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Vend- brieffe
1
THEOSOPHISCHE
Send - Briefe /
Des von GOTT in Genaden
Erleuchteten JACOB Böhme, don Alt Seidenburg . Enthaltende Alerhand GOttſeelige Ermahnungen zu wah rer Buß und Beſſerung :
Wie auch Einfältigen Bericht vom hochwirdigen Erkäntnuſ Göttlicher und Ratürlicher Weisheit. Vlebenſt rechter Prüfung jebiger Zeit. Darinnen dann theils etliche vorhin ungedruckte eingea fügt / theils was bey etlichen gedructen außgelaſſen , nach des Authoris Origioal oder eigener Handſchrifftwie derumb zugerekt und ergångt. Zum Berbluß aller feiner hierbey gedructen Schrifften in fleiſſigfter Nachſehung
Den einfältigen Liebhabern GOttes und ſeiner heiligen Erkäntniß zum beſten Auffs neue herauß gegeben.
Zu Amſterdami Gedruct im Jahr Chrifti / 1682.
LIBLIOTHECA REGIA
MONACENSIS .
Andeutung der Titul-Figur über die Send Briefe. M Titu ! Blat der Send Bricfe iſt zur Rechten cinc Taube I mitdem Öhlblat, zur lincendie Stadt Alexandria oder Ley . dem / mit der Zauben welche unten einen Brief angebunden trào get / wie aus den Hiſtorien bekannt. Sind alſo 2 Lauben / in der mitten über zwiſchen denen beya den der Heilige Geiſt in Geſtalt einer Tauben mit 24 Pfingit, flaminen oder feurigen Zungen der Buchſtaben -Geiſter / ung Evangelio dcs Friedens. alſo 3. Tauben / den dreyfachen Gcift. 1. GOttes 2. der Natur. 3. der Kunſt / andeutend.
DAS scht Brief. An
San. Carl von Endern.
Anno 1618. den 18. Januar.
Dier / Geftrenger 1 Wohlch. rcave(ter Hero i neben Wins ſchung von dein heiligen i allen Dingen gegenwärtigenGDI31 der da ift die Bille aller Dinge / und die Krafft aller Weſen ; cis nes giůctſeeligen / fricdlichen / frcuden - reichen ncuen Jahres! und aller heilſamen Wohlführt bevorn. 2. Wiewohl ich als ein cina fåltigerMann /mir dieZeit incis ner Tage nicmahls fürgenoms menſinit ſo hohen Leuten / init inciner Gabc /ſo mir von GOttaus ſeiner Liebe und Genade gegeben / zu converſiren/ oder dainit boy Ihnen befannt zu werden : Sondern / nach dehme in mir das hohe Liecht angezündet wurde/ und der feucrige Tricb mich us berficl / war esalleine mein Wille zu ſchreiben , wasich cigonto lich ſahe , und im Geiſte erkannt , und ineturSchrifften bcp uit fubchalten . 3. Ich rahe wont was fünfftig werden ſolte , aber das ich mich ſolte achten / als würden meine Schrifften betanntwers denī ift intr nicmalu in mein Gemüthe tomnien ; denn ich mich auc gar vicl ju cinfältig achtete; vermeynete allein das ſchöne Perlen -Crånplein für mich auffzuſchreiben / und in mein Here pe zu drůden. 4. Weil ich abert als cingar cinfältiger Menſch / nicht vers fanden habe i und nun mit Hugen ſehe , daß c & GOtt gar an . der ft damit meynet , als ich je bedachthatte ; als lerne ich mich erfi bedenden / daß für GDit kein Anſehen der Perſon gilt/ ſons dernwer Jhunc anhanget, der iſt Ihmclieb / und Er treibtſein Weſen in ihme : denn Er iſt alleine hoch, und wil ſich in den 72 Sdwar
Theoſophiſche
Der 1.Br. Schwachen offenbahren /auff das es erkannt werde/wie da aleine ſeo das Reichund die Krafftſeine/ und es nicht lige an Menſchen Forſchung und Vernunfft /oder an den Hitñeln und ihrer Krafft, denn dieſelben Ihn doch nicht begreiffen : Sondern daß es Jhunc wohlgefalle/ fich ju offentahren in dein Niedrigtn /auffdaß Er er: tannt werde in allen Dingen. 5. Dennauch der Himmel Kråffte arbeiten fåts in Bildnür feri / Bcwächſen und Farben / zu offenbahren den heiligen GOtt/ auffdag Ercrtanntwerde in allen Dingen : Vielmehr / höher und hellertandie Offenbahrung GOttes in einein Menſchengea Fiichen / dieweil derſelbe nicht alleine iſt ein Weſen aus derges Tugaffenen Welt 1 ſondern ſeine Krafft / Materia und eigen Wea fen /daß Erſelbſt iſt / Hehet und ingaalirct mit allen drepen Pria cipien Göttliches Wefens. 6. Ind ift dem Menſchen in ſeinem Fallan derSttlichenCreas tur nichts benoininen /als alleine das Göttliche Liechtidariynen er roll involtómlicher Liebe/Demuth / Sanfftmuth undHeiligkeit in GOtt leben / wollen und ſeyn / undalſo das Himici - brod von dem Wort undGöttlicher Krafft effen / und in Bollkominenheit gleich den Engeln leben . 7. Solches Liecht/ welches in dein andern Principio in Gott ewiglich ſcheinct/welches ift die ewige Urſache der Freude/ Licbe/ Demuthi Sanfftmuth und Barmherßigteit /iſt dem Menſchen in feinein Fallentwichen / und verborgen /in demder erſte Mcrilica ſeine Imagination , Luft und Såhnung, als er in ſeiner Mutter der großen Weltgebildet ward / indie Mutter der Natur gefekti und begehrte der Speiſen des erſten Principii, darinn der Urs kund und die Geburth der Natur ftehet/darinnen der Zornsquall îtchet/ und diealler ångſtlichſte Geburth / darauß wordcu find alle begreifiliche Dinge dieſer Welt : ro ifts ihme auch wordens dieweil er auff derfelben Wursel ſtundt. 8. Alſo iſter nach dem Leibe ! ſo wohl auch nach dem Geiſte / ein Sind dieſer erſchaffenen Weltworden / welche ihn nun regica ret / treibet und fiihret / auch ſpeiſet und tráncket/ und hat in ſich empfangen die Zerbrechligteit |Peinligteit/ undhateinen thieria fchen Leibbctommen /welcher wieder in ſeiner Mutter verweſen inuf ; denn die monftrofiſche Geſtalt ſolte er nicht haben , das Geſtirn der großen Welt ſolte über ihn nicht herifchen /ſondern er hat fein Geſtirn in ihine ſelbſt / welches inqualiretmit dein H. Himmel des andern Principii Göttliches Werens / das iſt / uit 2cm Aufgang und Geburth der Göttlichen Natur . 9. Nur
Der 1. Br.
Send Bricfe.
S
9. Run aberiſt der Menſch nicht alſo zerbrochen / daß er nicht mehr der ſelbeerſte Menſch ſer den GDttſhuff.Adcinedie men AtrofiſcheGeſtalt hat er betoinmen / welche zerbrechlich iſt, und ih ton Anfang alleine bloß von dem åuforften und dritten Principio hat , und hat die Pforten des crften Principii, welches iſi der ihine erwcat/welchc ſonſt ohnedas in der grofa ernftlicheQuall /in fengeſchaffenen Welt brennet/ und in dcu Perdambten gang an. jůndlich wird. 10. Der rechte Menſch aber den Gottſchuff / welcheralleine der rechte Menſchift Ider iſt noch in dieſein verderbten Menſchen verborgen / und ſo er ſich ſelbſt verläugnct in feiner thieriſcher Geſtalt/ und Icbct nicht nach deſſelben Žrieb und Widen / ſona dern ergibt ſich Gott mit Sinn und Gedanden / fo lebet derſelbe Menfch in Gott / und würdet GOtt in ihme das Wollen und Thun / denn es iſt alles in GOtt : Derrechteheilige Menſch i ro in dein monftrofiſchen verborgen iſt / ift ſowohl im Himmci ais GOtt / und der Himinel ift in ihme / und das Herße oder Liecht GOttes wird in ihme gcbohren / das iſt GOtt in ihme / under in Gott:Gott iſt ihin näher als der thicriſche {cibidenn der thicriſto Leib iſt nicht ſein Vatterland / da er daheim iſt, ſondern er ifi das mit außer dein Paradciſe. 11. Der roote Menſit, aber welder in Chrifto neugebohren / ift nicht in diefer Welt, ſondern im Paradis O DŽIOS : Und ob er gleich im Leibe iſt ſo iſt er doch in G DII: Dbgleich der thicriſche ( cib ſtirbet , so geſchicht doch dom neucu Menſchen nichts/ſondern er komt erſt rechtaus dcinWiderroillen uñQuaala haufe in ſein Batterlandt; es darff tcines weitAbſcheidens / da er vermcynthin zu fahren / da ihmebilier wåre/ſondernGott wird in ihme offenbahr. 12. Dic Secte des Menſchen iſt aus Gottes crſtcın Principio , aber in dem iſt ſie nicht ein heiliges Weſen : aber in dein andern Principio wird ſie in Gott offenbahr/ und iſt eine Gštiliche Crea tur, denn aldu wird das Göttliche Liechterbohren ;darumb ſo das Liccht in ihr nicht erbohren wird/ſo if Gott nicht in ihr/ ſondern fie lebet in dem urtåndtlichften crnften Quaal/ alta iſt ein ewig Witerwille in ſich felbft: So aber das liecht erbohren wird, ſoiſt in derCreatur Freude/Liebe undWonnc /und iſt derneueMenſch / welcher iſt dicŠeel in Gottiwie wolte da nicht Ertåntnůß proud Wo O Dit in der Creatur ift ? 13. Nun ligets nicht an der Creatur Woden / Rennen 11118 Sauffen/ die Lieffe der Gottheitzu erkennen / denn der Seelen iſt # 3
6 Theoſophiſche Der 1.Br. unbewuſt das Göttliche Centrum / wie da gebohren wird das Göttliche Weren : Sondern es lieget an GOttes Willen / wie fich der wil offentahren : So fich aber GOtt in der Seclen offens bahret/ was hat die Seele darzu gethan ? nichts / lic lat allein die Såhnung zur Gebuhrt, und ſiehetanffGDtt , in dem ſie lebet / mit welchem das Göttliche Siccht in ihr ſcheinendwird / Denn das crfte Ernfte Principiom , davon der Bewegligtcit Urkund iſt/ in triumphirende Frcude verwandelt wird. 14. Darumb ift es ein unbilliches/ daß die Welt alſo wütet / tobet/ ſchåndet undſchmåhet / rolich die Gabon GOttes in dem Menſchen ungleich erzeigen / und nicht alle einerley Ertintniß haben . Was tan ihme ein Menſch nchinen /ſo cs nicht in neuſch , licher Wahl ſtehet wie Ers begehret 1 ſondern wic fria.Hiinmel in ihine iſt / alſo wird auch GDtt in ihme offenbahr: Denn Gott iſt nicht ein GDII der Zerſtörung in der Gebuhrt 1 ſondern ein Erleuchter und Anzünder / indhateine jede Creatur ihr Centrum in ſich / fic lebe gleich in GOIIES Hcitigtcit Ds der in GOttes Zorn ; G DII wil aber in allen Trcaturen ofa fenbahr feyn . Is . Sodoch die Welt nicht ſo blind wåre / würde ſie GOttes wunderbahrliches Wefen an allen Creaturen erfcnnen ! To ficas ber nun alſo wütet und tobet / das thut fie alles witcr lich felbti ſie ders tund wider den heiligen Geift GOttes/vor welchen Liechte mahleins werden erſchrecken ; ſie werden dod nicht auffhalten den Sohn y den diefähnliche Mutterin Ihrem Álter iviró ges båhren i denn das zeiget der Himmel an / GOtt wird ihn ers leuchten wider alles IVåten undToben des Teufels/undidird ſeinen Glangvom Aufgang zuinNiedergang ſtrecten. 16. Sichtſchreibe Ich von mir /denn ich zeige nur an , daß es verbanden fey und kommen wird . 17. Ich wolte jett dem Herren wilfahren / und das vers heiſſene gerne überſenden /darinn alles was albier gerüget wird / Inschte erkläret werden / ro wohl auch I was der guteund wohla bekanteHerr B. w. wegen des Menſchen und ſeiner Scelen Urs tund , Wefen/ Leben und Trieb /auch endlichen Ausgang begchs ret hat / allein es iſt nicht gar verfertiget/ denn die Gaben /ſo mir einmahl von GOtt ſind gegeben worden , ſind darumb nicht gar erſtorben / ob ſie gleich cine Zeit ſind vom Tcufel und der Welt perdedet worden / ſoerzeigenſie ſich doch ickomanchmabl viel her
Senb- Briefe. Der z.Br. wunderbarlicher / undroll dem Herren in turkein /wils her und GOtt/etwas tavon zu handen kommen, denn es iſt ein hoher Ans fang darzu gemacht worden / ſonderlich von den 3. Principien Göttliches Wefens / und denn fo fort von allen Dingen / fo in meinein Buche verheiſſen ſind allein daß ich faft mit zu viclen weltlichen Geſchäfften beladen werde / ſonſt indchte es ſchon ein groß Theil verfertiget feyn / wil inich aber durch Göttliche und ſåhnliche Ubung bepleiffen / was GOtt wil / foll geſchehen : thue den Herren hierinit in den Schuß des Höchftencmpfchten ! in Eyl geſchrieben. J. B. Uuff Shrifft. Dem Edlen / Geſtrengen / Shtenveſten Herm Carl von En dern und Serchai auff Leutholg Hayn / Ers -Herbogen Maximiliani zu Oſterreich beſtalten .Meinem günſtigen Hier ten zuhanden .
Der zte Sent-Brief. Un denfelben Bun. Earl von Endern / den 22 , O &tob .Anno 1619. Dler /geftrenget) wohlschrenvefter Sera /Seinfels ben ſind incine denütige gefliſſeiie uñ willigeDiens fte ncbén Bún chungvon GOtt feiner Liebe und Ocnade/ cincř neuen Creatur in tem ncucn Men. fchen / in dem Leibe JEfu Chriſti / auch aller Zeit, fichen Wohlfahtdes iridiſchen Leibes bevor. 2. go habe in Betrachtung genoinmen Euer Udeliches Horts and Geinůhte / welches nicht allein gegen GOtt , ſondernauch gegen ſeinen Kindern in der Liebe cukündet und entbrañt ifi/wcla ches mich in Chrifto hoc erfreuct hat/ und iſt mir inſonderheit zu. betrachten der rechte Ernſt und Eyfer / welchen Ichertcunc /deti E.,Giftr. hat auffmeinewenige Schriften des erſten Theils ge wendet / und nicht auffdes Ircibers Morden geſehen / ſondern darnach getrachtet ſelber zu leſen / und mit eigener Hand nach gea farieben . 3 : Da mir denn wohl bevendtlich ift/ daß GOtt E. G.wird ein Pförtlein eröffnet haben /welches dem Irciber feſte zugeſchloſs fen ſtund / dieweil ers in der Kunft i in Hoffart ſuchete / wards: ihm verbaften / denn Er årgerte fict an der Hand der Feder / und 24 fahc
Theoſophiſche Der 2.Br. ſahe nicht auff daswas geſchrieben fiehet:Meine Rraft iſt in den Schwachen m &chtig u ; nd wie Chriſtus ſeincin Batter dandet daß Ers den Klugen , und Weiſen hatte verborgen / und den Un . mindigen offenbahrct / und laget jerner : Ja Batter , ss war ala ſo wohlgefällig vor dir. 4. Soiſtmir wohl bedencklich und in meincui Ociſte erkennta lich / daß ſolches von E. G. aus teinem Vorwiß fen gefchica ben / ſondern als den Kindern Gottes geziemet / welche die Edle Perle ſuchen / und derſelben begicrig find / welche ſo ſie ges funden wird , das alleredelſte Kleinod iſt, welche der Menſch mehr liebet als ſein iridiſches Leben / denn ſie iſt gröſſer als die Welt/ und ſchöner als die Sonne ; Sie erfreuet den Menſchen in Irůbral | und gebiehret ihn aus der Finſternus zum {ichte ; Sie gibt ihın einen gewiſſen Geiſt der Hoffnung in GDtt , und führet ihn auff rechter Straffen : Sie gehetmit ihme in Todt/ und gebiehret ihn zum Leben aus dem Lode :. Sic erftidtder Heta len Angſt/und iſt allenthalben ſein Liecht: Sie iftGottes Freund din in ſeiner Liebc / und gibt ihme Vernunfft den iridiſchen Leib fu regieren : Sie leitet ihn voin falſchem Weege / und der fie kriegt und hålt ſic / den erinct ſie init ihrem Kranşlcin . 5. Darumb Edler HerzlIch habekein andere Urſache Euch zu hreiben / als nur aus Begierde der rechten Siche gegen den Kina dern GOttes , das ich mich eines moge mit ihnen ergeben / es ift miramb tein zeitlich Guth noch Baben zu thun / als ſich denn E. Beftr. gegen mir als einem Freinbden gar freundlich in ſiebes Dienſte erboten : Sondern unıb die Hoffnung Iſraelis/ und daf ich mich werde in joncin Leben mit GOttes Kindern hoch erfrcůcn / undinir meine Arbeit / roich anhie in der Liebe gegen Shnen inna dhe / alsdan wird wohl belohnet werden / To ich uich alſo mit mei : men Brüdern werdeerfrcůcn / und einem jeden ſeine Wcrdic wera den nachfolgen . 6. Darinbiſt mir e$ Ernft / ſinteinaht mir auch ein Funde von der edlen Perle ift gegeben worden / und Chriſtus uns treus lich warnet/ſte nicht unterdie Banck zu ſtecken /oder indieErde zu vergrabex Sollen unsdarobauch nicht zu ſehr fürchten für denen Menfchen/ die den Leib tådten und nichts mehr thun tännen : rons dern für dem / der {cib und Secle verderben und in die Hide werffen mag . 7. Und ob ich bey iciner Zeit nicht groffen Danck von etlichen erlangen werde/ welchen ihr Bauch licber iſt / alsdas Simıncla reich : Sohaben doch meine Schrifften ihre Gaben / und ftched
Der 2. Br.
Send Briefe.
ſtehen zu ſeiner Zeit /denn ſie haben gar eine theure ernft: liche Gebuhrt und Herkommen / und ſo ich mich in meiner geringen / niidrigen und einfältigen Perſon beſinne / wohl höher verwundere / alseben mcinGegen.ſap. 8. Weilich aber in Krafft und liecht erkenne / daß es cinc laus tere Gabe von GOtt iſt / welcher mir noch alſo einen treibendeur Willen darzu gibt, das ich ſchreiben muß , was ich ſehe und era, kenne / fo roll ich Gottmehr gchorſam feyn als den Menſchen / damit mein Biffumb nicht wieder von mir gcuonimen und cineint' andern gegeben werde / wclocs mich wohl rolte civig gereucni . 9. Weil dann E. Geftr.cine (um geiponnen daſſelbe zu leſen ! vielleicht als ich denn gewiß hoffe , aus GOttes Schidung! To wil E. Geſtr. ich es nicht verbergen , ſintemahl GOtt der Hocha fte E. Gcftr. hat zu dem erſten Werck beruffen / daſſelbe zu publia ciren durch ſeinen wunderlichen Rahti da ich dachte der Treiber hätte es verſchlungen / ſo grünete es als cin grünes Zweiglein / mir gang unbewuſt. Und ſo ich doch nichts von inir weiß / was GOttendlich thunwird / und inir frin Raht verborgen/ auch ſein Wecg den er gehen wil , tan auch von mir nichts ſagen : So andchte doch inires der Treiber für eine unzeitige Hoffartzu mef fen / daß ich alſo mit ineiner wenigen Gabel ſo ich doch aus Gena. den håtte iſtolpiren wolte / und alſo meines Herken Gedanken ſehen laſſen / mir zu eineiu Ruhın . 10. Sorg ich doch vor GOtt / und bézouge es vor ſeinem Gea richte / da alles erſcheinen wird / und ein jeder ron fcincin Thun foll.Rechenſchaftgeben / daß ich ſelber nicht iciß / wie mir damit geſchichet ohne daß ich den trcibenden Willen hate / weiß auch nichts, was ich ſchreiben ſoll. Denn ſo ich ſchreibe) di& iret mir es der Gcift in groficr wunderlicher Erkantnů67 daß ich ofte nicht weiß / ob ich nach meinem Gciſte in diefer Welt bin , und mich des hoch erfreue , da mir denn die ſtate und gewiffe Erkântnůs wird mit gegeben / undje mehr ich ſuche, je mehr finde ich/und iin mner tieffer / daß ich auch offte incine fündige Perſon zu wenig und unwürdig achter ſolche Geheimnißanzutaften i da mir denit der Geiſt inein Panier auffſchlågt/undTaget:Stehe/du folt ewig dartñen leben uñoamit gekrönetwerden /ivas eritjegeſtudich ? 11. Daruinbi Edler Herz / füge ich euch unit wenigen deit Grundund Urſachen / auch des Willens und Suchensmeiner Schrifften: geliebet E. Gcftr .nun etwas darin zutefon/ tas ftela Gefir. Wolgefallen. Ich überſende mit was invera le ich zu E. chienener Zeit als ich bey E. Geftr, war / iſt gewachet worden ! als 2.5
10
Theoſophiſche Der 3. Br. als vom.Unſange Des 22 tenCapittels big zuin Ende /da dennwara haftig der Edle Perlen -baun offen ſtehet/ und inein Gemühte zeiget mir es / daß es E.Geſtr. werde wohlgefallen / und wird auch ein Perlichen hierin erlangen / ſo fern E. Geſtr. ihr Ges inůhtewird in GOtt reken : Dasanderei als ctliche dreiſſig Boi gen / hat unſer guter bewuſter Freund / der wirds einſtetten / cs find gar hohe tieffe Dinge in denſelben / und waren wohlwehrt daß ſie nicht umbtimen / es fouls E. Geftr. auch bekommen / ro es gefällig wäre etwas zu leſen . 12. Und wiewohl es iſt/ daß ich auch pflege ctwas ſtille dainit zu halten / ſo iſts doch offenbahr, und iſt inir vor Ohren / wie es yon folgen Leuten wird begchret/ bcy welchen der Feind mschte als ein Bcrwüſter mitte zum Ende eylen , denn ich weiß , was id für einen Feind / als den Icufel gegen mir habc/ zu eincin Bca genfaß ; Darumb bitte ich / weißlich damit zu fahren , ich wils ſchon ſo ich es bedarf! abfordern/ und wird noch i wils GOtt / was inchrćrs und höheres gemachet werden , als über inoſen und die Propheten /und dennendlich den gangen Baum des Les bens indein Weſen aller Weſen / wic ſichalles urkundet und eine ret , und zu waferley Weſen cin jedes in dieſer Welt erſcheinet und an Iag tomt. 13. Da ich dan verhoffedie ſchöne von GOtt verheiſſene Lilizgrünen ſoll im Perlen -baum /in ſeinem eigenen Geiſti in denKindern GOttes der Liebe in Chriſto. Denn wir finden nochgar ein edel Perlein grånend / mirjego nicht imLeibe, tentlich , aber im Gemühte grånend ; thuc euer E. Geftr. der holdſeeligen Liebe GOttes empfehlen . J. B.
Der zte Send - Brief. Den 24. O &tobr. Anno 1619. Einen Gruß durch Gott / mit Wünſchung des Liechts der Göttlichen Freuden -rcic, in unſerem Emanucl / bovorn . 2. Eucr an mich gethanes Schreiben / ſamt 8 ) meinen Schrifften habe ich von Zeigern richtig caipfangcu / und alſobalde zuverſiegelt Hr . N. init N.N. wcia cher eben ben mir war, geſthickt ; Ich wolte ihine diß / weil cs fihon verligcit / und mitincinem Schreiben / welches innen lic get / verfehen war./ fitzicken : Nun verſtehe ichi in meinem Ges můthe
Send Briefe. Der 3. Br. mühte / weil ſichs eben alfo jutråget / daß jhr darnach geſchics tet/daß es alſo mag eine Schidung Gottes feyn ;überſende euichs hiermitte / wollets crwegen / cs iſtgar eint Edci Kleinod darinne / welches GOtt fintcurem Abſcheidehatgegeben / und füge cuch diß / daßgar cine liebliche Pforte iſt auffgegangen / da wir / ro GOttwil/als es denn hoch erfcheinet / wollen eingchen / ba ich doch nichts von ſagen kan / denn es iſt nicht meines åuſſerlicheit Menſchen ; aber als ſich alle Gewächſe der Erden erfreuen / ſo die Sonne auffachet/ und ſie anblicket mit ihrer Krafft: alſo auch meine Seele in den ſchönen Wunderblumen / in define der Herialſo ſüße und freundlich iſt / verhoffe mich deß wohlzu ergea gen / welches ihr in dicfeui lepten Theil dieſes Buches werdet wohl vermerden / ſo cuch GDttdie Pforten in ſeinem Geiſte crófo net. 3. Ich tan euch jeßt nichtſchreiben /dennes iſt wunderlich/vera boffc iGott wil euch ewerHerke auffthun / daß ihr auch mögct etwas davon ( chieden . Ihr begehrct zu wiſſex ) ob ich etwas håtte mit den bewuften Herm converſireti ſo füge ich euch zuwif fen / daß ich nicht habe können zu ihnen toinmen , dennich habe in einem anderen Lande/da ich zwar mit meinem åuſſeren Menſchen nichtdaheim bin / viel zu thun gehabt / und binalſo auff digmah! noch verhindert mit einer Reyſe auff Prageaufſ 7 Tage/ alsdenn foll geſchehen / was GOtt wit / wiewohl mir auff jego-eine tieffe Pforte offen ſtehet / werdc derowegen thun , was GOtt wil. 4. Joüberſendecuch die Bollendung dieſes Buches verficgelt) und ſo ihr Gelegenheit habenwerdet/ entweder Hin . N. oder nur mitderSchrifft zufchicken , denn eswar ſchon auff der Bahn zu Hm . N. weil aberderBotetamn/ hieltichs für gut alſo zugepackt zuſchicken/ und füge Euch hoch und wohlzuwerden / dat gar ein hochlöblich Werck iſtim Grifte erkannt worden / verhoffeGott wirds uns gönnen / ihr möget fernerdarnach forſchen / in turşcin foll es euch gefchickt werden ; Und thue Euch in der Göttlichen Freudenreich des ewigen Anellbruns einpfehlen . J. B.
Theoſophiſche
Der 4.Br.
Der 4te Send-Brief. Un Chriſtian Bernhard/ vom 15. Novembr. Donnerſtags nach Martini , 1619. Dttes Heyl und Liecht im {cben Jcſu Chriſti cr leuchte Euc / und gebe Euc ferirer zuertennerr ſeinen Willen. 2. Mein freundlicher gar guter Herr und Freund/daß ihrcuer Leben habtbegeben zu eineust Geråchre Gottes / und alſo grinet im Leibe J&ſu Chriſti des SohnesGottes/welcher uns hat wiedergebohren zu einer lebendi. gen Creatur in ſich ſelber/ und reincin Batter dargeſtellet, als in licbliches Gemächſe in ſeinein Paradilifchen duft.garten / jul Yeiner Freud und Wunderthat , deſſen erfreue ich mich neben Euch / und befinde auch / ſo ich inich recht entfinnc i das ihr nicht alleine ein Gewächſe GOttes für cuch alleine ſend / fondern als ein liebliches Kraut und Blume ſeine Krafft nicht alleine in ſich hålt i ſondern låſt ſeine Krafft von ſich ausgehen ,allen lebendigent Effenticn zu einein Schinad /und gebeüt fich freywillig allen Cres wturen dar , und wie es ihme auch darüberergchen möchte ,da es fciner gar nicht ſchonet i ſondern gebichretohn Unterlag ſeint Krafft und Ruch . 3. Alfo befinde ich auch, rey der Seelen des Menſchen /welche whn unterlap grünet / und ihre Krafft von ſich freiwillig gibt zu einein Geſchmacc/ deme i der deffen Schmack begchrct /Wels che derſelben Krafft fähig iſt, es rey zu ſicbo oder Zorn / juin (ebent Gottes in Chrifto foder juin (cben der Hoffartins endliche Trois ben des Elendes / welches im Aufgang erfolget/ denen/ fo da nicht find in GOtt gewachſen . 4. Lobi Prciß und Ehreaber denen / fo in Chriſto wiederges bohren werden , welche ob ſie gleich allhie ihr Leben verliehren / aind für den Stachelndes Dorn -gewichfes erſcheinen als ein ala Deres Kraut / welches init Fåffen getretten wird ; Uber wic eist Kraut welches abgehauen wird / da man nichts inchr ſiehet / und dieVernunfft ſpreche/ cs iſt aus/ aber ſeineWurzel in der Erden hat , und wieder herfür grånct : Alſo auch die Seele der Heilis gen iſteingepfropft in das heilige Leben Jeſu Chriſti/ und ſtehct in GOtt ſeinem Batter/ und grünct wieder dirch ocul Iodt. 5. Dorfen wir / ſo wir ſolches erkannt haben/uns hod erfreueni ..und achten derowegen das { cben diefer Welt / welches fichet in den Sternen und Elementen Qual/für daswenigſte/ und freuen 6. uns deſſen / das wir Gottes Kinderſind.
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Send -Briefe. 13 6. Sowir denn wiſſen / das GOtt warhafftig in uns iſt / und doch unſerur iridiſchen Leben verborgenlſowiſſen wir / dag unſere Scel in GOtt iſt/ und grünet in Gott / und der{cib im Regta ment der Sternen und Elementen / nach dein Quall dieſer Welt. 7. Alſo ſind wir GOttes Bilde und Gleichniß / welcher ſels ber alles ift I follen wir uns denn nicht freuen ? Wer wil uns von GOtt fcheiden / fodie Seele in GOtt ftehet , da kein Todt noch Zerbrechen ift. 8. Darumb mein gar fieber troucr Freund und Bruder in Chrifto / achte ichs nur für eine große Freude / daß ich alſo habe an Euch funden ein Edel Gewächfe Gottes / von welchem incine Secle hat auch gerochen / davon ſie wieder ſtar ward i als ſic der Ireiber wolte reiſſen aus dem Lande der Lebendigen / da fic tag unter deri Ireitern / und ſte der Antichriſt im Dorn -gewächſe wolte verſchlingen . 9. Uber wie GOtt ſeinen Zweigkein , ſo in Jinre ftchen / j* hülffe komt init feiner Krafft daß ſic nicht verderben i ob gleich der Ieu fel und Tod cins dråber herranſohet, dennoch müſſen fic wicderdurch den Tod undGrimades Zorns und Stachelves Toa des grünen / und folte GOtt alle feine cdlcften Kriuter ſcines Gewächſes dran reken / fo inut ſein Wille beſtchen / was in ihmt gefäct wird / inus in ihmnc wachſen . 10. Belches uns erkäntlich iſt / in dem er ſein Herke als ſein Edclſics Gewächfc in thinehat faffen einen Menfchen werden / uns zu cinein ſtarctcn Geruche der Wieder- gebuhrt in ihınc/ auff das i ſo wir im Iede ſtanden / wieder mit und durch ihn aus dem Iodegrüneten in Gott ſeinem Batter fund bråchten Fruftdes Paradiſes. 11. So wir den ſolches wiſſen / daß wir Geischfc GOttes find / rollen wir uns für nichts fürchten / fondern otine Ilnterlag grünen im Leben GOttes / und Frucht bringen zu GOttes Ehs ten und Bunderthat/ welcher wir ewig werden genieſſenr. 12. Undſo wir dann auch wiffen / wie unfer edel(eben alſo in groſſer Gefahr ſtehet/zwiſchen Himnincl-und Höllen -reich/ in dica ſer ZeitdieſesLebens-von beyden gefangen :ro follen wirfürſichtig wandcln/daß nicht unſer Perle zerbrochen werde /follen nichtden RuchdesGriinines in une laffen /daßernns verderbe/dadurch die edle Frucht im Gewächſe verhindertwird / ind GOtt über uns tlagen muß / Er rey wie eiwWeingärtner, derda nachlicfet und wolte doch auch gerne der edlen Iraube !: genieſſen . 13. So laffet uns wunter feyn ! zu widerſtreben dem Flirſten 27
14 Theofophiſche Der 4.Br. des Grimmes / auffdaß dic edle Trauben und GOttes Frucht int unswachſe/ daranGOtteinenguten Schmack und Ruch hat / auffdaß wir ihmne cin lieblicher Ruch in Chriſto ſind. . 14. Wir werden deſſen wohl genieſſen i So wir der Eitelkeit dieſes Lebeus los werden , ſo werden wir alssenn leben und grůs nen in Gott/und eſſen vom reinen Leben Gottes ohne Maccllund er wird unſer Speiſe ſeyn / und wir ſeine / daß es alſo fen ein liebs liches Gewächſe in einander / wir in Gott/ und Goitin uns / ein ewiger Quall des heiligen Lebens imGewảchſe Gottes /darinis nen eitel Dolltommenheit in der Liebe ſtehet. 15.Umb welches willen wir jeko alſo arbeiten / und laſſenuns die Welt narren und verachten , daß / dieweilunſer iridiſch Les ben im Tode grånet/ unfer himinliſch Leben durchden Tode grås ne / daß alſo das iridiſche Leben als cin Spott vor dem Himmlis ſchen erſcheine / welchesnicht wchrt ili / daß es ein Leben genennet wird gegen dcin himulifchen . 16. Daruubleyden wird gedultig im irrdiſchen Leben / und freuenuns im himmliſchen / auff Hoffnung / daß wir der Eitels teit log werden /da wollen wir uns wohl ergeken :waswir athier haben müſſen in Irůbfal fåcn / wollen wir in groſſer Freude crndten. 17. Daruinbmein gar guter Bruder im Leben GOttes / in welchem ihrfiehet / ſolt ihr mir deſto licber reyn / weil ihr mich habct aus dem Schlafe wieder erwcdct/ auff daß ich hinfüro auch moge Frucht bringen im Leben Gottes / und moge mich hernach mit den Kindern Gottes deroſelben freuen. 18. Als füge ich euch / daß mir iſt gegeben worden ein gar ſtarca ker Geruch iin (eten Gottes / nach dem ich wieder erwacht i vers hoffe dariniicn Frucht zubringenund auch zu erweden die Schlafs fenden /als wich incinGott hat wieder erwecket aus dem Schlafel darinnen ich lag. 19. Und bitte Euch urub des H. Lebens GOttes in Chrifto willón/ihr wollet ferner nicht lag ſeyn/ſondern euerleben in Chris ſto crmuntern / auff daß unſere Geiſter mochten gegen einander crgriffen und verſtanden werden / welches auffer der Göttlicher Krafft nicht feyn kan. 20. Denn ein jeder redet aus feinen Eſſention in den Wuro dern GOttes / wic ſein Leben in GOtt entzündet iſt/ und tan uns Niemand zum Verſtande bringen / als der einige Geift aus Gott / welcher aller Vilder Zungen / am Pfingſtage in der Apoſtel Munde in Eins verwandeltet, daß aller Völker Spra den
Der 4. Br. Send- Briefe. chen der Apoſtel Zungen verſtunden / da fic doch nur aus eis ner Zunge redeten/ ihnen aber den Zuhörern ihr Bert und Geiſt eröffnetward in GOTI ; daß ſie alle dieſelbe Sprache ? cin jeder in ſeiner / verſtunden / als reacten die Apoſtelmitſeis Mer Zungen . 21. alſo iſt alleine GOtt möglich / daß ein Geiſt den anderit verſtehe und begreiffe: Denn ich fürchte wohl / ich werde an vica len Enden meiner Schrifften ſchwer ſeyn / aber in GOtt bin ich demu ſefer garleichter ſo ſeine Scele in GOtt gegründet ift , aus welcher Ertåntnůß ich alleine ſchreibe. 22. Dennaus der hiſtoriſchenKunft dieſerWelt habe ich wes nig/ und ſchreibe nichtumb derſelben Hoffartihrer Kunft willen / denn ich bin nicht von ihrer Kunſt erbohren / ſondern aus dem Les ben Böttc8 ) auffdaß ich Frucht bringe im Paradifiſchen Roſena garten GOttes . 23.Und nicht alleine für mich /ſondern auch fürmeine Brüder un Schweſtern /aufdaß wir werden ein heiligerleib inChriſto/Gott unfirmBatter /wclcher uns geliebet/und in Chriſto verſehen hati che der Welt Grund geleget ward. 24. Darumb wie Chriſtus ſeines Lebens nicht geſchonet / auch ſeine rechte Jünger , ſondern frcy das Reich GDITES vcrfündigct , ob ſie gleich in dieſerWelt Spott und Todt darůs ber crlitten / nur umb des Hiiumliſchen : Alſo ſollen wir uns für den zeitlichen Spott und Todt nicht zu ſehr entſokon unib dos himinliſchen Lebenswillen / und alſo bethen / daß uns GOII wolle von allem Ubel erlöſen /und uns gebenEinträchtigkeitin eis nen Sinne. 25. Daß ich euch aber in etlichen Puncten ſchwer' verftåns dig bin in meinen Schrifften / ift inir leid / und wünſchte i ich tồnte meine Secle mit euch theilen / daß ihr indchtet meincit Sinn ergreiffen . 26. Danich verftche , es trifft die tiefſten Puncten an / dars an am meiſten liegt i da ich inich etticher Lateiniſcher Börs ter gebraucht : Uber mein Sinn ruhet in Wahrheit nicht blog in der Lateiniſchen Zungen / ſondern vielaehr in der Nas tur :fprachs. 27. Denn inir iſt auch ctwas auffgeſchloffen worden / die Beiſterder Buchſtaben zu gründen / von ihrem Urkunde i und wolte euch herzlich gernederſelbeu Wörter / To ich gebraucht has bc / au weld en ihr cin Mijverſtandhabct / verſtändigen ; Weil aber ein Raum darzu gehöret/ und jeko in Eyl nicht feyn mag ! bin
Der 4.Br. Theoſophiſche 16 bin ich erbottig / folches cuch gang zu verſtändigen in gar kurger Friſt. 28. Danich jeho mit reyſen und andern Geſchäfften bin belas den geweſen / daß ich euch nicht habc können wilfahren / bitte noch cin kleines zu warten . 29. Dann ich habe noch wegen meines verſtorbenen Brus ders í ſeines hinterlaſſenen Töchterleins alſo viel zu than / daß ich alle Wochen muß zu Dorffe lauffen , auch habe ichmůffen 3wcy ſchwere Reyfen verbringen / mit welchen die Zeit iſt hina geflosſen . 30. Wolte GOttlich idite derſelben in üheinit dem reyſen ů a berhoben feyn / ich verhoffcte , es ſolte znancher armen Scclen in ihrem Hungerwohldienen/ jedoch geſdiehet/was GOtt wil /wie wohl es iſt/daß manch Gråſelein verdirbet/foder Himmel nicht Regen gibt : Alſo auch verhindern die weltlichen Geſchäffte das Reich GOttes. 31. Ich weiß aber auffditmahl Ecinen andern Rath / den irze diſchen Leib mit Weib und Kind zu nähren / wil mich derowegeit beficiſſen / unddas Himmliſche für alcs ſcken / ſo viel mir mūge lich iſt, ſollcuch auchiſo ihr Luft Jabet / etwas mitmir in meinen cinfältigen Schrifften zu leſeni i treulich mitgetheilet werden / ivicwohl es iſt / ich auch gerne wolte von den Kindern Gottes lera nen /und inich ihrer Schrifften ergeben. 3.2. Dan ich achte ich ſey derEinfältigſte unter ihnen/habe alſo ung und ſtåterUbung Got. einwenigfürenmich zu einer Erinner tes geſdrieb / weil es cuch aber alſo wohlgefältet julefen/ berge ichs cudy billich nicht. 33. Denn ich erkenne circ grofic Mühe daran , ſo ihr drauff wendet/und dance uncinein Gott/ der mir dod, einen Menſchen in dieſer Welt zugeſchicket hat / init welchain ich von GOttes Reich reden darff / dieweilſonſt faſt alles blind und tolle ſeyn wil / daf ich auch nichtdarfincin Maul auffthun. 34. Ich höreSpotter /welchemit unter lauffen / nach welchen ich wohl wenig frage / denn ich weiß weß Geiſtes Kinder die find / und wünſchte ihnen incin Erkåntnůj / ſie wirdondas laſa ſen bleiben . 35. Anfangende des N. ſeines Nachſchreibens ineiner künffa tigen Schrifften / wciß ich mnich nicht zum beſten mit ihme zu vcrs wahren / daun er chweiget nicht , und håre ofte von liederlichen Icuten von meinen jelligen Schrifften deuten welches ich erachtel von ihine auskontidenn ich ſie ſonſt keinem gewieſen . Socr dan faft
Send - Briefe. Der 4. Br. 17 faſt weltlich / und nur von derSchule dieſer Welt gebohren iſti Inichtenwir ſchlecht verwahret fenn. 36. Man ſollauch die Perlen erſtınahli ro doch dieſelben theuer ſind / nicht auffden Weege ſtređen : ſondern einer andern Zeit erwarten , bis ſie geincinewerden , damit nicht der Ircitcr fic verſchlucc. 37. Es mochte ihme wohl gegeben werden nachzuſchreiben /aber hichterſtmahl/ fondern nach dem es cinmahlabgeſchrieben wäre! damit es der Treiber nichtmöge zerbrechen . · 38. Anlangende quer Begehren wegen der Prager Sachen / da ich eben am Einzuge des Neuen Königs inne geweſen bin / werdet ihr den Einzug zuin Sagan wohlerfahren haben , daß er geſchehen iſt. Er iſt hinten zum Schloſſe anffu Retfit in void Schlan hineiu kominen / und init groſſer Zierde aller 3. Ståns de angenommen werdeu / wie voruiahl auch ben allen Kidnigen bråudstich geweſen. 39. Ich erinnere cuch / daß ihr wollet acht haben / was der Prophet Ezechiel 31. und 39. Capitt. hat geſchrieben / ob nicht die Zeit des groſſen Zugs wird da feyn / auff die Berge Iſrael in Babel / fonderlich rocgen des Siebenbürgers / welcher wird Hùiffe vom Iůrcen erlangen / und leichtlid bis an Rhein -ſtrom koininen . 40. Da denn die groſſe Niederlage der Kinder in Babel gorches hen mag / da dan zwey groſſe Ruthen poil G Otterſcheinen wers den / eine durch Kricg/ dieander durch Sterben / in dein Babct ſoll zerbrochen werden ! Jeiget der Geijt des Herren in den Alten ſo voruns haben gebeütet. 41. Wic wohl ichs achte / die Wahl mit cinem rechten Deute fchen Keyfer noch inuß cin wenig verzogen werden / und unter deg groſſer Krieg und Streit/ auch Zerbrechung vieler Städte / Bibldfſer und måchtiger Lande wird erfolgen/ Soferucjckodie rechte Zeit fey /davon der Geiſt dcutct / welches wir ſo gcusu nicht verfteben . 43. Dan fürGOtt iſt 1000. Jahr als cin Tag / der Geiſt ſiebet alles nahel fo vermeynet der Syderiſche Menſch , es ſey talde)iſt aber iin Rath GOttes. 43. Dhne daß wir gewiß bekennen / gar nahe die Zerbrechung der Stadt:Babct/und ſcheint vor uns / als rey die Zeitalſobalde perhanden , da wir dochden Rath GOttes nicht tónin genug er , greiffen : Sondern als cin Gaft der einen Ing in cincm Lande ifti nicht alles erlerpeij mag/ alſo gehet es uns auch. 44. Deng
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44. Denn GOtt hålt ihn Tag und Stunde bevorn /unddeutet an die Wunder durch ſeinen Geiſt/welche fünfftig find. 45. Sonſt füge ich cuch / daß H. N. hat 5. N. gedinget ihinemeinebeyde Bücher ab - zuſchreiben / und trachtet jego dara nach / dat er das rechte Original des erſten inšchte felber zu hans den bekommen / welches / wie ich vornehme/ geſchehen werde / tan am aller füglichſten durch Herren Cart heraus gebracht werden. 46. Wiewohl es iſt /daß der Neue Antichrift im Bewächſe des Alten jeko trefflich triumphiret / und brennet als ein Fcuer im wacheldern /vermeynet es fey Freuden / da es doch im Leide ift/uno Babel angebrañtſtchet / möchte Verbinderung fürfallen / aber GOtt der Hochſtethut was erwil. 47. Ich habeauch jeko in der Eil nicht Zeit / das ich euch ich rers ſchreiben kan , denn es iſt noch nichts weiters angefangeni denn ich verhoffe alſobalde nabend anzufahen / wie mir mein Bc. můthe im treibenden Willen immer zeiget/wils euch an benañten Drty treulich ſchicken. 48. Und thue cuch der Sanfftmuth JEfu Chriſti treulich empfehlen . J.B.
Der ste Sent - Brief. Un Bun. Carl von Endern / vom 1 Decemb . Freytag vor Udvent 1629. Je Liebe / im Herzen GOttes des Batters / und das diccht ſeiner Krafft im Leben Jeſu Chriſti fey unſere Erquictung / Erleuchte uns und helffe uns zur neuen Wicder-geburht/ auffdaß erfcheis nedic rechte Bildnů B zuGottes Ehren undWuns der-that/ und laſſe in uns wachſen das ſchöneZweiglein ſeiner Lia lien/ im Paradis-gărtlein JEfu Chriſti. 2 Erler / Geftrenger / Ehrenvefter 1 Hochbenamter Herz | demſelben ſeynd incincdemnůhtigegank willige Dienſte /nedenft Wünſchung aller zeitlichen und ewigen Wohlfarht bevorn ! Fin habe von Zeigern eurein Geſinde einen ScheffelKorns empfana gen /welcheninirE.G.geſchidct/thue mich deffen zum freundlicha ften bedanden / und bitte Gott den Sächſten / derwird . E.G. vielfältig erſtatten. 3. Dica
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Send:Briefe. 3. Dieweil E. G. fo ein demüthiger Herr iſt , und nicht ſiehet auff das / darauffdie Weltfichet/ auch nicht achtet der Klugheit derHohen / ſondern nach dehm trachtet was der Herr vom Him , Inel bauct/wicwohles in diefer Wett nårriſch erſcheinet/ aber vor ihme alſo wohlgefått / ſeine Werdein geringen /albern / findin fiben cuten zu treibeu auff daßer alleine feo Hoch/und kidNies Wund růhmen darf ; So You E.G.auch gewij derſelben Erfånga nůß gehoffen , welcheſchöner iſt denn aller Welt Pracht und Reichthumb: Denn alles zeitliche verlåſt den Menſchen, aber das Ehren- Frånßlein Chriſti serlåſt auch den Mcuſchen iin Tode night1 fondern bringctihn zur hiipuliſchen Freuden -Shaar in fein rechtes eriges Batterland 4. So wir denn wiſſen und gar hoch erkennen / daß wir in dieſer Welt nur Gåſte /.und in einer freinden Herberge / in gar groffer Gefahr/in ſchwerer Gefängniß gefangen liegen /und ima mer des Todes fürchten inüffen / fo thut E. G. garwohl/ und handelt weiſlider denn die Klugen diefer Welt / daß ſie ſich unt fehen und trachten nach dem ewigen Batterland / und nicht nach Dlacht und Prachtwie die Welt/ und ſonſt insgemein die ſo ho hen Leute thun ; Mir zweiffelt nicht, es wird E.G. noch wohl ein gar ſchånes Kringlein von der Jungfrauen der ewiger Weigheit IIIES darfür erlangen /welches 1 ſo cs ges fchithet E.G. lieber feyn wird / als alles zeitlicheGuth / und diefe ganbeWeltmit ihrem ganßenWeſen undGlang/davon ichi fo ich deſſen tein Ertåntnůg håtte nichtſchreiben wolte. $ • Dann ich doch ſonſt beyden Weifen dieſer Welt / welche ih nen alleine Ertåntnůß und Wiſſenſchafft aus eigener Hoffarthi ohne GOttes Gelſt /zu meſſen ( chlechtenDanct)ja nurSpott habe/welches ichurich dochnur hochlich erfrcuc/umb des Namens. und ErtåntnůB GOTTES willen Schmach zu tragen : Dan wäre mein Ertäntnůß aus ihren Schulen gebohren i fo würden fie tas ihre lieben ; weil ſie aber aus einer andern Schule iſt / To tennen ſie das nicht verachtens derowegen /wie ſie allen Proptics ten / auch Chriſto und ſeinen Apoſteln thåten : Ich wilmich das nicht irren laſſen , ſondern wie ich angefangen an meinem Gott und Schöpfer/nur init deſto gröſſermErnfthangen /undmich des me ergeben / er mache in mir was er wil. 6. Ich ſchreibe mir tcinc Klugheit zu / verlaſſe mich auch auff teinen Vorfall der Bernunfft, dan ich ſehe und befinde gar hei und klar , das GOtt gar viel eine andere Bahn gehet. 7. Darum ſo wirkindiſch fahren /uñ nicht inunſerer Pernunffti fone
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Theoſophiſche Der 5. Br. fondern hangen ihn nur mit Begierde und rechtein Ernſte an / und feßen ail unſer Bertrauen in ihn , ſo erlangen wir eher die Edle Jungfrau ſeiner Weisheit / als in unſerm ſcharffen Licha ten, dann dic bringet mit / wenn ſic komt / rechte Weisheit uno himmliſchen Verſtand / und ohne dicſelbeweiß ich nichts. 8. Dieweil aber E. G. folche und dergleichen Schrifften von dem höchften Weſen.Juft haben zu leſen , als es dan wie ich hoffe / GOttes Schickung iſt i wil id das jenige was mir von dein hocha ften Guth vertrauet iſt / €. G.nicht bergen / fondern in turkcin etwas reichers und mehrers ſoiden. 9. Dan es iſt gar ein wunder- ſchdn Büchlein von des Mens rohen Leben angefangen worden / welches ſo der HErr wil / 'und ſeine Hand ob mir hålt ) wird tlarerdffnenwas der Menſch ſer ! und was ihm zu thun reo / daß er erlange das Hächſte Guthidan es gehet gan klar durch die 3 Principia , undzeiget allen Grund/ dag ein Menſd), er wolte dan ſelber blind ſeyn / kan GOtt und Himninelreich ſo wohl als ſich ſelbſt ertennen i auch unſern clena den Fall / ro wohl die Wiederbringung im Leben JEfu Chriſti / undwird ſonderlich handeln vonder rhonen Lilien, welche Gott der legten Weltgonnen wil / welches ſehr anmuhtig zu leſen ſeyn wird . 10. Und ob ich noch wohl nicht allen Grund i wasſeyn wird / genugſainvertenne / fo feije ichs dochin einer groſſen Zieffe vera hoffel GOtt verleyhenur Genadelſo wil ich davon nicht laſſen /es fey dan vollendet íauch künftig die verheiſſenc Schrifften /welche wegen des Treibers auffgehalten worden / volnjichen , auch über Mofen /da dandie groſſenWunder Gotteswerden klarain Zages licht erſehoinen / welches GOtt der legten Weltgånnen wil / wica wohl es iſt / capickund faſt alles in Babel ift / und wird ein grofe for Riß geſchehen , aber dannoch ful Nieirrand verzagent / gleich wic GDtt deiu Vokt Iſrael in der Babiloniſchen Gcfångnús mit Troſt zu hülffe tain / und ſchickte ihnen Propheten ; alſo auch iegt werden ( ilien mitten unter den Dornen wachſen / und das iſt wunderlich . 11. Auch darfNieinand dencken /daß ießt die Zeit der ganger Zerbrechung der Stadt Babel ergehen werde/ es wird wohl ein fehr groſſer Riß werden / welches man icßt nicht glaubet / dann der Antichriſt iſt noch nicht gang offenbahr / ob gleich etwas ; Man wird auch meynen / man labe ihn nun ausgerottet/ und wird itach etlicher Trůbfal groſſe' Freide erfolgen / undwerden alſo Geſetze und Bündnüffc ,auch mit ſchweren und ſcharffen 2r tictcin
Zi Send Briefe. Der 5. Br. tideln der Religion inachen , aber meiſtentheils zur Auffſteigung ihrer Ehren und Macht /und manwird ineynen der heilige Geiſt rede vorr Himmel/ und fez nun einegüldene Welt , aber ſie ftedt voll Zornes Gottes / und iſt noch in Babel )und iſt das wahre Weſen des rechten Lebens JEſu Chriſti noch nichtdrinnen: Auch wird der Reuter auffdem fablen Pferde noch kommen / und mit feiner Senſe viel abhauen . 12. Aber unterdeſſen grünet die Lilte im Wandery wider welche der legte Antichriſt Verfolgung erråget / da dan fein Endekomt; dap die Erſcheinung des Herren erſtictihn. Da dan Babel im Eyfer undZorne Gottes verbrennet / undiſt wunderlich / davon ich keineMachthabedeutlicher zu ſchrei . ben / doch werden meine Schrifften zur ſelben Zeit wohldies pen ; Dan es komteineZeit vom Herren / die nicht aus dem geſtirnten Himmel iſt. 13. Wohl deine der den Herrn mit ganßem Ernſt ſuchet / dan in der Hiſtoria wird er ſichnicht finden laſſen / .ſonderniin recha ten Vertrauen und in derrechten Anneigligkeit ins Leben / und in dieSchre Chriſti / darinnen wird der heiligeGeiſt erſcheinen mitWundern und Kräfften / welchesBabel in ihren Gedich , ten iegt nicht glaubet aber , doch gewiß komt / und ſchon auff der Bahn iſt , aber der Welt verborgen . jüngft E.Q. habe mit H.Fabian das gange Werck 14. Ich des andern Buches zu geſchickt/weiß nichtobs E. Geſtr.empfan gen habc/dan ich fint der Zeit init H. Fabian nicht geredet/wegen ineiner verbrachten Royfe : wo nicht ſo wäre es bey ihmezu fora dern. Und thue E. Gejtr. der fanfften {iebe im Leben Jeſu Chris ftides Sohnes Bottes empfehlen . Gegeben in Eyl / Görlig / Freytags vor Advent. Der Name des Herren iſt eine fefte Burg / der Ges rechte lauffet dahin / und wird erhdhet . J. B,
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Der ote Send- Brief. Un Hin. Earl von Endern / vom 4. Maji 1620. Liecht ! Heyl und ewige Krafft aus dem Brunnquelldes Hergens Jeſu Chriſti , Tey unſer Erquickung. Del / Geſtrenger / Ehrenveſter / Hochbenannter. Herr/ neben Wünſchung Gåttliches Hopls / und darinnen aller heylfahmenWohlfart/Kan ich nicht unterlaffen E. Gcftr. mit dicſem Brieflein zu ers ſuchen: Deinnach E.Geſtr.mildes Herb mich mit einem Scheffel Korns verehret hat, welchen ich willig empfan , gen / undthue mich deſſen höchlich bedancken / wil auch Gott den Schöpfer und Erhalter aller Dinge/ in welches Krafft auch alle Dingeſeynd / bitten / daß Er E. Geftr .viel und reichen Segen, dafür gebe. 2. Und wieroohl ichs nicht umb E.G. verdienet habe, und auch gleich als ein Fremder gegen E. Geftr. bin, ſo erkenne ich E. Geſtreng mildes Herk hierinnen gegen den Kindern Goto tes; weil aber E. Geftr. fo viel demühtig / und ſolches alles umb Gottes und ſeines Reiches willen iſt / und fich aus ihrer Hochheit dieſer Welt mit ihrer Gunft und liebe in diealbere Demuht der Kinder Gottes mitten einwirfft / ſo erkenne ich ſola ches für eine Gottes -furcht und Begierde nach der Geineins. ſchafft der Kinder Gottes / in welcher wir in Chrifto in GOtt alle ein Leib ſind / in vielen Gliedern und Geſchäfften / als rollen wir uns deſſen nicht allein hoch erfreuen / ſondern auchalſo zu GOtt bethen / und uns ihine in ſeine Liebeergeben / auff daß ſeine Krafft in uns völlig werde / und ſein Reich in uns erbohren /und wir in einer Ertåntnůß ſeinesWeſen theilhaftig werden . : .3 Und iſt uns nicht alleine in heiliger Schrifft 1 ſondern auch im Ziccht derNatur hoch erkanntlich /dasſo ein Menſch dem ana dern was guhtes thut (ſonderlichſo dasaus angeneigtein Herken und guhtem Willen geſchiehet) fich deſſen Herki Geiſt und Gea müht, der Gutes empfangen hat , hinwieder mit Gunft und Liebe gegen ſeinein zu ihmeangeneigtem Freunde mit Gunſt und Liebe anneiget / und ihm alles Guhteswünſchet / und indchin er ſeiu cigen Anliegen für GOtt tråget i auch ſeinee treuen Freuns des inſeinem Willen und Gemüht mit zugleich in ſeinerliebe für und in GOttbringet / welches dan dem milden Bergen in GOta
Send Briefe Der 6.Br. tes Krafft vielund reichen Secgen ſchaffet, nicht alleine zum irdis ſchen Leben / fondern es wird ihmeauch zugleich init dicfem cine Bahn und Weeggeinacht in GOttes Reich / daß ſo er zu Gott ſich wendet undſeine ( icte und Genade begehret/ gleichauch ſeis nesFreundesLiebe/welche zuvorhin ihn ſchon hat in GOtt eingea worffen / auch mit ihine hülffet dißmahl ju GOtt dringen / und mit der verderbten Sucht , in welcher uns der Teufel gefangen bålt mit der Turba ringen / und das Zicl oder den Behalter des Zorns zerbrechen helffen ; welches ich meines Theile nicht allein ſchuldig , ſondern auch gank willig und bereitzu thun bin . 4. Dieweil mirdan auch GDttaus ſeiner milden Genade eine tieffe und hohe Ertåntnůb ſeines Willens und Wefensgegeben/ ſobinich auch erbötignebenineinein Gebethe fürE. Geſtr ,gegen Ottiauch initderſelben was ctwan möchte in Schrifften davon gefaſſet werden / hinwieder gang willigzu dienen / To ferne E. Beftr.crtenncm mag /daß ſolchesvon Gott ſey / alsmirdan ana derftnichtbewvuft ift /undeine Luft felbige zu lefen håtter ſo wolte ichE. Geftr. dicſelben nicht bergen / auch mündliches Geſprächs mich nicht aufſeren )auch foc, Geftr. etwan einenMißverſtand darin fünde , deſſen genug Bericht geben ) oderetliche Dinge 34 ſchwerſeynwoltent gerne in einen leichtern Verſtand bringen. S. Auch fo E. Geſtr. beliebten etwas hohes hierinnen zu fraa gen / verhoffe ich zu BDtt es werbe inir verlichen werden zu offen bahren , welches Willen ich alles heimſtelle / und wolte inich in alle Werge bepleiſſen und Gott drumb bitten / daß ich E. Gektr. hin wiederrönte undmöchtein ſiebesdienſten ( ſo ſte 6. Geſtr.ana nehmlich wåren ) erſcheinen , welches ich zu GOtt hoffe er mir nicht verfagen wird , als dan mein Herbe ſich gang barcin ergea ben , und nur dahinarbeitet, daß esiðge einen treuen Arbeiter in WeinsbergeGottesgeben und alfo in Gott erkanntwerdens und wachſen eine Frucht in GOttes Reich , wie dan ein jeder Baum dahin arbeitet /undſeinen Zweigen und Åſten gibt/daß er endlich an ſeiner Frucht / fo auff feinen Zweigen wacht/ ertannt wird i welches vir alle zu thun ſchuldig find) und ich auch darzu faft begierig bin . Hnd thue c. Geftr. derfanften Liebe Gottes einpfehlen . Das tum Görlig / w fupra. E. Geftr.dienftw.allezeit J. Bu
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Der 7de Send-Brief. Uu-6 . Dr. BalthaſarWalter / Bom 7. Junij 1620 .
Ein ſchreiben iſt an cuch / und thue cuch aushos hein Bedenden Chriſtlicher undguter Meynung erinnern / daß ihr doch nieine Schrifften nicht eia Ninem jeden wollet in dieHände geben /dan fiefeynt nicht iedermans Speiſe. 2. Auch wiuß inan dié Perle auff den Weeg nichtwerffen /daß dieſelbe mit Füßen vertretten werde / dadurch der wärdige Name GOttes måhte gelåſtertwerden : Dan ich ertenne gar wohl was der Sathan im Sinn hat , aber mir iſt gezeiget) wie Fein Vors nehmen mußzu ſcheitern gehen . 3. Wiewolnleine fchwere Finfternüszu fürchten iſt 1 inwela cher Zeit das Liecht in der Menſchen Herten erſt recht grånen wird / wann ſie in groſſer Irůbfahl und Berlaffenheit werden fteben : alsdan werden ſie den Herin ſuchen / und er wird ſich fins ben laſſen . 4. Mcine Schrifften dienen nicht für den vollenBauch I forta dern für cinen hungerigen Magen /ſie gehören den Kindernder Geheimniß / zumahl in denſelben viel edele Perlen verfiblora ren und auch offenbahr liegen . 5 : Ich habe dieſelbe auch nicht geſehriebenfür den Idiotcit, oder für den Klugen / fondern für inich ſelbſten / und firden jenigen / an welchen GOttdieſelbewird inVerſtand geben . 6. Daffelbige Gewächs ſtehet in Göttes Madht/ darumbeta kenne ichs auch nicht für ein Werck meiner Vernunfft/ fonta dern für eine Offenbahrung Gottes / umd muß mir hicrinnen ganß nichts zugeſchrieben werden : Deswegen behörct aud Nies mand nach ineiner Perſon zu trachten / uinb ein Wunder daran fu fehen/ Er wird nichts anders ſehen als einen gar ſchlechtert undcinfåltigen Mann / dan meine Wiſſenſchafft ftehct in GOtt verborgen. 7. Und ob ich vielweiß / und mir einegroſſeOffenbahrung iſt gegeben , ſo weiß ich doch auch wohl / daßidy alden fenigen nicht ausGOttgebohren ſeynd/ftumm bin:Darumb bitte ich mit Meinen Schrifften weißlich zu handeln / auch meinen Namen zu verſchweigen/ biß daß endlich die finſtere Nacht komt/wie mir iſt gezeiget; Alsdan ſoldas Perlein gefunden werden : Dan FO
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rolang mein Geliebter ſatt ift /ſchlummert er / und liegtin dem Schlaf von dieſer ivelt; Aber wan ihn der HERR mit dem Sturmwind wird auffwecken /und daß fie in Ångjien ſtehen/ alsdan ſchreyen fieångſriglich zudem Herz u / no era muntern von dem Schlafe; Dann ſollen dieſe Schrifften ſte ben /und in den feiben die Perle geſucht werden. 8. Bitte und begehre auch /dag von wegen des Drudens auffer meinem Willen ſich Niemand bemülje / dan daffelbige gefifiehet crft nach dem Ungewitter. 9. Wollet ſolács allein in die Herzen der Wciſen offenbahs ren / die ihr erkennet / daß ſie GOttlieb haben ; an deii anderu ift es iko noch tcin nůße / danmancher ſuchet nichts anders als Båſes und Hoffàrtigkeit/ darzu falſche Klugheit/ Daj er fic mag febeir laſſen ; Darumb bitte ich wciślich zu handelu ; Mancher nimt ſolches wohl init Freuden an , aber er hateine böſe Wurßell er vermeynet froiñ zuwerden , aber erlåſſet ſich den Teufel bal ten /undwird hernacher ein Spotter ſolcher Offenbahrungen :lol : dhes ſage ich euch wohl-mennend / nicht aus eigenem Bahn / ſona dern ausgegenwärtiger wahren Ertåntnůs . 10. Es iſt wohl was ſehr hohes angefangen mit einem netteit Buche / doch mir iſt gewaltig vom Fürſten des Grimıncs Wi derſtand gethan / alſo iſt daſſelbige bißauffdatoverhindert / vera hoffe daj ¢ s innerhalb kurger Zeit rolle geſchrieben werden / dan es iſt ein Kraut welches dcuſTeufelnicht ſchmeden wird / doch des Heren Wille mug beſtchen . II. Joh hoffe das ihr ſelbſt werdet zu unir tommen / alsdan wollen wir uns ergeben : Dic Gnade JEſu Chriſti ( cy unſer Gruß und ſtåte Erqui& ung! Datum ut ſupra . J. Be g Der Ste Send.Brief.
Un Bin. Paul Kaym . vom 14. Augufti 1620 . Liecht ) Heylund ewigeKrafft/ aus dem Brunn -Quell des Hertzens JEſu Chriſttſey unſer Erquickung. Hrenveſter / Wohlgeachter Herz und guter Frcund 1 in Erleuchtung desheiligen Gciſtes und in der Liebe unſers Herren Jeſu Chriſti/ geliebter Bruder. Eaer datirtes untern 20. Julijan inich gethanes Schreiben / fambt der Beylageder zweyen Badlein / Gabe ich von Herrn C. E, empfangen / und darinsen B
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vernominen /wie ihr etlicher meiner geſchriebenen Büchlein rott der WVeißheit Gottes/empfangen habet/und getefen / und wic ihr berichtet, euch diefelbon erfreact/ gleichſain auch groffe Begicrde und ( uft darzu traget / und in gleicher Ubung der Beißheit Gota tes ſend. 2. Welches mich meines Theils auch wohlerfreuet / datinum mehr die Zeit verhanden / daß der rechtegåttliche Verſtand in Žion wieder grünet / und daßdas zerbrochene Jeruſalern wies der ſollerbauet werden /und ſich wieder das rechte Menſchen-bild welches in Udain verblich /in Zion mit rechter menſchlicher Stima me mercken låfſet/unddaß Gott ſeinen Gciſtin uns aufgeufſet1 dag dic edle Perle in des Heil. Geiſtes Krafft und Liecht /wieder : ertannt / geſucht und gefunden wird. 3. Da wir dannklar fehen und ertcnuen/inwelcher Blindheit wir alſo eine langeZeitfind in Babel irre gegangen i auff Neiſcha Hichen böfen Weegen , da wir dann das rechte Jeruſalem vcrlar fen /undunſers Patters Erbe fchåndlich verpranget /auch unſer engliſches / ſchdues Ehren.fràußlein der ſchönen Bildnůß nicht geachtet / und im Teufels -Schlaume geſühlet / und unter deia Schein Göttliches Gchorfains / mit der Schlangen geſpielet / uid in lauter Fri-weegen gewandelt. 4. Welches uns jeßt das Göttliche Liecht unter Aiigen ſtellet . und uns dcrmahnet mit dem verlohrnen Sohne wieder umbzuis tehren / und in das rechte Zion einzugehen / nicht mit Wåhnien der Hiſtorien / als hätten wir es ergriffen /und verſtänden das wohl / das iſt nicht Zion / ſondern Babel / die mit dem Munde GOtt bekennet / und im Herken an der groſſen Babyloniſchert Huren / am Drachen der innigen Hoffart / Gciß und Wolluft banget / die ſich wil ſehen laſſen als wåre ſie Jungfrau. s. Nein ,dieſes iſt nicht die Jungfrau in Zion / 68 muß Ernſt feyn/wir müſſen in Zion aus GOttgebohren werden ) und ſeinen Willen erkennen und thun/ GOttes Geiſt muß Scugniß geben unſerinGeiſt/daß wirGOttes Kinder ſind/nicht alleine immuns de init der Wiſſenſchafft / ſondern im jerßen / im Thun / nicht auffeinem gleißneriſchen Weegeohne Krafft / welchesder Teufel fpottet; ſondern wirmüffenden Helu der Gerechtigkeitſund deb Liebe / auch der Keufdheit und Reinigkeit anzichen / wollen wir enit dein Fürſten dieſer Weltin Streit zielen /er gibet auff keis sen åufſerlichen Glank nichts/ Krafft mußihn überwinden ; auch ſoll die Krafftin Wohlthåtigkeit lcuchten / alſo können wir umb das Ritter -trånplein ftreiten / dann wir haben einen gewaltigent Kriegs .
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Kriegs-mannwider uns/ er grciffet uns in Scib und Scclc / iind fchlåget uns balde zu bodcn /undmag anderſt nicht überwunden werden / als mit Krafft in Demuth / die kan ihm ſein gifftig Tri angel leſchen / damit er gegen uns und in uns wider das eile Bild ftreitet. 6. Darumb mcin gelicbter Herz und Bruder in Chriſto/ weil ihr euch zuder Göttlichen Weißheit bekennct/ und in Arbeit ders felten ftchet / ſo iſts billich und recht daß wir uns untereinander ermahnen / daß wir wuder worden dein Teufel zu widerſtehen / und uns den Beeg den wir wandeln ſollen ſtåts unter Kugeu ſtellen / und auch drauff tretten / daunaudcrft richten wir nichts aus: Haben wir die Ertåutnig / daß die Welt in Babel blind fey /und irrc gehe/ſo ſollen wir diccrften ſeyn /die wir mit der That Aus Babel ausgchen /auff dat die Welt fchcdaß es Ernſtſoy . 7. Es iſt nicht genug dag wir Babel offenbahren/ und thun aber eben das was Babel thut / damit bezeugen wir /ſo wir alſo thun / daß uns GOtt zwar fein Liecht lijſet leuchten / daß wir fehen /aber wir wollen nur die Werde der Finſternůß machen / und wird daſſelbe Liccht das is'im Verſtandc leuchtet i ein Zeugnůß über uns ſeyn / daß uns der HErr hat geruffen / und hat uns den Wecg gejcuget/wir aber haben dehn nicht wollen wandeln . 8. Es iſt wohl gut daß wir Babel offenbahren / wir rollert aber auch zu ſehen /init was Geiſte und Genůthc/ und in welcher Ers kåntnůj das geſchichet : Esiſtwohl gutepfern /aber das Herke mup in GOtt gerichtet feyn /ſonſt lauffen wir ungefandt/und find doch von GOtt in unfermlauffen nicht ertannt worden/ſo ſpottet nur der Tcufel unſer/und führet uns in Fri-wecge;darju bewci. fets die Hcil.Schrifft/ daß uns unſere Werde und Worte ſollent nachfolgen . 9. Darunb iſt uns ernſtlich zu betrachten / in was Geiſt und Betåntnůgwir dic hohenGeheimnüffe angreiffen: Dañ der ein Böſes wil zerbrechen / ſoll ein Beſſeres an die Stelle fißen , ſonjt iſt er kein Baumeiſter GOttes /arbeitet auch nicht in Chrifti Weinberg/dann es iſt nichtgut ferbrechen /ſo inan nicht weiß wie das Gebiu wieder in cinebeffcre Form zu machen iſt/dann Gott iſt alleineder Baumeiſter der Welt/ wir ſind nurKuechte / wir müſſen eben zuſehen / wie wir arbeiten / wollen wir (ohn empfa: hen / und auch, daß wir ſein Wer& in feiner Schule gelernethas . ben/ und nicht lauffen ungeſandt/da wir noch ſcincsWorás nicht fåhig sind , ſonſt werden wir unnüşeKnechte erfunden / vede ich guta 8 ܐ
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gutherßig und in ganken Ireuen / uns zu vermahnen / was wir tyun ſollen / daß uuſere ArbeitGOtt angenehmefey. 10. Dañdic tundelencheimnüſſeſind uns anderſt gar nicht zu erkennen als iin Hcil. Geiſte/wir können nicht Schlüſſe über perborgene Dinge inachen / wir haben das dann in wahrer Ers täntuus OOttes/uñ befinden in Erleuchtung/ daß es dielVahr heit und GOttes Ville ſey /auch daß es ſeinem IVorteåhnlich rey/ und iin Liechte der Natur gegründet. 11. Dann ohne das {iccht der Natur iſt tein Verſtand von GöttlichenGchcimnůſſen ; der groſſe Bau GOttes ſtchet inr Sicchte der Natur offenbahr/darumb wehmeGOttes Liecht fcheia 11ct/mag alle Dinge erkennen )und wiewohl die Erkäntnúß nicht činerley ift / dann GOttes Wunder und Wercke ſind ohne Ziel / und ungeincffend und werden einem jeglichen gcoffenbahretnach ſeinen Gaben / dann dcun das Liccht fcheinet , hat eitel Freude an GOttes Werden . 12. Huch ſo iſt das Ulte vortauſend Jahren im Liechte ſo nalye und leichte zu erkennen/ als das heute geſchichct'1 dann vor GOtt iſt tauſend Jahr kaum als für uns eine Minut oder Hugenblick i sarmub iſt ſeinem Gcifte alles nahe und offenbahr / teydes das geſchchene und zukünfftige, 13. Und ſo wir dann in ſeinein Licchte fehen /fo rollen wir ſeis ne Wunder verkündigen /undſeinen herrlichen Nainen offenbahs ten und preifen /und nicht unſer Pfund in die Erde graben/dann wir ſollens uinfermHErın mitWucher darſtellen /erwil Rechens ſchafft von uns fordern / 10ie wir damit ſeynd uinbgangen / und ohne Erkäntnis roll keiner im groſſen Myfterio richten , dasin es iſt ihinc nicht befohlen / ſondern er ſoll dahin arbeiten / dag er das wahre Liecht erreiche; Soarbeitet errecht in GOttes Schule. 14. Danncs finden ſich viel Richter ,dieda wollen iin Myſte rio richten, aber ſie ſind von Gött nicht ertannt , darumb heiſſet ihre Schule / Babel / cine Mutter der Hurerey auff Erden ,die mit Gott und auch Dein Teufel buhlen / und nennen ſich doch Chriſti Hirten /la : ffen / und ſeynd doch nicht geſandt/viclwenia ger von Gott erkannt/ſondern thun es umb des Bauchs und Ehren willen / und erlangeten ſie das nicht in ihrem Hurcia lauff/lic fieffen nicht , und das rechte hoch - thcure Myfterium GOttes / haben ſie zu einem Miniſterio ihrer Hurerey und Wola · luſt gemacht daruinbnennetes der Geift Babel / eine Verwirs rung / da man cinen heuchleriſchen Gottes -drenſt treibet / und Gott wit fer Zungen betennet / und mitder Krafft verläugnet
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ta man mit dem Munde GOtt heuchelt /und mit sein Herren mit dein Drachen in der Offenbahrung Jeſu Chriſti / buvlet. 15. Solche rollen wir nicht ſeyn ,wollen wir das Gåttliche Myſteriuin erreichen / und des Sicchtes fähig ſeyn / ſondern unſern Wees gånßlich in GOtt riityten / und ins ilmne ergeden / daß GOttes Licht in uns leudite , daß er ſey unſer Wiſſeri/ Erfons nen / Wollen und auch Ihun ; Wir müſſen ſeine Kinder ſinal wollen wir von ſeinem Wren reden/und darinne arbeiten ; dann keinein Frembden /der fein Werd nicht lernet/gibeter ſeinWire zu treiben. 16. Eure Büchlein habe ich überlefon / und darinnen befuta den curcn groſſen Fleiß und vielArbiitiin dcöme ihr die Sprüche der Heil. Schrifft init groſſerMengezurfaminen getragen ; Bevs ftcheauch / daß es euch ein groſſer Ernft ren / und wollet gleich hiermit die tunctele Terminos und Örther von der legten Zcit / auch von der erſten Aufferfichung der Toden / und dann deitau ſend-jährigen Sabbath damit bewähren und darſtellen / auch die Zerbrechung Babels /ind das neue Gevåu in zion i davon die Schrifft an vielen Drthen retct / offenbahren und an Ing ftcllen. 17. Was anlanget Babel/ wie die gewachſen /und wie ſic wiss der foll zerbrechen /iſt 11uniaehr am Tage , und iſt der Zerbrecher ſchon lange auff der Bahn: Er hat ſchon lange angefangen/ ohise daj umuns nichtſehen will ihan ſitreyet mordio , und iftcoch keine fremboer Feindi fondern es iſt nur dic Turba , die mittcu in Bas bel / in ihren ( aſtern undUngerechtigtciten gewachſen iſt/ tic hat das Ziel funden /und zerbrichtnurdas / Das lange nichtgetauget hat, das inan håtte foden zu allen Zciten verwerffen. 18. Da man håttc follen GOtt lieben und chren / und ſeinert Näheſten als ſich ſelber ; ſo hat man den fchåndlichen Gcit / lyft und Trug unter einem gicijſenden Schcinc an GOttes Stelio gofract/ und den Falich für GOtt geliebct/ und aus dein Myſterio cine ſchåndliche Jaſter Babel gemacht / da man ung imt füſſen Gerdwatc / und mit blinden Augen hat gefungen geführet, als nur iin Trug / zu der groſſen Huren Herrligkcit / Taglie nat dan mit ihren Huren -bals gomåfict /und über unſer Leib und Scelet auch Haab und Guth gcheriſchet. 19. Dieſes Huren-kind iſt nun init ihinc felbji uncins wor den , über dein groſſen Raube und Aufbcute / und entdectct Filber ſcine (after und groſſe Schande Idag vir dod) ſehenmogen was Gutes in ihr iſt je geweſen/ dann die groffen Safter plagen ſie / dit fie hat getrieben / und nichts frcuibdesida fichetman jetzt /wie ihre Hurc . S 3
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Hureren mancherlen iſt geweſen /und wie uns der Teufel mit mancherley Neßen geſtellet gehabt / undwie cine Hurercy wider die ander låuffit/ und ſid) fiindct / bciſſet und tódtet / dann das groſſe Wche iſt ihr ankominen / und ſoll jeßt das grorTe Ubel gea bühren / daß ſie in lich iſt ſchwanger worden / darumb ſetrepet fiej dann das Wehe iſt ſie ankommen ; Sie redet von den Kinde das ſie gebåhren ſoll / als von Mord / Geiß und Zyranncy / lie blöffet jeħtiire ſchöne Geſtalt/ wie ſie im Herzen leg, wer ſie nun nicht tonnen wil / dehme iſt kein Rath. 20. Die Offenbalrung faget : Gehet aus von ihr mein Bolet / daß ihr nicht ihrer Splage theilhafftig werdet dann ſie hat in ihren Becher Greuel ihrer Hurerey in GOttes Zorn eingeſchendet / den foll ſie auffauffeu ) da von muß ſie ſelber zerbärſten ;unddas iſts /das ich ſage von Babel/ dag fic cine Hüre iſt/ vnd ſoll nahend zerbrechen /und Ecin. frembder ſoll es thun / der Geiſt ihres eigenent Mundes crſticket fie/ihre eigene Turbazerbrichtſie / lieſitreyet Racha und Mordio über Koherev / und iſtihr doch nicht umb GOtt zu thun / ſondern 'umb ihren Huren -balg . 21. Wire es ihr umb GOtt zu thun / fo tråtte ficin ſein Ges bot und Billen von der Liebe/da Chriſtusfaget: Liebet einander darbey wird in.in erkennen /daß ihr meine Jünger ſeyd ;Nicht ist Krieg und { åftern ſtehet GOttes Reich 7 oder in åufferlicheat Glanz in guten Tagen /GOttes Kinder finden ſich darinnenicht, ſondern in Liebe/ in Gedult /in Hoffnung / im Glauben unterm CruChriſti /daw.ichretGOttesKirchein Ternarium Sanctum, ein neuer englifcher Menſch im alten verborgen / imid das iſt meine Erkäntnůt von dieſem Artistel kurk gefiffet / in incinei Schrifften werdet ihrs ſehen. 22. Zinn andernjvon Zion ſage ich auch nach meinen Erkänta nüf/ wie mir es der Geiſt zeigeticas ja eine Änderung des Truca kes kominen foil / ind Zion ſoll gefunden werden /ailcine von deit Kindern des Glaubens :nichtingeinein /daß tein Gottlofer ſollte bleiben / dann der Treiber wird eine Urſache müſſen werden / dat Zion gebohren wird ; wann man ſehen wird / wie Babel cine Hure ift/ſo werden ſich vielKinder in Zion finden /und denHErrit ſuchen , aber der Treiber wird hinter ihnen her ſeyn / und ſie für Ketzer ausfchreven /auch verfolgen und todten / und ihren Glaua ben üben /und wo ciner getödtet wird / da werden ihrer Scheni ja Hundert aufffoininen an deſſen ſtatt. 23.2ber
Send-Briefé. 32 allgemeine 23. Aber das Zion erſcheinet erſt in dem gröſſejten Elende ; wann Babel zerbricht, ſo wird es wüſte undclende fies hen / ſo ſagen dann die KinderZion / wie hat uns der HErr vers faffen / kommet doch und laffet uns ſein Antlig lichen / laſſetuns doch aufgehen voinStreitchaben wir doch urſer ( and verwüſteti ili doch allerVorrath hinweg/ ſindwir doch Brüder / parumb ftreiten wir ? Wir wollen in Eine Liebe tretten /und den HErin fuchen /und nicht mehr ftreiten /und uns verderben / wir wollen uns laſſen genügen, ſind wir doch allhier nur frembde Gåſte/unt fuchen unſer rechtes Vatterland. 24. Ju dieſer Zeit wird jacin Zion gefunden , und wird die Erde ihre Fettigkeit geben/ aber nichtder Geſtalt , als würde dic Bofheit gang abc fcyu/ dann es ſoll trieffen viß ans Ende/ davon Chriftus faget : Meyneſt du daß Glauben werde auff Erden feyn /wann des Menſchen Sohn kommenwird ;und ob den Kins dern Zion wohl wird cine feurige Rettung geſchchen /daß ſie wers den bleiben wider des Zeufels Willen / auch daß GOTT wird groſſe Dinge würck'en 1 als bey der Apoſtel Jeit / ſo wåhrets doch nicht ans Ende ; Dañwie es war zur Zeit Noæ/als er in die Arche gieng / alſo ſollauch feyn die Zukunfft des Mens fchen Sohnes/ wie geſchrieben ſtehct. 25. Daß aber der Seil.Geiſt in der Glåubigen Herken wira de in Zion feyn ) bokenne ich undweiß cs/ dann Zion wird nicht von auſſen feyn /ſondern im nellenMenſchen ; es iſt ſihon ges bohren / :ver das ſuchen mag , derſuche nurſich ſelber/ und gehe von dem alten Adam aus in ein neu ( cben / er wirds finden ob Jejus in ihmne gebohren ſey : Findet er das nichtIſo gche er nur in ſich I ſo wird er Babel ind ihre Wirkung in ſich finden / die muß er zerbrechen /und in GOttes Bund tretten / fo wird Zion in ihme offenbahr werden / und wird mit Chrifto im finſtern Stalle gevonren werden /nicht in Jeruſalem / wie die Vernunfft gernic wolte /daß Chriſtus in dem alten Eſel gebohren würde / er jou Knecht werden / und dem neuen Menſchen in Ziondicneni. 26. Daß aber in den vier hundert Jahren werde citel güldent Weſen ſeyn /davon weiß ich nichts /iſt inirnichtoffenbahret ; auch fo iſt inir das Ziel der Welt Ende nicht offenbahret/ und kan von tcinen vier hundert Jahren ſagen/ dannder HErr hat mirs nicht befohlen zulchren : Ich ſtelle es ſeiner Macht heim / und laſſe es dehnen ſo es GOtt mochte offenbahren / dieweil ich ſolches noch nicht habe ergriffen /ſo laffe ich mir an meinerGabe genügen /ver achteaber Ntcmand /10 jemand eineErtantnuß oderBefehlhåtte B4 alſo zu lehren . 37 -Dann Der 8.Br.
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27. Dann das vierdte Buch Efdræ iſt mir vor meinen Augent hiermitte nicht genug i das zu crgreiffe:i / Ich warte aber meines Hcylandes / und freue mich deiſen / daß ich mag meinen HErrn finden / wann ich dehn habe /ſo hoffe ich nach Übftirben ineincs alten Udams / mich in der ſtilten Ruhe Zions wohl zu ergeteni/ und inmeinem Ott zu harren/was der mitmir thun wilin fois nem und meinem Zion : Dann wann ich nur dchu hate / ſo bist ich mit und in ihme im ewigen Sabbath / ta koin Streit der Gottloſen mehr wider urich in meinen nicucn Menimen gehen tan /degi freue ich mich unterdeſſen in dieſem clenden Hüttenthale . 28. Die erſte Aufferſtehung der Toden zum tauſend -jährigen Sabbath / davon in Apocalypfi ftehet / ift enir auch nicht genug erkannt / wie daß es darmit bewandt ſeyn mag / weil ſonſt die Schrifft nichts davou meldet/ und Chriſtus ſowohlſeine Apoſtel deſſen in andereWecge nicht gedacht/als nur Johannes in feiner Difenbahrung/ ob das tauſend ſolariſche Jahr ſeyn werden / oder wie es daruit bewandt ſey ;weilichs aber nicht habe ergriffen / ro laſſe ichs ineinem Gott und dehnen / fo ctwan GOtt foldies méchte zu erkennen geben / biß mir die Augen deſlea Werons / 10 es GOtt geficle/ inddhten eröffnet werden / dann es ſind Geheim nüſſe / und iſt dem Menſchen ohne GOttes Befehl und Liecht nicht darniit zu ſchlieſſen :So aber jemand doffen von GOtt Er. tåntnůß und Erleuchtung bitte / módyte ich mich wohl ſchren laſſen / ſo ich deſſen im Liechte der Naturmachte Grund haben . 29. Weilmir aber gebühret moc Ertantnúb / ſo viel ic )in liette der Natur ergriffen / nicht zu vergen / ro wil ich etliche Meynungen / die mir boðendlich ſind, darſegon /nicht ſchlicífen / ſondern zu erwegen geben / wcil ſolches auch ſchånc ( chrongibet/ und dem Menſchen alſo zu forſchen müglid ,iſt/ wil id s guter Meynung thun / ob man kønte ctwan nåler toinuen / und vicla leicht dadurch möchte irgend einMenſch/dcin GOtt die Gabe håta te gegeben / erwedetwerden / klårer zu ſchreiben . 30. Als erftlich) obs auch gewij rey / daj dic Welt ſicbon tau . ſend Jahr iniſſe fiehen , und tauſend Jahr ein eitel Sabbath reyn / ſinteinahl GDtt in fechs Tagen alles geſchaffen / und am rechſten Tage gegen Abend die Niuhe angegangen / davon die Jia den ihren Sabbath am Freytage zu Abend anfaheit/ undauch Eliasſaget / dag die Welt ſolltenur ſechs tauſend Jahrftchen und aber Chriftus faget / daß die Tage umu der Musicrwählten willen ſolicii vcrtürşet werden , ſonſtwürde féin Meuſch foelig! welches zidar ihr zum Fall Babel zichet / und zur Zeit Zion . 31.6
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31. Es laſſet ſich aber anſehen / als redete Chriftus vom Fall fer Jüden/ und von der Welt Ende / und zeiget an cin bdjes Ens de ; darzu fuget Chriſtus/es ſoll zur Zeit ſeiner Zukunfft zilm Gca richte fryn als zur Zeit Nox / da man werde frcici und ſich freuen kajſon / ſo wiſſen wir ja wohl wie es die Sdrifft bezeliget i was zur Zeit Noz iſt vor cine vdfe Welt geweſen , das auch die Sündiluty muſte kominen / und ſie verderten : Dieſes wolte nun einen ſihlechten Sabbatianzcigen / und ob man aber die Worte Chriſti /von ſeiner Zukunfft wolte andcrſt deuten /ſo würde es doch nicht genug zu bewähren feyn /ſintenant uns auch die Jüns ger Chrifti nur iminer das Ende nabe inahlen / und Paulus fua get / daß das Ende kommen ſoll, nachdem der Antichriſt würde offenbahret werden . 32. Daß aber die Uufferſtehung der Toder und das jüngſte Gerichte follen von zweyen verſtanden werden / als taf die Gca rechten ſollten zuin tauſend-jålrigen Sabbath auffftchen / und darunter auch etliche Gottloſen : Und daß Gog und Magog erft ſollte wider die Heiligen ſtreiten am Ende des tauſenda jährigen Sabbaths / Tepelnet faſtwider das liecht der Natur zu / lauffen . 33. Dann erſtlich / wifte ichnicht wiedie erſte Aufferſtehung beſchehen inůſte, ſintemahl den Hciligen ihre Werte follici nacha folgen /derinoge der WorteChriſti ; ſo wiſſen wir ja gar wohl/daß alle unſere Werde ins groſſe Myſterium eingefäctſind /daß ſie erftlich in die vicr Elementa gehen / und rani in das Myfterium und werden zuun Gerichte GOttes behalten / da alles ſoll durchs Feuer bewähret / und was falſch iſt im Filler verschret werden , und die Figur dem Centro Naturæ , als der finſtern Ewigkeit heimfallen . 34. Sollen aber den Menſcheir ihre Werke in der erſten Auferſtehung folgen / wie ihr berichtet / fo inůſte ja Gott das Myſterium bewegen /das iſt/ er inůfte ſich ſelber bewegen / welches das jüngſte Gerichte andeutet/dinn GOtt hat ſich von Ewigkeit nicht mehr als zweymahl beweget) eines in der Schöpffung dieſer Welt/ und zuin andern in derMenſtwerduny Chriſtiniach feia nem Beręcii : So fichet dic erſte Bewigung dein Vatter aller, Wcſen zu / und die andere deiu Sohne, irad GDITES Herken. 35. Nun ſtehet nech offen die dritte Bewegung des heiligeit Geiſtes / beydes in ſicbe und Zorn nadı allen drcyen Principiciis da alles ſoll in der Bewegung des heiligen Griftes herivicdcra brastit
Theoſophiſche Der 8. Br. 34 bracht werden , was je verdorben iſt)und eineiu jeden ſein Behala ter gegebenwerden : Wie mogen dañdie Toden in ihren Werđen auffſtehen , ohne Bewegung desheiligen ciſtes / beydes in ſiebe und Zorn /da doch des Lebens Wiederkunfftalleine in ihme ftehet ? 36. Dazu wüſte ich nicht wie die erſte Aufferſtehung geſchehen folite/ ob ſie in dem zweyfachen Menſchen / welches doch der Vers ftand nieht anderſt leyden tan /geſchchen ſollte als im Böſen und Guten ; was konten wir aber in delme für einen vollkommenen Sabbath halten ? Kontedoch Adam nicht alſo beftchen ; ſollte dan der neue Menſch alleine auffſtehen / ſo wåre er nicht in den vier Elementen in dieſer Welt auch darff der nicuc Scib in Chriſto teiner Aufferſtehung / er lebet ohne Noth und Tod in Chrifio i und wartet nur wann GOtt wird das Myſteriuin bewegen / da er dann ſoll die Krone feincr Wunder und Wercke anziehen. 33. Die Aufferſtehung iſt alfo gethan/ daß das Myſteriun folt wiedergeben / was cs verſchlungen hat / die Wercée ſollen dén Menſchen angethan werden / ' und eſ ſolldamit durchs Feuer gea Hen /'tend bewåhretwerden was im Feixer beſtehe oder nicht. 38. Nun wüſte ich nicht wie das folte zugehen unit der Woha. sungauff Erden : Solte es auffParadiſiſche Art geſcheheti/ daß der Menſch ſolte auft ftehen mit den Wundern / jo indchte es ohne Bewegung des grosſen Myſterii nicht geſchehen /dan cuer Schreia ben lautet , das auch etlicheGottlofen ſolten mit auffſtehen , das deutetan/ daß dasMyſterium måſte beweget werden /und in der Birregung iſt ja die Entzündung. 39. So nun das Myſterium bencget wird , ſo wirds nicht nur etlicherågeiti auch nichtnur in einer Quall/ jintemahl auch etliche Gottloſen follen mit auffſtehen . 40. Darnebenzeigtihr an /ſie ſollen amEndedesſechs tauſena den Jahres alle ſterben /ſo můſte eine Wohnung auff Erden ſeyn/ da ſich die gottloſen Aufferſtandenen wicder freucten und baueten ). deren nurnicht etliche / nach euerer Meynung/ ſondern nach der Schrifft fo viel als Sand ain Meer ſeyn ſollen / wo wolte ſonſt Gog und Magog herkommen / oder wiewolten ſic doch wider die Paradei g -Kinder ſtreiten /dan in den Paradeig -Kindern iſt kein Streit/auch ſo wåre es nicht Noht/daß ſic amEnde des ſechs taua fenden Jahres ſtürben / ſo lie ſollen im zweryfachen Scibe auffftea hen / wie wir jeßt ſind. 41. Sollen ſie dan iin netten Leibe anffſtchen /ſo kan tein Gotts frſer denſelben weder fehen noch greiffen / gleich wie wir jeßt das. Parafcis nicht ſehen : alſo iſt auch der neue Leib/wider dcin mag teus
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Send -Briefc. 38 tein Gottloſer ſtreiten / oder warunb wollen fic ſtreiten ? Sind die Heiligen im Paradeis / fo brauchen ſie nicht der åufſercu Eles menten / fondern nur des initern Elements / da alle vier in Eis nem ligen /ſo haben ſie umb nichts zu tämpffen/ſondern ſind in der Luall geſchieden. 42. Sollen dan die Gottlofen ſterben / und follen auch wieder in den vier Elementen auffftehen , das ſiehet viel wunderlicher : Sollen ſic aber im geiſtlichen Leibe auffftchen 1 fo kan der nichtdie vier Elementa begreiffen, ſondern den Abgrund/ und wåren doch, geſchieden / als licchtund Finſternůß ; was håtte GOtt für cia nen gefallen daran/dag er die Allerheiligſten woltewiederin den Streit/ und in die Nualdervier Elementen einführen / deren ſie doch abgeſtorben ſind ? und Folten erſt mit den Gottloſen in Streit zielent; vielinehr thatensdie andern billicher / die allhier auff Erden umb Chriſti willen nichts gelittenhaben als die aühic cuffErden umb Chriſti willen ihr Leben haben verlohren. 43. Vnd obman ſagen wolte ſie werden nicht ſtreiten, ſondern Der Herz für fie/ was håtte aber GOtt für einen Gefallen daran / daßer dieHeiligen auffiecte / undden Gottloſen wieder unter die Augen ſtellete ? oder möchte die Freudern Abrahams Schoos nicht gröſfer ſeyn / als dieſe in den vier Elemeuten / da von Natur Streit ift ? Sollen ſie aber in dem Paradeis wohnen auſſer den pierElementen /ſo kanſie kein Streit rühren /auch kein Gottloſer. 44. Darzu was wåren die Gottloſen nugcauff Erden / focin Sabbath ſeyn ſoll ? iſt doch ihre Quall nicht in den vier Elemens ten / fondern im Abgrunde, woihreSeelchingcictwander {cib ftirbet : Darzu ſolten nur diefc im Sabbath, wohnen / die umb Chriſti willen wåren geſtorbeni / deren doch keine ſolche Zahl lernt mag /wie in Apocalypfi fichet/daß ſie die Erde bewohneten /un ſola len dieGottloſen auch auffErden wohnen /un ſoltenden hållijchen Sabbath halten /welches alles wider dasliecht der Natur låuffct. 45. Darzu faget Chriſtus / ſie werden freyen und ſich freuert laffen /wie zu Nohe Zeiten, auch ſollen ihrer zwoin ciner Mühlen mahlen / und ihrer zwey in einem Bettc ſchlaffen í und roll cincs angenommen / unddasandere verlaſſen werden / wander jüngs fte Tag tominct; Dazu ſaget auch Chriſtus/ das wan er kona Mien werde die Welt zu richten /werden ihn alle Geſchlechte fchen/ und vor ihme erſchreckend iind die Gottloſen werden wcinen und heulen / und zu den klugen Jimngfrauen ſagen / gebet uns von etta ten Öhle . 46. Dieſes alles zeiget an ein algemein Warten des jüngſteit B6 Der 8. Br.
