Jakob Böhme - Theosophische Beschreibung der Tinktur der Weisen, 1780

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E H M E R E .... THAT

M E D N U R G .

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E N L E I D N U G I S S U V


371350. Theoſophiſche

Beſchreibung

der

Tinktur der Weifen

und der

aller

Cur

Krankheiten

aus

des Gottſeligen

Jakob

Böhmens

S driften

bera u $ gezogen

einem Liebhaber göttlicher Weisheit.

Berlin ben Chriſtian

und Leipzig, Ulrich Ringmacher .

1 780.


BA

Epiſtolae Theof. 28 , 12 .

Wegen des philoſophiſchen Werks der Tinktur iſt nicht alſo bloß zu gehen, wiewol ich das nicht in der Praxi habe , es lieger das Siegel Gottes davor, deſſen mit ſeinem wahren Grunde zugeſchweigen , bey ewiger Strafe ; es wiſſe dann einer gewiß. daß es nicht gemisbrauchet werbe, und iſt auch keine Macht darzu zu kommen, es ſey dann einer ſelber von ehe das, was er darinnen ſuchet : Es hilft teine Wiſſenſchaft , es gebe dann einer dem andern die Tinktur in die Hände , ſonſt mag ex ſie nicht präpariren , er ftehe dann gewiſſe in der neuen Geburt.

.

*

09.0 ?

DETRH


Von

Sinktur

der

der

Weiſen .

t

Das erſte

Capitel.

Wie ein Liebhaber dieſer Kunſt beſchafa fen ſeyn müſſe.

§.

I.

Jem Sucher wird dies geſagt, und will iận treulich gewarnet haben , alſo lieb ihme ſeine zeitliche und

ewige Wohlfartą

iſt,

daß er ſich ja nicht ehe auf die Bahn mache, die Erde zu verſuchen , und das Verſchloſſene Herwieder zu bringen , er ſey dann ſelber zuvoren aus dem Fluche und Tode durch den göttlichen Mercurium wiedergeboren , und gabe die götte liche Wiedergeburt in voller Erkenntnis, ſonſt iſt alles vergebens, es hilft kein lernen, dann bas er ſuchet,

das lieget im Tode , im Zorn

Gotttes , im Fluche verſchloſſen ; 21 ano

will ers lebens


6

lebendig machen, und in ſein Erſtes reßen, muß daſſelbe Leben in ihme zuvoren offenbar ſenn ;

alsdann mag er ſagen zum Berge : hes

be dich von dannen, und ſtürze dich ins Meer, und zum Feigenbaume : es wachſe Hinfort auf dir keine Frucht,

ſo wirds geſchehen .

Sign .

Rer . 8, 54 : §.

2.

Darum , ſo der Magus will das Para . bies im Fluche der Erden wieder ſuchen und finden, fo 'inuß er erſtlid ) in der Perſon Chriſti , verſtehe im einher gehen ; Gott muß in ihme innern Menſchen , offenbar ſeyn , daß er das Magiſche Sehen hat, er muß mit ſeinem Fürs Haben umgehen , wie die Welt mit Chriſto ge. than hat, ſo kann er das Paradies finden, da Rein Tod innen iſt.

g.

3.

Iſt er aber nicht ſelber in derſelbigen Ges burt der Wiederbringung, und gehet nicht ſela ber in dem Wege, darauf Chriſtus auf Erden gieng, daß er alſo in Chriſti Geiſt und Willen einher gebet, ſo laſſe er das Suchen nur blei= ben , er findet nichts ,

als nur den Tod und

Fluch Gottes ; melde ich ihme treulich ; dann das 4


das Perlein, davon ich ſchreibe, iſt paradeiſiſch, . !

das wirft Goit vor keine-Säue, ſondern gibts ſeinen Kindern zum Liebe : Spiel.

Sign . Rer.

7 , 79 , 80. §.

4.

Wer nicht will einen neuen in Gott ge bornen Menſchen dadurch ſuchen, und ſich ſels ber darzu machen , der laſſe meine Schriften mit frieden. .

5.

Ich habe demſelben Sucher nichts ge: ſchrieben, er mag auch unſern Sinn nicht gång lich ergreifen, wie er ſich auch immer übet, et gehe dann in die Gelaſſenheit in Chriſto ein , allda mag er den Geiſt des Univerſals ergreia fen, anderſt iſts alles umſonſt: und wollen den Vorwiß geroarnet haben, daß er ſich nur- nicht vergaffe, er richtet auf dieſem Wege gar nichts aus, er trete dann ſelbſt darein, ſo wirds ilme offenbar ohn viel Suchen , kindiſch .

dann der Weg iſt

Sign. Rer. 12 , 37, 38. §.

7

6.

Du meineſt aber vielleicht alſo in deinem alten Kleide ihn zu finden , nein, Friz !

See

lenfr . 1 , 105,

U 33

$. 7 .


S.

7

Wolt ihr den Lapidem Philofophorum finden, ſo ſchicket euch zur neuen Wiedergeburt in Chriſto, ſonſt wird ſie ( Tin &tur ) euch ſchwer fenn zu erkennen ; denn ſie þat eine groſſe Ge meinſchaft mit der himmliſchen Weſenheit, wels che, ro ſie vom Grimm aufgelöfer würde, man wol regen würde :

Das Gemüthe zeiget uns

das wol an, aber der Verſtand und volle Era kenntnis .ift am Paradeis tobt ; Und darum weil wir das Edele zu Gottes Unehre, und zu unſer ſelber Verderbnis braudsen , und nicht das durch Gott ehren , und mit unſerm Geiſte in Gottes Geiſt eingehen, ſondern laſſen den Geiſt, und hangen an der Weſenheit; ſo iſt uns die metalliſche Linftur Myſterium worden , denn wir find iør fremd worden.

Menſchuo . I. Cap.

4 , 10 .

S.

8.

Wilt du ein Philofophus und Natur tündiger reyn,

und Gottes Weſen in der Na

tur erforſchen , wie dies alles beſchaffen ren , ſo bitte Gott um ſeinen Heiligen Geiſt, daß Er dich mit demſelben wolle erleuchten. Auro. ra, 2, II.

8.9.


1 9 1

S.

9.

Und wird dem Künſtler von Gott erkoh : ren hiemit klar angedeutet , wie er ſuchen ſoll, anderſt nicht, als wie er ſich hat ſelber geſucht, und in des flaren Goldes Eigenſchaft funden : alſo iſt auch dieſer Proceß, und nicht ein Fünt lein anderſt, dann der Menſch und die Erde mit ihren Heimlichkeiten , liegen in gleichem Fluche und Tobe verſchloſſen ,

und bedürfen einerlen

Wiederbringung. Sign, Rer . 8, 53. .

$.

10.

Darum, wilt du Gott und die Ewigkeit

i

Tchauen , ſo wende dich mit deinem Willen um ins Innere, ſo biſt du wie Gott ſelber : denn alſo biſt du auch imn Anfange geſchaffen worden, und alſo lebeſt du nach dem innern Willen Got te, und in Gott ;

und nach dem Zeuſſern in

dieſer Welt, und haſt bende Reiche zum Eigens thum, und biſt wol recht ein Bild und Gleich : nis Gottes, du erforſcheft alle Dinge ; was im Verborgenen iſt , findeſt du ; denn du findeſt das in der Ewigkeit , und ſieheſt es zurück in der Ausgeburt in der Sigur ſtehen.

Drenf.

Seben 10 , 26 .

24

Das


10

Das Vom Salz , Weiſen ,

zweyte

Capitel.

Sulphur und Mercurio' der als dem Urſprung aller Dinge. $.

I.

Sie weiſen Heiden Haben dieſen Grund ets licher maſſen verſtanden , dann fie ba:

ben geſaget: in Sale, Sulphure und Mercurio beſtünden alle Dinge in dieſer Welt ; Damit ha ben ſie nicht allein auf die Materiam geſehen, ſondern auf den Geiſt, davon die Materia ent: ftehet, denn ihr Grund beſtehet nicht im groben Sale, Sulphure und Mercurio, ſie meinen das nicht, ſondern den Geiſt ſolcher Eigenſchaften, darinnen beſtehet alles , was in dieſer Welt lebet, wachſet und iſt, es rey gleich ſpiritualiſch oder materialiſch : Denn mit dem

Saledeuten ſie an die

ſcharfe magnetiſche Begierde der Natur ; und mit dem Mercurio deuten ſie an die Bewegnis und Scheidung der Natur, dadurch jedes Ding Und mit dem bezeichnet und gebildet wird ; Sulphure haben ſie das empfindliche, wallende, wachſende Leben angedeutet ;

Denn im Schwer

felgeiſt lieget das Dehl, darinnen das Feuerleben brennet, und im Dehl lieget die Quinta Effen tia , als der ſulphuriſche Mercurius, das rechte Seben


Leben der Natur , welches ein

Ausflus vom

Wort göttlicher Kraft und Bewegnis iſt, dars innen der Grund des wird ;

Himmels

verſtanden

und in der Quinta Eſſentia lieget die

Tinttur, als der paradeifiſche Grund, das ausge: floſſene Wort göttlicher Kraft, darinnen die Eis genſchaften in der Gleichheit liegen . S.

Clavis 46.

2.

Wann ich nun ſage vom Sulphure, Mer curio und Sale, ſo ſage ich von einem einigen Dinge, es ſen geiſtlich oder leiblich); alle beſchaf: fene Dinge ſind das einige Ding, aber die Eia genſchaften in der Gebärung dieſes einigen Dins ges geben Unterſcheide, dann wann ich gleich einen Menſchen , oder Löwen , Båren , Wolf, Haſen oder ander Thier, fo wol Wurzel, Kraut, Holz oder was es immer ſeyn möchte, nennete, fo iſt es doch daſſelbe einige Ding. 14 , 2 .

S.

Sign . Rer .

3.

