Jakob Böhme - Von der Menschwerdung Jesu Christi, 1660

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Pag: 5 Erſter Theil!

Von der Menſchwerdung Jeſu Chrifti. Das Erſte Capitel . Daß die Perſon Chrifti, wie auch ſeine Menſchwerdung, auß Natürlicher

Wiße/oder dem Buchſtaben der H. Schrifft/ ohne Gottliche Erleuch : tung /nicht könne erfandtwerden , 3tém : Vom Urſtandedes Ewigen Gott: lichen Weſens.

{ f Chriſtus ſeineJün : ger fragte : Wer ſagen die PS Leute das des Menſchen Sohn ſoy ? Antworten ſte ihme : Etliche ſagen / du ſeyft Elias / N Etliche / du feuit johannes der Tåuffer / oder der Propheten einer. Er fras gete ſie / und ſprach : Werfaget dan iſyr / daßich fen ? Da antwortet Petrus ihme: Du biſt Chris ffus des lebendigen Gettes Sohn . Und er ants wirtet ihm und ſprach : Warlich Fleiſch und Blut hat dir das nicht offenbahret / ſondern mein Vas iij

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Von der 7 Menſfw

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JESU

CHRISTI ,

Wie das Ewige Wort ſery

Menſch worden .

Und von Syaria der Jungfrawen / Wer ſie ſen von ihrem Urſtand gewes fen ; und was ſieſey in der Empfäng. nug ihres Sohnes Jeſu Chrifti für eine Mutter worden . 3n drey Theil abgetheilet . Sifchrieben nach Göttlicher Erleuchtung durch Jacob Böhmen , ſonſten Teutonicus genandt / im Jahr 1620 .

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Zu Amſterdam /

Pey Henrico Betkio , iin Jahr 1660


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Pag : 5 Erſter Theill

Von der Menſwerdung Jeſu Chrifti. Das Erfte Capitel. Daß die Perſon Chrifti, wie auch ſeine Menſchwerdung, auß Naturlichet Wiße /oder dem Buchſtaben der H. Schrifft/ ohne Göttliche Erleuch tung /nichtfónne erfandtwerden . Ztem : Vom Urſtandedes Ewigen Gött: lichen Wefens. { fChriſtus ſeine Jün : ger fragte : Wer ſagen die {eure daß des Menſchen Sohn ſon ? Antworten ſie ihme : Etliche ſagen / du ſenſt Elias / MA Etliche / du feynt Johannes der Tåuffer / oder der Spropheten einer . Er fras gete ſie / und ſprach : Werfaget dan ilir / daßich fen ? Da antwortet Petrus ihme: Du biſt Chris ffus des lebendigen Gottes Sohn. Und er anta wartet ihm und ſprach : Warlich Fletſch und Blut hat die das nicht offenbaljret i ſondern mein Vas 2 iij

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Erſter Theil/ von der

Cap. 1 .

Vater im Himmel / und verfündigte ihnen auff dieſes ſein Leiden / Sterben / Todt und Aufferſtes ben / anzuzeigen / daß die eigene Vernunfft in dies fer Welt Wiķe und Weifheit dieſe Perſon /welcje Gott und Mensch war / nicht fånte in ihrer Vers nunfft erkennen nochergreiffen , ſondern er würde meiſtentheils nur von denen recht erkandt werden / Welche ſich würden ihme gänzlich einergeben / und úinb ſeines Namens willen / Creuß / Trůbſal und Verfolgung leiden / welche ilme mit Ernſt anhangen wurden : 24 san folttes auch gerches hen ift / daß er auch / weiler noch fichtlich bey uns in dieſer Welt wandelte / von den Vernunfft-wiki gen wenigſten Theils erfandt ward : Und ob er gleid ) in Göttlichen Wundern einhergieng / To war doch die äuſſerliche Vernunfft alſo blind und unverſtändig/ daß ſolche groſſe Göttliche Wunder von den klugften der Vernunfit-kunft dem Teuffel zugeſchrieben worden : llnd wie er zu der Zeit / als er in dieſer Welt ſichtbarlich wandelte / iſt von eig ner Vernunftund Wine unerkandt blieben : Als fo eft und bleibet er nochmals der äuſſern Vers nunfft unbefandt und unerkandt. 2. Auf dieſem ift ſo viel Zance und Streitůmb ſeine Perſon worden / daß je die dufferliche Vers Munfft vermeynte zu ergründen / was Gott und Menſch ren i wie Gott und Menſch fanne eine Perſon ſeyn : Welcher Streit den Erdtfrei ers

fület hat / da die eigene Vernunfft je gemeynet / fte habe das Perlein ergriffen / und nicht dabey bes dacht / daß Gottes Reich nicht von dieſer Welt fen / und daßes Fleiſch und Blut nicht könne ers kennen oderergreiffen /viel weniger ergründen. 3. So


C.1 ,

Xenowerd. Jefu Chriſti.

7

3. Softehet nu einem jeden zu / der von Götta licher Geheimnůß wil reden oder lehren / daß er auch Gottes Geift habe / und ſein Ding/ das er für war wil außgeben / in Göttlichem ( techt erkenne / nicht auß eigener Vernunfft ſauge/ fich ohne Götts liche Erkäntnuß alſo auff den bloffen Buchſtaben in ſeiner Meynungſterpre / und die Schrifft benn Saaren Herzu ziehe /wie von der Vernunfft ges ſchiehet : Auß welchem alſo trefflich viel Fras thumbs entſtanden ift/ daß mandie Göttliche Ers Fåntnůß in eigener Wiße und Kunft geſuchet hat / und iſt alſo von der Warheit Gottes in eigene Vernunfft getreten / und alſodie Menſchwerdung Chrifti für ein frembdes und fernes Ding gehals ten / da wir doch alle müſſen in derſelben Menſch werdungiieder auf Gott gebohren werden / wols Ien wir aber dem Grimm der ewigon Matur ents weichen . 4. Weil es ban den Kindern Sottesein nahes und einheimiſches Werck ift / dainit fie täglich und ſtündtlich ſollen åmbgehen / und immer in die Menſchwerdung Chrifti eingehen / auß der iridis fchen Vernunfft außgehen / und alſo in dieſem Jammer-leben in der Geburt und Menſchmere dung Chrifti müffen geboren werden / wollen ſte aber Gottes Kinder in Chrifto ſeyn : So habe ict) mir fürgenommen / dieſe Hohe Geheimnis nach meiner Erfåntniß und Gaben zu einem Memo rial zu ſctyreiben / auff daß ich alſo Urſache habe / mich auch herzlich mit meincin Immanuel zu ers geßen und zu erquicten / weil ich auch neben an dern Kindern Chrifti in dieſer Geburt ſtehe / auff ſo daß ich ein Dendmahl und Auffrichtung Håtte mich 26 juli


8

$Erſter Theil / von der

Cap.1 .

mich ja bas finſtere und iradiſche Fleiſch und Blut mit der Teuffels Gifft wolte überziehen / und mir meine Bildnüs vertundkelen : So habe ich inirs für eine Ubung des Glaubens fürgenommen / das mit fly meine Seele moge alſo als ein Ajilein an ihrem Baume Jeſu Chriſto feines Safies und Krafftes erquicken / und ſolches nicht mit flugen und hohen Reden der Kunſt/ oder auf der Ders nunfit dieſer Welt / ſondern nach der Erfåntnús / ſo ich vonmeinen BaumeChriſto Babel auffdaß mein Zwetglein audi noben andern im Baume und Leben Gottes gråne und wachſe. Und ob ich zwarhoch und tieifgründe / und es gang hele wer's de darſteüen / ſo ſoll doch dem { efer dieſes gefaget ſeyn / daß es ihme ohne Gottes Geilt wird ein My fterium und unergriffen ſeyn : Darümb lehe ein jeder zu /was er richte / daber nicht in Gottes Gos richt fade fund von ſetner eigenen Turba gefangen. werde / und ihn ſeineeigene Vernunfit ftürke/ſage ich wolmeynend/und gebe es dem Leſer zuerwegen. 5. Wenn wir wollen von der Menſchwerdung und Geburt Jeſu Chriſti des Sohns Gottes ſchreiben / und da von recht reden / ſo müſſen wir die Urſacjen erwogen / was Gott bewogen habe / daß er ſets Menſa ) worden : Sintcmal er ſolches zu ſeinem Weſen nicht iſt bedürffend geweſen / und fönnen auct) mit nichten ſagen / daß ſich ſein eigen Wefen habe in der Menſchwerdung verändert / denn Gott iſt unverånderlich / und ift doch worden / was er nicht war ; Aber ſeine Eigenſchafft iſt hies mit unveränderlich geblieben : Es war nur dins des gefallenen Menſchens Rent zu thun / daß er den wider ins Paradiß bråcijte / und iſt uns alhie der


1.

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3 33

Menſchwerd.. Jeſu Chriſti. C.1 . 9 der erſte Mensch zu betrachten / wie der für ſeis nem Falle ſey geweſen / ůmb welches willen fidy die Gottheit beweget hat / welches uns Menſchen hoch zu betrachten it. 6. Wir wiffen / Was Moresſaget / daß Gott habe den Menſchen nach ſeinem Gleichnus in eine Bildnüs nach ihme geſcharfin . Verſtehe alſo : Dag fich Gott / der ein Geiſt iſi / in einer Bildnüs ſche / als in einem Gleichnůs : Nichtweniger hat er dieſe Weit geſchaffen / daß eralſo die civige Nas tur in Weſenbeit offenbahre / auch in lebendigen Creaturen und Figuren / daß diefes alles ſey eine Gleichnis und Zuggeburt auß der ewigen Diatur des erſten Principii , welche Gleichnus für den Ziiten der Welt iſt in Gottes Weißheit als eine verborgene Magia geſtanden / und vom Skilte Gottes in der Weißheit iſt erſehen worden der in Zeit des Anfangs dieſer Welt die ewige Natur bes weget / und der verborgenen Göttlichen Welt Gleichuús Herfurgebracht und eröffret hat: Dennt die fervrige Welt iſt im Liecht Gottes gleich als verſchlungen und verborgen geſtanden / in deme alleine das { iccht der Mayeſtåt in ſich ſelber regies rét hat : Undiſt uns doch nicht zu dcncken / datdie Seivrige Welt nicht geweſen ſcy / fietſt geweſen ; aber ſie hat ſich in ſlr cigen Principium geſchies. den / und iſt im { iccite der Mayeftit Gottes nicht offenbar geweſen / als uns ſolches am Feier und Liecyt zu crſinnen iſt /daß das Fewer zivar eine Urh fache des Liechts iſt/ und Wohnet doch das { iecit im Fewer /dem Fewer unergetffen / und füfpret eineans dere Qual als das Gewer /den das Gewer ift Grims migkeit und verzehrende/ unddas Liecht iſt Sanft mutu A v


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Erſter Theil / von der Cap . 1 . muth / und aus ſeiner Krafft wird Weſenheit/ als 23. fjer oder Sulphur eines Dinges / welches das Feiver in ſich zcucht / und zu ſeiner Stårcke und Leben braucht / und iſt alſo ein ewig Band. 7. Dieſes Fewer und Göttliche Liecht iſt zwar von: Ewigkeit in ſich ſelber ſtille geſtanden / da ein jedes in ſeiner Drdnuug in ſeinem Principio ift geftanden / und hat weder Grund nach Anfang / denn das Fewer hat in ſich ſeine eigene Geſtalt zu feiner Duall/ als das Begehren / auf welchem und in welchem alle Geſtalte der Natur erbohren wer : den/da je eine eine Urſache der andern iſt/wie in den andern Schrifften auſführlich gerneldet worden. Und finden wirim ( iedite der Matur /tie das Fews er in ſeiner eigenen Effentz ſen gleich wie einehers be begehrende Qual in ſich ſelber eine Finſternis geweſen / welches in der Sanfftmuth Gottes gleich als verfehlungen geſfanden / da es nicht qua litåtiſch ſondern eflentialiſch in ſich ſelber geives ſen /nicht anzündlict / und ob es gleich gebrand hat/ ſo iſt es doch als ein eigen Principium in ſich ſelber nur empfindlich geweſen : Dennes ſind von Ewigs keit nur zwey Principia geweſen , als eines in fich ſelber / die Femrende Welt / und das ander auch in ſich ſelber die Liecht sflammende Welt / da ſte doch auch nicht getrandt waren / als das Feiver and Liecht nicht getrandt iſt / und das Liecht im Femper molnet / dem Feiver unergriffen . Und iſt uns alſo zipeyerten Seift ineinander zu verftes hen / als ein Ferpriger / nach der Effen der her : ben und ſtrengen Natur / auf dem hißigen und auch Falten ſtrengen Eſſentialiſchen Gewer / wels der får Sottes Born - Scift und Qural erfandt wird e


C.1 .

Menfchwerd . Jeſu Chriſti.

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wird /und gehöret zu desVaters Eigenſchafft /nach welchem er ſich eine zornigen / eyverigen Gott/und ein verzehrend Fewer uennet/ in welchem das erſte Principium verſtanden wird : Vnd dan einen ſanfften ( iecit-flammenden Geiſt / welcher von Ewigkeit im Centro deß Liechtsſeine Verwans delung empfåhet / denn er iſtim erſten Principio in des Vatere Eigenſchafft ein Feiprender Seift / und im andern Principio im { iccht / ein ſanffter Siedit -flanımender Geift / teleher von Ewigkeit fic To gebieret / è und iſt nur der eine / und nicht zweene;Wird aber in zweyerley Qual verftanden / als in Femer und Liecht nach jeder Quali Eigens ſchafft /wie uns ſolches an xidein & ufſerlichen Fes wer gnug zuverſtehen iſt/ da deß Fervers - Qualt einen griminigen Geiſt gibt / der verzehrend iſt / und der Luftes - Quall einen anfften lieblichen Lufft- Geift/ und iſt urſtåndlich doch nur ein Geiſt. 8. Alſo in gleichem jít uns nach zu ſinnen dem Weſen der Ewigkeit / als der H. Dreyfaltigs keit / welche wir im Liechte für die Šottheit erken nen / und im Gewer får die ewige Natur / wie fol ches in den andern Schrifften genug erklåretwors den : Denn der Alümåchtige Seift Gottes mit benden Principien ift ron Emigkeit felber alles geivefen / es iſt nichts für thmey er ift ſelber der Grund und Ungrund/ und wird doch das H. Gotts liche Weſen fürnemlich als ein eigenes Deſen in fich ſelber erfandt/ und wohnet anffer der Fewrens den Natur und Eigenſchafft in des Liechts Els genſchafft / tmd wird Gott genandt : Nichtvon deß Gewers Eigenſchafft i ſondern vor des Echis, Eigenſchafft/ wiewol die berben Eigens khaffter #oj


12 Eifter Theil / von der Cap.I. ſchaften ungetrennet find : 418 wir ſolches an dieſer Welt verlichen / da ein rerborgen Feier in der tieffe der Natur und in allem Wifen verbor : gen liget , ſonſt möchte kein åuſſerlich Feider berfärbracht werden / und reben/ wie die Sanfits muth des Baffers daffelbe verborgene Fewer in ricty gefangen hålt /daß es ſich nicht fónne eröffnen ) denn es iſt gleich wie vorſchlungen im Waſſer /und iſt doch / aber nichtSubſtantialiſiy)/ fondern Ef fentialiſch / und wird im crrecten erfandt / und qualificirend gemacht/ und wåre alles ein Nidjes und Ungrund vhne Fewer . 9.Alſo verſtehen wir auch das dritte Princi pium, als die Qual und der Gciff dieſer Welt feny von Ewigfeit/ in der ewigen Natur des Vaters Eigenſihaft verborgen geftanden / und vom Liecht - flammenden Geiſt in der Setligen Magia , als in Gottes Weißheit / in der Göttlichen Tina Etur erkandt worden / úmb welches willen fich die Gottheit nach der Natur der Gebärcrin bcipca get / und das groſſe Myſterium erbohren / darin nen denn alles gelegen / wie die ewige Matur vers mag / und iſt nur ein Myſterium geiveſen / undkeinem Geſchopif gleich g: ſehen , ſondern als cin Seſtůbe untereinander gerveſen / da dic grimmige Natur hat finſter Geſtüb gebohren / und die Liedt - flainmende Matur in ſeiner Eigens fcraffi Flammen in der Mayeſtåt und Sanffts muth / welches der Waſſer - Duað und Urſach der 3. Göttlichen Weſenheit iſt von Ewigkeit gewes fen / und tft nur Krafft und Geiſt / welches keinem gleich geweſen iſt/ und iftlauch darinnen nichts gec ſpåret worden als der Geift Gottes in zweyerley Dual


C.1 . Wenſihverd. Jeſu Chriſti. 13 Qual und Gestalt / als hißige und kalte Fewers Qual / und der Sånfftliche Liebe-Quad/ nach art deß Fewers und Liechtes, 10. Dieſes iſt als ein Myfterium ineinander gegangen/ und hat doch eines das ander nicht ers griffen / ſondern iſt gleidymol ini zivoyen Princi pien geftanden /da dan die Herrligkeit/als der Vas ter der Natur / immer die Weſenheit im Myſte rio ergriffen / da ich es denn gleich als in einem Bildnüs hat formiret , und iſt doch keine Bilds nüs geweſen / fondern gleich einem Schatten eis nes Bildes. Solches alles im Myfterio hat zwar idol alſo cincerigen Anfang immer gehabt/ da man nicht ſagen fan / es ſiy etivas wirden /dns nidit feine Figur, als einen Schatten in der gross ſen ewigen Magia gehabt hätte ; Aber es ift kein Weſen geweſen / ſondern ein geifilich Spiel incins ander / und iſt die Magia der groſſen Wunders Gottes da immer worden iſt / da nichts war / ats nur ein Ungrund / das iſt in def Fewers und { tech , tes Natur in Grund forncn / und iſt doch auf nichts als nur auß dem Geifte der Qual/ welcher auch kein Weſen iſt / ſondern eine Quall / welches ſich in ſich ſelber in zwenen Eigenſchafften gebteret i auch ſelber in zivey Principia ſcheidet : Sie hat keinen Schmieder noch Macier / auch keine Urs fach zu ſeinem felbs -machen / fondern iſt ſelbſt die Urſach , als ſolches außführlich in andern Echrifften gemeldet worden / wie der Ungrund ſichſelber in Grundführe und gebåhre. 11. Alſo iſt uns nun ertåndtlich die Schöpf fung dieſer Welt / ſowol die Schöpffung der Eno get und auch des Menſchen / und aller Creaturen : Es iſt alles aus dem groſſen Myfterio geſchaffen 3 vj


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Erſter Theil / von der

Cap. I.

worden / denn das dritte Principium iſt für Gott als eine Magia geſtanden /und iſt nicht gangof, fenbar geweſen : So hat Gott auch kein gleiches gehabt 7 da er håtte mogen ſein eigen Weſen erbli den / als nur die Weißheit / das iſt ſeine Zuft ges weſen / und iſt in ſeinem Widenmit ſeinem Seifte/ als ein groß Wunder in der Liechtflañenden Götts lichen Magia vom Geiſte Gottes dargefianden / denn es iſt des Geifies Gottes Wohnhauß geweſen / und ſie iſt keine Gebåhrerin gewes Fen / ſondern die Difenbahrung Gottes/ eine Jungs fraw /und eine Urſucheder Göttlichen Weſenheit/ denn in ihr iſt die Liecht - flainmende Göttlide Tinctur zin Serpen Gottes geſtanden / als zum Worte des Lebens der Gottheit / und iſt die Difenbahrung der H. Dreyfaltigkeit geweſen : Nicht daß ſie auf ihrem verinagen und geodhren Gott offenbahrete / ſondern das Göttliche Cen trum , als Gottes Herk oder Weſen offenbaljret ſich in ihr : Sleiftals ein Spiegel der Gottheit / dan ein jeder Spiegel hält ſtille/ und gebieret feine Bildnuß / ſondern erführetdie Bildnuß: Alſo iſt die Junckfraw der Weißhette in Spiegel der Gotts Heit /darin der Geiſt Gottes ſich ſelber ſtehet/ſowot alle Wunder der Magia , welche mit derSchöpf fung deß dritten Principij ſind ins Weſen toinent und iſt alles anß dem grofien Myfterio geſchaffen worden / und dieſe Jungfraw der Weithit Gots tes iſt im Myfterio geſtanden / und in ihr hat der Getft Gottes die Formungen der Creaturen era blicket / denn ſie ift das außgeſprochene/ was Gott der Vater auf ſeinen Centro der Liecht: flams mende Göttliche Eigenſchafft auß ſeines Szerkens Cena


C.1 , Menſdywerd . Jefu Chrifti. 15 Centro , auß dem Worte der Gottheit / mit dein Peiligen Geifte anßſpricht : Sie ftchet für der Gottheit als ein Glaß oder Spiegel der Gottheit/ da fich die Gottheit inne Tihet / und in ilir ſtehen die Göttlichen Frewden • Reich des Göttlichen Willers / als die groſſen Wunder der Ewigkeit/ welche weder Anfang noch Ende / noc) Zahl has ben / ſondern es iſt alles ein Ewiger Anfang / und ein Ewiges Ende ; Und gleicljet zuſammen einem Auge/daß da ſiehet /da dod im ſeben nichts ift/und das Sehen doch auß des Servers und Liechts El ſeng urſtåndet. 52. Alſo verſtehet in des Fewerfefſenk des Vas ters Eigenſchafft und das Erſte Principium , und in des Liechts Qual und Eigenſchaffedes Sohns Natur und das Ander Principium , und den füh renden Geiſt aus benden Eigenſchaften / verſtehet für den Geift Gottes /weldier im erſten Principio grimmig /ſtreng / Herbe / bitter,kalt/ und Gewrig ift / und iſt der treibende Geift im Zorne / und dars imb ruhet er nicht im Zorne und im Grimme 1 fondern iſt ) aufgehend / und das Eſſentialiſde Sewer auffblaſende / in dem er fich in die Eſſen deß Fewers wieder eineignet / denn die grimmigen effentien zichen ihn wieder in ſich , denn er ift ibre Quall und Leben / und gehet aber im angezündten Femr im Liechte vom Vater und Sohne auß / und eröffnet die Gervrigen Effentien in des { iectes Qual/ da denn die Gewrigen Eſſentien in groſſee begierde der { tebe brenucn / und die ernſte ffrenge Qual in des {techts - qual nicht erkandt wird ! ſondern die Fewers -ſtrengheit iſt nur alſo eineurs fache der Liecht- flammenden Mapeſtåt und der bes 13+ Und gehrenden Liebe .


16.

Erſter Theil / von der

Cap. 1 .

13. Und alſo iſt uns zuverſtellen das Weſen der Gsttheit / und denn der civigen Natur / und vers ftchen allewege das Göttlide Weren im Stechte der Mayeft åt7 denn das unifte { iecht macet das Vaters ftrenge Natur ſanffie / lieblich undbarm Hernig / und wird ein Vater der Barmherzigkeit nach feinen Serken oder Sohne genandt/denn des Vaters Eigenſchafft ftehet im Server und im Liechte / und iſt ſelber das Weſen auer Weſen : Er tit der Ungrund und Grund /und theilet ſich in der ervigen Geburt in drcy Eigenſchafften / als in drey Perſonen / auch in drey Principia , da ihr doch in der Ewigkeit' nur zwey im Meren find / und das dritte als ein Spiegel der erſten beyden iſt / auf welchem dieſe Welt als ein greifflich Wefen en Anfang und Ende geſchaffen iſt.

Das II. Capitci. Offenbarung der Gottheit durch die Schöpffung der Engel und triens rden auß Göttlicher seffens. D dann alſo ein Myfterium tft ron Ewigkeit gewefen / fo iſt uns jekt ſeine Auncigligkeit zu betraditen / denn wir konnen von der Ewigkeit anders nicht reden / als von eis nem Geifte /denn es iſt alles nur Geiſt geweſen / und hat ſich doch von Ewigkeit im Weſen ge bohren / und ſolches durch ſehnen und luft / tind fönnen durchaus nicht ſagen / daß in der Ewigkeit nicht ſey Weſen geweſen / denn kein Fewer S


C. 2 .

Men dwerd.Jefu Chriſti.

17

Fewer beftehet ohne Weſen ; So ift feine Sanffimuth ohne gebahren des Weſens / Denn die Såntite gevieiret Waſſer 7 und das Fewer ſiblinget das in ſich / und machts in fich eines theils zu Himmelund Firmament , und das ana der Theil zu Sulphur , in welchem der Fewers Geiſt mit ſeinem Eſſentialiſchen Rade einen Mercurium madyet / und fort den Vulcanum ers , ls {uift / erbofja wecket / daß der dritte Spiritus a ren wird / da dan die Edle Tinctur im mittel ftes het / als ein Glaft mitden farben / und urſtåndet von der Weifheit Gottes / denn die Farben urs ftånden von or Quail: Eine jede Farbe ſtehet mit ihrer Weſenheit in der Sanftmuth des Was ſer -quelles / aufgenommen die Schwarze nicht die hat ihren Urſtand auf der Herben Griminigkett. Sic empfahen alle ihre Farbete von der Qual :So . lüftert nu je eine Geſtaltnach der andern / und von der begehrenden ( uſt wird eine Geſtait von der ans dern ſchwanger / und bringet cine dic ander zum Weſen / daß alſo die Ewigkeit in einer imerwåren den Magia ftehet / da die Natur im wachſen und ringen ſtehet / und das Gewer verzehret das / und gibts auch ; lind ift alſo ein eivig Band / allein das ( iecht der Mayeſtåt und Drenheit Gottes iſt unwandeltar / und das Fewer mag das nicht ers greiffen / und wohnet frey in fich : Und iſt uns doch erfåntlich und findlich / daß das Liecht der Liebe begehrende rend als nämlich der Wunder und Figuren in der Weißheit/ in welchem begeh ren dieſe Welt als ſein Modell iſt von Ewigkeit in der Weißheit / in der tieffen verborgenen Ma gia Gottes erfandt worden / denn das hegeyrender Liebe


Erſter Theil / von der 18 Cap. 14. Liebe forſcher im Grund und Ungrund : Allda hat fich auch von Ewigkeit mit eingemiſcher das Bes gehren des Grimmes / und herben ftrengen Quals in des Vaters Natur und Eigenſchafft / und iſt alſo die Bildnůß auß den Engeln und. Menſchen von Eivighett in der Göttlichen Eigens ſchafft in Gottes Weißheit erblicketworden 7 fo wol auch in deß Grimmes Eigenſchafft die Teufs fel ( aber nicht in der heiligen Liechyt- Flammenden Eigenſchafft aber in keinem Biide noch Weſen / ſondern nach art / als ſtih im tieffen Sinnein Ges dancke entſpinnet / und für ſeinen eigen Spiegel des Gemüths führet / da das Gemüthofft ein ding Ichawet / das nicht im Weſen iſt. Alſo haben die zw . Gebährerin / als des Grimmes im Femer,und Dan die Liebe im Ciecht ihr Model in die Weifheit geſtellet/ ba denn das Herge Gottes in der Liebe ges lüftert / dieſes Model in eine Engliſche Bildniſ zuſchaffen / auß Göttlicher Weſenheit / daß ſie wåren ein Gleichnuß und Bilde der Gottheit/ und wohneten in der Weifheit Gottes / zu erfüllen die Luft der Gottheit/und zu ewiger Fremode der Gåtts lichen Growden - Reich : Vnd iſt uns jeßtalſo zu entſtanen das Verbum Fiat , das ſie gefaſſct/und in eine ſubſtanß und Cörperlic meſen bracht hat/ denn der Wille zu dieſer Bildnuß iſt auf dem VA ter / auß des Vaters Eigenſchafft im Worte oder Sersen Gottes von Ewigkeit entſtanden / als ſein begehrender Wille zur Creatur / und zur Dffen : bahrung der Gottheit ; Weil er ſich aber von Ewigkeit nicht beweget Hat / biß auffdie Schöpf Schöpffung ges fungder Engel / ſo iſtauch keine fchehen / biß zur Engel Schöpffung / darzu wir dan


C.2 .

Menfchwerd. JefuChriſti.