Der 8. Br. Theoſophiſche 36 Gerichtes ; dan rollen zur lcßten Poſaunen ihrer zwey in cincut Bette liegen / als cin Heiligesund Gottlojes / das zeiget keinen Unterſcheid an / ſollen ſich die Heiligen mit den Gottlojen inena gen / fo Toll es wohl cinſdylechter Sabbath ſcyn. Wan inan dit orie Chriſtiund ſeiner Apoſtel anfichet/ ſo wollen ſie ſich nur gar nicht darzu ſchicen / ob gleich ein tauſend-jähriger Sabbath In Apocalypſi ſtehet / Der iſt uns aber verbergen / und wiſſen nicht wan dermag angehen /oderangegangen iſt. 47. gfi die erſte Aufferſtehung Paradiſifo / fo fonte 68 woll ohnc unſern Bewuſt geſchchen feyn ; Sie würden unter uns nicht wohnen i auch ſich nicht freyen laſſen , dan wir ſterben cins mahl dein Manne und Wcibeab / wir werden auch nicht wieder cin Mann und Weib auffftehen , ſondern in Engels:Geſtalt fols len wir im Paradies leben / Matth. 13. und 22. 48. Darziiſollen die Gottloſen dié Klugen umb Öhle des Glaua Bens in der Erſcheinungſeiner Zukunfft vitten / und ihr ſchreibtk Dagdas Fcuer Gottes als der Zorn und hölliſche Quail roll in ih nen ſeyn / und ſollen auff Erden in den vier Elementen gequälet werben jiu Zorn Gottes/da doch der Zorn GOttes in den vier Es kementen nicht offenbahr iſt/ dan es iſt Böſes und Gutes unter tinander . 49. Wie wird aber der , der dem Guten einnahl abgeſtorben iſt i ulid Ecine gute Gedanken haben kan / crft den Heiligen niub Glauben und Troſt bitten ?das zeiget vielmehr an /daß/wan Chris ftus tonuen wird/die Welt zurichten, die noch alle im Fleiſche ins den vier Elementen werden unter einander wohncu /dacines wird angenommen werden , unddas ander verlaſičn / und dem Gottlos fin feine Sünde unter Augen tretten/in der Erſcheinung des erg ften Ungeſichtes Gottes , im Feuer -cyfer des erſte. Principii , daß er wird erſchrecken / und dan erſt wollen froinn werden. so. Ind ob ihr gleid, meldet / lie ſollen nur auffiachen / und nicht auffftehen / ſo måſte man die Unverweſenen verſtehen ſo mcidct ihr doch / ſie rollen auff Erden wohnen in den Elementen and die Heiligen im Paradeis; wan das iſt / ſo geſchiebet tein Streit inebrī ſondern ſind ewig geſchieden. 51. Sollenaber die Heiligen auffErden im Paradeis woha nen / wie Adain vor dem Falle /undſollen die Gottloſen gegelt: ihnen ſtehen /ro ili Gefahr bey ihnenwic bey Udam /daß fie moana ten wieder von iridiſcher Frucht eſſen / davon ſie noch einmanı frårben . 52. Sollen fie aber den Gottlofer 1050 Jaht rerborgen ſenn ! und
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Send Briefe. Der 8. Br. 37 und audy den vier Elementen / warumo ſollen ſie dan erſt am Ens de in den Elenienten offenbahret werden ? Dag Gog und Magog erfi follte mit den Paradis - Kindern ftreiten / das vergleicht jidz. weder mit der Schrifft 110ch mit der Vernunfft. 53. Då erſte Épijiel an die Corinther am is lehret zwahr voit Chriſti und unſerer Aufferſtehung / aber nicht von dronen / fons dern von Chriſti/und dan von unſerer /dan da taget er: Der Erft ling iſt Chriſtus / und darnach wir / die wir Chriftumn angeho ren ; das iſtdie allgemeine Auferſtehung /und ob er gleic) faget darnach das Ende/ſo iueldet er feine Aufferſtehung an mit Ende ): fondern das Ende iſt unfere Aufferſtehung das iſt vielmehr zuvers thehen / als dag er mit dein Ende cine andere Hufferſtehung odex Beitmeyite ,dan nach unſerer Aufferſtehung koinmet dasEnde dicſer Welt. 54. Dic Zodten ſollen von erſten vor das Gerichte tretten/ che dus End dieſer Welt mit den vier Elementen komt/ dandas Ena de iſt die Anzündung des Fchers itind das lekte. 55. Auch haben uns Chriſti Apoſtel und alle Lehrer von Gott immer das Endeuahe fürgeniahlct : Dan Johannes i !l ſeiner Epiſtei faget ſelber/ daß wir an Eilda ſind ; er ſaget wohl von der teşten Stunde/ ſolte aber der Gottloſe grupis feyn / daß er noch 400 Jahr fåtte zum Ende I wic ſolte er auff ſcine kinder una Reichthuin trachten ! só. Auch iſt uns wohl nachdencklich des Endes :dan dieſeWeltiſt eingeſchloſſen in den Anfangder Schöpfung / und dan ins Ende ; da die Schöpfung hat faurigehåret , das iſt alles in ſechs Tagen voucndct worden , und in einer ſoldien. Zeit ſoilvollendet werden das Geheimnůgdes Reiches Gottes/ und vor GOtt iſt 1000 jahr wie cin Iag. 57.Was aberanfanget den 7den Ruhe- tag/ob dieWelt ſolle 1100 tauſend Jahr zur Rithye fichen , iſt uns Menſchen verborgen / wir können nicht gewiß ſiblicſſen / wir inůffens feiner Macht ſtehen laſſen ! Ich habe auch teilen kein ErkåntnůB/ weil es die Schrifft nicht klar gibet / wan die faufend Jahr anhebcu / oder was es fir Jahr ſind / oder wie es darmit bewandt fen / ſo laſſe ich es in ſeinein wehrt / wil aber Niemand gewelret haben , ſo er derfen cia ne gewiſſe Ertåntniß oder Befehl båttc/ damit zu handeln , füa ge ich cuch itachzufininen guter Meynung . 58. Was aber mehrers darauff zu antworten wäre , findet ilyen in meinen Schrifften genug ; Wiewohl ich wohl eine ausführlia the Antwort mådte fellen ; ſo tauchtemiches doch nicht genug zu 387 fcrus
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feyn/ weil mirdieſe Erkäntnůß nichtijt gegeben worden / laſſees . derowegen ſtehen / dan ich wcis / daß ich rol von meinen Dingen Rechenfchafft geben . Und überſende euch mit Zeigern curc 2 Bus: cher wieder / und thue mich deſſen bedanden . ; 59. Unlangende das Ziel mit Batel/daß Babel folte innerhalb des 1630 Jabres ganß zerbrechen nach curer.Rechnung/und wics wohl anderemehr dergleichen ſchreiben , iſt mir auch nicht genug ertåntlich; Mir iſt zwar gegeben worden zu ertennen / dag die Zeit nahe rey / und numehr verhanden / aber Jahr und Tag weiß ich nicht / laſje es derowegen dem Rahte GOttes / und denen es GOtt wil offenbahren / ich kan ohne ein gewig Wiſſen nichts fchlieſſen / ſonſt würde ich vor GOttein Sügnererfunden. 60. Joh warte aber ineines Heylandes/ was der thun wil:Wil er daß ich es ſoll wiſſen / fo wil ichs Wiſſen /wo nicht / ſo wil ichs auch nicht wiſſen : Ich habe incinen Wil len / Ertåntnůß und Wiſſen in ihn geſtellet / ohne ihn wil ich nichts wiſſen / Erjoll incincErtåntmis /Wiſſen / Wollen und Thunſeyn/dan auſſer ihme iſt eitel Fåhrligkcit/der Menſch trifft das ſchwerlich / das er für Augenhat/ viel weniger das Verbors gene / es ſey dan / daß GOttſoin Sichtſcy ; Gebe ich euch wohl meynende zur Antwort zu erwegen , wiewohl ich ein ſchlechter sinfältiger Mann bin/ und von keiner Kunſt dieſer Weltcrbola ren /was ich aberhabe/ das iſt GOttes Gabe' ; Ich habe es nicht von Kunſt oder ſtudiren / ſondern vom { icchtder Genaden / wela shes ich alleine geſuchet habe/und ob meinAnfang zwahreinfältig geweſen / wegen meincskindiſchen Verſtandes / ſo hat doch Guit feitder Zeitin ſeinem Liechte etwas in mir gewürtet/ und inir meine kindiſche Urgen eröfnet. 61. Unlangende das Buch Morgenrohte / welches das erfte iſt / wåre an manchen Orten nohtig beſſer zu erklåren / dan der ganke Begriff war noch zu der Zeit nicht gebohren in inir. Als eint Plat -regen fürüber gehet/ was der trifft das triffter , alſo gièng es auch mit dein feurigen Trieb/wtewohl mein fürhaben gar nichtwar , daß es jemnand tefen ſolte / ich ſchrieb allein die Wuns der GOttes / ſo mir gezeigetworden / fürinich zu einein Memoria al , und es iſt auch ohne meinen Willenausgangen / und iſt inir gewaltſam entzogen / und ohne incinen Bewuſt publiciretwors . den / dan ich gedachte es inein lebenlangber mir zu behalten / und hatte keinen Fürrat damit / leider ſo hohen ( cuten wie geſchchen / betant zu werden ; aber oft Höchſtei in deſſen Bånden und Ges wall
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39 walt alles ſtehct / Hatte ein ander Fürhaben damit / wie es jeßt am Tage iſt / dag cs /wieich berichtet worden/ſoll in viclen Ståda ten und Janden bekant ſeyn / welches mich zwar wundert, und doch auch nicht wundert / dan der Herr richtet ſein Wert wuna derlich und ſpielend aus über alle Vernunft/ und ſolte cr cinci Hirten darzu brauchen : dieweil ihme die Kunſt undåuſſere Ver nunft nicht wil Statt und Raum geben / ſo muß ſein Fürſak doch beſtehen wider alles Wåten des Teufels. 62. Und wiewohl es iſt / daß Ich mir darinitnicht viel guter Tage erſchöpfet habe / ſo fol ich doch auay ſeincin Willen nichtwi derſtehen / id) habe allein geführieben nach der Form wie mir iſt gegeben worden / nicht nach andern Meiſtern oder Schrifften / und dazu iſt incin Vorhaben nur ja geweſen für mich i ob mir wohl der Geiſt gezeiget hat/ wie cs ergchen werde ! To hat doch ucin Herke nichts gewolt / ſondern ihme das heimgeſtellet , ich bin auch darmit nid t ohne Ruffgclauffen / und mich jemand bes tantgemacht/ dan ich auch mit Wahrheitwohlſage, das es incis ne Bekanten zum wenigſten wiſſen , was ich aber jemanden ges wieſen /das iſt auff ſeineBitte und cinbriges Begehren geſchehen . 63. Und dan ferner ſuige ich euch / dieweil ihr in ine Schriften in Hånden habet zuleſen / daß ihr ſie nicht wollet anſehen , als eines groſſen Meiſters , dan kunſt iſt nicht darinnen zu fchen / fondern groſſer Ernſt eines cyfrigen Gemühtes / das nach Gott dürftet, in deine der Durſt groſſe Dinge empfangen / wie der Erlcuchtete wolil ſehen wird, und ohne das Licitit keinem recht kåntlich oder begreiſlich ſeynwird , wie es der Leſer in der That alſo einpfinden wird, und hat doch auch leichter oder dem Berſtana de nåher nichtmegen geſchrieben werden : Wiewohlich vermeya Mc / jie ſind helic und einfältig genug in einer ſolchen Licffc ; 10 ks ber etwas wäre das zu ſchwer feyn wolte / fonte ichs wohl etwas einfältiger fürbilden / wan mir das angemeldetwirdc.. 64. Es ſind auch noch andere Büchlein ichr geſchrieben wor den , von der Weißheit Gottes/ gar eines ſcharffen Sinncs/ voit der groſſen Lieffe der Wunder Gottes/ welche ich jekt nicht bery handen habe. 65. Daß ich euch aber nicht eine ausführliche Antwort meines Bedcndens/wegen cuererBüchlein über den 1000.jährigen Sabs bath / auch der 400 jährigen Zeit in Zion gebe / welche ihr init vies len Zcugnúſſen der heiligen Schrifft vermeynet zu crwcifin / ift dizmcin Bidenctcn / daj ich nicht gründlich weit / objich aucty ditſelben Sprüche dahin zichen i danes jind auch viel Sprüche der
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der Schrifft, die ſehen als wolten fic nicht mehr als eine allgemeia ne Auferſtehung der Todten andcuten ; und jind faſt helle 7 foita derlich in den Worten Ciriſti in den vier Evasrgcliſten / welche ich für die gewiftieſten halte. 66. Doggleichen Vålt liths auch mit Zion / dan die Bofheit foil triefen bis ans Ende : llnd obwohl cin Zion feyn wird / foiſts doch nicht allgcinein / c5 wird nur Babel zerbrechen / und cine andere Geſtalt betominen /aber eswerden nicht alle Kina der GOttes ſeyn / welche ſich Kinder in Ziordienitent . 67. Auch fo labeich des 1000 jährigen Sabbaths tcinc Ers kåntnůb /weiß esarichmit der Schrifft nicht genug zu gründert/ dan inair findet allezeit das Widerſpiel / man tan die Schrifft dcute ats man will joich dan deſſen keinen Befehl von DTC habe, laſke ichs ftchen / und laffe cinevu jeden ſeine Meynung auff fein Verantworten / füge ich auch treuherßig wohlmeynende7 und bin cuch ſonſt in der Liebe Chriſtiin Ircủen verwandt . 68. Jin 42 und 43ten Bladeals ihr vomMyſterioder abgeſchie: denen Seelen zc. Tihreibct / ziehet ihr Theophrafti und anderer Meynung in einen verdacht, als håtten ſic nicht rechtvom My ſterio gefiðricben : Das wåre beſſer gewefen , es wäre überganta gert worden / dierocil ihr derer Meynung nicht verſtanden /wie ihr berichtet / und auch faſt alſo lautet: Ihr werdet im meinem Büchlein der 40 Fragen/ von jüngſten Gerichte/ und auch in andern Fragen genugfam Ausführung finden / wan dieſelbent gelofen und recht verſtanden würden , is dürffte faſt keines tiefs fen Suchens / es ift darinnen helle genug was das Myſterium foy / das Leib und Seele begreiffet / und wic es ixit den abgca fichiedenen Scclen eine Gelegenheit habe/ beydes mit ihrein Wars ten des endlichen Berichtes / ind auch ihrer Wohnung unters deſſen / fo wohl ihrer Quaal und Unterſcheid : Ichhatte vermeya not es wird alſo tief und hoch gegründet i dag des Menſchen es müht ſelle ruicn / und ſo ihr aber kein gründlichers babct noch könnct darſtellen / fo blcibe es billich in ſeinem Dhrt, der 1000 fährige Sabbath , arxh die 400jährige Zeit wils- niciſtern und fit Berdachtziehen . 69. Und konten viel Einreder gefalleir) mit welchem mir aber nichts gedienet: airch fo iſt der Welt ander Offenbahrung des 1000jährigen Sabbaths richt viel gelegen / weil wir reſſen nicht genug Grund haben / To beruhet es billich in Göttlicher unacht, dan wir haben genug am Sabbath der neuen Wiedera getuýrt / dan welche Seele denſelben Sabbath crlanget 1. die spiro
Send- Briefe. 41 wird nach Abſterben des iridiſchen Leibes Sabbath genug in Paradis habcn / wir können das andere wohl Göttlicher Alla macht befchlen / was der init uns thuu wil / wan wir in ihm und er in uns feyn wird : Daiu ich vernevnte es ſoltein Gott ein befſerer Sabbath reyni / als in dieſer Welt/ auch ſo die Mens ſchon auf Erden im Paradcis wohnen / ſo inůſte Gott herwieder bringen was in feinein Fluche iſt ins Myſterium getretten / wie bey den 40 Fragen zu fchen iſt 70. Daß ihr aber vermeynet die Berechten werden nicht vor das Gerichte geſtellet werden mit ihren Werden , das läuffet wider Chrifti Worte, der du faget, cs roll aules durchs Feuer bea währet werden. Ju fage nicht ins Gerichte/dan das Gerichte iſt in den Gottloſen /verſtehet das Zorn -Gerichtc/davon die Schrifft faget / der Gerichte / oder wie Chriſtus faget/ wer an mich glåiis bet/ komit nicht ins Gerichte / Erverftchet hicrmit desGerichts. Quaal / ſeine Worte lauten / das ſie alle ſollen fürs Gcritte treta ten / und ein ieder ſeinen Scuten hören als die Gottloſen / gea het hin , und die Fromnmen / kominct her. 71. Auch ſo roll ein jeder im Myfterio ſeiner eigenen Werdie da ſtehen / und ſollen nach den Mercon gerichtet werdcu / 10 wiſſet ihr ja wohl / daß inſere Wercke in diefer Wett ind iit Bäſe und Gutgeſchöpfet worden , und ſollen im Fouer GOttes bevålrot und gefchicden worden / wie werden ſie dan den Heilia gen in der Auferſtchung zuin Subbati) unentſchieden nach fola gen/ und ſie darinnen Sabbati, halten/ folleit fie ihnen abok, nachfolgen / fo müſſen ſic im Feuer probiret und geſchieden wera den i alsdan dürffen ſie nicht mehr für das Gcrichte ; rolleil. fie aber ohne ihre Würd Sabbath halten / fo find ſie nicht volltominen . 72. Wan wir wolkn voin Paradcis reden / imd das ergreiffeni fomniſſen wir ſcharffe Auger haben das zuſehen / dan die innere Weltdes Paradciſc5 / und dic auſſere Welt hanger an einander 1 , wir haben uns nuraus der inneren in dic duiſere gewendct/ und wirđenalſoinzwaWelte :Der Tod fan unſereWerck nichtſchei: den / cgmut es nurdas Feur © Dites thun / can fic bleiben in einem Nyfterio big ins Gerichte GOttes. 73. Ein jeder Menfit ſoll zur Stunde der Lieferſtehung in ſeis nem eigenen Myſterio baršichen /und ſeineWercke in Myfterio vot thine fühen / und in ihnicfühlen / es sciſſit nicht mit Worten ſich rotantworten / dan das Riia GOttes ſtchet in Krafft : und og weblder Botiloji wird über ſeine Greuell und einer ſeine Vera fúlyo Der 8.Br.
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Der 8. Br. Theofo phiſch e führer wche ſchreyen / fo ftehet doch einem jeden ſein Werck in Krafft dar , das ihn auch wird erfreuen oderquálen . 74. So iſt aber der alte Leib dieſer Welt das Myſterium diefer Belt / und der ncue Leib das Myfterium der Göttlichen Sicchts welt / und die Seele ift das Myfterium GOttes tes Batters/ und die Erde mit den Elementen haben auch beyde Myfteria , die ſoll beweget werden durchs Principium des Vatterslauda werden alle Thüren desGeheimnůfes auffgehen/uñ wird ein jedes feine Figur geben /welche es verſchlungen hat/ und darſtellen : Dandas Princi. pium der Seelen mu mitbeyden Myſterien für Gerichte ſtehen. 75. Wohldem nun derChriſti Leib im Myſterio der Grimmiga fcit wird haben / dem ftehet das Seelen -Feuer oder das Princi pium des Vatters/ mit der Liecht: Belt als mitdein andern Prin cipio uingeben / und mit der Majeſtåt durchleuchtet, die werden teine Quaatnoch Ubel fühlen /ſie geheir ohne Fühlen durchs Feuer / ta dan das äuſſere oder dritte Principium ſoll probiret werden f und alles irrdiſche oder falſche im Feuer bleiben 7 und aber die Werde im Feuer renoviretwerden / da ſie der iradiſchen Quaal und Tuncelheit erlediget werden / da bleibet das iridiſche Myſte- . rium im Feuer / und iſt eine Speiſe des Feuers / dataus das Liecht arſtindet / und verleitret der Gerechte nichts ; dan die Wercke der Liebe / fo im neuen (cibe find erbohren worden / die gehenmit dem Seclen -geiſte durchs Feuer / und bleiben in der Gåttlichen Vildniß im Liechts-quall/ und die vom dritten Prin cipio , als von dicſer Weltinder Seelen Feuer- quaat. 76. Was aber gang båſe inn dritten Principio gemacht iſt wors den / und aber in dieſer Welt nicht iſt renoviret worden durch ernſte Buſſe und Vertrag gegen ſeinein Bruder / das fålletdein Centro der Natur, als der-Wurkel oder der finſtern Welt heim . 77. Aber der Gottloſen Werde werden im Feuer gar nicht tonnen bleiben /dan das Fcuer fchlingerdie in ſich insfinſter Gen. trum ,als in Urſtandder Natur/darinnen die Teufel wohnen :und alſo da hineingehetauch ihr Seclen -Feuer / als das Principium des Vatters / dan daſſelbe Seclen - Feuer wird keine Materiam zum rechten Feuer-brennen haben , ſondern wird als ein erloſchert finſter ångſtlich Niraal-Feucr feyn / nur als eine Angſt zuin Feiier / das heiſſet GOttes Crimin / und nicht Principium , ein Sterben oder ſterbende Quaat . 78 Dandas Principium des Vatters / dadic rochte Seclcina ne ſtebiet / iſt ein angezündet fcucr / das da Liecht gibet / da im Liechte das edle Bildnůt GOttes ſtehet / dan daſſelbige Liecht fants
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fånftiget das brennende Feuer / mit der Liebe-wcfenheit / . daß nur cin iroylthun und Urſachen der Natur und des Lebens ift. 79. Darum ſage ich auch i daß ihr euch nicht follet wundern / sder das in einen Mišverſtand ziehen / wan ich/ oder ein anderer/ to ſen gleich Theophraſtus , oder weres ren ſchreiben / daß der Menſch ſoll in ſeinem hic-gehabten {cibe für Gerichte ftehen. 80. Ich icre gar wohl / daß ihr ineine Schrifften noch nicht habet verſtanden ; Iin Buchevoin dreyfachen Lebent / und dan im Buche von der Menſchwerdung das da hantelt von Chris fti Leyden / Sterben und Auferſtehen / wie wir in Chrifti Lod müſſen eingehen / undausreincin To're aufſtehen : Jn denſelben Büchern werdet ihr es tcharf genug erklåret und ausgefüha tet haben ; weit ihr die noch nicht in Hånden habet/ wollet ihr ench gedulden / møget lievielleicht zu leſen bekommen / alsdan werdet ihr eures Kummers und tieffen Forſchens auffjolche weiſe wohl ledig werden . 81. Dann ſie gründen alle gar viel tieffer / als euer Begriff in dieſem iſt í lefet ſie nur recht / ihr werdet wohl finden was Myſteriumiſt/ was der Magiſche Grund und Ungrundiſt / auch was das Wefen aller Weren iſt es darff feines Ratiſchlagens) von einein oder dem andern / wer das groſſe Myfterium verſtehet! daraus alle Wcſen ſind gangen / imdnoch gehen / der tåſſet ſich uinb folche Weiterung unbekümnert. 82. Ihr fyabet euch eine ganş harte Arbeit fürgenommen ! "Welche nur cuer Leben betůminerti friſſet und verzehret/ es děrfa te es gar nicht : wer Myſterium magnum findet / der findet alles darinnen / 68 darff teines Buchſtabens : beweiſes : Es lieget GOtt | Chriſtus 7 und die Ewigkeit mit allen Wundern das rinnen / der heilige Geiſt iſt der Schlüſſel darzu ; feyd ihr in der neuen Gebuhrt/ wie ihr incldct! To darfs kcines ro [chweren S11s chens mit ſolcher ſchweren Arbeit : Suchet nur Chriſtum in der Krippen / iin finſtern Stalle / wan ihr den findet/ fo werdet ihr finden wo er zur Rechten GOttes ligct. 83. Forſchen allein / thut es nicht/ Lapis Philoſophoruin , ift gar ein ſchwarßor unanſehnlicher Stein / mit grauer Farbc/ aber es lieget die höchſte Tinctur darinnen / wollet ihr Myſterium magnum forſchen / ſo nehmet nur die Erde mit ihren Metaller fürcuch I ſo werdetihrwohl den Magiſchen Grund finden . 84. Die tieffen Zahlen der Verborgenheit / welche ſonſtkein Menſch ergründen inag / liegen alle im Myſterio , aber der es. findeti forſchet nicht nach Zahlen/ er nimmeto júr Erde / und thut
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thut als einer/dereinen kdſtlichen Schaßan einem rundelen Orte liegen hat ; die Krippen und Windeln Chriſti find ihıne vicl lica ber alsdie gange Welt mit ihrer Figur / cr verbirget die Zahl fels ber / dann das äuſſere Reid roll feine Wunder verbringen . 85. Warumb fol das.iridiſche Myſterium. vor der Zeit bloß ſtehen von den Magis, welche Magiam himmliſch und iridiſch vera ftanden haben / warumb ſie haben die Tincturvcrborgen gebala ten / und nicht offenbahret ? Underſt iſt keine Urſache i als daß ihr die Welt nicht wehrt iſt , alſo iſt ſie auch der Zahlen des My Aterii nichtwchrt / darumb hat ſie uns GDtt verborgen / auff daß das iridiſche Myſterium alle ſeiueWunder in uns vcrbringeſ und daß alle Schalen des Zornes GOttes in uns ausgegoſſen werden : wie wolie ſich ein Menſch unterwinden / ſolche Gchcimnů zu of fenbahren / ohne des Myſterii Einwilligimng ? Warlich / er gehet umb das Myſterium von auſſen / tommet er aber hincin / fo bat er auch des Myfterii Willen. 86. Der åülſere Iricb zum Myfterio zu offentahren / tommet vom Gcfiirne dann es wolteder Eiteiteit gerneloß ſeyn / und treibet måchtig in den Magiſchen Kindern zur Offenbahrung : Darumb follen wir den Trieb prüfen , ob er aus GOttes Licht / und aus GOttes Gciſt ſey / oder vom Sternen - Regiment. 87. Dan der GeistGOttes rodet bloß von ſeinem Myſterio , er zciget nur die Tuibam an / und fåffet dic Zahl ſtehen / cr hatdas Myfterium init der Macht des Principii in den 7. Geſtalten der Natur eininahl bezeichnet zu den Wundern GOttes / und das anderitht hat er in der Liebe in der Menſchwerdung Chriſti bes zeichnet mit den ficbeu güldenen Leuchtern und Fackeln i darbey blcibct es big ins Gerichte. 88. Es olfenbahrct ſich eine iegliche Zahl ſelber in ſeinem Secu lo , es hat keine Creatur Gewalt darüber i ſic zu offenbahroni / dan auch der ſie hat / darf nicht , er tritt ſonſtaus der Magiſchen Drdnung / -und wird dein Mylterio eiu Eccl. 89. Darumb haben die Propheten / und auch Chriſtus / alle in Gleichnüş gererct / auff MagiſcheArt / und darf noch heute keiner / der dcs. Myfterii fålig iſt / anderſt reden / cs ſey damn cin ſonderlicher Fürſuy Gottes , da die Zahl mug offen ſtehen / ats Daniel, der die Zeit Chriſti mit ſeiner Zahl tlardcutet, der hatte 66 Bofihl. 90. Solches inelde ich gutherßig und gang verträulich / auch in red) ter Cyrillidher Liebegegen euch / nicht aus Verachtung/ fondera aus erehrer Erfåntniß und Baben / diewcil ihr ſolches
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Send - Briefe. 45 von mir begehret / habe ich euch eine kurße Anocutung gegeben / was in deine zu thun fen / und bittc/ wollet es brüderlich veruiera ken ; wasich euch aber mit meinen wenigen Gaben dienen mag / ſo ihr dig ferner würdet begchron / joll wilfährig geſchchen / ſoich aberwürdeverinercken /dusjcuch der SachenErnſt ſeyn würde/uñ dag folches zu GOttes Ehren / und menſchlichein .Heyl dienen würde : und thuccuch in die Liebe Jeju Chriſti cinpfehlen . Datuin Görlig / ut fupra. J. B.
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Der gte Send Brief. Un Chriſtian Bernhard , voin 12. Septembr. 1620.
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Liecht / Heyl und einigeKrafft/aus dem Brunn - Quell des Hergens Jeſu Chriſtiſey unſer Erquidung . Hrenvefter 1 Wohlbenamter Herz / in Chriſto gelicbter Bruder . Euer an mich gethanes Schrei ben / fainbt dein darinnen inliegenden Reichshaler habe ich einpfangen / thuc mich deſſelben bedanden ) G GOttwird ſolches / vcrmudge ſeines Wortes ) reicha tich wieder etftatten. Wiewohl die Gaben GOttes umb kein Geld und Gith zu kauffen ſindt robefind ich aber boy cuch / vera moge cures Schrcibens / auch ernftes Fleißes / in demeihr der Studien der Gottlichen Weißheit begierig rend / und das jenige/ was mir GOtt aus Genaden gegeben / felbft nachgeſchrieben / einen Eyfer / und erkenne dag e$ aus Danckbarteit und Gea horſam gegen GOtt geſchehen / derowegen ich esauch willig ana genoininen . 2. Und crinahne euch brüderlich in Chriſto / euerin angefana genen Lauffe nachzukcininen / und als ein ſtandhafter Ritter / wider die rigne åuſſerliche Vernunfft im Fleiſch und Blute auch wider den Teufel und gleißneriſche böſe Welt/ initſtarcem Bera trauen in Dtt im enferigen Geiſte und Geinůhtc / in cincin ftillen Leben / zu ſtreiten | damit ihr mögct erlangen das edle Ritter - Krinklein / welches cinein GOttes -fürchtigei jungen Geſellen wohl anſtehet / und vor GOtt und ſeinen Engeln gar lieb iſt / welches , ro cuch das einmahl aufgerebet wird / ihr wohl innewerdet i was GDit iſt und vermag ; werdet auch hernach nichtwiel von anderen lernen dürffen / jo der rechte Lehrer in cuch ſelber
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ſelber iſt / der alle Menſchen lehret / und ſie beſtåtiget zu GOta tes Kindern / der in den Menſchen ichret / tandas Reid)GOt. tes iſt im Menſchen / ſo der aber in Chritto wieder erbohren moird . 3. Wie ihr dan ſolches in meinen Schriften genugſain ben ſchrieben findet / welche nicht aus Tandt oder Meynung ents fprungen oder herkominen ſind / fondern durch einen ſolchen Weeg / wic ſie ſelber anzeigen und lauten : 216 von dein Rittera. liden Kampf / und was ich damiterlanget und überkoininen has bei hab ich inir ſolches zu einen Memorialund Indonck aufgce Sahrieben , auch umb derer willen die GOtt damitheimſucher wil / und auch init dicſein Krångloin krånen / wie mir dan ſola ches zu erkennen gegeben worden /umb welches willen ich nach den hohen Gaben im Liecht GOttes gcfithrieben habe / und die åuſſere Vernunffr/ als cine Nárrin niedergeſchlagen / auch incines åuſ. feru (ebens und Ehren hiermit nichtgeſchonet / in deme iuir viel Spott und Verfolgung zu lohn worden , ohne das / was mir noch inag zu handen ſtchen . 4. Ich laſſe mir aber genügen / fo ich mein Kränklein mag von dieſer Welt mit in mcin rccht Batterland hineinbringen / fe hab ichGhregenug / auch Reichthums genug : Die Schlange mug roch des WeibesSaamen in dieſem Zeben immer in die gera fon ſtechen ; im Crcůß und Trůbſal müſſen wir neu gebohreit werden , dan wollenwir mit Chriſto leben / ſo müſſen wir auch mit ihmeverfolgetwerden / und init ihme ſterben / und in ihm begraben werden / auch in ihm aufſtehen / und ewig in thine leben / ſeinem Bilde gank åhnlich werden , und nur unter Feinem Purpur Diantetzuihme komunen / er muß uns nur vor beden , ſonſt ſind wir in des Teufels und Antichriſts Nekc/ und ftchen mit der Babyloniſchen Hure gang nackend i und verſchå . met vor G Dttes Angclichte. 5. Weil euch danGOtt albereiteåer Herke aufgethan/ daß ihrmitandern Augen ſehet, ſo iſt es hoch von nöhten fortzufaha ren und beſtändig zu bleiben / dan der euch tronon will iſt ſchon aufdein Weegel aber ihr wiſt die Anfechtung erdulden und bes ftchen / und der fleiſchlichen Vernunft nicht raum gebeu / dan der Teufet reßtdem Senf-kornlein / welches vom Heiligen Geiſte gefået wird / heftig zut er wil es immerwieder verderben ." 6. Es gchet init cinem neů-gebohrnen Kinde Chrifti / -wit mitcincin jungen Baume! welcher leichtlich verdirbeti wan er aber wächſet und ſtard wird / alsdan kan er beſtehen / und ob ihm
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ihmgleich manchinahl ein Aft voin Sturm -winde abgeworffent wird/ noch beſtehet der Stamm / und bringet andere åſte . 7. Es mus nar Ernſt ſeyn init dein Teufel zu ſtreiten / und den Zorn GOttes zu überwinden / die eigne Vernunfft muß ſich nur ertauben und crtädten / und in GOtt crgeben ! auf das GOttim Verſtande des Menſchen lebe / daß er ſein Wille und Thun ſey / anderft iſt kein Finden in Göttlicher Weifheit / der Geiſt GOttes muß ſich nur im Menſchen finden / daß das rechte Bilonůb ſein Wert und Wunder ſey . 8. Dan alles was von GOtt lehretoder redet / ohue GOttes Geiſt / das iſt nur Babel, es gleiſſe wie es wolle/ GOttes Geiſt muß aus uns redesi / ſoll unſere Rede vor GOtt tüchtig ſeyn. 9. Dan cr vertritt uns ſelbſt vor GOtt / das iſt i vor und in ihm ſelber / er führet unſern Willen -geiſt mit und in ſich ſela ber in GOtt / und vereiniget unsmitGott /und in GOtt / und beſtåtiget uns zu ſeinen Kindern in Chrifto , er iſt es der uns fina det / wir tencu ihn nicht finden . 10. Aber ſein Wille ftchetgegen uns) er hat in Chriſto beyde Arinen ain Creußc ausgebreitet /aus zu einpfangen / wir ſollen uns ihme nur einwerffen / und aus der Vernunft und Bofheit ausgehen / ro wir das thun / To fallen wir ihm in Chriſti Armen / alda ſucht und findet er unsin ihm / alda werden wir ſein Eis genthum ) und ſein Wohn-haus. 11. Auda folget er auf unſern Willen - Geiſte / und iſt uns unterthan / und alles was wir dan inacheu und thun , das iſt ilyin licb / und alle dieſelben Wer& c folgen uns nach / und find unfer ewiger Kuhin / und worden uns angezogen als ein Kleid zu GOttes Ehren und Wunderthaton / umb welches willen ſich GOtt zur Schöpfung des Menſchen beweget hat/ und umb welches willen GOtt Menſo ward i dag er uns erlåſete voia Ubel. 12. Weil ihrdan meine Schrifften in Hånden habet i ro gebe ich euch zu verftehen / daß ihr dieſelber: nur wollet kindiſch und einfältig betrachten / ſo mnoget ihr dan das Perlcin darinnen finden , dan ſcharf ſuchen alleine thut es nicht, ſondern wohl wollen , und wohl thun / dan das Perfein tiegetnicht im Bucha ſtaben / fondern wie obgemeldet. 13. Indicfem mit:gefandton Buche / welches auch ausdieſer Schule erbohrenworden vondicſein Author,werdetihr weiters Grund finden. So euch aber in Verſtande etwas wolte zu Tower feyn / wolte ich , ſo ihr mir das aufzeichnet / leichtern
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und erklären , wiewohl ich verhoffe cines init euch ſelber inich bicrinn zu beſpråchen / fo es inschte Gelegenheitgeben. 14. Wegen derzwey andcrn Büchlein / als das Neue Teſta ment/ und dritten Theil Gnoci ſe auton , wollet cuch ein wenig gedulden / dau inan hat ſie jeßt nicht beg uns / bit nach der {cips ziger Meſſe ! Habe ich Vertröſtung / fo ſollen ſic euch geſchiktet werden. Und true ency in die brüderliche Licbe in Chrifto emp fehlen. Datum ut ſupra . Der Name des Herzen ift eine feſte Burg / der Gerechte lauffet dahin und wird erhdhet.
J. B. Der rote Send- Brief. Un Hrn . Abraham von Sommerfelde und Falckenheim 3 auff Warthal Anno 1620 . Liecht, Heyl und ewigeRrafft aus dem Brunnquelldes Bergens JSfu Chriſti / ſey unſere Erquictung. Dell Geftrenger/ Ehrenvefter Herz/ neben Wüns ſchung Göttlicher Gnaden und aller heilfahmen Wohlfahrt / gebe ich Ewer Geſtrengzur Untwort; Nachdein mich Ew. Geſtreng Schreiber bericha tet hat I was maſſen E. Geſtreng cinen Wohla gefallen an incinein / doch unerkanten Wefen , wegen meiner Schrifften trage/ daß mir ſolches in mcincmGciſte noch vịcl cin gröſſer Wohlgefillen und Freude iſt / fo ich vernehine / daß GOtt auch in ſo hohen Menſchen ſein Werd treibet und führet/ welches doch ſonſten in der Welt nicht gencin erfunden wird /dan pie zeitliche Ehre und Wolluſt dieſes Lebens cine Verhindea fung iſt. Ich kan aber das gar wohl verſtehen , wasmaſſen ja Gota tes Geiſt cuer Udcliches Herbe inůſſe rühren / indcin ihr alſo Koſten und Mühc auf dieſes Werdt geleget habet welches doch gar von einer einfältigen Handgeſdrieben worden / init feiner Kunſt oder groſſein Verſtande / fondern nur in Erkåntnuß der Gaben GOttes /, auch von Author niemahls verıncynet worden / daß es lo hohen Leuten ſolle zu Hånden kommen , dan es ihme der
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der Aurbor nur fiir fich ſelber zu einein Memorial und zu einer Uufrichtung des finſtern Schlafs.in Fleiſch und Bluth geſchric . ben hatte, darzu uit keinein Borſaße i ein ſolches Were zu machen. 3. Es war wohlein feåriger Trieb alda | aber ohne Vorwiſs fen dieſes Werckes / welder iin Author verborgen gelegen / als ciu Myfterium / wclches GOttes Geiſt gerührei 7 davon eine ſolche duft und Begierde ju forciben entſtanden / und da doch teine Kunſt noch Geſchiktligkeit im Author nach dem åuſſeren Dienſchen darzuwar er ſuchte alleine das Herke GOttes i fick darcın zuverbergen für dem Ungewitter des Teuffels / und bca trachtete die boſe Natur und derer Einflüſſe / und ofters des Zella fels Trug und GOttes Zorn / und dan GOttes Liebe und Barina berkigtcit / da dan mancher Sturm wider die Vernunft auch wider Fleiſch und Blut und den Zeufeliſt gehalten worden - undaucs iin gewaltigen Irich des Geiftes / biß ihme iſt zur Zeit gar ein edlesKränglein aufgefeßet worden , das die Hand ickt nicht ſchreibentan / wünſche vielmehr / daß es dem Leſer dieſes Briefes aud) gefchicher ſo würde crerkennen / was Gottes Sira ſigecit ſcy / und ſich nicht hart verwundern / daß cin ( cyedarif ſolche Dinge rühren. 4. Arī fage ich / als es dahin gelanget / und das edle Senfo torn gcſact ward I ſo kam dieſes Wer« für zu führeiben / welo ches dan gleich gar tief als in einem Myſterio geſehen ward / as ber unit gır groſſen Freuden / wohl nicht genug begreifflich l' als es dan das crſle Buch ausweiſct, da die groſſen Geheiinnůšnoch gar cinfällig und nicht genug ausführlich / auch noch in vietett Mingeln geſchrieben worden ſind/uñ nurals ein Regen fürüber gelet was der trifft das trifft et / alſo auch der Geiſt der Wuta ber / fcitemahl der Author ein ingelehrter und wenig - verſtåndis gerMann war /dazu faft wie kindiſch in den Geheimnúffen gegen den Erfahrnen und Sclehrten/ welcher auch den Weeg noch nicht perſtund i wic es gehen ſolte / olne was thine der Geiſt zeigete da cr ihine dan ſelber ſeine Verfolgung and Sdinach i To ihme würde zu handcu ſtoffen / mit aufgefchrieben hat / che die Vera nunft noch ctwas geiduft. 5. Und es geſchahe alſo klar , als ſtünde es vor Xugen / mic int Buche Morgen -röhtc / als im erſten Theil zuſchen / welches ale les vor der Verfolgung gemacht worden / und mir jekt gleich ci ncu Iroſt gibet i dag inir és der Geiſt GOttes zuvorhat gezeia get/ daß ich crécnine / was ſein Nath is feinem Werge ift / da ich mich
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inich dán auch gang gedultig unter das Creuke gegeben ! und mei. ne Sachen GOtt befohlen / ihinc auch gar vici gcfichet / daß er ſolches ( wo es nichtaus ſeinem Rath herteinme) wolte von mir nchinen / und mich nichts auff ſolchen Weege erkennen laſſen . 6. Hatte mich auch nach der Verfolgung verwogen / nichts mehr zu inachen ,ſondern als ein Gchorſamer/ Gottſtillezu halo ten /und den Teufel laſſen mit ſeinein Spotte alſo über inich hinta rauſchen / in demedan ſo gar mancher Sturm gegen ihme iſt er• gangen / und was ich gelitten / nichtwohl ſagen kan. 7. Aber es gieng mit inir / gleich als wan ein Korn in die Erbe gefået wird,ſo wächſt das herfür in allemSturin un Ungewitter/ wider alle Vernunfftda iinWinter alles wie tod iſt /unddie Vers nunfft ſpricht: Es iſt nun alles hin ; Alſo grünete das edle Senf. tornwieder herfür in allem Sturin / unter Schmach und Spott/ als cine ( ilie / und kam mithundertfåltiger Frucht / darzu mit faſt tieffer und eigentlicher Ertantnůß / und mit feurigein Iricb. 8. über meinäuſſerer Menſch wolte nicht mehr auffſchreitenj ſondern war etwas blöde 1. biß es auch dahin kam/ daß derInne. reden Äuſſeren gefangen nahm /da dan das gröfte Myfterium ero fchien / dä verſtund ich Gottes Rath /und warffmich derowegen in Ottes Willen / wolte auch nichts denden oder tichten aus der Bernunfft | auch lieg ich derBernunfftkeinen Raumn inebr/ und ſtellete meinen Willen in GOttes Willen , alſo daß meine Bernunfft folte ſegnals todt / und er 1-der Geift GDttes folte machen was er wolie / ich wolte in der Persunfft nichts reput / auffdaß ſein fey das Wollen und Thun . 9. Und als diß geſchahe ! ſo ward der innere Menſch gewap. net / und triegte gareinen theüren Führer / dchine habe ich meine Bernunfft gang heiingeſtelt/ auch nichts geſonnen / oder der Dernunfft zugelaſſen / was ich doch fhreiben wolte / ohne das dag mir es der Geiſt gleich als in einer groſſen Tieffe im Myſterio auffeinem hauffenimmerzeigete/ aberohne meinen genugſainen Begriff / dan die Creaturift nichtalsGDtt / der alles inſeiner Weigheit auff einmahlfaſſetund thut. 10. Und alſo iſt wieder fürgenommen worden etwas zu ſchreis ben / und ſind innerhalben drey viertelJahr / drey Bücher geo inachet worden / eines von den dreyen Principien Göttliches We. ſensi das iſt / von dein Weſen aller Wefen / da dan das groſſe Myſterium ſich etwashat erdffnet /und ſeond gar feine Sachen darinnen / gar weit höher , als in dieſem begriffen / welches das Erſte ijt / und wir E.Geftr.init hieher geſchidet ju überſchen / II . Und cawan 100, Bogen .
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11. Und nach dieſem iſt eines ctian von 60. Bogen / geinacht worten / welches handelt vom dreyfachen Leben 006 Menſchen / undvon der ganken Creation , eine groſſe offene Pforte des My fterii, und weht ein Wunder über alle Vernunfft , deſſen ich mich ſelber in nieiner Vernunfft verwundere I was doch Gott thun wil i dag er ſo einen gar ſchlechten Werckzeug zu ſolchen wichti. gen Dingen brauchet / danes ifi darinn eröffnet dic Geheimnůß/ und welche die Welt / ſeit des ſchweren Falles Udams hat gejans tet/ und immer gefuchet / aber esiſt tein ſolcher Grundans Liecht tommen / voclches doch nicht der Welt wird verſtanden ſeyn/ foni. dern den Kindern GOttes i wie erkannt worden. 12. Und zum dritten / wurden inir 40. Fragen von cincin trefflich Gelehrten und Verſtändigen, auch Liebhaber des Myſte rii , und ein groſſer Verwanter deſſelben i gerdickt / und ward verinahnet / ihme in nach dieſen Gaben und Geiſte darauff 34 antworten / welches zwar die allerhöchſten Fragen von dem Ur ſtand der Seelen uñ aller Heimligkeit desMyſterii ſeynd/ vonvie. len groſſen und tieffenGcheimnügen /dar über iſt eineſolche Ant wort erbohren worden / deſſen ſich wohl billich die Welt ſolte er. freuen / wan des Teufels Zorn und Bogheit nicht das verhinder. te / wicwohlde: Ruth GOttes beftchen muß. 13. Weil ich dan vernehme / daß E.Gcftr. Adeliches Herst und Gemühte ,cinen ſonderlichen Durſt und Hunger nach fol. chem Geheimnůj haben / und nicht auff die Welt ſehen und tes , und roll E. Geftr.billichfomitgetheiletwerden / dan den Kin. dein ſoll man das Prod geben / die es wchrt ſind , und die Per. len nicht für die Såue werffen. Dan mein Geiſt und Gemühte mir wohé zciget / dag E. Geſtr. nicht nur nach Fårwiß / ſondern aus Geiftes anrágen / der ofters Petruin zum Cornelio führet / das er ihm Worte det ewigen Lebens faget. 14. Undeb ich wohl ein fremder Mann bin / dazu gang cino fältig / dannochmacht inic E.G. Begehren und Willen tühit an E. G.zu fahreiben / wtewohl mit einer einfältigen Hand : Aber GOttes Gaben ſind nichtan Kunftgebunden / vor-ab weit ich crtcnne củer #deliches Herkealſo viel demühtig erſcheinet /und ju mir ſihicet , der ich doch alber bin. 15. Dieweil aber deine alfolfo hat euer Udeliches Herße auch von Gottes Geift gewiß zu hoffen / daß er werde der Seclen Thůr und Thore der Geheimnů ß auffthun / und einen rechten Verſtand gea ben / feine Wunder -gaben zuergreiffen und zuertennen i weldes 16.ES ich darvon Herben hierinitwünſche
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16. Es wird auch E. Gcftr. etwas wunderlich fürtoinmen / dan es eyfert an etlichen Orten faſt hart ! fonderlich über Babel und den Antichriſt / der von Gott iſt erfannt worden in ſeinein Zorn / fo fageichdoch daß ich anderſtnicht habe können noch dörfa fen führeiben / als mir es iſt gegeben wordent . 17. Idh habe dem Geiſte immer nachgeſchrieben 1.wie er es di& iret hat, und der Veriunfſt keine ſtåtte gelaſſen / underkena necs nicht für ein Werd meiner Vernunfft /welche allzuſdwach wire ; ſondern es iſt.des Geiſtes Werc , der hat gezeiget i was er fiir hat , und was geſtochen ſoll / und geſchehen iſt / dancr gea Het aus dem Ungrunde in Grund / und durchſuchet alles / er prüfet Hertzen und Nieren / und probiret der Menſchen Gea daniton . 18. Uuch zeiget er hiemit an das endliche Gerichte /.daß er ale Weren wil durch das Feuer probiren / und habe gar nicht können oder mögen fyreiben / gleich auch im frårigen Trieblich fingte es dan nach deinees der Geiſt entwurffe , habe es dcrowegeu für mich zu einem Memorial gernacht / und habe weiter keinen Verſik darinit. 19. Weil aber E.Geftr.geliebet daffelbe zule en / rollſo es ges folget werden / mit Bitte , dafinir es E. Geftr. wollewieder. foicten / danich wil es für ein Memorialbehalten / undbinders ſen gewiß / daß / ro euer Adeliches Gcmůhte wil GOtt die Ehre geben / und fleißig leſen /und diefen Weeg ins Herke faffen / unit einer Begierde den zuerkennen / daß euch Gott wird die Thüre ſeiner Liebe im Myftcrio aufthun / und das 1oone Kranplein reis ner Weißheitaufffeben / welches Edler iſt / als der Himmel und dieſe Welt. 20. Dan es lieget der edle Stein Lapis Philoſophorum , der Grund aller Heiinligteitdarinnen / und iſt daſſelbe Krånplein mit dicfem Stein verſekt / welches die Seele anzichet als cint Kleid , als einen ncůcn (cib in GOttes Reich/ darinnen ſie GOt. t18 Kind iſt / init welchen ſie tan im Feuer GOttes Zorns une werleşt beſtehen / und fan darinner den Teufel / Lodt und die Welt überwinden / auch tan ſte darinnen über das Gcftirne und auſſerliche Leben heriſchen / welches ſonſt der Bernunfft nicht inüglich iſt. 21. Danes gibet Ertantnus cines Dinges / das keiner Kunſt miglich zu erforſchen : Esfichetdurch Himmel und Erden / und niminet da es nichts gefået hati cs fraget nicht , iſt eswalır : Es hat 006 Zeicher der Wahrheit und Berechtigkeit in fich / es hat . alle
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aleTugend ſo in der Hoffnung liegen / es iſt keine Furcht des Bornes GOLIES darinnen/ Fodern gibet gar eine fröliche Hoffnung, und gewiſſert die / und beſtåtiget die Scelzu Gota tes Kinde. 22. Dieſes Krånglein iſt eine Jungfrau / und eine Zucht und Zierath GOttes/ eine Freude des Lebens/ es erfreuet das Gemůs the in Trúbrahl/ und gehet initdem Menſchen in Todt/, aber es hat tein Sterben in jich I co lebet von Ewigkeit/ und iſt eine Führerin der Himmel und eine Freude der Engel/ſeinGeſchmact iſt editlicher und lieblicher als alle Freude der Belt / und wer es einmahl betommet i der achtet es höher als aller Welt Gutly/ ſein iſt nichts gleich, als nur die Gottheit. 23. Aber es lieget in einem finſtern Thale verborgen / nie Welt kennctdas nicht, der Teufelrauſohetdarüber her , als ein Sturm / er bedecet das das es offters die Vernunfft nicht tens net, aber es grünet zu ſeiner Zeitwieder herfür , als eine ſchöne {ilie / mit vicifåltiger Fruchtī es w &chſt in Irůbſahl / und fået mit Thränen , und erndet init groſſen Freudeu / ¢s. wird von der Vernunfft veracht, aber deres trieget i hålt es für ſeinen bes : Ren Scat . 24. Ein ſolches frånplein wird dchme aufgerent, der es mit Ernſte fiichet / und ſich ihine ergibet / und nicht ſeiner Vers nunfft in Fleiſch und Blut / wie ſolches meine Schrifften alis melden ; dan was darinnen geführicben iſt/ hat der Authorſels ber erfannt, es iſt keine freinbe Hand und Geiſt darinnen : Nicht ſchreibe ich mir es zum Ruhm , welcher in GOtt ift, ſondern den Kindern GOtteszur Richt-Schnur /und daß ſie wiſſen /was GOtt vor (ohn gibet / dehnen die auff ihn vertrauen / und der Welt Spott nidats achten . 25. Mich wundert auch gleich , wie E. Geſtreng. und andes re inehr in Schleſien icine Schrifften bekommen haben / dant inir derſelben keiner berännt iſt / und halte mich doch auch alſo ſtille dainit/ daß die Bürgerſchafft alhier nichts davon weiß / ohne dag ſie als das erſte Theil / welches-inir Gewaltſam entzo gen ward / undaus Mißgunft verfolget / von ciner Perſon im Miniſterio zu Babel / haben håren für teşcriſch ausjäregen i und iſt ihnen doch nicht gegeben worden zu leſen , auch nicérér tert worden nach gebühr , wiewohl ich keines Menſchen Nahta Thlag darüber begehret habe 1 auch noch nicht , ſondern GDII befohlen. 26.- Nur erkenne ich doch hiermit o OttesWeeg /und verſtehel 63 daß
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daß es nicht allein in Schleſien /ſondern auch in anderntåndern iſt bekannt worden / ohne Vorwiſſen des Authoris , und muß eben {agen / daß deres hat derfolget , der hat es alſo dainit publiciret; dan inein Rath war , folches icin lebenlang boymir aleinezu behalten/ und habe es auch nur für mich geſchrieben. 27. Was aber GOtt in ſeinem Rathehat fürgenommen / ftes bet jeftim ( iechte / und wird viel heller erſcheinen / iran die lcßten {wer Bücher werden geleſen werden, darüber ich mich dan in dem äuſſeren Menſchen ſelberhoch wundere / was toch Gott hieruit ineqnet und thun wil. 28. Sintomahl ich mich gank unwürdig und unverſtändig er . tenne / und aber dein inneren Menſchen die gröften und höchſten Geheimnüſſe geðffnet werden / gebe ich E. Geſtr. und an. dern Liebhabern GOttes in Demuth nachzudencken / dan ich ja mit nichten ſagen kan / daß es meines Verſtandes und der Vera nunfft Werdt ſeg i fondern ertenne cs fürein Wunder / darins nen GOtt wil grosſe Dinge offenbahren : Da dan meine Ber. nunfft gleich auch mit zuſichetſ und ſich immermitvcrtøundert dan ich habedic Geheimnůffe inein lebenlang nicht ftudiret/ auch faſt nicht davon gewuſt / dan ich bin ein Leye, und foll nun ſols che Dinge ans ( iecht bringen / das allenhohen Schulen iſtzu mächtig geweſen / gegen welchen ich doch ein eind bin/ und weder Kunſtnoch ihre Weisheit habe / und inug ſchlechts aus einer an. dern SchuleFahreiben . 29. Und das noc groſſer ift/lſtmirdie Natur.ſprache eröffnet worden / daß ich tan in meiner Mutter -ſprache die allergröſter Beheimnüſſe verſtehen /uf wiewohlich nicht ſagen tan /ich habece ergriffen und gelernet/fondern alſo langeals dieHandGOttes ů. ber uiir hålt /fo verftehe ich es :fo ſte ſich aber verbirget/ſo tenne ich auch meine eigeneArbeit nicht und bin meiner HåndeWer & frem . de worden /damit ich doch ſehen möge1 wie gar unmüglich es repel Gottes Geheimnů ohne feinen Geiſt ziierforſchen und zuhalteria 30. Darumb ich mir dan auch nichts zuſchreiber es iſt nicht mein Werck , ich begehre auch keine menſchliche Ehre darumb/ich bin nur ein ſchlechtereinfältiger Werckzeug/GDti thue und mas dhe was er wil / das wil ich auch | und was er nicht wil / das wit ich auch nicht / wil er daß ich es ſollt wiffen / fo wil ich es wiſſen / wil er aber nicht, ſo wil ich auch nicht/ich wil nichts und todt feynt auffdaß er in mir lebe und würde was er wil. 31. Ich habe mich in ihn geworffen / auff dasich vor dein Teits fel ſicher ſey / und ob ich der Welt inuß den Suſſeren Leib und das { tben
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Leben laſſen , damit zuthun was fiewil , und muß dem Teufel ge. Katten über inich hinzurauſchen / fo wit ich doch meinen inneren Menſchen wederder Weltnoch dein Teufel vertrauen ) auch nach dem inneren Menſchen ntcht thun , was die Welt wil / und ob wohl mein åuſſerer Menſch der Welt verpflichtet iſt undder ſoll auch in ſeiner Pflichtaller weltlichenOrdnung gehorſam ſeyn /un thun was die åuſſere Pflicht antrifft: Aber icin innerer Prenſich ſoll alleine GOtt gehorſain feyn / und nicht der Welt/dan er iſt nicht in der Weltiſondern hat ſich als todt genacht/ daß Gott in ihnclebe / und ſeyfein thun undauch das wollen. 32. Wiewohl ich nichtſagen kan / daß esmäglich ſey alſo zus leben / fo iſt doch mein Wille alſo gerichtet i dehn rollmir idedor Welt noch Teufel brochen 1 und Folte mir incin åuffer Leben ver. ſchwachten / ſowil ich doch am Willen hangen/und ob ofters gleich die Vernunfft ſprichtlauter Neinſund die Verfuchung init hauf fen /auch mitSchrecken und Traurendes åuſſeren Lebens erſchei: net / daß ſich der Geift verbirget/ als wäre alles todtundweg / fo bringet es doch allezcitneue Frucht/ und dazu vielfältig . 33. Solches habe ich aus der Urſachen alſo nach der långever . meldet / daß E. Geftr. inogen crtenticn / und wiſſen wasich für ein Mann rey /und was derUnfang undUrſachen incines Schrei. bens regl auch aus welcher Kunſt und Geiſte es ſey erbohren wor. den / und zu waferley Ende , ale nchmlich nur für mich felber": weil ich aber ſche/daß froume Herken einen Durſt darnach tras gen / fo roll ich ihnen Chriftlicher und Bråderlicher Arth nach / folches nicht bergen / fondern G DTI befehlen / daß er in ih . nen würckeundthue was er wil/als wir dan ſolches zu thun ſcule dig reynd. 34. Endlich bitteich / incines Namens bey den Belehrten zu ſchweigen / dan ich weiß wohl/ daß ein alber Mann vor der Kunſt fpštlich gehalten uiid verachtet wird / ' und wiewohl GDII ſeis ne Kinder auch unter ihnen hat , ſo achte ich es doch nicht, das es ſolte nach ineinem Napen genannt feyn / dan GOtt gchåret die Ehre / der der Geber iſt ; Ich ſuche inir dainit teinen Na. men noch Kuhin / fondern Chriſtus iſt mein Ruhm und mein Lohn / und gedende deſſen in jenein {eben vor Menſchen und Engel Ruhin zuhaben / und inich in Chrifto mit den Heiligen darinnen zu freuen / wie ſolches meine Schrifften genugfag darſtellen . 35. Unlangende das Buch Morgen - Råthe/ fo mir E. Beſtrong biennit geſchidet zu überſehen / habe ich ein wenig durdya C 4
Theoſophiſche Der 10. Br. durchlauffen / und befinde / daß es ineitt Werd iſt 1 und auch recht nachgeſchrieben /allein dagctliche Sylben ausgelaſſen wors den umb Kůrke willen / und aber doch dein Verſtande nichts ge nommen worden / und bin ſo viel ich dcß in Eyl durchblättert und cinzel geleſen / weil ich keinen Zuſaß befunden / wohl damit zu frizden . 36. Uber die groſſen Geheimnůß ſtecken darinnen noch ſehr iin Myfterio , feind vom Authore wohl erkannt worden / aber es war auffdas erſtemahl nicht wohl inoglich der Bernunfft zu fuſſion /ob ($ gleid in der Lieffe erkannt ward/ ſo war doch der Auchor dieſes noch gar ungewohnet; ſo ihme die birāliſche Frcurcentgegnetei so ward ſchlecet dem Geiſtnachgegangen : Uter die wilde Art iſt also nicht balde neu gebohren ; Es wird gcract ein Korn / daraus wächſet ein Baum i ſo die Krafft groß iſt / ſowidſt der Baum Sefto cher/ und wird defto cher erčannt. 37. In den andern drey Büchern, werdet ihr dic. Geheiins núſíc was heller haben , und alſo immer hëher gegründet i und alſo das vierdte ein faſt heller Spiegel / da man das groſſe My fterium genug ſichtlich erkennt alleine derſelben Kinder I die Bcrnunfft wird wohl blind daran bleibent dann GOTTES Geiſt wohnct nicht im äuſſeren Principio , ſondern jin innern ? und gehet opur inneren aus ins äuſſere i aber das duſere ergreifft ihn nicht. 38. Ich beſcheideaber E. Geſtr. daß das Buch Morgen -Ró , the noch nichtift vollendet worden , dan der Teufel gedachte Feys er -abend damit zumachen , weil er ſahe / dag der Tag wolte das rinnen anbrechen; auch hat der Tag dieMorgen - råthe ſchon über cilet / daß es faft liechte iſtworden : E8 gchdrten 11cch wohl ein Dreißig Bogen darzu ! vocil es aber der Sturm hat abgebroc aben , ſo ifts nicht vollendet worden ) und iſt unterdeſſen Tag worden / daß die Morgen- rðthe iſt verloſchen / und ift feit der Beit am Tage gearbeitetworden / follauch alſo bleibeni ftchen zu einer erigen Gedächtnůs : Wcil derMangelin den andern iſt erſtattet worden / ſo iſt der Mangel an dieſem / dein Feindc fchuld zugeben. 39. Wicwohl ich Nieinanden wildarunter geſchället habcn/als Ben Falſch des Teufels/welcher ein Feind alles Guten iſt/der vera wirretauch wohl Könige / wiewildan ein alberer Menſch in ſola cher Arbcit alſobald erkanntwerden / fo man deg gewiß iſt / dagi ercin Jeyetft i dazu ungelchrt. 40. Es5i1948, lii; auch wohl der Klügefte alſo an ciner ſolchen Eina 56
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Einfaltårgerni ſo er håret von ſolchen Wundern / in ſo ſchlecha ter Einfalt reden i ro dendeter es iſt auffscrafftWeren ; daner verſtchet nicht Gottes Gabent / weil man Niemand tan ins Herkefeberi. 41. Wilderowegen Niemand turbirct haben , ſondern erten . ne daß es GOttes Schitung alſo ſer / ſonſtwäre dieſes Buch wohl noch im Windel; alſo iſt es übermeinen Bewuſt und Wils len publiciret worden / und darzu von den Verfolgern ſelber /wela dhes ich für eine GOttes -Schickung ertenne / dan die Leute ro es haben , habe ich nie erkannt, darzu habe ich es ſelber nicht / und iſt mir doch nun ſchon zum vierdten inahlgang nachgeſchrieben / zu Augenſchein/und in die Hände kommen /und ſehe daß es andere Icute publiciren , welches icy für Wunder achte i daß das Korn wächſi wieder des Feindes Willen : Aber was von Gott gefået wird / tan Nieinand halten noch erwehren . 42 Was aber E. Geſtr. und andere Leute inehr etwan iin Bliche Morgen - Köthe in Mißverſtand ziehen / und ihnen una recht fürtdiniaet /Sarzu eine Erklärung gehöret/wird im dritten und vierdten Buche genug ertlåret : DA dann eine offene Pforte der Geheimnůg aller Wefen erſcheinet / und iſt nichts in der Natur 7 das nicht möchte auff dieſem Beege gegründet werden / dann es zeiget und öffnet den Stein der Beiſen zu als len Geheimnüſſen / beydes im Göttlichen und iridiſchen My fterio : -Estónen alle Metallen der Erden init diefein Verſtan : de in den höchſten grad gebracht werden aber nur ron den Kindern Der Magiæ GOttes /wciehen es wird gedffnet werden. 43. Ich ſehe wohl daſſelbe/ aber inir gebühret nicht daſſelbe anzurühren / habe auch keine Kunſt noch Handsgriffe darzu / ſondern ſtelle nur ein offen Myſterium dari GDit wird ihme ſchon ſeine Arbeiter erweden /beymir ſuche Nieinand das Werd / und ob es etwas heller tønte geöffnet werden / und auch heller iſi erkannt worden /ſo habe ich doch mcinen Willen gebrochen / und wil nichts ſchreiten , als nurwie es mir gegeben wird , auf dag es nicht mein Wer« fey / und ich der Turbæ heimficle. 44. Und ſo Ew . Geftr.ctivas wolte laſſen aus den alhiemite geſchiďten Schrifften abſchreiben / fo thut douiSchreiber nicht! daß er ein gelehrter verſtändiger Mann ren , dan die Sylben feind nicht allegenug ausgeſtrichen / auch nicht nach der Gram matica : Esmögen auch wohlin vielen Worten Buchſtaben fiffe len , auch ofter cin gemein Buchſtabe für einen Verſal gelieet regn dan die Kunft hat nicht geſchrieben / es hat auch teine Zeit
Der 10.Br. Theoſophiſche $8 gehabt zubedenden nach dem rechten Verſtande des Buchfta . bens / ſondern alles.nach dem Geifte gerichtet, welcher ofters iſt in Eylgegangen /daß dem Schreiber die Hände wegeu der Unges wohnheit gezittert. 45. Und ob ich woht tönte etwas zierlicher und verſtändiger fchreiben / ſo iſt diß die Urſache , daß das brennende feůcr ofters zu geſchwinde treibet/ dcmc muß die Hand und Federnacheylon / ban es gehet als ein Platzregen, was es trifftdastrifft es; wäre es müglich alles zuergreiffen undzuſchreiben / To würde es wohl dreyinahl mehr und tieffer gegründet, aber es tan nichtſeyn / und darumb werden mehr als ein Buch geinacht / mehr als eine Philofophi , und iumer ticffer , als daß das jenigewasin einer nicht hat mogen crgriffen werden / in der andern gefunden werde. 46. Und wåre gut/ daß endlich aus allen nur eines gemachet würde / und würden die andern alle weggethan / dan die Viele heit inacht Streit und Widerwertigteit wegen des jehen Bes griffs der Refer / welche nichtwiſſen den Geiſt zu unterfcheiden / der alſo wunderliche Sprache führet, da die Vernunfft ofters meynet / esper ihr widerwertig , und iſt doch in der Lieffe nicht widerwertig. 47. Uuswelchem Mißverſtande die groſſe Babel auf Erdens iſt gebehren worden / man nur umb Worte zandet / und låre fet den Geiſt des Verſtandes im Myfterio liegen , welcher Ende und Zahl gefunden / und der Turbæ heimgeſtellet worden ifli dan der Anfang hatdas Ziel funden , und iſt kein aufhalten mehr , es mags auch keine Gewalt mehr dempferi. 48. WTicht rede ich von mir/ ſondern vont deme was der Geiſt zeiget | deme Niemand widerſtehen kan / dan c6 ftehet in ſeiner alls macht , und liegetnicht an unferm Wåhnen oder Willen / wie das vierdte Buch dieſer Schrifften trefflich hoch anzeiget / wela ches gewaltig in Jiechte der Natur gegründet ift / und an allen Dingen kan erwiefen werden . 49. Ferner beſcheide ich E.Geftr.daß allhie in den unit-ge fandten Schreiben í daß / da ſich der Author wan er von ihine Juredcu pfleget ( Wir) als zweyfach zu nennen / und das auch offters ( Ichi) dat in dem Wir / der Geiſ verſtanden wird / und in der einfachen verſtchet der Author fidj ſelbſt : zur Nachricha tung , umb Urgwohins willen eröffnet. so . Und überfendc E. Beſtr, hiermit das vierdte Theilt als
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die vierkig Fragen / da tan ſich E. Geftr.darinnen erſehen und wil künftig E.Geftr. das ander und dritte Theil auch ichiden / To E. Geftr. das wird begehren , undbittemir daſſelbige ehefter Gelegenheit wieder zufchiden / dan ich foll es dein jenigen fodie Fragen geſtellet hat/ überſenden şi. Undthue E. Gefir.der: Göttlichen Liebeeinpfehlen / neben Wünſchung daß Gott Eủer Udeliches Herße woltecrleuchan. und des Authoris Sinn undGeinühte recht im inneren Princi pio laſſen erkennen / auch alle zeitliche und ewige Wohlfahrt bierinitte geben . Datum Gårlig ; ut fupra. J. B
Der rite Send Brief. Donnerſtags 8 Cage nach Martint. An Hrn. Paul Kagm vom 18. November Anno 1620. Unſer Heylin Chriſto JEfu . Hrenvefter 1. Wohlbenamter Heri, in Chrifto geliebter Bruder ; Euer jüngſt an inich gethanes Schreiben , habe ich empfangen / und abermahl E darinnen vernomninen euer entzündetes Gemühte ! in curem Vorhabenden und hart-eingenommenen Studio , daneben auchdie angſtliche Begierde nach dein Liechte der wahren Ertåntnůß derfelben , und dan juin dritten , den groſſen Durſt nach dem Brünnlein Chriſti / in wclchem das Bemühte gelabet, erquictet / geſänftiget und befriedigetwird. Weil ich dan nicht weniger und auch ein Schuldener ineiner Brüder in der Liebe Chriſti bin / fo ſoll ich euch in derſelben liebe darthunt was ich ertenne und mir gegeben iſt , weil auch ſoldes Cuer Begierde er fodert. 2. Chriſtus ſpricht : Ich bin der Weinſtock ihr reyd die viel Früchte bringen ) Reben wer an mir bleibet/ der dan ohne mich könnet ihr nichts thun. Item : Wer an mir bleibet/ und meine Porte in thme , der bringet viel früchte. 3. In dieſem lieget der ganke Grund/und iſt die einigeWursel zu dein Brúnnfein / daraus der göttliche Verſtand fleuſt / tein anderer Grund iſt zu dernoahren und rechten Értåntnůß / in der Weißheit Gottes , es külffet tein ander ſuchen , fudiren oder 06 for
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Theoſophiſche Dir 11.Br. forfcheit/ dan ein jeder Geiſt forfchet uur feinecigene Tieffc / id dasjenige / darinnen er ſich entzündet ; und wiewohl es iſt/ dat er in ſeiner Entzündung forſchet / to findet er çoch nicht mehr als des Dinges Vorbild / gleich einein Schatten oder Trauin ; das Weſen mag er nichtſchauen / dan ſo er das Wefen ſchauen , will ro mugerindem Weſen feyn / und das Weſen in ihme / auffdaß er deſſen fåbig fen / und in den Weſen felver ſebe. 4. 0 es aberi dan nun iſt, dafwir in Adam ſind der gått lichen Weſenheit abgeſtorben u / nd gleich als.blind,und fremde worden ſind , ſo iſt kein eigen Vermogen in uns ; wir wiſſen in unſerer Vernunfftnichts von GOttals nur die Hiſtorieni feine Krafft fühlen wir nicht, und fein Liechtfehen wir nicht, es rcx dandaß wir umbfchrcn /und werden wie dic Kinder/die nichts wiſa. fen / welche ſich laſſen prlegen und regieren / und wie ein Kind aufſeine Mutter ftehet/ und ſich nach ihr fåtnet) welchees auch nålretundaufziebet;alſomußdicauffere Vernunfft gank ge. blendet / niedergeſchlagen und gedämpfet werden / und mug ſich die Begierde in GOttes Gnade und Liebecinwerffen /niots achten das widerfechten der äuſſeru Bernunfft , die da ſprtøt: Esiſt nicht währ 1 GOttiſt fernedu mufe ihit erſinnen , die anuft nach ſeinein Willen forſagen7 wie er ſich hat offenbahret i alſo und nicht anderſt wil er ertannt ſeynt. s. Alſo richtet die åuſſerehiſtoriſche geſtirnete Vernunfft/wela che auch die ganke Weltregieret / biß aufein kleines Håuffleint Der Kinder GOttes. Chriftus fprach : Ihr müſſet ininir bleis. ben / dan ohne mich könnet ihr nichts thun / nichts von GOtt wiſſen / nichts wahrhaftiges forſchen , dan wer zu mir kommet i Den wil ich nicht hinaus ſtoffen ; an mir werdet ihr viel Frichte bringen . Nun wächſet doch ein jeder Zweig aufſcinem Baume, und bat des Bauines Safft, Krafft und Eigenſchafft/ und brini. genfrucht nach des Bauines Eigenſchafft. 6.Somuß nun ein jeder der da wil vonGOtt geſchret ſeyn /und. wil gåttliche Ertåntnús haben / in dem Baume) darcin uns GOtt durch die Wiedergebuhrt gepflanket hat / ſtehen Er muß derſelben Baumes Safft und Krafft haben / rouft bringet er freinde wilde Früchte / die nicht den Geſchinac des gutten Bau .. anes haben ; wir müſſen werden als ein Kind / das nichts verftes, het/ſondern Fennet nur feineMutter/undfåhnet ſich nach der :wir müſſen von der ncuen Milch der Menſchwerdumg Cyyriſti trinc.: teu i daß wir ſeines Fleiſches und Geiſtes theilhaftig werden / feine Krafft und Safft uiuf unſer Safft und Krafftwerden :.
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wir müſſen in gåttlichem Eſſen und Trincken GOttes. Kinder tocrden . 7. Nicodemus ſprachl-wie imag das zugehen /daß ein Menrich mag im Alter anderſ gebohren werden ? Ja lieber Nicodeine . und liebeauſſere Bernurfft wiemochtees zugehen ,das Udamt der doch ein vollkommen Bildnůß GOttes war / in ſeiner Voll. touninenheit verdarb und iridiſchward ? geſchahe es nicht durch Imagination , daß erſeine Sucht und (ujtin dasåuffere Gei ftirnte/ und Elenrentiſche Reich eingeführet ? da.er dairauch alſo bald in ſeiner Begierde / Luft und Einbildunggeſchmåna gert ward / und iridiſch ward / davon er in Schlaf der åuſſeren Magiæ fiel. : 8. N.B.Alſo gehet es auch zu mit der Wiedergebuhrt / durch dic Imagination und ernſtliche Begierde werden voir wieder der Bottheit ſchwanger / und empfahen den neuen Leib-iin alten : Nichtmiſchet ſich der Neue mit dein Ulten / gleich wie das O im Steine ein garviel ander Ding ift / hat auch einen andern Geit und Tin&ur, als das grobe im Steine: Aiſo iſt auch der neue Menſch im alten / der grobeStein weiß nichts vom Ol alſo auch moeiß der iridiſche Adan nichts von Göttlichen Himmliſchen Adaur. 9. Daramb iſt der Streit im Menſchen / und ift ihme der Penſch ſelber widerwertig ; der iradiſche Adam wilſehen / filba len und richinecten / aber er empfahetnur einen Strahl und Für. bild vom inneren Menſchen , da er ja zu Zeiten etwasIchinoitet aber nicht ellentialiſch / ſondern gleich wieder Sonnen Liecht die traurige Finſternů verſchlinget / daß es ſcheinet als wår reine Finſternig mchr da / und da dieFinfterniß doch wahrhaftig in: Liechte verborgen bleibet/ welches offenbahr wird/ wander Sons non ( iecht weichet. 10. Alſó verſchlinget ofte der neueMenfch in Göttlicher Krafft den alten / dag der alte megnet er habe die Gottheit ergriffen/ aber er iſt darin ſeiner Ellen nicht fähig , ſondern der Geifi Gottes Durchgehet den alten aus dem neuen / und ſo der wieder in ſein My terium tritt) ſoweiß der altenichtwie ihme geſchehen iſt/ fuchet Weege zu Gott i forſchernach Gottes Fårſaßund Willen / und erfindetnurTand und Meynungen/ enfert in ſeiner Meynungel und weig.sricht was er thut1 er findetdie Wurķel nicht, dann ce ift ihr nicht fähig nocy würdig / das bewähret ſein Sterden und Berweſeir. 11. Aber der neue Menſch welcher ima ernſten Willen und C7 Fürs
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Fürſaß durch Imagination urſtåndet,der bleibet in der Ruhe Chriſti / in dem Baume den GOtt der Vatter durch ſeine Bewer gung / als er ſich zuin andernınahl nach ſeinein Herpen bewegte ! in die menſchliche Seele pflankete / ſtehet und grünet im ( cben Gottes : Er wächſet in der Krafft undim Saffte der Weſenheit Gottes in Gottes icbei der einpfåbet Göttliche Ertåntnůg und Wiſſenſchafft/ nicht nach dem Maaß des åuſkeren Willens, was der åuſſere wiſſen wilſſondern nach dein Maaß des innern Him . mcls . 12. Der innere Himinelzündetden åuſſern an / daß der Vere ſtand das äuſſere ergreiffet und verſtehet / dan mit der åuſſern Welt hat ſichGDtt/ der daiſt ein Geiſt / und auch ein Weſen / iin Glcichnůß offenbabret / auff daß ſich der Geiſt und Weren ſchaue / und nicht alleine das / ſondern auch daß dieCreatur Gote tes cſen in der Figur ſchaue und erlenne : Dan Gottes Weſen wag teine Creatur auſſer ſich ſelber ſchauen. 13. Der Geiſt fchauet GDtt in Weſen und iin Glank der Majeſtät / und das an ſich und feines gleicheu / dann G Dit ift ſelber der GeiſtallerWefen , verſtehet aber der himmlifchen ; lo wir die Göttliche Creatur ſehen / To ſehen wir ein Bild aus Got. $08 Weſen / und ſo wir derſelben Willen und thun feheni ſo ſehen wir Gottes Willen und Thun . 14. Alſo iſt auch derneueMenfch aus GOtt gebohren / was ter wil und thut/das iſt GOttes Willen und Thun / fein Wiſſen ijt GDtes Wiſſen / dann ohne GOttes Geift wiſſen wir nichts vonGott/ das äuſſere tan nicht das innerc ſchauenjaber ſo das in. nere das åuſſere mit einem Blick in ſich jeucht/ſo ergreiffi das duro ſere des innernSpicgelizu einer Undeutung/daßdie åuſſereWelt aus der innern urftåndet, und daß uns unſere Werderollen im Myfterio nachfolgen / und durch die Scheidung desGerichtesGoto tes durch das Feuer des Principii ins Ewige geſtellet werden / 34 welchem EndeGott dieEngel uñMenſioen erſchaffen /als zu einer Wunder- that/daß erſcheine die Weißheit der Göttlichen Krafft, und daß ſich Gottin Bildnüſſen der Creaturen ſchaue/undſeine Freude in ſich ſelber/mit demGeſchöpffe aus ſeinerWeißheithabe . 15. Alſo inein geliebter Herz und Bruder /verarget mir nicht! daß ich ſcharffmit euch rede : Ihr beklaget euch /daß ihrdie Götta liche Geheimnůß nicht möget allemahl faſſen und erhalten / und ineidet darneben an , daß ihr ofte einen Blick darein erlangetj . aud, daß euch meine Sdirifften ſchwer zuverſtehen ſind. 16. Ich wilcuch nach deine ich von GOtt Macit empfangen Habej
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habe / darthun , wiedas Wcren eurer Heimligteit fey / welches ihr ſelbften auff jego nicht verſtchen moget ; 17. Ihr ineynet/und wolkits gernein ftátem Begrifferhaltens derfelbe Wille iſt der duſſern Welt / die wolte gerne der Gottheit fähig regn /und der Eltelteit log reyn / esmag aber nicht ſeyn /ſon dern der Geift ser åuſſern Welt muß in ſtåter Angſt und iin Guchen ſtehen /dan im Suchen findeter die Wunder ſeiner Ma . giæ , als das fürbild der innern Welt. 18. Dann Gott beweget fich nicht imnerdar / ſondern das Såhnen und Ångften der Creatur) beweget das Myſterium , auff daß geſuchet und gefunden werde das Bild der Göttlichen Weiß heit. Darumb heiſſet unsChriſtus ſuchen und antlopffen / und perheiſſet uns ferner dasPerlein oder Kleynod iin Suchen zuge. ben / die äuſſere Welt iſt auch Gottes und aus GOtt / und der Menſch ift darumb in dieåuffere Welt geſchaffen / daß er die auf Pere Figur in die innere einführe / daß er das Endein den Anfang bringe. 19. Je mehr ſich der Menfch nach Gott ſåhnet und nach ihn achfet und ſtrebet / je inehrführet er aus dem Ende in Anfang / nicht alleine zu GOttes Wunder/ fondern auch zu feinein ſelbe Bau / dan das Zweiglein aus Baume důrftet immer nach des Baumes Krafft und Safft/ und ångſtet ſich nach dem Baume I und zichet den in fich / ziehet ſich aber damit ſelber auff / daßes ein groffer Uft in Bauinewird: Alſoauch das ängſtliche Suchen iin menſchlichen Myſterio , reiſſet das Reich Gottes in fich / davon Chriſtus ſagetidas Hivametreich leydet Gewalt und die Gewalt thun / cciſſen es zu jich. 20. Eine Effeng die nichts an ſich ziehet/mag teinen Seib auffs ziehen / fondern verhungert Felber / wie inan fehet/ wie das Feuer der Kerßen das Fette in ſich zcucht, und verſchlinget das in fich und gibet aber aus dein verſchlungenen das ſcheinende Liecht. 21. Alſo iſt es auch mit dem Menſchen, er iſt init feiner erfter Göttlichen Weſenheit in die Finſternůg des Lodeseingeſchloſſen / die hatGott der Seelen in Chriſto wieder auffgeſchloſſen; Nun iſt die arine gefangeneSceledaſſelbige hungerige Magiſche Feucr/dic jeuchtaus derMenſchwerdung Chriſtiwieder dieſčlbc aufgeſchloſ feneWeſenheitGOttes in fichliffet alſoGOttes Weſen /ſchlinger das in lich /uñ gibet aus demſelben Einſchlingen oderSchren einen Leib des Licchtes / der der Gottheit åhnlich oder fähig iſt : Alfo wird die arme Seele mit einem Liechtes -leibc betleidet / gleich wie das Feuer in der Berßc/und in dein {iccht-leibe findet ſie Ruhe ! aber in der Finsternus dicſer Welt hat fic 2ngit. 22. Weit
Derri . Bi. Theoſophiſ 64 che 22. Weil ćá aber dann nun ift y dat ſie ihr mit Adam hat das iridiſche Bild angezogen / ſo muß ſie das tragen / gleich wie das Feuer der Kiersch muß aus der finſtern Kerpen brennen : wåre ſie mit Uram in Gottes Weren blieben /und hätte nicht das iridi. ſche Bild angezogen / fo dürfte ſie das nicht tragen : Nun tråget ſte das aus Pflicht/dan S. Paulus ſpricht : Welchen ihr euch ju Knechten gebet in Gchorſam-, deß Lucchte rey ihr i entweder der Sünde zum Tode/oder dein Gchorſain Gottes zur Gerechtigkeit. 23. Hat die Sceletas iridiſche Bild angezogč/welches nur Frucht zum Todewürdet/ und ſich der SündezumKnechte eingegeben / To iſt ſie nurdes Todes und der Sünden Kuccht; warunblüftert fie nach cinein frcuiden Herzen , der über ſie heriſchet/ wåre fie Kind blieben / und hätte ſich nicht laſſen des Baumes der Ertante nüßGutes und Biſes zugleich lúſten /ſo hätte ſienichtdürffen bey . der Nicgime:it tragen ; weil ħe aber weitereyn als GOtt in Siete und Zorn iſt 1 nach beyden Principien der Ewigkeit / fo tråget fie auch nu bcyder Bildnüſſe und Gewalt/ und muß das Feuer-brena non dulden,biß an den Tag derScheidung. 24. Darumb heiſſet es ein Creuß -tragen / dan tas Magiſche Feuer wan das urſtåndet i ro macht es in der Entzündung eine Crcuk -gebuhrt d und quetſchet je cine Geſtalt der Natur dieandea re / das iſt / eine iſt der andern widerwertig /als ſů bewider ſaur er / und herbe wider bitter / und Feuer wider die alle. 25. Håtte die Secle den Liechtes-lcib alleine laſſen Herr feyn / und hätte nicht in das äuſſere Reich dieſer Welt , als in Geiß V der groſſen Welt / in die Sternen und Elemenra imaginiret / und ſich laſſen der iridiſchen Frucht gelüften /10 wäre der Griin in ihr wiederſchlungen geweſen/ es wåre keine Fühlungderſelben gewes fen ; Solie aber iſt aus der Sauftinuhtdes liechts und aus der Jiche GOttes ausgangen / ſo füblet fie nun den Grimñ der ewigen Natur. 26. alto muß ſie wieder zum Liechte arbeiten / daß ſie das wies der erreichet / und darumb ſtehet dasmenſchliche Leben in ſoleher Angft/ in ſchinerklichern Suchen/ in ſtåter Abſtinentz , c6 begcha cet immer wieder der göttlichen Ruhci und wird aber vom Grim . meder Natur gehalten . 27. Je wehr das Leben voin Grimme begchret zu flichen / fe heftiger wird der Streit im Leben / ohue das was der Teufel in feinem Neſte ſchüret und einführet / Durch ſeinegiftige Incantati on , und magiſche Einbildungund Einführung : Erſtellet im . merdar der armenSeclen das magiſche Bild der giftigen Solana geit
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gen für/ daß diefelbe fou darein imaginiren und ſich in derfelbont Gift entzünden / welches dan auch taglid geſchichet / alſo wird Dan der Seelen-fcuer ein boſc giftige brenncud Schwefel -feucr. 28. So aber die Suele von des Jeufils Schlangen - Bildnün ausgehet/ und verwirfftden båſen iridiſchen Bauin d , as ift) Hof fart, Geiß / Neid/ Zorni/ Falſchheit/ und låffet ſich nicht darnach lüftern /ſondern macht ſich in dieſer Figurgleich alswåreſic toot/ oder måſte ſie nichts darumb/ wirfft dit boſe Luſt felbft ven lich ) und begeisret nur der Liebe GOttes / ergiebet fich GOttin Gehors Jam / in ſeinen Willen und Thun / das er ihr Willen ind Thuit. fey , ſo fåhet das göttliche Siccht in ihr an, zuſcheinen / und krieget cin Ungedes rechten Schensi daf Tic ihre eigenénatürliche Ges . ſtalten nag ſehen / alsdan tritt fie in die albere Demight / fic wil : nichts , begehret auch nichts / ſondern wirftlig in ihrer Mutter Schoos als ein junges Kind / das. ur feincr. Mutter begebrctd. fich darnach ſåhnict ; alle Kunſt / Wiße und viel Wiſſen achtet ſie nicht/ und ob lic viel icig /10 erhebet jie ſich doch nicht in das Wif ſon / ſondernlåſſet ihrer Mutter Geiſt das Wiſſen ,Wollen und. Thunin ihr feyn . 29. Dicſein edlen Scelen - Zweiglein /ſage ich nach meiner Ery. tåntning / ſcheuft der Teufel in Krafft GOttes Zornies ſtåts nach der Wurzeli als nasty den Geſtalten zım Feller-leben / im criten Principio, und voitoon.edlet : Zweig immer verderben 4 er feheuft iminer reineböſe giftigeStrahlerder Seelē in ihrmagiſh feuer/ mit bsſer (uft und Gedanden /und gibet dem Scclen -feuer frenia. deMateriam jum brennen /auffdaß ſicja nicht mnoge zum ſcheineris den ( iechte tommen ; er dårnpfet und wehret das ſcin Reich nicht ertanntwerde: Darwider wehret ſich das edle Zweiglein/ und wik nicht der grimmigen intern Qunal ; es focuft auff und grünet aus / als ein Zweig aus der wilden Erden / aber der Teufelſchlda get immer auff daszu. 30. Und daruinbi mcin geliebter Sperr und Freund iſt ein rols chcrtreit im Menſchen /unddarumblichet orzuwcilendas gotts liche Liecht / als in einen Spiegelt friegetauct bisweilen cincu . vollkomincnen .Unblick ;dan ſo lange das Sceler •jwciglein fich mug des Teufels Gifterwchren / alſo lange hat ſie das ſcheinende Siccyt/dan wann das Magiſche Seclen -feucr gåttliche Wefenbeitt das iſt Gottes Leibl Chrifti Fleifdyl ciupfä сt / 10 genctder heilia ģi Geift angenblicklich als ein Triunpi inder Secten auff und and I gleich wie er aus GOttdom Vatter :/ durch das Wort oder Vand des. Sohnce ) als ausdem Herpen der vciligen Drco -3ab1?