Sulphur iſt in der åuſſern Wele , als ein Myſterium des groſſen Gottes feiner Dffenba : rung, die erſte Mutter der Ereaturen , dann fie urſtåndet aus Finſternis, Feuer und Licht; fie iſt im erſten Theil nach der finſtern Impreſ fion 2 s


ſion Herbe, bitter und angſt, und am andern Theil gegen der Sottheit, als ein Gleichnis der Gottheit, iſt ſie Feuer ,

Licht und Waſſer, das

fcheidet ſich im Feuer in zwo Geſtalten , als nach der Ertódtung in Waſſer, und nach dem Leben in Dehle, in welchem das wahre Seben aller Creaturen der åuſſern Welt ſtebet.

§.

4.

Mercurius iſt das Rab der Beweglicha teit im Sulphur , er iſt auf einem Theil nach der finſtern Impreſſion der Wüter , Stecher, und die groſſe Unruhe ,

und ſcheidet ſich im

Feuer in ſeiner Mutter, als im Sulphur, auch in zwo Eigenſchaften , als in zweyerlen Waſſer, dann in der Ertódtung des Feuers wird alles zum Waſſer ,

als in ein lebendiges freubenreis

ches nach dem Lichte, welches im Schwefel Sil ber giebet, als in der fiebėnten Eigenſchaft der Natur, welche der Krafts Leib iſt, und im Feuer iſt ſein Waſſer Queckfilber, und in der Herbig keit, als in der Angſt der Finſternis, iſts ein Darum, ſo man ſeinen dura

Ruß oder Kauch.

fern Waſſer : Seib ins Feuer bringet, verſtehet, den er im Sulphur von der wäſſerigen Eigen ſchaft annimmt, ſo fleugt er als ein Rauch da:

von,


13

von , dann im Feuer ſcheibet fich jede Eigen ſchaft wieder ins erſte Weſen , ſtåndlich iſt kommen , Geiſt waren :

daraus es urs

da alle Dinge nur ein

Und dann zum andern ſcheidet

er fidy nad) dem Waſſer der finſtern Impreſſion in eine Sift - Duaal, ro es doch für kein Waf fer mag verſtanden werden ,

ſondern für ein

leiblic) Weſen des Geiſtes ; dann wie des Gei: ſtes Eigenſchaft iſt, alſo iſt auch ſein Waſſer, alſo wirds im Feuer . Schrack,

Sign. Rer.

14 , 37, 38

§.

5.

So fehet auf den erſten Grund , auf die Mutter, welche alle Creaturen , ſo wol Erden , Steine und alle Metallen hat geboren ,

ihre

Eigenſchaft ſtehet im geiſtlichen Sulphur, Mer curio und Sal , und iſt alles, was ſich hat ans gefangen in und aus ihrer Impreſſion entſtans den , und anfänglich darauf mit der erſten Gez ſtalt der Mutter, als mit dem Herben In- ficha ziehen , als durchs Fiat ,

in ein Geſchópf ge:

gangen , und gibt vielerley Weſen und Geiſt nach der erſten Eigenſchaft Sign. Rer. 31 32

der Scheidung,.

$ .6.


14

§.

6.

Alles leben, was in den ausgeſprochenent Wort fein Ziel hat ,

1

das ſtehet in Sale, Sul phure und Mercurio, dann darinnen ſtehen die ſieben Eigenſchaften alles Lebens dieſer Welt, ſo wol der Geiſt des Wachſens,

Fühlens und der

Vernunft.

.

7

Sulphur iſt die Mutter aller Geiſtlichkeit und Leiblichkeit, Mercurius führet darinnen das Regiment , und Sal iſt das Haus ihrer Woh : nung ,

welches Mercurius im Sulphur ſelber

macht. Sign. Rer. 13, 6 , 7.

§.

8.

Der Spiritus Mundi iſt in den vier Ele: menten verborgen, wie die Seele im Seibe, und iſt anders nichts als ein Ausflus und wirkliche Kraft von der Sonnen ,

und dem Geſtirn ;

ſein Gehäuſe, darinnen er wirket, iſt geiſtlich , mit den vier Elementen umgeben .

Das ( geiſt:

liche) Gehäuſe iſt erſtlich eine ſcharfe magneti fche Kraft vom Ausflus der innern Welt, von der erſten Eigenſchaft der ewigen Natur; die ſes iſt der Grund aller Sålze und Kräfte, ſo wohl


IS

wohl

aller Bildung und Weſenheit.

Elas

pis ioo.

l.

9.

Alle Schärfe im Geſchmacke iſt Salg, der gute Geſchmack urſtåndet aus dem

ibliſchen

Salz, fo wol auch der Geruch , welcher der aus gehende Geiſt iſt, in welchem die Tinktur als ein - Glaſt der Farben erſcheinet.

Sign . Rer .

14, 42. $.

10.

Sul iſt die Seele oder der aufgegangene Geiſt, oder in Gleichnis Gott : Phur iſt Prima Materia, daraus der Geiſt iſt erboren, ſonderf Mercurius hat

lich die Herbigkeit.

in fich

viererley Geſtalte , als Herbe, Bitter, Feuer, Waſſer :

Sal iſt das Kind, das dieſe vier ges

båren, und iſt herbe, ſtrenge, und ein Urſache der Begreiflichkeit, Princ, I, 7. :

§.

II.

Sulphur iſt auf einem Theil im Innern himmliſch, und nach dem Seibe irðiſch , jedoch bringet er ein himmliſch Gleichnis nach dem Ewigen aus ſich hervor, das da fir und beſtån : dig iſt, als am Golde zu ſehen iſt; vielmehr ifts


16

iſts am menſchlichen Leibe zu verſtehen , wann der nicht wäre im Mercurio in der Begierde verderbet worden , dann im Sulphur ſteher der geiſtliche Menſch , als der himmliſche, und im Mercurio der feibliche, als die Gleichnis des

5

Göttlichen ; alſo iſt auch die metalliſche Eigenz ſchaft im Sulphur am edleſten und höchſten , dann es iſt der höchſte Geiſt. Sign. Rer. 4 , 18.

$.

12.

Wir wiſſen , daß der rechte Sulphur ift eine Gebärung aller Geiſtlichkeit , oder Leiblich . keit; fo viel ſein erſter Ürſtand iſt, da er himms liſch iſt , ſo iſt er die Gebårung

des Wefens

aller Weſen, dann alles lieger in dieſer Gebure, was die Ewigkeit und Zeit in fich iſt, hat und vermag.

Nun iſt es aber nach dem Reiche dies

ſer Welt auch irdiſch, als eine Figur des Emi: gen , dann in ihme ſtehet die Zeit und Creatur, alles deſſen ,

was ſichtlich und unſichtlich iſt.

Sign. Rer. 5 , 4.

8.

13

Ein jedes Geſtirne Hat feine Compa &tion bes Sulphurs und Mercurii; Weſen ,

Ber Sulphur gibt

und der Mercurius gibt Geiſt ins

Weſen , und aus dieſen beyden wird das Salz als


17

als aus dem

ſcharfen Fiat ,

nach Eigenſchaft

des Sulphurs und Mercurii erboren : und aus dieſen dren Eigenſchaften, als aus dem Sulphu re, Mercurio und Sale , find alle Creaturen in ein Leben und Geſchüpfe eingegangen ; und was nun für ein Sulphur an jedem Orte, in jedem Puneto , iſt in der Eigenſchaft, in der Bewe gung der fünften Eigenſchaft, in allen vier Ele menten im Fiat ergriffen worden , eine ſolche Creatur iſt eröfnet worden , wie die Compa. & tion in jedem Pun &to iſt coaguliret worden, alſo hat ein jedes ſeinen Geiſt und Samen in fich gehabt zum wiedergebåren.

S.

14 .

Die zweyerlen Geſchlechte, als das Månn : tein und

ſein Weiblein ,

urſtånden von der

Scheidung der Waſſers- und Feuers : Tinktur im Sulphur.

Denn im Verbo Fiat iſt die

Scheidung geweſen : da aus einem Sulphur in einem einigen Punéto find zweyerlen Geſchlechte aus Einem Weſen gegangen,

als, die feuriſche

Eigenſchaft in fich ſelber zu einem Männlein, und die Sichts : oder Waſſers - Eigenſchaft zu einem Weiblein, da ſich denn die zwen Tinktua ren geſchieden haben .

Myſter. Magn , 14 , 5, 6,

B

S. 15 .


18

S.

15.

Der Sulphur lieget im Saturno verſchloſs ren, als im

Tode, und iſt doch kein Tod, ſons

dern ein vegetabiliſch Seben ,

dann der åuſſere

Mercurius iſt das Leben darinnen.

Sign . Rer.

5. 12.

§.

16.

Mercurius wird im Sulphur erboren , er iſt das Scheiben , als Licht und Finſternis von einander , das brechende Rað und Urſach der Theilung ,

oder der Vielheit.

Er fdyeidet die

finſtere Weſenheit von der Sichts - Weſenheit, als die Metalle von der groben , Herben , finſtern , ſteinidhten und irdiſchen , dann der Begierde Eigenſchaft gibt und macht finſter Weſen , und der freyen Suſt Eigenſchaft macht lichte Weſen : als Metalle, und alles was ſich deme gleichet. Sign . Rer. 3, 16.

§. Mercurius

ift

17 . Der Werkmeiſter dieſes

Kindes , welches Saturnus verdeckt:

wenn er

das in feinen Hunger bekommt, ſo wirft er ihm den ſchwarzen Manel weg,

in einem

fremden

Feuer , und ood, nicht fremden, und freuet ſich . in işme ;, aber er iſt zu boshaftig im

Feuer Grimm ,


1

19

Grimm, er verſchlinget das Kind, und machts ganz zu ſeiner Eigenſchaft.

