das Semühtverwerffen / und la . gen : Ich ſou Knecht im Weinberge Chrifti ſeyn / und nicht Serr:Deffen alles /Was ich habe/bin ich nur ein Diener Gorres darüber/ und ſoll darmit thun/wiemich ſein Wort lehrer : Mein Serg roa alim Albern im Staub und ſtets demühtig ſeyn . Du reneſt in was Stande du wolleft, ſo muß De. muht an der Spiße ſtehen i anders erlangeft du nidit ihre Ehe / wiewol wahre Demuht erſt in ih. rer Ehe geboren wird : Aber dein freyer Billeder Seelen muß als ein Ritter fiehen : Dann /ſoder Teuffel nicht mag mit der Eitelkeitder Seelen obe fiegen /daßlieihme nicht wil anbeiſſent ( o kompr er mit der Vnwürdigkeit / mit dem Sünden - Re. gifter , alda giltes kämpffens. Aahie muß Chrie ſti Verdienſt an die Spige geſtellet werden , an . ders kan die Creatur nicht für dem Teuffel fiegen , dann es gcher allhie mit manchem ſchrectlich zu daß, auch die euffer Vernunfft mennet / dieſer Menſch ſer Sinnloß í und vom Feuffel befeilen : Allo grauſam wehret fich der Teuffel in man . chem , zumali ſo er hat ein groß Nanb. Schloß in ihme gehabt/ wañ er ſollweichen und ſein Raub. Schloß verlaſſen. lhie gilt es kämpffens / da Shimmelund Aide miteinander fireiten .


37

.

Buſſe

wahrer

Von

-

205

Sonun die Seele adhie beſtåndig bleibet/ und dem Teuffel in allen ſeinen Angriffen obſieget/iind

110 eft: der

alles Zeitliche nichts achret / umb der Liebe ſeiner edlen Sophiæ willen / ſo wird ihr das theure Rit, ter- Krånßlein zu einem Siegs - Zeichen auffge. Teret. Adhie tritt die Jungfrau , welche ſich auß

Die

dir fo

id mit rol

dem therren Namen J ES U , mit Chriftordem Schlangen- Iretter , als dem Geſalbren Gottes offenbaret/zur Seele/und füffet ſie mit ihrerfüße, ften liebe in der Effeng ganş innerlich /und drůdt ihrihre Liebe zum Siegs-Zeichen in ihre Begier de ein /und aühic ſtehet adam nach ſeinem Sim. liſchen Theil vom Tode auff in Chrifto. Davon ich nichtſchreiben fan / es iſt keine Feder in dieſer Welt dazu/ dann es in die Hochzeit. deß Lamms/ dadasedle Perlein gefåetwird/ zwar mit groſſem Triumphidoch iſt es erftlich tlein /als ein Senff. Korn / wie Chriſtusſager.

ob met N hr

jeni

Wannnun dieſe Hochzeit fürüber ift / roll die Seelenunzuſehen /was ſie ihrer Jungfrauen gé. Irbet hat, daß das Perlen Bäumlein wachſeund zunehme. Dann allda wird alsbald der Teuffel mit ſeinem Sturm-Wetter / mit gottloſen Mento ſchen fommen 1 welches erverachten verſpotten , und für eine Vnſinnigkeit aufſchrenen : Allda muß der Menſch im Proceß Chriſti unter fein

cler

Creuig tretten , alhie gilt es nun erſt mit der Thar ien :

beweiſen ; daß wir uns (aſſen Chriſten nennen/ da muß er ſich laſſen für einen Narren und gottloſen Menſchen anßruffen/ ja / ſeine Allerbeffen, welche

IN SA

ihm zn vorhin in de Fleiſches duft haben gelieb . koſet , werden jent ſeine Feinde / nnd ob fie gleich nicht Siij


22YSS sa Le

38

Von wahrer Buſſe.

nicht wiſſen warumb/doch halſen fieihn. Alfogar deckt Chriſtus ſeine Braut unterm Creuge 311/ daß fie in dieſer Welt nicht erkandt werde / auch thut ſolches der Teuffel/daß dieſe Kinder der Welt verborgen bleiben /auff daß ihme nicht etwan viel ſolcher Zweige in ſeinem vermeynten Garten : wachſen . Solches reße ich dem { erer Chriſtlichen Ge .

mühts zurNachrichtung / ob es ihn auch alſo : treffe/was ihmjl thun ſey .

Eingar ernſtes Gebet in

der Anfech

tung / wider Gottes Zorn im Gewiſſen / auch wider Fleiſch und Blut/wann der Verſucher zur Seden tritt , und mit ihr ringer. Allertieffefte Liebe Gortes in Chriſto Jeſul

verlaß mich nicht in dieſer Noht, ich bin ja der Sünden ſchuldig , welche mir jeßt im Gewiſo ſen aufffreigen /verlåfeſt du mich / ſo muß ich ver- finden . Du haſt mirja in deinem Wort zuge. raget : D6 eine Mutter ihres Kinds vergeſſe ! welches doch ſchmerßlich zugienge/ noch wolleſt du meiner nicht vergeſſen , in deine Hände habeſt du mich gezeichnet / in deine mit den ſcharffen Nå.. geln durchgrabene Hånde / und in deine hohle Seite / darauf Blutund Waſſer rann /habeft du mid eingezeichnet.

Ich armer Menſch , in deia

D grop

al

nem Zorn ergriffen / tan noch vermag jego für dir nichts / ich erſence mich nur in deine Wunden und Joot ein.

0


39 Von wahrer Bulle. große Barmherßigkeit Gottes/ erlöſe mích

ar

!!! " doch von deß Teuffels Banden ! Ich habe ſonſt feine Zufluchtın nichts / als nur in deine heilige Chh Winden und Todt. In dich erſincfe ich in Angſt elt iel

meines Gerifiens / mache du mit mir / wie du :

en

wilft. In dirwil-ich jeħt leben oder fierben , wie duw :iftilaßmich nur in deinem Todefterbennnd: vergehen , begrabe mich nur in deinen Todt / daß

De

mich der Höllen Ungft nicht rühre. Was ſoll ich mich für dir ſchuldigen i der du mein Herz und Nieren priifeft/ und mir meine Sünde unter Aus

life

gen ſtelleft ? Ich bin ihr ja ſchuldig / und ergebe ich ‫ܝ‬

Gerichte mich in dein Gericht führedoch du dein durch den Todt meines Erlöſers Jeſu Chriſti ů . ber mich auß. Ich fiche zudiri D rechter Richter ! durch die

vil

Angſt meines Erlöſers Jefu Chrifti / da er am Delberg an meiner ſtart blutigen Schweiß ſchwi. kete , da er ſich von Pilato für mich geiffelni und eine Dorne Krone zum Sport auf fein fjaupt

ber

drucken (ieb / daß ſein Blutvon ihm fok.

fiel i du

gerechter GOTT ! du haſt ihn ja an meine fåtte geſtellt war er doch unſchuldig/ und ich bin der Selbſchuldige/dafür er gelitten hat/warumb

eft nja

idle ſoll ich dann in deinem Grimmverjagen ? Tilge Más doch du deinen Zorn in mir / ditrch ſeine Angfel obie " leiden und Todt : Ich ergebe mich gang in ſeine

004

Ungſt/ Leiden und Todt ein / in ſeiner Angſt und . Leiden wil ich dir ſtille halten / mache es mit mir

roit , wie duwilft /nur laß mich nicht von ſeiner Angſt iden abweichen. Haft dir doch ſeine Angſtwir geſchen . cfet/nnd deinen Grimm in ihmeerfåuffet/und ob iiij ich


Won wahrer Buſſe. ich nun ſolches nichthabe angenommen , ſondern bin von ihme abgewichen / und treuloßworden , ſo haft on mir doch dieſes therre Pfand in mein Fleiſch undSeelgegeben ,denner hatmein Fleiſch

el

und Seel an ſein Simliſches angenommen / und hat den Zorn mit ſeinem himmliſchen Blute in meinem Fleiſch und Seele in ihm verſöhnet. So niñ mich doch nun in ſeiner Verſöhnung an und Atelle ſein Angſt / Leiden und Todtin deinen Grim / der in mir entbrant , und zerbrich dein Gericht in mir in dem Blut ſeiner Liebe . D groſſe Liebe im Blut und Todt JeſuChrifti! gerbrich doch dem Teuffel ſein gemacht Raub. Schloß in mir / das er in mir auffgebauethati da er mir in dem Wege deiner Gnaden widerfte. het ,treib ihn von mir auß /daß er mich nicht ſichte: Dann für dir mag kein Sebendiger beſtehen ſo du deine Hand von ihme absenchſt. 2 komin doch./ du Durchbrecher des Zorns Gottes ! zerbrich ihm ſein Gewaltı hilff doch meie ner armen Seelen wider ihn ſtreiten und ſiegeni führe mich doch in deinen Sieg ein / und erhalte mich in dir : Zerbrich ihmedoch den Sin in mei . ner entzündeten Eitelkeit in Seel und Fleiſch : Todte doch du die Begierde in meiner Eitelkeit im Fleiſch und Blut/welchemirder Teuffel/mitſeiner falſchen Begierde / jeßt hat mit Hölliſcher Anglii und Verzweiffelung angezündet : Selche doch du fie mit deinem Waſſer deß ewigen Lebens / und führe meine Angft durch deinen Todt auf. Un dich erfinde ich ganz und gar / und wann mir gleich Leib und Seel ſolten zu dieſer Stunde vera ( chmach .


$

Von wahrer Bufſic 41 rohmachten / und in deinem Grimm vergchen ſo wil ich doch von dir nicht ablaſſen : Ob gleich mein Hers ſpricht lauter nein, ſo ſoll meiner Sec. len Begierde doch deine Warheit fefte halten /dic rol mir kein Teuffel noch Todt nehmen : danny Das Blut Jeſu Chrifti , deb Sohns Gottes / macht uns rein von allen unſern Sünden . Das

1

faſſe ich mir ein / und mache nun gleich Gottes Zorn mit meiner Sånden was er wil / und ralle

(h

ſche gleich der Teuffel in ſeinem gemachten Raub . Schloß siber meine Seele ber / wie er wolle. Auf den Wunden ſoll mich kein Teuffel / Toot

Jatt

nod nöle reiſſen . Du finckender Teuffel muri doch an mir.zuſchanden werden /und dein Raub ,

ba

Schloß verlaſſen /dann ich wil es in die liebe Jen fu Chrifti verſenden / ſo magſt du alsdann darin .

SIK

nen wohnen /wodu fanft/ Amen .

Unterſpeiſung in der Verſuchung.

gen Dalt

Günftiger Ceferies ift tein Schere under es niche verſuchet hat /und hält es für Schersjdcrift

id

noch ungerichtet ' und ob es geſparetwürde/ biß an fein lestes Ende/welches doch gefährlich iſtilo muß er doch durch dieſes Gerichte. Dwoldemel

1944

welcher in früher Zeit , in ſeinen jungen Jahren / ehe der Teuffel rein Raub -Schloß fefte bauct durch gehet ! Dieſertan hernach einen Arbeiter.Ik Chriſti Weinberg geben , und ſeinen Saamen in Chriſti Gårtlein råen / er wird die Früchte wol einerndten zu ſeiner Zeit. Dieſes Gerichte währet über manchen viel Zeit und Jahr ſo er ſich nicht mit


42

Von wahrer Buſſe.

mit Ernft in Chrifti Harniſch eingibt / wann ihn erft folt das Gerichte der Anfechtung zur Bulle vermahnen : Welcher aber ſelber auf ſeinemerno

dengan

Ex

Ken Vorſag kompt/ und gedencet vom gottloſen Wege aufzugehen /dem wird es nicht ſo ſchwer/ und währet auch nicht lange /ob er wol muß den ritterlichen Sieg wider den Teuffel beſtehen 1.fo wird ihm doch mächtig bengeſtandē /und gelanget ihm zum alerbeffen/ daß/mann hernach die Mor.

boy

gen - Röhte in der Seelen angehetzerein groß lob Gottes darauß machet /daß der Treiber überwin . den iſt. Ein kurte Formula deß Gebets / wann die edle Sophia mit ihrer Liebedie Seeleküſſet/und ihr die liebe anbeut.

ito

Aderholdſeligſte und tieffefte Liebe Gottes in Chrifto Jeſu !ſchendemirdoch dein Per. lein / drücke es doch in meine Seele eind nim doch meine Seele in deinen Arm ! 2 du allerſüſſefte Liebe ! ich bin wol'unrein für dir / gerbrich doch meine Vnreinigkeit durch deis nen Todtſführe doch meiner Seelen Hunger und Durft / durch deinen Todt , in deiner Aufferfte. hung in deinem Triumph auß. I ſchlage meine

bleib doch in mir /und faſſe mich indichibalt mich doch

ex

=

Ichtheit in deinem Todt zu boden / niñ fiegefan gen / und führe nur meinen Hunger in deinem Hunger auß ! Dhöchſte Liebe ! biſt du doch in mir erſchienen /


Von wahrer Buſſe.

43

Nic

ht . doch in diijdaß ich nicht von dir weichen kan ler . fülledoch meinen Aunger mit deiner Liebe i ſpeiſe doch meine Seele init deinem himmliſchen We. 'M ſen /und trånce fie mit deinem Blut / trånce fie en doch auf deinem Brünnlein !

fo

or cb

groſſe Liebe ! weckedoch mein verblichenes Bilde'l welches in meinem Vatter Adam am Himmelreich verblich I durch das Wort / das e

in deß Weibes Saamen in Maria auffweckete! bewegedues doch ! D du leben und Krafft der Gottheit ! der du uns zugeſaget haft/ Wir wollen zu euch kommen / und Wohnung in euchmachen , füffe Liebe ! in

vers

das Wort deiner Verheiſſung führe ich meine Begierde ein : du haft in zugeſaget / daß dein Vatter wolleden Heiligen Geift geben /denen /die ihndarumb bitten / ſo führe ich nun meiner See. Ien Hunger in deine Verheiſſung ein / und neh. me dein Wort in meinem Hunger ein : Vermeh re doch du meinen Funger in mirnach dir / ftårce

od

mich doch O fülſe Liebe !in deiner Krafft/mache mich doch in dir lebendig / daß mein Geiſt deing

fuir reis

Süſſigkeit ſchmáce. Glaube doch dur durch dei. dann ohnedich kan ich nichts ne Krafft in mir

thun. Drüſſe Liebe ! ich bitte dichidurch die Liebe , da ſter ine in

en idi

du Gottes Zorn mit liberwundeft/und den in ( ic. be / und in die göttliche Freudenreich wandelft verwandele doch andh den Zorn in meiner Seelel durch dieſelbe groſſe Liebe i daß ich dir gehorſam werde) und daß dich meine Seele ewig darinnen liebe : Verwandele doch du meinen Willen in dei


Won rrahrer Buſte. 44 deinen ) führe doch deinen Gehorſam in meinen Vngehorſam ein / auff daß ich dir gehorſam werde,

&

groſſe Liebe Jefu Chrifti ! zu dir fiehe ichi führe doch meiner Seelen Dunger in deine Wun'16 den ein / darauß du dein heiliges Blut pergoiteſti und den Zorn in der Liebclorcheſt: In deine hohle Seiten , darauf Blut und Waſſer rann ,führe ich meinen Singer ein / undwerffe mich gang darein ſen doch du mein / underquicke mich in dei. nem Lebenſlaß mich doch nicht vondir !

O mein edler Weinſtock ! gib doch deiner Re. Ben Saffe, daß ich in deiner Krafft und Saffti in deiner Elfenk gruine und wachſe: Gebire doch då durch deine Krafft in mir die rechte Krafft! D ſüſie liebe ! biſt du doch mein licht leuchte doch du meiner armen Seele / in ihrem ſchweren Gefängniß in Fleiſch und Bluti führeſie doch ftets auff rechter Straſſe : Zerbrich doch du de Teuffels Willen / und führe meinen leib durch den auff diefer Welt/durch deß Todes Kammer in dcinen Todt und Ruhe ein / auff daß er am Jüngſten Tage auß deinem Tode in dir auff flehei und in direnigiebe: Lehre doch du michi was ich in dir thun ſol / ſendoca dumein Willent Wiſſen und Thun / und ohne dich laß mich nirgends hingehen / ich ergebe mich

ŠE SE

dir gang und gari Amen .

Ein


Von wahrer Buffc. ime sfar

id 31

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gan

Ft / d

Ein Gebetlein / Umb Göttliche Wirkung / Schutz und Res gierung / wie das Bemühte im Lebens . Baum Ebriftimit und in GDII wir.

den ſoll . N diri du lebendige Quielle ! erhebe ich Smeiner Seelen Begierde / und ruffe mit meio ner Begierde/durch das Leben meines Senlands Jeſu Chrifti in dich . 2 du Leben und Krafft Gottes ! erioecte dich doch in meiner Seelen Hunger mit deiner Liebe.

##

Begierde/ durch den Durft Jefu Chriftil den er am Creug nach unsMenſchen hatte / und führe

19h bere Doe

meine ſchwache Krafft / durch deine mächtige Hand / in deinem Geifte auß : Sen doch du mit deiner Krafft das Wercken und Wollen in mir ,

it i blúhe du in der Krafft Jefu Chrifti in mir auf wurde auff daß ich dir moge ( ob gebåren / als rechre Früchte in deinem Reich i laß mir mein Hers mte tar auf

und Begierde ervig nicht von dirweichen ! Weil ich aber in dieſem Jammerthal / in dem

nit eufern , irdiſchen Fleiſch und Blut, in der Eitel flen feit ſchwimme /und meine Seele und edle Bild. niß nach deinem Gleichniß auffallen Seiten mit Feinden umbfangen iſt, als mit def Teuffels Bes gierde gegen mir auch mit der falſchen Begierde der Eitelkeit im Fleiſch und Blut, ſowol mit dem

vich

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Gegenſan aller gottloſen Menſchen /welchedeinen Namen nichttennen und ſchwimme mit ineinem euſſern Lebenin Sternen und Elementen / domei. ne


46

Von wahrer Buffe.

ne Feinde auffallen Seiten/ innerlich und euffer lich / auff mich warten í auch der zeitliche Today welcher der Zerbrecher dieſes zeitlichen Lebens iſt : So fliehe ich zu dir / 2 heilige Krafft Gottes ! Weil du dich mit deiner Liebe in Gnaden in un ſerer Menſchheit haft offenbaret , durch den heili

ren får den feurigen Pfeilen der Begierde de Böſewichts , welche er durch den Fluch Cortes Zorns / der in unſerm irdiſchen Fleiſch erwecket iſt/ tåglich in uns ſcheuft: Salte doch durch dei neKrafft auff die Strahlen de Geſtirns in ih. rer Widerwärtigkeit , in welche ſich der Bife. wicht mit ſeiner Begierde einflicht uns in Seel 'ind leiß zu vergifften i und in falſche Begierde "einzuführen i auch in Kranckheit und Elend : Wehre doch du dieſen Zornſtrahlen /mit dem hei. ligen Namen JESU , in unſer Seeleund Beiffel daß fie uns nichtrihren /undi af deinen heiligen / guten Engel ben uns ſeyn / daß er dieſe Gifft. ftrahlen von unſerm Leib abtreibe . Ogroſie liebe und ſüſſe Krafft JHESUH ! dn Durch - Brunn der göttlichenSüffigkeit /auß dem ewigen , groſſen Namen JEHOVA , ich ruffe mitmeiner Seelen Begierde in dich /meine Seele ruffet in den Geift ein / auß deme ſie in leib ein geblaſen ward / der ſie hat zur Gleichniß Gottes formieret f und begehrét in ihrem Durſt deß ſüf. ſen Queu-Brunnens auß JEHOVA in ſich ziir lan

1

gen Namen JESU , und denſelben zu unſerm Gefårten in uns gegeben /ſo bitte ich dich /laß doch ſeine Engel/die ihm dienen /auff unſer Seelewar ten und ſich amb uns her lagern , und uns bewah.


‫ܬܝܗܐ‬

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1111 beib fert ood

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Bon wahrer Buſſe. 47 Sabung in ihrem Feuer- Athem Gottes / der fic ſelber iſt, auff daß in ihrem Feuer. Athem anffge. heldurch den Quell. Brun JESU außJEHOVA , die ſüſle Liebe JESU , und der Heilige CHRI STUS in meinem verblichenen Bilde, der himli. fchen / geiftlichê Leiblichkeit offenbar und Menſch werdej und diearme Seele ihre liebe Braut wie. der in ihre Arm bekomme ,mit der ſie ſich mag ewig erfreuen . DIMMANUEL, du Eheffatt Gott und Menſch ! in die Armedeiner Begierde gegen /und

in uns /ergebe ich mich deiner begehre ich / : Tilge doch du deines Vatters Zorn mit deiner Liebe in mir /und fårcke mein ſchwaches Bild in mir /daß es möge die Eitelkeit in Fleiſch und Blut über . winden und zähmen /und dir dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit. groffer/ allerheiligſter Name und Krafft Gottes JEHOVA !der du dich im verheiſſenen Ziel deß Bunds / mit Adamſunſerm Vatteri gee , macht im Weibs -Saamen der Jungfrauen Ma. riæ / in unſerer verblichenen himlifchen Menſch heit / haft mitdeiner allerſuſſeffen KrafftJESU beweget / und deine lebendige Weſenheit, deiner heiligen Krafft, in der Jungfräulichen Weißheit Gottes / in unſere an dir verblichene Menſchheit Gottes eingeführet / und uns zum Leben / Sieg und neuen Wiedergeburtgegeben . Dich bitte ich auſ allen meinen Kräfften /gcbåre mich doch auch

pir, in deiner ſuffen Krafft JESU zu einem neuen und heiligen Leben , auffdaß ich in diri und duin mir fi ſeneſtund dein Reich in mir offenbar werde , und

Link

mei


48

Won wahrer Buſe.

meiner Seelen Wille und Wandel im Simmel fen . Dgroſfer /unbegreifflicher Gott, der du alles erfüleft I ſen doch du mein Himmel, in dem mei neneue Geburt in Chrifto Jefn moge wohnen / (aß doch meinen Geiſt deines Heiligen Geiſtes Såitenſpiel, Klang und Freude Tenn : Spiele du in mir in deinerwiedergeborné Bildniß und fih. re meine Harmony in deiner göttlichen Freudent. reich außlin grofferliebe Gottes /in den Wundern deinerGloriund Herrlichkeit in der Gemeinſchaft der heiligent Engliſchen Sarmony / und baue in mir auff die heilige Stadt Zion / in der wir, als Kinder Chriſti,alle in einerStadtleben /welcheift Chriftus in uns in dich erfencke ich mich gang und gar/thueduin mirjwas du wilft, Amen .

Ein Gebet/

1

In /und wider die Anfechtung unterm Crcuk

‫ے‬

Chriſtidin Zeit / wann alle Feinde auff uns ftür. men /und wir im Geiſt Chriſti verfolgeti gehar fet / und für Vbelthäter geſchmåhet und gelåftertwerden . Soy Charmer Menſch / vod Angſt und Trúbral/

wieder zu dir/ D Gott, mein Vatrer ! Vndwerde allenthalben von den Dornen zurufen / und von Feinden geplaget und verachtet : Sie ſchmähen meine Seele undverachten ſie als eines Vbelthao ters ]

you for

as wandere auff meiner Pilgrams. Straſſe wieder in mein außgegangenes Vatterland /und gehe durch die Diffeln und Dornen dieſer Welt


Won wahre Bufte.

49

me ters ) welcher an ihnen trenloß worden ift: Sie verachten meinen Weg zit dir /und halten ihn für le thörichri fte mennen /ich fen unſinnig /daß ich auff met dieſem dornen Wege wandele / und nicht ihre

He

gleißneriſche Straſſe mit ihnen gehe. D Herr Jefu Chriftet unter dem Ereligfliche

po fit de

ich zu dir i ach lieber Emanuel! niñ mich doch mo führe mich durch deine Pilgrams.Straſſer dicou in dieſer Wet gewandelt haft / durch deine

der Menſchwerdung nnd Armſeligkeit / durch deine de Verachrungund Spott, auch durch deine Angſt Nache mich doch 1801 tenden und Fodt zu dir ein. oli deinem Bitde áhnlich : Sende doch deinen guten die Engel mit mir /der inirden Wegweiſe durch die qarim të grauſame dornichre Wüſte der Welt : Stehe mir doch in meinem Elend bey : Trofte mich doch mit dem Troft da dich der Engel im Garten , als

ma

三 三三三

hap

dii zu deinem Varfer beteſt/und blutigen Schweiß ſchroígeft/ trøftere: Erhalte doch dumich in meis ner Angſt und Verfolgung/unter dem Sport deß Teuffels / und aller falſchen Menſchen , die diet) . nicht kennen/ind deinen Weg nicht gehen wollen .

D groſſe Liebe Gottes ! fie kennen deinen Weg nichtſundrhunes auß Blindheit /durch deß teuf halal fels Triglerbarme doch du dich über fieriind füh pro re fie auß derBlindheit ans licht/auff daß fie fich 18 fernen kennen /wie ſie im Schlamm und Kohtdeb OB men

STM

Teuffels / in einem finſtern Thal gefangen (igen ) mit drey Ketten hart angebunden . 2 groſſee Gott ! erbarme dích dod ) über dam ind feine Kinder 7 eriðfe ſie doch in Chrifto / dem Adam ,. D

netten

ch


50

Von wahrer Buffe. Jo fiche zu dirin Chrifte Gott undMenſch !

auff dieſer Pilgram -Straſſe, die ich im finſtern Thal wandeln muß /undallenthalben verſpotteti geångftigetſund für einen falſchéigottloſen Menos ſchen gehalten werde. SERR /es ift dein Gericht übermich , auffdaß meineSündennd angeborne Eitelteit auff dieſer Pilgram Straffe für die ge richtet / und als ein Fluch ſchau getragen werde / daran fich dein Zorn ergeket / und alſo dadurch den ewigen Sport von mir nimpt. Es iſt dein Liebes - Zeichen / und führeft mich dadurch in den Spott/Angſt , {eiden und Todt meines Heylands Jeſu Chriſti ein / daß ich der Eitelkeit in meinem Henland alſo abfterber und in ſeinem Geiſt durch

to

1

ſeinen Sport und Verachtung /durch feinen Todt meines neuen ebens anßgrine. Ich bitte dichi D Chriſte/ du gednltiges Lamb Gottes ! durch alle deine Angſt und Spottidurch dein leiden und Todt, durch deine Verachtung ans Ereußes Stamm / dadu an meiner ſtelle ver , achtetwardeſt / verleihe mir Gedult in meinem

10)

Creuß. Wegerundführe mich auch als ein gedul. tiges lambdarauff zu dir / in deine Vberwindung ein : ( aß mich mit und in dir leben / und befehre doch meine Verfolger / welche aniko mit ihrem Sporten , ihnen gang unwiſſend / meine Eitelkeit und angeborne Sinde für deinem Zorn auffopf fern : Sie wiſten ja nicht was fie thun /ſic mer . nen es böſe mit mir zu machen aber ſiemachen mir es gut/fierhun das für dir/ das ich thun foltem furdir . Jd folte tåglich meineSchande für dir ‫لو‬

auffaecfen und bekennen /und darmit in den Todt der


Von wahrer Bulle.

51

nid deines lieben Sohns michi erfencen , daß fie in after ſeinem Tode ſtürbe: Weil ich aber zu otel laß bin , votre auch -gu mart und ſchwach i ſobraucheft du ſie in Mo deinem Zorn darzu / daß fie meine Schande für erid deinem Zorn auffoecken / welche dein Grimmer bora virx Derd Sunt 7de nx

greiffet, und in den Todt meines Senlandes er ſencer. barmhergiger GOTT ! mein eitels Fleiſch tan es nicht erkennen , wie du es ſo gut mit mir meyneſtidaß du låſeft meine Feindemeinen Edel von mir nehmen / und dir auffopffern: Mein ir

cane diſch Gemühte meyneti du plaget mich alſo toe. minent gen meiner Sinderund mir iſt allenthalben ban. bu

geraber dein Seift in meinem inwendigen neuen Menſchen fagetmir/daß es auß deiner Liebegegen mir geſehe, dah on es ſo gutmit mir meyneft!

Samk

wann dumich låfieft meine Feinde verfolgen /daß mir es fum beſten diene /daß fie an meiner ſtatt dit Arbeit verbringen / undmeine Sindefür dir in

ince

ch

in deinen Zorit auffwickeln , daß ſie derſelbe véra ſchlingerind Riemir nicht nachfolge in mein Vat. terland. Dieweil ſie noch in deinem Zorn farok und fert find /ſo können ſie das beifer thun als ich dieweil ich schon in dem Willen der Eitelkeit ſchwach und matt bin /das weiſt du / Dgerechter

Ifci Darumb bitte ich dichi D gerechter GDIT ! weil du ſie zu meinen Dienern braucheſt / daß fie mir das beſtethun / ob es wolmeine irdiſche Ver. nunfft nicht fennet / du wolleft ihnen doch auch meinen Weg zuerkennen geben /und ihnen auch ori

ſolche Diener zuſchiden / und fic aber doch von Dij che


Von wahrer Buſfe. che ans Licht führen , daß fie dich erkennen dir danden .

und

Dbarmherßiger GOtt in Chriſto Jeſu ! ich bitte dich in meiner Erkäntniß /auß der Tieffedci ner Liebegegen uns arme Menſchen /diedu in mir offenbarethaftinach dem verborgenen Menſchen , ruffe uns dod, alle in dir zu dir. Benvege dich doch noch eines in dieſer leßten Trúbral , da dein Zornin uns entbrantiſt/ in uns. Widerſtehedoch du deinem Zornin uns/ daß er uns nicht mit Leib und Seele verſchlinge ! Ddu Morgen - Röhte deß Tages Gottes ! gea hedoch vollend herfúrī biſt du doch angebrochen/ offenbare doch deine heilige Stadt Zion/das hei. lige Jeruſalem in uns! O groſſer GDIT ! ich ſehe dich in der Tieffe deiner Krafft und Macht / wecke mich doch gar in dir auff/ daß ich in dir lebendig werde : Zero brich doch den Baum deines Zorns in uns / und

(

laß deine Liebe in uns grånen . HERR ! ich lige für deinem angeſichter und bitte dichi firaffe uns doch nicht in deinem

-

Folget ein Gebetlein oder Geſpräch zwiſchen der armen Seele / und der edlen Jung frayen Sophia , im inwendigen Grund deb Men

len

Zorn/ ſind wir doch dein erworbenes Out : Ver. gib uns doch alleſampt unſere Sünde/und erlore uns von der Feindſchafft deines Grimms / UAD deß Teuffels Sport und Neid /und führe uns un . ter deinem Creuß in Gedult wieder in unſer Pa. tadisi Amen .


Vorwahrer Buſſe. 53 Menſchen , alsmit dem Geift Chrifti in der id

Do

jen 010

DOC e

neuen Geburt / auß ſeiner Menſchheit in uns und der Seelen : Wie ſo groſſe Freude imSimmeldeß neuen /wiedergebornen Men fchen fen : Wie holdſelig fich die cose Sophia gegen ihrem Bräutigam der Seelen feller wann die Seele in die Buffe eingehet / und wie ſich die Seele gegen ihr halte/ wann ihr Jungfrau Sophia offenbar wird .

Die Pforten deß Paradiſiſchen Ros hom

is 19.1

ſen -Gartens / niemand als Chriſti Kindern verffanden /welche dieſe erfandt haben . FAnn fich der EL -Stein Chriſtusinbees verblichenen Bilde deß Menſchen /in feiner herzlichen Bekehrung und Buſſe beweget / ſo cr. ſcheinet Jungfrau Sophia in der Bewegung deß Geiftes Chrifti / in dent verblichenen Bilde får

chte der Seelen in ihrem Jungfräulichen Schmuck: inca Für welcher fich die Seele in ihrer Vnreinigkeit Do entſeget, daß alle ihre Sünden erſt inihr anffma chen , und für ihr erſchrecken und zittern. Dann alda gehetdas Gericht über die Sünde der Sec. fen an, daß fie auch wol in ihrer Vnwürdigteit PM

Schat 1996 od

zurücke weichet/und ſich für ihrem ſchönen Bub . len ſchåmet ) in fich gehet / und fich vernichtiget als gang unwürdig ein ſolches Kleinod gu em . pfangen : Dann unſern verſtanden / fo dieſes Kleinod geſchmäcker haben / und ſonſt niemand willende. Uber die edle Sophia nahet ſich in der D tij


54

Won wahrer Buffe.

Seelen Eſeng/und füffet fie freundlich , und tin , girer mit ihren diebes.Strahlendas finſtere Feier der Scelen /unddurchſcheinet die Seele mit ih . rem liebes - Kuß : So ſpringet die Seelein ihrem Seibe für groſſer Freuder in trafft der Jungfrån. lichen Liebe auffi triymphiretrundlobet den groſ ſen GDIT/in trafft der edlen Sophiæ . Deffen ich allhie ein furge Andeutung ftellen Wil /wie es zugehe / wann die Braut den Brånti

1

gam herget? Dem Leſer i ſo vielleicht noch nicht möchteſenn an dieſem Ort geweſen /da die Braut den Bräutigam herget/ zum nachdencken / ob ibn lüfterte uns nachzufahren /undauch anden Rey. hen zu tretten , da man mit Sophia ſpielet. Wann nun dieſes / wie oben gemeldet / geſchi. het ſo erfrenet ſich die Seele in ihrem Leibe / und ſpricht: I. Vn fen dir groſſer GDTI / in deiner MBM Krafft undSüffigkeitilob/ Dand /Stárcel Preiß und Ehre ! daß du mich von dem Treiber der Angſt erlófet haft : du ſchöne liebe ! mein Der faſſet dichino biſt du ſolange geweſé ? Michs dauchte , ich wärein der Hölle in Gottes Zorn. Dholdſelige Liebe ! bleib doch ben mir / rey doch meine Freud und Erquickung , führe mich dodati auff rechter Straſſe : yn deine Liebe ergeb ich mich . Ich ich bin ja für dir dunckel/mache mich doch lichte ! O edle Liebe ! gib mir doch deinc füfle Perler lege ſie doch in mich. D groffer GOTTin Chrifto Jeſu ! nun prei. fe und lobe ich dich in deiner Warheit / gronien Macht


oth Fene citit ifres frau

gro

Cånt ni Bra 361 NA

$ Von wahrer Buſ Macht und Herrlichteit /daß du mirhaft meine Sünde vergeben / und haſt mich mit deiner Krafft erfület : Jo jauchşe dir in meinein (e. ben /und lobe dich in deiner Feſte/welcheniemand auffſchlieſſen kanſals dein Geift in deiner Barm . herzigkeit : Meine Gebeine erfreuen ſich in deiner Krafft , und mein Herz ſpieler in deiner liebe. Danc fen dir ewiglich /daß dumich auf der Hól. len erloſet / und den Todt in mir zum Leben ge machthaft: Jego einpfinde ich deine verheillene Warheiti fulſe Liebe ! laß mich doch nicht wie. der von dir weichen :Schendemir doch dein Per . len - Strånglein /und bleib in mir :Sey doch mein Engenthumb / daß ich mich ewig in direrfreue.

Before

Darauff ſpricht Jungfrau Sophia jur Seele.

111

utigam meine Stårcfe und Brä r Sin edle Macht! biß mir zu vielen malen wilfom men : Wie hart du meiner ſo lange vergeſſen 1 daß ich in groſſen Traitren får deiner 3 hür ftehen und anklopffen miſſen ? Habe ich dirdoch allzeit

L @ beid

tárd

! mei

geflehet und geruffen : Aber du hatteſt dein Ant. e Dhren waren auß Tik von mir gewande , dein 300 em e egangen ft u n n d i n a e L g 9 ON : m : Mei Licht konte d : Thal finſtern dann wandelft im du / ſehen t nicht o o b ffers / dir habe und geweſen dir bin Ich bey nahe 1 6 1 geficher, aber deine Sinde hidt dich im Tode ge fangen / daß du mich nicht fandteſt: Ich kam in groſſer Demuhrzu dir /und ruffredirjaber du wa

it

arov

reſt in der Macht deß Zorns Gottes reich / and achteft meiner Demuht nicht: Duhatteft dir den Seuf D tij


Bonfahrer Bulle. 56 Teuffelium Buhlen genommen , der hardich als Po beſudelt / und ſein Raub.Schloß der Eitelkeie in dir auffgebauet /und dich ganz von meiner lie . be und Freu abgewendet in ſein gleißneriſches/ falſches Reichidarinnen haſt du viel Sünde und Bofheit gerircket / und deinen Willen von meie ner Liebe abgebrochen / und haft mir die Ehe ge . brochen /und eine frembde Buhlſchafft gepflogen , und mich / deine dir von Gott gegebene Braut taſſen imverblichenen Wefen , ohne Stårce ceis ner Feuer.Macht,ſtehen. Ich habe nichtfónnen ohne deine Feuer -macht frštich ſeyn /dann du bile mein Mann /von dir wird mein Glang offenbart di tanft meine verborgene Wunder in deinem Feuer. Ceben offenbaren / undin Majeftåt einfüh . ren : und biſt doch auſſer mir eindunckelHaußida nur Angſt und Pein /darzu eine feindliche Quaad innen ift. Dedler Bräutigam ! Bleih doch mit deinem Angeſicht für mir ſtehen / und gib mir deine Feuerſtrahlen /führedeine Begterde in mich, und fånde mich an ſo wilich dir auf meiner Sanfft. muht meine Liebes-Strahlen in deine Feuer, Elleng einführen und wil dich ewig tiffen . mein Bråutigam ! wie iſt mir ſo wol in deiner Ehe / kiire mich doch mit deiner Begierde in deiner Stårcke und Macht / ſo wil ich dir alle meine Schönezeigen und mich mit deiner ſüſſen Liebe und hellern licht in deinem Feuer -deben / er. freuen : Alle heilige Engel erfreuen ſich jest mit ins / daß fie uns wieder in der Ehe ſehen . Nun mein lieber Buhle bleib doch inmeiner Treujund wen.


Bon wahrer Buffe ich poende dein angeſicht nicht mehr von mir / wir. telh de duin meiner Liebe deine Witnoer 1 darzu dich r& Gott erweckerhat. II. des

& he

Weiterſpricht die Seele gu ihrer edlen Junga frau Sophia, als zu ihrer/ in ihr wieder. gebornen Buhlſchafft,

04 Ch mein edle Perlesund eröffnete Flaming AMA | meines Lichts / in meinen ångſtlichen Feuer, ang u he in frá Éd mai

mit

Leben ! wie verwandelft du mich in deine Freude! 2 ſchöne Liebe ! ich bindir ja in meinem Patter Adam þrúdig to orden / und habemich durch die Feuers. Macht in Wolüft und Eitelkeit der eufo fern Welt gewandt i und eine frembde Buhl ſchafft angenommen /und hatte alſo müſſen ewig im finſtern Thalin frembder Buhlſchafftwan . deln /wann du nicht wäreſt in groſſer Treu , durch

dein Durchdringen und Zerbrechung deb Zorns Bortes / der Sollen / und finſtern Codes / in das

Hauß meines Elends zi mit fommen und mei. nem Fener : Leben deine Sanffemuft und Liebe 111 teto piederbracht.