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ausgehet/ aus göttlichemWefeni Alſo auch aus dem Weſen des edien Lilien -Zweigleins das aus dem Seelen Feuerauswächſet/ welches iſt das rechte Bild GOttes / dan es iſt der Seclen neuges bohrner Beift / der Willen -geiſt GOttes / des Heiligen Geiftes Braut-wagen / darauf er fåhretin Ternarium Sanctum , in der Engliſchen Welt, und mit dieſern obgemelten Zwetglein oder Bilde I find wir in Chrifto auſſer dieſer Weltin der Engliſchen Welt, davon der alte Adam nichts weiß/ und das auch nichttenta nct / gleich wie der grobe Stein nicht das O tennet / das doch in ihme wåcyſet. Die Pforte der wahren Erkäntnüf vom dreyfachen leben. 31. Er Menſch iſt daswahreGleichniß nach Ott /wierols ches der theure Moſes bezeuget ) nicht allein ein iridiſch Bild / umb welches willen GOtt auch war Menſch worden / und rein Herßeund Geiſt nach dem Fall in das vertieffetund einvers måhlet / ſondern er ift urſtåndig aus dein Wefen aller Weſeiul aus allen dreyen Welten , als aus der allerinnerften Natur welt/ welche auch das alleråuſſerſte ift / und die finſter- Weltges nant wird / aus welcher urftåndet das Principium der Feurenden Natur / wic in meinem Buche vom dreyfachen Leben erklåret worden. Und dan zuin andern / iſt er aus der ( iccht oder Enga fiſchen Welt / ans( Ottes wahrem Wefen . Und dan zum drita ten / ift er aus diefer åuffern Sonnen -Sternen -und Étementis ſchen Welt , ein gank Bild nach Gott / aus dein Weſen aller Weſen . 32. Seine erſte Bildnůß ſtund im Paradeis / in der Engliſchen Welti eraber ficß ſich gelüſten der åuſſern Weltf als der Sternen-und Elementen Welt/diehat das edle Bild des innern Hiinuels in fich verſchlungen und verdeckt / und herrſchet nun in dein Eben -bildeals in finem Eigenthum /darumbheiſfets: Ihr iniiſſet neugebohrten werden , oder teniiet das Reich GOttes nicht ſchauens 33.Und darunb iſt das Wort oder HergeBottes in die menſch . fiche Eſſeng eingegangen / daß wir init unſerer Seclen tinnen wieder einen neuen Zweig oder Bild in Krafft des Wortes oder HerşensGOttesaus unferer Seelen gebåhren / welcher demn cro ften åhnlich ift. 34 Und darumb inuf der alte Cadaver verfaulen und hina alleit / dann er iſt nicht tüdtig ins Reidy GOttes : Er führet fein
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fein Myſterium in ſeinem erſten Anfange/ als ſeine Wunderund Berate , verſtehet in der Eſengdes erſten Pri icipii , welches uns fterblich und unvergånglich iſt í alsdas magiſcheSeelen.feuer / und nichtalleinedieles, ſondern er ſoll auch das Endein den Uns fang einführen und einigen / dann die auſſereWelt iſt aus der inneren ausgebohren l-und in ein greifflich Weſen geſchaffen worden / derer Wundergehören in Anfang i dann ſie ſind in der Weißheit GOttes / als in der Göttlichen Magia von Ewigkeit ertanntworden / wohl nicht im Weſen , aber im Spicgel der Jungfråulichen WrighcitGOttes / aus welchem die ewige Nas tur inmer von Ewigkeit urftåndet. 35. Und zu dem Ende ſtehet die arme Scele in der Gefång nů des Sternen -und Eleinentiſchen Reiches /daß ſie ſoll ein Ara beiter feyn/ und die Wunder der åuſſeren Naturmit der Siccht. welt wieder einigen , und in den Anfang einführen : Db ſic lido nunmuiquetſchen und preſſen laſſen / und viellenden / ſo iſt ſie doch der Knecht im Weinberge GOttes / die den täſtlichen Wein zurichtet der in GOttes Reich getrundeu wird ; ſie iſt die einige Urſache des Verſtandes / daß dieBegierde im Myfterio arbeiteti und verborgene Wunder GOttes darſtellet und herfür bringet , wic folches vorNugen iſt / wie der Menſch alle Wunder der Nas tur erforſchet and eröffnet. 36. Darumb rollen wir uns nicht entſeßen / wann offte das edle Bild verdedtet wird /daswir nicht tönnen Erquidung und Iroft erlangen , ſondern wir ſollen wiſſen / daß alsdann diearme Seele iſt in den Weinberg geſtellet worden/ daß ſie Folt arbeiten | und die FruchtauffGOttes Tiſch tragen ; es iſt ihr alsdann ein Zweig des Weinſtocs oderdie wilde Reben gegeben worden / die Toll ſie zurichten / bauen / und ins Göttliche hidiliſche Myfterium cinpflanken /ſie ſoll es mit dem Reiche Göttes einigen. Das iſt alſo zuverſtehen : 37. Gleich wie ein Båumlein gepflanket wird / das arbeitet alſo lange big cs Åfte/und hernach Frucht bringet : Alſo auf der zweig der Seelen /welcher zwar in cinem finſtern Thale vera decetAchet) iminer arbeiten , dager zu ciner Frucht tomme/ das iſt die edle und fchöne Erfåntnů6 GOttes / wann dicjelbe in ihme gewachſen iſt, daß die Sectc GOtt konnet / alsdann gibet ſie ihre ſchöne Frucht / das find gute Lehr-wercke und Tugenden / führet zum Reich GOttes /hůlfft das Reich GOttes pflanşeit und baueri/und iſt alsdann ein rechter Arbeiter in ChriſtiWeirra berge. 38. Und
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38. Und dieſes iſt es davon ich lehre / ſchreibe und rede , daß es in mir geweſen iſt/ſonſt wüſte ich nichts davon : Ich habe es nicht aus Hiſtorien zuſammen geraffet / und alſo Meynungen geo macht / wie die Babyloniſche Schule thut , da man umb Worte und Meynungen zandket: Ich habe durch Gottes Genade ſelber eigeneAugen bcteuninen/ und mag in mir ſelber in Chrifti;Weina berge arbeiten. 39: Ich fage es frem & ffentlich / daß alles was aus Wahn und Mepnungen zuſammen geflickct wird / darinnen der Menſch nicht ſelber Göttliche Ertåntnuß hat / darüber und daraus Schlüſſe gemacht werden / das iſt Babel / eine Hurerey / dann nicht Düncel mug cs thun / auch nicht Wahn / ſondern.Ertånts nůg in dem Heil.Gciſt. 40. Die Kinder Göttes haben geredet/ vom Hcil. Geiſt ge trieben : Sie haben viel undmancherlen Bäumegepflanket, aber fie ſtehen alle auff einer Wurßelj die iſt der innere Himmel.; Niemand kan die finden / er fiche dann auch auff derſelben Wurs. Bcl / darumb kan ſie der äuſſere Himinel nicht finden / oder meis ſtern : llnd bleiben die Worte der heiligen Kinder GOttes dein iridiſchen Menfchon ein verborgen Myſterium , und ob ſic ineq .. ren ſie verfiehen ſie I ſo baben ſie doch nicht mehr als einen Glaft davon. 41. Gleich wie man jeħt uinb Chrifti Worte/ Schreund Ehre. - Jancket/ und ſtreitet umb GOttes Willen /wie man GOtt dienen foll / da ihine doch nicht mit Meynungen gedicnetwirdy fondern im Geiſte und in der Wahrheit dienet man GOtt /-es lieget nicht daran was ciner für Coreinonicn und Gebårde brauche, cin jeder arbcitet in feinein Werde und Gaben aus ſeiner Conſtellation und Eigenſchafft , aber alle aus Einem Geiſte getricben und ges führct ſ;ouft ware GOtt endlich undmåßlich Iwann die Gaben einerley waren : Aber er iſt ein citel Wunder /wer ihn ergreiffct/ bergehet in ſeiner Wundern einher. 42. Solches füge ich cuch treuherßig aus rechtein Chriftlichen Eyfer aus incincin Brünnlein / Gaben und Ertåntniß ; bitte und verinalync / wollet es rnit rechtem Gemithe verſtehen / wic es geineynet.ſey : Ich werffe mich nicht auff 1 ſondern ich rede brůs derlich gegen eucren Gemütho/cuch zu erwecken und dann zu troca ften / daß ihreuch das Goch Chrifti nicht laſſet důnden zu ſchwer feyn y wann der åuſſere Menſch offte den inneren verdecket / daß bic arino Secle umb ihr Bildnůj traurct/welchedoch alſo nur in Irübſahl geläutert und recht erbohren wird.. 43 : El
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43. Es gehet mir und einem jeden Chriſten nicht anderſt / laſjet eud, das nichtwundern / es iſt gar gut wan die arme Secle iin Strcit ift / viel beſſer als wann ſiein der Gefängnuß ein Heuchler iſt : Es ftchet geſchrieben / dchnen die GOtt licben / müſſen alle Dinge zum beſten dicuen ;wann der Streit der Sec. len angchet /daš jie gerne wolte GOtt ſchauen / und nicht alles mahl kan/ fo wiſſet /daß ſie umb das edle Ritter- Erånßicin ſtrcis tet idaron der åuſſere Meuſch nichts weiß / ja GOttes Geift ftreitet in der natürlichen Scelen / umb das übernatürliche, da's er dic Creatur in GOttcinführe. 44. Er wil die Seele iminer gerne init demedion Bildnů tronen / wann ihinc nur die blinde VernunfftRaum lierte , und lieſſe den Verſtand mit arbeiten ; arbeiten müſſen wir / und wi der die åuſſere Bernunfft/ auch wider Fleiſch und Blut / ſowohl wider die Einwürffe des Teufels ſtreiten / diefelben imixcr zers bređen und wegwerffen / den böſen Gedanden und Einflüſſen wchron /und måchtig in GOttes Barinherßigkeit init bethen und zu ihme flehen einwenden : Alſo wird das edle Scnfftorn gcråct/ welches / wann es verwahret wird / hernach groß wächſet als eiu Baumn / und auff deinſelben Baumewachſen vernach die Früchte des Paradieſes į davon die Scele iffet /wann ſie wil von GOttes Reich wciſſagen und reden / wann ſie die Göttliche Magiam ſchauet / da ſie von GOttes Wundern redet / dann GOttes Pcs ſen iſt nicht als ein abtheilig Weſen / das Drth oder Stelle be dorffte / ſondern im Geiſte des Berſtandes fleuget cß wie der Sounen Glang in der (afft /es ſcheuſt in das Bildnůß als eint Blik /davon offt der ganße Leib entzündet und erleuchtetwird. 45. Darumb wiſſet daßwir in dieſemécben Arbeiterund nicht Múſig :gånger feynd / dann die Gebuhrt des Lebens iſt ein liả. ter Streit und cine Arbeit / je mehr wir werden in GOttes . Weinberge arbeiten / jc inehr werden wir Früchte erlangen / und ewig genieſſen und gelanget zu unſerin felbft -Bau / dann unfire Urbcit bleibet in unſerm Myfterio zu GOttes Wunder / und zu unſerm relbft cwigen Nuhin und Ehren ſtehen / wie in meinen andern Schrifften weitläufftig geineldetworden . 46. Anlangende den Sabbath in dicfer Welt/ davon ihr ges ſchrieben / undnoch in derſelben Meynung reyd / iſt mir davou nichts gegeben worden zu erkennen / weiß auch nicht wie in dem Quaal-hauſe der Sternen und Elementen möchte cin vollediña lides Weſen feyn : Ich habe deifen keine Finding iin Myſtea rio., vocil der erſte Menſch nicht beſtehen konte / als der hiiñliſche Guber
Theoſophiſche Der ri. Br. 70 Gubernator in ihme herzſchete / ſondern ward voin Sternen und auſſeren Elementen - Reiche bewältiget / lo dôrffte es Gefahr reyn ; wann man die Mögligteit und unmögligkeit im Myfterio betrachtet / Po ſcheinct cs / alswolte in denångftlichen Spiegel des Göttlichen Wefens tein Sabbath ſeyn / dann der Teufel iſt ein Fürſt dieſer Welt 1 rollte er dann gleich tauſend Jalr in die finſtere Welt gebunden feyn / ſo herrſchen doch die grimmigen Sternen in dieſer Welt / und Hißc und Kålte / und iſt in dieſer Welt nur ein Jammer -thal. 47. Sollte unsaber der Sternen Regiment nicht růgeniro wåren wir nicht in dieſer Welt , ſondern im Paradieß / da wird wohl kein Gottloſer mehr wider uns ſtreiten /oder uns ſchen/ dan im Paradies ſind wir in GOtt verſchlungen : So wenigals wir mitunſern iridifchen Uugen die Engel ſehen/ ſo wenig wird auch ein Gottloſer von dieſer Welt einen neuen Menſchen in Chriſto fchent. 48. Wañ wirnurden neuen Menſchen in Chrifto erlangen / ſo ſind wir demſelben nachſchon im Sabbath / und warten nur auff die Aufflöſung des böſen iridiſchen Lebens ; dann wir ſind ſambt Chriſto in Ott/ wir ſind init ihme in ſeinenTod gepflans Bet/ ſind in ihme vergraben / ſtehen mit dem neuen Menſchen mit ihine aus dem Grabc auff und leben ewig in ſeinem Weſen / vers ſtehet in der {cibligkeit /wir ſindmit und in Chriſto in GOtt ! und GOttin uns/wo wollen wir dann Sabbath halten /nicht in dieſer Welt , ſondern in der Engliſchen Welt , in der Lirch te Welt. 49. Oder / ro die Gottloſen ſollten in dieſer Welt tauſend Jahr gequålet werden , ſo unuſte ja der Locus in die finſtere Welt entzudet ſeyn : Dann in der Sonnen-welt iſt noch teinehduiſhe Marter : Uber wann die Sonne weg wåre / ſo wåre es wohl / ro waren die Gottloſen nochweitvon den Gerechten geſchieden / und wårc cine Klufft eines Priocipii darzwiſchen . so. Auch ſo iſt GOtt tein GOtt des Böſen / der da Rache oder Quaal begehrete/ daß er alſo die Gottloſen wolte aus Rache taus fond Jahr vor dein Gerichte quålen : Der Gottloſe quålet ſich felber inſeines Lebens Gebuhrt:Eine Geſtaltdes Lebens fcindet die andere an /das wird wohl ſeine hölliſche Marter feyn / as welchem GOtt kcine Schuld hat. $ 1 . Er hat auch den Fall des Menſchen noch nie gewolt / rona dern die griininige Natur hat überwunden / und der Willen. geiſt des Menschen , der da frco ift als GOtt felber / der hat ſich ſelber
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ſelber willig in den Streit begeben/ in Meynungzu heriſchen. 52. Aus Hoffartfiel der Teufel und auch der Menſch / wåren fiein der Deiuuth blieben/ ſo wäre GOtt in ihnen ; fic jind ſelber beyde von GOtt aufgegangen : Noch hat GOtt des Menſchen Bild ſohoch geliebet/daß er iſt ausdiebe wieder in das Menſchens bild cingegangen : Was wolte erdann ſeine Quaal begehrens 53. In GOtt iſt keine böſe Begierde ; aber ſein Grimm / das iſt die finſtere Welt/iſt eineBegierde des Böſen undVerderbens/ dic hatden Teufel und Menſihen zumn Falle bracht: Den Teufel die finſtere Welt /und den Menſchen die äuſſere grimmige Naa tur: und ſeynd doch beyde aneinander verbunden / welches man wird ſehen und fühlen/ wäre nur die Sonne hinweg aus dicſer Welt. 54. Darumb ſage ich noch der Gerechte hålt Sabbath in den Schoos Abrahæ , in der Ruhe Chriſti /dann Chriſtus hat uns don Grijuin der uns gefangen hielt / zerbrochen : Er hat das {ts ben auffgeſchloſſen / daß wir in einemneuen Menſchen könnenin ihme grünen / blühen und ruhen ; Aber der alte Sternen-und Elementen -Menſch muß in ſeinem eigenen Regiment bleiben / in ſeinem Quaal-hauſe / biß er der Erden wird gegeben : Ulsa Dann tritt alles wicder in ſein Myfterium , und bleibet die Seele in ihreun Principio , biß ins Gerichte GOttes / da lid G DII wird noch cines bewegen /unddas Myfterium anzinden A : lsdan ſcheidet ſich ein jedes Ding ſelber in ſeineEigenſchafft: Eine jede Welt wirddas ihre einernden / es ſey bdſe oder gutįes wird richa ſcheiden /wie Siecht und Finſternůß. 55. Perinahne cuch deinnach gangbrüderlich und Chriftlich ! wollet ja zuſehen / daß ihr den Sabbath in der RuheChriſti era greiffet / und euch nicht laſſet des GeiſtesEntzündung bewegen : Forſchet aber im Liechte der Natur / ob ihr das indcht grinden'; So ihr das iin Liechte der ewigen Natur tonnet gründen und er. teichen / ſo meget ihr wohl fortfahren : Uber ſtellet es uns auch dar / daßwir es fehen ; ſonſt kan unſer Gemůthe nicht drauffru . hen / es finde dann Grund. 56. Ef låſſet fich auch nicht init Schrifften / die etwan dahin mochten angezogen werden /bewähren /ſie geben auch das Widers fpiel / und tonnen gar wohl anderſt angezogen werden. So lich mein Gemüthe nicht hätte in die Liebe und Rule Chriſti eingco wandt/ ſo welte ich es euch weiſen / nach Arth der jebigen Zanda Welt. :57 Apocalypas iſt geiftlich / und ftedet im Myſterio ; Es wil
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ein hoch-erleuchtet Gemüthc und Verſtand haben / das da ca walt hat in das Myfterium GOttes cinzugreiffen . Es redet magi (ch / es gehörst auch ein magiſcher Berſtand darzu. Auf dicle Weiſe finde ich den magiſchen Begriff niiht, dann es iſt eii lyiſtoriſcher Begriff. 58. DerMagiam hirſlifch angreiffen wil / der inuf die hittilio ſchen Figuren erkennen / von Geſtalt des innern Himmels ; als das Centrum oder Sebens - Circuli davon alle Wefen urſtånden , davon dieſe Welt iſt erbohren . Hat er aber denſelben magiſchen Führer nicht in lich/ rolaſſe er die hiiñliſchen Figuren ſtehen /oder Turbamagna hatdan Gewalt/das fic ihn aus der Göttlichen Ma gia alsſpene. 59. Johannes der Evangeliſt/oder wer Apocalypſin geſchries ben 1 hat die Figur der Magiæ G DIIES erkannt ; wica wohl er ſelber meldet / er ſey hineingeführet worden / und ſem ihme gefciget worden : Seind derowegen dieſelbigen Figuren ist der Göttlichen Magia blieben ſtehen. Und wiewohl es iſt/ daß fic ſelber offenbahr werden / fo gchåret ein ſolcher Magus dars zu 1 der Theſaurinellam verftchet : Er muß alle drey Princi pia mit ihren Figuren verſtehen / alsdann hater Gewalt / ſonſt fållet ſeine Arbeit der Turbæ'heim / rede ich gant wohlineynendo, 60. So es euch gefallet/ſoleret mcin Such voinDrepfachen (ca ben rcdyt/ aldawerdetihr die Burkelder Magiæ finden :wicwout andere viel tieffere verhanden ſeynd / ſowolte ich doch das ihr daf felbige möchtet verſtehen , dan is hatGrundes genug lihr möchtet die andern ſonſt nicht ergreiffen . 61. Gefället euch dan weiter zuforſchen / fo tonnet ihr ſie gar wohl erlangen : Alleinc esmuß Ernſt dabey reyn / ſonſt bleiber fie ſtuinm. Dann der Grund derfelben iſt hod, magiſch i wie das crleuchtete Gemühte wohl finden wird / fo es ſich wird darein ver tieffen . Apocalypfis iſt darinnen gar leichte zu verſtehen ; Und auffteineandere Uhrtwird fie gang verftanden werden / als aus dein. Myfterio Gottes : wer ſich in das mag vertieffen / der findet alles was er nur forſicher. 62. Wolte deinnach gerne/daß ihr eure Entzündung prüfetet 1 daß ihr méchtet erkennen den Führer von der innern Welt; und dan auch den Führer von der åuſſeren Welt ; daß auch die wagi ſche Schule beyder Welten möchte tentlich kenn : ſo wäre das cele Gcmnithe voin Wayne frey. Dan im Wahne iſt keine Pollo tommenheit) der Geiſt inug des Myfterii fähig ſeyn/ daß GOta tesGeiſt in ſeinemSchen Führer ſey :fonfi fteljeter nur im åulſes ren
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Send - Briefe. 7 ten Myſterio , als in dein åuſſeren Himinel des Geſtirnes / wcla cher auch offte das menſchliche Gcmůthe hofftig entzündet und treibet; Aber er hat nicht die Göttliche magiſche Schule ; welche nur blogin cincm einfältigen kindlichen Geinůthe ſtehet. 63. Der åuſſere Führer arbeitet und lcuchtet nur imSpiegel : aber der innere lcuchtet im Weſen ; welches er nicht thunmag / . GOttesGciſt fülreindañ . Darumb ſtehet der wohl beyGDit) welchen die hitliſche Schule ergreiffet i derſelbe wird ein Magus ohne fein hart (auffen / fo er aber von GOtt crgriffen iſt / und vom Heil. Geiſte getrieben wird. 64. Darumb roll ſich cin Menfch prüfen /von welchem Führer er ergriffen ſey ? Findet er) dat er in ſeinem Schen das Götta liche Liecht ſcheinende hat ; daß ihn ſein Führer auff dem Wege der Wahrheit/ zur Liebe und Gerechtigkeit, in die hiinmliſche Schule einführet/ daß er ſein Gemüthe init einer Göttlichen Gea withcit verſichert und beſtätiget; ſo inag er fortfahren : W. aber iin Wahn ini Zweifel, und doch im feurigen Trieb ; ſo iſt der Führer von dieſer Welt / der foul an ſeinein fürhabender Willen geprüfetwerden / ober GOttes/ oder ſeine eigene Ehre und Kulin ſuhe ? Ob er ſich freywillig unter das Creuiße werffel und nur begehre in Chrifti Weinberge zu arbeiten / und ſeineit Nåchſten ſuche ? Ob er GOtt oder Brod che ? Darnach roul ihn der Berftand urtheilen /und frey laſſen oder verwerffen / und påhmen / wie es die Rotherfodert. os . Solches habe ich euch zu einer Chriſtlichen Verurahnung brůdcrlich nicht bergen ſollen : und bitte wollet es nicht anderſt annehmen als wohlmeynend / wie dann ſolches uncine Pflicht cra fordert ; ſinteinahl ich in Chrifto auf euer Begchren , in eurem ångſtlich -ſuchenden Gemůthe / cuer Schuldener bin / als eilt Glico dem andern . 66. Was dann ferner curem Gemåthe annehmlich / wil ich euch / fo vicl mir GOtt verleihet/ nicht bergen : Anjego in die siele JEfu Chriſti empfehlende. Geben Donnerſtag / 8. Tage nach Martini.
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DesHeren Dienſtwilliger
J. Bi Der Name des HEren iſt eine feſte Burg / der Gerechte låuffet dahin und wird erhöhet .
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Der 12te Send-Brief. Un Heren Caſpar Lindnern / Zollner zu Beuthen / pom Io. Thay I6 I. Er offene Brunnqued im Herşen Jeſu Chrifti foy unſere Erquicung / und führe uns in ſich ein / auff daß wir in ſeiner Krafft leben í uns in ihme crfreuen / licben / erkennen / und in einen Willen tretten ! 2. Ehrenveſter / Wohltóeifer Herz / in der {iebe und Menſcha heit Jeſu Chriſti/geliebter Freund. Neben herßlicher Winfet,a ung von GOtt in unferin Emanuel í Leibes und der Scelen Wohlfahrt / füge ich deinſelben zu wiſſen / daß ich feine Briefe empfangen / ind darinnenverſtanden / wie der Heri nicht allein eill Suicher und Liebhaber des Göttlichen Myfterii fey / ſondern auch allenthalben deßgleichen Schrifften fleiſſig nachforſche . 3. Welches inich ineincs Thcils hoch erfrcuct /daß Gott ſeine Kinder alſo feucht und führet/ wie dann gefahrieben ſtehet: Wela che der Geiſt GOttcótrcibet / die folid G OtteeKinder ; und wie Jich ein Uft des ändern freenet / und ihneſeinen Safft und Krafft gibet : Ulſo auch die Kinder GOttes in ihrem Baume Jeſut Chriſto /welches- meine cinfältige Perſon hoch erfreuce/ daß uns GOtt in ſeinem Brunnquell/ als cinfältige Kinder zu ſich / zu unſerer rechten Mutter Bråſte zichet / daß wir uns nach ihme fähnen / als ein Kind nach ſeiner Mutter. 4. Weil ich dann incin geliebter Herz und Bruder in der Licbe Chriſti verfpüre', daß ihr einen Durſt nach dein offenen Brünnlein Chrifti-traget / und nach der Nieffung eurer Brüder fraget/ und cuch in ihnen / als ein Zweig im Bauine / begelret zu crſättigen : Als ift inir folches lieb /meinen Safft und Griſt /in meiner mir von GOtt gegebeiten Erkåntnůß meinen Brüdern und Mit - gliedern / als meinen Mit - åften im Bauine Jeſu Chriſti/mitzutheilen / und mich in ihnen zu ergeşen / als in ihrein Safft/ Krafft und Geiſte. Dann folches iſt meiner Seelen eine angenehme Spciſeiſo ich vernehmie / wie meine Mit -åſte und Glieder im Paradies GOttes gråven. s. Joh ſoll euch aber nicht bergen des einfåltigen Kinders weeges, dohn ich in Chriſto wandele: Dann ich kan von mir nicht anderfi ſchreiben / afs von cincin Kinde/ das nichts weiß und vers ftohet / auch njemahls gelernethat/als niur dieſes/ was der HErz in
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in mir wiſſen wil ] nach dem Manß als .cr fich ist mir offens bahret. 6. Dann von dein Göttlichen Myſterio etwas zu wiſſen /habe ich niemahls begehrct / viclweniger verſtanden / wie ich es fitchen oder finden möchte : wuſte auch ichts davon ! als der Laien Urth in ihrerEinfalt ijt ; Ich ſuchte allein das Here Jeſu Chrifti / mid) darinnen zu verborgen für dein grimmigen ZorneGOttes / und den Angriffen des Teufels / und bath GOtt ernſtlich nub ſeinen Heil.Gcift und Genade /daß er mich in ihmewolte ſcegnent und führen / und das von mir nehmen / was midy von ihine wens dete / und mich ihme gånglich ergeben / auff dag ich nicht meinem ) ſondern feinem Billenlebete/ under mich allein führetc/und ich frinKind in feinem Sohne Jeſu Chriſto ( cyn iddhte. 7. In ſolchem mcinem gar ernſtlichem Suchen und Begeha ren / därinnen ichhefftigeAnſtoffe erlitten / mich aber che deslés bens verwegen/ als davon außgchen tmd ablaffenwolte ; 311 mir die Pforte cróffnet worden / daß ich in einer Viertheil Stunden mehr geſehen und.gewuſt habc/ als wann ich wåre viel Jahr auff hohen Schulen geweſen / deffen ich mich hoch verwunderte , wuſte nicht/ wie mir gefchahe/ und darübermein Herkins (ob Gottes wendcte. 8. Dann ich fahe und ertannte das Weſen aller Wefen./ den Grund und Ungrund : Item , die Gebulet der Heil. Dreyfaltig . keit í das Herkommen und den Urſtand dieſer Welt / und aller Creaturen / durch dic Göttliche Weisheit: Ich erkannte / und fühe in mir ſelber alledrcy Welter als 1. die Göttliche / Engliſche oder Paradifiſche ; Und dann 2. dic finſtereWelt/ als den Ura ſtand der Natur zum Feuer ; Und zum 3. dieſe aufſere ſichtbahre Welt , als ein Geſchöpff und Ausgebuhrt, oder als ein ausges ſprochen Wefen aus den beyden inneren geiſtlieben Welten : Ich fahe und erkannte das ganke Wefenin Böſem und Guten / wie eines von dem andern urſtåndete /und wie dieMutterdere: båhrerin wåre / daß ich mich nicht allein hoch wunderte i ſondern auch erfreuete. 9. Und fiel mir zuhand alſo ſtarck in mein Gemüthe mir ſols ches für ein Memorial auffzuſchreiben : Wiewohl ich es in meia nem åuſſeren Menſchen gar ſchwer ergreiffen , und in die Feder bringen Konte / ich inufte gleich anfangen in dieſer ſehr große t Geheimniß zu arbeiten | ais cin Kind, das zur Schule gehet. Juinneren ſahe ich es wohljals in einer groſſenTieffe /dañ ich ſa : he hindurch als in ein Chaos , da alles inne lieget/aber ſeine Wup 10. Es widelung wir mir unmüglich,
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76 Theoſophifche Der 12. Br. 10. Es ersffiiete ſich aber von Zeit zu Zeitin mir / als in einem Gewådſe : wiewohl ich 12 Jahr damit unging / und deſſen in mir ſchwanger war/ und einen hofftigen Iricb in mir befand / che ich es fonte iu das äuſſere bringen: biß es inich hernach überfiel als cin Plaß-regen / was der trifft / das trifft er : Alſo ging cs mit auch, was ich konte ergreiffen iu das äuſſere zubringen , das fchrieb ich auf 11. Wiewohl mir die o nachmahls zimliche Zeit geſchienen hat/ aber nicht immer beharrlich : Wan ſich dieſe hat verborgen /ſo habe ich wohl auch ineineeigene Arbeit taum verſtauden /und fol. ches darumb / auff dasder Menſch erkenne / das das wiſſen nicht fiin / ſondern GOttes fey / das GOtt in der Seelen des Mens fchen wiſe, was und wie er wil. 12. Solche ineine Schrifften gedachte ich icin lebenlang bey mir zubehalten / und keinem Menſchen zugeben : Aber es fügete fidh nach Schidungdes Hochſten /daß ich einein Menſchen etwas davon vertrauete / durch welchen es ohne mein Vorwiſſen offen . kahr wurde/ darauffmir das iſte Buch ( Aurora)entzogen ward! und weil darinnen gar wunderliche Sachen eröffnet ſo deir inenſchlichen Gemühte nicht bald begreifflich waren , habe ich wiúffen darumb von den Bernunfft-weiſen vielausſtehen . 13. Sahe auch darfelbe 1 Buch iu drey Jahren nicht mehr ! vermeynete es wäre långſt todt und dahin : bißmir Abſchriffteit von geſchrten Leuten zugeſchichtet wurden , mich verinahnende / Talent zu offenbahren / welchcb tic åuſſere Vernunfft nirs utein gend thun wolte i sicweil ſie vorhin alſo viel hatte müſſen erleya den : ſo war die Bernunfft ſehr ſchwach und zaghaftig / dan mir auch zugleich dasGnaden - Licht eine ziimliche Zeitentzogen ward/ und glain -in mir als ein verborgcu Feiser / daß alſo nichts dan Angſt in mir war / von auſſen Spott/ von innen ein Fcueriger Iricb , und mochte es doch nicht ergreiffen / biß mir der Höchſte mit ſeinein Uhtein wieder zu hůlffe kauri / und ein neues ( cbon in inir erweđete : Alda erlangete ich einen beſſeren ftylum zuſchreis ben /uñ auch eine tieffere und gründlichere Erkåutnüg/konte alles beſſer in das äuſſere bringen /wie es dan das Buch vom dreyfachen Jeben durch die 3 Principia ausweiſen / und der göttliche Liebhaa ber / jo ihme ſein Heræcmag auffgcthan worden / ſehen wird. 14. Alſo habeich nungeſchrieben / nicht von Menſchen Lehre oder Wiſſenſchafft aus Sicher-lernen /ſondern ausincincin ciges nen Buche/ das in inir cröffnet ward: Als die edle Gleichnus Gotics / Tas Buch.der edlci Pilonůp ( zuverftchen das Ébolia bild
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Send - Briefe. 77 bilt GOttes ) ward inir vergönnet zu leſen / und darinn habe ich mein ſtudiren gefunden / als ein Kind in feiner Mutter Hauſe ! dasda ſiehet was der Vatter machet / und deuëlben in ſeinein Kinders fpiclnath ſpiclet/ ich darff ecin ander Buch dazu. 15. Mein Buch hat nur 3 Blåtter / das ſind die 3 Principia der Ewigkeit / darinnen kan ich alles finden / was Mofes und dic Propheten / ſo wohl Chriſtus unddie Apoſtoln geredet har ben. Ich kan der Welt Grund und alle Heimligkeit darinncu finden : Doch nicht ich / ſondern der Geiſt des HErron thut ce nach dem Mans / wie er wil. 16. Dan ich habe ihm vicl 100mahl gefichet / ſo mein Wiſſes nicht zu ſeinen Ehrcu und meinen Brüdern zur Beſſerung inocha te dienen/ er wolte ſolches von mir nehmen / und mich nur in ſeiner liebe erhalten : Aber ich habe befunden /daß ich mitmeinem Flea bennurhabe dasScuer in mir hefftiger entzündet/ und in folchert entzünden und Erkäntnůg habe ich meine Schrifften gemacht. 17. Ich habe aber damit nicht vermeynet bep ſolchen Leuten / als ich jeki ſehe / bekannt zu werden / vermeynete noch immer / ich fchricbe fürmich : wiewohl mir der Seift GOttes in der Verbors genheit in meinem Geiſt ſolches genugſam zeigete / zu was Ende es våre / noch war die äuſſere Bernunfftiminer das Contrarium ; als nur zu Zeiten /wan der Morgen -ſtern aufgierg/da ward die Vernunfft mitentzündet/ und tangtemit / als håtte ſie es ergrif fen /aber es iſt weit davon . 18. GOttwohnetin dem edlen Bildniß / und nicht im Stera nen -und Elementen - geiſte) er beſiket nichts, als nur ſich ſelber in feines gleichen . Und ob er wohl etwas beſiket/als er dan alles beſta Bet/ ſo ergreiffet ihn doch nichts als nur das ſo von ihme entſpruna gen / iilid berkornmen iſt, als die Secl in derGleichheit Gottes. 19. Daruinbiſtmein ganzes Schreiben als eines Schülers / der zur Schulen gehet;GOtt hat incineSeele in cine wunderliche Sdule geführet, und ich fan wir in Wahrheit nichts zumeſſeny daß meine Ichheit etwas wåre oder verſtůnde. 20. Es ſoll keiner höher von mir halten/ als er hier ſiehet: Dan das Wcrct in inciner Hrbcit iſt nicht incin ! ich habe es nur nach dein Maas / als mir es vom HErren vergonnetwird /ich bin nur frin Werckzeug / mit dein er thut , was er wil. Solches mcloc . ich cuch icin gelicbter Herz zur Nachricht / das nicht feinand cia nen andern bey wir ſuche / der ich nicht bin , als einen vou Kunft und hcher Vernunfft / ſondern ich lebein Schwachhcit und Kinda heit/ under Einfalt Chriſti , in ſeinemmir gegebenen Kinder D 3 werdei Der 12. Br.
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wercke / Darinnen habe ich mein Spicl/ und iſt mein Zeit -vertreis ben / darinnen habe ich meine Freude / als in einem (uft-garten ! da vieledle Blumen inne ſtehen ; mit dehnen wil ich mich dieweil ergekon / biß ich werde wiederumb die Paradies - Blumen im veuen Menſchen erlangen. 2.1. Weiln aber /inein lieber Herr und Freundlich fche und vera merckc/ daß ihr auch auf dieſem Wecgefend und ſichet i fo feireia be ich euch meinen Kinder-Weg mit Fleiſc. Dann ich vorfiche! daß ihr euch mancherley Schrifften brauchet / von welchen ihr ein Judicium von inir begehreti ro euch als meinem Mitegliedel ſo vielmir GOtt zu erkennen gegeben / auch wiederfahren ſoll / und ſolchesnur kurz und fummarifch. In meinem Buch vom dreya fachenLeben / findet ihr esweitläuftig nach allenIlmſtånden . 12. Gebe euch demnach dieſes zur Antwort/daß die cigene Vers munfft / welcheohne GOttes Geiſt nur bloß voin Buchſtaben ges dem Gerekes ift ! . tadeltund verachtet /was nicht fajnur- recht nach hohen Schulen eintrifft.Wundertmich aber gar nichts / dann ſie iſt von auſſen / und Gottes Geiſt von innen /fit iſt gut und böſel ſie fähret sahin als ein Wind/und låft lich wegen und treiben / jic achtet auffMenſchen Urtheil , und’ipas das hohe Anſchen dieſer Weltrichtet / darnach richtet ſie auch ; ſie erkena net nicht des Herren Sinn , dann er iſt nicht inihr : Jhr Der. Ttand iſt roin Gefitene / unbiſt nur ein Spiegel gegen der Bótta lichen Wcifheit. 23. Wer mag die GöttlicheSachen richten , in dem nicht der Geiſt des HErren iſt ? Der Geift des HErren richtet und průs fet allein alle Dinge: Daiin ihineallein iſt alles bewuſt und ofs fenbahr / die Vernunfftaber richtet voitauffen/ ind richtet je cine Vernunfft nach der andern : Der kleine nach dem grosſen/der Sait nach deniDoctor/und ergreiffet feiner die Wahrheit und des Hera ren Sinn / ohneder Geiſt Gottes/ welcher im Menſchen richtet und Niemands Perſon anſichet ; der {aie iſt ihmc als derDo & or . 24. Dafaber dic Kinder Gottes ſomancherley Gaben haben zu fchreiben / reden und richten / und nicht alle einen ftylum führen / daraus tie cigene Vernunfft hernach das ihre auſſaiiget und eine Babel inachet / daraus fo viclerley Meynung iſt entſtanden / daß man hat aus ihren Schrifften Meynungen und Weege zu Gott ertichtet / welche Weege iran gehen ſolte: und alſo cin ſolcher ganck daher entſtanden iſt / dag anjeto der Menſch nur blog auff den Streit ſichet / welcher den andern mit Buchſtabena wechſeln siberwindet i Das iſt alles Babel / eine Mutter der geifta
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geiſtlichen Hurercy / da die Vernunfft nicht zur Thüre Chriſtil durch Chriſti Geiſt in die Gelaſſenheit eindringct / ſondern ſie dringet aus ſich ſelber / aus eigener Macht und Hoffarth in einen andern Menfitoni und wil gerne iinmcr das lidónfte Kind tin Haufe feyn /ian foll ſie chren und anbeten . 25. Die Kinder GOttes haben mancherley Baben / nach der Regel des Apoſtels: GOtt gibet einem jeden auszuſprechen, wie er wil ; Dic Gaben der Menſchen geſchchen alle nach dem uner forſchlichen Willen GOttes / und quellen alle aus einer Wurbell die iſt die Mutter der 3 Principien : wie eines jeden Scelifter Geiſt in der ewigen Mutter conſtelliret wird I alſo ift auch ſeine Difenbahrung und Erfåntnůg. 26. Dann GOtt führetkeinen neuen oder freinden Geiſt in uns/ ſondern er eröffnet mit ſeinem Geiſt unſern Geiſt / als das Berborgene der WeißheitGOttes / welche in jedem Menfitent lieget/ nach dem Maas und auff dieUhrt feiner innerlichen dors borgenen Conſtellation. Dan Chriſtus ſprach : Mein Vatter würdet, und ich würde auch . Sowürdet nun der Vatter in der Efeng der Seeliſchen Eigenſchafft/ und der Sohn in der Eiſen des Evenbildes GOttes ials in der Göttlichen Blichheit. 27. Die ſeeliſche Eigenſchafft ift des Vatters ;Dann Chriſtus fprach : Bulter die Menſchenwaren dein / und du haft lie inir ge geben / und ich gebe ihnen das ewige Leten. Soaber die Seclia ſche Eigenſchaft aus dem Batter von Ewigkeit iſt/ ſo hater auch von Ewigkeit in der gewürdet / und würdct noch biſ in Ewiga tcit in demſelben Bildnůß / zum {iedit und Finſternůß / wo ſich der Wille der Sceliſchen Eigenſchafft hinnciget. 28. Sodanndes Batters Eigenſchafftunmeßlich iſt/under dic Weißheitſelberwircket/und aber alle Dingedurch ſeineWeißhcit urftånden / rovind die Seclen inanderley confteiliret / wohl aus einer Elfen geurſtåndet, aber die Wirkung iſt mancherlev / al les nach Dites Weighcit. Socróffnet nun der Geift Chriſti einerjeden Secl ihreEigenſchafſt/dag eine jede aus ihrer Eigena ſchafft redetvon den Wundern in der Weifheit GOttes . 29. Dann GOttes Geiſt macht nichts neues im Menſchen / ſondern er redct von den Wundern in der Weißheit Gottes aus dem Menſchen / und ſolches nicht allein aus tcr ewigen / ſondern auch aus der åuſſern Conſtellation , als durch den Geiſt der duſa fern Welt. Er offrict iin Menſchen die innere ſeeliſche Conſtella tion , daß er muß wciſſagen , was der aufſere Himmel wircket. Item er muß durch Turbam magnam reden / als die Propheten D4 offt
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offt geredet/ und dem Volckedie Straffe angedeutet haben , wel? che ihren durch Turbam magnam , aus Gottes Verhängnuß / umb ihrer Sünden willenwiederfahren ſolte. 30. So redet nun der Gciſt GOttes ofte ctwa in einem durch die innereewige Conſtellation der Seelen /als von ewiger Straff oder Belohnung ) und ein anderer durch die Conſtellation , von Glück und Unglüc dieſer Welt / roin Aufficigen aller Macht / und auch der Zerbrechung ( and und Städte ; Item von wundera licher Veränderung der Welt. 31. Undwiewohl es iſt / daß der Geiſt der åuſſern Welt auch oft ſein Spiel im Menſchen rodbringet, und aus ſeiner eigenen Macht ſich im menſchlichen Geiſt einflicht / und ſeine wundera liche Figur andentet i ro bey denen ſtatt hat / weldic nur blog in der Vernunfft in hoffàrtigeu cigenem Willen lauffen / darau:6 oft falſche Propheten entſtehen : Darumb ſage ich nun / daß cint jeder aus ſeiner Conſtellation , einer durch die Difenbahrung des Geiftes Gottes wahrhafftig/ der andere durch dic Eröffnung des duiſern Stern-geiftes ungewis redet / jedoch aus derſelben Con . Atellation : der åber aus eines andernMunde vom Gehcimnů8 redet und richtet ohne eigene Ertåntnů s ! das iſt Babelund Wahn / ein Ding dagdas Herke nicht erfähret / ob8 wahr ſey. 32. lind page ferner / dat alle die theuren von GOtterleuchten tei Männer/ deren Schrifften ihr Chcils in spånden måget ha beri/ aus ihrer Gråffurung geredet haben / cin jeder nach ſeinem Begriff : Dus Centrum aber ift die Seele / und das ſiccht iſt Gott / die Offenbaitrung geſchichet durch Eröffnung des Geiſtes GOttes / durch dic Conſteliation der Seelen . 33. Von Anfang der Welt her haben alle Propheten volt Chriſto geweiſſageti ciner ſolder ander anderſt. Sie haben nicht alle einerley Rede in cincrley forma geführet, ſondern cinjes der , wie ihn der Geiſt GOttes in ſeiner ſccliſden ewigen Con. ftellation cråſfact hat; aber aus Eincin Centro haben ſic alle gerea det. Alſo gefthicietes noch heute ; Die Kinder GOttes redcn alle aus Erdffnung des Geiſtes Chriſti / welcher iſt GOttes / cinjca der nach ſeinem Begriff. Wilcuch derowegen freundlich erinnert habcn /euch nicht an dasVernunfft-geſchwåpe ind ſtolzc Gerich te zu ſtoffen / und dcrowegen jemands Gaben zu verachten : dait der ſolches thut / der verachtet den Geiſt G Dttes. 34. Dieſc angedeutete Autores über welche ihr ein Guhtachten von inir begehret , habe ich nicht alle / jedod) zin Ihcil geleſen / ich begehre ſic niityt zu rich torri es ſey ferne von mir i ob jie gleich nicht
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nicht alle Einen Nylum haben gehabt zu ſchreiben : Dandie Ers kantnägift mancherley ; ſo gehåret mir aber aus meinen Gaben ihre Herren und Willen zu prüfen : Wan ich aber befinde/ daß ihre Herßen und der Geiſt aus einem Centro , als aus Chriſti Geiſt entſprieſſen ; ſo laſſe ich inir ain Centro genügen / und bea fehle das Zusſprechen der höchſten Zungen / als dein Geiſt der Weißheit & Otteg,der durch die Weisheit eröffnet einem jedern / nach dem Maag als er wil. 35. Ich richte Niemand'/ und iſtdas Verdammen ein falſches Geſchwäße; Der Geiſt GOttes richtet ſelber alle Dinge 1 iſt derfelbe in uns / was fragen wir dan lange nach Geſchwåße ? Ich erfreue mich aber vielinehr der Gaben meiner Brüder : If es aber daß ſie eine andere Gabe auszuſprechen gehabt haben als ich / ſoll ich ſie darumb richten ? 36. Spricht auch ein Kraut/ Blume / Baum zumn andern : du biſt ſauer und tundel / ich mag nicht neben der ſtehen ?Haben fic nicht alle cine Mutter/ daraus ſie wachſen ? alſo auch alle Seea len aus Eincr /alle Menſchen aus Einem . Warışmbrühmen wir uns Kinder Gottes / ſo wir doch unverſtändiger ſind als die Blus men und das Kraut auff dein Felde ? Ifts nicht auch alſo mit uns/ daß Gott ſeine Weißheit in uns offenbahrct ? gleich wie er die Tinctur der Verborgenheit in der Erdeu/durch die Erde mit ſinds nen Gewächſen offenbahret; alſo auch in uns Menſchen : wir Jolten uns viclinehr darüber erfreuen unduns herßlich lieben / dag 6 Ott feine Weiſheit in uns ſo vielfältig offenbahret. Der aber richtet und verdaminet auff dein gottloſen Wecge / welcher nur in Hoffart låufft, ſich ſehen zu laſſen / der ift der Treiber zu Babel i ein drehend Radt , das nur Zand auffblåſet. 37. Die rcchte Proba der Kinder GOttes iſt dieſel da man inag ſicher nach folgen : 1. Ein deinůthiges Herß / das ſich nicht felber ſuchet noch ehret / ſondern ſichet iminerdar ſeinen Bruder in der Liebe , das nicht cigen Nuß und Ehre ſuchet / fondern Gea rechtigkeit und Gottes- furcht. Der recite und ſchlechte Weeg 311 6Dtt zu kornmen iſt dieſer / ſo viel mir deſſen erkäntlich iſt : Nehulich / dag der Menſch aus feinen tegangenen Sündent ausa gehe / und ihme cinen ernſten Vorfa mnache / nimmermehrwica der darcin cinzugehen , und in ſeinem Ausgchen nicht zweifele. 38. Und ob freylich die Vernunfft zweifelt / davor der Sůns der er {chricket / und ſich für GOttes Zorn entſeket / daß ſich die Wilie nur ſchlecht und recht in die Barinherzigkeit Gottes / iit Chriſti Leyden 1170 Godt cinſencket / ind ſich durch Chriſtum int DS GOtt
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Gott ergibet , als ein Kindin ſeiner Mutter Schoos / dasſel ber nichts wil , als nur was die Mutter wil ; Es jammert nur die Mutter an / und hoffet iyrıner das beſte von der Mutter / es Tåhnet ſich nur allein nach der Mutter Brüſten: Alſo muß unſere Begierde nur allein ſchlecht in unſer erſte Mutter cingerichtet werden / von welcher wir mit Adam reynd ausgegangen inein Eigenes . 39. Dannenher faget Chriſtus : Wo ihr nicht umbkehret / imd werdet wie die Kinder 1 ſonſt ſolt ihrdas Reich) GOttes nicht Tehen . Itein : Ihr inůſſet ncu -gebohren werden , das iſt /wir inüſſen aus aller Vernunfft wieder in die Gelaſſenheit /in unſerer Mutter Schoos eingeben / und alles diſputiren fahren laſſen / auch unſere Vernunfft gang wie todt inachen / auff dag der Muta ter Geiſt eine Geſtalt in uns bekomme/ und in uns das göttliche Leben aiffblaſe! daßwir uns in der Mutter Geiſtin der Wie gen findeii/ wollen wir von GOtt gelehret und getrieben ſeyn . 40. Wir müſſen uns ihure gånglich ergeben / daß GOttes Geiſt in unsdas Wollen / Thun und Vollbringen ſey : auffdas wir ihine wiſſen und nicht uns : daß er unſer Wiſſen ſey. 41. Wir ſollen mit nichten ſagen was wir wiſſen wollen / fonts dern nur blog in die Menſchwerdung und Gebuhrt JEfu Chris ſtil in ſein Leyden und Todt eingehen / und immer gernewollen in ſeine Fuß-ſtapfen tretten / und ihinenachfolgen / und gedenden daß wir auffder Pilgram -ſtraſſe ſind/ dafwir durch einen gefähra lichen Weeg inuſſenin unſer Batter-land / daraus uns Adam führete / wiederumnb in Chrifto auff dein ſchmalen Steige eingea hen . Huff diefem einigen Wecge lieget das Perlein / Myſterium magnum . Alles ſtudiren / ſuchen und forfchen auſſer dieſeut Weege iſt todt / und erlanget nicht die Jungfräuliche Krone 1 ſondern nur Dornen und Spißen / welde in die Kinder GOta tes ficchen . 42. Darumb mein lieber Herz / weiß ich euch / weil ihr mein Betüntniß begehret ., Feinen beſſern Naht mit zutheilen / als daß ich euch den Wees zeige / den ich ſelber gehe / und darauffmir iſi die Thüre auffgetijan worden , das ich gelesret bin ohne zus vorhin lerncii. Dan alle Kunſt und Wiſſen kominet von Gott/ der findet alles. 43. Ich habe mit den Kindern GOttes wegen ihrer ungleichen Gabeni kcinen Zanck i ich kan ſie in mir alle einigen / ich gehe mit ihnen nur auffs Centrum , fo habe id) dic Probom aller Dinge. Wolletilir mir mın na ý folgen / 1o werdctir e$ erfahren / und vicla
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vielleichthernach b : ſſer verſtehen , was ich geſchrieben habe. 44. Ein wahrer Chriſt hatmit NiemandenStreit/dan er ſtir bet in der Gelaſſenheitin Chriſto allem Streit ab. Er forgetnicht inchr für den Weg zu GOtt / ſondern er ergibetſich in die Muts ter / als in ChrißiGeiſt / was derimmermit ihm machet/ das gilt ihme gleich : Es fev in dieſer Welt Glüd oderllnglück / Sca ben oder Todt/ es iſt ihme alles gleich:Es rubretsen neuen Mens fchen kein Unglück / ſondern nur den alten von dieſer Welt / da mag die Weltmitihme thun was ſie wil ; derfelbe iſt der Welt / aber der neue ift &Ottes. 45. Mein gclicbter Herr / diefes iſtmein Weeg / darauff ich wandcle / und darauff ich wiſſen muß dine mein Vorwiſſon í ich nehmemir keinen Borjaş zuvorhin /was ich ſchreiben oder rea denwill ſondern ergebe mich in GOttes Biſſsui / der mag in wir wiſſen , was er will und auffſolchen Weegehabe ich eine Perle erlanget / welche mir licber ift als die duffere Welt. 46. Und obs gleich gefchichet / daß offt die Kinder GOttes in Ertantnůß mit einander anſtoffen i fo gefchiehet doch alles nur durch die Turbam der åuffern Bernunfft /welche in allen Men fchen ift / und vorhånget GDtt folches daruurbi dag der Menſch gcůbet werde / und feinenGeiſt heftiger mit beten und cindringen in GOtt entzünde / alsdan gehet der Geiſt BDites in der Ver. borgenheit der Menfichheit a's ein Feuer, das da brennet / und mug den Kindern GOttes alles zum tcften dienen .Rom. 8. 47. Anlangendetliche Perfonen eurer Nachbarſchafft / davont ihr ucldct , welche alles zu Geidemachen / und deur verinevreten zion zulauffen / hicite ich rahtſamer fie blieten dabeiinc / can Zion muß in uns gebohren werden : Man ſie werden an die Drtie kounmeuſ ſo iſt ihnen ſowohlals vorhin / -und müſſen gleichwohl unter dem Joch Chriſtt leben. 48. GOttiſt iin säiminel / und.der Himmel iſt im Menſchen : wilaber der Menſch im Himmel feyn i fomug der Himmel in Menfchen offenbahr iverden . D :16 inuß durch ernfte Buſſe und herßliches Einergeten geſchehen ; das tönnen ſie wohl dahcimen / und an ihren Orten thun. Demneſie gedencken zu entflieheni das rein werden ſie lauffen . Banjie dah :iine cinen göttlichen Weeg wandelten , dat andere (cute ein Erempel an ihnen hätten/ wäre GOttangenchuncr. 49. Danes hat unter ihnen auch ſtoltze: Hoffartige / ſpittiſche { cute, welche nur verachten und föhinahen , und ist in manchen wehr cine angenommene Weiſe und geiſtliche soffart, als ich
84 Der 12.Br. Theoſophiſche dan ſelbft erfahren habe. Dan ich habe einen unter ihnen wegen eines ausgegangenen Büchleins , darin ich etwas ſchweres wider GOtt und den Grund der Wahrheit fand /gang Chriſt -und brü Derlich erſichtund unterwieſen / verhoffte er würde ſehend wers den : Aber er hat gang folg und verächtlich / darzu ſhuåhclichen geantwortet , und eine ſolche Antwort von ſich gegeben / darin nen tein GOttes Geiſt zu ſpüren iſt. Ihre Confeſſion iſt viela mehr eine Meynung / als ein rechter Ernſt / dan doſien fie ſich rühmen / die ſind ſie nicht. Es mag wohl froinme Herken unter ihren haben , aber ihrer viel ſind es nur mit dem Namen / und wollen das Wiſchen haben ; wie ich ſelbſt von einem der Vornehuis ften unter ihnen habe erfahren . 50. Wolte GOtt, es wäre ſo ein Ernſt mit ihnen / wie fie vorgeben , ich wolte es auch loben : Allein ſchuåhen und verach ten iſt nur Babel / deſſen iſt die Welt voll. si. Unlangende den Hans Weyrauch ! ro vicl ich in dicfer Schrifft rehe 7 mag ein Menſch ſeyn / welcher in GOttes ticke wallet / wofern ſich ſein Beeg im Herßou ſo verhålt: Das er a ber andere tadelt wegen ErkåntnůßocsLiechtes der Natur/ dar inncii hat er vielleicht nicht Ertåntniß / und erſtrecken ſich ſcine Gaben dahin nicht / iſt darauff nicht zu ſehen, weil es feine Gabe nicht ift. Wollet ihn derweil für einen frommen Bruder halten. Dan GOtt fiihret ſeine Gaben nicht nur in der Einfaltaus, ſons dern auch in manchen in der Hdhe; Dan er iſt Hoch / und that mit allen ſeinen Wercken was er wil. 52. Alſo antworte ich auch von den andern angedeutcten Au toribus , welche Theils hohe Baben gehabt, abernicht alles ind gen genug ergreiffen ; doch haben ſie zu ihrer Zeit genug gethan . Weil aber die jeßige Zeit eines andern Arßtes bedarf/ fo befina den ſich auch jcßiger Zeit andere Erkenner und Wiſſer zu der Kranckheit , alles nach GOttes ( iebe und Vorſorge i der nicht wil / daß jemand verlohren werde / ſondern daß allen Menſchen geholffen werde. 53. Wan dieſelben Autores anicko lebeten / fo würden ſie viela tricht in etlichen Puncten haben klårer und in auderu Formacii geſchrieben / wiewohl ſie bey ihrer Zeit genug gethan / und ſic dar unb init nichten zuverachten ſeynd ;obwohl etliche Puncta zuvora berferen waren , ſo iſt doch ſonſt ihre Lehre von der Vereinigung der Gottheit und Menſchheit faſt klar / iind fichet man /wic and GOttes Gciſt in ihnen geweſen ; die Vernunfft aber dråbet alles ins árgite / und ocrkchrets mit falſchen Deuten. 54. Веум
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54. Beym -Schwenckfeld ſtoffet dieſer Punct an/ daß er Chri ftuiu für keine Crcatur hålt ; Erhat rioch nicht die Principia era griffen / darumb uicht möglid) zu unterſcheiden , womiter keine Creatur fen. Was ſeine Gottheit anlangetliſt er teine Creatur/ was aber sichiuliſche Weſenheit anlanget/von welther er faget! Er ware vom Himci kommen / und wårc im Hitel / Joh. 3. 317 ermit derſelbeit in der Menſchheit Creatürlich / undauſſer der Menſchheit uncreatürlich. 55. Gleich wie wir Menſchen in den 4. Elementen leben / und ſind ſelber der 4 Elementen Eigenſchafft: in uns ſind ſie bildlich / und auſſer uns unbildlich / und iſt doch ein Ding : Alſo auch int Chriſti Perſon. $ 6. Die gange Engliſche Welt / als das zte Principium , ift ſein leiblich Wcſen nach der himliſchen Werenheit / in der Pers ſon der Menſchheit creatürlich / und auffer derPerſon-uncreas türlich; Dan er iſt des Batters Herß und Wort /iind das Hort iſt überall im Batter :alſo wo ſein Herą iſt /da iſt auch der Hima mel und die göttlicheWeſenheit mit der Fülle der Weißhcitimba geben . $7. Anlangend ſeine Seele / wekteer feinem Vatter in ſeine Håndc befahl, und von welcher er ſagte am Dolécrgel ſic ware be trůbct big in den Todt , iſt dieſelbe aus unſerer ſecliſhe : Eigea ſchafft. Dan umbdic Secle war es zu thun / daß GOtt Menſch ward/ daß er diefelbe wieder inſidi bråcyte / und unſern Wils len aus der Jridigkeit wieder in ſich einführete / dic iſt cine Cres atur , 58. Und das zte Principium , als das äuſſere Ricich diefir Welth welches GOtt hat durch ſcine Weisheit aus der Ewigkeit gebohs ren , iſt auch creatürlich in ihme. Dandie gange Gottheithat rich in Mcnfchen Cirrifto offentahrct als gleich wic GOttifi.in dicfiiu Geiſte alles , dat er in dicfoon Meriſihen auch alles ſey : Beynd wir Menſchen doch alle affol fo fern wir wieder aus Gott gebohren werden /und wåre dicſom Pundt/welcher faſt dic andeện alle treibct/wohlzu ralten / foman ihn recht betrachtete/ cs dürfa te auch nicht viel Streit , oder Verdammens : Dan der Geiſt GOttes fraget nach keinoiu Streit/ or richtet alles in ſich . 59. So wil Weigel baten / Maria ſey nicht Jouchims und Anna.Tochar/ und Chriſtus habe nichts vont H115 angenomment / ſondern ſie ſey eine Edle Jungfrau. Iſt wohl wahe nach dem Ziel des Bundes i nach der Jungfrauen der Gittlichen Weighcit ; Aber was hülfe mich das ?wo bliebe incinc Secl und meincin X D7 dain
Theoſophiſche Der 12. Br. dam verblichen Weſenheit / als das Paradics - Bilde / ro nicht Chriſtus unſer Siclen Effen båtte in ſich genommen / und das verblichene Bildewiederumbzum (cben erbohren ? welches ich in meinem Buche vom Dreyfachen Leben nach der långe habc ausges fůvrct. 60. Sonſt ſchreibct auch Weigel von der neuen Gebuhrt / und der Einigung der Menſchheit in Chriſto mit uns / gar ſchöne / welches weil ich in meinen Schrifften was klårer bes ſchrieben / alhie berulen laſſe / und laſſe ſie unveracht / auch dehi der ſie liefet. 61. Iråget doch cine Biene aus viclen Bluinen Honig zuſam men /ob inanche Blumegleich beſſ;r wåre als die andere/was fras get dic Bienedarnach ? ſie nimmmnet was ihr dienet; Solte fie darumb ilyren Stachel in die Blumen ſtechen / ro fie des Saftes nicht unschte / wie der verächtliche Menſch thut ? man ſtreitet umb die Hülſen /und den edlen Safft /der zum Leben dienet/ låffet man ſtchen . 62. Was hůliftmich die Wiſſenſchaffti i ro ich nicht darius non lebe ? das Wiſſen inuf in mir ſeyn í undauch das Wollen und Thun. Der Mantel mit dem {cyden und GenugthuungChria ſti/ den man jeħt dem Menſchen umbdecket / wird manchein žiim Stricke und hölliſchent Feuer werden / daß man ſich alſo nur wil mit Chriſti Gcnugthuung tikeln / und den Schalck anbea haltet. 63. Es heiſſet : Ihr müſſet sicut-gebohren werden/ oder rollet GOttes Reich nicht ſchauen ; Ilir miſit werden als ein Kind / wrollet ihr GOttes Reich fchen. Nicht allein umb die Wiſſens ſchafft zanden / ſondern ein ncuer Menſch werden / der in Ge rechtigkeit und Geiligkeit in GOtt lebe. Man mut den Schalck austreiben / und Chriſtum anzicijen / alsdan ſeynd wir in Chris ſto / und mit Chriſto in ſeinem Todt begraben / und ſtehen init Chriſto auff /und leben ewig in ihme.Was ſoll ich dan lange umb das zancken / das ich ſelber bin ? 64. Ich habe mit Niemand keinen Zand / als nur wider den Gottloſen / den ſtrafft der Geiſt unter Hugen: wolte ich euch nicht bergen / und ineynecs treulich. ós . Anlangende meine Bücher / könnet ihr / wie ich vernein . men / wohl bey cuch bekommen / ro cuch dicſelben gelieben ; Dan mich berichtet Hcr Chriſtian Bernhard/ Zölner zum Sas gani wiccr dcrſilben habe zwcy/ als das vom Drenfachen Scbeuil welches faft das fürnehmſte im Zehren iſt, und dan dic 40 Fragen 86
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von der Gecken curcin Wein -Schencken ſeinem Bruder gelichen / könnet cuch mit ihme befrcunden / wird jieeuch nicht verſagen : So aber nidyt / wil ich cuch in andere Weege darzu verhelffen ; könnet diefelbeauch ben Herren Chriſtian Bernharden bokoiſien ) ſo ihrſie jevegehcet / undnicht mehr haben könnet ! Ich wil ihme ſchreiben / dager euch dic wird leihen / dan ich habemeinefel ten daheime ; Jedoch ſo ihr ſie nicht würdet erlangen / wolte ich / fo bald ich ſie zu Sjauſe vekåhune / cuch eines nach dem ana dern Icihen . 66. Deren Titul und unterſchiedlicheBücher ſind dieſe : 1. Die Aurora , #teiget aus der Kindheit auff / und zeiget cuchdie Schopfung aller Weſen/ aber faſt heimlich undnicht genug. Er klåret vielMagiſchen Verſtand/dan es feynd etliche Geheimnürſe darinnen / ſo nochergehenſollen. 67. 11. Ein groſſes Buch von 100 Bogen / vonden 3 Princi . pien GåttlichesWeſeng / und des Wetens aller Weſen: Das iſt ein Schlüſſel und Alphabeth aller derer ſo incine Schrifften bis gehren zuverſtehen. Das handelt von der Schåpfung:Jtem / vont der ewigen Gobutyrt derGottheit: Vonder Buſje / der Rechts fertigung des Menfchen / und ſeinem Paradies - Leben/ und von dem Falle. Jtem : von der neuen Gcbuhrt / imd Chriſti Teſta menten / und vom gangen sonſohlichcın Hcyl/ ſehr niißlich zus lefen / dan esiſt ein Auge zu erkennen dic Wunder imn Myſterio 68. 111. Ein Buch voin Dreyfachen ( even /hat 60 Bogen /iſt ein Schlüſſel von oben und unten zu allen Geheimnáſfen /wohin ſich nur das Herße ſchwingen möchte. Es fciget allen Grund der į Principicn / dienet eincin jeden nach ſeiner Eigenſwafft: Er mng faſt alle Fragen / Podie Bernunfft erſinnen kan , darinnen grüns den ; Und ift das nöthigſte / 1o cuch wohldienen möchtc/ ihrwür detder Zandt -vücherbald überdrůsig iderden / roihr diß ins Gca můthe bråchtet. 69. IV . 40 Fragen von der Seelen/ hat 28 Bogen /handelt von alle dehin was ein Neufch wiſſen ſoll. 70. Das V. Buch hat 3 Theile. Das 1 Theil von der Mench wertuny Chrifti.Das 2 Thiilift fajl ſehr tief von Chriſti (cnici und Lodt ; wie wir in Chriſti Todt inuffen cingeheni init und in Chriſto fterben und aufferftchen : Und warumb Chriſtus hat müſſen fterben : gant aus dem Centro durch die dren Principia ausgeführct , ſehr hoch. Das zte Thcil ift der Baum des Chriftlichen Glaubens / auch durch die 3 Principia , ſihr niks 71. VI . Das lich zu leſen,
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71. VI . Das 6te Buch oder Theil dieſer Schrifften / ſeynd 6 . Puncte der allergroſſcften. Ticffe : wie dic Principia ſich in cinan der gebåhren und vertragen/alſo daß in der Ewigkeit kein Streit iſt / und wohl ein jedcs in ſich ſelber iſt : Und wovon Streit und Uneinigkeit herkoinine : wovon Böſes und Gutes urſtånde / gang aus dem Ungrunde / als aus Nichts in Etras / als int Grund derNaturcingeführet.Dieſes 6te Buch iſtein ſolchesGca heimnuß / wicwohl kindiſch ans (iccht gegeben / day es toine Vernunfft ohne GOttes ( iecht gründen wird.Es iſt ein Salifa fel zu d und w (Allem. ) 72. VII, Ein Büchlein für die Melancholey , für die Angefoch . tenen geſchrieben :wovon Iraurigkeit urſtànde/ und wie man dess ſelben widerſtehen roll. 73. VIII, Ein ſehr tieffes Buch de signatura Rerum : Von der Bezeichnung und Creation , und was jedes Dinges Anfang/ anich Zerbrechung und Heilung fey / gehet gang in die Ewigei und dan in dic # nfångliche äuſſerlichc Natur / und in ihre Ges ftaltnúſſe. 74. Dieſes reynd alſo meine Bücher / neben etlichen kleinen Iractåtlein / die ich hin und wieder gegeben /deren ich keine Copey behalten / dan ich bedarff ihr für mich nicht, ich habe an meinen Blátteren genug. 75. Undſo esmeine Gelegenheit gibet i den ich ſonſten offt reyſin mug wegen incines Wer & cs/ To wil ich euch Iſo bald das fennmag / da ich dieſer Orte reyle i ſelber anſprechen . Wolte es als ich nach Dſtern zu Weicha war / thun/ und war mein ganger Vorſaß/allein GOttwendete es anderſi/fůgete mir einen Mann zu / daß ich hernach erkannte/ daß mein Weegvoin HErs tenwart. 76. Heri Balper Walther) hat ſich vergangenen Winter und Frühling bey Fürſt Auguft von Anhalt:c. zu Pleste auffgchala ton / undmir daſelbſt geſchrieben. Anjeßo ift er beym Grafen zu Gleiche 3 Meilen von Erfurt ſeiu Medicus,hat ſich auffein Jahr beſtellen laſſen. 27. Am ſelben Hofe iſt auch EzechielMeth/ aber ſie ſeynd nicht gang eines Sinnes i wie es Walters Schreiben ausweiſet/ wela ches ich erſt vordrey Wochen cinpfingen. Somir der Herr eta was wolte ſthreiben / und nicht Bottſchafften anhero håtte / fait cres nur zu Hcrm Chriſtian Bernhard/ Zöllner zum Sagan ſchicken /dahabe ich alle WochenGelegenlzeit1 cr iſt ein GOttesa fürchtiger Beſille . 78. So
Send -Briefe. Der 13.Br. 89 78. @retwas in meinen Schrifften zu ſchwer und unverſtands lich wolte ſeyn / bitte nur auffzuzeichnen / wils tindiſch geben / damit es möge verſtanden werden. Den Klugen und ſatten / den Hohen und in ſich ſelbftBiſſenden /welche felbergchen können und vorhin reich find i denen Isabe ich nichts geſchrieben , ſondern desi Kindern undUninůndigen/welche an der MutterBrüſten faugen und gchen lernen. 79. Wer es verſtehen kan/ der verſtche es : wer aber nicht , der laſſe es ungelåftert und ungetaseltj dchine habe ich nichtsgefstrie ben ; Ich habe für inich geſchricben . 80. Soaber ein Bruder durſtig wäre / und båthe mich unb Wafſir/ dein gàbe ich zu trindenī der wird erfahren , was ich ihuic gegeben habe i ro ihme der Heridas Irincton wird vergåna nen: Und thue inich in des Herrn Gunft/ und uns alle in dic ſanfte Liebe Jejii Chriſti empfehlen . Datum Görlik / am Tage Marix Himmelfahrt.
Der Naine des Herren iſt eine feſte Burg / der Gereco te låuffet dabin/ und wird erhöhet .
Der 13te Send Brief. Un Chriftian Bernhard) vom 8. Junii , 1621, Der offene Brunnquellim Herßen Jeſu Chriſti/ ſer una ſer Erquicung. Hrenvcfter wohlbenannter Hori / in der Liebe Chriſti hoher Freund. Neben Wünſchung dilter hoyljahmen wollfaórt Ifüge ich cuch freundlichen B dicfe mit-gcicndi Schrifften von viilen gelåsyrton auch Apclichen Perſonen / mit (uft und Bigierte gefischtund geleſen werden / und find alſo ſehr ausgelirciteti raz ich mich darob verwundere / und iſt ganz ohne mein Wifi gca : ſchchen . Man hat ſie faſt in gant Schleſici / ſo wohl in viclent Drten in der Marcci Mciſſen und Sadyſen /wie mir dan tåg. lich Schreiben zu handen geſchictet werden , derſellen begchreude; Sin auch etliche vornchure (cute anerbotten / fic in Druck zuvera legen : welches mir an jcko / weil Babel.bronnict.f. noch nicht gea fällig iſt, aber doch ſeine Zeit haben wird.. 2. Dan
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2. Dan das Aureum Seculum wird initten in Feuer zu Babel anheben zu grünen. Melde ich cuch treuterßig nachzufinnen / und euch in der Begierde / in unſerm Emanuel zu erweden / als ei iter unter den Erftlingen / winter der ſiebenden Poſaunen Schall ergriffen. 3. Sichet) ſpricht Chriftus / fo werdet ihr finden ; das edle Perlein offenbahret ſich ſelber in denen / ſo sag anjeßo werden ſuchen ; danes iſt cincangenehme Seit / bendesim Himmel und Holle / beyde Thürenſtchen anjekomit ihrer Begierde offen ; es iſt eine Zeit ſich zu ſuchen / balte es Niemand für Scherg /oder er fällt dem grimmigen Zorn Gottes heim/und wird im Radien des Grimmes ergriffen . 4. Nur demüthig unterm Creuße eine kleine Zeit / tcr Mayen wird ſeineRofen wohl bringen / und der Lilien-zweig fria ne Frucht. s. Wohl dehire / der ihn in ſeinem Herken hat / es wird ihnie zur höchſtenEhre gereichen; dan dieſer Welt Ehre iſt nurkoht ge gender Göttlichen . Melde ich für euch / als für meinen lieben int dem Herren Chriſto treuherkig , euch zu erinnern und zu ermun tern in dem HErren. Und thue cuch der Liebe JEfu Chrifti culis pfehlen. Datum Ⓡårlig/ utfupra, E.D. W.
J.B. Der 14te Send- Brief. Un Chriſtian Bernhard vom 21. Junii 1621 . Der offene Brunnquell im Herßen Jeſu Chriſti / fey imfer Erquictung ! Ein lieber Heri Chriſtianus / hoher Freund / EuerWoolfahrtiſt mir allezcit lieb ; Jo überfona de cuch hiermitte das Buch de Tribus Principiis Divollend zum Abſchrciben / fo cuchs gefällt /und vers Cu mahne cuc) in der Liebe Chriſti als ein Glied das ander / in dein Studiound im Gebethe zu Gott / fleißig zu reyn /aufdag unſer Glaube undErkäntnis untereinander wachſc 2111d zunchme / und wir endlich die Frudyt mogén davon einernd ten / und derer genieſſen . 2. Siyd nur wader inChriſto zu ſtreiten wider die Vernunfft und
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und dieWelt/ und des Fleiſches Willen / und tämpfet ritterlich) Euer Sieg iſt in dem Herren; der wird ihn euch auffießen /wans ihme gefält: Die Kronc ift euch beygeleget / daruinb ihr tåmp fet/ es wird euch nicht gercucri. 3. Aber dasInaal;cichenChriſti müffet ihr in dicſerWelt tra gen/und ſeincin Bild ähnlich werden ; anderſt erlanget ihr nicht die Kron / füge ich euch brüderlich. Bereitet euch nur fleißig / dart es iſt ein groffer Stirni vorhanden / auff dag ihr erhalten werdet zum (obe GOttes / und zum Jakt der Lilien /welchegrünct. Der Liebe JEſu Chriſti empfohlen. Bitte mit dem iiachi ſi reiben zu fördoren / ban es wird bcgchret/ es finden ſich Schüler denen mans geben ſoll. J. B.
Der 15te Send- Brief. Un Hin .Dr. Johan Daniel Koſchwit . Bom 3. Julii 1621.
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Eliebter HerrDr.Wollet nur Herren N.meinen Drief félóci zuicjent gover / oine allein dieſes Scriptum nicht/ und Ihn zu ChriftlicherDemuth verinalynen / obihmevielleichtinschten die Augen der Seelenauffgethan werden / welches ich ihme wohl ginne / es wird ihme kein Spott feyn / daß er die Wahrs heit beliebe / dan ich werde wohl was ihn auffhålt und iin Wecge lieget; Anders nichts als eigene Liebe i in dehme er bisher hat ſeinen Grund weit ausgeſprenget / und bey vielen cin Anſia hen bekommen / und dieſer incin Grund nicht gånglich mit ihin cinſtimmet/ ſo treibet ihn die Liebe zum Cont: ario , und da er doch incinen Grund noch nicht begriffen hat / und deſſen noch ein Kind iſt. 2. So ihme aber die Ehre bey GOtt und die gliedliche Sicbe wolte gefallen / rohater in Wahrheit nichts wider mich und ineis 110 Schrifften / au.h möchten ſie ihme nech wohlfrommen ; aber ohne gencigten Willen wird er wohl ſtuiñ daran blcibcn / dandies fen Grund verftchetkeine Vernunfft / ohnc dic cinige ( icbe Gots tes) darinnen alle Schåreder Weißheit innen liegen . Was aber feine Meynung fey / bitte ich inir dod wieder durch Hin . N. mit einem Sende-brieflein zu mctdent. 3. Hcru
92 Theoſophiſche Der 15. Br. 3. Herin N. iſt frin verdeckter Grund hieinit geöffnet / ich offe er werde auch ſehende werden /wcilier ſonſt eine ſcharffe Vera nunfft/und die Lugic wohl ſtudiret hat, ſo wird er vielleicht wei . ter forſchen ; wileraber nicht / fo hebet ſeine Mennung GOttes Gaben nicht auff : Er kan mir dieſen Grund / ſonderlich die Ers klärung der Sprüche mit keiner Schrifft umbſtoffen / id) inerne es treulich mit ihme. 4. Darneben bitte ich euch / ihr wollet inir dieſe Frcunda chaift erzeigen / und diefen Tractat von der Genaden - Wahl! Herin N. zu leſen ſchicken / weil er cin ſittſainer Herz iſt, und auch eben der Diſputat dicſes Articls bey ihme firgelauffen iſt / daß es nicht das Anfchen hat/ als rey inan im Unverſtande zu tode geſchlagen worden : wird es aberdie Noht erfordern , ſo wilich mich dermaſſen erklären / daß ſie ſehen ſollen, aus was Grunde ich ſchrcibe. 5. Sie geben mir Fragen wie ſie wollen , ſie ſind in der Nas tur oder auſſer der Natur/in der Zeit oder in der Ewigkeit : Jd . wil mich in göttlichen Genaden nichts vorihnen (chcuen / fonts dern genug beantworten /allein daß es nurChriftlich geſchche/und nicht aus Affecten oder Schinåhung/ich wil dergleichen gegen jea demi handeln . 6. Um nähern it anferer 31 famusentunfft war ich gar åbet gefdjickt zu ſolchein Diſputat, dan Wein und ks|tlidhe Speiſe Verdecken des Perleins Grund / zuvoraus weil ich dciTen nicht gewohnet bin , und dahciinc gang und Big und nüchtern leke / und ift Herin N. nicht genug geantwortet worden . 7. Ich bin aber crbihtig /ihme und allen denen welche es Chriſts lich meynen / zu antworten / fie geben wir nur ihre Fragen ſchrifftlich / und erklären ihre Meynung dabey / daß ich lebe i was ſie ſchlieſſen / Ichwilihnen gründlich und ausfürlich genug antworten / und kein Sectirer oder fe &tiriſchen Namens mich bes belffen /oder neñen laſſen mitGrund derWahrheit /nicht einFlac cianer , wie Hr. N. inernet, ſondern im Grunde foll ich ſtehen / danich lchre teineigen Vermögen/ auffer Chriſto zurKindſchafft zu kommen / ivic N. neynct. 8. Ullein mit ſeiner Meynung bin ich auch nicht genüget 1. vielweniger aber init Heren N. welche gang wider die Schrifft anſtoſſet / dan ich bin allen Meynungen in mir tedt / und habe nichts / vhne was mir von GOtt zuerkennen gegeben wird ; Und gebe es euch allen ſelber zurichten /wovon ich weiß /was es iſt/ daß ich als ein (aic und ungeübter Mann mitcuch / die ihr von den boljen
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hehen Schulen gebohren feyd / zu thun habc/ und mich wider dit gulchrte Kunfi fcken muß / und da ich in meiner eigenen Vera nunfft doch nichtweißlohne GOttes Wiſſen/wie ich darzu toma ine / ſondern fche ihm ſelber nach / was GOtt thut. 9. Aber in dem Grundmeiner Gabcn / weiß ich wohl, was ich thue in dieſem Vorhaben / und da es doch kein Vorhaben in mit ift/ fondern alſo bringet es die Zeit / und alſo treibet es Der / der Ulles rcgieret. 10. Anlangende unfer heiinliche Abrede / wie cuch bewuft / werdet ihr euch můſſen noch zieinliche weilin dem bewuſten Pro cefsgedulden , und wird auch in dieſem Anfangekeinen anderit wollen lenden . Es darffwohl erſt in ſicbenden Jahr in dieſem Proceffe zu Ende lauffen / dan esmuß durch alle 6 Eigenſchafften des ſpiritualiſchen Grundes auffgeſchlosſen werden ;obeswohl'an. jego ſchon durch die Sonne auffgeſchloſſen iſt/ ſo iſt doch der Schlüſſel kaum an erſten oder andern grad des Centri der Natur tommen . * II. Dan cinc jede Eigenſchafft unter den 6 Geſtalten des Gciſts lebens hat eine ſonderliche o in fich , von Gewalt und Herfoma men des Licchts der Natur/ als der Eſſentialiſchen Oen / und wer : ben in Ordnung auffgeſchloffen wie ihr Gebuhrt und Urs ſtand ift . 12. 1. Wird H Sonne /durch den Schlüffelder äuſſerno auff geſchloſſen / daß man dic Schiedligkeit der Natur ſtehct. 2. 24 Sonnc/daß man dieKrafftals einen blühenden Baumi ſiehet/unid big daher ſeydihr toinmen . 3.Wird als dic feucrigeScele auffa geſchloſſen / ſo erſcheinet Jungfrau f in ihrem weiſſen Kleide / und ſcherket mit der Seelen,ob ſie dieſelbekönte zur Begierde der lies be bewegen / fic gehet mitder Scelen aus und ein / auff und abi und herket ſichmit ihr , ob ſiewoltedie flüchtigen Eigenſchafftcu des cigenen Willens/da die Sceleift aus der Temperatur gegana gen in das flüchtige Leben / der zertreñten Eigenſchafften / wieder in ſiceinführen/ daß Jungfrau Venuswiedergeſcclet wurde/ und des Feues Tinctur wieder erlangen- nochte darinuen ihre Freua de und ihr Leben ſtehet. 13. Dan Jungfrau Venus iſt der Glaft des wciſſen in der O an dicfen Orte verſtanden ; Aber die Gewalt zumn Schein iſt nicht ihr cigen / ihr Eigenthum iſt das geiſtliche Waſſeri ( 0 ) welches ausdem Fcuer (A ) urſtåndet/dadie Scheidung im Sala niter
Theoſophifcht 94 Der 15. Br. niter in ſ Sonnen angchet 1 po ſcheidet ſich Jungfrau Venus in fich ſelber / undbededet ſid, mit einem tüpfernen Ködtlein, damit o wil jic für Eigenthunú naben / aber er beſudelt ſic ſehr in ſeis ner Boßheit / und ſchmeiſſet Erde und Rus an ſie / dann er miag ſie nicht zu chlichen / er gebe ihr dann ſeinen cigenen Feuer-wila len zum Eigenthumn / und das wil cr nicht, darumb ſtreiten ſie cine lange Zeit ; fic feynd Eheleute / aber ſie ſind einander trculos worden . 14. So komt alsdan die O und ſchlcujt Sonne auff/welches der 4te Schlüſſel iſt! da terdetihr groſſe Wunderſchen / wie Gott Himmelund Erden geſchaffen hat , darzu den Grund als ler 4 Elementen /und ſo ihr werdetachthaben , ſo werdetihr euren propriumGenium ausgewürdet vor cuch ſchon/und ſchenwie das Wört ift Menſit worden / als das ausgeſprochene Wort in ſeis ncm Wieder -ausſprechen in die Sahiedligkeit derKräffte/werdet ihr ſehen / wie Jungfrau Y getheilet wird / wic ſie die Geſtalt nůſſe der Natur in fich faffen / und mit ihr jåmmerlich umbges hen / und ſie in ihre Gewaltnehmen /und ſich in ihr Purpur Far be wandeln / jie wollen morden / aber fie iſt ihreTauffe zuin neuen Jeben an dieſein Dhrt. Is . Der ste Schlüſſeliſt Jungfrau ? ſelber / da fie ihr Gott als die o auffſchlcuft /daß ſie ihren Willen und ihr ſchönesKrånga Icin den Mördern gibeti ſo ſtehet ſic als cine Geſchwächte / so meynet derKünſtler / cr habć das neueKind, iſtaber nochweitbis zurGeburt deſſelben. 16.Der óteSchlüſſelift [ /wan die Sonne dieſen auffſchleuſt/ſo muß 0 1 4 1 / jeder ſeinen Willen verlaſſen, und ihreu flüchtis gen Pracht laſſen ſinden , dann dic o in ( niininet ſie in die Menſchwerdung ein/ da hobet der Künſtler an zu trauren / und dendt cr habe verlohren/aber ſeine Hoffnung wird nicht zu ſchana den / dann der ( in feiner auffgeſchloſſenen o iſt alſo hungerig nach der rechten O / daß er ſie mit Gewalt in ſich zeucht / davon in feinem Grimin erſchrikt / und in ſeinem eigenenRecht erſtirbet/ o crgreifft ihn Jungfrau fil und erſincktmit ihrer Liebe in ihn ein / davon wird im 4 und h in dieſer Liebe lebendig / eines freudenreichenlebens/und geben alle Eigenſchafften ihren Wila en in / und gibet ihren Willen der ÕI alda wird das Lebc# gebohren / das in der Temperatur ſtehet. 17. Jieber Herr D", der Feder iſt nicht zu trauen / jedoch habt nur
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ninr acht auffdas Werck 1 es wird alſo und garnichtanderſt feyn / beweget es nicht/ daß ſich nicht vor ſeinerZuffſchlieſſung erzůra ne / dann auswendig iſt er båfe / aber inwendig iſt er gut und das wahre Leben / jedoch iſt o die Urſache zum Leben ; ſie gehen auch nicht alſo ſchlecht in der Ordnung mit dem Auffſchliero ſenjob wohln das Aufſchlieffen in der Ordnung gefchictetiſo iena detſich aber das ſenſualiſthe Radt innb )und dråbet ſich hinein / biß h in den innern Grund init feinein Willen kommet i ſo ſtehet er inder Temperatur , und gebiehret nicht inehr Neigligteiten. 18. Das alles was ihr jeko lehet / find die abdringenden flücha tigen ciſter / und prangen mit Jungfrau / leben aber alle int Hurcren i und müſſen alle uinbkehren / und ſich in Grund cina wenden / daß fie firwerden , das geſchiehetalſo lange / biß Jungs frau - ihr materialiſches grobes Waſſer verleurct , in welchen die Ehebrecher mit ihr buhten in falſchem Willen / daßfie gang geiſta lich wird/ alsdann ſcheinet die o in ihr/ welche die Natur in ſicbe verwandelt. 19. Lieber Her?Do & or,das Corpus Philofophoram iſt dasſpiri tualiſche lVaſſer vom Feuer und Liecht , als die Rrafft des Feuers und Ltechtes / wann das von der Grobheit geſchiedent wird durch die Uuffſchlieſſung aller Eigenſchaften der Natur, lo iſts rechtſpiritualiſch /.ſo niminet der OGciſt keine andereEigen ſchafft inchr in ſich als nur dieſe/welchcer uragin den auffgeſchlora ſenengeftalten in ihrer ſenſualiſchen Oen erreichen / dann die o nimminetnichts in ſich als nur ihre Gleichheit 1 ſie nimmet ihren Hiinmel aus der Erden / wollet ihr inich recht verſtehen / dann es ift ihre Speiſe, davon gebiehret fie cinen jungen Sohn in lich ! der auch O heiſſet / aber er iſt ein Corpus , darumb ſage ich euch i haltet cuc feitig und genau zu ihr, ihr werdet wohlerfreuet roera den / låſſet euch Gottſo lange leben/ wo ihr nur den rechten Vats ter habct / welchem ich nachgclonnen / und ihnen faſt bcliebet habe. 20. Ein folches mir wohlwiffend / dann ich habe neulich geſes hen / darob ich mich nicht alleine wundere / ſondern darüber era freuete / dnrinnen mir vicloffenbahrift worden / und wiewohl ich möchte etwas ausführlicher davon ſchreiben /fo thut es euch doch in dieſem Proccſfe nichtnoht / auch iſtder Feder nichtzu trauen / kan ein andermahl geſchehen / undbitte halt diefen Brief heima lich und in treuen , toinme ich zu euch / po měchte ich euchwohl etwas vertrauen / das ich neulich empfangen und geſehen habe ; Jedoch ſoll ich schon ſo weit ich darff/gibet Zeit/ fan ich wegen Un ruhe
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ruhe welche nahe ift! Fo fommeich auff Mitfaften auff Breflaul ſo beſuche ich euch iir Kůct -wcege. 21. HEri Doctor / ſoyd ſchende / lefet den Iractat von der Genaden -wahlmitinnerlichem Bedacht, er hat mehr in ſich in ſeineu innern Grund / als auswendig wegen der Sprüche der Schrifft:welchen innern Grund ich nicht denUnweiſen geben und auswiden darff / und doch den Weiſen wohlgeben darff: In dent Arcanis ſend sur trcu / und dcndct das threr dic hoſe Welt in ih rem Gciß nichtwehrt iſt; was ihrnichtmögct paraboliſch verfte. hen / da thut fragen nohti ſoll cuch wohl etwas mchrers geoffent vahret werden / jedoch in einer Drdnung alcin ſolches zu thun / iſt zu verweißlich für den Fürſten der Himmclii/ auff Urht der blühenden Erden darf ich wohl. Darunb nchmet der Biencit Urht an euch / welche von vielen Honig urachet : öfter ſchreiben möchteeuch dienen /doch was ihr wollet/ GOttnimbi Gott/Neht nimt Noht. J. B.
Der 16te Send-Brief. Un Hin. Chriſtian Steinbergen D .. vom 3. Julii 1621 . Von der Genaden -wahl und ewigem Raht-fihluſſe GOttes .
Dler/ Achtbahrer / Hochgefahrter Heri. Nebenft Wünſchung der Göttlichen (iebe und Frcuden reich in unſerm Emanucli in ſeiner wunder -füſſert Krafft auch aller Leibes und zeitlichen Wohlfahrt/ füge ich demſelben freundlich / daß ich mnich wegen des Geſpråches / ſo ain nåheſten geſchehen, erinnert habe. ůnd nach dem ich den Herren einen ſehr enferigen Liebhaber der Wahr heitundgöttlicher Geheimniß verincr & et habe ich nicht wollen unterlaſſen ihn initdieſem Schreiben zu beſuchen /wcilnes Geles genheit hat gegeben etwas auffden Urticul 1 ciner Perſon / wels che mich auch wegen dieſes Articuls der Genaden -wahi GOttes hat augefochten /zu antworten /daſſelbe was ich geantwortet/ dem Herren zu überleſen mitgeſchicket ;bin bereit underbåtig / fo fer ne mit dém wenigen das Gemühte ſich nicht könte beruhigen/ fo c8 begchrct würde ein ſolches 311 ſchreiben / und aus dem Centro aus zuführen / darauff das Herzemdchte beruhen. 2. Wica
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Send Briefe. 97 2. Wicwohl ich verinennete ein Chriſt rolte in dieſem wenigen ſo vielfinden / daß er zur Ruhe wegen dicſes und anderer Urticul kåme: Weil es aber nicht weniger / dag diefer Articulhatviel { cute bekümmert / unddarauffreiche Meynung geſchloſſer-wor den / welche der Welt eine offene Pforte zu aller Bofheit geben / ſo iſtmires loyd. 3. Sintomahyl mir vom Håheſien iſt zuerkennen gegebenwora den / daß dicfer Urticul noch nie augin Grunde derſtanden wors den / daj wir cinander nicht dórften alſo freindc anſchen , als Menſchen und Icuffolgegeneinander / ſondern als liebe Brüder/ und Chrifti ingebohrne und theuer -erworbeneFinder , dat wir doch möchten in ciner rechten{ icbe unter einander wandern : Wels ches in ſolchem Wahn / dat GOtt cinen erwählet und den andern nicht / nimmerichr geſchehen tan : Soich aber incinen Bruder anſehe , als icin Fleiſch und Geiſt / ſo mags wohl gefchchen / welches uns die Schrifft auch der Urſtand menſchlichen Bea fittochts gewaltig bezeugct : und noch vielmehr überzeiigetmich mein Gcwiſſen im Geiſt des HErren / indcmc ich mčincu Brua der ſoli lieben als incin cigen ( cben / oder als meinen GOtt: 4. Was ſolle inirGDit wollen gebietch einen verdamten Teuta fel zu lieben ? Nein: Sondern meines Leibes Gliedmas :Darumb umbdeſſen willen habe ich inir Urſache genommen / dein Herm zit fchreiben /und ihnChriſtlich zu erſuchen und zu vermahnci /dieſent Articul beſſer nachzudenden /und in der Betrachtung ja nicht an derft ihme laſſen cinräumen /als den hochſecligen NaincntJefus/ der'da in die Welt ift kommen / und ſich in unſererMenſchheit geoffenbahret / uns arme ain Reiche GOttes geſtorbene und vers lohrneMonſden zu ſuchen und reclig zu machen , und das herwica der zu bringen / was in Udam ward verlohren . s. Nicht ſchreibe ich dem Herrendarumb / ihn zu meiſtern / ſondern brüderlicher Weiſe inichmitiņınczu erſuchen undzusr gegen / auffdaß unfer Glaube und Zuverſicht gegen GOtt in dein HErren gefrårcket werde / dan wir ſeynd allerſeits nur Men fchen / und halten uns billich in lehren und leben gegeneinander als Glieder /dan wer ſeinen Bruder im Geiſte Chriſti findet /der findet ſich ſelber. 6. Die viele der Diſputaten iſt tein nůke / ſie machen nur Vors wirrung: Gehet mit mir in meinen Schrifften auffs Centrum aller Weren i ro werdet ihr den Verſtand in Guten und Böſen fehen / und aller dieſer Irrthüme erlöſet werden : Dan ihr werdet alſo viel in meinen Schrifften finden /daß dem Gemühtewird ges nüge Då 16.Br.