Wenn ibn im Feuer

am heftigſten hungert, ſo muß inan ilm Sol ge geben ( iſt ſein Weib) daß ſein Hunger geſtillet wird ,

alsdann, wann er ſatt iſt, ſo arbeitet er

in der Materia des Kindes mit ſeinem eigenem Hunger oder Feuer, und füllet feine fatte Bes gierde aus Solis Eigenſchaft, welche er zuvor in ſich kat geſſen , und nåfret das Kind, bis es alle vier Elementen mit dem Geſtirne an ſich bekoınınt, und er hoch ſchwanger wird des King des, alsdann gehörts in ein freind Feuer und auch nicht fremo,

iſt ein ernſt Feuer : fu gibt

ihm der Vater die Seele , als den Feuergeiſt, und ſeine erſte Mutter , welche Mercurius in ſeinem Hunger in ſich afle, welche fir und volla kommen war , den Seelengeiſt, als das Licht: Leben : alsdenn ſtehet der Tod auf (iſt die Tinta tur, welche den Leib tingirer) und iſt das Kind geboren, und iſt Hernad) ein Eigenes und ein Kind der Frenheit, und fraget nichts mehr nach

Tes

ſeinem Werkmeiſter, es iſt beſſer als ſein Vater,

er

aber nicht beſſer als ſeine Mutter , in welcher

ilm nten

Samen er lag, ehe der Vater in ihm wirkete.

e fich. cuer::

der Schlangen auf ihren Kopf, und gehet fren

Es tritt der feurigen Effenz feines Vaters, als

durch den Tod im Feuer. Verſteheſt du allkie B 2 nichts,


20

nichts, ſo biſt du nicht in die höchſte Wiſſene 4 in die Spagyren geboren . Sign . Rer. 4 , 24.

$.

18 .

Allhie lieget das Myſterium , lieben Brů: der, Mercurius machet im Jove den Verſtand , dann er unterſcheidet die Sinnen, daß fie flies gende ſind, er faſſet die Unendlichkeit der Sin: nen in ſeine Begierde , und machet fie weſent: lich, das thut er im Sulphur, und ſein Wefen iſt die mancherlen Kraft des Geruchs und Gje: und Saturnus giebet feine Schårfe Ich verſtehe aber darein, daß es ein Salz iſt. ſchmacks ,

allhie das Kraft - Salz in dem vegetabiliſchen Leben : 1

Das Stein - Salz machet Satürnus

im Waſſer, er iſt ein himmliſcher und irrdiſcher Arbeiter , und arbeitet in jeder Geſtalt, nach der Geſtalt Eigenſchaft, wie geſchrieben ſteher : Ben den Heiligen biſt du heilig, und bey den Verkehrten

biſt du verkehrt .

Pf. 18 , 26 , 27 ,

Sign. Rer. 9, 20.

Ji

19 .

: Der feuriſche Mercurius iſt ein trucken Waſſer, der hat Metallen und Steine geboren ; aber der

zerſprengte durch

die Ertödtung im

Feuer hat das Waſſer geboren ,

und die Im preſſion


21

preſſion bat die grobe Rauhigkeit in die Erde bracht, welche ein grober ſalnitriſcher, faturni niſcher Mercurius ift.

Mit dem Wort Mer

curius rollet ihr allhier im Geiſt allezeit das aus: gefloſſene natürliche wirkende Wort Gottes ver ſtehen , welches der Separator, Scheider und Former aller Weſen iſt geweſen, und mit dem Wort Saturnus die Impreſſion. Clavis 67 .

f.

20 .

In dem giftigen Mercurio

lieget das

gröſte Perlein Kleinod : ſo demſelben mag ſein giftiger Wille in

daſſelbe eingeführet werden ,

fo offenbaret er ſelber das Perlein , dann er transmutiret ſich ſelber wie in der Erden zu ſe: hen iſt, da der Mercurius ſein Perlein ſuchet, und im groben Steine zu Golde und andera Metallen machet, alles nachdeme wie der Sul phur an jedem Ort iſt. Sign. Rer. 8, 12 . §.

21.

In der Erden iſt der Mercurius irdiſch und giftig, weil ihn aber die Sonne tingiret, ſo greifet er nach der Sonnen- Kraft, nach ih rem Lichte, und führet das in feine hungrige, feurige Martis - Begierde, in ſein Salk, als in fein corporlich Wefen ein , als in Sulphur, der ſeine B 3


22

reine Mutter iſt, und führets mit ſeinem

Dres

ben in der Eſſenz um, als ob ers mit kochte : ſo greifet alsdann die Freyheit,

als die höchſte

Kraft, nach ihrer Eigenſchaft, als nach der for lariſchen ,

und ergreifet den Mercurium mit .

Sign. Rer.

8, 16.

Das

dritte

Beſchreibung des

Capitel.

philoſophiſchen Werks,

als dem Steine der Weiſen.

5.

I.

6 der Do £tor weis, was die Tinktur iſt, D ſo weis es doch der Einfältige und Un : gelehrte nicht,

der manchmal wol beſſer Gaben

und Verſtand Hat , hätte er die Kunſt als der Doétor. Darum ſchreibe ich dem Suchenden : wiewol ichs achte; den Grund der Tinktur hat feiner weder der Do & tor noch der Alchymiſt ; er fen dann im Geiſte wiedergeboren , hindurch ,

der ſiebet

er ren gelehrt oder ungelehrt ;

bey

Gott gilt der Doctor ſo viel als der Bauer . S.

20

Die Tinktur iſt ein Ding, die da ſcheis det, und das Reine oder Sautere von dem Unrei nen


23

nen bringet, die aller Geiſter Leben, oder alle Eſſentien in ſeinen höchſten Grad bringet.

Ja

ſie iſt die Urſache des Scheines oder Glanges, ſie iſt eine Urſache,

daß alle Creaturen ſehen

und leben ; aber ihre Geſtalt iſt nicht einerley , ſie iſt im Viehe nidt als im Menſchen, auch in Steinen , Metallen und Sträutern unterſchies den : wiewol ſie wahrhaftig in allen Dingen iſt, aber in etlichen ſtart, in etlichen wie unmächtig.

S.

3.

So wir aber forſchen , was ſie an Effen tia und Eigenſchaft fen ,

und wie ſie erboren

werde ; ſo finden wir gar ein theures und edles Weſen in ihrer Geburt: denn ſie herrühret von der Kraft und Brunnquell der Gottheit, welde ſich in alle Dinge hat eingebildet,

darum iſt ſie

auch ſo heimlich und verborgen, und wird kei nem falſchen ungöttlichen Gemüthe in der Fr: kenntnis zu Theil, zu erfinden oder zu erkennen. Und ob ſie gleich allda iſt , ſo iſt es doch kein leichte falſch Gemütye werth :

darum bleibet fie

ihme verborgen , und regieret Gott alles in al lem , der Creatur unbegreiflich) und unempfind lid .

Es gehet dahin ,

und weis nicht, wie

ihm geſchiehet ;, es lebet und weis nicht worin: nen ; es zerbricht, und weis nicht wie ; und der B4 Sint


24

Tinktur Schatten und Figur bleibet ewiglich . Denn ſie iſt aus dem ewigen Willen erboren , aber der Geiſt wird ihr gegeben durchs Fiat, nach jeder Creatur Art ; auch in den Gemmen , Steinen und Metallen iſt ſie im Anfang der Schöpfung nach jedes Art mit eincorporirt und gepflanzet worden . Princ. 12 , 25 - 27

g.

4.

So wir nun die Tinktur urkunden, was fie fer in ihrem höchſten Grad , ſo finden wir den Spiritum :

denn wir können nicht ſagen ,

daß das Feuer die Tinktur rey , auch nicht die Denn das Feuer iſt der Tinktur gar zu= Suft. wieder , ſo erſticket fie. Die Luft.

Sie iſt gar

eine liebliche Wonne ; ihre Wurzel , daraus ſie erboren wird, iſt ja das Feuer ; ſo ich aber ih: ren rechten Sik roll nennen , wo ſie fizt, ſo kann ich anders , nicht ſagen , als daß ſie iſt zwiſchen den dreyen Principien , als Gottes Reich , der Hüllen Reich , und dieſer Welt Reich in Mit: ten ; und hat keines zum Eigenthum , und wird doch auch von allen Drenen erboren , und hat gleich wie ein ſonderlich Principium , da es doch kein Principium iſt, ſondern eine Helle lieblide Wonne . Sie iſt auch nicht der Geiſt ſelber, ſondern der Geiſt wohnet in ihr , und fie renos virt


25

virt den Geiſt, daß er Helle und richtig iſt.

Ihr

rechter Name iſt wunderlic ), und kann ihn nie: mand nennen , als der, dem er gegeben iſt, der nennet ihn nur in fich, und auſſer ihme nidir. Sie hat keine Ståte ihrer Ruhe in der Sub ſtanz, und ruhet doch immer in ſich ſelber, und gibt allen Dingen Kraft und Schöne, gleichwie Der Sonnen Glanz allen Dingen in dieſer Welt Licht, Kraft und Schöne gibt , und iſt doch nicht das Ding ,

und wirket doch im Dinge,

und machet das Ding wachſend und blühend ; und ſie wird doch auch wahrhaftig in allen Dina gen erfunden , und iſt aller Dinge Leben und Herz, aber nicht der Geiſt, welcher aus den Eſſentien erboren wird. Princ. 13,, 23.

Uud ro Rehen wir, wie die Tinktur das niedrigſte im Tode tann zu ſeiner Hódyſten Zier de bringen , als ein geringes Metall in Gold, und das alles wegen der groſſen Macht der Ewigkeit.

Darum iſt auch den Alchymiſten die

Tinktur verborgen ,

dieweil ſie ſich aus dem

Ewigen urkundet , und ſie die aber irdiſch ſu: chen : ſucheten ſie die redyt, ſie fånden ſie wol, als wir die im Geiſte erfunden haben. Drenf. Leben 4, 23 . BS

K. 6 .


26

§.