11 tie alt

ſüſſe Liebe ! du haft mir Waffer deß ewigen Lebens aus Gottes Brünnlein mitgebracht/und mid

in meinem groffem Durff erguidet: Indir fehe ich Sotres Barmherfigkeit/ welche mir 311. vorin der frembden Buhlſchafft verborgen flun . de : In dirkan ich mich erfreiten ? du wandelft mirmeine Feuer, Angſt in grolle Freude

adh

Holdſelige Liebe! gib mir doch deine Perle /daß ich ewig moge in ſolcher Freude fiehen,


58

Von wahrer Buffe.

Darauff antwortet die edle Sophia der Seelen

f

wieder / und ſpricht: Ein (teber Buhle /und treuer Schar! du erfreueft mich hoch in deinem Anfange : Ich bin ja durch die tieffe Thoren Gottes zu dir

1

eingebrochen , durch Gottes Zorn / durch Bölle und Todt/ in das Hanß deines Elends / und habe dirmeine liebeauf Gnaden geſchencket/ und dich ron Ketten und Banden er18ſet / daran du feffe angebunden wareft , ich habe dir meine Treu ge. halten : Aber du bitteſt jest ein ſchweres von miri

1

das ich nicht gerne mit dir wage. Du wilft mein Perléin zum Engenthumb haben : Gedencke doch /mein lieber Bräutigamb / wie du es vorhin in Adam verwahrloſet haft ! Dariu fteheft du noch in grofer Gefahr, und wandelft in zweyen gefährlichen Reichen : Als in deinem Feuer. Vr. ſtand wandelft du im Landei da ſich Gott einen farden /eifferigen GDTT / und ein verzehrend Feiier nennet. Im andern Reiche wandelft du in der eufern Welt / in der Lufft, im eiteln /verderbren Fleiſch und Blut: Da der Welt Wounft mitdef Teuf. fels Angriffen alle Stunden über dich her rau. Schet: Du möchteſt in deiner groſſen Frende wies derumb Grdigkeit in meine Schöne einführeni undinir mein Perlein verdunckeln . Auch moch . teft du ſtolg werden / wie lucifer ward , als er das Perlein zum Engenthumb hatte / und möchteſt dich von Gottes Harmony abwenden / fo müfte ich hernach ewig meines Buhlen beraubet fenn. Ich

N


Wonwahrer Buffe.

59

Ich wil mein Perlein in mir behalten / und wil in deiner verblichenen / und jektin mir wieder lebendig-gemachten /innern Menſchheit im Sim . mel in dir wohnen / und mein Perlein dem Pa. radiß vorbehalten / biß du dieſe Jrdigkeit von dir 1.49 ablegeft: Alsdannwilich.dirs juin Engenthumb los m . geben . Aber mein Antlig undfüſſe Strahlen deß Perleins / wil ich dir die Zeit dieſes irdiſchen de bens gernedarbieten : Jd wil mit dem Perlein im innern Chorwohnen/und deine getreuc, liebe Brantſenn . Indein irdiſch Fleiſch vermåhleich mich nicht, dann ich bin eine Königin der Him . mel / und mein Reich iſt nicht von dieſer Welt :

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3 int Iren

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jedoch wil ich dein cutter Leben nicht wegwerffens ſondern offt mit meinen diebes -Strahien heim ſuchen / dann deine entere Menſchheit ſoll wic. derkommen . Aber das Thier der Eitelteit wilich nichthaben : Gott hat das auch nicht in Adam auß feinem Borſag alſo grob und irdiſch geſchaf. fen i ſondern deine Begierde hat dieſe viehiſche Srobheit in Adamdurch ( uft gefaſiet/ auß/ und mit allen Eſſentien der auffgewachten Eiteltete

trdiſcher Eigenſchafftidarinnen Dikund Kälter dazu weherhun und Feindſchafftt auch das set . brechen ſteher. Nun mein lieber Buhlund Bräutigam ? gib dich nur mirin meinen Willen ich wil dich in diefem irdiſchen Leben in deiner Fährlichkeit nicht

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verlaſſen : Wann dich gleich wird Gottes Zorn überziehenidaß dir wirdbange ſeyn /undmennefer ich habe dich verlaſſen ſowilich doch ben dir reyni und dich verwahren / dann da tenneſt dich nicht was


Von wahrer Buſſe. was dein Amprift, du ſolft dieſe Zeit wirden und gebåren . Du biſt die Burgel dieſes Baums) auß dir ſollen Zweige geboren werden , die müſſen

S553 **x

alle in dengften geboren werden : Ich aberdrin: ge durch deine Zweige in ihrem Safft mit auß und gebåre Früchte auffdeinen Neffen / und das weißfeſt du nicht : Dann der Hochſte hat mich alſo geordnet / beni und in dir z1i wohnen . Darumb wiefele dich in die Gedult/und hite dich für Wolluſt deß Fleiſches / brich ihme den Willen und Begierde/ halte es im Zaum /als ein Bðfes Roß /ſowil ich dich offtin deiner feuriſchen Elfensbeſuchen und dir meinen liebes - Kuß gc ben / und dir ein Krånplein auf dem Paradis ! zum Zeichen meiner Liebe / mitbringen undanff. fehen / darinnen dudich forft erfreuen : Aber meir ne Perlein gebe ich dir dieſe Zeit nicht zum Ey.

16 &

live

genthumb. Du ſolft in der Gelaſſenheit ſtehen bleiben /und hören , was der HERR in deiner Harmony in dir ſpielet : Dazu folft on ihme 14 Klang und Efeng deines Thones auß meinert Krafft geben/dann du biſt nun iegt ein Botte ſet. 41 nes Mundes / und ſouft ſeinen Ruhm und Ehre Hertündigen .Vnd dieſer Vrfachehalben habe ich mich jeſt auffs neue mit dir verbunden , und dir mein Ritterliches Siegs .Krånglein , das ich in der Schlacht deß Teuffels und Fodes erlanget haber auffgefekt. Aber die Perlen -Kron /damit ich dich krånete / habe ich dir bengeleget 1. die rouf du nicht mehr fragen biſ du

rein fürmir wirft reyn.

Die


Wonwahrer Buffers III. Die Seele ſpricht ferner zu der edlen

i DN

Sophia. du meine fthöne und füffe Gemahliny füle was ſoll ich fürdir fagen ? Laß mich nur dir befohlen fenn ich fan mich nicht verwahren : Wilft du mir jektnicht das Perfein geben / fo fers es in deinem Widen / gib mir nur deine Liebesi

i fit Strahlen /und führemich durch dieſe Pilgratha Straſſe. Erweckeund gebier du in mir /wasda wilfti ich wil hinfort dein eygen ſeyn / und mir richi nichts mehr wollen und begehren / ohne was dx durch mich wilft. Ich hattedeine füſſe Liebe ver

}

ad CHA

16 Feld Cím

ſcherkt fund dirmeine Freu nicht gehalteni daim durch ich war in ewige Straff gefallen : Weil du aber biſt auß Liebe jutmir in die Höllen -Angſt kommen /und haſtmich von Pein erlöſer / auch wieder zum Gemahlangenommen /ſowil ich jest umb deiner Liebe willen meinen Willen brechen und dir gehorſamfeyn/ und auff deine Liebe war. ten : Ich habe nun genug/daß ich weiß /daß du in

allen Nöhten ben mir biſt undmich nit verlåffeft. Dholdſelige Liebe! ich wende mein feurig An. even geſicht zu dir : O ſchone Krone! bole mich doch te fel

01

Dit

bald in dich /und führe mich auß der Varuher ich wil evig dein ſeyn /und nimmermehr von dir wci. chen . Die edle Sophia antwortet der Seefen gant tróftlich , und ſpricht: Ein edler Bråntigam !fey getroft /ich habe mich mit dir verlobet inmeiner Höchften Liebe/und in meiner Treimit dirverbunden - th tul

4


Von wahrer Bulle. 62 wil alle Tage, biß an der Welt Ende! ben und in 0 :1 dir ſeyn : Ich wil zu dir kommen / und Wohnung wa in deinem innern Chor in dir madjen / du folift und auf meinem Brünnlein trinden / dann ich bin mid nun dein / und du biſt mein / uns ſoll der Feind om nicht Tcheiden . Wirde du in deiner feuriſchen Nul Engenſchaffer ſowil ich dir meine Liebes .Strah . der1

len in dein wircken eingeben : Wir wollen den

tend

alit Weinberg Iefu Chrifti bauen : Gib du Effeng Nu deb Feuers , ſo wii ich Eſſeng deß Lichtes und Ge. denen geben :Sendu Fener /ſo wilich Wailerſeyn , 1 & wir wollen das in dieſer Welt verrichten , darzu wir von Gott verordnet feyn / und wollen ihme

11

dienen in ſeinem Tentpel 7 der wir ſelber findl Amen .

4

An den Leſer. geber Seferihalt dieſes für fein ungewiß Ge. dichte / es iſt der wahre Brund / und hili in nen die gange HeiligeSchrifft : Dann das Buch deß Lebens Jeſu Chriſti iſt darinnen klar für Aut.

lor

gen gemahlet / wie es iſt vom Authore ſelber er . tande worden / dann es iſt ſein Proceß genoeſen : Er gibt dir das beſte; das er hati Gort gebe das Bedenen ! Es iſt ein ſchweres Vrtheil über den Spotter dieſes erkant worden .Erſen gewarner.

auffftehet /ſich Gott zu befehlen / eheman was anders in ſich låffet. Aswalte GDIT Vatter /Sohn ,Heiliger Geift/du einigerwahrer Gott ! Ich dance dir

N2297

Ein Gebetlein de Norgens / ſoman


Von waþrer Buſſe. no

dir durch Jeſum Chrifum /deinen lieben Sohn , unſern » Errn und Beyland /für deinen Schum Pol und Schirm und für alle Wolthat, und befehle by mich jest mit Leib und Secte/und alle deme , dar. Feie ein du mich gelegt haft zu wircken / in meinem Cuffe , in deinen Schuß und Schirm : Sen dit recht Anfangmeines Sinnens /Suchens / Trach . der re it na tens und alles Thung : Wircfeduin mir/ daß ich in 00

:fen dar

tho

alles deinem Namen zu lobe anfange/ und dem Nechiten zu dienen in deiner Liebe volbringe : Sende deinen guten Engel mit mir / daß er die giffrigen Strahlen deß Teuffels /und der verderbe ten Nariir von mir abwende : Behüte mich für aller böſen Menſchen Begierde : Gútigealle mei. ne Feindefürmeinem Angeſicht/und führe mein

El

i Bux

t. erc

Gemühtin deinen Weinbergidaß ich in meinem Ampt und Ruffe , darinnen arbeite und wirdei als dein gehorſamer Knecht ( oder Magd ) und und umb , regne mich und alles damit ich wircke gehermit dem Segen deiner Liebeund Barmher. Bigkeit. Salt deine Gnade und Liebe in Jeſu

cfcer

C

Chrifto iber mir /und gib mir ein frölich Gemühtı deine Wunder zu treiben . Dcin heiliger Geiftreh

叫 一

giere mich in meinem Anfange biß an mein lek . tes Ende/ und ſey in mir das wollen / wirsten und volbringen , Amen. Ein Abend - Gebetlein.

11

Sonerhebemein Herz zu dir , DUDIT

itis

DuBrunque deb Ewigen Lebens ! und dane, te dir / durch Jefum Chriftum / deinen lieben

a

Sohn /unſern NERRD und Denkandidaß du mich


Vonwahrer Buffc. 64 mich dieſen Tag, in meinem Ruf und Stande haft für allem Vnfall bewahret/ und mir benge. ftanden. Ich befehle dir anigo nun meinen Raff und Stand /ind das Werck meiner månde i in deine Verwaltung : Vnd flehe mit meiner See ten in didi/ wircke dn in meiner Seele / daß nicht der böſe Feindi und auch keine andere Einftiffe und Begierde/ inmeineSeele kommeoder hafftem {aß nur mein Gemrihtin deinem Tempel in dit i ſpielen /und laß deinen guten Engel ber mir blei. ben , daß ich moge ſider in deiner Krafft ruhen / Amen . ***40****************

Apacali 21. verf.6. Ich bin das A ,und das

, der Anfang und

das Ende: Ic # wit dem Dürftigen geben von demBrunn deß lebendigen Waffers umbſorit.

Wer überwindet , der wird ALLEs ererben ) und Ich werde fein Gott ſeyn / und Er wird mein Sohn feyn .

EN DE Del Erften Bucho.


Das ander Büchlein /

Von Wahrer Gelaſſenheit: 20 el

Wie der Menſch in ſeinem eygenen

muſſe täglich fers inic Willen / in ſeiner Selbheit Begierdein Gott einfühs ſeine ben : Undwie er ren / was er von Gott bitten und begehren ſol : in

Und wie er auf dein Sterben deß fündlichen

pa life

Menſchen mit einem Neuen Gemühte und Willen durch Chrifti Geift außs grünen folie)

Auc Was der Alte und Neue Nenſch / ein jeder in ſeinem Leben / Wollen ZWI no

und Thun foy . Geffe & et durch

font rba fey

Jacob Böhmen

.

Sonſt 7 EYTONICOM

PHILOSOPHPM .

Sebrndt im Jahr deß HERRN Chrifti M. DC . LXXIK .


Matth.16. verf.24. Marc.8.verf.34. Luc.9.0.23. Ioh.12.0.26 .

Spricht CHRISTUS : We Mir nachfolgen wil/der verleugne SICH SELBER : Und nehme fein Creuk auff ſich täglich : Und folge MIR NACH .

Matth.19. verf.27. Marc.io. verf.28. Luc.18. verf.28.

Spricht PETRUS : Sihe/wir haben ALLES VERLASSEN ,und

‫سر‬

ſind DIR NACH gefolget.

Ĝ

file Das ge If


Vonwahre Gelaſſenheit. -- ) Das 1. Capitel. In wahres Erempel haben wir am ' Lucifero , und auch an adam , dem erften Menſchen / was die Selbheit thut / wann ſie das Licht der Natur zum Engenthumbbekommet/daß fie im Verftan

de mag in eygenem Regiment wandeln . Auch fihet man es an den Kunft gelehrten Menſchen / welchey wann fie das Licht der euſſern Welt oder Natur in ein vernünfftig Engenthumb erlangen / wie darauß nichts als cugene Hoffart entſtehet : Welches doch alle Welt ſo hefftig ſucher und beo gehreti als den beſten Schap, és tft auch wol det befte Schaß dieſer Welt , ſo der recht gebrauchet wird .

Weil aber die Selbheit /als die Vernuriffe in einer ſchweren Gefängniß als in Gottes Zornſſo wolauch in der Frdigkeit gefangen undfeftange. bunden fehet / To iſt es dem Menſchen gar zugeo fåhrlich , daß er das Licht der Erfåntniß in der Selbheit führe als ein Engenthuñder Selbheit. Dann der Grimm der ewigen und zeitlichen Natur erluftiget ſich bald darinnen / davon die

Selbheit und eygene Vernunfft in Soffart auff fteiget / und von der wahren gelaſſenen Demuht i gegen Gott Rich abbriche / und von der Paradis . Frucht nicht mehr effen willſondern von der En . genſchafft der Selbheit/ als von deß Lebens Re giment / darinnen böſes und gutes fichet : Wie

Lucia


der Begierde der Selbheit wieder in den Vr ftand / darauß die Creatur geboren worden / und in ein Geſchöpff getretten / eingiengen / Lucifer ins Centrum und griminige Natur 1 in 006 Feners Matrix, und Adam in die irdiſche Naturi in die Matrix der euſſern Welt/ als in die duft boſe und aute .

等 产 三 三三三三

Won wahrer Gelaſſenheit.. 68 { ucifer und Adam thaten / welche alle bende mit

Welches ihnen allen benden auß denen Vrſa . chen entſlunde / daß ſie das Licht deß Verſtands in der Selbheit ſcheinen hatten / in welchem ſie fich beſpiegeln und beſchavien fonten/ dadurch der Geiſt der Selbheit in die Imagination ,als in eine Begierde nach dem Centro eingangen / ſich zu er . heben /groß und måchtig/darzu mehr flug zuwer den . Wie dann lucifer in ſeinem Centro de Feners Mutter ſuchete / und damit gedachte über Gottes ( iebe / und alles Engeliſche zu regieren :

und ſich von der Gelaſſenheit auß Sott abbram chen /und mit dem Wile. Geiſte mit der Begierde in der Muttergefangen worden / welche ju hand das Regimentder Natur bekam / daß ( ucifer in der grimmigen Feuers - Quaal blieb ftehen / und Daffelbe Feuer in ſeinem Willen -Geifte offenbar ward i dadurch die Creatur in der Begierde ein Feind der Liebeund Sanfftmuhr Gottes worden . Alſo

C

Vnd Adam begehrte anch die Mutter / darauß boſes und gutes quillet/in der ElTeng zu probireny. und führete ſeine Begicrde varein im Willen / dadurch klug und verſtåndig zu werden . Welche alle beyde / lucifer und auch Adam / in ihrer fal. fchen Begierde in der Mutter gefangen worden /


Von wahrer Gelaſſenheit.

69

‫میر‬

Alſoauch Adam ward zu hand von der irdis ( chen Mutter , welche böſe undgut iſt / auf Gots tes Liebe und Zorn in ein Weſen geſchaffen / er. griffen / und bekam zu hand die irdiſche Engen . ſchafft das Regiment in Adam : Davon ihme kam / daß Hin und Kälte/ Deidi Zorn / und aller falſcher Widerwillen und Bofheit wider Gotti in ihme offenbar und regirend ward : Sofie aber das licht der Erfåntniß nicht båtten in die Selb. heit eingeführt/ ſowäre ihnen derSpiegel der Ere fåntniß deß Centri , und deb Vrfiands der Crea. tur /als dieengene Macht nicht offenbar worden, darauß die Imagination und Inft entſtund . Inmaſſen dann ſolches noch hentiges Tages beis den erleuchtenden Kindern Gorros Gefähr bringet/daß /wannmanchem die Sonne deſ groſ

liber auf

old

TIK

ſen Anblics von Gottes Heiligkeit ſcheinet / das von das Leben in Triumph tritt , ſich die Ver. nunffo darinnen ſpiguliret / und der Wille in der Selbheit /als in engenem Forfchen eingehet/ unde wil das Centrum ,darauß das Licht ſcheinet/ pro. biren / und ſich in der Selbheit darein zwingen . Auß welchem die elende Hoffart und engener Dúnckel entſtehet / daß die engene Vernunfft ( welchedoch nur ein Spiegel- Blaſt deß ewigêift). mennet /fieſen was mehr / fie thue was ſie wolle ſo thue es Gottes Wide in ihr / fie fen eine Pro. phetin : Vnd iſtdoch nurinihr ſelber / und gehet in engener Begierde/in welcher ſich das Centrum der Naturgar bald in die Höhe ſchwinget i and in engene Begierde der Farſchheit gegen Gott eingehet/daß der Wille in einen Dinceleingehet:


J Von wahrer Gelaſſenheit: 70 Sorritt alsdann derSchmeichel- cuffelzujhm / und Richtet das Centrum der Natur / und führet

dal

ſeinefalſche Begierdedarein / daß der Menſch in feiner Selbheit gleich alswietruncken wird , und fich ſelberberedeti er werde von Gott alſo getrica ben : Dadurch der gute Anfang / darinnen das Licht Gottes in der Natur ſcheinend ward / ver. dirbet / und auch daſſelbe Licht Gottes von ihme

MIS

Ichen anßfåhreti ſo durchwandert er dårze Ståte te/ ſuchet Ruhe/ und findet ihr nicht: Alsdann nimpt er ſieben Geifter zu fich , die årger ſind als er/ und kehret wieder in ſein erſtes Sauß ein /und findet es mit Beſemen geſchmüctet, und wohnet alsdann allda/und wird mit demſelben Menſchen årger als vorhin /2c. Das geſchmückte Hauß iſt das Vernunffte Sicht in der Selbheit, Dann roder Menſch ſeine Begierde und Willen in Gott einführet, ind'in Abftineng ſeines böſen Lebens eingehet/und Got tes liebe begehret / ſo erſcheinet dieſelbe ihme mit ihrern gar freundlichen /freudenreichen Anblicker dadurch

des

ba

ih

8

G

heit , in daseuſſere Vernunfft- Licht) ſwinger fich der Teuffel /nach dem er im erſten Licht, wele 1 ches Göttlich iſt/weichen muſter mit einer ſiebene fachen Begierde wieder ein : Davon Chriſtus ſagte : Winn der unſaubere Geiſt vom Men ,

$

*

peicher. Alsdann / bleibet das euſſerliche licht der euro ſerin Natur inder Creatur ſcheinend / dann die eygene Selbheit zwinget fich darein i ro mennet fie dann / es ren noch das erſte licht von Gott. Aber Nein in dieſes ( als in den Dündkelder Selb,


Won wahrer Gdaſſenheit.

shu

dadurch auch das euſſere dicht der Vernunfft an. gezündet wird . Dann wo fich Gortes Sicht an . júndet/ da wird alles lichte: Allda / kan der Teuffet nichtbleiben /er muß adda auffahren : Sodurch . ſuchet er die Mutter deßlebens Vrſtandalsdann / nemlichidas Centrum , aber es iſt einedürre/un . måchtige Ståtte worden : Der Zorn Gottes / Centrum der Naturlift in ſeiner Selbſt. als das Engenſchafft ganz unmächtig /mager und důrze) und kan nicht zum Regimentnach deß Grimmes

ben 701 ta

Art und Engenſchafft kommen . Dieſe Ståtte durchſucht der Satan / ob er irgend eine Pforte mochte offen finden / da ertonte mit der Regierde einkehren / und die Seelefichten , daß fie fich ere hube. Vnd ro fich nun der Willen - Geift der Cream tur/ mit dem Vernunffte Sicht ins Centrum , als in die Selbheit ſchwingerſund in engenem Wahn cingebet/ſo gehet er von Gottes Licht wiederumb auß : Jertfindet der Teuffeleineoffene Pforte zu ihm , und ein geſchmüctes auß / als das Ver.

Ali nunfft- Licht zu ſeiner Wohnungiſo nimpt er die Siebengeſtalten deſ Lebens Engenſchafften zu fich in der Selbheit , als seuchleri welche von

HT d

16

Gott find außgegangen in die Sdbheit . Auda tebret er ein / und ſcąt reine Begierde in die Luft der Selbheit und falſche Einbildung, da ſich der Willen - Geift in den Geſtalten deklebens Engent . fcbafften / im euffern licht/ſelber chauet : Alda erfindet er in ſich ſelber /als wåre er trunden , ſo ergreifft ihn alsdann das Geftirne , und führet ſeine mächtige Conſtellation darein /die Wunder Sot


72

Von wahrer Gefaffenheit.

es

Gottes aldar zu ſuchen , und ſich ſelber darinne ju offenbaren. Dann alle Creatur rehnet ſich nach Gott. Vnd obwol das Geſtirn den Geiſe

G

Gottes nichtergreiffen magiſo hats aber vid lie. ber ein Haußdeß Lichts /darinnen es ſich mag be luftigen /als ein zugeſchloſſen Hauß / da es keinen beſtand hat . Alſo geher dann dieſer Menſch als wäre er im Geſtirne trunden worden /er begreifft groſſeroun . deiliche Dinge und hateinen ſteren Führer am Geſtirne : So mercket der Teuffel auch gar eben / wo ihm eine Pforte offen fichet / da er mag deb Lebens Centrum anzündenidaß derWillen - Geift inengener Soffart in ſeinem Düncel (oder ja in Gein) in die Höhefåhrer. Dannenher entfehet die eigene Ehre / daß der Vernunfft.Willwil ge. ehret ſeyn : Dann er meynetſer habe den Braten deß Henis / weil er das Vernunfftreicht hat /und tandas verſchloſſene Hauß richten /welches doch Gott wol mag auffſchlieſſen : Er meynet / ihm ge. bihre nun die Ehre / weil er nun den Vernunfft. Verſtand erreichet hat , und wird nimmer innel wie fich der Teuffel mit ſeiner Begierde in ſeinen fieben {ebens . Geſtalten deß Centri der Natur be luſtiget/ und was er für grenliche Jrrthumb an. richtet. Auß dieſem Verſtande iſt in der Chriſtlichen Kirchen auf Erden die falſche Babel erboren worden / da man mit Vernunfft-Schlüſſen leh. reíund regi : ret/und das Kind der Truncfenheiti mit der Selbheit und eygen Luft / fein wol ge. fchmůcket/ als eine ſchöne Jungfrau hat darauff seler

front


Von wahrer Gelaſſenheit. Fid 361

73

gefeget. Aber der Teuffel iſt in den ſieben Lebens. Geſtalten deß Centri zur Herberge eingezogen / als in die Selbheit der engenen Vernunfft / und

führet ſeinen Willen und Begierde ſtets in dieſe The geſchmückte vom Geſtirn angenommene Jung. mnie frau : Er iſt ihr Thier/ darauff fie in ihren enge nen Lebens -Geſtalten /feinwol geſchmückt einher reitet /wie in Apocal.zuſehen iſt. Alſo har fieden tipl euſſern Olaft, als das Vernunfft.licht von Got. be

Bio

tes Heiligkeit eingenommen , und meynet, fiefer das ſchoneKindim Hauſe : Aber der Teuffel ift in ihr zu Hauſe innen . Vnd alſo gehet cs allen denen / welche einmal von Gott erlenchtet werden / und wieder von der

lo

wahren Gelaſſenheit außgehen / und ſich von der wahren Mutter,Milch/als von der rechten Deo muhti entwehnen .

Do.

Eines rechten Chriſten - SNenſchen Proceß , wieer gehen ſoll. Je Vernunfftwil mir einhalt thun / und

the

{agen / Es ſey ia recht und gut / daß ein Menſch Gottes ro wor auch der euſſern Natur und Vernunfft licht erreiche / damit er ſein ( e. ben moge weißlich regieren /vermögeder Schrifft. Ja es ift recht / und fan dem Menſchen nichts nůßlichers feyn / und beſſers wiederfahren/und ift ein Schak úber alle Schåşedieſer Welt / wer da

41

mag Gottes und der Zeit licht erreichen und be . tommen / dann es ift ein uge der Zeit und Ewiga teit,

2160k


Vonroahrer Gelaſſenheit. Aber höre/ wie du es brauchen rott i das liche Gottes eröffnet fich zum erſten in der Secken / C8 fcheiner auß wie ein Licht auß einer Kergen /uno júndet zu hand das enfer Licht der Vernunfft any nicht/daß es ſich der Vernunfft , als dem euſſern Menſchen /gang ergebe in ſein Regiment: Nein der cuffer Menſch befihet ſich in dem durchdrin . genden Scheinials wieçin Bild füreinem Spies gel er fernet ſich bald in der Selbheit fennen/wele des anihmefelber gut und nüklid; tft.

d

Begierde nicht in das Centrum eingehe , undfich felberfuche / fie bricht fich ſonſt von Gottes We fen (welches in dem Licht Gorres init auffgehet/ davon die Seele roll effen , und ſich erlaben) ab/

11

Wann nun dieſes geſchiheti ro mag die Ver. nunfft/als die Ereatürliche Selbheit / nichts befo fers thun/ als daß fie fich ja nicht in der Selbheit der Creatur beſchaue/ und ja mit dem Willen der

o

und illervom euffern lichtund Weſen / dadurch

snunfft und Begterde gang in fich erfencken / ats ein unwürdiges Kind , das diefer hohen Gnade gar nicht mehrt ren , ihme auch kein Biſſen noch Verſtand zumeffen , auch teinen Verſtand in der Creatürlichen Setbheit von Gott bitten /noch be gehren , ſondern ſich nur ſchlechtund einfältig in die Liebe und Gnade Gotres in Chriſto Jeſu eina fenden / und ſeiner Vernunfft und Selbheit im Leben Gottes / als wie todt julenn begehren / und fich dem leben Gottes in der Siebe gang einerge. ben /daß er damitthue als mit ſeinem Werdt jeu . gel

% les

fie die Giffe wieder in fich ziehet. 1 Der Willeder Creatur rou fich mit aller Ver.


be

Won wahrer GelaMenheit. ge/wic /und was er wolle. Kein dichten in gottlie dhen Sachen oder menſchlichem Grunde rol ihr die engene Vernunfft fürnehmen i auch nichis

M

11 e

wollen oder begehren / als nur Gottes Gnade in Chrifto alleine , auff rt/wie ſich ein Kind nur fters, nach der Mutter Brüſten ſehnet. Alſo roll der Hunger nur ſtets in Gottes liebe eingeheni

11

undja mit nichten von ſolchem Hunger laſten aka brechen / wann die cutter Vernunfft im Licht rri. umpbirt/und ſpricht: Ich habedas wahre Kindl

re

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ſo ſoll lie der Wille der Begierde zur Erden beite gen /und in die höchſte Demuht und albern Here ſtand einführen / undzu ihr ſagen : Du biſt når . riſch , und haſt nichts als nur Gottes Gnade 100 muft dich in dieſelbe mit groſſer Demuhreinwin . den /und gang in dir zu nichte werden , dich auch weder fennen noch lieben / alles ,was anrund in

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chl. tia

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dir ift, muß fich nichtiginur bloß ein Werder:8 Gotres achten und halten / und die Begierdeal. (eine in Gottes erbarmeneinführen /und von al. lem ſelbft -engenen Wiſſen und Wollen außgehen , ( 8 auch alles für nichtig halten /und keinen Wile len ſchöpffenijemaln in naheoder fern darin wic . der einzugehen . Pnd ſo dieſes geſchicht , ſo tritt der natürliche Wille in ſeine Dhnmacht , und vermag ihn der Seuffel auch nicht mehr alſo zu ſichten mit ſeiner falſchen Begierde, Dann die Ståtte ſeiner Rube werden ihm gang diirse und ohnmådstig. Als. dann nimmt der Heilige Geiſt auf Gott die le. bens.Geſtaltniß ein / und führet ſein Regiment empor / das iſt 1 er zündet die Lebens.Geftaltniki mit


Von wahrer Gelaſſenheit. 36 mit ſeiner Liebes . Flammen an . Vnddann gehet Die hohe Wiſſenſchafft und Erkäntniß deß Centri aller Weſen , nach der innern und euſſern Con ſtellation der Creatur/ auff gar in einem ſubtiten

VA

treibenden Feuer mit groſſer Luft ſich in daſſelbe Licht jil erſenden/ und für unwürdig und nichtig dargil jil halten .

Zittern und in Freuden der Demuht nach / und

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alſo mag fie ſchauen /was in Zeit und Ewigkeit ift /es iſt ihr alles nahe .

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ihr wil /und der Geift Gottes dringet durch die Begierde der gelaſſenen Demuht auf. Alſo fiber die menſchliche Selbheit dem Beift Gottes in

£:

Alſo dringet die engene Begierde ins Dichts / nur bloß in Gottes machen /und thut / was der in

Wann der Geift Gottes gehet ars ein Feuer der Liebes- Flamme/ſogehet der Willen -Geiſt der

gi

Seelen unter fich , und faget HERR ! deinem Namen fen die Ehre und nicht inir , du haſt die Macht zu nehmen Krafft , Macht / Stårcel

M

Weißheit und Erfåntniß , thue du was du wiltı

11

In ſolchem demütigen gang Einergeben , fål let der Functe göttlicherKrafft gleich als ein Zun . der ins Centrum des Lebens Geſtaltniß , als ins Seelen -Feier / welches Adam in ſich zu einer finſtern Kol gemacht hatſein /und glimmer : Vnd To fich alsdann das Licht der göttlichen Krafft darinnen entfindet, ſo muß die Creatur alsdan/ gleich als ein Werckzeug des Geiftes Gottes / für ſich

11

ich kan noch weiß nid)ts/ ich wilnirgends hinge. hen, du führeft mid ) dann alsdeinen Werckzeug/ thue du in und mit mir was duwilt.


Von wahrer Gelaſſenheit.

KO fich gehen /und reden was der Geift Gottes ſageti ſo if fie alsdann nicht mehr ihr Engenthumbi ſondern das Werdzeug Gottes. Aber der Seelen Wille muß ohnunterlaßlauch in dieſem feuriſchi Trieb ſich ins Nichts / als in die höchſte Demuht für Gott einſenden : Sobald fieril mit dem we. nigſten Theil in engenem Forſchen gehen , ſo ero reichet fie der lucifer im Centro deß Lebens Ge. ftaltniß / und ſichtet ſier daß ſie in die Selbheit eingeher : Sie muß in der gelaſſenen Demuhe bleiben /gleich wie ein Quel anſeinem Vrſprung/ und muß ohne unterlaß auß Gottes Brünnlein ſchöpffen und trinckeny und auß Gottes Wege gar nichtbegehren außzugehen.

M

Dann ſobald die Seele von der Selbheit vom Vernunfft- licht iſſet , ſo wandelt ſie in engenem Bahn /ſoift ihr Ding,das ſie für Göttlich auß . gibt/nur der euſſern Conſtellation, welche ſie als. dannergreiffet ,und truncken macht: Solauffet

tra

ches hårter zugehet/als zum erſtenmal : Dann der Teuffel führet den zweiffel hefftig darein / er ver, låstet nicht gern ſein Raub -Schloß .

118

Ein ſolches fihet man klar an den Seiligen Gottes von der Welt her / wie mancher iſt vom

3

Geift Gottes getrieben worden / und iſt aber manchmal wieder auf der Gelaſſenheit in die Selbheit , als in eygene Vernunfft und Willen ! eingegangen , in welcher fie hat der Sacan in Cüne

1

114

fie dann ſo lange in Irrthumb/ biß fie fich gang in dieGelaſſenheit wieder einergibt/und ſich anffs neu für ein beſudeltKind erkenneti der Vernunfte widerſtehet/undGottes liebe wieder erreicht/wel.

i


ſen /was ſie mit ſich ſelber thun rollen , To ſie den Weg Göttes lernen wollen : Als daß fie auch die Gedancken zerbrechen / und weg werffen miſfen , und nichts begehren noch lernen wollen , fie em . pfinden ſich dann in wahrer Gelaſſenheit / daß Gottes Geift deß Menſchen Geiſt lehre / leite i

und führe / und daß der menſchliche eygen Will 30 engener ( üſt gang gebrochen / und inGott era geben ren. Alle fpeculation in den Wundern Sottes ift ein faſt fährlich Ding , damit der Willen - Geift mag bald gefangen werden .Esfer dann /daß der Willen - Geift Gottes Geifte nach fone dro hat er

SFS

David Salomon , ſo mool auch an den Ers - Vét. terni Propheten und Apoſteln zuſehen tft/ daß ne haben manchmal träfftige Frrthumb gerirde, ro fie find auß der Gelaſſenheit in die Selbheit/ als in engene Vernunfft und Luftreingegangen . Darumb iſt den Kindern Gottes noht zu wiſ

Gt tar 10o Ima lud

bog Gun

专。客答”留 言 会 三会一智 总

Von wahre Gelaffenheit. 28 Sünden und Gottes Zorn geftirrt : Wie an

in der gelaſſenen Demuhts -Macht alle Wunder Gottes zu ſchauē. Ich ſage nicht/daß der Menſch in natürlichen Künften nichts forſchen und ler . nen fol. Dein /dann daſſelbeiftihm nuglich /aber die engene Vernunfft ſoll nicht der Anfang ſeyn : Der Menſch rou fein Leben nicht allein durch das euffer Vernunfft. Siche regiren ! daſſelbe ift wol gut, aber er ſoll ſich mit demſelben in die tiefffic. Demuht fiir Sott einfencken /und den Geiſt und Willen Gottes in allem reinen Forſdien forne

es

anftellen /daf das Vernunfft. Lichtdurch Gottes Licht ſehe: Vnd ob die Vernunffl viel ertennet! ſo


& n ho it -di Bir 1

79 Von wahrer Gelaſſenheit. fofoli fie fich deß nicht annehmen ,als eines Ey . genthumbs / ſondern Sort die Ehre geben , wele dem alleine die Ertåntniß und Weißbeit geo bührer. Dannie mehr fich die Vernunffe in die albere Demuht für Gott erſençtet / und je unwürdiger fic fich für Gott hålt i je mehr Airbt fie derenge. nen Begierde ab / und je mehr durchdringet fic Gottes Geift / und führet fie in die höchfte Er ' tåntniß ein , daß fie mag die groſſen Wunder Gottes ( chauen . Dann Gottes Geift führet nur in der gelaſſenen Demuht , was ſich ſelber nicht ſucher noch begehret : Was in ſich ſelber für Gott begehret einfältig inſeyn /das ergreiffer der Seif Gottes / und führers in ſeinen Wundern auß :

Shm gefallen alleine, die fich für ihme fürchten und biegen. Dann Gotthatuns nichtzur Engen . #heit geſchaffen / fondern zum Werckzeuge ſeiner Wunder / durch welche erwil feineWunder fele jei ber offenbaren . Der gelaſſene Wille trauer Gofti de på Lori'

und hoffet alles guts von ihm : Aber der engene Mill regieret ſich ſelber / dann er har fich von

plan SCV

Gott abgebrochen . Alles was der ergene Will thut/ das if Sün . de7 und wider Gott : Dann er iſt auß der Ord .

the 18

pelo Fifi sina orn vetene

nung/darcin ihn Gott geſchaffen hat/ außgegan. gen in einen Vngehorſam / und wil ein engenee Derr ſeyn. Wann der engene Will der Selbheit: abftirbeti ſoifter der Sünden fren : Dann er be. gehrer nichts als nur dieſes /wasGott von ſeinem Geſchopff begehret / er begehrt nur das zu thun/ daju ihn Bort geſchaffen hat / daß Gott durch

thn


Von wahrer Gelaſſenheit. 8. ihn thun wil. Vnd ob er wol das Thun iſt / und ſeyn muß, ſo ift er doch alſo nur das Werkzeug del Thuns /mit deme Gott thut was er wit. Dann das iſt eben der rechte Glaube im Men. ſchen / daß er der Selbheit abftirbet als der enge.

157

ist

nen Begierde/und ſeine Begierde in allen ſeinen Anfängen und Fürhaben in Gottes Willen ein , führet/ und fich feines Engenthumbs annimptt Joten ſondern in allem feinen Thun nur für Gottes Knechtund Diener achtet/und dencket/daß allest piece was er thuir und fürhat/daß ers Gort thur :Dann in folchem Fürhaben führet ihn der Geift in die rechte Tren und Redlichkeit gegen ſeinem Nech .