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nůge geſchehen ;ſo fern daß Centrum aller Wefen ergriffen wirdi To gehet eine ſolche Freude im Gemühte auff /welche aller Welt Freude übertrifft/danes lieget derEdeleStein der Weiſen darins nion / und wer ihn findet / achtet ihn höher / als die äuſſere Welt mitaller ihrer Herrligteit. 7. Solte dus nicht frcude feyn / GOtt finden und erkennen , da man in ſich ſelber tan alles finden und ſehen / was in viel taua find Büchern daun iſt entworffen worden / und in einem jeden Dinge zu erkennen . 8. Mit wchine roll ich unb die Religion zanden/ fo dicſelbe in meinem Herken offenbahr wird/daßich alles inag in ſeiner Wur. kel und ürſtand ſchauen ? Nicht rede ich mir zu Rubin / der ich ein Nichts bin/ und GDttin mir Alles iſondern darumb/ obs cis nem lášterte zuſuchen, daß er es auch möchte ſuchen und erlangen. 9. Wicwohl ichs nicht alſo fuchte / auch nicht verſtund / wuſte auch nichts davon : Ich fuchte allein das licbreiche Herr Jeſus Chrifti mich darin zu verborgen / für dein grimmigen ZorneGota tes und dein Feinde dem Teuffel: So ward mir aber ichr offens bahrct / als ich ſuchte und verſtund / und darauf habe ich gefchrica ben / auch nicht vermeynet / damit bey ſo hohen Scuten bekannt 31 werden / dan ich gedachte ich ſchriebe alleine fürmich /und gedachs te es bcy mir biß ans Ende zu behalten : Nun iſts offenbahr / und in vieler Menſchen Hånde tommen / ohne meinen Bewuſt und Jauff : Derowegen ich verurſachet werde euch und ihnen ju flea hen und ſie deß zu erinnern / daß man doch nicht wolle auff die Einfalt des Authoris ſehen / und ſich wegen der Perſon årgern . 10. Dan es gefållet den Höheften wohlſeinenRaht durd thd. richte Scute zu offenbahren/ welche für der Welt ein Nichts geach. tet ſind , auffdaß es erkannt werde/ daß es von ſeiner Hand koma me. Darumb ſo dem Herin meine geſchriebene Schrifften in die Håndé tominen / wolle er ſie nur anſehen als eines Kindes i in welchein der Höhefte ſein Werck getrieben / dan es lieget fo viet darinnen , das keineVernunfft verſtehen oder ergreiffen mag : Aber den Erleuchteten iſts kindiſchund gar leicht. 11. Es wird von der Vernunfft nicht ergriffen werden: Es rep dan daß dieVernunfft werde mitoOttesdiccht angezündet/auſſer dein iſt kein Finden / wolte ich den Herin und alle die fie leſen / freundlich erinnern . Chriftus ſprach : Suchet / ſo werdetihr finden / klopfet an ſo wird euch auffgethan : Mein Bat: ter wil den heiligen Geift geben / denen die ihn darumb bitten . 11. Alla
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12. Alhierinnen lieget das Perlein geſchloffen , wer es haben wil/muges alſo erlangen , anderſt iſt tein finden/ als nur ein halb blind Wiſſen i gleich eineinSpiegel-fechten : Ji Perlein lieget eine lebendige Biſſenſchafft/ da inan nimmer darffragen / obs wahr fen ? Dan es fichct geſchrieben : Sie werden von Gott gelehret ſeyn. Item : Wir wollen zu euch kommen und Wohnung bey euch machen. Item : Wer Chrifti Geift nicht hat iſt nicht ſeyn : Darumb ſaget Chriſtus : Erachs tet am erſten nach dein Reich Gottes und nach ſeiner Gerechtigkeit , ſo wird euch das andere alles zufallen . 13. Er heiſt uns darnach trachten / und nicht ſtilleſit: zen , und auff Wahlwarten / fondern zu ihm kommen Matth. 11. und in ſeinem Weinberg arbeiten / nicht warten auff Irciben / ſondern willig tornmen. 14. Wcil ich dan am Herren ein weiſes Herk geſpüret / robin ich deſto túner geweſen ihinc zu ſchreiben / verhoffe erwerdees weißlich richten .Sonun etwas dem Herrn in meinen Schrifften wolte imverkanden fürkommen / bitte ichsauffzumerden / und mir mit Gelegenheit zu ſchicken , ich wils tindlicher geben und era tlåren : Und thue den Herren rannbt den feinigen / auch mich mit ihnen in der bråderlichen Einigung / in die ſanffte Liebe Jeſu Chriſti empfehlen . Datum ut ſupra. J. B.
Der 17te Send- Brief Bom 3. Julii 1621. Dler u . Nebenft Wünſchung der göttlichen Liebe und Freudenreich in unſerm Emanu -Eli in ſeis. Her rugen Krafft / auch aller Leibes und zeltlicher Wohlfahrt , füge ich demſelben freundlich I nada deme ich ickt Gelegenheit gehabt/ daß ich unic des Geſpräches I ſo am nähern gefchehen / erinnert / zu wiſſen : Nach deure ich aber euch und anderemehr ſo dabey getdeſen / in hoheni Göttlichen Eyfer 1 als liebhaber GOttes und ſeiner Wahrheit permerdet , welche mit Ernfte dem Myſterio und Grunde aller Weſen begchren nachzuforichen / und ins Siccht zu tonimen : So habe ich nicht unterlaſſen können denen zu ſchreiben und ſie zu erinneren / und in ſolchein cyferigen Suchen inche Urſache zu geben/ und darzu thun / wie das Perlein zu ſuchen und endlich zu
Theoſophiſche Der 17 Br. 100 finden ſey :Sintemahlich auc ciner unter den Suchern bin / uinid mir am böheften anlicget / das jenige was mir von Gott vers trauet iſt , nicht zu vergraben / ſondern darzuthun; auffdaß Geta tes Wiile in uns mochte créannt werden , und ſein Reich in unſer Suchen und Begehron tominen und offenbahr werden/ und wie wir uns unter cinander als Kinder des jjchejten finden mochteut und uns unter einander erkennen als Glicdet und Brüder | und nicht als Freunditnge 1 oder als Teuffel und Unmenſchen gegen eis munder / welches der Articul von der Wahl / wices bißhero ron ctlichen tractiret worden / nicht viel anderſt geben und leydelt würde. 2. Und ob es iſt/ daß wir im ſchweren FallAdams ſind im Zori ergriffen worden / daß uns ja ſein Zorn hat zu Kindern der Ver dainnùs crwåhlet : So hat aber doch Gott ſein liebes Herk / als das Centrum der GOttheit daran gcivandt / und hat es in der Menſchheit offenbahret/ auffdaß er uns in ihme wieder gebåhre / und das Leben in unswieder offenbahrete. 3. Und wie der ſchwere Falvon cincin kaui auffallc /und drang auffalle /alſo auch die Genade kam von cinein und drang auffalle: Und der Apoſtel faget: Das Jeſus Chriſtus in dieſe Weltges kommen fer / zu ſuchen und leclig zumachen das verlohren fen I als den arınen verlohrnen/ verdamten / ion Zorrie GOttes crgriffe nien und zur Verdamnúſ erwählcten Sünder/ und nicht den Gca rechten / der mit Habcl / Scth ,Henoch) Noah / Sem / Abrahaini Iſaac und Jacob in der ſicbc ergriffen ſind , ſondern den armen voin Zorne Bottes gefangenen fündigen Menſchen 1 als Cain / Ifinael und Efau / und dergleichen / dieſelben zu ſuchen und zu ruffen / ob ſie ſich wolten bekehren / wie GOtt zu Cain ſagte : Herrſche åber die Sünde/ und laß ihr nicht den Gewalt ; ſo das Cain nicht håtte thun können / ro hätte es ihine GOtt nid)tges heiſſen , auch ſo es nicht wåre inüglich geweſen dag Adain båtte können beſtehen / ſo båtte er ihm den Baum nicht verboten . 4. Wicwohlman alſo nicht ſchlicſſen kan / iind dein Gemühte alſo nicht genüge geſitichet / danes forſchet weiter nach GOttes Uilmacht / To thut cin ander ſtudium nohtig / daß man lcrncers tennen das Centrum aller Weſen zu Liebe und Zorn / was ta feny dicewige ficbe Gottes / und was da rey der ewige Zorn GOttes / der den Menſchen verſtodet und verſchlingct / und zuin Kinde des ewigen Todes inachet/ und wic cin Menſch könne und insgc in dicjer Zeit auf ſolcher Gefingniß erlediget worden. 5. Wcili ichs aber habe in meinen Büdern dermalſen erflås
TOT Der 17.Br. Send - Briefe. -tet und außgeführet ! daß ichvermeyne dem Gemüthefollte ge nug geſchehen ;( ſonderlich im Buch vom Dreyfachen Leben ,und in den dreyen Büchern von der Menſchwerdung Chriſti / und noch vielmehr und höher im Büchlein von den ſechs Puncten / de :Myiterio Magno, von der cwigen Gebullitder Gottheit/indvon den Drey Principien der drey Belten /wic ſie incinander fichen als Einc / und wie ein civiger Friede gegen cinander ſon / und wie einc die andere gebåtre / und cine der andern begehret | audy cine ohne die andere nichts wåre) ſo vermeyneteich dem Gemüthe follte alda ſeyn genug geſehehen / ſintemahl inan ſolches an all • Wcfen und Dingen erweiſen taii. 6. Weiln Herz D. K. derſelben Schrifften theils in Händen Hat/ wiewohl nicht allei ſo kan E. Geftr. nach denſelben forſchen / fo ſie ( uft darzu haben , ſie werden nicht allein dieſes Articuls von der Genaden -wahl Grund finden , ſondern alle Articul, und faſt alles woſich des Menſchen Gémůth hinwendet / ſoixan dein Grunde, ſo cróffnet iſt, nachgchct. 7. Mein Edles Herk / nchinet es doch nicht vor Scher / was uns GDII aus ſeiner Liebe offenbalyret / fehet nicht auff die Einfalt des Menſchen/ durch welccer ſolches thut / es iſt alſo für ihme wohlgefällig /daß er ſeine Macht an den Schwacheit und Zhdrichten /wie ſie die Welt achtet/offentahret: Es geſchic bet der Welt zur Lehre / dieweil alles im Zanck lebet / uit wil ſich ſeinen Geiſt nicht zichen laſſen / daß ſiccrtenneten/daß das Reich GOttes in uns iſt / ſo wird ihnen auch noch das Centrum ſeines Weſens und aller Weren offenbahret/das geſchiehet alles aus feia 'nerdicbe gegen uns/daswir doch inochten von dein clendenStrei te und Zando außgchen, und in cinc brüderliche und kindliche Lies be tretten . 8. So wolte ich Ew. Geſtr. dieweil ich faſt ein ſehnen des Gemüthe geſpüret , nicht bergent / daß es ein Ernſt fern wird / und Page : Wohl dehnen die init unter der Poſaunen Schall crgriffen werden , welche ſchon gepoſaunet hat/ dann es kšmmet cin ſolcher Ernji lycrnach /dag BabelundStreiti ſambt aller Hoffahrt und Ehr- gcik / auch Falldheit und Unge rechtigkeit / ſoll einen ernften Trundë trinken / und eben den ſie hat cingeſchencket/ ſoll jie austrinden : Bitte umb ewiges Seyls willen / folchem nachzuſinnen / es ift erkannt worden. 9.34 bis erbotig /fo ferne dasGemütheiritht mochterundes E 3 genug
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genug haben in meinen Schriften /daßes inschte ruhen / ſo mir dara felbe nur auffgezeichnet überſendet wird / dermaſſen zu erklären / und aus deia Centro aller Wefen aufzuführen / daß ich verhoffel dem Geinůthe folle Genüge geſchehen i wiewohl es nichteben am forſchen lieget , dann keine Forſchung ergreiffet dasPerlein ohne GOttes (iecht / e $ gehåret ein bugfertigdemüthig Geinůthe bara zu / das ſich in GOttes Genaden gang eingibet und låffet/ das nichts forſchet noch will als nur GOttes dicbe und Barmherßig . keit / in dehmegchet endlich der helle Morgenſtern auff/ dag das Gemüthe ein ſolches Perlein findet / darinnen ſich Seelund Leib erfreuet: Und wann diefes gefunden wird / fo darffcs weder fors chens noch lehrens/ dann es ftehetgeſchrieben : Sie werden von GDit gelehret ſeyn. Ein ſolches eröffnet der ſiebenden poraus nen Schall in vieler Menſchen Genråthe / die es nur werden mit Ernſt in einem demüthigen / in GOtt gelaſſenen Willen fuchen . 10. Darumb mein Edles Hersc/wolte ich euch ſolches nicht bergen / viel diſpuciren uud grůbein in eigener Bernunfft findet das Perlein nicht, aber ein ernſter buffertiger Wille findet daſa felbe/ welches toflicher ift als die Welt/und der cs findet der gåbe es nicht umballer Welt Reichthunb)dann es gibet ihme zeitliche und ewige Freude / dag er mitten im Kercker der Finfternůß mag frålich feyn / und dieſer Welt gute Tage vor Kothachtet. 11. Chriftus fpracy : Suchet! To werdet ihr finden / klopffet an' ro wird euch auffgethant. Item : Mein Bats ter wilden 5.Geiſt geben dehnen dieihu darumb bitten . Hierinnen lieget derGrund:Esſage ja Riemand/mein Herge ift verſchloſſen / ich tan nicht bitten ; Und wenn mein Herke ſpråche lauter Nein , ſo werffe ich mich doch in Chriſti Leyden und Cod/ or werffe mich in Himinel oder Hölle/ſo wilich in ſeinem Tode feruj der iſt mir ein ewig Leben worden : So heißt es alsdenn : Meine Schårlein tan inir Niemand aus meinen Hånden reiſſen . 12. Der Weeg zum edlen Perlein / daſſelbe zu ſuchen undzu erkenneu / iſt im Buch vom dreyfachenLeben faſt genugeröffnet / ſonſt wolte ich etwas haben davon gemeldet: Und thue inich in E. Beftr. und uns alle in die ſanffte Liebe JEfu Chriſti befehlen . Datum ut ſupra. J. BI
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Der 18te Send Brief. Un Heren S. V. S. vom 3. Julii Anno 1621,
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Der offene Brunnquell in Bergen JEfu Chrifti / rey unſer Erquictung ! Dler / Ehrenvcfter /Hochbenannter Hero / nebenſt Wünſchung der Göttlichen Liebe und Freudenreich in unſerin Emanucle i in ſeiner wunder -fülſeit Krafft / auch alle zeitliche Wohlfahrt des Leibes / wolte ich dein Herrn nicht bergen, wie mir ift zu wiſſen geinácht / wic dati der Herr ein beſonderer ( icbhaber des Fontis Sapientiz fey /ſich auch etlichermeiner Schrifften gebrau , che / und eine groſſe Begierde nach dein Brúnnkin Chriſtiund der edlen Weißheittrage / welches mich bewogen dein Herrn zu ſchreiben / ſintemahler etlicher meiner Schrifften ſich gebrauchct. 2. Und aber ſid) {cute finden / welche aus Mißgunft /mit Úirs begriff deroſelben / aus Unverſtand rapider pralen / wie aus dem angchångten Zettel zu erſehen / wie der arme hoffårtige Menſah pralet / und hat doch nichtdaswenigſte am Verſtande / woraus meine Schrifften herflieſſen / zeucht ſie noch gant falſch mit frcubden Verſtande' and nur frineclende Meynung damit zu beſtå tigen / dicwcilerctliche Schrifften außgcſpronget / von der Wahl GOttes über uns / und uns alſo gedendet cinen Strict der Verzweiffelung an den Hals zu werffen / und eine Thür aller Icichtfertigteit auffzuthun / ſo ſchmådet ihmedas offene Brúnn. leinChriſti in meinen Schrifften nicht. 3. Äls habe ich eine turke Erklärung über ſeine angehängte Zettel gemacht/und dem (cſer mucines Buchs zu erwegen gegebend nurfuminariſch/ weil der Grund ſonſt genug in meinen Schriff ten zu finden iſt / daß inan doch fche / wic uns der Zettel-Unhänis ger gercnctet auff eine Schuppen zu ftellen / und den héchſten Schaß zu rauben /daran unſer cwig Hcyl licget / und ſolches mit tlugen Worten / mit Anzichung der Schrifft : Gleich wie cine Kröte aus Honig Gifft ſauget /alſozcuchtermit den Haaren die Schrifft herzu /wie bey Beſchreibung der Jungfrauen Maria zu ſehen / und von dein verhciſſenen Weibc5- faamen /"wie er die Schrifft verfälſchet und verbittert / darauffer dic Genaden -waht Teget. 4. Welches mich in meinem Herzen trefflic jammert / daß
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der Menſch alſo beſc weretiſt / vnd mit einer ſolchen Mera nunge cingenommen/ welche laſt ſchwer iſt / und er sarausnicht mag entrinnen /er lerne denn das Centrum aller Weſchverſte's hon/ wovon Böſes und Gutes urſtåndc / was GOttes Liebe und Zorn ren / undlernedie dren Principia verſtchen ; fonft wird er nicht daron erlåſet. Ś. Wiewohl michs nicht wundert/ daß ihm meine Schrifftent frembde fürtommen : Dann es iſt ein ricues/ und ein Fahren über die Vernunfft aus / ſie haben einen andern Verſtand als feine / eine andere Wurzeldaraus fie qucllen / tann ich habe ſie nicht von Bischſtaben zuſaunmen getragen oder gelernet / ich war ein unverſtändiges Kind daran /als der Laien Urth iſt/wuſte auch nichts von ſolchen Dingen / ſuchete es auch alſo nicht / ich ſuchete allein das Herße und offene Brûnnlein JEfu Chriſti/mich dar innen zu verbergeit vor dem lingewitter des Zornos GOttes, und vor dein Gegen-ſage des Teufels , daß ich michte cincn ( eiter und Führer kriegen ,der inein Leben führete und regicrete. 6. Als mir dieſes ro hart anlng , und mein Gemüthe alſo hart im Streit wider die Sünde und Tod / und gegen der Barmhera lligkeit GOttes einzweigetc / auch che das Leben zu laſſen / dann davon abzııftchen Iſo iſt mir cin ſolches Krånßlein auffgcſepet worden / daß ich mich gedendein Ewigkeit zu crfreuen / darju ich keine Feder habe ſolches zu beſchreiben / viel weniger mit dem Munte zu reden ; und daraus iſtmir meine Erfåntnůš tom men / und die Begierde ſolche auffzuſchreiben / nur für mich / ju einein Memorial , gedachte es biß an mein lektes Ende zu behala ten : Und wie es damit iſt zugangen / iſt dem Herrn wohl bewuſt durch Herrn N. 7. Weil es aber durch GOttes Schictung iſt zu dem Endoges rathen / daß der Herr ſambt ſeincin Heren Bruder ſind als Erſta linge darzu beruffen / durch welche es iſt fortgepflanect worden : Sovermahne und bitte ich denſelben amb ewiges Hcyls willen / das Perlein das uns GOtt gonnct in acht zu nchmen . 8. Dann es wird eine Zeit kommen / daß es wird geſuchet und angenehm ſeyn /ſich nicht laſſen einen Sturmwind treiben , ſondern nurrecht anſchauen / und GOtt den Höchſten bitten / daß er wolle die Thår der Erfåntniß auffthun / ohneweldies Nie mand meineSchrifften wird verſtehen. 9. Dann ſiegehen über die geſtirnte Vernunfft aus, ſiebea greiffen und ergreifen die Göttliche Gebuhrten / darumb inußauch ein ebengleicher Geiſt feyn / der ſie wil recht ver tehen ;
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eftehen ; Rein ſpeculiren erreichét fie / das Gemåthe rey dant von GOtterleuchtet : welcher Findung demn ſuchenden < cſer der Weeg gang treulich iſt gewicferiworten . 10. Und incide mit guter Walrheit vor Gottund Menſchen / appellire auch daruit für GOttes Gerichte / und ſage /dag an keinem Diſputat, ohneGOttes ( iccht und Gciſt nichts gutes ſemi auch nichts beſtåndiges und Gottgefälliges dadurch mdge ents ftchen. II. Darumb / wer den Weeg zuGott wil lernen im Grunde zu verſtehcn /der gehe nur aus aller ſeiner Vernunffi/undtrette in rin buffertiges demüthiges in Gott gelaſſenes Kinder- herß /und ſuche nur kindiſih I ſo wird er himñliſche Krafft und Witz erlans gen /und wird Chriſti Kinder-geiſt anzichen /der wird ihn in alle Wahrheit lciten / ander# iſt gar icin gerechter Weeg / als nur der cinige / wird eszu dein Ende kominen / day ihme das Jung friulidic Krånglein mag auffgeſetet werden , ſo wird er nicyt * mehr fagen dürffeit/lehre inich . Dann es ftehet geſchricbon : Sic werden alle vor GOtt gelehret fenn ; Underſt habe ich weder Wiſſen noch funft. 12. Ich bin in meinen Schrifften gangen als ein Schüler der zur Schulen gehet 1 oder wiccii Plax- regen der fürüber gehet / w16 cr trifft i dastrifft er : Ulfo iſt auchmein Begriff geweſen biß auff houte. 13. Das Buch Aurora oder Morgen-råthe war inein kinda *licher Anfang/ſchriebalſo iin Bicterfehcin ohne Vernunfft/blog auf deni Schauen faft auff magiſche Arth ; Ich verflund das wohl / aber es iſt nichtgenug aufgeführet / cs důrffte Erklärung and teſerer Wufführung : Dann ich gedachte e $ boy inir zu bes Halten /ward inir aber ohne einen Willen entzogen und publici rct / wic dem Serin bewuſt iſt : Und thuc mic in oes Herrit Gunft / und uns alle in die ſanffte Liebe J Eſil Chriſti befehlen . J. B. Der 19te Send- Brief. An Heri Johann Daniel Kofchowis / Med. Doet , und Practicus zit Striga. Voms. Julii 1622. Chtfahrer / Ehrenveſter / Hochgelahrter Her?,/ 118 ben Wůnſdung von unferin Eunucli licbe und Barmherzigkcit , aud) aller zeitlichen (cibcs-wohls fahrt ! Soll ist dein Herun nicht bergen / daß ichy 00$
106 Theoſophiſche Der 19.Br. das Buch mit den Zetteln geleſen undGegen -fages Berftand / Beo griffund Meynung in der ſicbe und Gottesfurcht betrachtet/und faſt genug verſtanden in was Ertåntnůß der Menſch lauffe, und wie cr mcine Schrifften noch nicmahls mit dem wenigſten vers ftanden habe. 2. Auch jammert mich gar ſehr des Menſchen / daß er ſich hat alſo in eine folche Grufft mit der Wahl GOttes verticffet / dara aus er gewiß nicht tominen tand er lernc dann das Centrum aller Weren verſtehen ; Auch gehet er jåmmerlich irre wegen Chrifti Menſchheit und ſeiner Mutter Maria / welches Meynung uns ſeru Chriſtlichen Glauben /darauff unfer herwieder.gebrachtes Beyl ftehet/ gangzuwider iſt. 3. Wünſche aber von Herzen /daß derMenſch ušchte ſehend werden / dann er iſt ein Enferer/ ſo würde doch ſein Eyfer nůß lich ſeyn ; alleine dicſer Weeg dener jeßt laufftrift nur cine Thüre qu aller Leichtfertigkeit und Verzweiffelung/ und wird ſchwere Rechenſchafft barzu gehören / den Menſchen alſo in Berzweiffcs lung undZeichtfertigteit anzuführen. 4. Ichwånſchte daß ihm möchtegerathen werden / daß er ſes hendwürde/ dag er dochindchte das liebeund freundliche Serk JEfu Chrifti ertennen / der ſich in unſer Menſchheit hat offens bahget / uns arme verlohrne Menſchen zu ſuchen und reclig zu gegen machen; Dann ſolch leichtfertiger Spott/ den er tro Feinen Bruder / iſt gar kein Chriftlicher Beeg ; Es wird nicht Zion erbauen / ſondern zerſtören : Wil er mit unter der ſieben , den Poſaunen Shall ergriffen /undein Erftling ſeyn / ſo muß er von allem Spott / Zandt und Berachtung auggchen / und nur das brüderlicheLiebe- berke ſuchen / ſonſt iſts da alles Babel und Fabel/gråynen und zanden /und nimmer auffs Ziel unſerer Ruhe in Chrifto zu kowmen. s. Ich habe es ihm und den andern { efern meiner Schrifften ein wenig entworffen / dehme nachzudenten / dieweil ich nicht alleine geſehen daß alſo mein Gcgen -faß , ſondern auch andere/ mehrentheils hohes Standes / init ſolchen Wahn / wegen der WahisOttesbekümmert ſeynd/ob manchen der befchwerte Jria thumb inschte aus dem Gemüthe gebrachtwerden . 6. Ich bin aber bedacht ein gank Buch davon zu ſchreiben Iro ferne ich wieder vernehine / daß man mir nichtwird alſo befftig widerſtreben ohne Ertåntnuß /weß Geiſtes Kind ich fey. 7. Solches z bedencken / ftelle ich cuch als gelehrten und ers fahrnen Leuten heim /und bitte es nur recht zu betrachten / wovon mir
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Der 19. Br. Send Briefe . 107 mir mdge meine Ertåntnůg und Wiſſenſchafft hominen : Dan ihr ſchet und wiſſet es / daß ich nicht gelernet habc / viel weniger zus vor bedacht und verſtanden / als der albern einfältigen (aicn Art iſt / habe es auch alſo nichtgeſucher oder etwas init dem wenigſten davon verſtanden / iſt mir aber aus Genaden des Höchſten geges ben worden / in dem ich ſein liebes Herke geſuchet / mich darein zu verbergen für den grauſainen Zorn GOttes / und der Fciud ſchafft des Icuffels . 8. Darumb vermahne und bitte ich euch in der Liebe Chriſti, deme nachzuſinnen /undrecht gegen derheiligen Schrift Geifte zu halten / und es recht auffdie Probe zu legen / mit einem rechten ernſtlichen Gemühte / ſo werden euch die Augen auffgethan wera den / daß ihr es werdet ſehen und ertennen. 9. Wiewohl mir an des Herren Perſon gar nicht zweiffelt / dan ich ihn gar für einen froinnen Liebhaber GOttes und der Wahrheitangeſehen / verhoffe auchmein Gemühte/ welches treff lich ſehr zu dein Herren in Liebe genciget / werdemich nicht betros gen haben . 10. Dann ich wohl verinenne / ſolches auch in meinem Gebete gegen GOtt getragen / daß dein Serzen noch wohl mag das ſichda ne Krånglein der göttlichen Ehren in der Ertåntnůß der Weign beitauffgefegetwerden /daß er weder meiner noch anderer Schrif ten wird dürffen zur Ertåntnůß GOttes gebrauchen / fondern den » Erzen in ſich ſelber erkennen / wie mir dan auch alſo geſine hen / daraus ich ſchreibe / undſonſt nichts andersbrauche : Dan ($ ftehet geſchrieben : Sie ſollen alle von GOtt gelehret ſeyn / und den HErren erkennen. Ich wil uneinen Geiſt ausgieſſenůa ber alles Fleiſch. Itein : IhreGöhneund ihre Idchter ſollen weiſa ſagen , und ihre Jünglinge ſollen Geſichte haben . II. Warumb wilman das dan verſpotten / fo Gott ſeinen Sciſt über ſo cincn cinfältigen Mann ausgelie i dag er 'inüſſe ſchreiben über aller Menſchen Vernunfft í höher als dicfer Welt Grund ift. 12. ſiebcr Şeri/ e$ geſchiehetaus GOttes Liebe gegen cuch ! daß ihr doch moget curesSchulen - ſtreits Brund und Wurfelfea hen ; Dan vicl haben geſuchet / aber nichtam rechten Ziel : davrit ift ihnen der Streit worden / welcher die Welt erfüllet/ und hat faft alle brůdcrliche Liebe zerſtöret. 13. Darumb ruffet euch GOttmit einer höhern Stiinine , daß ihr doch ſchet wovon alles Båſes und gutes urſtinde und herkomme/ das ihrſollet vom Streite auff4dren und ihn am Hia heftat
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Der 19 : Br. heſten créennen / welches von der Weltbiš daher verborgen gcide ſon / und nur in den Kindern der Hciligen geoffentabret. 14. Weil mir aber bewuſt/wieder Herzfrin Herke zurWeiß heit geneigeti ſo rede ich gegen ihun külynlich/ und verhoffc er werte cs in rechter Licbe annchmcu /und recht wie es geincynct iſt/ crkena 11cn . 15. Ich wünſchte daß ich ihm mocyte den halben Geiſt meiner Erkåntnůs geben/ fo dürfte er teincs Schrcilons / wicwohl ich ihn vor Weiſe halte i ro wolte ich euch aber doch eincs mit dieſem Schrciben brüderlich ermahnen / cheder raue Winter der Irůba fugl koinmit / welcher auff der Bahne iſt. 16. Sodem Herin meine Schrifften belichen ; ſo bit: te ich ihn / ſie nur fleiſſig zu leſen / und vor allen ſich auff das Centrum allei Weſen zu legen / fo werden ihin die 3 Principia gar leicht reyn : 3ch weiß und bin gewiß / daß foder Herr das Centrum im Geijt ergreiffct / dafir wird eine ſolche Freude darob haben / welche a !ler Welt Frende übertrifft, dan der edle Stein der Weiſen licget dariñ / er gibet' Gewißheit aller Dinge , er erloret den Menſchen von allein Kummer in dem Religions - ſtreit / und eröffnet ihm ſeine höchſte Heiinligkeit fo in ihın fels ber lieget/ ſein Werck wozu er von Natur erlohren / bringet er zitr hochften Botikommenheit/ und mag allen Dingen ins Herße fehen : Magdas nicht ein Kleinod ita ber alle köftligkeit der Welt fenn ? 17. Sodcin Herzen wasmöchte von icinen chrifften entgeja jeni i das inverſtanden und zu hoch ſeyn wolte / bitte ich nur ans zumercken / undmir zu ſchittcuilich wils findifitcr geben : Weil ich aber cinen feinen hohen Verſtand davon beyin.Mirzen genieros ket / lo verinahne und bitte ich in rechter Mcynung/ fo für Gott geſtellt wird/ man wolle doch auch alſo in cin folches (cben trots ten / und in der Erkintnås leben und wandelır ) auff dat wir werden bicfunden als beruffene Erfflinge in dein Her.cn in Zion. 18. Dan es eröffnet ſich eine Zeit die iſt wunderlich / welche in meinen Schrifften genug angedeutet, ſie kome met gewiß undiſt Ernft zu brauchen nötig . 19. Den Herren N. Ju N. To die Herzen in cini Converſation táme!/ bitte ich ausdes Herrn Gaben zu berichtch / dan cr ili cyferig und ein groſſer Sucker / GOtt gebe ihmuc dagers fintc! Bitte
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Bitte auch ferner das inlicgende Sdreiten an ihn , mitcheſter Gelegenheit ihme zu tenden / daran iline undmir ein Wohlges fallengejúichet / auch déi Ellen Herren N. dißmitzu überſona dení oder ja mit zu N. zu ſchicken , daß cr cs hinbefòrdcre. 20. Wegen des giftigen Paſquilles des unverſtändigen Enfes rers / habe ict 23 Bogen zur Antwort gegeben / habe aber die Antwort bij daherauffgeſchoven / den Menſchen nicht zu beſchis men / verhoffe er werde ctwan durch guter ( cute Unterweiſung ſehend werden : Habe ſie auch noch verboten abzugeben / ob es inüglich ſeyn wolte / daß er von ſeiner Bofheit abliciſe : ſonſt ſo die Untwort roll an Tag kommen , ſo wird er ſchlechten Ruhm / wie er wohl verhoffct / davon bringen / gebe dicweil diß wenige ju crwegen . 21. Gruůger iyi'nicht alſo in brütcrlicher Liebe zu handeln / To glaubeer gewiß / daß woGOttes Liebe ift / auch ſein Zorn iſt ; Daß ihme rolchesméchtegewieſen werden / raf er ſich dcſſen wür dc ſchamen ; und wünſchen / cr hätte es nicht angefangen : wiler aber zu frieden ſeyn / fo mag die Antwort am tetanten Durte ruhen / or mag es jidher slåuten daß ich weiter ſehe , als er vora îtchet. 22. Ulicin umb Olimpfs und gåttlicher Ehre willen / habe ich kewuſter Perſon freuntlich geantwortet,dan mir licget inebrar Bottes Kindern ; als an meinen cigenen Brüdern/als an Rechts fertigung : Dan umbrer Wahrhcit und Chrifti Eire willen leys de ichgerne Schmad) / rucs iſt das Ficun- zeiten Chriſti / füge ich dein Hcrin freundlich : Und thuc ihn fainot allon denen dic 3G ſam lieb ijabcu / indic Gnade Jeſu Chriſt cmpfehlen. Datum uc fupra . J. B. Der zoſte Send- Bricf.
Bom 17. Octobr . 1621 Der offene Bruñaquell Gottes im Herßen JEfu Chris fti / fer unſer Erquickung und ſtåtes Liecht !
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Hrenveſter Udfbahrer und Hochgelehrter Here ! Ich winſche dem perzen einig und alleine was meine Secle von Gott begehret/als die rechte waha rc Gottliche Erkintnůg in der Liebe jerii Chria ſtil Puf Gott cas Centrum ſeiner Socien inschte E7 a !! ff
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aufffchlieſſen /damit der ParadiſiſcheLilicn -zweig is Chriſti Ros ſengårtlcin möchte grünen /wachſen / blühen und Frucht tragen / und der Strohin ausChriſti Brünnlein vonihme ausflicſſen i und Er von GOttiðge gelehret werden / daß ihn fein heiliger Geiſt allein treibe und regtere / wie geſchrieben ſtehet: Welcha der Geiſt GOttes treibet / die feynd GOttes Kinder. 2. Des Herren Schreibenhabe ich einpfangen / und daraus verſtanden daß ermeineSchrifften geleſen /und ihmediefelben bea lieben lare / von Serßen wünſchende / daß deroſelben Sinit und rechter Verftandmöge ergriffen werden i ſo dürffte er teines weitern Fragens oderForſchens. 3. Dan das Buch da alle Heimligteit innen lieget , iſtder Menſch ſelber: Er iſtſelber dasBuch desIVeſens allerWeſen i dieweiln er die Gleichheit der GOttheit iſt i das groſſe Arca num lieger in ihmel allein das offenbahren gebdret dem Geis ſte GOttes. 4. So aber die Lilien inChriſtiwionſhheit in der ncuen Wier dergebuhrtaus derfelben ausgrünet / fo gehetausderſelben (ilis en derGrift GOttes / aus ſeinem cigenen Ürſtande und Grunde aus / derſelbe ſuchet und findet alle Verborgenheit in der Göttlio dhen Weißheit. s . Dander Lilien-zweig! welcher in der ncuen Gebuhrt aus Chriſti Menſchheit ausgrånet 7 verftehetdenneu -gebohrnen Geiſt / aus der Sccliſihen Eſſeng / inChriſti Krafft )deriſt ein wahrhaftiger Zweig aus wird in GOttes Baum innenſtehende. 6. Gleich als eine Mutter ein Kind gebichret/ alſo wird der neue Menſch in und aus GOtt gebohren / alſo und gar nicht ans derft iſt er GOttes Kind und Erbe / cin Kind des Himmels und Paratifes. 7. Danes gilt nicht eine zugerechneteGerechtigteit/ein Fremds ling tan GOttes Reich nicht erben / ſondern eine ein -gebohrne GerechtigteitausGottes Weſenlycit/als aus GottesWaſſerund Geift / wie uns Chriſtus faget: Wir inüſſen werden als die Kins der / und in GOttes Eſſenz empfangen werden / und als neue Kinder in GOttes Eſſenß ausgrånen und ausgebohren wers den / aufführt, wie cine ſchöne Blume aus der wilden Erden / oder wie ein EsſlichſchonGold im groben Steine wächſct / alia derft tönnen wir GOttesRicich weder ſchauen noch erben. 8. Dan was die innere Geiſtliche Welt ererben wil / muß . aus derſelben erbohren werden : Das iridiſche Fleiſch aus den 4 Elementen tan GOttes Reich nicht erben / Joh. 6 , 1 Cor.15. 9. Das
III Send- Briefe. Der 25. Br. g. Das fünfte Weſen aber / als das Element darausdie4 er . bohren werden( tas ift Paradies ) das inuß herrſchen über die 4 Elementa / auff Artwie das liecht die Finſternůß in ſich gleich als verſchlungen hålt / undda ſie doch wahrhaftig in ſichiſt, alſo muß es auch mit dem Menſchen werden . 10. Alleine dieſe Zeit des iridiſchen Lebensmags mit dem åuſ. fern Menſchen nicht ſeyn / dan die äuſſere Weltherrſchet über den äuſſern Menſchen /dieweil ſie in Ädam iſt offenbahr worden / welches ſein Fall ift. II. Daruinb muß der åuffere Menſch zerbrechen / gleich als die äuſſere Welt zubricht / und darumb mags in dieſer Zeitinit tcinein Menſchen zur Volltonnenheit tommen / ſondern der rechte Menſch mug im Streite bleiben wider das iridiſche vera derbte Leben / welches ſein Gegen - ſak iſt / da Ewigteit und Zeit wider einander ſtreiten . 12. Dan durch den Streit wird das groſſe Arcanum eröffnet / und die ewigen Wunder in GOttes Weisheit aus der ſeeliſchen Effenß offenbahr. 13. Gleich wie ſich der evige GOtthat mit der Zeit geoffens bahret , und führet fiinc ewige Wunder mitder Zeitin Streit und Widerwertigteit/ auff daß durch den Streit das Verbor gene fich cröffne : Alſo muß auch das groſſe Myſterium im Mens ſchen / iin Streite i da GOttes Zorn und Liebe / gleich wie Feuer und ficchtim Streite iſt / offenbahr werden. 14. Dan in der Seelen /als welche aus dem ewigen Feuer / aus des Patters Eigenſchafft/ als aus der erigen unanfänglis chen Natur / ſo aus der Finſternůb urſtåndet / muß das Licht / wslehes in Adain verloſchen / in Chriſti Eingchung wieder erboh ren werden / alsdan iſt ihme Chriſtus und GOttes Reich aus Benaden geſchendet. 15. Dun tcin Menſch kan ihine das nehinen / GOttes Liebe dringet aus Genaden wieder in das Centrum der Secleneir /und führet den WillenGottesin hiiñliſche Werenheitials einenneuen Zweig /oder neues Ebenbild aus dem Scelen -feuer aus/gleich wise das ſiccht aus dein Feuer ſcheinct. 16. Darunb es aucs ein Ungrund / was Babel von der åuſ fern zugerechnicten Gerechtigkeit/ und von auſſen -angenomme ner Kindfchafft ſchret : Chriſtus ſprach : Ihr müſſet von neuen gebohren werden , anderft rollet ihr GOttes Reich nichtſehen . 17. Es hülffet teinhcuchcliſch Irojten uit Chrifti Dodel roni dernin Chriſti Dodteingehen , und in ihinc ausgrånen / in ihme und
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und mit ihinc aufttchen / und im neuen Menſchen Chriſtus wors dent. R 18. Gleich wie Chriſtus hat die Welt auch reines Batters Zorn , als das Centrum der ewigen Natur in der Seeliſden Eia genſchafft mitſeiner Liebe, als mit dem ncu -cingefiihrten Liebes feucr in die Sccliſche Eſſens ( in welche zuvor der Teufel ſeine Begierdccin -geführct hatte)ertödtet/ gelefchet und überwundcii: Alio müſſen wir in undmit Chriſti Geiſte / den iridiſchen Adam in GOttesZorn erfàuffen / und mit Gottes Liebe ertddten / daß Der neue Menſch ausgrånet anderſt ift fcin Sindc -vergeben / weder Kindſchafft noch Gerechtigkeit. 19. Das Reich GOttes muß inwendig in uns gebohren wers idenſ anderſt fönnen wir nicht mit dem Auge der Ewigkeit in die Engliſdie Welt ſehen. 20. Es iſt alles tichten und trachten / lernen und ſtudiereit unbronft ) es erlangcts weder Kunſt noch Vernunfft / wir müſ fen nur durch dic Thůre dic'ins GOtt in Chriſto hat auffgethan / eingehent / und in GOttes Rcich ausgrünen / und dem iridiſchen Willen abſterben / alfo daß es uns nur hinten nach anhange / des Weites Saamne muy immerdar in uns der Sdlangen den Kopf portretten . 21. Dic Eigen -vernunffttan tein Kind GOttes machen / dan es licget nicht anunſerem wollen /lauffen und rennen / wie Paula lus fagit / fondern an GOttes Erbarmcn . 22. INcine Ichicit kan es nichterreichen / meine Ichheit wuß in Chriſti Zote ſterben / und dem Nichts heimfallen i alsdan fål: let incinc Ichheit in GOttes Erbarmen / und iſt am Ziel des ers ften Menſchen / und ftchet wieder in Verbo Fiat , da machet GOttes Erbarion in ChriſtiEingchon in unſereMenſchheit den ncuen Menſchen aus Bcnaten . 23. Darumb muß der verderbte iridiſche Wille durch rechte waire Buße ſterben / und in die Gelaſſenheit eingehen , als in dasNichts / ſeiner Vernunfft Willen gang in den Todtergeben / und ſich felber nicht ihr wollen noch wiſſco / fondern an GOta tes Ertarmcu hängenta C24. So heiſts alstan/wie GOttiin Prophcten ſpridt; Mein Herk bricht mir das ich mich ſeiner erbarmen mug. Kan auch eine Nutter ihres Kindes vergeſſen / daß ſie ſich nicht ervarme, über den Sohnihrcs { cites / und ob ſie ſchon deß vergeffe / ro wil ich toch dein nicht vergeſſen / fiche in meine Hände habe ich dich gee zeichnet. 52. IH
Der 20. Br. Send - Briefe. 113 f 25. In deinc als in GOttes Erbarmen ftciet der neue Menſch auff / und griinct im Himınclreich und Paradics / ob gleich der iridiſche Leib in dieſer Weltiſt. 26. Dan S. Paulus faget: Unſer Wandel iſt im Himmel. Alſo wandelt der ricuc Menſch in Hinnmcl / und der alte in dieſer Welt / dan der Himmel da GOtt innen wohnet 1 iſt im- ncuci Menſchen . 27. Alſo mein geliebter Herr und Bruder / und auff keine ans dere weiſe habe ich das Myſterium funden / ich habe es nicht ſtudia ret oder gelernet; ſo cuci oder einen andern darnach důrſtct / des inc bin ich brůdcrlich geneiget den Wocg zu zeigen ; wic es mir entgegnet iſt / wie ich dus in meinen Schrifften / fonderlich in Buche vom Dreyfachen ( cben des Menſchen / und im Buch der 3 Principien Göttliches Weſens nach der Långe geſchrieben habe. 28. Zwahr für mich ſelbſt /als zu ciner geiſtlichen Ubung in der Erkäntnůš GOttes / im Myſterio der groſſen Wunder GOttes ; weil es aber durch GOttes Schickung dahin gerahten / das es ges leſen wird / ro gonne ichs cinem jeden / der es in Ernſt begehret zli verſtchen / und wünſche von Herßen / daßesdemn (eferdieſes ! und einici jeden in iline ſelber möchte offenbahr und ertañt ſeyn / ſo dürffte es feines Forſchens ichr. 29. Weil esaberGott durch dic Propheten hat verheiſſen /ſort. derlich im Jocl/dag er ſeinen Geiſt wil ausgieffen zur Ichten Zeit über alles Fleiſch I To iſt die Zeit inachte zu nchmen. 30. Ich rage als ich es habe erkannt, wer ihmeanjezo wilſelber ſterben / den wil der Geiſt des Herren nach Joes lis Deutung ergreiffen / und ſeine Wunder durch ihn offens bahren ; Darumb iſts jemanden ein Ernſt , ſo wirs ers ers fahren . 31. Aber ich wil einen jeden treulich gewarnct haven / ots geſchahe/ daß GOIIES Siecit in ihne auffginge dati er ja in groſſir Demuth in der Gelaſſenheit ſtchen bleibe, als in Lode Chrifti. 32. Dan der Himmel ſoll jego rein lang gewircktes E geft vom Geſtirne / das er in menſchlicher sigenſchafit mit - gevůrctet / ausſchütten / damit er nicht vom geſtirn , ten Himmel ergriffen werde/ und über das Siel aus der Ge : laffenheit ausfahre. 33. Wie an den Methiſten zu ſehen iſt / welche ſind kominent big in die Zhoren der Lieffe / und ſind vom geſtirnten Himmel wics
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wieder ergriffen worden / in ſich ſelberwieder eingegangen / fich erhoben / und voin Streite voider die Schlange aus / und alſo in ein Eigencs eingegangen / vermeynende fic wåren gang in GOtt tranſmutiret , und haben alſo die åuſſere Welt mit der innern vermiſchet . 34. Welches ein Ungrund / und ſich ja wohl vor zuſchen ift / daßman in h &chſter Demuth gegen GOtt bleibe tehen i biß aus dein cingefåeten Kornlein ein Bauin wachſel und zur Blu te toime / und der Geiſt ØDLIESeine Geſtalt in ihme gea winne. 35. Dan aus der Blåte gchet der Morgen - ſtern auff/ daß ſich der Menſch ſelber lernet kennen / was er iß / und was GOtt und dic Zeit iſt. 36. Ich füge dem Herreen wohlmneynend zu wiſſen , daß die jebige Zeit wohl in achtzu nehmen iſt/ dan der zte Engel in Apocalypl hatſeine Poſaune gerichtet ; Es ſtehen des Him mels Kräffte in ſonderlicher Bewegung / darzu beyde Thů . ren offen / und in groſſer Begierde] Liecht und Finſternůß; opie ein jedes wird ergriffenwerden I alſo wird es einges hen : weſſen ſich einerhoch wird erfreuen i das wird der ani, der verſpotten ; Darauffergehet das ſchwereund ſtrenge Bes ridte über Babel. 27. Und thue hieinit den Herren rambt den Seinigen in die ſanffte Liebe JESU CHriſti befehlen . Datum Gårlig / 136 ſupra. J.B.
Der 21ſte Sond - Brief. Un Hin . Chriſtian Bernhard/ vom 29. October. 1611. Emanuel ! Hrenveſter in Chrifto viclgeliebter hoher Freund / id wảnſche euch einig und alleine / wasincine Sees le ſtåts von Gottwůnſchetund begehret / als rechte wahre Ertåntnůß GOttes in der ( icbeJeſu Chris Iti / daß cuch der ſchöne Morgen -ſtern indchte ftåts auffachen / und in euch leuchten durch dieſes Jainmer -mecr zur civigen Freude ; Und vermahne cuch in der Liebe Chriſti aus mcis neiu herblichen Wohl-ineynen , ja auff angefangencia Wege in Chrifti
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Seno-Briefe.
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Chriſti Ritterſchaft fort zu fahren und beſtändig zu bleiben / daß das Paradies-båumlein indgewachſen und zunehmen / ihr wors det eure edle Frucht hernach wohl ſehen /und ewig geniefien / und euch genugſain darmitte ergoßen / ob ſie gleich eine zeitlang mit dein iridiſchen Uder verdedet wird / rowachſetöoch das edle Gold ahne alles aufhalten. 2. Wie es eurem BruderzuBeuten /dein ihr habet diereSchriff ten geliehen / gehe/ und was er vor ein Judicium geſchöpfet hat ! wåre mir lieb zu wiſſen ,dan is hat ſonſt mehr {cute zu Beuten welche auch etwas davon haben , und dic andern hefftig begehren / und würdet ihr eurcın lieben Bruder und andern einen Dienſt daran erzeigen / ro ferne fie was würden mehr begchren / zu lei. hen , ich wil cuch in kurzen was mehrers ſchicken / das cach noch mangelt. 3. Sera Caſpar Lindner/zouwer zuBcuten und des Rahtes / iſt auch ein Liebhaber / fo er etwas würde begehren / ſo thut iyr wohidaß ihr ihm was leihet er pfleget nichtlange auffzuhalten . Dieſe Schrifften ſind weit und ferne in viel Lånder / bey hohen und niedrigen / auch theils hochgelehrten (cuten betannt unders ſchollen/ GOtt richte ſie zu ſeinen Ehren ! 4. 3ch überſende euchmitZeigern 3 Sådezu dein Korn / fo Hr. Rudolff fdhidten will ich bitte habt doch fovic Mähe und nehmet es zu euch / wan Specht oder der andervon der Rauſche wird hinnůbertoininen 1 ro thr ihn fehet/ ſaget ihm es doch Idag ers aufflade / ich wil mich auch nach ihmcuinbſehen / und ihme anmelden / er wird mirs wohl bringen ! ich wils wieder freund ; lich verſchulden. Und befehle cuch in die Liebe JEſu Chriſti. Da.. tum ut ſupra. Euer Dienſtwilliger Freund und Pr. J. B.
Der 22ſte Send- Brief.
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Un Ş.B.S. vom 1 Januarii 1622. ge Frage anlangende / iſt dieſelbe tunctel im Berſtande / und dürffte einen Jorophl der es cr: tlårete 1 dan es iſt ein Magiſch Ding / und faſt spunderlich / darauff gar übel zu antworten iſt/ fan es gehet aus der Magia. • Jelody
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Theoſophiſche
Der 2. Br.
2. Jeroch E. Geſtr. mein Betonden darüber zu eröffnen | nicht dat ich darüber wolte ſalieſſen und Urtheil feilen / wil ich mein Bedcnden turk ſummariſch anzeigen /und E Geſir. und andcrn von GOtt erleuchteten Månnern ihr Bodenden auch lafa ſen: Håtte mir es aber GOtt gegeben zu prüfen/ das ſtelle ich zi1 E.G. Judicio, welche dic Gelegenheit der bewuſten Perſon melyr wcip als ich /dan alle Ding gehen nach der Zeit / Maaß und Ziel deſſelben Dinges. 3. Ei haiter grober Mauer-ftcin hat kein { cben / das beweg lich wäre, dan das Elementiſtic vegetabiliſche Scben ſtehet tarins nen ſtille / und iſtmit der erſten Impreſſion eingeſchloſſen / aber nicht derogeſtalt/das es ein Nichts ſey. Es iſt kein Ding in dieſer Welt! da nicht dasEloinentiſche ſo wohl das fyderiſche Regiment innen låge / aber in einem mehr beweglich und würckenscals im andern , und können doch auch nicht ſagen / daß die 4 Elementen ſambt dem Geſtirne/nicht ihreWürđung täglich in allen Dingen háttert. 4. Weiln aber dieſes cin harterStrin iſt/ſo iſt dasMirackel faft über den gew:hnlichen Lauffder Natur / ſo kan man garnicht fas gen ! dag cs cine natürliche Urſache im Steine habe/ daß die Würckung des Steincs ſolches crråge / ſondern es iſt eine Ma giſche Bewegnús / von dein Seifte deſſen Bildnůß in deir Steincausgchauci uuid abgemodele worden. 5. Dancin Stein Jichet in drcyen Dingen / wie dan auch alle Weſen in dieſen dreyen Dingen ſtehen / aber in zweyerley cingea ſchlosſen , als in cinein Geiſtlichen und einem Sciblichen /und die dren Dinge darinnen alles ſtehet / was in dieſer Welt iſt/ das iſt 41918 ; in zweyen Eigenſchafften / als in einer Himmbia fchen und ciner Jrediſihcu / gleid wie GOtt in der Zcit wohnet/ und die Zeit in Gott / und iſi doch die Zeit nicht GOtt / ſonderit aus Gott/ als cin Bild der Ewigkeit/init welchem ſich die Ewig Kcit abmablet. 6. Alſo iſt auch der Menſch aus der Zeit und auch aus der E wigkeit undfichet auch in dreyen Dingen /als in 41ğlund ; įizzweren Theilen / als cines aus der Zeit , als der aufſere Leib / iind das andere in der Ewigkeit als die Seele. 7. Weiln dan der Menſch und die Zeit ſo wohl die Ewigkeit in Einem Regiment ftchction Menſchen / fo iſt uns dic Frago jest 11achzuliiinen : Dann der Menſch iſt eine kleine Weltaus der groſſen / und hat der gangen groſſen Welt Eigenſchafft in fich; 2110
Der 22. Br.
Send- Briefe.
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alſo hat er auch der Erden und Steine Eigenſchafft in ſich / dan Gottſprach zu ihun nach dein Falle : Dubift Erde / undfolſtzui Erde werden / das iſt i 1 und ; darinnen ſtchet alles in dicſer Welt / es ſey Gcifflich oder leiblich / biß auff die Seelc / ioclie in ſolcher Eigenſchafft nach der ewigen NaturRechtſtcheti wic ich in meinen Schrifften genug targethan habe . 8. Wan un der Menſche ſtirbet , ſo verloſchet das åuſſere Siccht im šuffern mit ſeinem åuſſerlichen Feuer; darinnen das Elementiſche Leben bat gebrennct / ſo zerſtäubet der aufſere Leibt und gehet wieder in das , daraus er iſë kommen / bic Scclc aber: welche aus der swige: Natur iſt erbohren / und dein Adam voin Geiſtc GOttes cingeführet worden / dictan nicht ſterben / dani Keiſt nichtausder Zeití ſondern aus der cwigen Gebührung . 9. Und ſo es nun ijt / daß dic Scele hat ihre Begierdectwarı in zeitliche Dingecingeführet / undſich damit gepreſſet i Tohat Ke tefſelten Dinges Eigenſhafft in ihre Begierde cingepreffet , and håltesinagiſih / als håtte ſiees leiblich / den ( cib kanjic zwar nicht halten / verftchet den Elementiſchen , aber den fydcriſchen Leib hålt ſie / biß ihn das Geſtirneauct verzchrct. 10. Und gefchichet offte , dug lid) { cute laſſen nach ihrem Tode fehen in Häufern mit ihrem cigenen Leibe , aber der {cib iſt talt, todt und erſtarrct / und der Seelen Geiſt zichet den nur durch den Sternen -gciſt an ſich I alſo lange bij der Icib faulet ; es wird Auch mancher {cib vom Sternen - geiſt alſo ſehr eingenomiuen durch der Secten Begierde/ daß er langſahm vcrieſet. 11. Dann der Seclen Begierde führet den ſydcriſchen Geiſt darcin / daß dic Elementen gleich wic unit cincin Sternen - leben geimptoffet iverden: Sonderlich ſo die Secle noch nicht zur Ruhe kommen iſt/und daß ſie ihr ber Leben des Leibes hat ctwas zu hart eingebildet / und iſt ihrder {cib indeſſen ( che ſie hatihre Begiera de ausdem Dinge wieder ausgeführet) abgeſtorben/ ſo lauffet ile Wille noch immerdar in derſelben Impreſſion , und wollte gerne ihre Sache in Recht verwandeln / tan aber nicht ſo ſuchet lie Urſache ihres haltens / und wolte gern in der Ewigkcit in Ruhe ſeyn / aber das geimprefte Ding mit dem Sternen -geilt/hat ſein Treiben / biß es das Geſtirne verzehrct. Vorzeiten im Babſtume iſt etwas davon gehandelt worden , aber nicht mit genugſaa men Verſtandc. 12. So kan E. Geltr. dieſem nun leichte nachſinnen / wices zugegangen ſey/daß die Leiben - ſteine haben Waſſergeweinet:
Det 22 Br. Theoſophiſche 118 Es iſt nicht geſchehen aus des Steincs Gewalt,ſondern ausGes walt des Geiſtes / deſſen der Stein iſt 1 deſſen Bildnůß er ift ; ro iſt es auch nicht aus der Seelenciguen Ellent geſchehen, ſondern magiſch 1 durchden Sternen - geift / das Geftirne am Seelena geiſte hat ſich in den ſyderiſchen Geiſtim Steine geimpreſſet ! alles nach Begierde der Seelen / fic hat hicmit angedcutet / daß ihr iſt etwas fichweres bey Lebe-zeiten im Gemüthe geles gen / und derſelbe Schwermuth iſt nach dem fyderiſchen Geiſte in ihr geweſen : Dann Chriſtus ſprach : Wo cuer Scharift / da iſt auch euer Herß. Item , in der Offenbahrung JEfu Chriſtiftehet: Es follen uns unſere Werde nachfolgen . 13. Mein geliebter Hero / alhie weiter zu richten gebühret mir nicht / bedendet euch ob nicht gemeldete Perſon vor ih . rem Ende etiðas ſchweres anliegende hat in lich gehabt, ob ihr jemand groß Unrccht gethan / oder ob ſic jemand unrechtgethan / oder ob die Kümmernůg umb ihren Ehc-gemahl oder Kinder regg geweſen / wo fernefie cine beilige Perſon geidefen / und aber ges ſie fchendaß dic İhrigen etwan einen böſen Weeg gegangen / daß midote alſo durch Gewalt des fyderiſchen Gciſtes /durch den Stein folche Andeutung zur Beſſerung haben gegeben / bedendet euch nur recht mein Edler Hera / ich laſſemich bedůncten / ich werde es ziemlich unter dieſen obgenannten Dingen einem getroffen haben . 14. Weilich aber diePerſon nie gekannt/ auch ničhts von the weißi ro ſtelle ich E. Geftr. das Judicium ſelber anheim /fie wers dens beſſer wiſſen als ich , was ihrangclegen ren geweſen . Ida tchreibe allein von der Drogligteit/wie es geſchehen tan / und fille weiter trin Urtheil. 15. Daßaber ſolches möchte verlachet werden / laſſe ich mich nichts irren/ ich verſtehe (Gott ( ob ) dieſen Grund gar wohl i dann ein ſolches Wiſſen habe ich nicht vor oder durchMenſchen gelernet : ſondern es iſt mir gegeben worden /und wolte es mit weiterer Erklårung genug gründen / ſo ich follie von menſch , ficher Eigenſchafft ſchreiben ,wie ein Menſch im Leben und iin Lode ſey . 16. úberſende E. Geſtr. das Büchlein von vierkig Fragen / da werdet ihr weitern Grund fchen / welcher doch im Buche voin drey fachen Leben / beffer ins Centrum aller Wefen gegründet ift! und vielmehr in dem Buche de signatura Rerum . Benebenft bitte ich mit dieſem Gutdåncken /'und Erklärung der Frage / bey Icichten Icuten nicht viel zu melden / dann einer Kuhe gchdret Futter /und den Berftåndigen Verſtandder Gottloſe richtetgotta los ?
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119 Send Briefe. Der 23. Br. log / der Verſtändige prüfet alles : Made ich wohlmeynend. Datum ut ſupra. J. B , Der 23ſte Send- Brief. Un Heren Carl von Endern / vom 14. februar. 1622 . Unſer Berl im Leben JEfu Chrifti in uns ! Dler in Chriſto Gcliebter Herr : Ich wünſche deix Heren GOttes reichen würdlichen Scegen in ſiis ner Krafft/ daß thin möge des Perleins Grund / iin " E {eben Jeſu Chriſti im Göttlichen ſcheinendeni ( icchte in feinein ( ebens- licite/ in ihme offenbahr worden / undvistFrüchte zu Gottlicher Beſchauligteit ünd cwi ger Freude würden ! Als ich dann den Herun allezeiteinen Liebs haber des Studii Sapientiæ erkant hatc/uñ wünſchte anjoko nichts mehrers / als daß ich ihine zur Dandbarkeit vicler crzcigeten Wohlthaten möchte das können geben / wasmir unwürdigen ars inen Menſchen der Allerhöchſte in turßer Zeit aus ſeinein Gea naden -brunnen hat gegeben . 2. Und wicwohl ic, darmit zu thun nicht Macht habc / ſo ift mir doch all mein Gemůthe in ſeinemCentro alſoentzündet, daß ich es herplich gern woltemeinen Brüdern in Chriſto mittheilen / als ich dann ſtåts zum Herm Mehe / daß er doch wolte der Mens fchen Herßen eröffnen / daß ſie das mochten verſtehen , und in ih. non in einerechte lebendige Wůrcung toinmen. 3. Und wolte treuer Meynung dem Herrn nicht bergen /daß ich jeko / ſeit dem neuen Jahr / aus Begehren etlicher gelehrten und auch hohen Standes- perſonen habe einen Tractat von der Genaden-wahl / oder GOttes Willen über die Menſchen gea ſchrieben/ und dehn auseinem ſolchen Grunde außgeführet / daß man wird können alle Heimligtcit, beydes der åufſeren ſichtbriga ren elementiſchen , und dann auch der inneren verborgenen geiſta lichen Welt ſehen / und hernach dic Sprüche der Heil. Schrifft inſonderheit darauffgefeßet und gegründet / welchevon Gottes Willen zurVerſtocung, und die von dem nicht wollen verfiodat reden / und ſie miteinander concordiret / daß man kan den rechten Berſtandderſelbigenſehen/ und alſo dargethan / daß ich zu Gott hoffe, es ſoll eine Urſache geben den Streit in der Kirchen auff jubeben :
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Theoſophiſche
Der 23. Br.
zuheben : Welches erkannt worden / daß die Zeit nahe und verhanden ſeg 1 daß der Religion -ſtreit ſoll in dieTemperatur eingehen ! aber mit groffem Untergang des falſchen Reides guBabel / das lichatan ChriſtiStelle gereget /neben an: deren groſſen Verånderungen / welches / ob man mir das viela leicht nid )t gläuben wolte / jich aber in kurgoin darſtellen wird/ und ich zumNach-dencken und Chriſtlicher Betrad)tung folches incinem lieben Herrn andeutenwollen . 4. Und iſt dig die Urſadc daß ich dem Junckern ſchreibel.daß /ob ihme geficle den Tractat , welcher von ſechs und dreiſſig Bogen ift/ zu lcfen/oder ſelber nachzuſchreiben laſſen /oder etwas darinn 311 notiren /welcher /weil er jcko unter der Feder im nainſchreiben ) boy Hn . Jebann Rothen iſt/und täglich etwan Trey Bogen fertig weiden in ſeincui Nachrohrciben / daß ich ihine ſolche wolte übers renderi / er wolle \ic nur laiſon den Nidel / welcher täglich dem Junckern herein lauffen mu / abefodern deni: ich habe verheiſſen dicfen Tractat cheſtes denſelben begehrenden Sjerrcn und Perſos neu zu zuſihicken / als ſic denn bcfftig darumbbey mir anhalten . s . So cs aber der Junger wolte laſſen nachſchreiben / oder ſelber für cinc Vbung für ſid nchmen / ſo ſollte es aljobalde geför tert iperden . Wclecs ich in des Jundern Gefallen ſtelle/ob jhme daran gelegen for i und überſende dieſe Materiavom Unfange fechs Bogen / und werden täglich etwan drey Bogen können gca liefert werden . 6. Wo es aber jeķo nicht des Junckern Gelegenheit gibt zules renloder laſſen nachſchrciben /ſo bitte ichmir fie wieder zu ſchiđen/ wilers aber leſen /ſo wil ichsihme/ che ichswegſchide, überſens den . Denn es iſt jexo fährlich wegzuſchicten / wegen der ün ficherhcit , als ich denn umb die acht und vierkig Bogen / wela che idi Herin Michacl Endern nach Hirſchberg auff Begchren Herrn Johann Rothen ſchickete / tomincn bin , undmusics jcko laſſen anderweit wieder nachſchreiben , welches cine ſolche Ma. teria über Geneſin iſt / welche manden wird ſehr lieb und niks lich ſeyn. 7. Hera Balthaſar Walter hat mir aus Lüneburg / allda er ſich jeßo auffhålt 1 geſchrieben / und anbefohlen den Junđer zu ſaluriren / und nichtfür ilbel zu vermerden / das crihine nicht ges ſihrieben hat/ denn die Poſt war zu cylend geweſen / ich habe ihm auch wieder geſchrieben i durch eine zufällige cylende Poſt nach Magdeburg / und meiner Sachen mitgeſchickt/ welche ich ihme Jabe laſſen nadiforciben . Erineldet das Heri Mag. Nagel ſem mach
Der 24. Br.
Send Briefe.
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nach Zerbſt gezogen / und ſich allda auffhalte. Und empfehle dei Sundern derLiebe JEfu Chriſti ! Des Junckern allezeit Dienſtm . Teutonicus.
Der 24ſte Send Brief 21 Herrn € . B. vom 28. April/ 1622. Der offene Brunnquell im Herken JEfu Chrifti / fer unſer Erquictung und ſtåtes diecht ! Hrenveſter / Wohlbenamter , in Chriſto geliebter Herr und Freund / neben treuer Månſchung von unſerm Heyland Chriſto/ſeiner Liebe und Gcnadel auch atler zeitlichen Wohlfahrtbevorn. 2. Nachdehme ich von vornehmen ( cuten erfah ren habe / wie der Herr ein groſſer Liebhaber GOttes und des Studii Sapientiæ ſey i rohabe ich nicht Umbgang nehmenmögen/ ihn treuhcraig /wiewohlunerkannter Weiſe / mit dieſem Vrief. lein / aus Chriſtlichem Gcinůthe/ zu erſuchen / und Kundfihafft initihine zu machen . 3. Darin mich erfreuet von Herßen /ſo ich vernehme/wieGDta tes (icbe in ſeinen Kindern würdet / und erfreue mich init und in ihnen im Lebens-baume JEfu Chriſti, in und aus welchem wir gezeuset und neu -gebohren werden ,und Åſeoder Zweigleix in ihme ſcond. 4. Sobatinich mein Heuůthe beweget/ mich init dem Herini als ineinem Mitogliede in Geiſte und liebe Chriſti 311 erſuchen und zu ergåken/wiewohl abweſende / aber iin Willen -geiſte ges genwårtig /zuvorab in dieſer trúbråhligen Zeit/da wir auffallen Scitenmit Feinden uinbgeben ſeynd/ und unſer Baum invielert áſten und Zwcigen ſehr ſchwachund dürrc iſt. s. Weil uns aber dieGenaden ſonneJeſus Chriſtus anjeko mit einem hellen Scheinanblicket/ und ſeine Zhůr der Liebeund hohen Erkäntnůg in vielen unterſchiedenen Gaben auffthut/daß wir feine groſſe Wunder feiner unüberſchwảndlichen Weisheit erkennen iſo vermahnen wir uns bitlich untereinander in [icbe als Brüder / und gehen von Babel/ welche in Zorn -feuer GOta tes angebrannt iſt aus / dans es iſt wahrlich eineZeitgroſſes. Ernest
I22 Theoſophiſche Der 24. Br. Ernſtes / ba wir unsmogen mit groffem Ernſte ſuchen / und ſea hen wowir feynd . 6. Und wiewohl es ift / daß man anjeko viel herrlicher ſchöner Zweige/gleich mit Verwunderung im Baume Chriſto/auch mita ten im Fcuer GOttes ſiehet wachſen / welches ich mich hoch er frcuc/ daß uns die Genadcn - fontein Sauterkeitwiederanblicket / und daßOOtt ſeine treue Verheiſſung dannoch hålt / Indehme er in Eſaia ſagetler habe uns in feineHåndeeingezeichnet : wels dics in etlichen Menſchen ſich anjeko kråfftig erzeiget/ wie der Brunnquell JEfu Chriſti in ihnen kräfftig würdfct , welches in kurkom noc inachtiger geſchchenwird/wie er uns in ſeinen Proa rheten verheiſſen hat , daß er in der leßten Zeitwil ſeinen Geiſt außgicfſenüber alles Fleiſch / und das Evangelium GDttes fou! in aller Welt geprediget werden / ju cincin Zeugnůß über alle Vilctcr , Und auch nunmehro die Zeit verhanden iſt / . da das Ilier mit ſaunbt der Huren inA pocalypſi ſoll zerbrochen werden : So heben wir billich unfere Håubter auff zu den Bergen GOttes / und erfreuen uns taruuib /daß ſich unſer Erlöſung nahet. 7. Dicweil mir dann GOtt auch ein Pfùndlein vertrauet hat/ von ſeinem edlen Geſchende/aus dem Quell-brunne Chrifti, bena des hiiñliſche und äuſſer-natürlicheWeifheit zu erkennen : So habe ich defto inehr Ergeßligkeit an den Kindern der Weifheit Chriſti/ undwiewohl ich dem Herın möchte unerkannt ſeyn, ſo ſoll ermich aber in feinein Gemüthe nicht frembde kalten /welches ihn als ein Glied in der Liebe Chriſti / darzu verbindet / und bitte / ro es ihme gefällig wäre /mich in ſeine Kundſchafft und Freundſchafft einzunchmen / biß unfer edler Perlen -bauniChris ſti nach dieſen Hütten -thate in unsoffenbahr werde fund wir int einer brůdcrlichen Gemeinſchafft werden bey einanderwohnen ! alsdann wollen wir uns deſſen wohl ergeßen /was wir alhicr int briderlicher Einigung angefangen ſaben / und wollen uns ders wcilen / wiewohl abweſende des Scibes / im Geiſte und Vors fichinade deſſelbeit) untercinander vermahnen und trojten / und bitte/ cs frcundlich zu vermercken . 8. Berm Herrn D.G.kan der Herz etwasvon ineinen Gabett ſehen , ſo er Luſt håtte / ſich in Gåttlicher Ubung in hohen Gitta lichen Dingen zu beſchauen / welche zwar hoch / unddoch auch int der allerbeſten Einfalt geſchrieben ſind ; weil es mir aberals ein Geſchencho GOttes iſt vertrauet worden / ſo thcile ich es gar gera 114 treu- herkiglich hungrigen Herßen init. Und wil dem Herrn ſamt den Scinigen in dic Tanffte dicbe Jefu Chrifticupfehlen / und
Send Briefe: 123 und bittc/ wegen meiner/ den Herrn Johann Butowski/auch als einen Liebhabcr/ fo wohl Herri J.G.B.freundlich zu ſaluriren , Datum Görlik / ut ſupra. Des Herrn Dienſtwilliger J. B
Der 25.Br.
Der 25ſte Send Brief. un Herzn Chriſtian Bernhard / vom 21. Junii/ 1622 . Das offene Brünnlein Jeſu Chriſti / fey unfere Erquickung und ſtåtes liecht ! Ein gar lieber und werther Freund / ich wünſche euch und den curigen / und allen Kindern Chriſti 1 iwRciche unſerer Engliſchen Brüderſchafft/GDta tcs Liebe und Seegen /daßder Qucu -brunn Chriſti in uns auffgebe / grüne und vielFrüchte trage / int welchem Grünen unſere wahre Wiedergebuhrt ftchet/ und hoffe gewiß zu G Ott , als mir dann gezeiget iſt, die Zeit fcs) nahe und ſchon verhanden/ da cr ſehr grünen ſoll / welches ich mich dann ers freue : Undob ich ſchon gleich anjeko das Feuer in Babel ſehe brennen i fo fod doch ausdein Feuer ein hell ſcheinend Siccht enta. ftchen /welches die finſtere Nacht vertreiben fod / aber durch eine groſſe ångſtliche Gebuhrt wil das gebohren werden. 2. Verwahne meine lieben Brüder, ſiewollen ſich doch in ders ' felben ångſtlichen Gebuhrt einergeben / auff daß ſie in Levent GOttes im Liechte / mit ausgrånen / und nicht in der Turba era griffen werden / welche grauſam anjeko umb ſich greiffet mit iha ren Eigenſchafften/ als init Geiß/ Neidl Zorn und Hoffarth /uno ihre gewachſene Frucht gewaltig ihrem Feuer zu zeucht/ in wela chen ſie ſchon an vielen Drten gewaltig brennet. 3. Ich habe auff Begchren und Bitte ein feines Büchlein voit der Peniten und wahrer Buſſel neben einer Formula des Gea beths / (welches alles gank ernſtlich / undein rechter Anfang und Eingang in die TheoſophiſcheSchule iſt ) gemachet /welches ich auff Begehren hiemit Herrn Rudolph von Gerßdorff zu Weicha ſchide / bitte ihine daſſelbe zu überſenden / und vergånneeuch daſ ſelbe zu eröffnen / und ſo es euch gefället , balde nachzuſchreib 11 / allein das Schreiben an Herin N.blcibotzu -verſiegelt. Wollct £ $ ja nicht/wo cs ſeyn mag /über drey odervierTaze bey cuchauff halteni F 2
124 Theoſophiſche Der 25.Br. halten/ weil es nicht vieliſt / ſo tanes balde nachgeſchrieben/ und Herrn R. geſchidet werden. Auch cures Herm Bruders hiera innen nicht vergeſſen / dann es wird ihme fonder Zweifel licb / und ein rechter Schlüſſel feyn /welchem ich neben meinem Grujic wiel gutes gonne/ als meinem eigenen Leben. 4. So ihr dieſes Büchlcin werdet in die Praxin einführen / ſo werdet ihr ſeinen Nußcn bald erfahren / dann es iſt aus einem ångſtlichen Zweigé durch das Feuer erbohren / und iſt eben mein eigener Proceſs geweſen und noch / dadurchich habe das Perlein Göttlicher Erfåntnůß erlanget : Und ob ich wohl muß in Schwachheit leben als andere Menſchen, ſo iſt mir doch das Pers lein licber als aller Welt Guth /umb welcheswillen ich alles gera ne leyde und trage /daß ich das nur inschteerhalten . s . Noch füge ich hiemit / wic daß mir Heri D. A. B. M. zum Sagan nun zum dritten mahl geſchrieben i und Frcund . ſchafft toy mir geſichet / auch hefftig gebethen / ihme etwas von dieſen Schrifften zu leihen ;weil ich dann faſt nichts von den inci. sien zu haufe habe i ro wollet ihme doch mit etwas nachzuſchreiben diencn , und ſehen ob es angeleget fen zu GOttes Ehren ; wo ihr aber vermerctct daß es ein Dorwiß fen / als ich doch nichthofferſo werdet ihr ferner wiſſen zu thun . 6. Bauet und wuchert, wie ihr erwuchert reyd worden / aus Gdttlicher Genaden / ihr werdet mohleincrndten /was ihr habet aufgefäct. Wollet ihme doch ſo bald ihr könnct/ dieſes an ihn gca ſchriebenes Brieflcin /neben einem Iractat eucrerSchrifften mita fchicon / und ihine annelden / daß er es nicht lange / wie etliche thun / auffhalte. Er iſtmir zwar gerůhmetworden / jedoch tan man es ſehen was GOtt thun wil. 7. INitdem hicmit geſandten Büchlein von der Buple / wani ihr dashabctnachgeſchrieben /inoget ihr wohl wuchern / dann es hat einegroſſeErnde ) undiſt keinem ſehr widrig ,der aber auch ein Menſchund nicht ein Thier iſt . Undthuecuch der fanfften Licbe Jefu Chrifti cumpfehlen. Datum ut ſupra. Em . Dienſtw.Br.
J.
B
Der
Der 26.Br.
Send- Bricfe.
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Der 26ſte Send Brief. Un Heren C. B. vom 3. Julti / 1622. GOttes Genadel Heyl und ewiges liecht/ ſer unſer Erquictung ! Hrenveſter /Wohlbenamter Hers / gar guter und lieber Freund ; Euch ſeynd meine gar willige und geflieffeneDienſte jederzeit/nebenWünſchung aller E Wohlfahrt bevoren. 2. Euer an inir gethanes Schreiben im Advent Habe ich empfangen /auch verſtanden euer garembliges uñChriſt lichesGemüthe undBegehren ; und wiewohl ich euch frembde bin/ habe aber aus Herin Walthers Schreiben genugſamen Bericht etters Werens und Perſon ; Und noch vielmehr gibet mir zu era tennen / cucr gar ſåhnliches undembliges Begehren in curein an mich gethanen Schreiben ; und bin hierinnen nicht alleine willig / euch in meine Kundſchafft und Freundfchafft zu nehmen / ſonderns erfreue mich deß zuin hdchſten /eines ſolchen Gemüthes aus Gott gebohren / und verinahne cuch Chriftlich darinnen beſtåndig zu bleiben / fo werdet ihr erlangen alleswas cucr ehrſam Gemütie wünſchet/ und werdet mit der Zeit erfahren in cuch ſelber / was das vor Schrifften ſind ſo ihrvon Herrn Walthern /wie ich vera nchine / vielleichtwenig habet empfangen / da ich doch wohl vers meyne) ihr das allerwenigſte werdet geſehen haben : Šollon euch aberin gar turşem / ſo ihr derſelben nochbegierig warct / cingar trefflich ſchon Werck zugeſchidet werden / welches ihr euch werdet hoch erfreuen. 2. Dann wie ich von Herzn Walthern nud auch euch fels ber vernehme / ſo iſt cuch der Author derfelben unbekannt i er mag euch wohl bekannt werden / ſo ihr Luft zu dem edlen Stein Lapis Philoſophorum , geiſtlichhabet; daran ihr dann /ſo ihr dena felben erlanget; wcract die höchſte Freude haben ,es wird auch über Gold und aller Welt Reichthumb gelieben ; Dann er tft ſchöner als die Sonne / und köſtlicher als derHimmel / und wer den findet/iſt reicher als ein Fürſte auffErden ; er hat der ganker Welt Kunſt und Berſtand /und in ihme liegen alleKråffte Hiina meis und der Erdeit. 4. Jhr habet mit Maria das beſte Theil erwählet / daß ihr Biler Jugend nicht an weltliche Pracht und Hoffarth ſepet ifons dern F 3
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Theofophiſche
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dern GOtt auffopfert : und ob ihr eine kleine weile alſo in fina ſtern damit lişct ) werdet ihrdoch davon ewiges Liccht erlangen / fügen wir euch freundlich und mennc es treulich ; Soll cuch tünfftig wohl eröffnetwerden /wer der Author der Schrifften ifti follen cuch auch treulich init getheiletwerden / dan ihrer ſind eins zimlich Theil verhanden : Über es hat Jrrung gegeben / daß ich euch jeħt nichts konte mit ſchicken / ihr ſollets in Eurkom bekonia men / ſo ihr Iuſthabet : Ihr werdet gar edle ſchöne Dinge ſehen ! fo von der Welt her meiſtenheil ſind verborgen geivefen/ umb welches alle Gelehrten getangctund gefuchet/ etwan gemeynet/ fie hätten den edlen Stein , aber die Zeit ijt noch nichtverhana den geweſen / welches GOtt der legten IVelt gònnet. Damit gåttlichem Schuße und Gnade empfohlen . Darum ut ſupra. E. Dicuſw . allezeit J. B.
Der 27 ſte Send Brief . An Sr. Chriſtian Bernhard . Ohne Datum . Emanuel ! 2.
Hrenvefter wohlbenantter Heri 1 vertrauter Freund /cuer Heyl und Wohlfäørtwäre mir lieb ; Joh wolte cum langſt gerne mit cincin Schreiben erfuchet haben / diin mich worlanget gleich euren Zuſtand zu vernehmen /dicmcil ihr cuch in das Stu dium Sapientiæ ergeben / welches unir lieber iſt als nic Welt / und wảnſchedas ich mich eines indchte mitoud darinnen nach nohts durfft bo prechen / als ich dan verhoffe in turkein in cuerer Gegend zu reyfen/ſo wolte ich cuch zuſprechen. Bisher bin ich durch G.Ota tes Berlängnuß verhindert worden / dan it) bin6 Wochen alt der böſen Soldaten zugefügcter Kranckheittarnieder gelegen /uild taun wieder zur Geſundheit kommen . 2. Wie es auch unform Herrn Walthern gehe oder woder rey ) ſo ihr etwas wiffetvon ilym'i bitte ich når zu arcident; Aut wie es. cuch in cucrein Studio gehet / obeuch auch die Gnadon -thůrc mcha res cróffict wird / die hohen göttlichen Geheimniſſe zuergreiffen / wäre mir ſehr lieb zu wiſſenſdan ich verhoffe, ſo ihr cucr Leben das bingerichtet , und die Practic in übung gebracht/ $ folte euch
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127 Send- Briefe. Der 27. Br. die Thüre auffgcthanwerden / daß ihr mit dem rechten Magiſchen : Augc in Magiam Divinam fchen ſollet. 3. Dan ſo bald auffgehetdas Gewåchtedes neuen Menſchen / Po hat esauch ſeinSehen ;ſo wohl als der äuſſereMouſh dicje auja fere Welt fichet/alſo auch der neue die gåttliche Welt/darinnen er wohnet/dan es ſtehet geſchricben : der Menſchen Gciſt im Gciſt Chrifti forfchet alle Dinge , auch dic Tieffc der Gottheit ; und wiewohl es nichtam Forſchen und hod )fahren gelegen iſt / ſo der Menſch in derVernunfft forſchen wil / ſondern an demnähtiger Ein -ergebung / daß dic Scele nichts begehret als GOttes {ieve / ſo fic nur dieſčlbe erreichet i ro führet alſobalde der frcudenreiche Geiſt GOttes der Seelen Bildnüf oder dic Gleichnus GOttes / in diehimliſche göttliche Schule der edlen und thcuren Erkänta -nůß ein / da ſie dan mchr gelehret wird als in der Schule dieſer Welt, dan jie ſtudiret in der Schule der Göttlichen Weißheit. Der Heilige Geiſt iſt ihr Schul-iciſter / auch ihr Wiſſen und Perſiand . 4. Es iſt kein Wiſſen von GOtt / daß cine Crcatur Gott tennete oder fühlete / als nur allein dieſe / welche in GOtt iſt der Zweig zeiicht in lich des Bairns Sufft / ift der Menſch mit ſeinein Willen - gciſte night in GOttgerichtet /ſondern in dicäuf : fire Bernunfft, ſo iſt cran GOttblind. s. Begchret er aber GOttes mit Ernſt / ſo wird er in ſcincin Begehren mit GOttes Beſen geſdhwangert/und wird ihm GOts tes Weſen zitu Eigenthum gegeben ): darinnen der Geiſt GOts tes-regieret, und er wird GOttes kind) als der Zivcig am Baum . 6. Weil ich dair von Herren Waltern vernoininen / wie das ihr cuer Leben in GOttes -furcht gerichtet f und mir auch eure Schrifften zeigen / daß ihr eine Begierde unch gåttlicher Wcija heit /ind nach dem Brünnlein Chriſti habct/ſo bin ich deſto kiih ner cuch zu fchreiben / 'umddeſſelben Wcéges zu crinnern / danes bringetmir eitel Freude l. lo ich GOttes Kinder vornehme. 7. Gleich wie fich ein Zweig des Bauines in tem Baume nies ben demu andern erfrcuetwit lieblicher Eſenß ) alſo auch die King der Chriſti; ſo cuch aber etwas mißverſtanden in meinen Schrifa ten ſeyn wolte / fo ihr unir das nur andeutet , ſoll cuch in leichtern Verſtand gebrachtwerden / oder fo es cuch zu tieffim Sinne wia re / wolte ichs cuch kindlicher und cinfåltiger darthun /darmit das Perlein idhte mit Luft geſuchet undgefundertwerden , dan es iſt uidht vergebens gegeben . & Beilihr aber einer aus den erſten foydI denen es GOtt hat
Thcolophiſche Der 28.Br. 128 hatwollen gånnen : So crmalne ich euch in rechter Chriſtlicher Siebe / daß ihrwollet fleißig das edle Kleinodſuchen , thr werdets gewißerlangen : dan ob ſich gleich anliefie als wolte er nicht, las fet euch das nicht erſchrecten /und findet nicht/ ſtchet ſtille; Wil ciner Kitterwerden , ſomuß er tåmpfen ;wo Ottain nåheſten iſt / da wil ers nicht entdecken / ſeine Kinder inůſſen probiret wers den : wir müſſen wider den alten Udain in Streit zichen / und ihn tådten / rollein neuer auswachſen . 9. Werdet ihr dasſchöne Krånßleinnur einmahl aufreken / fo wirds hernach teines Forſchens mehr dörffen / ihr werdetwohl eia nenhaben der forſchen wird / der ſich in euch ſuchen und finden wird / daß ihr werdet GOtt und Himinel-reich nach demſelben Anblicke fchauen , habe ich euch freundlich wollen erinnern . 10. Es låſſet ſich eine ſehr ſchwere Zcitan /dan das Jahr/ fo wohl die nachfolgenden / werden Jahre groſſer Trúbrahl ſeyn / dan der juren Kranckheit und Todt iſt toininen / aber ſie wils nicht mercen / ficfpricht noch ich bin Jungſrau : Jhre Wundert feind unheilbar. 11. (ieber Freund Chriſtian , laſſet uns ja die Augen recht auffthun / daß wir ſie lernen kennen und vor ihr flichen / ſonſt möchten wir ihre Plage und Straffe befoinuen / cs iſt ecin Schimpf / cs toftet Leib und Seel, das höchſte Gut. Und thut. cuch der Liebe JEfu Chrifti empfehlen ! J. B. Der Nahme des HErzen iſt eine feſte Burg , der Gerechte läuffet dahin und wird erhdhet ! Der 28ſte Send- Brief. Un Hin. H. V.T. vom 6. Julii / 1622.
4 Unſer Hent im Leben Jeſu Chriſti in uns ! Hrenveſter Hochgelahrter Chriſtlicher Scr2 und Freund / neben herzlicher Wůnſdung Göttlicher liebe und Gnade i daß dein Herren möge das Brünnlein Göttlicher ,liebe durch die Sonne des Lebens auffgeſchloſſen werden , aus welcher das Gåttliche Waffer quillet/als mir dan nicht zweiffelt / der Bråuta tigan habe ſeine Braut/als die Seele des HErren zu ſich ſolchen Brun-quell / geruffen / weil ich vornehmiel das ihn Gott ist Creut
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Der 28. Br.
Send - Briefe.