19

dan den Grnnd und Urſachen nichtſollen wiſſen / und es Gott ſeiner Macht vorbehalten hat /wie es geweſen ſey, das ſich Gott eins beweget hat/ſintes mal er doch ein Unwandelbahrer Gott iſt ; Sollen auch alhierweiter nicht gründen /denn diß turbi ret uns : Alleine von der Schöpffung haben wir macht zur reden / denn ſie ift ein Werde im Mes fen Gottes / und verftehen / daß des Worts oder Sergens Gottes Wide habe das Herbe Fiat ( im Centro def Vaters Natur / mit ſeinen ſteben Geiffern und Geſtalten der ewigen Natur ergrif fen /und ſolches in des Thrones Geſtalt/da den das herbe Fiat nicht alsein Macher / ſondern als ein Schaffer in jeder Eſſentien Eigenſchafft geftan den / alles in den groſſen Wundern der Weifheit/ wie die Figuren waren von Envigkeit in der Weifheit erblicet worden / alſo werden ſie aucht jekt mit dem Fiat im Billen - Geifte Gottes ers griffen / nichtauß frembder Materia , ſondern auß Gottes Eflens / auß des Vaters Natur / und werden mit Gottes Willen - Geiſt ins Liecht der Maneſtåt Sottes eingeführet / da fie denn Kinder Gottes und nicht frembde Gåſte waren / erbofren und erſihaffen auß des Vas ters Natur / und ihr Willen - Geiſt ward gerich tet in den Sohns Natur und Eigenfihafft : Sic folten und könté effen von Gottes cicbe-Weſenleit im Selitte der Maneſtåt /da dan ifre grime Eigens fchafft auß des Vaters Matur in Siebe und Freude verwandels ward / welches ſie auch alle thåten /biß auff einen Thron und Königreich /das wandte fich vom Liechteder Liebe / und wolte in der ſtrengen Fewers-Natur über GottesSanfftmuthund { tes be


Cap. 2 . Erfter Theil / von der 20 be Herrſchen / und ward darumb auß des Vaters Eigenſdjarft auf ſeinem Creaturlidhen eigenen Loco getrteben in die ewige Finſternus / in den 2bgrund des ſtrengen Fiat , da muft es in ſeiner Ewigkeit jehen / und ift alſo der Grimder ewigen Natur auch alhier erfület worden : Fituns aber nicht alſo zugedencken / daß König Lucifer nicht hätte können befiehen / erhatte das Ziechtder Mas yeſtåt ſowol für ihme als dieandere Thron - Enges len : So er håtte darein imaginiret wäre er ein Engelblieben / aber er zog ſich ſelber auß Gottes Liebe in Zorn : Alſo ifter nun ein Feind der Liebe Gottes und aller leiligen Engel . 2. Weiter iſt uns alhier zu betrachten die Feindliche Anzündung der verſtoſſenen Seifter / als ſie noch in deh Vaters Eigenſchafft waren / wic ſie mit ihrer Imagination haben die Natur der Weſenheit entzündet/ daß aus der Simliſchen Wefenheit find Erde und Steine werden / und deß Waffersſanffter Geiſt im Fewers - quall zum brennenden Firinament, darauff dan die Sdópfs fung dieſer Welt / als deß dritten Principij iſt era folget / und ward dem Loco dieſer Welt ein ander Liecht erwecket / als die Sonne / daß alſo dem Teuffel ſeine Pracht entzogen ward / under ward als ein Gefangener ziviſihen Gottes und dieſer Welt eich in die Finſterniß eingeſchloſſen / da er dan in dieſer Welt nichtweiter zu herrſchen hat / als nur in der Turba , im Griñ und Zorn Got tes , wo der erwecket wird : Da iſt er Scarffs Richter / und iſt ein ftåter {ágner / Verleumbder und Betrieger der Creaturen /erwendet alles Gus tes in Böſes / ſo weit ifmenur raun gelaffen wird : Wis


C.2 .

Menfowerd. Jeſu Chriſti. 21

Was ſchrecklich und prachtig iſt /da erzeiget er ſeis ne Macht/ und wid ſtåts über Gott ſeyn ; Aber der Himmel / der auß dem Mitteldeß Waſſers iſt crſchaffen / als ein Sanfftes Firmament, leget ihme den Pracht / daser nicht Groß- Fürſtin dieſer Welt ift / ſondern Zorn - Fürſt. 3. Weil dan der Teuffel auß ſeinem Loco außgeftofſen ward .I ſo ſtund dieſer Locus oder Thron ( ohne ſein Engels Speer ) in groffem bes gehren nach ſeinem Fürſten , aber er war außges ſtoffen : Jest ſchuffim Gott einen andern Fürſten / den Adam und Erſten Menſchen / welcher auch ein Thron - Fürſt für Gott tvar /und iſt uns alhier ſeine Schopffung redytzu betracyten / ſo wol ſein Fall / umb welches millen ſich das Herre Gottes bervegte und Menſch ward. 4. Es iſt nichtalſoeinſchlecht ding oder Wes fen mit der Schöpffing des Menſchen , ümbwels ches Falls willen Gott Menſch ward / daß er ihme wieder hůlife: So ift ſein Fal auch nicht ein bloffer Apffel . biß Auch ift feine Sdyopffung nicht dermaſſen gethan /wie die Suffere Vernunfft vermeynet / da Tte den Erften dam in feiner Schöpffung nur für einen bloffen Erdenklok vers ftehet : Mein / mein liebes Gemithe / Gott ift nicht imb eines Erdenfloftes willen Menſch wors den ; Auch ſo war es nicht bloß ambeinen Unges horfamb zu thun / darüber Gott alſo zúrne / das ſein Zorn nicht hätte mogen verföhnet werden / er råchete ſich dan an Gottes Sohne /und mordete den . 5. Uns Menſchen / nach verlierung unſere Paras


22 $Erſter Theil / von der Cap. 2 . Paradiſiſchen Bildnůß iſt dieſes zwarein Myſte rium und verborgen blieben / außgenommen etlis cen / welche das Himliſche Myſterium wieder erreichyet haben / denen ift etwasnach dem innern Menſchen davon eröffnet worden : Denn wir ſind dem Paradiß in Adam abgeſtorben / und muffen durch den Tod und verweſung des Leibes ( in Pas radig ) als in einer andern Welt / im Leben Gots tes in der Himliſchen Weſengcit und Leiblichkeit wider außgrünen : Und ob esgleich in etlichen iſt / das ſie haben Gottes Weſenheit ( als Chrifti Seib ) wieder an die Seele bekommen / fo hat doch der verderbte iradiſche Adam das Heilige und reine Myfterium verdedet / daß affodie groffe Heimligs Feit iſt der Verminfft verborgen blteben : Denn Gott wohnet nicht in dieſer Welt im auffern Principio , ſondern im innern : Bolwohnet er im Loco dieſer Welt , aber dieſe Welt crgreiffet thn nidt / wie ivoite denn der iridiſche Menſch Gottes Geheimniſſen ergreiffen ? Und ob es ein Menſch ergriffe / ſo ergreiifters nach dem innern Menſchen /welcher wieder auf Gott gcbohren iſt. 6. Weil aber das Gåttliche Myſterium fich auch nunmehr wil alſo gar entblöfſen / iind dem Menſchen alſo ganz begreifflich gegeben wird daß er die Verborgenheté gang hele begreiffet ; So ift deme wol nadjauſinnen / was das bedeute i anders nicht / als die Einernde dieſer Welt : Denn / der Anfang hat das Ende funden / und das Mittel wird in die Scheidung geſtcület. Saffets cuchy gea ſagt ſein / ihr Kinder / die ihrwollet Cottes Reich erben : Es iſt eineZeit groſſes Ernſts vorhanden : Die Tenne foll gefeget werden : Böß und Gutfol von


C. 2. Menſchwerd. Jefu Chriſti.

23

von einander geſchieden werden / der Tag bricht an / es wird hoch erkandt : 7. Wenn wir wollen vom Menſchen reden und den recht verſtehen / worauß er gemacher iſt worden / To müſſen wir ja die Gottheit init dem Weſen aller Weſen betrachten /denn der Menſch war nach Gottes Gleichnuß auß allen dreyen ein gang Bild und Principien erſchaffen Sleichnuß nach allem Weſen : Nicht ſolte er Allein ein Bildnuß dieſer Welt feyn / denn dieſer Welt Bildnuß ift Thteriſch / undůmbketa ner Thieriſchen Bildnüs willen iſt Gott Menſch worden : Denn Gott ſchuff auch den Menſchen nicht alſo in Chieriſcher Eigenſchafft zu leben / als wir jekt nach dem Fall leben , ſondern ins pas radiß / ins ewige Leben. Der Menſch hattetetn ſolch Thieriſch Fleiſch / ſondern Himliſch Fleiſch aber im Fall ward es iradiſch und Thieriſch und auch nicht der Meymung zu verftehen / daß es nichts vondieſer Welt håtte an ſich gehabt : Er hat dieſer Welt Reichund Regiment an ſich ges habt/aber in ihme reglereten nicht die 4. Elemen te,ſondern die vier Elementa Waren ineinem /und lag das tradiſche Regimentin thme verborgen :Er ſolte in Simliſcher Qualleben /und ob gleich alles rege in ihm war / ſolte er dochmit der Himliſchen Qual des andern Principii überdie indiſche heras chrn / und das Reich und die Duallder Sternen und Elementen folte unter der Paradiftfchen

Qual ſein : Keine Hikenoch Froſt keine Krancke Heit nach Ungefall/auch keine Furchtfolte ihn rúts cen noch ſchrecken : Sein LetoFontedarch Erden und Steine gehen /ungerbrochen derereines:Den


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Erſter Theil / von der Cap . z . das wäre kein ewiger Menſch / denn die Stadigkeit könte båndigen, der zerbrechlich wäre. 8. Darumb follen wir den Menſchenrecht betrachten y es heiſſet nicht Sophiſticiren oder wohnen / fondern im Selfte Gottes ertennen und wiffen / es heiffer : Thr müſſetwieder Neivges bohren werden / wolt thrwiederdas Reich Gottes ( chawen / darauß gegangen ſeyd : Nicht thuts Kunft / ſondern Gottes Seift / der dem Menſchen Bilde die Simmels - thúr auffichleuchft / daß er mit dreyen Augen ſehe i denn der Menſch ſtehet in etnem dreyfachen Leben / ift er aber Gottes Kind / wo nicht / ſo ſtehet er nur in einem zwey . fachen / und iſt uns genug erkäntlich das Udain ift mit der rechten H. Bildnüs / welche das Gleichnus nach der H. Dreyfaltigkeit war / auß dem Göttlichen Weſen ausgegangen / und in die Fradigkeit imaginiret 7 und das Erediſche Reich in die Göttliche Bildnus eingeführet / die dan verderbet / und finſter geinacht /darumb wir auch unſer Paradifiſches Sehen verlohren . Auch hat uns Gott das Paradis engogen / da wir dan matt / ſchwach un unmåristig worden / und zu hand die vier Elementa mit dem Geffirne in uns michtig worden / alſo daß wir denſelben findmit Adam heimgefalen : Welches auch die Urſache / des Weibs iſt dafi (Gott den Adam zertheilete / als er nicht beftchen tồnte/ und in zivo Tincturen ſtelte7 als nachdem Fewer und Waſſer / wie her : nach fol gemeldet werden / da eine Seele ) gibt / und die ander Seift / und iſt nach dem Fall ein Thieriſch Weren mit dem Menſchen worden / dere ficynach Thteriſcher Eigenſchaft fort pflanzen muß /


C.3 . Menfihwerd. Jeſu Chriſti. 25 muß / dathme der Himmel und Paradis / ſo wol die Gottheit Myfterium ward / und da doch das emigeim Menſchen blieb als die Edle Secte aber mit einem íradiſchen Kleide verdecket / verfinſtert / und mit iradiſcher Qual inficiret, durch falſche imagination vergifftet / daß ſie nicht mehrfür Gottes Kind erfandt ipard / ümb welcher willen Gott Menſch ward / daß er ſie von der Finſtern Fredigkeit wieder erldſete / und wieder in Simli. fche Deſenheit, in Chrift: Fletſch und Blut/tek ches den Himmel erffillet / einführete.

Das III. Capitel. Die Pforte der Schöpffung des Wenſden. Je wol wir dieſes in den andern Büchern eins faft genug erflåret /fo hat ſie doch nicht ieder in der Handy ſo thut noth eine kurke runde Beſchreibung von der Schöpffung des Mens Ichen/ damitdie Menſchwerdung Chrifti fjernach möchte beffer verſtanden werden / auch åmb der Perle willen / die dem Menſchen in ſeinem ſuchen nach immermchr zufalen / gegeben und eröffnet werden / welches mir denn einebeſondere Fremde gibt / mich alſo mitGott zu ergeben... 2. Die Schöpffung des Menſchen iffin allen dreyen principiengeſchehen ) als in des Vaters Ewigen Natur und Eigenſchafft 1 und in des Sohns Emigen Natur und Eigenſchafft/kind in 3 W


26 SErſter Theil / von der Cap . 2 . in dieſer Welt Natur und Eigenſchafft ; und iſt dem Menſiten / welchen das Verbum Fiat ſchuff / der dreyfachige Geiſt zu ſeinem {es ben /auß drenen principien und Qudden eingeblas ſen worden / als von einem dreyfachen Fiat ift er geſchaffen / pcrſtehet die { etbligkeit und Weſens Heit / undder Wille des HerşensGottes hat ihme den Seift nach allen drenen Principien eingefüg : ret / das verſtehe alſo / wie folget. : 3. Der Menſch war ganz zu Gottes Gleichs nús geſchaffen ; Gott offenvahrete ſich in der Menſchheit in einem Bilde/ das folte feyn wie er felber : Denn Gottiſt alles / und von ihm iſtalles herkommen / und wirddarümb nicht alles Gott ges nandt wegen des/ daß nicht alles gutiſt ; Denn was die Pure Gottheit antrifft / Toift Gott ein Ziedt flammender Geiſt/ und wohnet in nichts / als nur in ſich ſelber/ fetn iſt nichtsgleich : Was aber antrifft des Servers Eigenſchafft/darauß das Liecht erbohren wird : / erkennen wir des Fewers Eigenſchafft für Natur/welches eineUrſache des Lebens / Bewegens und Geiftes ift / ſonſt wäre kein Gelft / kein Liecht / auch tein Weſen / ſondern eine ewige Stille/ weder Farben noch Tugend/ ſondern wåre ein Ungrund ohne Beſen ; Undwies woldas Liecht der Waneſtåt in Ungrunde wohs net / und von der FemrendenNatur und Eigens ſchafftnichtergriffeniſt/denn es iſtmit dem Gewer und {techte alſo ju ecſinnen / das Fewer hat und macheterſchreckliche und verzehrende Duad;Nun iſt inder Qual ein Erfindengleich einem Sterkt oder ſich Freysergeben /und daſſelbe Freysergeben fåget in die Greyheit auſſerder Duad/Als inTodt/ und


C. 2.

Wienſchwerd . Jeſu Chrifti. 27

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De áre CPH idi te Oh

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und iſt doch kein Todt / ſondern es geher alſo ein Grad tieffer in ſichhinein / und wird von der Duall des Gemers Ungft frey / und hatdoch dieSchårffe des Fewers /aber nicht in der Angſt/ſondern in der Freyheit : Sekt iſt die Sheyheitund der Uns grund ein { eben / und wird in ſich ein Liecht/den fte triegt den Blin der Angftsqual/und wird begehren te/ als der Weſenheit / und das Begehren ſchwan gert ſich ſelber mit Weſëheit auß der Frenheit und Sanfftmuht , denn was der Ungft-qual erſincket oder entwirbt /das freidet ſich /daß es von der Angſt fren iſt, und zeucht die Freudein ſich / und gehee mit ſeinem Willen ausſich / welcher der Srembe Geiſt und Leben iſt/ dazuwir alhteeine Engliſche Zunge dörffen : Aber dem Gottliebenden Jefers hiemit eine kurze Andeutung nachzuſtnnen geben wollen / die Simliſche Weſenheit zu verſtehen : Dennin Gottift alles / Krafftund Leben ; Was Aber Weſenift / das ift nicht Geift/ fondern mas pomSewer erfindet / als in Unmacht dasift Woſen / denn der Gelft urſtåndet im Server / und Tchetdet fich aber in gwoDualen /als eineimFeier und eine im erfinden in die Frenheit im { tecte / die heift GDITI denn ſte tft Fanffte und lieb lich / und hat in ſich dieFrewdenreiche / und mirë die Engürche Welt in der erfundenen Freyheit der Weſenheit verſtanden . Darumb / da wir was ren auf der Freyheit der Engliſchen Welt auf gangen indle Finftere Quad / welcher 25grund das Sewer tar7 fowar uns kein Rath /es würde denndes Liedts Krafftund Wort / als ein Bort det SöttlichenSobeno rein Menſch und führeto uns aus der Finfternüs durch des Servers Dual Durch Bij


er heil T Cap . 3 . / von der durch den Todt im Ferver wieder in die Freyheit deß Göttlichen Lebens/ in die Göttliche Weſenheit wieder ein ; Darumb muite Chriftus fferben / und mit dem Seelen - Geiftedurchs Fewer der ents gen Ratur / als durch die Adde und Grimmder ewigen Natur in die Göttliche Weſenheit eins gehen / und unſerer Seelen eine Bahn durch den Todt und Zorn brochen / darauff wir mit und in tim können durch den Todt ins ewige Leben eins gehen . 4. Uber von der Göttlichen Beſenheit / als vonder Göttlichen Leibligkeit ift uns alſo zuvers ftehen : Das Liecht gibt Sanfftmuth als eineLies be : Mun begehret des Ferors Angſt Sanfft : muth / daß esſeinen groſſen Durſt måge ſtilen / den das Ferver tft begehrende/und die Sanfftmuth if gebende / denn ſte gibt ſich ſelber : Alſo wird it begehren der Sanfftmuth Weſen / als cine EC fentialiſcc Wefenheit / welchedem Grimments funden iſt / die thr eigen Leben free gibt / das ift Leíbligkeit / denn ſie wird auß der Krafft in der Sanfftmuth fubftantialiſch / und wird von der Herbigkeit / als vom emigen Fiat angezogen und schalten / und wird darumb Wefenheitoder { ribs ligkeit genandt / daß das dem Fewer - Qual und Selfte erſunden tft / und iſt gegen dem Geifte als flum /todt und unmächtig / da ſie doch ein Ellen tialiſch { ebenift .

28

Erſt

5. Alſo ſolt ihruns recht verſtehen : Als Gott die Engelſchuffwaren nur gwey Principia offenbahr und im Weſen / als das imGewer und Liechte / als mit grimmigerBeſenheitim ffren sen herben FiatzmitdenGeſtaltenderSewer : Nas tur /

+


C.2 . Hienfwerd. Jeſu Chriſti. 29 tur / und denn mit Simliſcher Weſenheit auf s. Krafft / mit dem Waſſer- Qual der Sanffimutly des Fremden - Lebens / in welchem Göttlicher Su! phur , als in der Liebe und Sanfftmuth erbohren ward ; Sein Fiat war Gottes begehrendere Wile. 6. Auf dieſer Såttlichen Weſenheit / als auß Gottes Natur wurden die Engel / als Creaturen erſchaffen /und ihr Geiſt oder Lebens - Qual urs ſtåndet im Ferver i denn ohne Gewer beſtehet tein Getft ; Er gteng aber auß dem Femer ins Liecht! # alda kriegte er der { tebesQual /und war das Sewer 3 nur eineUrſache feines Lebens / aber des Fewers Grimm ward mit der Liebe im { iechte gefefehet. 7. Dieſes berachtete Lucifer , und blieb ein / Fewer -Geiſt : Alſoechub er ſich auch , und zündete in ſeinem Loco die Weſenheit an / darauf ift Erde und Steine Ivorden / und ward er außgeftoffen / und gteng alſo jeßt die dritte (eiblichkeitunddas dritte Principium an mit dem Reiche dieſer Welt . 8. So dan der Teuffet darauß in die Hölle geſtos fen ward / ſoſchuffGott ein ander Bild/nach ſeinem Gleichnuß in dieſen Locum ;Solte es aberGottes Gleichnuß nach allen dreyen Principien ſeyn , ſo muſt es auch auf allen dreyen genommen ſeyn /und Auß allem Weſen diefes Dits/oder dieſer Tiefferals . ſo weit ſich das Fiat mit Lucifers Sürften : Thron hatte in die Æthern zur Schöpffung eingegeben : EX Den der Menſche tam anLucifers ftelle /und daher ia urſtåndet auch der groſſe Nend der Teuffeli daß ſie demMenſchen nicht die Ehre gönnen / ſond :rn fåhs ren ihnimmer denböſen verderbten weg , damit ſie M nur Biti


30 % Erſter Theil / von der Cap . 2 : nur thr Reich mehren / und thun ſolches der Sanfftmuth /als Gottes ( tebe zu troke / vermey nen noch / weil ſie im Grimm der ſtarten Macht leben / ſie ſind höher als Gottes Geiſt in der Liebe und Sanffimuth . 9. Alſo verſtehet/hatGottes Willen - Celft / als der 5. Geift / das giveyfache Fiat gefaſſet in zweyen Principijs, ats in der Engliſchen Weltim Innern /und denn in diefer åuſſern Welt das Eur fere / und den Meſch oder Menſchen geſchaffen / Als eine vermiſchete Perſon / denn er ſolte fern ein Bild nach der innern und Auffern Welt / folte aber mit der immern Qual über die åufſere Berzicen /alſo wåre er Gottes Gleichniß geweſen /den die åuffere Weſenheit htengan der Innern / undgrünete das Paradis durch die Erde / und war der Menſch in dieſer Weltauff dem Erdbodem im Paradif / es

wuchsihine auch Paradiſtſche Frucht biß auffden Sad / da der Herr die Erde verfluchete ! To trat das Paradiß ins Myfterium , und ivarð dem Mens fichen einMyſterium oder Geheimnuß da er ZWÁC ) fo er auß Gott wiedergebohren wird / nach dem innern Menſchen im Paradis wohnet /aber nach dem åuſſern in dicſer Welt. 10. Alſo ift uns ferner au betrachten den Menſchen AnkunftundUrſtandt : Gott hat ſeis nen Leib geſchaffen auf der Erden Matrice , dar , Auß die Erde geſchaffen ward : Eswar alles uns tereinander / und theifete ſich doch in drey Prin cipia dreperlen Weſenheit / und ward doch die im Grimme nicht erkandt. Wåre nur Adam in der Unſchuld blieben / er håtte die ganzezeit dieſer Welt in zwepen Principien nur gelchet / und Håtte


C.2 .

Menſwerd . 3efuChriſti . 31

Håtte mit einem geheraſchet über alles/ und wåre das grimme Reich an ihme nie erfandt nach offens bar worden / ob er das gleich an ſich hatte . 11. Und iſt uns weiter zuverſtehen /daß Adams Seib iſt auß dem innern Element / da das innea te Firmament und Diminel mit den Simliſchen Eſſentien inne liget/ auffeinem Theilmit demin nern Fiat gefdjaffen worden, und der zum andern / iſt er auß den pter Elementen der duffern Satur und auf dem Geſtirne mit dem åuffern Fiat gea fchaffen worden : Denn in der Erden Matrice ftund das untereinander / das Paradis war daro innen / und der Leib war auch ins Paradis gea fitaffen . Derftehetsrecht / er hatte Göttliche uno auch Iridifche Beſenheit an fich ; Aber dte iridis ften war in der Göttlichen gleich als verſchlung gen oder ohnmächtig : Das Deſen oder Material ria /darauf der Leib gemacher oder geſchaffen wardi war eine Mafla , ein Waſſer und Servermitderes Effenx beyder Principien , wierol das erfte auch darinnen lag / aber nicht rege : Es ſolte ein jedes Principium in ſeinem Siſebleiben / folte ficts nicht miſden / als in Gott geſchicht / ſowäre der Menſch ein gang Gleichnüs nachGottes Weſen geweft. Dom

Einblaſen der Seelen und des Geiſtes .

12. Der Leib iſt eine Sleidinuf nad Gottes Weſenheit/ und die Seele und Selft eineGleichs nug nach der 9. Dreyfaltigkeit. Gott gab dem Cdrper ſeine BBeſenheit auf deepen Principien und B titi


1

Erſter Theil / von der Cap . 2 . 32 und den Seift mit der Seelen auf dein Quellbrunn des Dreyfaibigen Geiſtes der Almeſenden Gotts hett:Und iſt uns auch alſo zuverſtehen./daß dieSees le mitihrem Bilonus und mit ihrem åuſſern Geiſte auf dreyen Principien iſt herkominen / und dem Leibe cingeblaſen und eingeführet worden / wie ſolches auch Moſes bezeuget : Gott bließ dem Menſchen ein den lebendigen Adem in ſeine Nas ſen / da wardder Menſiteeine lebendige Seele. 13. Nun iſt aber der Athem und Geift Gots tes dreyerley Qual : Im Erſten Principio ift erein Fever them oder Geiſt / welcher die recys te Urſach deß Lebens iſt/ und ſtelet in des Vaters Quad / als im Centro der grimmigen Natur . Im andern Principio ift Guttes Athem oder Seift der Liechtflaminende Liebe . Seijt / als der rechte Geift der waren Gottheit / der Gottes H. Geiſt heiffet : Und im dritten Principio , als tin Gleiitnus Gottes / ift Gottes Athen der Luffts geiſt / auifivelifem der Heilige Gelft fålret / wie David Faget ; Der Herz führet auff den Fittigen des Windes : Und Moſes Faget : Der Geiſt Gots tes ſchwebet auffdem Waſſer / auff deg Capſula , da die {uffturſtåndet. 14. Nun dieſen drcyfachen Getſt hat derganze Gott auß allen dreyen Principien in die geſchaffe ne Bildnuß eingeblaſen und eingeführet 1 als erftlich den Ferver -Seift / den hat er ihm von ins nen eingeführet / und nicht zur Nafen / ſondern ins Sergei in die zwenfache Tinctur deß innern und suffern Bluts /wiewol das äuſſere nicht ers kandt war / ſondern war Myſterium ; Aber das innere war rege / und hatte zive Tincturen , die erſte 1


C. 3. Menſchwerd . Jeſu Chrifti, 33 erfte auf dem Feier / die ander auf dem Liechte Dieſer Fewers Geiſt iſt die rechte Eflentiali che Seele / denn ſte hat Centrum Naturæ mit ſeinen vier Geſtalten zur Feiers macht : Siciclaget ihr ſelber das Semper auff / undmachet ſelbſt das Radt der Ellentien , wie im andern und dritten Buch nach der långegemeldetworden. 15. Wific / daß das Eſſentialiſche Seelen Fewer nicht dte rechte Bildnuß nachder Gottheit iſt : Sie iſt keine Bildnüs / ſondern ein Magiſch civigwährend Feier /es hat nie keinen Anfang ges Habt / wird auch kein Ende haben / verſteher /dag Gott daserige/unanfängliche Geiper /welches von Ewigkeit fidy ſetber in der ewigen Magia , als in Gottes Widen / im begehren der emigen Natur / als ein ewig Centrum der Gebährerin iſt gewes fen / eingefålret hat , denn dieſe Bildnuß ſolte cine Gleicynis nad ihme ſein . 16. Zum andern hat ihme zugleid mit dem Eſſentialiſiers Seelen -Gewer der 5. Geiſt den Liecht-flammenden Siche Geiſt auß ſich ſelber ein seführet / auch eben nur im andern Principio , darinnen die Gottheit verſtanden wird / nicht zur Maſen ein / ſondern wie Ferver und Liechyt aneins ander Hanget und eines tft/ aber in zwepen Dukla ten : Karomardihme der gute { icue- Gelft mit dem Eſſentialiſchen Fewer - Geiſte singeführetinſein Herk /und brachte jede Qual ſeineeigene Tinctur initials ein eigen Leben /undwird in der Liebes Tinctur der Rechte Geift verſtanden / der die Bildnüf .Gottes ift/der ein Gleichnuß ift nach der klaren waren Sottheit / und dem gangen Mette chen . BV


Cap. 3. Erfter Theil / von der 34 iden åhnlich ſtehet / auch den gangen Mens kihen erfüdet 7 aber in ſeinem Principio . 17. Die Seele /was ſte pur antrifft alleinei iff ein Fetver - Augé / oder ein Fewer- Spiegel/ darin fich die Gottheit hat geoffenbaret nach dem erſten Principio , als nach der Natur / denn ſie ift cine Creatur /boch in kein gleich geſchaffen ; Aber thre Bildnåß / welche ſie auß ihrem Fewer in ein Stecht erbichret / das iſt die rechte Creatur / ümb welcher Willen Gott Menſch ward / und ſte opie der auf dem Grimm der ewigen Natur in Terna rium Sanctum einführere . 18. Ferner / alſo zuverſtehen mit der Seelen und ihrer Bitonůß : Es iſt ivor ein Geift zuſam men / aber die Seele iſt ein Hungerig Fewer / und muß Weſenheit haben/ ſonſt wird ſieein hungerig Finſterthal/ als die Teuffet ſolche worden ſind : So inachet die Seele Fewer und Leben / und die Sanfftmuth der Bildnüs machet ( tebe und Him tiſche Weſenheit : Alſo wird das Seelen- Gewer geſånfftiget / und mit { tebe erfallet / denn die Bilda nůß hat Waſſer auß Gottes Brunn / dasda quil .. let ins ewige Leben / daffelbe ift Liebe und Sanffte muth / und nimbt es auß Gottes Mapeſtåt / äls, dif im angefindeten Sewer zu gehen / wie das Fewer einen grimmigen Dual Hat/ und das Sieche einen ſanfften lieblichen Qual : Auch ftehet man / wie in der Tieffe dieſer Welt auß Liecht und Lufft Waffer wird / alſo dif im gleichen auc ). 19. Zum dritten hat Gott den Seit dieſec Welémit der Sternen und Elementen - Quad/ als die {ufft auch zu gleich auff einmalder Menſchen ta : feine Naſen eingeblafen y der ſolte ein Regierer im


3.

31. 1/

ift er in 16

9

3 9

1

C.3 .