.

fien ein , dann er dencker 1 Ich thue mein Ding nicht mir /fondern meinem Gott/ der mich darzu berniffen und geordnet hat 1 als einen Knecht in ſeinen Weinberg:Er håret immer nach derStim meſeines Herrn /welcherihm in ihme befihlet /was er thun foll; der HERR redetin ihme / und be. Da fihlt ihme das Thun. Aber die Selbheit thut , was die euffere Ver. nunfft vom Geſtirn wil, in welche Vernunfft ſich der einfliegende Teuffel mit ſeiner Begierde ein führer.Ades,was die Selbheit thut/das ift auffer Gottes Willen / és geſchihet alles in der Fantá

der

OE

ren / daß der Zorn Gottes fein ergegen damit vero bringe. Kein Werck aniſer Gottes Willen mag Got tes Reich erreichen , es tſt alles nur ein unnŮRCS Schnigwerck in der großen Müheféligkeit der dir Menſchen : Dann nichts gefället Gott , ohne "98er ſelber durch den Willen thut. Dann es ift


81 Von wahrer Gelaſſenheit. . We aller Wefen dem Tjin GDI einiger ein nur

Ten / ind alles was in demſelben Weren mit ihme arbeitet/das iſt ein Geift mit ihme : Was aber in in ſeiner Selbheit in engenem Willen wircket, das tft auſſer ſeinem Regiment,in fich ſelber : Wol Lifts in ſeinem Regiment / mit welchem er alles ©

{ eben regieret i aber nicht in dem heiligen / gottli 1 chen Regiment in ſich ſelber / ſondern im Regio Nement der Natur / damit er Böſes und Gutes rcm ii gieret : Kein Ding wird gåttlich geheiſſen / das ja nicht in Gottes Willen gehet und wircket. Alle Pfangen /ſpricht Chriſtus diemein Vat. 1940 ter nicht gepflanget hat / ſollen außgerottet / und Dit im Fener verbrennetwerden . Alle Wercfe deb Menſchen ,welcheer auſſer Gottes Willen wir

di fet

die werden alle iin leşren Fener Gottes ver .

brennen und dem Zorn Gottes/ als dem Abgrund en toen der Finſternij/ zur Ergeßlichkeit gegeben werden : mod Dann Chriſtus ſpricht: Wer nicht mit mir iſt/ der ift wider mich rund wer nicht mit niir ſamleti

ötn

B

der zerſtreuer. Wer nicht im gelaſſenen Willeni im Vertrauen auff ihn wircket undthut / der ver . De rit wüſtet und zerftreuer nur / es iſt ihm nicht an. que genehm : Kein Ding gefåget Gott / ohne was fan er mit ſeinem Gcifte ſelber wil und durch ſeinen vir Werckzeug thur. Darumb iſt alles Fabel und Babel , was auß e& inline Reits 2. elle got

F

Schlüffen der menſchlichen Selbheit in gåttlio cher Erfåntniß und Willen geſchihet und iſt nur ein Werck deß Geſtirng / und der euffern Welt / und wird von Gott nid )t für ſein Werck erkannt: ſondern iſt ein Spiel deß ringenden Rads der Na.

1


Von wahrer Gelaſſenhe . 82 it Naturida Slites und Böſes miteinande ringer : r Was dasGute ballet /das zerbricht das Böſelund was das Böſebauet / das zerbrichtd asGure.Vnd . diß iſt der groſſe Jammer der vergebenen Müh ſeligkeit /welches alles zum Gerichte Gottes

6 :

zumne

ſcheiden det Zanefes gehörer. Darumb / wer viel in ſolcher Mühſeligkeit wir . det und bauetiderwircker nur zulin Gerichte Bot, tes: Dann es iſtnichts Volfomenes und Beſtån . diges /es muß alles in die putrefaction , und geo ſchieden werden . Dann i was in Gottes Zorn gewirdetwird ! das wird von ihme eingenom men und wird im Myfterio ſeine Begierde be . halten zum Gerichts . Tage Gottes /da Böres und

heit hat gewircfer /von dem Böſen /ſo ergervirctet hatierlediget werden. Dann Eſaiasſpricht: Ob euer Sủnde Blut-roht wåren / ſo ihr umbkehret und Buſe thut, ſo ſollen fie Schneeweiß wer. den als Wolle. Dann das Böſewird verſchlun . gen im Zorn Gottes in den Todt, und das Gute gehet auß als ein Gewächſe auf derwildē Erden .

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‫ح‬

Gutés ſoll geſchieden werden . Soaber der Menſch nun umbkehret/ und von der Selbheit außgehet / und in Gottes Willen eintritt /ſo wird auch das Bute/daser in derSelbe

1 till Malo

fel Das Il Capitel. die

und

机 邮 期

Er da gedencket erf as Vollkommenes und Gerda Gutes zu wircken /durinnener fich verhoffet eivig ju erfreuen/und deſſenzzu genieſſen ),der gehe auf der Selbheit/ als enge'ler Begierde 1 in die Gelaf


Von wahrerGelaſſenhcit.

83

196 Gelaſſenhete in Gortes Willen ein / und wirde It mit Gott : Ob ihm gleich die irdiſche Begierde Vi' der Selbheit in Fleiſch und Blut anhanget i ſo Pil fienur der Seelen Wille nicht einnimmet/ſomag 3101 die Selbheit kein Werck machen . Dann der ger

prin

laffene Wille zerbricht der Selbheit Weſen ime merdar wieder/ daß es der Zorn Gottes nicht er ,

Seit lite by

reichen mag : Vnd ob er es erreichet /welches nicht gar ohneiſtlundſeyn mag/ fo führer doch der gee laſſene Billeſeine Krafft darinnen empor /ſo ftes

301

het es in der Figur für Gott , als ein Werck de Siegsim Wunder )undmagdiç Kindſchafft er , Darumb iſt nicht gutreden und thun/ erben. fo die Vernunfft in der Begierde der Selbheit entzünder iſt dieBegierdewird etanders in Gota

10 por

tes Zorn /welches der Menſch wird Schaden ha , ilo. ben /dann fein Werctwird in Gottes Zorn einge. führet/undbehalten zumgroſſen Gerichts Bieb , Tage ruth Gottes . auc falſche Begierde , damit ein Menſch die chan

Viethéit der Wele von feinem Mechften mit Lift

fr

an ſich zu ziehen / zu ſeines Mechften Verderben , gedendet wird alles von Gottes Zorn eingenom .

#

funt

na

men /und gehörerzum Gerichte /da alesſouoffen . bar werden /und einem jeden im Myſterio der Of fenbarung alle Krafft und Weſen / in Gutem und Böſen unter Augen ſteigen. Alle Vbelthat auß Borſakı gehöret zum Gericht Gottes. Aber dicferywelcher umbkehret/ der gehet darvon auß,

und fein Werck gehöret ins Feuer / alles ſoll und muß am Ende offenbar werden . Dann darumb hat Gott ſeine wirdfende Krafft in ein Weſen ein Fij


84

Gel w Vo . aſſ n ahrer enhliebe undZorn eingeführet/ auffdaß fich Gottes eit offenbare/ und ein Berſpielfen zu Gottes Ehren und Wunderthat.

Vnd iſt einer jeden Ereatur diß zu wiſſen / daß fie in deme bleibe/ darein fie Gott geſchaffen hati oder fie lauffet in den Widerwillen und Feind. ſchafft def Willens Gottes ein und führet fich

Sterben : Alſo iſt auch das Böſedeß Guten Pein und Sterben.

NA

F .నడ2d-ఓ5/ ---

felbft in Quaalein : Dann feine Creatur / ro in die Finſterniß iſt geſchaffen worden i har Pein von der Finſterniß : Gleich wie ein gifftiger Wurm keine Pein vom Gifft hat , die Difft ift ſein Leben / wann er aber die Gifftverfeiret / und Daßetwas gutes in ihn eingeführet / und offenbar in ſeiner ElTenß würde i das wäre ſeine Pein und

Der Menſch iſt ins Paradis in Gottes Liebe erſchaffen /und ſo er ſich in Zorn , als in Giffte Quaal und Todteinführet/fo ift ihme das widera wertige Leben eine Pein . Wäre der Teuffel auf der grimmen Matrix in datde

die Hölle geſchaffen worden /und håtte nicht gotta lichen Ens gehabt, ſo hätte er in der Hoden feine Pein : Aber ſo er ift im Simmel erſchaffen wor. den / und hat aber die Quaal der Finſterniß in ihm erreget / und ſich gang in die Finſternis ein . geführetiſoiſt ihme niin das Lichteine Pein , als eine ewige Verzweiffelung an Gottes Gnader und eine ftete Feindſchafft , indem er ihn in fich nicht duldenmaglund ihn aufgeſpener hat/ſo ift er ſeiner Mutter gram i anß deſſen Eſeng und Weſen er entſtanden iſt , als dereigen Naruri wel .

I loco


Von wahrer Gelaſſenheit. 301 ni

85

welche ihn als einenAbtrünnigeni in ſeinem loco gefangen hålt / und ſich in ihme nach deß Zorns und Grimmes Engenſchafft ergeşet : Dieweil er

hha

nicht wolte helffen Gottes Freudenſpiel führen / ſo muß erdas contrarium ,und ein Feind deß Gu. ten reyn. Dann auf Bott/ und in ihme iſt desi

los

Finſterniß und Licht, Liebe und Zorn Feuerund ichr : Aber er nennet ſich allein einen GDITI nach dem licht ſeiner Liebe.

is Es iſt ein ewiges Contrarium zwiſchen Fin. ſterniß und licht: Keines ergreiffet das anderi und iſt feines das ander/und iſt doch nur ein eini.

ná ges Weſen : Aber mit der Quaal unterſchieden / auch mit dem Willen / und iſt doch kein abtrenn. lich Weſen /nur ein principium ſcheidet das / daß eines im andern / als ein Nichts ift / und ift dochi aber nach deſſen Engenſchafft/ darinnen es ifti nicht offenbar. Dann der Teuffel ift in feiner on Serrſchafft blieben , aber nicht in der / darein ihn

Jerus ein VOP iFi

Gottſchuff / ſondern in der ångſtlichen Geburt der Ewigkeit, im Centro der Natur / nach deb Grimmes / zur Gebärung der Finſterniß / Angſt und Quaal / Engenſchafft: Wol ein Fürſt im loco dieſer Welt, aber im erſten principio , im Reich der Finſterniß , im Abgrund. Nicht im Reich der Sonnen , Sternen und Elementeni

Inl darinnen iſt er fem Fürft noch Herr, ſondern im Theil deß Grimms / als in der Wurzel der Bob. id ot

heit aller Weſen / und hat doch nicht den Gewalt darmit zu thun. Dann in allen Dingen iſt auch ein Gutes /wel.

relo

ches das Böſe in fich gefangen und geſchloſſen Sitj hålti


86

Von wahrer Gelaffenheit.

håltifo mag er nur in dem Böſen fahren und rear gieren / wann fichs in der båſen Begierde erzeget/ und ſeine Begierde in die Boſheit einführet/ welches die unlebhaffte Creatur nicht thun fan . Aber der Menſch fan es thund durch die unleb . haffte Creatur / ſo er das Centrum ſeines Bilo lens mit der Begierde auß dem ewigen Centro darein führet, welches eine Incantation und fal. fche Magia ift. Anda hinein / wo der Menſch ſeis ner Seelen Begierde / welche auch auf dem Ewis gen ifi , in Bofheiten ! als mit einein falſchen

Ex

Bi

Willen einführet / da kan auch der Teuffeis Will hinein . Dann der Seeliſche und Engliſche Pro ftand/ auß dem Ewigen iſt eines .

Aber von der

Zeit dieſer Welt und ihrem Weſen , hat der Teufo fel nichts mehr macht / als nur in Turbam ma

Wirkung verbringet ſie: Nun hat doch GOTT ein jedes Ding in das geſchaffen / darinnen es renn ſoll /als die Engel im Himmelrund den Men . Tchen

bu

der ewigen/ unanfänglichen Natur / Worinnen fich die entzündet in boſem oder autem i deffen

od 01

Turba gehet weiter kan er nicht : Jm Schauer, fchlag /als in der Turba geher er auch : aber fåh. ren kan er ihn nicht i danner iſt darinnen nicht Seri i ſondern Knecht. Alſo erwecfet die Creatur mit der Begierde Böſes und Gutes leben und Todt.Die Menſch, liche und Engliſche Begierde ſtehet im Centro

fi

gnam : Wo fich die im ewigen und natürlichen Grimm entzündet / da ift er geſchafftig , als im Krieg und Streit ( anch in groſſen Vngewittern ohne Waiter : Im Fener fåhret er ſo moeitials die

6 tom 16


Von wahrer Gelaſſenheit.

87

fchen ins Paradis : So nun die Begierde der Creatur auß ihrer engenen Mutter außgehet i ſo gehet fie in den Widerwillen / und in die Feinds ſchafft ein / und darinnen voird ſie mit dem Wi derwillen gequälet/sind entfehet ein falſcher Will in einem guten : Davon der gute Will wieder in fein Nichts 1 als ans Ende der Natur ims Creatur eingehet / und die Creatur in engenet Bosheitverlåſt: Wie am {ucifer 31t ſehen / und auch an Adam , ſo ihme nicht wäre Gottes liebe Willen begegnet und auß Gnaden wieder in die Menſchheit eingenommen /ſo folte noch wol fein guter Wille im Menſchen ſeyn. Darumb iſt alles {pintiſiren und Forſchen von Gottes Willen /ohneumbwêdungder Gemühts ein nichtig Ding. Wann das Gemüht in enger ner Begierde deß irdiſchen Lebens gefangen fic ftehet /ſo mag es Gottes Willen nichtergreiffen ,

ti

es låuffer nur in der Selbheit von einein Wege in den andern/und finder doch keine Riihe: Dann die engene Begierde führét doch immer Vnruhe ein : Wann fichs aber gånglid in Gortes Er. barmen einfendt i und ſeiner Selbheit begehret abzufferben i und begehret Bottes Willen jum

eti

Führer und Verſtande / daß fichs ſelber als ein Nichts erkennet und hält das nichts wil , ohne

1 no

was Gottwil: Vnoſodanndek Zorns Begterde imirdiſchen Fleiſch mit deß Teuffels imagination daher gehet/und an der Seelen Will anſtöiſetiſo ſchrenet die gelaſſene Begierde zu Gott/ Abba !lie. ber Vatter i erløſe mich vom Vbel i ro wircket es alsdann ( obes geſchehejdaß der irdiſche Will im Grim ftiij


Wonwahrer Gelaſſenheit. Grimme Gottes durch deß Teuffels Sudt an

88

Karowürde) nur in ſich ſelber / wie St. Paulus auch ſaget: Soich nun fündige, ſo thue nicht ichs / ſondern die Sünde, die im Fleiſch wohnet. Stemi So diene ich nun mit dem Gemühte dem Geſer Gottes , und mit dem Fleiſche dem Gefes der Sünden .Nichtmeyner Paulus /daß das Ge. mühte roll in deß Fleiſches Will einwilligen /ſona dern alfaftard iſt die Sünde im Fleiſch , als der errechte Zorn Gottes in der Selbheit/ daß er offe mit Gewalt durch einen falſchen Gegenhall gott. loſer Menſehen / oder durch einen Anblick weltli, cher Vppigkeit in dieLuft eingeführet wird / daß er den gelaffenen Willen gang úbertåubet , und gleich mit Gewalt herzſchet. Vnd foalsdann die Sünde im Fleiſch gewircket ift i ro wil fich der Zorn damit ergerērund greifft auch nach dem ge. (affenen Willen /ſo ſchrenet der gelaſſene Will zu SDI umb Erlöſung des Vbels / daß doch SOIT wolte die Sünde von ihr weg úberge. ben/und ins Centrum , als im Todt einführend daß fie fterbe. Vnd St. Paulus ſpricht weiter : So ift nun nichts verdammliches an denen / die in Chrifto Jeſu ſind dienach dem Vorſas beruffen findidas ift /die in dem Vorſaß Gottes/ darinnen Gott den Menſchen berieff / wieder in demſelben Ruff bea suffen ſeynd / daß ſie wieder im Vorſak Gottes fehen /darinnen er den Menſchen in ſeine Gleich . nißlin ein Bild nach ihm ſchuff. Alſo iangceren. gene Will in der Selbheit ſtehetiſo ift er nicht im Worſaß und Ruff Gottes ſo iſt er nicht beruffen / dann


Von wahrer Gelaſſenheit . bi quile

89

dann er iſt auß ſeinem loco außgangen : Wann fich aber das Gemüht umbwendet wieder in Be.

1: ruffials in die Gelaſſenheit/ſoift der Will im Be. other' ruff Gottes /als im loco , da ihn Gott ein - ſchuffi en fo hat er Macht Gottes Kind zu werden / wie gee Sop s! na

( chrieben ſteher: Er hat uns Macht gegeben Gottes Kinder zu werden. Die Machtidie eruns gegeben hat , das iſt ſein Vorſaķi darein er den

M

Menſchen in ſeinem Bilde ſchuffidie hat Gott ir Chrifto wieder in die Menſchheit eingeführeti und hat derſelben Macht eine Macht gegeben /

er

pider Sünde im Fleiſch / als der Schlangen Will v und Begierde den Kopff zu zertretten /das iſt der 1 gelaſſeneWill in Chrifto / tritt dem ſündlichen Schlangen -Willen auff den Kopff feiner Ben om gjerde) und tödtet die begangene Sinde wieder : HA

Die gegebene Macht wird dem Tode ein Todt und dem Leben ein Macht zum Leben . Darumb hat niemand fein Entſchuldigung,

serials konteer nicht wollen. Ja/ weil er in der Selb, had heit ſteckt in eigener Begierde/und nur dem Ger ſer der Sünden im Fleiſch dienet/ſo tan er nicht! dann er wird gehalten / und iſt der Sünden Knecht : Wann er aber das Centrum des See mühts abwendet , und in Gottes Gehorſam und Willen einwendet/fo faner . Nun iſt doch das Centrum deß Gemühts auß der Erigkeit/ auß Gottes Aumacht, es mag fich einführen wo es

Online Pohin wil: Dann / was auß dem Ewigen ift / das hat kein Geler: Aber der Willhatein Gefen Gott CTCP

Air

zu gehorſamen / und wird auß dem Gemühte er . boren , Fu


90

Von wahrer Gelaſſenheit.

boren / der ſoll ſich nicht von deme verzicken / von deine es Gott geſchaffen hat. So ſchuff doch GDI den Willen der Ge. mühts ins Paradis zu einer Geſpielen der gått. lichen Freudenreich : Auß deme rotte er ſich nicht

f21 dom mely

verzůcfen . Nun er ſich aber verrückt hat , ſo hat Gott ſeinien Willen wieder ins Fleiſch eingefüh . ret/ und hat uns in dieſem neu -eingeführten Wila

bfres wollen : Dann es iſt nur ein einiger Willein GDIT /und der iſt ewige lieberein Begierde der

22

So

ne Wit, welcher im Fleiſch der Sünden behat ret/ der verſtockt das Gemiihte : Dann er führet die Eitelteit diefer Welt ins Gemüht , auff daß das Gemüht verſchloffen bleibe. ODIT /ſoviel erGottheiſſer und iſtikan nichts

Bi

len Macht gegeben /unſern Willen darein zu füh . ren /und ein ( icht darinnen anzuzünden /und wie der feine Kinder zu werden . SDIT verſtockt niemand / ſondern der enge.

d

Gleichheit : Als Krafft /Schöneund Tugend.

-

außgche / und mit der Begierde in ihn eingehe : Vndwelche zu ihm komen /diewil er nicht hinauß ftoiten . Erhat dem Willen in Chriſto eine offne Pforte gegeben /und ſpricht: Komptalle zu miri die ihr mit Sünden beladen ſend / ich wil euch er. quickeninehmet mein Joch auff euch das ift /das Creug der Feindſchafftim Fleiſch !welches Chriſti

Joch

9

GOTI begehrer ſonſt nichts alsnurwas fet. ner Begierde åhnlich iſt , ſeine Begierde nimpt ſonſt nichts anſals nur das / Was fie ſelberift. GOIT nimpe keinen Sinder in ſeineKrafft an , es ſen dann / daß der Sünder von Sünden


Von wahrer elaffenheit.

von

91

Foch war/der es für aller Menſchen Sinde mit fte tragen : Diefes muß der gelaſſene Will in

So dem

soitti ha!

böſen irdiſchen Sünden - Fleiſch auff fich

nehmen und in Gedult /auff Hoffnung der Friis ſung , Chriſto nachtragen . Vnd mit dem gelaſe fenen Seelen Will immerdar / in Chrifti Will und Geift / der Schlangen den Kopff zertrettent und den irdiſchen Willen in Gottes Zorn todten und brechen : Nicht laffen ruhen und in ein fanff tes Bette legen / wann die Sünde begangen iſt und dencken / Ich wil noch wol ein maldafür Buſſe thun. Nein /nein / in dieſemn ſanfften Bette wird der

ihren irdiſche Will nur ſtarck /fertund geil. Sondern duft . fobald ſich der Athem Gottes in dir crreget/ und dir die Sinde anzeiget i fo roll ſich der Seelen Wil in das Leiden und Todt Chrifti ein erfen . cha /und fef damitumbwideln / und das leiden den theit Ehriſti zum Engenthumb in ſich nehmen , und über den Todt derSünden mit Chrifti Todt.Derr 610

craf

Refe nau OFF

feyn /und in Chriſti Todt zerbrechen und tódren . Biler nicht ſo muß er wol / lo reße Feindſchafft wider das wollüftiger irdiſche Fleiſch /gib ihm nit das/Was es haben wil labes faften und hungern / biß der Rißel auffhöret. Achte des Fleiſches Will für deinen Feind; and thue ihm nicht, was die Begierdeim Fleiſch wil / fo wirft on dem Tode in Fleifch einen Todt einführen Achte feines Spotts der Weltidencke/daß fie nur deinen Feind ſpotten / daß er ihr Darz worden ift : Halt ihn aiich ſelber fürdeinen Närzen den dir Anam er .

hrift good

wedt/undqueinem falſchen Erben eingeſeket hat. Stoß


Von wahrer Gelaſſenheit.

92

Stoß der Mago Sohn auf dem Haufel als den frembden Sohn /welchēdir Gottlin Adaminan .

fit:1

fange/nit in das Hauß deßlebens hat gegebēdan

如 der Magd Sohn ſoll nichterben mit der Frenen .

她 的 i mich

Der irdiſche Will iſt nur der Magd Sohn : Dann die vier Elementen ſollen deß Menſchen Knecht ſeyn /aber Adam hat ſie zur Kindheitein .

Il

Stoß der Magd Sohn auß /dann er ſoll nicht er. ben mit der Frenen. Die Freye ift Chriſtus / die uns Gott wieder auf Gnaden ins Fleiſch einfüh. rete /als ein neues Gemüht , da der Will ,verfte.

lipca

毗 伽 w 础 州 吻 她

he der ewige Will der Seelen-1 chopffen mag! und trincken das Waſſer deß Lebens/ davon uns Chriſtus ſagt: Wer diß Waſſer trincfen würdel. das er uns geben werde / dem würde es in einen

geführet. So ſprach Gottnun zu Abraham , als er den Bund der Verheiſſung in ihm eröffnet:

叫 gen Natur / als der Seeliſchen Creatur Engen.

娜娜娜 购

tfi ein vergeblich , unnúß Ding auſſer dem neuen Gemühte. Kein ander Weg iſt zu Gott, als ein neu Gemühte , das von der Roßheit abruendeti und in Reuſeiner begangenen Sünden eingeheti

ſchafft. Darumb ſage ich / alles Dichten zu Gott/ wie das auch immer einen Namen haben mag , dar. inn der Menſch Wege zu Gott méchte dichten ,

珊 娜娜 《

Quell - Brunn deß ewigen Lebens quellen . Der Quel - Brunn iſt eine Verneuerung deß Seeli. fchen Gemühts / als das ewige Geſtirn der ewi.

von der Vbelthat außgehet/und derer nicht mehr wil:Sondern ſeinen Willen in Chriſti Todtein. windet und der Sünde der Seelen mit Ernſt in Chris


Von wahrer Gelaſſenheit.

A

93

Chrifti Fodt abftirbet / daß das Seeliſche Oc. müht die Sünde nicht mehr wil. Dballe Seuffel hinter ihm herwåren , und ins Fleiſch mit ihrer

die Begierde einführen , ſo muß derSeelen Wiú im hr ho

Tode Chrifti ftit ftehen i fich verbergen / und nichts wollen, als nur Gottes Barmherzigkeit. Kein Beucheln und euſſerlich Troften hilfft nichts / da man den Schalck der Sünden im

1 dl 116

Fleiſch mit Chrifti Bezahlung wolte zudecken 7 und in der Selbheit ſtehen bleiben. Ehriftus

t(

ſprach : Esſen dann /daß ihrumblehret /und wer. der wie die Kinder / fo folft ihr das Reich Gottes nicht ſchauen . Alſo gar muß ein neues Gemüht werden , als in einem Kind / das von Sünden

falb

nichts weiß.

Ferner ſprach Chriſtus . Ihr müſ.

fet von neuem geboren werden / anders ſoffet ihr Gottes Reich nicht ſchanen . Esmuß ein ganget

inca

neuer Will in Chrifti Fodt auffftehen / ja , auß

De och

Chrifti Eingehung in die Menſchheit muß er auß geboren werden / imd in Chriſti Aufferſte hung auffftehen .

felne

Panin bat : ten

Šolt nun das geſchehen / ſo muß der Seeliſche Will zuvor in Chrifti Todt ſterben / dan in Adam hat er derMagd Sohn , als die Sünde ; einge nommen , die muß er auß dem Willen zuvor

14 zeit det

aufftoſfen /und muß fich die arme/gefangene Sees fe in das Sterben Chrifti, mit allem /das fie ifti mit ernſteinwinden /alſo /daß er der MagoSohn / . als die Sünde in ihr/ in Ehrifti Fodtfterbe. Jai

but helyi

fterben muß die Sünde in der Seelen Bilt/ſonſt mag kein Schauen Gottes feyn / dann nicht der

eiti

irdiſche Will in Sünden und Gottes Zorn ( ott Sott

bris


on mahrer Gelaſſenheit. Gott ( chauen / fondern Chriftus, der ins Fleiſch tam ; die Seele mub Chriſti Geift und Fleiſch an . siehen : In dieſer irdiſchen Hütten mag ſie nicht Gottes Reich erben / obihrwol von auſſen das Sünden -Reich anhanget /welches in per Erden verfaulen /und in neuer Krafft auffftehen ſoll.

de

1 om NE

Es iſt kein Dencheln noch Wortevorgeben / nicht von anffen angenommene Kinder müſſen wir ſeyn / fondern von innen auk Gort geborne Kinder , in einem neuen Menſchen , der in Gott gelaſſen ift .

det ,

Alles Seucheln / daß wir ſagen / Chriftus hat 8. bezahlet/ind für die Sünde gnug gerhan / Er iſt fürunſer Sinde geſtorben , ſo wir nichtauch der den Sünden in ihmefterben / und fein Verdienft in einem neuen Gehorſam anziehen / unddarinnen el leben iſt alles falſch 1 und ein nichtig, ungültig tróften . Der hat ſich Chriſti Leiden ju trøften /

tar

welcher der Sündefeind und gram wird :Der fic nicht gerne fihet noch håret) oder fchmecket , der nich 21 ihr feind iſt/ der immerdar gern wolterecht und wolthun/wuſte ernur/was er thun foltejder hat | Ben Chrifti Geift und Willen angezogen / die enffer. liche Deucheler i der von anffen angenommenende Kindſchafft ift falſch und nichtig . Nicht das erine

Werck macht die Kindſchafft i das im euffern Fleiſch allein geſchichet/aber dasWirafenChrifti im Geift, welches mit dem cuffern Werck fråffrig ift /und ſich als ein neues Licht erzeiget / und die Kindſchafft im euflern Werct deß Fleiſches of fenbaret/das iſt undmachtdieKindfchafft. Dann / ſo das Aug der Seelen Licht ift / ſo ift der

dan


Von wahrerGelaſſenõelt.

95

bu nid

der gange Leib in allen Gliedern lichte. Soñich nun einer der Kindſchafft rühmet/ und låſſer den Leib in Sünden brennen / der iſt der Kindſchaffe

IM

noch nichtrecht fåhig / oder liget ja in Banden del Jeuffels in einer ſchweren Finſterniß gefangen :

feit

[ .

Vnd ſo er auch nicht den erſten Willen zur Wol. that in der Liebe in ſich brennend findet, ſo ift ſein

lo im

Vorgeben nur ein Vernunfft .Dichten auſ der Selbheit/welchenichtmag Gottſchauen /fiewer ,

ex" dedann neu -geboren /und erzeige fich inder Krafft der Kindſchafft: Dann kein Feuer iſt ohne lidt. So nun Gottes Feuer im Gemühte iſt, ſo wirds SM wol herfürleuchten/ und das thun /das Sott ha. ben mil.

M So ſprichſt du : Ich habe Willen darzu , ich wolte es gern thun , und werde aber gehalten , ich tan nicht. Ro att

Jalliebes /beſudeſtes Hölzlein, das iſt es eben Gott zeucht dich zur Kindſchafft, aber du wilf

*

nicht/deinſanfftes Küſſen im Böſen iſt dir lieber: Du reseft der irdiſchen Bofheits- Freude vor r Bottes Freude : Dufteckeft noch gang in de unden

UD

di ein hri eiti

das hålt dich : Du magſt der Wolluſt deß Fleto ſches nicht abfterben /darumb ſobiſt du auch nicht in der Kindſchafft , und Gott zeucht dich doch darzu /aber du ſelberwilft nicht.Ey wie fein deuchi sedas te das Adam ſennmann man ihn alſo mit dieſein Billen in Himmel einnehme/und feret das biſe Kind voll Falſchheitin Sottes Thron. Lucifer wolte es auch alſo haben , aber er ward außac. Speyet. Das

Tan

응2


2014

Von rrahrer Gelaſſenheit. 94 Das Sterben deß båſen Willens thut wehe / niemand wil daran : Kinder waren wir alle ger . nel ſo man uns alſo mit dieſem Pelke wolte ein nehmen , aber es mag gar nicht ſeyn. Dieſe Welt vergehet ,ſo muß anch das euſſere leben ſterben : Was ſoll mir dann die Kindſchafft in einem

fterblichen Zeibe ? Wer die Kindſchafft erben will ha der muß auch einen neuen Menſchen anziehenii welcher die Kindſchafft erben kan , die der Gorte 16 heit ähnlich iſt . Gott wir keinen Sinder im Him . lei mel haben /ſondern nur eitel neugeborne Kinderit welche den Himmel haben angezogen Darumb iſt es nicht ſo ein leicht Ding /Kinder Gotres zu werden /oder ſeyn / wie man ihme eine bildet. Broar leicht iſt es deme wol / welcher die Kindſchafft hat angezogeni deſfen lichtſcheineri der hatſeine Freude dran : Aber das Gemühle umbzuwenden und dieSelbheit zerbrechen / muß ein ftrenger / unnachläſſiger Ernſt fenn / und ein

un heint

ſolcher Vorſak /daß ob folte Leib und Seele daro 6 umb zu ſpringen , daß der Wille dannoch wolte beſtändig bleiben / und nichtwieder in die Selbe beit eingehen . Es muß geringen ſeyn / biß das finftere/ hart

***

verſchloſſene Centrum zerfpringet/ upd der Fun . de im Centro fåhet / darauß alſobald der edlen lio la lien Zweig ( als auf einem göttliche Senff -Körn . lein / wie Chriſtus ſagr) außgrånet. Es muß ernſtes Beten mit groſſer Demuht , und mit der engenen Vernunfft ein weile ein Narr ſenn , fich ſelbſt darinnen thóricht fehen / biß Chriſtus eine Geftalt in dieſer neuen Menſchwerdung befompt. Wnd


Von wahre Gelaſſenheit. 95 Vnd alsdann vann Chriſtus geboren wird/

a

/ tódren / und fucher das aufwendig mit Verfolo gungi und inwendig mit Verſuchung , ob dieſer Silien Zweig wil ford gnug feyn / dem Teuffel

1C ti

fein Reich zu zerbrechen /welches im Fleiſch offen . bar ift

éir be

Dieſer Schlangen - Tretter wird in die Wüſten eingeführet/nach deme er zuvor mit dem Heiligen Geift getauffet iftler wird verſuchet / 06 er wil in der Gelaſſenheit in Gottes Willen bleiben : Er muß alſo feſte ſtehen , daß er auffn Fall alles ir . i

difchen ja auch das cuſſere Leben umb der Kind. ſchafft willen verlåft.

rt

Keine zeitliche Ehr muß der Kindſchafft voro gezogen werdent ſondern muß mit ſeinem Willen

is mal

das alles verlaſſen / und nicht für eigen achten / und ſich nur ein Knecht deſſelben achten / der ſei. nem Herrn in Gehorſam dienet. Er muß alles

na

Engenrhumb dieſer Welt verlaiſen :nicht, daß er es nicht befäſſe / oder beſigen dårffre ! allein ſein Herr muß das verlaffen /und ſeinen Willen nicht darein führen /undfür engen achten / er hárſonft feine Macht dem Dürfftigen damit ku dienen . Die Selbheit dienet nur dem zeitlichen We.

# fart

hóm

ren : Aber die Gelaſſenhett beherrſcher alles /was unter ihm iſt. Die Sdbheit muß chun mas der Teuffel in Fleiſches -Woluft und hoffartigein Lebenhaben wil: Aber die Gelaſſenheit rritt das mit Füſſen deß Gemiihts . Die Selbheit verach .

rrid

높출

tet was alber ift : Uber die Gelaſſenheit leget pidh sum Albern in Staub. Sie ſpricht : Ich wil silber


er

Vonwahr

GRESE 3a DE

96

it .

Gelaſſenhe

alber feyn / und nichts verſtehen , auff daß mein Verſtand fich nicht erhebe/und ſündige: Ich wil in den Vorhofen meines Gottes fun Füſſen li. gen , auff daß ich meinem HERRN diene i wo fit er mich haben wil : Ich wil nichts wiſſen / auff daß mich die Gebote meines HERRN lei. ten und führen / und ich nur das thuel das GDIT durch mich thut / und haben wil : Jah wil in meiner Selbheir fchlaffen / biß mich der DEXX mit ſeinem Geift auffwecfet : Vno lo er nicht wil / ſo wil ich ewig in ihme in der Stille ruben / und Feines Gebotts erwarten .“ lieben Brideri man rühmet fich aniro deß

fchafft/und vielmehr ein Sigelung deß Gewiſſens: Daß ihn die Juden haben gerodret : Daß er von dieſer Welt ſeo weggefahren : Daß er nicht König auffErden tm Thieriſchen Menſchenfen : Daß der Menſch thun mogel was er wolle : Daß er nicht bürffe der Sünden und den böfen Lüften ſterben : De frenet ſich die Selbheit , das bofe Kind , daß es mögeim Fetten leben / und den Teuffel fete måffen. Das bewähret fich , daß der rechte Glaube ſeit Chriſti Zeiten niemal fråncfer und ſchwacher gereſen /als eben jekund : Dadie Weltdoch laut ſchrey .

222QCA

das da glandet, daß JEfus geboren ſen ? So es wäre und glaubete / dat Jeſus geboren fey / fo würde es ja ſich zum Kindlein JEfu zunaben / Ach ! es iſt nur ein es annehmen und pflegen . Hiſtoriſcher Glaube 7 und eine langere Wiſſen

a

Glaubens /ivo ift aber der Glaube ? Eine Hifto . Wo iſt das Kind / tia ift der jerige Glaube.


Von wahrer Gelaſſenheit. * 13.

Fen

97

fchreyer: Wir haben den Rechten Glauben gee funden : Vndjanden umb ein Kind , das böſer nie geweſeniſt/ feit daß Menſchen auff Ergen ge weſen ſind. Bifidu Zion / das neugeborne und wiederoge.

pelo fundene Kind i ſo beweiſe deine Krafft und Tu. gend / und weiſe herfür das Kindlein J ESU , auß dir /daß man feheidu ſeneſt fein Pfleg- Amme: Wo nicht ſo fagen die Kinder Chrifti, du haft

du 31 # 10% 57

nur das Kind der Hiſtorien / als die Wiege deß Kinds funden.

und

Wo haft dudas Kindlein Jesu, du Abtrün . nige , mit der Difforien und falſchem Schein . Glauben ? Wiewird dich das Kindlein JESU in deß Vatters Engenſchafft , in deiner engenen

106 Will Men

Turba, die du haft gemgiftet / heimſuchen /es ruf. fet dir in liebe, aber du wilft nicht hören : Dann deine Dhren find im Geiß und Wolluft fefte fito

te

geſchloſſen : Darumb der Schal der Poſaunen /

186

rifie mit einem harten Donner-Schlag deiner Turbæ , Tiene dich einmalzerſprengen und auffweten wird , ob pre du noch eines das Kindlein JESU woleft ſuo Pónichen und finden . lieben Brüder, es iſt eine Zeit deſ Suchens/ mit Sindens und Ernſtes/ won es trifft/den triffts. rbe Wer da wachet , der wirds hören und ſehen . o of fe

Wer aber in Sünden Fehläffet / und in feinen fetten Tagen des Bauchs, der ſpricht : Esiftale

les Fried und ftille i wir Hören feinen Schall heit vom HERRN. Aber deß HERRN Stim . antall me ift an den Enden der Erden erſchollen / und Sij schet


t nhei n ahrer elaſſe o V w G . 98 gehet auff ein Rauch / und mitten im Rauch ei. ne groſſe Helle eines Glanges i Amen. Ha le lu - IA H. AMEN. ' .

Dann alle Berge und Hügel ſind voll ſeiner Sperrlichkeit : Er ſcheuft auff wie ein Ger

210

Jauchzet dem HERRN in Zion :

wächſe / wer wil das wehren ? Ha le lu - IAH !

EN DE Deß Andern Buche.

1


Das dritte Büchlein / DE

REGENERATIONE ,

VON

fritime Der Neuen

Wiedergeburt:

Bte ſich ein Nenſch / deme die Ses ligkeit ernft /durch Chrifti Geift /auß der vers wirrten und zänckiſchen Babylon múſie Here auß führen laſſen : Auff daß er in Chrifti Geift neugeboren werde / und ihme allein lebel

Geſteller durch Jacob Böhmen Sonft TEV TONICVM

PHILOSOPHVM ..

Gedrudt im Jahr deß DERRN Chrifti M. DC . LXXIV .


. 18 . Apocal

Behet auß von Babylon / ihrmein Vold : daß ihr nicht theilhafftig werdet ihrer

.

Sünden : auff daß ihr nicht empfa: het etwasvon tfren Plagen . Dana : Ihre Sünden reichen biß Himmel : und

in den

OIL Dencke

an ihren Frevel.