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Crcut und Trůbſahlgeſtellet/ſo iſtdaſſelbe das erſteStenn -zeichen der Edlen Sophien , damit ſie ihre Kinder bezcichnet/ dan ſie pfleget ſich durch die Dorncn GOttes Zornes zu offenbahren /wie cine ſchöne Rofe auff dem Dornſtrauchei fofern nur die Seele ihr Bildnůß und Treuc hålt / dan es iuug cins getreucs imd feſtes Band zwiſchen der Scelei und dieſer feuer -brennenden Liebe GOttes feyn. 2. Der Menſch muß in ſolchen Vorſak tretten / dag erwil int Chriſti bitter Jenden und Zodt'cingchen / und ſeiner Sünde und båſen Eitelkeit darinnen tåglich abſterben / und ernſtlich Gott bitten und die Erncucrung ſeines Gemühtes und Sinnen / er mus vom heiligen Geiſte geſalbet und erlcuchtet werden / und Chriſtuin mit ſeinem Leyden i Zodt und Auferſtehung anziehen /, dag er eine rechte Rebcain Weinſtocte Chrifti feylin deine Chris ſtus ſelber wurde und herzſche nach dem inwendigen Grundefci. ncs Geiſtes / welches Geheimnů s im Glauben ergriffen wird .. da alstan GOttheit und Menſdheit nachdemſelben inwendigeri Grunde beyſamen iſt / auff Arth wie das Feuer das Eiſen durcha gehet / da das Eiſen wohl ſeine Subſtanx behålt / und aber doch in eitelFeuer / ſo lange das Feuer darinnen brcimet / verwana delt iſt. 3. Nichtdaß es die Creatur in eigener Macht ergreiffel forta dern ſie wird ergriffen / wan ſich der Wille Gott gank übergi. bet / und in demſelben übergegebenen Willen herrſchet der Geiſt GOttes / und der Wille iſt der wahre Iciupel des heiligen Gei . ſtes / darinnen Chriſtus weſentlich wohnet nicht nach bildlicher Creatürlicher Arthi ſondern gleich wie das Feuer im Eiſen , og der gleich wie die Sonne in einem Kraut / da jich der Sonnen Krafft mit der Tinctur des Krautes bildet und weſentlich machet ; alſo auch iin Geiſte zu verſtehen iſt / da ſich die heilige Krafft Gota tes in des Dienſchen Geiſt und Glaubenbildet, und ein geiſtlich Weſen wird / welches alleine der Glaubens-mund der Seelen era greiffet, und nicht der iridiſche Menſch in Fleiſch und Blut / welches tödtlich iſt. Es iſt ein untödtliches Wefen / darinnen Chriſtus im Menſchenwohnet : es wird der Himmel GOttes ing die kleine Weltcingepråget /und iſteine Offenbahrung der Stata te GOttes / da das Paradis wieder grünet und Früchtetrågot. 4. Deswegen muß der Drache vorrche getödtetwerden / obce wohl dem iridiſchen Fleiſche noch anfanget/ wie die Schalcoder Rinde am Baum , ſo lebetdoch der Geiſt in GOtt/wic S.Paula kus faget : Unſer Wandel iſt im Himmel; llnd Chriſtus auct fpracy i
130 Theofophifche . Der 28. Br. fprach) : Wer mein Fleiſch iffet und trincet incin Blut / der bleia bct in inir und ich in ihm . Jtein : Dhuc mich / ſprach Chriſtus tonnet ihr nichts thun . s. Deswegen fage ich , iſt einer ein wahrer Chriſt/ ſo iſt er iis Chrifto i er wird in Chriſti ( eben und Geiſte cingchohrcni / und zeucht die Aufcrftchung Chriſtian / tan alſo wird ihine die Ges rugthuung Chriſti zu thcil/ und alſo überwindet Chriſtus in iha meauch die Sünde / Todt/ Teufel und Hölle / undalſo wird er in Chriſto mit Gött verſöhnet undverciniget. 6. Dandie nicue Gebuhrt iſt nicht eine von auſſen zugerechnete Genade/ daß wir uns nur mit Chriſti Bezahlung dörffen trojtent und in Heuchelcy der Sünden bcharren ; Nein / ſondern ſie iſt cine findliche eingebohrncGenade/daßGott dem bekchrten Mens. fichen / Chriſtum und die Rechtfertigung anzcucht / daß ihn auch. Chriſtus in ihme ſelber von GOttes Zorn mit ſeiner Offenbahra ang ertåſe / anderſt iſt keiner ein Chriſt/ er heuchle wic er wollt. 7. Wegen der Deutung etlicher Wirter / und deſſen was der Herz an mich begehret / ſo in meincin Buche Aurora genannt angedcutet, welche faſt heimliche Deutung haben / uidmir von Höchſten zu erkennen gegeben worden /füge ich dein Herzen./dat c $ jego wohl nicht gut in Send-bricfen ausführlichen davon zu fchreiben ren / weil die Zeit gefährlich und der Feind Chrifti grauſain wütetund tobet, biß noch eine kleine Zeit vorüber iſt : Jedoch will ich ihme einc turke Andeutung geben , ferner nach -fus. finnent. 8. Ars crftlichvon der Mitternachtigen Kronel iſt eine zwena fache Deutung : Die erſte deutet an die Krone des Lebens / als den Geiſt Chriſti / welcher Mitten in der groſſen Finſternut ſoll $ ffenbahrwerdenſals in der Beångſtigung der finnlichen Natur: des Gewiſſens / da eine ſonderliche Bewegnitivorhanden / lo kommet der Bräutigamu | als die Krafft Chriſti im Wüten mitten in ſolcher Bewegung. 9. Dieandere Deutung iff eine Figur des åuiſſerlichen Reis es / da die groſſen Verwirrungen und Streite werden regnt wan die Völcker werden im Streit ſteffen / ſo iſt die Figur als der Sieg darunter angedeutet/ wie es in der geiſtlichen Figur ftes het / wie es werdegehen / welche Völder endlich fiegen werden und wie unterdeſſen in ſolcher tråbrähligen Zeit werde Chriſtus offenbahr und erkannt werden , undwienach und in ſolcher truba fecligen Zeit werden die groſſe Geheimniſſen offenvahr werden / 195 119n auch inder Nintur wird können den verborgenen GOtt int
Der 28. Br. Send- Briefe. 131 in Dreyfaltigteit értention , in welcher Ertåntniß fich die freude den Bilder werden bekehren und Chriſten werden ; 10 Auch iſt darunter angedeutet, wie der Sectiriſche Streit in Religion werde'in folder Offenbahcung zu Grunde gehen / dan cs werden alle Thüren offen ſtehen oderauffgehalten werdent and alsdan werden die unnißen Schwåßer/ welche jeßt als Nie gel vor der Wahrheit liegen , weg gethan werden / und ſollen alle Chriftum erkennen / wciche Offenbahrung die leşte feyn wird : Dadic Sonne des Lebensſoul über allevåldter ſcheinen ;und als dan gehet das böſe Thier mit der Huren ( welches unter dein Cha ra & er Ra Ra : RP : am RP angedeutetwird ) zum Ende / wie in A pocalyph zu ſehen iſt. Diefe ausführliche Deutung darf inan anieko noch nicht klårer machen , es wird ſich alles felber erzcia gen / und dan wird man es ſehen was es geweſen iſt/ dan es iſt Hoch gar eine andere Zcit. 11. Wegen der Natur: fprache berichte ich den Herren / daß es ſich alſo verhalte, aber das / was ich darinnen verſtehe / tait ichkeinein andern geben oder khren ; Andeutung tan ich einem wohl geben / wie ſie zu verſtehen ſey / aber es gehöret cin groffer Raum.darzu / und unüſte cin wundlichesGeſpråche feyn /es låſſst ſich nicht ſehrribe :. 12. Auch wegen des philoſophiſchen Werces der Tin & ur , iti nicht alſo blos zu gehen i wiewohl ich das nicht in der Praxi habe ? es lieget das Siegel @ Dttes dafür/ deſſen init ſeinem wahren Grunde zugeſchweigen / bey cwiger Straffel cs wiſſedan einer gewiß daß es nichtgemißbrauchetwerde/unð ift auch keineMacht darzu zu kominen , es ſey dan einer ſelber von chedas / was er das tinnen fiicht: Es hülffct tcinc Wiſſenſchafft i cs gebe dan citter dem andern die Tin&ur in die Hände / ſomag er ſie præparirent , er ſtehe dan gewiſſe in der neuicn Gebuhrt. 13. Dan es gehören 2 Centraliſche Fener darzih darinnett die Macht aller Dinge ſichet/ zu welchain gar leichte zu komment ift / ſo der Menſch recht dazu gefchiæet ift: der Szere wolle ſich dara unb auff ſolche ſeine angedeutete Weiſeinit teinem Golde oder Mineralien nicht bemüheni / cs iſt alles falſch: Es inut dasallera beſte im Hiinnist und in der Welt daju ſeyn /von dein Obern und Untern / welches nahe undweit iſt : Die Stätte iſt überall da cs anzutreffen iſt aber nicht ein jeglicher iſt tüchtig dazu : Es toftet auch gar kein Geld / ohne was auff Zeitund Nahrung des {cibes gehet, ſonſten kontces ciner mit 2 fl.bereiten / und noch weniger . Die Welt wuß zum Himmel / und der Himnel zur Welt wierer 963
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Theoſophiſche
Der 29. Br.
gemacht werden. Es iſt nicht von Erden / oder Steinen / oder Metal/und doch von dem Grunde aller Metadcn / aber ein geiſta lich Weſen /welches mit den 4 Elementen umbgeben iſt/ welches auch die 4 Eleinenta in eines verwandelt / ein gedoppelter Mera curius /jedoch nicht Quedfilber oder ein ander Wincral und Metall . 14. DerHerz leſe den Wafferaftender Weifen /darinnen iſt viel Wahrheit/ und dazu klar, welches im Dructeiſt: Die Arbeit iſt geringe/ und die Kunſt gar cinfältig / es möchte es cirt Knabe von 10 Jahren machen / aberdie Weißhcit darinnen iſt groß / und das allergröfte Geheimnůf. Es gebühret ſich nicht das Sicgel GOttes zu brechen /dan es lieget ein fcuriger Berg davor: deswegen ich mich ſelber dafür entfeße / und warten inusobcs GOttes Wille fen ; wie wolte ich den andere davon ausführlich lehren : Ich kan es noch ſelber nicht machen / ob ich ſchon etwas weiß / und ſoll keiner bey mir nicht mehr ſuchen als ich habe / doch tlar genugangedeutet. Und empfehle euch fambt allen Kindern GDites in die LiebeJEfu Chrifti ! Datum ut ſupra. J. B *
Der 29ſte Send-brief. Vom 8. Julii 1621 . Un Serin Chriſtian Bernhard. En neben melde ich ihme auch / ſich nur fertig zur na. chen / dan die hefftige Tribulation wird etliche unſerer {andſchafften Hefftig rühren . Suchet euch nur fletti rig in den Frieden ! den uns Chriſtus herrieder bracht hat / einzuſchlieſſen / und als init einer Mauer zu verwahren.Dan Babel wird einen ernſtenTranc müſſen ausa trinden / und eben den , den ſie mit Greueln hat eingeſchendet/ alle Ketten und Bande werden zerſpringen und nicht halten / und wird ſich alles theilen / als es van ſchon alſo ſtehet/ ſo tôminee alsdan balde das zerbrechen . Die , ohcit der Welt iſt jeħt feta ber blind / and wil es nicht ſehen , was ſie ihnen filber anthun / wird nber in turşem fehendwerden / wan das Jamirerwird über Scib und Seelegchen.Und thuc euch in die ſanffte Liebe gefit Chris fi cupfehlen. Geben ut ſupra. 6. Dienſtroilliger J. B.
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Der 30. Br.
Send - Bricfe.
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Der 30ſte Send - Briefe. Un Heren F. K. M. D. zum Goldberge.
vom 17. Julti / 1622. Der offene Brunn -quell im Herßen JEfu Chrifti / fey unſer Erquickung und ſtåtes liecht. Hrenveſter wohlgelahrter günſtiger Herr und Freund / in Chrifto geliebter Bruder. Neben herke licher Wünſchung GOttes liebe / Erleuchtung und Segen! Mir iſt licb und erfreuemich cures fleifſigent Studirens in Göttlicher Weisheit. 2. Und nochvielmehr deſſen /daß ich vernehnu in curem Schrei. ben / daß euch Gott das Herße und Geiſt zum Verſtande auffgce than hat/ und wünſche von Hersen / als ich dangar nicht zweifs le i dag das edle Perlen - båtuntein der Menſchheit Chriſti, in curcm in Adam verblichenen Paradis - băuilein im Geiſte Chriſti) und in ſeiner zarten Menſdhcit in uns des innern Menſchens / wieder grůite / tund rechte Früchte auffGOTIES Iiſch trage. 3. Únd dag dic edle Robe an ChriſtiWeinſtocke feſtc eingepfrop , fet fem , und daraus ausgrüne / und unter der jcßigen Dornei. welt / gleich als ein Wunder neben uns ausblühe/ und deil Soma iner Chriſti in ſeiner { ilienzeit helffe andeuten ; inmaſſen ſich dait jcro hin und wieder dergleichen Zweigleix aus Chriſti Noferta gårtlein erzeigen / und gleichals ein Wunder Gottes initten uit Fcuer der Irůbfahl zu Babel grünen. 4. Daß ihr aber üreldet / daß cuch incine @chrifften våttcn eta was Unleitung gegeben / def banden ivir billich Gott / der ſeine Wunder und tiefevcrborgcise Weißheit/ auch durch albere una gcůbete Menſchen offenbahret / undgleich als die Kinder in der Wiegen der Welt in ihrem Babel-uud Fabel-werckc / zu cincir Liechte darſtellet / und ſie init der albern Einfalt überzeuget / dag thr Wer& 1 Widen und {eben vor ihme nur ein Schnik -wer # 1 und fclb -crtichteter Zandt iſt / und nicht in ihme gegründet und cingewurkelt ſtehet. 5. Jumaffen uns dan der Höchſteanjetzo vielfältig zu erkennent gegeben / darvon in Kurser Zeit ſeine Runder inciner verborgea $ 7
Theoſophiſche Derzo.Br. 334 nen Weißheit ans Liecht der Welt in Schriffteirgegeben / darins nen ſich unſere Nachkommen / und die jenigenjo den Verſtand von Gott dazuerlangen / ſich nicht allein wundcrni fondern auch hoch erfreuen werden. 6. Ich habe von Herm Balthern vernpinmen / daß der Herz. etwas von meinen erſten Schrifften habe einpfangen / welcheer thme gelieben låſſet ; Ich wünſche aber / daß er die legten auch håts te/ welche viel heller iKlåter und tieffer gegründetj darinnen man den gcoffenbahreten GOtt in allen ſeinen Wundern und Wercs ten darinne klar erkennen inag. 7. Sie würden eut, an cucrer Praxi an vielen Enden mehrErs öffnung geben/ dan der Natur Grund iſt faſt helle darinnen ents decet i ſowohlauch imfer ſchdizer Luft -garten Chriſti/ der neuen rgebuhrt. WiedeEs würde euch mein lieber Herz Friedrich viel Nuk zu zeit: 8. ticher und ewiger Ubung ſchaffen /hoffe ihr werdet euch als eincina gepflanket Zweiglein nicht vom Baume der gåttlichen Weißheit abbrechen / danes'wird balde eine Zeitkounmen / da es wit ndike feyn /und ihr euch werdet unter den Erftlingen /ſo aus Babel aus. gehen / erfreuen. 9. Wegender Verehrung/welche ich einpfangen ) ſageich gros Dand , und wilesin meinen Willen in das Myfterium des fen Höchſten zu ſeiner Belohnung einführen / und wil euch als cin Schaß in ihmewohl auffgehoben feyn / und erkenne hieran euer recht auſſeriges Herkt . 10. Wierdohl das Perlcin hieruinb nicht gegeben wird./ ſona Dern inbſonſt 1 wie uns GOtt in Chrifto gethan hat / undwie sin Glied dem andern ſchuldig ift. Und eiupfehle euch der fanfftent Liebe JEfu Chriſti/ und vermahne das Perlein nur weiter zit ſuchen . Datum utſupra..
1. B.
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Der 31. Br.
Send- Briefe.
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Der 31ſte Send-Brief. Un N. N. vom 1. Novemb. 1622.
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Von Tödtung des Untichriſts in uns ſelbſt. Unſer Heilin Chriſto Jeſu. Hrenvefter wohlbenamter Herz / ich wünſche demſelben durch GOtt in Chriſto Jeſu ſeine Ge nade / Erkäntnuß und Seegen . Nach dehme ich. B vom Herin Docter kr. berichtet worden / wie der Heri als ein Chriftlicher Mit-bruderim HErut im Zuge des Vatters zu Chriſto Jejuin herßlicher Begierde ins ne ſtehe, undin ſeinem Gemühte dahin arbeitet i wie er moge jie Odttlicher Beſchauligteit in ſich ſelber kommen; als habe ich auff Begehren des Herren D16. nicht unterlaſſen wollen den Herin mit einem Brieflein zu erfirchen /und ihme aus Chriſtlicher liebe wollen den Weeg zu Gottlicher Beſchauligkeit und Empfindlig teit aus meinen Gaben ein wenig andcuten / und ihine gleich hiermit des Safftes meines Eleinen Perlen - tåumleins im Geifte and Leben Jeſu Chriſti, in bråderlicher Liebe darbieten ein Uſt oder Zweig ain Bauine dem andern ſchuldig iſt, und bitte cs. wohl zuvcrfiehen , ob ich ihüre vielleicht zu ſeincu Eyfer möchte mehr Urſachen geben. 2. Sinteinahl der Herz inſich ſelber wohl empfindet / daßans teko der Antichrift in Babel das Regiment in derChriſtenheit in ſeiner Eigenheit und Fleiſches-luft /führet/und aber unsunſer bieber Emanuel treulich dafürgewarnct/auch gefaget/daß Fleiſch und Blut das Himinetreich nicht erben rolle / Joh . 6. Und abce der Antichriſt anders nichts ſuchet noch begehrct als nur zeitliche Ehre / Macht und Gewalt , in Fleiſches: Juſt auffzuſteigen /und fich dieſer Antichrift jeto eine lange Zeit alſohöflich mit Chriftt Purpur:mantel zugedectet/daßinau ihn nichthaterkant/fondern fürheilig gechret/ welcher mirin Genaden des Höchften ziinlich wohl offenbahr worden : Uls wolte ich den Herren mitwenigen andeuten/ was ein Chriſt / oder was der Hntichriſt im Menſchen fen /zu fernererNachdendung. 3. Chriſtus ſpricht : Wer nicht verläſſit Häuſer / afer Gelt / Gut I Weibi Kinder / Brüder und Schweſter / und berläugnet ſid, ſelber/ und folget air nach der iſt nicht meiro Jünger oder Diener. Jten : Ihr inuiffet umbechreud und werə
Der 31. Bri Thcoſophiſche 136 den als die Kinder / oder aus dem Waſſer und Geiſte neu --ge bohren werden/ ſonſt follet ihr das Reich GDttes nicht ſehen . Solches ift nicht angedeutet, daß einer ſolle von Wcit und Kind aus ſeinem Beruffe und Stand in eine die Wildnůglauffen und alles verlaſſen ,ſondern den Antichriſt / als Meinheit/Drina hciti Ichheit. 4. Wer zu Göttlicher Beſchauligkeit und Empfindligtcit in ſich ſelber gelangenwil dermuß in ſeiner Seelen den Antichrift iddten / und von aller Eigenheit des Willens ausgehen / ja von al. ler Creatur / und in der Eigenheit des Gcinůthes die årineſte Creatur werden / daß er nichts inchr zumn Eigenthumne habe, er ſcy in was Stande erwolle. 's. Und ob er gleich ein Senig ware / fo foll doch ſein Geinůhte alle Eigenheit verlaſſen / und ſich in ſeinen Stande/ auch Ehreii nind jeitlichem Gute / nichts mehr achtenals Gottes Diener/dag er darinnen GOtt und ſeinen Brüdern dienen ſolte/und dag alles das er hatſ. er nichtzuin Natur-recht hatundberiget/ daß es ſeine ſev ! ſondern daß esfeiner Brüder und Glieder ſey dar in Gott habezu einem Umbtmann und Verwalter darüber geſeket / und denden dat er ſeinem Herren darinne diene/welcher von ihine wol. te Rechenſchafft fordern. 6.auch ſomuß er ſeinen eigenen Willen /welcherihn zu ſolchent Belig der Eigenheit treibet , in ihre ganz und gar dem Leyden und Sterben in Dodt JEſu Chriſti einergeben und Gott den mühtiglichin rechter ernſter Bußeund Umbwending bitten ,daß er dieſen båſen Willen zur Eigenheit und zeitlichen (uft wolle in dem Iode JEfuChrifti tódten / undſeiner Seelen Willen ir die wahre Kindſchafft GDITES einfiihren / daß er ihme nicht mehr félber wolle oder begehre, ſondern das GOLIES Wide in ihinefein Wollen und Begehren werde / daß er in ſeiner Je heit todtwerde nach dem Scelen -willen / wid GOtt in Chriſto fein Lebent. 7. Er muß ſeinen Willen in die höchſte Demuth iv Gºttes Er. barinen vertauffen /und ilmne einen ſolchen Willen in Gottes Gc. naden -vcrheiſſüng ſchöpfen / daß er dieſe Stunde wolle von aller Eigenheit dieſer WeltWolluſt ausgehenj und niininermehr wici derdarein cingehen / und ſollte er gleid, aller WeltNaridarins neu feyn/ und ſich gang in die höchſte Niedrigteit und Unwür. digkeit für GDII mit der Poenitenk vertåuffen / aber in der Seelen die Genaden - verheiſſung ergreiffen ; imd darinnen ſtchen alsein Kriegsimann vor fiinem Feindc / da es Leiboder les bengilt. &Moun
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8. Wann dieſes geſchichet / ſo wird ſein eigen Wille / ats der Antichriſt/ im Tode Chriſti ergrieffen und getddtet / und wirdalſobald ſeineSeele als wie ein neues uitverſtåndigesKind, das ſeinen natürlichen Verſtand der Selbheit hat verlohren / und hebet vor GOII als ein junges Kind vorſeiner Mutter anzuflehen / und fert fein Vertrauen in die Mutter was ilme dic geben wil. 9. Und das iſts / das Chriſtus ſagete : Jhr uiſſet umbkehren und werden als Kinder/ undalles verlaſſen / undmir nachfolgent. Dan Adam iſt vonGottes Willen in einen eigenenWillengetrets ten /und hat in eigener Begierde derSchlangenSuchtund Teufets Willen inſich eingeführet/daßer fich uñſeineLebens -gefellen /welo che in gleicherConcordaną ſtunden in einem einigen Willen /der warGOttes/in cincIrennung eingeführet/da ſich dieEigenſchaffs ten der Natur haben aus der gleichen concordant ausgeführeti einc jede Eigenſchafft in ihreSelbheit/als cigene Begierdc/davort ihme die Luft zu Bóg und Gutontſtunde/ und zuhand Hiąc und Kålte auff ihndrang /under des heiligerr Lebens in der gleichen Concordang / da er in cinei cinigen Glement lebete, da die 4 E. lementen in gleichen Gewichte in ihnewaren/erſtarb . 10. Davon ihir GOtt fagetc/ Is niiht vom Baum Baſes und Gutes / oder du ſtirbeft : da meyncte er den Zodt am Himmel reich / als des ſchönen Engliſchen Bildes / welches zuhand in die falſche eingeführete Schlangen - begierde er ſtarb /und nun roll und muß wieder in Chrifti Geiſt ucu - gebohren werden / ſo muti dicfer falfche Schlangen -wille von che in Chriſti Dode durch recha te Umbwendung ſterben / und aus dieſem Sterben fehet Chris ftus in ſeinem Geiſte in dem in Adam geſtorbenen Himmels Bilde in unswieder auff/ und wird der innere Menſch in Chrifti Geiſt neu-gebohren. 11. Dieſer neue Geiſt toinmet zu gåttlicher Beſchauligkeit in fich libcr/ und håret Göttes Wort/ hat gåttlichen Verſtand und Neigligkcit/ und mag Myſterium Magnum in Gåttlichen und Natürlichen Geheimnüſſen in ſich ſchauen / und ob ihnicwohldas iridiſche Fleiſch in ſeiner Reigligtcit noch anhånget, po ſchadets ihmealles nichts. 12. Er iſt in dieſer neuen Gebuhrtwic ein feines Gold ti groa ben Steine/ra des SteinesGrobhcitdas Gold nichtmag zerbrea chen / dan ſein rechter Wille iſtder irrdiſchen Sucht abgeſtorbeni und begehret des Fleiſches Luft allo Stunden zu tödten / tådtetcs auch ohn unterlas / dan alhie zertritt des Wcibes Saame / als
Theofophiſche Der 31.Br. der ncuc Menſch in Chrifto gebohren/ der Schlangen Willen inn Fleiſche / als dein Antichrift/ den Kopf. 13. Undfüge cuchy Chriſtlich oder brüderlich / incin geliebter Heri/ ingar guter Pflichtund Treuen zu wiſſen / daß wir in un ferer termcynten Religion / daman doch nur immer zandct oder einander låſtert unb die Buchſtaben / noch mitten in Babel ftes hen /und ärger nie geweſen iſt / da man ſich ja růhunetman ſey aus Babel ausgangen/ und habe die wahre Rcligion / welches ich int feinemWchrt laſſe. 14. Aber ſo viel mir iin Herren incinein GOtterkannt iſt / itt mcinem mir von GOtt gegebenen gar edlen Talent i ro fage ich I daß man ja hat den Mantel Chriſtimitſeiner Purpur Farbe in Chriſti Blut cingetauchet und zur Dece umbgenominen / aber damit nur das Antichriſtiſche Kind des eigenen Willens zugedeca ket / undhatdem Antichriſtiſchen Huren -Kinde cine frembe Far be angeſtrichen . IS. Dan nian heuchelt ihme gar wohl/und dccct e$ init Chris fi leyden / Verdienji und Lodczu , and tröſtetcs/ Chriſtus has be für das bezahlet / es ſoll ſich nur des Borrienſtes Chriſti trds ſten / und als cinc Genugthuung im Glauben annehmen / und weiſet uns alſo eine von auſſen zugerechnete Ecrcchtigkeit . 19. Aber eshat viel ein ander U B C im wahren Verſtande 1 es gilt kein Tröſten noch felber wollen / lauffen oder rennen . Das Senden und der Tod Chriſti wird nicht dem Untichriſtiſchen Ihier in der Selbheit gegeben ; ſondern denen die da von allen Crcatus ren aus der Eigenheit ausgchen /und ſich in das ( eyden und Ster ben Jeſu Chriſti, gan cinergeben , deſſelbigen Willens in und init Chriſto ſterben / mit Ihm begraben werden / und in Ihm cines nicucn Willens und Gehorſams auffſtchen / und der Sün . den gram werden / welche Chriſtum in féincin Leyden / Spott und Verfolgunganziehen / und fein Crcuke auff ſich nehmen /und unter ſeiner BlutfahneIhme nachfolgen /denen wird es gegeben / dieſe ziehen Chriſtum in ſeinem Proceſs an / und werden im ins nern geiſtlichen Menſchen Chriſti Gliedmaß und Tempel GDts tes / der in uns wohnet. 17. Keiner hat ſich Chriſti Verdienſt zu tröſten / er begehre dan Chriſtum in ſich gant anzuziehen , und iſt auch eher teilt rcchter Chriſt / er habe Ihr dan durch rechte Buſſe und Einwen dung zu Ihm mit gånglicher Ergebung angezogen /daß ſich Chris ftusmit ihinevermåhlet. 18. Welches Anfang im Bunde der Lauffegeſchichet / da das Kind
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Send Briefe. Der 31. Br. 139 Kind unter feine Blutfahne gelobet und ſchweret/welches hernach in Thåtligécit ſoll erfolgen oder ob ſich einer håtte abgewant} fol er ſich in ſolche Uibkehrung wieder einwenden : Unð fage in: Grunde/ daßmanchem der Mantel Chriſti / in deine er den Una tichriſt mit zudeckct / und coch nur ein Thier blcibet/ wird zum hölliſchen Feuer werden . 19. Dancin Chriſt muß aus Chriſto gebohron feyn / und deniz Adamiſchen Willen abſterben /er inuß Chriftum in ſich haben und eine Rebe an ſeinein Fleiſche und Geiſte ſeyn /nicht nach dem Anis maliſchen Thier , ſondern nach dem geiſtlichen Menſchen. 20. Dan nicht dasZhier befißetGottes Geiſt, aber wohl den Tempel Chriſti /ats Chrifti geiſtliches Fleiſch und Bluth in uns: Dan Chriſtus ſagete i Wer nicht würde effen das Fleiſch des Menſchen Sohnes / der håtte tein (cben in ſich. 21. Nun muß ja ein rechter Mund darzu feyn / der'eſſen kan/ dan dem Thiere wird es nicht gegeben / vielweniger der Schlana gen Enti . Dancin ieder Geiſt iſſet von ſeiner Mutter /daraus er entſtanden iſt / welches ich einem jeden Verſtändigen zu erwes gen gebe , und allhier nur angedeutet habe / was cin Chriſt reynt wirTe. 22. So er ſich aber einen Chriſten rühmnet / dan cin Thier iſt kein Chriſt / ſondernder init dein Heiligen Geiſte in Chriſti Todt getauffet wird i der Chriſtum batangezogen und in Chriſti hiins liſchem Fleiſche und Blüthclebetrvilcher dasAbendinahl Chriſti gefchmäckethat undmit Chrifto zu Ziſche gefeſſen iſt/ der iſt ein Chriſt/ der inChriſti Fußſtapfen wandelt / unddas Antichriſti, ſche böſe Thier im Fleiſche und Bluthe / welches cinein Chriſtent gleichwohtanhänget/ immerdar todtet / anbindet / trichtGewalt låffet / und ſich in die Anfechtung gedultig ergibet / welche ihm viel hundertfåttig zu einer Probe und Låuterung gegeberr werdeit. 23. Ein Chriſt muß das HBC zurüde fernen /ind die Weiß : heit ſeiner Vernunfft vor thåricht achten / auff daß Chriftus in ihme eine Geſtalt gewinne / und er derhimmliſchen Weißheitfås hig werde. 24. Dan die Weißheit der äuſſern Welt iſt an GOtt blindf und fichet Ihn nicht, und da dody Alles in GOtt lebet iud webeth und Erfelber durch alles iſt / und doch tein Ding beſißet / ohne was reines Eigenen Willens erſtirbet / dasmus Er belißeit / und: beſiķet os gerne / dan es wil ohne Ihn Nichts / und iftain Ende der& Schöpfung und auch im Anfang. 2.5. Daa
Theoſophiſche Der 32. Br. 140 25. Davon ich dein Herren wohl melden tönte Iſo es alhier die Gelegenheit gåbe/ welches ich inmeinen Schrifften gewaltig dar. gethan / und aus dein Centro und Verſtand aller Wefem crtlåhs ret habe, und alhier nur ein wenig in Forma angedeutet , was ei. nes Clyriſten Zuſtand und Weren fey / ob dem Herren hiſterte weiter nach -zuſininen / und ſich in diefem Proceſs zu ergeben / als ich dan hoffeer ſey vorhin drinne. 26. Åber zu mehrer bråderlichen Ergdkligkcit mit einem klei. nen Brieffein wollen andeuten / undmich mit dem Herren ergda ken / in der Hoffnung und im Glauben / der in uns würdet und ift / biß wirdiefir Hütten cines logwerden / und uns in Göttlis cher brüderlicher Ginigkeitund Beſchauligtcit werden hernach vollkomlich mit einander crgóken . 27. Und ſolches auffAnhalten obgemelten Herren Doctoris in guter Pflicht. Und cinpfehle den Herren der ſanfften ſicbe JEſu Chriſti. Geben ut ſupra. J. B. Der 32ſte Send
Brief.
Un Herrn Chriftian Bernhard. Vom 12 Novemb. 1622. Unſer Hent im Leben JEfu Chrifti ! ſche euch viel Freude in Krafft Göttlicher Berthaus ligteit i fintligteit und Empfindligteit / neben Iciblicher Wollfahrt , und erfreue mich eurer Standhafftigtit in Göttlicher Ubung / welches mir das Zeichen iſt ewiger Brůs derfchafft in Göttlicher Eſant / und vermahne euch in (ies , be darinnen in ernſter Standhafftigkeit zu bleiben / und des es wigen Lohnes zu gewarten / euch nur an der Welt Spott und Af fen -wercknichts kehren / dan ein rechter Chriſt muß nicht alleine ein Mund-Chriſt ſeyn /ſondern inChriſto in ſeinein Proceſs wana deln/ und Chriſtum anziehen.Welches ich hoffe boy cuchgeſchehen rey /wollet euch nur nicht laſſen des Teufels gleiſſende Welt-Iar va anziehen / dan dieſe Zeit iſt kurk / darauff ewige Belohnung folget / und wollet doch euren Herren Bruder als auch Mit-brůs der jin HErren wegen meiner Lalutireit. 2 . Ich überſende cucy albic 2 Säcke / bitte wollet doc; die Múa be auff cuch nehmen /und das Korn einfaden und wohlverwahren / cin
Der 32. Br. Send -Briefe. 141 ein wenig ocrnchenoder verſiegeln ; In den Såden iſt ein Paca ketan Herrn Rudolffen von Gersdorff/ und an Herin Friederich vonKregwiß / welches alleine foul Hin Gersdorffen zugeſchicct werdeni er wirdHerr Kregwißen ſein Theil wohl zufchicken uchmetdoch dieMühe auffeuchiundförderteszu Herin Gers . dorffen/tonnct ihr nicht zufällige Bottſchafft haben / ſo ſchicketcis men eigenen Boten / wird ihme von Gersdorffen wohlgezahlet / oder ich wilihn ſelber zahlen / da es mangeltei Das Pad udget ihr auffinachen / dan ich habe es eurenthalben unverſiegelt gelare fen / es lieget bey jedem Briefe ein Iractåtlein /welchceuch gut ſeynd/ moget die auffs ſchleunigſte abſorciben /und alſobaldohne weitern Verzug an benenneten Ohrt fördern :Bitte verpact doch jedes Tractåtlein wiederzu ſeinem inneliegendenBriefé/und vers piegelt es / daß die Iractåtlein ja nicht von den rechten Briefen vermenget werden . Ben Seren Kregwißes Briefe ddrffet ihr nur Bas gehoffte Iractátlein ſchreiben / die andere zwey Bogen ro una gchefftet ſind / habet ihr bey Heron Gersdorffen / Kregwig hat dent Anfang ſchon . 3. Wegen des Meinortal-zedels von Herren Lindenern zu Beuten berichte ich euch / daß dieſelben benanten Bücher alle mei ne ſeynd/ welche in anderhalb Jahren allegemachet ſeynd /theils auch dieſen Sommer ; Das ihr jeçtvon Gersdorffen empfangeit habet / wird gewiß eines ſeyn wider die Methiſten / und allhie bey Kregwißes Schreiben findet ihr auch eines von wahrer Gca laſſenheit/dieandern ſeynd ein Theilsgroß /ſonderlich das Buch de Signatura Rerum ,vom Urſtandeder Creation und ſeiner Bezeichs it nung , ein trefflich hohes Werck von 41 Bogen / dic feyud hin und wieder nachgeſchrieben . Heri Doctor Bruf hatauch cines und Doctor Güler von Droppen hat eincs / wan ich dieſelber werde zu hånden botominen / fo wilich euch ferner cines nach dem andern rohicken / meldct mir nur wan ihr Wcile zum abſchreiben habet ; ſo ihr das jenige welches ihr jeko von Gersdorffen bctomna men habet i wollet nachſchreiben / das mögct ihr thun / alleix ſchreibet nur erſtlich die jwey ſo ich euch jest mit:fende/ und föra dert dieſelben fort/ und überſendet mir mit dem Korne Hi. Gersa dorffs Schreibent. 4. Wegen der Coſaden berichte ich euch daß ſie bey Leutenine rik in Böhmen liegen , biß an die {cippe / und das Land fehr vora derben, man fagetwohl ſie ſollen bey uns durchzichen / und ſich gegen Polen wenden ; Åber wir haben nichts gewiſſes / ich halte cs dafür / ſie werden wohl in Böhmen oder Jaušnik blciben ! und
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und Polen -nicht ſchen / dan wir werden in kurken neue Zeitung haben : der jeßige Fricde iſtnichts beſtåndiges , dandic Kranta heitiſt zum Tode / und gröſſer nie gewefen / wie es die Zeit geben wird. s. Wie es euch ſonft gehet/ und was euer Zuſtandſey / mócha te ich gerne wiſſen , ob ihr Luft håttet umb Bezahlung nach -zu fchreiben / fo wolteich euch dazufördern / ich weiß Herzen genug die es verlegen wollen zum nachſchreiben . Und empfehle euch der Liebe JEfu Chriſti ! J. B. Der 33ſte Send-Brief. An Herrn C. B. ohne datum . Emanuel ! Jeber treuer Freund und Bruder in der Liebe Chriſti/ich wünſche fåts in meiner Begierde/daß ihrmochtet auff angefangenem Wecge beſtandig bleiben /dascuer Hunger und Durſt nach Chri jti Brünnlein möchte ſtåts währen / dan es ift der gewiſſe Zug des Batters im Geiftc Chrifi zu ihme ; Der iris diſche Udann iſt eine Dede dafür / daß Chriſtus in dieſer iridia fchen Hütten nichtmaggang offenbahr werden , dan ter H. Das við der Manne GOttes faget :Siegehen dahin und ſåen mit Thrånen / und ernden abermitFreuden. 2. Ich vermahne euch gangbrüderlich / laſſet euch nicht ſchreça ten / wandie. Sonne mit der Freudenreich in dem alten Udair nicht wil ſcheinen /es ift GOttes Wille alſo / dan ſie gchåret nicht mit ihrem freudenreichen Glaſt in den iridiſchen Ienſchen / fons dern ſie gibet nur manchmahl / dem erſtorbenen Myſterio , wels ches in Adamverblich / und am jảngſten Tageföll in Krafftauffa ftchen , alſo einen freundlichen Anblick / derarmen Seclen zuin Trojte / und zur Stårckung des neuen Gewächies. 3. Allhic inuß es nur in citel Såhnen und Ångſten gebohrer werden / és verbirget ſich ofters die Sonne / aber ſic ſuichetnur alſo in der Wurķel / daß ſic einen Zweig aus dem Baume gebåha re. Ringet nur getroſt / das Krånglcin iſteuch gewiß beygelegeti es wirdeuch wohl auffgcſeket werden / nach deren Maas wie es GOtt gefället ; dan nach dem er einen in dieſer Welt wil braua chen / nach demſelben Maas offenbahrct er ſich auch in ilme im auſſern Menſchen . 4. Aber
Der 3 3. Br.
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143 4. Aber der rechte ( ilien -zwcig ftchet nicht in der åuſſern Welt ; es iſt mir eine eitel Freude / wan ich vernchme daß ihr euch ångſtet nach der Lilien / und dencket ihr habet fie nicht , aber ich ſehe es viel beſſer als itje / was ihr habet / welches mich ofte lů. ſtert, nur alſo init meinem Veruiahnen auffzuweden )auffdaß der Baum wachſe und groß werde /dan ich werde auch noch wohl ſeiner Frucht genieſſen , umb welcheswillen ich an euch und an Vielen arbeite / nach deine wie ich getrieben werde. s. Ich überſendeeuch die MagiſcheKugel mit der Erklärung : ihr werdet einen feinen Spaßier -garten darinnen haben / ſchics kot mir diefelbe / ſo balde es feyn kan / wieder , ich wil euch iu . kurhem was anders ſchičen. Dasſkleine Teftament fonte ich ana jego nichtbekommen / ward aber vertröſtetdarnach zu ſchreiben . 6. Bitte fchicket , woihr jemand von Zotnig inne fehet / diefes inliegende Schreiben Hcrren M. W. wo nicht ſo gebet es doch in fein Haus /fo kansihmcwerden; Ich bedancemich auchwegen der Forderung des Kornes / wils in Liebe verſchulden / habees richtig empfangen/ und eucren Fleißgefpůrct ; wanmirnur Hl. W. meine Sådte wieder ſchickte / ich wäre wohl zu frieden / aber ich ſpürcwohl wie ſein Herke iſt / ich habe ihn der Babiloniſcher Jungfrauen verführct / und ihme noch freundlich geſchrieben / ob er wolte ſehendewerden / und vom Zippel des Antichriſts abfala len / wiewohl inich bedeucht es feind nur Worte mit glatten Schein / wie ſiefaſt alle thun : dan ich habe in dieſem Geſchlechte ihr noch wenig funden / denen es wåre rechter Ernſt geweſen / ſondern haben nur die Hiſtorie mit Freuden angenommen und. vermeynet es ſtecke iur Wiſſen / als im Buchſtaben / ſich darinit ſehen zu laſſen : Jedoch kenne ich etliche denen es Ernſt iſt, da ich den Geiſt in Krafft geſehen habe / GOtt ſey lob ! Euren Herzit Bruder den Heren Conre& or , wolletmeinen Gruß und willige Dienfte in Liebe verinclden / uns in die Liebe JEfu Chriſti ema pfehlende ! E.C. F. und Br. in Chriſto
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An Seren N. N. vom 10. Decembr . 1622. Infer Heylim leben JEfu Chrifti in uns ! Eingar licber Herr und Chriftlicher Bruder / nes ben treuer und begierigerWünſchung meines Geis ſte8 / wahren Göttlichen Liechtes / Krafft und Ers Dikåntnůß/ auch inniglicher FreudeninGöttlicher Beſchanligtcit/und unſerer ewigen Brüderſchafft im Leben Chriſti. 2. Eueran inich gethanes Schreiben habe ich empfangen/und frcuemich im HErrn uicineiu GOtt / der uns ſcineGenade alſo reichlich und überſchwänglich mittheilct / und unſere Herpen er dffnet/daß wir in Zuſamucn -fügung unſerer Gaben ſoincWcigs heit und Wunder begehren zuerforſchen . 3. Und ſoll mirdes Herin ſeine angebotene Freundſchafft lich und angenehm feyn / und erkenne ihn / verinogediefes an mid)gcs thaneuSchreibens füreine grünende und ſchr begierigeRebe am Wenſtockc Chriſti / auch für mein Glied und Mit-zweigleinan ticleur Perlen-baumn/ undwảnſchein Krafft inciner Erkảntnůßl da es rechter beſtåndiger unwanckelbahrer Ernſt ſey /als ich mir dann keinen Zweifel mache/ der edle Perlen-zwcig der neuen Gea buhrt aus Chriſti Geiſt und Weißheit ſey in ihme gebohren. 4. Sowolte ich auch herzlich gernic ineinen Mit- zweigen und äfien meinen weinigen Safft und Krafft ausGOttes Gaben . mittheilen / undjie in meiner ſchwachen Kraffthelffcucrquicten / und inich hinwicder des ihrigen genieſſcn ) als wir dann ausGOts tes Befehl und auch im Natursrechte cinander ſolches zu thun ſchuldig ſeynd. 5. Darzu ich dann inſonderheit in meinen Gaben getriebert werdc/ umbwelches willen ich viel Zeit und Mühe/jedoch ingroſ. fer Begierdeund Luft / damit zugebracht habe/und immerdar ges hoffet / und in Begierde dahin getrieben / meinen Brüdern im HErm iin Wcingårtlein Chriſti zu dienen . 6. Und wicwohl ich ein einfältiger Mann bin ) und der unft und des Studii unerfahren , iſt auch nicmahls meine Ubung gea wcfen mich in hoher Meiſterſchafft zu üben /undgronic Gchcimə süß in meiner Vernunfft zu faſſen . 7. Sondern meinc iitung iſt aufſerlich ein gemein Hand , werd
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werd geweſen / damit ich mich lange Zeit ehrlich ernábret; danca meine innerliche ütung mitfaſt ſtronger Begicrde in das beniſt Sterben nueines angecrbeten Menſchen gegangen/ wie ich incia ner Jchheit und Scib -wollens möchte im Tode Chriſti erſters ben / und in feinein Willen eines neuen Geiſtes und Willens Göttliches Sinnes auffftchen. 8. Habe mich auch dermahl-cins alſo hart darinn verwvogen / che dasiridijde (eben zu verlaſſen , als von diefem Vorfaßeund Streite augjugchen /undwas ich darinnen und darüber gelita ten / das habe GOtt zu crtenncu / welcher mich alſo durch ſein Gerichte ineiner Sündeu geführet / inich aber hernach mit dem ſchönſten triumphirenden Anblick ſeiner Ošttlichen Frcudcr reich gekršricti darzu ich keine Feder juin ſchreiben wcisi fondera dein Icfor dieſes und allen Kindern GOttes gerne gonnen und wünſchen wil. 2. Und aus demſelben triumphirenden Liecht iſt mir gegebert worden/ das was ich bißhero eßliche Jahre geſchrieben habe/dann ich erlangete darinn ſo viel Genadeſmein eigen Budy /das ich ſela ber bin (als das Bild GOttes ) zu leſen und zu erkennen , darzu auch zu ſchauen das Centrum aller Weſen / und zu verſtehen das geforincte Wort GOttes ) auch den Verſtand der compactirten und gefäfſeten oder geformeten ſenſualiſchen Zunge aller Eigene [chaffteni ro wohl die mentaliſche ungeformnete hciligc Zunge zit verſchen / darinn ich dann gar viel hoher Bücher geſchricbeit habe /welche eines theils der Vernunfft ohneGOttesdiccht wollen unergriffen ſeyit. 10. Wiewohl ich als ein ſchwach iridiſch Werkzeug nach dem auſſeren Menſchen , diefes hohe Werd anfänglich / als ein unge . übter ungelehrter Mann / übel faſſen und zuin Verſtande gebox tonte /wie in der Aurora zu ſehen , welchedas erſte Theil inciner Schrifften iſt/dermconete Alichmein lebenlang bey Ecinein Mena ſchen damit bekannt zu werden , ſondern ſchricb cs mir zu einein Mc rorial der gant wunderlichen ErkåntnůB / Anſchauung und Empfindligkeit. 11. Undwicwohles der Geiſt deutete/wozu es follte) ſo modha te es doch die Vernunfft( alster åuſſereMenſch ) nid) t faſſen / fondcru ſahefeine Unwirdigkeit und Niedrigteitan. Schrifft die Aurora bey mir / biß ich 12. Bchielt and; diefelbe endlich einem einigen Menſchen davon ſagetc / durch welchen es war für die Gelehrten tominen/ welche alſobald darnad) getracha tet und angeftifftet/ daß ſie mir entzogenwurdeii. 13.Da
146 Theoſophiſche Der 34. Br. : 13. DadauuderSatan getachte Fener -abend init zumachen / und meine Perſon damit zu verunglimpfen / darumb ich auc vict selitten habe, umb Chriſti meines HErr willen ; ihine in ſeinem Proceſs recht nachzufolgen : Aber wie es dein Teufel mit Chriſto gieng / alſo gieng es ihmeauch mit meinen Schrifften . 14. Dann der ſie begehrcte zu verfolgen/ der hat ſic publiciret; und inich noch in gröſſerun hofftigere Ubung eingeführet/dadurch ich inu Gerichte mehr gcůbet/undden Sturm wider den Icufel int Schlangen- Ente des iridiſiten Adams und ſeines Gegen -fakos deſto mehr beſtanden / und die Pforten der Ticffe defto inchr zers ſpronget / und an das helle {iccht kommen bin . 15. Daß es auch anjeko ſo wcit damit kommen iſt/ daß ſie weit und ferne von vielen hoch-gelahrten Doctoren / auch viclen von Udel / hohen und niedrigen Standos -perſonen / mit (uft gelefon mund nachgeſchriebenworden gang ohne meinen Trieb oder Lauffi Turc ; GOttes Schidung . 16. Wolte cuch auch gerne haben auff dismahl davon was quitgetheilet / habe ſicaber nicht boy handen gehabt , auch auff ro cylcioc weiſe nicht mögen errcichen / und iſt nicht ohnc/es ſind eta lidhe Tractatengeſchrieben worden / daß ich hoffe / es ſoll inanche himngerige Scele dadurch erquictet werden. 17. Dann dic leßten Schrifften ſind alle ricl heller und int beſſerem Verſtande / als die erſten / welche der Seri mir haters meldet. 18. Wolte der Herr aber ſich ſo viel bemihen / wic er ineldet / und in cigener Perſon zu viir kommen / und ſich in Gottesfurcht in Göttlicher Weißheitmitinir bequeincu / das foll mir lieb feynd cr kan ſeine Gelegenheit tey inir haben nach ſeinem Gefallen / danu idi bin ohne das jego in ſtåter Ubung mit forciben . 19. Habe auch mein Handwerck umbdeßwillen liegen laſſen / Gott und uncinen Brüdern in dicfem Veruffe zu dienen , und meinen Sohn in dem Himmel zu einpfangen /ob ich gleich von Bas bel und dem Antidyriſt mug Undandt haben . 20. Herin Mag. Nagels Grußes, als auch Chriſtlichen Mits bruders/ und jept in der Pilgrainſchafft Chriſti / wie ich bin be richtet worden , bedande ich inich / und ſo es des Herrn Gelegens heit in Schrifften gebenwolte / er ihn wegen meiner wiederumb freundlich grüſſenwollc. 21. Herr Elias Zeichnan iſt nicht bey mir founmen / sodić auch nicht wo er jeko ift : Herr Balzer Walther hat ſeinerofft in Liebe gedachtlich aber kennc ihn nicht, ohne im Gciſte / daß ich 22. Mes babeauty von andern ſeiner hörcu crwchnen .
Send - Briefe. 147 Det 35. Br. 22. Wegen meines Zuſtandes berichte ich dem Herrn auff ſein Begehren /daß es mir GOtt (ob /anjeko noch wohl gehet/fchcinir aber in Geifte eine groſſe Verfolgung uud Veränderung über Land und{cutc/welche nahe iſt /wic inmeinen Schrifften angedeus tet /und wird Zeit ſeyn von Babel auszugehen und zu flichen/dars umbkan ich auch von keiner Ruhemelden . 23. Dann was grofſen Jammers und greulichen Raubens / Pordens und unerhörter Teufeley bey der Chriſtenheit / die durch -reyfendeu Coſaten durch Schleſien bey unfern Nachbarit anjeto getrieben / wird euch vielleicht wiſſende ſeyn / welches cine gewife Figur des Künfftigen Gerichts über diefe Sandeiſt. 24. Und thue Euch ſumbt allen Gliedern Chriftider fanfftent Siebe Jeſu Chrifti/undmich in cure und ihre {iebe und Gunſten empfehlen. Datum ut ſupra. J. B , Der 3 sſte Send- Brief. Un Heren Johann Butowski vom 13. Decembr. 1622.
Unſer Heyl im leben JEfu Chriſti ! Hrenveſter / Wohlbenamter Heral-ncben treuer Wünſchung Göttliches Heyls in heiliger Krafft 1 und aller zeitlichen Wohlfahrt ! 2. Euer an unich gethanes Schreiben tmbClyriſt $ liche Freundſchafft , und Ergòzung in Göttlicher Ertantnůß / in Göttlicher Begierde undwohlineynender herklia cherChriſtlicher{ iebe/habe ich einpfangen /und iſt mir lieb und ans genchmelerfreue inich auch darobidaß dannoch GOtt feineKinder und kleines Håufficin hin und wieder hat / da ſonſten anjcko die Welt im Argen faſt exfoffen /und im Zorn -ferier ergriffen iſt ! welches nahe einen groſſen Kiß in der Anti-chriſtiſchen Chriſtens heit machen wird , wie erkanntworden iſt. 3. Und thut der Menſch gar wohl und recht/welcher ſich lernet richt erkennen ida $ er fer / welches nicht durch Bernunfft und ſcharffes Forſchen geſchehen mag/ſondern in dem wahren Proceſs Chriſti /in einer wahren gelaſſenen Secle / welche die Vernunfft und cigene Miķe menfchlicher Selbhcit / mit Umubwendung des iridiſchen Weeges / verlåſſet /uud in die höchſte Einfalt Chriſti / in wahrer Demuth unter das Crcuķe Chrifti eintritt/ wie uns 2 Chris
148 Theoſophiſche Der 3 s.Br. Chriſtus treulich gelehret hat und geſaget : Es ſey dann dag ihr umbkehret und werdetals Kinder / undwerdetnicu -gebohren aus dein Waſſer und Heil. Geiſte / ſonſt rollet ihr das Reich GOttes nicht ſehen . 4. Darzu dann eine wahre Gelaſſenheit und Berlaſſenheit der inenſchlichen Selbheit gehöret / daß ſich der Menſch gana in ſeinen inwendigen Grund wendet ; und in ſeiner Selbheit gang zu nichte machet/ und durch ernſte Buſſemit inniglicher Begiers de von dicſcw Welt-weſen in GOttwendet / und ſeines Bermda gens und cigenen Willens im Lodc Chriſtierftirbet / und ſich in GOttee Erbarmen erfendct/ ſo mag er vom Hcil. Geifte in ſich Felber in dem inwendigen Grunde ergriffen werden / daß derſelbe durch ihn fichet/ wil und thut) ivas GDit gefålletjwelcher alleine das Forſchen in Gåttlicher Ertåntnůß iſt/und der Seelcn ( iccht! in welcheun ſie GOtt ſchauetundertennet / und in keinoin andern Weegi mag zu Göttlicher und natürlicher Ertåntnůß und Bea lichauligteit gelangen. s . Dann dernatürliche Vernunfft - menſch verſtehetnichts poin Gcheimniß des Rciches GOttes / dann er iſt auffer und nicht in Ott/ wie ſich das an den Vernunfft- gelchrten beweiſet/ das ſic uinb GOttes Weſen und Willen ſtreiten , und dehn doch nicht erkennen / dann ſie hören nicht GOttes Wort in ihnen . 6. Und iſt alles todt an GOtt/ was nicht die lebendige Stima meund dasGöttliche Gehårder neuen Gebuhrt iw Ente Chrifti in ſich hat / daß der Geiſt GOttes in ihine Zeugnús ſcinesåuffe ren Hörens und Lehrens gibet ;in welchein inwendigen Sehen alleineGOtt erkannt/und ſein Weſen verſtandeni wird / zu wela chem das äuſſere Buchſtabiſche Wortnur eine Forin und zugea richtetes Inſtrumentiſt. 3. Derrechte Verſtand aberinu aus dem inwendigenGruna de í aus dem lebendigen Worte GOttes / welches im Menſchet unug zuvor eröffnet reyn/ in das buchſtabiſche Wort cingehen / daß es cinc Concordans remarouft iſt alles {chren vom Göttlichen Werep cin Nichts / als nur ein Bau an der groſſen Babylon / irrdiſcher Verniufft und Wunder ; in welchein inwendigen Grundealle meineWiſſenſchafftvon göttlichen und natürlichen Grunde reinen Anfang und Urſtand genommen hat. 8. Dann ich bin nicht von der Schule dieſer Welt gebohren worden / und biucin cinſåltiger Mann , aber in Göttliche Ers täntnůß in hohe natürliche Forſchung ohne meinen Borrak und Begehren durch Gottes Geiſt undWillen eingeführet worden , 9. Wele
Der 36.Br.
Send Brieft.
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9. Welche Ertåntnus und Genadext-geſchendte/ich dañ herko lich gerne niinen lieben Bridern und Chriſtlichen Mit-gliedern im Jebens-baume Jeſu Chriſti gonnen wil / und fiche täglich zu GOtt /daß doch ihre Herken in Göttlichen Gchor und Dcrfian de mogen erdffnetwerden / daß ſolche Ertäntnüt auch in ihnen erkannt werde / und wir aus der ftreitigen Babylon möchten er : lófét und in eine briiderliche Liebe eingeführet werden / und in uns hören was GOttes Wille und Meſen ſey . 20. Und füge dem Herrn / daß mir feine Betantnůgund grs fuchete Freundſchafft licb und angenehm iſt / wünſche auch inich mit ihme mindlich von Göttlichen Sachen 311 unterreden und zu ergoßen / welches / weil wir voneinander ſind / nicht wohlfüglich / und ſich doch wohl zutragen mag / als ich mir dann faſt in Sinn gefafſet/ ſo der Tag ein wenig känget ! und man des unſtåten Wetters beffer geſichert iſt , ob Gott wolte Genade und ſo viel Friedens-zeit vergönnen / mich in ciges ner Perſon mündlich mit dein Hcrm und andern guten Brüdern und Freunden dieſer Drthen zu bereden /ſo wolte ich alsdann doit Derin auff ſeine eingeſekte Puncten můndlich antworten / und mich mit ihme davon im Grundebereden / welches anjero in Eyl nicht geſchehen mochte: Und euipfchle den Herin ſambt den lieben Srinigen der ſanfften Licbe JEfu Chrifti. Datum ur ſupra.
Der 36ſte Send Brief. un Herrn Chriſtian Bernhard / vom 13.Decembr. 16 z 2 .
Uinſer Heyl im Leben JEſu Chriſti ! . E
Ein gar lieber und werther Herr und guter Freund/
lichem und ewigen Scyl ! und füge cuch zu wiſſent daß ich cuir Brieflein gar wohl empfangen habe / erfrcue inich auch eurcs noch ſtåten Göttlichen. Gemüthcs / welches ( wie ich zu GOtt hoffe ) in Göttlicher Ertåntnůß noch innerdar mehr wachſen und zunehinen wird, darinnen der Herr hiemit in das Bindlein des lebendigen GOttes gefaſſet/und für den groro fen Trübfahlen/ welche jeto daher gchen /ung bewahretwerden . 2. Es wil Zeit und Ernſt Tenn í ſich anjeßo in dem {etens brunnenJEſu Chriſti zu bewahren: dann das Schwerd GDttes Zornes
Der 37.Br. Theoſophiſche 150 Zornes wird ináchtig graſſiren / und an leib und Seel geſeket werden. Darumb wir wohl den Antichriſt ſambt dem Thiere und der Huren aus dein Herkon råumen mogen / dann daſſelbe ſoll und inug fallen / in welchem es aber noch erfunden wilwers den /dehn wird die Turba mitergreiffen. 3. Künfftigen Frühling,habe ich mir in meinen Sinn gefaſ ſet ( ob es GDit wolte zulaſſen / und ſo viel Friede geben ) cuch in rigener Perſon zu ſehen / und mich mit euch etwas zu bequåmen ! alle Nothdůrfftigkeit/ſo wohl mit den andern guten Freunden un Brüdern in Chriſto / und erinnere cuch treulich euchzurTribula zion geſchickt zu machen/ dañ cs inag anderſt nicht feon /ſic iſt nahe und gehet gewaltig in Turba Magna daher. Dieſe theure Zeit wil auch gröſſer und in groffe Noth geführet werden / und inag. fich ein jeder nur zum Ernſt fchiden ; groſſer Krieg / Auffruhr und Empórung / auch Sterbens-noth7 fållet in kurzem mit Macht ein. Füge icy seun Herin in meiner Ertantnůß zur brúa derlichen Nachricht. 4. Db euch etwas von meinen Schrifften lieb zu leſen wärel for wollet nur ben Herm Doctor G.darumb anhalten /ich habe ihm eurenthalten geſchrieben / er wird euch damit willfahren : Und einpfehle cuch der fanfften Liebe JEfu Chrifti : Geben in Egli ut ſupra. E. Dienſtwilliger
J.
B.
Der 37ſte Send Brief. Un Heren Carl von Endern . Ein gar lieber und werther Herr / und von GOtt zugefügter Patron , nrcben Winſchung Göttliches. Şeyls ; Ich überfende alhie init Zeigerin meiner Frauen dein Junckern 10. Kthal. für einen Schef PelRorn /weiß aber nicht was derJuncker dafürbe gehret/ bittc es Zeigerin zu melden / was der Junđer dafür habent wil. Thue mich auch gegen dem Juncter bedancten wegen Vereha tung einesSchodskäfelund eines Faffes vol Rüben ; für die ans dere zwcy Schock habe ich der Annen tren Marc / wie begehret worden / geſchidet; Ich hoffe ſie wird es einpfangen / und dein Juncternzugeſtellet haben /un wünſche dem Junckern viel reichen Seegen / und erfenine ihn i als ineinenmir von GOtt zugeſanda ton Parron , dehme ich gegen GOtt wieder alſo viet fejuldig joys
Der 38. Br. Send Briefe. ISI als inciner eigenen Scclen. Wil es auch in Göttlicher Vormea genheit) undwürdlicher Krafft in meincuWillen und Begierde fåtiglich/als mein cigen Leben/ in meinem Gebethe zuG Ott cin führen / und es nicht als ein undandbahrer Menſch gebrauchen / ſondern es fou zu Unterhaltung des Lebens im Bau mcincs inir von GOtt gegebenen Talents angewendet werden . In welder Arbeitmir anjero gar cinewunderlicheThür über die Offenbah rung des erſten Buches Mojis offen ſtehet. Und wicwohl ich weiß / das der Junder geneigten Willen gegeni mir und allen Kindern GOttes trágct; So ſage ich ihme doch als ich geidisë erkannt habemir aber nicht ganz zu offenbahren fehet/dat ilin ein ſolches ins finfftige nicht wird rcuen / denn feiner wird bey unfern Nacht :inlingen tarinnb nicht alleine zeitlicherRulin ſondern als inan froininen gottsflirchtigen Herren stadſageti gca rühmet werden. Denu dieſes Talent hatgar einen wun derlichen Uußgang ob es gleich jego muß in der Profit ſtehen , ſo iſt mir doch gezeiget / worzu es ſoll. Und culis pfehle den Jungern der Sicbe Jeſu Chriſti. Des Jundern Dienſtm . Teutonicus,
Der 38ſte Send Brief. an einen von Adel in Schleſien /
Vom 19. Februarii 1623 . Itnſer Heyl im {eben JEfu Chriſti in uns ! Dler/ Geftrenger ) Hochbenamter Herr ; Nebenſt 1. trcuer Wünſchung und mit -würckender Begierde gliedlicher Pflicht in inferin Emanuel Göttlidzes Liechteg / und der Seelen in ſich ſeller innerlicher B Göttlicher Beſchairfigkeit und alles Leibes Wohla fahrt. 2. Nachdchur ich E.Geſtr.einen Liebhaber Göttlicher Weiß heit uñ aut einen wachſendenzweig air dem Lebens -baumeGots tes inChriſto verurcrctct/in welchem alle Kinder GOtfes gliettich inueftchen , undauch geſpühret , wie ihn der Zug des Patters in eine hungerige Begierde nach dem rechten Saffte und Gdttlicher Krafft hat eingeführct / ihn auch etlicher maſſenmit der Ertånga Mūsdcfſelben Lebens -baumes begabet. 3.So
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3. So habe ich mir abermayl Urſuch genommen in Chrifts lider und gliedlicher Arth nach deinſelben Lebens-kaum Chriſti zu erſuchen /und uns untereinander zu ermahnen als Arbeiter / welche in ChriſtiWeinberg eingeſeket/ und zu dieſer Arbeit bes tuffen find , fürnehmlich das wir uns anleko in dicfein finſtern Ihale wohl fürſehen /und unſere Augen und Haubt auffheben / indehwe wir die Finſternůß und derer Wirkung vor Augen fchen , unduns crinncren wieunsChriſtus gelchret hat/dag in. fere Erlöſung nahe ſen / und ja von Babel / welchc uns hatlange gefangen gehalten ,außgehen /und nichtauffrasBeſchrey fehen / daman uns güldene Genader -inåntelverheiſſet/ und umbdectet / und unsmit frembdem Schein tröſtet und tiķelt / als ob wir alſo von auſſen angenoinwene Genaden -kinder durch fonderliche Wahl wären. 4. Uuch nicht auff unſer eigen Verdienſt und Krafft rchen / welches alles nicht gilt vor Gott /fondern eine neue Creaturin Chriſto aus GOtt gebohren/ gilt vor GOtt/ dann allein Chriftus åſt die Genade die vor GOttgilt : Wer nun aus Chriſto geboh . Ten iſt uud in ihme lebet und wandelt/ und ihn in ſeinem { cytoni Sterben und Uufferſtehung nach ſeinem inwendigen Minden angcucht ,deriſt ein Glied an ſeinein Leibe / von dehme alleine Kieſſen Ströhine des lebendigen Waſſers durch das fråfftige Wort Chriſti/ welches is ihmenach dem inneren Grund Menſch wird / und ſich aus ihme durch die Creatur im Spiritu Mundi des auſſercu Menſchen außſpricht. s. Dann gleich wieGOttdas Myſterium Magnup , darinnen die gange Creation eſſentialiſcher Arth ohne Foriunge gelegen / aus der Krafftſeines Wortes offenbahrct hat/und durch das My Aerium Magnum außgeſprochen in Schiedligkeit der geiſtlichen Forinungen / in welchen geiſtlichen Foruungen die Scienß der Kräffte in der Begierde ) als iin Fiat geſtanden ſeynd / da ſich dan eine jedeScienß in die Begierde zur Offenbahrung in ein córper lich leiblich Weren eingeführet hat. 6. Alſo auch lieget in Menſchen als in GOttes Bilde oder Gleichnůß daſſelbe Myſterium Magnum , als das eſſentialiſcht Wort der Kraiſt GOttes 11ach Ewigkeit und Zeit ; durch welches Myſterium lich das lebendige Wort GOttes außſpridit / entince der in ſiebe oder Zorn / oder in der Fantaſey / alles nach dchuie / dat das meiſchliche Myſterium in einer beweglichen Begierde fichet zu Bófein oder Guten : wie dann geſchricberz ſichet : Bey den Heiligen biſt du izcilig / und bey den Bertcniten biſt du vera tchret .
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153 Send - Briefe. Der 38.Br. tehret. Item , welch ein Volck dasiſt / ſolchen GOtt hat es auch . Dann in was für einer Eigenſchafft das Myſterium im Mens fchen in der Erweckung ſtchet / cin folches Wort ſpricht ſich auch Aus ſeinen Kråfften aus , wie vor Augen iſt / dag in den Gottlos fen nur Eitelkeit ausgeſprochen wird. 7. Wie ſollnun ein gutes Ausſprechen und Woſien ſeyn / W0 bas Myſterium juinSprechen ein falſcherGrundund vom Icufet im Grimme der Natur vergifftet iſt /welches falſcheMyfletium nichts gutes wollen noch thun tan /das vor G Ditangenehm ſey / es werdedann zuvorhin mit Gott angezündet / daß es ein Gott: lid Wollen und Begehren bekomme/aus welchcin auch ein Gött, lid Uußſprechen und Wůrcten des Guten erfolget: Dali Chris flusſaget: Einbåſer Baum kar nicht gute Früchte tragen : wie wil dann der gute Früchte tragen /daein falſcher Bauin unter frembdem Schein ſtehct ? 8. Chriſti Purpur-inantel hat ſeine Fråchte in fich ; was gee het aber das ein falſches Thicran/welches voller Gifft iſt/ und fic wil init demſelben Manteldccten / und für gut halten / und bringet aber nur hölliſdie Früchte ? Oder /was růhinet ſich der Maul- ChriſteinenChriſten /daer doch auſſerChriſto lebet/wana delt/ und iſt ? 9. Keiner iſt ein Chriſt Jer ſey damm auffs neuemitdem Geift Chriſti tingir.t / undaus GOttes (icbeentſproſſen / daß dic Ger narc GOttes in Chriſto in dein Myſterio ſcinesLebensnach der Seelen offenbahr reg / und ins Menſchen (cben init- würde und wolle : Solcr aber ein ſolcher werden ,ſo inuß er von ſeiner Bilda ligkeit im Spiritu Mundi , dainit dic Sccle verdedictwird / und ist iridiſche Würdung tritt/ umbkchreu / und werden als ein Kind / das ſich alleine nach der Mutter ſåhnet) und der Genadē Mutter Milch in ſich einführen :) daraus ihue cin neuer Ens wådyſct) in. welchem das Genaden -leben utſtåndet, als die zugerсchnete Gea nademuß in ihmegebohren und Menſch werden nach dein innes Ten Grunde , auſſer dehur iſt er kein Chriſt/ ergleitfe /heuchelet: und thue was er wolle. To můſſen ihine nur ſeine Sündeurdurch Das Göttliche Einſprechen in ihm ſelber vergeben werden. 10. Dann wann Chriſtus in.dem cingeſprochenreu Gerradeiia: worte/ welches die Seele aus ſeiner Berhciſfung in ſich einfaſſet/ enpfangen wird ,ſo iſt der Grumd in das verðerbete Myſterium zum Rinde GOttes geleget/fo gehet die GittlicheSchwångerung an / darinnen Chriſi Weisheit empfangen und gebohrenwird / suelds alleine cin.Teinpel des Heil.Geiſtos iſt ; und von derſelbeis @s
Theoſophiſche Der 38. BE 154 neuen Gebuffet iſſet die feuriſche Secl GOttes Brod das vont Himmel tomuct/ und ohne daſſelbe hat der Menſch kein Leben ist fich , Job. 6. Welches kein Hcuchler unter "Chriſti Purpurs mantel genieſſen fani fondern nur der Menſch / der nicht von. Fleiſch noch Bluth / n10d vom Willen eines Mannes , ſondern von Gott neu - gebohren iſt / in welchem G Dttes Wort / daraus ber ersteMenſch geſchaffen wardi(pricht/ regieret/lebetund wil. 11. Dann das Leben derMenſchen war in Anfang im Wors tel Joh. 1. da 16 in das geſchaffenc Bild singerlafen ward ; als fich das aber vom Sprechen desWortes in cincigen Wollen und Sprechen in Böſem und Guten einwendete ! als in eigene Luft / fo verdarb der erſte gute Wille in der Creatur zum wiedcr -aug fprechen : Nun muß er wieder in das erſte ſprechendeWort cins gehen / und mit Gott ſprechen , oder er iſt ewig auſſer GOtt : Welches die jeßige Welt nicht verftchen mag noch wil/ dann ſie hat ſich gang und gar in cin cigen Sprechen zur Welluft ocs . Fleiſches eingewandt / und ſpricht in eigenem Willen nur eitch Iridigkeit und vergångliche Dinge) als Ehre /Macht und Ges walt/ darzu Hoffarth / Geiß / Neid und Bogheit ; nichts als 11118 die liſtige Schlange init ihren Jungen / ſpricht lic aus/imd wanız dieſe ihre Juugen das nicht mit liſt tönncn crlangen / was der cia gene Wille will ro ſpricht ſie aus der liſtigen Pozheit mit dene elde durch ihre eigene Gewalt viel taufind Soldaten / dic is Follen.crhalten /auff dasder eigene Wille /welcher von GOttabs gewicheniſt/ mdge rechtbehalten/ wie jeħtvor Uigen iſt : Durih boclches Ausſprechen auch diefor eigene Wille zu Grunde gehet f und ſich ſelber todtet. 12. Sowolte ich meinen geliebten Heren und Mitgliede in Sebens -baume Chriſti ernſtlich erſiden und erinneren , als ein Glied deur andern ſchuldig iſt/ im feßigen 21Birrechen der Welt da Turba Magna ihr Ausſprechen mit im Spiel hat / und eing groſiebwerffung geſchchen ſoll/euch in ſtitcm innerlichen Sprea den der Barinherkigkeit Gottes innezu halten /un ſtåts in eurcir jiwendigen Grund einzugehen /und ja init nichten dic Schlange euch laffen kereden zu dem falſchen Sprechen des Bruder-mora e$/ und euch als ein vornehiner Herz ftåts in dem Proceſs Chris fti und in ſeiner Schre beſpiegeln : Dann das jekige Sprecheit wird in GrimmeGOttes durch feinen erwetten Zorn geſpros chen / und iſt ſich übel darein zu mengen mit Einſprechen /zimayli To sic Turba foll geſprochen werden , ſie iſt gar untreu /und frifiek ihren Bafter und Mutter die ſic gebichret/ und iſt ein Berem dos, Sornes 0 Ditis 13.uco
Der 38. Br. 155 Send Briefe 13. Auch wegen Annehmung der vermeyncten Religionen / daruinb inan ſtreitet ,iſt ſich wohl fürzuſchen / und ſich nicht eta wan cincin Part / welcher einmahl ſicget / cinzucigener mit dein Gewiſſen des Glaubens ; Dancs iſt ecin anderer wahrer Glau te der ſeclig machet / als alleine Chriſtus in uns / deralleine til get die Sünde in uns / und zertritt der Schlangen -Einbildung den fopfin ms / und ſtehet in GOttes Gerechrigtcit / welche er mit ſeinem Blutlıc in uns erfüllet / voin Schlafe des Todes auf: Jil unſerer armen Seclen muß Chriſtus voi Lodc aufſtchca /ale in einer neuen Menſchheit / welche mit und in Chriſto iin Hima mel wanidelt und wohnet ita dcr Hiinnucl'im ſelben cuen Menta fchen iſt / daraus das Werd der Liebe folget 1 als Gottes Kirta dern gebühret. 14. Und ob gleich der äuſſere Menſch in iridiſcher Schwachs heit und Gebrechen lebet / das hebet den Icmpel Jeſu Chriſti nicht auf ; Dan Chriſtus iin inwendigen Grund zertritt ſtåts der Schlangen im Fleiſche den Kopf / ſo inubauch Chriſtus ſtåts . von der Schlangen in die Forfe geſtochen werden / bij wir die ſes Thieres log werden . Is. Alſo wolte ich incinen lieben Heren Chriſt-brüderlich ers inneren die jeižige Zeit in wahrer Furcht Ottes in acht zu nieh iuen ; wil er mcinem - Wohl-merinon ſtatt gebeny ſo wird es ihn niinmer gcreuen / dann ich rede alſo I was mir voi . Söchſten bes wuft iſt , aus ſeiner Conude / er wolle ihine Heizig nachdenden | und den Geiſt GOttes laſſen ſein Denden feyn . 16. Dann es wird bald eine Zeit kommen da gute Freunde werden gelichtet und probirst werden /auffdaß wir in Chrifto mda . gen beſtåndig bleiben / wolte ich inich mit dem Herzen in (icbe vermahnen / dan die Zeit der Erquicting teinmet baltehernach I da trcue Menſchen einander werden lieb haben / nachwelter lies be iuich ſtats hungert und dürftet / und ſtåts wünſche / bagi doit Babel baldc ein Endenchine /und Chriſtusin Joſaphaths Thale tomme / daß ihn alle Bilder ſehen undloben mogen ., 17. Ich bitte derHerr wolle mir doch die 3. Tractåtlein-/als das von der Buſſe / und zuur andern das von der nuen Gc buirt/ und das dritte von wahrer Gelaſſenheit/ welche ich jångt dein Herren mit-gegeben / und den Reſtmit Scrun Rudolfgea ( chicket / zu Herrn Rudolf von Gersdorffen ſchicken )dan ichhabe ihin gelohrieben / daß er mir die wird nach Sagan zu Herrit Chriſtian Bernharden ſchicken , alda ich ſic wil abfodern laſſen / oder hátts der Herr Gelegeaheit nach @azan / ſo wolte er mir die
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pur ſelber zu Heron Chriſtian Bernhardent auff demMardte wohnende 1 ( chidan / welcher zuvor für ein Jahr iſt Zoll-Eins nehmer geweſen, cinjimger Geroll aus der Theoſophiſchen Schita Le i alda habe ich alle Woche zufällige Botſchafft , dieſe Tractata kein werden gårofte von Liebhabern begehret/ und möchten vic ! Nußenſchaffen /bitte ſie doch cheſteszuſchicken /danmir iſt notlig daran gelegen. Wan es des Heren Gelegenheit iſt, daß er Muite . zum ſtudiren hat/ ſo wil ich ihurewas mehrcs höheres richicenil bandieſen Herbſt und Winter habe it ohn unterlag geſchrieben . Llnd empfehle den Heren der Liebe JEfu Chrifti in ſeine 6195 dan - Verwahrung. Datum ut ſupra. C..Dienftip . Teutonicuso Der 39 fte Send Brief . Un Serin N. N. ohne Dato. Unſer Heylim Leben Jeſu Chriſti in ung ! Hrenpefte / Uchtbahre / Hochgelehrte liebe Gets : ren und Brüder in Chriſto unſerin einigen Leben ; Ich wünſche euch allen cingludſeliges anfahendus. neues Jahr/daß es in Gittlichen Willen /im Zuge: des Vatters zu Chrifto in cut indge angefangen werden / und in würdlicher Krafft Chrifti Geiftcs in ſcincin. Weinberge in dieſer Zeit vollendet werde / und das in dieſein . Jahre viel. Trauben in Chriſti Gårtlein in cuchrachfen / auch daß cuit, GOtt in dem Båndtein feiner Lebendigen in dieſens Jahr., da die Conſtellation feines Zornes das Schwerd füh artj. bewahren wolle ! U16 inir dan nicht zweifelt / ihr werdet i aut als würdende Rebert am Wein - ftode Chriſti mit gutet: mirer himtiſcher Frucht erzeigen. 2o Dandie Pforte der Gnaden und derErtåntnuß ftchet auch in einer ſonderlichen Bewegung / daß aifo Chriſti. Kinder megen git einer greffen Ernde toininen / ſo ſie nur werden arbeiten und nicht faulenßen / und im Antichriſtiſchen Schlafe müßig fichen / alsuit dan aus Onaden des Höchſten zu erkennen iſt gegebent wordest. 3. Ich wolte cuch Haben ann näheren Rüd -weege gerne wieder zugeſprochen , aber ich ward durch Gottes Schidung cinci ana horn Wieg geführet/ und ſoll nidermalyt/ fo es fich füget / dak h durchzichzc / grrthelyen ..
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4. Erinnere mich auch unſers Geſpräches als wir ben, einans der waren / da dann vielDinge in Fragen geftellet worden / wela che můndlich in Eyl/ und auch wegen vieler Einwirffe / welche Irrung machen / nicht nach Nohtdurfft ausgeführetworden . s. Ich habe aber anieso ein zimlich Buch von der Gnadens wahl geſchriebeil/ auff Begehren dererhoher Perſonen / bey des mcnich mich die Weinacht-tage, als ich voneuch (chied / auffhielt/ da dan etlicheHochgelehrte von Jauer und der Striega / neben gar feinen Männern von Adeldabey waren / darinnen ſeynd alle. die Fragen / und noch vielmehr im.tieffften Grunde ausgeführet. wordenr. 6. Hoffe fic follen viçlen Streitert eine Endſchafft unchen ; fonderlich an denen Puncten/ zwiſchen den genanten Lutheriſten und Reformirten / und andern Streiten mehr; da ihnen allen der wahre Grund für Hugen geſtellet worden / und einen jeden feiner Dreynung genug geſchehen iſt / ſieauch als zwey Contraria. gang in cin Corpusgeeiniget i wer das vor des Teufels Gifft wes -gen iridiſcher Einbildung.wird indgen ſehen und erkennen ; Als mir dan uicht zweifelt / die Zeit ſexy gebohren , da der Streitin . cinc Wahrheit ſollgewandelt werden. 7. Und dadoch ohne das beg den wahren Chriſtenund Kindern. GOttes / unter allen Våldern / nie tein Streit iſtgewefen / fan. in Chrifto ſeynd wir alleine nur ein einiger Bauin in viel åkte und Zweige. 8. Und iſt der Streit aus deine entſtanden / daß die Welt iſt in eigene (uft gerahten , und ſich hat von Chriſto ihrem Stam me / in deme ein Chriſtinne ſtchet / in Bilder und Fragen ein gewendet. 9. Auswelchen Fragen Streite ſeynd entſtanden / da ſich des Teufels Hoffart hat in die Fragen eingeridelt/ unddein Meri fihensbilde cingemodeli / daß ſie haben umbBilder gcftritten uud ſich darinnert.crhaben / und der Deinuit Chriſti / da wir ſollen in Chriſto unſerer böſen Naturinder Demuht erſterben / gangver, geſſen dag.wir jcko viel mehr eine Larva eines Bildes ſeynd/ als cine lebendige Chriſtenheitinu Geifte und in derKrafft. 10. Dan eiil Chriſt rollund muß in Chriſti Baum: im Gea wächſe des Sebens Chriſti- init inne ſtehen , und init in Chrifti Geiſte leben und Früchte tragen / in deine Chriſtus nach dem ins wendigen Grunde ſelber lebet / und alles iſt, der der Schlangen Willen in Fleifche ſtåts den Kopfzertritt/und des Ieufels Werd Ju nicht macheth er muß aus Chrifto wiſſen / wollen und thun ; FB
che Der 39. Br. Theofophiſ 158 Ins Thun / als ins GöttlicheWürden muß er kommen / ſonſt ijt teiner Ecist Chriſt. 11. Chriſtus muß den innern Grund der Seelen gang cina uchmen und berigen/ daß der ftrengen Gerechtigkeit GOttes / dic uns im Zorne gefangen hålt i mitChriſti liebe-erfüllung ges Hug geſchehe ; Daß Chriſtus in uns GOttes Zorn mit der Liebe erfülle/ und des Teufels Willen tódte/auch der Natur im Grims meGOttes ihren Willen gang zu nichte inache/ daß er in Chrifti Liebe ſterbe / iind citriceuer Wille in Chriſti liebe - geiſte durch die Natur der Sceten gebohren werde/ welcher in GOtt Icbct und wandelt/ wie S. Paulus ſaget :Unſer Wandel iſt im Himmel. 12. Das Maul-geſchwille hůlifet uns nichts i es machet teiz nen Chriſten ; Es muß ein Chriſt durchaus aus Chrifto gebolj. ren ſeyni ronft iſt er tein Chrifti cshülffetkeine Gerechtigkeit und Gnade. 13. Alles tröſten/ tikcln und heucheln iſt umbronft / da man den Purpur-Mantel Chriſti über den Menſchen der Boßheit bestet/ und wil ein von aufen angenommenes Gnaden-Kind feyx . 11. Dan teine Hure oder Beſchwächte kan Jungfrau wer ben , ob ſie gleich ein Jungfräutich Krånßlein aufffeßet / fo mag. ſie auch kein Fürſtedurch Begiadung zur Jungfrauen machen. I5. alſo auch init dieſcur Heuchelar und Irsften zu verſtehen ift ; es fey dan das wir umbkchren.und werden als Kinder / die att der Mutter Bråſte haitgen/ und empfangen den Ens Chrifti in uns / der die jure tådte i daß ein ncuer Geiſt aus Chriſto in uns gebohren werde / welcher Chriſti ( enden und Todt in ſich hat/ dag er ans ſeiner Auferſtehung gebohren werde/und denganzen Pros cet Cijriſti in ſich anziche/als dic zugerechnetcGenade in Chriſto. 16. Ermut aus derſelben Genade gebohren werden/ daß er cin Chriji in Chriſto fen /als ein Zweig im Baume welcher Chris ftus iſt. Alsdan gilt Chrifti Berdicnfi / und die zu -gerechnete Gnade, maner im Barmcinneſtchet nach deminneren Grunde. 17. Eure Fragen mein geliebter Her? Friederich / d & rften eine weitläuftige Erklärung / und ich habe ſiealle in dem Tractat ůs ber Genefin ausführlich erkfiret., und ſo ihrwerdet Clxifti Uu» gen und Schen bekoininen/ ſo wirds in ſo geringen Dingen / wela che zwar der Vernunfft zu hoch reynd i aber in Chriſto nur tin diſch ſeynd/ nicht fragens bedörffen / ich beſcheide euch aber ſuuna marifih kurk. 18. Erfiliif den Articul von der Schlangen / welche nach dein SlucgehatiniſſemErde eifen / und auf dem Baudejejen / dag ihre
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ihre Form alſo geweſen ſey / aber ihr Corpusund Gciſt in der feuriſten Scient vom Grunde der Natur iſtnichtalſo böſe gewes ſen / als nach dem Fluche. 19. Danes waren bende Tincturen Böſes und Gute8 /von denir. Urſtande des erſten und andern Principii in ihr offenbahr/darumb war ſie alſo liftig / daß die Natur den Grund der gangeni Crcatur in ihren Centro in den Tinctueen ſchauenmochte. 20. Sic iſt in ihrem Grunde vor dem creatürlichen Berſtans dei da ſie iin Myſterio Magoo in eine Schiedligkeit zu einer Creaturen einzog / ein ſchöner Ens , groſſer Crafft und Iugend geweſen . 21. Aber des Teufets Imagination, als er als ein Thron - Für . fte im Grunde der Natur in groffer Gewalt inne fas i hatdieſen Eos vergifftet / welche ſich in der Scheidung in eine Schlange formiret/und darunb brauchte er ſie auch zu ſeinemWer & -zeuge durch derſelben Lift und Gifft / darinn auch die mächtigſte Krafft minc lag/ Evam monſtroſiſch zumachen . 22. Ihr als Medici werdet ohne Zweifelder Schlangen Heins ligteitauchwohlwiſſen /was ſie unterihrem Gifftverborgen trås get / ob man dehn ihr nimmet oder rechtprobiret/ ſo habet ihreine Tinctur vor Gifft/ als keine dergleichen ſeynmag . 23. Sie war im Ens des Myſterii Magni , vor ihrer Creatur eine Jungfrau : Aber im Fluche ward ſie cinc Hure i magiſch 317 verſtehen . 24. Sie ſahe in ſich den Grund der innern und äuſſern Welt darumb muſte einer aus der innern und äuſſern Welt tominen j und ihr Monſtrum ,.roclches fie hat im Ens eingeſchmeiſſet) tddten .. Davon wohl ein gank Buch zu ſchreiben wäre / was des Teufels Begierde durch ſic gewürdet habe. 25. Als ſie aber das Bilde Gottes halff betriegen /ſo verfſuchte fie Gott, dus ſie ain innern Grunde blind ward , und ward auch in den 4. Elementen gang offenbahr / To ficlſic der Erden heimfi daraus das Corpus war gegangen/ iud darzu nur demn Griiſi der Erden/ den guten Ensmochte ſie nicht mehr erreichen./ wie andere Thiere/daruin muß ſie auch Erde als dieEigenſchafftdes Fluches. in der Erden: 7 cffen . 26. Sie iſt ein fliegender Wurmgeweſen / ſonſt hätte ihr die Natur Füge gemacht/wie andern Würmen der Erden /dan ihre Behendigtcit und lift hat Erau lüftern gemacht.
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Der ander Punct. Bom Paradeis und dem Garten Eden . 27. Das Paradeiswar die Temperatur iw Menſchen / als er nicht wuſte i was böſe und gutwar , da das Göttliche Eischt durch die Naturfchiene / und alles temperirete i dan das Pas radcis wird in Chrifto in uns 11ach dein innen Grunde wieder offentahr . 28. Weil aber GOTT fuhe und wuſte/ daß er fallen wůds del ro grůncte das Paradeis nicht in der gangen Welt durch dieErdemit Früchten /ob es gleich überall offenbahr war/ſondern nur im Garten Eden / da Adam verſuchetwar , dan das iſt der Drt; Paradies aber iſt die Quall/ als das Leben GOttes in det Gleichheit. Der dritte punct. Ob die Thiere / weil ſie im Paradeis geweren / darja gang iridiſch / auch ParadifiſiheFrüchte geſſen haben ? 29. Mein lieber HereFriederichſein jederGeiſt iſſet vonſeiner Mutter ; daraus die Thicrewaren / daraus aſſen ſie aud)/als die Quint - Eſſeng der Erden in Spiritu Mundi war der Thiere tref fter Grund / noch lange nicht den Menſche gleiche, alſo affen ſte von ihrer Mutter/als der Geiſt vom Spiritu.Muodi, und der Leib. von den 4 Elementen .. 30. GOtt wuſte wohl,das der Menſch würde fallen / was følten dan die Thiere das Paradcis eſſen ? zwar in der Quinta Effentia lieget eine ParadifiſcheEigenſchafft/darvon eſſen ſie noch heute; Dan es iſt eine Krafft in jedein Thiere/ welche unzerbrecha lich iſt, welche der Spiritus Mundiin jich zeucht/ zur Scheidung aos lekten Gerichtes. Der vlerðtePunct.
Du ſie auch ſo Zottig geweſen ? 31. Mein lieber Herr Friedrich / das Kleid das Udaurvornt Fluch hatte / da er doch nacketwar, das ſtund ihme gar ſchon and alſo auch den Thieren ihr rauh Fell; Aber im Fluche hat lich alles / inden Thieren und Gewächſen der Erden in ein Mon Brun gewandelt/ fie haben ihr Kleid wohl alſo gehabt aber viel Herzlicher in Farbe und Zierde aus.der reinen Tindur. 32. Und
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32. Und bitte wollet durch dieſe Frage hindurch in Myſterium Magnum mit Chriſti Augen fehen / in dehne alle Schåke der Weißheit inne licgen folwerdet ihr es im Verſtande beſſer fehen / als ichs ihm ſo turk kan fchreibcit. Und einpfehle euch der Liebe 3Efu Chrifti. E.D. W J. B.
Der 40ſte Send Brief. Un Herin Dr. F.K. vom 19 Februarii / 1623 . Unſer Heyl im Leben JEfu Chrifti in uns !