Menſchwerd . Jeſu Chrifti. 35 im åuſſern Reiche ſennt unddie Wunder deråuſ ſern Welt eröffnen / zu welchem Ende Gott den Menſchen auch ins åuſſere Leben ſchuff ; Aber Der Aufſere Geift ſolte nicht in die Bildnüs Bottes greiffen : Auch fulte die BildnůßGottes nicht den duffern Geiſt in ſich zur Herzberge einführen / und über ſich heriſchen laſſen /denn ihre Speiſe warvon Gottes Wort undKrafft/ und der Aufſere Leib hat: te Paradiſiſihe Speiſe /nicht in Madenſack ,den er hatte den nicht : Auch hatteer weder Männliche noch Weiblich Geſtalt oder Formn / den er war ben des /und hatte bende Tincturen / als der Secten und des Geifts, des Gemers und { iechte/und fotte einen andern Menſiven auf ſich gebålren nach ſeinem Gleicynůf . Er war eine zůchtige Jungfrawin reiner Liebe / er liebeteundſchwängerte ſich ſelber mit imagination : Alfo war auch ſeine Forts pflangung : Er war ein Herzüber Sternen und Elementen / ein Gleichnuß nach Gott/ wie Gott in Sternen und Elementen wohnet / und ihn ers greiffet nicots /er herrſcher über alles : Alſo war. auch der Menſch geſchaffen : Die Fradiſches Dual war nicht gang rege in ihm ; Er hatte wol den (ufft- Geift, aber die Hiße und Kåſte ſolte thn nicht rühren , denn GottesWeſenbelt drang durch alles : Wie das Paradiß durch die Erde drang und grünete alſo grünete die Szimliſche Wefenheit im auffern Weſen ſeines Sabes uno åuſſern Geiſtes : In Gott iſts wol můglich / was uns im irodiſchen Leben frembd anſtehet . 20. Zumvierdten hat dámmit der Einfüh : rumg ſeiner fchönen Saimmels Bildnuß in den Geifte Sottesda $ tebendige Wort Gottes mit empfans


Erſter Theil / von der Cap . 3 . 36 empfangen /das war ſeiner Seelen und Bildnue Speiſe 7 daſſelbige lebendige Wort ipar úmbge ben mit der Göttlichen Jungfraw der Weißheit: Und wiſſe / daß der Seelen Bildnuß ift in dem Jungfräwlichen Bilde geſtanden / welches in der Gottheit von Ewigkeit erblicketwarworden / und deß Udainsreine Bildnůf war auf Gottes Weiß heit : Denn Gott wolte ſich alſo in einem Bilde ſehen imd offenbahren /ind daswardie Gleichnuß nach Gott / verſtehenach Gottes Geift / nach der Dreyzahl/ ein gana züchtig Bilde/ gleichdem Ena gein Gottes : In derſelben Bildnuß war Adam Gottes Kind, nicht allein eine Gleichnuß / ſondern ein Kind gebohren auß Gott / außdem Weſen als Ler Weſen . 21. Alſo iſt kurk gemeldet / was Adam für ein Bild war für ſeinein Sad / undwie ihn Gott hat gefchaffen / zu beſſerm verſtande i warumb Gottes Wort ſey ein Menſch worden /wie das ley zugangen / und was das habe geurſachet.

Das IV . Capitci. De# dem Paradifirchen Weren und Res giment / wie es hatte mogen feyn / ro der Menſch wäre in der Unſchuld blieben ,

fel Einbürffe hat der Teuffel / damit er ſich wit entſchuldigën / Gott habe ihn Alſo geſchaffen / daihn doch ſeine schabte Englia

ſobe


1

C.2 . Menfchwerd . Jefu Chrifti. 37 ſche geftalt / Quad und Bildnuß immer überzeus get / daß er ein Lügner iſt : Alſothut er auch der Armen gefallenen Menſchen / führet ihm immer dab Iradeſche Reich mit ſeiner Krafftund Vers mögenhett ein / daß er alſo einen ſtåten Spiegel für ſich habe/ daß eralſo auch Gott ſchuldige als habe er ihn Fridiſch und of geſchaffen ; Er beſte aufſeny als das Paradis/ in jåfſetaber das welches der Menſo geſchaffen war und denn Gottes 2amacht / daßder Menſch nicht alleine pom Brodtlebe / ſondern auch von Gottes Krafft und Wort/ind daß das Paradiß mit ſeiner Qual babe über die Gradigkeit regteret : Er zeiget dem Menſchen nur ſeine harte / elende / fleiſcherne / nattende Geftalt ; Aber die Geſtalt in der Un fculo / da Adam nicht wufte / das er nattendwar / dette er zu den Menſchen zu betrtegen . 2. Und ſo es uns armen Hevæ Kindern dies ſes dan ja ſo ſehr verdedt ſeyn wit / und es auch wol der tradiſche Balg nicht werth iſt zu wiffen / aber unſerm Semüthe rehe ndhtig : So thut uns hoc noth / daß wir zu dem rechten Thür-hútter A (der den Schlaffel hat auffzuſchlieffen ) flichen / und ihn bitten /und uns ihme gang elnergeben/daß er uns doch wollte die Paradifiſche Pforte im ins nern Centro unſererBildnuß auffſchlieffen / daß uns dochmöchte das Paradiftiche Liecht in unſerm Gemüthe anblicken / und wir doch alſo möchten luffern werden / mit unſerm Immanuel wieder nachdem innern und nerven Menſchen im Paras dis zu wohnen / denn ohnedieſelbe Auffſchlieſſung verftehenwir nichts vom Paradif und unſerer gro habten Bildnůß in der Unſchuld. 3.Welt vij


Erſter Theil / von der Cap. 3 . 3. Weil uns aber Chriftus / Gottes Sohn / hat wieder zur Paradis Bildnuß echohren / ſols len wir ja nicht ſo laß ſein/ uns auff Kunft und tras diſche Vernunfft zu verlaffen : Wir finden das Paradiß und Chriftum / ( der in uns Menſch ge bohren worden / wollen wir anders Gott ſchamen ) nicht in unſerer Vernunfft1 es iſt alles todt und blind ; Wir müffen auf der Vernunfft außgehen / und in die Menſchwerdung Chriſti eingehen / fo werden wir von Gott gelehret : Pusdenn haben wir Macht / von Gott/ Paradis und Himmelretch zu reden / und in der iradiſchen Vernunfft/ dte nur vomSeftirne Herzähret /find wir für Gott Narren / ſo wir wollen som Myfterio Simliſch reden ; Denn / wir reden von einem Dinge / das wir nun erkandt und geſehen haben ; Aber ein Kind tens net ja die Mutter tifo audy ein jeder / der auß Gott wiedergebohrenwird / tennet ja ſeineMut ter / wol nicht mit irrdiſchen Augen / aber mit Göttlichen , und der Mutter Augen / vonder er gebohren iſt : Geben wir dem Leſer trewherrig nach zu fermeny was ihm zu thun fen / und auf welchem Sinn und Begrtif wir ſchreiben wols fen . 4. Die Vernunfft der Suffern Welt mil schlecht erhalten / Gott habe den Menſchen ing suffere Xegiment geſchaffen / in die Duau der Sternen und vier Elementen : Sodas tårer ſo Wåreer ja in die Ungftund Tobt geſchaffen /deri det geſtirnte Syimniel hat fein Ztel/ wenner das erreia det/ ſo berlaffet er die Creatur / berer er ein guts ker tft : Als dernizergehet ja das Regiment und Wefen der Creatur/ welche den Suffern Himmet unters


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C. 3. Menſchwerd. 3efu Chriſti. 39 unterworffen tft / und ſehen wir ja wol / mle wit hinfallen und fterben /wenn unsder aufſere Sims met mit den Elementen verlåft/ daß auch ein Kind in Mutterleibe ſifón alt genug iſt zumfterben / Audy offt verdirbt / weil es noch ohne leben / und im Fiat deß åuſſern Regiments iſt in der Leibwers dung / che das Centrum Naturæ das Seelens Fetver auffſchlåget: Und erkennen wir frepitch den Todt und das Sterben mit Adams Fall das Adamſen / ( alſo bald er tradiſch worden ) dem pas radiß abgeſtorben / und fen an Gottes Reich toot worden 7 darümb uns dan die Wiedergeburt noth : war / anders möchten wir nicht wieder lebendig werden . 5 Dierveit aber Gott dem Adam / dfeiradiſche Frucht, ſo vermichet war / verbot / die nicht ans zurühren/ und auch nur çinen Menſchen ſchuff mit Mänlicher und Weiblicher Eigenſchafft / mit Beydén Tin &turen , als des Fewers und des Liechtein der Lieber ihn auchalſobald ins Paradis brachte ; Jaim Paradigward er geſchaffen : So können wir der Vernunfft nicht ſtatt geben / wel deinit def Teuffels inficiren ſaget / der Menſch fey iradiſch geſchaffen : Denn alles was vom ir diſchen Leben oder von tradiſcher Dual enig und allein geſchaffen iſt/ das ift Thieriſch / und hat uns fang und Ende/ und erreichet nicht die Ewigkeit: Was nun nicht auß dem Emigen iſt / daß iſt zers gånglich und nurein Spieget/ darin ſichdie erui: ge Weißheit all in einer Sigur und Gleichnis gefchamet hat : Es bleibet von ihm nichts meht als ein Schatten ohne Duatl und Wefen : Shret dahin als ein Windy der fich erhaben hatk.


40 Menſchwerd . Jeſu Chriſti. Cof und dene wieder leget : Umb einer ſolchen Creatur willen iſt Gott nicht Menſch worden , das Ewige iſt nicht ümbs vergånglichenwillen indie vergång tiche Weſenheit eingegangen : So iftes auch nicht dadurch in das tradiſche eingegangen / daßeswil das iradiſche vergångliche in die Krafft der Mas jeſtåt erheben und einführen : Sondern amb des willen / das auf der Krafft der Mayeſtåt war herkommen / war aber boß und iradiſih worden / und gleich, als im tobe verblichen / daßes das wolte wieder lebendig machen /aufferwecken / und in die Krafft der Mayeſtåt erhöhen , in den SiR / als c $ war / ehe es eine Creatur war : Und ſollen den Menſchen anders erkennen , als wir bißhero ges than haben / indeme wir ihn Thieriſchgeſchåşet; Er tft ja Thieriſch worden nach der Eigenſchaft dieſer Welt / in demer in Adam ſtarb / folebet er Bernach dieſer Welt /und nidst Gotte ; Soer aber mit ſeinen Willen - Getft in Gorteingiengſo erlan gete der Willens Geift die Edle Bildnuti wieder / und lehte nach der Bildnuß / in Sott / und nach der Thteriſchen Eigenſchafft / dieſer Welt : Alſo war er im Tode / undwardoch lebendig / und dars imb ward Gottes Wort ein Menſch 7 dag er ihn mieber in Gott eineignete/ daß er wieder gank in Gott gebohren würden und das Paradiß in ihme. empfindtitch wäre. 6. Alſo iſt uns das Paradtfiſche Bildzu bec tracyren : Wir ſagen und erkennen / daf Adam / ats Lucifer mit ſeinem Heer : Er hatte reine Augen / und das doppeltodergenfach / denner Hatte bcyde Reiche an ſich / ottes und dieſerWelt Neitt) ;


C.4 . Menſwerd. Jeſu Chrifti, -41 Reich ; Aber wie Gott ein Sers über alles tit / als To folte auch der Menſch in Gottes Krafft ein Herz über dieſe Welt ſeyn : Mie Gott in allem beraſitjet / und alles durchgehet / dem dinge un empfindlich ; alſo tónte der verborgene Göttliche Menſch in alles gehen und ſchamen : Zwar der duſſere war im šuffern / aber ein Sperz über das & uſTere / und war unter ihme / es jaymete ihn nicht : Er håtte können Šelſen gerbrechen ohne noch / dic Tin &tur der Erdenwar ihregangera fåndtlicher hatte alle Wunder derErdenerfunden : Denn zu dem ende war er auch ins & uffere geſchaf fen / daßer ſolte in Figuren offenbahren / undins werd führen / was in der ewigen Weisheit war erſehen worden : Dieſer hatte dte Jungfrämliche Meißheit in thme. Gold 1 Silber/ und das toits liche Metad iftwolauch auf der Simliſchen Maa gia mit der entzündung alſo eingefühloſſenworden . Es ift ein anders als die Erde : Der Menſch lies bet es wol / und brauditszu ſeinerwehrung: Uber crtennet nicht ſeinen Grund uno Urſtand : Es wird nicht vergebens vom Gemüthe geliebet / es hat einen hohen verſtandt/ fo wirdemenachſinnen; Aber wir geſchweigen des billic )alhier / weil es der Menſch ohne das zu viel liebet u / nd fich damit vom Geifte Gottes entzeucht : Es ſoll einer den Leibnichtmehr lieben als den Geiſt/denn der Geift tft das Leben / geben wir euch in Gleichnüs zu verſtehen/ und gefchweigen dieſer Materi mit ih rem Grund und Urſtande. 7. Aber daswiffet : Es war dem Menſchen zu ſeinem Spiel und Zierheit gegeben / er hatte es auf Natur Specht 7 eswar ſein / verſtehe dem Xurſern


42

Erfter Theil / von der

Cap. 2 .

åxffern Leibe / denn der åufſere Leib mit ſeiner Tinctur und die Metalliſche Tinctur ſind einans der nahe verwandt. Als aber des suffern {eibes Tinctur verderbet war mit des Teuffels böſer Sucht/ fo verbargſich auch die Metalliſche Tin ¿tur für der Menſchüchen / und feindet den ant denn ſie iſt reinter als die verderbreim & uffern Mens fchen . Und laſſet euch das / ihr Sucher der Metal . liſchen Tinctur,offenbar feyn /molt ihr den Lapi dem Philoſophorum finden / ſo ſchicket euch zur nerven Wiedergeburt in Chrifto / ſonſt wird fie euch ſchwer feynzu erfennen /denn ſie hat eine groſs fe Gemeinſchafft mit der Himliſchen Weſenheit / welche / fo fte vom Grimm auffaeldſet würde man wol ſehen würde : Sein Glaſt bedeutetwas / Daß / To mie paradiftiche Augen hätten / wir wol erkennen würden : Das Gemäche zeiget uns das wot an / aber der verſtandt und volle Erfåntnús ift am Paradis todt : Und darumb 7 weil wir das Edele zu Gottes Unehe / und zu unſer ſelber vers derbnis brauchen /und nicht dardurch Gott elren / und mit unſerm Geifte inGottesGeiſt eingehen i ſondern laſſen den Geift / und hangen an der Wes fenheit / ſo iſt uns die Metalliſche Tinctur My ſterium worden, den wir ſind hier frembd worden . 8. Der Menſch war geſchaffen /daß er ſolte ein Berz der Tinetur ſein /und Ffe war ihm unterthan/ und er ward ihr necht/darzu frembde: Auto ſuchet er nur Gotd / und findet Erder darümb) daß er den Geift verließ / und gieng mit ſeinem Geiſt in die Weſenheit / Hat thn die Weſenheit gefangen und pin Tode geſchloffen /daß /wie die Tincturder Erden imGrim verſchloſſen liget /biſ ins Gerichte Sots tes ;


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C. 4. Menrad werd. Jeſu Chriftia 43 tes ; Alſo auch liget der Menſchen - Geiſt mitt Zorn verſchloſſen i er gehe dan auß / und werde in Gott gebohren / denn der Teuffel wolte Große Fürft mit ſeinem Grimm inder Simliſchen Wes fenheit fenn / darumbward fie ihme verſchloffen / } undmardzu Erden und Steinen / daß er alſo nicht Fürft / ſondern ein Gefangener im Zorniſtund nuget thme die weſenheitnichts i denn er ift Geift / und verachtete die Himuſche Weſenheit , undentzundete dieMutter der Natur / welche al ſobald hat alles begreifflich und Esrperlich ge macht /welches Gottes Geift zuſamunen ſchuffi undwar aber dem Menſchen gue tåndtlichyer fonte die Tinctur mol aufldren /und das Edete herfür bringen zu ſeinem Sptel und Fremden / auch zu Gottes Ehr und Wunderthat / ſo er in der Uns Ichuld bliebenwäre. 9. Anlangend des Menſchen Eſſen und Trins den / damit er ſeinem Sewer Nahrungund Wes ſenheit ſolte geben / war alſo gethan : Er hatte zweyerlen Server in ſich das Seelen -Ferver / uno das Suffere femer von der SonnenundGeſtione : Nun muß ein jeder Server Sulphur oder Weren Haben / oder es befteher nicht / das tft / es frene net nicht: So haben wir deſſen genug zum vers ftande am Cdttlichen Weſen / welches deß Mens rohen Nahrung wäre geweſen . Denn wie oben gemeldet / ſo wird dasSeelen - Fewer mit Gottes d Liebe / Sanfftmuthun Weſenheitgeſpeifet7 mit allem deme / was das Osttliche Centrum erbtes ret : Denn die Seele tft auf dem ewigen Magi fchen Server / dtemuß auch MagiſcheSpeiſehas ben / als mit imagination : Sofic Gottes Bild nus


44

Erſter Theil / von der

Cap. 4.

uns hat/ ſoimaginiret fte in Gottes Liebe, indic Göttliche Weſenheit und iffet von Gottes Speiſe / vonder Engel Speiſe; Woabernicht / Foiffet fte von deme / darein threimagination ge het / als von iridiſcher oder Soliſcher - Dual / und in dieſelbe Matricem fallet ſie auch / wol nicht mit ihrer ſubſtant , aber ſie wird mit derſelben er fudet / und daſſelbe hebet inihr an zu qualificiren / als ein Gifft im Fleiſche thut. 10. Alſo iſt uns auch des åuffern Selbes Speiſe genug erfåndelic : Derlåuffere Menfch warja / aber er war gleich wie Halb verſchlungen von dem innern : Der innere beriſchete durch unddurch und nam alſo ein jedes Leben von dem ſeine Spets fe : Als die Bildnús Gottes oder der Seelen Geift und Bildnüs aß von Himliſcher Göttlicher Weſenheit : Und der aufſere Leto aß Paradis . Srucht im Munde / und nicht in Leib / denn wie der Aufſere Leib im innern als halb vers ſchlungen ſtund / alſo warauch die Frucht des pas radiſes: Die Göttliche Weſenheit grüncte durch die iradiſche / und hatte die tradiſche in der Paradiss Frucht wie halb verſchlungen / alſo daß die Frucht nicht tradiſch erfandt ward / und darumb hieß es Paradis / als ein grünen durch den Zorn i dadie ( lebe Gottes im Zorn grüneteund Frucht trug / wie es die Natur-Sprachetlar verſtehet / ohne eis nigerley Deuteletyoder Meynung . II . Und tft uns ferner alſo zuverſtehen , wie Gott in dieſer Weltwohnet / und die Welt in ths mewie verſchlungen , ſie tft in ihm unınachtig /und er umachtig ; 21ſo war auch der Menſch / nnd alſo af er auch ; Sein tradiſch effen war Himliſch : 201 $


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Wenfowerd. Jeſu Chriſti. 45 C. 40 Als wir wiffen / daß wir mdiffen widergebohren werden /alſowar die Paradiß-frucht aus dem Zor's ne wieder in Himliſche Weſenheitgebohren: Oder wie wir ſehen / daß ein gut füß Kraut auß der bits teenErdewachſet/welches dieSonne anders qua lificiret , als es die Erde hatqualificiret : Alſo qualificiret der H. Menſch die Paradisfruchtin ſeinem Munde/daß alſo dte iradigkeitverſchlungen ward /als cinNichts / und den Menſchen nichtrú . gete : Dder / als wir erkennen / daß die Erdewird amende verſchlungen werden / und nicht mehr ein greifflich Corpus ſeyn ; 20ſo war auchdas Auffers liche Efen des Menſchen / er aß die Fruchtins alda Maul / unddorffte darzu keine Zähne/ denn war die Scheidug der Macht:Eswarê zwey Cen trader Krafftin Adams Munde/ einjedes nam das ſeine : Das iradiſche wardinHimliſche Quall verwandelt /als wirerkennen /daß wir nachunſerm Selbe rollen verwandelt und in einen Simliſchen Krafft- Leib geſeget werden : Állſoauch wardie verwandlung im Maul / und der Leib empfieng die Krafft / denn das Reich Gottes ftehet in Krafft : So ftund ja der Menſch im Reittie Gottes / denn er war unſterblich undein Kind Gottes ;Håtte cr aber Rollen alſo in die Därmer effen / und einen folchen Stand im Leibe haben / als wirtekt haben , ſo wil ich die Vernunfft fragen / ob das Paradig fey / und ob Gottes Geiftin demewohnei dadoch Gottes Seift in Adam ſoltewohnen / als in Got: tes Creatur, 12. Seine Arbeit im Paradig auff Erden war Kindiſch / aber mit Simliſchet sauti: ades / nachy


Cap , 4 . Eefte Thal /von der 46 r nach ſeiner Suft: Es wuchs thme in allem Paradí s firde Frucht / und marthm alles reine : Er that was erwolte / ſo that er recht : Er hatte kein Ges Tere/ als nur das Gefeße vonder imagination oder Lujt die Folte er mit ſeinem Geiſte in Gottſekeniſo måre er ewig blieben : Und ob gleich Gotthattedie Erde verändert/ſo wäre er doch blieben ohne Noth und Todt ; Es wäreihme nur alles in Simliſche Weſenheitbertandclt worden . 13. Alſo verftehet auch von ſeinem Trinden : Der Innere Menſch trand Waſſer des emvigen { es bens auf Gottes Weſen / und der äuſſere trand das Waſſer auff Erden : aber wie die Sonne und Lufft das Waſſer in ſich Fehlinget / und wird der ſen doch nicht voll : acifo wars auch ins Menſchen Mund / es ſchendete ſich ins Myfterium , als voir dentenund gewiserkennen /auchdie gange Wars heit ift / daß Gott hat allesaus Nichts gemacht / nur auf einer Staff : Alfoſolteades 7 tas irze difch -war / ins Menſchen Mund widerindas ges hen / als es war für der Welt Schöpfung : Dem Menſchen schåret der Geiſt und die Krafft dar von / und midyteintradischer Selb / denn Gott hatte thme einmal einen Leib geſchaffen / der da emvig war: Erdorfftetéines ſchaffens mehr / erwar'im Fürſtlichen Thron / ( verſteheder Adam ) gemacht auß Simmet / Erde / Sternen und Elementen ; So wol auß Gottes Weſen ein Herz der Welt i und ein Kind Gottes . 14. GrunMerctets ihr Philofophi, es tft der was nsund ' re Grund erfandt Mtidhet teinen tdareHoch ta / po ift Helle gnug : Mena nung thuts nidit; aber der Ware Seift aufGott geboks


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C.4 . Menfchwerd . Jeſu Chriſti . 47 gebohren erkennet das recht: Age Meynung ohne Erkäntnús iſt ein tradiſiter Nara / und verſtehet Erde oder vier Elementa ; Aber Gottes Geift verſtehet nur ein Element, da ihr vier darin vers borgen ligen :Nicht vier ſoltenin Adam regiren / ſondern eines über vier / das Simliſche Element Über die vier Elemente dieſer Belt/und alſo muss ſen wir wider werden /wollen wir das Paradis bes ftren / ůmb welches widen Gott ift Menſch wors den . 15. Safſets euch geſagt ſein / the Schule Bånder : Ihr gehet ümb den Circul , undgehee nicht hinein als eine Kareåmb den heiffen Breyi welche der Sige fürchtet/alſo fürchtet und ſchåmer ihr euch für Gottes Gewer : Und ſo wenig die Kalle deb Broys geneufi / in deme fte nur amb den Rand gehet riechen ; So wenig geneuft auch der Menſch der Paradißis frucht / er gehe dennauß Adams Pelké/ den der Teuffel beſudelt hat/ aus und trete in Chrifti Miedergeburt ein : Er muß in Circul cingchen / und den Vernunffts- Pels wegwerffen / ſofrieget er Menſchliche Wire /und Göttliche Erfåndnús , es thuts Fein { ernen / fons dern gebohrenwerden . Das V.

Capitel.

Dom Blåglichen Elenden

Fall deß

Menſchen . D. wir wollen die Menſchwerdung, Iefu Chrifti recht beſchreiben / fo thut noth ? das


Cap . 5. Erſter Theil / von der daß wir euch die Urſachen darſtellen / marumb Gott ift Menſch worden : Esiſtnicht ein gerins ges 1 oder ein nichts / als es die Juden und Türen anſehen / und auch wol ben den Chriſten Halb ftums me ift : Es mus ja eine groſſeurſachefeyn / dars ůmb fich der Unwandelbare Sott hat beweget : Someretet nun diß / wir wollen euch dieUrſachen darſtellen 2.Adam war ein Menſch und ein Bilde Gots tes / ein gany Sleichnus nach Sott: Mie wol Gott kein Bild ift. Er tft das Reich und die Krafft/ und auch die Seriligteit und Ewigkeit/Alles in dem . Aber die Šieffe ohneGrund låſterte ſich in Gleichs nuffen zu offenbahre:Uisdenn von Ewigkeit ſolche Difenbahrung in der Weißheit Gottesiſt geſches Hentals in einer Jungfrämlichen Figur , welche doch keineGebährerin war / ſondern ein Spiegel der Gottheit und Ewigteit in Grund und uns grund / ein Auge der Emigkeit Gottes / und nach demſelben Auge /undin demſelben wurden die Ehros . nen der Fürſten geſchaffen / als der Engel : Unt endlich der Menſch , der battewider den Chronia fich gleich wie er warauß der erigen Magia auf Gottes Wefen erſchaffenworden auf demrichts Etwas / auß dem Selfte in { etb : Und wie ihndie etige Magia quefich gebar 7 im Auge der uns der und Weifheit Gottes; Alſo auch ſolte und tinte er einen andern Menſchen auff Magiſche Art auß fich gebåhren / ohne zerretffung ſeines Seibs/ denn er war in Gottes { uſt empfangen /und Das Begehren Gottes hatte ihn geboren unddars geſtellet; Alſo hatte er auch dieſelbe Luft in fich zu Teinerſelbſt eignen Schwängerung: Denn Vene ris 48


C.5. Menfchwerd. Jeſu Chrifti. 45 Fis Tinetur iſt die Matrix , die da ſchwanger wird der Weſenheit/ als deß Sulphuris im Fewer/ welcher doch in Veneris Waffer zum Weſen kompt. Deß Fewers Tinctur gibt Secle / und deß mm Liechts Tinctur gibt Geift / und das Waffer/ Als Ats die Weſenheit Leib / und Mercurius, als das Cen trum Naturæ gibt das Rad der Eſſentien , und Sen das groſſe Leben im Gemer undWaſſer Simliſch und Tradit / und Sal Himliſch und Iridiſch er : ot Hattsim Weſen i denn es iſt das Fiat : Denn ott gleich wie der Menſch das åuſſere Geſtirnin ſich hat /welches iſt ſein Rad der äuſſern Welt Efen 11 tien , und Urſab deß Gemüths ; Alſo auch das he innereGeſtirne/ dep Centrider Gewrigen Eſſen tien , ſo wol em anderen Principio der { iecit-flam e menden Gåttlichen Effentien : Er hatte die gange TC Magiam des Weſens aller Weren in fich : Es g6 war die Mögligkeit in thine ; Erfonte Magiſch 13 gebåren / denn er lichte ftch ſelber / und begehrte auß fcinem Centro wieder die Gleitnús / als er Ds von Gottes Begehren war empfangen / und mit der Gebährerin im Fiat dargeſtellet worden / alſo o ſolte er auch ſein Engliſch oder Dienſchlich Speer 4 darftellen . 6 3. D6 ſie aber fälten alle auß einem als auß i dem Fürſtlichen Thron erbohren werden / oder auß Alen / je einer auß dein andern / iſt nicht noth zu wiffen / denn das Ziel iſt zerbrochen : Wir haben * gnug an der Erkäntnús / daß wirwiſſen /was wir gjind / und was unſer Reich) ift. Ich befinde zwar in der Tieffe im Centro , daß je einer ſolte auß dem andern gehen / denn das SimliſcheCen urum hat ſeine Minuten / ſo wol als das Yradiſcher welche

3. mb


50 Erſter Theil / von der Cap. 5 welche tminer fihlagen /da das Rad mit den Effen tien in allen dreyen Principien immer gehet und timiner ein Wunder nach dem andern erortnet : So war doch des Menſchen Bild in Gortes Weißheit erfunden und erdachyt / da die Wunder ohne zahl inne ligen / die ſoltenmit dem Menſchlichen Sacer eröffnet werden und würde freulich in der Zeit ie ein groſſer Wuúdéran einemals imandern Tenn eröffnet worden alles nach der Simliſchen und Fridiſchen Geburt und Wunderlichen ånderuns gen / als es denn noch heutgeſchiehet / daß in einem mehr Kunſt und Verſtand der Wunderligkeit als im andern ift : Darumb ſchlieffe ich / daß je ein Menſch habe ſollen auf dem andern gehen und gebohren werdn / ůmb der groffen Wunder und umb des Menſchen ( uft und Fremde willen / dajc ein Menſdj würde haben ſeines gleichen herfür bracht : Alſo wäre das Menſchliche Geſchlett geſtanden in der Gebåhrung / biß Gott das dritte Principium dieſer Welt Vårre wider in ſeinen Æther geſeket /denn es iſt eine Kugel mit Anfa.g und Ende /wenn der AnfangdasEnde erreichet 1 daß das { crte indas Erſte trit / ſo ift es allesvol ſendet und gang / als denn wird das Mittel roteder geläutert wirden '/ tmnd gehet wider in dag / als es vorhin für den Zeiten dieſer Welt war / tiß aufdie under / die bleiben in Gottes cifheity in der groſſen Magia, als ein Schatten von dieſer Welt ſtehen . 4. So denn Adam ein ſolch Sverzlich BIO war/und darzu an defiverftoffenen Lucifers ficuci fo modre im folder derTeuffel richt vereennen neidete den våffigy und fteučteſeine Larvam und ima•


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C. 5.