Dab


Von der Wiedergeburt. 980020

BOBCEBOO9009023

Ιοι 2013

Das 1. Sapitel. ARJSTUSſprach :Esſey dann / Poaß ihrumbkehret/ und werdetwie die Kinder / fonftſolt ihr das Reich Got. tes nicht ſehen : Vnd abermal Joh 3 . falt er zu Nicodemo . Es ſen dann / daß jemand .

nell -geboren werde auf dem Waſſer und Geiſti ſonſt kan er nicht in das Reich Gottes tommen : Dañ /was vom Fleiſch geboren iſt das iſt Fleiſchi und was vom Geiſt geboren iſtidas ift Guft. Die Schrifft begenget klaridaß derfleiſchliche/natür. liche Menſch nichts vom GeiſteGottesvernimpt: Es iſt ihm eine Thorheit / und fans nicht be. greiffen. So wir nun alle Fleiſch und Bluthaben /und darzu ſterblich find /wie für Augen iſt und gleich , wol auch die Schrifft ſageti daß wir Tempel deb Heiligen Geiſtes ſind, der in uns wohnet : Vnd das Reich Gottes inwendig in uns ſen / und daß Chriftus in uns müſſe eine Geftalt gewinnen , und daß er uns wolle ſein Fleiſch zu einer Speiſe

/ ſagt : weiter , Wer nicht eſſen werde das Fleiſch de Menſchen Sohns / der habetein Leben in ihme. So müſſen wir ja mit Ernft betrachten/was fir D

ein Menſch in uns ſeyi der der Gottheit åhnlich und fähig fer. Dann von dem fterblichen Fleiſchidas zur Er. den


कर

Von der Wiedergeburt. 102 den wird , und in der Eitelkeit dieſer Welt lehet und ſtets wider Gott lüftert / fan nicht geſagt werden , daß er der Tempel deß Heiligen Geiftes rey : Viclweniger /daß die neueWiedergeburt in dieſem irdiſchen Fleiſch geſchehe. Sintemal es ftirbet und verweſet / und ein fetes Sånden . Sauß iſt. So aber dann gleichwolwahr bleibt , daß ein rechter Chrift auß Chrifto geboren wird, und das die neue Wiedergeburt ein Tempel deß Heiligen Geiftes fey / der in uns wohnet : Vnd daß allein der neue Menſch auß Chriſto geboren /das Fleiſch und Blut Chriſti nieiſe. So iſt nicht ſo ein fchlecht Ding ein Chrift z11 fenn . Vnd ſteher das Chriftenthumb nicht bloß in der Spiftoria / daß wirs nur wiſſen , und das Wiſſen uns zuengnen ) daß wir nur ſagen /Ehriftns ift für uns geſtorben / und hat den Todt in uns zerbrochen / und zum ( cm ben gemacht: Er hat für uns dieSchuld bezah teti fotr dörffen uns deſſen nur träften /und feftigio lich glauben / daß es geſchehenſen . Dann wir befinden in uns/daß die Sünde im Fleiſch lebendig, begierig und thårig fer / daß fic wircfe. So muß nun die neue Wiedergeburt

auß Chrifto ein anders reynt / das nicht in dem Sinden - Fleifch mit.wirekel das der Sünden nicht wit. Dann St. Panfus ſagt: Daß an denen i die in Chrifto Jefu findi nichts verdammtisches fer . Vnd weiter : Solten wiridiewir Chriſten ſeyn/ noch Sünder ſeyn /das ſey ferne/ ſo wir der Sún den abgeſtorben fenn in Chrifto. Auch ſo ist der Menſch

in


char Sias

noi

Von der Wiedergeburt. 103 Menfch der Sünden nicht ein Tempel deß Seilis gen Geiftes. Vnd iſt doch kein Menſch der nicht fündige. Gott hat alle unter die Sünde beſchloſ Fen . Dann die Schrifft ſagt : Für dir iſt kein Lebendiger gerecht, ſo du wilft Sünde zumeiſen. Der Gerechte fållt deß Tages ſiebenmal. Vnd da doch nicht mag verſtanden werden / daß der Ge. rechte falle und fündige, ſondern der Sterbliche. und Sủndige. Dann / eines Chriften Gerechtigkeit in Chris

Se 22

Ato kan nicht fündigen. Dann St. Paulus ſagt : Vnſer Wandel ift im Himmel i von dannen wir warten deß Henlands Jefu Chrifti. Jit nun unſer Wandelim Simmel, ſo muß der Himmel in uns renn. Chriftus wohnet im Himmel/ fo wir nun ſeine Tempel find , ſo muß derſelbige Himmel in uns feyn . So uns aber gleichwol die Sünde in uns anficht, in welcher der Teuffel einen Zutritt fuưns /und in uns hat :.So muß auch die Hölle in uns reyn . Dann / der Teuffel wohnet in der Hillen : und wo er dann immer iſt ſo iſt er in der Höllen /und mag darauß nichtkommen . Vnd ob er gleich einen Menſchen befåfferſowohneter doch

ofer

im Menſchen in der Höllen / als in Gottes Zorn . Jert iſt uns nun der Menſch recht in betrach . ten i was und wie er fer : Vnd daß ein rechter Chriſt nicht nur ein hiftoriſcher , neuer Menſch Pey : Daß es an deme gnug fo /daß wirChriſtum bekennen und glauben / daß er Gottes Sohnſen und habe für uns bezahlet. Dann es gilt nicht eine von auſſen zugerechnete Gerechtigkeit / daß wirs nurglaubenjes ſen geſchehen : Sondern ein Inge


104

Von der Wiedergeburt.

Ingeborne / eine Kindliche. Gleich wie das Fleiſch fterben muß / alſo muß auch das Seben / und der Wifle der Sünden ſterben /und muß wer : Den als ein Kind / das nichts weiß : Vnd ådijet allern nach der Mutter / die es geboren hat. Alſo muß eines Chriſten Willen wieder in die Mut. ter / als in Geift Chrifti eingehen / und in der Selbheit/def Selb- wolens und Vermögens / ein Kind werden : Da der Wille und Begierde nur in die Mutter gerichtſen , und muß auf dem Geift Chrifti ein neuer Wil und Gehorſamlinder Ge rechtigkeit auf dem Tode auffftehen / Der nicht mehr der Sünden wil. 2 ann /der Will / fo die Eitelkeit in fich låfleti und begehret/ ift nicht neis - geboren . Vnd ſo doch gleichwol in den Neugebornen ein Wille bleibti der ſich nach der Eitelkeit ſehnet/und fündigets So iſt uns des Menſchen Bild recht zu betrach . ten / wie die neue Wiedergeburt geſchehe.

Dic.

weil fie nicht im ſterblichen Fleiſch geſchicht: Vnd doch auch warhafftig in uns/in Fleiſd und Bluti in Waſſer und Geiß , wie die Schrifft ſagt. So müſſen wir recht betrachten / was für ein Menſch in uns fer , der Chrifti Gliedmaß und Tempe Gottes fen !der im Himmel wohne. Vnd dann /was das für ein Menſch fen / den der Teuf fel regiere und treibe. Den Tempel Chriſti tan er nicht treiben , ſo iſt ihm an dem ſterblichen Fleiſch auch nicht viel gelegen. Vnd ſennd doch nicht dren Menſchen meinander/ſondern nur ein einiger. Šowir nun ſolches wollen betrachten /ſo muf ſen

they


Wonder Wiedergeburt. : . ebent

di ON

LOS

fen wir Zeit und Ewigkeit betrachten / noie diefe én einander reyn / darzu licht und Finfiernif / Gutes und Böſes / ſonderlich aber deb Menſdien Briſtand und Derfommen .

Dieſes if nun alſo zu betrachten .

1M fill 5xi

FIr feben an DiecuñereWeltmitSternen und vier Elementen / darinnen der Menſch sind alle Creaturen leben . Die iſt und heiſer nicht

5

Gore.

114

cufern Welt Weren begreifft ihn nicht. 21101) ſo fehen wir i wiepas Licht in der Finfiernia fchei. nett und die Finſterniß begreifft nich : das Lichti und wohnet doch eines im andern . Auch ſo ha.

Med

六号 美三宫 .

ad

GDIT wobnetmoldarinnen , aber der

ben wir defien ein Erempel an den vier Eiemen . ten , welche in ihrem Vrſtand nur ein Elemene hind /und das weder heiß noch falt / weder trucken noch naß iſt / und theilt ſich doch mit der Bewe. gung invier Eygenſchafften ,als in Feneri Cuffel Wasſer und Erden. Wer wolteglauben ,daß das Feuerein Waller

山地 叫 似 州 w

nelik

gebåre ? Vnd daß def Feuers Beſtand fonte im Waſſer ſeyn ? Wann wir das nicht im Wetter . leuchten mit Augen ſehen / und auch in den lee bendigen befinden / daß das Eſſentialiſche Feuer im Corpore, im Blut wohner und daß das Bing feine Mutter ſey ; Vnd das Feuer del Bluts Batter. Vnd wie nun SOIT in der Welt wohnet ! und alles erfüllet / und doch nichts beliget: Vnd

fen

Das Feuer im Waſſer wohnet, and das nicht bt. figt


Von der Wiedergebure. list: Vnd wie das Licht in der Finſterniß woh . net / iind die Finſterniß doch nicht beriget : Der Tag in der Nacht und dieNacht im Fage : Die 106

Zeit in der Ewigkeit/unddie Ewigkeit in der Zeit. Alſo auch iſt derMenſch geſchaffen. Er ift nach der euſſern Menſchheit die Zeit / und in der Zeit und die Zeit iſt die eufſere Welt / das iſt anch der euilere Menſch. Vnd der innere Menſch iſt die Ewigkeit/und die geiftlicheZeitund Welt : Wel. che auch ſtehetim licht und Finſterniß i als in Gottes liebe/nach dem ervigen licht :und in Got. tes Zorn ,nach der ervigen Finſterniß. Welches in ihme offenbar iſt ,darinnen wohnétfein Geift! entweder in der Finſterniß , oder im licht. Es ift bendes in ihme/das licht und die Finſterniß . Ein jedes wohnet in fich ſelber / feines beſigt das an. ber. Aber fo eines in das ander eingehet / und das ander befigen wil i fo verleuret das ander fein Recht und Serv alt. Das leidende verſeurer feia ne Getvalt. Dann ſo das Licht in der Finſterniß offenbarwird / ro verleuret die Finſterniß ihre Alſo auchs Finſterniß / und wird nicht erkandt. ſo die Finſterniß im Sicht auffgeheti und den Gemalt bekompt/ſo erliſcht das lichtmit

hinwieder

ſeiner Gewalt. Ein ſolches iſt uns auch im Menſchen zu be denden . Die ewige Finſterniß der Seelen ,ift die Hölleials ein Angſt- Quaal, welche Gottes Zorn heiſſet. Vnd das ewige licht in der Seelen / ift das Himmelreich : Da die feneriſche Finſter Angſt in eine Freude verwandelt wird: Dann / gleich wie die Natur der Ungſt in der

Fin.

ขาย Ilica


Von der Wiedergeburt. ఉద్ 2 =కు

of

: 107

** Sinferniß eine Vrfach der Traurigkeit , ift: alſo ift fie im Licht eine Vrſach der eufferlichen und beweglichen Freude. Dann die Quaal im licht und die Quaal in der Finſternißlift nur ein erdi

246

ge Quaal/nur eine Natur. Gleich wie das Feuer und licht nur eine Natur reynd : Vnd geben aber einen gewaltigen Vnterſcheid in der Quaal. Eines wohnet im andern /und gebiertdas ander ;

08

11

und iſt doch nicht das ander. Das Feuerift pein . ·lich und verzehrlich / und das Licht iſt gebende/ freundlich /tråfftig und freudenreich , eine lieblio che Bonne.

if

Alſo iſt uns auch der Menſch zu betrachten . Er ftebet und lebet in drey Welten . Die eine ift die ewige Finſter :Welt als das Centrum der ewigen Natur/ welche das Feutererbieret als die Ungft- Quaal. Vnddicander iſt die ervige Lidit. Welt / welche die ewige Freude gebierer / welche

21

das göttlicheWohn -Hauß ift/ darinn der Geift Gottes wohnet/darein der Geift Chrifti Menſch . lich Weſen annimpt/ und die Finſterniß vertrei betjdaß fie muß eineVrſach der Freuden im Geift

fo

19

Chrifti im licht ſeyn. Die dritte Welt , iſt die euſſere ſichtbare , in den vier Elementen / und dem ſichtbaren Geſtirne : Wiewol jedes Ele

ni

menrein Geſtirn nach ſeiner Eygenſchafft in fid hat davon die Begierlichkeit und Engenſchaffe

DX

entſteheti gleich einem Gemühte. alſo verſtehe : DasFeuer im Licht , iſt ein

* Liebe- Feuer,eine Begierde der Sanfftmuht und Freudenreich . Vnd das Fener in der Finfternifi Dep

in

iſt ein Angfi- Feuerſund if peinlich /feindlich /pnd


108

Von der Wiedergeburt.

in der Eient widermertig. Das Feuer deß Lichts ift ein guter Geſchmac i und der Geſchmack in der Efeng der Finſterniß iſt gang widerrøertig

a

und feindlich . Dann /die Geſtalte zum Feuer fter ben allein der groſſen Angfte

Das I 1. Sapitel.

A Menſch geſchaffen ſey . Moſes fagt recht GOIT ſchuif den Menſchen ihm zum Bilde;

geiftlich iſt / auß welchem die enſTer Welt außge. hauchet / und ans Licht und Finſterniß erboren worden und in einen Anfang und Zeit geſchaf. fen worden . :

2899

tur iind Wefen: Alſo auch iſt in der innern /geift. lichen Welt eine Natur und Weſen , welches

ශ්‍රී

geſchaffene Bild einbließt und dann auf dem in . nern /geiſtlichen Welt- Weſen /welches heilig ift. Dann gleich wie in der enſlern Welt eine Na .

lig

ja zum Bilde Gottes ſchuffer ihn . Das verſtehen wir auß der ewigen und zeitlichen Geburt; auß der innern /geiftlichen Welt, welche er ihm in das

| 01

Vnd auß der innern und euffern Weft We. ſen ward der Menſch in eine leichniß nach der Beburt / und auß der Geburt aller Wefen ge.

der eisigen Begierde in ein Bild gefaſſer und geo richaf.

ber . pel

Welt außgehaucher / oder geſprochen worden . Auß der iſt der Menſchrals im Verbo fiat, als in

if

fal

fchaffen . Der Leib iſt ein Limbus der Erden /und auch ein Limbus deß Himmliſchen Weſens. Dann / die Erde iſt auf der Finſter-und Sicht.


Von der Wiedergeburt.

109

fchaffen worden / auß Zeit und Ewigkeit. Diefes Bild war im innern und geiſtlicher Element / darauß die vier Elementen außgehen und erboren find. Im einigen Element war das Paradis : Dann die Engenſchafften der Na. tur /auß der Feuer -Finſter-und Licht Welt / wa. ren alle in gleicher concordans 1 Diaß und Ger

= M he

wicht / feines war für dem andern infonderheit offenbar. Alſo war auch keine Zerbrechlichkeit darinnen : Dann / eine Engenſchafft vermochte die andere nicht. Es war kein Streit noch Wi. derwillen zwiſchen den Kräfften und Eygen fchafften . In dieſes geſchaffene Bild blieb GDIY den Ocift und Athem deß Verſtandes 1 auf allen

37

dreyen Welten ein ,als eine einigeSeelei welche in der innern Finſter -und Feuer,Welt der ewis gen Natur ift. Darnach ſich ODIT einen ftar .

die

den / eifferigen OOTT/und ein verzehreno Fener nennet.

if

娜 叫

Das iſt nun die ewige / Ercatürliche / groſſe Seel, ein Magiſcher Feuer -Athem , in welchem Feuer deß Lebens Vrſtand iſt, auf der aroſſen Macht der Verwandelung. In dieſer Engen .

她 迦 jot

fchaffrift Gottes Zorn ! ſowol die ewige Finſter. nik: So fern das Feuer kein lichtgibt .

B

iſt der Quaal- Geiſt deß Lichts auß der groffent feurigen Lieb - Begierde , auß der groffen Šanfft muhtınach welchem ſich Gotteinen lieben , barm . herzigen GDIT heiſſet: In welchem derwahre Geift deß Verſtands und Lebens in der Kraffe Dannt Ateher.

Die andere Engenſchafft deß Athems Gottes


110 Dann

Von der Wiedergeburt. gleich wie auß jedem Feuer ein Licht im

fcheinet / und im Licht die Krafft deß Verſtands a erkundt wird . Alſo iſtdem Feuer-Athem Gottes deß Lichts athem angehangen und dem Men Pchen Bilde eingeblaſen worden. Die dritte Engenſchaft deß Athems Bottest war die euſſere Cufft/mit dem ( ufft- Geftirne,dar. inne deß euſſern Weſens und Leibes Leben und Geſtirnewar. Den blieb er ihm in ſeine Naſen. Pndigleich wie die Zeit und Ewigkeit aneinan der hangen/ und die Zeit auß der Ewigkeit iſt er . boren /alſo hieng auch der inneråthem Gottes am euſſern / undward dem Menſchen dieſe drenfache ti Seele auff einmal zugleich eingeblafen . Ein je. 40 des Weſen deß Corporis nahm den Geiſt nach feiner Engenſchafft an : Alſo das eiffere Fleiſch nahm dieeuffere Cufft mit ihren Geſtirnen / zu ei. nem Vernunfft und wachſenden leben / jur 2f fenbarung der Wunder Gortes .Vnd der Lichts . wal Leib, oder das himmliſche Wefen /nahm den 2.o them deß Lichts) der groſſen gåttlichen Kräfften / an : Welcher Athern der Heilige Geiſt genants wird . Alſo durch drang das Licht die Finfierniß 1 als den finftern Feuer- Xthem / und auch den eziffern Lufft- them in ſeinem Geſtirne/und nahm allen

Feuer- Athens in der innern Seeliſchen Engen ſchafft/ſo wol die Dir und Kälte/auch alle andes re Engenſchafften deß enfſern Geſtirns /nichtfon sen noch mochten offenbar feyn Die Engen fchafften aller dren Welten in Seel und Leib / ftun

रह

Evgenſchafften den Gewalt / daß die angſt deß


Bon der Wiedergeburt. {id and 017 Na

IK

ftunden in gleicher Concordang und Gewichte : Das innerer heilige herzſchete durchs eu fere/ als durd , die euſfere Kraffte deß euffern Lebens / des euſſern Geſtirns / und vier Elementen ...

Vnd das war das heilige Paradis . Alſoftund et der Menſch im Himmel und auch in der euſſern M. Welt und war ein Herr aller Creaturen dieſer Welt. Nichts håtte ihn zerbrochen . Dann alſo war auch die Erde / biß auff den ; in if

Fluch Gottes. Die heilige Eygenſchafftder geift . lichen Welt grånete auch durch die Erde / und i trng heilige Paradifiſche Früchte , die fonte der Po Menſch eiſen auff ſolcheMagiſcherParadiſiſche 1 Art / und dorffte feine Zähne noch Dårmer im leib. Dann gleich wie das Licht die Finſternißa

fleri und das Feuerdas Waſſer verſchlinger/ und der de ren doch nicht voll wird . Ein ſolch Centrum hat". 20te der Menſch in ſeinem Munde/auff Art der E , ich migkeit. Vndauffeine ſolcheMagiſcheArtifono iete er auch ſeines gleichen auß ſich gebåren ohne Zerreiffungund Eröffnung ſeines Leibs und Gets T die euffere Weltgebart claffes . Gleich wie SDI und ſich doch nicht zerreiß, ſondern in ſeiner Be..

tid gierde, als im verbo Fiat offenbarte , und in eine Figur , nach der ewigen / geiſtlichen Geburt ein . all führte. Alſo ward der Menſch auch ein ſolch

FX image an irfti puce

Zeit und Ewigkeit/auß Bild und Gleichniß/nach Zeit und Ewigkeit geſchaffen : Aber in ein ewigd unſterblich leben eit, welches ohne Feindſchafft und ertigk Widerw war. Weil aber der Teuffel war ein Fairft und Hie

de

rarcha im Art dieſer Welt gerweſenfund umb ſeto


112

Von der Wiedergeburt.

ner Hoffart willen war in der finffern / ångftlt. chen / peinlichen , feindlichen Engenſchafftund Duaal / in Grimm Gottes geſtoſſen worden / fo gónneteer dem Menſchen der Ehren nicht, daß er án feine gehabte Stelle in die geiſtliche Welt ge. fchaffen ward / und führete reine Imagination in das geſchaffene Bild des Menſchen /und machte das lüfierno / daß ſich die Engenſchafft der fino ftern , ſo wol auch der cuffern Welt im Menſchen erhubén / und auß dergleichen Concordang auß der Gleichheit anßgiengen / und eine die ander überwagte. Da wurden die Engenſchafften /cine jede in fich ſelber offenbar / und lüfterte eine jede nach ſeiner Gleichheit: Alsidie auß der Finſtern . Welt Geburt , ro wol anch auß der licht. Welt Geburt. Eine jede wolte auß dem Limbo der Er den eſſen , nach ihrem Aunger.

CM

Alſo ward Boß und Gut in Adam offenbar. Vnd indem der Sunger der Engenſchafften in die Erde eingieng / darauß die Engenſchafften deß Leibs waren außgezogen worden , fo zog auch das Fiat ein ſolch Gewachs auß der Erden / da. von die Engenſchafften in ihrer auffgewachten Entelkeit konten eſſen . Dann/ das war möglich i weil in Adam der Geiſt der ftarcken und groſſen Magiſdyen Macht

很 von Zeit und Ewigkeitwar/ darauß die Erde mit ihren Eygenſchafften war außgehauchet worden. So jog das Fiat,als die parce Begierde der ewi. gen Natur/ die Efenn der Erden . Alſo Tícß ihme Gott den Bauni deß Erkäntnis Oures undBöſes /nachden auffgewachtē Engen

ſchaff


Von der Wiedergeburt. 113 gf schafften Adams / wachſen : Dann die grolle TUB Nacht der Seelen und deß Leibes hatten das ver. niy urfacher. So'mufteder Menſob probirerwerdent af Db er wolte in eygenen Krafften für dem Verſu. lo cher dem Teuffet,und für dem Grimm der ewigen 021 Narur beſtehen , ob die Seele molte in dergleichen las Concordang der Engenſchafften bleiben ſtehen I If in wahrer Gelaſſenheit unter Gottes Geift i als lehen ein zu gerichter Werckzeug der Harmony Gottes : 58 Ein Spiel der gåttlichen Freudenreich / darauff ! und in deme Gottes Geift ſpielen fvolte. Das ward alhier verſucht mit dieſem Baum : Vnd

lipient dazu fam Gottes geſtrenges Gebott /und ſprach : fet nicht davon , welches Tages du davon eſſen WY wirft, ſolft ondes Todes fterben , ir Als aber GOTT erfante , daß derMenſch nicht beſtehen würde , daß er je nach Beſem und

ht Guten imaginirte undlüfferte i ſprach Gott : Es iſt nicht gutidaß der Menſch alleine ſey /wir wolo' affie len ihm einen Gehilffen machen die ninbihn ren . all IN dute

Dann /er ſahe mol / daß AdamnfchtfonteMa. giſch gebåren / weil feine Luft in die Enteſteit eingieng. So lagt nun Moſes : Er lief einen tieffen

next Schlaff auff ihn falen /und er entſchlteff. Das pain ift: Weil er nicht wolte im Gehorſam der gotta emlichen Harmony bleiben , in den Eygenſchaften ) rat . daß er håtte als ein Werck zeng dem Geifte Gote tes ſtille gehalten : So ließ er ihn von der gått. lichen Harmony in eine engene Harmonn fatteni als in die auffgewachten Engenſchafften / in Roß n Ige und Sut. Da hinein gieng der Seeliſche Geift. nda


Von der Wiedergeburt. 114 Aida farb er in dieſem Schlaff der Engli. fchen Welt abe / und fiel dem enſlern Fiat heim. Vnd war jegt geſchehen umb das ewige Bild nach Gottes Gebärung. Auhie lag ſeine Engeles Geſtalt und Macht zu boden / und fiel in Dhn . macht. So machre Gott durchs Fiat das Weibt

auß Veneris Matrice , das iſt , auf der Engen. ſchafft /darinnen Adam dic Gebårerin in fich hate te: Auß ihme/auß einem Leibe zween : Vnd theilt die Engenſchafften der Tincturen , als im Ele ment das wäſſeriſcheuno fenieriſche Geſtirn /niche gang im Weſen / ſondern im Geift als die Engen . fchaffren der wäſſeriſchen und feneriſchen Seele: Vnd da es doch nur eine iſt. Aber die Engen. ſchafft der Tinctur ward getrennet : Die engene Lieb . Begierde ward Adam genommen / und in ein Weib formiret/nach ſeinesgleichen.Vnddar unib begehret niin der Mannſo heffrig deß Weia bes Matricem :Vnd das Weib begehret de Man. nes Limbum ,als das Feuer -Element / den Vre ftand der wahren Seel/darinnen des Feners Tin ctur verſtanden wird. Dann die zwey waren in Adameines : und darinn ſtund die Magiſde Ge. burt. Vnd als Hyeva auf Adamgemacyrward in ſeinem Schloff, ſo ward Adam und Heva jest zum euſſerlichen / natürlichen Leben geordnet. Dann/alda ſind ihme die Glieder zur Thieriſchen Fortpflanzung gegeben worden / ſo wolder irdi. ( che Madenfack / darinn ſie doch konten die Eirefe keit einfachen/und den Thieren gleich leben . Der ſen ſich die arme/in der Eitelkeit gefangeneSeele noch heute ſch &met / daß fie hat eineThieriſcher Mon.

-

-


Wonder Wiedergebure. 115 ing! Monſtrofiſche Geſtalt inihren Leib friegeri wie heit für Augen iſt. Davon die menſchliche Scham Bu ift entſtanden/ daß ſich der Menſch ſeiner Glieder 19tei Ok yo nie bt the te

ſchåmet /und auch der nacfeten Geſtalt íund das er muß den irdiſchen Creaturen ihr Kleid 'abbor's gen / dieweil er fein Engliſches hat verlohren / und in ein Thier verwandelt: Vnd zeiget ihme dieſes Kleid gnugan / daß er mit dieſer anffge. wachten Eitelkeit / indem Siß und Kälte auff ihn fåūt/ mit der Seelen/darinnen nicht daheime ift : Dann die Eitelfeit ſampt dem falſchen Kleia

506 man

de muß wieder von der Seelenweg , undverge. ben.. Vnd als nun Adam vom Schlaff erwachte , fahe er ſein Weib und kante fier daß ſie außihme war : Dann /er hatte noch nicht mitdem Munde

von der Eitelkeit geſſen , allein mit der Imagina tion der Begierde iind luft. Vnd war das der No Evæ erſt Begehren /daß fie wolte von dem Baum der Eitelkeit / von Bob und Gutieſſen , deſſen fic Ti : der Teuffelvollend in Schlangen -geftalt bereder : Ihre Augen würden ihr anffgethan werden /und cenu Penn als Gott ſelber. & Welches Jugenund Warheit waren . Er ſagte

aj con ather

ihr aber nicht / daß ſie das gåttliche Lichtund Krafft würde dadurch verlieren . Er ſagte nur, die Augen würden ihr offen werden / daß fie fonte

i

Bök und Gutſchmäcten / probiren und wiſſeny wie er gethan hätte. Er ſagte ihr auch nicht, daß Sige und Kälte in ihr würde auffmachen , und daß deß euſſern Geſtirns Engenſchafft würde

EH #

mächtig im Fleiſch und Gemühte herrſchen . Shm ☆ tij


Von dr Wiedergeburt. Shm war es nur umb das zu thun daß das Engliſche Bild / als das Weſen von der innern /

geiſtlichen Welt /möchte in ihnen verbleichen .So müften fie der groben Jrdigkeit und dem Geftir . neleben . So wuſteerwol/wann die euſſere Welt würdevergehen /daß alsdann die Seele bey ihme in der Finſternis ſeyn würde . Dann) er rahel daß der Leib würde ſterben , welches er auch auß Got tes Andenten hatte .

Alſo vermeinte er noch in

Ewigkeit ein Verr in loco dieſer Welt zu ſeyn ,in ſeiner falſchen angenommenen Geffalt. Darumb betrog er den Menſchen : Dann/als Adam und Evajekt von der Frucht Böſeund Gután leib aſ fen /ſo empfieng die Imagination deß Leibs die Ei. telteit in der Frucht. Jest wachte die Eitelkeit im Fleiſch auff /und triegte die Finſter -Welt in der Eitelkeit der Yrdigkeit den Gewalt unddas Ne. giment. Zu hand verbliech das ſchöne Himmelsa Bildjauß der himmliſchen /gåttlichen Welt- Wes fen. Auhie farb Adam and Eva am Shimmel reich / und wachten auff der çuſern Welt. Da war die ſchöne Seele in der Liebe Gottes verblia chenyals in der heiligen Krafft und Engenſchafftt und wachte an deffen Stelle in ihr der grimme Born /als die finſtere Feuer -Welt auff.Vndward auf der Seelen an einem Theil, als in der innern Natur / ein halber Teuffel auß ihr / und am eufa rern Theil der euffern Welt/ ein Thier, Auhie ift der Zweck deß Todes / und die Pforten der Hole Yen /umbwelcher willen SOTI Menſch ward ) daß er den Todtgerbrechen / und die Solle wieder in


Bu

Von der Wiedergeburt.

117

in die groſſe Liebe verwandelte , und die Eitelteit deß Teuffels zerſtörete.

..E

eftir YI

{ afts euch geſagtſeyn, ihr Menſchen Kinder ! Es iſt euch in der Poſaunen -Stimmegeſagtwor. den / daß ihr aniko ſolltvon der ſchåndlichen Ei. telteit außgehen . Dann daſſelbeFeuer brennet.

So

Das III. Kapitel.

៨៖

1: The

{ s nun Adamund Eva in dieſes Elend fielen ,

Engenſchafft auff / und impreſſete in ſeiner Be. gierde die Eitelkeit der Jrdigkeit /und deß Grim mes Gottes in fich . Da ward das Fleiſch groß und derb / als cines andern Thiers : Vnd ward die edle Seele damit in der Eſſenß gefangen : Vndſahe ſich an , daß fiewar an ihrem Leibe ein

Imás COM

Thier worden / und ſahe die Thieriſche Glieder fur Fortpflanzung /und den ftincfenden Maden

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facil darein die Begierde deß Fleiſches den Eckel

... erá

einfadre. Deß ſchåmete fie fich für GOTT /und sertrochen ſich unter die Bäume im Garten E.

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den /auch fiel Hiß und Kålte auff fie: Adhier erzitterte der Himmelim Menſchen für derOrauſamkeit :Als gleich wie dieErdeimGrin erzitterte/ als dieſer Zorn am Ercup mie der fül fen liebe Gottes zerbrochen ward. Da erzitterte

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der Zorn für der ſüßen liebe Gottes . Vndumb dieſer auffgewachten Eitelteit wil. len im Menſchen / perfluchte Gott die Erdei auff daß das heilige Element nicht mehr durch die

1 cuſſere Frucht aufdringer und Paradis. Früchte giba . ştiij


318

Wonder Wiedergeburt.

gebåre: Dannies war keine Creatur/welche die. ſelbe håtte können nieſſen .Auch war das der irdi. rebe Menſch nicht mehr wehrt/Gottwolte dieedler Perlen nicht für die Thiere werffen : Alsdann ein ungöttlicher Menſch anders in feinem Leibe nichts iſt als ein grobes viehiſches Thier. Ob er wol einer edlen Erens iſt ſoift ſiedoch ganz ver. gifftet/ und ein Ecket für Gotf. Als nun GDIT (abel daß ſein ſchönes Bild verdorben warferöffnete er ſich für ihnen /und cr. barmete fich ihrer/und verhieß ſich ihnen zum ewi. gen Engenthumb/ daß er mit ſeiner groſſen ( ie . be in angenoinmener Menſchheit , wofte der Schlangen Engenſchafft , als der Eitelkeit / in Grimm Sottes/ den Gewalt mit der Liebe zubre . chen.Das war das Kopff- Zertretten /daß er wolte den finſtern Fodt zerbrechen / und den Zorn mit der groſſen liebe dberivältigen. Vnd ſtellete dieſen Bund ſeiner zufünfftigen Menſchwerdung ins Lebens ( icht ein /auffwelchen Bund die Jüdiſche Dpffer gerichtetwaren als auff ein Ziel/da fich Gott mit ſeiner Liebehin verheiffen hatte. Dann der Jüden Glaube gieng ins Opffer / und Got. tes Imagination gieng in Bund / und das Opf fer war eine Figur der Wiederbringung deſfen / was Adam hätte verlohren. Alſo verſöhnete GOtt ſeinen Zornin menſos. ficher Engenſchafft durchs Opffer /-im Ziel de Bundes . In welchem Bunde fich der allerheilig . fteiſüſſe Name JESUS,auf dem heiligen Namen und grollen Krafft JEHOVA, hatte einverici. bet / daß er ſich wolte in der himmliſchen Welt

Wefen


che erin

Von der Wiedergebure. * 119 Weſen /welches in Adam verblid ) wieder bewegen und offenbaren / und das heiligergöttliche Leben

died

darinnen wieder anzünden.

Dieſes Bunds Ziel ward von Adam und fet Serie : no dei nen Kindern / von Menfch zu Menfch fortge D 2514

pflanget/und drang von einem auffalle. Gleich wie auch die Sünde und auffgewachte Eitefteit von einem auff alledrang. Vnd ſtund in der Ver. heiſſung deß Bundes am Ende / in der Wurfel

nd

Davidslin Maria der Jungfrauen : Welche war tm innern Reich der verborgenen Menſchheit/ats der verblichenen Wefenbeit an Gottes Reich.de Bundes Gottes Tochter und amenſſern / nach

enn

347 intima

Dom OG

der natürlichen Menſchheit von ihrem rechten , leiblichen Vatter Joachim / und ihrer rechten Mutter Anna gezeriget / auß ihren Zeibes und Seelen Eſſentié undWeſen /allen andern Adams Kindern gleich : Eine warhafftige Tochter Eva . In dieſer Maria der Jungfrauen /im verheiſ, fenen Ziel des Bundes i davon alle Propheten wefragten /hat ſich in der Erfüllung der Zeit das Ewig-ſprechende Wort , das alle Ding hat er . fchaffen / nach ſeiner höchſten und tieffeften Stebe und Demuhtiindem Namen JESU bewegt. Vnd

perfet

hat lebendigeigöttliche / himmliſche Weſenheit, in die in Adam verblichene Menſchheit deß him . fiſchen Theils / deſſen er im Paradis erftarbiein .

id r Setle Pane

geführetjin den Saamen Mariæ, verſtehet in der Liebe.Tinctur, als in die Engenſchafft/darein -

1

- dam fich ſollte auff Magiſcher himliſche Art fort. pflangen , als in den wahren Weibes-Saamen der himmliſchen Weſenheit'welcher im Paradis


wi

Wonder Wiedergeburt. Sic in de göt hi . rſe nt ht tli as lbe che tiſchen Eſſeng verloſch hatGottes.Wortn, als die dh X . l

sd

gåttliche Krafft def göttlichen Verſtandes/ him liſche/ lebendige Weſenheit eingeführet/ und die verblichene Wefenheit im Saamen Mariæ auff

are TO

gewecft/ und zum Leben erboren . Vnd ift Gottes Wefen / darinn Gott wohnet und wirect /und des Menſchen Berblichen We

Dann/ die heilige /göttliche Wefenheit Falbete die verblichene : Darumb heift die Perſon CHRISTUS, ein Geſalbter Sottes . Vnd das iſt die dürre Rubte Haronis 1 die da grüneteundMandeln trng : Vndder rechte How heprieſter. Vnd iſt eben dieMenſchheit i davon Chriftus ragti Johan.z . Er wåre vom Himmel fommen /und wäre im spiñel: Vnd kein Menſch tonte alſo in Himmel kommen/ als des Menſchen Sohn/ der vom Himmel kommen ſey /undderim Himmel fey; Indem er ſpricht: Erfenvom Nimet tommen /da verſteherer himmliſch Weſen /himm . fiſche Lieblichkeit. Dann /die Krafft Gottes darff teines tommens : Sie iſt überall gang ungemei. Ten und unzertrennet. Aber das Weſen bedarff kommens . Die Krafft darff ſich nur bewegen, und im Weſen offenbaren . Das Wefen aber iſt in das menſchliche We.

fen eingegangen / und hatdas menſchlicheange . nommen. Vnd nicht allein das Theil von himm Lifcher Weſenheit/welches in Adam verblich /ſon dern die gange menſchliche Elenß in Seet und Steifd /nach allen dreyen Welten . Ҳber

823 SEZE 0

ſen jeßt eine Perſon worden.


Wonder Wiedergeburt. Aber die auffgewachte und imprefere Eitelkeit/

18

welche der Teuffel mit ſeiner Imagination ins Fleiſch einführeter davon das Fleiſch Sinden

101

wirckselhat er nicht angenommen . Wol hater die auffgewachten Lebens.Geftålte / indem ſie wa.

QUE

ren auß dergleichen Concordang außgegangen/ eine jede in ſeine engene Begierde eingenommen . Danni alhier lag unſer Kranckheit und der Godt welchen erſoltemit dem himmliſchen heili en Blute rſåuffen Alhier ahm r alle nſere . e n e alkos u

cha

Cri

Sünde und Kranckheit /auch den Todt undsol. leyim Grimm Gottes/auff ſich und zerbrach dem

23

Seuffel ſein Reich in menſchlicher Engenſchafft. Der Grimm Gottes war die Hölle , in welchen der Geiſt Chrifti,als er jegt hatte das himmliſche Blut in unſex cuffer Menſchliches vergolſen /und

叫叫 叫 叫叫 他 叫叫 她 心

el con

mit der Liebe cingirerseinfuhr : Vnd dieſelbe 98. le der menſchlichen Engenſchafft in Himmel ver wandelt : Vnd die menſchlichen Engenſchafften wieder in die gleiche Concordang /indie göttliche Harmonyeinführeteundordnete.

Das iv. Sapitel. {thier verſtehen wir nun unſere neue Wie. dergeburt recht / wie wir können Tempel Gottes ſeyn und bleiben /doch dieſe Zeit nach der euſſern Menſchheit / auch fündlicher ſterbliche Menſchen. Chriftus hatdie Pforten unſerinner lichen himmliſchen Menſchheit, welche in Adam angeſchloſſen ward / in menſchlicher Eſſeng ser. ( prengt/und auffgemacht. Vnd ligt ickt bloß an demel


Vonder Wiedergeburt. 122 deme / daß die Seele ihren Willen auß der Eitel. feit deß verderbten Fleiſches auſführe / und in dieſe offene Pforten im Geift Chriſti einführe. Es muß eingroſfer/måchtiger Ernft fenn: Nicht nur ein lernen und Wiſſen , ſondern ein Hunger und groſſer Durſt nach EhriftiGeift. Dann/ das Wiffen allein iſt kein Glauber ſondern der ņun di ger und Durſt nach deme/ das ich begehre i daß fet ichs mir einbilde/ und mit der Einbildung engen. 1 $ thümblich faſſe und nehme/ das ift Glauben . Der ko Wille muß auß der Eitelkeit des Fleiſches auf . baik gehen / und fich freywillig ins Leiden und Todt Chriſtilund in allen Sport der Eitelkeit , welche ihn darumb ſportet / daß er auß ſeinem engenen Hanfe , darein er geboren iſt, außgehet/ ergeben , und nicht mehr der Eitelkeit wollen , ſondern niie bloß der Liebe Gottes in Chriſto Jeſu begehren. Vnd in ſolchem Hunger und Begehren impreſſet er ihm den Geiſt Chriſti / mit ſeiner himmliſchen Leiblichkeit : Das iſt , fein großer Hunger und

Men

Jugend Begierde faſſet den ( eib Chrifti ,als die himmli. Han cheWeſenheit ,in rein verblichen Bilde ein / in Mit welchem das Wort der Krafft Gottes / das wir

dende leben / innenit. Der Seelen . Hunger füh. ret ſeine Begierde durch die zerſchellete Engente di fchafft ihrer in Adam verblichenē Menſchheit deß himliſchen Theils / welche das füffe Liebe.Fener im Todt Chrifti als der Todt derſelben rechten / hinmliſchen Menſchheit zerbrochen ward / zer. ( chellere. Der Seelen -Hunger faſſete durch die Begierde das heiligeihimmliſche Weſen , als die himmliſche Zeiblichteit/ Chriftihimmliſche {cib . licho


Von der Wiedergeburt.