6.

Der Menſch war im Paradies Herr über alle Dinge ; er hatte die Tinktur der Erden , in ſeiner Hand, und wäre ihm Gold und Silber ſo leicht zu finden geweſen, als andere ſichtbare Dinge. Die Tinktur der Erden war ſein Schmuck und Spiel, alles kindlich ohne Geiz : Fein ander Kleid war ihm noth ; gleichwie das Gold rein ohne Makel iſt , alſo war auch ſein findlich Gemüthe.

Aber der Teufel hat ihm

Sulphur darinnen erwecket, und hat ihme den Geiſt zum Ober - Regenten geſeket ,

vietiſchen

über den der Menſch ſolte ' Herrſchen , derſelbe Yerrſcher über ihn ,

und das iſt ſein Fall.

Dreyf. Leben 14, 33 $.

7.

Dikr weiſen Sucher, wie thut euch der Herr feine Fenſter auf, warum ſchlafet ihr in der Begierde der Vielheit, weldje im Grimme multipliciret wird ? Gehet doch nur in die gått liche Gelaſſenheit ein ; euch mag anjeko zu Theil werden, was der Himmel vermag..

Wo ilr

werdet von eurer Selbheit ausgeben, ſo ſoll euch die Erde zuin Himmel werden, faget der Geiſt der Wunder ,

aber in eurem

gottlofen Weſen

rollet ihrs nicht erreichen . Sigu . Rer, II,

46 .

$. 8.


27

S.

8.

Ach ſchöne Perlen Crone , biſt du doch ſchöner als die Sonne ; dir iſt nichts gleich, und biſt alſo offenbar, und auch alſo heimlich , daß bu unter viel tauſenden in dieſer Welt nicht von einem recht erkannt wirſt, und wirſt doch in vies len getragen , die dich nicht kennen .

§. Chriſtus ſpricht: finden , Matth . 7. 7.

9. Suchet, ſo werdet ißr Er will geſuchet ſeyn ,

kein Faulenzer finfet ihn nicht: und ob er den ber ſich tråget, ſo kennet er iln nicht; deme er ſich aber offenbahret, der hat alleine feine Freu : Dann ſeiner Tugend iſt kein Ende ; de baran . der iön hat , gibt ihn nicht weg :

Und ob

ign gåbe, ſo iſt er doch dem Faulen nichts nuke, denn er erlernet nicht ſeine Tugend,

S.

10.

Aber der Sucher findet die Tugend mit dem Steine, daß wann er ihn findet , und er: kennet , daß ers gerois iſt, iſt gröſſere Freude in işine, als die Welt nicht vermag, das keinë Feder ſchreiben mag, auch keine Zunge auf ada miſche Art reden kann. . II,


28

II.

$.

Er iſt der allerſchlechteſte vor Adamiſchen Augen von allen Steinen zu achten , und wird mit Füſſen getretten , gen feinen Glanz.

dann er gibt den Zus So man

daran ftöffet,

wird er weggeworfen , gleich als unnüte; nie: mand fraget

deme

nad),

ſehr in der Welt geſuchet.

und wird doch ſo Es iſt kein Menſch

auf Erden , er begehret ihn , Weiſen ſuchen ihn :

alle Hohen und

fie finden wol einen und

vermeinen , er rey es, aber ſie fehlen des ; fie legen ihme Kraft und Tugend zu, und vermei: nen zu erhalten , ſie haben ihn, aber er iſt es nicht, denn er darf keiner Tugend, es liegen alle Tugenden in ihme verborgen . g.

12 .

4 Der iſn þat und keinet ign, ſo der ſu : chet, mag er alles finden, was im Himmel und Erden iſt, er findet das.

S.

13 .

Das iſt der Stein , der von den Bau leuten verworfen wird , und iſt ein groſſer Eck : 44. auf welchen er ſtein , Matth . 21 , 42 fålt, den zerſchellet er, und zündet ein Feuer in ihme an : alle Gohe Schulen ſudjen ihn , aber mit


29 mit ihrem Suchen finden ſie ihn nicht, zu zeiten findet iŷn einer, der ibn recht ſuchet; aber die andern vèrachten ihn, und werfen ihn weg, alſo bleibet er verborgen . Dreyf. Leben , 6 , 99-104 .

.

14 .

Es gehören zwen centraliſche Feuere dazu, Darinnen die Macht aller Dinge ftehet, zu wel chem gar leichte zu kommen, ſo der Menſch reche dazu geſchickt iſt.

Es muß das allerbeſte im

Himmel und in der Welt dazu ſeyn, von dem Obern und Untern , welches nahe und weit iſt ; die Ståtte iſt überall ,

da es

anzutreffen iſt,

aber nicht ein jeglicher iſt tüchtig dazu ;

es fo

ftet aud ) gar kein Geld, ohne was auf Zeit und Nahrung des Leibes gebet, ſonſten könnte es eis ner mit zwen Gulden bereiten, und noch weni ger.

Die Welt muß zum Himmel , und der

Himmel zur Welt wieder gemacht werden .

Es

iſt nicht von Erden , oder Steinen , oder Me tall, und doch von dem Grunde aller Metallen ; aber ein geiſtlich Weſen , welches mit den vier Elementen umgeben iſt, welches auch die vier Elemente in Eines verwandelt, ein gedoppelter Mercurius , jedoch nicht Queckſilber noch ein ander Mineral oder Metall. Epiſtolae, 28, 13.

9.15.


!

30

15.

$. Es iſt

ſchöne und durchleuchtende , ro

aber der Feuerquall von ihme entſchieden wer: Den mag (wiewol es nicht möglich iſt, ganz zu ſcheiden , denn das Band der groſſen Freuden: reid , ſtehet darinnen ) To iſt es weiſſer als kein Aber wegen Ding in der Natur renn mag. des Feuers bleibet es Roſinroth, welches das Lidyt in gelbe nad; rot

und weis verwandelt,

wegen der irdiſchen Eigenſchaft und der Song nen Gewalt.

! $.

16.

So aber der Künſtler es auflöſen mag, und vom Feuer des Grimmes und den andern Eigenſchaften frey machen, ſo hat er das Per lein der ganzen Welt, verſtehet die Tinktur : Denn Frau Venus hat allda liegen. 1

ihren Schay - Kaſten

Es iſt die Jungfrau mit ihrem

ſchönen Kränzlein .

Myſter. magn. 10 , 22 , 23.

I. 17. ) Und allhie du lieber Sucher , wann du ſieheſt das Roſinfarbe Blut des Jünglings aus dem Tode mit der Jungfrauen weiſſen Gluten aufgehen, ſo wiſſe, .daß du das Arcanum der ganzen Welt haſt, und einen Schak in dieſem

Jam :


31

Jammerthal, der mit keinem Gold zu bezahlen iſt. den ,

Den nimm und achte ihn herrlicher als der vom Tode wird wieder auferſtehen .

Biſt du aus Gott geboren , ſo wirſt du mich verſtehen, was ich meine. Sign. Rer. II, 38 .

Š.

18 .

Lapis Philoſophorum iſt gar ein ſchwar zer, unanſehnlicher Stein , mit grauer Farbe ; aber es lieget die höchſte Tinktur darinnen : wollet ihr Myſterium Magnum forſchen , ro nehmet nur die Erde mit ihren Metallen vor euch ,

ſo werdet

Grund finden.

ikr

wol den Cabaliſtiſchen

Lezte Zeiten 1 , 83 .

S.

19.

Fange am Saturno an,

dann er iſt der

erſte zum Feuerleben zu ' der edlen Tinktur, und dann fabre am Rade herum zu Luna , dann ou muſt je einen Planeten zum Tinktur - Leben neh men, und dann einen zum ( uft - Geiſt, denn es beſtehet feines ohne das ander, ſonſt kriegeſt du Geiſt ohne Leib, einen Feuergeiſt, welcher in ei ner {ucerné brennet, gleid) einem angezündeten Feuer, aber er gibt nichts ; es iſt nur eine Hof fart wollen ohne Leib ſeyn.

§. 20 .


32

S.

20.

Fahre alſo am Rade Herum bis auf so lem, das iſt die Siebenzahl in der erſten Zahl, und wann du nun dahin gelangeſt, ſo meineſt du, du babeſt den Stein , aber er beſteher nicht, Mars zerbrid )t den . 6.

21.

Fabre weiter durchs Feuer der Sonnen , welches die achte Zall iſt ; und wenn du durch kommſt, ſo ergreif durch die Tinktur die Ewig teit, iſt die neunte Zahl , und führe die aufs Creuz auf die zehente Zahl, das iſt der Natur Ende.

.

.

Da greif zu, und nimm den Stein, wie viel du wilſt, der zerbricht in keinem Feuer, er iſt fren von der Grimmigkeit, und Ausgeburt , ſein Glanz und Licht ſteher in Kraft der Mas jeſtåt; ſein Corpus iſt aus der ewigen Weſen : Heit, in IL

ſeine Zahl iſt aufm Creuz hundert, und

der Majeſtåt tauſend .

Dreyf. Seben 10 ,

14 M.

23 .

Das trockene Wailer iſt der rechte Pers lengrund, darinnen die ſubtile Kraft des Wir: fens


33

kens der Einheit im Centro lieget.

Den Un

ſern, ſo dies werth ſind, hiermit angedeutet, ſich um das Weiche ohne feurende Art , darinnen Geheimnis zu ſuchen , nicht anzunehmen . Götti, Beſchaul. 3 , 47

g.

24 .