Menſchwerd . Jeſu Chriſti.

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imagination immer für Adam / und ſchluffmte ſeiner immagination in die Fradigkeit der Früche te / und bildete Adam für / als wenn groffe Seras ligteit in ſeiner entzündeten Fredigkeit fte& te : Und wierpol ihn Adam nichtfandte denn er fam auch nicht in ſeiner eigenen geitalt / fondern in der Schlangen / als in einem künſtlichen Thier : Er trieb das affen -Spielals ein Vogelfteler / der die rôgel betreugt und fångt/ alſo thuter auch : Auch hatte ler dasJradiſche Reich mitſeiner Soffarths ſucht inficiret / und halb ermordet / tvič an Erde und Steinen zu ſehen iſt / welches aucty rogans füchtig und eitel war / und wäre doch gerne der Ela teikeit loß geweſen / und ſo es dennempfandt / daß Xoam ein Kind Gottes war / und hatte die Heris ligkeit und Krafft/ fo imaginirtees auch báfftig nac Adam / fich in dieſem lebendigen Bilde zu argeken . Alſo zog alles an Adam / und wolte ihn haben : Das Szimmelreich wolte ihn haben / denn er war darzu geſchaffen :Sowolte ihn auch das Stradiſche Reich haben /denn es hatte einen Theil an ihmetes wolte fein Sperz feyn / dieweil er mir eine Ercator mar : & o fperrete der Grimm auchfeinenRachen auff/ und wolte Creatürlich und Weſentlich reon feinen groffen grimmigen Hungerzu erſättigen / und ſtund adamalſo in derProba wol 40 Tage / alſo lang Chriſtus in der Wüften verfucher mard / und Firant am Berge Sinai , atsthnen Gott das Gefex gabr obs möglich måre / daßdig Woldt tante in den Bateresuau im Serene füie Gott beftehen : Db der Menſes tönte im Gehors {amb bleiben / daß erſeine imagination in Gott ftetlete


Erſter Theil / von der Cap.5 . ftelete / d.ß Gott nicht dörffte Menſch werden / &mb welches willen Gott ſolite Wunder in Ægy pten thate / daß doc ) der Menſch ſolte ſehen , daß ein Gott rey , und ihn liebete und fürchtete: Aber der Teuffel war ein Lügner und Schalc / er ver fülyrete Fſrael / daß ſieein Kalo macheten / und für Gott efecten ; Atſo war es jert nicht möglich zu beffehen / darůmb fam Moſes mit der Taffel vom Berge / darauff das G : ſere geſchrieben war /und zerbrachy die / und tootete die Käiber- diener : 2180 iufte Moſes nicht das Volct ins gelobte and führen / es konte nicht ſeyn / esmuſte es Joſua , und endlich JESUS thun / der in der Verfucung fürm Teuffet und Zorn Gottes beſtund / der den Zorn überwand / und den Todt zerbrach / wie Mos les die Taffeldeß Gereges: Der Erftedam konte nun nicht beſtehen / ob ihin gleich Gottes Reich unter Augen ſtund / ſo war doch Gottes Zorn alſo ſehr entbrandt/ und zog Udamn / denn er war in der Erden ſo ſehr entzündet /durch deß Teuffels ima gination und ftarcken Willen . 5. So ſpricht die Vernunfft : Hatte dan der Teuffel Toldje Madyt ? Fa lieber Menſch / hat fie doch der Menſch auch : Er kan Berge ůmbitürgen / ſo er ftarct mit ſeiner imagination eingcher : Der Teuffel war auf der groffen Ma gia Gottes / und ein Fürſt oder Konta dieſes Thro nes / und gieng in die ftårceffe Femers-inacht ein / inwillens/ Hira über alles Hunnels Bier zu ſeyn : Alſo ward die Magia entzündet / und die groffe Turba gebohren / die hat mit Adam gerungen ) ob er wolte ſtarck genug reyn / dem Teuffel fein Seicty zubeſtren7 und in anderer Qualdarinn zu herza


C.5 .

VIIenſchwerd. Jeſu Chrifti.

53

-4

Herzſihen . Dieſes verffund Adams Vernunffta Geift wol nidyt / aber die Magiſchen Eflentien ftritten wieder einander / davon de gange Luft und Milen entſtehet/biß Adam anhub /und imaginir 1 te nach der Iridigkeit/und wolte Iridiſche Fruche haben / fo war esgeſchchen / denn fein Edet Bilds nus / welche alleine vom Verbo Domini ſolte effen / ward inficiret und verdunckelt : Ulsa bald zu handwuchs der iradiſche Verſuch - Baum / LI denn Hóams ( uft hatte das begehret und zugelaſs fen / ob er tinte beſtehen / denn es kam das ftrens 200 and ge Gebott und ſprach : Dufolt effen vonallerley Ja, Daumen im Paradis / aber von dem Baume ng deß Erfåntnus Gutes und des foltu nicht a cffen / denn welches tages dudavon iſſeft / ſoltu deß * Tods ſterben / das iſt / am Himmelreich ſters ben / und iradiſch werden , und dam wufte das f Sebott tool / aß auch nicht davon / aber er ima ginirte darein / und ward in ſeyner imagination gefangen / gang kraftilos darzu matt und ſchwach / big er überwunden ward ,da fiel er ntes der und ſchlieff : Alſo fieter der Magiæ heim / und wargeſchehenůmb ſeine Serrligkeit/ denn der Schlaff deutet an den Todt / und eine Uberrdins dung : Das iradiſche Reich hattethn åbertunden / cs ivolte über ihn heraſotzen ; Das Sternen Reich wolte Adam haben / und ſeine Wunder mitihm verbringen / denn es war ſonſt keine Creatur / die Fo hoch wåre gradiret geweſen / als der Menſch / welcher das Sternen - Reich fonte erreichen / dars ůmyward Adam gezogen /und recht verſuchet/ ob er tönte ein Herz und König über Sternen und Elementen ſeyn : Der Teuffelwar geſchafftig / ee


Erſter Theil / von der 54 Cap. 5 . vermeynete den Menſben auch zuſtürken / undin feine Gewalt zu bringen / damit dieſer Eyron Doch endlich ſein Königreid ) bliebe / denn er wujte mol / wenn der Menfü ) aus Gottes Willen wurde außs gehen / daß er iridiſch feyn würde ; Sompufte er Auch wol / daß der Soden Abgrund iin iridiſcher Reiche jtünde i darůnb war er jeķtgeſchantig : Denn ſo Adam bitte Magiſch gebohren / fo mare das Paradis auff Erden blieben / dus war dem Scuffel nicht eben / er möchtedas nicht/es ſchmects te nicht in ſeinem Reiche/ denn.cs roch nicht nach Schweifel und Semper / ſondern nach Liebe und Süſſigkeit ; Da dachte der Teuffel/das Kraut iffes ftunicht / dubletbeft ſonſt nicht ein Fewer - Sperr. 6. Alſo fteckte der Fall Adams ganz in der érzbiſchen Efen / er verlohr die Simliſche Effengt AußweldierGdttliche Liebe qutuet / und krtegte tradiſie Effen / auß welcher Zorn / Boßheit / Sifft i Krandheit und Elendquillet / und verlohr die Spimliſche Augen : Auch konte er nicht mehr auff Paradiſtfche arteffen / ſondern imaginirte #ach der verbotenen Frucht / da Bóf und Gut vermiſchet war / als noch heut alle Frucht auff Erden iſt / und alſo wurden die vter Elementa in thinc regeund qualificirende/ denn ſein Widemit der imagination namb das iradiſche Reich in das Seelen - Fewer zur Sherbergeein; Alſo gienger von Gottes-Geiſt auf in den SternenundElementens Geiſt / die namen ihn an / und frewten ſich in ihme/ denn fte wurden ißt in thme lebendig und mach , tig / zuvoren muften ſie unterthänig und im zwan gefeyn /ist friegten ſte das Regiment: Da wird der Teuffel gelachet yno. Gottes geſpottet haben ; 2ber


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C.5. Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 55 Aber er roufte noch nicht / was dahinten war / ek wujte noch nichts vom Schlangen - Treter / wels cher ihne ſolte ſeinen Stul nemen / und ſein Reich zerbrechen . Alſo ift Adum in den Schlaff nider geſunden in die magiam , denn Gott ſabe ) daß ernicht beſtehen tonte 7darümb ſprach er : Es iſt nicht gut/ daß der Menſch allein fey / wir wollen ihm eine Seljúlffin machen / die amb ihn ſey / durch welche er ſich konnebawen und fortpflangen / denn er ſabeden Fad / und kam ihme auff einenans DernBegfuhůlife / denn er wolte nicht/ daß ſein Bilonus ſolte perderben , Die Vernunfft ſpricht : Warumb ließ 7. Gott den Baum wachſen / daran Udamverſuchet ward / alſo wil ſte auch den Fall in Gottes willen fchieben / und dencket/Sort habe geivolt/daß #DAIR Rolte fallen / Sottwoltectliche Benídaním Oims mel / und etliche in dieBöde haben 7 fonfi håtte er jadem Ubbel gerwehret / und abam tonnen erhale ten /daß er wäre gutund im Paradis blieben : 21 ſo richtet auch die jekige Welt ; Denn ſaget fiel håtte Gott nichts bofes gemacht , ſo wäre nichts bofes i ſintemal es alles von ihme herrühret / und er alleine der Schöpffer ift ) Undades gemachthat ſo haterja Böſes und Gut gemacht/ ſonſtwäre es nicht alo/ und das wil ſte ſchlechts erhalten / auch dendet fle / wäre jenichts geweſen / daran fich der Menf und auch der Teuffelvergaffet hat/ und ſind böſe worden / ſo wäre der Teuffelein Engel blieben / und der Menſch im Paradise 8. Antwort: Ja liebe Vernunfft / jekthaftu das Ziel und den Zweck troffen / es mag dir alſo nicht fehlen /wodunicht blind bift:Håre: Warümb Tasftu


56 Erſter Theil / von der " Cap. 5. ſagitu auch nicht zum Liechie / warůmb leideſtu das Fewer/ wie gar wonncfam wåretiu / ſodu nicht im server wäreft : Fit wolte meine Hütte zu dir bawen / aber du mohaeft in Femri ich kan nicht/ ſage nur zum Liechtc, gehe auf dem Fewer/ ſo dir das Ciecht / ſo biſtu gut und wonnefam und folgety fo findeſtu einen groſſen Schar/ wie wirftu dich freien / rodutanft im Liechte wohnen / das Dich daß Fewer nicht brennet / alſo wett gehet die Dernunft 9. Aber Fiherechtmit Magiſchen Augen / vers ftche mit Göttlichen / und auch mit Natürlichen / To Tol dirs gezeiget werden , biftu aber nicht gar blind und todt. Sthe / ich gebe difim Gleichnus zu verſtehen , weil ſonſt die Vernunfft eine Nårs rin ift / und nidyts vom Geiſte Gottes verſtehet : Wilalſo feren / als håtte ich die Seivalt / daß ich inté das Siecht vom Feiver nemen / welches dod nichtſeyn kan 7 und Tehen, wasdoch darnach fena würde ? Sihewenn ich das Ciecht i.vom Feiver nemel fo berleuret das { techt ſeine Ellen / dars auß es ſcheinet : 26 Fein Leben / und wird eine Unmacht : Es wird 3. von der Finfernus gefait gen i begráltiget / und erleſchet in Toy Felber/ ind wird ein Nichts denn es ist die ervige Srefeit / iind ein Ungrund / weils flyeinet!To iſt es gut/ ' und wenns erliſcjet/ ſo ifts nichts. 10. Nun ſiehe weiter: Was bleibet mir aber am Fewer / wenn idydas Licht und Glang vom Fewer nehmet Nichts als nur ein dürter Hunger / und eine Finſternus es verleiret Effeng und 1 Fein Quali/ verhungert undwird ainty ein Nüchts geiveſener Sulphur ift ein Tudt / verzehret fich weit


C.5 .

Mienfowerd . 3efu Chrifti.

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weil die Ellens da ift/ ſo ſte nun nimmer iſt / Toifts ein Richts/ ein Ungrund/ da kein Feiver iſt. 11. Alſo liebes ſuchendes Gemüthe / dende ihme doch alſo nach / Gott iſt das ewige Liecht / und ſeine Krafft und Qual wohnet im Liechte / das { iecht urſachet Sanfftmuth / und auf der Sanfftmuth wird Weſen /daſſelbe Weſen iſt Gots tes Weſen / und des Liechts Dual iſt Gottes Geift der der Urſtandt iſt / es iſt ſonſt kein ander Gott als dieſer : Fin Liechte iſt die Krafft/ und die Krafft tft das Reid . Nun hat aber das { iecht und die Krafft einen { iebe-Willen / es begehret nicyts bo festes begehret wol Weſen / aber auß ſeiner eiges nen Eſſen / verliehe auf der Liebe und Siftige keit/ denn daſſelbe ift dem Liechte ihnlich). Nun urſtåndet aber das { iect vom Ferper / und ohne das Gewer wåce es nichts / es båtte keine Eflenk ohne das Fewer /das Fewer machet Leben und Bes wegligkeit / und ift die Natur / hat aber einen ans dern Willen als das Liedt/ denn ediſt ein Geiß I und wil nur zehren / es nimpt nur / und ſteiger in Sportarth auff / und das Liecht ritmpt nicht / fons dern es gibt/ daß das Fewer erhalten wird : Des Fewers - Dual iſt Grimm i ſeine Ellentien ſind bitter / ſein Stachel ift feindig und unbewohn fam / es iſt eine Feindſchaft in ſich ſelber / es vers zelyret Tut ſelber / und fo ihme das Siccit nicht zur hülffe toipt / fo frtfſet ſich / daß ein Michts aus ihm wird. 12. Alſo mein liebes ſuchendes Semüthe/ bis trachte dißl ſo wirftu bald zu Ruhe und ansZielfos men : Gott iſt von Ewigkeit die Kraft und das Liecht / nach dem Geiſte deß Liechts / nicht nachs CV Som


r l Eifte Thei / von der 58 Cap. 5 . dem Sewer - Geifte / der Fewer- Seift heifſet ſein Grimm Zorn /und wird nicht Gott genandt/ fons dern ein verzehrend Sewer der MachtGottes :Das Fewer Heiſſet Natur / und das { iecht heiſſet nicht Natur: Es hat wol deß Fewersetgenſchafft /aber verwandelt / auß Grimm / liebe / auß freſſen und verzehren ein gebåhren / auf Feindung undbitter Wche ein ſanfft Worthun und lieblich Begeleen kind ein immer Erfüden : denn das Liebebegehren zeucht die Sanfftmuth def-Liechts in ſich und ift cine Schwangere Jungfraw / nemblich der Wire und Weifheit / der Krafft der Gottheit. 13. Alſo ijt uns foch erfåndtlich was Gott und Maturtit / darzu auch Grund und Ungrund / auch die Tieffe der Ewigkeit 7 underkennen alfor daß das ewige Fewer Magiſch fey / und werde im begehrenden willen erbohren / wie folches im an dern oder dritten theit der Bücher erklåret worden : Fft nun das ewige Ungründliche Magiſity ! fo tit auch dasMagiſch /dasauß dem Ewigen erboha renift / Denn auß Begehren ſind alle dingworden/ Himmel und Erden ſind Magiſch / auch das Ges můthemit den Sinnen / To wir doch eins uns wolo ten kennen . 14. Was mag nun denn das Liecht/ fo das Fewer etwas ergreifft und verſchlinget / fo doch das ding/ fo vom Fewer ergriffen wird auch Ma giſch ift ? So es dan ein Leben unddeß Liechts Krafft und Urſtand hat / warůmb låufft esdan ins Fever ? Sit doch der Teuffel ein Engel geweſen / und Adam ein Bild Gottes / fte hatten bendedas Ferper und das Stecht / da zuGöttliche Wig in the urn : Marümb imaginirte der Teuffelins Hemert


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undAdam nach der Erden / waren ſie doch frey Das Liecht und Krafft Gottes zog den Teuffel nicht ins Server / ſondern der Grimm der Natur Barůmb willigte der Geiſt ? Was ihr die Magia machte/das hatte ſie : Der Teuffel macht thmedie Söde/ die hatteer : Adam machte ſich iridiſch/das ift er : fi docty Gott keine Creatur / auch kein Macher 7 fondern ein Geiſt und Erdffner. Als die Schöpffung geſchahe / ſo iſt uns alſo darvon zu erſinnen und zuerkennen : Es hat ſich das Semper und Liecht zu gleich in Luft ermedtet / und einen Spiegel oder Bildnus nach der Ewigkeit begehs ret : So iſt uns doch in warer Erkantnus/ daß der Grimm als beg Geivers Natur kein macher iſt er hat auß ſich nichts gemacht das weſentlich wåre/ denn das Fan auchnicht feyn / ſondern er sat Geiſt und Qual gemacht ; So ftehet aber doch keine Creatur nur bloß in der Effeng : Sou cine CreaturReyn / ſomuß ſie auß Wefen ſeyn / als auß Krafft oder Sulphur , fie muß in Geiſtlichem Sal beſtehen / ſo wird alsban auf dem Server- Quatt ein Mercurius ; Und recht ein Eſſentialiſch les ben / darzu muß ſte Giann haben / ſoll aber ein Derftand oder Erkendtnis innen feyn . 14. 2017o wiffen wir 7 daß alle Creatur im Seffétichen SulphurMercurio und Salftehet/und thuts doch nictit allein Geift / es muß Sulphur feyn / in deme das Fiat ftehet / als die ferbe Man trix zum Centro Naturæ , darin der Geiſt ers haben wird / das ift / esmus Weſen ſeyn / denn ws tein Weſen iſt / da ift kein ſchaffen / da doch ein Ereatürlich Gelfffein begreifflich Wefen iſt aber er muß ( hme Weſen in ſich einziehen durch ſeine 16.So imagination, ſonſt beſtünder nicht,


60 Erfter Theil7. von der Cap . 35 16. So ilyme denn der Teuffet Grimmigkeit in Getft 30g /und der Menſch Fradigkeit/was mach te das die Liebe der Weſenheit Gottes / ward doch dem Teuffel die Liebe und Sanfftmuth Gottes mit dem Göttlichen Weſen fürgeftedet und darges botten / ſo wot auch dein Menſchen : Werwil Gott ſchüldigen ? Iſt aber die Grimme Eflens im Teuffet zu ſtarck geweſen / daß ſie die Liebe-Et fenfat überwunden /was mag deffen Gott ? So ein guter Zweig,geſeket wird7 verderbet aber / was mag deffen die Erde / glbc fie thme doch SantundKrafft /warumo zeucht der Zweig nicht an fidy ? Sprichfiu : Seine Eſſentien ſind zu fchivact /masmag aber das die Erde/ und auch der / ſo den Zweig geſelet hat ? Sein williſt doch nur / daß er wil einen guten Baum auffziehen zuſeiner Luft / und wil ſeiner Frucht genieſſen / můjte er aber / das der Zweig ſolte verderben / er feste den nimmer. 17. Alſo iſt uns zu erkennen / nicht als einer / Der einen guten Baum feket/ ſind die Engelgee fchaffen / ſondern mit der Bewegung Gottes / mit beyden Principien , als (iecht und Finſternis / in welcher das Gewer verborgen lag : Brandte doch das Gewer nicht in der Schöpffung und in der Bes 2 wegung / als es noch heute nicir brennet / dennes Hatſcin eigen Principium ; Warumberwehlete das Zucifer ? Der ipille entſtund auf ſeiner Creas tur / und nicht auſſer ihme , er wolte ein Herz über Fewer und Liecht ſeyn / erwolte das Liechtverles Ichen / und berachtete die Sanffimuth/ wolteein Fcwerherz ſeyn : So er dan das Liecht verachtete / und ſeine Seburt in der Sanffimuth / foward er bidict

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C.5. Menfchwerd . JcfuChriſti . Or billich außgeſtosſen ; Alſo verlohr er Ferper und Liecht / und muß im Abgrunde in der Finſternus · wohnen / wil er Fewer haben / ſo muß er ihmedas auffſchlagen / und mitſeiner Bofheit in imagina tion anzünden / welches ihme doch nicht recht brennet 7. fondernnur ein Eſſentialiſcher grimmis ger Quad / als die vier Geftalten im Centro Nam turæ in fich felber geben / als Herbe / Sarte 1 Rauch und Kalt iſteine Geſtalt: Bitter i liacha licht / feindig iſt die ander Geſtalt am Centro , und denn Angſt/Wehe und Qualiftdie dritte Se ftalt / und mit der Angſt /als im regen und Leben fehlågt er das Fewer in der Karten Serbigkeit zwiſchen der hårte und bittern Stache auffi dag es als ein Blig erſcheinet / das, uit die vierdte Ges ftalt : Und ſo nun nicht Sanffimuth oder Beſen der Sanffimuth iſt / ſo gibt eskeinLiecht ſondern nur einen Blix denn die Angſt ipil die Freyheit haben / iſt aberzu ſcharff / und erlangetſie nurals einen Blin / das ift Femer/ und hat dochkeinen Beſtandoder Grund : 201ſo muß der Teuffel in der Finſternus wohnen / und hatnur den Grimmens blik in ſichy / ift auch die gange Geſtalt in ſeiner Wohnung nur als ein grimmer Blix , als obs Donnerſchläge thater alſo ſtellet fich die Sedische Eigenſchafft in der Qualle 18. Alſo iſt uns auch im gleichen zu verſtehen von dem Verſuchbaum /welchen Adam durch ſeine imagination erwecket /ſoftellete thme die Matrix Naturæ das für / das er begehrte : Uber Gott verbøt thmedas / er ſolte es nicht anrühren / Gott wolte es nicht haben , aber die iradiſche Matrix wolte Adam Haben / denn ſieerkandt in Adam diç Gåtts. Crij .


SErſter Theil / von der , Cap . 5 . 62 Göttliche Krafftweilſie war mit der Anzündung def Teuffels irodiſc worden / doch nicht gar ets ftorben / fo fehnete ſie ſtd nach deme/als ſie zuvor war / als nach der Freyheit / der Entettete loß zu Reyn / und in dam war die Frenheit. Alſo gog fie Adam / daß dam imaginirte ,und alſo túfters te Adam wider Gottes Gebotundwillen / das tfts / daß Paulus faget: Das Fleiſib lüftert wieder den Geift / und den Geiſt wieder das Fleiſch : Adams. Fleiſch war halb Dimitſch und iradtſch alſo hatte auch UdamsGeiſt eine Machtmit der imagina tion in die Erde bracht / und alſo gab ilme die Matrix Natüræ das jenige was er wolte : Er muft verſucht werden / beran (ucifers ftelle ein Enget molte beftchen y darumb rihuif ilin Gott auch nicht bloß roher als einen Engel/ daß ſo er ja helffen fiete/ und nicht beſtünde / er ihmemöchte daß er doch nicht alſo im Grimmen verdürbe / wie Lucifer / darumb ward er auf der materia erſchaf fen / und ivard ihm ſein Geift in die materiam eins geführet als in Sulphur ,vom Waſſer und Ferver / da thn doch Gott fönte als ein New Leben wieder aufgebåhren. Gleich wie eine ſchönewolriechendier Blume aus der Erden wàctift / Alſo war auch Gottesvorſak /weiler erkandte/daß er nicht beftes hen würde. Darumbfagetauch Paulus : Wir And in Chrifto Jeſu verfehen che der Welt Grund gelegtward /das ift . 21 Lucifer fiel / 04 war der Welt Grund noch nicht geleget/ und war aber der Menſch ſchon in Gottes Weifheit erſes hen ; So er aber ſolte auß dreven Principien gee macht werden / ſo war ſchon gefahrwegen des ana gezündeten Sulphuris der materien und ober mot


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C.5. Menſchwerd . Jeſu Chrifti. 63 wol über der Erden geſchaffen war / Toward doch der Sulphur ausder Erben matriceaußgezogen als etne ſchöneBlumeaus der Erden /undwar ſcho Gefahr / und alda hat ſich der holdſelige Nahme Jeſus mit eingebildet / alsein Heilandund Wies dergebåtrer/ denn der Menſch iſtdas gröffefte Ge. heimnas / das Gott gewürdtet hat : Er hat die Figur / mieftch die Gottheit hat von Emigfelt auf dem Grimm / auß dem Ferver durch das Ers finden / durch den Codt in ein ander Principium Anderer Quak außgebohren : Alſo wird er auch aus dem Tode wieder außgebohren / und grünet auß dem Tode in einem andern Principio anderer Qual und Krafft/ daß er der Sridigfelt ganglol mit wird / und ift uns ſehr gut/ daßwir der Erden dem irrdiſchen Theil ſind Heimbgefallen / ſofern wir aber das Göttliche Theit erhalten / denn wir werden alſo gang rein / und kommen gang vollens kommen ohne einige Sucht des Teuffels wieder in Gottes Reich undſind viel ein gröſſer Geheim nús als die Engel ; Wir werden auch nach der Syimlifchen Weſenheit fie übertreffen í denn fte fino Gerrflammen mit dem Liechtedurchleuchte tet ; Wir aber erlangen den groffen Qual der Sanfftmuth und Lieber ſo in Gottesheiliger We fenheit quifdet . 19. Darümb thun ste gang falſch und uit: recyt/ die da fagen / Gott wollte nicht alle Men fchen im Simmet haben : Erwil/ daß allen geholfs fenwerde es fehlet am Menſchen ſelber / daß er ihme nicht wil helffen laſſen : Und ob mancher bo fer Annetgligkeit ift / das ift nicht von Gott / fons dern von der Mutter der Natur. Miltu Gott ſchüldis


Cap . 5 . 64... Erſter Theil/ von der fchüldigen ? Du leugeſt / Gottes Geift entzeucht ſich nieinanden / wirft deine Boßheit weg und gehe in Sanfftmuth ein / tritt in die Warheit / in die Liebe / und ergib dich Gott / ſo wird dir ges holffen / denn darümb ift Jeſus gebolyren / daß er helffen wil. Sagſtu / ich werde gehalten / daß ich nichtkan /ja recht / du tiltshaben /der Tenje wolt es auch haben . Biftu ein Ritter / warůmb ftreis teftu naht wider das Böſe? Streiteſtu aber wie der das Guter ſo biftu ein Geynd Gottes : Meyn ftu / Gott werde dem Teuffel eine Engliſche Erone auffregen ? Biffu Feind / fo biſtu nictit Freund/ wiltu Freund ſeyn / ſo verlaſſe die Feindſchafft 1 und gehe zum Vater / lo hiſtu Sohn : Darumb wer Gottſchuldiget / dec iſt ein Lügner und Mörs derals der Teuffel auch / biſtu docy dein ſelbſt eis gen Wacher / warůmb machitu dich böſe ? Und ob du eine BSie materia biſt / fo hat dir Gott ſein Sers und Geiſt geſchenckct : Nimbdas zu deinem machen / fo machſtu dich gut / nimpſtu aber Geiz und Hochmuth / dagu Wolluſt des tradiſchen Lee bens/was mag deſſen Sott? Soll dir auch noch Gott in deinem verächtlichen Hochmuth fiken ? Nein / das ift nicht ſeine Quall. Sprichftu aber / ich bin bsfer Quall/ und tan nicht , ich werde ges halten ; Wolan / laß die bore Quad feyn/ gehe dit Abermit deinen Willen - Grift in GottesLiebes Geift ein / und ergib dich ſeiner Barmherkigkeita du wirft der bsfen Quallwol eins loß werden : Die båre Qualift auf der Erden / so die Erde den ( eib krieget / so mag ſie ihre Bofheit hinnemen / du aberbiſt und bleibeft ein Geiſt in Gottes Willent in feiner Liebe : Laß hinfahren der böſen Adam &


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renfohwerd . Jeſu Chriſti. 05 C.5 . Es wird dir ein newer und guter auf dem alters Ausgrünen / als eine ſchöne Blume aus dem fiins chenden Mift auswächſet : Nur ſchame zu / daß du den Geiſt in Gott erhåltett : Umb den böſen {eib / der voll böſer affecten ſtecket / ifte nicyt viel zu thun ; Ifter Bdi geneiget / ſo thue ihmedeſto weniger gutes / gib ihme nicht Urſache zur Geil heit / im Zwang halten iſt ein gut remedium , aber Tod und vou ſeyn / ift den böſen Eſel vodend in den Mitpful werffen / da er ſich doch genug im Kothſudelt/ als eine Saw nüchtern ſeyn / ein måffig leben führen / ift einegute Purgarfür den böſenEfel Nicht geben / wornac ihn gelüftet / offt laffen faften / das er das Gebeth nicht hins dert / iſt ihme gut: Er wil wol nicht aber der Berſtand Tou Szerz ſein / denn er tråget Gottes Bildnus 20. Dieſes Zatein ſchmäcket war der Vers nunfftswelt in Fleiſches-luft nicht 7well the aber dieſes nicht fchmäcket/ und ziehen für dieſes ettet böſe tradiſche Woduft ein / und lauffen die in ſtch /fo ift der Zorn inihnenregel derzeucht fte immermit Adam aufdem Paradiß / undmit Lucifer inUba " grund da tvirtu doch ſatt fauffen-und freffen was du alhie Halī wiúig in dich gezogen ,Aber Gott foltu nicht ſchüldigen / fonft biſtu ein Zügner und Feynd der Warheit;Gott wil kein bofes /ift fit auch kein bófer Gedanite in thme . Er hat nur eine Qual / das iff Liebe und Fremde / aber ſein Grimm / als die Natta / Hat viel Qualen / darůms Fehe einjeder zu/ was er thut : Es ift ein jeder Menſt rein eigen Gott 1 and audsfein eigen Teuffelí zu welcher Dualer fich neiger und einer gikte


Erſter Theil, von der Cap. 5. 66 gibt/die treibet und führet ign / derſelben Werds meiſter wird er. 21. Ein gros Elend iſt das / daß der Menſch ſo blind wird 7 daß er doch nicht magerkennen / was Gott ift / da er doch in Gott lebet und find noch Menſchen / die ſolches verbieten / man ſolle nichtforrihen / mas Gottſen / und wollen auch Lehrer Gottes ſeyn ; Ju mol Lehrer des Teuffels ſind ſolche / daßdernicht erkandt werden

Das VI. Capitch Dom Adams Sclaffe / wie Gott ein Weib babe auß ihme gemacht , und wic er vollend rey iradiſe worden / und wie ihme Gott mitdem Fluchs das Paradis entzogen babe.