123

Sité fichfeit /weldje den Vatter an allen Enden erfül. let / und allen nahe / und durch alles iſt / in ibre verblichene leiblichkeit ein . Vnd dadurch ftehet i der verblichener himliſche Leib in der Krafft Got. tesjin dem ſüffen Namen JESU ,auff. Vnd dere felbe auffgewachte / himmliſche geiſtliche Leib iR Chrifti Gliedmaß / und der Tempel deß Leiligen Geiftes einewahre Wohnung der Deiligen Drena faltigkeit/ wie Chriſtusverhieß, da er ſagte: Wir wollen neuch kommen / und Wohnung in ench machen. Dieſelbe Eſſenz deffelben Lebens iffet Chriftt Fleiſch /und trincfet fein Blut. Dann Chrifti Geiſt / als das Wort / das ich mit der Menſa heitChriftiauß und inunſer verblichenen Menſchheit durch den euffern Menſchen dieſer Welt Weſen /ſichtbar machete/der iſſet ſein beilis hit

it

ges Weſen in ſein feuriges. Ein jeder Geifi iller von ſeinem Leibe. Vnd ſo nun die Seele von dieſer füffen / heili. gen /himmliſchen Speiſeiffet i ſo entzündet fie ſich

mange

vonder groſſen Liebe im Namen JESU . Davon wird ihr Ungft-Feuer ein groſſer Triumphiund

van die

gehér ihr diewahre Sonne auff /in welchem ſie eta nes andern Willens geboren wird. Und auhie iſt die Sochseit deß Lambs / welches wir Herşlich wünſchen /daß es doch die Titul-undMaul.Chri. ftenheit einmalerfahren möchte /und von der Spa

mad 1118 Fel ti

tri W

fforia ins Weſen eingehen . Dic Seele aberkriegt nicht das Perfein der heis ligen Krafftdie Zeitdieſes Leibes /weil fie noch deß cuſſern / Thieriſchen Fleiſches Engenſchafft ain muſſern Menſchen hat zum Engenthum Die

Krafft


124

如此如此 她

Aber dem Fener-Athem ergibt ſich der Beift Chris fti dieſe Zeit nicht, ſondern nur dem Athem deß Lichts /welcher in Adam verloſche.Darinn iſt der

她,

teit, mit dem Zufft-Athem feftangebunden fteheti und in groſſer Gefahr ift. Sie gibtwol ihre Liebs -ftrahlengar offt in die Seele ein 1 davon die Seele ihr licht empfåhet .

Feuer - Athem der Seelen /welche noch dieſe gan , he Zeit am euſſern Reich , am Bande der Eitele

Won der Wiederg eburt. Krafft Chrifti, welche in der Hochzeit deß Lambs fich vermåbletlerſenckt ſich in das Himmels .Bila de ein /als in das Weſen deß himmliſchen Men . fchen / der Chrifti Tempel iſt / und nicht in den

Tempel Chriſti: Dann, es iſt der wahre heilige

geboren /weder das euſſere Fleiſch noch das euſſer Theil der Seelen. Sie bleiben bende in der Eitele keit ihres in Adam auffgenachten Willens : Sie

即 5

Himmel. alſo verftehet uns recht/was und wie die neue Wiedergeburt geſchehe und ſen. Der euſſere/ irdie ſcher fterbliche Menſch wird dieſer Zeit nicht neu

bie

lieben ihre Mutter/ in neß Leibe fic leben / als das

nads

‫مه‬

Der euffere Menſch in See und Fleiſch / vera fiehet das euſſere Theil der Seelen 7 hat keinen gåttlichen Willen i verſtehet auch nichts von Gott / wie die Schrifft ſaget : Der natürliche Menſch vernimpr nichts vom Geift Gottes :c. Aber der Feuer- Athem der innern Weltiſoder. einmal erleuchtet wird verſtehet es , der hat ſein groſſes åchsen / Jammer i Hunger und dürfteni

es

Regimentdiefer euffern Welt. Vnd darinn iſt die Sinden.Geburt offenbar.


Von der Wiedergeburt.

125

Sami nach dem füſſen Brünnlein Chrifti. Der erlaber fich durch hungern und begehren / welches der 3. wahre Glaube iſtrin dem ſüffen Brünnlein Ehri. ftirvon ſeinem neuen Leibe der himmliſchen Be. in & ſenheit , als eine hungerige Rebe am Weinfort e gare Chrifti. Eit Vnd das iſt die Vrfach i daß die feurige Seele dieſe Zeit nicht mag zur Vollkommenheit tom . inh

men /daß ſie am euſſern Band der Eitelteit anges bunden feher . Durch welches der Teuffel ffers

SH

feine gifftige Strahlen auff fie ſcheuft / und fie fichret/daß ſie ihmemanichmalanbeift, und ſich

ilik Bild

Cuk

End

vergifftet / davon Jammer und Angſtentſtehett daß ſich die edle Sophia im Brúnnlein Chriſtij in der himmliſchen Menſchheit/verbirgt/ und der Eitelkeit nicht nahen mag. Dann ſieweiß wie es ihr inadam giengida fie ihre Perſein verlohr, welches der innern Menſch heit auß Gnaden wieder geſchenckt wird. Dar. amb fieSophia heift, als die Braut Ehrifti. All . hierufft ſieder feurigen Seelen als ihrem Brån. tigam getreulich , und ermahnet ihn zur Buſte und Abladung oder Außgehungvon dem Greuel der Eitelkeit. Da gehet dannder Streit den gan. gen Menſchen an /dalüftert der euffere /fleiſchliche Menſch wider den innern , geiſtlichen 7 und der

CW

loma

geiſtliche wider den fleiſchlichen . Vnd ſtehet der Menfch im Streitſ voller Trübfal/ Kummer , Angſt und Noht Der Innereſprichtzur Fener Seelen : mein Bitle /fehre doch umb/ und gehe von der Eitelkeit auß /oder du verleureſt meine Liebe / und das et It Per .


126 .

Won der Wiedergeburt.

Perfein .Soſpricht die euſſere Vernunfft als die Thietiſche Seele: Du biſt nårziſch / daß du wilft der Welt Narz und Spott ſeyn du darffft der euſſern Welt zu deinem Leben : , Schönheit! Macht und Herrlichkeit iſt dein beſtes / darinnen tanſt du Freude haben . Was wilt du dich in Angft / Noht und Spott einführen ? Trachte nach Wolluft / das dem Fleiſch und Gemüht wol thut . Mit ſolchem Bnffat wird dann ein rechter Wienfch offt beſudelt. Als der euiſer Menſdi beo fudelt ſich ſelber gleich wie eine Sau im Kohteh und verdunckelt ſein edles Bild. Dann / je eiteler der euffere Menſch wird/je dundeler wird der in nere Menſch ,alſolange /biß ergar verbleicht. So ifts alsdann geſchehen umb das ſchöne Paradis . Båumlein/ und wird fchwer zugehen / wieder zu erlangen. Dann /wann das euſſere (idit als die euſiere Seeleieinmal erleuchtet wird /daß ihr das eniſſer Sicht der Vernunfft durch das innere licht angezündet wird : Sogibt die cufiereSeele gern einen Schein - Gleißner auß fich , und achtet fich für gåttlich / ob gleich das Perlein weg iſt .

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nigen /ſo einmal haben die Süßigkeit der zukünff tigen Welt geſchmåcket i ſofie wieder davon ab . fallen /das Reich Gottes ſchwerlich ſchauen wer. den . Vnd wiewol es ja iſt / daß die Gnaden . Pforten noch offen fehen / ſo hält ſie aber das Schein - Licht der euffern Vernunfft-Seele davon abel

M

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Daben bleibts bey vielen / und verdirbet offt der Perlen - Baum in Chriſti Gårtlein / davon die Schrifft einen harten Knoten macht/ daß die je.


Wonder Wiedergeburt. sabe, daß fie meynen , ſie haben das Perlein / und in leben doch nur der Eitelkeit dieſer Welt/und tan . fid gen dem Teuffel nach ſeiner Pfeiffen .

Das V. Capitel. filhier ſoll nun ein Chrift bedencken / warumb er ſich einen Chriſten nenne , und wol be . trachten / ob er auch einer ſen ? Dann /daß ich lere ne wiſſen und verſtehen / daß ich ein Sinder bing und daß Chriftus meine Sünde hat am Creuge getödtet /und fein Blut für mich vergoſſen , das macht noch lang keinen Ehriften auß mir. Das Erbe gebühret allein den Kindern. Eine Magd im Hauſe weiß wol/ was die Frau gerne hat/das ů macht ſiedarumb nicht zumn Erben in der Frauen Gåter. Der Teuffel weiß auch/ daß ein GDTI iftidas macht ihn darumb nicht wieder zum En.

bogel . So ſich aber die Magd im Sauſe mit der r

Frauen Sohn verehliget/ſo mag he wolzurErbe ſchafft der Frauen Gårer kommen , Alſo ift es and in unſerm Chriſtenthum zuver .

och et Fix

fehen . Die Hiſtorien .Kinder ſind nicht Erben der Güter Chriſti i ſondern die Eheliche Kinder/ welche auß Chrifti Geift neli geboren werden .

Danni GOTT fagte zu Abraham : Stoß der 19 ich Mago Sohn auf i er fol nicht erben mit der in Frenen . Dannter warein Spårter) und nur ein Hiſtorien Sohn deb Glaubens und Geiftes X. brahams. Vnd / ſolanger ein ſolcherwar ſo war i er nicht in der rechten Erbſchafft deß Glaubens Abrahams ; So hieß ihn GotTaußſtoffen von von ſeinen Gütern . any

Wele


1281

Von der Wiedergeburt. Welches ein Fürbild der jufünfftigen Ehrta ftenbeit war. Dann , dem Abraham geſchahe die Verheiſſung der Chriſtenheir: Darumbiſo pard auch alſobald das Fürbild in den zweyen Brů . 20:2 dern / als in Fraac und Iſmaeli dargeſtelet / wie

fich die Chriſtenheit halten würde, wie zweyerler Menſchen würden darinnen feyn / als1 wahre Chriften und Maul.Chriften / die nur würden unter dem Titul der Chriſtenheit Spotter ſenni, wie ſmack und Eſait. Welcher auch das Bild deß euffern Adams war / und Jacob das Bild

C Chriſti/und ſeinerwahren Chriſtenheit, Affo foll ein jeder 1. der ſich wil einen Chriſten nennen / der Magd Sohni.das iſt / den irdiſchen

bófen Willen / von ihme hinauß ſtoſſen / immer tddten und zerbrechen /und nicht in die Erbſchafft cinſehen /nicht dem Thier Menſchen das Perlein ImSpiele geben/daß er ſich in dem euſſernlichti in derFleiſches- {uſtifiers erluſtiger ſondern mit unſerm Vatter Abraham den Sohnanfers rech, ren Willens an Berg Moria führen /und im Ges

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| 2014

Dieſer Spotter und Titul.Chriftrift ein syn . ren.

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alle deß Iſinaëlis ,der Magd Sohn /welchenAdam in ſeiner Eitelkeit von der Buhleriſchen Suren , der falſchen Magd / vonsTeuffels Imagination , auß der irdiſchen Engenfihafft in Fleiſch und Blut gebare.

lo

horſam GOTT wollen auffopffern/ immer gern in Chriſti Fodder Sinden abfterben / dem Thier der Eitelkeit feine Kub in Chrifti Reich einrått. men /nicht laſſen geil) hoffårrig /geißigyneidig und koßhafftig werden . Dieſe Engenfchafften find


Von der Wiedergeburt.

129

ren -Sohnider muß hinauß geſtoffen werden . the Dannier rol das Erbe Ehrifti im Reiche Got. to tes nicht erben 慧兰兰 吴 党”

Joh ... Er ift kein nüße , und iſt nur Babel / eine Verwirrung der einigen Spra 1 / che in viel Sprachen . Er iſt nur ein Schwårer spend und Zåndfer umb die Erbſchafft / und wil fic er . met fchwåßen und erjancken mit ſeiner Mund . Detta chelen und Schein Heiligkeit 1 und ift doch nur SO brik

of

ein blutdürftiger Mórder desBabels feines Brit ders, ibelcher ein wahrer Erbe ift. Darumb ſagen wirs / alswirs erfandthaben / daß ſich ein Menſch , der ſich wir einen Chriften nennen /ſoll prüfen was für Eygenſdaffren ihn treiben und regieren , ob ihn der Geiſt Chriſti zue

iting Warheir nnd Gerechtigkeit / und zur Liebe deb faturi Nechſten treibe : daß er gern wolte guts thun / partner wüffe er nur , wie er fonte . Vnd ſo er befindet! dia daß er einen Hunger,nach ſolcher Tiigend hatſo

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mag er gewiß denden / daß er gezogen wird. So Toller es ins Werck richten /nicht nur wollen / und ntchithun . Im Wollen fiehet der Zug deſ Vat ters zu Chrifto / aber im Thun ficher das rechte Leben . Dann / derrechte Geift thut recht. Jf aber ber Wille zum Thun /und das Thun aber nicht folgety

foiftder rechte Menſch in der eitein Luft, welche das Thin hält gefangen : Vnd iſt nur ein Sench ler/ein Yſmaeliter. Unders redet er /und anders thuter, und bezeuget / daß fein Mundein Lügner ift. Dann/ das er iehret/das thurer felber nichti und dienet nur dem Thieriſchen Menſchen in der Ettelteit. Dann / daß einer fagt Ich habeWillent

I ti


130

Von der Wiedergeburt.

und wolte gern Gutes thun / habe aber irbiſch Fleiſch / das hålt mich daß ich nicht fan / ich werf de aber auß Onaden / umb deß Verdienft Chrifti willen , ſelig werden : Danny ich trofte mich ja in ſeines Leidens und Verdienfts! er wird mich auß Gnaden / ohn alle meine Verdienſt i annehmen, R und mir die Sünde vergeben. Der thut gleich einem / der eine gute Speiß zu ſeiner Geſundheit wüfte / und åſſe derſelben nicht, åſſe aber an der felben ſtatt eine gifftige / darvon er franc würde ei und fürbe. Was hilfft das die Seele/daß fieden Wegjuin Guten weiß , und den nicht gehen will gehet aber den Srrweg/ und erreicht BDtrnicht ? Was hilfft das die Scele , daß fie ſich der Kindo lleno robafftChriſti/ſeines Leidens und Todts trófteri und ihr ſelber heuchelt / inag aber nicht in die mus Kindliche Geburt eingehen / daß fie ein wahresmi Kind auß Chriſti Geift/ anbfeinem Leiden , Godt und Aufferfichung geboren werde ? Geriß und warhafftigidas Kübeln und Seucheln mitChrifti

1

Verdienſt auffer der wahrensingebornen Kind, ſchafftrift falſch underlogen. Eslehre es ,werda wolle. Dick Tröften gehöret dem Bußfertigen Sin . der , der im Streit wider die Sünde und Gottes Zorn iſt/wann die Anfechtungen kommen / daß la der Teuffel der Seelen zufeßt. Da ſich die Seele li Foll in das Leiden und Todt Chrifti in fein Ver 91 dienft gang einwideln . Chriſtus hatswol allein verdienet / aber nicht als ein Verdienft hat ers verdienet ( dann ein

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John auß Verdienft gegeben wird.) Daß er uns die


in

232 Von der Wiedergeburt. die Kindfchafft auß ſeinem Verdienft von auſfen

fohence / und uns alſo in die Kindſchafft einneh. shari me. Nein /erift ſelber das Verdienſt/ er iſt die of gibi fene Pforte durch den Todt : Durch den müſſen s wir eingehen. Ernimpt aber nicht Thier in ſein Verdienft ein /ſondern nurdie jenige/welcheumb. Page tehren /und werden als die Kinder. e

DieſelbeKinder/diezu ihmekommen ſind rein ni verdienter Sohn.Dann / er ſprach auch alſo :Date inter/die Menſchen waren dein /und du haft fic mir gegeben / und ich gebe ihnen das ewige Leben . Nun aber wird keinem das Leben Chrifti gegt.

ben ) erfomme dann im Geift Chrifti zu ihm in RufeineMenſchheit {eiden und Verdienſt ein , und Today werde in feinem Verdienft ein wahres Kind fcio in nes Verdienfis geboren . Auß ſeinem Verdienſt en 三 四是三爱

müſſen wir geboren werden , und das Verdienſt Chrifti in ſeinem leiden und Todt anziehen . Nicht von auſſen / mitMund- Heuchelen / allein nur damittröſten /und ein frembdes Kind fremb der ENengbleiben . Nein , die frembde Eſeng er. bet nicht die Kindſchafft, ſondern die ingeborne Efeng erbet fie.

Both

Diefelbe ingeborne Elenę ift -nicht von dieſer Welt i fondern im Himmel / davon St. Paulus

# ſagt :Vnfer Wandelift im Himmel i die Kind . Suliche Effeng wandelt im Himmel í und der Him . mel iſtim Menſchen. So aber der Himmel im Menſchen nicht offen iſt , und er nur fürmim .

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met ſtehet heucheln, und ſpricht : Ich bin noch auſen / aber Chriſtus wil mich auß Gnaden ein

po

nehmen i ſein Verdienſ iſt ja mein.Ein ſolcher Stij


Wonder Wiedergeburt. ift nach dem euffern Menſchen in der Eirelteit

undSünden / und mit der Seelen in der Doller als in Gottes Zorn . Darumb fernets recht verſtehen I was uns al Chriftus hat gelehrt und gethan. Er iſt unſer Himmel / er muß in uns eine Geſtalt gewinnent les ſollen wir im Himmel fenn . So iſt alsdann der innere Secten -Menſch mit dem heiligen Leibe 16 Chrifti, als in der neuen Geburt / im Himmelt de und der enſſere,fterbliche iſt in der Welt. Davon her ſagt Chriftus: Meine Schäfflein ſind in meiner Dand /niemand kan ſie mir herauß reiffen . Der

Das VI. Capitel. LIeben Brüder, wirwollen treulich miteuch Preden /nicht auß heucheliſchem Munde/ dem AntiChrift zu gefallen /ſondern auf unſerm Per. fein , aus Chriftlicher Eſſeng und Wiſſenſchaffti

nicht auß der Hülfeund Hiſtorien , ſondern auß Kindlichem Geiſt auß Chrifti Wiffenfobaffcials Chrifti , auß dem Maß eine Rebe ain Weinfod deren in uns eröffneten Wiſſenſchafft in Gottes Raht . Man bindet uns aniſo an dieFiſtorien in der feinern Kirchen / welche zwar in ihrem Wehre gur wåren roman auch den Tempel Chriſti da. rein bråchte. Man fehret, ihre Abſoluțion ſen eine Verge kung der Sünden .Jtem /das Abendmahl nehme die

Id

Varter , der ſie mir gegeben hat rift groſſer dann allce .

93


Wonder Wiedergeburt. firet die Sünde weg. Jtem / der Geft Gottes werde Dil vom Predigampr eingegoſſen . Dieſes alles håtte ſeinen wegilo es recht erklå . ļe ret würde undman nicht nur an der Hüffen hien unge . Mancher geher zwanzig oder drenilig Jahr

ime 2014

e

19

in die Sürchel hörer predigen / und braucht Sar crantent låst fid abſolviren , und iſt einmal ein Thier deß Teuffels und der Eitelteit/wie das an der . Ein Thier gehet in die Kirche/ und zum 4 . bendmahl / und ein Thier gehetwieder davon . Wie wil der eiſen , der feinen Mund hat ? Wic wilder hören / der fein Gehör hat ? Mag auch ein nereine Speiſe genieſſen /die ſeinem Munde ver . ſchloſſen iſt ? Wie wil der trincfen /der ferne vom Waffer ift ? Was hilfft michs / daß ich in die

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Maur-Kirche gehe /und füllemeine Dhren mit einem (eeren them ?Dder geheznm Abendmahli und ſpeiſe nur denirdiſchen Mund / welcher fterb .

3)

lich und verweßlich iſt , mag ich ihme doch wol

daheim ein ſtüc Brot geben , daß er ſatt werde ? Was hilft das dieSeelei welche ein unfterblich mm Leben iſt / daß der Thieriſche Menſch die Weiſe Att deß Gebrauchs Chrifti hålt /fo fienicht mag das Kleinod deß Gebrauchs erreichen ? Dann /St.

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Paulus ſagt vom Abendmahl : Darumb, daß ihr nichtunterſcheidet den leib deß HERRNI

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empfahet ihrs zum Gerichte. Der Bund beſtehet / er wird im Gebranch ge. riiget. Chriſtus beutuns in ſeinem Wortſeinen

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Geift an , als in dem gepredigten Wort / und in und Blut i and in den Sacramenten ſeinen Zeit der Brüderlichen Verſöhnungſeine Abſolution . Was I tiij


134

Von derWiedergeburt.

Was hilffts aber /daß ein Thier adda zuhöret) und tein Gehör zum innern / lebendige Worthat hat auch kein Gefäßidarein es tan das Wort Ic.3 gen /daß es Frucht bringe ? Von denen ſagt Chriftus : Der Teuffel reiſſt das Wort von ihrer Bergen / daß fie nicht glauben und ſelig werden . Warumb ? darumb/daß das Wort feine Ståtte im Gehör findet/daß es möchte hafften . Alſo and von der Abſolution . Was hilffes / daß ſo einar zu mir ſagt: Ich verkündige dir Abſolution deia

ja

61 le ih

ner Sünde, ſo doch die Seele gang in Sünden verſchloſſen ligt ? Der ſolches zum verſchloſſenen Sünder ſagt/der irret, und der es annimpt , ohne Gottes Stimm in ihmer der betreugt ſich auch ſelber. Niemand kan Sünde vergeben / ohne ale lein GOII. Deb Predigers Mund hat nicht die Vergebung in engener Gewalt : Der Geiſt Chrifft hat ſie in der Stimme deß Prieffers Mund ſo er aber auch ein Ehrift ift. Was halffs aber die jenigen , die Chriftum auf Erden höreslo ten lehren / da er ſprach : Kompt alle zumir / die is

ihr mühſelig und beladen ſeydi ich wil euch erqui. den ? Was Halffs dieſelben , die es höreten /und nicht mühſelig waren? Wo bleibt die Erquicfung/ da fie todre Dhren hatten / und nur den cuſſern Chriftum höreten, nicht aber das Wort der gått. lichen Krafft / wurden ſie doch nicht erquidet ? Alſo viel hilft auch einen Thieriſchen Menſchen ſeine heucheliſche Abſolution : Ulſo helffen ihn auch die Sacramenta . In Sacramenten iſts nun offen/ wie auch im Lehr- Ampt. Der Bund wird gerúget. Die Nieſ. ſung


Von der Wiedergeburt.

135

aber in der Engen Tèt fungder Seelen geſchicht thi Tchafft/wie der Seelen Mund iſt. Als das cuſſere mit Thier empfåhet Brot und Wein / das könte es Et auch daheimeſſen. Vnd diefeueriſche Seele em. fr pre

pfåhet nun das Teſtament nach ihrer Engen , ſchafft, als im Zorn Gottes. Sie empfåhet der ewigen Welt Weſen /aber nach der finſtern Welt Engenſchafft. Wie der Mundift alſo ift auch die Speiſe/ſo in Mund gehörer. Er empfahet es

in

ihme zum Gericht, auff Art/ wie die Gottloſen werden Chriſtum am Jüngſten Gericht, als ei.

* in

nen ernſten / ftrengen Richter ſehen : und die Seie ligen , als einen lieben Emanuel Gegen den Gottloſen Ateher Gottes Zorn in ſeinem Teſtament offen / und gegen den Deiligen ſtehet diehimmliſche Lieblichkeit, und darinn die Krafft Chriſti im heiligen Namen JESU offen . Was hilft aber dem Gottloſen das Deilige ſo er

fuiy mit

van

nde

idi

das nicht fan nießen ? Was ſoll adhie ſeine Sün . de wegnehmen . Die Sünde wird nur gerüget und offenbar. Es iſt doch in den Heiligen , mit den Sacra . menten , fein Sünde-wegnehmen /oder dadurch vergeben /ſondern alſo ifts:Wann Chriftus auff Rehet / fo ftirbet Adam in der Schlangen Efenn. Wann die Sonne auffgehet/ ſo wird die Nacht im Tag verſchlungen /und iſt keineNacht mehr. Alſo ift die Vergebung der Sünden. Der Geift Chriſti iſſet von ſeinem heiligen Weſen /der inner Menſch ift die Faſſung deß heiligen Weſens. Er . nimptan/was der Geift Chrifti in ihn einführeti als den Tempel Gottes /Chrifti Fleiſch und Blut. Was I v


Von der Wiedergeburt. 136 Was geher das ein Thier an ? oder was geheel die Tenffel oder die Seele,in Gottes Zorn , an in Sie erfen von ihrem himmliſchen Leibe , in welcih thein Himmel fiewohnen /als im Abgrunde . Alſo auch im Predig.Ampt / der Gottloſe há. ret /was die eußere Seele der euſſern Welt predigt, ka das nitpt er an , als eine Hiftoriam . It aber er wa Stoppeln oder Stroh in der Predigt/ ſofangt er darauß die Eitelkeit, und die Seelefaugt dat. auß die falſche Gifft / und Mörde del Teuffels.

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Damit fügelt fie fich / daß fiehöret /wie ſie kan Menſchen richten . Jft aber der Prediger anchmi ein Todter / und fået auß ſeinen Affecten Gifft und Schmach ,ſolehrer der Teuffel/ und höret der B Seuffel. Daſſelbe Lehren wird in dem gottloſen Herzen gefangen / und bringet gottloſe Früchter darauf die Welt eineMord. Grube deß Teuffels worden'if idaß beydes vom Tehrer und Zuhörer nichts als citerSpottenslåftern /Fjönen / Wort. fandeniundum die Hülfe beiſſen / innen ift: Aber in dem heiligen Lehrer lehret der Heilige

mi

Geift / und in dem heiligen Hörer hårt der Geiſt 12 ( Chrifti 7 durch die Seele / und gåttlich Gehäuß deß göttlichen Schalles. Der Seilige hat ſeine Kirche in fichida er innehåret und lehret: åber Babel hat einen Steinhauffen , da gehet fie bin. ein heucheln und gleiffen : låft fich mit ſchönen Kleidern ſehen , ſtellt ſich andächtig und fromm . Die ſteinerne Kirche ift ihr Gott/ darein fie das Vertrauen fest. Der Heilige aber hat ſeine Kir. che an allen Drten ben ſich und in fich. Dann / erſtehet und gehet/ er ligt oder ligt in ſeiner Kir. dheni


Von der Wiedergeburt.

137

alle hen / er iſt in der wahren / Chriftlichen Kirchen , nju in Tempd Chrifti. Der Heilige Geift predigt ini ihmeauß allen Creaturen .Alles was er anfihet 1. da ſihet er einen Prediger Gottes . ok Die wird der Spotter ſagen , ich verachte dic med fteinerne Kirche , da die Gemeine zuſammen chy kompt. Da fage ich nein darfi : Sondern ich weiſe an die heuchelifche! BabyloniſcheSuket-die al mit der ſteinern Kirchen nur Dureren treibt, und nennet ſich eineChriſtin iſt aber ein Qurenbalck, Ein rechter Chriſt bringt ſeineheilige Kirche . mit in die Gemeine. Sein Herz iſt die wahre Kirche , da man roll Gottes . Dienft pflegen . Wann ich tauſend Jahr indie Kirche gehenauch alle Wochen zum Sacrament / laſſe mich auch die gleich alle Tage abſolviren ; Sabe ich Ehriftum en nicht in mir / foifts alles falſchl und einunnüger thi Tandſein Schnigwerck in Babel. Vnd ift teine

Vergebung der Sünden . Der Heilige thut hei. lige Wercke / auß der heiligen Krafft ſeines Sc.

*

mühts. Das Werdt iſt nicht die Verſuhnung : B. Aberjes iſt das Gebäu / das derwahre Geiſt in ſeio chilt nem Weſen banet. Es iſt ſein Wohn . Sjauß . Gleich wie deß falichen Chriſten ſeine Fabelen ſein Wohn-Sauß iftidadann ſeineSeele heuch . *

len hingehet. Das euſſere Gehår gehet in das ili gint cuffere/und wirchet in das euſſere : Vnd das in . og nere Gehår gehet in das innere / und wirdfet in dem innern . if

a

Heuchle/ beulerſchreyer finge / predige lehrer Wie du milft ,ift nicht der innere Lehrer und Vorer offen / ro ifts alles Babel und Fabell und ein Sdnis .


138

Won der Wiedergeburt.

Schnißmerdida der enſfere Welt- geift ein Modd oder Schniswerd nach dem innern macht. Vnd damitgleiſſer er als ob er einen heiligen Gottes . Dienſtthåteída doch manichmal der Teuffel in ſolchem Gottes . Dienftmåchtig in der Imagina tion wirdet /und das Berg wol kúrelt mit denen Dingen /ſo das Fleiſch gern hátte:Welches zwar wol offt den Kindern Gottes nach dem cuffern Merſchen widerfähree : So ſie nicht eben acht auff fich habeniſo richtet ſie der Teuffel.

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Das VII. Capitel. In rechterMenſch / welcher in Chrifti Geife nengeboren iſt, der iſt in der EinfaltChriſtil hat mit niemanden einigen Zano umbdie Relie gron. Er hat in ihme felbft Streit gnug mit feia nem Thieriſchen , böſen Fleiſch und Blut. Er mennetimmerdar /er ren ein großer Sünder /und

Schlaff des Todes / und grünen im Abgrund altfflund bringen Früchte in der Höllen . Die Chriſtenheit in Babel zandt amb die Wiſſenſchafft /wieman Gott dienen / chren und erkennen fol : Was er ren nach ſeinem Wefen und Willen . Vnd lehret ſchlecht: Wer nicht in allen Stüden mit ihr einig rey / in der Wiffene fchafft undMeynung / der ren fein Chrifti fon . dern ein Reger. Nun wolte ich doch gerne ſehen wie

06 E E333 32 3

fürcht ſich für GOTT. Aber die Liebe Chriſti dringt hindurch und vertreibt ſie, wie der Tag die Nacht verſchlingt. Dem Gottlofen aber ruhen ſeine Sünden im


Won der Wiedergeburt. 1.

139

wie man all ihreSecten folle zuſammen in eine bringen diefich Chriftliche Kirchefóntē nennent

30 weil ſie alleſampt nur Veråchter findi da je ein Dauife den andern låftert / und für falſch auße agis fchreyet. Ein Chrift aber har feineSecten / er tan mitren unter den Secten wohnen / auch in ih. rem Gottes. Dienft erſcheinen / und henger doch v ni

feiner Secte an . Er hat nur ein einige Wiſſen . ( chaff :/ dieift Chriftus in ihme. Erſucht nur eie nen Weg , der iſt die Begierde/ daß er immerdar wolte gern recht thun und lehren / und ſtellt all fein Wiſſen und Wollen ins Leben Chrifti ein.

We hé mit

Er ſeuffget und wünſcht immerdar / daß doch Gottes Wille in ihm möchte geſchehen , und fein Reich in ihm offenbar werden . Er tddtet tåglich undftündlich die Sünde im Fleiſch . Dann /deb Weibes Saamen / als der innere Menſch in Chriftoi sertritt ſtets dem Teuffel in der Eitelteit den Kopff. Sein Glaube iſt eine Begierde zu

Chrik **

G DIT/diehat er in die gewiſſe Soffnung ein. gewickelt: Darumb wagters auffdieWorte der Verheißung. Er lebt und ſtirberdarinnen .Vno

venit

daer doch nach dem rechten Menſchen nimmer . mehr ftirbet. Dann / Chriſtus ſagt auch alſo :

3

16 2

Wer an mich glaubt /wird nimmermehr ſterben / rn urch geo er iſt vom Todtzum Leben hind ſonde drungen . Jtem / Eswerden Strome deßleben.

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digen Waſſers von ihmeflieſſen , als gute Lehre und Werats.

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Darumb / ſageich / iſt alles Babel, was ſich mit einander beifſet 1 und umb die Buchſtaben jandet.

Die Buchſtaben eben alle in einer


Bon der Wiedergeburt. 140 Würgel /die iſt der Geift Gottes . Gleich wie die

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mancherley Blumen alle in der Erden ftehen / und wachſen alle neben einander / keine beißt fich mit der andern umb die Farben ,Geruch unde fchmad : Sie laſſen die Erde und Sonnello w of Regen und Wind /auch Siße und Kålte mit ſich Bain machen wie fie wollen : Sie aber wachren eine jede in ihrer Elfeng und Engenſchafft : Alſo ift auch den Kindern Gottes / fie haben mancherley Baben und Erfåntniß aber alle anß einem Geiſt. Sie freuen ſich nebeneinander der groſſen Wuns mi der Gottes/und dancen dem Höchften in ſeiner Weißheit. Was ſollen fielang umbden anden ) uns

G

indemne fielebenund ſind, deſſen Weſen fie ſelber find ? Esift die gröfte Thorheit in Babel / daß der Teuffel hat die Welt umbdie Religion zandteno gemacht 1 daß ?? Men nung fanden /umb den Buchſtaben / oa dod in

݁‫ܚܬ‬

teiner Meynungdas Reich Gottes fteheti font dern in Krafft und der Liebe . Auch ſagteChristi ftus und ließ es ſeinen Jüngern zuleßt : Sie Folten einander lieben , darben wurde jederman erkennen, daß fie feine Jüngerwåren gleich with er ſie gelieber håtte. Wann dieMenſchen alſo ſehr nach der Liebe und Gerechtigkeit trachte, ren , als nach Meynung , ſo wåre gar kein Streit auff Erden 1 wir lebren als Kinder in unſerm Vatter/ und bedürfften feines Gefeßes nochDr. dens.

get

Dann /mit feinem Gefes wird GOTTgedie in net allein mit Gehorſam . Die Gefere find Wc ge


. Pon der Wiedergeburt Point ge der Böſen /die nicht der Liebe und der Gerech . tigkeit wollen , die werden mit Geferen getrieben und geiwungen . Wir haben nur alle einen eint, 8 1 1 gen Drden/ der ift /daßwir dem HERRN ader Weſen ſtille halten / und unſern Willen ihmerge ben /und laſſen ſeinen Geiſt in uns wircken / ( pic, len und machen was er wil / und was er in uns wirdtet undoffenbahret/das geben toir ihmemie. der darjals ſeine Frucht. chiale So wirnunumb dłemancherlen Frucht gan ben und Erfåntniß nicht zanderen , ſondern er fenneten uns untereinander, als Kinder deß Gei ferite ftes Gottes . Was wolte uns richten ? ligt doch ind das Reich Gottes nicht an unſerm Wiſſen und Wehnen , ſondern in der Krafft. aft

Wann wir nicht halb ſovielmüften / und må. ren viet findiſcher/hårtenaber nur einen Bruder lichen Willen unter einander / -und (ebten als Kinder einer Mutter , als wie die Zweige an et

odio

nem Baum / die alle von einer Wurgel Saffe nehmen : So wären wir viel heiliger. Ch Das Wiſſen ift nur zu dem Ende / daß wirs :6 fernen / weil wir haben die gottliche Krafft ver . lobren in Adam / und ſind nun jegt zum Baren geneigt/daß wir es lernen erkennen / wie wir bfſe 1 &

Engenſchafften in uns haben / und daß daß boſe. ancho thun GOTT nichtgefågt: Damit wir mit dem She Wiſſen lernen recht thun . Sowir aber die Krafft mfort Gottes in uns haben / und begehren von allen

:

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Kråfften recht su thun / und recht zu leben : So if das Wiffen nur unſer Spiel / darinn wir iins erfreuen . Danini


14 :

Wonder Wiedergeburt.

Dann / daswahre Wiren iſt die Offenbarung deß Geiftes Gottes durch die ewige Weißheit: Der weiß in ſeinen Kindern was er wil. Er geuft feine Weißheit und Wunder durch ſeine Kinder außigleich wie die Erde die mancherlen Blumen . So wir nun im Geift Chriftt/ als demütige Kine der/neben einander wohneten/ und erfreuete fich

the

je einer deß andern Saben und Ertåntniß / wer wolte uns ridjten? Wer richtet die Vögel im Walde/die den MERRN aller Weſen mit man. cherlen Stimmeloben/ein jeder in feiner Ellenk ? Strafft fie auch der Geift Gottes / daß fie nicht thre Stimmen in eine Harmony führen ? Gehet doch ihr aller Hau auf ſeiner Krafft undfür ihm ſpielen fic. Darumb fenn die Menſchen iſo um die Wir ſenſchafft und umb Gottes Willen zanden ,und einander darumb vérachren i thöridrer dann die

Ang

Vögetim Walde/ und die wilden Thier 7 die teie nen rechten Verſtand haben . Sie feynd für dem

aber

Heiligen GOTT unnügerſals die Wieſen -bluto men /welchedoch dem Geift Gottes ſtille halten/

ton

und laſſen ihn die göttliche Weißheit und Krafft durch ſich offenbaren . Jarfie find årger dann die Diffel und Dornen unter den ſchönen Blumen / welche doch ſtille ſtehen . Sie ſind als dieraube. 16

‫مع‬

riſche Thier und Vogel im Walde / welche die andern Vögel vom Geſang und lobe Gottes ere igi frit ſchreden . In Summa / Sie finddeß Teuffels Gewächse im Zorn Gottes / die durch ihre Pein dody dem DÉRKD dienenmüſſen. Dann fie treiben mit it ihrer


Wonder Wiedergeburt.

here

143

Threr Prag und Verfolgung den Saffr/durch die Éſſens der Kinder Gottes/ auß 1 daß fie fich im Geift Gottes bewegen mit Beren und embrigem

ger

Hal

Flehen / in welchem der Geift Gottes rich in the nen bewegt. Dann /die Begierde wird dadurch Rifini gedbet/ und auch die Kinder Gottes /daß fie grúa men und Frucht bringen : Dann / in Trúbral werden Gottes Kinder offenbar i nach der Schrifft .Wann -du fie jůchtigeſt / fo ruffen fie

三三三 三三

ångſtiglich su dir.

Das yili. Capitel. Fe gange Chriſtliche Religión fehet in der me/daß wir uns ( ernen erkennen / was wir

for

ſeyn 1 wannen wir fommen ſeyn / wie wirauß der Einigung in die Vneinigkeit / Bofheit und Vngerechtigkeit eingegangen / wie wir dieſelbe haben in uns erweckt. Zumandern / wo wir in

Men

der Einigung feyn geveſen / da wir Kinder Bot tes waren . Zum dritten / wie wir jekunder in der Vieinigkeitſeyn /in dem Streit und Widera

2147 MA

willen :

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A

Zum vierdren / wo wir hin wallen auß dieſem ferbrechlichen Weſen : Wo wir mit dem Bnfferblichen binwollen /und dann auch mit dem Sterblichen .

Indteſervier Pnncten Rehetunferegango Rea ligion 811 lernen jauß der Vneinigkeit und Eiteln Feit zu kommen /und wieder in einen Baum / dara auß wir in Adam alle kommen ſind einzugehens . welcher ift Chriftus in uns. Wir dörffen umb nichts ftreiten , Baben auch keinen Streit.