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Ein vielgeliebter Herr Dr. und Chriſtlich treuer Freund i ich wünſche euch in treuer mit würden. der Liebc-begicrde GOttes ( iccht und wůrctliche Krafft in unſerm ( ebens : baume JEfi! Chris M ſto / neben aller leiblichen Wohlfahrt ſambt allen Eurigen /und denen die JEfun begehren und lieb haben ! 2. Uuff Euer und dan Herren Balthaſar Tilten Begehren habe ich mir vorgenommendie auffgezeichnete Sprüche / welche Herr Balthaſar Tilcter auffgezeichnet in ſeinem mir von euch tibergegebenen Schreiben / darinnen ich bindermalnct worden / ſolche inChriftlicher Sicbe nach meinenGaben uñ Verſtand zu ers klåren /ſonderlich die Epiſtel S.Paulizun Römern am 9/10/11. Cap.inwelcher die Vernunfft anftåſſet :Welches ich nichtallein mit erklären der angedeuteten Sprüche gerne und willig in Chriftlicher Pflicht und wohl-meynen gethan, ſondernhabe alah den wahren Grund Göttlicher Offenbahrung dermaſſen darge than / und beſithrieben / daß ich der Hoffnung bin 1- man wird die Wahrheit ſehen. 3. Jft aber ein Gemüth vorhanden das Göttlich gefinnet iſti and GOtt die Ehre geben inagi ro hoffe ich / eswird nach meis nem Begriff /undnichtanderft gedeutetwerden /wieunir vormallit geſchehen iſt ; welches ich an ſeinen Ohrt ſtelle / und Chriſtliche Licbe demſelben vorreße / als wir in Chriſto ſchuldig ſeynd/einans der freundlich zu überweiſen in unſeru unterſchiedlichen Gaben / imd darinnen Gott dic Ghre zu geben / und Niemanden in Gått kichen Gaben verachten i Duniwer das tóut / der làſtert den H. Gril
Der 40.Br. Theoſophiſche 162 Geiſt/ über welchen die Schrifft einen harten und ſtrengen Sens teng ſpricht/ Marc.3/ 29. 4. Dbnun wohl dicſer Tractat von der Genaden-wahl etivas weitläufftig iſt / daran wolle der Leſer keinen Perdrug nchmen ; dan es deuchte mich zu ſchwer fallen / daß ich eine ſolche Sarifft ohne genugſamen Grund ſollte probiren undertlåren. So habe ich dic angedeuteten Sprüche auffden aller-innerlichſten Grund gefeßet / und gewieſen wie ſic in ihrem Centro urftånden / und was derer Senļus und Verſtand ſey . Dan es iſt nicht genug/dag ich einen gangen hauffen Sprüche der Schrifft dagegen ſexc/ und den angezogenen widerſpreche ; Ncin / mein / das gilt vor GOtt und der Wahrheit nicht , dan es ſoll nicht vergehen ein einiger Titul oder Buchſtab des Gerekes / biß es alles crfüuct wordei ſaa get Chriftus, Luc. 16:17. Dic Sprüche der Schrifftunüſſen wahr bleiben/ und nicht wider einander anſtollen : und ob ſic gleich ſheis nen widerwertig zu ſeyn / ſo iſts doch nur bey denen / welchen der Verſtand nicht iſt gegeben / und ſie zu Erklärung derſelben nicht Leynd begabet worden . 5. Welcher ſich aber wildarüber unsachen dieſelben zu erklärenl der inuçauch den Verſtand der Einigung haben / daij crwci dic jenigen /wclite ſcheinen der Vernunfft ein Cootrarium zu feyn /zi concordiren /undſolches nicht auff einenWahn ſexen /obs aljo royl foerwil gemis davon fchren . 6. Dann aus Wålnou komunct nur Streit / und ſtehetdars auff diegroſſe Babylon / als die geiſtliche soffahrts - Hurcrey ! da einer ein Apoſtel regn wil / und iſt aber nicht von GOtt gea fandt noch erëannt worden / fondern làuffet nur ini Trict des Spiritus Mundi. 7. Und obwohlınancher im Zug des Vatters låufft / ſo ihin as ber das wahre { iccht des croigcn (ebens im Wort der Göttlichert Effeng/ als ein Ausſprechen des heiligen und Natürlichen Wors tes in ſeiner Schiedligkeit / daraus dic Creation iſt entſtandca / daraus Böſes und Gutes foinen Urftand hat , nicht fitheinct / fo wird er noch lange nicht können die vermeyneten Contraria der Sprüche der Schrifft einigen / und aus Einem Centro ausſpres shenidaß ihnen in der Einigung kein Litul abgehet. 8. Welches ich weder Herren Balthaſar Tyleken noch icmiana den anders zum Vordruß icke / ſondern der lang -gewährcten Uns einigkeit der Bernunfft 1 in welcher die Welt irrelåuffet/ und die Wahrlcit verdecet lieget / da man in dieſcin Articul von
163 Der 49. Br. Send - Briefe. GOttes Willen alſo in der Vernunfft ohne Grund richtet und liuffet. 9. Wo aber Chriſtus im Menſchen gebohren iſt/ da håret der Streit auff / une fpricht GOtt der Vatter ſein Wort in Chriſto durch die Sccledes Menſchen aus. Zu ſolchen Schlüſſen uns cin innerlich Göttlich Liecht ſeyn / welches Gewißheit gicbet / anderſt iſt ſich nichtindie Vernunfft zu gründen. 10. Dieſen Tractat werdet ihr bey Herren Michael von Ens dern können erlangen / der ihn anjexo empfangen hat/ wcliter nach meiner Hand 24. Bogen innen fålt . Und ob cuch geliebet ſolchen Herren Balthaſar Tiiken als eurem guten Freunde und Schwagern zu communiciren , bin ich deſſen wohl zu frieden / mit andeuten / daß cr ilyn nicht wolle alſo verſichen , als ob icta darinnen etwas aus Affecten gegen ihn oder andern håtte ge Fehrieben / dan dieſelben liegen mirohne dringende Roht. II. Obich nichtwohlohueMångel oder Neigligkeiten bin , ſo Hat mir doch mein Heyland Chriſtus in inir ſolche,Gcuadecrzeis get / daß ich alle feindliche Gegen -würffe gegen mir durch ein cia nig Wort, welches aus Göttlicher Liebe gegen mir gehet / da ich nur ſpåre / daß es cin Göttlicher Ernſt fev / bald kan vergeſſen und wegwerffeit/ ats cin boſcs Kraut , welches ich nicht gcruc in meinen Garten einpflanken mag / dan daraus wådhjet nicht*/ als nur wieder ein boſes Kraut. 12. Mehrers wird hingegen von Herren Balthaſar Tilken aus Chriſtlicher ( icbe begehret /weilich ihn auff fein Begehren habe feine angezogeue Sprüche erkläret nach meinen rocnigen Gabong welche Gott betannt feynd / ob rhin dieſe meine Erklärungent nicht annehmlich oder genug gründlich nach ſeiner Meynung wå. ren oder ſchienen / daß er mirauch wolle ſo viel zu gefallen ſeyn/ und die angedeuteten Sprüche / ſonderlich die Epiſtel. S. Pauli an die Römer das gund so Capittel / und eben dieſetben / welche ich erklåret haveſaibt dein gangen Grund vom Göttlichen Wila kn zum Böſen und Guten /wiedeſſen Urſtand in Menſchen oder auſſer dem Menſchen ſey , erklären / und auff ſenſualiſthe Art ausführen. 13. llnd dan begehre ich / daß er mir die eingeſprochene Genas den - Stimine in des Weibes Sagien im Paradis crklare / uitd dan die zwey ( inien / als ( 1 ) des Reiches der verderboten Menfit fichen Natur / und ( 2 ) des Reiches der Genaden in der einge: fprochenenGenaden -ſtimune.And ob ilym meine Ertlåring berunt Abraham mit Jſimet und Ifaac/ ſo wohlmit Elu und Jacob widt
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nicht gefiele/ daß er aus Chriftlicher Liebe wolke ſeine Gabch fee ben laſſen) und deren Grund erklären / daß ich moge ſeine Gaben und Berſtand an felbigen Dhrten ſpühren . 14. Und ſo ich dan werde ſehen / daß ihn Gott hat mehr Ber ſtand dieſer hohen Geheimnuß gegeben alsmir / ſo wil ichs mit Freuden annehinen / und ihn in ſeinen Baben lieben/ und unſerm GOtt da får dancken / und mich mit ihın in ſeiner Gabe glierlis sher Art nach im Geiſt erfreuen ; welches alles unſern Brüdern und Chriſtlichen Mitgliedern mehr nußen und dienen wird / auch mehr Gottlich und Jöblich ſeyn , alscin raues Contrarium ausUffecten/ ausmenſchlicher Eigenheit Willen . 15. Ich bitte aber micinen GOtt in Chriſto , er wolle ihm ſein Hert auffſchlieſſen / daß feine Seele indge in den Grundmeia ser Gaben rehen / dan wahrlich , ich bin ein einfältiger Mann/ und habe dieſes hohe Myſterium weder gelernct noch auff ſolce Artgeſucht/oder ichts davon gerouſt: Ich habe allein das Herke der Liebe in Chriſto JEfir geſuchet / als ich aber daſſelbe mit inets ner Seelen ſehr groſſen Freude habe erlanget ! ro iſtinir dieſer Schak Gåttlicher und Natürlicher Erkåntnůß eröffnetmidge. geben worden. 16. Mit welchem ich biſhero nicht habe folkiret, ſondern von Serßen begehret und zu GOttgeruffen / ob die Zeit gebohren ( em / daß dieſe Grtåntnůß möchte offenbahr werden , über wockthes ich Auch meine Antwort träfftig erlanget habe/ daß ich wohl vocis 1 was ich offt habe in meinen Schrifften angedeutet 17. Und ob ich gleich darumb in der Welt von vielen gchaffet werde, ſo wird mans doch gar nahe ſehen / warumb GOtt einem žaien und albern Menſchen Myſterium Ma gnum , als den Grund aller Heimligkeiten eröffnet hat , und ich auch alle Dinge noch nicht offenbahren mag was inir erkanntiſt, und doch wohl bey würdigen Menſchen geſchehen möchte / ro ich befinde / daß es GOttes Wille wärc / und den Menſchen gut; als mir dan vor wenigem gar ein edles Pers lein geoffenbahret worden / welches ſeine Zeit zurwürdlichen Nuktartcit hat / mir aber in mciner Seelen alle Stunden nůßc ift : Und ſollct cuch ſo groß nichtob der Einfalt veriunt: dern / 'was Gott thut / dan die Zeit der Stolten iſt andas Ende kommen . 16. Mehrers bitte undbegehre ich von Hin. Balhalar Tilken, er wolle Chriſtlich und in der Liebe mit ſeinen Gaben freundlich bana
Der 41 Bru : Send- Briefe. ros handeln/ und meinen Namen nicht alſo / wie vorinahln / veruns glimpfen /tadurch des heiligenGeiſtesGabe gelåſtert wirdies roll iyi dergleichen im Glimpfe geantwortet werden. 19. Wårde folches aber über incine gute Meynung und Boro fen nichtgeſchchen") und ich weiter bey Leuten und mitSchrifften verunglimpfet werden , ſo mir das mit gewiſſein Grunde für Dhren und Augen tåme / ſo ſoll er gewißwiſſen / daß mirs an Antwort inGöttlicherGabezuinErnſt nicht mangeln wird/ und er deſſen keinen Vortheil noch Ruhm haben ſoll. Und menne es treulich! und ermahneihn aus Chriſtlicher Liebe und Pflicht zut Antwort; wil er die Sprüchenicht auff ſenſualiſche ausführli the Antwort / erklären i ſo einige er nur die Contraria , welche ſcheinen wider einander zu ſeyn , ſo wollen wir unſere Gaben gee gen cixander wechſelen / und in Einen Grund einführen / unſerot Brüdern zu liebe . 20. Ulud empfehle Euch ſambt den Eurigen und allen denen die das Kindlein JEfum ſuchen und begehren / in die wirdende (ie be Jeſu Chrifti ein/ daß es inðge in allen empfangen und geboh ren werden , ſohat der Streit ein Ende. Pan des Weibes Saas me der Schlangen den Kopff zertritt/ fo tommen wir wieder in die Temperatur, und ſeynd in Chriſto nur Einer / als ein Bauin in vicleriÚjten und Zweigen. Datum Görlit / ut ſupra.
E.I.D.W.
Der 41ſte Send - Bricf. Un Hrn. Abraham von Franckenberg. vom 20 Februarit 1623. V. H. I. L. I. C. 1 , U. Dler uc. Nebenſt treuer Wünſchung Göttlichen { icdytes / in würckender Gåttlicher Krafft 1 im Brunn- qnell der {icbe Jeſu Chrifti / und aller zeitlichen Wohlfahrt! wolte ich E.G. mit mcis itein Brieflein erſuchen / und trcuer Chriſtlicher tynung erinnern des Geſpråches vom Herren D. S. iind allers Mfeig ogeen regenendes Göttlichen Borlapis oder Willens über 2. Wel
166 Theoſophiſche Der 41. Br. 2. Welchem Herren D. S. auff feine Quæſtion dißinahl nicht genug geantwortetworden iſt / weiln ichmich dazumahl wegen dieſes Articuls in Göttlicher Beſihauligkeit des innern Grum des/ durch den åuſſern Grund auffihre Schulen -art/ nicht geübct hatte , und auch das Convivium mit ſolchem Getrände To bey wir ungewöhnlich / den ſubtilen Verſtand verdecket : Ich auch wegen ihrer Lateiniſchen Zungen an ſeinem Grunde / denfelberi zu infaſſen / verhindert ward I alſo daß er init ſeiner ingefaſten Meynunge / mit welcher er ſich auff die Schrifft gründete / darmit triumphirete, aber ohne genugrainen Verſtand der ange. zogenen Sprüche der Schrifft, auch ohne genugſamen Grund der Vernunfft - (dlüſſe der Logica , in welcher er zwar trefflich wohl geůbet iſt auff ihreSchulen-art. 3. Mitwelchem Geſpräche ich mich hernach in Göttlicher Ges nači/in dcu inwendigen Grund Göttlicher Beſchauligkeit daſſels be zu probiren / cingewandt habe/ und inciucn GOtt umb wahren Birſtand aller dicfer Gründe / diefelbe eigentlich und in fpecic zu verſtchen/ gebeten habe : Darauffmir einſolches erſchienen iſt! daran ich genugſame Urſach / neben Göttlicher Einführung in die WunderwerdeGOttes haber mich auch gleich eine grosſe Be gierde darinit überfallen / ſolchen Grund vein Gottlichen Willen und den ewigen Vorſåken in der Prædeſtination, zugrunden /und in ein Buch zu bringen. 4. Welcs / weiln es auch von Herren Balthaſar Tilken und andern auchr begehret worden / ich daran Urſach nehinen follen : Nicht der Meynung Jemanden in ſeiner Opinion zu verachten / oder etwas ſchimpfliches und un - chriſtliches wider ihn fårzunchmen /ſondern zu treuer Chriftlicher Wohl-wucynung und bridcrlicherMit-theilungiucines mir von G Det verlichenen Pfundos . Ś . Welches Werck dermaſſen alſo hoch und tief gegründetwor den iſt / rašinan nicht allein den Grund dieſer Fragen von GDts tes Willen gründlich verſtehen / ſondern auch den verborgenent GOtt in ſeiner Offenbahrungan allen ſichtbahren Dingen crtens non tan / neben klarer Ausführung, wie derGrund des Myfterii Magni, als das Ewige ausgeſprochene Wort & Ottes / darina sien dieWeisheit ron Ewigtcit gewir& et/ und alle Dingedarinte neu in Magiſcher Form ohne Creatur ſeynd gefchen worden / vera ſtanden werden mag . 6. Auch wie ſich daſſelbe Myfterium Magnum durch das Uus fprechen der Göttlichen Scicor durch das WortGOttes/ im Loco diere
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dieſer Welt in cine Schicdligkeit und Fagligfcit zur Creation cingeführet : wie der Ürfand des Böſen und Guten / in der Schiedligkeit der Göttlichen Scienß im Myſterio Magno , in den evigen Principien zu Gottlicher Offenbahrung und Búrca kung fey: Darinnen man nicht allein den verborgenen GOtt in ſeinem Weſen undWillen verſtehen kan / fondern auch den gan . Ben Grund ſeiner Dffenbahrung / durch ſein ausgeſprochenes Wort aus den ewigen Kräfften des Myfterii Magni, als der E wigkeit Weſen / wie das ſey in ein ſichtbahres / greiffliches / creas türliches / äuſſerliches Wcſen kommen/ und was der Grund als ler Verborgenheit fey / wie der genugſam ertåntlich und offens bahr ſey : Auch ausführlicher Grund des Spiritus Mundi , darina nen die Creation dieſer Welt lebet; So wohl auch klarer Grund des innerlichen/geiſtlichen/ engliſchen und ſeeliſchen {ebens: Auch von des Menſchen Urſtand Fall und Wiederbringung:So wohl vouder Schrifft Fürbildung im Alten TeftamentdesReichesder Natur/und des Reiches der Genaden/ was Gottes Gerechtigteit und dieWahloder Vorfäßc feind/ wie dieſe zu verſtehen. 7. Xuch klare Ausführung wegen der Linien im Reiche der Nas tur von Adam aufſeine Kinder/und des Reiches der Genaden ofa fenbahrug in der eingeſprochenen Genaden -ſtitñc der eingeleibten GöttlichenScienz im Worte derliebe /in derGenaden -Erbåhrūg. 8. Und klare Ausführung der Sprtiche der Schrifft / fonder lich die Epiftel S. Pauli an die Römer / das 91 ro und i1 Caa pittel /aufwelche ſich die Bernunfft ſteuret :alda ein ganger ſen ſualiſcher Grund mit Probirung der Schrifft/ ausgeführet wors den iſt ; Aber nicht auff Uhrt der Logica und der Schulen - fachen / di man einander nur Gegen -fäßc inachet/ und einer des andern Grund und Meynung nicht wil ſenſualiſcher Ahrt im Verſtande probirent fondern nur Knüttel machet da man cinguder ſchläget/ richtet/ verdaınınct/ vertekort und läſtert / welches nur Babeliſt eine Mutter der ſtolşen groſſen Hurerey / der Fritiúme / da dor Name GOttes gelåſtert , und der heilige Gciſt in buchſtabiſchen Worte von der Vernunfft gerichtet und gefchuåhetwird/welches mir in meinem Zalcnt nichtgefallen wollen/ alſo zu fahren/ ſinte inahl nicht cincinßiger Zituldes Geſches der Schrifft vergchen ſoll / biß es alcs crfüllet werde / und die Sprüche der Schrifft fambé ihren Bilden atlemiſenwahr bleiben / und tein Contra sium feyn / wic die Vernunfftmcynet. . 9. Sohabe ich diefelben Sprüche /welche ſcheinen einander con trar zu ſeyn / als da gefchricben ſtehet: G Dit wil das allen Mona Ident
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Der 41.Br. ſchen geholffen werde; Und dan : Gott verſtoctet ihre Herken / dus lic es nicht verſtehen / ob ſie das ſchon ſehen ; alſo ertlåretund miteinanderconcordiret / daß ich zu GOtt und ſeinen Kindern hoffe /ſie werden die Göttliche Genaden -offenbahrung fehen und ſich erkennen / und vondieſem Streite von GOttes Wilen und Chrifti Perſon /ansgehen , und die Rechtfertigung des arment Sünders vor GOttiſchen und lernen verſtehen . 10. Welches ich aus Chrift-brůderlichem Herßen gegen alle in meinen Gaben treulich und flcißig gethan /init noch nichr anera bieten / ob jemand noch iin Wahn und Meynungfiedete / und ih , me iu ſeinem Důncten noch nichtwäre genug geſcheheu/ daß er roll Chriftlich und freundlich handeln i und ſeine Meynung rainbt ſeinem Schlus zu Papier bringen / und mir überſenden / ſoroll ihmalſo auffdergleichen Fragen undEinwürffe geantwortetwer. der / daß er ſehen roll es rey Chriſtlich gemeynet / und aus Gött . licher Gabe eritſproſſen . 11. Wcilndane.Beſtr.ſainbt ſeinem Herren Brudern Herrent H.S ſo wohl die hochgelahrten Herren Dotores,als Her L.S.und Heri Joh. Daniel Koſchowik meine gar licbeHerren , und im Lea bens - baumeChriſti meine ewige Mit- glieder und Brüder in Chriſto find / und ich ſie allezeit aus GOtt-liebendcin Herken / welche GOttmitVerſtandeund Weißheitbegabet / und darzu initChriftlichen Tugenden gezieret/ deren ich mich gliedlicher Art nach neben und mit ihnen frcue / und ſie allezeit als meinegünſtis ge gencigete Herren crtannt habe , ſo habe ich dieAnordnung alſo gethan / daß ſie dicfcs Tractats werden cin Eremplar unter ſich bekominen /mit Bitte / es wollen die Herren Chrift-brüderlich ge. gen einanderhandeln / und einander communiciren / ſinteinahl mir das Nachſchrciben wegen groſſer Urſachen meines Zalonts wil hinderlich requi / ſonſten wolte ich jeden ein Eremplar davon ſendeni. 12. Jedgch ſo diefer Tractatmöchte verhalten werden / und daß ihn Ewer Beftreng. nicht zu Händen betåmen , ro wil ich ihnen meine eigeneHandſchicken'un bitte ſie wollen ihnohne Beſchwåra de leſen i ſie werden alſo reichen Sinn darinnen finden / daß er ih neu wird zu vielen Dingen /corab in Chriftiicher Ubung der neus en Gebuhrt nůße ſeyn. 13.Und was ich ihnen fonften mehr in meinen wenigen Gabert dienen kan/ wil ich auczeit treulich in Chriftlicher Pflicht/auch zu Dan&barfcit ihrer guten Gemůther/ Auffrichtigkeit und Wohla thaten gegen mir / in Bedachtley zu vollbringen . 14. Und 168
Send Briefé. 16 , 14. Und ob ich wohl ein unanſehnlicher Mann gegen Ihrer Hochheiten /ſo wohl gegen den Herren D.D. tin / ſo wollen ſie aber doch die Bernunffteine weile cinſperren /und dendcultus es tuin . Höhejten alſo gefalle / ſeine Wunder durch Einfältige und vor der Welt thåricht-geachtete Leute zu offentabren i wie ſolches vouderWelt hero zu allen Zeiten /wan Veränderungen. haben ſollen kommen/ geſchehen iſt . 15. Und ſollen die Herren gewiß wiſſen , da es an Antwort auff jemands hohe oder tiefſinnige Fragen / fo ferne fie nur túga lich und Chriſilich erkannt werden / nid)t mangeln ſod : Dan ein ſolches mir vom Höhoſten vertrauct / und als ein Genaden.ger ſehenicke gegeten iſt ; Welches ich Chriſtlicher Meynung melder ob jemandnoch Scrapel in der Meynung håtte , ob ich ihmeist Liebe davon helffen /und ihn in die Temperaturces Gemühtes brins gen möchtc / ſo ſolte mich Écine Münc tauren / ihme meine Gabel ind Sinn zu geben : llnd befchle E. Gaſtr. ſambt den Seini . gen in die Liebe Jeſu Chriſti / und inic in ihre Gunft ! Datum ut ſupra. P. S. Die Tribulation und Zerbrechung Babels nahet ſich hefftig ſebe , das lingewitter zeicht an allen Orten auffi es wird ſehr wüten ; Vergebene Hoffnung betreuget / dan des Baumes Zerbredjungnabet ſitty ! welches iſt erkannt worden in den IVundern . Das Sinheimiſche Feuer ſhadet ſeinem Vatterlande. Die Gerechtigkeitundivahrheit gehet faſt zuGrunde:groß Trauren und Tribrahlwindet ſich empor. aran wird umb'eine leere locherichte alte Hütten trau . ten / daran in der Seeligkeit nichts gelegen iſt / ind wird ſich ergrimmen umb das Weſt/ da ihm der Šathan reine Jungen ausgebråtet hat. Der Churn zu Babel iſt grund :lof worden / manmeynet dehn mit Stigen zu erhalten / aber ein Wind vom Herren ſtöjet ihn umb. Der Menſchen Hergen und Gedancken werden offenbahr werden / dan es koniniet eine proba ron Herren / daß ſiche der Maul - Chriſt in falſchem Hergen und Seelen wil offens bahren als ein Rohr , daß derWind beveget / weil ſein Herz Bewandend ijt/jegt hin /jest her/auffdaßſein falſcher Grund offenbahr werde. Vielwerden ſich verrahten / und umb Leib vnd Gut durch Heus Der41. Br.
Der 41.Br. 170 Theoſophiſche Heucheley bringen . Die MaulChriſten werden verzagen / wan ihr falſcher Grundwird offenbahrwerden . Das Orientaliſche Thier kriegt ein menſchlich Herg und Angeſichter und chedasgeſchiehet ! ro hülfft es den Thurn 3uBabel mit ſeinen Klauen umbreiſſen . In der Finjtanůf der Mitternacht gehet eine Sonn auff / welche ihren Schein aus den ſenſualiſchen Eigenſchafften det Natur aller Weſent / aus dem geformeten / ausgeſprochenen undwieder -ausſprechenden Vorte.nimmet/unddas iſtiVurs der/deſen ſich alle Völcker freuen. Ein Adler hat junge Löwen in ſeinem Neſte ausgebrütet/ und ihnen den Raub zugetragen / biß fie groß worden ſeynd in Hoffnung ! ſie werden ihm wieder ihren Raub zu tragen / aber ſie haben das vergeſſen / und nehmen dem Adler rein Neft , und rupfen ihm feinefedernaus / undbeiſſen ihmefår Untreue die Klauen ab / daß er nicht mehr Raub holen kan / ober mödyte verhungern :Sie aber werden umb des Udlers Nejt uneinig / und zerreiſſen ſich im Zorne /.biß ihr Jorn ein Feuer wird ,welcher dasNeſt verbrennet / und ſolches vom Herren aller IDefen . Wann der Reiche und Geraltige wüfte/ worauff ſein Grund ſtündel er würde in ſich gehen und auffſein Ende ſes hen . Der alſo ſtillelieget in eigenemWillen / als einRind in Mutter.letbe undlaſſet fich ſeinen inwendigen Grund/daraus der Menſch entſproſſen iſt/ leiten und fübren , der iſt der Edels ſte und Reicheſte auff Erden . Der Poſtilion aus demGrunde der Naturkommet /und füba ret ein Schwerdt überdie Erde/undhat zum Gehålffen ſechs Winde / welchelange Zeitüber die Erde regterethaben : Die gerbrechen dem Pojkilion das Schwerdt durch die Offenbah. Tung desSiebendenWindes /welchen fie allezeit in ſich haben verborgen gehalten , aber wegen der Gewalt des poſtilions ihm jest můſlen ruffen undoffenbahren . IDelcher ſiebende Wind ein neu Feuer offenbahret/ dar. aus ein groß Liecht ſcheinen wird , und unter dieſer Zeit fou Der Genaden -brunn mit lauterem Wafer flieffen / und der Eleude erquiset perden . Amen Der
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Der 42ſte Send-brief. Un Hrn. Gottfried Freudenhammer. V. F. M. D. Z. G. vom 27 Febraurii/ 1023. Dler ) Hochgelahrter Hero / neben treuer Wüns ſchung durch die LiebeChriſti/mit welcher er uns ist Ihin durch feineMenſchheit in uns liebet / eines recligen in G Dit freuden a reichen Neuen Jahres und aller leiblichen Wohlfahrt! 2. Seinc Scibes- geſundheit iſt mir ſehr lieb/ und noch viel lieber ijtmir es / daß ich vermerde wie der Zug des Batters im Geiſte Chriſti einen imunerwährenden Hunger nach demedlen Perleik Göttlicher Ertåntnůg in ihmewürdet. 3. Welches/ weil es in dem Bauinc und ewichfe / darinnen ich auch ſelber init-grüne / geſchithet / mir als von meinen Mits jweigen in unſein Engeliſchen Paradiſſohen -Perlen -baumne cia tel Begierde und angenehmen willen bringet/ und mich gleich in incinci Hingedenden erfreuet/ daß dannoch der Orift Chrifti feine Kirche und Leinpel mitten unter den Dornen hat / wie es icet im Anſehen iſt/ und wünſche von Herzen mit ſehnlicher Begierde / daß ſie doch möchte ſtårcer grünen damitdoch Bas bel und das Reich des Zanckes und Streites möchte auffiören / und wir in einer Liebe / als die Kinder Chriſti untereinander wallen . 4. Mir wäre von Herßen licb / weil der Herz etliche unciner Schrifften liefet / daß ſie dochndchten nach meinem Begriffe und Sinne verſtanden werden : Nicht mirzuin zeitlichen Ruhm /wels cher in Chriſto) und nicht mein iſt ,ſondernamb uuſerer cwigert Brüderſchafft willen / fo wir nach diefem Leben in gerucin haben werden. $ . Als wolte ich auch gern icinen lieben Brüdern/ mein mir bon Gott gegebenes Perlein init- theilen / auff daß auch fie neben mir möchten in Göttlicher Ertåntnůß und[ icbe Früchte auff GOttes Iiſche bringen: welches Württen mit lieberiſt als aller Welt zeitlichet Ruhini Ehre und Guth. 6. Und wiewohl ich gegen dein Herren zu achten als cin Kind hin , das unverfindig ifti ſo hatmir aber doch mein Beyland frinch a
Der 42. Br. Theoſophiſche 172 ſeinen Sinnitid Verſtändnů jausſeiner Sicbe und Genade cine gegoffen/ iind durchlich felber eröffnet / daß ich Ihn und ſeinen Bilen träfftig erkenne. 7. Welches , ob es wohl vor der Vernunfft ficheinet thiricht zu frui / ſo iſt mir es doch Sonnenstlar/ und gicbet mir Freude und Begicrdc / daß ich alſo in allen .Anfechtungen vom Teufel und ſiis siem Anlange mich kedlid darcin inag verbergen . Äuch wird mir meine Hoffnung darinien mit GOttes ( iebe- feuer auffgeblafen / und habe gleich einen ſchönen Roſen -garten darinnen / weichen ich incinen Brüdern nicht alleine gerne gonnen wil/ ſondern tica gehre und wünſche von.Herken/ das ihnen die güldene Roſen aut in ihnen blühen möchte. 8. Ich habe verſtandep / wie ſich der Herz noch in dem Urticul wegen GOttesWillen und ſeiner Wahl über die Menſden/ bca kümmert/ und noch in ticffem Wahne iſtwegen des Raht-ſala ges über die Menſchen , als wan GOtt etliche nach ſeinein Borg fascrwåhlctc/ und etliche aus ſeinem Vorſatz nicht erwählete derowegen ſie auch nicht im Geiſt Chriſti quin Vatter ziehci oder der Batter ſie nicht in Chriſto zi: .je. 9. Welchesmich meines Theils ſehr offt botiininert/und in mir wiinfche / dates doch nocyte ergriffen werden / wie der Grund in 2 friner Eigenſchafft iſt. 10. Dan die Worte der Schrifft reynd gar recht wegen der Wahi/aber ſiewerden nicht recht verftanden /und daraus koininct dus große libel mit dem Streite. 11. Wan ich in dasCentrum eingehelſo finde ich allenGrundles iſt nichts ſo ſubtile/und inag nichts voniGöttlichen Willen gefra . set werden/ es iſt Sonnen -tlar darinnen offenbahr:Daniit finde den Urſtand Allesides Böſen und des Guten i GOttes Liebe und Zorncitepde Begicrden . 12. Die führeich nur in die Menſchheit Chrifti ein / wie Gott iſt Nenjch worden : Und betrachte wie die GeſtaltenMenſchlicher Eigenſchafften feynd in derMenſchheitChrifti gang ohne Parti cular init der ſicbe GOttes in Chrifto / mit dem Ewigen Wort oder Halle der Gottheit alsmit dein Göttlichen Mercurio, init Göttlicher Wefenheit/ als im Blute Chriſti tingirte / und der Grilfi /ſoin McnrdlicherEigenſchafft initudam offenbahr wardy gang erfâuffet/und in ewigen Lodt geſchloſſen worden :Davon die Schrifft nun ſaget : Todtwoiſt dein Stachel ? Höllewo ifi rcin Sieg? Hol.13/14. a Cor: 15155. 13. Gleich
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13. Gleich wie der Artiſta und Philofophus den Hund iin $ (welcher im Hund 8 1 in ihrer eigenen griinmigen Macht / eine böſe Gifft- quall iſt ) in das Univerſal, als in Paradijiſche Duall und Eigenſchafft tranſmutiret , da weder hy noch oder in ihren grimmigen Eigenſchafften geſpüret wird / ſondern aus ihrer grimnigenBoßheit wird ein Auffjicigen der dicbe und Frcuts den - reich . 14. Alſo gehet cs auch nun mit dein tören Menſchen /wan er ſich in dasUniverſal Chriſtum aus ſeinem griminigen Billon / in Iod Chriſti/ in der Gelaſſenheit einergicbct. 15. Und gleich wie dic Sonne am Firmament den Böſen und Froininen ſcheinet/ Matth si 45. alſo aud) ftchet die Begini's icdes Univerſals Chrifti als die Göttliche Sonne /welde dariin nen leuchtet/ allen boren Menſchen entgegen/ ſchlüſſen ſic mur ils ren Willen auff/und gingen aus der Ichheit aus /und feketen ihre Begierde darein , ſo würde Chriſtus darinnen gebohren . 16. Jii doch die Seele/way fie piir allcin antrifft/aus dem E wigen ſprechenden Worte des Vatters/aus der Fener- und { icchio welt als aus GOttes eigenem Weſen in dasMenſchlid :Corpus eingeſprochen oder eingeblaſen worden , und hat toode willen frey ( 1 ) aus dem Feuer als aus des Batters Zorn / weld;cs iſt die Ewige Natur / in welcher fie cine Creatur im geiſtlichen Sul. phure, Mercurio und Sale ift :Und (2 )aus dem Liechte Gåttlicher Krafft im Göttlichen Halle/ in welchem die Seele etn Engel unui GOttes Bilde ift. 17. Und ob ſie gleich das Liecht init Adam hatverlohren / ſohat es doc) Chriſtus wiederbracht/ und das Centrum der Liebe wicace råge gemadt/ das rich des Liechtes {cben /ſo es feineBegierde erhes bat/ mag in ChriſtiMeuſchbeit/welche von Einein auff alledrine get/ gleich wie der Zorni von Eineur auff alle dringet, wicherana zfinden / Rom . 5/ 18. 18. lindod möchte gefaget werden : Er zündet an / welche er wil : forage ich theuer undwahr/ daß das Göttliche Liecht nicht Einfahrend fem i fondern es iſt auch in dem gottloſen Menfchen in Centro verborgen / gleich wie ſich GOtt in der Zeit verbirget: Es iſt auffzehend / gleich wic der Schein einer Kcrken aus der Kerlen entjlehet. 19. Der Menſch iſt nichtalſo verdorben/ dat keine Mögligtcit mehr in ihin ſen und ob er ſchon verdorben iſt i ro hat doch Gott/ als er ſich des Menſchen angenomincn/ das Geatrum feiner Licle/ H 3
Theoſophiſche Der 42. Br. 17+ als die wahre Gottheit/welche ſich in der Sünden verkarg/wicdet in menſchlicher Eigenſchafft erråget. 10. Und wie die Sünde undder Grimın von Udain als Einent Trang auff delle und'in Alle / alſo auch drangdie Bewegung der Siebe Gottes in Chrifti Menſchheit und aus Chriſti Menfcheit/ durch die ganße Menſchheit aller Menſchen . 21. Chriftusward wiederdas Herße im menſchlichen Bature: Der @dttliche Hall / der ſich in Chriſti Menſchheit bat int Schaltle offenbahret / der fchaltet durch Chriftt Menſchheit im gangen menſchlichen Bauine / und frület nur an tchme / daß der Zweig / der ain Baume ftehet / nicht wil des Baumes Safft in fich ziehen. 22. Das geſchiehet offt/ daß die Eigenſchafft des Š zu ſehr lies bet und in fich jeucht , und die Hißeerwecket i dadurchder Zweig xrdorret. 23. Alſo auch ingkichem jeucht der Seelen.wide den Grimm und falſchheit in ſich / damit wird ihr gifftig /fo wira alsdan der h1 als die Impreſſion des Lebens Eigenſchaft dundel uod finſter. 24. Und ſolange der Mercurius des Lebensin folcherEigens fchafft lebet, romag er nicht von der ſiebe G DIIÉS gejos, genwerden /ſondern vom ZorneGottes /und iſt alfo-laing furBers damnůf cripåblet / als er im freyen boßhafftigen Willen lebet , -25. GDZIES Liebe ſtehet gegen ihme aber er wil deren nicht: GOtt begehret feia i aber der Grimun hålt ihn/wie Chris Jerufalem / Jeruſalem ! wie offt habe ich deia ftus fagete : ne Kinder wollen verſamninleu als cineSluct - henne ihre Sucha leinunter ihre glügel und du haft nicht gewolt. Matth . 23/32 Luc. 13 / 34. 26. Das nicht tollen iſt in Weege/das ſich deranenfit låffet GOttes Zorn , als den Grimın im ausgeſprochenen nach des Patters Feucrs -Eigenſchafft im Leben halten : Auhie lieget das böre Kind ! 27. {ieben Brüder lernet nur kennen / was 6 Ottin ſicbe und Zorne ſey /und wiederMenſch eben daſſelbe Wefen ſelber /und ein Bilde aus dem Ewigen Geiſte fey .. 28. Saget ja nicht / GOtt wolle das Bile ; Er tan nichts Börcs wollen , nach der Eigenfchafft fo viel er GDI I heiffet. So ich aber dieſelbe Eigenfchafft wolte Gott heiſfen / fo heiſa ſe ich die Hölle Himmel und dieFixſternug Liecht/ und den Deus 29. Eg fel cincn Engel.
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29. Es iſt wohl alles GOttes 1 aber in der Qual der Liebe des Liechts wird allein GOtt verſtanden/der Zorn iſt in ſeinem licchte eine Urſache der Licbc- begierde und der Freuten - Reiche. 30. Bann die Sccle ihreFcuer.begierde aus ihrcin felbſt -et: genen Willen in dic Liebe-begicrde GOttes einführet / und aus ihrer ſelbft-eigenen Ichheit in GOttes Erbarmenerjindct / und wirffit ſich in Chrifli Todt ein und wilnicht inchr desfcuter -quals les / ſondern wil in ihrem Feuer « leben in Chrifti Tode todt feyn / ſo ſtirbet der Geift des Mercurialiſiyen sebens imn Willen der Bopheit / und gehet auffcin neuer Zweig und Grünen der ſicbe . begierde. 31.Mein lieberHerz undBruder/wiffet/ich ſchreibe nicht ftuiti ohne Wiſſen / ich habe es ſelber erfahren / ich bin in curcin Wah . ne ſo tieffgeweſen alsihr / aber mein Heyland JEſus hat inir meine Augen auffgethan / daß ich ſehe : nicht in meiner Gewalt ſehe ich I Tendern in ſeiner / wie er inich in ihm tennct / und wie er in mir ſehen wil. Und wünſche von Herßen/ daß ihr möchtet in mein Sehen cinſehen / und aus ineinem Sehen mit mirchen /ican wolte euchmein Herz und liebegern zum Eigenthum geben / und durch dieſen Schein aus euch ſehen. 32. åber ich vermorđe i das ich euch noch ſehr ſtuinın bin / and bin in inciner mir gegebenen Wiſſenſchafft noch von cuch nicht recht erkanntworden / wünſche aber i dag es noch geſchehe. 33. Bitte und ermahne cuch Chriſtlich und inDemuth/ wollet dech nur ſo viel thun / und die Gegen -würffc /fo viel ihr vermo. geti zuſamninen faffen / und mir ſchrifftlich åberſenden I ichwil thun nach meinen Gaben als ein Chriſt thun roll / und dieſelbeit dermaſſen erklåren / daß ich verhoffe i ihr ſollet mich darinnen brůdcrlich erkennen. 34. Nicht daß ichmitſolches zumåfie zu thun aus inciner Ioha heitiſondern mcine Begierde/dicin mir als einseuer brcnnct /fors dert das von euch /und ich / der ich bin /hoffe zu GDtt) es werde uns beyden gelingen/ daß uns Ott in ſeiner Liebe-begierde und Ers tåntnůß werde cinigen. 35. Es ſol cuch nicht zuin Spott oder Verfchinåhen gereichent dan jih habe ein Herß / das Heimligtcit fctwcigen tan / und vermahne cuc in Liebe zur kindlichen Deinuth in der wahren G :laffenhcit Chriſti 1 darinnen vermoget ihr es allein zuers greiffen . 36. Andorſt iſt mein Wohl - wollen und Beginnen alles umba Anytidan ich can cu ch nichts geben als meinen geneigten Willen) wollst
Theoſophiſche Der 42. Br. 376 wollet ihr ihu annehmen , wohl guth wo nicht ſo bezeuge ich vor eurein und GOttes Ungeſichte i dag ich an euch und in cuch mein recht Chriſtliches Beginnen gereket habe und das meine gethan / wic inir es im Gewiſſen angelegen ift. 37. Ich möchte auch noch wohl in turkem ſelber / fo es die lin Tuhe leyden wolte / und ich wufte / Tag es zu GOttes Ehren und inenſchlichen Scyl dienlich wäre / aus dieſer llrſuchen in eure Gegend antominen und euch beſiichen . Dan ich wcig noch gar viel mirſtige Seelen , mit denen ich mich inöchte ſelber erquicen / und fie in mir. 38. Ich habe anjcko noch gar eintedies Fråutlein gefunden/das cuch wohl möchte dienen / nicht allein zur Seclen / ſondern auch zum Leibe í und euren Patienten nuten . 39. Somanwolte in ChriſtiWeinberge arbeiten/ ddrffte uns Gottnoch wohl einen ſolchen Sonnen -Schcin geben / der die Äros theten crwårincte / deffen viel fromme (cute lange Zeit begierig geweſen :welcher Sonnen - Scheindorffte den Rauch zu Batcl vcrs treiben/ und den Kindern Chriſti in ihrem Drangfal und Elende cine Erquidung ſeyn . 40. Uber in Treuen / wird man ro gottloſe feyn / ro wird es von ehe grauſam regnen und hageln ,daß dic Erde wird erbeben / und viel 1000 Seelen im Waſſer erſauffen 41." Ich wolte euch mohl lieber allhie etwas melden / mag aber dieſes mahl nicht ſeyn ; wollet nur auff das Ungewitter gegen Morgen acht haben , das gegen Mitternacht iſt nicht weit davon : Im Mittage iſt ein groffer Stauch / daß es die am Abend in die Augen beiffet. 42. Es darffNiemandſagen , want dus lingervitterdahet gehet: dieſer oder jener iſt fürGOtt gerecht / es wird ihm ge . lingen wegen ſeiner Religion. 43. Der Zorn GOttes iſt in allem entbrant/und ſeynd vor ihm idegen ihrer Religion und Wiene , alle gleid), sidiereil ciner lebet ipieder ander. 44. Der Allerhddſtekebret einen Beſein mit dem andern AUS aber eine Silic grinet allen Bildern / wohl dehoren welche ſie ergreiffen . 45. Dic durftige Seele ſoll mitnichten ſagen : Der HEr,
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hatmein vergeſſen , der HErr hat inich verlaſſen. So wenig eis ne Mutter tan ihres Kindes vergeſſen /und et lie doß vergåfTe ſo hat doch der HErr ſetncr armen hochbedrångeten Chriſtenheit nicht vergeſſen; Er hat ſie in feine durchgrabenc Någel-male cins gezeichnet.Eſaia.49/14.2 . 46. Seintiecht foll ſcheinen vom Unffgang biß zuin Niedergang zu einem Zeugnis iber alle Biliter. 47. Eine Šilie ftehet von Mittage gegen Mitters nacht / welcher dieſelbe wird zum Eigenthum bekomne inen / der wird ſingen das lied von GOttes Barinher's Bigkeit / und in ſeiner Zeit grünet des HErren Wort / wie Graß auff Erden , und dieVölcker fingen das lied von Babel in Einer Stimme ) dan der Anfang hat das Ende finden . 48. und laſſet etichmeinedunctele R eden indend ſeyn / dan beſſer habe ichsauffjegoniçt vermocht. 49. Weilman nur nach Hoffart undGeig hat getrachteti und den Zorn - ſpiegel veradytet, und nicht Buße gethan / fo würcket Ubelmit übeli biß ſich das Ubeljelber freiter und ſich derGrimm GOttes wohl ergòge. so. Hierwird menfblide Vernunfft wenig hindern mit ihren Kühtſchlågen / fouidern das Feucr nur auffblaſen und mehr Anlaß geben . si. Gottmire gut für Noth ! weil man aber verlåſſet Gott/ ro folget Noth und Spott. 52. Es have cin ieder wohl äititung anff ſich ſelber / jedoch der fict) felber nicht :vird fucben / der wird geſuchet und behütet werden. Und empfehle cud, der ſicbo JEfu Chriſti ! Daium Sörla , ut fupra. Fucr inder Liebe Chriſti Dienſtwilliger J. Bir
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Der 43ſte Sent- Bricf. Un Heren 9. N. vom 30. Martii / 162 3 . Unſer Seylim Leben JEfu Chrifti in uns ! Felgeliebter Herz und gliederlicher Mit-bruder in Chriſto unfernt Heplande / nebenft herzlicher Wünſchung und suit -würdender Begierde Götts licher Liebe undGerade ! wolte ich dein Heren in Chriftlicher {iebe nicht bergen/ wie das ich in Chrifto lichen Mitleyden feinen Zuſtand betrachtet/ind in dic Genadens Erbarmung des Ullerhếch jten eingeführet / was mir derfelte welte hicrinnen zuerkennen gcbcu. 2. Darauff ich dem Herun dicſés melde / daß ich zu ſolcher Be. fchanligteit in derfelben Genaden -Erbarinungwegendes Zerin Zuftandes und Verſuchung gelanget bin / und derfcn Urſache era tannt habclund wil folches dein Heron daruwib turg zu ciner Er. innerung entwerffeui/day er folches ben ſich felbften folle erwegen . 3. Die erſte Urfach ſolcher würdlichen Verſnchung iſt sie ir bernatürliche uuüberſchwingliche Liebe GOttes / als Göttlicher guter Wille / und dann der creatártichc Mitte des Menſchen ges gcu cinander / daß ſich der menſchliche Wille folcher groſſen Gcs naden GOttes / welche ihmue aius lauter icbc angebotten wird nicht gang crgeben und vertrauen wil / fondern fudhet fiine ja heit und Šigen -liebe des vergångliden Werens / und liebctfich Felber und dicſer Welt Wcfen mehr als GOtt. 4. So verſuchet den Menſchen feine eigene Natur /ivelde in ihrem Centroauffer der Liebe GOttes in eitel Ang | Streitund Widerwertigkeit ſtehet / in welche der Ieufel ſeine falſche Bea gierde einſchleuſt / den Menſchen von ſolcher holen Genade und Liebe GOttes abzuführen . 5. Dieſe Verſuchung ift die gröfte / ind it cben der Streitti welchen Chriſtus mit ſeiner eingeſchlosſenen ſicbe in des Mena Ichen Natur / wider folche Schheit auch wider GOttes Zorn $ Sinde/ Lodi Teufel und Hölletålt : Dader inenſchliche Drache follmitder( icbe Chriſti verſchlungen und tranſmusiret werdent än ein Engliſches Bild. 6. Und 1o cuch nicht wäre die Liebe GOttes in Chrifto einges Hofſet worden , ſo hattet ihr dieſen Streit nicht , ſondern der Drachel ala ter falſche Teufelswille/ behicltc ſoin Natur-recht.. 7. So
Der43 . Br. Send Briefe. 179 7. So geſchiehet nun dieſe ångſtliche Anfechtung in der Naa' tur gang empfindlich von dem Drachen , welcher ſich initfeiner cigenen Natur ångftet / wann ſolche große Liebe GOttes in ihn tầmmet /und ihin fein Natur-recht in einen Göttlichen Willen verwandeln wil. 8. Dann alhie ftehet Chriſtus als der Schlangen -treter iin Menſchen in der Hille / und ſtürmet dem Icufel ſein Raub. ſchloß / daher tömmet ſolcher Streit / da Chriſtus und ( ucifer miteinander uinbdic Secle ſtreiten / wie euch GOtt in der erſten Verſuchung hat fchen und erkennen laſſen . 9. Alfo zertritt Chriſtus der Schlangen den Kopff / und alſo fticht die Schlange Chriſtuin in dic Ferſe : Und ftchct die arine Seele in Mittenin groffemzittern undTraurcn /und kan hierber nichts thun als nur in der Hoffnung ſtehen/ verwag auch ihr Una gejicht nicht für GOtt zu erheben und ihr Geboth zu verbringen / dann der Drache wendet ihrdasGeſichte gegen dieſe Welt in Ets telkeit) und weifet ihr der Welt Schönheit und Herrligkeit / und frottet ihrer daß ſie wil cine andere Creatur werden / und hålt ihr für das Reich darinnen ſie ſtehet / und ihren natürlichen Grunb. 10. Und alhie ftehet die Secle init Chriſto in der Wifen in der vicrßig-tägigen Verſuchung; da ihr dieſer Welt Macht ! Şerrligkeit /Reichthumb und Wolluß angebotten wird , ſie roll ſich nur wicder erheben/ und in das Selb -wollen cingchen . 1. Dic andere Verſuchung vom(ucifer und eigenen Drachen der Natur iſt dieſe / daß wann die Scele het die Göttliche Liebe gekoſtet/ und cinmahl ift erleuchtetworden / fo wildie Sceta dafa felbe (iecht zum Eigenthumb haben / und in ihrer Haabhafftiga tcit in cigener Gewalt darinnen würden / verſichet die Ratur Der Scclen / welche auffer GOttes liccht ein Dracheiſt/ wic ( us cifer / die wil e$ zum Eigenthumb haben / aber das Natur- recht wil dieſer Drachenicht übergeben /er wit cin Macher und Schip : fer der Gåttlichen Krafft feyn / und in groſſer Freude in ſeiner Feucrs- natur darinnen leben / und das inag nichtſeyn . 12. Dieſer Drache / als die Feuers -Ratur / mit ſeinem eiges men Willen / ſoll ſich laffen in ein Siebe-fruer verwandeln / und fein Natur -rccht verlaſſen : Er aber wil es nicht gernie thun / ſondern ſiehet ſich in folcher Perwandelung umb nach eigener Macht / und findet keine / ſohebet er an zu zweiffeln an der Ges nade , dicwocil erſichet/ daß er od in folcher Würckung ſeine 11a . türliche Begierte und Willen perlaſſen /ſo erzittert er immerdar/ und wil nicht des cigenen Natur- rechtes in dem Göttlichen Sircha # cra H6
Der 43.Br. 180 Theoſophiſche to erſterben / er dendet iminerdar / das Genadent-licht / welches chuc ſolide därffe und Feuers -macyt wůrcct 1 fev ein falſches iccht. 13. Daber coinmet cs/ daß alsdann der åuſſeren Vernunfft / welche ehne das nichts ſiehet/immcrdardündct/ O wer weiß wie Co mnit dir iſt / obs auch wahr Tig / daß did) GOtt criencötet habe i daß erin dir tft / es mag etwan cincfokte Einbildung ſeyn gewes fen ! Du fiebejt doch nicht dergleichen an andern {outen / liege denden Bleidjwohl ſeelig zu werden als du / du biſt nier der Welt Darumb zum Narren worden / und ftcheft doch in Furcht und Zitteru für GOttes Zorn / inchr als fic /iclite lich alleine der verheiſſenen Genade tröſten auff die zukünfftigeOffenóahrung. 14. 2110 rðinmet es alsdann/ daßmohl der inwendigeGrund nach der Unzündung und Bewegniß des ( icchytes feuffzet / und gerne wolt: haben /aber die Natur verinag nichts / ihr iſt als wäre ſie gang von GOtt verſtoſſen / welches aud wahr iſt nach dein cigenen Willen / dann GOtt hat einen neuen Willen in ſie 8cpilanlett ſie ſoll ihres eigenen Willens erſterben / und in 625 des Willen gewandelt werden. is. Und iarumb/das allhie derNatur- Wille ſterben /und fcin . Hecht übergeben ſolldem Willen GOttes / 10 leynd ſolche ſchwere Unféchtungen darinnen /daß der Teufel wil nicht dag fein Kauts folos einfalle : Dann ſoll Chriſtus im Menfiton leben / fomug . der cigente ( uft -geiſt ſterten : Und da er ded) nich tgantzſtirbet int Dieſer Zeitwegen des Fleiſches ſondern tåglia ſtirbetiand doch kebet : Darumbiſt ſolcher Streit/welchen kein Gottloſer fühlet/ foudern 1iur dieſeweldc Chriſtuin angezogen kaben / in dehnen Chriftus mit dem {ucifer ſtreitet. 16. Die dritte Hufcchtung ſichet in den Raub -ſchlöſſern des Icufcis / als im Willen und Geiuüthe/ fo wool in Fleiſch und Bluth/da in dein Menſchen liegen die falfühen Centra, als baiſt/ eigener Bille zu hoffàrtigem zeitlichen Leben / zu Fleiſches-lufi qui iradiſchen Dingen / Item ,viel Flüche derMenſchen / weline ihme ſind durch feineVerſuchung in (cib und Seel gewinſchet worden : une Sinden welche ſic haben ein - centriret und iin Gcift-geſtirne ſtehen / als.cin feſtes Schlos /i11wclchein Chriftus jego ſtúrinet und es zertrcden wil/ wclches Solos der eigenets Macht / Wolluſt und Schönheit dieſer Welt , der meuifit fide millc noch immerdar vor Eigenthimmb und ſein Beftes hålt/und ditt wil iibcrgeben und Chriſto gehorſamedi. 17. Darumb meinlicber Herz und Chriftlicher Bruder / fiige in
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ich euch / und geoc es cuch zu créennen /was mir unſer licberHErr Jeſus Chriſtus in meiner Betrachtung gezeiget hat: Prüfct eut ſelber/was curc Urfechtung fey. Ilifer licber JjErzfagcie : Wir follen alles verlapſea ,iind iburc nachfolg: 11 : So wären wir redit Cyriſili arın . 18. 3ft es nun daß iht init eurem Gemüthe noch etwas in Eis gen luft irrdiſierDinge ſtocket, ſo habet ihr darinnen als in dents fclbon Ceatris , welche noch in eud wirdcn / folche Anfechtung. 19. Wollet ihr aber meinern findlichen Nath folgear/ lo füge ich euch diefes / daß fo folche Anfechtungen in cuch auffichen / Po ſolctthr cuch anders nichts einbilden /als das bittere conden und Sterben unſirs HErmn / und ſeine Schmad)undSpott / darzu ſeine Armſchtigkeit in diefer Welt/ was er für uns arme Mens ſchen hatgethan / and euer Begierde und gangen Willen dareint ergeben , das ihr gerne wollet ſeinem Vildc ihnlich werden / und thme in ſeinem Proceſs willig und gerne nath folgen /und alics das was cud) zu leyden auffgcleget wird/ unb fciniet-willen gerne dulden /und nur ihme begehren ähnlich zu werden , umb feiner Liebe willen gerne nietrig und im Sport und Elende zu reynd Auff daß ihr nur diefelbe in euch erhaltet / und such ſelber nicht meir wollet -clnc wns Chriſtus turd) cuch wit. 20. Mein lieber Herz/ ich füráte es wird noch etwas an euch feyn / dus Chriſto zuwider iſt / darumb der Streit in euch iſt. Chriſtus wil , dag ihr follet mit ihme eures Willenis in ſeinem Tode ſterben / und in ſeinem Willen aufſtehen und init ihme les ben : Und fichet Ciriſtus joko in cud, in der Secken und ſtreitet amb cure Seele. 21. (aſſet fahren allen iridifchen Willen / und ergebet euch tlzme ganizund gar / und laſſet lieb und {cyd in cuch alles eines Finn / ſo werdet ihr mit Chriſto ein Ritter über Welti Teufell Tod und Hölle werden / und endlich erfahrca was Chriſtus in euch geweſen ſev / und warumb euch cin folches wiederfahren iſt : welches aller Kinder Chriſti ihr Proceſs gewefen iſt : und icyne * 8 Chriftlichen . Gegeberi ain Tage der Einreitung Chrifti fu keinem (cyden und Sterben / ut fupra. J. R
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Der 44ſte Send - Brief. un Herin Carl von Endern. Anno 1623. Der Gruß unſers HErrn JEfu Chrifti in ſeiner würd , fichen Liebe wurde in unſer Seel und Geift. Ch überſende dem Junctcr das Büchlein von Chris Nii Teftaincnten ſambt der Vorrede / cs ſoll in deit drey Bogen ,da die Vorrede nur ein Bogen iſtfals die Vorrede abgeſchrieben werden / dann ich wolte das Büchlein umbſchreiben /und hatte das erſte Cas pittel wicder angefangen / bin aber im Vorhaben das Büchlein in eine tindlichere Forin / zu mchrerin Verſtande der Einfältis gen / zum Druđe zu bringen / der Juncer laffe es aber gleichwohl nactlinreiben / wegen des hohen Sinnes ; weil er und andere ges ůbte Liebhaber dieſen Sinn wohl vcrſichent ſo kan man den hohen begabten Sinnen das hohe geben / und den Einfältigiu das gee dructe / wricwohl ſie beyde cines Verſtandes ſeyn werden / ohne daß in dem gedruckten einfältigere Worte möchten gebrauchet werdcu. 2. Der von Fürſtenauer låſſet den Juncker ſalutiron / und wil mit ſeinem Pfarrer von Zobel handeln / daß er Herm Walthern rou was abfcrciben / ro ihme der Junđer wil diefes von Chrifti Ieftainenten laſſen ſchreiben / fo tenteman,ihinewas [ hiden . 3. Uuch füge ich dem Junder dicfes / wie das ich bey Herit Fürſtenauern wasfonderliches groffes vermerckethabe / daß iha GDit init einein inåchtigen Strahl ſeiner Benaden berähret / und ihmc Secl und Beift zerſchellit/welches ich fråfftig ben ihure perinércct/hoffe zu Gott es werdemitihne gehen wic init Heren Johann Sigmund von Schweinich/welches ich herklich wünſchel und zu GOtt fiche/ daß es geſchehje / weil ich ſchon den Proceſs mit Augen gefehen /davon ferner zu ſeinerzeit. Bitte os ingcheim 24 halten / undinit gewelten scron helffen mit Gebethe im Geifte Chriſti ringen / als uns folches gebühret : Und empfehle den Junter der Liebe JEfu Chriſti. J. B.
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Der 4sſte Send-Brief. Un Heren Chriſtian Bernhard vom 13. Octobr. 1623 . Unſer Beyliin Leben JEfu Chriſti in uus ! Jelgeliebter Hcro Bruder Chriſtian / ich wünſche Cuch GOttes würckendekrafft/daßder Ducu brun im Leben JEfu Chrifti in cuch moge quellen reich lich / und eure Secle in demſelben moge ſtåts crla . betwerden / und dieſes heiligen Waſſers trinden / und tarinnen wachſen /grünen un vicl gute Früchte tragen /nieben kitlicher Bohlfahrt!Und erfreue inich euerer glücklichen Ans tunfft/daß euch GOtt mit Geſundheit wieder zu Hauſe geholffen . 2. Mich, GDtt lob /ſollet ihrauch noch in guter Geſundheit / und in meinein Talent würdende wiſſen ;dann mir GOtt ſeine Genadon - thür je mehr und mehr auffgethan / und nicht allcine mir / ſondern auch vielen andern / welche dicje Schrifften zu leſen betonmen / welchen GOtt ihre Herken gerühret / daß ſie ſind it dic Bufe und Betehrung getretten /undfind in ſich ſelber zu ins nerlicher Göttlicher Beſchauligteit kommen / und begebren dat Seleid der Sünden und Unrcinigkeit wcgjuwcrffen / und Chriftu in ( cben umd Willen nachzufolgen . 3. Wie mir dann vor wenig Tagen ift ein folcher Motus von zwcoen Perſonen( welche doch in der Welt hochfind / unid juvor die Welt geliebet ) fürgeſtellet worden / an dehnen ich die neue Gctuhrt in grofer Krafft / und im Triumph Göttlicher Ertantniß / in folder Demuth und tieffen Außſprechen geſehen babe / daß ich dergleichen von inciner Kindheit niemahls gefcheit Habe / ohne was GOttan inir armen Menſchen ſelber gewürdet hat/ welches mir fajt unglaublich wåre : To ich folches nicht ſelber empfindlich auchdergleichen gehabt hätte. 4. Wie ſich dann der eine nach ſeinein iridifchen Welt-welets felber verſchinåhet und feinen geweſenen Wandel vernichtigeti welcher auch alſo tieff iſt in die Gefaffenheit erfunden und in die BuiFi dag er ſich zu unwirdig geachtet ſein Gebeth vor Gott auszuſchätten / ſondern ats codt und allzu wiwirrig geachtet | und in GOttes Erbarinen gefallen / was der durch und init ihme Thirn wolltc / daß er ſelber durch ihn wolle bethen und Buffe wůrca ten /er fey zu ſolcher Erhitung oder Begchrung zu unwürdig ! darauff ikute alsbalde die Göttlide Sonne eingefchienen / uit durch
184 Theoſophiſche Der 45.Br. durch ſeinen Mund licy trey Stunden anders nicht gefprochen als nur felche Worte i Otty Kotly / GOtt / Koth : und ſich vor Gottais fotiy geachtet / in wcligcin Xutſprechen iſt in iijue die Somneder Freuden-reich und groffins Erkäntniß auffgegangen und ijue fein Herte und Gemütic gang umbgedräiget ind vera nucrt. 5. Darauff ift er zu mir / neben einem dergleichen Menſchen tommen / da ich cenſelben Motumn an ihm geſehen / und inic de hoch erfreuet )dicwcií er durch urcin Büchlein von der Buffe-ijt tarzu gebracht worden. Wic dann an ondern mehr in wenig Zeit iergleichen auch ger hehen iſt / daß it)alſo mit groſſer Vers wunderung fche / wicjid die Tiår der Schaden ſo wichtig bewca gct/11:10 in dehnen c $ Ernft ifti eröffnet / wie mir zuverhin vor. lingſt iſt gezeiget worden . 6. Beldes ich euch incin geliebter Herr Bruder mit guter Walrheit vor GOttes Uugen tarumbreferire und andeute / dics weil ihreiner unter den Erſtlingen ſeyd / dehine dieſes Talent iſt Turch Gåttlide Schükung zu Händen kommcn /welches ihr auch init Freuden angenommen /und vielMühedarmit gehabt/obcudi rrichtmöchteauch nach cincin ſolchen /wicoben geincidet vondicress Jirky Perſonen i låſteru) und alfo dahin würstcn /von GOtt cin feltics zu einpfahen /welches inir dann eine groſſe Freide in meia nein Scifte ſeyn wiirde i veicwohl ihme ein Menſch nicht ſoll fürs nchmen von GOtt zu ciupfahen nach ſeineiu Willin /ſondern nur alſo in GOttes Willen erſenäčen / wic. gemiddete Perron / daß GOtt mit iiyu thuc/ wiſſe / wouli/ und ihn alſo erleuchte und füha re/ wvie er wolle. Ilnd woltc euch aber ſolches in licbe crinnercit/ Dann ich weig wohl daß ſich eucre Sccle wird neben ihnen und mir damit auch erfreuen . 7. Mehr füge ich euch/daß auch Gott etliche Pharifæer (wcla che zucorhin folche waren und mich geliiſtert ) befchret und zum Sicchte bracht hat/ daß ſie dieſe Schrifften begehren und leſen / und nunmehr die nielle Gcbulirt und Erncuerung im Geifte Chrifti lehren / und allen Zand für Koth und irntůdhtig achten und lehren/ fondern die Menſchen auff das Lebeu Chriſtiweiſen / wie dann auch cicfe Schrifften neulich vou hohen Potentaten bez schrot und nachgeſchricbeii worden / daß alſo zu hoffen der Ing wordc nahc antrichoii. 8. Dann es finden ſich auch jego unſere Gelehrten darzu imid Belieben es ſchr /uitochnen ist rici Converſation ijabe ; mclcc ich Fuch zur Nutzricht / dieweil wir wohl bewuſt iſt / tapi ber cuch Gira
185 Send- Briefe. Der 46. Br: auch der Wolff hinter dem (amore ftchet /und das freſſen wil. So foyd nur getroſt/ und helffet bethen und würden /unfer (ohn wird uns im Paradeiß gegeben werden / allhier ſollen wir nicht Lohn begehren , dann wir ſind Chriſti Reben an ſeinem Wein ſtođe, und ſollen ihine gute Frůdte gebåhren / welche er ſelber durch uns würckct. 9. Gott wird uns wohl Bauch -fille geben, laſſet uns nurant wenig genügen /erwird für uns ſorgen / oblidis gicich offte trüb , relilig anlåſſet, ſo wird es doch juin guten Endetoiminen / und obe wir gleich unb ſeiner Ertåntnůg willen müſſen. Schmach ind Elend lenden / auch ſollten gar das zeitliche Leben darumb laſſen i ſo muß doch GOttes Kindern alles zuin beſten dienen / dann es währet allhie eine kurße Zeit / darauff folget unſer Ein -crnde i derſon was wir allhie aufgefäct haben . 10. Euren Herrn Bruder den Con-Re& or bitte ich wegeit meiner mit dem Gruſſe unſers HErr JEfu Chriſti zu falutie ren / ſo wohl alle welche inich in ( tebetennen ) und die Wahrheit lieben / mitdehnen ihr bekannt und zu thun habet. Und einpfehle euch ſambt ihnen der ſanfften Liebe Jeſu Chriſti. Datum ut Cupra. Euer in der Liebe Chriſti Dienſt . J. B.
Der 46ſte Send - Brief. 2Mt . . .623 . Der Bruin -quell des Herşens JEfu Chrifti fer unſer Erquicfung / Erneuerung und ewiges Leben ! N Chriſto geliebter Herr und Friund ; In gliede lider Pflicht /als ein Ait am Vai me drin andern zu thun ſibuldig iſt / ipinſche ich euch in niit-würca Fender Bogierdeden offenen Genaden -irunn -que!!! welchen GOttin Chriſto Jefu in unſerer M :17:42 heit hat offenbahret, taj dcrſcibeinteuch reichlich quclle / und :ic Göttliche Sonnc ihre Liebe-ſtrahích dadurch in die Selc cin : fülre / und den groſſen viagnetiſchen Hunger der Secler 11.ch Chriſti Fleiſch und Bluth / als den rechten Göttlichen Mund 1 hiemiterweiteund auffthue / noben auch leiblidher Wohlfahrt. 2. Nachdciin ich zu offterinahlen von eurcın lieben Freunde Herin D : K. virnomincit / wie dan ! and alſo in meiner Gege11a wart vermordet / daß ihr im Zuge GOttes des Patters zu feineist Icbeit
186 Der 46. Br. Theoſophiſche Leben / welches er in Chriſto JEfu aus ſeiner höchſten Liebe hat offenbahret/ einen ſonderlicten Durſt und Fähnliches Verlangen traget /fo habe ich aus glietlicher Pflicht nicht unterlaſſen wollen/ auf Begehren des Berin D. und dann auch des Herin felter , den Herinmit einer kurken Epiſtel zu erſuchen / undmich etwas in deinfelben Brunn -qacil des Lebens JEſu Chriſti init dcin Herin zu crquicen und zu ergoßen / ſintemahl mir eitcl Freude giebet/ wann ich vernehme/daß unfer paradiſiſcherPerlen -bauin in ineincn Mit- gliedern grånet und Frucht würdet / zu unſerer ewigen Ergårligteit. 3. Undwilden Herin bicuit aus meinen wenigen Gaben und Ertåntnůß andeuten / was ein Chriſt fer / und idaruinb er ein Coriſt genannt werde/als ncmlich,das der allein ein Chriſt rey ! welcher diefes hohen Titels in ihine ſelber fer fähig worden/ wela cher mit dem inwendigen Grunde / Geinůthe und Billen / lich habc zu der geſchenktenGenade in Chriſto JEſu eingewandt/und fer in ſeiner Beelen Willen worden als ein junges Kind, das ſich alleine nach der Mutter Bråſte fåhnet/ das einen Durſt nach der Mutter hat / und der Mutter Brüſte fauget / davon es lebet. 4. Alſo iſt dieſer Menſch allein ein Chriſt/ deſſen Secl und Grinůthe wicder in die erſte Mutter / daraus des Menſchen {es ben entſproſſen iſt, als in das ewige Wort / welches ſich mit der rechten Milch deßHepls hat in unſerer and Ott blindenMenfolyam beit offenbahrct; eingehet / und dieſe Mutterswilch in ſeine hun . gerige Seele trincet / davon die neue geiſtliche Menſchheit urs ſtåndet/ und die feurige Secle aus des Batters Eigenſchafft hie. mit die Ståtte der Liebe GOttes / in welcher Ståtte der Batter ſeinen lieben Sohn gebiehret / erlanget : Darinnen alleine der Tempe des Heil. Geiſtes /der in uns wohnet/gefunden /und auch alleine der geiſtliche Mund der Scclen / welcher Chriſti Fleiſch iſſet und ſein Blut trincket/ hicrinne verſtanden wird. 5. Dann das iſt allcinc cin Chriſt/in dehine Chriſtus wohnet) levet und iſt / in dehme Chriſtus nach dein inwendigen Grunde der Seclen/ und des in Adam vcrblichenen biumlifchen Wefens! ijt aufferſtanden und lebendig worden/der da Chriſti Sieg wider GOttes Zorn /auch Hillcl Teufell Tod und Sủnde ( als Chrifti Menſchhcit/ {cyden i Sterben und Aufferſtehung ) in feinein ins wendigen Grunde hat angezogen / da des Weibes Saanic/ als Chriſtus in ſeiner Uberwindung / in ihine anit überwindet , und ber Schlangenim beſen Fleiſches- Willeu täglich den Kopff icra tritt / und die fûndlingen Lüftedes Fleiſites tôdtet. 6. Daun
187 Der 46.Br. Send Briefe. 6. Dann in Chrifto alleine werden wir zur Göttlichen Kind . ſchafft und Erben Chriſti angenoinmen ; Nicht durch einen åuſſerlichen frembden Schein einer abſonderlichen Genadens annehmung / durch einen frembden Verdienſt einer zugerechnica ten Genade von auſſen; ſondern durch eine tindliche inwohnena de/ gliedliche / effentialiſche Genade / da der Todes -überwinder / als Chriſtus/ mit feinein Leben / Weſen und Krafft in ung / ron unſerm Iode auffftehet / und in uns herrſchet und würcket/ als eis ne Kebe an ſeinein Weinſtode/wic dic Schrifft der Apofteldurch und durch bezeuget. 7. Nicht iſt das ein Chriſt / der ſich allein des sentensi Stera bens und Genugthuung Chrifti trófet, und ihme daſſelbe als ein Genaden -gefchende zurechnet/und aber ein wildes Chier unwie. dergebohren bleibet ; Ein ſolcher Chriſt iſt ein jeder gottloſer Menſch. Dann ein jeder wil gerne durch eine Genaden ſchenc Ang ſeelig werden ; Es wolte auch wohl der Teufel alſo, durch eine von auſſen angenommene Genade /gerne wieder ein Ena gel reyn . 8. Aber daß er foQuinbtehren / und werden als ein Kind/ und aus GOttes Genaden -waſſer der Liebe und Heil. Geiſt nex . gebohren werden/ das ſchináctct ihin nicht : 2110 auch dein Iittel. Chriſten nicht / der zwahr den Genaden -mantel Chriſti über ſich niinmet / aber in die Kindheit und neue Gebuhrt mag er niet eingehen : So ſaget aber Chriſtus/ er mag anderſt das Reich Gottes nicht ſehen . 9. Dann was vou Fleirch gebohren iſt / das iß Fleiſch / und kan GOttes Reich nicht erben/ 300. 6. Fleiſchlich geſinnet ſeyni iſt eine Feindſchafft wider G Dit / abergeiſtlich geſinnet feyn iſt. Leben und Friede. Und der håret alleine GOttes Wort/der aus GOtt gebohren iſt. Dann der Geiſt der Genaden in Chriſto hda, ret altcine GOttes Wort. 10. Dann Niemand hat Gott je gefehen / allein der Sohny welcher in des Vatters inmiglichem Schoße iſt / der vertůndio get uns Ottes Wort und Willen in uns ſelber / daß wir feinen Willen und Wohl-wollen in uns hören und verſtehen / und denia felben gerne wollen nachfolgen /und werden aber mit dem åuſſern ſündlichem Fleiſche offt gchatten /daß dic Wirdung de: felbeit Gittlichen Krafft nicht allemahl in die dufſerliche Figur ge het / und gehet aber in die innerliche Figur in der inneren geiſt? lichen Welt, davon St. Paulus fagct : Unſer Wunde ift tus Himmel 11. Dura
188 Der 45. Br. Theolophiſche 11. Darüber auch alle Heiligen GOttes / und ſonderlich St. Paulus getlaget haben / daß fie das crnfte Wollen haben , und init dem ciuithe des inwendigen Grundès GOtt dicien / und aber mit dein Fleiſchedem Geſetze der Sünden / daß das Fleiſch wider den Geiſt lüfterç . Bilte ( uſt täglich im Tode Chriſti durch den inweridigein Grund erfüliffet und gciödtet wird ; Hber 11hr in dchnen /da Chriſtus vom Todeallfferſtanden iſt: Und bici: bet alsdann nichts verdamlictes an deinen die in Chriſto Jeſu roynd. Dañder thieriſche Leib gehöret der Erden :ater oorgeiſt liche ( ció gehöret 01t. Wer aber den nicht hat , der ift lebendig todt) u:it iyöret noc) verniminet nichts vom Geille GOttes 1 es iſt iyu cine Thorhcit nach der Schrifft. 12. Darunut iſt alles nidy genugſam verftanden underfli. ret i was einig und allein von einer von auſſen angenommeren Genade ind Bergebung der Sinden react. Die Vergebung der Sinden / und ric angenommene Kindſchafft in die Genade, beſtehct in der Rechtfertigung des Blutes und Todes Chrifti, da Chriſti himmliſches Blut uns tingirte /undden Zorn e Ottes in unſere Seelen und inwendigem Göttlichen Grunde aus der Eroigkeit Wefen / mit der höchſteri (iebe der Gottheit / in dem Nainen JEſu überwand / tind wieder in die Göttliche Demuti undGeforfain tranſinutittelda die zerriſſeneTemperatur unſerer menſchlichen Eigenſchafft desGehorfainsuñ Wohl-wollens wies der in die Gleichheit eder Einigung der Eigenfchafften eingieng. 13. Xllda ward des Batters Grium /welcher warin unferit Lebens-eigenſchafften aufgewachet / und ſich zuin Regenten'in Seel und Leib gemacht dadurch wir waren des Himmelreichs erſtorben /und Kinder des Zornes worden /wieder in die Einige Ficbe und Gleichheit GOttes gewandelt/ und ſtarb unſer menſch licher Eigen-wille im Code Chriſti ſeiner Ichheit und Eigena wallons abc/und grünete der erjie menſtliche Willei dehn GOtt #! $ firiein Geiſte in Usam eingab/ durch viellterwintuig der Sulizteit Gottes in Chriſti hiinliſihein Bl :: te wieder ulls : Ailesi wart der Teufelund Hölle /welcheden Menſitzen gefarget hicite!/3 !1 ſpotte : Diundas war dic důrre Nutie Xironis /wclite in cincrNacht grünnete/und ſüſte Mandilit trug/andeutend. 14. Nun/gleich wic dicSinde von Einem fam /ind drang voit Cinen anff Alle ; alſo auch drang die fülitõrnade und Ilteriviila" ding in Chriſto von Eincin auf Wuci co ward in der einigen X Bamiliei Secto: der Tod und der Zorn in Chrifto zerſprengeti, wird eineMögligteitzur Genade , durch die Lodes -jcrſprenging / aute
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auffgethan : Durch welche zerfprengetePforte ſich der fecliſche Biuc inug wieder in die erfieMutter /darauser im 21.fangkami als in dicfiindheit oder neueGeburtcines 11cuei {otong ui Wola . lensleinwenden. Auta mag er das ſüſſe Bluth JeſuClyriſi/wels ches in Chriſto in unſererMenſchheit dieTodes-pforten zerfprens gote/uñ denZorn GOttes in unſerer Menſchheit in the filter in Jiebe wanocite crrcichen / darinne die arme gefangene Seele aus GOttes Brünnlcin trincket / und ſich iin Feuer-athein erlabet / daraus das neue Brúnen aufgrünet/da der Seelen Hunger und Begierde in Bluthe Chriſti fubftantialiſth und wefcatlid, wird nach himmliſcher Art. 15. Nun gleich wie die Tedes-ferſprengung in Chrifti Pera ſon in unſerer Scelen undMenſchheit gefitychenmuſte / rajialfo die Ewigkeit in Chriſto ( damit erwar vom Himmel fominen i und auch zugleich im Himmel war/ Joh 3. ) die Zeit/ als der Zeit Leben und Willen återwand / und die Zeit init ihrcin Willen in den ewigen Willen der Gottheit wandelte/ und ſolches in unſerer ringenourmenen Menſchheit geſchchen inufte : Alſo auch iingleia chon muß unſerer Seelen Begierde denfelben cwigen Willen in Chriſtoj da die Zeit und Ewigkeit in der Gleichheit fichet) in ſich einnchmen /und durch dieſelbe Macht ſich wieder in die Kindheit/ als in die Genade / erſendten / auff daß der innerc Paradiliſche Grund / welcher in Adam ftarbī im Willen des Gehorſams Chrifti / durch ſein himmliſches und von uns angenommenes menſdliches Bluth , wieder aufgrüne. 16. 91 uns ſelber inuß die Verſöhnung durch Chriſti Gina mahl-verſöhnunge offenbałyr werdenſwohl durch das cinınahl geſchehenc in Chriſti Bluti und Lode; aber daſſelbe einmahl ges fichchenc in Chriſto mut es auch in inir thun / es inuj ickouun durch Chriſti Bluth -vergieſſen auch in mir gcfinchen. Chriſtus. vergicſſet auch fein himmliſches Bluth in meiner Glaubensa begierde/ in meiner armen Scelen / und ringiret den Zorn GOts tos darinnen / auff daß das erſte AdamiſcheBild GOttes wictor erblickct /ind ſehende/hårcnde/fühlende fcmådende und ricchena de wird. 17. Dairn daſſelbein Adamn geſtorbene Bild von der limina: tiſoen Welt Weſen /als das rechte Paradifiſche/wohnetalsdann nidit in den vicr Elementen / ſein Wefen und Leben fiehet nicht irt dieſer Welt/ſondern im Himmel/welcher in Chriſto in uns offena: tahr wird/ als in einem reinen heiligen Element / daraus die vier Elementen im Unfange der Zeit entſproſſen ſeynd. Und deifelbe innere
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innere neuc geiſtliche Menſch iſſet Chriſti Fleiſch und Blut) dan cr lebet und iſt in Chriſto: Chriſtus iſt ſein Stañī / und er ein af am Stamme. 18. Dann ein jeder Geiſt iſſet von dchme daher er ſeinen Ur. ftand hat : Als die Animaliſche fterbliche Seele iſſet voin Spiritu Mundi , don Sternen und vier Elementen / vom Reiche dieſer Welt:Aber die wahre ewige Scele/welche aus dem ewigen Wors te im Menſchen / als ein Göttlich Leben / eingeblaſen ward / dieſe iſſet aus ihrer Mutter , als aus dem heiligen weſentlichen Worte GOttes. 19. Weil ihr aber daſſelbe / nach derAbtrennung von Gott / in ihrer aus- gewandten Eigenſchafft nicht undglich war , ſo tam daſſelbe Wort desLebens , als ſeine wahre Mutter / wieder zu der aus -gewandten Scelen heraus in dieſes Jamınerthal / in die Gefängnůßder Höllen / und führete fcin himnuliſches Weſen in unfer Menſchliches / als ein Corpus der Secleu / und umbgab unſer Arine gefangene Scele daruit / und ſprongete ihr den tos den himmliſchen Mund iin Zorne GOttes / wieder mit der Liebe Tindur / auffdaß dic arinc Sccle wjeter tan himmliſch Manna cſſen : Welches Eſſen in Chriſti Perſon mit unſerer angenommes nen Menſchheit in der Verſuchung Chriſti in der Wüſten wieder in der Proba ſtund / da Adain in Chrifto wieder vom Paradis 40 Iage Manna aſc. 20. Darumb ſage ich I iſt einer cin Chrift / Toit er es nicht durch einen von auſſen zugerechneten Gnaden - ſchein ; die Sünde wird ihmnc nicht durch daseinmahl geſchchenevon auſſen Worta ſprochen vergeben / wie ein Here in dieſer Welt einein Mörter das Leten durch eine auswendige zugerechnete nade ſchendet : Nein , das gilt vor GOtt nicht. 21. Es iſt teine Guade dadurch wir können zur Kindſchafft toimen / als bloß im Bluthe und TodeChrifti. Dehn hat ihme GOtt alleine zu einem Gnaden - Zhrone / in ſeiner eigenen Liebe/ welche er in deiu ſüſſen Namen Jcſu aus Jehova in ihn einfühs rete i fürgeſtellet. Er iſt das Einige Dpfer / das GOtt annim . mct / das ſeineu Zorn verſöhnen kan. 22. Soll aber nun daſelbe Dpfer mir zu guhte kommen / fo muses in inir geſchehen. Der Vatter mug ſeinen Sohn in meis ner Glaubens -begicrde gebåhren oder eingeben / daß Ihn mein Glaubens-hunger faſſetī und ſo Ihn meiner Seelen Glaubensa bunger farſit , als in feinein verheiſſenen Worte / ſo ziehe ich Ihn in ſeinem ganßen Proceſs der Rechtfertigung in meinem in Фcts
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wendigen Grunde an / und gehet zuhand die Tödtung des Zorncs/ Icufels / Todcs und der Höllen aus Chriſti Iide in inir an. 23. Dan ich tan nichts thun/ ich bin mir todt; aber Chriſtus in mir thut es/ van der in mir auffftchet/ lo bin ich mir nach dein wahren Menſchen todt , und er iſt sacin ( eben / und was in dan lebe / das lebe ich Ihme / und nicht der Meinheit / dan die Gnade tödtet incinen ŽBillen und feget ſich juin Herrn an ſtatt meiner Jchheit/auff daß ich ſey einWerd GDttes/der damit thut was er wil . 24. Und lebe alsdan in zweyen Reichen / als mit dem auſſern fterblichen Menſchen in der Eitelteit der Zeit / darinnen das Sünden -joch noch lebet / das niminct Chriſtus im innern Reiche der gåttlichen Welt aufffich , und hülfft es meiner Scelen trá. gen. 25. Dandas Joch dieſer Welt iſtChriſti { aſt I die er tragen foll i bis er ſeinem Batter das Reich / das er ihne gegeben hat/ ivird wieder überantworten / in dehin er fagcte : Mir iſt alle es walt im Hinıncl und auff Erden von incinein Vatter gegeben : Seift Jhin auch dieſe (aft gegeben / daßer GOttes Socn / dit alles ubel in uns trage, wie Efaias ſa . Hölle / den Tortund / gct : Er nahm auffſich unſere Kranckheitſund lud aufffich unſere Schmergen / wir aber hielten Ihn für achu / der von Gött alſo zerſchlagen /geſtraffet und gemartert wurde. 26. Dahermug cinChriſt einCrcuk-tråger reyn.Dan ſo bald Chriſtus in ihm gebohren wird, ſo geht der Sturm der Höllen und Zorncs O Dites in der cwigen Natur an , ſo wird die Hölle iin Menſchen geftdrct/ und dic Bchlange getretten / davon die grofſe Unruhe / Verfolgung und Schwiade, voin Icufel und der vcrpcrbeten Welt über ren åuſiern fündlichen Menſchen gehet/ra muß ſichder äuſſere ſündliche Menſchlaſſen von GOttes firengen Gerechtigkeit im Zornevon den Kindern des Zornos urthcilen / und zurBerdamnůſ richten ; dieweilein andererMenſch in ihme lebet/ welcher dein åuſſeren fterblichen nicht ähnlich iſt i roführet GOtteo Gerechtigkeit im Zorne ſein Gerichte über das Sündena baus/ ſo wohl alle Dienerdes Zornes ODttes. 27. dura hülffet ChriſtusdasJech tragen /und wird der Menſch in Chriſti Proces ! Vcrachtung und Spotte / in ſeinem (eyden und Lode/ der Berechtigkeit Gottes inn Zorne auffgeopfert , und wird Chriſti Bilde åhnlich. 28. Die heilige Schrifft bezeuget an allen Orhten / daß wir durch den Glauben an Chriſtum von der Sünden gerechtfertiget
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werden , nicht durch die Werte unſerer Verdienſte / ſondern Durch das Bluth und Todt Chriſti. Welches zwahr von vielen al. To gelehret/ aber von wenigen, die es alſo ichren / recht verſtana den wird 29. Man lehret uns wohl die zugerechnete Genade / aberwas der Glaube fem i wie er geboren werde, was er in Eſſen und WBc fent rey / und wie er das Vördienſt Chriſti mit der Genade ere , greiffe , da iſt der inciſte Theil ſtuiñ und blind faran / und bleitet bcy cinci Hiſtoriſchen Glauben / Jacobi 2. welcher nur eine Wifcufitafft iſt / da ſich der Menſch der Sinden und des Totes danrit túpelt und tråſtet, und ihine durch ſolche Einbildung fels ber heuchelt / und ſich einen Chriſten nennet / aber doch dieſes hos hen Tituls noch nicht fähig oder würdig worden iſt , und nur ein Litel-chriſt iſtiinit Chrifti Purpur- Mantel von auſſen bedectet; von dehnen der Prophet faget: Mit ihren Lippen nahen fic fich fu inir / aber ihr Hertz iſt fern von mir / und Chriſtus faget : Nicht alle dic da Tagen I ŞEr2/ HEr ſollen daruinb auch in das Himmelreich kommcu /ſondern die den Willen thun mcines Bata . ters im Hiwi.ncl. 30. Nun iſt Chriſtus alleine der Willc des Batters / dara, inne die Annchmung der Genade und Kindfchafft ift / und Nies. mand fan des Batters (iebe - willen thun /als alleine der cinige Genaden : ThronChriſtus ſeltcr /wie die Schrift faget: Niemand tan Gotteinen HErreni heiſſen ohne den heiligen Ociſt in ihme. 31. Danwir wiſſen nicht/ was wir vor GOttbethen /wie jichs. gezienict / ſondern Er der heilige Geiſt in Chriſto vertritt uns Telver / wie es GOtt gefället. Wir tónnen noch vermogen nichts durch unſer Wollenoder Wiſſen zu crreichen : Er iſt uns zu tieff verborgen . Dan es lieget nicht an demandeswiſſen/wolleu/ laufa . fen oder rennen , ſondern an GOttes Erbarınıcı . 32. Nun iſt doch kein Erbarinen als allein in Chriſto; ſoll ich. nun das Erbarmen erreichen , ſo muj id) Chriſtum in inir erreia chen ; SollmeineSinde in inir getilget werden /ſo inus c $ Chris fius mit feinein Blut und Tod und mit ſeiner Überwindung in . inir thun; Soll ich glauben / roznug der Geiſt/dic Begierde) und der Wille Chriſti /inmeiner Begierde und Billen glauben /dan ich kan nicht gläuben. 33. Er aber nimmet ineinenJhm ergebenen Wifien/und faflict. ihn in ſeinen Willen ein /und führct ihn durch ſeine Überwindung, ins Ottein . Hilda vertritt ér meiner Siclen Willen in ſeincint Widen vor GOtt / und werde als cin Genade11 - kind in ſeincin Licbe -willant angenommen . 34. Donat
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Send Briefe . 193 Der 40. Br. 34. Dann der Vatter hat ſeine Stebe in Chrifto effenbah . ret / und Chriſtus offenbahret diefelbe (iebe in meinein Jhut ergebenen Willen / Chriſtus zeucht ineinen Willen in ſich ! und bekleidet ihn mit ſeinem Bluthc und Lode ) und tingiret ihn mit der höchſten Tin & ur der Göttlichen Krafft | altaw.rd or in ein Engliſh Bilde tranſmuniret , und kriegt ein Göttlich Leben . 35. Jekt hebet daſſelbe Leben an zu hungern nach ſeinein Cor pus, welches Corpus iſt die verderbete feueriſche Seele i daraus derWille iſt in Chriſto eingegangen ;Alſo tiogiretdas neueLeben in Chriſto nun auch die Seele , das die Scelc in dieſear Willens geiftecinen rechten Göttlichen Hunger krieget/und derGöttlichen Genaden begierig wird/uñ hebet an in dieſemn Göttlichen Willena geiſtinCiriſto ſich zu beſchei/ was ſie iſt wie ſie in thren Eigene ſtafften ſey von GOtt getrennct geweſen / und wieſie in GOttes Zornic gefangen licge / indertennet ihre Greuel / auch ihre Uns geſtalt vor GOttes Engeln , da hat ſie nichts damit ſie fich bem ſchirmen inoge. Dann ſie ſicher daß ſie lin Rachen des Codes und der Höllen ſtchet/ mit den Bären Geiftern unbgeben /welche ihre Begierde ſtáts in ſiceinfübreni ſte zu verderbert . 36. Alsdan ſo erfindet ſie in denſelben neugebohrnenWillerta geiſt/und vertåuffet ſich in de alerlauterfte Demuth /ſo ergreiffet fie der Geiſt Chriſti/ und führet ſie in dieſen neuen Billen - geiſt ein / daß ihn die Stekeeſſentialiter einpfindet/ alda dan der gått. liche Freuden anblist in der Seelen auffgehet/als ein neucsKugel darinnen dic feurigeSeeledes göttlichen Liechtes Ens undWeſen in fich empfähet/davon ſie nachGottesGenaden hungert und důr ftet und in dic gewaltige Poenitcak oder Bufe eingehet / und das ubcl ſo ſie begangen hati bereuet. 37. Und in dieſein Hunger und Durſt einpfåhet ſte Chrifti Fleiſch und Bluth . Dann derneue Willen -geiſt / welcher ans fänglich ift indicBenade Chriftieingegangen/ welchen Chriſtus in ſich hateiagenonimen , der wird jegodurch der Seelen inagnes tiſch Smpreffen oder Hungern und Begehren ſubftantialiſch oder weſentlich. 38. Und dieſe Merenheit heiſſet SophiAH , als die weſentliche Weißheit / oder der Leib Chrifti/ und in dieſem ſtchetder Glaua beim heiligen Geifte, allhie glaubet Chriſtus und die Sccle ix . EinanGrunde. 39. Dann der rechteGlaube iſt nicht ein Gedance oder Zua laſſung der Gefchichte, das der Menſch in fich imprcffet, das Chrbo
Theoſophiſche Der 46.Br. 194 Chriſtus für ſeine Sünden geſtorben fey / ſondern er iſt ein Ncha men der verheiſſenen Genade Chriſti / er nimmet Chriſtuin in fich / er impreffet ihn in ſeinen Hunger mit ſeincin himmliſchen Fleiſche und Bluthc / mit der Genade / welche GOtt in Chriſto anbeut. 40. Chriſtus fpeiſet die Seele mit dem Weſen Sophiæ , als mit ſeinem Leibe und Bluthe / wie Erdann alſo ſagete : Wer nicht iſſet das Flcifch des Menſchen Sohnes / der hattein Leben in ihm /wer aber daſſelbe iſſet/ der blcibet in ihu . 41. Und hierinnen beſtehen auch Chriſti Teſtamenta) und der rechte Chriſtliche Glaube : Dann ein unweſentlicher Glaube iſt wie ein glimmendFeuer oder Moder in einer Nåſſe/das gerne brennen wolte/ und hat keinen rechten Ens darzu/ wann ihm aber ein rechter Ens gegeben wird / ſo mehret ſich das kleine Fündlcin Feuer / aus welchein ein ſchones (iecht entſtehet/ das umb fich Icuchtet : Alsdann wird offenbahr wie in dem Holge iſt ein fols chesFeuer und ſchones Stecht verborgen gelegen / welches zuvorn nicht erkannt ward. 42. Ulſo auch in einem Kinde GOttes zu verſtchen iſt/ weil die armc Seele im Grimine GOttes eingewickelt iſt/ ſo iſt ſie wie ein glimmendes Ischtlein /das gerne brennen wolte/und kan aber nicht für der Eitelkeit der Sünden und des ZornesGOttes : Wan aber die Seele/als das tleineFündklein GöttlichesFcuers/ Chriſtilicbe-Eos , als Chriſti Fleiſch und Bluth in fich betšins met, ſo hebet das kleine Fündtlein anein groſſes Feuer und ſiccht zu werden / das umbſichſcheinet und leuchtet mitſchönen Tugent den und guten Werden / und lebet in groſſer Gedult unter der Eitelkeit dieſer Welt/ wächſet aber herfür wie eine ſchöne Blume aus der wilden Erden. 43. Wie wir deſſen ein Gleichnůßan der Sonnen und der Erden haben / daß / wann die Gonne nicht die Erde befchicneIro wüchſe teine Frucht. Wann aber die Sonne die Erde anſchei niet) und ſich in der Erden Ens eindringeti ſo fåhet der Erden Ens der Sonnen Krafft in ſich / davon ein groſſer Hunger in der Ers den Ente nach der Sonnen Krafft entſtehet/und derſelbe Hunger impreffet der Sonnen Krafft/ und aus demſelben Hunger der Erden Entis,der nach derSonnen Ens in die Höhegchet/wird ein Kraut aus der Erden gezogen mit einem Halm / darinnen der Sonnen Ens und Krafftmit Wachsthumbin die Höhe gehet! und die Sonne mit ihren Liechtſtrahlen iin Ente der Erden inn Haluc und der Wurzel weſentlich wird / und ſtehet man wie durch
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Send Briefe 195 durch Gewalt der Sonnen und des Geſtirnes in Spiritu Mundi aus dem Halme ein ander Corper wird als die Wurgal in der Erden itt i wie ſich der Halm in cincKolbe zu einer ſchönen Blüz theund hernach zur Frucht einführet : Auch ſichetman / wie die Sonne hernach dieſelbe Frucht von Zeit zu Zeit reiffet und gang lieblich machet. fecliſche 44. Alſo aud)init dem Menſchen zu verſtehen : Der Grund iſt der Göttliche Acer/wann der denGåttlichenSonnen ſchein in ſich empfåhctifo gehet cin Göttliches Gewächſe daraus/ dicfes iſt die neue Gebuhrt/ davon Chriſtus faget. Dieſes Ges wåchſe muß nunvon oben/ von der Göttlichen Sonnen / und vom Göttlichen Waſſer/ und vom Göttlichen Geſtirne als der Gåtts lichen Krafft/ genålret und auffgezogen werden / biß zu einem Göttlichen Corpus ciner Göttlichen und Engliſchen Figur / wie das Corpus auff dem Halme. 45. Und wie das Corpus auff dem Halme muß im Regen 1 Wind und Ungewitter , in Hiße und Kålte beſtehen/ und lich laſſen die Sonne zeitigen : Alſo muß ein Chriſt in dieſer Welt Dornen /imauffgewachten ZorneGOttes/im Reiche des Teufels / unter vielen gottloſeu Menſchen ſtehen / und laſſen auff lich ſchlas gen mit Spottund Berachtung 7 und muß aber feine Hoffnung cinig und alleine von aller Crcatur in die Göttliche Sonnc cin wenden/ und ſich dieſelbe laſſen zeitigen /und zu eincr himmliſchen Frucht gebåhren. 46. Nicht ſteinerne Häuſer oder Menſchen =faßungen gebåt. ren ihn ,ſondern die Göttliche Sonne in dein Göttlichen Geſtir, ne derKräfften des Wortes GOttes in den Tempel JÉfuChriſti daß er eine Rebe ain Weinſtocke Chrifti ift /und gute Trauben bringet /welche dieGöttlicheSonne reiffet/daß ſic GOttes Kinder als ſeine liebe Mit -glieder effen / davon ſic auch in und init ihme außgrünen /welche Trauben feyndgute Schre / {cbcn und Thun. 47. gns Würden und Frucht bringen muß es init cincin Menſchen tommen / fonft iſt die neue Gebuhrt in ihute noch nicht offenbahr/und der edle Zweig noch nicht gebohren. Eshülfftkein Kißclini Irðſton /noc jich cines Glaubens růhinen / ſo nicht der Glaube ein gott:förmiges Kind in Weſen und Willen wird / der da GöttlicheFrüchte trage. 48. Das alles i darumb manjekt ſtreitetund kämpffet / auch Land und Icute verderbet / iſt nur cine leere Hülſe ohne Frucht! und gehöret der feurcnden Welt zur Scheidung. Es iſt kein wahrer Perftand in keiner Partey 1.fic ftrciton alle nur umbien Numso
196 Theoſophiſche Der 46.Br. Namen und Widen GOttes / und keine Partey wil ihn thum fie mynen nichts als cigene Ehre und Fleiſches Woduft : Waa. ren ſie Chriſten / ſo hätten ſie keinen Streit. 49. Ein guter Bauin tråget jederman guteFrüchte, und ob er gleich leyden muß dat ihine offt der Wind Teine Åfte und Früchte abſchlåget/auch die Sonne aufdorret/auch daß ſic /wans fie zeitig worden ſeynd/ die.Såue freffen /oder vertretten werden / noch arbeitet er ſtåts zu anderer guter Frucht. so . Alſo auch einwahrer Chriſtkanin Chriſto anderſt nichts wollen , als was nur Chriſtus in ihme will ober gleich leydent inug daß ihme offt von ſeinem böſen Fleiſch und Blut ſowohlvolt des Teufels Wind / auch der Welt BoBlreit, ſeine gute Früchte / welche aus dem inwendigen Menſchen außgrünen undwachſen :/ vcrtretten und verderbet werden / noch bleibet der Bayın des neus en Gewächſes im Leben Chrifti ſtehen und grünetdurch den åura . reren ſterblichen Menſchen aus / ohn alles Tuffhalten /gleich wie dic Ewigkeit durch die Zeit grünet/ und der Zeit Leben und Krafft gibet. Und wieder Tag durch die Nachtaußgrünet/und dieNacht in Ing verwandelt/und da doch die Nachtin ſich ſelber bleibet/aber im Lage nicht erkannt wird : Ulſo auch grünet der GöttlicheTag : durch unſere ewige Nacht in une aus / und wandelt die Nacht / als GOttes Zorn /die Hölle/ Tod/ Angſtund exiges Derderben / in den Gottlichen Tag der Freudensreich / obgleich die finſtere Niacht mit der Schlangen Ens und Gifft in Fleiſche und Blute darwidertobet und ſtreitet. si . Darumb/geliebter Herrund Chriſtlicher Bruder/tft uns mehr zu trachten nach dem Gewächſe des edlen Perlen-baumes / und wie wir mogen zu folohein tominen /als daß wir dein unnůbert Geſchwåße und Tand nachlauffen / da ein Bruder den andernt amb einerMennungwillen /die er thm felber hat gennacht/veracha tet, ſomåhet/ vertegert / und dem Teufel gibet. 52. Io fage euch in uneiner mir von Gottgegebenen Erkänts nåp /daß es lauter Trug des Teufels iſt/welcher unsarmeMens fchen alſo in Megnungen/Verachten undSpotten / cinherfügreti daß wir umb dic Hålſe sancten / und unterdeſſen die Liebe und Glauben verliehren / undnicht zule nculen Gebuhrt kommen . 53.Unſere gange Religioniſt nur ein Kinder-word /daß wir voit unfermeigenen Wiffen / Wollen /Lauffen /Diſpuriren , gang außa gchen/ und uns fürnehmen wiewir wollen auff den Beeg tretten der uns wieder in unſer verlohrnes Batterland einführet /wie wir mögen wieder zu unſerer Mutter tommen, die uns im an . fange aus fico gebohren Gate 54. S.