1B To fådet er in einen Schlaff / als in die Magiam lime fff / als wäre er nicht in dieſer Melt , denn alle reine Sinnen hören auff / daß Rad der Ellentien tritt in eineruhe : Erift / als wäre er Eſſentialiſch und nicht Subſtantialiſch / er gleichet ſich blog der Magiæ , denn er weiß nichts von ſeinem Leibe / er ligetals codt / und iſt doch nicht toðt / ſondern der Geift ftehet ffide ; So Haben als denn die Effentien ihr verbringen / und flehet alleine der Seelen - Geiſt / da wird alles in dem Syderiſchen Geift.gemahlet /was der geſtirn te


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- te Hummel verbringet / und ſteher Magiſch/ als Cin Spiegel im Gemith / in welchem ſich der Geift der groffen Welt vergatfet / und führet das , was er im Spiegelſtebet/ in die Effentien / und die El tien quaten darinne/als verbråchten ſie das Word in dem Geiſte / mahlen das auch im Seift / wels ches. Tråumeund vorbildung find. 2. Alfotft uns zu erkennen : Als die Fradigs feit mitAdam rang / und er in dieſelbe imaginir te , To ward er ſo baldedavon inficiret /ward in ſeinem Gemüthe finſter und ſtrenge / denn die radigkeit hub an zu qualificiren / als ein Waſs Fer/welchesvom Gewer anhebt zu ſteden /der Sters nen Qual ward rege/und war teßt des Leibes Heras So faget 'nun Moſes gar redyt : Gott ltes ihn in einen tteffen Schlaff fallen / dasiſt / weil feyn Willen Helft nach iradigkeit imaginirte / To Hieß ihn Gott hinfallen / denn er führte mit der imagination Fradigkeit in die Stintiſche Wes fenheit / und das wolteder GeiftGottes/ mets Her ein Geift des teches ift / nicht haben / Denn Adams Geift war eine Creatur / und gieng auß Gottes Liebe Geift auf / alſo ließ er ihn wolnicht gerne / aber die irrdigkeithatte ihn ſchon gefangen / und da er ihn ließ / da fand er niederin Önmacht / und fiel dem dritten Principio heim í als dem Gec ftirne und den vier Elementen Alfo lag er in der tradiſchen Magia , und ward doch auch ntcht gang tridiſch ! er lag im Myfterio , zidiſchen Gorces und dieſer Welt Reich verborgen /da bende Fiat , als das Osttliche und iradiſcein thme rege waren , Und waren die zwer Reiche/ als Gottes und der Söden Reich iegt zumerſtenmalimStreiteümb den


Cap. 6 . Erſter Theil / von der 68 Nas thewre der den Menſchen : Sonun geht nicht me Jeſusin Adam eingebildet wåre geweſen /auch noch får ſeiner Schitung / als in die Weſenheit Gottes/ darinn die Jungfraw derWeifileitGots tes ſtundt / daraus Adam geſchaffen ward/ foſolte er wol noch ſchlaffen / und im iradiſchen Tode ſeyn . 3. Und dieſes ifts / daß der ander Adam Chris ſtus mufie biß an dritten Tag in der Erden in des erffen Adams Schlaffe ruhen / und den erſten Adam wieder auf der Gradigkeit wieder auffers weđen / denn Chriſtus hatte auch eine Seele und Geiſt auß damí und das there Bort der Gotts heit mit Gottes Setft wechete die erſtorbene Wes ſenheit deß Sulphuris , als den Leib / welcher in Adam war erſtorben / in ChriftiFleiſch wider auff und ſagte das wieder in die Krafft der Mayeſtat Gottes ein / und damit uns alle . 4. 2de die jenigen /welche mit ihren Glauts ben und imagination in Chrifti Fleiſch und Blut/ in ſeinen Todt ind Reiche in derErden eins Schen / die grünen alle mit ihrem Seift und Wiucn in der Göttlichen Weſenheit auf / und ſind eine Schöne Blume in der Mayeſtåt Gottes/ und Gott das ewige Wortund Krafft wil am Jüngſten Tas ge den erſtorbenen Leib / welcher der Erden iſt mit Adam heimgefallen /in ich mit ſeinem Geifte auffs wecken; Denn Chrifti Seeleund Fleiſch / welches auch unſere Seele und Fleiſch tit / verſtehe es recht/ das theil / welches Adam auf der Göttlis chen Weſenheitempfing , hat Gott geſcheiden durch und in dem Codi Chrifti von deriridiſchen Qual / und hats, auffe:wecket / und wieder in die Citrliche Weſenheit eingeführet i als es war für den


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den zeiten der Welt /und uns in undmit ihme/ und fehlet it bey unsnur an der Einergebung / dag wie uns den Teuffel nicht laſſen halten , dennuns ſer Todt iſt zerbrochen unſer Schlafftfein Leben worden / und ſolches in Chrifto und durch Chris ftum in Gott / unddurch Gott indie Ewigkeit mit unſerm Grund in Ungrund / als in die Wayeftåt auſſer der Gerprenden Natur. 5. Ac Blindheit / daß wir uns nicht fens nen ! D du Edler Menſit / wenn dudich kennes seſt /wer du biſt / wie ſolicitu dich frewen ! Wie folteftu dem finſtern Teuffel Urlaub geben / wels cher Tag und Nacht dahin trachtet /daß er unſer Gemüthe iradiſch macje / daß wir nicht ſollen uns ſer rechtes Vaterland / darauf wir ſind aufges gangen / erkennen ! D Elende verderbte Vers nunfft / erfenneteftu nur ein Fündlein von deiner erſten Heiligkeit/ wie ſolteſtu dich darnach ſehnen Wie gar holdſelig iftdoch der Anblick der Göttite chen Weſenheit ! Wie füffe tft das Waſſer des ewigen Lebens auß Gottes Maneſtåt ! Dwers thes Ciecht Hole uns wieder /wir ſind ießt mit Adam in der iradiſchen Qual eingeſchlaffen ! Drom du iverthes Wort / und wecke uns in Chrifto auff ! Dwerthes { iecht / biftu doch erſchienen / zerbrid nur deß Teuffels Macht ! Zerbrich des Wieders Chrifts und deß Getges Macht / und erlöſe uns vom Ubet ! Wecke uns auff Sara / denn wir has ben lange ins Teuffels Merlin iradiſi :er Qual ges ſchlaffen : {aß uns doch noch eins rehen dein Hent/ bringe doch herfür das Newe Jeruſalem ! 15 doch Tag / warumb roden vir am Tage ſchlafen ? Som docty du Darthbrecher deß Todes du Ges waltiger


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Erſter Theil / von der

Cap. 6 .

waltiger Gott und Ritter/ und zerbrichdem Teufs fel feln Reich auf Erden ; Gibuns deinem Krancs ten Adam doch noch einen ( abe- Trunce auf Zion / auff daß wir uns erqutcken / und in unſer rechtes Baterlandheimgehen . ( Sibel alle Berge and Bügel mit den Thalen find voll der Berrligkeit del Berin : Erſcheuft auff als ein Gewad8 / wer wil das wehren / Halleluja ) 6. Als nun Adam eingeſchlaffen war / ſolag er Im Myſterio,als in GottesBunder /waser mit that / das war gethan : Alſo bewegete der einges bildete Name Jefus abermal das Fiat in zwo Geftalten / als in benden Tincturen des servers und Waffers / denn dieſe erſte Bildnus war jeật dem Namen Jeſuim Wortedeti Sebens heimges falen / und war jeßtdas Wortdeß Lebens der ans der Ectoprfer / perftehe mit dem eingebildeten Namen Jeſu / der dawolte Menſch werden , der fcheldete die zwo Tincturen von einander / als die Servers und Liechte - Tinctur, fedoch nicht gang in der Krafft / fondern in der Wefenheit , denn in der Weſenleit deß { techts- Tinctur marder Sulphur Veneris , der { tebe / in welcher itch Adam ſolte und forte ſelber ſchwangern : Die Femers- Tin & tur gabSeele / und deß Liecht: Tinctur Geift als eine ildnusnach der aufſeren Bilduus Das Ferver: Leben imaginirte nach dem Ziecot- { eben / diefes war in Adam eins / denn er war Mann und Weib / und das Wort deß Lebensnam die Vene ris Tinctur mit dem Simliſchen und iridifchen Fiat pon Adam / und auch eine Ribbe auf ſeiner Sels


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C.6. Menáhwerd. Jeſu Chriſti . 70 Seiten von ſeinem Gebeine / fo wol das Halbe Creux imKopffe / welches der Character der 5 . Dreyfaltigkeit iff/ bezeichnet mit dem Worte de Lebens / als mit dem dweren Namen Gottes welches einen ſolchen Character führet T. bedeus ter das Creus Chrifti , daran er den Todtſolte ley den / und Adam wieder Mew gebåhren /und in dem Namen JESQ in Ternarium Sanctum einfüh ren : Dieſes alles namb das Fiat in ſich mit allen Eflentien Menſchlicher Eigenſchafft / wiewol auch des Seelen - fewers Eigenſchafft/aber in Ve neris Tinctur nichtnachder Macht des Centri, und ſcheidet ſich in die gange Form dxf Menſchen . 7. Alſo ward das Weib ervamet mit allen Gliedern und Weiblichen Eigenſchaften / als fie noch haben /denn der Geiſte Majoris Mundi fatte jekt das fårceffe Fiat, und figuriret das Wetu nod) ſolcher geſtalt, als es in der Vermögenhett ſeon tinte , denn die Engliſche Form war weg / es mujtenur feyn / und alſoward auch dem Adam /weil erwar Thieriſche der tradiſchen Magiæ heimgefallen Forin und Geſtaltder Männlichen Glieder geges ben / und ward deß Adams Sebahren dem Fiat gee gcben / das maihte eine Gleichnur nach ihmer auf ihme :Låre er Himliſcgeſinn h et Biteben / fo Håts teerſelber Himliſch gebohren /alſo thåts das iridis dhe Fiat , und wardfein auffer Ecib etn Thier /vers lohr aucu Simliſche Wir undKrafft der Aalders mogenheit. 8. Alſo lieber Leſer fi følta miffen / daffich der ander Adam Chriſtus nicht vergebens hat lars fin creußigen / undmit einem Speer in ſeine ſeis te


Erſter Theil / von der Cap. 6. te ſtechen / und feyn Blut vergebens vergoffen . Althie liget der Schlüffel: Adam ward in ſeiner Seiten zerbrochen mit der Nibbe zum Weiber in dieſelbeSeite mufte Longini Speer mit Gottes Srimmefommen /denn erwar in Adam fommen / und auf Marien Fradigteit auch in die Seite Chrifti/und muffe das Blut Chrifti den Grimm erlauffen / und von dem erſten Adam ieg nemen / denn der andere Adam hat auch Himliſch Blut / das muffe dic iradiſche Turbam erfáuffen / auff daß der erſte Adam wieder heyl würde. 9. Caft e$ cuicty geſagt feyn ihr Menſchen Kinder i denn es iſt in Ternario Sancto erkandt Worden / und nicht in Meynung oder wäljnen / C# koſtet euch Sect und Leib ; Sehet zu / was ihr thut. 10. Alſo iſt nun angegangen die Menſchliche Fortpflanzung auff Thieriſche art/ denn Adam be hielt den Limbum , und ſeine Seva die Matricem Veneris , denn die Tincturen warengeſchieden , Nun iſt jede Tinctur eine ganze Magia , als eine begehrende Sucht / in welcher Centrum Naturæ erbofren wird / une ſolches in Sulphur : Soiſt Alsdan in dém Sulphur wiederdie begehrende Ma gia mit der Tinctur, und mag doch nicht zum Les ben kommen / es komme denn del servers Tinctur in Veneris Tinetur : Und Veneris Tinctur kan Fein Fewer erwecken / ſie ift zu ſchwach ? Sodas denn nicht in fich fen mag und die bende Tinctų . rébegehren gleichwol auch deſ Lebens Fest gehee die håfftige imagination des Mannes undBeis . Þes án / daß sich eines begehrét mitdem andern zu miſchen / denn die Kraftider Effentien wil lebens dig


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C.6 . Menſwerd. Jeſu Chriſti. 73 dig ſern denn die Tuctur treiber darzu / und be gehret das : Denn die Tincturiſt aus dem ewis gen Leben / und iſt aber mit der Weſenheit ein geſchloſſen / alſo wil ſie leben / als ſie ron Ewig Feit gethan bat / und darumb fchnet ſich der Mann nact) des Weibes Matrice, und das Weib nach des Mannes Limbo , Das Weib hat eine Wåfferige Tinctur , und der Mann eine gerprige : Der Mann fået Seele/ und das Weib Geiſt / und beyde fåen Fleiſch / als Sulphur , darůmb ift Mann und Weib ein Teibi und machen beyde ein Kind / uno darumb ſollen fte bende beyeinander bleiben / ſo ſte fich einmal mtſchen /denn ſie ſind ein Leib worden ; Wer ſich aber mitandern miſchet / oder trennet / der zerbricht die. Drdnung der Natur i gleichet einem Diche/ und befianct-fich nicht / daß in reis nem Samen dte cmige Tinetur liget / darin die Göttliche Werenheit verſchloffen liget/und dermat eins im Zorn -theite wird erwertet werden . Aucs ift das ein Werck / das im Schatten nachfolget und ſeine Quall wird im Gewiſſen dermaleines rege gemachet / denn die Tin &tur im Samen urs ſtåndet aus der Ewigkeit / fie ift unvergånglicky/ſie erſcheinetin Geiftes geſfalt/ und tritt dem Mens ſchen in ſeine Magiam , darauß fieder Menſch hat erbohren und aufgeſchütet. Jl . Mercier diß ihr Suren und Buben , was ihr im Windel treibet i offtmahls mit groffer Falſchheit / das trit euch ins Gewiffen / und wird euch ein bdſer Nagewurm . Die Tinctur iſt ein ewig Wefen / und wolte gerde in Gottes Liebe reyn; So ihr ſie aber in ein falſch ſpühlichtFaß /ia Greipet


74. Erſter Theil / von der Cap . 6 . Grewel und Unordnung cingieffet / ſo wird ſte ſchwerlich Gottes liebe erreichen /fondern tritt mit der imagination wieder in den erſten Ort ! als in euch it ftefalſch worden / in einem falſchen Gefåge / daß fie nicht kan ruhen / ſo wird fie cudy wol nagen / und auch im Hölliſchen Abgrunde ins Gewiffen treten /es iſt weder Tandt noch Scherry reyd nicht alſo Thieriſch / dennein Thierhat feine Tinctur nur bloß von dieſer Welt ; jhr aber nicht alſo , thr habt fte auf der Ewigkeit: Was Emig iſt / ftirbet nicht : Dbilir gleich den Sul perderbet/ ſo tritt doch der Willen - Geift im phur Sulphur mit der Edten Tincturins Myfterium , und nimpt ein jedes Myſterium das ſeine / und fou das Myfterium am fångſten Tage/wenn ich der Geift Gotten wird in allen dreyen Principien bewegen / offenbahr werden , da werbet threbre ſchöne Wercke fehen. 12. Alfo eft uns hod erkändtlich die groffe Barmherzigkeit Gottes über das Menſchliche Geſchlechte / denn Gott dotte der Menſchen al fo helffen ; Sonft wp Gott der Ehleriſchen Els genſchafft begehret håtte / ſo håtte erwol bald ein Månntein und ein Weiblein geſchaffen ; Er Håtte nicht einen alleine gemacht mit beyden Tin auren • Aber Gott erfande wol den Fall des Menſchen / dazu des Teuffets Trug / welcher alſo mit der Speva zu ſport gemachte ward. Der Seuffel dachte / alß dam ntederfietim Schlaff ; Nun bin ich Spers und Sirft auf Erden 7 Aber des WeibsSamen wehrete thene das . Uns ift zuertennen das aufwachsen 13 Udams aus feinem Schlaffo / er ſchlieff etn der Him


6 C.6 .

Vienróhwerd. Jefu Chrifti.

75

Himliſchen Welt/und wachte auff der Fradiſchen Welt : Der Geift der grofſen Wett weckte ihu te

auff /da ſahe erdas Beib / und kanbte ſte'l daß fie ſein Fleiſch und Bein war / denn die Jungfrauw der Weißheit Gottes war noch in ihme / under

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ſahe ſite an/und imaginirte in fie/tenifte harte feine. Matricem befommen / dazu Veneris Tinctur , und fieng alſobald eine Tincturmit der imagina tion die ander / darumb nanb fie Adam zu ſich und ſprach : Mann wird fte Männin beiſſen darumb daß ſte voin Mannegenommentft/ und ift Speva får teine reine Jungfraw zu erkennen / fo tvol alle ihr Tóttirer : Die Turba hat die Jungs framſchafft zerfföret/ und die reine { tebe Fridiſch gemacht 1 den Gottes Petſheit iſteine reine Sungfrat , in welcher Chriftus empfangen ward / undin einemrechten Jungfräwlichenes farre Menſch warb 7 wiehernach fod fotgen . 14.21ſotonte fte auch die tradifete Jungfram nicht imParadis bleiben / wiewol ſie noch imPa radts war , hatten auch noch beyde Parabtfiſche Duall / abermit érzbiſcher Sucht gemenget : Sie waren Nactend / undhatten ihre Thierte Glies der zur Fortpflanßung1 und fanden die nicht 1 Idåmetenſich auch nicht denn derGeift der grofs ſenWelt Hartemod nicht das Regiment åber fter big fte vonder tridtſchen Fruchtaffen /da wurden thnen die Augenauffgethan/trenn die Spimliſche Yungfram der Betfheit Gottes wrich von ih nen / da wurden "feerft gemahrdes Sternen und Elementen Reichs : Da Gottes Geift aufzog To zog der fradiſche Geiftinder Orimmen :Duall an / da frlegte der Teuffel einen zutritt / unding CE

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Cap. 6. 76 - Erſter Theil / von der cirte / und führete fie in Grimm und Bofheit / als es noch heute geſchicht/ denn der Grimm Gots tes aus der ewigen Natur /den der Teufilentzins detund eripechethatte/ffeifete im iradiſchen Cen tro : Auch magkein {cben gebohren werden / das Centrum werde denn erwecketí denn das Princi pium ftchet im Fewer / darinnen alles Leben ftes het / und Centrum Naturæ hat in ſeinen Ges ſtalten Grimmigkeit/darůmb heiffet es nur/ bůcke dich / und gehe in Sanfftmuth ein / und laf dem Schen ſein Recht / denn das Leben iſt Fewer / und des Lebens Bildnus / melche Gottes Gleichnus iſt / die iſt im Liechte / als im Liebe -Fewer, ſo gibt aber das Siecht- Fewer nicht Centrum Naturæ darumb dencketder Teuffel noch / er ſey ein gröſ fer Hera / als die Creatur im Lieb - Femper : ya ſtrenger iſter woli aber er lebet in der Finſters nus /und friſſet ſtrenge Weſenheit in fich /darůmb iſt er auch ein Fiind der Liebe. 15. Uns iſt zuerkennen / daß der Teuffet ſchuld daran iſt / daß der Menſch in ſeine ſtelle geſchaffen ward / und iſt uns zuerkennen / daß er fdjuld an deß Menſihen Fall iſt / wiewol Adam und ſeine Heva / als Gott Adam zertrandt hatte 7 nicht beſtehen fonten : Sie maren mol im Paras dis / und ſoften Paradis -Früchte auif Engliſch effen / aber ſie haben der nicht genoſſen / denn der Baum des Erkäntnus Suts und dres war iha nen lieber / und hat die Seva / fo bald die gemacht wvard / in den Verſuchbaum imaginiret : Und ob ihr gleich Adam das Gebott ero net / doch ever die Luſt nur nach dem Baume / Denn die tradiſchen Ellentien waren an Adam and Speva noch nicht offen


C.6 . Menſchwerd . ZefuChrifti. 77 offenbahri ftewaren noch gefangen 7 darümb trieben ſie als in Zuft / denn ſie wolten Sgera ſeyn : Das geſchach durd des Teuffels inficiren , durch ſeine Aſcendentiſche falſche imagination , dars ůmb legte er ftit in der Schlangengeſtalt an den Baum / und lobete der Heven die Frucht / fie machte klug ; Ja wol Klug / Böſes und Gutes zu erkennen / Elende genug / zweyerley Qual in einer Creatur zu regieren : Nichterkandt / tváre beſſer : Er ſagt ihr tågen und Warheit untereins ander / fte würde Plug werden / und ihre Augen würden ihr auffgethan werden ; Ja wol genug / fte ſahe bald / daß fie mit der tradiſchen Qual war dem Geifte dieſer Welt heimgefallen / daß ſte Nackendwar/ und erfandte ihre Chierifche Glies der / friegte Dårm in Leib / undeinen flinckenden Madenſac / voll Jammer und Elende / in Ungft und Mate / wie im Suche de tribus Princi pijs gemeldet worden / und wir nun für Augen Tehen , was vir für Paradi -Engel ſeyn /wie wir uns müſſen in Ungſt / Kummer und Elende gea It bålren und nåhren / welches ſolte auff eineand - dere Weiſe geſchehen . 16. Alſo iff uns genug ertåndtlich der Fall Adæ , und warůmber nicht fönte im Paradiß bleiben /was das paradig fer geweſen / welches noch) auffheute ift : Es trågét nun nicht paras 1 diſiſite Fruct/ und wir haben nicht Paradifts ſche Quad und Augen / wir ſehen das nicht, denn Gott hat die Erde verfluchst ümb des Menſchen willen / daß das Paradiß nicht mehr durch die Erde grünet / denn es tff Myfterium worden / und iſt doch noch immerdar 7 und in das Alte Myftcor 6


78

ErſterTheil/ von der

Cap . 6 .

Myfterium ſcheiden die Seelen der Heiligen / wennſich der icadiſche Leib von der Seelen ſcheis det : Es ist in dieſer Belt / und iſt auch) auffer dieſer Welt 7 denn dieſer Uselt Qual berfhret das nicht ; Die gange Welc wÅre Paradis / wenn Adam in der Unſiyuld blicben wire ; Als aber Gott denFluch that / ſo entwich das Paradif / denn Gottes flucten uit fliehen . Es iſt ſein , flies hen nichtweichen /ſondern in ein ander. Princi. piumeingchentalsin ſtc felber / der GeiftGot ks cher von Gott aus in die weſenheit / als aber dieſe Befenhtit: Fridiſch ward / undder Ecuffal dagin wuijnet / welcher ein Feld Sots tes mar otrat der Gelit Gottes-in ſein Princi pium , als in die Liebe ein / und weich auf der Steadisteit: Alida ftehet er nun dem Menfchen inscbanseliecot entgegen : Wer nun in Gottes Licbe begeheet einzugehen / der geher mit ſeinem Willen -Seiftins Paradifi / alda grünet das Pas radifirieder in ſeinem Wilen -Geifte/undempfåe bet an ſeine Bildnus wieder Spimliſche Beſen heit,in welcherder S. Geiftregteret. 17. Saffet euch diß eine Perlein feyn / ifr Menſchen Kinder / denn es iſt der Ware Grund. Mers ſuchet und findet / der hat eitel Fremode dars an ; Es iſt diePerla / die im Uckerliget , da einer alle rein Out verkauffte / undtaufftedie Perle1 davon Chriſtus faget. 18. Alſo ift uns auch zuertennen der Che rub , der Adam und Hevamauß dem Paradig trieb / als den ſtrengen Engd / bedeutet den 26 . ſchneider des tradiſihen Lebens vom Paradiß / da fich muß Leib und Seele ſcheiden . 19•ưng


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C.6 .

Menſchwerd. Iefu Chrifti. 79

19. Uns iſt zwar erkändtlich / daß damund Heva waren von dem Drt / da .der Verſucha Baum ſtundt / weg getrieben worden , denn es ſtundt Paradif- Srudit da / dte folten pte nicht mehr ſehennoch offen denn dasSpimliſche gehöz rer nicht in die ridiſche : Auct wurden die Evjies re weg getrieben / desböſen Baums halbec/ denn der Paradigsfrucht fonten ſie ſonft nicht gentes fen /aber von dieſem Baume konte ein jedes Thier sufien / dann erwariradiſt ; Alſo muffen fte das Paradig verlaſſen / denn Oott hatte ſie mit den Seifte der groffen Welt mit Theresa Gellen des kleidet für das Simliſche Kleidt der Klarheit / und hatte ihnen den Sentenß geſprochen / mas ihr Thun und kaffen in dieſer Welt rennFolte / was ftenunmeti effen ſolten / und wie fie ſich in Kums mor und Elend foltennehren /big fie gar zur Ers ben wurden 7 davon fte waren auff einem heit außgezogen .

Das VII . Capitel. Dom verbeoffenen Weibes - ramen und Schlangenstretter. 138 min Adam und Hevaalſo wte Mann Alun und Weib im Paradig ſtundt , und hats ten noch Simtiſche Quad und Freude / wiempot vermiſchet/möchte dasder Scuffel nichtleiden /den ſein Neid war zu groß /wett er 200am gefåttethate te / und ümb ſeine Engliſche Geſtalt gebracht ! To fahc er jegt die Szevam als das Weib aus dam


80

Ærſter Theil / von der

Cap.7.

Adam und dachte/ ſtemochten Kinder ins Para : deß zeugen / und im Paradiß bleiben / du wilt pe verfahren / daß fie von der verbottenen Frucht tiſet / ſo wico ſie irrdiſch / ſo kanſtu ihr ins Kerk greiffen / und deine imagination in ſie einführen To kriegſtu fie in dein Reich / und bleibeft noch Fürſt im dritten Principio auff Erden / welches er denn antity that/ und ſie zu der falſchen Frucht beredete / daß ſie an Baum griff / und einen Apifel abbrach und aß / und gab ādam auch / und da Udam ſalje , daß Szeva nicht zu hand niederfiet und ſtarb / ag er auch / denn die Luft war in beys den. 2. Dieſes iſt der Biffen / davonder Himmel und daß Paradiſ entweichy da der Cherub/als der Abſchneider mit dem bloßhawendem Schwerdt får des Paradiſes Thür trat / ließ ſie nicht mehr ins Paradiß ,ſein Schwerdt war der Würg- En gel / daß den Menſchen nun mit Hike i Kåtte / Kranckheit / Noth und Todt wol ſchneidet /und endlich das Frrdiſite Leben von der Seelen ſcheidet. 3. Als dieſes Scwerdt im Tode Chriſti folte wieder zerbrochen werden / fo erzitterte die Erde/ und verlohr die Sonn ihren Schein / die Felſen gerklůben für der ffarcten Macht Gottes / der alſo den Todt wiederzerbract). Alſo thåten ſich auff zu hand die Gråber der Heiligen / iind giens gen ihre Leiber wieder aus dem Tode / denn das Sümerdt war zubrochen / und der Engel der des Paradiſ hütete/ weggethan / und giengen die Leis Ver der Heiligen wieder ins Paradi . 4. Hihie / als 20.im und Seva von der irad ſcheie


30

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C.7 . Menfchwerd. Jeſu Chriſti. 81 ſchen Frucht aßen / fielen ſie unter die Mörder / welche fte fchlugen und auszogen / und halb todt ligen lieſſen : Ihr Ausgang aus dem Paradiß iſt der Gangaus Jeruſalem gen Jericho ,denn fte giengen aus dem Himmel in dieſe böſe verderbte Welt/ in das Sündenhauß / da alſobald in threm Gemüth / im Centro Naturæ , das Rad der Sin.:en anlub zu qualificiren in iradiſcher Qual / da je ein Sinn dem andern wiederwärtig war / da Soffart/ Guit 7 Zorn und Wiedermille genug und mit hauffen qual / denn das Edele Liecht der (iche war erloſchen , welches den Grima mengual lieblich / freundliche und fanffte machet/ in welchem der Gcift Gottes wirckte/und die ſches ne Jungfraw der Weifheit Gottes ruhet : Sie giengen von der ſchönen Beifheitauß. 5. Gott hatte.Udam in die zůchtige Jungfraw . ſeiner Weißheit geſchaffen / aber er friegte eine böſe wiederwärtige iradiſche Fraw dafür / mit welcher er in Thieriſcher Geſtalt leben mufte / in eitel Kummer / Angſt und Noth / undward ihm auß ſeinem ſchönen Zuftgarten /den er in ſich hatte/ ein wiederwertiger Dorn und Diftel- garten / da er dach etwa der Jungfräwlichen Frucht ſuchte; Aber es gieng ihm als einem Dieb / der in cinema ſchönen Zuſtgarten geweſen iſt / den zu vermah ren / ift aber ůmb Diebſtal willen darauß geſtor ſen worden /und wolte doch gerne derſelben Frucht eſſen / fan aber nicht hinein / ſondern gehet von auffen Herůmb / langet mit einer Hand hinein nach der Frucht / welche ihm der Gärtner doch aus der Wand reifſet / und er muß Wehemühtig davon gehen / und kan ſeine (uſt nicht büffen; Alſo 6 , 2016 achetsihme mit dein Weibc.