Lerne fiche


144 Vonder Wiedergeburt. fidh nur ein jeder üben / wie er wiedermoge in die Liebe Gottes und ſeines Bruders eingehen . Chriſti Teſtamenta find durchauſ anders

M

niches , als ein Brüderliche Verbündniß / daß fich ODIT in Chrifto mit uns verbindet, und wir in ihme. Ades Lehren ſoll dahin gehenjauds Was anders alles Wollen / leben und Thun. lehret und thut , das iſt Babel und fabel / nur ein Schnißwerck der Hoffart i ein unnük Gericht , und eine Fremachungder Welt : Eine Gleißneren deß Teuffels i damit er die Einfale blendet. alles, was auſſer Gortes Geift lehret/ und hat nicht göttliche Erfåntniß / und wirfft ſich doch zum Lehrer in Gottes Reich auff, und wil Dre mit { ehren dienen /das iſt falſch / und dienet nur ſeinem Abgotts.Bauchrund ſeinem ſtolgen / hofe fårtigen Sinn / daß er wil geehret feyn / und wil Erträgt ein erwehlt Impe heilig genantſeyn . von Menſchentindern : Welche ihm auch nur hencheln / und umb Gunft willen darzu geordnet haben . Chriſtus ſprach : Wer nicht zur Thür in den Schaffrallhinein gehet/das tft /durch ihn ſondern ſteiger anderswo hinein , der iſt ein Dieb und ein Mörder I und die Schafe folgen ihme nicht. Dann /fietennen feine Stimmenicht. Er bar

7 ſpricht : Alle Pflangen , die mein himmliſcher Bacter nicht gepflangarhart folen außgerottet

mi

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nicht die Stimme deß Geiftes Gortes y fondern : nur dieStimmeſeiner Kunſt /ſeines Lernens.Er lehret / und nicht Gottes Geiff .* Aber Chriftus


Wonder Wiedergeburt. L45 int werden . Wie wil dann der himmliſche Pflangen nda

pflanzen der gottloß.ift ? Soerdoch keinen Saga men in ſeiner Krafft in lich hat ? Chriſtus ſpricht rund : Die Schaffe hören feine Stimme nicht ! fie folgen ihmé nicht. Do außgeſchriebene Wort iſt nur ein Werct . jeug/damit der Geiſt leitet. Das Wort , das da

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Thiola Onl/ im in

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tehren wil , muß in dem buchſtabenden Wort le bendig fenn . Der Beift Gottes muß in dem buchſtäbiſchen Salle ſeyn / ſonſt if feinereindeh. rer Gottes / fondern nurein Lehrer der Buchſta . benſein Wiffer der Hiſtorien / und nicht deß Gei. stes Gottes in Chrifto . Alles / damit man Sott dienen wil ,muß im Glauben geſchehen ,als im Getft /der machtdas Werck völlig / und für Gott angenehm . Was der Menſch im Glauben arte fåhet and thirt / das thut er im Geift Gottesi welcher im Werct mit wircket. Das iſt GOTT angenehm : Dann, er hats ſelber gemacht, und feine Krafftift darinnen/ es iſt heilig . Was aber in der Selbheit ohne Glauben gee macht wird / das iſt nur eine Sigur oder súlfe eines rechten / Chriftlichen Wercks. Dieneft-on deinem Bruder, und thuſt es nur auß Gleißnerey/ und gibft ihm ungern, ſo dienſt du nicht DT. Dann , dein Glaub gehet nicht auf Liebe in die Hoffnungin deine Gabe. Wot dieneſt du deinem Bruder / und er dancft an ſeinem Theti GOTY I regner dich auch an feinem Theil/ du aber regneft ihn nicht: Danni du gibſt ihm einen murriſchen Geift in deine Gabei der geher nicht in Gottes Geift / in die Hoff Kii.


Von der Wiedergeburt. 146 Hoffnung deſ Glaubens ein . Darumb ift deine Gabe nur halb gegeben / und haft nur halben Sohn dafür. Alſo iſt es auch mit dem Nehmen zu verſtehen . So einer im Glauben gibt / in göttlicher Hoff nung/ der regnet ſeine Gabe in ſeinem Glanben : Der ſie aberundanefbarlich empfåhet/un murret im Seift , der verflucht ſie in der Nielſung. Alſo bleibet einem jeden das ſeine I was er fået, das crndet er auch ein. Alſo auch im Lehr- Ampt. Was einer anßfåeti das erndet er anch ein . Sået einer auß Chrifti Geift guten Saamen, ſo befleibet er in dem g11 ten Herren / und trägt gute Frucht. In den Gottloſen aber , die deß nicht fähig ſeyn / wird der Zorn Gottes gerüger. Sået einer Zand | Perachtung, Vbeldeutung / das nehmen , alle gottloſe Menſchen ein : Es bekleiber auch / iind trågtſolche Frucht , daß man einander ſpottet / verhonet/ verfenimbderrübeldeutet. Außwelchen die groſſe Babel geboren und außgewachſen ift: Da man auf Hoffart unb die Hiſtoriam und Rechtfertigung deß armen Sünders für GDte sandfet, und den Einfältigen irre und låfternd macht / daß ein Bruder den andern amb die

Luft liget : So wecken ſie auch in den einfáltia gen

W

4

Hiſtorien nnd Buchſtab -wechſeln willen wer. achtet ) und dem Teuffel gibt. Solche fåfter , Bélge dienen nichtGOTT /ſondern dem gror ſen Ban der Wneinigkeit. Weil in allen Men . fchen / im irdiſchen Fleiſch / noch eine verderbre


Wonder Wiedergeburt. un be

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1 K :

147

gen Kindern Gottes den Grenet auff , und ma . chen Gottes Volck / ſampt den Kindern der Boßbeit låfternd / und ſind nur Baumeiſter der groſſen Babel und der Welt / und ſo viel nůrc / als dem Wagen das fünffre Rad / ohne daß fie das Qidiſche Gebäu auffrichren . Darumb ift den Kindern Gottes hoch nohti daß ſie ernſtlich beren / und dieſen falſchen Bau lernen kennen / mit ihrem Gemüht davon auß. gehen / und nicht auch helffen auffbanen / und die Kinder Gottes ſelber verfolgen , damit ſie ſich am Reid, Gorres aufhalten / und verführet wer. den . Wie Chriſtus zu den Phariſeern ſprach : Wehe ench Phariſeern ! ihr umbziehet land und Waſſer / zu machen einen Juden.genoſſen , und wanner esworden iſt /ſo machtihr auß ihme ein Kind der Döllen / zwyfältig mehr dann ihr rend . Welches warhafftig in den jcrigen Roto

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ten und Secten / bey den Schreyern und Zand . Lehrern auch dergleichen geſchicht. Wil derowegen alle Kinder Gottes / welche gedencken Chriſti Glieder zu ſenn / für ſolchem greulichen Zanck und Blut-paucken / auß denen mir von GDIT eröffneten Gaben / treulich ge. warnet haben / vom Brüder-Zancf außzugehen , und nur ſchlecht nach der Liebe und Gerechtig. feiti gegen alle Menſchen / zu trachten . Dann , iſt einer ein guter Baumi ro ſoll er anch gute Früchte tragen / ob er gleich bißmcilen muß leiden /daß ihmedic Såu ſeine Früchte auff. freſſen : So fol er doch ein guter Baum bleiben / und K iij


148

Won der Wiedergeburt.

und ſtets wollen mit GDIIwirden , ſich auch teinBaſes taſſen überwältigen . So ftehet er in Gottes der i und trägt Früchte auff Gottes Silahe/ welcher er ewig genieſſen wird / Amen .

Anno 1622. Junii 24. finitum ab Aurore.

Alles , was Dthem hat) lobe den

三 复奏 三音

Namen deß HERRNI

Ha le lu - IAH !

EN DE Deß Dritten Buche.

T Das


Das vierdte Büchlein / 11 V2M

Uber Sinnlichen Leben : Sit ein Geſpräch Eines Meiſters und Züngers /

Wie Die Seele mnoge zu Gottlicher Anſchauung und Gehor kommen : Und was ihre Kindheit in dem Natürlichen und Uber - Natürlichen [ce ben fey: Und wie ſie auf der Naturin GDu/ und wieder auß GOtt in die Natur der Selbheit eingehe: Auch was ihre Seligkeit und Verders

ben fey . Geſtellter durch Jacob Böhmen / Sonſt

TEVTONICVM PHILOSOPHYM .

Gedruckt im Jahr deß HERRD? Chrifti M. DC . LXXIV .


1.Cor. 1. verf. 7. Wir reden von der Heimlichen / verborgenen Weißheit Gottes / welche Gott verords net hat von der Welt zu unſerer Herrlicha Eat

Welche keiner von den Dbriften

dieſer Welterfandt þat/ zc. Sondern wie ( Elaiæ 64.v.4 .) geſchrieben ſtehet: Daß Fein Aug geſehen /und fein Dhr gehöret/ und in keines Menſchen Herk kommen Oft /Was GDitbereitethatdenen / dieihn

durch ſeinen Geiſt. Dann der Geift era forſche alle Dingel auch die Tieffe der GOTTHEIT , & c.

lieben.Unsaber hat es GOtt offenbaret


of)

151

( 9

oc po tom ) Wom Uber - Sinnlichen Leben. Iſt ein Geſpräch eines Meifters und Jüngers. Er Jünger ſprach zum Meiſter: Wie mag ich kommen zu dem Vber. Sinn. lichen Leben / daß ich ODTI ſcher und høre reden ? Der Meiſter ſprach : Wenn du dich magſt ein Augenblick in das ſchwingen / da keine Creatur

2

wohnet, ſo höreft du was ODIT redet. Der Jungerſprach : If das nahe oder ferne ? Der Meiſter ſprach : Es iſt in dir , und ſo du

a 2012

magſt eine Stunde ſchweigen von alle deinem Wollen und Sinnen ſowirſt du unaußſprechli.

i Ganh

che Worte Gottes hören.

:

Der Junger ſprach: Wie magich hören /ſoicks von Sinnen und Wollen ſtille fiehe? Der Meiſter ſprach : Wann du von Sinnen und Willen deiner Selbheit ſtille ſteheft / ro wird indir das ewige Gören Sehen und Sprechen of fenbar/und höret und fihet Gott durch dich . Dein engen Sören / Wollen und Sehen verhindert dich /daß du Gott nicht fiheft noch höreft. Der Junger ſprach : Womit ſoll ich Gott hóa ren und ſehen / ſo er über Natur und Creatur iſt ? DerMeiſter (prach : Wann du ſtille ſchweie geſt robiſt du das, was ØDTT vor Natur und Creatur war , darguß er deine Natur und Erca. KU


152

Vom Uber :Sinnlichen Leben .

rur machete : So höreſtund fiheſtdues mirdemes damit Gort in dirſahe und hörete/che deinengen Wollen /Schen und Hörerianfieng. Der Jüngerſprach:Was hålt mich dann auffi daß ich nicht dahin kommen mag ? Der Meiſter ſprach :

Dein engen Wollen /

Doren undSehen /und daß du wider das ſtrebeft! daranß du kommen bift : Mit deinem engenen Wollen brichſt du dich von Gottes Wollen abi und mit deinemengê Sehen / fiheſt dirnur in dein Wollen : Vnd dein Wollen verſtopffet dir das

Der Jünger fprach : So ich in Narut ficher wie mag ich aber durch die Natur in den Vber. finnlichen Grundkommen /ohne Zerbrechung der Natur? Der Meifter ſprach : Darzu gehören dret Willen Gott Dinge. Das erſte iftidaß du deinen ergebeft/und dich zu grund in ſeine Barinhergig . keit erſendfeft: Das ander iſt/ daß du deinen en genen Wilen haſfeftfund nicht thuft , wozu dich dein Wille treibet. Das dritte iſt / daß du didi dein Creng unterwerffefti auffdaß dudie Anfech. tuing der Natur und Ereatnr ertragen mogeft Vndro du dasthuft /ſowird dirGott einſprecheni und deinen getaffenen Willen in fich'in den über . natürlichen Grund /einführen /ſo wirſt du hören) was der HERR in dit redefe **

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วัด

Gehór mit Engenſinnlichkeit irdiſcher / natürli. ther Dinger und fibret dich in einen Grund ein ; und überfchattet dich mit deme/das du wilft/anff daß du nicht maglit zu dem Vber natürlichen Bber - finnlichen kommen .

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Vom Uber-Sinnlichen Leben . Der Jünger (prach : So müfte ich die Welt 1940

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feft/ſokomeft du indas/darauß die Welt gemacht ift: Vndro dudein Leben verleureft, und in Dhne macht deines Vermögens tommeſtiſoſiehet es in deme/ nmb deß willen dues verlåſfeftials in Gotte darauß es in leibkam . Der Jünger ſprach : GOTT hat den Mena Schen in das natürliche Leben geſchaffen / daß er herrſche über alle Ercatur auff Erden / und ein Herrſey über alles in dieſer Welt/darumbſo muß cres ja engenthumblich beſigen , DerMeiſter ſpracy : Fis /daß du allein euſſere lich über alle Creaturen herrſchef i robift du mit deinem Bilen und Herzſchung in Thieriſcher Art/ und ſteheft nur in bildlicher / vergånglicher Veriſchung : Auch führeſt du deine Begierde in Thierifche Effeng/davon du inficirer und gefane gen wirft, und anch Thieriſche Ärt bekommeft : Sits aber, daß du die bildliche Art verlaſſen hafti ſo Reheſt du in der Vber.bildigkeit / und herz. fcheft in dem Grunde über ateCreaturen / auß der me fie geſchaffen find / und mag dir auff Erden nichts fchaden i dann du biſt mitallen Dingen gleichrund iſt dir nichts ungleich.

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and mein Leben verlaffen /ſoich das thåte? DerMeiſter ſprach : So du die Welt verlara

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Der Jünger (prach: D lieber Meifter ,lehre mich doch, wie ich zum näheſten dahin kommen moge , daß ich allen Dingen gleid ) ſev !

Der Meiſter ſprach : Gerne/ gedencke an dic Wort unſers HEren JEfu Chriftiida er ſprach : Esſendann /daß ihr umbkehret / und werdet als die

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154

Vom Uber :Sinnlichen Leben .

die Kinder/ſonſt follet ihr Gottes Reich nicht fe . hen : Jſts niin / daß du wilftallen Dingen gleich werden /ſo muft du alle Dinge verlaſſen und deine Begierde von ihnen abwenden und der nicht be .

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gehren /noch dich unb das annehmen 1 zu einem Engenthumb zu befişen /das etwas ift. Danniſo balo du das Erwas in deine Begierdefaſſeft, und gum Engenthumb in dich einläffeft/ und nimprti fo iſtdas Erwas ein Ding mit dir / und wircket mitdir in deinem Willeni ſo bift duſchuldig dar felbe zu beſchirmen / und dich deſſen anzunehmenfatiga als deines engenen Weſens. So du aber nichts

3 in deiner Begierdeeinnimmeft/fo biſt du von al. len Dingen frey / und herzfcheſt zugleich auff ein. mal iber alle Dinge : Dann du haft nichts in deiner Annehmlichkeitſund biſt allen Dingen ein Nichts : Dubiftals ein Kind/das nichtverſtehert was ein Ding ift. Vnd ob dites ja verſteheſt iro verſteheft dues ohne Berührung deinerEmpfind. ligkeit / auffArt i wie Gott alle Dinge beherrſcher und fihet/ und ihn doch kein Ding begreiffer.

dir

Daß du aberſprachefti Ich folte dich lehren/ wie du darzu kommen möchteſt 1 ſo fihe an die Wort Chriſti, der daſprach : Ohnemich konnet ihr nichts thun . Dukanſt in engeriem Vermogen nicht zu ſolcher Ruhe fomtren / daß dich keine Creatur berühre les ſev dann / daß du dich in das Leben unſers HERRN JEfu Chrifti gang ein . ergebeft , und dein Wollen und Begierde ihm gang übergebeft und ohne ihn nichts wolleft: So fteheft du mit deinem Seibe in der Welt in

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den Engenfchafften / und mit deinerPernunfft unter

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155 Vom Uber-Sinnlichen Leben. unter dem Ereug unſers HErrn Chrifti,aber mit deinem Willen wandelſt du im Himmel / und ſtes

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heft an dem Ende, da alle Creaturen berkommen find , und dahin ſie wieder gehen : Somagſt du mit der Vernunfft alles euſſerlich ſchauen / und mit dem Gemihre innerlich , und mit Chriſto de me alle Gewalt gegeben iſt im Himmel und auff Erden / in / und über alle Dinge herrſchen .' Der Jünger ſprach : D Meifter i die Ereas turen , welche in mir leben / halten mich i dal ich mich nicht kan gang ergeben / wie gerne ich wolte ! Der Meiffer ſprach : So dein Wille von den Creaturen außgebet, fo find die Creaturen indir verlaſſen /und find in der Welt / und iſt nur dein Leib bey den Creaturen / du aber wandelft geiftlich mit Gott : Vnoſodein Bille die Creaturen vera låffet, ſo ſind die reaturen in ihme geſtorben / und leben nur in dem Zeibe in der Welt: Vnd ſo

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nit 2017

fich der Wille nichtin fie einführet, fo mogen ſie die Seele nicht berühren. Dann St. Paulus ſagt : Vnſer Wandel iſt im Himmel. Jtem : Ihr reyd Tempel deß Heiligen Geiſtes / der in euch wohner : So wohnet nun der Heilige Geiſt im Willen /ind, die Creaturen im Leibe. Der Jünger ſprach : Soder Heilige Geiſt im Willen deſ Gemühts wohnet, wie magich mich pertahren / daß er nicht vonmir weiche ? Der Meiſter ſprach : Höre die Wort unſers HErrn Jefu Chrifti , der ſprach : So ihr an meiner Rede bleibet , ſo bleiben meine Worte in cuch . 31 $ / daß du mit deinem Willen in den Wora


156 Porn Über-Slanlichen Leben. Worten Ehriſti bleibeft, ſo bleibt ſein Wort und Geift in dir : Jis aber , daß dein Wille in die :

Creaturen gehet i ro haſt du dich von ihme ge brochen 1 fo magſt du dich anders nicht verwah . ren / du bleibeft dann ftets in gelaſſener Demuht tind begebeft dich in eine immer -såhrende Buſter daß dich immer reüe/ daß Creaturen in dirſeben Sodu das thuſt ſo ſteheſt du in tåglichem Ster ben der Creaturen /und in tåglicher Himmelfahrt nach dem Witten . Der JüngerYprach :

lieber Meiffery fehre

mich doch , wie ich möge in eine ſolche fiets -fpåh rende Buſſe kommen ! Der Meiſter ſprach :Wann dit das verlåfieri

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das dich liebet/ und liebeft dasſ das dich haſſet /fo magſt du immerdar darinnen fiehen . Der Jüngerſprach : Basiſt das ? Der Meiſtet ſprach : Deine Creaturen in Fleiſch und Blue/ſo wol alle diejenigen i welche dich lieben /die lieben dich , weil dein Wille derſelon ben pfleget / die muß der Wille verfaſſen /und für Feinde halten : Vnd das Ereng unſers HErrn Jeſu Chrifti / mit der Welt Sport ha et dich das muft du lernē lieben/und zu täglicher Bbung deiner Buſſe nehmen / ro wirſt du ſtets Vrſach haben / dich mit der Creatür 311 haffen / und die ewige Ruhe zu ſuchen /darinnen dein Wille mag ruhen / wie Chriſtus ſprach : Yn mir habt ihr Ruheſaber in der Welt habrihr Angſt. Der Jünger fprach : Wie inag ich init , in fol. This cher Anfechtung erholen ? Der Meiffer (prach : Wann du dich allen Stun


Vom Uber -Sinnlichen Leben. 857 Stunden einmal auſſer aller Creatur über alle Siñliche Bernunfft in die aller lauterfte Barme

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herfigkeit Gottes , in das Leiden unſern HErrn einſchwingeftjund dich darein ergibfti ſo wirſt du Krafft bekommen über Süno, Todt i Teuffels Holle und Welt zu heraſchen / ſo magſt du in aller Anfechning beſtehen . Dor Jinger ſprach : Wiemöchte mirarmen Menſchen wol geſchehen / ſoich mitdem Gemuhe

dahin gelangen mochte/da feine Creatnrift ? Der Meiſterſprach gar gütig zu ihm: D lice ber Jünger ! spåre es /daß ſich dein Wille módhe eine Stunde von aller reatur abbrechen /und dahin ſchwingen / dakeine Creatur ift / er würde liberkleider mit dem höchſten Glank der Syerrlich . feit Gottes : Vndwürdein ſich ſchmåchen die al. ferfifone Liebeunſers HERRN JEfu Chriftif die kein Menſch anßſprechen mag : Vnd in fich empfinden die unaußſprechliche Worte unfers HERRN ! von ſeiner groſſen Barmherzigkeit: Er würdein fich fühlen /daß ihme das Creusuna fers Errn Chriſti tn ein ſanfftes Worthin gea wandelt wurde undwurdedaſſelbe lieber gerving nen /als der Welt Ehre und Gut. Der Jünger ſprach : Wie würde aber dem { tibe geſchehen ,weil er in der Creatur leben muk? Der Meifter fprachs. Der leib wurde in die

brih

Machfolge unſers HErrn Chrifi gefeltet wer . den /welcher fprach : Sein Reich wäre nicht von dfefer Weit : Er würde anheben von anffen und innen zu fierben : Von auſſen der Welt Eiteffeit und böſen Thaten / und wurde aller Bpptgfcie gram


ECS AS 플들

158 Dom Uber-Sinnlichen Leben . gram und feind werden . Von innen aller befen { uſtund Neidigkeit: Vndwürdegar einen neuen Sinn und Willen bekommen / welcher ſtets zu GOTE gerichtet wäre. Der Jünger ſprach : Die Welt wurde ihn aber darumb haſſen und verachten /weil er ihrwider ſprechen müfter und anders leben und thun als fie. Der Meiſter fprach : Deffen wird er ſich nicht annehmen / als ob ihme Leid geſchehe / ſondern wird ſich freuen / daß er würdig worden iſt , dem Bilde unſers HErrn Chrifti åhnlich zu werdeni und ſolches Ereng unſers HERRN gar gerne the nach tragen wollen , daß erihm nur ſeineallerfůſobe fefte Liebe dafür einpoffe: Der Jünger ſprach : Wie würde ihm aber ger Fohehen /wann ihn Gottes Zorn von innen und die böſe Welt von auffen angriffe / mit unſerm

3

HErrn Chriſto geſchaher Der Meiſter fprach : Ihm geſchehe als un . ſerm HErrn Chriſto: Als er von der Welt und den Prieſtern verſpottet / und gecreißiget ward1 da befahl er ſeine Seeledem Vatter in ſeine Hån . de / und ſchied von der Angft dieſer Welt in die

welche durch Oottes Zorn durchdringe : Dareint würde er ſeine Seele wickeln /und alles gleich acha ten /der Leib ſey gleich in der Nötteoder auffEr. den /

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drige Freude. Alſo würde er auch von aller Welt Sportund Angiti in ſich ſelber, in die große Liebe Gottes eindringen /und durch den allerſüſſeſten Namen JESUSerquicfet und erhalten werden : Pnd in ſich ein neue Welt fehen und empfinden/

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Vom Uber : Sinnlichen Leben.

159

ble den /ſo ſen ſein Gemüht doch in der gröften Liebe 1616 Gottes . Der Jünger ſprach : Wie würde aber rein Leib in der Welt ernehret 1 und wie wolte er die lah Seinen ernehren , ſo aller Welt Vngunft anff vite ihn fiele ? Der Meiſter ſprach : Er befompr eine gröſſere Gunft als die Welt nicht vermag , dann er hat G Gott und alle ſeine Engel zu Freunden , die be. iter fchußen ihn in aller Noht: Uudh ro ift Gott fein Segen in allen Dingen /und ob fichsanliefferals In

molt er nicht, ſo iſt es doch nur eine Probe und

Gran Liebe. Zug/ daß er deſto mehr zu GOtt beten ſoll/ und ihm åle feine Wege befehlen . Der Jünger ſprach : Er verlenret, aber alle em feine gute Freunde/undiſt niemand mit ihm , der ihmin Nihten benſtehe. Der Meiſter ſprach : Er bekompt das Sjerr aller guten Freunde zum Engenthumb / und ver. 68 leuret nur ſeine Feinde i welche vorhin ſeine

110

Eitelkeit und Bofheit gelieber haben . Der Jünger ſprach : Wie geſchicht das , daß Din er feine gute Freunde zum Engenrhumb ben ? in fompt en n rn el er e Meiffer en : ede aller d lbefompt üd fprach : nEr S nes derer u i r s B eng , ſei / u G die nen Lebens / welche unſerm Errn JESU an So gehören : Dann Gorres Kinder ſind in Chrifto nei nur Einerjder ift Chriftus in allen : Darumb beo areli kompter ſie alle zu feiblichen Gliedern in Chrifto : hach dann fic haben die himmliſche Güter allgemeine und leben in einer Liebe Gottes / wie die ofte deß Baums


160

Vom Uber -Sinnlichen Leben . Banms von einem Safft. Auch mags ihme an euſſerlichen / natürlichen Freunden nicht man .

geln /wie unſerm HErrn Chrifto : Db ihn gleich nicht wolten die Doheprieſter und Gewaltigen der Welt lieben / welche ihm nicht angehöreren / und nicht ſeine Glieder und Brüder waren / Po lieberen ihn aber diefe/ welche ſeiner Worte fähig waren : Alfoauch würden ihn diefe lieben /welche die Warheit und Gerechtigkeit lieben / und ſich In ihme geſellen / als Nicodemus zuJeſu beyder Nacht/welcher in ſeinem Herßen JEfumlieberei wegen der Warheit/ und euſferlich ſich für der

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Welt ſcheuete: Alſo wird er viel guter Freunde haben / toelche ihm nicht befandt find. Der Jünger ſprach : Es iſt aber gar ſchwer/ von aller Welt veracht zu ſeyn . Der Meiffer ſprach : Was dich jegt dåndt ſchwer zu feyn / das wirft du hernach am meiften lieben . Der Jüngerſprach : Wie mag das geſcheheni daß ich liebe/was mich verachret ?

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Der Meifter ſprach : Jert liebeft du irdiſche Weißheit I wann du aber überfleidet bift mit Simmliſderi ſo fibeft du, daß aller WeltWeiß . heirnur Thorheit iſt , und daß die Welt nur dei. nen Feind hafſet/ als das fterbliche Leben / das du ſelber auch haltert in ſeinem Willen / ſo hebeft du an ſolche Verachtung deß rodrlichen Lebens auch ju (teben. Der Flinger ſprach ; Wiemag aber das beg cinander ſtehen / daßfich ein Menſch liebe 7 und and haſfe ? Der

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Vom Uber Sinnlichen Leben .

161

Der Meiſter ſprach : Was du dich liebert 1 da liebeſt du dich nicht als eine Deinheit/ſondern als eine gegebene Liebe Gottes : Du liebeft den tight górtlichen Grund in dir / dadurch di Gottes rer Weifheit iino Wunderwercf i ſampt deinen Brüdern liebeſt. Was du dich aber haſeſt / das fik thurt du nach der Deinheit , in dir das bofe ana celot hånget / das thuſ dn / daß du gerne wolteſt die

Bleria

Sihtheit går in dir zerbrechen /und miirde zu ei Die liebe haſſee hem gang göttlichen Gründe . et! die Jehtheit /darumb /daß die Ichtheit ein todlich it My Ding iftiumo mogen nichtwolbeyſammenftehen : Dann die Liebe befişet den Himmel, und wohnet in ſich ſelber : Über die Schrheit befiet die Welt Beste famoihrem Weſen /und wohner auch in fich ſetbers Gleich wieder Himmel die Welt beherrſchet/und die Ewigkeit die Zeit,alſo drich Herrſcher die liebe eijk über das natürliche Leben . eft

Der Jünger ſprach : Lieber Neifter /fage mit doch i marumbmuß Liebe und leid ) Freund und Seind berfammen ſtehen wärees nicht beſſer eitel Liebe ?

tous Der Meifter ſprach : Wann die Liebe nicht in Beli leid fündei ro håtrefie nichts, das ſie lieben kön , 180 fel weil aber ihr Weſen , das ſie liebet /als die are BN me Seele/ in leið und Pein ftehet /ſo hat fie Vr. fitM. fach ihr engen Weſen zu lieben /und das von Pein and zu erzetten / auff daß ſie wieder geliebet werde : Auch möchte nicht erkandt werden / was Liebe hele nåre fofie nicht hårteſdas ſie möchte lieben . une Der Jünger ſprach : Was ift die Liebein ihrer Kraftund Tugend /und in ihrer SydheundGroſſe? 20 Der


162

Vom Uber -Sinnlichen Leben .

Der Meiſter ſprach : Ihre Tugend ift das Nichtslund ihre Krafftiſt durch Ques: Ihre Hoe

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be ift ſo hoch als GDTTL und ihre Groſſe ifta groffer als Gote, wer fie findetider finder Nichts und alles . Der Jünger ſprach : D lieber Meiſter ! fage mir doch /wie idy das verftehen mag ? Der Meifter ſprach : Daß ich ſprach : Ihre Sugend fendas Nichtsidas verſteheft dn / wann du von aller Ercatur außgeheſt / und aller Natur und Creatur ein Nichts wirſt / To biſt du in dem ewigen Einsdas iſt GOTT ſelber/ ſo empfindeſt du der Liebe höchſte Tuigend.

Da

Daß ich aber ſagte: Ihre Krafft iſt durch ab. Tes /das empfindeſt du in deiner Seelen undLeiber ſo dieſe groſſe Liebe in dir angezündet wird / ro brennetfie als kein Feuer vermag : Auch fibeft duo das an allen Wercken Gottes / wie ſich die Liebe hat in alles außgegoſſen /und in allen Dingen der innerfte und euſſerſte Grund iſt: Inwendig nach der Krafftlund Euiſerlich nach der Geſtalt. Vnd daß ich ferner ſprach : Ihre Höheift fo hoch als Gott/das verſteheſt du in dir ſelber , daß he did , in fich ſo hoch führet , als Gott ſelber ift : wie du das fanft an unfermlieben HErrn Chri. fto nach unſerer Menſchheit ſehen , welche die lice be hat biß in den höchſten Thronjin die Krafft der Gottheitigeführet. Daß ich aber auch geſprochen : Jhre Groſſe wåre greſſer als Gott/das iſt auch wahr , dann wo Gort nicht wohnet/ da geher die Liebe hinein : Dannda unſer lieber ErrChrifius in derHól.

01


Wom Uber- Sinnlichen Lebent. di

ist

1635

len ſtund , ſowar die Hölle nicht Gott / aber die Liebe ivar da / und zerbrach den Fodt . Auch / wann dir angſt ifti i ro ift Gott nicht die Angſt/ aber ſeine Liebe ift da / und führer dich auß der Angſt in Gott : Wann GDIT in dir fich ver . birger, ſo iſt die Liebe da / und offenbaret ihn in dir .

Vnd daß ich weiter gefaget : Wer fie findet i der finder Nichts und Alles / das iſt auch wahri pony dann er finder einen über.natirlichen über-ſinn. te fichen Vngrundida teine Ståtte zu ihrer Woh . in

nung iſt / und findet nichts , das ihr gleich rer : Darumb kan man ſie mit nichts vergleichen / dann fie ift tieffer als Ychts ,darumbift fie allen Dingen als ein Nichts weil ſie nichtfaßlich iſt : Bnd darumb/daß ſie nichts iſt, ſo iſt ſie von allen 23

Dingen fren , und iſt das einige Gut/ daßman nichtaußſprechen mag , was es ſen. Daß ich aber endlich ſagte: Er finde Ales mer fie findet, das ift auch wahr / fieiſt aller Dino ge Anfang getoefen /und beherrſcher alles : So du fie findeſt Iſotommeſt du in den Grund , dar . auß alle Ding find hertommen / und darinne fie Rehen /und bik in ihr ein König über alle Werde Gottes .

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Der Jünger ſprach : Steber Meifter / ſage mir doch /wowobnetfic im Menſchen ? Der Meiffer ſprach : Wo der Menſch nicht

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wohnetida hat ficihren Siş im Menſchen . Der Jünger fprach : Wo iſt das 1 da der Menſch in fich ſelber nichtwohnet ? Der Meiſter ſprach : Das iſt die qui grund gelaſa tij


164

Vom Uber-Sinnlichen

Leben .

engene Wille ihme ſelber todt ift, ſoviel hat ſie die Ståtte eingenommen , da zuvor cygener (aß / da ift iert nichts und wo nichts ift /das ift Gote tes liebe allein toircend. Der Jünger ſprach : Wie mag ich fie aber faſſen ohne Sterben meines Willens? DerMeifter fprach : Jits /daß du fiewitt fara fen /ſo fliehet fie von dir:/ fo du dich ihr aber gang und garergibft /fobiſt du dir nach deinem Willen topt/ und fie wird alsdann das Leben deiner Na . tur : Sie tödtet dich nicht, ſondern machet dich

SUăŠTE

gelaſſene Seelei da die Seeleihres cygenen Wila lens erftirbet / und ſelber nichts mehr will ohne was Gott wif, dawohnet fie: Dann ſo viel der

lebendig nach ihrem Leben : Alsdann lebeft oui aber nichtdeinem ſondern ihrem Willen /dann dein Wille wird ihr Wille: lobiſt du dir alsdann todti und lebeft aber Gott, Der Jünger ſprach : Wie daß fie ſo wenig Menſchen finden /und hätten ſie doch alle gerne ?

3 Der Meiſter ſprach: Sie ſuchen ſie alle in Eta was / als in bildlicher Meynung in engenee Begierde / darzu haben ſie faſt alleengene/natur, liche Luft : Db fie ſich ihnen gleich anbeut i ro findet ſie doch keine Ståtte in ihnen / dann die Bildigkeit engenes Willens hat ſich in ihre Ståtte geſegti ro wil ſie die Bildigkeit engener Luft in lich haben aber fieffeucht davon , dann fie wohnet alleine in Prichts / darumb finden ſic fie nicht. Der Jünger ſprach : Was iſt ihr Ampe im Nichts ?

Der

did


Bom Uber-Sinnlichen Leben . Der Meiſter ſprach :

165

Das iſt ihrAmpt-1 daß

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fie ohnenntertaß ins Etwas eindringet /ind cofie im Etwas mag ein Ståtte finden, die ſtille ſteheti pienimptficein /underfreuet fich mitihrer Feuer. Flammenden liebe mehr darinnen/ als die Son. ne in der Welt: Ihr Amptift, daß fic ohneunter .

laß imEtwas ein Feuer anzünde/und das Etwas te verbrenne/und ſich darmit über inflammire. Der Jünger ſprach : D lieber Meifter ! wie verſtehe ich das ? Der Meiffer ſprach : Ifts /daß fic in dir mag

ein Feuer anzünden / ſo wirft du das fühlen / mic fie deine Ichtheitverbrennef / ' und fich deines if Auto

Hi ge

Feuers alſo hoch erfreuet / daß du dich eher lief feſt topten / als daß du wieder in dein Erwas ein. giengeff. Auch if ihre Flamme logroß / daß fie nichtvon dir lieſſe / obes gleich dein zeitlich Leben gilt / fogchet ficmit dir in ihrem Feuer in Todt : Vnd ob du in die Hölle führef / ſie zerbreche die Dille umb.deinet willen . Der Jünger ſprach : Lieber Meiſter / ich kan

for the nicht mehrertragen / das mich irret /wiemag ich atha den nechften Wegzu ihr finden ? Der Meifterſprach : Wo der Weg am hårte. My Ren iftida gehe hin undwas die Weltwegwirffti the deß nimb did , an /und was fie thut / das thuc du niche : Wandele der Welt in allen Dingen zu ini hii

wider ſo kompk onden nechften Weg zu ihr. Der Jünger fprach : Jis daß ich allen Din .

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tuwider wandele,ſo muß ich ja in eitel Nchtuno Vnruhe Riehen , auch würde ich als thdrichr ero fandt werden .

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Vom Uber -Sinnlichen Leben . DerMeiſter ſprach : Ich heiſſe dich nicht ile manden Seids thun / allein die Welt lieber nur

166

Trug und Eitelkeit / und wandelt auff falfchemni Wege : Vnd ſo on in allen Dingen ihrem Wege ein Gegenſpiel ſeyn wilft / fo wandele allein auff rechtem Wege, dann der rechte Weg iſt allen ih. ren Wegen zu wider. Daß du aber fager / du würdeſt in eitel Angſt Atehen , das geſchieher nach dein Fleiſch / das gibt dir Vrſachezu ſterer Buffer imd in ſolcherAngſt ift dietiebe Am allerliebſten mit ihrem Fener- auffo blaren .

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Daß du auch ſageſt I du würdeſt für thericht erfandt werden, das iſt wahrıdann der Weg zur Liebe Gottes iſt der Welteine Thorheit/ und aberta den Kindern Gottes eine Weiſheit: Wann die

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Welt Torch Liebes -Feuer in Bottes Kindern fio heti ſo ſagt fie / Sie find thåricht worden. Aber den Kindern Gottes iftes der gröfte Schar : Den

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nie tein Leben außſprechen kan / auch nie fein Mund genennen mag , was da ſen das Feuer der inflammenden Siebe Gottes / welches weiffer ift dann die Sonner und füffer dann fein Ding /und träfftiger dann teine Speiſe noch Trancf i auch lieblicher dann alle Freude dieſer Welt : Wer die res erlanget, iſt reicher dann fein König auff Er. den /und edler als fein Keyſer feyn mag /und ftår. der dann alle Macht. Der Jünger fragte ferner den Meiſter : Wo fåhrer die Seele dann hin /wann der Leibftirbeti fie ſer felig oderverdampt ? Der Meifter ſprach :

Sie darff feines aus. fah


Vom Uber -Sinnlichen Leben . 167 ich fahrens/ ſondern das euſſerlidhej ródliche Leben / et i ſampt dem Leiber ſcheidet ſich nur von ihr : Sic Ich hat Himmel und Hillezuvor in ſich /wiegeſchrie. ben fehet : Das Reich Gottes fompt nicht mit ind eufſerlichen Geberden . Man wird auch nichtſa . loom gen : Siher hic oder da ift es , dann ſcher, das Reich Gottes ift inwendig in euch : Welches in 1. ihr offenbar wird / entweder der Himmel oder as die Hóller darinnen ftehet fie. Der Jünger ſprach : Fåhret ſie dann nicht in Himmel oder Hólle ein ! wie man in ein Dauß eingehet /oder wie mandurch ein Loch in eine an het dere Welt eingehet ? DerMeiffer ſprach : Nein , es iſt tein einfah . Seoul diren auff ſolche Weiſe/ dann Simmelund Hölle wift überall gegentårtig: Es iſt nureine Einwen . ser dung des Willens entweder in Gottes ( iebe oder ..Zorn / und ſolches geſchicht ben Zeit deß Leibesi

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davon St. Paulus ſaget: Vnſer Wandel iſt im Himmel. Vnd Chriftus auch ſpricht: Meine Schaffe hören meine Stimme/und ich kenne fiel und ſie folgen mir/ und ich gebe ihnen das ewige Leben . 1 und niemand wird ſie mir auß meiner Sand reiſſen . Der Jünger ſprach : Wie geſchicht dann folch eingehen deß Willens in Dimmel oder Mölle ? DerMeiſter ſprach :Wann ſich der Wille zu grund GOTT ergibt / ſo erfindeter auffer feie ner ſelberi auſſer allem Grunde und Stätte , da allein DIY offenbar iſt /wirdet undwil , ſo wird er ihmeſelber ein Nichts nach ſeinem enge.