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54. Sowir nun ſolches thun wollen , ſo müſſen wir nicht eis genmillig /in PrachtundVerachtung ihrer Kinder unſerer Dita Chriſten oder Mit-glieder / zu ihr toininen ; Dann wir feynd der verlohrnc Sohn / der ein Siu -hirte worden iſt / und haben unſer våtterlich Erbe ſchåndlich mit res Teufels und der Welt Zráters Tauen verpraſſet. Wir müſſen wieder in uns feiber cingchen / und uns und unſers VattersHaus wohl betrachten : Und inůſſen den Spiegel des Gerekesund Evangeliums für uns nichmen /und fchen /wicweit wir ſeynd von GOttes Gerechtigreit und Wahrs Beit / ſowohlvon der brüderlichen Siche abgeſchritten / immd umfer Herkwohl priifen worzu es gencigct iſt. 55. Wann wir nun dieſes thunwerden / ro werden wir in 1116 felber viel hundert boſc Thier finden , welche wir haben an Got tes Stattgefekct / und dieſelbe für GOttebren / und werden erſt fchen / was für greulice Thier in Adamı durdy die falſche Luft ſennd offenbahr worden / und warumb Gott zu Udan Pagete : Des Wcibes Saainen ſoll der Schlangen , als den monitro . ſiſchen Thicren / den Kopff zertretten. 56. Als/wir werden erftlich in unſerer Vegierdeſehen och fiola kon ( ucifer / der von der Gåttlictonind briidcrlid )en Dennutt)iſt abgcivichen /und ſeines ( cibcs Glieder verachtet / 1! 110 list; uveric zu einem Gott und Herin gereret hat / in deum fcinc Wittlivc Liebe iſt / weder GOtt írody ſeine Brüder zu liebeni. 57. Zum andern / werden wir ein Thier in unſerer Eigenis ſchafft jinden / das iſt gleich einer geißigen Saulen / welche alles an ſich ziehen /und alleine freſſen und beſiken wilſundochrbegcha ret als es bedarff / damit der ſtolte (ucifer tonne prangen und ſich ſehen laſſen, daß er ein Gott über Weſon ſey / derda heriſchen tonne / und MachtundGewalt über ſeine Mit-aftc habe ; und werden ſehen , wie ſich dicfer ftolke Lucifer habe rom Bauinc des Lebens und von dem Wachsthumbder{ iebe abgebrochen /und wola Icn ein eigener Baum ſeyn : Daruinb er dann auch an GOtt vers porret ijt. 58. Zum dritten") werdenwir diegifftige neidige Schlange in umerer Eigenſchafft finden , die umb ſich ſtichtals ein Gifft , als den Neid/ welcher Niemandſo viel gånnet als ihm ſelber/ welcher in andcrer Menſchen Herkon ſticht und reuthet / und ſie mit Worten verlårımbtet / und alleine den ſtolizon (ucifer in ihme lobet und ſeine Falſchheit einen Engel GOttes heiſſet. 59. Zum vierdten /werden wir den fcuriſchen Drachen iin hallia ſchon fcucr fikend in unſerer Eigenſchafft finden / als den Zorny welcheri I3 :
198 Theoſophiſche Der 46. Bk. welcher / ſo es nicht mag der Geiß und Neid bekommen / wil init Fåuſten drein ſchlagen und mit Gewalt nehmen/und alſo toll ift! dag cr fein (cten vor Bosheit zerberſtet /und in der feuriſtheit Bopheit zerbricht / und gar ein důrrer Aſt am Baume iſt /der nur zum Feuer taugt. 60. Zlin fünfften / werden wir victhundertThiere in unſerer Begicrde finden /welche die Hoffahrt für GOtt liebet und ehret / und der Geig zu einem Schake an ſich zcucht / damit die Hoffart pranget als wårens Götter / und entzeucht alſo dardurch ſeinein Bruder Join Seben / daß er es muß im Elende und Trůbſahl durch ſein Zwängen verzehren . 61. Wann ſit irun der Menſch in dieſem Spiegel ſeiner Selbheltalſo beſchauet/ und wirddiefer böſen Thiere gewahr iro mag er ſic ihine wohl cinbilden / und den ſchweren Fall Adains hicbey betrachten / und dencken / daß ihme dieſe Begierden alle initeinander aus dein Monſtro der Schlangen durch des Teufels Einfülren in unſere erſte Eltern entſtanden ſeynd. 62. Dann alle Eigenlihafften der Begierden lager in Adam in der Gleichheit / und licbete je cine dic andere : Über durch des Teufels Neid/w.lcher die falſine( uſt in Adam und Eva erwedea te /die Ungleichheit zu probiren / undzu ſchmåden was Böſe und Gut 1611 zu empfinden Hiąc und Kålte / und zu probiren die Vielheit der Eigenſchafften / feynd folche falſche Begierden in Monſihen entſtanden / daß anjeko dicre Begierden ihres gleichen an ſich ziehen und begehren /und cine jede Begierde dieſer Eigena ſchafften cin ſonderlicher Lebens-hunger im Menſchen iſt / welche rich von der Gleichheit hat abgebrochen / und wider die Liebe und Gleichheit ſeiner Mit-åſte oder Brüder lüſtert / ihr Leben und Nahrung an ſich zu ziehen / und ſich zum Herrn darüber zu maa chen/ und wollen ein Eigenes ſeyn. 63. Welches alles wider den Göttlichen Willen und Grund I und cineMeineydigtcit an GOttiſt / auch wider den Lauff der Natur l'uffct/ wie inan das an der Erden / Båunicn / und allem Gewächſe ſichet/wic alles lieblich beyeinander ſtehet und wichſeth und ſich in Einer Mutter erfreuet/ und wie ein Aſt am Baumie dem andern ſeinen Safft und Krafft ciniloſſet /und je einer dem andern dicnict. 64. Dann alſo war auch das menſchliche Leben / Joh. 1. aus dem ewigen Worte dein Menſchen -bilde aus dem Liino der Era den in cine liebliche Gleichheit eingeführet / daß alle Eigenſchaff ten des {cbens in gleichem Gewichte in der Temperatur in einer 65. 2015 Liebe ſtånden / und ſid) ſelber liebsten .
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65. Als aber der Teufel dic Gifft und falſche Begierden daran fchmeiſſete/ fo zertrañten ſich die Lebens - Eigenſchafften in viel Begierden/ davon Streit) Krandhcit/Zerbrechen /und die Groba heit des Leibes entſtanden iſt /durch die falſche Begierde und Eins führung der vichiſchen Eigenſchafften /dadurch das Bilde GDt tes vom Himmliſchen Weſen verblieche/ davon ihnen G DII fagete:WelchesTages du vom Gewächfedes ErkäntnůffesBøres und Gutes eſſen wirſt I ſo wirſt du des Todes / das iſt an GOttes Reich /ſterben /wie dan auch alſo geſchehen iſt. 66. Und ſollen uns gar eben einbilden / daß dieſe thieriſche und falſche Begierde im Menſchen der Schlangen Monfrum fey /und eine Feindſchafft wider GOtt und Himmelreich / und wir darins nen anders nichts ſeynd als Kinder der Hållen und des Zornes GOttes / undmögen das Reich GOttes darinnen nicht ererben oder beſigen / auch ſo iſt GOttin keiner ſolchen Begierde offens bahr, ſondern nurſein Zorn und der finſtern und iridiſchen Welt Eigenſchafft/ und leben darinnen nurder Eitelkeitdieſer Welt, und ſtehen damit auffdem Abgrundeder finſtern Welt des Zors nes GOttes / als der Höllen , welche alle Stunden ihren Ramen nach dieſen Eigenſchafften auffſperret, und dieſe Eigenſchafften für ihre Fruchtund Kinder hålt , welche ſie ſoll einernden / und ihr auch aus Natur-recht gebühret. Dan dieſe Begierden ſeynd alle aus ihr entſtanden / und ſtehen mit der Wurkel im Grunde der Höllen und des Verderbnůß / und gar nicht anderſt. 67. Darumb ſagete Chriſtus: Es ſey dan daß jemand vont neuen gebohren werde / fonftroller das Reich Gottes nichtſea hen. Alle dieſe falſche Willen undBegierden ſeynd zur Berdaina nůß prædefinirct: Wil jemand Göttſehen / der muß wieder umkehren / und werden als ein Kind / und durch das Waſſer des Érigen Lebens / als durit den himmliſchen Ens , welchen Gott in Chriſto offenbahret/ im hciligen Geiſte ueu - gebohreis worden / dag der erſte rechte in Adam geſtorbene Menſch von der himmliſchen WeltWeſen in Chriſto wieder ausgråne und lebena dig werde. 68. Alle dieſe Thiere ſeynd verdaminet / und inüſſen in uns fterben/ und ob uns ja derſelben Begierde im Fleiſche noch etwas anhangende bleibeti To müſſen ſie aber in dieſer Zcit in der Seca len /als im innern Grundei alle getödtet werden /und das innere ſeeliſcheLeben wieder durch die watre Tin &tur im Bluhte Chriſti tingiret werden / daß die Eigenſchafften des innern Grundes wieder in der Gleichheit leben/ ſonſt mogen ſie in ſich die Gottheit 69.9o. nicht erreichen . J 4
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69. So nun der Menſch dieſes erkennet , der kan feiner bffen Thiere Begierde nicht beſſer los socrden / als daß er ſich alsbalde zur Stunde aus allen ſeinen Kräfften in einen ſolchen ſtrengert Willen und Fürſax einführe/daß er dieſen Teufels - Ibieren wolle grainm werden , weil ſie nur des Teufels Knecyte reynd/ und wolle wieder umwenden in fein verlohrnes Vatterland/in die Kindheit und Einigung ; und ſehe ſich nur anderſt nicht an , als der arine verlohrne Såu- hirte i dan er iſts auch ſelber / und gar nichts anders oder beſſer/und komme alſobalde mit Uinbwendung ſeiner Seelen zum Batter /in der allerødchjten Demuth feirer Uniwůre digkeit / welcher das geſchenckte Erbe des Verdienſtes Chrifti ſchåndlich werthan habe/ und gehe in die Buſſe. 70. Er gebe nur ſeinen ernſten Willen aus allen ſeinen Kråff ten darein / daß er dieſe Stunde von nun an wolte Bufſe thun / uud diefe böſe Thierenicht mehr licben ; aber es muß Ernſt reyn / und nicht denken auff einen Tag! Woche oder Jahr, ſondern ſein Gemůhte roll ſie zur Vertamnůß des Todes urtheilen / und nicht mehrwollen lieben / ſondern für Feinde halten , und ſich wollen zur Genade GOttes wenden. 71. Wan dieſes geſchiehet 1 ſage ich theuer/ſo mag er ſich zuin ernſten Gebethe in der Deinuty wenden / und Genade von Gott bitten , und ob gleich ſein Herk ſpricht fauter nein / und der Teufelſpricht/ Harre noch / es iſt jeßtnichégat und wan Mora gen těminet 1 ro faget er wicder Morgen / ina Ipricht ins Fleisch cin .du muſt Das undJenes von ehehaben / fainmicdir von ehe einen Schak / daß du der Weltnichtdarffeft ,alsdan trittinein ſolches Leben / roſoll das Gemühte doch feſte im Fürſake- bleibers ſtehen/ und dencken/ dieſe einfallende Gedancken ſeynd incine böfe hungerige Thier / die wil ich tädten / und im Blute Chrifti in jeiner Liebe erſåuffen / es ſoll inir tcines mehr leben , das ich wil ihr nicht inchr / ich bin auff dem Weege zumeinem alten Data ter, welcher ſeinen Sohn hatju inir in incin Elende geſihicket / der da fagete : Kominet Alle zu Mir her, die ihr mit Sünden bes laden / und aber derſelben mühſchlig feyd / ich wil cuch erquicken . Mein Vatter wil den lyiligen Geiſt geben denen die Ihn darumb bitten . 72. Dieſes bilde er ihme in fein Serk ein und komine mit dem verlohrnenSohne zum Batter i wander ſehen wird/ daß das Seeliſche Geinůthe gegen Jhin gerichtet ſtehet/ und fich gerne wolte betehren / undaber nicht tan , ſo wird er ihur alsbal. de entgegen tommen / und die Scele in ſeine Armen ſeines Zus ges
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ges faſſen , und ſie ins (eyden und Sterten Chriſti einführen /als da ſic durch ernſtliche Pænitenz und Buſſewird der grårlichen Thierc abſterbeit / und aus dein Tode Chriſti cines nonen Wil. lens einer ncuenrechtenGåttlichen Begierde auffftchen /und anhes ben gar cin andererMenſch zu werden /und wird des jenigeni/wels ches erzuvorhin hat bclictctund für ſeinen Schaßgehalten /nichts achten / und wird ihmc feyn als hätte er es und håtte es auch nicht, und wird ſich hernach in alle ſeinem Vermogen nur einen Diener GOttesachten . 73. Dan ro bald er nur mag ten hoffartigen { ucifer mit der Hoffart überwältigen / ſo werden die andern voſen Thiere alle mit einander matt und ſchwach / und verliehren ihr Regiment/ob ſie wohl in dicfer Zcit im iridiſchen Fleiſche noch leben/ſo reyndjie doch nur wie ein Eſel/ welcher den Sac tragen muß /oder als ein böſer sjund an einer Rette i ihr Vermogen wird ihnen gebrochen . 74. Dan wan Chriſtus auffftehet! To inug Lucifer gefangen liegen/ und ob es Ernſt ſeyn würde / ro würde ein ſolches Kleinod hernach folgen / daß dieſe Feder allhie nichtſchreiben tan / und dies fe alleine wiſſen /welche bey der hiinliſchen Hochzeitgeweſen ſeynd/ da die edle Sophia mit der Seclen vermåhlet wird, davonChriftus fagete /daß ſolche groſſe Freude im Himmel foy.ůécr einen Süns der der Bufe thut für neun und sieunkig Gercetyten ;wclcheFrcude auch im Himmuel dos Menfihen in sir Verilählung gehalten wird :Don linſerou verſtanden. 75. Solches / min geliebter Heroiind Chriſtlicher Mit -brus der/wolte ich cuch Chriſtlich und wohlmeynend erinnern /undaus meinem kleinen Schak-kaften in Kindiſcöer Ginfalt fürbilten / nicht der Mcynuing mich damit ſehen zu laffen /fondern aus trou herziger Begierde in Mitawůnſdung /dag ſolches in ſeinem Hjera gen empfindlich würde / und ich mich alſo glicdlictcr/abweſender/ und aber doch in der Begierde gegenwärtig , und in Gaben mit würdende / init dem Herren alſo ein wenig crgößen möchte /und ſolches auff Begehren , wicebgemeldet. 70. Und obmein guter Wille würde ſtattfinden / und Gott die Thüre ſeiner Heinligtcitwolteaufftium , ſo hatte ich noch et wan andere höhere Klcinoder in ineinen Schafskäſticin /darininen Zeit und Ewigkeit mag erkanntwerden /mitwelchen den Herren zu dienen erbåthig. Und einpfchle Jhn ſambt allenden lietenScis gender ſanfften Licie Jeſu Chriſti. Datum Görlit/ ut ſupra. J. B.
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Der 47ſte Send Brief. Un Herren Gottfried Freudenhammer , und Iohan Hufer. vom 11 Novembr. 1623 . Der Gruß unſers HErren JEfit Chrifti / mit ſeiner Eingehung und Offenbahrung in ſeiner Menſchheit , würcke in uns allen mit ſeinerLiebe ! N Chriſto vielgeliebte Herren und Brüder .Want 1. uns Gott durch ſeine Genade das rechte Vera ſtåndnus eröffnet, daß wir das Ebenbilde GOts tes / den Menſchen / mogen recht erkennen / was orerna Le / Sc un Ge rey ; ſo erkenne ch ib el d iſahre n unſichtb t geiſtlicheWelt wir/daß er die ſichtbahre und auch die ſey , als ein Extract aller dreyen Principien Göttliches Weſens ; init deyine ſich der verborgene GOtt durch Aushauchung und Inta faffung ſeiner ſchiedlichen Krafft und ewigen Wiſſenſchafft,hat ein ſichtbahr Bilde dargeſtellct / durch welchen cr die Wunder des ausgeſprochenen Wortes / in dehme fich das Wort ſeiner Krafft weſentlich machet/ in demſelben Mcfen formet und bildet: und hat alfomitdem Menſchen ein Hilde ſoines ſprechenden und ausgciprochenen weſentlichen Wortes dargeſtellet / in dehme die Göttliche Scieoß mit der Schiedligteit des ewigen Sprechens ina ne lieget. 2. Daher ihme auch der Verſtand und die Wiſſenſchafft aller Dinge kommet /daß ermag der NaturZuſammen feßung ſowohl auch ihre Aufflåſung verſtchen : Darin tein Geiſt forfchet tieffer als in ſeine Mutter/daraus er iſtentſtanden /und in derer Grunta de er in ſeinem Centro inne ſtchet ; wic wir das an den Creaa turcn der Elementen und Geſtirne fehen / daß ihr Verſtand und Wiſſenſchafft nicht höher iſt ,als ihr Mutter / darinnen ſie lebcit; Ein jedes Leben nach Art feiner Mutter / darinnen es in der Schiedligkeit des ausgeſprochenen Wortes ſtehct. 3. Derowegen die iucnſchliche Scient in ſeinem Centro ihres Verſtandes / Bifes und Gutes annimmet /und ſich in Böſes und Gutes faſſet / und darinnen weſentlich inachet / ſich alſo mit der Scienzin Willen / Begierde und Wefen cinführct / dag der ingrindliche Wille aus dem Eivigen Worte der Schiedligkeit fidz in dein Crcatürlichen Worte , als in der Creatürlidhen feee liſchen
203 Send- Briefe. Der 47. Bt. liſchen Scienß, in einen Ens und Wefen einführet / auff Art und Wciſe, wie ſich das Ausgaucheu GOttes init der Schiedligtcit des ewigen Willensmit der ſichtbahren Welt / hat in manchera len Eigenfihafften eingeführet/ als in Böſe undGut/in Liebe und Frindſchafft / dap in ſolchem Contrario das Weſen ſchiedlich / förmlich/ empfindlich/indfindlich ſey /daß ihme ein jedes Ding in feinein Contrario ſelber findlich werde. 4. Dann in GOtt ſeynd alle Wefen nur Ein weſen , als ein ewig Ein / das ewige einige Gute : welches ewige Eineihine oha ne Schiedligkeit nicht offenbahr wäre. Darumbhat ſich daſſelbe aus ſich ſelber ausgehauchet/ daß eine Vielheit und Schicdligtcit urſtånde : welche Schiedligkeit ſich in eigenen .Willen eingefüge ret hat / und in Eigenſchafften : die Eigenfihafften aber in Bes gierde/und dieBegierde inWeren .AurodagalleDinge derSichts bahren /bcydes der Lebhafften und der Stuminen /aus derSchieda figkeit und Infagligkeit des ausſprechenden Wortes / aus der Scient des Myfterii Magniurſtånden /ein jedesDing außder Ex perienk des geſcheidenen Wortes . S. Ein jedes Dinghat ſeine Separation in ſich. Das Centrum jedis Dinges iſt Geiſt / vom Urftande des Wortes. Die Separa tion in dem Dinge iſt cigener Wille/ ſciner ſelbſt Jnfaſſung: Da ſich ein jeder Geiſt in Weſencinführct/ nach ſeiner eſſentialiſchert Begierde.DieförmligkcitderCorporum cutſtchet aus der Experi engdes Willens/ea lich eines jedenDingesCentrum ,alseinštů de voinXusgeſprochenen Wortewieder ausſpricht/und inSchieda ligkcit führet i auff Artund Weiſe des Göttlichen Sprecheurs. 6. So nun in folchein Ausſprechen tein freyer Wille wäre 1 fo håtte das Sprechen ein Gefeße / und ſtündcim Zwange / wind möchte keine Begierde oder { uſt entſtehen :ſo wäredas Sprechen endlich und anfänglich. Welches nicht iſt :ſondern es iſt ein Haus chen des Ungrundes / und eine Schiedligkeit / der ewigen Stilley eine Austheilung ſeiner ſelber; da dic Thciligtcit wieder in ſeiner felbſt Schiedligkcitin eigenem Willen ſtehet / und iſt wieder ein Ausſprechen feiner ſelber lauswelchem Natur undasCreatürliche Jeben ſeinenürſtand angedommen hat;und daher in jedem Dingel eigener Wille iſt entſtanden /daß ſich ein jedes Ding aus ſeinercis genen Experienķin forin umdGeſtaltnuß/ſowohl in einleben und Würden einführet/wie es in ſeinemCentro in der algemeine Exe perienß/als im Myfterio Magno , in derMutterallerWeſen inne ftehet. 7. Wiewir tasander Erter ſehen : welche iin An fange ihrer Mates 96
204 Theoſophiſche Der 47. Br. Materien / iſt aus der Schiedligteit des Göttlichen Hauchens ſpiritualiſcher Urt entſtanden: da ſich die Schiedligkeit des Wora tcs mit dein eigenen Willen hat in Ens und Weſen gefaffet / und mitder Infaßligteitoder ImpreffioninEmpfindligkeit der Eſſent eingeführet: Inwelder Empfindligteitdic magnetiſche Begier de iſt entſtanden /daß sich die Eigenſchafften des ſchiedlichen Wila lens init der Begierde in Corpora haben eingeführet nach und aus Art der 3 Principien Gittlicher Lifenbahrung. 8. His welchen Urftande die Erde ſo vielerley Corpora hat 1 gut und böſe : als Erde / Salki Steine und Metalle : und lies gen ſolche Corpora in der Erden vermiſchet / aus Urſachen , daß die drcy Principia in einander ftehen / als Ein Wefeit/ und ftehen nur in drer Unterſcitden der Centrorum , nls Gdttlicher Offena bahrung / daein jedes Centrum fein eigen Aushaudhen / Natur und Wefen aus ſich machet/ und doch alle aus dem ewigen Einen urftånden . 9. Das I. Centrum iſt das Wushauchen desungrundes /alsota . te Sprechen ;die Jnfagligtettund göttliche Empfindligkeit ſeiner felber/ daß fich Gottin Dreyfaltigteitführet/ und gebiehret /und ausſpricht in Krafft. 10. Das 11. Centrum oder Ausſprechen iſt das ausgeſprochent Weſen derGöttlichen Krafft/und heiffet GOttesWeisheit:durch Darfélbe hauchet ſich das Ewige Wortaus in Wiſſenſchafft als ist dic linendligtcit der Vielheit/und führet die Victheit derWiſſeita foafft in (uft/und die{nft in Begierde /und ric Begierde in Nas tur rind Streit/bißzum Feuer/aldarinne derStreit in derPrins ligkeit / in der Verzchrligkeit des Feuers/ ſeines eigenen Natur. rechtes erftirbet: und doch kein Sterben verſtanden wird,ſondern alfo führet ſich die Krafft im Empfindligkeit/ und durch die TðD ' tung der cigenen Begierde der Eigenſchafften / durch das Oter . ben der Selbheit/ durch das Feuer im ( icchtaus : Alida im Liedt;a te ein ander Principium , als das wahrc Myſteriuin Magnum gåttlicher Difenbahrung verſtanden wird : und im Feuer wird das I Principium als die ewige Natur verſtanden / und ſind zwey in einem / wie Feuer und Liecht: Das Fiuer gibet Seel / und des. Liechtes Krafft gibet Geiſt. Ilnd wird in dieſer Liechtesstrafft Gåttliches Unsſprechens , durch die Weifheit / durch Offenbaha rung des Fcuers/ verſtehet Geiſt-Feuer / die Mutter derewigen Geiſter) als Engel und Seelen der Menſchen verſtandent : ro wohl die geiſtliche engliſcheWelt/als die verborgene innereKrafft welt/welche eineMutterdes Himmels /der Sternen und Eleivena II. Das menten iſt/ als der aufern Welt,
205 Send Briefe . Der 47. Br. 11. Das ! 11. Centrum iſt das Verbuin Fiat , als das natürlis che Wort GOttes / ausKrafft des 1ſten und 2ten Principii , als cin Separator, Schöpfer uno Macier aller Crcaturcn /inder inə nern und äuſſern Welt / cin jedere Welt nach ihrer Eigenſchaft. Derſelbe Separator , oder Sprecher der Schiedligkeit Gottlicher Kråfftc /hat ſich aus ſich ſelber aus dem Iſten uñ z tenPrincipio,als ausderFeuriſchen und Liechtiſchen /ſo wohl aus der Impreſſion un Infagligtcit der Beſchauung/als aus der Finſternůß/ausgeſpro chen /undmit der Schiedligkeit des Ausſprcdiens eingefaſſetſund materialiſch /dajuwebende undempfindlich geinacht. Daraus ift entſtandeudas zte Principium ,als die ſichtbahre Welt mit ihrem Weſen und Leben/auch dieganse Creation der ſichtbahren Weltl. welcher Leben und Weren iſt aus drepen in Ein Weſen und Leben gegangen; aus der ewigen Natur/ aus dem Myfterio Magno, da iſt íaus Finſternůß/2Feuer/und 3 liecht/als aus{tebe undZorn . 12. Das Feuer heiſſet Zorn alscine Peinligtett und Widera wertigteit , und das ſiccht heiſet Liebe., als eine Gebung ſeiner ſelber.Und die Finſternů s iſt eine Scheidung der Ertåntnůg und Wiſſenſchafft/daß verſtanden wird/waslicht und Leben /und was bsſe undpeinlich iſt. 13. Dan cs worden zweyerley Feucr verſtanden /iind auch ztveya erley Liecht: Uls nach der finſtern Impreſſion ,cin kalt Feucr oder falſchesliecht/durch die Imagination der ſtrengenImpreſſion :wels ches ( iecht nur in der Imagination urftendet, und keinen wahreis Grund hat. Das ander Feuer ift cin hikig Feuer / und hat ein gründlich wahres Liecht) aus dem Urftande des göttlichen Wils lens/ der ſich init dem Nushauchen /mittein Natur /biß ins ( iecht! durch das Feuer ausführet. 14. Indieſen zweyerley Feitern und zweyerley Liecht/werden z Principia verſtanden / auch zweyerlen Willen. Dann das falſche Liecht aus der Ima ination urſtåndet aus der Natur eigenem Willen/als aus der Impreffion der Eigenſchafften / da die Gigena ſchaffteu einander probiren / daraus eigene Luft entſtehet , und eine Imagination , daß ihr die Natur in cigener Begierde den Ungrund einınodelt, und ſich begehret in eigener Macht ohne den Willen GOttes in ein Regiment ihres ſeloft - wollens einzufühs ren / da dieſer eigene Wiüc / dein ingründlichen Willei Bota tes/ welcher auſſer Natur und Ercatur! in dein ewigen Ein / in ſich ſelber urſtåndet , nicht wil unterthånig feyn / lich ihne auch nicht wil untergeben /und initihine nicht wilEin Wille ſeyn/ſona derin macht lid ſelber zum cigenen Separator und Schöpfer. Er fcepa, 97
206
Theolophiſche
Der 47.Br.
ſchöpſet ihme in ſich ſelber eine Scienk / und ſcheidetſich von GOt. tes Willen : wie am Teufel ro wohl amn falſchen Menſchen zu verſtehen iſt. Daraus ihnen die Ausſtoſſing aus GOttes Sepa. ration erfolget iſt , das der Teufel unit ſeinem cigenen Willen mus cin Separator der finſtern Impreſſion bleiben , darinnen ſich das Wort in Natur und Peinligkeit zur Empfindligecit einfühs ret : als im Urſtande des Feuer-Dualls i welcher doch daswahre Feuer / narinnen ſich GOttes Wille in das empfindliche Lebens und in Natur einführet / als in cin ſcheinend { iecht / nichterreia chen mag. Dan der Separator der natürlichen Eigenheit, hat keinen rechten Ens , darinnen ſoin (iecht beſtåndig ſey ; Danet ſchepfet mit ſeiner Begierde nicht ausdem ewigen Einen /als aus GOttes Sanfftmuth ſondern ſchöpfet ſich ſelber in Wefen : fein Liechturſtåndet nur im eigenen Wefender Silbheit. is . Darumb iſt es ein Unter fidcid zwiſchen GOttes Liechs te / und zwiſchendein falſchen Liechte ! dan GDITES Liecht urftåndet in ccm ewigen Einen / als im Weſen GöttlicherGes bålruil / 11id fülrctJich init GOttes Willen in Natur und Wea fenein . Er wird durch den Göttlichen Separator in einen Ens cingoflifet und geführet / und ſcheinet in derſelben Natur , in der Finfierniig / Joh. 1. Dan die ingefaſte Scienß iſt nach der Impreſſion cineFinſternůß;aber das Göttliche Liechtdurchleuch tetjie/dag ſie ein fcuriſch Liecht iſt /darinnen Gottes Hauchen oder Sprechen in Natur und Crcatur offenbahr , und in einem ma pfindlichen Leben ſtchet.Davon S.Johannes Cap. 1.Figet: Das Levon der Menſiten war in Jhin. Ilnd Chriftus Joh.8 . Faget:Er fer das ( iecht der Welt / das der Welt das Leben gebe. Dann ohne dieſes Göttliche Liecht aus der GebåhrungGöttlicher Drey Einigkeit /iſt kein beſtåndig wahres Liecht / fondern nur ein Liecht der Imagination , der natürlichen Impreſſion eigenes Willens. 16. Darumb ſoll der Mensch als das Bilde GOttes / die Uits gendes Verſtandes / darinnen ilme GOttes ( iecht entgegen ſtes bet / und begcheet einzuſcheinen / auffheben / und nicht als eins Viche feyn / welches nicht init ſeinem Separator im inwendigen Grunde in der Ewigkeit ſtehet/ ſondern nur in der Rach -formet im ausgeſprochenen Worte /welches nur ein zeitlich liecht /int einem anfänglichen und endlichen Separatore hat / darinnen ſich der ewige Separator in ein Spiel einführet / und die Göttliche Scient in Bildnis / gleich eine Nach - modelung des Myfterii Magni der geiſtlichen Welt einführet , da die ewigen Principient nach Feuer und liecht in einer Für-modelung mitte ſpielen ; und
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DS
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Der 47. Br. Send- Briefe. 207 derMenſch aber nur nach demåuſſern begreiflichen <cibe in ſolcher: Fårmodelung ſtehet/ und mit ſeinem geiſtlichen Leibe daswahre weſentliche Wort Göttlicher Eigenſchafft iſt / in dehme Gott ſein Wort ſpricht und gebichret , daß ſich die Gåttliche Scient . austheilet, infarſet / und in ein. Ebcnbild GOTTES gebieha ret / in welchcin Bilde GOtt nach Art der Empfindligkeit und Ercatur offenbahr iſt , und ſelber wohnctund wil. So ſoll der Menſch ſein cigen Wollen brechen / und ſich demu Wollen GOta tes cingebent. 17. Indchine aber der eigene Wille des Menſchen ſolches nicht thun will fo iſt er unverſtändiger) und ilme ſelber mehr ſchädlia eher als die wilde Erde / welche doch ihrem Separatori ſtidehålt } und den ausſich låſſetmachen , waserwil. Dann GOtt hat als le Dinge in ſein Spielaus ſeinem Ausſprechen , durch und in ſeis nem Separator gemacht , und hält Ihme auch alles ſtille ; Aleis ne das falſche liechtmacht, das lich derSeparator der Creatur ist eigenen Willen cinführet / daß ſich dic Creatur wider Gottes Willen fegct. 18. Wclches falſche Licchtim Menfchen von des Teufels Wila ten ſein Fundamenthat/ welcher mit Einführungeſeiner falſchert Begierde den Menſchen hat monftroliſch gemacht/daß er hat auch eine falſche Imagination angenommen / dadurch er hat die von Icufél eingeführete falfoheBegierde in ihmeweſentlich gemacht / durch feine eigene Begierde / dadurch in menſchlichen Leibe / welcher aus demi Limo der Erden in das Göttliche Fiac gefaffet ward / cin viehiſiter Separator entſtanden iſt/ welcher aller Zhics re Eigenſchafften offenbahret hat : Davon dem Menſchen ro mancherley Liſt/Begierde und Willeniſt entſtanden . Welcher falſifer Separator ſich empor geſchwungen / und das Regiment betoinmen/ und alle Principia an ſich gezogen / und aus Gdttlicher Ordnung cin Monſtrum gemacht. 19. Welches monſtroſiſche Bilde ſich init feinem Willen und Begierde gang von GOttes Witlen / voin göttlichen ( iechte abs gewandt ; Davon der gåttliche Ens von derheiligen WeltWefent in Jhuc verblichen , und er/ der Menſchl alſo nurein Monſtrum des Himmels blieb , und ward mit feinem Separator zu einem Thiere aller Thicre geinacht / welcher nunmchr in und mit allen Thieren heriſchet: Jn dehinc der Spiritus Mundi iuit den Sternen annid Elementen hat das Regiment bekommen . 20. Jekt låuffet nur der Menſch / und ſuchet wiederfein erſtes Vatterlund den er ftchetin ſolcher Eigenſchafft in citet Unrus.
208 Theolophiſche Der 47 Br. Unruhe; gekt ſucheter in einem /bald im andern/ und incynet ſich in dicſem Monſtro in Nuhc cinzłfiihren / und läuffet doch nur in den fallither auffgewachten vichiſchen Willen / welche nicht GOts tes Willen mogen erriten . 21. Erläuffet jezt nur in dein falſchen Liechte ſeiner Selbheit/ welches in ſeinerImagination crbohren wird/init einein monitro • Glihen Separatore, welcher ihn ein iridiſch Gemůthe macetidas rinneras Geſtirne ſeine Wurdung hat, and hatdie gange lichts bare Welt zum Feinde/un ftehet als eine Roſe im Dorn -ftrauciici welche von den Dernen immerdar zerkratet und zerriſſen wird : und iman von ihmedoch nicht ſagen rönte/dag er cine Roſe foglio ime nicht wäre die Göttliche Bonude zu hülffe touninen /und ſich ihine wwieder in ſeinen inwendigen Grund eingeſprochen/darinnen ihine dic Liebe zur neuen Wiedergebuhrtangebotten wird. 22. NB . Darumb ſage ich / ift dem Menſchen hoch nähtig ! fichlernen ertonnen / was er ſey / ele er lâuffet undſuchet. Dan ſoin Suchen iſt anderſt nur ein Quåhlon / dainit er ſich in einem falſchen separator ſelber quåblet/ und doch zu teiner Rule tom . inct: Dann alle diere iridiſche Willen / darinnen er ſich gedenie dctin Niuhe citizufüvren / ſeynd ein Wider • wille gegen Gott als dein emigen Ein . Dan es lieget nicht an jernandes ſelber idols len / lauffen oder rennen / ſaget Paulus/ ſondern am Erbarmen / als anderGenade/welche ihme iſt eingeſprochen worden . Dander Menſch ist auſſer der Genade an Gotti todt und blind / und mag zu kcinein wahren Leben komiuen / die Genade werde dan in ihme erwertet und offenbahr. 23. So mag auch in dieſem iridiſchen Willen teineErweckung gefthehen /dan ſie können nicht die Genade erreichen /vielweniger erweiten ;Somuß ſich der ganske Menſch in Stel und Gemüthe in die Genade nur einfenten / und ihine ein Nicht-wollen wer, den / der nichts als nur die Genave begehret/ auff daß die Gea nadc in ihine lebendig werde / und joinen Willen überteube und tódte . Gleich wie die Sonne in der Nacht horfir gchct / und die Nacht in Tag wandelt / alſo auch vom Menſchen zuverſtehen iſt / davon Chriſtus ſaget : Es ſey dan daß ihr umbkehret und ivcract als die Kinder /anierft ſoilet ihr GOttes Reich / als ten Göttlia chen Separator/nichtſchen /von dchme alle Dinge ſind entſtandent; dan tcine Wilfrichafft iſt recht oder gründlich i ſie fonime dan aus der wahren Göttlichen Scieną , aus der Scheidung göttliches Sprechens/ davon alle Dinge ihren Urftaiid haberi. 24. Soll nun eine ſolche Wiſſenſchafft wieder in dem Men, facit
209 Der 47. Br. Send- Briefe. fchen entſtehen , ſo muß der gåttliche Separator in einem Weſert ſeiner Gleichheit ftehen / als in cinem gåttlichen Entc , da das gåttlich Wort darinnen ausſpricht, und das gåttliche Liechtiin felben Sprechen ſcheinet; fo mag alsdan die inenſchliche Scienk, welche anfänglich voin Sprechen des Wortes ift entſtanden in felben ( icchter nicht allein ſich ſelber / fondern auch alle andere natürliche Dinge, nach der Schiedligteit des Wortes, ſchauen , Auch Magiſcher Art / in und mit allen Diirgen würcken auff gåttliche Artund Eigenſchafft. 25. Dander Menſch iſt in allen Wercken GOttes blind) und hat keine wahre Erfåntnůtles ſey dan das Hauchen oder Spre: chen GOttes in ſeinem inroendigen Grunde,nach Art des Spre chens/ daraus alle Wefen urſtånden / Ofenbalr. Qües Suchent der Menſchen / damit inan wil eines Dinges Grund finden / ift blind / und geſchiehet nur in einer Schale / dauit die Eleng des Bauines verdecket iſt. Soll ein wahres Finden feyn / ſo muß die menſchliche Seient in desDinges Eigenſchafft eingehen /und dena ſelben Separator können ſitauen . 26. Darunb iſt das die groſſe Múhrechligteit der Menſchen / daß ſie allein Blindheit lauffen uñ ſuchen /und faleit an der Schaa If an zuſucten / da doch alle Dinge von außen ligniret ſind / was fiein ihrem Ens und Weſen ſind ; und der Separator aller Dinge ſich ſichtlich und förulich hatdargeſtellet: dag man alſo mag den Schopfer am Geſchöpfe erkennen . 27.Dan cs find alle 2Befen nur ein einiges Weſeni/welches ſich hat aus lich ſelber ausgelyauchet/und unterſchiedlich/dazu förmlich gemacht:und gehetnuraus derſelben Infaßligkeit derForinunge und Begierde/ da ſich der geſchiedene und zertheilte Wille in ein Particular einfaſſet; & lda entſtehet ein Centrum , und in deinCen trocinSeparator oder Schöpfer ſeiner ſchber /als ein Formirer des wieder -aushauchenden Widens ; wic wir das an der Erde ſchen / dass ein jedes Kraut einen eigenen Separator in ſich hat, der es als ſo machet/ und in Form ſcheidet. 28. So nun der Menſch als das Bilde GOttes / in dehne dasGöttliche Sprechen nach gåttlicher Scieat offenbahr iſt / wil dieCreaturen førſchen /es ſey in den ( ebhafften oder indenStuma men / als in den Wachſenden oder Metalliſchen ; ſo muß er vor allen Dingen die Genade von GOttwieder ertangen / daß ihine das Göttliche ( iecht in feitier Scienk Icuchtet / dadurch er mag durch das natürliche Liccht gehen : ſo wird ihine in feinem Ver ſtande alles offentahr werden ; anderſt låuffet er ins Suchen als eins
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ein Blinder / welcher von Farben redet und doch der keine ſiehet / noch wcig was Farben feynd. 29. Welches allen Ständen der Welt zu betrachten iſt / daß fie alle blind lauffen ohne Göttlich ( iecht/ nur in einer fyderiſchen Bildligteit/ was das Geſtirnc in die Vernunfft bildet : Dan die Vernunft iſt anderſt nichts als das menſchlicheGeſtirne/welches nureineNachmodelung aller Principien iſt: Sie ſtehetnurin cia ner Bildligkeit/und nicht inGöttlicher Scienk: So aber dasGotts liche Sicchi darinnen offenbahr und ſcheinendwird / ro hebet auch das Göttliche Wortaus der ewigen Wiſſenſchafft darinnen an zuſprechen ; So iſt alsdan dieVernunfftein wahres Gehåus Göttlicher Wiſſenſchafft und Offenbahrung / undmag alstan recht und wohl gebrauchet werden ; aber auffer dieſen iſt ſie nicht mehr als ein Geſtirne der ſichtbahren Welt. 30. Darumbwird allen Liebhabern derKünfte /welcher Sepa rator cin Künſtler groſſer Subtiligtcit in ihnen iſt, angedeuteti daß ſic ſollen fürs erfte / GOtt und ſeine Liebe und Genade ſus chen / und ſich derſelben gang einverleiben und einergeben: ſonſt iſt all ihr Suchen nur ein Spiegelfrchten / und wird nichts Grindliches gefunden / es vertraue dan einer dem andern etwas in die Hand. 31. Welches doch GOttes Kindern / indehnen die Genade iſt offenbahr worden / hart verbotten iſt / das Perlein nicht für die Såue zu werffen bey ewiger Straffe ; Ylein das Licht ihnen zu zeigen und ihren zu weifen / wie ſie ürogen dazu kommen/ iſt ihnen erlaubet : Aber den gðttlichen Separator in cine thieriſche Hand zu geben , iſt verbotten i Er kenne dan des Menſchen Beeg und Willen . 32. Auff Folchesandcuten wilich euch geliebteHerren undBrůs der / durch Zulaſſung Gåttlicher Genade und Mit - wůrca kung dieſer jeßigen Zeit/ das Göttliche Gcheimnůß / wie ſich GOTT hatdurch ſein Wort ſichtbahr , empfindlich und findlich dazu creatürlich und formlich gemacht/ cin wenig entwerffen . 33. Solchem wollet ihr ferner nach -linnen / jedoch daß es ges ſchehe wie oben gemeldet worden ; Anderſt werde ich euch ſtum feyn/ daran ich keine Schuld habe. 34. GOtt iſt wcder Natur noch Creatur/was er in ſich ſelber iſt / weder diß noch das / weder hoch noch tieff. Er iſt der Uns grund und Grund aller Weſen / cin ewig Ein/ da kein Grund noct Ståtte ift.Er iſt der Creatur in ihrem Vermðgen einNichts/ und iſt doch durch alles. Die Natur und Creatur iſt ſein Etwası dainit
Send Brief. Der 47. Br. damit er ſich ſichtbahr / empfindlich und findlich inachet / beydes wach der Ewigkeit und Zeit : AlleDinge ſind durch göttliche Ima gination entſtanden / und ſichen noch in ſolcher Gebuhrt und Regiment; Kuch die vier Elementa haben einen ſolchen Grund / von der Imagination des codigen Einen . Deffen ich allhie cinc Taa bell ſeßen wil / wie ſich cines aus dem andern auswidelt/ oder aushaucet. 35. In beygefügter Tabula iſt der Grund aller Scimligkeit Göttlicher Offenbahrung entworffen / demſelben nach -zuſinnen ; Wilihe Verſtändnůg nicht der Natur eigen Verinogen iſt ohne GOttes { iccht, aber dchnen die im {icchte ſtehen wohlverſtandent und ſonſt tindiſch iſt/ wic ſolches in incinen Schrifften weitläufs tig und genug erkläret iſt , und allhic mit kurken Begriff figura lich dargeſtellet iſt. 36. Und empfehle die Herren denGrugeder Liebe JEfu Chriftif welcher durch ſeinen Anblick und Gruß ſelberder Schlüffelzu disfir Tabell zum Verftande iſt. Datum utſupra. D.
. D. W.
1. N
I. Eine
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Der 47. Br.
I. Eine TABULA oder Entwerffung, zu betrachten 1. Was GOt auffer Natur und Ereatur rey . II. Undwas das MYSTERIUM MAGNUM fer dadurch ſich GOtt offenbahret. Wie Er fich durch ſein Aufbauchen oder Sprechen in Naa tur und Creatur eingefülyret habe. Dein Leſer weiter nachzuſininen. I. Ingrund / Nichts/ und Alles. H Patter/
Wille / oder Wallen des Ungrundes .
Í E HO Sohn i Luft / oder Jnfaßligkeit des IVillens. V Å. Geiſt. Scienß / oder Bewegnåß. Alſo wird GOtt in Dreyfaltigkeit. 6 Ott auf: Wort in GOtt. ſer Natur und Crega Weißheit. . tur be trachtet) was er in ſich ſelber ren.
II . Allic fihet niin an das MYSTERIUM MAGNUM als die Gwiedligkeit im Sprechen des Wortes : Da das Wort durch die Weisheit ſchiedlich / und natürlich / auch natürlich / finnlich / cinpfindlid / und findlich wird : Da man den ewigen Anfang / die PRINCIPIEN mit GOttes Liebe und Zorn in Liecht und Finſterniß verſchet. Dazu die ſieben Haubte geftalten der Natur : Wie ſich das Außſprechen in ſieben Ges ftalte cinführet / und durch die ſicben in unendlich. Mit dem Worte TINCTUR fåhet an dieSchiedligkeit des Wortes / da ſich der ewige IVille in Natur cinführet. Das
TINCTUR PRIN Das m II.-1 CIPIUM. Geiſt ..
1.
we Welt Engliſche oder Wcfen 7.:/.
Scieng Ungft 2. Begierde oder 3. 1. Schad feuer 6. Liecht licbe 5../,-.
Send Briefe.
Der 47. Br.
Schiedligkeitt.
...... Feuer Fühlen wurßel ....,.Sårte Weißheit fentliche
Ricin, Element Paradeik.
PRINCIPIUM I. Das 1
cben ... ft{/. Finſter
Effens Bitter Stachel ...... Herbe
Seele.
Sinnert.
Geinůthet.
Holliſch Feuer,
der. Hiße
Kalts Feuer wurkel.
Zorn.
Schårffe.
Mutter ala ler. Sålte
Sal Mercu...... rius
Teufel.
Sehetn,
Feue 4.r.
Scheidung
Des und 1. Principii 2.,
Sulphur,
II. TAS
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Theoſophiſche II .
Der 47. Br.
TABULA des Macrocoſmi und Microcoſmi. Wie ſich das Wort hat durch die erften zwey Principia in die ſichtbahre Welt und åuſſere Natur und Creatur eingeführet. Das III. PRINCIPIUM dieäuſſere Welt. 1. Principium . 2. Principium. Neuffere Welt. GOH Wort1 Seel ) Nach ſeinein Hiinmel oder trucken feuriſch fprechenden Menſch .. Wort. Vals Kraffte des 1. und 2.Prio cipii miteinander GOttes Liebe Erſter rechter Quinta Eſſentia oder Sternen i und Zorn im Udain nach als die ſubtilen Kråffte aus dent ringenden dem Leibe der erſten undandern Principio nach der Schiedligkeit des Wortes / Spiel zur DF- Effent. fenbahrung. da die Göttliche Scient ſchicdlich und natürlich iſt. GottesGebott Menſch im Vier Elementa aus dem erſtedt nach Schicd j Temperament, Principio durch den Himınct/und ligkeit des der vier Ele: Quint-Effenß außgchende / als Wortes. menten im aus dem geiſtlichen Sulphure , Paradeiß auff Mercurio und Sale aus den ſieben Eigenſchafften. : Erden . III . Andeutung wie aus den ſieben Eigenſchafften die vier Elementen entſtehen / die andere Zafel hier : voren zu betrachten . 1. Erde. GOttes Ver- DesMenſchen bottnach Arth Falldurch Luſt 1. Begierde iſt das FIAT oder des creatürlis und Begierde der Anfang zur Natur / und chen Wortes. der Schiedlig- impreſſet ſich ſelber / und kommt teit aus dem aus dieſer Eigenſchafft erſtlich Temperament Herbe!HärtelSchårffe/Kåltei der Paradiſi- alesålge/Steine/Beine/Erde; firchen Quaal. und alleswasgrob/ hart und ir Diſco
1
Der 47. BE.
Send Briefe . 215 Iriſch iſt / nach dem Plancten aus der Quint-Eſſen B. 2. Trucken Waſſer.
Aus derSCIENTZ koñtBes GOttes Fluch Urſtand der nach Arth der Ertåntnůt wegen / Schiedligkeit/ Empfina Gutes und den / Leben : Der S E PARA . Natur. Båſes /auch TOR aller Dinge/der Scheider der Grobheit des Reinen und Unreinen ; als int des Leibes. der Quinta Eſſentia die grobe Era de von der reinen / da aus der reis uen Metalla werden. NB.Welche reineErdeiſt ein tructenlVaſſer des Mercurii, cine Wurzel zur Lufft. Denn es ift das duſſere Wort mit ſeinein wieder-Aus hauchen / ein Ausgang vom Hauchen GOttes / daraus die Berpegnůß entſtehet/ derllrſtand alles creatürlichen Lebens : Nach der Ewigkeit ewig /und nach der Zeit zeitlich : Daraus entſproſa ſen nach der Schiedligkeit unter den Planeten Mercurius . 3. Element Feuer. 60ttes Zorn Menſch in Aus der Angſt toiñt nach der nach Arth der Hille/ und Eſeng Quaal/Pein / Gemüthel 3. Principien . GOttes Zorn Sinnen / alle fünff Senſus,und in Angſt und nach dem Wefen forñt Schwe Noth . fel. Nach der Bewegnůß koint des Feuers Anzündung. Nach dein Geiſt toint Seel / als niema lich nach dem Ewigen ewig / und nach der Zeit animaliſch/ als eine fyderiſcheSeel.Und wird derSpi ritus Mundi in der sten Effens hicrinnen verſtanden, unter dent planeten ð | und unter den ſies ( benEigenſchafften Griiñ /Zorni VON3
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Der 47.Br. Theoſophiſche vom Mercurio gifftig : Vom Sa turno ſtarck. Auſſerdem Liecha te die Hölle / und im Liechte die Freude.
4. Element. Lufft-welt. GOtt bey den Menra) / das 418 Begierde tomint Natur Berkchrten / thieriſche {e- und IVeſen / wie oben geneldet. werkchrt / bey Iben der Zeit in !Uus SCIENTZ toiñt empfinda Den Heiligen/ Böſe undGut. id) Lebeni ro wohl das iPůrc . heilig/ Plal.18. ten / Wachſen und Gebähren . T. 26.. aus Angſt toiñtFeuer und das verſtändliche Leben. Aus feus er koiñtLufft , als dic Bewegs nůß und das IVallen oder Wol. len der SCIENZ. 2u6 Luffe komt dns naſie Waſſer. Hus naſlem Waſſer teint das tódts liche vergångliche Weſen in den Elementen /unter den planeteit die Sonne O. 5. Liecht/ Liebe-feuer. CHRISTUS. Xühie iſt der Der Wille des Ungrundes Menſch der AIS GOttes Wille führet fich Göttlichenlie- durch alleGeſtalten bis insFeu. beperſtorben 1ers Anzindung / und nimt alſo und einer vies nach der Natur an ſich natürlis bifchen auffgesche Eigenſchafften / und führet ſich durchs Feuer / als durch ver wacht. HjehrlicheQuaalder Eigenſchaft ten im Liechteaus. Und wohnet våtterlicher Eigen nach natürlicher rafft im Liechte. Nicht zu ver. $ ſtehen/ daßman GDttin ſich ſela ber natürlich inachen wolteiſons dern den Willen inWortel der doch auch GOtt iſt nach ſeiner Offenbahrung, gia Liette iſt der
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( der Wille ein natürlich Liebe feuer. Darnach urjiandet in dein åuſſeren IVefen der Welt aus dein feuriſchen Waffer cine ar: s dere Erde, die iſt Silber / Gold und alle Inetalle , alle und jede Eigenſchafft derſelben nach der ſiehen Eigenſchafften der Nas tur. Der Blick des Feuers dar aus das Liecht offenbahr wird / iſt ein Schrack des falnitriſcheit Urftandes /da ſich der Geiſt über lid ſcheidet; und in Mitten das Ohle/ ais cin weſentlich Licht Feuer ; und unter ſich ein geiſta lich IVaſſer als das TINCTUR CORPUS. Die Krafft vom Feuer undLiechte iſt die TIN CTUR, uñ urſtändct voin IVors tewelches ſich hat in Natur cina geführct. Unter den Planeteit Venus L.
6. Schall. GOTIES Babel cigener Der Schall iſt das außge . Wort durch Verſtand und würckte natürliche IVortſaus CHRISTUM . Wort, teyden inneren Principieni ; Ein Leben der Senſuum ,cin weſent liches Wort / aus dein Feure durchs Liecbit / ciue Freude des Lebens. Eine Krafft aller Les ben ) auch der 2Netallen / und der Srden Krafft ; Jm Leben der Verſtand/ein Finder undsmp, finder Göttlicher Eigenſchaft. unter den Plancten Jupiter 4. 7. Weſen. CHRISTI Thier-menſch . Das Weſen iſt ein Corpus Slcifch aller Eigenfobafften als eine MUMIA Der Quincæ Ellen / cix K Men
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Theoſophiſche
Der 48.Br.
Menftruum der Principien / dara innen ſie ſich in Corpora und Creaturen einführen ; daraus Fleiſch und Blut urſtåndet.Ilt cin Liquor aller Wachſenden / nach dem Guten gut/ und nach dem Bdſen böre. Ein Centrum zum Guten und Böſen. Unter den Planeten Luna . ( Nota. ) Wer allhieAugen hat / der wird es verſtehen , wars uinb der Mond in ſeiner Kus gel halb liecht und halb fina ſter ift. Der 48ſte Send-brief. un Herrn N. N.ohne dato . Ein gar Chriftlicher Bruder und Freund , nes benft herßlicher Wünſchung Göttlicher Liebe und inchrerer Erleuchtung / auch wahrer Beſtåndiga Ecit und Gedult unterm + JEfu Chriſti gedultig zu ſtehen. 2. GOtthat cuch anfangs eurer Erkantnůß mit dein Mahla zeichen Chriſti beſiegelt i zu ichrer Befeſtigung / daß er euch hat zu einem Ritter getrånet / daß ihr ſollet als ein wahrer Betena ner in ſeinein Dienſte würden : und vermahne cuch Chriſtlich / wollct in Gedult mit bethen undzu Gottflchen / ihmc die Sache befehlen / und unterm + Chriſti flille ſtehen / und flcißig reyn in eurem ſchon gegebenen Talent : Ihr werdet noch groro ſe Wunder ſehen / undwird euch euer Talent je långer je lieber werden . 3. Dan alſo lehrete uns auch Chriſtus / daß wir ſolten umb feines Namens willen alles verlaſſen / und ihme alleine anhan . gen ; Dan er fordert eine lauterliche zu Grunde gelaſſene Seele / in der wil er wohnen . 4. Jhr dörffet nichterſchredeni Gott wcigwohl wozu creuer bedarffi ergebet euch nur ihinc in Gedult , und ſtrebet wider die Bernunfft 7 welche dawider ſpricht 1 ſo werdet ihr der Welt abs fters
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ſterben /und Chriſto leben : Alsdan werdet ihr eure Ritterſchaft umb ſeiner Liebe willen rccht üben / und die edele Krone des ewis gen Lebens davon bringen/ da wir uns ewig werden mit einander erfreuen. GDtt hat ihme einen Roſen -garten in euer junges Herle gepplantzet / fehet wohl zudag cuch nicht etwa der Teufel Dornien tarcin ſår:Es wird bald eine andere Zeit kommen /daß euer Rðrea lein wird Frůchte tragen. 5. Rciſſet erich nicht umb Dienſte ! ſondern ſtchet dein Höchſter ſtille / worju cuch derſelbe haben wil / und laſſet den Rauch des Icufcis immer hinfahren , diejer låſterung in Chriſti Mahl. zeichen freuct euch . 6. D bore Artiwan duwüſtetwienahe dein Verderben rey du thàteft iin Sack und Uſchen Buffe!Aber es iujalſo feyn /auff daß der Zorn auffreſſe was ihmegewachſen iſt: Laſſet nur deir FeindſiinMaajvoll inachen /unſere Seelen werden nur dadurch geheiliget und gereiniget wie das Gold im Feuer. Und empfehle cuch der ſanfften Liebe Jeſu Chriſti ! J. B.
Der 49ſte Send Brief. un Herrn Chriſtian Bernhard. vom 27 Decembr. 1623. Unſer Heyl im Leben Jeſu Chriſti in uns ! Felgeliebter Herr Chriſtian / neben Wünſchung Göttlicher Liebe-würdung ! wie es cuch gehe/ und was cuer Fürhaben ſer / inšchte ich gerne wiſſen ; ob euch auch jeko die Phariſäiſche Gifft anſicht/ welcher Feuer nahe iſt, da ſic roll tranſmutirct wers den / darunter wir in Göttlicher Gedultwarten /möchte ich wohl wiſſen ; Danich habe vernommen / daß daſſelbe Gifft - feuer int Babel bey euch / gegen cuch und mir faſt brennen ſoll. 2. Aber ich habe auch dargegen das groſſc Liebe-feuer in etlichert angezündet geſehen /alfo daß ich gewig erkenne/daß die Zeit gått. licher Heimſuchung nahe und ſchon vorhanden ſoy:wollet cuch nes ben mir/ und andern Kindern Chriſtinur in Getult faſſen , biß das der Zorn GOttes das böſe Thier rainbt der Huren ſtürße. 3. Uns gebühret als Kindern Chriſti / mit Chriſto zu leyden/ und imlerden ſeinem Bilac ähnlich zu werden: Caffet euch das nur K 2 ni.ft
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nicht freiubde feyn /ſo curt die Weltharſet und grain werden inòcha te;es muusaijo ſeyn /der Belt FeindídjafftiſtunſerGrhöhung in Chriſto ! dan wir ſind in der Welt fremode Gåſte , und wana dern auffder Piigrains -Straße wieder in unſer Batterland. Und cinpfehlecud) der Liebe JEfu Chrifti! Datam ut ſupra. Euer in der Liebe Jeſu Chriſti wohlbekannter
J. Bi Der softe Send - Bricf. un Herin Martin Mofern zu Goldberge . vom 15. 21tartji / 162 4. Unſex Senlund Freude im Leben JEfu Chriſti ! Eingar lieber Her? M. M. nebenſt Herßlicher Wünſchung der ſtåts - währinden würdenden Liebe unſers Herren JEſu Cirifii/in Sccle/ Heiſt und { cib ! Gure beyde Schreiben habe ich wohl cupfangen /und euer ChriftlichesScrpeix glicdlicher Liebe gegen inir und der rechten Bahrhcit vermierect/ und wünſche dag cuch, GOttii foldcon Fürhabon träfftige und erhalte / daß ihrmögct im ( cbens baume Jefu Chrifti wachſen / und viel gute Früdte tragen ; Ghr könnet auch wohl vernünfftig bey euch.crteunen / daß inich die Hand des HErren mit ſeinein Bilten bisher habe geführet/und zu ſolcher Erråntnús gebracht, dainit ich vielen Menſchen gutwillig wiedcrumb gedienct habe ; dieweil ich incine Wiſſenſchafft nid )t von lernen in Schulen und Büchern habe empfangen / ſondern von dem groſſen Buchealler Wefen / ioclches des HErren Hand hat in inir auffgerichloſſen . der rechte Verſtand iſt iro Weil dan in demſelben Buche ein zeichnet GDII ſeineKinder / welchen er dieſes Buch zu lefeit gibst / init demufclben El an welchem Creuke iſt der inenfühli che Todterwürget/und das ewige Leben herwieder bracht wordci. 2. Und füge euch briidcrlich zu wiſſen / daß wir auch daffelbe Maal-zeichen fey an meineStirn gedructet worden / sieben einent Iriumph -Fähnlein /daran die Wufferſtehung JEfu Chriſti eins gepräget iſt / welches Mahlezcichenmir lieber iſt als aller Welt Ehr und Gut / daß mich unwürdigen Menſchen GOtt ro hoch geaches
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geachtet/und mit dem Siegesszeichen ſeines licben Sohnes JE , fu Chrifti gezeichnet hat : Fürwelchein Sieges - zeichen der IC4 fel erſchrođen ift / dager für Zorn möchte zerocrften / und deswes gen grorie Sturm -winds aus ſeinem Meer dcs Loocs über mich erwcdct/ und ſeine grauſaine Waſſer-fi rahlen auffinich gefchofa ſen /in widens inich zu erfàuffen. 3. Uber ſeine Strahlen ſind biſher noch alle ledig abgegangen) dan das Crcuge mit dein Sieges -fähnlein JEfu Chrifti hat mich beſchirmet / und dieGifft-ſtrahlen zur Erden geſchlagen/ padurd, iſt vielen 100. Menſchen des Sathans Piariſäiſche Mord- gifft offenbahr worden ; welche ſich ſeit der Zeit haben auch zum Mahia zeichen Chriſti gewandt/daß ich alſo mit Freuden ſehe/ dag denett welche GOtt lieben / alle Dinge zum beſten dienoii. 4. Das Geſchrey welches zu cuch toinmen iſt /iſt nichts/ als nur eine Phariſäiſche Schinåhung / mit einem Ehren -rühriſchen lů genhaften Paßquille in Lateiniſcher Sprache geweſenauffeinem Bogen Papier /darinnen der Sathan hat das Phariſäiſche Her pc entbloiſet / welches durch GOttes Zulaſſungalſo iſt geſchehend daß die Leute ſollen den Gifft dieſes Phariſäiſchen Sjerpens lors nen kennen und flichen. 5. Und halte es faſtdafür/ daß denfelben Paßquill habe der al ler -gråbſte Teufel diciret / dan er hat ſeine Klauen ja gar zu blog darinnen ontdecket / da inan tlar jichet / dag er cin ( úgner 118 Mörder iſt / und wird viclen Menſchen zur Warnung feyn / daß fie werden beſſer Uchtung auff ihreScelen haberi. Wic dan dies ſer Pasquill bey uns/faft bey allen Gelehrten dein Satan 31- gea fitrieben wird. 6. Die Urſache ſolches Zornes iſt das ausgegangene gedruckte Büchlein von der Buß und wahrer Gelaſſenheit / gewefen / wela djes Büchlein viel Nutzen geſchaffet hat; das hat den Phariſäis fchen Geiſt verdrojícn / daß ein folcher Grund ſolle offenbahr were den / und verineynet man würdc auch ſolche Schre und Leben beny ihue fordern / welches nicht ſchmácíct ! weil man in Wollust des Fleiſches lißet / und dem Abgott Baccho dienet in fleifálicher Luft. 2. Uber wiſſet dieſes zur Nachricht / daß ſeine Schmåhung und Jugen nurmein Büchlein hat publiciret und offenbahret/das $$ jeko faſt jederman / Ubel und Gelehrten / auch einfältige{ cus te begehren zu leſen und ſehr lieb haben ; welches Büchlein in tuta Ker Zeit iſt faſt durch ganz Europa erſchoilen und tormen / und fehr gelicret wird : Hid) am Churi. Jofe Saccu/ dahin ich datt RE 3
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auffein Geſpräche bin zu hohen Leuten gebeten worden / welches ich ihnen bewilligct im Ausgange der Icipziger Meſſe zu vollzica hen: wer weiß was alda möchte geſchchen / ob nicht dem unvera ſchåmeten såfterer möchte das Maul zugeſtopfet/und die Wahr. heit gepflanşet werden . 8. Vermahne cuch deßwegen mit Gedult und Bethen / in Chriſtlicher Liebe und Freudei der Zukunfft und Offenbahrung unſers HErren Jeſu Chriſti / zu warten auff ſeine Erſcheis nung / welche bald anbrechen / und dem Teufel feine Wercke zu nichte wird machen ; mir grauet nichts vorm Teufel / wil mich GOTI zu ſeinem Werckzeuge långer haben / er wird mich wohl beſchůßen / dan die Wahrheit darfftcines Schußes; Ihr Schuß iſt dieſes was Chriſtus ſaget: Wan euch die Leute umb meinet willen verfolgen/ und alles ubels von cuch reden/lo ſie dars an liegen, ſofreuet euch / cuer ( ohn iſt im Himmel: Item : Wer frosiiiſtder ſey immer hin fromñ / undwer böſe iſt / der ſey immer hin böſel ein jeder wird erndten was er fact. 9. Was ſollmir zeitlicheEhre ſo mein Wandel im Himinel iſt / und ich nach dem Leibe und Secle tahin lauffe / da mein Gciftin Chriſto vorhin wohnet? Jeyde ich doch nur im Scibe Pers folgung / und nicht in der Sceten i was fürchte ich der Hülſe! we cheden Geiſt verſtecket ? So die Hülſe weg iſt / ſo ſtehe ich gang iin Himmel unit bloſſem Angeſichte i werwilmir dasnens men ? Niemand / was fürchte ich dann der Welt in einer himmlis Ichen Sache ? Iſt ſie aber biſc / warumb leyde ich dan daruinb Schmach / und ficheim Kummer und Furchten ? und gehe nicht davon aus ? iſt ſie aber gut/ was zage ich dan ? ſo ich weiß wehme ich dienc / als nichmlich IEſu Chriſto/ welcher mich ſeinem Bilde ähnlich machet: 31t ergeſtorben und auferftanden? warum wolte ich dan nicht auch init ihmeleyden / ſterven und in ihine auffers ſtehen ? Ja fein Creuß iſt mein täglich ſterben / und ſeineHim . melfahrt gefchichet tàglich in mir / ich warte aber der Siegess krohre / welche mir JEſus Chriftus hat bopgelegct / und ſtehe noch iin Ringen als ein Ritter : und verinahne cuch als meine Mit-ringer i dag ihrauch im Glauben kämpfet , und in Gedult wartetauff die Difenbahrung unſers HErren Jeſu Chriſti/ und ja fåſte ſtchet) dan dieſer rauchende Leſchobrand/ welcher jckt raus chet , wird naheirn Feuer verzehret werden / alsdan werden ſich die Überblicbeiren freuen / ſo wird dan offenbahr werden / was ich euch habe rollen ſchreiben / welches jetzo verlåſtert wird / und doch nur von den Unwiſſenden ; Aber dieWeiſen merckens/ und haben
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haben acht drauff/ dan ſie mercten die Zeit und ſehen die fins ſternůß und auch die morgen -rohte des Tages. 10. Mcin gelicbter HerrM.cuerWolgehen ſambt cuers Data ter $ / und alle derEurigen ! iſt mir lieb/ underfreue mich dejjen / die Schachtel voll Confect habe ich wohl empfangen / und thrut inich dcilen bedanden / wolte auch gemeldeten Herren Upoteter zur Wilde in der Littau gerne wieder ſchreiben , ſoich nur wüfte daß ihrGclegenheit zu ihine håttct / bitte mich es wiſſen zu laſſen ; Was mein Vatterland wegwirfft / das werden fremde Bilder mit Freuden auffheben. 11. Und überſende euch und eurem Herren Vatter / jedem cin Ercmplar meines Büchleins / etwan für gute Freunde /weil ihr daffelbe/ wie ich vernommen habe / fchon zuvorhin für euch habet bekommen ; der andern geſchriebenen Sachen habe ich anjeßo faft nichts beyhanden / ich wolte euch gerne etwas davon ſchicten / hoffe aber in furßem ſelber dieſer Gegend an zu langen / ſo wolte ich etwas init-bringen /ſo GOtt wil. Und empfchle euch der ſanffs ten liebe JEfu Chrifti ! Datum utſupra . J. B.
Der 5 1ſte Send Brief. An Heren Chriſtian Bernhard / vom 4 April / 1624 . Unſer Heylim Leben JEfu Chrifti in uns !
1. SN den liebe unſers HErren JEfu Chriſti / in Scel und (eib ! Gure beyde Bricflein ſambt curein Pacet der beyden Bücher habe ich wohl empfangen ; Jd bin aber erſt vor wenig Tagen , nach dehme ich 8 Tage vor Faſtnachten verreiſetel 3 anheim kommen / und bin 6 Wochen nichtzuhauſe gewefon / ich wolte euch ſonſt haben lange geantwortet : Habe auch alſobalde wic ich bin zu Hauſe kornment / cin Brieflein zur Zitta ( wegout cucrcr Bücher ) geſchickt / und dem Herren , welcher zuvors Reichsthaler darauffgebohten / meldung gethan /daß ſic bey mir wåren / er iſt aber nicht zu Hauſe geweſen /.ſondern nach Dreßa den gereiſet/ und habe noch keine Antwort von ihme / biß er zu Hauſe tõmminet tanich lic aber ſonſt anwerden , ſo wil ich gers nc thun. 2. Und füge cuch zu wiſſen / daß der Sathan in unſerm Obers K4 ftent
124 Theoſophiſche Der 32. Br. ften Prieſter / wegen des gedruckten Büchleins / gang crzůrnet iſt / und gleich wie raſende und tolle worden / mit Fluchen uud Schmålicn / lügen und Morden / daß ich kråfftig ſehc/ daß dicfes Büchlein dem Teufel gang zu wider iſt / iind inich darumbgerne wolte ermorden / und inugjego wegen ſeiner grauſamen Verfol Chriſti ſteben/ und fein Mahl- zeichen tragen/ gung unter dem dan der Teufelgeufſet jeho jiine leşte Gifft aus. 3. Wic es curen Vatter und Brüdern gchel fonderlich dein Herren Conrector, welchen iiyr wollet meinctiegen ſalutiren / möchte ich gerne wiſſen , und was man bep cuch von dem gedrucka ten Büchlein richtet | obeskiuch gelåſtertwird ? bey uns erfreua en ſich viel hungerige Herſen darüber. Uber dein Dbcrſten tos fen Manne fdmåtect is nicht , weil es Burſe und Bethcnlchrct . Und empfehle cudy der Liebe unfers HErren 9 Eſu Chriſti.Geben in Görlit / ut ſupra. Euer in der Liebe Chrifti allezeit treuer Freund . J. 8 .
Der 52 ſte Send - Bricf. Un Herin Carl von Endern . Ch füge dem Zunder / daß geſtern der Pharifæiſche Teufel ganxlog worden ſey:/ und mich ſambt meis nein Büchlein zırı årgften verdammet./ und das Büchlein zum Feuer geurtheilet / auch mich mit ſchweren Caſtern bezüchtiget , als einen Verrace ter der Kirchen und Sacramenten/auch geſaget: Ich fauffe inich al le Tage in Brand -wein /ſo wohl Bier und andern Wein volljund Ley ein Holluncke / welches alles nicht wahr iſt , und er felber ein trunder Mann iſt. 2. Weiler denn alſo ſehr tobet/ſo iſt ein E.Rahtbewogen wor. den uñ laveil die Herren entſchloſſen /wicgch bin von einein gutent Freund berichtet wordeii/mich Morgen für einen E.Rinht zu fors dern / von ſolchem Niechenſchafft zu geben / da bin Ich geſonnen / die Wahrheit auß dein Grunde zu ſagen / und keine Ercatur anta zuſehen / und ſolte es uncin Leben koſten . Jedoch Chriftlicher Arht ohue andern Gyfer ; des Junckern Raht wolte Ich hierüber gerite pernehmen . Denn.cs iſt die Stunde der Reforiparion koinment GDti dice as zu ſeinen Ehren . J. Ba
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Der 53ſte Send-brief. Un Herren Johan Sigmund von Schweinicts vom 6 April / 1624 .
Unſer Heylim Leben JEfu Chrifti! SV
Ein lieber und wehrter Herr Johan Sigmund / nes
můrkung unſers Herren Jeſu Chriſti in Seet und Geiſt/ dag euch in circin von Gott gegebenen himnmlifchen Lalent/dieSonneGöttlicherLiebe ewig ſajcinc/daß ich mich ewig mit eucó erfreuen möchte. 2. Unieko füge ich euch zu wiſſen / daß der Satan ſo ſehr über uns erzůrnet ijt i als hätten wir ihme die gange Sólle zerſtöret! und da es doch nur inetlichen wenigen Menſchen angefangen ift ihme ſein Raub -fayloß zu ſtarinen . 3. Weil wir ihuic aber nicht die Herberge wollen weiter in uns ſelbſt gönnen i ſo iſt er fo raſendauiff unsworden/ daß er uns gedendet von der Welt zu vertilgen , dainit ilmne nicht wchr ſola der Kräutkin- oder Lilien in ſeinën veriacyncien Garten noela chener mit der Sünde in Adam gopianşet bat/ wachſen /welches wir unſerm Herren GOtt heimftellen wollen / wozier uns als feineneu- gepflankteRöſkin brauchen mi!/ und mit Gedult auff Hoffnung unter dem Creußc unfers HErren Jeſu Chrißi ſtille fchen / und hören was der HErr ſagenwird/waser uitſiinein Werd - zeuge thun wil. 4. Uls ich von euch zu hauſe kain / ſo fand ich des Satans jus bereitetes Bette / darcin er mich hatte wollen legen / wan es nicht GOttdurch etliche fromme Herken , welchen unſer Wieg niehr bekannt iſti verhindert håtte. s . Dander Oberſte Phariſåcrals der Primariushat alſo hefftig wicder das gedrud'te Büchlein gewütet / als håtte es ihme feitten Sohn erinordet/ und alle ſein Gut vcrbrannt / und alſo einen hauffen Lügen wider mich ausgeſchüttet / neben leichtfertiger Ehe tensrührung/ wie in beygefügetem ſeinem offentliden Pasquist zu leren iſt . 6. Solche fdhåndliche Jugen und Schmåhung hat er nicht alleine auff der Kanßel getrieben , ſondern auch nach der Ligning fum / Pagor Friſiusgenannt , geſchrieben / und begehret /er walle fub
Der 53. Br. Theolophiſche 226 ſolches nicht alleine auch ſo auff der Canýcl rühren / wie er dan auch gethan hat , ſondern auch drucken laſſen , und ihn vermahnet bey einem Erb . Raht z11 Görliß über mich zu klagen / und im Namen fürbringen , als wäre ſolche Klage von allen Prieſtern im Weichbild (ignitz über incine Schrifften / ſonderlich über das Gedruckte Büchlein. 7. Solches hatFriſiusgethan /und inich einem E. Rath zu Góra liß auff unſers Primarii Begchren alſomiteinem lůgenhafftigen Schreiben angegeben . 8. Uber dieſes iſt unſer Primarius zu den fürnehmſten Herren unſerer Stadt zum offtern gelauffen / und alſo heftig init lügen åber mich gewütet/und inich angeklaget/undbegehrct, daß ſo bale De ich würde zu Hauſe kommen ,ſo ſolteman mich ins Gefängnůf ſtexten / und von der Stadt verjagen / auch ein ſolches (ugen-und Klag-ſchreiten bey dem Rath eingelegct /und mir die Hölle well gehixet und das Badt zusgerichtet. 9. Nach nehme aber ſchon faſt die meiſten Herren des Rathes mein gedrucktes Büchlein geleſen hatten, und in demſelben nichts Unchriſtliches befunden / auch von etlichen ſehr beliebet iſt wors den / neben auch vielen von der Burgerſchafft! To haben etliche rolches Fürhaben und Begehren des Primarii für unbillig geacha teti csſey teine rcd t-må|Tige Urſache zu ſolcher Berfolgung an mir / und darwider geredet und geſageti rey doch dieſe Religion nicyts nicules/ cs ſey eben der Grund deralten H. Våtter/ da man mehr dergleichen Bichlein würde finden . 10. Etliche aber / ſonderlich welche der Primarius eingenoms mendiaten gutgeachtetmich für einen E.Rath zu fodern un zuten frålen / 3d felte zu -fehen /daß nicht etwan der Keyſer oder Chura fürji durch die Prieſter angeſtochen würden /und nach mir greiffen lieffen/als es dar aiich iſt alſo geſchehen / als ich fårn Rahttain / mir alſo gefaget ward/ Sie rietben mir mich etwas berſeite zu inad ;cn / dat lic init inir nicht etwan Unruhe håtten. 11. überdieres hatte ich meine Antwort ſchrifftlich verfaſſet und wolte ſie übergeben ; Aber der Primnarius hat das verwehrct) man folte feine fchrifftliche Antwort von mir nehmen / daner fürchtete ſich er würteinüſſen umb feine Lügen antworten. 12. Alſo ward ſie vom Raht nicht angenoinmen / ſondern ward nur gewarnet mich bey ſeite zu machen / oder weil mich andere {cute gernebey ſich hätten /mich zu ihnen zu begeben / daß ſie doch Friedë hitten , aber kein Gebotward mir gegeben . 13. Huff dieſes gab ich ihnen zur Antwort, weil man meine Anta
Der 53. Br. Send- Brieft. 227 Antwort nicht hören wolte/daß ich meine Unſchuld inschte klagen/ und könte auch in feinenSchuß wegen des Primarii Auflagenund unbillige Schmåhungen genommen werden / fo můſte ichs GOtt befehlen / und ſehen wo mich Gott würde irgend zu frouincit Leuten führen / und mir endlich cinen ſolchen beſcheren / daß ico dem Primario cinmahl aus den Zugen kåme. 14. Welces ihnen lieb war, aber doch kein Gebot thåten / als ſolte und můſte ich weg /ſondern mich nurwarneten . 15. Damit gicng ich vom Rath anheim /dadan vor der Nah tes · Thüre in der äuſſern Stuven etlice ſpirige Spotter des Primarii Unhang / vielleicht auch wohl von ihm gefandt/ ſtunden / und mein ſpotteten / und einer unter ihnen ein loſer Bube mich von dem Scheitel biß auffdie Fuß -Tohlen anatomirte/ von meinen Kleidern und Gaben / und den Geiſt G Dttes alſo heftig an , griffund ſpottete / endlich auch ſagete: Der H. Geiſtwürde end lub logemein werden wie die Pelo - flecke bey den Růrroba nern . 16. Alſo nahın dieſes ein Ende / und hat der Primarius über fieſes dieſen Paſquiū drucken laſſen / undmußich jezunder recht unterm CreußeChriſti ſtehen. Gottſchaffc es nach ſeinem Naht. 17. Bitte der Juncter wolle mir hicrinnen ſein gut-achten was ihmeGottzu erkennen gibt/auch andeuten . Jo lenee es wohl alles mit Gedult , aber meine Kinder werden dadurch ſchåndlich geeh ren -růlret/ welches doch alſo lepn muß / daß das Maaß vollwird und die Straffe komme. 18. Bitte Herren D. Koſchwißen und dann auch Herren 2b. raham von Frandenberg / Jainbt euer Frau Mutter / und allen licben Kindern JEſu Chriſtiſo boy euch find/zu grüſſen . Jn Gyll der Bote wartet auffs Schreiben ; wolte ſonſt mehr geſchrieben haben. 19. Und einpfchle euch rambtlich der Liebe JEfu Chriſti/ wil euch in turkem wieder ſehen :es grúffen euch alle unſere Betanten . Datum ut ſupra. Euer in der Liebe JEſu Chriſti Dienſtwilliger
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Der s4ſte Brief. Jacob Böhmens Schrifftliche Verantwortung an E. Ehrbaren Rath zu Görlit /wider des Primarii (åſterung/ ligen und Verfolgung über das gedruckte Büchlein von der Buſſe. Dle / Ehrenveſte / Uchtbahre) Hochgefahrte/ Groga günſtige und Wohlweiſe Herren. Ich erſcheine vor meinen Herren, aber jego als ein Chriſt/ und bercit von meinen Gaben und Erkäntnů 5 / welche ich cis " nig und allein von Göttlicher Genade / als ein Gea fchendehabeempfangen / Rechenſchafft zu geben . s. BonmeinerPerſon weiß ich anders nichts zu fagen /als dag ich ein Jay und einfältiger Mann bin / und habe mich als cin Chriſt mit der Liebe incines Heylandes verlicbct /und Er hat ſich mit mir verliebet / und verlobet nach der Inwendigkeit meiner Seelen ; davon/ ſo cs non mir gefordertwurde ,id) Rechenfihafft geben wolte. 3. Uus folcher Gabe habe ichmeine Erkäntniß und Wiſſena fchafft und gar nicht vom Teufel /wie ich unbillig gelåſtertwers De ; davon eine ernſte Rechenfihafft / fürın Gerichte Chriſtigchda Ten wird : Wie gedricta fichet/ werden Geil. Geiſt laſert/ hat keine Vergebung ewiglich ; da ich doch nucinein Widerpart pas herylic ,c Erbarmen GOttes wünſche. 4. Mein erſtes Buch habe ich in folcher Erkäntnüf nur für mich ſelber zu einem Memorial gefchrieben / in Billens / ſolches allein bey mir zu behalten /und keinem Menſchen zu zeigen ; fol's ches iſt mir aber durch Göttliche Schickung entzogen / und dein Herun Primario gegebert worden / wie ein Ehrbarer Rath wohl weit. s. Jm felbigen Buch ift ein Philoſophiſcher und Theoſophi Richer Grımd mitſolchen Worten beſchrieben /wic ich dieſelben zu derfelben Zeit) in inciner Einfalt für mich ſelber habe verſtehen migen und hab ich nicht gemeynet / daß es jemands anders leren foute :: Darrelde Buch hat mir der Hera Primarius ganß mit frembden Verftande / wider meine Meynung angezogen i und disſe gange Zeit alſo gekåpert/ welches ich / houb Chriſti Ehre willcit alſo in Gedult getragen habe. ) 6. HIS
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6. Als ich mich aber vorm Minifterio , gegen ilin verantwora tet/ und angezeiget incinen Grund ; ro ift mir vom Heran Prima rio aufferlegetworden , nicht mehr alſo zu { dreiben ; wclines ich ja bewilliget/ den Weg GOttes aber /was er wit inir thuni wola ten/ habe dazumahl noch nicht verſtanden: Hingegen hatmirder Herz Primarius , ſambtden andern Prædicanten.zugefaget hinfüs ro auffder Canşel 311 fchweigen / idclches aber nichtgeſchehen iſt ; fondern hat mich die gange Zcit fchanåtlich gelåſtert/ und mir offters Dinge zugemeſſen i derer ich gar nicht ſchuldig bin /und alſo die ganic Stadtlåſternde und irre gemacht , das ich ſambt meinem Weibe und Kindern inbe müſſen cin Schau-friell Eulet und Rarı unter ihnen ſeyn : Ich habe ferner all mein Schrcra ben und reden von ſolcher Hoheit und Ertantnůß Göttlicher Dinge auff ſein Verbott/ viel Jayr bleiben laffen / und gchoffet es werde des Sdmåhens cinahl ein Ende ſeyn / welhes aber nicht gefchehen, ſondern iiumerdar årger wordcu iſt. 7. Bey dicfem hat es der Herr Primarius nicht bleiben laſſert / fonderin hatmein Buch/und Verantirorung/in frembdeØrthert Stådte undDörffer weggefichen /und daſſelbe ſelber aufgeſpreita get/ gang ohne mein Wiſſen und Willen /ta es dann iſt nachge's fithrieben / und viel init andern Hugin angeſehen worden / als er es angcfchen ; dardurch iſt es auch von einer Stadt zur andern / 311 vielen Gefährten , beide Priſtern und Doctoren / und vicler Udelichen Perſonen/ wie denn auch 31111 Her&og zit. der ligniti welcher es begehret : gekommen , aber mir gang unbewuſt , ohne mcinen Willent. 8. Nachmals haben ſich vielgefehrte Männer von Prieſtern / Do &toren , auch Ädelich -und Gråfflichen / ſo wohl auch etliche Fürftliche Perſonen / mit Schreiben / auch ein Theil in eigener Perſon zit wir gefüget / und von meiner Gate / Erkäntniß und Bekåntnug ein mehrers gebethen : Dehnen ich anfänglich) gefas get/ ich důrffte es nicht thun , es ſeymir vom Herrn Primario vor , botten . Sie aber haben mir die Schrifft init ernſtlichem Drária en Göttlicher Straffe fiirgezogen / und angezeuget /daß ein jeder Fol bereit ſeyn / Reiner Gaben und Gtaubens iTambtder Hoffa jiung Rechenſtafft zu geben ; und daß Gott würde das Pfund von mir nehurcn /und dchne geben / der es anlegct;Uuch dag man GOtt mehr /als Menſchen gehorchen müſſe ; welches ich betracha tet und zu Gott geflehet, wo ſolches nicht ſeinem Nameu zu Eyren gorcichen ſollte das er es wulte von mir nehmen / und habe which gym.ganz und gar ju feinen Willen gegeben / suit bethen $ 7
230 Theoſophiſche Der 54. Br. zu Ihm und fichen Tag und Nacht / biß mir die Göttliche edle Gabc iſt verneucrtjund mit groſſem himmliſchen ( iccht angezünə det worden. 9. So habe ich angefangen dehnen Herren /auff ihre Fragen/ in Göttlicher Ertåntnüß zu antworten /und auf Bitte und Bes gehren / etliche Büchlein geſchrieben /unter welchen auch dieſes von der Buſſe/ welches anjeko gedru & t worden / geroefen iſt. 10. Dann in dieſem Büchlein iſt mein cigener Proceſs ,dar. durdy ich incineGabe von GOtt habecrlanget aufgezeid )net/wcla ches auffhoher und gelehrter (cute Bitte iſt geførieben worden /. und iſt etlichen ſo ticffin ihr Herßgefallen /das es ein vornehmer von Adel aus Liebe hat drucken laſſeii. 11. Daß aber der Hero Primarius ſo hefftig darwider donnert/ uñ daſſelbe zum Feuer vcrurtheilet/auch meinePerſon ſo ſchmåh . lich anziehet / und mir die gange Geineineauff den Hals hexet/ aud) fürgivet/ich håtte die gang Stadt Görlig ſambi dem Fire ſtenthumb Ligniß damit vergiſſtet / und daſſelbe ausgeſprengeti und dag groffeKlagen von den Prieſtern zuligniß deswegen über mich gienge , auch daß darumb cin Ehrbarer Rath / Jainbt der Stadt Görlig/ in Gefahr ſtånden . 12. Darauffgebe ich zur Antwort/ daß ſich ſolches mit nichten alſo dcrhalter und daß mir ſolches aus böſer Neigung / nur von etlichen wenigen / und vielleicht wohl durch des jjeriu Primarii eigen Anrcitung zugerichtet worden ;weiln er vermerdet / dag meine Unſchuld folle an den Tag tominen . 13. Dann erſtlich habe ich dasBüchlein ſelber nicht drucken laſſen; zum andern habe ich nicht ſelber ins Fürſtenthumblignik eingeſprengct; ſondern der Patron welcher es drucken laſſen i hat es ſeinen Freunden und Betanten geſchidet: Zum dritten /weiß ich daß ſeinVorgeben wegen ſolcherGefahr /als ſolte ſich der Her. kog zu [igniß fainbt der ganßen Prieſterſchafft beſchweren i ſids gang nicht alſo verhålt / dann ichweiß ſoviel/ daß es der Herzog ſambt etlichen Råthen / ſo wohl viel der Prieſter ſelber leſen )und wird von vielenPrædicapten /ſambt etlichen von den hohen Schua len / welche trefflich gelehrte Månner ſind / geltebet ; auch wirds am Churfl. Hofe zu Dreßden und Sachſen / von vornehmen Hera ren geliebct / wic dann auch bey etlichen Reichs - Fürſten und Herren der Reichs-Stådte / wie ich ſolches mit vielen Briefest zu beweiſen hätte. 14. Und halte derowegen gåntlich dafür , daßmir dieſes Bad Tey vom Teufel/ und feincın Reich zugerichtet / weil erſichet / daß frin
Send Briefe. 231 ſein Reich dardurch offenbahret/ und der Menſch zur Burſe und Chriſtlichem Wandel angewieſen wird . Is. Weil aber der Herr Frin arius mein Büchlein zum Fcuer verdammet / ſo bitte und begchre ich urub GOttes Willel / E. Ehrbarer Rath wolle ihın befohlen / daß er mir meine Frathümer Articuls-wciſe aus dieſem Büchlein auffycichne /undmich zur Antwort kommen laſſe / oder zu einein mündlichen Geſpråch in beyſeyn etlicher Herren des Raths : Iſts dann daß er mir wird einen fratyumb beweiſen / ſo wil ich mich herzlich gerne weiſen laſſen / und ihme folgen : Wo aber nicht/ weil es im Druck iſtijo mag er auch darwider ſchreiben / ſo cs E. Ehrbaren Rathgefål let; es werren ſchon gelehrte Leute feyn / welche ſich inciner ans nehmen / und ihme antworten worden / ob ichs gleich nicht thåte. 10. Leplich hat er mich vor der ganten Gemeine außgeſchroen / ich verachte die Kirden und heiligeri Sacramenta , und mich zum offternmahl für einen Keßer / Schwermer und Hollunden ge ſcholten / und mich an meinem wohl-hergebrachten /unddarinn ſtåts wohl verhaltenen Ehren / und guten chrlichen Nainen ans getaſtet, auch ſolche Dinge/ welche alle nicht wahr find / mir aurfa geleget/ und geſaget / ich lauffe mich ſtåts voll Brandewein / auch andern Weins und Biers/1iccin Schwein / welches aber wider GDIII Ehre / Recht und alle Wahrheit inir zugelegetwird / aus lauter böſen Affe& en /mich bey der Gemeine vcrhaſſt zu machen . 17. Dann erſtlich verachte ich keine Kirchen /denn ich gche ſola ber hinein / viclweniger die heiligen Sacramenta , deren ich mich felbergebrauche / ſondern id bekenne den TempelJeſum Chrta ſtum in uns / daß wir Chriſtum in unſern Herßen ſollten håren lehren/ nach S. Stephani, und der Apoſtel ſehre : Gohabe ich aucta von den heiligen Sacramenten flårer geſchrieben /als ich auff der Cangel von ihm noch niemahls gehöret ; wie ſolches zu erwets ſen wäre. 18. So bin ich auch kein Lehrer /oder Predigerf und predige oder lehre nicht ; ſondern gebe nur Rechenfihafft von meiner Gas be und Erkäntnůtí / wie ich bin darzu kommen / und darfflich meinethalben Nicinand eines Anhangs fürchten ; denn ich gehe mit meinem Talent nicht init gemeinen Leuten umb / ſondern mit Doctoren/ Prieſtern/ und Edelleuten/ welche gelchrt ſind. 19. Bitte derowegen Einen Ehrenveſten und Hochweiſent Rath/ mich wegen ſolchen chren -rühriſchen Schmåhungen und unwahrhafftigen Anklag / in gebührlichen Schuß zu nehmen / dann Der 54.Br.