Erſter Theil / von der Cap.7 . 6. Als erin Gottes Liebe war , und das Wetb in thme eine zuchtige Jungfraw war / in Gottes Süſſigkeit und Weifhett / To aß er ihre Früchte/ und fonte ſich mit ſeiner eigenen Liebe in Veneris Tincturgar wotergeßen , denn des Gemers Tin Atur hat eine groffe freudenreiche Ergebung in des Liechts Tinctur , das hatte er in fich / er war Mann und Weib ; Mun muß er von aufſen umb denſelben Garten gehen / und Veneris Tinctur nurmit einemGliede anrühren , da den die innere Tincturen im Samen einander crapfahen /und zu cinam {cben arbeiten aber der Aufſerkeibift deffen nicht werth /daß er folte des innern Freudenreichs ingualiren i darinnen das Seelensleben geſået toird / genieffen ; Die initere EfTentien genteffen das nur /denn ſieſind aus dem Ewigen / aber der álfiereThier-Efet rerbringer nur eineThieriſche Sucht /er weiß nicht vonder Fremode der Efen tien , als wenn eine Tinctur in dieander tempt. ) wasalba gefihicht /da doch ja etwas vom Para. dis ift / aber die tradiſche Effengmiſchet ſich balde mit ein / und iſt nur als ein freidenreicher Ans blick , da der Wille zum Lebenerbohren wird / welcher Hernaut fort treibet / und ftch mit Sul 82

phur fchwangert / biß er mag das Principium erreichen / und im Centro Ferver aufffchlagen / da es denn ein recht Leben ift/ und wider eine Seele erbohren iſt. 7. Als nundas ſchöne Bildalſo von Gottes Stebe weich / roerfandte fichis /daßes war in andee re Quol fommen / da gieng an Furcht und Schres then für Gottes Grimın / denn er hub in ihnen an zu qualificiren , ſaheneinander an / und wurs deng


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C. 7.

Menſchwe . Jeſu Chriſti. 83 rd den gewahr ihrer Thieriſchen Geſtalt / und das ſie nackendwaren . Dawird der Teuffel getanşet haben / und Sottes geſpottet / den ſie fürchten ſich und Frochen hinter die Bäume/undnamen Blåtter von Feigenbåunen /flotten die/und hielten ſte für ihre Scham / denn die Kimliſche Jungfrawo war ipeg / fic erkandtenden Fall / und ſchåmeten ſich / das iſt : Die Seele/welcheaus dem Emigen iſt/ ſchåmete ſich fürder Thieriſchen Art / als es noch heute geſchicit / daß wir uns der Thieriſchen Glieder ſchamen ;und daher tompts /daß ſich das Weib mit einem weiffen Tuche für ihrer Scham bekleidet / daß der Seelen -Geift/ welcher aus den Augenbllitet / nicht turbiret wird / denn er fena net/ Veneris Matricem , welcher auch alſobald im Männlein davon anhebet zu imaginiren : Wels ched / fo fich das Weib ſchwarz bekleidete / und tyre Augen verdectte / nicht leichtlich geſchehe ! als nur durch Einbildung : Uber alſo fangen die bende Tincturen des Mannes und Weibes eins ander alſobald in den Augen /dader Geift blicket. 8. Als nun Adam und Heva alſo im ſchrecken ftunde fürdemZorn Gottes rieff Gottdem Adam und ſprach : Udam wo biſtu ? Und er ſprachi Sie bin ich / ich fürdyte mich / denn ich bin na đend/ und er ſprach : Wer hat dirs geſagt /daß du nackend biff ? Saſtu nicht von dem Baume geffen / den ich dir verbot ? Under ſprach : Das Metb gab inir / und ich aß / und er ſprach juin Weibe / warumb thatſtudas ? Sie ſprachy die Schlange betrog mich / daß ich af. 9. Hier verſtehen wir die groſſe Liebe Gsts tes / 006 Sott dem Adamwieder rieff,daß er ſich ſoite :


Cap. 7. 84 Erſter Theil / von der folte crkennen / ſuchen und finden / undwieder zu Gott kehren /den Adam war in Gott gewefeni /war Aber aufgangen aus Gottes {tebe/aus dem andern Principio ing dritte, darumb fprach Gott : Wo biftu Adam ? Sicheſiu nicht/ daß du nichtmehr im Himmel biſt ? Er wandte an einem theit ſein freundlich Angerichte wieder in Adam /verſtehe / das Theil/daser hatte auf der Szimliſden Weſens Hett cinpfangen /und blicket dasmit ſeinem Geiſte wieder an /undfprachzu der Schlangenzu dem als ten Teuffel : Weil du dasgethan haft / Verfluchet ſeyftu :Und zu der Creatürlidien Schlangen / pel: che nu mufte eine Creatur fern (denn der Teuffel hatte ſich in Schlangen geſtalt verwandelt / dars umb muſt die Solange auch bleiben ) du ſolt auff dem Bauche gehen /undErdeneffen/ weil ſie hat den Menſchen verführet / daß er war tradiſch worden / fo Toite auch des Teuffels Bild iradiſch ſeyn / imd grimmige iradiſde Quad / als Gifft / freſſen das ſolte nun ihre Quallſeyn : Und iſt uns alhier zuerkennen / daß ihme habeder Teuf fel der Schlangen Bildus von dem Geffirne iind Elementen figuriret / durch ſeine imagina tion , denn er hatte groſſen Gewalt / biß ihn der Sera gang refluctjet/ und den therrenNamen JESUS zum Scheide Zielfekte , da lag.ſeine arofie Macht: Denn er ſprach zu Adam und Eva : DesWeibes Samen ſoll der Schlangen den Kopf gertretten / und dut (als die Solange wirft ihn in die Gerßen ſteden / das iſt/ in Gottes Srtinin triffuden tødten / aber er trird auf dem Tode aufgrinen / mmd dir den Kopff zertreteni das iſf / deine Maityt nemen / und den Grimm mit Liebe überwinden : Und allhie an dieſem Drte bas


C.7. Menſchwers . Jeſu Chriſti. : 85 Hat fich das Wort der Verheiſſung vomWeibes Samen / das iſt geweſen der hochthemre Name Jesus mit feinein Character ins Lebens. Liecht ingebiltet/und in demſelben Character die hochtbewre Jungfraw der Weifheit Gottes / in welcher (olte Chriftus / als der Zerbrecher des Todes/ ein warer Mienſch werden /und dem Tode ſeine Macht nemen / und dem Teuffel ſeinen Stachel zerbrechen / der da ſolte die Kelter des Grimmes und Zorns treten / und in den Zornals des Fewērs eingehen / und das ins Centrum Feier mit ſeinem Simliſchen Blute / und mit dem Waſſer der Sanfftmuth aus dem Brunns que deß Geiſtes Gottesleſchen . 10.Und miſſet gewiß /daß ſo ſtd nicht håtte das Wort der Verheiſſung ins Lebens - Liecht einges bildet / als Adam und Heva in die iradiſche Quad einfielen / ſo wäre der Seelen Geift ein griminis ger Teuffel worden / und der Leib ein roses Thier1 als er noch wolift / fodas Elementiſche Waffer manwol dem Grime nicht den Pracht legte/ ſolte ſehen / wiemancher ein reiſſender Teuffel wäre, 11 , Ulfo ift uns jest zubetrachten / daß die Welt für Chrifti Menſchwerdung iſt in dieſem eingebildeten Worte und Namen ſelig worden Welche ihren Widen habenin Gott gerichtet/ haben das Wort der Verheiffung empfangen / denn die Seele ward darein eingenommen / denn des Mofis ganges Geſake vom Duffer tft durchauß nichts anders / als ein Fürbild der Menſchheit Chrifti : Was Chriſtus in seiner Menſchheit that mit ſeinem Opffer , indem er mit ſeinem Blut / und mit ſeiner Utebe denZorn Gottes D pij


Erſter Theil/ von der Cap. 7 . 86 Gottes erfåuffte / daß chåt Mores mit ſeinem Dpffer mit Thiers- Blut denn das Wort der Verheiſſung war im Bunde / und Gott ſtelte ih mcdieweit die Figuren für/ und ltoffact tim Buns demit einem Gleicynus vecſühnen , denn der Na me Jesus war im Bunde / der verſöhnete durch dieimagination den Zorn und Grimm des Vaters Datur. Die Füdcn verſtunden das mol nicht , aber der Bund verſtundt das wol/ denn der ThieriſcheMenſche war das nicht werth / daß ers folte wiſſen /bif daß Chriftus gebohren ward , So gteng der Schallauß / welcher doch nach kurzer Zeit wieder mit dem Antichrift inBabel verdecket . ward / denn der Thtertſche Menſch der Bofheit ttt ides therpren Namens JEfus nicht werth / er gehöret auch nicht demThieriſchen Theil / ſon : dern dem dttlichen Theil : Das Thier Tod in der wilden Erden bleiben / und am Jungften Tage durchs Fewer Gottes verzehretwerden :Aber das Himliſche Thetl ſol in die GöttlicheKrafft einges führet werde/darumb iftes ein Edel für Gott / dag ver Menſch mit dem Thier alſo ſtolfteret : Das Thier ift nicht die Bilonus /wie auch Moſis Dpf fer nichtdie Verſöhnung war / ſondern der Bund der Gnaden / unddas Wort desLebens im Bunde. 12. Die Beſchneidung der Jüden / in dem fte nur die Knaben muften beſchneidin / hielt dig Recht in ſich / wote følget. Adam war der einige Menſch / den Gott -ſchafft und in thme war Gottes Bildnut : Die Spevam /als ſein Weib / wolte Gott nicht ſchaffen / ſte fet e nur auf einem gebohren werden :Weiter aber fiel/daßihme Gott mufte das Wetó machen , fofam derBund wieder mit


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C.7 . Menfchwerd. Jefu Chrifti. 87 mit der Verheiffung über einen /daß fie folten aus einem alle wieder anders und Newgebohren wers den / als auß dem andern Adami nicht auf der Sramen Maria /ſondern auß Chrifto/dem Simlis ichen Ada : Denn des erſten Mannnes/als #dams teftes Blut / welches er auf Sottes Befenheit empfieng / fon gelten / und nicht des Weibes tradis ches Blut/in deme Adam irzbiſch ward/ und ihme mufte ein Weiberdachtwerden : Alſo ward auct nur die Männliche Art beſchnitten / und mufte Chriftus Mannes geftalt an ſich nemen / daer doc ) von innen in einem Fungfrämlichen Bilde ſtund / daß der Vorfar Gottesbeftundei denn des Mannes / als des servers Eigenfchafft roll regies ren / und des Weibes / als des Stectures Eigens fchafft / Tout ſein Feiver fånfftigen , und in die Sanffte Bildmus Cottes bringen . 13. Deß Beibes Blut hätte den Zern nicht verdhnet / es mufte es murdes Mannes Blut . thun /penn das Weib gehöret in Mann /und wird im Reiche Gottes eine Männliche Jungfrato Fern / als Adam war / fein Weibt das Wetb wird in das Mannes Bunde relig /den der Bundward Jungs imb desMannes /ats ümb der Månlichen frawo willen gemacht , das die wieder verföhnet würde D . ariibfagt Paulus,das Weib wird durch Kinder -zeugenSelig und nicht allein das fons dern auch in des Mannes Bunde / denn fteiffein Theit auß Adam : Darumbrollein jedes Weib . unterdem Mann ſegn/under ſoll Sersſeyn . Gott gibtauch dem Manne die Jungfräuliche Weiſs heit/ er folt das Weib regiren /nicht als ein Tyran/ ſondern als fein eigen Eeben den ſteif fein Sletti und


Erſter Theil / von der Cap . 7. 88 und Leib / ein Bild auf ihme / ſein Gehülffe / ſein Roſengarte /ob wol irdiſch und ſchwatt /ſoll er doch wiſſen / daß er ſelber Urſachedaran iſt / und mit thr Gedult tragen / auch ſeinem Grimme nicht Semalt laffen / ſte zuverderben . 14. Auch ſoll daß Weib wiſſen / daß ſie in des Mannes Bund und Blutſelig wird / und daß ſie Adams und des Mannes Ribbe und Tincturift/ und dem Mann eigen / ſte ſoll demütig ſeyn /als ein Glied dem Leibe dienet / alſo ſoll das Weib dem Manne dienen / und ihn lieben /als ſich : Ihre Liebe foll ſchlechts in thn gemorifen ſeyn / denn alfa erlanget ſie die Himliſche Jungfraw mit Gitt: licher Wişe/ undden Geist des Bundes . 15. Aber den ledigen Jungfrawen und Manen olyne Frawenward geſagt/ ſo molden Wittibcn / daß ſieden Bund Chriſti zum Gemgl haben / für deme rolle ſte zůchtig und demültig feru /den Chris riſtus iſt deß Mannes Braut / ſeine zůchtige Yungfraw /die Adam verlohr/undilt auch derledis gen Jungfrawen und Wittiben thr Bråutigab/ den ſeine Man -heit iſt ihre Man -heit /daß ſie alſo für Gott als eine Männliche Jungfraw erſchei: iren : Denn / unſere Bildnus wird jekt im Willen und Glauben gchohren : Wo nun unſer Hersund Wide ift/alda iſt auch unſer Schaß und Bildnus. 16. Darümb hütet euch für Hurerey und fala Scher Liebe i denn die rechte Bildniß wird damit: zerſtöret. Sureren iſt das gröffefte Caffer / das der Menſch in ſich ſelber wircket : Die andern Sånden, gehen auffer ihine in eine Figur : Die Hure bleiber in ihme ſtehen , denn er wirdet eine falfihe Bildnusi in welcher nicht Gottes Jung M fram


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C.8. Menſdwerd. Jeſu Chrifti , 89 frawerkande wird / ſondern eine Thieriſche. Laß dir es geſagt ſeyn Menſch : Es ſtecker ein ſolcher groffer Grewel dahinter / da für ſich der Himmel entien mit ſeiner imagination , darümb wer : den auch alſo viel Thieriſche Menſchen geboh ren / ſo hinten erklåret werden mag .

Das VIII. Capitci.

ch Von der Jungfrawen Varia / und der Wienrohwerdung Jeſu Chriſti des Sobns Gottes .

Fel haben ſich unterwunden von der Jungfrawen María zu ſchreiben / und fie vermeynet Feinetradtſche Tochterzu ſeyn. Jha nen ift zwar ein Glaft von der erigen Jungfraws ſchafft fürgeſteller worden aber des rechten Ziels haben ſie noch gemangelt / denn ekliche ha ben ſchlecht vermeynet/ſte ſen nicht Joachimsund Annæ Tochter / in deme Chriſtus des Weibes Samengenandtwird /'undauch ift /er auch felbft bezeuget er fer von oben herab / er ſey vom Him mel kommen / fo måſte er auch ja von einer gang Himliſchen Jungfrawen gebohren Tenn;Aber das würde uns armen Hevæ Kindern wenig from : men / die wir iradiſch worden ſind / und tragen uns fere Seele in einein troiſchen Gefäſſe. Wo bliez be unſerearmeSeele / menn ftenicht håtredas Wort des erigenLebensin fich genonimen ? So Chriftus Håtte eine Seelevom Himmel bracht/ wobliebe unſere Seele / und der Bund mit Adam und


Erſter Theil / von der Cap.8 . und Seva daß des Weibes Samen ſollte der Schlangen den Kopf zertretten Såtte Chris ftus wollen gang vom Himmel kommen und ges bohren ſeyn 7 ro båtte er nicht ddrffen auffErden Menſib gebohren werden. Wo bliebe aber der Bund / in deine futder Name JEfus der Vers þeiſſungins Lebens- slecht als in der Seelen Tin čtur alſobalde im Paradis /sa2.0am fiel /einleibete/ Juebe dan Adam gefchatten war /wie Paulus ſas get : Wir ſind in priito verſehen / ehe der Welt Grund gelegt ward Denn Gotteckandre inſeis ner 23 -ißheit denGalldatumb-letbetoftch alsbalo der Name Jefus, indem Worte des Lebens nuit der Jungfraw der Weighett ámbgeben in Adams Bilonus ,mit dern Erenik ein : Dennauch die Seele tfteineCreuk.Geburt/wennſich das Sees len - Femer anzündet ſo machets im Bliteein Sreux / das iſt ein Augemit einem Freuß mit drenen Principien , mit dem Character der Dreyfaltigkeit /vie tm dritten Buchevondreyfas deneben außgeführet torde /undim vierdtë thell über die vierzig Gragen von derSeelen noch mehr. 2. Uns iſt zuperftehen / daß Maria/ in der Csöriſtus Menſch ward / warhafftig Joachim und Anna Tochter ſey geweſen / nach dem åuſs ſern Fleiſche/ und auß Joachim und:Annæ Sas men ſey erzeuget worden nach dem åuſſern Mens fchen / aber nach dem Willen iſt ſie des Bundes der verhelfſung Tochter geweſen , denn ſiewar das Ztel / da der Bundhinwetſet : In ihr ſtund das Centrum im Bunde / und darumb ward ſte vom S. Geifte im Bunde hocherfandt und hoch gebenebeyet / für und unter allen Weibern von HEVA


C. 8. Vrienſchwerd. Jefu Chrifti. 91 Seva her / denn der Bund eröffnet ſich in ihr. 3. Ihr folletredyt uns themer und hocy verſtehe: Das Wortmitder verheiſſung /welches bey den Juden imVorbilde ſtund /als ineinemSpiegel, darcin Gott der zornige Vaterimaginirte,undſeis nen Zorn damit le chete/das bewegte ſiti sertauff Elencialiſche art /welches vonEwigkeit nie geles henwar / denn als ihr Gabrielder Gürft die Bot ſapattt brachte / daß ſie ſolteſchwanger werden , und fic darein milligte undfagte : Mir geſchehe / 1 wie dugeſagt haft no.hat ſich das Centrumder s . Drenfaltigkeit beweget i und den underdifnet / dasdit die ewige Jungfrawſchafft/ welcheAdam verlohr/in thr im Wortedes Lebens eröffnet/denn die Jungfraw . derWeißheit Gottes ümbgab das Wort des Lebens p als das Centrum der B. Dreyfaltigtigkeit : Alſo ward des Centrum beweget/ und ſchlug der Simliſche Vulcanus das Ferperder Stebe auff / daß dasPrincipium date { tebe flammen erbohren war . 4. Verſtehe das rect/ in Maria Ellen / in der Jungfräumlichen Éſlenx / welche in Udam perdorben / darauß er ſolte ein Jungfrämlich Bild. nach Gottes Weisheit gebahren / ward 098 Gottliche Sewer auffgefchlagen / und das Principium der Liebe angezündet Du : muftvers ſtehen , in dem Samen Maria / da fie des Stre len - Geiſtes / Als Veneris Tinctur , ſchwanger tvar / denn in Veneris Tinctur, als in der Liebes Dual /ward Adams erftes Server im Wort des Lebens auffgeſchlagen / und waren in dem Kinde JEfu beyde Tincturen vollfommen / wic in Adam /und das Bort des Lebens im Bunde/vers ftehe


92

Erſter Theil / von der

Cap. 8 .

ſtehe / die 53. Dreyfaltigkeit war das Centrum , und das Principium erſchein ins Vaters theil : 1 CHriſtus warò in Gott und auch in Marien Menſch / in allen dreyen Principien , denn auch zugleich hiemit in der iradiſchen Welt : Er nam Krrechtsgeftalt an fich / daß er des Todes und des Teuffels mächtig würde / denn er ſolte ein Fürſt in dem Loco dieſer Welt / in dem Englis kchen Fürſten Throneſeyn / auffdem Stulund in der Gewalt das geweſenen Engels und Fürſten Lucifers über alle drey Principia. Solte er nun 1 , ein Herz über dte åufſere Welt feyn / ſo muſte er auch in der aufſern Welt wohnen / und ihre Efleng und Eigenſchafft haben : Debgleichen 2. fotteer ottes Sohne feyn / ſo mufte er auch auß Gott gebohren ſeyn : Colte er 3.deß Vaters Born leſchen / fo muft er ja auch im Vater feyn : Solte er 4. den Menſchen Sohn ſeyn /ſo můffeer ja auch auß den Menſchen Eſſen und Weſen feyn / und muſt eine Menſchliche Seele und Leib haben / alswir alle haben . 5. Uns iſt erfåndtlich / daf Maria ſeine Muts ter /romol CHriſtus auf ſeiner Mutter /find bers de Menſchlicher Effenß gewefen / mit Leib / Seel und Geiſt und / daß Chriftus hat eine Seele aug Mariæ Eſlenkempfangen / aber ohne Männlis chen Samen ; dein das groſſe Scheimnus ward alda er8ffnet der erſte Menſch mit ſeiner Vers borgenheit / der in Todt fiet / der mard alhie wies der lebendig gebohren / verſtehe in Gottes Princi pio : Denn die Gottheit bewegte ſich dieſer Sa chien halber / und ſchlug aufdas Ferver ins Das ters Principio , alſo ward der erſtorbene Sul phur ,


C. 8. Menſdywerd. Jeſu Chriſti. 93 phur , welcher in Adam gejiorbenwar / wieder lebendig / denn das Wortbatte Simliſche Wes fenheit an fidy / und eröffnete ſich in Simtiſcher Weſenheit im Jungfräivlichen Bilde der Gott heit . Das iſt die reine zůchtige Jungfraw / darin das Wort des Lebens Menſch ward / und alſo mard die suffere Maria init der Hochgebenedens ten Himliſchen Jungfčamen gezieret und gebes nedenet unter aden Weibern dieſer Welt / in ihr ward das verſtorbene und verſchloffene der Menſchheit wieder lebendig / und alſo ward fic hech gradiret, gleich dem erſte Menſchen für dem Fall/ undward eine Mutter des Thron -Fürſten. Mittit auß törein vermogen kam das / ſondern auf Gottes vermogen: Håtte ſich nicht das Cen trum Gottes in ihr beweget / ſie wäre nichts an ders / als alle Sevæ Töchter;Aber das Wort des Lebens hatte an dieſen Drt das Zielgeſtecket/ mit dem Bunde der Verheiffung / darumb iſt ſie die Gebenedenete unter allen Weibern / und für allen Heræ Kindern ; Nidit daß ſie eine Göttin ſey / die man für Gott ehren ſoil i denn ſie iſt nicht das Ziel , und ſie ſprach auch : Wie ſoll das zugehen / ſintemal ich von keinem Manne weis : Sondern das Wort des Lebens ins Vaters Centro , das ſich mit der Bewegung der Gottheit in die Menſtheit eingab 7 und ihre Menſchliche Ef ſenkeroffnete / iſt das Ziel / das (17 der-Zweck, da wir binlauffen ſollen / in die Wiedergeburt. 6. Dieſes iſt ein groffer Wunder /alsin dem erftë Ad.im/den der erſteAdam ward auf /drey Princi pien erſchaffen /und wart ihm ſein Seiftmit Søt: tes Geift eingefülyret / und dürffte ſich dasHerße Sot


94 Erſter Theil / von der Cap. 8 . Gottes nicht ſonderlich bewegen , denn es beregte Fich nur Gottes Geift /auß Gottes Herke : Jest beweget fich das Centrum oder Herr Gottes / das von Ewigkeit geruhet hatte / und ward das Göttliche Gewer aufgeſchlagen /undangezündet oder erwecket / wie mans fesen nödte. Die thewre Pforte. 7. alfo follen wir die Menſchwerdung Chris Att des Sohns Bottes recht verſtehen . Er ift nicht allein in der Jungfrawen Maria Menſch worden / daß ſeine Gottheit oder Göttliche Wes fenheit alda eingeſperret såffe oder ftetre : Nein Menſereshat eine andereGeſtalt / tag dich die Vernunfft nicht narren /tir erkennen ein anders . So wenig als Sott allein an einem Drte woh net / fondern er ift die Fåde auer Dinge, ſo wenig hat Gott ſich auch nur in einem Stücklein bes meget /denn Gott tft nicht abtheilig /fondern übers al ganx : Wo er ſich offenbahret / da ift er gang offenbahr ; To iſt er auch atcht måßlich / thme të keine Stätteerfunden i er mactre ihme dan ſets ber eine ftåtte in einer Creatur ; So ift erdoch gang neben der Creatur / auffer der Creatur. 8. Da ftct, daß Wortberegte zur Eröffnung: des Lebens / fo eröffnete fich es in der Göttlichen Weſenheit / als im Waffer des erigen Sebens / es gieng etn / und ward Sulphur, das ift / Fleiſch und Bhut / es machteSimlifche Tinetur, wels Hedie Gottheitümbfchieuft und erfüttet./ darin die Weißheit Gottes erdigftchet mit der Stelts chen Magia:Verftehées recht: Dié Gottheit hat


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C. 8. Menfchwerd. Jeſu Chrifti. 95 gelüftert/ Fleiſch und Blut zu werden / und wies wol die reine klare Gottheit Seift bleibet / noch tft fie des Fleiſches Geiſt und Leben worden / und winter in Fleiſche / daß wir können fagen / wenn wir mit unſer imagination in Gotteins gehen / und uns gånglich darein ergeben / wir gehen in Gottes Fleiſch und Blut ein / und leben in Gott/ denn das Wort tft Menſch worden / Gott ift das Wort .

1

9. Nicht heben wir alfo Chrifti Creatur auff/ daß er nichtfolteeine Ereatur reyn : Wir geben euch eine Sleidinis mit der Sonnen und ihrem Schein / und Feken alſo : Wir vergleichen die Sonne der Creatine Chrifti im Gleichnus / die ift ja ein Corpus, and vergleichen die gange tieffe der Welt dem ewigen Dorte im Vater : Nun ſehen wir docht / daß die Sonne in der gans Ben Tieffe teuchtet / und gibt ihr Wärmeund Krafft: run fonncn wir aber nicht ſagen / daß in der Tieffe auffer des Corporis der Sonnen nicht auch der Sonnen Krafft und Glang rep wan ſie nicht wäre / fo fienge ſie auch nicht der Sonnen Krafft und Glank ; Es fånget nur eine Krafft umd Glassdie andere : Die Tieffe ift mit threm Glanne verborgen : So Gott wolter fo wäre die gange Tieffe eine eitel Sonne / es wäre Hur amb die Ungündung / daß das Waffer vers ſchlungen werde/ daß das Waffer zu einem Gel ſte mothebe Torchirmeliberal der SonnenGlangs ro fich aber des Fewers Centrumpoolte entzünə den / wie in der Sonnen Loco . 10. Wiffet auch dieſes Wir verſtehen / daß Gottes Serf von Ewigkeit geruhet habe: 21ber

1


90

SErſter Theil / von der

Cap. 8 .

mit der Bewegung und Eingebung in die Wes fenheit ifts an allen Drten offenbahr worden / wiewol doch in ott fein Drt noch Ziel iſt7 als nur bloß in der Creatur Chrifti/ alda hat ſich die gange heilige Dreyfaltigkeit in ciner Creatur of: fenbahret / und alſo durch die Creatur auch den gangen Syimmel. Er iſt hingangen / und uns die Ståtte bereitet / da wir ſollen von ſeinem Liechte ſehen / und in ſeiner Weſenheit wohnen / und von Feiner Strlichen Weſenheit effen / ſeine Wefen heit erfülletden Himmel und Paradig: Sind wir doch anfanglich aus Gottes Defenheit gemacht worden / warůmb ſollen wir nicht auch darin ftes hen ? Gleich wie die Zufft und das Waſſer dieſe Welt erfåget / und mir derſelben genieſſen : Alfo tft im verborgen die Göttliche Weſenheit / der mir genieſſen / ſo wir mit enft imaginiren , und mit dem Willen uns darcin ergeben . Das iſt nun Chrifti Fleiſch und Blut in der Göttlichen Krafft / denn der Creatur Chriſti ihr Fleiſch und Blut ftehet darinnen / und iſt ein Weſen / eine Krafft / ein Getit / ein Cott / eine Füde/gang ungetrennet von keinem Orte / aber in ſeinem Principio . Es ſolte wol ein Saw : Menſch ſa gen :En wie wollen wir ihn zufreffen ; Ddu Erel / kom vorehe dahin / daß du ihn auch erreichert denn du wirſt thn nicht mit dem Suffern Munde freſſen ; Er iſtein Principium tieffer / und iſt doch der åufſere / erift in der Jungfraw Maria / und auch nach ſeiner Geburt in dieſer Welt ges weſen / wird auch am Jüngſten Tage in allen dreyen Principien får allen Menſchen und Teuf Feln erſcheinen .