Chriſti Sauf auf Erden iſt ein wahrhaftig Fürbild ,

wie das neue Kind in Mutterleibe

nady der Empfängnis genähret werde, und ein vegetabiliſch Leben bekomme und aufwachſe, bis zur Zeit des rechten Seelen - und Geiſteslebens ; und wie das Kind aus der Eltern Eſſenz entſte: het,

und in Anzündung des rechten, als ſeines

eigenen Lebens, der Eltern Vegeta und Wirken wegwerfe, und wie ein eigen Gewächſe, als eine neue eigene Wirkung nach des jezt neuen ent: zündeten Geiſtes Eigenſchaft , entſtehe, da das Kind edler wird als reine Eltern , verſtehec nadh ihrein äuſſeren Leben.

S.

Sign. Rer. 7 , 60 ,

25.

Summa, das ganze Werk, davon man ro wunderlich viel rebet, ſtehec in zweyen Dins gen, in einem himmliſchen und in einem irdi: fchen : Das Himmliſche foll das irbiſche in fidy zu einem Gimmliſchen machen , die Ewigkeit ſoll E die


34 die Zeit in fich zur Ewigkeit machen ; der Künſt: ler ſuchet das Paradeis , findet ers, ſo hat er der gröſten Schaß auf Erden , aber ein Todter mecfer den andern Tobten nicht auf.. Der Künſtler muß lebendig ſeyn , will er zum Berge ſagen : Hebe dich und ſtürze dich ins Meer. Matth. 21, 21. Sign. Rer. 7; 73. $.

26.

Die Vernunft iſt

alſo blind ,

daß fie

nid )ts von der ewigen Geburt verſtehet: weis aus nichts vom Paradeis , wie Adam im Paras deis geweſen , und roie er gefallen , und was der Fluch der Erden ſen ; ſo ſie das verſtünde, wå: re iør der ganze Proceß offenbahr.

Wie die

ewige Geburt in ſich ſelber iſt, alſo iſt auch der Proceß mit der Wiederbringung nach dem Fala le, und alſo iſt auch der Proceß der Weiſen mit ihrem

Lapide Philofophorum ,

es

iſt kein

Punct im Unterſchied darzwiſchen , denn es iſt alles aus der ewigen Geburt geurſtåndet, und muß alles eine Wiederbringung auf einerley Weiſe haben. Sign. Rer. 7 , 78, g.

27

Alſo ſoll der Künſtler ihme felber nichts zumeſſen, der Mercurius nach der philoſophi ſchen


1

5

35

Tchen Taufe týut ſelber bieſelben Wunder, ehe er das Univerſal offenbaret, dann es müſſen alle ſieben Geſtålte der Natur cryſtalliret und lauter werden, ſoll das Univerſal offenbar wer den, und eine jede Geſtalt führet einen ſonders lichen Proceß, wann ſie roll aus des Grimmes Eigenſchaft in das lautere klare Leben eintreten , und fich ins cryſtalliniſche Meer,

welches vor

dem Stuhl des Alten in der Offenbahrung ſte het, transmutiren , und ſich ins Paradeis ver wandeln ,

dann das Univerſal iſt

paradei

fiſch, und Chriſtus kam auch nur daruin in die Menſchheit,

daß Er das Univerſal, als das

Paradeis im Menſchen wieder offenbarete ; das ſprechende Wort in Chriſto hat durch alle ſieben Geſtålte ,

Durch,

bas ausgeſprochene Wort in

der Menſchheit, Wunder gewirket ,

ehe das

ganze Univerſal im Leibe der menſchlichen Eis genſchaft offenbar, und der Leib verklåret waro, Sign, Rer . 10, 17,

I S.

28.

Darum tann der Künſtler nichts machen, er gebe dann den Geſtalten eine Speiſe, die ſie alle gerne eſſen , da keine Turba innen iſt, fo können die Eigenſchaften

auch nicht effen ,

weil iğnen das Maul in der Impreſſion Satur ni


36

ni gefroren iſt, der Künſtler muß ignen von eke das Maul aufthun , und ſie in ihrem Eifer les bendig machen , daß alle Geſtålte hungerig wer : den ; iſt alsdann das Manna da, ro eſſen ſie alle zugleich davon , ſo wird das edle Senfkorn ein : geſået. Sign. Rer. 10 , 20. $.

29 .

Gott muß Menſd ) werden, Menſch muß Gott werden , Himmel muß mit der Erden Ein Ding werden, die Erde muß zum Himmel wer : den : wilt du aus Erden Himmel machen , ro gib der Erde des Himmels Speiſe, auf daß die Erde des Himmels Willen bekomme, auf daß der in Tod geſchloſſene Mercurius in der Erden einen Himmliſchen Willen bekomme, daß ſich der Wifle des grimmigen Mercurii in die Liebe des Himmliſchen Mercurii einergebe.

S.

30 .

Die Mutter aller Weſen iſt Sulphur, Mercurius iſt ihr Leben , Mars iſt ihre Füh: lung, Venus ihre Liebe, Jupiter ihr Verſtand, Luna ihr leiblich Weſen , Saturnus ihr Mann . Du muſt den Mann mit dem Weibe gütigen , dann der Mann iſt zornig , ſo gib ihme doch feine liebe Braut in feine Armen ; aber ſiebe zu, daß


37 daß die Braut eine Jungfrau ſen, ganz züchtig und reine ;

dann des Weibes Same roll der

Schlangen ( als des Mannes Zorne) den Kopf zertreten.

Die Jungfrau muß in rechter Liebe

ohne einigen Falſch reyn ;

eine Jungfrau , die

nod keinen Mann im Zorne noch

in ſeiner

Mannheit berühret hat, dann die klare Gottheit in reiner Liebe vermählet fich auch alſo mit der

f

Menſchheit : und als Maria ſagte, mir geſche

n

he wie du gefaget haſt, dann ich bin des Herrn Magd , ro nahm

O

ein ,

e

Sign . Rer. 10 , 51.

die Menſchheit die Gottheit

desgleichen die Gottheit die Menſchheit,

5 §.

n

hi

31.

Der Artiſta ſoll das böſe entronnene Kind, das da iſt aus der Mutter entflohen, und iſt ins Centrum eingangen , fenn ,

und wollen ein Eignes

im Saturno ſuchen , dann der Grimm

r,

Gottes Hats mit feiner Impreſſion in des Todes Nicht hat ers zum Kammer eingeſchloſſen .

hi

Saturno gemacht, ſondern er hålts im Saturnia

0,

ſchen Tode verſchloſſen. Sign. Rer. 10 , 60 .

1. S.

32

Er wird groſſe Wunder thun in allen ſie U,

015

ben Reichen ſeiner Mutter , das ſind die ſieben E 3 Se


38

Geſtålte des Lebens wie Chriſtus gethan hat. Sign . Rer. 10 , 65.

5.

33 .

Als im Saturno wird er die Tobten auf erwecken : dann er ſoll die Erdem zum Himmel machen .

S.

34 .

In Luna ſoll er auch Wunder wirken ; es werden ſich die Geſtaltniſſen in lunariſcher Eigenſchaft , als wåren fie paradeifiſch eröfnen . So denfet alsdann der Artiſta , ' ich bin nahe. baben , aber er hat noch weit bis zum Ende.

S.

35.

Im Jove fiehet der Artiſta die im Tode verblichene Weſenheit in Kraft aufſteigen , er erfreuer ſich auch hoch, daß er die göttliche Kraft in einem halb tobten Weſen vor fich fiehet grů : nen, und ſolches im Fluche Gottes, Er ſiehec alle vier Elementa jedes beſonder , und ſiebet, wie ſich die Weisheit Gottes darinnen ſpiegeli ret, als ein Freudenſpiel; und ſiehet alle Far ben und den Regenbogen , darauf Chriſtus zu Gerichte fiber in dem ausgeſprochenen Mer curio.. 8.36 .


39

36.

§.

Im Mercurio wird der Artiſte ſehen , wie fich der Himmel von der Erden ſcheidet, und wie ſich der Himmel wieder in die Erden .

1

fenfet , und die Erden in eine Himmelsfarbe verwandelt, wie der Mercurius die Materiam reiniget, wie die gereinigten Farben im Anti : monio in ſeiner Eigenſchaft erſcheinen werden , und wie das Wunder weiter gehet.

j 37.

§.

Im Marte wird er in dem philoſophia fchen Werk reben, wie der Jupiter im Mercu rio wird einen ſchwarzen ,

ſchielichten Feuer

dunſt aus der Materia über ſich treiben , wela cher ſich anleget, als ein Ruß, dann er iſt ein Hunger des Giftes im Mercurio .

38.

.

Venus offenbaret ſich, in den drey grim men Geſtalten , als im Saturno , Marte und Mercurio ,

mit der Liebe;

das können dieſe

nicht leiden, dann es iſt ganz wider ihre ftrens finſtere Feuersmacht, zumal wider den

ge ,

Gift des Mercurii , die blikent die Venus an, als die mercurialiſche Gifta € 4

ſchieſſen ihre Strahlen ,


40

Giftſtrahlen auf ſie,

wie

die Pharifåer auf

Chriſtum .

§.

39 .

Indes håle Jupiter und Luna ben der Venere ,

und geben ihre Kraft. Der Veneri ,

dann in Jovis Kraft ſtehet Venus jezt da, das verlachen die Phariſäer, und denken , wir ſind vorhin weiſe, was ſoll uns Verſtand, wir wol len Macht und Ehre haben : und Luna bedeu tet den Haufen der Layen , welche an Chriſto hiengen , weils Ihm wol gieng ; alſo hålt auch Luna im philoſophiſchen Werke an Venere in ihrem Glanze , weil ſie Saturnus , Mercurius und Mars nicht angreifet ; ſo aber die Gewale des Grimmes kommt , ro wandelt Luna ihren Willen , als die Farbe, und fiehet zu, ſtehet und ſchreyet mit das Crucifige, das wird der Ar tiſta rehen ; iſt er aber von Gott zum Wert ers kohren und es werth. Sign. Rer . 10 , 66-80 . S.

40.