Theoſophiſche Derss. BE. 232 dann mir geſchiehet mit ſolcher Anklage Gewalt und Unrechti und bin tein Kircen -und Sacrainent- låſterer / viclioeniger ein Irunckenbold, ſondern lebe gang můchtern/mit bethen imdwedi. tiren in Gåttlicher Gabc/beruffe inich auch auff dicgange Stadil und wciß ich daß kein Mann feyn wird / der mich ſolches zeihen kan : Bcym Seri l'rimario aber o drffteman wohl örfters dcija felben triinctcn Minn finien / ich aber komune faſt in feines Menſden Haus ohne Noth / viclweniger in Bicr-håuſer oder Wein -Keller / ſondern icbe cinſam und ftill / wie E. Ehrbarcit Rath wohl bewuſt ift. J. B. Der 55ſte Send- Brief. an . . Dom zo. April ) 1624. Unſer Seyſ in der würckenden Liebe JEfit Chriſti in uns ! Ein gar lieber ind Chriſtlicher Herz/ der hohe Friedt nebenſt herßlicher/glicdlicher /und in der Begierde inits wůrekciider ( icbc -wvůnſchung /daj dem Höcrin die Sons 1 meter wirdlichen Siebe JEfu Chriſti / in Seelei Geiſt und Leib ftats auffgche und ſcheine ! 2. Sein Schreiben unterm dato 24. Jamarii / habe ich 14 . Inge nach Ofteri einpfangen / und mich deſſen erfreuet/ daß ich darinne robe, daß der Herz ein hungeriger / cyferiger /begieriger Sucher und Liebhaberdes wahren Grundes ſey ;welchem / wie ich verſtehe / der Herz unit Fleiſſe hat nachgetrachtet und ges forſchet. 3. Das ihme aber auc mcine Schrifften feynd zu handen foinmen / und er dieſelben bclicbet / das iſi gewißlich die Urſachel und cine Göttliche Ordnung / welcher die Liebenden zur {icbe führet/ und offte freinbde Mittel brauchet / dadurch er ſie mit ſein ner Gabe ( peiſet / und ihrer Liebe ein Ens zum wahren Feuera brennen einfiihret. 4. Und rolldor Herr gewig glauben/ ſo fern erwird in der lies be zuir Wahrheitbeſtåndig bleiben/daß ſie ſich ihme wird in feuera fiaiinnender Liebe cröffnen / und recht zu erfeninen geben ; Nur dages rechtangefangen werde : Dann nicht durch unſere ſogarfo fe Vernunfft und Forſchen erlangen wir den wahren Grund Gitto
Der 55. Br.
Send Briefe.
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Göttlicher Ertåntnůß ; Die Forſchung mug von innen im Hunger der Seclen anfangen / dann das Vernunfft-forſchen ges het nur biß in ſein Aftruin der äuſſern Welt /daraus die Vera munfft urſtåndet ; über die Seele forſchet in ihrem Aftro gals in der inneren geiſtlichen Welt / daraus die ſichtbahre Welt ents ftanden oder außgefloſſen iſt / darinnen ſie init ilirem Grunde ftohet. f . Soaberdie Scele wil ihr eigen Aftrum , als das Myſteri um Magnum forſchent ſo muß ſie alle ihre Macht und Billent Gittlicher Liebe und Genaden zuvor gang ergeben ) und zuvor werden als ein Kind; und durch groſſe Buſſe jich zu ihrem Centro wenden /une nichts wollen thun / ohne was der Geiſt GOttes durch ſiewil forſchen. Und wann ſic ſich alſo hat übergeben / und dadurch nichts als GOttes und ihre Secligkeit fichet/ fainbtdem Dienfte und Liebe des Nächſten / und ſich alsdann in ſolcher Bes gierde findet / daß ſie gerne wolte Göttliche und natürliche Ers käntnůß haben / fo fou fic wiſſen , daß ſie von GOtt darzu gezogent wird i lo mag fie wohl ſolchen tieffen Grund / wie in incinen Schrifften angedeuter wird / forfchen . 6. Dann der Geiſt GOttes forſchet durch fie und führet fie endlich in die Tieffe der Gottheit / wie St. Paulus jaget : Der Geiſt forſtet alle Dinge l auch dic Liceffe der Gottheit. 7. Mein Picber Hcri / es ift gar ein einfältiger Kinder-weeg jur hddſten Weißheit/ die Welt tennetdehii nicht : Ihr dürffet fie nicht in fernen Ørtern ſuchen ; Sie ſiehet vor eucrcr Seelena thür und flopffet an ; Ifts/ daß ſie mag cine ledige gelaſſene Statte in der Secten finden / ſo wird ſie ſich allra wohferöffnen / und mehr darinnen erfreuen als die Sonne in den Gleincnten ; So ſie ſich ihr zum Eigenthumb ergibet / ſo durchdringet ſie dies felbe mit ihrer feuer-flammendeu Liebe/und folcuſſet ihr alle Gcs Heimnůß auff. 8. Esmöchte den Herrn vielleicht Wunder nchinen /wie dag cin ale folche hohe Dinge verſtůnde / der ſie niemahls gelernet noch geleſen hat. Aber ich ſage euch mein lieber Heri/dag ilir bijj . hero nur ciuen Glant in meinen Schrifften von folchen Geheim nůſſen gefehen habet / dann man tans nicht ſchreiten ; ob ihr ved Gott würdet würdig erkannt werden / daß cud) das Cicctt indes Seclen wurde antrennen/ ſo würdet ihr unauffprechlicheWorte GOttes von ſolchem Ertåntnůb hören / ſchmiten / riechen / fülya len und ſehen. atida iſt erft die rechte Theoſoph ſche Pfingſta fchule I da die Secle von GOttgelehret wird. 8. Es
Der 35. Br. Theoſophiſche 2 34 9. Es darff hernach teines Forſcens oder ſcharffen Mühe: Es ſtehen alle Pforten offen / es kan gar ein einfältiger Menſch darzu kommen , ſo er ihine nur nicht ſelber mit ſcincm Wollen und Rennen widerſtchet / dann es lieget vorhin im Menſchen / es darff nur durch GOttes Geiſt erwettet werden. 10. In meinem Talent , wie ichs in der Einfalt habe mogen auffſchreiben / werdet ihr den Wecg hierzu wohl ſehen / ſonderlich in dicſem beygefügeten Büchlein /welches auch meincs Talents iſt / und erſt vor wenig Wochen zum Druck befördertworden ; Welihes ich dem Herrn in (iebe , als mcincin Chriſtlichen Mits gliede / verchre / und ihn offt durchzuleſen vermahne / dann ſeine Tugend heiſet je långer je lieber. In dieſem Büchlein wird der Herz cinen wahren furßen Grund ſehen /welcher ſicher iſt! Dann der Author hat ihn in der Praxi erfahren. II . Was aber anlanget den Grund der hohen natürlichen Gchciinnäſſen / deſſen der Herr umb mehrer Erläuterung nebenſt Herın Baltern und Herz ( conhard Elvern begehret /wolle er bey Herin Waltern darumb nachfragen ; Dann ich habe euch und ihmecine Erklårung/ nebenſt andern ncuen Schrifften mit. geſchidet ! ſo cuch dieſelben belicben / fo kdnnet ihr jie laſſen nach ſchreiben / ihrwerdet gargrofic Ertåntnůf darinnen finden. 12. Joh wünſche daß ihr das alleſambt recht iðget verſtehen i Ich wolte es auch gerne noch einfältiger geben , aber wegen der grosſenTicffe /und dann auch der Unwürdigen halber/mag es jego nicht geſchehen. Chriſtus ſpricht Matth.7 /0.7. Suchet ſo werdct ihrfinden / klopffet an , ſo wird euch auffgethan. Es kanes keiner dem andern geben /cs mus cs cin jeder ſelber von GOtt erlangen : Anleitung kan einer dein andern wohlgeben , aber den Verſtand kan er ihm nicht geben . 23. Jedoch wiſſet : Daß euch initternachtigen ländern eine Lilie blihet. 14. So ihr dieſelbe mit dem Sectirtſchen Zandte der Ges lehrten nicht werdet zerſtören /ſo wird ſiezum groſſen Baum bey euch werden. IVerdet ihr aber lieber wollen zancen , als den wahren GOtt erkennen / ro gehet der Strahl füråberſund trifft nur etliche I po måſſet ihr hernach Waſſer für den Durſt cuerer Seelen bey frembden Vsicern holen . 15. Werdet ihr das recht in acht nehmen , ſo werden euch meine Schrifften groſſen Anlaß und Anweiſung darzu ger ben / und der Signat-Stern über eurer Polo wird euch helffen / dann ſeine Zeit iſt gebohren . 16. Jh
Send Briefe. 235 Der 56. Br. 16. Ich wil cuch gerne geben was mir der HErr hat geges ben / feryct nur zu und leget is recht an : Es wird euch ein Zeug nů t über den Spåtter ſeyn. Auffmeine Perſon darff Niemand ſeheni / cs iſt eine lautere Gabe GOttes : Nicht allein umb mois net rillen , ſondern auc, umb curent willen / und aller deren/ wcls che pie zu leſen bekommen . 17. Es gaffeNiemand mehr nach der Zeit 1 ſie iſt ſchon ge. bohren : IVens trifft den triffts / werda wachet der fiehets / und der da fohlaffet i der ſiehets nicht. Sie iſt erſchienen die Jeit ( und wird bald erſcheinen / wer da wachet der ſiehet ſie. Viel haben ſie ſchon empfunden , aber es muß vonche cinc grolle Irůbſahl fürüber gehen /che jie gank offenbahr wird. Das iſt die Urſache ; der Streit der Gclehrten /daß ſic Chrifti Kelih init Füſſen tretten / und umb cin Kind zanden ,das böſer nie geweſen iſt / ſeith das Menſchen geweſen ſeynd / das wird offenbahrwers den / darumb ſoll ſich Ecin frommer Mann au ſolchem Zance beo ſudlen : Es iſt ein Feuer vom HErrn darinn /der wird ihn verbrennen , und dieWahrheitſelber offenbahren . 13. Wasmehrers iſt/wird er bon .Herun Waltern empfangen / ſonderlich eine Tabell fambt der Erklärung / farinn der ganke Grund für Augen geſtellet ift. Und empfehle den crin der Lies be 3 Eru Chriſti ! Des Heren in der Liebe JEfu Chriſti Dienſtw . J. B
Der s6ſte Send Brief. Un Herin N. N. Vom 25. April / 1624 . Unſer Heyl in der würckenden Liebe JE ſu Chriſti in uns !
I, herßlicher Wünſchung GOttes würdlicherLiebe / das euer in Chriſto entſproſſenes, edeles (ilien -zociglein im Paradis GOttes in der Krafft Chriſti groß wachſe undviel Frůhte trage / zu unſer aller cwigen Freude und himmliſchen Bruderſchafft! 2. Ich erfreue mich in mciner Seelen / wann ich vernehme, daß ein kråfftiges ſchönes Zweigelein an unſerm Sebens-baume Chriſto entſproſſen iſt / und hoffe ſeiner guten Früchte auch zu 3. Wic genieſſen .
Theoſophiſche Der 56 Br. 3. Wie ein Zweig am Baume des andern Safft und Krafft gencuft / und alle in einer Krafft wachſen und Früchte tragen : alſo ſeynd wir auch im Baune Cihriſti ailc nur Einer /welcher iſt Chriftus in uns allen . 4. Weil ihr eucts dann mit Mund und Herkon frey öffentlich zu dieſem Baumedes Lebens bekennet/ und hingegen des Sas tans Gifft und Irrung widerſprechet / po wünſdye ich jekund nichts mehr / als daß ich inšchtekonnen in der Krafft dieſes Baus mes/welcher iſt Chriſtus/euch meine von ihme cmpfangene Krafft einfloſſení auff das wir als Glieder in Einer Krafft wachſeno mögen . s. Und zweifelt mir nichts daran / der Höchſte habe ſeinen Lilien -zweig in euch gebohren /dann ohne Göttliche Krafft haben wir kein Verlangen noch Hunger nach Gott / und können ihn auch ohne feinen Geiſt in uns nicht erkennen ; Alles was wir gründliches von ihm wiſſen/das koinmct von ſeinerOffenbahrung und Wůrdung. 6. Dann ob gleich die Welt viel von GOtt redet, ſo thut fie es doch nuraus Gewohnheit/undnimmet ihrWillen von derHiflo ria des bud)ſtabilißen Wortes , und iſt kein wahres Wiſſen bey, ihnen : Dann Nicmand tennet den Vatter als nur der Sohn / und wo:hme es der Sohn wil offenbahren . 7. Darumb haben wir trine wahre Wiſſenſchaft von Gott fieiverde unsdann vom Sohne gegeben /welcher in unslebet / ſo wir aber arid Reben ain Weinfiode reynd. 8. Dann Chriſtus ſprach : Wer von GOtt iſt derhøret Gota tes Wort; und zu den Vernunffts -gelehrten /welche nuralleine vomBodyRuben gelehretwaren "; Daruinbhåret ihrnicht/ dann ile ſeyd nicht von Gött. Irem : Ihr feyinichtmeine Schaafel ihr foyd reiſſende Wilfe und Miedlinge. 9. Darumb ſage ich /wollen wir recht von Gott reden / und frinen Willen verſtehen / ſo müſſen ſeine Worte in lebendiger ſprach : Ohnemich Wirdung in uns bleiven . Dann Chriſtus tonnet ihr nichts thun : Item , Niemand kan otteinen HEru heiſſen ohne den Heil. Geift in ilune/ danu frin HErıheiſſen mujansGOttgebohrenfeyn /und vom Heil. Seift außfliefert. 10. Nichts gefället GOtt / und wird auch nichts von GO angenommen/ ohne was er mit unddurch des Menſchen Geiſt fels berwirdet undthut:DannallePflanzen! TagetChriſtus/welo chemcin Vatter nicht pflanket/foúcnausgerottet und mit Feuer verbranntwerden . u.DATA
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Send- Briefe. Der 56. Br. 237 11. Darumb incin geliebter Bruder thut ihr svohl / daß ihr euch zum Urſprunge dcs ( ibens haltet , und von demſelben Krafft begehret / ihr werdet wohl erquicct und geftarckct worden / ihr fend Gott und den Gliedern Chriſti ein angenchmer Gaſt iit eurem Vorſaße : Und ſo ihr werdet beſtandig bleiben / und dent Icufill lämbt der Welt und dem iradiſchen Flciſche und Bluthe widerſichen/und cuch zum rcchten ritterlichen Sicges-kampffwis der dieſe ullo ſchiden /und den Mittags-fcind eigener (iebe in euch überwinden /und recht in unſer allgeur: eine Liebe kommen /ſo ſollet ihr gewij wiſſen / daß euch das edle und hoch - theure Ritter trånglein Jeſu Chriſti/ welches er in der Schlacht des Totes und der Hšllen hat erlanget , mit der himuuliſchen Frcudensreich wird auffgcreşct werden . 12. So werden ſich alsdañalle KinderChriſti ſambt den Heil. Engeln mit cuch alſo hoch erfreuenjochr als über neun und neuna kig Gerechten/ welche das ſchon erlanget haben /und wird die ſcho 11e und edle sophia cuerer Seelen zurGeinåhlin gegeben werden / weldc jego vor cuerer Seclen -thåre ftehet/ und mit ihrer Stim me euch flehentlid) ruffet und anklopfet / ihr ſollt nur recht in Streite wider Sünde/Tod / Teufel und sjólle tretten / und mit curcin Ernſte die groſſe Pedarte an das fcfte Schlof der Natur feßen / ſo wird ſie euch helffen dieſes Schloß zerſprengen ; Ulsa dann werdet ihr grosſe Wunderfehen / und zur ſelben Siegess ftunde wird die freudenreiche Hochzeit des Laismes im Himmel in eich gehalten werden / und alsdann wird euch der Hirten-ſtab von Chrifto in die Hand eurer Seelen gegeben werden. 13. Aileinegedencket was ihr dieſer kcuſchen Sophiæ gelobet , ſolches auch fefte biſ in cuer Ende zu halten / es inuf Ernſt feyn / nicht wieder zurück in Sodom fehen/ wic (oths Wcib/ welche zur Salu- feulen ward; ſondern mit ( oth nach GOttes Begehreit aus Sodom außgchen/ in die Nachfolgc Chrifti eintretten , der Welt Spott und Liſterung nichts achten / ſondern das Maala Zeichen Chriſti mchr lieben als aller Welt Freundſchafft / Ehre und Gut i ro indget ihr mit uns auff Chriſti Pilgram -ftraſie wandern : Wo euch aber dieſes nicht ſchuicct / und niech der Welt Wolliſt und Ehre begchret/ſo ſeyd ihr noch nicht geſchicket zur Hochzeit!uñ zu eucrer Brautunſer lieben Sophia zu kommen . 14. Daruinb bedendet euch wohl/ und ſchauet euer gantes Hertze an / iſt es nun daß ihr einen fåhnlichen Hunger und Zug ( als ich dann faſt ſpåre ) darzu vermerdet ro verzichet ecine Stunde / gchet fort / trettet mit einem Ernſte in die Buſſe/ und ergebet
che Der 56. Br. Theoſophiſ 238 ergebet curen Willen gang darein zu tretten/ und nimmermchr wieder davon außzugehen / und ſolltet ihr darumb Leib / Leben / Ehr undGut verlaſſen ; ſo ihr das thut/ſó ſeyd ihr recht geſchidet! und es wird der rechte Mauer -brecher zu eucrer Seclen tretten / und das in euch thun / was ihr ohne ihn nicht thun könnet . 15. Und ob euch hernach inöchte Neigligecit und großeWi. derwerdigtcit im Fleiſchc anhangen / curc Vernunfft cuch nårs riſch heiſſen / auch GOttes Zorn in (eib und Seel überzichen und zudecken / fo wirds euch alles nicht ſchaden / ihr werdetmiteinein. neuen Geinůthe unter ſolchen Dornen aufgrünen / und mit dein Gcije im Himmel wandeln / ob gleich der iridiſche Leib muß mit Creaturen umbgchen / ſo wird esdoch mit euch gchen als mit eis nein groben Steine ; in dehme ein ſchön Gold wächſet. 16. Jhr rollet euch an incine Irůbfahl und Verfolgung nichts ftoſſen , auch nichts dafür fürchten / dann es iſ: Chriſti Maala zeichen / fehet nur zurücke in die Schrifft /wie es GOttes Kints dern iſt gegangen , wie ſic ſind allezeit nureben von schneit / wela che ſollten GOttes Weegelehren/verfolget und getddtet worden : Dann mir iſt ein edles Perlein vertrauct / das doctetGOtt alſo zu /daß es die Unwürdigeit nicht ſehen /ſondern saran blind reyndi und ſich an der Einfalt der Perſon årgern / auff dafi ſie ihnen in ihrer Vernunfft-wcipheit ſelber thåricht bleiben , es ſehen /und doch nicht verſtchen/ dieweil ſie die Einfalt Chriſti verſchmåhen : Aber es tourmet gar nahe eine Zeit/daß ſie davon ſollen gar ernſte Rechenſchafft geben. 17. Daß es aberGOtt hat euch zu erkennen gegeben / was es feyi und wovon es kounme / das dandet ihme / es iſt cuch aus Ge. naden wiederfahren / und darumb daß ihr euch habet für ihme ges deinüthiget/ und mag euch noch gröſſere Genade wiederfahreniro ihr in der Deinuth und ernſtein Gebeth bleibet ſichen : Ich wil cich meine Liebe mit Bethen und Chriſt- gliedlichen Würden gerne mittheilen : Dann es iſt mir eine eitele Freude in meinein Herken / ob ich gleich inuß leibliche Trůbſaht darumb leyden/ ro erfreue ich inich doch /daß ich rehe/was GOtt der HErıdurch mich armen Menſchen bißhero gethan . 18. Der Satan mag GOttes Weege nicht hindern : Dann ob es wohl ſcheinet/ als hindere er ſte tuit ſolchein Mord -geſchrcy / ro wird es dochnur je mehr und mehr eröffnet / daß GOttes Kina der nach dein Grunde fragen . 19. Der gottloſe Hauffc aber wird dadurch verſtočet und vers hindert / die andern werden dadurch geruffen / das werdet ihr re ben /
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Der 57. Br. Send Briefe . 239 hen; che noch ein Jahrunbkommet/und ob ſie mich gleich tädten / fo můſte es doch für ſich gehen / dann esiſt voin HErın. 20. Empfehleeuch der ſanfften würdenden {icbe JEſuChriſtil und mich in eure brüderliche Liebe und Gunft ! Datum ut ſupra .
J. B. Der 57ſte Send- Brief. Un Heren Chriſtian Bernhard / vom s . Maji / 1624 . Unſer Heyl in Chrifto !
ſeeligenWohlfahrt zu euererRuhe/wünſcheich cuch der Schuß und Schirin GOttes / daß er euch wolle mit feia nen lieben Engeln begleiten / und zu froinmen Chriſtlichen Hers führen ķen / und mitGeſundheit erhalten/ und daſſelbe durch euch verrichten das er wil ! 2. Herin Balker-Waltern habe ich jeßt auff LeipzigerMerle geſchrieben /und ihme das Büchlein von der Genaden -wahl von zwey und vierßig Bogen / ſowohl das von Chriſti Teſtamenten von ſechszchenBogen / auch ſieben undzwanßig Bogen über Ge nelin , nebenſt einein Clave dieſer Schrifften von ſechs Bogend und dann drey Ercmplar icines Bůhleins mitgeſthicket. Auch habe ich den beyden Herrenvon (åbec ( welchemir geſchrieben hatten ) geantwortet/ und jedem ein Ercinplar des gedruckten Büchleins gefchicct /welche Herin Waltern wohlbewuſt ſeynd . 3. Euern Heren Bruder den Con -Re&tor grůſſet / und neha me es zu groſſen Dand an , daß er wil meine Bricfe fördern/ und mit ihincoffte etwas zuſchiden . Zuff nächſten Freytag reiſt ich nach Dreßden /adda ich zu des Churfürſten Råthen beruffert bin / mich mit ihnen zu beſprechen / wie denn auch init Herrt Hen&clmann/ Verwaltern des Laboratorii in Schlosſe. Gott gebe Genade dazu ! Und empfehle euch der Liebe JEſu Chriſti! Datum ut ſupra. Euer in der Liebe Thriſtt Dienſtw . S
B.
Der
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J.
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Theoſophiſche
Der 58.Br.
Der 58fte Send - Breife.
Un Herrn N. N. Vom 8. maij / 1624. infer Hedl im Leben JEfit Chrifti in uns ! Ein gar lieber Herz/ nebenſt herßlicher Wünſchung Göttlicher Liebe und aller erſprieblichenleibes Wohl fahrt / ſeine Unpagligtcit wolle GOtt nach ſeinem Willenſchiden! mein Leibes Zuſtand iſt noch leidlich / safür ich Gott danđe: Aber gang wohlmit Phariſäiſchen Kletten beworf fen / daßmich der gerneine Póbel kauın kennet/daß ich ein Menſch bin / alſo gar ſehriſt der Sathan über mich und mein gedructes Büchlein erzůrnet/ und wütet in dein Oberſten Phariſäer alſo Tehr i als wolie er mich freſſen / wiewohl ſich das große Feuer jckt in drey Wochen lang hatein weuig geleget / dieweil er mercs ket / daß ihme von ſo viel100 Menſchen widerſprochen wird/wels che er alleſambt neben mir verbannet / gelåſtert und gcurtheilet hat ; und hat mich alſo ſchr mit Jugen beſchůttet / daßman nich kaum kennct. 2. Alſo verdecket Chriſtus ſeine Braut und das edle Perlcin wegen der Menſchen Ilnwürdigkeit / dieweil der Zorn in ihnen angebrannt iſt/ und die Rache nahe iſt. Ich bethc/und ſie fluchen wir/ich reegene fie/ und ſie låſterni mich /und ſtehe jept recht in der Proba , und trage das Maalzeichen Chriſtian meiner Stirne: Aber incine Seele iſt darinn nichts traurig / fondern achtet ihr Dieſes alles für Sieges -zeichen Chriſti 1 dann alſo muß der Menfch recht in Chriſti Proceß geftellet werden / auffdaß cr ſci nem Bitte åhnlich werde ; dan Chriſtus muß immerdahr vera folget / verſpottet und getödtet werden / dan er iſt ein Zeichen dchne widerſprochen wird , aber auffwelchen er fallet / den zer: Kvellet er/und zerfidret die angeerbte Bosheit der Schlangen . 3. Habe ich andere diefeuWeeg rollen ſchren /und gelehret/was runb wolte mir tas bange thun ſelber auch darauff zu wandeln ?es gehct iwir doch nur alſo , wie ichs andern habe fürgoſhricben daß es gehen ſoll / und gehet mir gar recht / dan dieſes iſt die Pila grams-ſtraſſe Chriſti i dan diewahren Chriſten ſind alhie frems dcGåſte/ und müſſen durch des Teufels Reich in ihr rechtes Vat
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Send.Briefe. Der 58. Br. 241 terland auch einwandern / durch eitel Diſteln und Dornen des Fluches GOttes / es muß gerungen und iiberwunden ſeyn / biß wir durchkommen / eswird uns wohl belohnet werden ; dan diese welche uns jeħt richten / werden am jüngſten Tage unter unſere Hugen geſtellet werden /da wir werden neben Chriſto im Urtheil über ſie heriſchen , was wollen ſie uns alsdan ſagen ? Werden ſie nicht verſtuminen / und ſich ſelber låſtern / wie ſie jektung tun ? 4. Ach ! daß ſie das tonten athiebedencken / und darunb abs lieffen , ich wünſche ihnen GOttes Barmhertigkeit/ dann ſic wiſſen nicht was lie thun : Sie ſind in grðfferem Elende / als die jenigen find welche ſie verfolgen / dan ſie ſind arme Gefangene Des Teufels / welcher ſie alſo quålet und vergifftet / daß Gifft ihr Leben iſt ; darumb erfreuen ſic ſich / daß ſie des Teufels Dora nien und Diſteln gebåhren / als Früchte in GOttes Zorn : wel. chesChrifti Kindernwohl zu beherßigen iſt/welche ſich nach ihrein rechten Vatterlande ångſtigen / daß ſie nicht alleine für ſid, ſela ber zu Gott bethen umb Erldſung i ſondern aiich umb dieſe iha reelendearme gefangeneMit-glieder/daß ſie GOtt Auch wollc trleuchten undherzu führen. s. Lieben Bruder / es iſt eine Zeit groſſes Ernſtes / laſſet uns ja nicht ſchlaffen / dan der Brautigain. ziehet fürüber , wer das håret der gehet mit zur Hochzeit, iver aber nid ; wadjet / jondern nur in Fleiſches -luſt flåffet i den wirós ſehr reuen daß er ſolche Genaden -zeitverſchlaffen hat. 6. Es ſiehet die Weltwunderlich an , daß der ſolle GOtt gé. fallen , welcher von den Schrifft - gelehrten verachtet und verfola get wire / und ſehen nicht zu rücke , was die Gelehrten haben den Propheten / Chriſto und ſeinen Apoſteln und Nachtommen Bethan. 7. Ach es iſt jego nur eine Maul-uni Titel- Chriſtenheit, das Herßc ift årger als da fie Heyden waren !( aſſet unſer ja warneha men und nicht auff ſie ſehen / daß doch Saamen auff Êrden blcia be/ und Chriſtus nicht allein cin Sawur und Deckinantel ſey : laſſet uns untereinandervermahnen und tröſten / daßwir in ta dult beſtehen /dan es koinmet nod) einegröſſere Trůbſahlhernach/ daß wir mögen beftchen / dan unſer Chriſtenthum beſtchet nicht allein im Wiſſen ! fondern in Krafft : man zandket jetzunder nur im Wiſſen und Bildern / und die Krafft verleugnet inan ; Uber es kominet die Zeitder Proba , da man wird ſehen was ihre Bila der geweſen ſeynid / und wie ſie haben daran gehalten / wan ſie werden
Thcolophiſche Der 58.Br. 242 werden von einein Bilde auffs andere fallen / und doch keine Rua be haben. 8. Ach ! ihre Bilder ſeyndnur Abgötter der Heyden / wie ſie waren the fie Chriſten Nainen hatten ; Die Gelehrten und Vore ſteher ſuchen nur Eigen -nuß und Ehre darinnen / haben ſich in Chriſti Stuhl gereket ſeynd aber nur Kråiner der Bilder i wel. de fie uinbsGeld verkauffen/ wer ihnenviel gibet/dem vertauffet man ein ehrlic (obe-bild / und fragen nichts nach ihrer Seclen ! war ſie nur thr zeitlich Guht genieſſen. 9. Uch finſtere Nacht! wo iſt die Chriſtenheit ? Ift ſie doch gar jur brüchigen Huren worden ? Wo iſt ihre Itebe? gft ſie doch gar au Kupfer i Stahl und Eiſen worden ! wobey roll inan jekund vie Chriſtenheit tennen ? was vor Unterſcheid hat fte vor Lürden and Heyden/wo iſt ihr Chriftlich Leben ?woiſtdie Gemeinſchafft der Heiligen , da wir in Chriſto nur Einer reynd , da Chriſtus uns alle nurEiner iſt ? ſiehet doch kein aft an dein Namen des Chrijflichen Baumes dein andern dhnlich / und reynd eitel wilde widerwertige Zweigegewachſen . 10. Uch Brüder ,die wir ſehen / laſſet uns doch wachen / und * On Babel ausgeben / es iſt Zeit / ob ſie uns gleid höhnen oder gar tddten / noch wollen wir nicht den Drachen und ſein Bilde anbethest / dan elihe ſolches thun / ſollen ewiglich gequållet werden. : 11. Stoffet euch nichtan meine Verfolgung/und ob es euch der . ein ander Leben iſtí und gleichen auch gehen würde, ſo dendet das daßfie unſern eigenen Feind verfolgen /welchen wir ſelberauch har. Pin ;Sie können uns nichts mehr nehmen /als nurdie Hålfeldarina ninderBaum gewachſeniſt/derBaum aber ftehet im Himmelund Paradeis , im Grunde der Ewigkeit/ den tan tein Teufelaus. rotten. ( aſſet nur des Teufels ſturm -winde darüber hintähen ihr Irciben und Quåhlen iſt unſer Wachsthuin . 12. Ich bin abermahl durch die Bewegung GOttes Zornea beweget worden von den Widerwertigen / auffdaß ich wachſeund großwerde ; dan feßt iſt erſt mein Talentmcinem Batterlande offerbahr worden ; der Feind meynets bore, aber er publiciret nur dadurch mein Talent, es wird jego måchtig ſehr alhier be. gehret / und iſtmanche hungerige Secle dadurch erquictet worden / ob'es gleich der unwiſſende Hauffe låſtert. 13. Jürwerdet noch wunderliche Dinge höreny dan die Zeit iſt geboiran , davon inir vor 3 Jahren geſaget ward durch ein Ges fichte/alo nchmlich die Rcformation /das Ende befehle ich Gott/ ich weif
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weiß es noch nicht eigentlich.Und thue euch der fanften Liebe JC ( 1 Chriſti empfehlen ! Datum ut ſupra. I. B ,
Der s9ſte Send Brief. an . . SW fers HErren Jeſu Chrijli / in Seclund Geift!Fü. ge ich den Herren / daß in incinein Abweſen dieſer Repſe , als ich ben Herren Hans Sigm . auſſen geweſen bin / der Phariſäiſche Beift hat gewůtet / als wolte er den Himmel ſtår, men und dic Hölle zerbrechen / und alles wegen des gedrudten Büchleing : welches doch von vielen ſehr hoch geliebetwird . 2. Und weiß nicht , wie es inir mit dieſem Pharifeiſcher Geiſte noch gehen wird : Scheaber meine Hoffnung und gante ses Vertrauen in die Liebe Jeſu CHrifti / und dance GDTTI daß ich dem Bilde JEfu C.Hriſti roll åhnlich werden | und umb ſeinet willen Schinath leyden / wil alles init Gedult unterut Crcuß CHriſti tragen ; dan es ſtürmnet Sathan wider C.Hris ftuin / und CHriſtus wider den Sathan / und gehet wie ver CHriſto / eine Partſagete : Er iſt froinm und ein Prophet, die andern ſageten : Er hat den Zeufel ; wie es wird ablauffen / bes richte ichferner den Herren. Und empfehle ihn der Liebe JE ( CHrifti! D. S. D. W. J. B. Der ooſte Send Brief. An Bin. Fridrich Krauſen /Medicinx Doctorn zu ligniß. vom 9. naji/ 1624.
Unſer Heyl im Leben JEfu Chrifti in uns ! Ein gar lieber Herz und Chriftlicher treue Freund : Neben herklicher Wünſchung Gotta licher ſicbe / daß euch die Sonne der Gerechtiga euch feit in Seclund Geiſt ewig ſcheine ! Wann es noch wohlgienge / das wåre mir entel Freu. .de/
244 Der 6o Br. Theoſophiſche de /mich wiſſet, GOtt (ob / digmahl noch in guter {cibes - geſunde Heit ; Uber init des Sathans Kietten durch den Phariſäiſchen Geiſt von auſſen wohl beworffen / dan wie ſehrder Sathan ús ber ini ) und mein gedrudtes Büchlein von der Buße ſen erzur nict / fan ich euch taum ſchreiben ; und nur der Oberfic Phari. fåer/ und ſeines gleichen . Dann ſic haben Sorge / ihre Autori tår und Anſchen möchte fallen / ſo ungelehrte Leute würden den höchſten Grund herfür bringen / und die { cuteměchten dieNacka folge Chriſti und der Apojtel im Leben und Lehre von ihnen for dern /ſo muſte ihr Bauch -gottfallen /und ihrSinn etwas demůh . tiger worden / welches alles nicht ſchmecet. 2. Aber es muß doch geſchehen , die Zeit iſt gebohren / und ivil tein fåſtern helffeni danmitihren Såſtern verurſachen ſie nur dit Leute nach dieſen Schrifften zu fragen / und fördern ſte mehr da. durch, als daßliediefemågen hindern / wie allhie bey uns jego gea ſchchen iſt/day lie faſt ein jeder wolte gerne ſehen , und das große Wunder anſchauen /was doch vor ein wildes Thierdarinnen fiec. te / undwan ſie dicſelbe zu leſen betoññen / ſo entſegen ſie ſich für ihrer Blindheit/ und gehen in ſic) í und betrachten ihr Leben das , gegen / dadurch ihrer ſehr vielhaben uinbgewandt/ und ſind in die Bufe gegangen , und ſichmitmir befreundet , welche zuvor ſind Låfferer geweſen , dieſe werden hernach Schaafe Chriſti. ålre gar wunderlich führetder HErr feine Wecge / und müſſen & Dia tes Kindern alle Dinge zum beſten dienen . 3. Es hat der Primarius bey uns einen gifftigen lügenhaffteit Pagquill von einem Bogen in Catciniſcher Sprache Carmer.. weite / wider mich drucken laſſen / darinnen-inan ſeinen Geiſt wunderlich ſiehet , und den Gatari mit ſeinen Klaiicit. Dawider habe ich eine Verantwortung geſchrieben / die tonnet ihr fambe Dem Paßquillbey Herren Michacı Endern bey euch bekommender wirdes euchwillig tarleihen alldawerdet ihr wunderliche Dinge ſehen/ welches ich euch alhier nicht ſchreiben kan. 4. Jo überſende cuc) init Zeigern auch ein Eremplar vom geo druckten Büchlein / hoffe ihrwerdets wohlpra iciren / weil ihr ohne das cin Liebhaber des wahren Grundes feyd / und wolte euch gerne etwas von geſchriebenen Sachenmitgeſchickct haben , habe fie aber alleverlichen. S. Heute den 9. Maji reyſe ich nach Dreßden /dahin ich dan bon fürnchinenleuten amChurfürfilichen Hofe bin auffcin Geſpräche erbetin worden / welche icine Schrifften auch leſen und lieben / GOttgebeGenade und Krafft darzu ;was alldamochteablauffen / berichte ich euch andermahl. 6. Up!
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Send: Briefe. 245 Der61.Br. 6. Und bitte /wollet Herren Martin Moſern zum Goldberge doch mit gewiſſer Gelegenheit beygefügctes Pactet ſenden / daran ihr ihin und mir einen ( icve - dienſte rzeiget. Undwollet doch mit Herren Michael Endern Kundſchafft machen , ſo das nicht gee rochen wåre ; Ullda fónnet ihr alle meine Schrifften bekommenil dan er hat ſie alle / iind iſt gar ein groſſer Practicus und lieber Menſch /auch gar verſchwiegen und treu /Ihr werdet einen guten Freund an ihme haben . Und einpfehle euch der Liebe unſers HEr. ren JEſu Chriſti ! Geben ut ſupra. J.B. Der 61 ſte Send -Brief, Un Herren Tobias Kobern , Medicinæ Doctor
zu Görlig. Dom 15. naji / 1624. Einanuel ! Ein gar lieber und wehrter Herr und Bruder iin Leben und in der Krafft unſer$ HErren JEfu Chris fti / nebenft herplicher Wünſchung Göttlicher Liebe undGedult interm Chriſti:EuerSchreiben habe ich wohl empa fangen / und darinnen euer Chriſtliche Brüderliche Liebe geſpů . tet , als ſic mir doch zu verhin wohl bekannt iſt / und erfrcuc mich erfilich euer und dermeinen Geſundheit; Jobin auch Gottlob in guter Gcligenhcit nebenſt Heren Melchior Bernt aliie ange langet beym Herm Benedict Henckelman , allda mir alle Chriſte liche liebe und Freundſchafftanerboten wird / und find zugleich in guter Converſation bey-einander / auch iſt meine Ankunfft faſt ben allen Churfürſtlichen Råthen von Herin Hendelian er. (dollen / weiche faſt allemein gedrucktes Büchlein leſen und lica ben /und für eine Göttliche Gabe créennen / und ſich deſſen täglich gebrauchen / und haben mir auch nun offterinahlihren Grußund geneigten Willen durch Hcru ly. welcher tåglich zu ihnen kom . mnen mug /wciler practiciret/un ſie ihn ſelber brauchen /entbiethen laſſen /und begehret ichwolte allhic verzichen / ſie woltens alſo beſtellen und richten / daß ſie möchten init mir in eine Conver ſation kommen ; wie ſie dan mehr meiner Schrifften haben chupa fangen/ und bin deſſen täglich gewirtig. 2. Wiemirdan Herr Joachiin von ( 05 / singarweiſer Herzf { 3
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Keyſerlicher und Churfürftlicher Raht , welcher der Fúrnehme ften einer iſt; laſſen andcuten/ daß er ſeine Sache alſoangeſtellett daß er im Ausgang der Feyertagewolte auf ſein Schloß eineMeil mon Dreßden fahren / allda wolte er mid)und Hin. Hendelinan mit-nehmen / und etliche Tage bey ſich behalten zu einer guten Unterredung. 3. Deßgleichen auch der Haus -Marſchall und Oberſte Stall . meiffer gegen mir gefonnen ſind / und hoffe noch dieſe Herren werden mich nicht alleine in Genaden wohl vermercken / ſondern auch meiner Schrifften etliche beförderen , welches ich alles für eine Göttliche Schidung halte / und werde noch ſchwerlich unter drer Wochen tonnen zu hauſe fominen / weil ich alhie warten Muß/ wie es GDtt wil ſchicken / und auch das Feuer des Zornes des Sathans alſo ſehr zu Hauſe brennet / dafür ich althie guten Frieden habe/ und nichts von folchem (erinen håre. 4. Ich vermahnie cuchin Liebe wollet doch nur Gedult haben / und zu ſehen was Gottthun wil, ich habe für mic teine Schwer . muth / und bin gar frslich dabey , das ich ſehedag der Teufel noia der mich erzůrnet iſt/ undmich alſo beleugeties iſt Chriſti Mahla zeichen / des låſterers Lågen werden wohl an Tag toininen / das unſere Foinde lich werden ſchämenmüſſen ; laſſetuns nur bethen , andGOtt das Gerichte befehlen /er thut ſolches Chriſto und ſeinert Kindern ſelber; ſeine Entſchuldigung/ welche doch nur falſch iſt ? wird nidt gelten ; WolteGOtter betete alſo, daß er den H.Geift auff die Kanzel brachte/ſo würdeer nicht den zornigen såfter-Telia fel darauff bringen ; Es giltjello der Huren zu Babel / daruin iſt der Teufel alſo ſchr erfůrnet. 15. Bittewolletmitmeincin Weibe handeln/ undihr ſagensdag fie ſich in Gedult faſſe und zu Frieden gebe / und nicht alſo kleine můhtig drůber werde / wie ich vernehine daß ſie iſt / es gchet mir garwohl/und werde in Ehren und lieb gehalten ; ich wil ſie nicht laſſen/ habenwir an einein Orte nicht Raum / ſo wird uns Gott an einen andern führen . 6. Dañ ich ſehejego des.HermWeege nach /soas er thun wird! ſie ſoll ivrdas für keine Schande zurcahnen / dañ wir werden unb Göttlicher Ertåntnůß und Gabe/ umb Chriſti unſers Erlöſers willen verfolget; Chriſtus hieß uns freuen /wañ es uns alſo giena ge/dann unfer (ohn iſt im Himmel groß : Ich wil ſie und unſere Kinder / To Gottwil) noch wohl verſorgen / jie gebe ſich nur in die Gedult und zu frieden /und laſſe ihr Niemandetwas einbilden /ich mil wohl acht auffmich ſelber haben / lie darff nicht wegen uneince fore
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forgen ; Es wird auch noch eineZeit tominen dag esihr nicht wird zur Unchre gerathen : Es weij Niemand was unehrliches von uns zu ſagen, als nur ein einiger böſer Menſch I der uns beleuger und umb Chriſti willen anficytes ift mir eitel Freude umbChris fi und ſeiner Gabe willen Schwach zu leyden / auch muß unſer Feind das Gute helffen fördern. 7. Das DreuenunſersFcindesiſt nur ſein bokhafftiger Wil. lel wer weig ob ihn nicht möchte ein Kingdurchdie Naſc gezogen werden ; Ich wil ſolches den Churfi. Kåthen nicht unbeiouft laſ fen / als ſie es dann ſchon wiſſen , und iime das nid )t woulſpres chen / auch hoffe ich für Ihro Churfl.Durchl. ſelber zu tommci in eigener Perſonihoffees werde alles gutwerden / er darif niat ſo ſehr auff die Hoheit pochen /und sich auff lügen und auf Mens ſchen verlaſſen/ icin Chriftliches Herse wird wohl offenbahr wers den / es mochten ihme auch hoch wohl feine jeßige Freunde wi . berſtehen . 8. Weil es ihn aber dúncket unrecht ſeyn / daß mein Südſein unter feinein Namen iſt ausgangen / fo hoffe ich es foll balde illis ter cinem Namen aubgehen / er wird das nicht wehren , ich habe fchon Anleitung ; auch ſeynd jeħiger Leipziger Moita ſehr viel dergleichen Büchlein in Drucke heraus kommen / or may audy wehren , wo er der Mann iſt der cs tiun kan i hoffe che ein Jahr umbtommet, ſo wird ſein Wehren Babel in gemein heiffen . 9. Wegen inetnes Sohnes Jacobs dager iſt zu Hauſe kouts men / freue ich nich / und bitte er volle doch zu Görligbleiben biß zu meiner Ankunfft /undſich nicht etwan in Zand einlaſſen / wea gen ſpottiger Leute/ daß nicht GOttes Gabe gelåſtert werde / und ver Feind Tagen inschte / wir wollens mit dem Schwerde verthei . digen und Auffruhr anrichten / ſondern ein wenig Gedult haben / daß unfer Gutes mit Nuk gepflanfet werde / und wir als Kinder Chriſti crkannt werden . 10. Dann das Minfftige Seculum wird nicht Zanden / Beiffer und Schlagen ſeyn/ſondern Liebe und Gedutt /Friedeund Freude in Ertåntnús Göttlicher Gabe. 11. Weil uns dann GOtt zu Erſtlingen hat mit-crtohren / ro rollen wir recht anfahen / und ſteben als eine Roſe unterdem Dornenòftrauche ; Dan unfer Heymat iſt im Himinel/ und nicht AuffErden , darumb lafſet uns dahin werbent. 12, Meine Frau darff mir nichts herſchtden von Sachen /icy habe genug bey mir / wird ihr was mangeln / weit ſie doch wohl was lie thun folli ſte darffnichtNoth leyden / aber des unnüşeni Kuma
Der 61.Br. Theoſophiſche 248 Kummers ſoll ſie ſich entſchlagen : es gilt nicht Hals und Bauch i und ob es gåtte / ſowärees GOttes Rath / den laſſe inan geſchea Hen / ich wil euch chcțies wieder ſchreiben / wie ſichs wird albie verlauffen. Um Sonntage nach Himinelfahrt habe ich euch ein Schreiben geſandt / und darinn allen Zuſtand berichtet / welches erft ipird ſeyn am nächſten Freytage auff dic Zitta zu HermMela chior Bernts Frauen antoinment /hoffe ihr werdets ſchon untera Deſſen haben empfangen . 13. Zur Zitta haben wir gute Converſation beym Herin Joa hann Molitus in Brywolinung Heren Fürſtenauers und Herin Johann Hartigius , und Herr Matthias Reniſches gehabt /welche beyde Doctorcn mir haben ein jeder einen Kthl . auff Zehrung gegeben /und inich gebethen ihrer Kundſchafft wciter zu pflegen / hoffe es ſoll allhie in Dreßden nicht leer abgehen / wie ich ſchont habe vernommen . Dein Primario bey euch gebe ich nichts davon / und wenn er noch böſer wäre / hat er nicht genug an der geſchriea benen Apologia , fie ſoll ihme wohl gedrudtwerden / als ich dann tarzu von vielen vermahnet werdc/aber doch noch ein wenig nach . ſehen wil / wie es allbie wird ablauffen / důrſtet ihn gar ſehr nach mir/ fotomme er her , oder verklage mich allhic , ich wil zur Unta wort ſtchen / und wŭnſche dati mein Büchlein msciate zur Erörtes rung tommen / und auch rein Paſquill/ it gedende noch nichtalſo ſtille zu fihweigen auff ſeinen Paſquill/fondern wil es noch offenta lich bewähr. / daß er hat alles auf mich gelogen / er gibet mur ſein ſchönes Herße dar.nitte an Tag. Die beide Doctoren zur Zitta fagten ſie konten teinen guten Geiſt in ihme ſpüren : Allo wird ſein Paſquill überall angeſehn. 14. Bitte wollet meine Frau und alle gute Brüder in Chrifto unſerer Liebe grüſſen /ſonderlich Herrn Hans Rothenmein Wes fen andeuten /daß eres Heron Carl Endern und fiincin Bruder Michacl Endern (drcibe / ob esmöchte HerrHans Sigmund zu wiſſen fommen / wie es jeßtumbmich itche / wil ihnen ſämbtlich cheſtes ſchreiben /jego konte ich nicht wegen Hinterung ; und doch meine Frau tröſten /dat fic den unnützen Kumer fahren laſſe/ cs iſt keine Gefahr bey mir , ich like jego fo gut und beſſer als zu Gorligi fic foil nur zu Hauſe bleiben undpřillc feyn / und Babel laffen brennen /unjir Feind ftohet im Feuer / darumb iſt er fo zora nig . Und einpfehle euch der Liebe JEfu Chriſti ! Geben in Dresden / ut ſupra. Suer in der Liebe Jeſu Chriſti Dienſh . Teutonicus , Det
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Der 62ſte Send Brief. Un Hrr211 Tobias Kobern/ Medicinæ Doctoren .! Vom 19. Rajilam Sonntage nach Himmelfahrt /1624. linſer Heylim leben JEſu Chriſti in uns ! Ein gar lieber Herr und Chriſtlicher Bruder / nebenfa trcu -hertiger gliedlicher Winfdung ſtåts -w.diren . der Göttlicher Liebes-Krafft/ daß eure Scele möge ima merdarausdem Brünnlein Chriſti ſchöpfen und trincten . 2. Wanncs cucy ſambtden curigen und unſern lieben Freiinta deni fainbt incincin Weibe wohl gienge/ wäre mirs lieb / für mich dancke ich Gott / welcher mich wunderlich führet / nach ſeinem Wohlgefallen ! Ich bin Mitwoch vor Chriſti Himinelfahrt/ nebenſt Hcrm Melchior Bernten zu Drogden init guter Ger ſundheit beysjerın Benedict Hendelmann / Ihr. Cyurit.Durchl. Chymico und Pra&ico angclanget / allta mir alle Chriſtliche liebe und Freundſchafft crbotten wird / und gar wohl gehalten werde / aüda habenwirviel gute Converſaciones. 3. llnd finden ſich auch unter des Churfürſten Råthen/ und zwahr den allerführne ınſten garChriſtliche liebiyabende Herrcul welchen ſolcher Theoſophiſcher Grund ſehr lieb iſt/ und auch ineis ne Schrifften lieben undleſen / dann meingedruddtes Bichlein iſt faſt in ſehr vieler Officirerund anderer gelehrten Månner Håna de trinnen / welche es aüc für gut / undcine Gabe GOttes erécne nen /und dahin arbeiten und dencken /wie man ſolche gute Sithriffa ten / welche den Menſchen in die Nachfelge Chriſti führen / moze bclffen fördern und nicht unterdrücken ,wie es leyder GOttes in meinem Vatterlande aus Hag der Perſon geſchichet. 4. Ilnd wird dem Herrn Primario von den Råthen und Gcs lehrten ſein ſchmåhlicher Paſquill gar wunderlich angeſehen /und vermeynen etliche daß ihn habe der leidige boſe Geift diciret/ auch wird er von den Prieſtern verachtet/ welche fagen er ſchreite gang damit aus ſeinem Ainbte; Dann Herr Henckelınann hat ihn den Råthen und Gelehrten gewiefen /welche ſich ob desMana nes Thorheitwundern / dat er ſeine Affecten in publico alſo wia der ein Chriſtliches Büchlein darffaufſchütten /dafürſich inana ches fromines Herk entfect / und achtensfür eine Straffe GOta tes/ daß die jenigen welcheandere folten lcyren / alſo blind findi und der Wahrheit ſelber widerſtehen. ES 5.ES 1,
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Theoſophiſche Die 62. Br. 250 s. Es haben wir auch etliche der fürnehmſten Kåthe ihren guten Willen entbieten laſſen / und darneben andeuten / da jific eheftes Lagesals ſie nur Gelegenheit haben /mich zu ſich auffeine ChriſtlicheConverſation wollen fordern laſſen/ welches ich von dato erwarte / was allda geſchchen méchte i Hoffe aber daß es alles gut werden ſoll i denn das bin ich gewiß / daß ſie meine Schrifften lieben /wie dann auch der Superintendentallhie Herz Ægidius Strauch / mein gedructes Büchlein liefet und liebet / hoffe auch es werde allhie auch auffgeleget und nachgedrucet wera den / wie mir iſt angedeutetworden / po hàtte der Krieg ein Sochi und crwarte tåglich wie es G Dtt fügen werde. 6. Ich bitte der Herrwolle doch meinein Wribe andcuten / dag ſie ſich wegen meiner nichts tůmmere/und nur fleißig bethe/Gott wird es wohl ſchicken /mangeltihr etwas ſo weiß ſie doch wohl wo fie es nehinen tanſſic roll nur wohl haughalten/ und ſich ein wenig bůcken /dig Sturinwetter wird wohl fürüber gehen /und dieSons ne drauff ſcheinen : Ich werde auff Herin Hendelmans Bitte noch etwan einen Monath lang oder was das fern möchte alhie zu Dreßden bey ihm bleiben ,dann ich habe es ihm zugefaget/ wciler mir Koſt und Gelegenheit umbſonſt gibet / und gar ein Chriftlia cher Herz iſt/welchermir wohl dienen mag/ jedoch nach Ottcs Willen ; Ich verlaſſe mich auff keinen Menſchen, ſondern auff ben lebendigen GOtt und bin darbey gang frölich und getroft | wer weit wie ſich möchte verlauffen . 7. Mcine chrifften worden allhie nachgeſchrieben / die Zeit wird alles eröffnen / id wil cuch eheftes wieder ſchreiben / ſo bald ich nur Gelegenheit habe / undeuchmeinen fernern Zuſtand bea richten / jekt bin ich noch gar nicu und frembde /hoffe aber wohlbea tannt zu werden / ehe ein Monat weggebet. 8. Db ihr irgend Gelegenheit håttet, ſo bitte ich mir doch zu fchreiben / obdic Schmåhung des Prim rij noch alſo währet / und ob er es nicht wolle nachlaſſen /ſo wolte ich die Churfl. Rätheunb Schuß und Gerechtigkeit bitten / welches ihme teinen Nuß oder Ehre bringen würde /er darff ſich nicht alſo ſehr auff feine Gta walt verlaſſen / wan tönte ihn noch wohl umb feine Lügen und ſchåndlichen Ehrensrührungen willen zu Recht ſtellen . Man hat allie zu Dreßden offentlich der gleichen gute Büchlein voit der neuen Gebuhrt und dein lekten Seculo feil/ es hat ja ſo gelehr te Prieſter alhie / als bey uns / inan hörct nicht alſo darwider tåltern / es iſt warlich der Stadt Görlig trin Ruhm , man indco . &c dich wohl beſſer bedensten . 9. Ders
Der 62. Br. Send-Briefe. 351 9. Herin Friederich Rheniſch wolle doch der Herzneben meinein Grug inelden /daßich ſein Schreiben / welches er mir initgegea ben /wilmitFleiſe bey fürnehmen Leuten andeuten und zeigen. Würde ſich etwas wollen ereugnen /ſo wil ich ihine gerne willfaha ren ; Woferne mein Weib nicht håtte incine Apologia von dem Præceptor des jungen Herin von Scheratin beym Schneider lil . nen wieder empfangen i dehme ich ſie hinterlaſſen habe / fo roll jie daſſelbe abfordern , und ſo gewiſſe Gelegenheit wäre mitte her. Schicken / inan håtte es adhie auch gerne. 10. Dreßden iſt jegtallihie eine Jubal.ſtadt/ wie vor der Zeit Praga war/ und gehet prächtig zu ; Aus Hungarn berichtet man allhie faſt gewiß /wic Heri Henckelmann von den obriſten Offici. sern , ſonderlich von dein von Jogvernommen hat/daßder Friede zwiſchen dein Kåyſer und Bethlehein Gabor geſchlosſen ſcy/ aber Die Zeitungen lauffen gar viel anderſt. In Niederland iſto auch jeko ſtile) obwohl vielVolct allda in Bereitung iſt, ſo hörct man doch nichts neues ; Schweden hat vor acht Tagen allhie Knechte geworben / aud) gehet die Englifche Werbung fort, gibt ferner die Zeit. 11. Bitte Herin Hans Rothenmeinen Gruß zu melden / und thine anzudeuten / daß erdoch wolle Heran MichaelEndern / und Herin CarlEndern / neben ineinem Gruß andeuten / fo er étwan wird Gelegenheit zu ihnen haben / daß ich mich werde eine weile etwan 4. Wochen /vielleichtweniger , allhie auffhalten /daß er es Herin Hans Sigmund von Schweinich berichtet. 12. Daferne etwan Gelegenheit wäre / und etwan waren frembde Schreiben zu ureiner Frauen antoinmen / bitte ich mir ſie mitzuſenden / ich wil ihnen ſchon antworten / den allhier lauffen Bothen in viel Jånder. Und empfehle euch in die Liebe JEfu Chrifti! Ditum Dresden / ut fupra. Euer in der Liebe JEfu Chrift Dienſto. J. B.
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Dero3ſte Send -Brief. Un Serin Tobias Kobern, Medicinæ Doctoren . vom 23.maji/ Freytag nach Pfingſten / 1624 . Unſer Heyl in Chrifto JEfit in uns ! Ein gar lieber Herz und Chriſtlicher Bruder / nebenft il Hoffnung derErišjung vomTreiber/auch ſtåterWůrca kung in der Krafft Chriſti/dagcuer Perlen - båunlcin ftåts gråro fer wachſc ! Wannes cuch wohl gienge /wäremir citel Frcude ; fürmich danceid) GOtt/ dann incinc Sacheiſt bisher in gutem Huffnehmen allhier geſtanden / GOtt heiffe weiter. 2. Um heiligen Pfingſtage nach Mittage/ reynd die Churfl. Officirer / als die drey Herren von Schwalbach / und der Hausa Marſchall /die Wohl:Edlen) Geſtrengen Oberſten beyin Chura: fürfien / als der Haus -Marſchall / der Stall-Meiſter / Oberfte fimcrer , und ein Nath / bey incinem Wůrthe zu Gafie gewea feil / und innb meinetwillen dahin kommen , ſich mit mir zu vera nehmen / welches auch in liebe/ Gunſt und gutem Vernehmen bey thrien abgelauffen /und mich gar gerne gehåret/undmeineSachen ihnen belieben laſſen , mir auch geneigten Willen und Befördes Tung zugeſaget / undſich weiter mit inir zu unterreden ! erbotten/ und begciret / deffen ich täglich warte / lefen auch mein gedrucktes Büchlein mit liebe / welches ſie auch fürn Churfürften gebracht habeii. 3. Am Donnerſtage nach Pfingſten / hat mich neben meinem Birthe Herr Henckclinann und einem Do & or Medicinæ laſſen der Wohl- Edle / Geſtrenge Herr Joachim von ( op / Käyſerl. Majeft.und Churfl. Geheimer Rath undReichs Officirer auff fein Schlog Pólniki ( eine Meile von Drefren ) auff feiner Kuta fchen abholeri / und ſich mit inir vernominen : Welchem Herrn meine Sachen inid Gaben hoch belieben / welcher mir auch geneia geten Willen und Beförderung verſprochen hat/auc angercutett daß er wolle meine Perſon beyin Churfürften fördern / und ſchen das ich etwa modhte Unterhalt und Ruhe betoinmen mein Talent fu befördern . 4. Dieſer Herı iſt ein ſehr gelchrter und hoch -verftändiger Mam11 / welci: r auch unſerm ( ande i ro wohl Schleſien nach dein Balle Friderici , unfers geppefenen Königss/ in Schlichtung der Baubte
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Haubt- fachen/ ſehr viel gedienethat/und geven alle hohe Sachent durch ſeinci Kath / welcher begehret ich wolte effter boyihineers ſcheinen/ er wolte mein Patron und geneigter Förderer feyn /und warte auff dato ſtündlich/wann mich Ihro Churfl. Durchl. wird für ſich fodcren laſſen /wclches ich rury obgenannter ſeiner Råthe Andeuten und Förderung gewärtig bin ;und ſeynd auch viel an, dere Herren und Råthe/dchnen mein Büchlein beliebet/wie danit auch dein Superintendenten Æ. S. 11 :d hoffe es werde alles gut werden nach erlitteneiu Schaden und Verfolgung. 5. Hätte nun der Primarius zu Görlig etwas wider mich zu Klagen /ro mochte er es jettallhier bey des Churfürſten Råthen fürbringen / und feine gifftige Berleumdung bey E.E. Rath / meinen Herren zu Görlitz unterwegen laſſen ; Allhie wolte ich ihme zu Rechte ſichen / und ſeineLügen ins Angeſichte ficllen i welche er hat gifftigerWeiſe vor der Gemeine und im Papquil über mich aufgeſchüttet. 6. Sein Chriftliches Herße wird trefflich gelobet / wann er das nur cintheil wůſte / wie man ſeinen Pasquill für ſo gar Chriſtlich und recht anſichet . Er thut der Stadt Görliķ Scans de und Spott damit an , daß ſiealſoeinen Såſterer und Spåtter zum Hohen -prieſter haben /welcher alſo chrenrühriſche Paßquid und Zotten wider ſeine Pfarr-kinder drucken låſſet/ und ſie nicht anderft mag unterrichten : Erhat ihın cinen trefflichen Namen dardurch gemacht/daß man ihn füreinen Unchriften und ungeiſt lid ;en Mann hålt ; Jyın dörffte auch wohl gar nahe das Maul geſtopffet/ und gchcijſen werden ſeines Umbtesund der Nachfol. ge Chriſti und der Apoſteln zu warten /ohne was ihmne dårffte bea gegnen iſo inan wolte ſeine ehrenrühriſche Worteim Pasquill und auff der Canßel enfern und tlagen : Ich hoffete / ich wolte wohl Richter finden / welche dieſen Richterwürden können rich . tonjob ich gleich zu@drlik teinGehårc kan laben /welches doch die Herren wunderlich anſiehet/ daß man einen Bürger in Sache nicht vernehmen wil/ da ich doch übermeine Herren zu Görlik keine Klage oder Beſchwer führen wil ohne weitere Urſache. 7. Das es aber den Primarium verdreuſt/ daß ich mich habe ſchrifftlich verantwortet/ und darumb wil oben auffahrci /und nod) viclmehr låjicrt ; Darzu ſage ich I hater nicht genug an gea ſchriebener Antwort /fo wil ich ſie zum Drucke befördern /wie es von viclen gelehrten (cuten für gut angeſchen wird ; Ich weiß auch ſchon Gelegenheit darzu sdasMaul vom Låftern zu halten wire ihingut/ oder er wird müſſen fehen und hören /was ihmejekt 8. Wie { 7 nicht gefället.
254 Der 63.Br. Thcolophiſche 8. Wiewohl ich teinen Gefallen daran habe ! dann ich merce fuft wohl / daß der Teufel gerne wolte mein Talent mit jandeis bcſudeln/ hoffe aber unter Göttlichem Schuße zu ſtehen / dann ich empfinde jet tråfftig /wie CDttfeine Kinder führet und ſchůketi dafür ihme zu danden iſt, undwirdnicht alſo gehen / daß der Pri marius wird alle Scute von Görlig jagen / welche mein Büchlein leren , ſonſt inůfte er auch zu Drefden kommen / und in viel andes re Orte /und den Churfürſten ſeine Råthe und Prieſter verjagen ; Er ſehe aber zu daß ihn nichtGettes Zorn ins holliſde Feuer jage ; Bulle thun wåre gut ; Wil er aber eineReformation ans fangen, ſo wird der Ehurfürſt auch drein ſchen / was er für einen Reformator in feinein Lande habe/ důrffet euch für ihme nichts entſeßen / es iſt nur ein Phariſäiſcher Eyfer ohne Grund. 9. Ich hoffe noch /es wird bald die Zeitder groſſen Reformation toinmen /da man ſie auch wird reformiren /und heiffen Chriſtum / und nicht Schuſter- pech und Schwårke lebrcnfund ChriſtiKina der låſtern. Er kominenur nach Dreßden in Buchladen /er wird die neue Reformation genug ſehen /welchemeinem Grunde gleich fichet, was den Theologiſchen Grund antrifft ; Ich håre allhie nichts darwider låſtern /dañ es wird mit Freuden gelofen /wie dañ auch der Superintendent Æ. S.fo wohl auch De tor Hoë die neue Gebuhrt und den innernMenſchen anjeko ſelber lehren/ es mags ihnen der Primarius zu Görlig auch verbieten / und viel andere in Weiſſen /Sachſen / Thüringen uñ See-ſtådten ſchreiben und leh. ren davon gar recht, ſo das unſer Primarius wil wehren , ſo hat er Zeit das er ein Conciliumlaußſchreibe/ und die Reformation für. nehine/oder werden eitel Enthuſiaſten werden /wic er ſie heiſſet. 1o. Ich bitte, wollet doch ineine Frau und Sohngruffen / und ihnen dieſes leſen laſſen /und ſie zur Gedult undGebethe vermah . nen / ich hoffe es wird alles gutwerden / fie ſollen ſich nur noch ein wenig gedulden / wer wcig wiees noch inag ablauffen / es tan'mir dieſe Verfolgung noch wohlzuin allerbeſtenkommen : Ich wil Inner drey Wochen , ſo das feyn mag / gewißlich zu Hauſe koin . men / ob ich gleichmůſtewieder alhie-herreyſen /wil euch aber una terdeſſen ſchreiben/ wie ſichs wird weitermit den Herren verlaufa fen / und ineinen Sohn Jacob vemahnen zu warten / und daß er doch offte wolle zu Jans Bergen gehen und fehen was Elias lera net/ und ſich mit ſeinem Lehr-inctfter in Stebe behaben / dehme ſoli er meinen Gruß und guten Willen entbieten / und mein Fürha. ben nicht bergenidaß es nicht das Anſehen habe/ alshåtte maneta o jolche Sache/ das wau fürm Primario můffe flichen / und deße wegeta
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wegen der tlcine Elias von ſeinem Lehr-incifter verfolget und ůbel gehalten würde / ſomag ilmne incin jekiger guter Zuſtand dißinahl wohl angedeutet werden . II. Wiewohl er ein guter cinfältiger Mann iſt / und ſich der Sachen nicht verſteheti dag er dejmegen nicht wolle Abgunſt auff ineinen Knaten werffen / es wird noch alles gut werden. Er ſoul fich nicht ſcheuen meinen Sohn zu ſchren / ich wil ſeinen Kindern und ihin wiederumb dienen / unmöchte auch nochwohlcine ande. re Zeit kommen / daß ich ihme dienen tonte er wolle doch anjeko von GOtt alſo bea mit mir Gcdult tragen / denn mein Weeg ſchaffen/ das wird die Zeit und das Ende geben . 12. Die Herren und Chriftliche Brüder als Heren Hans Rothen / Herın Friederich Kheniſch / Herin Martin Mfuern / und Herin Michael Kurten / nebenſt allen Kindern Chriſti/wela che ſich zu euch nahen / bitte ich zu grüſſen / undmeinen Zuſtand zu eröffnen / auch daß ſie als Kinder Chriſtiiin Weinberge Chris fti wollen arbeiten / und den Satan laſſen bruiumen ,die Zeit der Erlöſung kominet fchon zu ſeiner Zeit ; Der Frau Doctorin auch inſonderheitineinen Gruß / und ineinein Weibe und Soho nen zu verinciden /daß ſie ftille fenen und Gedult haben /undnicht cyfern, daß uns der boſt Feind nicht etwa einen Klect anhinget und endlich jederman rehe/ daß wir umb der Ertåntnúg Chriſti und ſeiner Wahrheit willen verfolgetwerden . Dbes Gelegen. heit gåbe /welche gewig wäre / bitteich mit doch meine Apologia wider den Primariunsmitzuſenden oder mit gewiſſer Gelegenheit Herin Melchior Bernten zur Zitta zu ſenden / welcher allezeit mit den Leipziger Håndlern Gelegenheit hat / und ſolche be meinem Wcibe abzufordern , denn ſie wird begehret folche den Churfl. Kåthen zu zeigen / was ſie darzu ſagen werden. Inne liegend Schreiben ineinen2Beibe zu geben daß ſie das Herin Carl von Endern rende. Und thue euch der fanfften Liebe Jeſus Chriſticupfehlen ! Datum Dreßden/ ut ſupra. Euer in der Liebe JEfu Chriſti Dienſtw . Teutonicus
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Der 64ſte Send- Brief. Un Herrn Tobias Kobern , Medicinæ Doctoren . Vom 13. Junii /1624. Emanuel ! Ein viclgelicbter Herr und Chriſtlicher Bruder / nes benyt herßlicher Winſchung der ſtåtswürdenden ( icbe JEſu Chriſti ! Daß ſein Perleri-båuinlein unterm 7 unfers HErrn Jeſu Chriſti in ſolcher Bewegnůßund Übung groß werde/ und wir alleſambt in ſolcher Kraft inogen dem zornis gen Feinde Chriſti im Glauben und in der Demnuht Chrifti widerſtchen / welder anicko brüllet wie ein wütender liide / und fich måchtig wider JEſum und ſeine Kinder auflchnet/ daß wir wiit Paulo mogen einen guten Kampftâmpfen / und das Ende unſerer Seeligtcit davon bringen / und nicht umb zeitlicher Ehre und (uſt willen Chriſtum in der einmahl erkannten Wahrheit verlcugnen / und init den Heuchlern umbkehren / und das edle Pfand verleugnen / welches ſchwer ſeyn würde wieder zu erlanie gen . 2 Ic fiir meine Perſon dance Gott in Chriſto JEfu / daß er mich hat mit feinein Mahl-zeiden gezeichnet / und machet mich tåglich ſeincin Bilde åhnlich / iind bitteihn umb Beſtån. digkcit 7 auch dag er wolle incine Feinde von dem grauſainen Todc rcs civigen Schreckens/ darinn ſie jekt unwiſſend gefangent liegen / erlöfen / und auch ans ( iecht bringen / daß ſie dicjen Beeg crkennen /undin unſere ewige Brüderſchaft kommen . 3. Über vernünftig von dieſen Dingen zu reden /ſo ſehen wirs ja vor Augen / daß dieſer Weeg dem Teufel gank zuwider ift / weit er ohne Urſache aíſo darwider tobet/ es iſt faſt ein groffes Wuns der i dag er wider ſo ein kleines Beth -büchlein ſolch lermen ana richtet; es muß ihmegewiß nichtſchmäcken / und anſtincken / da doch viel groſſe Bücher volNarren - Porſen / theils auch vollAbera glauben gefunden werden / welche er nichtanficht , ſondernnur den Weeg ju Chriſto ſpeget eran / daß Niemand ſoll darauf wandeln. 4. Dan ermeyitfein Reich erft fråftig zu bauen / und fichet aber/daß es anicko überall wil lúdicht werden /dan dcrEinreiffer kominen asictzo an vielen Dhrten herzu ſ, onderlich von units ternact/ wir können aniego nichts beſſers thun , als diefen Feina
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Feind init Gedult unterm Chriſti fpotten / undmiternfter. Buße überwinden / ſo wird er endlich matt und ſchwach. s. Und wird dieſer Löſch -brand wohl ſeine Endſchaft nehmen / Taner iſt nur ein Feuer-ſtraht Gottes Zornes / welcher muß mit göttlicher Liebe und Deinuht gelöſchet worden / wir ſollen ihint mit nichten Holk zu tragen zu ſeinem brennen / ſondern mit Chriſti Überwindung tódten , wie Chriſtus mit ſeiner {icbehat Gottes Zorn und die Hölle überwunden / und den Todt zerbros den /undmachtig über alle ſeine Feinde geheriſchet. Ufo wird alsa dan folcher Feind im Zorne Gottes nicht lange fiegen / wie uns Chriſtus gelehret hati daß wir unſere Feinde rollen ſpeiſen und tråncken / undunserfreuen /ro ſicuns umb ſeinetwillen belügen / Dan unfer (ohn iſt im Himmel. 6. Ein Weltliches Schwerd aus eigenein Vorſakcwider folchen Feind Coriſti zu führen, iſt nicht gut, dannffo würde er ſtarcer ; Aber mit Gcdult und Bethen wollen wir ihn wohl übera winden; Nach ſeiner unbilligen läſterung frage ich nichts / ich habe cingut Gewiſſeri wvider ihn / cs muj doch talde die Zeit fomna men / daß ſolcher Feind mit dein Schwerde der Kraft Gottes críticket werde . 7. Wir ſehen billich die Zeit an , dan Babel brennet in der ganzen Welt/ und iſt IVehe aufallen Gaſſen / ohne das mans noch nicht ſiehet/ ſondern nod ) daran blind iſt. 8. Wegen cucrer brüderlichen Treue und gar Clyriſtlichent Vorſorgei indehmeihrhabetetliche Sachen vonmeinem Weibe J11 cuch genoinnen in Verwahrung / ſage ich groſſes Danck ; Wil mir der Hohe- Prieſter das Haus ſtürmen / das laſſe ich ihn nur thun ) aufdaß esdoch in allen (anden kündig werde/was für ein Aufrührer er iſt / es wird ihme und den feinigen gar zu groſſen Ehren kommen / es ſol auch vor des Churfürſten Rähten gerühinet werden / daß er mir durch ſeine getreue Diener hat das Haus angetaſtet/ und die Fenſter eingeworffen/ wan das andere Leute thaten / undUrſache gåbent , ſo würde ſic ein E. Raht nicht bey der Stadt dulden . 9. Es wundert mich faſt ſchr/daf inan ſolch lerınen zu Görlik anrichtet /uud die Stadt alſo beſchreyet ohnc urſach / ivani mant wolte nach dem Grunde fragen/ cs wolte ſelvam ausſehen; Jedoch muß es feyn / denn es iſt die Zeit gebohren / es wird balde cint anders kommen / dicſes ift nurein Fürtilde / weil ſie haben des H. Geiftes Feft alſo feia celebriret , ſo wird er ihncii friftig beyſtchen ; daran kan man ja wohl ſchen / wes Geiſtes Kinderlie ſeynd
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Feynd / welne ſie dienen/ und geben uns deſto inchr Urſache vont ihnen zu flichen : Ich meyne ja es rep pfur genug / es ſtinge nach Phariſäiſchem Pedbe und hölliſcher Schwerpe7 daß es Gott er. baruie / die arine einfältige Gemeiner welche alſo verblendet wird / und die Straffe GOttes auf lica zeucht / welche garnale wird ausgegosſen werden . 10. Man fiehet auch ihre Beſtändigteit gar ſchöne, was ſie ießt gut heiſſen, ras verläugnen ſie ein andermahl: 0 wan Jcſuia ter dahin tånen / und man die Kirchen von ihnen wieder abfor . derte/ was würde es gute Påbſtler geben . II . Man laſſe es doch nur alſo gehen / ſtillſchweigen iſt das beſte; Sie jagen cine Mücke / undinconien ſie haben den Braten / aber es ſtedet ein kleines Senf-kornlein vom + daran Chriſtus hatdon Lodt erwürget / darinn / das wird ihnen dtu Bauch zer berſten / und wird zu eineui Baum werden / das tan Niemand wehren . 12. Mein Weib darf keine Fenſter -laden deßhalben laſſent wachen / wollen ſic dicfe einwerffen /dasmogenjie thuniſo ſiehet man des Hohen - Pricjiers Früchte; Sie ſoll ſich doch nur noch ein wenig gedulden ! hat ſicnicht Raum zu Górlik / ſo wilich ſie wohlan Dhrt und Stelle verſchaffen , da ſiewird Friede haben | fie bleite doch nur zu Szauſe / und nichtohne Nobtaus / und laſſe den Feind toben , er wird ſie nicht freſſen . 13. Ich muß noch ein wenig albic werwarten / und noch felzen / was Gott thun will dan ich bin jeßt erſt ein wenig in groffer Herren Fundſchaft alhie tourmen / welches täglich geſchiehet/ und gehct inir aufbeute Gottlob noch wohl/ und habe noch nicht fug gehabt / etwas von den Herren zu begehren / zu meinen Sduke i weil der Churfürfte vcracy ſet iſt / und etliche der Fürnchuſtest Herren mit ihm . 14. Wiewohl ich inich aufkcinenweltlichen Schuß verlaſſe 1 fondern auf Gott warte / und ihme allein vertraue / don deline ich incin Pfund habe einpfangen . 15. Aufnäheſten Sonntag iſt ein Geſprächezwiſchen mir und dein SuperintendentenÆ.Strauch angeftellet bey meineinWirtel welches der HerzSuperintendentſich mit mir zu unterzeden ſelber begehret und wünſohet auf ein Abendmahl i darbey etliche des Churfürſten Råhte reyn werden / was alda ablauffen wird / berichte ich euch eheſtes . 16. Dan mein Gebeht.büchlein von der Bufc liebet er , ohne dat er ſich gerne wolte etlicher Puncten halben / welche ihme zu body
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Der 64.Br. Send- Briefe. 259 hoch ſeyn / unterueden / und ſelber hören aus was Grunde es flieſſel welries mir lieb iſt / und ſehe nach was daraus wird werven. 17. Auch warte ich nudy des Hin .donlog/ als Reyſerlichen und Churfürftlichen geheimen Kainmer- Rahts / feiner Reſolution , zuwelchen ich auch eheftes Iages tominen ſol/was alda ablauffen wird/ wil ich eheftes berichten /hoffe es wird noch alles gut werden . Die Gottwili ſo wil ich wit / wer weiß wo mich Gott hin wil haben / oder waser durch mich thun wil: Ich wundere mich ſelber fehr/ wie ich alſo wunderlich gefähret werdc / ohnemeineGedanca ten und Fürhaben. 18. Meinein Weibe überſendte Ich mit Zeigern zweene Reiches thaler zuin Beyuef, wird ihr etwas mangeln/weil ſie doch wohl wo ſie das haben tan. Der Schüſſel zum Ziſche liegtim Stú. bel bey den Pfannen auff dein Brette 1 Ewer Trađåtlein liegt iin Tiſche ! tónncts abfordern/ ewer Schreiben welches ihr nach Zitta habt geſchickt / iß mir noch nicht worden. Db ſich etwas zula trüge/titte Jit doch wir zu ſchreiben / und wo keine gewiſſe Botto ſchafft zu fällig her ifti nur Hin .MelchiorBernien zur Zittu faica tenſ er hat alle Wochen Gelegenheit her / und ihm zu melder das ers fort fördere / als ichs denn auch alſo mit ihunc habe verlaſſen / Und mein Weib , und die beyde Sdijne zu grüſſen / und ſie zur Chriſtlichen Gedult und zum Gebchte verurahncu / und nicht ci. gene Rache für zu nehmen / daß der Feind nicht Urſach have. 19. Der Handel mit Heru Fürftenauers Geſinde iſt wohl nicht gut / tedoch wird daraus nisht viel werden , dan es iſt des Primarii eigene Schande / und dårfte ihm wohl grog verwicfeis werden , so das recht beantwortet würde / und wünfchte da ce fein Herz recht wüſte / er würde ihn wohl in Schuß nehmen i es ſeyno des Primarii gute Früchte. 10. Ich hoffe ich wil euch chcſtes. befirchen / ob ich ja wieder hieber ſolte reyſen i es wird nicht Hals -abhauens gelten , es iſt nur ein tolles Beſchrey / daran nichts iſt i als Pfaffen -glottet die lauten alſo ſchanel obs Chrifti Stimme ſen oder des Teufelst iſt leichte zu rahten / ihr dörffet cuch wegen des Gepleris nicht zit tode fürchten / es ift teine Sache duran Schande hanget , es ilt nur die Glocke zu Babel / die wird geläutet zum Sturine . 21. Helffet nur iin Geiſte Chriſti tapfer ſtårinen / ſo wird alsdan auch Chriſti Glödlcin geläutet werden / Gott gebe ihnen and uns allen einen guten Sinn . 22. Herin Friederich Rheniſchen bitte ich zu grüſſen / ich habe ihme albic noch nichts tonnen ausridten , dennes gehet alhie four
260 Theoſophiſche Der 65. Br. fehr nach unft zu / und ſeynd viel Aufwärter / fo ctwas ift;wil ihme aber gar gernein Licbe dienen / ſoich nur kënte , ich taninir anjcko noch ſelber nicht rayten/ biß inir GOtthülffet. Und cins pfchle cuch alle in die licbejefuChriſti ! Datum Dreſden ut ſupra. P. s . Mein Jacob roludod noch zu Görlik warten , daß die Mutter doch einen Troſt habe bis Jihs kan åndea ren / es ſolte ſchon ſeyn / fo ich nicht alijie warten mia ftc / ſie gedulde ſich nur. Des Heren Dienſtv. J. B , ef te r nd - Bri . De 65ſ Se un Herrn Auguſtin Edppen/ Fürſtenaueriſchen Verwaltern zur ( iſſa. Unſer Heylim Leben JEfu Chriſti in uns . 1. riebenſt herşlidier Búnſdung Gottliches ( iechtes in würcklicher Kraft des Heiligen Entisin Chriſto! Das thr meiner Gaben etwas einpfangen , und dieſelbe beliebct / leret und nachſchreibet / das iſt nicht von mir ſelber : Jo bin auch nicht der/welcher eich den Verſtand und Erkäntnůgyvielweniger dic Begierde dazu gibet / ſondern der Geiſt GOttes in cuch ſelber gibets ; Dan ſo das durch mich geſchehen könte / und ich die Macht håtte / ſo wolte ich das fic alle Menſchen in ihnest verſtůnden / und das håtten / daß mir armen unwürdigen Mens ſchen aus göttlicher Gabe verlichen iſt. 2. So gebührct inir auch nicht , das ich mich derſelben wolte annchmen als ein Eigentijum / vieiweniger von der Welt Ehre oder Saben darumb nehmen / ohne was ron den Reichen aus ihreu Uberfluß zu Unterhaltung des Lebens und zu mehrer Ubwartung dieſes Talents geſchchen möchte; darumb ich doch von Nieinand ctwas begehre. 3. Euer treues und recht eyferiges Chriſtliches Geinithe iſl mir faſt wohlbekannt, und liebet inirichr als Geld und Guthi dañ ich weiß das ich kan einenChriſtlichen Bruderzur ewigener gókung haben /und mich in undmitihine erfreuen / als ein Blied an und im anderní Daran ich auch wohl begnüget wåre / und Chriſtus inein rcicher Lohn ſeyn wird / fo ich durch ineinen Fleiß håtte etwasin Chriſti Weinberge helffen würcken und gewinnen) und wolte in teinein Weege etwas Zeitliches dafür begehren. Weil
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261 Send - Briefe. Der 66. Br. Weil ihr mir aber aus Chriftlicher Liebe und Treue aus wollet gerne helffen zu meines Leibes Unterhaltung und Nothdurfft ben dieſen meinein Talent dienen / ſo erkenne ich ſolches als eine Schictung Göttlicher Ordnung / und bedande inich zum höchſten encrs treuen Geinůthes und Verehrung. Ich wil euch aberdara ſelbe viel lieber zahlen , was es tofte / denn es dcucht mich zu viel 311 feyn / daß ich ſolches von euch nehinen ſollte,welches zu unſerer Unfunfft geſchehen tan . Und ob es euer Gelegenheit gåtedas ihr Umbts -halben töntet abetommen , ſowolten wir das miteins ander dieſe Tage verzehren ber einem Chriſtlichen Geſpräche / welches inir liebwåre.Und empfehle cuch der Ziebe Jeſu Chriſti. P. S. Beygefügtes Schreiben iſt mir vom Herin Doctor Kober gefchicct worden cuch zu ſenden . J. B , Der 66ſte Send Brief. Un Herrn Auguſtin Coppen /Schöffern zur Lifa. Imanuel ! 1.CN Chrifto viel - geliebter Şeri und Freund / neben J Wünschung cititioner Siebeuno feeliger Erfatmist und aller zeitlichen Wohlfahrt ! Jil euerem wohl-gemeyne ten Beginnen möchtet ihr ja etwas verhindert werden : Uvercin rechtes Chriſtliches enferiges Herßehat ſeine Schule in ſich auch mitten in allen andern Sefchåiften : Dann ſo wir Chriſto folgen / und denſelben in uns erlangen , ſo iſt er in allen Dingen unſer Unfang und Ende/ und unſer Lehrinciſter in uns. 2. És méchte unſere Converſation freylich wohl Nugent ſchaffen / weil ihr könnetanjetoalſo eine ſchöne Gelegenheit has ben /da ihr dieſe Schrifften mögct in Hånden ijaben / ſo féhet 311) unterlaſſets nicht1 und bequemeteuch darinnen /ihr werdetgar cinen trefflichen Berſtand in den Summarien (welches ich icko unter Hånden zu ſchreiben habe ) finden / welches Herr Tobias ſchon ein Theil nachgeſchrieben hat. 3. Dañ es iſt ein ſehr heller Morgenſtern auffgangen / deſſen ) ro euch mag der Geiſt auffgeſchloſſen werden , ihr euch werdet wundern /was uns der Hochfte anjeko gonnet; Da man klar fichet/ wie der helle Tag initten in der finſtern Nacht anbricht i beſſen ſich manches hungeriges Herße erfreuen wird / und das Durch von allem Frathumberlåſet werden. 4. Bermahne euch als mcine liebe Brüder / wollet ja dieſe ſchöne Zeitund Gelegenheit in acht ncömen / und nicht die Rofen . zeit ,
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zeit verſäumen / ſondern als gute Zweige in unſerin ſchönen (ufte gartenmit außgrünen . s. Dann das Ende zu Babeliſt verhandet! / und die Turba hat eine große Einernde ! es wird Ernſt reyn ; ſuche fid , doch nur eini jeder in der Genadenszeit/ und gehe aus der fleiſche lichen Babel aus, daß er nicht mitsergriffen werdeles iſt hou he Zeit , und kein Scherb von uns gedichtet / es iſt hochero kannt worden . 6. Je vermahne auch Berin Tobiasbrüderlich) ja ſeiner jckigen bequeinen Zeit in acht zu nehinen /und ſich zuſuchen / und mcyne c6 treulich . Er wird bald etwas mehrers nachzuſchreiben betom . men /welches theils HerrWalter unter Hånden hat/theils iſt noch bey mir beruhend. 7.Wegen des Görlißer Haubtmanns/berichte ich ,daß er heute nicht hinnen iſt /wil aber nachfragen , wenn erwirdhie ſeyn / und ſo es noth ift tan mich der Herr berichten , ſo wil ich Bericht thun. 8. Denn wir tonnen anjego nicht in die Stadt wegen einges fallener Brüde/mit einem gangen Joche mitten auffderBrúcej von oben an biſ in den Grund ,welchesin einem Blik und Huy geſchach / als ſchdrie man ein Rohr abe / welches / ich habe ſelber geſehen / und GOttes groſſe Macht faſt übernatürlich geſpåret! welches inir grof Nachdenden gibt / davon ich inůndlich miteuch reden wolte. 9. Denn ein ſolches als ich geſehen / inich harte beſtårßethat/ denn ich war über drey Ellen nicht vom Anbruche im Fenſter lies gend ins Waſſer zu ſehen / lieff aber im Schrade davon /ſabe cs. nur in einein Blide an /und ehe ich mich uinbſahe war alles in Grund augenblidlich. 10. Wegen der Fiſchethue ich mich bedancken /wil es imQuten verſibulden /wil euch inkurßem ſelber ſehen /ſo ich nur wiſſen wer. de/ daß ihr ein wenig Zeit habct. Könnet iichs wiſſen laſſen / wenns cuch auff einen halben Tag Gelegenheit gibt. Und ema Ffehle euch der ſanfften liebe Jeſu Chriſti. P.S. Esſindwohl ein Perſon odeč zehen init hinunter gefallen / und theils ſehr beſchädiget / aber teins todt blieben / man tan nicht eben wiſſen ob jemnand freinb . des inschte feyn verfallen / denn es war viel Bold dar. aufft man weiß den Fall noch nicht recht/ gibt die Er . fahrung wenn man das Holß wird auffheben . £. in der Liebe Dienſtw . J. BA Regiſter
Regiſter der Send-Briefen . N Herin Carl von Endern. Pag. 3 An denſelben. 7 Herin N N. 3. 10 4. An Heren Chriſtian Bernhard. s. An Herun Carlvon Endern. 18 6. An denſelben . 22 7. Un Herin Do & or Balthaſar Walternt. 24 8. An Herin PaulKayın . 25 9. An Herin Chriftian Bernhard. 45 Soinmerfeld Abraham 26. 10. An Heren 48 11. An Herrn Paul Kayın. 59 12. An Herun Caſpar Jindern. 74 13. B.C. 89 14.An Chriſtian Bernhard. * 25.An Herin Doctor Johann Daniel Corchowią. 10 - 20 16. An Herin Chriſtian Steinbergen , D. 96 17. Un Herr N. N. 99 18. Un Herrn S. V. S. 103 *19. Un Hn. Joh. Daniel Koſchowig /Med. Do&. zur Striga. Ios # 20. An Herin Gottfried Freudenhainmer .13 , 11 , 13 10g 21. 2n Chriſtian Bernhard. 114 22. Un Herrit H. V. S. IIS 23. An Herrn Carl von Endern . 119 24. 2 C. B. 121 25. Un Chriſtian Bernhard. 123 26. 21 C B. 125 27. An Chrift' in Bernhard . 126 X 28. An Heri H. V. T. L. 128 29. 2tt C. B. 132 30. An Herin F. K. M. D. zum Goldberge. 13r 3I. 2 3. R. 135 32. An Chrißian Bernhard. 140 33. Un denſelben. 142 34. An Herin N. N. 144 35.21 Heren Johann Butonosti. 147 36. An Chriſtian Bernhard. 149 37. Un Herin Carl von Endern. Igo 38. An einen Edelman in Schleſien . ISI 39. An Herin N. N. 156 IOL 40. An Herrn Doctor Friedcrid Krauſen . 41. An Heren Abraham von Frandenberg . 165 qe. Ang
Kegiſter. Pag. I 42. An Herrn G. F. V. F. M. Z. G. 178 43. Un Herin N. N. 182 44. Un Heron Carl von Endern . 183 45. An Chriſtian Bernhard. 185 46. U11 Herin N. N. 47. An Herin Gottfr. Freudenhainmer /und gol. Huſern . 202 218 48. An Herin N. N. 219 49. Un Herrn Chriſtian Bernhard. 220 so. Un Herm Martin Moſern / zum Goldberge. 223 51. An Chriſtian Bernhard . 224 52. An Herun Carl von Endern . 53. An Heren Johann Sigmund von Schweinidy. 225 228 54. Schrifftliche Verantwortungan E.Ehrbaren Kath. 232 ss. An Heren N. N. 435 56. Un Herrn N. N. 239 57. An Herin Chriſtian Bernhard. 240 58. An Herm N. N. 243 59. Un Herrn N. N. 60. Un Herrn Friederich Krauſen / Med. Do&. zu Signiß. ibid . 61. An Heran Zovias Kobern, Med. Doct. zu Görlit. 245 62. Andenfelben . 249 253 63. An denſelber . 256 67. Andenſelben . 260 65. An Heren Auguſtin Coppen/ zc. 261 66. Andenſelben.