C.8 .

menfibwerd. Jefu Chrifti.

97

11. Er hat warlich iradiſche Quad an ſich ges nominen ; Aber in ſeinem Tode / als er den Todt überwand / verſchlang die Göttliche Quall die Frediſche / und nam ihr das Rcgiment / nicht der geftalt / daß Chriftus hätte was abgelegt / ſon dern die suffere Quali war überwunden und gleich als verſchlungen / und was er nun le bet / das lebet er in Cott. Alſo ſoltë Adam auch feyn /und befiundt nidt : Alſo mufte das Wort Menſch gebohren werden /und ſich in die Weſen heit eingeben /auff daß wir Krafft einpfiengen / daß ivirkónten in Gott teben . Alſo hat CHriftus hers wider gebracht , was dain scrlohr / und noch viel mehr i denn das Wort iſt allenthalben Menſch worden / verftche / es ift allenthalben eröffnet in ber Göttlichen Weſenheit 7 darinnen unſere ewis ge Menſchheit ſtehet / benn im ſelben lieblichen Befen ſollen wir in Ewigkeit ſtehen / darinnen die Jungfraw Gottes ftehet / wir müſſen Gottes Jungfraw'anziehen / denn Chriſtus hat ſie anges zogen / er ift in der Ewigen Jungfrawen /und auch in der tradiſchen Jungfrawen Menſch worden / wiewol die iradiſche keine rechte Jungfram war ; Aber die Himliſcje Oertliche macite fte in der Benedeyung / das iſt / in des Wortes und Buns des eröffnung zu einer Jungfrawen / denn das Theil in Marta / daß ihr von Adam war aus der Simliſchen Weſenheit ange - crbet / das Adam tradiſch machte / das ward gebenedenet ; alſo ſtarb mur das tradiſche an ihr / das andere lebte Ewiglich / und ward wieder zur feuſchen zuchtis gen Fur gfrawen / nidit im code ſondern in der Benedeyung / als rich Gott in ihreröffnete da 808 E


98

$ Erſter Theil / von der

Cap.8 .

308 ſie die ſchöne Jungfraw Gottes an / und wardeine MännlicheJungfrawe am Himliſchen Theil. Alſo ward Chriſtus aus einer rechtenreis nen/ züchtigen , Himliſchen Jungfrawen geboh ren / denn ſie empfieng in der Benedeyung den Limbum Gottes / in thre matricem , in ihren Sahmen /wol nichts freinbdes / allein der Lim bus Gottesersffnete ſich in ihr /in Gottes Krafft/ der in Adam war erſtorben / der ward mit Gottes Bewegung lebendig und gieng Gottes Eſſeng im Wortedes Lebens in ifren Limbum ein / und darinnen ward der Seelen Centrum eröffnet / das Maria einer Seelen ſchwanger ward / und auch eines Geiftes /beydes Himliſch und Fridtich / ind das war ein recht Bild Gottes / eine Gleichs nus nach und auß der 5. Drenzahl auß allen dreyen Principien.

Das IX . Capitale Don Marien Jungfrawfchafft / was fic vor der Benedeyung rey geweſen / und . was ſie in der Benedeyung feyworden , 1. Ve gar wiffenKindern ligtunſer es dieſes Hoch armen / denn iſt -noth zuSeuæ cwiges şeyi darinnen / denn, es ift die Porte Fmanuelis , und ſtehet der ganze Chriftliche Glaube daringe / und ift die sporte der gröffcffen Gehininus/ denn athieligtdes Menſchen Saeims ligkeit vetfihtoffen / in deine er Gottes Gleichnus und Bilde ift . 2. crn /


1

C.9. Men dwerd . Jeſu Chriſti. 69 2. Denn / unſere gange Religion ſtehet in dreyen Stücken /als erſtlich von der Stopffung / was Effenxi Weſen und Eigenſchafft derMenſus fey / ob er ewig oder nicht ewigen / und wie das möglich ſey : Was eigentlich der Menſchliche Urſtandt fey / von wannen er im Anfang rep hers fommen . 3. Und dan zum andern / weil ſo viel von Reis nem Fall geredet und gelehretwird / wir auchfes fen /daß wir ümb des Fids willen ſterblic find / auch der Bofheit und Grimmen - Qual unters worffen / was doch eigentlich ſein Fall ſey gewes fen . 4. Und denn zum dritten / toiluns Gott wies der Ipil zu Snade neinen / ümb welches willen er auch hat Geren und Lehre gegeben / und die mit groſſen Wunderthatenbeſtätiget / was doch eigentlich die neweWiedergeburtſen /dieweil wir fehen / daß wir ſterben müſſen / in welder Gis walt umd Seijte mir tonnen wieder new - gebohs ren werden / und vom Tode auffftehen s. Dieſes alles finden wir nun in dieſen zweyen Bilden fürgemahlet/ als in der ewigen / heiligen / und auch in der iradiſchen / zerbrechlichen Jungfrawſchafft / und finden die newe Wieder geburt in dem Bilde Krifti gang hell und klar . Denn in der ewigen Jungframichafft/als in Gots des Weſenheit / da die Bildnus und das Gleiche nus Gottes iſt als in einem Spiegel von Ewigs keit geſehen / und vom Geute Sottes erfandt wors den7 ward Adam der erſie Menſch erſchaffen / er hatte die Jungfrawſujafft zum Eigenthumb/ als der rection dicbe- Tinctur im Liecht / welche be geha


Erſter Theil , von der Cap . 9 . 100 gehrende ift des Fewers - Matur / als der Effen tien Eigenſchafft/ daß ſte indgeu ein brennend les ben in Krafft und Serrligkeit feyn / und mdge in des Fewers Effeng cine Gebårerin feyn / wel ches in des Liechtes Effen ohne das Fewer nicht mag reyn ; und erkennen alſo eine Jungfraw : ſchafft in Gottes Weifheit im begehrenden Bila len des Gottlichen Weſens von Ewigkeit/ nicht eine Sraw die gebåhre/ ſondern eine Figurim Spiegel der Weſenheit Gottes / cine reine zůchti ge Bildnus ohneWeſen / und doch in der Effeng/ aber nidit in des Fewers Eflens offenbahir / ſon dern in des Liechtes Quad : Dieſelbe Bildnus hat Gott inein Weſen geſchaffen / und ſolches auf müen dreyen Principien ,das ſteſen eine Gleichnus nach der Gottheit und Ewigkeit , als ein ganger Spiegeldes Grundes und Ungrundes /desGeiſtes und auch des Weſens /und ward'aus dem Ewigen geſchaffen /nicht zur Zerbrechligkeit . Weil aber daßFradiſche undZerbrechliche amEwigenhleng , hat ſich die Fradiſche ( uff in dte Ewige Himliſche eingefülret / und die Simltfche Eigenſchafft in ficiret, denn ſie wolte in der etvigen wohneit / und war doch in Grimm Gottes verderbet . Alſo ver's Derbte die Iridiſche Quaù die Simliſche/und ward der Himliſchen Turba , als ſolches an Erde und Steinen zu erkennen / welche zwar auß dem Emis gen ihren Urſtand haben /ſind aber im Grime und in des Fervers Qual verdorben / und hat das Fiat Erde und Steine auß der Ewigen Weſenheit gernachet / im welches widen ein Scheid -tag ift Þeſtimbt / da ein jedes Ding ſou widerin ſeinen Ether gehen / und durchs Fewer bewähret wer den. 6. Alſo


9. · C.9 . Menſchwerd. Jefu Chrifti. 101 6. Alſo auch der Menſch : Er war in der { Jungfrawſchafft in Gottes Weißheit erſchaffen / eit war aber vom Grinim und Zorn Sottes ergrif ad fen / darům warð er auch alſo bald verderbetund di tradiſch . Und als die Erde vergehet / und im y Fewer muß bewähret werden / und wieder in das Su gehen als ſie war : Ajo auch der Menſch / er ſoll it wieder in die Jungfrawſchafft eingehen / darin er ti geſchaffenward ſo aber das dem Menſchen nicht # möglich war/daß er vomGriminen Tude Aufffiuans de /und in eine Meme Geburt eingieng, denn ſeine i Jungframſchafft warmit im Todt geſchloſſen / mumb welcties willen Sott dem Menſchen ein W Weib aus ílme machte : Somuſte ſich die Gott heit bewegen / und das eingeſchloſſene wieder er : i Sffnen und lebendig machen und das geſchahe in Marien der verſchloſſenen Jungfrawen / verſtehe in der Jungframſchafft/ wetcheAdam auf Gots betes Weifheit anerbete /nicht auf dem Gridiſchen o Theil des dritten Principij , ſondern des Simtis ſchen Heiligen Theils , des andern Principij, wel ches war in den iradiſchen Eodt im Zorn Gottest 18 mte der tradiſcher imagination und Eingebung me eingeſchloſſen worden / und war als es todt was re/wie dandie Erde auch als todt erſchien / dars umb hat ſich das Herk Gottes beweget/ den Todt zerbrochen , unddas Leben wieder erbohren / und Menſchwerdung ein tråtts. i iſt uns die Gebuhrtund tig Weſen / daß fich das ganzeUngründliche SerkeGottes hat beweget / und iſt alſo hiemit die Simliſche Wefenheit/welche in Coot geſchloss ſen war , wieder lebendig worden / daß wir können jekt mit grunde ſagen : Gott hat ſeinem Zorn ſelber E tij


Erſter Theil / von der 102 Cap.9. ſelber wied :ritanden / in deme er ſich mit ſeines Yrkens Centro welches die Ewigkeit ohne Grund und Ziel erfúget hat/ wieder erårnet/ und dem reineGewalt genommen ! dem Grimm und Zorn ſeinen Stachel zerbrochen / ſintemahl ſich die { tebe und Sanffimuth im Zorn eröffnet und das Ferver der Gewalt geleſchet . 7. Und noch viel mehrift uns Menſchen das sine groſſe Frewde / daß fich Gott in unſerer toda ten und erſtorbenen Jungframſchafft eröffnet / uimd alſo fort durcy alleg. Daßſich aber das Wort oder die Kraft des Lebens Gottes wieder in die Menſchheitſ als in die verſtorbene und gleich als ipie verlaſſene Jungfrawſchafft hat eingegeben / und daß Jungfråivliche Leben wieder eröffnet / des freuen wir uns / und gehen mit unſer imagi nation ins Centrum , als da ſich Gott in der Menſchheit hat eroffnet / als in die Menſchwers dung ſeines Sohns ein/ und werden alſoin ima ſerer imagination , welche wir in ſeine Menſch werdung einführen / ſeines eröffneten Worts und Krafft der Simliſchen / Göttlichen Beſenheit ſchwanger / zivar nichts frembdes / aber doctyges gen der Fradigkeit frembde . Das Wort hat ſich adenthalben cróffnet 1 auch in jedes Menſchen Lebens- Ciecht 7 und fehlet nur daran / daß fich der Seelen - Geift darein ergebe / To zucht er die ewige Jungfrawſchafft wieder an / nicht als ein Kleid / ſondern ausſeiner eigenen Eſſen / in ihme wird Gott gebohren ; Denn Marta ward mit allen Hevæ Töchtern Fradiſch gebohs ren , aber der Bund der Liebe Gottes weiſete in threr . Eflenß / daß Gott wolte alda in the das


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C. 9. Wienſchwerd. Jeſu Chriſti. 103 das Leben wieder auffſchlieffen . Und können durchaus von Marien Fungframſchafft / nach dem irudiſhen Leben får der Benedeyung / che fich Gottes Herzebewegte /nicht ſagen /daß fie ſen eine ganze voukommeneJungfraw geweſen / nach der Erſten vordem Fad /ſondern ſic wareine Natürliche Tochter Hevæ :Aberdas ſagê wir mit grunde/daf in Marien / ſo wol als in allen Adams Kindern/ſen die ewige Jungfrawſchafft am Bune de der Verheiſſung verſchloſſen gelegen / gleich alsim Tode / ind doch auch nicit in Gott vers weſen: Denn der NahmeJÉSUS aus Gottes Centro oder Serge hat ſich von Ewigkeit in die Fungfraw der Weifheit als in einen Spiegel mit eingebildet/und iſt des VatersCentro ,als des Ferpers und Grimines Centro entgegen geſiana den / nicht im Grimm der Ellens 7 ſondern im Liechtel in des Llechts Effen / und ward auch der Menſch in der ſelben Eſſen in dem Nahmen JESU verſehen / ehe der Welt Grund gelegt ward / da Adam nocy in Simliſcher Ellen / ohne ein Natürlich oder Creatürlich Wefen war : Denn in der Weiſheit ward der Fall erkandt / ' che der Menſch zur Creaturward 7 und ſolches nach des Seivers Elgenſchafft / nicht in des Sicche tes Eigenſchafft / ſondern nach deinerſten Prin . cipio . 8. 2010 Tagen wir nun nach unſer tieffen Ery fåntnås von Marta / daß fie fer eine Jungfram vor der Zeit der Eröffnung und Bottſchafft des Engels geweſen / wie Seva / da ſie aus dem Pa radis gieng i ehe ſte Aðam erkandte / dawar ſie zwar eine Jungfraw /aber die rechte Jungfraws fihafft E iitis


er heil en T Erſt von der Caipſc.h9 104 be/n r t rd o f i d f r a fch t war inreithr ver /und mit de h c e i d h eriſ Suc dianfffici / unrd Idar an ihr die Thei nſ gi iſt nba Eige n offe denne die irrd afftima o erbrach e im/liſch igenſch i t a i E S z n d / mifa, tige t e gs m daß ſte eine Fra el/ und nich züch t rein Fin l f k fram ogne Dacchenwar /denanwſſicehwaafr nur ein Chei r ſ f i r g l e n m s d r Ju an de Si m / da an s e g l e Thei Ada : Und alſorieſtn keine renin /recht Jun e h a g iin n a e a i g d d fraw von Sauv grbo a word / b e W : ſen Idår /dte Tur hat in alle die Jungfraws ſtafft zerſtöret / biß der Held im Streit kam / der war eineganze Männliche Jungfraw in Gots tes W :ifheit nach dem Simlifchen Weſen / und das tradiſche hieng ihme an / aber das Simliſche Herrſchere über das iridiſche/ denn alſo folteAdam auch feyn / und er beſtundnicht. 9. Darumb ſagen ivir mit Grunde/ das Maria Fey Foachims Tochter von Anna erbons ren / und habe nach dem irrdiſchen Theil ihre Wes ſenheit eſſentialiſch in ihr gehabt : Und denn ſa gin wir / daß fte des Bundes Gottes Tochter ſer geweſen/ daß Gött habe das Ziel der Wiederges Þurt in ſie gefteckt/ daß das ganze Alte Teſtament Habe in daſſelbe Zici gefehen / und alle Propheten von ſelben Ziel ( daß Gott wolte die ewige Jungfrafft wieder crðifhen ) geweiffaget : Und daß daſſelbe Ziel iſt gebenedeget geweſen / denn Gott hat fi dimit ſeiner Barmherzigkeit mit dem Bund der Verheiſſung in diß Ziel eingegeben / tind ſtund das Wort der Verheiſſung im Bunde ins tif die erſte WB :lt vor und nach der Sundfluth im felben Bunde/ den Gott als eine Jungfräwlichen Spies


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C. 9. Men dwerd . Jeſu Chrifti. 105 Spiegel für ſich ſtelte / ſelig worden . Denndie 1 ewige Jungfrawſchafft erſchien im Bunde als im Spiegel Gottes / und darinnen beluftigteſich die Gottheit , denn ſo Iſrael den Bundhielt / und thåtedie Werce des Bundes / ſo ward das von Gott angenommen / als wäre die Menſchheit im Spiegelder Weißheit Gottes; Und ob ſte iradiſch und böſewar noch dennoch wohnet Gott in is rael in ſeinem Bunde / in der Weifheit / nach ſeis ner Liebe und Barmer tgkeit : Iſomaren die Werche des Geſekes für Gott im Spiegel / big das Leben wieder aus dem Bunde erbohrenward/ biß die Erfüllung kam/ dahörten die Wercke im Spiegel auff / und Huben ſich die Werde der Ers fudung in Fleiſch und Blut in der Szimliſchen Weſenheit wieder an , denn in Maria ward der Anfang/ als der Engel ihr die Boteſchafft bracta te / und ſie ſprach : Mir geſchehe / wiedu geſagt haft : So hat ſich zu hand des Lebens Centrum im Wort Gottes / als das Ser Gottes in threm Verſtorbenen pimliſchen Samen beweget / und den wieder lebendig gemacht/ und iſt die ſchwans gerung angegangen , denn alle drey Principia der Gottheit ſind erreget worden / und hat die Götts liche Tinctur in der verſtorbenen Simliſchen Weſenheit gefangen :nicht / daß Gott ſen ohne Weſen geſtanden / ſondern der Menſch war im Simlifchen Weſen erſtorben / und jekt kam das Berk Gottes mit lebendiger Osttlicher Befens heit in den Todt / und weckte dic verſtorbene Wes ſenheit auff ; richt nam ſte dißmal die iradiſche Qual hinweg , ſondern trat in dieiradiſcheQuad / als ein Serz und Uberwinder der Qual / ein , denn


106 Erſter Theil / von der Cap. 9 . das rechte Leben ſolte durch den Todt und Zorn Gotteseingeführet werden , welches geſchahe am Creuß / da der Todt zerbrochen ward / und der Grimm gefangen / und mit der Liebe geleſchet und überwunden ward . 10. Alſo verſtehen wir nun / was Maria init der Empfängnus ren worden / nämlich eine rechte ' reine Jungfraw nach dem Simliſchen Theil: Denn alsſich das Szerke Gottes bewegte/ und in ihr ner Tag anbrach / Torcheln in ihrdas Liecht der Klarheit und Reinigkeit Gottes : Denn thre verſtorbene Jungfrawſchafft ward eröffnet iind Lebendig /denn ſie ward erfüdet mit der Sötta liden Jungfrawſchafft / als mit Gottes Weiß heit / und in derſelben Weifheit und Göttlichen Wefenbeit / fo wol in der verſtorbenen und jest Icbendigen Weſenheit ward das Wort Fleiſch im Sulphur , mit dein Centro Naturæ , aus de Vaters Eſſentien , und auf Marien Ellentien , aus dem Tode ein { cben / eine Fruchtmit bepden Tincturen voltómlich / da bende Tincturen nur cine waren : Und weil Adam war ein Mann wors den / fo warð auch CSpriftus ein Mann nach der suffern Welt / denn nicht Hevæ Bildnus in der Weibes Tinctur foll bleiben / ſondern Adams Bildnus / als er ein Mann und auch ein Weib ivar / ſou bleiben : So aber doch der Zeichen eines muſt erſcheinen / nach der Macht des åufſeun Fiats , und daß auch der Speld im Streit wieder würde inalle drey Principia geſeket,ſo kriegte der Seldt im Streit Männlichezeichen / dann der Mann hat des Feiders Tinctur, als des Vas krsEigenſchafft; So iſt der Vater dieft & rcte und Macot


C. 9. Menſchwerd . 3efu Chriſti. 107 Macht aller dinge / und der Sohn ift ſeine Liebe : Alſo ward das Wort in Weiblicher Eſſeng Menſch / und ward aber ein Mann / daß ſeine Liebe mocyte den Zorn und Grimm im Vater ico fchen / denn Veneris Tinctur hatden Waffers Qual /und das Weib hat Veneris Tintur: 2010 ſolte das Fewer mit dem Wafferdes ewigen { es bens geleſchet werden / unddeß Vaters brennende Effentien im Server wicder geleſdhet werden . 11. Nun erkennen wir aber Mariam Syria fti Mutter nach dem Fleiſche / Seel und Geiſt / in der Benedeyung für einereine züchtige Jung fraw / denn das iſt ihre Benenederung , daß fich Gott hat in ihr eröffnet / fie hat das Wort des les bens in ihrem Leibegetragen / das hat fich in ihr beweget Nicht haben ſie das Wort beweget / ſondern das Wort hat ſie beweget / beydes die Frucht die ſie gebahr / und auch ihre Secle / To wol das Theil der verſtorbenen Beſenheit / das ihre Seele zu hand mit Gottlider lebendiger Weſenbeit ümbgeben ward / nicht nach dem iridis fchen Theit/ als nach dein dritten Principio , ſon dern nach dem andern Principio , daß ihr'Alſodas Frediſchenur anhieng / denn ihre Seele ſolte auch mit dem Wort des Lebens welches in ihr Menſch ward / mit durch den Todt und Zorn des Vaters in die Himliſche Göttliche Qual eingehen / dar ůmb muſte ihr åuſſere Menſch der Fradiſchen Quall abfterben /auff daß er Gott lebete/ 1140 dars ůmb / daß ſie iſt beredeyet worden / und hat das Ziel im Bunde getragen / ift ihr Leib nicht ver: weſen / denn das Simliſche hat das iradiſche eers ſchlungen / und hält das Ewige gefangen / Bu Sots E Dj


Cap.9 . 108. Erſter Theil / von der Gottes Ehr und Wunderthat : Es iſt in Ewigs keit nicht vergeſſen worden / daß Gott in ihr iſt Menſch worden , 12. Das aber etlicheſagen / ſteren gang im Tode verblieber ) dieſelben mogen ihre Vernunfft ivot anders ſchawen / denn was Hochgebenedenet wird, das iſt unverweßlich ihr Himliſcher Theil der Göttlichen Weſenheit / das ſie hatbenedenet / tff unverweßlich : Sonſt můſte folgen / daß Gots tes Weſenheit in der Benedeyungwerenoch eine mal gefallen und geſtorben / als in Udam ges fchachi úmb welches ſterbens willen doch Gott Menſd, ward / daß er das Leben wiederbråchte . Zwar ſie iſt nach dem tradiſchen Leben geſtorben / als nach der tradiſchen Quali / aber ſielebet nach der Benedeyung in Gottes Wefenfeit / und auch in ihrer eignen Weſenheit / nicht in 4.Eles menten , ſondern in der Wurketder 4. Elemen : tcn /welche die 4. in fich verſchloffen hålt /im pas radis und reinen Element /in der Göttlichen Mes fenleit / in dem Leben Gottes. 13. Darumb ſagen wir / daß Maria groffer Fey / Als irgend eineTochter von Adamn / in dem Gott das Ziel ſeines Bundes in ſie geſtecket hats te /und ſie alleine die Benederung unter Alca Hes væ Tichtern erlanget hatte/ als die reine Jungs fråmliche Zucht/welche in allen Sevz Töchtern zerſtöret war. Ben ihr aber ſtunddie Jungfraws ſchafft im Bundé / biß fie das Wort des Lebens Hoch benedenete /ſo ward ſie eine rechte reine zuchs: ilge Jungfraw / in der Gott gebohrenwaró . Den Chriftus ſprach auch zu denJuden : Ich bin von oben Ger/ ifr aber feyd von unten her: Já bin wicht


C... Mienfowers. Jeſu Chriſti. 109 nicht von dieſer Welt / ihr aber reyd von dieſer Welt : Wenner wäre in einemiradiſchen Gefäffe Menſch worden / und nicht in einer reinen zintia tigen Jungfrawen / ſo wäre er ja von dieſer Welt geweſen /aber alſo war er inderFyimliſchen Jungs fraw Menſch worden / und hieng ihme der iridis diſche Quall nur an / denn die Effeng der Seelen war mit iradtſcher Qual in uns armen Menſchen Kindern inficiret worden / und er ſolte unſere Seele in Himliſcher Effenx in fich durch das Fewer Gottes in Ternarium Sanctum einfühs ren / denn ümbdie Seelewar es zuthun / dieweit fie aus dem Ervigen tvar genommen worden / fo wolte ſie auch Gott nicht verlaſſen . Darumb wenn gefraget wird / was das für Materialey geweſen /dahinein ſich Gottes Wort und Serge hat eingegeben / und ihmeeinen Leib gemacht / obs frembde Materia , die vom Sims mel kommen ſey7 oder obs Marlen Effenkund Samen ſen geteſen ? So iſt diß unſere Antwort / daß Gottes Szerke nie ohne Weſen ſem geweft / denn ſeine Wohnung iſtvon Ewigkeit im Liechs te / und die Krafft im Liechte iſt das Sperne oder Wort / das Gott von Ewigteit hat geſprochen / und das ſprechen iſt der ». Geiſt geweſen , der mit dem ſprechen aus der Krafft des Itechtes / aus dem geſprochenen Worte außgehet in das aufges ſprochene / und das aufgeſprochene ift Gottes Wunder und Weißheit / diß hat in ſich den Gátta fichen Spiegel der Weifheit / darinn derGeift Gottes ftehet /und darinn er die Wunder eröffnet. 14. Und alſo verſtehet /daß das Wort aus dem ergen Gottes des Vaters mit der Spimlis fichen E vij


110

SErſter Theil /von der

Cap. 9.

ſchen und zůchtigen Jungfraw der Weißheit ůmbgeben in der Himliſchen Weſenheitwohnet / hat ſich zu gteich in Marion Eſſen und Wefens Heit / als in ihren eigenen Samen / verfteheim Menſchlichem Samen / -eröffnet / und Marien verſtorbenen und an Sott blinden Samen in ſich genommen , und den zum Leben erwecket. Die Icbendige Weſenheit kam in die halb ertødtete /und nam die halbertödtetezum Leibe / nicht zu einem permefliden / der da auffhören ſolte / ſondern zu einem Ewigen / der da Ewig bleiben ſolte /denn als hier ward das ewige Scben ivieder gebohren . Als ſo ward die Weſenheit der Ewigkeitin Gott ſeiner ganken Tieffeohne Grund/ und dieWeſenheit des verſtorbene Adams in derMenſchheit eineWeſens Heitgang ein Weſen/ daß alſodie Creatur Chris ſtusmitſeiner Weſenheit zu gleich auff einmal den gangen Vater erfüllete / der ohne Zielund Grund ift : Uber die Creatürliche Seele blieb/ und ift eine Creatur : Und nach dem dritten Principio , als von der Creatur /dieſer Chriftus einereatur und König der Menſden ſo wol auch nach dem ans dern Principio , als ein Kind des Ungründtlichen Daters . Was der Vater ſeiner ungründlichen Tieffe ift / das iſt der Cohn in ſeiner Creatur : Denn die Krafft in der Creatur ift mit der Krafft aufſer der Creatur eine Krafft í eine Weſens heit / in der die Engel und Menſchenwohnen : Sie gibt Paradis undfröliche Wonne / aber in der Menſchheit gibt ſie auch Fletſch und Blut / darumb iſtund bleibt ſie aucheine Creatur / aber ingeſchaffen / ſondern gebohren / auff einem Theil auf Gott von Ewigkeit/undauffdem andernTheil auß


!

C.9. Menfchwerd. Jeſu Chriſti. III auß der Menſchheit / und ifi Gott und Menſch eine Perſon worden /ein Chriftus / ein Gott / ein Serz/ eine 5. Dreyfaltigkeit in der Menſchheit / und auch zugleich überal / ſo daß wir Chriftum ſehen / wir ſehen die 5. Dreyfaltigkeit in einem Bilde : Seine Creatur iſt ein Bilder gleich / und auß uns Menſchen / unſer Hoherprieſter und König / unſer Bruder : Seine Krafft iſt unſere Rrafft / ſind wir aber auf Gott im Glauben wieder an ihm gebohren : Eriftuns nicht fremb de oder ſchrecklich / ſondern iſt unſer {iebe- Tin Etur : Eriftmit ſeiner Krafft unſerer Seelen Ers quicung /unſer Leben /und unſerer Seelen Wons ne: en wir ihn finden / ſo finden wir unſeren Ges 4 hülffen / gleich wie ihn Adam finden / ſolteund er ließ ſich betriegen / und fand endlich eine Fraw /da ſpracher : Das iſt Fleiſch von meinem Fleiſch / und Beyne von meinem Gebenne/ und er nat ſie 30 ft / zu einer Geſelin . 15. Alſo wenn ihn unſere Seele findet / To Taget ſie : Das iſt meine Jungfraw / dieich in Adam hatte verfolren / da einiridiſch Weib aus thr ward , jekt habe ich meine liebe Jungfram auß meinem Zeibe wieder funden / nun wil ich die nimmermehr von mir laffen / ſte iſt meine / mein Stelſch und Blut/meineStarcke und Krafft / die ich in Adam verlohr / die wilich behalten. Dein freundlich halten ! Freundlich inqualiren Schönheit/Frucht/ Krafft/ unb Tugendt ! 16. 2010 findet die arme Secleihres verlohrs nen Lieches Tinctur, und ihreliebeJungfraio / und im Weiblein wirdgefunden der Edle Brắus tigam der nach Veneris Matrix Hat je gelüftert/ BAC


1 2 Erſter Theil / von der Cap. 10 . hat abernur einen iradiſchen Männlichen Sul phur gefunden / und hat ſich mit iradiſchem Sas men müſſen laſſen ſchwangern . Alhier bekompe fie des retten Fewers und Mannes Tinctur , daß fte alſo auch eine rechte Männliche Jungs fraw wird / als Adam in ſeiner Unſchuld war .