Der Mercurius bedeutet die Phariſäer , der will das liebe Kind nicht dulten , wann er das ſiehet, es gibt ihm ein Zittern und Angſt ; ſo erzittert auch die Venus vorm Gifte des for nigen Mercurii ,

fie ſtehen in einander , als wann


41

wann ihnen ein Schweis ausgieng, wie es der Artiſta ſehen wird. Sign. Rer. II, 19.

S.

41 .

Er wird alles dasjenige in ſeinem Werke rehen ,

was Gott mit der Menſchheit hat ge

than, als Er ſie wieder ins Univerſal brachte, als ins Paradies ; er wird ſehen wie der Grimm wird die ſchöne Venus in fein ſtadhlicht , dor: nicht Weſen verſchlingen , und wie ſich die Ve nus ganz einergiebet , und wie der Grimm in der Venere auch erſtirbet, und ganz finſter und ſchwarz wird, als eine Kole, dann allhie liegen

7 der Tod und das Leben ben einander im Tode , als im Gehorſam Gottes , fie Halten ijme bey de ſtille , und laſſen den Geiſt Gottes nun aus und mit ihme machen wie Er will, der führets wieder in den emigen Willen Gottes, dazu Ers im Anfang hatte geſchaffen , ein. # u , 86 .

$.

Sign. Rer.

42.

Alſo muß es wieder werden, daß Venus das Auge oder Sehen im Grimme werde, alsa dann wird aus dem Saturno, Marte und Mer curio ein Jupiter, Mars wird zur Sonnen , und Saturnus zum Monden ; alſo leuchtet Mars mit ES


42 mit der Sonnen aus dem Saturno in Luna aus Veneris Auge, und ſind alle ſieben nur Ei ner, ro gat der Streit ein Ende, und iſt alles vollbracht,

bis zur

Auferſtehung des Lebens,

Sign. Rer. II, 91.

§.

43.

Der Todte ſtehet in einem neuen Leibe aus der Finſternis des Todes wieder auf in weiſſer ſchöner Farbe: aber wie ein verborgener Glaſt, da man die Farbe nicht recht erkennen kann, alſo lange, bis fichs reſolviret, und die Mate ria wieder begehrend wird, ſo gehet im Centro Saturni,

Jovis und Veneris Eigenſchaft die

Sonne in alten ſieben Geſtalten auf, das iſt im Verbo Fiar , gleich, als eine neue Schöpfung, und laufen aller ſieben Geſtalte Begierde in So lis Glanz, als in die weiſſe und rothe Farbe, vom Feuer und licht, das iſt die Majeſtätiſche. Sign. Rer. 12 , 23 .

§.

44 .

21170. roll uns der Artiſta verſtehen , daß im philoſophiſchem Werke mit nichten die erſte Materia vergehet , ſondern ſie gehet in Tob ih= res Lebens ,

ihrer grimmen Eigenſchaft,

und

ftirbet im Fluch Gottes, und ſtehet aber in ih rein


43

- rem gehabten Weſen, das ſie vorm Fluch Got tes war, wieder auf ; der Fluch zerbricht nur darinnen, das erſte Leben ſtehet darinnen wie der auf,

und darum iſts fir, und beſtehet im

Feuer, denn es iſt dem Regiment der vier Elea menten abgeſtorben ,

und lebet in der fünften

Eſſenz; nicht daß ſie daſſelbe Leben habe, ſon: dern ſie

ſtehet darinnen ſtille,

aber der Geiſt

des neuerbornen Weſens iſt mit ſeinen Grünen ein vegetabiliſch Leben darinnen , fein Glaſt ſte: het darinnen , er zeiget den erſten Adam

in der

Unſchuld an , der ſtunde auch in ſolcher Volla kommenheit. Sign . Rer , 12 , 24 .

S.

45.

Alſo iſt dies ein Univerſal, welches auch den Wiederwillen aller Krankheit im menſchli chen Körper,

in Einen Willen transmutiret,

daß das Würen und Stechen ,

als die ſieben

Geſtalten des Lebens, in ihrer Feindſchaft einig werden, ſo höret der Hunger der Krankheit auf. Sign. Rer. 12 , 37.

S.

46.

Der Philofophus kommt bis zu der Bes nebeyung in dieſem Jammertyal,

daß er kann *

feinen verderbten Leib benebenen, das iſt, tingi ren ,


44 1 ren, und von der Krankheit erledigen , bis auf ſein Ziel ſeiner höchſten Conſtellation nach Sa turno,

darum ſoll er ſich vorm Geize Hüten, er

führet ſonſt die 'Turbam ein. Sign. Rer. 11,65 .

S.

47.

In dieſem Steine liegt verborgen , was Gott und die Ewigkeit, darzu Himmel, Ster : nen und Elemente haben und vermogen.

Es iſt

kein beſſerer noch föſtlicher von Enigkeit nie ges weſen , als eben dieſer, und der wird dem

Men :

fchen von Gott angeboten und geſchenket! es mag ihn ein jeder haben (holen) wer nur will, er iſt in alberer Geſtalt, und hat die Kraft der ganzen Gottheit in fich. Dreyf. Leben, 13 , 1.

S.

48.

Es darf wol erſt im ſiebenten Jahr in dieſem Proceſſe zu End laufen, dann es muß durch alle rechs Eigenſchaften des ſpiritualiſchen Grundes aufgeſchloſſen werden.

S.

Epiſt. 15,

10 .

49 .

Es iſt noch eine wunderliche Zeit vorhan den, da ſich ſoll alles verändern ; es follen viel groſſe Berge und Hügel ein eben Feld werden , und eine Duell aus Zion flieſſen , da der Elen: de


45

de trinken wird und ſich ergeben .

Und ſollen

mit einem Stabe' geweidet werden , und wird fich der Hirte mit den Schafen freuen, daß Gott ro gnädig iſt; dann Silber und Gold iſt ſo ge mein als zu Salomonis

Zeiten ,

und ſeine

Weisheić regieret den Erdcreis, das iſt Wuns. Seelenfragen , 39, s. 6 .

der

Das vierte Capitel. Von

den Kräften und Würkungen der

Tinktur, als ein Univerſal zur Transmu. tation des gefallenen Menſchen.

S.

I.

hem armen Sünder iſt ſeine Seele in Got: 2

tes Zorn vergiftet worden , und iſt der

Mercurius ( verſtehet den ewigen Mercurium in der ewigen Natur) in der Reeliſchen Eigen: fchaft, in dem feurigen Marte Gottes Zorns, entzündet worden, der brennet nun in dem ewi gen Saturno , als in der erſchrecklichen Impreſ. fion der Finſternis ,

und fühlet den Stachel

des giftigen, zornigen Martis.

Seine Venus

iſt im Hauſe des Elendes gefangen, fein Waſſer ift


46

iſt vertrocknet, ſein Jupiter des Verſtandes iſt in die grófte Thorheit eingeführet worden, feine Sonne iſt verloſchen , und fein Mond zur fins ſtern Nacht worden.

. Deme mag anderſt nicht gerathen wers den, als mit der Gleichheit, er muß nur wieder den mentaliſchen Mercurium rånftigen : muß die Venus , nehmen ,

Er

verſtehet die Liebe Gottes,

und in ſeinen giftigen Mercurium

und Martem einführen, und den Mercurium in der Seelen wieder mit der Liebe tingiren, ſo wird ſeine Sonne in der Seelen wieder fchri

(

nen , und ſein Jupiter fich freuen .

§.

3.

Sprichſt du nun, ich kann nid )t, ich bin zu ſehr gefangen , ſo ſage ich :

Ich kann auch

nicht, dann es lieget nicht an meinem Wollen , läufen und Rennen, ſondern es lieget an Got tes Erbarmen, dann idy, kann aus eigener Ge walt nicht dem Grimme Gottes feine Gewale neljmen ,

der in mir entzündet iſt:

weil ſich

aber fein liebes Herz aus Liebe , und in liebe, þat wiederum

in

die Menſchheit eingegeben,

als in den giftigen, entzündeten Mercurium

in ber


47

der Seelen , und die Seele als den Giftquall der ewigen Natur in des ewigen Vaters Natur Eigenſchaft tingiret, ſo will ich meinen Willen in ſeine

Tinktur einwerfen , und will mit mei:

nem Willen aus der entzündeten Giftquall, aus dem böſen Mercurio in Gottes Zorne , in ſei 1

nen Tod eingehen, und mit meinem verderbten

I

Willen in ſeinem Tode in und mit Ihm ſter ben , und ein Nichts in Jøme werden , ſo muß Dann ſo mein Wille

er inein Leben werden :

nichts iſt, ſo iſt Er in mir, was Er will ;

ſo

kenne ich mich alsdann nicht mehr mir, ſondern Jym .

Sign . Rer. 92 55

S.

57

4.

Die Tinktur iſt in einem wolriechendem Kraute und Blume die liebliche Süßigkeit und Sånftigkeit, und ſein Geiſt iſt bitter und bera be : und ſo die Tinktur nicht wåre , ſo krigete das Kraut keine Blume noch Ruch ; allen Eſſentien Kraft, daß ſie wachſen.

ſie gibt Alſo

iſt ſie auch in Metalen und Steinen ; ſie ma chet, daß Silber und Gold wächſet, und ohne ſie wüchſe nichtes in dieſer Welt.

Sie iſt eine

Jungfrau unter allen Kindern in der Natur, und hat nie ichts aus ſich geboren , und kann auch nicht gebåren , und machet dod), daß fich alles


48

-

alles ſchwangert.

Sie iſt am allerheimlichſten ,,

und doch auch am alleroffenbarlichſten.

Sie

und eine Geſpielin

iſt eine Freundin Gottes ,

der Tugend ; ſie låſſet ſich von nichts Halten, und iſt doch in allen Dingen, aber wo ihr mi: der Natur - Recht geſchielet,

ro fleucht ſie, und :

darzu gar leichtlich : Sie ſtehet nicht veſte, und bleiber

doch unbeweglich ,

ſie bleibet in keiner

Verderbung einiges Dinges ; weils in der Wur: gel der Natur ſtehet, daß es nicht veråndert oder verderber wird , fo bleibet fie.