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168 Vom Uber -Sinnlichen Leben . nen Wollen : Hisdann wird er und wil GDER in ihme / und wohner GDTT in ſeinem gelaſice nen Wifien / dadurch wird die Seele geheitigeel

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daß fie in göttliche Ruhe kompe. Wann nun der Mens Leib serbricht ſoif die Seele mit göttlicher Liebe durchdrungen/und mir Gottes Lichtdurchleuch , tetjipie das Feuerein Eifen durchglieti davon es ſeine Finſterniß verſeuret. Das iſt die Hanoi Chriſti I da Gottes liebe die Seele gang durch , and wohnet uno in ihr ein ſcheinend licht und neueste Seben if + foift fie im jimmel / und ein Fempen 0 deß Heiligen Geiftes / und ift ſelber Gottes Him . mel/darinnen er wohnet, Aber die goteſofe Seele wil in dieſer Zeit niche in göttlicheGelaſſenheitihres Willens gehen /ſon.

tient We dern gehet nur ſtets in engene Luft undBegierder Men in die Eitelkeit und falſchheit, in der Teuffels

Willen : Sic faffer nur Bofheit/ {ügen /Soffarth. den Geiß /Neid und Zorn in fichland gibt ihren Wile sey len darein : Dieſelbe Eitelteit wird in ihr auch offenbar und wirdfend / und durchdringet die bi Scele gang und gar / wie ein Feuer das Eiſen. Diefetantu göttlicher Xuhe nichtkommen /dann Gottes Zorn ift in ihr offenbar: Vndro fich nur fo gehet ewig der Zeit von der Seele ſcheidet Xenen und Verzweiffeln an , dann fie empfindeti daß fic ift ein Eitel ſolcher ängſtlicherGreuel more

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den /und ſchåmet ſich / daß fierolie mit ihrem falo

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fchen Willen zu ODIT eindringen : Yaſſie kan auch nicht dann fiefft im Grimme gefangen /und iſt ſelber ein eitel Grimmlund harſich darmir ein .

find

geſchloffen , durch ihre falſche Begierde , welche

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Qom Uber-Sinnlichen Leben.

169

Oy fie in fich hat erwcofet. Vnd weil Gottes licht pidit in ihr Roheinet / und feine Liebe ſie nicht be führet i ſo if fie eine große Finſternißlund eine peinlichelångfiliche Fener.Dugal/und tråget die Hölle in fich i ung fandas Licht Gottes nicht ſee hen . Alſo wohnet fie in fich ſelber in der Hallel und darff feines einfahrens : Dannimo fie in pen ift da ift fie in der Golte , und ob fie fich viel hundert tauſeno.Meilen fonte von ihrer Ståtte ſchwingen i ſo if fie doch in ſolcher Quagl und Finſterniß. Der Jünger (prach :Wie dannidaß die heilige Seele in dieſer Zeit ſolch Licht und grolle Freude mie nicht magvollkommen empfinden / und der Gott, loſe die Sólle auch nicht fühlet mcil beydes im Menſchen iſtrund je eines im Menſchen wirder? Der Meiſter ſprach : Das Himmelreich iſt in Ver den Heiligen in ihrem Glauben wircfend und

pienk

ont empfindlics fie fühlen Goites Liebe in ihrem Glauben / dadurch Rd der Wilf in Gott ergibt: Aber das natürliche Leben iſt mit Fleiſch und FU Blut umbgeben / und ſtehet im Gegenfak deb ME Zorns Gortes / mit der eiteln ( uft dieſer Welt bat umbgeben, welche das euſſere, todliche Leben fiets durchdringet : Da auff einer Seiten die Welti auff der andern Seiten der Teuffel 1 und auff der Inevet dritten Seiten der Fluch deß Zorns Gottes in mfum Fleiſch und Blutdas Leben durchdringet, und ipfi fichtet: Dadurch die Seele offt in Angſt fteheti wann alſo die Hölleauff fie dringet / und ſich in ihr wil offenbaren . Sie abererfinder in diepoffe nung götdicher Gnade ein / und Rehet als eine chos


Wom Uber -Sinnlichen Leben . 170 ſchöne Roſemitten unter den Dornen/ biß diefer

al

Welt Reich von ihr fällt im Sterben deß Leibs : Alsdann wird ſie erſt recht in Gottes liebe offene bar /wann ſie nichts mehrhindert. Sie muß dieſe in Zeit mit Chriſto in diefer Weltwandeln / Chris & ftus erlöſer ſieauß ihrer eygenen Rollen /indem er di fie init ſeiner Liebe durchdringet/ und bey ihr ini der Höllen ſtehet/ und ihre Soll in Himmel wara leil delt . Daßduaber ſprachft : Warumbder Gotto ] loſe in dieſerZeit die Sólle nicht fühleti ſage ich : Erfühler ſe wol in ſeinem falſchen Gewiſſen aber er verſtehet das nicht/danner hat noch dieirdiſche Eitelkeit ,mit der er fich beliebet daran ér Freude

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und Wolluſt hat : Wuch hat das euſſere Leben noch das Lichtder cuffern Natur / darinnen ſich dieSeelebeluſtigetidaß alſo das peinen nicht mag offenbarwerden . Wann aber der Leib ftirbeti fo DF tan die Seele ſolcher zeitlichen Wolluft nicht - Bor mehr genieſſen ,und iſt ihr auch das lichidereuf fern Welfverloſchen : aisdann fehet fic in etdi. gem Durft und Hunger nach ſolcher Eitelteiti mit welcher fie ſich allhie hat belieber / iind kan man aber nichts erreichen als nur ſolchen falſchen /eina gefaften Willen : Deifen ſie in diefem Leben zu piel hat gehabt/ und ſich doch nicht laſſen beni. gen /deſen hat ſie alsdann zu wenig , darumb ift fie in ewigem Hunger und Durſt nach Eitelkeiti

1

Bobheitund leichtfertigteit: Sie wolte immer in dar gerne noch mehr boſes thun / und hat aber au nichts darinnen /oder darmit fie das kan vollbrin . gen / fogeſchihet folches Vollbringen nur in ihr felber / und olcher hölliſche Hunger und Durſt fan


N

Vom UderSinnlichen Leben . 171 tan eher nicht gang offenbar in thr werden / big

finis ihr der Leib ftirbet, mit dem ſie hat alſo in Wol. of luft gebuhlet/welcher ihr zufügete, wonach fic lů. ob* fierte. Der Jünger ſprach : Weil Dimmel und Dölle CLE punt in dieſer Zeit in -uns im Streit / und uns Gott wohnen dann die Engel und it alſo nahe ift I wo in Eeuffel in folcher Zeit ? Der Meiſter ſprach : Wodu nach deinerSelb , refore agt

heitund eygen Willen nicht wohneft/dawohnen die Engelben dirund überall!undnodu nach dei .

tik ner Selbheit und eygenen Willen wobnefti da printer wohnen dieTeuffel ben dir und überau. Der Jünger ſprach : Ich verſtehe das nicht. Der Meiffer ſprach : Wo Gottes Bille in ci . ienė nem Dinge wil / da iſt Gott offenbar / in ſolcher rbeni Dffenbarung wohnen auch die Engel : Vnd wo im Gott in einem Dinge nicht mit deß Dinges Wil bele will ſo if Gott auda ihmenicht offenbar/ ſon . dern wohnet nur in fich felber / ohne Mittoir. ile dung deſſelben Dinges. Auda iſt in dem Dinge mille engener WillerohneGottes Willen /und da woh . ner der Teuffel/ und alles / was auſſer Gottift .

ben 1bent

Der Jungerſprach :Wie ferneiſt dann Dim . mel und Erden von einander ? Der Meiffer ſprach : Wie Tag und Nacht ! und wie Jchts und Nichts :Sie find in einanders and ift je eines dem andern wie ein Nichts / und

urſachen doch einander zur Freud und Leid . Der 01 t r Simmel ift durch die ganze Welt/ und auffer der lbe Welt überal ohne Trennung / Drt oder Ståttes. indi nhd wircket durch göttlicheffenbang nur in lich


172

Vom Uber-Šinnlichen Lebent.

fich felber : Vnd in demidas darein kompt/oder in deme/darinnen er offenbar wird , auda ift 3 Ott offenbar: Dann der Himmel ift anders nichts / als eineOffenbarung deß ewigen Eins , da alles én ftider Liebewircfet und wil.

‫مح‬

Vnd die Jolie ift auch durch die ganzeWelt Hohnet und wiretet auch nur in fich felber, und au in deme/ darinnen der Höllen Fundament offen “* 808 bar wird / als in Selbheit und falſchem Billent. Die ſichtbare Welt hatdieſes bendes in fich :Abet Q 版 der Menſch nach dem zeitlichen Leben ift allein auf der ſichtbaren Welt i darumb fihet er dieſe Zeit deß cuffern lebens die geiſtliche Welt nicht

in 如 如 如

Dann die euſſere Weltmit ihrem Wefen , ift eine Decke fitr der geiſtlichen Welt i gleich wie die Seele mit dem Leib bedeckt ift: Wann aber der

如 éuſſere Menſch ſtirbeti ſo wird die geiſtliche Welt nach der Seelen offenbar, entweder nach ewigem 如 如 如

Licht ben den heiligen Engeln / oder in ewiger Finſterniß ber den Teuffeln. Der Jüngerſprach : Was iſt dann ein Engel

\ ma

oder die Seele eines Menſchen , daß fie alſo md. gen in Gottes liebe oder Zorn offenbar werden ? Der Meiſter ſprach : Sie ſind anß gleichem

das Licht: Dadcr Wille der Ichtheit der Seelen mic

**

teit i darauß licht und Finſterniß entſpringet: O N Als in der Annehmlichkeit engener Begierde ift die Finferniß / und in gleichem wollen mit Gott

ex

Vrſtand, ein Stüc anß göttlicher Wiſſenſchafft göttlichen Willens entſprungen auß göttlichem poiler Worte / und geführet in einen Gegenwurff gott. ficher liebe : Sie find auß dem Grund der Ewigo


Vom Uber -Sinnlichen Lebenta

177

WS

mit SDIT mil / da ift Gottes liebe im wirdten :

und in der Selbft- Annehmlichkeit des Secliſchen Wollens wirofer Gottes Wille peinlich / und ift tra eine Finſternißauff daß das Licht erfandt werdet Sie find anders nichts , als eine Dffenbarung

OS göttlichen Willens / entweder in Licht oder Fino Herniß der geiſtlichen Welt Engenſchafft. Der Jünger ſprach : Was if dann der Leib eines Menſchen ? Der Meiſter (prach : Erift die ſichtbare Welej ein Bild und Weſen alles deſſen , was die Welt ift : Vnd dieſichtbareWelt iſt eine Offenbarung der innern /geiſtlichen Welt /auß dem ewigenlich . .Mit te /und auß der erigen Finſterniß , auß dem geift . fe lidhen Servirde : Vnd iſt ein Gegenwurff der

bird

Ewigkeitmit deme ſich die Ewigkeit hatſichtbar gemacht , da engen Pill und gelaſſener Wild unter einander wirdet / als Böſes und Gutes. Ein ſolches Weſen iſt auch der.cuſſere Menſch : Dann GDIT (duff den eufern Menſchen auß

der euſſern Welt i und bließ ihm die innerergeifte liche Welt zu einer Seelen und verſtändigem { lo folk ben ein : Darumb kan die Seele in der éuſſern Belt Wefen Böſes und Gutes annehmen und tvirden . Der Junger ſprach : Was wird dann nady lichter dieſer Welt ſeyn /wann das alles vergehet ? fgelt. Der Meiſter ſprach : Es hörer nur das Mate Sri rialiſche Weſen auff als die vier Elementen , die ing Sonne / Mond und Sternen : Alsdann wird. dic innereigeiſtlicheWeltgang fichrbarund offene G bar. Was aber in dieſer Zeit ift durch den Geift

gewir .


Vom Uber :Sinnlichen Leben . gerviraterworden i es fers bóſe oder gut , da wird

174

fich ein jedes Merci geiftlicher Art nach entwe. der in das Licht/ oder in die ewigeFinſterniß ſcheio den : Dann was auß jeden Willen geboren iſt/ das dringer wieder in ſeiner Gleichheit ein . Vnd da wird dieFinſterniß die Hölle genant , als ein und das licht ewige Vergeſing atles Guten wird das Reich Gottes genant i als eine ewige. Freude/ und ein eriges lob der Heiligen , daß fic find von falſcher Pein erloſet worden. Das endliche Gericht iſt eine Anzündung deß Feuers nach Gottes Liebe und Zorn : Darinnen bergehet die Materia aller Wefen / und wird ein jedes Fener das reine / als das Weſen ſeiner Gleichheitjin fich ziehen : A18 /was in Gottes lie. be iſt erboren /das zeucht das liebe- Feuer Gottes in fichidarinnen es anch wird nach der Liebe Are brennen /und ſich demſelben Weſen ſelber einerge. ben : Was aber in Gottes Zorn nach der Fin Kerniß iſt gewiratet worden /das zeucht die Pein . lichkeit in ſich / und verzehret das falſche Weſeni alsdann ſo bleibet nur der peinliche Wille in cy 116 gener Bildung und Form . Der Jüngerſprach : In welcher Materia oder Geſtalt werden unſere Leiber aufferſtehen ? Der Meiſter ſprach : Es wird gefået ein na.

türlicher, grober und Elementariſcher Leib /der iſt in dieſer Zeit den euſſern Elementen gleich : Vnd in demſelben groben Leibe iſt die ſubtile Kraffti gleich wie in der Erden eine ſubtileigute Krafft lifti ift /welche ſich mit der Sonnen vergleichet / und einiget/welche auch im Anfang der Zeit/auß gótr. licher


Vom Uber :Sinnlichen Leben . to

Kicher Krafft entſprungen ift / darauß auch die gute Krafft des Seibes ift genommen worden :

*

68

Diele gute Krafft deß tödlichen Leibes ſoll in ſcho. mer / durchfichtiger i Cryſtaliniſcher/ Materia. tiſcher Engerſchafft/ in geiftlichem Fleiſch und Blut wieder kommen / und ewig leben : Wie

i poi

dann auch die gute Krafft der Erden / dadann die Erdewird auch Cryſtaliniſch renn ( und das göttliche Licht sbird in allem Weſen leuchten . Vndwie die grobe Erdevergehen / und nicht wie

der kommen ſoll , alſo auch ſoll das grobe Fleiſch deß Menſchen vergehen / und nicht ewig leben . » Aber für das Gericht muß alles / und im Gerichte 13. durch das Feuer geſchieden werden i beydes die Bb Erde /und die Aſche des Menſchlichen Leibes . ve

Dann wann GOTT wird die geiſtliche Welt noch eines bewegen / fo zeucht ein jeder Geiſt ſein geiſtliches Weſen wieder an lich : Als ein guter Geiſt und Seele zeucht ihr guites Weſen an ſich 07 und ein bófer fein befes. Man muß aber nur eis ne weſentliche Materialiſche Krafft verſtehen , da in e das Weſen eiter Krafft iftigleich einer Materia : lifchen Tinctur, da die Grobheit vergeher an allen 10 Dingen Der Jüngerſprach: So werdenwir nichtmit na ne den ſichtbaren (eibern auffftehen / und darinnen Det ewig leben ? : Der Meiſterſprach : Wann die fichtbareWelt bergeher/ſo vergehet alles dasmit /was euſſerlich

Rok iſt geweſen /das auß ihr ift herkommen : Von der Welt bleibet nur die himmliſcher Ernſtaliniſche Art und Form : Alſo auch vom Menſchen bleis bet


Vom Uber -Sinnlichen Leben . 176 bee niur die geiſtliche Erde : Dann der Menſch wird der geiſtlichen Welt , welche jero noch ver . borgen iſt gang gleich ſenn . Der Jünger fprach : Wird auch ein Mann und Weibſeyn im geiftlichen leben /oder Kinder/ oder Bluts -Freiinde? Wird fich auch einer zum andern gefellen /wie alhie geſchehen iſt ? Der Meiffer ſprach : Wie biſt du ſo perfchlich geſinnet ? Es iſt allda kein Mann noch Weib fondern alle nur gleich den Engeln Gortes i als männliche Jungfrauen :Weder Tochter /Sohn Bruder noch Schweſter / ſondern alle Eines Se ſchlechtsjin Chrifto Nille nur EINER, wie ein

ÖS2

Baum in ſeinen Nefien / und doch abſonderliche Creaturen / aber DIT Ques in Allem . Es wird ja eine geiſtliche Frfåntniß feyn / was ein jeder gerveren iftind was er gerhan har, aber es ift feia ne Annchinlidikcit/ oder Begierde zur Annehm lichkeit folches Werens mehrda . Der Yünger ſprach:Werden ſie auch alle gleich der ervigen Freude und Glorifcirung genieſſen ? Der Meiſter ſprach : Die Schrifft ſpricht: Welch ein Volok das iſt 1 einen ſolchen Gott hat es anch . Jtem / Benden Heiligen biſt du heiligi und bey den Verkehrten verkehret. Vrid St.Pau . liis fchreibet : Sie werden einander libertreffen in der Auffcoffehung / wie Sonne , Mond und

1

Sterne So wife nun / daß fie ja werden alle dietolche Wirkung genieffen / aber ihre Kraffe tind Erleuchtung wird gar ungleich fein. Alles nach dem ein jeder wird in dieſer Zeitin ſeinem &ngillichen Wircen / fenn mit Krafft angethan


MARI

177 Vom Uber -Sinnlichen Leben. worden :Danndas ångſfliche Birden der Crea . tur dieſer Zeit / ift eine Eröffnung und Gebär rung göttlicher Krafft / dadurch Sonrcs raffc beweglich und mircend wird.

SPon

11

Welche nun in

dieſer Zeit werden mit Chrifto gewtrofer haben und nicht in Fleiſches - duft /diewerden eine groſſe Krafft und ſchöne Glorificirung in -und an ſich haben. Die andern aber , weldie nur auff eine

Beim zugerechnete Gnugthuung allein gewartet / und unter deſſen dem Banch -Gott gedienet / und ſich doch endlich befehret i und zur Guide kommen csf find / dieſewerden nicht ſogroſſe Krafft und Er. Teuchtung haben : Darumb wird es mit dieſen mit ein Vnterſcheid fenn /wie mitSonne/Mond und 5 Sternen / und den Wieſen - Blumen in ihrer mille Schönheit/ Krafft und Tngend .

egiten

e

Der Jünger ſprach : Wie/ oder durch wen ſou die Weltgerichtet werden ? Den niß/ durch die Perſon undGeifi Chrifti Der wird durd) das Wort Gottes /das Mendy ward / von ſich ſcheiden /das Chriſtum nicht angehöret /und wird fein Reich in dem Drt/wodieſe Beltftehet/

get gang offenbaren /dann die Bewegniß der Schei. Para dung geſchiher überallzugleich . rest Der Jünger fprach : Wowerden dann die Senffel und alle Verdampten hin geworffen wer. on den 1 fo der Ort dieſer ganzen Welt das Reich 11 Post Chrifti ift und glorificirer werden ſoll/werden fie aufter den Ort dieſer Welt getrieben werden /oder wird Chriſtns feine Herrſchafft auffer dem Ort

visu

dieſer Welt haben und offenbaren ? M ij


Vom Uber - Sinnlichen Leben . 178 DerMeiſter ſprach : Dic solle bleibtim Drtį dieſer Welt an allen Enden / aber dem Himmel (4 reich verborgen / wie die Nacht im Tage verbor . gen ift : Das Licht wird ewig in der Finſternis en ſcheinen / und die Finſterniß tan das nicht er. greiffen. Soif das Licht das Reich Chrifti, und die Finſterniß iſt die Hölle / darinnen die Teuffel und Gottloſen wohnen . Alſo werden fie vom het Reich Chrifti unterdruckt / und zum Fußſcheme fol mel/alszum Spott geregt werden. Der Jünger fprach : Wie werden alle vile und der für das Gericht geſtellet werden ? DerMeiſter ſprach : Das ewige Wort Gofo ses/darau :ß alles geiſtliches Ereatürliche Leben ift gegangen, beweget fich z11 der Stunde/nach Liebe

en har

und Zorn , in allem Leben , was auß der Ewigkeit tft/ und zeucht die Ercatur für das Verheil Chris fti. Durch ſolche Beweaniß deß Worts / wird jen Das Leben in allen ſeinen Wercten offenbar 7 and wird ein jeder ſein Vrtheil und Gericht in ſich ſeo mit Hen und empfinden : Dann das Gericht wird in deß menſchlichen Leibes Abfterben alsbald in der Seelen offenbar. Das End. Vrtheiliſt nur eine Wiederkunfft deß geiftlichen Leibes / und eine Scheidung der Welt i da am Weſen der Welti und am Leibe ſoll das Böſe vom Guten geſchie den werden /ein jedes Ding in ſeinen erigen Ein . gang und Behalter : Vnd iſt eine Offenbaring li der Verborgenheit Gottes , in allem Wefen und Leben . Der Jünger ſprach : Wie wird das Vrtheil gefåtter ?


Vom Uber -Sinölichen Leben . 179 Der Meiffer ſprach : Da fihe an die Wort

Chriſti/der wird ſprechen zu denen zu ſeiner Rech . reten : Kompt her/ ihr geſegneten meines Vattersy crerber das Reich I das euch bereitet iſt von Anbeer to in bug

3

at

gin der Welt : Dann ich bin hungerig gewefeni und ihrhabt mich geſpeiſer: Ich bin durſtig gea, welenmind ihr habt mich gerråndet: Ich bin ein Gaft geweſen / und ihr habt mich beherberger: Ich bin nadet geweſen / und ihr habt mich be. fleidet : Ich bin franck und gefangen geweſen . und ihr habt mich beſuchjet/ und ſend zumirkom . Inen . Vnd fie werden ihm antworten : Wann ha .

ben wir did hungerig /durftigleinen Gaſtınackeri trand und gefangen geſehen /und haben dir alſo gediener ? Vnd der König wird antworten / und zu ih. nen ſagen : Was ihr gethan habt einem unter dieſen meinen geringſten Brüdern / das habt ihr

in

mir gechan . Vnd zu den Gottloſen zur linden wird er rao gen : Geherhin von mir , ihr Verfluchten in das

PE

ewige Feuer / das bereitet iſt dem Teuffel und ſeio nen Engeln . Ich bin hungerig / durftigt ein

more on

Gaft/naceti francf und gefangen geweſen /und

.

ihr habtmir nie gedienet. Vnd fie werden ihm auch antworten / und zu ihm ſprechen : Wann haben wir dich alſo geſe . hent und haben dirnicht gedienet ? Dann wird

‫تیار‬

is

life

er ihnen antworten : Warlich ich ſage euchi nas ihr nicht gerhan habe einem unter dieſen GC ringften / das habt ihr mir auch nicht gethan Vnd M tij


180

Vom Uber -Sinnlichen Leben .

Vnd fie werden in die ewige Pein gehen ,aber die Gerechten in das ewige Leben . Der Jünger ſprach : lieber Meiſtery rage mir doch , warymbſagt Chriſtus : Was ihr dieſem Geringſten gethan habet / das habet ihr MËR : gethan /und was ihr ihnen nicht gethan habtidas habt ihr mir auch nicht gethan ; Wie thut man Chrifto folches / daß es ihme ſelber geſchehe ? Der Meiſter ſprach : Chriftus wohnet weſento fich in dem Glauben derer / die ſich ihme gang er.

geben /und gibt ihnen ſein Fleiſch zurSpeiſe/und. fein Blut zum Tranch, und beſigt alſo den Grund ihres Glaubens / nach der Inwendigkeit des

act

Menſchen . Darumb dann ein Chriſt eine Rebe an ſeinem Wein - Stock | und ein Chriſt genant

eine

W

wird /daß Chriſtus geiſtlich in ihm wohnet : Vnd was man nun einem ſolchen Chriſten in ſeinen feiblichen Nóhten thut/das thutman Chrifto fels ber/ welcher in ihm wohnet. Dann ein ſolcher Chriſt iſt nicht fenn engen / ſondern iſt Chriſto gang ergeben / iindrein Engenthumb / darumb ro geſchicht es Chriffo ſelber : Vnd wer nun ſeine Handvon ſolchem nohrleidendenChriften. Men dien abzencht, und ihme nicht in Nóhten die. nen wil , der ſtoffet Shriftum von ſich weg , und verachtet ihn in ſeinen Gliedern . Wann dich ein armer Menſch bittet / der Chriftum angeho. 1

recrund du verſagert es ihmein ſeiner Nohtdurffti fo haſt du es Chriſto ſelber verſaget / und was man einen ſolchem Shriften Menſchen zu { eide thut / das thut man Chriko ſelber . Wann man einen ſolchen Menſchen ſpottet verhänet/låſtert/ und

af


7

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Bom Uber -Sinnlichen Leben . 18 und von ſich ſtoſſet / das alles thur man Chrifto felber : Wer ihn aber auffnimmet , ſpeiſeti-trån . ( et) fleidet und in Möhten beyſpringet, der chut

cices Chriſto und ſeines engenen Seibes Gliederns Jajer thutes ihme felber / ſo er ein Chrift ift: Dañ in Chrifto find wir nur Einer/wie der Baum in mai feinen eften .

?

Der Junger ſprach : Wiemolen dann dieſe beſtehen am Tage ſolches Gerichts , welche den armen , Elenden alſo onålen / und ihme ſeinen Schweiß aubſaugen, ihn drången / und mit Gea malt an ſich siehen / und für ihren Fuſhader acha

ten nur zu dem Endeidaßfie engen -mächtigt und Je feinen Schweiß in Wolluſt /mit Hoffartund Pp. mai pigkeit verzehren ?

in

1617

fi 1

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ilike

Der Meiſter ſprach : Dieſe alle thun es Chriq Ro felber ) und gehören in ſein ſtrenges Vrtheil: Dann fie legen ihre Hände alſo an Chriftum verfolgen ihn in ſeinen Gliedern /und helffen dare neben dem Teuffel ſein Reich mehren . Vndzie. hen den Armen /durch ſolch drången /von Chriſto abe/ daß er auch einen leichtfertigen Wegfucher/ feinen Banch zu füllen : Jaſſie thun anders nichts als der Teuffel ſelber thut / welcher ohne unterlaß dem Reich Chrifti in der Liebe widere ftehet. Dieſe alle i ro fie fach nicht von gangem Fjergen zu Chrifto bekehren / und ihme dienen/ müſſen in das Hódiſche Feuer geben / da eitel ſole Engenheitinnen ift . che Der Jünger ſprach : Wie werden dann diefe

beftchen /welche in dieſer Zeit alſo umb das Reich Chrir M iiij


182

Womn Ube Sinnlichen Leben ."

Chriſti ſtreiten /und einanderdarumb verfolgen ; fchånden iſchmåhen und låftern ? DerMeiſter ſprach : Dieſe alle haben Chris ftum noch nie ertandt/ und Atehen auch nur in der Figur/ wie Himmel und nisűe mit einander umb die Vberwindung ftreitet. Alles Aufffteigen der Soffarti da man nur umb Meynungen ſtreitet oft ein Bild deß Engenthumbs : Welcher nicht den Glauben und die Demuhthatſund in Chriſti

ir

Gcift ftehet /der iſt nur mit dem Zorn Gottes geo wapnet/ und dienet der Vberwindung der bilde

fer

lichen Engenheit , als dem Reich der Finfternißi. nnd deß Zorns Gottes . Dann alle Engenheit wird am Gerichts - Tage der Sinfterniß gegeben

Ho Birra

werden : Alſo auch ihr unnir Gezåncke / dam durch ſie keine Liebe ſuchen , ſondern nur bildliche he Engenheit, ſich in Meynungen ſehen zu faſſent und dadurch die Fürften umb ſolche bildliche Meynungen zu Kriegen verurfachen / und mit dem

grc lift

ihren Bildern ( and und Leute ſtürmen nnd ver . wüffen. Diefe alle gehören in das Gericht zum Scheiden das Falſche vom Rechten : Da mer . den alle Bilder und Meynungen anffhören / und werden alle Kinder Gottes in der Liebe Chriſti wandcín / und ER in uns.

94

Geift Chrifti eiffert/ und allein die Liebe begehret zu fördern / ſondern Engen-Nur im Streit ſila chet/das iſt vom Scuffel/und gehöret in die Fin fferniß und wird von Chrifto geſchieden werden : Dann im Himmel dienet alles in DemuhtGott feinem Schöpffer:

Der

‫مه‬

Alles was in dieſer Zeit deſ Streits nicht im


che

183 Vom Uber-Sinnlichen Leben . ffet es dann Der Jünger ſprach : Warumblå

&

GDI in diefer Zeit geſchehen 1 daß ſolcher Streit ift ?

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Der Meifter ſprach : Das Leben fehet im Streit / auff daß es offenbar / empfindlich / find . lich , und die Weißheit ( chiedlich i und erfandt werde : Vad dienet zur ewigen Freude der Vber. windung . Dann in dein Heiligen in Chrifto wird ein groſſes ( ob darauß entſtehen , daß Chris Ans in ihnen die Finſterniß und alle Engenheir der Naturüberwunden hat / und ſie vom Streit erisfet ſind: Delfen werden ſie ſich ewig erfreuen wann fie erkennen werden / wie es den Gottlofen vergolten wird. Solåſſet nun ODITalle Din . ge im freyen Willen fiehen / auff daß die ewige Derzſchafft nach Liebe und Zorn/ nach licht und Finſterniſ offenbar und erfandt verde /und ein jedes deben ſein Vrtheil in ſich ſelber urſacheund erwecfe. Dann was icgo den Heiligen in ihrem Elend ein Streit und Pein iſt daswird ihnen in groſſe Freudeverwandelt werden : Vnd was dent Gottloſen eine Zujt und Freude in dieſer Welt tft/ das wird Ihnen in ewige Pein und Schande

hopen

ich Fin

verkehret werden . Vnd darumb muß den Seili. gen ihre Freude auß dem Todtentftehen / gleich wie das Lichtauß der Kerren durch das Sterben und Verzehren im Feuer entſtehet : Auff daß das Leben alſo der Peinlichkeit der Natur loß werde / und eine andere Welt befisc. Gleich wie das Licht gar andere Engenſchafft hat als das Feuer / und ſich ſelber gibt / das Feuer aber ſich ſelber nimpt und friſſe :

Alſo auch grúnet das M » bei.


284 Vom Uber -Sinnlichen Leben. heilige Leben der Sanffimuht durch den Todt außwa der ergene Wilierſtirbet/ und allein Goto tes liebe.Wid alles in allemregieret und thnt.

Dann alſo hat das Ewige EYN Empfind. lichkeit und Schiedlichkeit angenommen und fich wieder durch den Todtmit der Empfindlich . teit in großer Freudenreich außgeführet : Auff daß ein ewiges Spiel in der unendlichen Einheit Pens und eine erpige Vrſach zur Freudenreich i ro muß nun die Peinlichkeit ein Grund und Vrfach ſeyn zu ſolcher Beregniß . Vad in dieſem ligt das Myſterium der ver . borgenen Beifheit Gottes.

Wer da bittet , der empfahet: Wer da fuchet / der findet : Und wer da anklopffet , dem

wird auffgethan . Die Gnade unſers HERRN JESU CHRISTI, Und die Liebe GOTTES, Und die Gemeinſchafft des Seiligen GEISTES, Sey mit uns allen AMEN !

Hebr. 12. verf. 22. Dancket dem

HERRNI

Dann ihr feyd nun kommen zu dem Berge ZION :

zu


Vom liberSinnlichen Leben.

185.

Zu der Stadt Gottes : Zu dem Himmliſchen Jeruſalem :

Gold hivi

Zuder Menge vieler tauſend Engel : Und juder Gemeine der Erfgebornen / Chios

die im Himmelangefchrieben ſind : Und zu GDELIdem Richter über Ale :

nice

Und zu den Geifternder vollkommenen Gerechten : Und zu dem Mittler deß Necuen Teftaments JESU : Und zu dem Blut der Befprengung / das da beſſer redet /dann Habeibt A MEN.

Sob /und Ehr / und Weißheit / und Dandy und Preiß und KrafftrandStarcker ſer dem , der auff dem Stul figet/ unſerm Gott und dem {amm )

Von Ewigkeit / Zu Ewigkeit / AMEN !

EN DE De vierdten Buche.

ca


186

De Poenitentia,

mentalitarian Eine Kurse Andeutung / Von dem Schlüſſel zum Verſtande Göttlicher Geheimniß.

B. De Pænitentia . Elcher Menſch zu Odttlicher Bear ſchaulichkeit in fich ſelber gefangen wil / und in Chrifto mit ODITre.

of

den /der folgedieſem Proces ſo tom . met er dagit.

ille

1. Er ſoll alle ſeine Sinne und Vernunfft 1 ſampr aller Einbildung zuſammen in einen Sinn raffen / und eine ſolche Faroe Imagination ihm

slid du

einfaſſen / fich ſelber zu berrachren , was er ren ? Indem ihn die Schrifft Gottes Bild, jat einen Rempel del Deiligen Geiftes nennet / der in ihme

Di de

wohnet / und nennet ihn Chrifti Gliedmaß / und beut ihm Chrifti Fleiſdj und Blut zu einer Speiß und Grand an.

mi in re

2. So ſoll er fich in ſeinem Leben beſchauen , ob er auch dieſer groſſen Bnade würdig /und die fes hohen Titels Chrifti fähig ren / und anheben ſein ganzes Leben zu betrachten / was er gechani und wie er ſeine gange Zeit zubrachthabe ? Ob er fich auch in Chrifto befinde ? Dber auch in gått. lichem Willen ſtehe/oderwozu cr geneigtſen ? Ob er auch einigen Willen in fich finde, der ſich berk. lich

11


De Poenitencia ,

187

18834 lich nach GDET ſehne 1 und gerne ſelig fern TOVU wolle. 3. Vndfoer nun einen tieff,verborgenen Wil. len in fich findet i der da gern wolte zu Gottes Gnaden fich wenden / ſo er nurtónte: Sowille er, daß derſelbe Will das eingeleibte, und im Para. dis i nach begangener Sünde / eingeſprochene Wort Gottes Ten : Daß ihn dannoch der GDI Jehova, als der Vatter/34 Chrifto jcucht. Dann in unſerer Engenheit haben wir keinen Willen mehr zum Gehorſam . 4. Aber derſelbe Zug deß Vatters, als dicein , geleibte, eingeſprochene Gnade zeucht alle men . [chen , auch den aller Gottloſetten (wann er niche gar eine Diſtel iſt , und dem Zug einen Augen. blick ftill ftehen wil) von ſeiner falſchen Wir dung: s . Daß alſo tein Menſch an Gottes Gnade Vrſach hat zu zweiffeln /ſo er in ſich eine Begkero de findet ſich dermaleins zu bekehren. 6. Derſelbe ſpare es keinen Augenblick mehr, wie geſchrieben fehet : Neyte / wann ihr den DERRN Stimme höret /ſo verſtocker cier Dh . ren und Bergen nicht. 7. Dann die Begierde zur Einmal Betek

kung ift Gottes Stimme im Dienſchen / welche det Ecuffet mit ſeinen eingeführten Bildern ver. decter und auffhalt/daß es von einem Tage und Jahr zum andern auffgeſchoben wird / biß end, lich die Seel zur Diffel wird /und die Gnade nicht 0. mehr erreichen fan . Dieſer Menſch thite nur diß Ding in ſeinet hitime


288

De Poenitentia. 2

himmliſchen Betrachtung , und ſehe ſeinengan . gen Lauff an / und halte gegen die n gegeihn ? Zehen Ge. és )

Š

das ihmegebeut ſeinen Neciften julieben als ſelber/und daß er allein in Chrifti Liebe ein Gna. den-Kind ferriind rehe, wie weit er davon abge. ſchritten ſey / und was ſeine tägliche Übung and ma Begierde ſen : So wird ihn derſelbe Zuganno de un smo # die eingemoderen Bilder in ſeinem Herzen wei. S ſen die er für Gottgeliebet /die er für ſeinen beſten Schan gehalten und noch halt . 9. Dieſe Bilder werden ſeyn 1. Hoffart fich fa ſelber zu lieben / und von andern geehret Pern wollen . Stelles wird ſeyn ein Bilde zur Macht, der und Gewalt in ſeiner Soffart. 2. In Ehren uibera andereaufffteigen wollen. Jtem I es wird Feon « ein Bild einer Sauen : Als 3.Der Geit /der al der

Tes allein haben will und båtte er die Welt utid den Himmel ſowil er auch die Hölle beherrſchen : Welcher mehr beschrét , Blaubenin als er zu dem zeitlid ;en Leben bedarff/und keinen fid ) ; u Bort

atal S he 8

hatiſondern iſt eine befüdette Sau , die alles blog gehret in ſich zu ziehen. Stein i es wird in ifm fenn ein Bilder 4. De Neids ) das in andere Bjergen flicht und andern nicht gonnet , ob fie mehr zeitliches Gurs und Ehre haben , als er. O e i /ales s ci ntos fern s:Der Zorn 1/da fi ve fichch der wird Frem Gifft darinnen erhebet , und umb # geringer Vrſach willen ſtoßen 1 ſchlagen / jórneni and fich rechtfertigen wil. 6. Jtem / Es werden ein Sauffen in viel tauſend irdiſche Thiere in a ihin


DePaenitentia.

189 ihm renn , die er liebet. Dann alles was in der Welt ift/ das liebet er/ und hat es an Chrifti fielle gefehet/ und ehrèt es mehr als GDIT. Sebe er nur ſeine Wortan /wie ſein Mund andere Men . fchen heimlich verleumbdet / und übel ben den Seinen aufrichtetrofftůbel ohn gewiſſen Grund 2

011

nachreder / deß Nechſten Vnglicks fich freuteti und ihme daſſelbe gonner : Welches alles Klauen und Krellen deß Teuffels / und das Bild der Schlangen ſind, das er in fid tråget: 10. Da beſehe er nun diefe gegen Gottes Bort im Gefeßund Evangelio, ſo wird er fehen / daß er mehr Thier und Teuffel ift / als wahrer Menſch und wird klar fehen , wie dieſe eingebil. dete und angeerbte Bilder von Gottes Reich ihn anffhalten und davon abführen : Daß offtiivann

MB

er gleich gern Buffethun /und zu GOtt fichmen . den und kehren wolte , dieſe Teuffels Klauen ihn auffhalten , und davon abführen und der armen Seelen diefe Carven für Seiligkeit einbilden , dass fie in die Luft derſelben wieder eingehet ) und in Gottes Zorn figen bleiber 1 und endlich in 26 .

illa

grund tritt/wann ihr die Gnade und der Zugdeb Vatrers verliſchet. 11. Deme ſagen wir unſern engen Proceßi daß ſo bald er dieſer Thier inne wird 7 er alsbald dieſelbe Stund und Minute fich in der Geelen alſo faſefund in einen Willen einführer daß er ivolle von dem Thicriſchen Willen außgehen /und durch fahre Buile su SDIT fich wenden . Vnd ober das in eigenen Kräfften nichtvermag noch fan / ſo nehme er Chrifti Verheiſſung in ſich da

Chri.


190

De pænitentia .

Chriftus ( prach : Suchet ,ſo werdet ihr finden ) Klopffet an ſo wird ench auffgethan. Kein Sohn bitter den Vatter umbs Brot / der ihm ei . nen Stein dafür biete: oder umbein Ey /der ihm einen Scorpion biete. Könnet ihr, die ihr arg Wie feyd / euern Kindern gure Gaben geben ? vielmehr wird mein Vatter im Himmel den Heim | ligen Geift geben /denen /die ihndarumb bitten. 12. Dieſe Verheiſſung bilde er ihm in ſein Serr : Dann fie ift deß Teuffels und aller ange . erbten und eingemodelté Thieren Gifftund Tode: Vnd tomme alsbald dieſelbe Stunde mit dieſen

diely $ de

eingebildeten / verheiſſenen Worten mit ſeinem

ti

10

Gebet für GDIT / und bilde ihm zuvorhin alle alti die greulichen Thiere ein ! derer er ſelber ift , unde dende in fich anders nichts / dann daß er der benim ſudelte Såu - Hirteſey /derall ſeines Vatters Gnt und ſein Kindlich Recht mit dieſen Sånen der Welt/ mit den böfen Thieren/verthan habe ! daß ich er jego für Gottes Angeſicht anders nicht ſteber 61 als ein elender i nacfeter /gerlumprer Såt . Hirti kus der feines Vatters Erbe mit der WeltThieriſchen

un

Bildern verhuret und verbuhler habe / und habe mehr keine Gerechtigkeit zu Gottes Gnade / ren 3e derer auch nicht wehrt / viel weniger daß er einlich Chrift oder Gottes Kind genant werde : Vnd der k verfage anch an allen guten Werden , die er je mals gethan hat. Dann ſe find nur auß gleiß .