Sie leget kei

nem Dinge eine Saſt auf, ſondern ſie leichtert die Saſt in allen Dingen.

Sie machet , daß

ſich alles freuet, und gebieret doch kein Jauds jen, ſondern die Stimme kommt aus den Ef fentien, und wird im Geiſte lautbar.

§.

5.

Der Weg zu ihr iſt gar nahe, wer ihn findet, darf ihn nicht offenbaren , er kann auch nicht ; denn es iſt keine Sprache, die ſie nennen kann .

Und ob ſie einer gleich lange ſuchete,

fo ſie nicht will, findet er ſie voch nicht ; jedoch begegnet ſie den Suchenden ,

die ſie recht ſus

chen , auf ihre Art wie ſie iſt, mit einem Jung fráulichen Gemüthe , nicht zum Geize und Wol luſt.

Sie låſſet ſich einbilden durch den Glau ben,


49

ben , ſo der recht iſt in Jungfräulicher Art, in ein Ding,

da ſie nicht war :

Sie iſt mächtig,

und thut doch auch nichts ; -wenn ſie von einem ſo kommt ſie nicht wieder

Dinge ausfähret ,

hinein , ſondern bleibt in iþrem Æther ; ſie zer: bricht nimmermehr und wächſet doch auch .

6 . Sie iſt in einem Dinge unempfindlich, und man kann ſie doch gewaltigen und braus chen , ſonderlich in Metallen , da kann ſie aus Eiſen und Kupfer rein Gold lauter ift. machen ,

madjen ;

ſo ſie

Sie kann aus einem Wenig viel und treiber doch auch nichts.

Ihr

Weg iſt ſo ſubtile wie des Menſchen Gedanken, und die Gedanken entſtehen auch daraus. Signi. Rer. 13 , 24

26 .

§.

7.

Die Seele iſt nicht alſo ſubtile als die Tinktur, aber ſie iſt mächtig und bat groſſe Ges walt.

Sie kann durch die Tinktur Berge ums

ſtürzen, ſo ſie auf dem Jungfräulichen Braut Wagen in der Tinktur fähret, wie Chriſtus da: von redet. Welches im reinen Glauben ge ſchiebet, an welchem Orte die Tinktur Meiſter iſt, die es thut, und die Seele gibt den Stoß, da


50 da body keine Macht geſpüree wird ; gleichwie die Erde ſchwebet auf der Himmliſchen Tinktur, da doch nicht mehr als eine Tinktur iſt im Hime inel und dieſer Welt, aber mancherley Art nach jedes Dinges Eſſentien, in Thieren nicht als in Menſchen , auch in Fiſchen nicht als in Thieren, in Steinen und Gemmen auch anderſt, in Enc geln auch anderſt als im Geiſt dieſer Welt. Sign. Rer. 13, 28.

$.

8.

Gleichwie der Heilige Geiſt vom Vater und Sohne; alſo auch gehet die Tinktur vom Lichte der feurigen Seelen, und dann von ih = ren kråftigen Eſſentien aus, und vergleichet ſich dem H. Geiſt, aber der H. Geiſt Gottes iſt ei . dem

Lichts - Centro ganz in der fünften Geſtalt aus dein Herzen Gottes an der Natur Ende aus. Sign, Rer. 13, 32.

$.

9.

Groß und machtig ſind die Geheimniſſe ! und wer ſie ſuchet und findet , Freude daran :

der Jat eitel

denn ſie ſind der Seelen ein

recht Himmel - Brod.

So wir uns entſinnen

und empfangen die Erfenntnis der himmliſchen Tint :


51

Tinktur, ſo gehet in uns auf die Erkenntnis der : göttlichen Freudenreich ,

daß wir wünſcheten

von der Eitelkeit los zu ſeyn, und zu leben in ſolcher Geburt, welches doch nicht ſeyn mag ; ſondern wir müſſen unſer Tagwerk vollenden . Principien , 12, 36.

§.

10 .

Tingiret muß ich werden , ſonſt mag ich So Chriſtus mich nicht transmutiret werden. mit ſeinem Blute nicht tingiret , ſo bleibt mein Heilig Paradeis - Leben

im Tode

verblichen ;

Tingiret Er mich aber , ſo wird der H. Geiſt in mir råge , der mich mag in Chriſti Fleiſch und Blut transmutiren , nach dem innern Pa radeis - Menſchen.

Irthum Stief. 524. $.

II.

In Adam verlaſch das göttliche Siche und die Liebe, weil er in der Schlangen Eigenſchaft, als in Bös und Gut imaginirte, alſo fub im Mercurio die Todes - Gift an zu qualificiren , und ward der Zorn -Duall im ewigen Marte brennende, und die finſtere Impreſſion der ewis gen Natur Eigenſchaft nahm ihn ein : ſein Leib ward in der finſtern Impreſſion , im Gift des entzündeten Mercurii,

zu Erden ,

und eine Feinds


Feindſchaft wider Gott, es war uin ihn gefche: hen , und war kein Hath bern keiner Creatur, weder im Himmel nod in dieſer Welt , grimnie Tod hatte ihn in

der

Seele und leib ge

fangen.

$. Nun wie machte es Gott , baß Er ihn curirete, und wieder tingirete ; nahm Er etwas fremdes darzu ;

Nein , Er nahm die Gleicha

heit, und curirete ihn init deme, was in ihme war verdorben, als mit dem göttlichen Mercu rio , und mit der gåttlichen Venere ; und mit dem göttlichen

Jove ;

verſtehet

war das ausgeſprochene Wort ,

im

Menſchen

das heiſſe“ ichy

den ewigen Mercurium im Menſchen, dann er iſt das rechte führende Leben , er iſt dem Mena ſchen - Bilde, das Gott aus feinem Weſen in ein Bild nac, Gott ſchuf, eingeblaſen oder ein : geſprochen worden, als in ein creatürlich Bild , das war die Seele mit der Eigenſchaft aller dreyen Welte :

g.

13.

Als 1) mit der Welt des lichts und Ver flandes, das iſt Gott, und 2) mit der Feuer: Welt, das iſt die ewige Natur des Vaters aller We


53

Weſen , und 3 ) mit der Liebe : Welt, daß iſt die hiinmliſche Seiblichkeit, dann in der Liebe - Be: gierde wird das Weſen ,

als die Leiblichkeit.

Die Begierde der Liebe iſt Geiſt, und iſt das Herze Gottes, als der rechte göttliche Verſtand . In der Liebe Weſen iſt der Mercurius Gottes Wort, Grimm

und in der feurigen Natur iſt er der Gottes, der Urſtand a ler

Beweglich

feit und Findlichkeit, auch der Stärke und All macht.

Die feurige Eigenſchaft machet das

( icht, und

die Freyheit Gottes , begierig, auf

daß das Nichts eine Begierde iſt.

S.

14 .

Dieſe Begierde iſt die Liebe Gottes, die hat Adam in ſich verloſchet, dann er imaginirte nach Bis und Gut , das iſt, nach Jrdigkeit ; die Jrdigkeit iſt aus demn Grimme und aus der Liebe - Weſen in ein Weſen gegangen, und fola ches durch Gottes Bewegen, auf daß die Wun der des Abgrundes und Grundes offenbar wür : den, daß Gut und Bös erkannt und offenbar würden, und das ſolte Udam als das Bild Gota tes nicht thun, dann Gott hat ihn in ſein Bild geſchaffen , er ſolte mit dem Wort der Liebe die Feuer- und äuſſere Welt tingiren, daß der fei ne D 3


54

ne in ißm offenbar würde , gleichwie der Tag die Nacht in ſich verſchlungen håt.

ſ.

15.

Uber mit der falſchen Imagination hat er die finſtere und giftige mercurialiſdie Feuers Welt in ihme erwecfet und offenbaret, alſo ift ſein leiblich Weßen der finſtern Impreſſion , in der giftigen mercurialiſchen Eigenſchaft, in das böſe Theil heimgefallen , und iſt die Seele in der ewigen Natur, in des Vaters Feuers - Ei genſchaft , als im giftigen feindlichen Mercu rio, offenbar worden , nach welchem ſich Gott einen zornigen, eiferigen Gott, und ein verzeha tend Feuer nennet.

.

16 .

Dieſein wieder zu helfen , Gottes ,

als dem Bilde

muſte Gott die rechte Eur nehmen ,

und eben dieſelbe,

deſſen der Menſch war in

der Unfchuld geweſen : Siehe Menſch ,

Wie machte Ers aber ?

erófne deinen Verſtand , dir

wird gerufen . $.

17.

Er führete wieder den heiligen Mercuri um in der Liebe- Flammen, als in der feurigen lie:


55

Liebe mit der Begierde der göttlichen Wefenheit, oder nach göttlicher Weſenheit,

(weldse göttlia

che Leiblichkeit in ſich machet) in das ausgeſpro : dhene Wort ,

als in die mercurtaliſche Feuer

Seele (verſtehet in die ſeeliſche Eſſenz im Leibe Marien) ein ,

und ward ſelber daſſelbe Bild Gottes, Er tingirete den Gift, als des Vaters

aller Weſen Grimm, mit dem Liebe - Feuery Er nahm eben nur denſelben Mercurium , den Er hatte in Udam in ein Bild eingeblaſen , und in eine Creatur formiret , nur deſſen Eigenſchaft nahm Er, aber nicht in des Feuers , ſondern in der brennenden liebe ;

Er führete mit der

Liebe das licht der ewigen Sonne wieder in die menſchliche Eigenſchaft, auf daß Er den Grimm des entzündeten Mercurii in der menſchlichen Eigenſchaft tingirete, und mit der Liebe anzün= dete, daß der menſchliche Jupiter, als der götta liche Verſtand, wieder hervor ginge.

§.

18.

Jør Medici , verſtehet ilir alhie nichts , ro rend ihr ins Teufels Gift gefangen ,

rehet

doch die rechte Eur an, womit dem entzündeten Mercurio ins Menſchen Leben zu helfen fery; es muß wieder ein Mercurius fenn, aber zuvor in Venere und Jove angezündet : D4

Er muß der Son


56

Sonnen Eigenſchaft haben burch Venerem

Jovem

und

erlanget ; wie Gott mit uns armen

Menſchen thut, alſo muß der åuſſere vergiftete, kranke Mercurius mit einer ſolchen äuſſerlichen Cur tingiret werden ,

nicht mit der finſtern Im

preſſion Saturni mit Kålte, ſie werde dann zu voren mit Jove und Venere verſöhnet, daß die Sonne im Saturno ſcheinet, ſondern mit fanf ter liebe, das iſt keine rechte Arznen, davon der Tod ins Leben verwandelt wird , das iſt nur eis ne gemeine Hand - Eur , die der Saye merken kann.

Sign. Rer. 10 , 2-9.

f.

19.

Wenn der Menſdy nicht alſo ins Nein våre beſchloſſen , daß er könnte verſtehen , was für Kräften er in ſeinem Munde führete, was für eine Gewalt darinnen ſtehet, er würde ſich deſſen hoch erfreuen : aber er mags nicht wiſſen , wegen des Fluches , ſo davor liegt, denn er wür: de fie misbrauchen .

S.

20.

Er führet die Mache aller Dinge in ſei: nem Munde ſchwebend : hätte er den Glauben , 1

daß er dieſe Kraft möchte bilden, ſo hätte er den Grund aller Heimlichkeiten , und möchte Wun der


571

der thun, wie die Engel ; Schrift

bezeuget :

So

ihr

welches auch die Glauben habet,

als ein Senf - Kórnlein , ſo müget ihr zum Berge ſagen : Stürze dich ins Meer. (Matth. Jtem : Das Wort iſt dir nahe, als 21, 21. ) nemlich in deinem Munde und Herzén. (Rom.

10 , 8.)

21.

§. Den

Unſern

verſtanden ,

und weiter

nicht, wegen des Misbrauchs ; es lieget ein fe ſtes Siegel davor, daß es fein Unwürdiger vers ſtehen ſoll, und iſt aud) verboten, führlich zu ſchreiben ,

ren , daß es offen ſtehen ſoll. Würdigen .

hiervon aus:

jedoch iſt die Zeit gebo Uber nur den

adhier genug. Theol. Fragen, s ,

23 - 25 .

1 1

DS

Das


58

Das fünfte Kapitel. Kurze Anweiſung zur Cur aller Krank: heiten als ein Particular.

g.

1.

Dede Krankheit im Körper iſt anders nichts,

SIS als eine Verderbung oder Vergiftung des Dehls ,

daraus des Lebens Licht brennet und

ſcheinet.

Dann wann des Lebens Licht im Dehle

helle ſcheinet und brennet ,

ſo vertreibers alle

giftige Einflüſſe und Wirkungen, gleichwie der Tag die Nacht vertreibet. Sign . Rer. 6 , 23 .

S.

2.

Y Einer jeden martialiſchen Krankheit, wel: che von Hiße und Stechen iſt, gehöret Mars zur Eur :

doch fou der Medicus den Martem

von ehe mit Jove und Venere gütigen ,

daß

Martis Grimm in eine Freude gewandelt wer: de, alsdenn wird er auch die Krankheit im Sei be in Freude verwandeln , Kålte iſt ihm ganz zuwider.

Sign. Rer. 9 , 42.

Je Hißiger ein Kraut iſt,

je beſſer iſts

darzu, jedoch daß ihme der Feuer - Grimm in Lie :


59 Liebe verwandelt werde ,

ſo kann es auch den

Grimm im Córper in Freude verwandeln, alles nach der Krankheit

Eigenſchaft, daß es die dann einem ſchwa:

Krankheit ertragen mag ;

chen Feuer iin Leibe, welche abgemattet iſt von der Hiße, und ſid mehr zur Kålte als zur Gift des Mercurii neiget, da das Leben fährlich iſt, deme gehörét eine Eur mit fubtiler Hike , Venus ſtart innen iſt,

da

und Mars gar gelinde

von Veneris Gewalt, Jupiter darf auch nicht ſtark allda fenn , er machet ſonſt den Martem und Mercurium zu ſtark , daß er das ſchwache Leben, ehe es ſich erquicket , unterdrüfet, und in die mercurialiſche Gift einführet.

Ø.

4.

Ein Kraut in dieſer obigen Eigenſchaft wächſt nicht hoch ,

iſt etwas raul anzugreiffen,

je rauher es iſt, je ftårker iſt Mars darinnen, das kann melir auswendig gebraucht werden zu Schäden, als innwendig, das ſubtile gehöret in Leib und treibet aus : je ſubtiler es iſt, je náher iſt es dem Leben im Leibe, welches der Medicus an feinem Salze zu erkennen hat, dann keine rauhe wilde Eigenſchaft gehöret in den Leib, der Leib rey dann mit einer geſchwinden Gift ange ſtecket worden ,

da das Leben noch friſch und ſtar !


60

ſtarf iſt, da muß ein heftiger Widerſtand ſeyn, jedod)

daß

Mercurius

und Mars

Grimme eingegeben werden ,

nicht im

ſondern in ihrer

mächtigſten Kraft : Mars in der gröſſeſten Hike, aber zuvor in Freude verwandelt, ſo wandelt er auch den Mercurium nach ſich.

Iupiter ge:

Köret zur Verwandelung des grimmigen Martis, aber er muß

in Solis Eigenſchaft eingeführet

werden , alsdann iſt er recht darzu. · Sign . Rer . 9.

44. 45.

§.

5.

Der vornehmſten Sålze ſind dren, welche man zur Eur. mag gebrauchen , und in das ves getabiliſche Leben gehören :

als Jupiter, Mars

und Mercurius ; dieſe ſind das wirkende Leben , in welchem die Sonne der rechte Geiſt iſt, wel che die Sålze wirkende macht. $.

6.

Jovis Salz oder Kraft iſt liebliches guten Geruchs und Geſchmacks , aus dem innern Ur: ſtande, von der Frenheit der göttlichen Weſen : heit ,

und vom äuſſeren von des Sonne und

Veneris Eigenſchaft.

Es iſt aber einig und

alleine der Natur nicht genug machtig ,

dann

die äuſſere Natur ftehet in Feuer und Angit, als 1


61

als in Gift, ſo iſt die jovialiſche Kraft dem feu rigen Gift - Seben entgegen geſezt, das macht in der giftigen Natur eine Temperanz ,

als aus

Feindſchaft, eine Begierde der Sanftmuth,

.

7

Das martialiſche Salz iſt feurig , bitter und ſtreng, und das mercurialiſche Salz ång: ſtiglich , gleich einer Gift zur Hiße und Kälte geneiget, dann es iſt das Leben ein Sulphur, und eineignet ſich nach jedes Dinges Eigen : ſchaft.

In Jovis Salze, ro es darein kommt , machets Freude und groſſe Kraft, ſo es aber in Martis Salz kommt ,

ſo machets bitter Ste:

chen , Wüten und Wehethun.

Kommts aber

in Saturni irdiſd Salg, ſo machets Geſchwulſt, Angſt und Tod, ro ferne ihme nicht vom Jove und Venere Einhalt gethan wird.

Venus und

Jupiter ſind dem Marti und Mercurio entge: gen geſeket, daß ſie dieſe bende temperiren ; uno ohne Martis und Mercurii Gewalt ,

wäre we:

der in Jove, Venere noch Sole ein Leben, ſona dern nur eine Stille. Sign. Rer. 9. 50. 51.

S.

8.

Die Kraft des Höchſten hat allen und jez den Dingen , nach ihrer Eigenſchaft, eine fire Voll:


62

Vollkommenheit gegeben , dann es iſt alles ſehr gut geweſen ,

wie Moſes faget; Gen. I, 31.

aber mit dem Fluch iſt die Turba eingeführet worden , daß die Eigenſchaften im Streit des Mercurii ſtehen ; aber in jeder Eigenſchaft, in jedem Kraut, oder was das feyn mag, das je aus dem Sude der vier Elementen wächſet oder entſtehet, iſt auch ein Fires verborgen , dann alle Ding, ſo in den vier Elementen find, die find urſtåndlich aus dem ewigen (einigen) Ele ment entſprungen , in welchem kein Streit iſt, weder Hige noch Kälte, ſondern ein Gleichge widte aller Eigenſchaften in einem Liebe - Spiel, als es dann im

Paradeis alſo iſt ; und daſſelbe

grünete im Anfange dieſer Welt vor dem Flus che durch die Erde.

g.

9.

Alſo iſts auch noch in allen Dingen ver: borgen ,

und mag doch durch Verſtand und

Kunſt geöfnet werden ,

daß die erſte Tugend Ob wir die entzündete Bosheit überwindet.

Menſchen wol nicht den vollen Gewalt haben in eigener Macht zu fahren,

ſo geſchichts doch

aber in Gottes Zulaſſen , der ſeine Barmherzig keit wieder in uns eingewendet, und das Paras deis


i

63 deis und deſſen Begrif im Menſchen wieder er: öfnet hat.

$.

1o

Hat uns Gott Macht gegeben ſeine Kin der zu werden , und über die Welt zu herrſchen , warum nicht auch über den Fluch der Erden ? es folls feiner für unmöglich halten , es gehöret nur ein göttlicher Verſtand

und Erkenntnis

Welcher ſoll blühen in der Zeit der darzu. Lilien , und nicht in Babel , denen wir auch nichts 59

geſchrieben

61,

haben ,

Sign . Rer . 13)







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