; .

neriſchem Schein der Gottfeligkeit gegangen damit der Menſchen - Teuffel ein Engel genant feyn wil. Dann ohne Glauben ifts unmůglids ODIT gefallen i ſagerdie Schrifft.

13.Aber


De Poenitentia.

LOL

13. Aber erverjage angöttlicherGnadenicht , sin nur an ſich ſelber / und an ſeinem Können und Vermogen / und buck ſich in ſeiner Seelen auß erito allen Kräfften für G DII. Vnd obgleich ſein # Herr fpricht lauter Nein , oderiBarre noch /es ir 1 heute nicht gut/oderi DeineSünde ſind zu groß nyes mag nicht feyn / daß du zur Guide Gottes to fommeſt : Daß auch ihme ſoangftwird / daß er in id nicht zu GOTT beren kan anch weder Troft noch Krafft in ſein Hergi betompt/ daß ihme ifti 2 als wäre feine Seele an GOTI gang blind und po todt : So ſoll er doch ſehen / und Gorres Vera is heiſſung für eine geruite / unfehlbare Warheit halten /und mitunterſchlagenem Herzen zu Gote tes Gnaden ſeuffzen / und in feiner groſſen Vn würdigkeit derſelben ſich einergeben . 14. Vnd ob er wollich unweirdig achtet/ als der ein Frémbdling ren i deme das Erbe Chriftt nicht mehr gebührerunder fein Recht verlohren Pih

habe ſo ſoll er ihme aber feſt einbilden /das Chris ftus fagte : Erwåre kommen zu ſuchen und ſelig indul zu machen , das verlohren iſt , als den armen an GOI . todten und blindeu Sünder. Dieſe ‫ و‬hit 3/4 Verheiſtung bilde er ihm ein und mache ihme in ſich einen ſolchen ftrengen Fürſan/ daß ervon der BA verheiffenen Gnade Gottes in Chrifto nicht wola erj le außgehen / folte ihm gleich leib und Seel zero

ſpringen

: Vnd ob er alle ſein Leberage keinen Troſt in ſein Herrgur Vergebung erlangen ſolter lo ren Gottes Zuſage doch beſtåndiger als aller t ligel Troftiſoihm wiederfahren möchte. 15. Uue fere er ihm für / und ſchlieffe feinen il


192

De Pænitentia .

Willen alſo hart in feinen Fürſaß / daß er nicht mehr wolle in die alten Thieriſchen Bilder und Cafter eingehen / und folten alle feine Såne und

land heter

Thiere umb ihren Sirten trauren ſolte er auch gleich darumb aller Welt Narı ſeynt i fo wolte

mit

er doch beſtändig in feinem Fürſax 1 und 'an Gottes Gnaden . Verheiſung/bleiben . Sen er aber ein Kind deß Codes / ſo wolle er in Chris

S

fti Zuſagung in Chriftt Todefern / und ihme fferben und leben , wie er wolle. Er richte nur ſeinen Fürſag in ftetes Geber und Seuffren att GDTX und ergebe ihm alle ſeine Anfänge und Thunin ſeiner HåndeWercke/und ſen von

falt zum Leben bekommen / und in ihtne anbe. ben zu wirden / darinn fein Gebet wird träfftte ger werden /und wird jelånger je mehr im Seif der Gnaden gefärder werden . 16. Gleich wie ein Saamen zum Kinde in Mutterleibe wirdet/ und wäch fet immer vielen

11

der Einbildung deß Geißes / Neides / und der Soffart ftille. Er übergebe nur dieſe drey Thier, Po werden die andern gar bald aidh anhe. ben ſchwach und trancť ju werden und fich zum Sterben nahen. Dann Chriftus wird bald in ſeinen verheiſſenen Worten / welche er ihm einbilder | und fich darein büdet i eine Ge.

th

tant

Bi Inftoffen der Natur und aufwendigen Zufäl.« ibi len 7 biß daß das Kind ſein Leben in Muttera leibe befompt : Alſo gebet es auch alhie šu . Je ten mehr derMenſch von fid) auß den Bildern auß

schet 1. je mehr geher er in GOTT ein : biß fo fang


De Poenitentiai

ich

tang Thriftus in der eingeleibten Gnade lebendig ontviro i welches geſchicht in gröffem Ernſt de ind Sårſages. So gehet älſobald dië Détmaßling uch mit Jungfräu Sophten än i da die toen trebe site in eindnder in Freiden empfahén o sinò intit agar inniglicher Begierde in bré auerfüffefte te Het be otres mit einander eindringen : Auða in hfuirger frift die Hochzeit des Cambs bereitet ift) jonka da Jungfrau Sophia (als diewürdige Menſch til

heit Chrifti ) mit der Stelen bermählet wird.:

Vndwas duda défcheher und was fürFreiident inge auda gehalten werdent / ſagt Chriftiis son deë großten Frelide ribeč dem Betéhrten Sünder i det noelche im Hittimellim Menſchen für Gottes juta il

gèn und allen heiligen Engeln , gehalten werden

Mihe für neun und neuingig Gerechten / die der Bune nichtbedürffen . lite

19 Dåzü wir ipoder Feder höch Wort has bent zit ſchreiben oder zu reden i was die fåtte

54 her fito ti

Gnade Gottes in Chrifti Weſenhert feny i ind was denen wiederfahré / welche würdig ili de Cathos Hochzeit kommen . wet Weldjes Wit in una fértti erfahren babcri 1 iind wiffen / BB wit inſérs Sdbhréibens dinėit

in watten Gründ haben Welchen mit infërit feni Brüdern thi der { iébé Chrifti herzlich gern mita Falla theiten wsiten : Wani és müglich tváre , daß to fic infern tiènién / Kindlichen Raht glauben bois W ten i fie Witöens in ihnen eöfábrén tovont fodiet tinfäitige Hand dié groſſen Geheitänitte sérfiebe und wille: 18.But N


.

De Poenitentia . 18. Weil wir dann vorhin einen gang aus. führlichen Tractar von der Buſſe und Neuen Wiedergeburt geſchrieben haben , ſo laſſen wir 68 allhier nur ben einer Andeutung bleiben / und weiſen den derer daſelbſt hin i ro wol in das groſſe Werck über Geneſin : Da wird er allen Grund deſſen / was er fragen möchte/ gnug. fam auſführlich finden : Vnd vermahnen ihn Chriftlich i uns nachzufahren in dieſem Pro. ceẾT ro wird er zu göttlicher Beſchaulichkeit in fich ſelber tommen , und hören / was der Err durch Ehriftum in ihm ſaget : Vnd om . pfehlen ihn hiemit der Liebe Chrifti.

Ste's

M16

Geben den 9. Februari , Anno 1623.

I d o Von


or )

195

( see

pe Von der vermiſchten Welt und ihrer Bolhett. Iſt ein Spiegel / darinn ein jeder 1:01

ſich beſchauen und prüffen kan : Web Geiſtes Kinder ſey. SOHRISTVS ſaget / Matth. 13. Jeruſalem Jeruſalem ! Wie offt habe ich deine Kinder wollen verſamb. len , als eineGluck -Henne ihre Küch . lein unter ihre Flügel/und du haft nicht gervolt ? Jtem /Yeruſalem ! die du rådteſt /rc. Jtem /Wir haben euch gepfiffen /und ihr habt nicht getanget. Jtem /Was ſoll ich doch mehr dieſem halbftarii. gen Volck thun /das fich meinen Geift nicht mehr wil ſtraffen laſſen ? Jtem / Ihr Mund iftvou Flu. chens und Bitterfeit/ Dtter- Gifft iſt unter ihren Lippen / fie reden eitel Trug) und ihre Sergen find nimmer eines . Dwie gern wolte ich doch auch ! der beſten Trauben effen ! Aber ich bin wie ein Wein.Gårener, der da nachlieſſet. Ich bin ganz frembo meiner Mutter Kindern . Die mein Brot eſſen , tretten mich unter die Fülle. Alſo hat die Mutter zu jener Zeit geklaget über die bere Kinder der Menſchen . Was ſolifie aber

nicht jegothun ? Jertfehet fie in groſſein Trau ren / und hat ihr Angeſicht von den böſen Kin. dern gewandt i und wil ihrer in dieſem Kleide nicht Diij


Ponder perngifchten Welt nicht mehr : Sie weinet/und es iſt niemand der 86 håret, ſie ftehet in groſſen Trauren und Fam.

jer

mer über die Bofheil der falſchen, ungerabtenen . m Kinder. Ein jeder lauffer der geißigen Huren X nach /welchevoll (after und Greuel ift : Der Dire mit den Schaanien thut ſolches . Es iſt ein hocheon trůbfelige Bett 1 und wann die nicht verfürhet fei

wo du hingegangen bift? Mennef dudaf diefe Bofheit und Falſdheitidic du treibeft/ Gottes

red fen ah

E .3 SBE M 2Z

würde ſowürde kein Menſch ſelig. Das iſt eine Zeit/ von der aue Propheten geweilfaget habeni und du meyneſt /esſen eine guldene Zeit. Beſchane dich doch nur / dy blinder Menſch

laila

Drdnung ſey ? ja /marteder Zeit,du wirſts balode fehen. Es iſt deflekten Siegels Zeit/ da der Zorn Gottes har reineSchalen außgegoſſen / und der Dillen Wunder ans Licht kommen : Lafts euch gefaget ſeyn wir habens in Ternațio Şancto ere tandt. Dann die Mutter hat diß verworffen ! und mit nicht mehr der Greuel: Sie ift fchwan . ger/und gebåret einen Sohn in ihrem Alter / der die Tageder Bofheit verfürset. Das.lafet euch geſagt feyn / Wer in ſeiner Bokheit verharret pird deß groſſe Schande haben . If doch der kleine Knabſo im Spiel der Kin . der laufftsiegt voll Giffeund Bofheit.deß Teuf. fels / und alle { after der Bofheit ftecten in ihme . Er iſt ein Spotter und Gottsláfterer i darzu çin Slucher i Schwehrer und Trieger 1 gang wol gefchictt dem Teuffel zu dienen in allen Schand. aſtern. Die Vnzucht iſt ſein darein auff ſeiner Zungen : Erweiß auchöhniſche Scherg.Porteç dem


vjeri aiti

und ihrer Sobheit. 197 dem Albern anzuthun. Xuer Diebfal in ihme ift eine Kunſ ! Betriig ift ihm ein Ruhm fefpotten

enei tre

fromme Leute ohne Bedadt:Der Gott fürchtet mufihr Narzund Eule Teyn . Solches ſehen die

Tree!

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Alten / und haben ihre Freud und Wolluſt dar an , daß ihr Kind alſo geſchidtiſt in der Vppig. keit: Sie fügeln ihre Herren damit: wann ſis redliche Leuteſchergen : Was ſie ſelber nichtdurf fen verbringen /lehren ſie ihre Kinder / damit fic nur ihres Vergen (uft erfüllen . Solches alles lehret fic der Teuffel und reitet in ihrem Sergen / als ein herr über Leib und Seel. Werſeinen Nechften tan betriegen /verleumb, den / verachten / verzahten und ihn umbEhrund Gut bringen , der bar ſeineLuft daran : Aucun süchtige Wort und Gebården wird für Kunſt gehalten. Wer den andern fan außhöhnen , der ir Meiſter auffm Plane : Das ſind alles del Ecuffels Griffe. ilfo führet er die arme Seele an feinem Seit/ und der Menſch verſtebet es nicho Die Jugend lernet am erften deß Teuffele Sandwerck / ehe hie was anders wercken ( ernet / bendes im Männlichen und Weiblichen Ger ſchlechte: Dieverächtliche/ſpottiger boßhafftige ppigteit , iſt das erſte Werck das fic lernet: Darzu helffen die Eltern treulichrund halten das für eine weſtliche Vbung / Zucht und Kiinf . Sitsdann /daß fie ein wenig erwachſen /ſo iſt die Begierde der viehiſchen Vnuucht das andere Werck I das ſie lernen / und je eines das ander darzu reißet.

M

Die Ingend raumet dem Teuffel DAS N tiij


198

errmiſchten Welt Wondve

das Hers alsbald in der erſten Blüte ein / daß der Teuffet fein Neft darinnen machet/daß er alſo einen Menſchen mit deß andern Greneln fångeti das Männlein mitdem Weibleinund das Weib . lein mit dem Månntein . Schidet ein Mann einen Sohn auff die Ho . he Schule /daß er fol was gutes lernen / damit er moge GOtt und der Wett núße fenn , ſo lernet er Vppigfciti Sochmuhtliftigteit / wie man eia nemEinfältigen mag das Seine feinen Schweiß mit lift abdringen : Damacherman einen Man. tel darumb/ und heiſfets Jura. Aber der Mantel iſt deß Teuffets / und das falſche Berg ift fein Diener. Kan er ein wenig frembde Sprachent ro if ihm ſchon fein einfältig Mann gut genugi der Sjochmüht fåhret oben auß : Der findende Maden -Sacť muß mit lohden und Zotten be . hånget ſeyn : Buhlen und Jungfrauen -ſchåna den iſt bey ihnen hofftiche Kunft : Es ſind deure) dieda konnen fein thun / biß fiemancher Mutter Tochter den nagenden Wurm ins Herz und Gea willen ſchieben . Solche ſepet man den Kirchen und Schuler por : Sie ſollen Chriſti Schaaff - Hirren ſeyn /

-

nnd haben doch den Teuffel im Hersen zur Ser. berge. Auch ſo sverden ſie im weltlichen Regie ment eingefeßet i die regieren hernach 1 wie der Gaft in ihrem Herzen wil : aifo wircket der D. bere die groffeften after / und lernets von ihm der Vntere. Ererdendfet Lifte / wie er mag deß Vntern Gut , im Schein deß Rechten , an ſich bringen : Er machet Aufffåge/und heiſſetsi Der gthiet

ift


und ihrer Bofheit. 199 gemeineNuß. Erzwinger den Albern und Glen Faden in ſchwere Dienſte / daß er mag ſeiner Hof fart gnug thun : Er dringet den Albern mithara 197 Braten Worten , nimpt ihm ſeinen Schweiß / und plaget ihn an ſeinem Zeibe . Er macht ihm alles hoeib -engen /nnd da er doch nichtmehr als eine eia at nige Seele zum Engenthumb hat / und iſt in dica erang Per Weltnur ein frembder Gart / der Elende muß feinen Schweiß gang an ſeinem Mike and fin

Dienſte verzeha

ten : Es ift kein Erbarmen und Nachlaſſen bery thm fein Sund hats beifert als die dürfftige Sedle/unter ſeinem Tach . Solches hålt er für recht / ob es gleich nicht in der Natur gegründet

hinde melyet en

ift , als im Abgrund da eine Geſtalt die andere plaget ångſtet /martert undquålet / da das Leben fein engen Feindift. Solches lernet auch der Vntere vom Obern /

Bán

und nehret fich auch mitLiſt und Trug , Beif undSchalotheit. Dann ſo er das nicht branı cher / mag er faſt feinen Bauch in Gerechtigkeit

Ø helen Ceny

nicht fållen . So meynet die Vernunfft! Alſo dringet ihnder Gewalt / ermußmitſeiner Arbeit und Wefen ſteigern /und ſeinem Wechſtentiwieder it ß ech gke ſeinen Schwei ohne Liebe und Ger /

me abdringen /daß er nur ſeinen Bauch füllen mag. Erlernet vondem Obernſchwelgen /praſſen / und RO per dasrechte Vich - leben. Was der aber in höffli. mchen Sitten vollbringt / das thut der Vntere im ber piehiſchen , fåuiſchen Leben und Siften . alſo

gries tid

wird laſter mit ( after gewircket, und bleibet der Teuffel Fürft anff Erden über Leib und Seel.

Du

Wie wilft du nun beſtehen /wann GDITin ſet.


र ERSCH

Wonder vermiſchten Welt 100 nem Eiffer dasBerborgene der Menſchheitriche fen wird ? Da wird eines jedenDingesVrſada erſcheinen /und ihn verfluchen . Ein jedes Ding fpird ſeine Vrfachen für ihm feben / und in feia nem Gewiſſen fühlen. Wo milfton Dberer nun bleiben , fodein Vnterer Ad und Meh über dicks fahreneti daßdu ihn haft fur Leichtfertigkeit ver . urſachet / daß dnihmehar ſeinen Schweiß ver pranget 7 daßer hat in leichtfertigteit gegriffen ? Wie wilft du dein Ampt verantworten / da du

Life

bift eingefert worden / daß du ſolteft dem Vnredit mehren /und den Gottloſen im Zwang der Straf. fe halten /unddu haftnicht auff feinen gortloferte QWeg gefehen daß du wåveft dem zuvorkommen ,

als er getoolt. Du biſt ihm noch mit deinen bofu Bafftigen Erempeln vorgegangen / daß er auf deinen Weg geſehen hat / und ſich an dir vera gaffet. Flucheni åfternund Trofen iſt deine Are geweſen : Das hat er auch gelernet und hat ftets Gortes Namen geſchåndetidas kaſtdu nicht gee achtet : Dwhaft nur nach ſeinem Geld geſehen , ind nicht nach ſeiner Seelen . Sonun das erne fte Gericht Gottes erſcheinet / daß alle Bercte werden in den fenrigen Effentien erſcheinen : Da pann alles im Feuer foli probiret werden . Was menneſt du ? Werden nicht alle ſolche Werck im Feuer bleiben ? Dawird die arme Seele ſchreyen øberihre gottloſe / verſuchte Arbeit / Wort und Wer .

di

ſondern har nurauff deinen Geit geſehen wie Du ihm möchteſt ſeinen Schweiß abdringen ? Du haftnichtfeine Seel geſucht ſondern ſeinen Schweiß und Arbeit: Er hat ſonſtmogen fennt

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irche spin

undihrerBofheit. Berde/ und wird je einer penanoern verfluchen pind vermaledenen / daß er ihn habe au fplchem Pbel verurſachet. Vnd die Quaalder Falichheit mird in der Seelen aufffeigent und ihn nageni daß er umb ſo ſchnoder Vppigkeit und falſchen Zucht willen habe eine ſolche groite Derzlichkeit perfcherget : Ader Sport , alle ødhneren i aller Seig / Hoffart und Trug /wiço in der Seçlen auft . fleigeni und eine Quaal wird immer die andere anzündent und wirddie andere nagen / welche der andern hatBrfach gegeben . So wird die Seele denden / Bañ nurnicht dieſer Greuelmae

lalt felſo möchteſt du zuGnaden kommen ! Wnd mann mala fie ſich wird beſchauen und betrachten , ſo wird ſie

ger

finden / wie immer ein Grcud den andern gebog ren hat : Vnd wird ſehen / daß fie ein ettei ftina. cfender Greuel für GOTT iff : Dawito fic fids

lepel book

in Angſt.Quaalins Centrum hineinſchwingeni und Gottverfluchen /daßer (Sie) eineSeeleges

put ** e fetes

fcbaften hat: Vnd je tieffer fe fich begehret su pertreffen / ie tieffer iſt ihr Fall / und muß pod

It go

Sprat :D

auff der Stätte ihrer Greuel bleiben . Ste mag nicht von dannen / die haliſche Matrix hålt ſic : Pnd mußfich alſomit Ungf / Flachen /Greucin und Mitterfeit ſpeiſen / und eben mit dem , was adhier ihr Here gemacht hat, darinnen fie am Ende verzweiffelt / das iſt ihrewige Speiſe . Alle irdiſche Speiſe und Luft vergehet am Ende der

娜娜娜

Tage/und gehet alles wieder ins Æther :Aberder Wid bleibet eivig fehen / und das Begehren in Willen Darumb ihr Eltern und Kinder / ihr Obere uno


(

202 Von der vermiſchtenWelt und Vntereſ mercket auffi ihr habt die Mutter der Natur vol Greud geſchüttet i der grimme Zorn Gottes ift vorhandenfðas endliche Gericht ift für der Thúr/ GOTI wil die Erde mit Feuer fegen / und einem jeden ſeinen Lohn geben : Die Erndtetompt/die Eraid beftehet nimmer /es wird ein jedes in ſeine Scheuren geramblet werden . Wer ihm nicht wil laſſen rahten /der fahre hind er wirds bald erfahren /was das fiebende Siegel am Centro mitſich bringet. Wann ſich die Ver. nunfft umbſchauiet und bedencket / ſo faget fie: Ich ſehe doch nichts / daß es anders iſt als vor Zeiteni darzu iſt die Welt immer boß und gut ge

Sitten und Vppigkeit lerneten /ſo müften ficdoch ja nur verachter feyn : Dnd ſo ich mich nicht auch mit pracht und Hodimuht herfår thuet ſo bin ich nichts geachtet. Soll ich aber das hao -ben/ ſo muß ich ja lift gebrauchen : Mit Warheiti Liebe und Gerechtigkeit werde ich wol nichts ero langen ,ich muß nur thun als andere { ent/ damit tanich auch neben andern leben . Soll ich dann eben allein der Welt Narr reyn ? Såndige ich gleich i ſo iſt doch Gott gnädig und barmherzigi hat doch Chriſtus die Sinde und den Todt ere wirget am Ereup / und dem Tenffel ſeine Macht genommen , du kanſt noch wol Burle thun / und felig werden .

Das iſt der Welt Regeldas trei . ber

9

weſen /wie es die Hiſtorien geben / auch ſo muß man doch alſo trachten und thun /ſonſt mäfte ei. ner wol gar der Welt Narz und Eule fenn :auch müfte er wol gar hungers ſterben. So ich meie nén Kindern nicht Raum lieſſe/ daß fie der Welt


203 und ihrer Bobheit. bet der Obere und Wntere / der Hirte mit dert

ids

Die

Schaaffen /das { eiden Chrifti muß der Schald . heit Decte ſeyn . Es wil ein jeder ein Chrift un . ter Chrifti Dedel ſenn / wann gleich die arme Seete figet dem Teuffel zu huren: Wann ſich nur das Maul einen Chriſten nennet und betennet/ und deder ſeine Schaldheit mit Chriſti Pur. pur-Mantel ju / da iſt alles gut : Wir ſind alſo ja RattlicheMaul- Chriſtenſ unter Chrifti De.

Sa

ge

und niet

cterund im Serhen haben wir alſo die AntiChri ftiſche Hure fur Gerberge figen : Dihr falſche Hirten Ehrifti , die ihrnur zur Raub.Thür in Schaaff-Stall ſteiger ! Was fügelt ihr den Schald mit Chriſti Todt und Leiden ? Jf Chrio ftus auch ein Schald geweſen ? Suchét das Centrum Natura , und weiſet ihnen den 26 grund im Bergen /weiſet ihnen deß Teuffels Strió deldamit mir gefangen ligen ,damit ſie nicht les hen auff das verfluchte Weſen dieſer Welt :Sons dern daß fie lernen wider Fleiſch und Blut / und

ho cie

muit annt

id

auch wider den Teuffeli und das gleißneriſche { eben ſtreiten / damit ſie auß deß Teuffels Soch muht außgehen in die Gerechtigkeit / in die Liebe und Demuht. Das leiden Chrifti ift feinem nichts nůßei er tehre dann auß feinem falſchen /beſen Vorhaben umb , thue Bulle uno trette in Gottes Bundi

gig!

dem ifts Fräfftig und nůße. Die Heuchler füh. ren das zum Schein /daß fie Chrifti Namen has

in rai

ben : Aber ſie führen damit den Namen Gottes unnüglich, und ſollen davon ernfte Rechenſchafft geben . Dihr

bot


204

Bonbér vermifchten Welt 脚 地

Dihr UntiChrifiſche Sitten deß nenen Dře dens ! die ihr das leiden Chrifti mit falſchet

1 叫 e wie

如 仙 如 如

220Berga

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Darrers Willen. Das gebühret Chriſti Hitren auch guthun Dliebe Vernünfft!då gehefinofweiflich auf nito bieſer Welt Straſſen / was den euffern Leib fanget / Wo bleibet aber die armeSeelest fie doch in dieſer Leben nicht daheim , és ift nicht

mm 伽 帆

dem Vntern feineGreuelän ? Sevd ihr Chrifti Hirten | Warumb thut ihr nicht als Chriſtus . der jederman die Warheit unter Augen fellere? Erzerſchellere ind heilete ; nicht ümb Bunſt und jemands Anſehen willen / ſondern nach ſeines

哪 邮船 购

von euch wird fordern / und iht habt ihme wife ſentlich Wolffe inter ſeinen Purpur.Manteigt Recket, barinnen der Zeriffel wohnet ? Warumb beiſſet ihr die Nuß / darinnen der Kern tind das Deig ligt/nicht auff ? Vndfaget dem Oberst als

Heuchelen Menſchen -Gunft zu gefallen 1 und umb eners Abgöttsidef Bauchejwillen / dein Deuchler und falſchen Triégét tiberdecket i det doch nur ein Schein -Chriſt in : Wie wolltet iht das verantworten /wann Chriftiis ſeine Schaafe

Vatterland.Washbilfft dithis,daß dut ihr eine kleine Weile Wotuſ treibeft thit evigem 2 ? Oderwas Sch iſts / daß diideine Kindet ade n Weile in dieſer Welt täieli einßeč eine kleine prangen/und haft Wotgefaüen daran / wann fie den Elen . den nach etvig? Dit mennef dutiebeft fie / undthrift

ihnen wol. Wanndie Wett ihre lift/ WYppigkeit


und törerBoßheit.

las

C

and Falſchheit lobet 1 das gefädet dit woot: bex der Teuffet nimpedas an und dut bift deiner Kin .

liche der Mörder : Du bift ihrgrðiſefter Feind . Dann die Kinder fehen auff die Eltern : Wannden El

完 言之意套等 美

DO

buch

tern ihre Poffen gefallen i ſo treiben firdieſelben deſto mehr/undfind deſtotühnet : Sie ſchrevent am Jiingſten Gericht über die Eltern , daß fiedie nicht haben von Bppigteit und gottloſen leben abgetvandt /in Zucht undGottesfurcht. Daft du dein Lebent , deine Kinder licb . So

verliere fie in dieſer Welt Bofheit/ daß fie nicht darinnen fern und wandeln , ſo wirft dit fic findent fampt deinem Leben im Hitimet wieder wicunsChriftus lehret: Wer ſein Leben lieb har der wirds verlieren / iber aberfein Leben feta Sue ſeine Ehren umb meinet willen Serfauret y der wirds im nimmelreich finden . Jtem / Bank euch die Welt verachteti verfolget undbaſerunt meinetwillen /ſofreuet euch alsdann : EuerLohn ift groß im Zimnaelreich . Jtem / Was hilffts den Menſchen / daß er hie zeitliche Wolluft und

6 out nicht SM Agen

Ehrehat , und verleuret aber feine Seele ,da dig Leben nur ein Augenblict wahret / gegen der E wigkeit zu achten . Steben Kinder in Éhrifto ! ſehe ja ein jeder mor ju / in was der er alhie wachrei es iſt nid )t jui

harren auff Beſſerung deſ Lebens : Sondern innen Beute1heure /wann die Stimme Sortes ſchalleri bei int

fogehe ein jeder in fich ſelber/und ſucheund prüf: pe fich. Niemand ſehe auff den breiten Weg det mic .


206 Von der verm . Wee undihrer Boßh . Dann der Weg zum Himmelreich iſt ſehr ſchmat und eng / der hinein wil í darff nicht verzita ben / biß ihm der Teuffel die Thür gar verrie . gele. Er muß nicht auff den lauff dieſer Welt ſehen / er muß fchlecht in fich gehen / und ſich fuchen : Es wird kommen / daß ermennes er fer allein anff derBahn . Aber GDII bat immer ſein Sieben Tauſend /wie beym Elia, nebenthmi die er nicht tennet , Dann ein ernfterChriſt , tennet auch wol fick ſelber nicht: Erfihet nichts als ſeineVnrugend/ in welcher der Teuffel gegen ihn ftreitet , das iſt immer fürihme. Aber ſeine Heiligkeit erkennet er in diefer Welt nicht: Dann Chriftus verbír . get dieunter fein Creuß / daß fieder Teuffel nicht fiber : Darumb, fend wacter und munter alle seits und widerſteher dem liftigen Teuffel / daß ihr ewig lebet , Amen.

‫܀ ܕ݁ܕ݂ܳܪܶܘ‬

Smds


í 207

sen

Send Brieff An einen guten Frcund Jacobi

ion Böhmens. Pnler sent in der wirdenden liebe

in the

JESU CHRISTI in tins.

Eingar lieber und Chriſtlicher Hert! der hohe Friede / mebenft Herblichck 1 gliedlicher /und in der Begierde / mit wirckender ( iche / Wünſchung , daß dern Herrn die wahre Sonne der wircklictych Liebe Jeſu Chriſti it Sede / Saft und Leibl fiets auffgche und ſcheint. Ein Schreiten unterm dato 14. Januarii , habe ich 14. Tage über Ditern empfangerit und mich deſſen erfreiset / daß ich darinnen ſele! wieder Herr ein hungeriger/eiffertger /begieriget Sucher und liebhaber deb xahren Grundes ſens welchem , wie ich verſtehe ! der Sert mit Sieme hát nachgetrachtet und geforſcher.


208

SendBrieff.

ſeiner Gabe ſpeiſet / und ihrer Liebe ein Ens zum wahren Feuer.brennen einführet : und fol derful Herr gewiß glauben / fo fern er wird in der Liebe S zur Warheit beſtåndig bleiben / daß fie fich ihme au wird in feuerflammender Liebe eröffnen /und recht zu erkennen geben . Nur daß es recht angefan . del gen werde : Dann nicht durch unſere Scharffene Vernunfft /und Forſchen /erlangen wir den wah . 10

1

ren Grund gåttlicher Erfåntniß. DieForſchung muß von innen im Hunger der Seelen anfana gen : Dann das Vernunfft-forſchen gehet nur brb in ſein Aftrum der euffern Wefri darauß die Vernunfft urſtåndet. : Aber die Seele forſcher in ihrem Aftro ,als in derinnern geiſtlichen Welt/ darauß die ſichtbare Welt entſtanden / oder auß

di

lo

gefloſſen iſt / darinnen ſie mit ihrem Grunde ftea het. So aber die Seele wil ihrengen Aftrum , als das Myſterium Magnum forſchen / fo muß fie al le ihre Macht und Willen göttlicher Liebe und Gnade zuvor gang ergeben / und zuvor werden als ein Kind / und durch groffe Bune fich zu ih . rem Centro wenden / und nichts wollen thuns ohne was der Geift Gottes durch nie wil forſchen . Vnd wann fie fich alſo hat übergeben / und das durch nichts als GOTTund ihre Seeligkeit ſu chet ) ſampt dem Dienft und liebe deß Nechftenj und ſich alsdann in ſolcher Begierde findet idag ſie gern wolte gottliche und natürliche Erfåntniß haben i fo fou fie wiſſen / daß ſie von ODTE darzu gezogen wird , ſo mag fie w of ſolchen tief. fen Grund,wie in meinen Schrifften angedeuter Dann wird, forſchen

ide

8


Send : Brieff. IM

209

Dann der Geift Gottes forſcher durch fielund führet fie endlich in die Tieffe der Gottheit wie

kili St.Paulus ſagt: Der Geiſt forſchet alle Dingei ihop auch die Tieffe der Gottheit. vrede Mein lieberHerres ift gareineinfältigerKing et der - Weg zur hodiſten Weißheit, die Welt fem . har net den nicht : Ihr dürffet fie nid )t in fernen Dertern ſuchen . Sie ſtehet für eurer Seelen Thůr/und flopffet an : JRs / daß fie mag eincle.

mio fx

digel gelaſſene Ståtte in der Seelen finden / re wird ſie ſich auda woleröffnen /und mehr darine nen erfreuen /als die Sonne in den Elementen. So fie fich ihr zum Engenthumbergibtiſodurch . dringet ſie dieſelbe mit ihrer fener- flammenden

MED

Liebe/und ſchleuſſet ihr alle Geheimniß auff. Es möchte den Herrn vielleicht wunder neh.

men / Wiedaß ein (ene ſolche hohe Ding verſtůn. de/der fie niemals gelernet/noch geleſen hat ? Aber Rich ſage euch , mein lieber Herr ! daß ihr biſher pur einen Glans in meinen Schrifften von fole Geheimniſſen geſehen habt i Dann man fansnichtſchreiben : Db ihr von GOTTwür. chure det würdig erkandtwerden /daß cuch das licht in der Seelen würde anbrennen , ſo würdet ihr un. außſprechliche Wort Gottes von ſolchen Er. fåntniß hören , ſdhmecken / riechen , fühlen und Cahon Yani in our sismaskin Thalaukitako


210

SendaBrieff.

ibm nur nichtſelber mit ſeinen Wollen und Rene nen widețftehet: Dann es ligt vorhin im Meng cheny es darff nur durch Gottes Geift erwecket fperdeng In meinem Talento , wie ichs in der Einfale habe mögen auffſchreiben i werdet ihr den Weg bierzii wol ſehen ; ſonderlich in dieſem beygefüga ten Büchlein / welches auch meines Talents ift und erſt vor wenig Wochen zum Druck before dert worden . Welches id dem Herrn in dieber

01 Als meinem Chriftlichen Mit - Gfied verehrerund ibn offt durch zu leſen vermahne: Dann feine. Tugend beiſſet Je långer je lieber. In diefem Büchlein wird der Herr çinen wahren , furren Grundfehen / welcher ſicher ift : Dann der Au, thor hat ihn in der praxi erfahren, Was aber anlangt den Grund der hohērnarüre fichen Geheimniſſen /deffen der Serrumb mehrer Erſenterungınebenft Herrn Waltern /und Herrn Seonhard Elpern /begehret/wolle er bey H.Wal. fern darumb nachfragen : Dann ich habe ench und ihme eine Erklärung / nebenft andern neuen Schrifften mit geſchicket i ro euch diefelben belice beniſofónnet ihr ſielaffen nachſchreiben /ihrwer, der gar groſſe Erkäntniß darinnen finden , Ich wünſchen daß ihr das alleſampt rechtmo. get verſtehen . Ich wolte es euch gern noch ein. fåltiger geben!aber wegen der groſſen Tieffe i und dann auch der Vnwürdigen halben / mag es iero nicht geſchehen. Chriftus ſpricht Matth.7.4.7. Suchet/ſo werdet ihr finden , flopffer an fo roiro euch auffgethan. Es fan es feiner dem andern gebeny


211

Na

Sen - Brieff: geben /esmuß es ein jeder ſelber von SDF

Men Na

fangen : Anleitung tan çinerdem andern wol ge ben aber den Verſtand fan er ihme nicht geben .

inte

Jedoch wiſſet: Daß euch Mitternachtigen Ländern eine Lilie blåhet.

cre

So ihr dreſelbe mit dem Secririſchen Zand der Gelehrten nichtwerdet gerforen / ſo wird fic

berta

zum groſſen Baum ben euch werden . Werdet ihr aber lieber wollen gancken /als den wahren GOtt erkennen/ ſogehet der Strahl fürüber 1 and trifft nur etliche i ſo můſſet ihr hernach Waffer für den Durf eurer Seelen bev frembden Pöldfern holen . Werdet ihr das recht in acht nehmen, ſo were pencuch meine Sorifften groſſen Anlaß undan. weiſung darzu geben undder Signat-Stern über

Merken

na vel

bum !

curem Polo wird euch helffen / dann ſeine Zeit ift geboren. Ich wil euch gern geben /was mir der HERR gegeben /ſehec nur zu und legt es recht ani es hat

wird euch ein Zeugniß über den Spotter reyn . Auffmeine Perſonparffniemand fehentes iftet nelautereGabeBottes Luicht allein umbmein willen /ſondern auch umb euert willen /und aller deren /welche ſie zu leſen bekommen . Es gaffe niemand mehr nach der Zeit / fie ift Coban nhavn.in.ciddi san sidder MAX

C


Erklärung etliche Worter.

212

eine groſſe Trůbfal fürüber gehen i che fie gang offenbar wird. Das ift die Vrfach : der Streit der Geſchrten , daß ſie Chrifti Kelch mit Fúten tretten /und umb ein Kind zancken / das böſer nie geweſen iſt /feit daß Menſchen geweſen ſind. Das wird offenbar werden / darumbrou fich fein from Mann an ſolchem Zandt beſudeln i Es iſt ein Feuer vom HERKD darinn, derwird ihn ver. brennen, und die Warheit ſelber offenbaren . Was mehrers iſt / wird er ben Serrn Waltern empfangen / ſonderlich eine Tabel ſampt der Er. flårung / darinn dergange Grund für Augen ge. ftellet iſt. Vnd empfehle den Herrn der Liebe Yeſu Chrifti.

Darum den 20. Aprilis,Anno 1624 .

3

Deb Serrn in der Liebe Chrifti

te Dienſtwo.

Jacob Bohme.

. 00 . NG

000 (

A

Erklärung etlicher Wörter in den Schrifften J. B.

Turba Magna. Ieſes iſt der erregte und erwedre Grimm deß innern Grundes / da das hölliſche Fun dament im Geiſt der Welt offenbar wird: Davon grojic Plagen und Krancheiten entſtehen . Vnd iſt


Erklärung etlicher Wörter. gran julijos .D ofron

es ifteine Außgieſung Gottes Zorns / davon die Matur curbirt wird . Ternarius. N dem

1 altm r& eng

213

ffanch der erweckte Grimm der euffern Naturi wicim Schanr der groſſen Vngeritter zu erſehen tft : da das Feuer im Waſſer offenbar wird.Kursi

WortTernarius verſtehet man in der

fechs Geſtalten in der Natur / welche find ſechs Siegel Gottes. Ternarius Sanctus.

im Sorres wiręker: Dnd fo verſtehe ich eineweſent. liche Krafft , und die dritteZahl in ſieben Geſtal. ten/da die Engliſche Welt wird mit begrieffen . TRIA

PRINCIPIA ..

1. Principium . SnIt dem 1. Principio wird angedeutet die ewige Finſterniß w , elche in Annehmlichkeit der Eygenſchafften , davon Empfindlichkeit ur. ftåndet, beſtehet/ und reicher mit ſeinem Grund

d

biß ins Feuer idarinnen man die Ewige Natur und den Grimm Gottes perfteher.


Erklärung etlicher Wörter. 214 der Feuer.ftammenden Çiebe offenbaret / darin : nen man das Reich Gottes Herſtehet. 3. Principium . SitdemdrittenPrincipioWird verfanden dieſichtbare/Elementariſche Welt mit ihren Seeren / wel stieein Auffluß auß dem erſten und andern Principio ,durch Bewegniß und außhan . Krafft und Willens iſt darinnen den göttlicher die geifiliche Welt nach liebe und Finſterniß aba gebildet) und in Creatürliche Art kommen iſt. Tinctur. $ 93tdem Wort Tincturwird verſtanden die Krafft dek Feners und lichts und die Ben megniſ dieſer Krafft heiſſer das heilige oder reine

Element. Chriſtus.

angedetto SWItdem Wort Chriſtus witd'auch ter: Der Neue Menfch im Geift Chrifti/ nach der Inwendigkeit verſtanden . Sathan.

der Sathanwird angedeutet SWItdem Wort Jergeiſt, und nicht allezeit ein Creatürlicher Teuffet, ſondern die Quaalſolches Srageftes .

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