Das X. Capitref. Von der Geburt Jeſu Chriſti des Bohns Gottes / und wie er neun Vonat/ als alle Menſchen - Binder / rey in Mutter- Leibe verſchloſſen gelegen / und wie eigentlid, reine Menſchwerdung rey: 1. die Menſchwerdung Jeſu Chrifti , aber faſt Blind / und darausmancherley Meynungeni gemacht die Menſchen alſo mit Meynungen ůmb zutreiben / unddie rechte Menſihwerdung. laſſenligen / daran unſer ewig Het liget.Deſſen alen war Urrach daß man das in & uſſerlicher Wiße und Kunſt geſuchet / und nicht am rechten Ziet': Wårë man in die Menſchwerdung einges gangen / und auß Gott gebohren worden / es håtte keines diſputirens bedürfft / denn der GeiftGots tes. Profnet einem jeden die Menſchwerdung: Chriftiwol in thmeſelber / und ohne denſelben iſt kain finden : Denn / wie wollen wir das in dieſer Welt


1 As Ut

3

7

3 3 3

I 13

C.1o . Menfchwerd. Jeſu Chriſti. 113 Welt mit Vernunift: Kunſt finden / das nicht in dieſer Wilt tft ? Wir finden in der åuffern Vera Iunift Faum einen Glaſt davon / aber in Gottes Geift iſt das rechte finden . 2. Die Menſchwerdung Chriſti tft ein ſolch Myfterium , davon die duffere Vernunfft nichts weiß / denn ſte iſt in allen dreyen Principien ges ſchehen , und mag nicht ergründet werden / man Fenne dan den erſten Menſchen in ſeiner Schöpfs fung fürm Falle / denn Udam ſolte den andern Menſchen mit dem Character der H. Drepfals tigkeit aus ſich gebåfren / in deme der Name FEfus eingeleibet ftund 1 aber es fonte nicht Teyn : Darumb mufte ein ander Adam kommen / deme es möglich war / denn Chriſtus iſt das Jungfrawliche Bild mit dem Character der H. Dreyfaltigkeit : Er ift empfangen in Gottes ties be /undgebohren in dieſe Welt/ždam Hatte Götts. liche W :ſenheit / und ſeine Seelewar auß dem erſten Principio , auß des Vaters Eigenſchafft/ die folte ſich mit der imagination richten in des Vaters Serge / alsins Wort und Seift der { tes be und Reinigkeit /und eſſen von der Liebe Weſena heit / fo hätte ſie Gottes Weſen im Wort des Les bens an ſich behalten / und wäre mit der Krafft auß der Herren Gottes geſchwängertworden davon ſte denn auß ſich ſelber in ihre Weſenheit imaginiret,und ihre Weſenheit ſelber geſchwäna gert 7 daß alſo wäre eine ganze Gleichnus nach dem erſten Bilde durch imagination und der Seelen willen einergeben entſtanden / und in der Krafft der W :ſenheit empfangen worden . 3. Weilaber dieſes in Udam nicht ſeyn konte 1 wegen


114

Erſter Theil / von der

Cap. 1o.

wegen der Fradigkeit/diethme anhieng/ ſogeſchach es imandern Adam Chrifto/ der war auffeineſols che art durch Gottes imagination und eingehung in des erſten Adams Bildnus empfangen / und iſt uns erfåndtlich /daß weil der erſte Adamſeine ima. gination hat in die Fredigteit gefest / urdiradiſch worden / aucz ſolches wieder Gottes Vorſaxges than / dennoch Gottes Vorſaiz beſtehen inufte : Denn alhier feste Gott feiucn Vorſas inAdams Kind /und führete feine imagination in die Vers debrte Bildnus/undſchwångertediefelbe mit ſeiner Göttlichen Krafft und und Deſenheit / undwens det ümb der Seelen willen auß der Fradigkeit in Gott / dag Maria etnes ſolchen Kindes ſchwans gerward ials Adam ſolte fchrdanger werden /wels ces die eigene Vermögenheit nicht thun konte / ſondern fand nteder in den Schlaff i als in die Magiam , da denn das Weib ausAdam gemacht warð / welches nicht ſoltegemacht werden , ſons dern Adam ſolte ftcti in Veneris Matrice ſelber ſchwångern /unoMagiſch gebihren ; Weils aber nlitt ſeyn mochte / ward Adam zerthellet/ und ward thm fein cigener Wille der groffen Macht gebrochen /und in Todt geſchloſſen : Weiler fets ne imagination nicht molte in Gottes Geift feren / To muſte ſeine groſſe Macht im Todeftia Halten / undden Geift Gottes laffen ſeine imagi fation in ſich regen / und mit ihme thun / was er wolte : Darumb crweckte ihme Gottes Gelft auß demſelben Tode das Leben / und ward deffel: ben Lebens Seift / auff daf ste Bilonus und Gleichnus nach Gott ( ſo von Ewigkeit war in ottes Beißheit erkanotworden doch módyt crb ob


C. 19. Henſchwerd . Jeſu Chriſti. 115 erbohren werden und beſtehen : Denn / ſie ſtund für den geiten der Welt und von Ewigkeit im Fungfråwitchen Spiegel in der Weifheit Got: tes / und foldjes in zweygen Geſtalten / als nach dem erſten Principio des Vaters im Serpcr / unb im andern Principio des Sohns im Liechte/ und war doch nur im Liechte offenbahrt und im Gewer gleich als in einer Magia , als in einer Möglig: keit . Gleich wie der geſtirnte Szimmel eineFigur dem Menſchen im Schlaffe ins Gemüth modelt nach ſeiner Dermögenheit:Atſo iſt auch die Bilde nus im Centro des Fewers Natur erſchienen/ ganß unſichtbar / aber in der Weſerhett im Spiegelder Gottheit iſtſieals ein Bilde 1 gleicy einem Schatten / aber ohne materialtfch Defen erſchienen / und tft doch in der Effenk des Geiftes geweſen :Welcher/ſo er ſich im Spiegel derWeifs heit erblicket / dieſe Bildnus erkande und geſehen Hat / und eineft ſeinen Willen darein gefekt / ſte ir Weſenhett zu bringen / auff daß Gott ein Bild oder Gleichnus im Weſen habe / da er ſich nicht mehr dörffe als im Spiegel chawen / fondech in Wefen empfinden ; und darumb ſo das erſte Bito in die ſtrenge Macht imaginiret / und darüber iradiſch undtobt ward /führeteGottes Geift ſeinen Willen und Leben in Todt /undnam auf dem Tode wieder das erſte Leben in ſich auff daß daserſte Leben in vollem Gehorſamb für ihm beſtånde/und erallein fer das Wollen und auch das Thun . 4. Alſo ift uns erkändtlich / daß Gott ſey in die halb tode Bildnus eingangen 7 verſtehe in Mariam / und eben in dieſelbe Jungfr &wliche Geſtalt /welde lin Tode verſchloſſen lag./ darin 20 am


116

Erſter Theil / von der

Cap.10 .

Adam ſolte ſchwanger werden /und ein Bildt nach thine in Jungfrårlicher Zucht gebåhren : In derſelbe eingeſitlofſenē undhalb ertödteten Jungs fräwlichenMatriceift Gottes Wort oder Qerry als das Centrum der 5. Dreyfaltigkeit , ein Menfchen - Bild worden 7 ohne verlekung feines Weſens. Und weil die erſte lebendigeFungs fråmliche Matrix in Adam nicht wolte Gott ges Horſamſeyn / ſoward fiethme jekt/ als ſiewieder auß dem Tode erwecket ward /gehorſam /undergab ſich gang demühtig und milig in Gottes Widen ; Alſowardjeßt wieder das rechte Jungfräuliche Bild im Gehorſam Gottes figuriret i denn der erfte Biac mufte im Tode bleibender tider Sots tes Widen imaginirte , und ward ein reiner ges Horfamer Wide crwettet / der in der Himliſchen Sanfftmuth und Weſen blieb / dernicht mehrdie Bildnus im Gewer in des Vaters Theil in ihr Iteß auffquellen / ſondern blieb in einer Qual / alfo dan dte Gottheit nur in einer Qual thr Leben führet / als im Ciechte / im 5. Gelfte / und fühs ret aber doch ſeine Sereſchafft über alle dren Principia . 5. Alſo ift uns auch von der Menſchwerdung Chriſti zu verſtehen . Als GottesSciſt das Jung frårpliche Leben in Maria wieder erwecket7 mela che in der tradiſchen Effeng in Todt und Grimm lag eingeſchloſſen / rowendete ſich daſſelbe Leben nun mehr in einen Willen / als in Gottes Iles be/und ergab ſich dem Geifte Gottes : Alſo ward daffelbe Leben eines rechten Jungfrämlichen Bildes ſchwanger / welches benAdam ſeyn ſols te/ aber nicht geſchach / Denn eine imagination empfieng


3

15 n

11 be

ng

C.13 . Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 117 empfieng die ander : Gottes imaginationema pfieng die imagination in Tode/ und brachte fte wieder zum Leben / lind daffelbe Leben imaginirte wieder in Gott / und ward Gottes ſchwanger) und ward auf der Gottheit und Wenſchheit eine Perſon /die Gottheit hieng an derHimliſcheWes fenheit / die von Ewigkeit je geweſen war / mit Reich/Krafft undHerrligkeit / als dasReich des Paradiſes /und die Engliſde Welt /als der Geift/ und die Siebende Geſtalt am Centro Naturæ , wie im dritten Theil oder Buche vom Dreyfas chen Leben mit aten ümbſtånden gemeldet wors den ; und die Menſchheit hieng an dem Reich dicſer Welt;Weil ſich aber der Wide der Menſche heit in die Gotthet ergab / ſo ward dieſes Fúng: fråfliche Bild in ChriſtoFesu nur ein Gaſt in dieſer Welt / und ſeine Gottheit war ein Herz über dieſe Welt : Denn alſo ſolte das in Adam auch ſeyn / daß das kleinere und Unmächtige un ter dem gröſſern und Admåcytigen wäre:Aber Adams Wilegieng in das Fleine und ohnmächs tige / darůmbivard er gang ohnmächtig/ und fiel wieder in Schlaffi und dem Schöpffer wieder heim : Aber dtere Bildnus mit Chrifto blieb ik der Göttlichen Weſenheit ſtehen / und hieng ihr die iradiſce Qual in Knechts Ampt und weife an / nun nichtmehr als ein Herz /wle åber Udam / und Mariam feine Mutter i für der hohen Benes deyungund Erdffnung der Gottheit / ſondern als ein Knecht, denn dieſe Bildnus mar nun in Gots tes Geifte und Macht ein Sera über das dritte Principium dieſer Kelt, 6 , Mun


Erſter Theil / von der Cap. 1o . 118 6. Nun ſpricht die Vernunfft/ wie iſt es denn zugangen in dieſer Menſchwerdung ? Fit dan das Leben alſobald mit dem Punct derEmpfang nüf rege worden über den Natürlichen Lauff / daß / als das theil Mariæ , als des Meibes Sah men / hat alſo balde gelebet ? Nein / denn es war ein Effentialiſcher Sahme/ und ward in ſeiner rechten Natürlichen Zeit rege / mit Seel und Geift / wie alk AdamsKinder, aber das theil der Bottheit ümbgeben mit Göttlicher Beſenheit eifheit lebte von Ewigteit zu Ewigkeit : und Der Gottheit gieng nichtes til nod ) abe / was ſie war das blick fie/undwas ſie nichtivar / das ward ſte. Sie gab ſich mit Hintiſder Ortlicher Mes fenheit in dieEffenkuno Weſcuheit Mariæ , und ward Marie EfensamoSottes Eſſengeine Pera fon /aberMarien Ellen tartödtlich /ind Gottes . Ellen untootlich : Darumb muiſten Marten El fentien au Creus fferben /und durch den Todt ins Leben gehew dazu hotffen Gottes Effentien /ſonſt wår es nicht möglich geweſen . Alſo halif uns Gottes Ellen / und hilfft uns noch immerdat durchsrifti code in Gotres Effen und { cbe ein . 7 21ſo erkennen wir Chrifti Menfctivers dung Matůcttch / wie aber Dienſden Kinder : Denn / die Sunlifitse Göttliche Weſenheit hat ſich mit ihrem Leben in die tradiſche Halbertődtete eingegeben . Der Herogab ſich unter den Knecht/ auff daß der Klacht lebendig würde / und iſtzus ein volfernmener gleich in mein Menden Menſd worden/ und auch ein warer Gott blies ben / und iſt auch auffarth und weife aller Adams Kinder zu dieſer Welt gebohren worden / durch den


C.1o. Ten dwerd .Jefu Chriſti. 119 denſelben gang / wie alle Menſchen : Und das darümb / nicht daß ers bedörffte/ er håtte können Magiſch gebohren werden / aberer molte und ſol te nicht 7denner ſolte unſere unreine Thieriſche Geburt und Eingang in dieſes Leben heilen : Er folte in unſerm Eingang in dieſe Welt eingehen / und uns auf dieſer Welt in Gottes Eingang ein : führen / und aufder iradiſchen Dual außführen ; Denn (oer wåre Magiſch auff Göttliche Art ges bohren worden / fowåreer nicht natürlich in dies fer Welt geweſen / denn die Spimtiſche Weſenheit Hette muffen den iradiſchen Quad verſchlingen / Alſo wäreer uns nicht gleict worden / wie hette er denn wollen den Todt teyden /und in Tobt eingehel und dengerbrechen . Aber / alſo iſt es nicht : Er iſt warhafftig des Weibes Samen / und den DNA türlichen Weg, wie alle Menſchen / in dieſe Belt eingegangen / und aber den Göttlichen Begin der Eöttlichen Macht und Weſenheitdurchden Todt außgegangen : Seige Göttliche/lebendige Weſenheit ift es /dieim Todebeſtand/die den Toot zerbrach und ſpottete / ind führeredie verwundt halb toðte Menfchheit durch den Tobt ins Ewis ge'{eben : Denn das tradtfche Theit, welches er auß feiner Mutter Mariaan ftch / das iſt / an das Göttliche Beren annam / das ſtarb am Creuß der iridifchen Dual , aber alſo war die Ceele in Gottes Befenheit / und fuhr als ein Steges -Fürſt dem Teuffel in feine Hölle / das ift in Gottes Zorn 7 und leſchete den mit Gots tes Liebe und Sanffimuth der Göttlichen Liebe Weſenheit / denn es kam das { tebe Feier in des Zorns-Gewer / und erſåuffte den Zorn / darin der Teufs


120 Erſter Theil / von der Cap. 11 . Seuffet wolte Gott feyn / alſo ward der Eeuffel mit der Finſternus gefangen genommen / und verlohr feine vaevarſchafft : Denn der Stachel und das Somerdt des Cherubs / des Würg: Engels ward alhier zerbrochen / und das war die Urſache / das Goit Dienſch ward / daßečuns aus dem Toe de ins ewige Leben einführete und den Zorn, der in uns brandt/ mit ſeiner Liebe lefchete. 8. Denn / ihr ſolt uns recht verſtehen /wie Gottex Zorn ſey geferdiet worden / nichtmitdem tödtlichen Blute Chrifti / das er vergoß / darüber die Juden ſeiner ſpotteten / ſondern mit dem Blus te deß ewigen Lebens / auf Gottes Weſen / wels des unſterblich war / das da hatte den Bruns qudd des Waſſers des ewigen Lebens / das ward am Creux mit unter dem åufſerlichen Blute vers goffen / und da das suffere in Todt fiel / da fiel das Himliſche mit /aber es war unſterblich. g. Alſo hat die Erdé Chriſti Blut empfan gen/ daron ſie erzitterte und erbebete i denn der Grimm Gotteswar jegt in ihr überwunden / und tamdas lebendige Blut in fe / welches auf Gots tes Weſenheitwar vom Himmel kommen, das thåt auff die Gråber der Heiligen / underöffnete den Todt / und machte eine Straſſe durch den Todt / daß der Todt ward fctaw getragen / denn als Chrifft {erb voin Tode auffffund, da trug er denn Todt an ſeinem Seibe chaw / denn ſeine Macht war gerbrochen .

DAS


C.11 . Wienſdwerd . Jeſu Chriſti. 121

Das

XI. Capitel.

Von der Kluczbarkeit / was uns armen Hevæ Kindern die Menſchwerdung und Geburt Jefu Chrifti, des Sobns Gottes / någe. Die Allerliebreidyfte Pforte. 1. Adam alle erſtorben / und cb wir gleich kbeten / fo lebten wir doch nur dieſer Welt / und der Todt wartete unſer ) und verſchlange je einen nach dem andernd und war uns kein Rath , ſouns nicht håtte Gott wiederauf ſeinem Weſen erboh ren /wir wåren in Ewigkeit nach dem eibe nicht wiederkommen / undunſere Seele wäre in Gottes Zorn - Qual bey allen Teuffein ewig blicben ; aber die Menſchwerdung Jeſu Chrifti iſt uns ein kräfftig Weſen worden /deni ümb unſerntwillen ift Gott Menſch worden / auff daßer unſereMenſche Helt wiederauf dem Tode in fich bråcyte/ und uns ſere Seelen aus dem Sewerdes Zorns Gottes ere isſete : Den die Scele iſt in ſich ſelber ein Gemers Qual / und hålt in ſich ſelber inne das erſte Prin cipium , die herbe Strengigkeit / welcher in fias ſelber nur zum Fewer arbeitet ; So aber dieſer Seelen - eburt dte Sanfftmuth und { tebe Gettes entzogen wird / oder aber / fo fie mit gang ftrens ger Materia inficiret wird 7 fo bleibet fie eine Duall in der Finfternus / eine gans ftrenge Raus hia


122

Xufter Theil / von dem

Cap. 11.

higkeit / ſich ſelber freffende / und wird doch auch im Wilen immer wieder Spunger / alſo mehr ſich zu gebåhren: Denn einding /das keinen Uns fang noch Grund hat / das hat auch kein Ende ! fondern es iſt ſelber ſein Grundries geblehret ſich ſelber. Und wir doch auch nicht ſagen wolten / daß die Scele keinen Anfang habe : Ste hat uns fang/ aber nur nach der Ercatur / nicht nach der Effen / ihre Eſeng iſt von Ewigkeit / denn das Göttliche Fiatbat fic im Centrodererpigen Nas tur gefaßet/und infein fubftantialiſch Weſen ges bracht/ dazu mit dem gangen mit dem Chara Eter der heiligen Dreyfaltigkeit a / ls eineGleichs nus des Dreyfadyen Geiftes der Sottheit / in der Gott wohnet/ee geſchehenur in Siebe oder Zorn / das iſt im tedyt oder Ihrer h in welctjes ſte imaginiret , deſenwird fierchmanger / denn ſic {ft ein Magiſcher Geiſt eine Dual in ſichſelber : Sie iſt das Centrum der Ewigkeit / eiu Server der Gottheit im Vater jedoch nicht in derFreys heit des Vaters / ſondern in der ewigenMátur : Sie iſtnicht fürdem Wefen /ſondern im Wefen ; Aber Gottes Freyfeit iſt aufferm Beſen7 woha net aber im Weſen / denn im Weſen pird Gott offenbahr /und wäre auch fein Gott ohneWeſen / ſondern eine EwigeStille ohne Quali/ aber in der Qualwird das Sewer erbohren /und auf demFle tverdas Liecht/ daftch dan awer Wefenſcheyden / und zweyerley Dual führen / als eine Grimmige/ hungerige / durftigeim Ferper / und eine fanffte / lleblichergebende imLiecht/ denndas Stecht gibt / und das Fewer nimbt : Das liecit gibt Sanfits muth: 4 und auß Sanfftmuth Wefenheit / die


C.11 . Menſwerd. Jeſu Chriſti. 123

>

11

.

iſt desGewers Speiſe / Confi wäre es ein grimmte ger finſter Hunger in ſich ſelber / als denn ein Geiſt iſt/ ſoer nicht Beſenides (icchts hat/ gleich einer verſchmachten Gift: So er aber Been der Sanfftmuth betompt / ſo zeucht er das in fichi und wohnet darinne/und brauchts zur Speiſe und auch zum Leibe, denn er inficiret fich damit , und ſchwängert ſich denn ſein Weſen iſt ſeineErfüls lung, alſo daß der Hunger geſtillet wird.. 2. Aiſo iſt uns zu betrachten die Menſchli de Seele, ſie warp genommen auß demCentro Naturæ , nicht aus dem Spiegel des civigeri/ als . aus der Qual dicſér Welt / ſondern ausdereróis gen Efleng des Geiſtes Gottes / aus dem erſten Principio , aus des Vaters Eigenſchafft nach der Natur / nicht von Weſen / oder von etwas/ ſondern der Geiſt Gottes blies ihme das Leben / verftcbe der Bilonus in Adam ; ſelber ein , auß allen dreyen Principien : Er hat ihmedas Cen trum Naturæ , als den Fewer- Dual zum Leben eingeblaſen / und auch die Sanfftmuth der Liebe aus dem Weſen der Gottheit. 1 als das ander Principium , mit Göttlicher Simliſcher Werens heit/ fo mpolauch den Selft dieſer Welt als den Splegel und Fürbild der Weißheit Gottes mit den undern . 3. Nun ift aber der Seift dieſer Welt mit des Teuffels entzünden und Sifft / ſo er darein ges hat/verderbet/dennder Teuffel wohnetin ſchmeifi dieſer Welt/und iſt ein ftåter Inficirer der äuſſern MaturundEigenſchafft/wicmol nur im Grimm , als im herben begehren / ift er måchtig ; Aber er Rohet ſeine imaginationmit ſeiner falſchen Tin Ctur

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124 Erſter Theil/ von der Cap. 11 . & tur auch in dic { iebe 7 und vergifftet der Sees len ihr beftes Kleynobt / und hat Adains Secte mit ſeiner imagination ; mit ſeinem böſen Huna ger- Seift inficiret, daß alſo Adams Seele nach (ridiſcher Qual lüſterte / von welcher Luft fic mait iradiſcher Dual geſchwangert ward i dag Alſo das duffere Reich ins innere eingeführet ward/ davon das Liecht im Seiver des erſten Prin cipij verlosch / und ſeine Göttliche W : ſenheit / darin er ſoltc ewig leben / in iradiſchen Todt einges Tchloffen ward. 4. Alfoward dieſer Bildmus und auch Seel kein Rath mehr/ es bewegte ſich dan die Gottheit nach den andern Principio, als nach dem Liechte des Ervigen Lebens in ihr/und zündetesie in Code geſchloffene Weſenheit wiederumu mit demsiebes Olangan /welches inderWenſitywerdung Chriſti geſchahe / uns iſt dißdas ader gröſfefte Wunder / daß Gott hat gerbirdet /daß er ſich mit dem Cen tro der S.Dreyfaltigkeit hat in des Weibes San men beveget: Denn nicht im Ferver/ als in des Manncs Tinctur wolte fid; Gottes Herr offens bahre, ſondern in des Geiftes Tinctur,als in Ve neris ,in der Itebe des Lebenslauff das das Femer in des Mannes Tinetur mic der ſanffrmuth und LiebeGottes ergriffen würde/denn auf dem einges ſchloſſenen Tode ſolte und muſte das ewige Leben Iteber aufgrünen : Denn alhier Gat die Wurzel Selle und rechte Aaronis Xuhtegegrünet i und fibone Stüctitegebracht: Defi in damwarddas Paradis in Tordtgeſchloffen /alser iradiſch warbi, Aber in Chrifto grünete das wiederauß deinTode: Von Adam Haben wir alle den Todt geerbet/ von


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C.11 . Menfowerd. Jefu Chrifti, 125 Chrifto erben wir das erpige cben : Chriſtus ift das Jungfräwliche Bild/das Adam auß ſich ſolte gebahren / mit benden Tincturen ; Weil er aber nicht konte / ward er zertheilet / undmuſte durc ; aweene Leiber gebahren /biß der Siloh Fam / das ift/ der Fungfrawen Sohn , welcher auß Gottund Menſchen gebohren ward. Ertft der Durchbres cher / von deme die Propheten redeten / der aus Tcheuit als ein Reiß 7er grünet als ein Lorbeere - baum in Gottes Weſen /er hat init ſeiner Einges hung indie Menſchlichehalbertödtete Efenden Todt zerbrochen / denn er grünetezugleich in Menſchlicher undauch in Göttlicher Elleng: Er brachte uns mit unſerer Menſchheit die Jungs fråmliche Zucht der Weifheit Gottes / er émie gab unſere Seelen -Efeng mit Simliſcher Wes ſenheit : Er ipardder Seid im ftreit / da die zwer Reiche miteinander im Streite lagen / als Gots tes Zorn und { icbe : Er gab ſichwilig tn Zorn / und leſchete den mit ſeiner Liebe / verſtehe in der Menſchlichen Eſſeng : Er kam auß Gott indieſe Welt / und nam unſere Seele in fichein / auff daß et uns auf der Fridtgteit dieſer Welt wieder in ſich in Gott einführete : Er gebahr uns in fich wiedernew / daß wir in Gott zuleben wieder rüchs tig wären : Puß ſeinem Willen gebahrer uns / daß wir follen unſeren Willenin ihn feren : So führete er uns in ich zum Vater inunſer cuſtes Baterland wieder ein /als ins Paradis / daraus Adam außgieng : Er iſt unſer Brun -quedwors den /ſein Waſſerquilet in uns: Erift der Brunn / undwir ſeine Tropffen in ihme:Er iſt die Fädte uns erer Weſenbelt worden / auff daß wir in time in Gott


126 SErſter Theil / von der Cap. 11 . Gott leben : Denn / Gott tit Menſch worden : Er hat ſein Ungründlichund unmaßlich Weſen in die Menſchheit eingeführet : Sein Befen das den Himmelerfület / hat er in der Menſch : Heit offenbahret. Alſo iſt das Menſchliche Weſen und Gottes Weſen ein Weſen worden / eine Fülle Gottes : Unſer Weſen iſt ſein bewegen. in ſeinem Himnel : Wir ſind ſeine Kinder / ſein Wunder / ſein bewegen in ſeinem ungründlichen Selbe : Erift Vater / und wir ſind Kinder inihme: Wir woljnen inihine / und er in uns : Wir ſind ſein Berikzeug A damit er fuchet undmachett was er wil :Eriff das Gewer undauchdas Liecht mit allem Wefen : Er iſt verborgen / und das Werd machet ihn offenbahr. 5. Alſo erkennen wir / daß Gott ein Geift. ift / und ſein eriger Wilde iftMagiſch 1 alsbe: gehrende / er macht aus Niets iminer Weſen / und das in zweyerley Quad / als nach dem Sewer und Liechte: Auf dem Gewer wirdGrimm /duffs ſteigen ! Szörfart / fich dem Stechte nicht wollen ein : eignen / ſondern ein grimmiger ernſthaffter Wils le/nach welchein er nicht Gott heiſſet / fondern ein grimmig verzehrendFeier. DiB Fewer wird auch in der bloſſen Gottheit nicht offenbar / denn das LiechthatdasGeweriu fichsverſchlungen /und gibt dein Sewer ſeine Eiche / feine Befenheit / ſein Waffer / alfo daf in Gottes Wefen nurtiebe / Frewde und Wonne ift / und kein Femer erfaridt wird / ſondern das Ferver iſt alſo eineUrſache des begehrenden Willens und der { tebe / rowot des Liechtes und der Mayeſtåt / Fonft würde tein Weſen, wie ſolches nach der långe in den VOK


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C.11 . Mienfowers. Jeſu Chriſti. 127 vorgehenden Strifften außgeführet worden . 6. Und iſt uns jest ertåndtlich worinne unſes • ke Neive Wiedergeburtiftehe /dieweil wir doch nun in dieſer Welt mit der iridiſden Dütten vers decket / und dem iradiſchen Leben heimgefallen Find / ale nämlich bloß in der imagination , daß wir mit unſerm Widen in Gottes Willen einges hen 1 und uns ihme gang eineignen / welches Blauben heiffet i denn das Wort Glauben iſt: nict Hiftoriſch / ſondern iſt einnemen aus Gottes Weſen 7 auß Gottes Weſen effen / Gottes Bes Fen mit der imagination in ſein Seelen - Server cinführen/ FeinenHungerdamit ftillen / und alſo Gottes Befen anziehen / nicht als ein Kletd / fone dern als einen Leib der Seelen : Die Seele muß Gottes Weſen in ihrem Sewer haben / ſte muß von Gottes Brot effen /wilfte Kind fern, 7. Alſo wird ſie auch in Gottes Ceiffe und Weſen Netogebohren werden , der fte auf dem . Uiter deß Strimines und Zorns in den er der { iebe / Sanfftmuth und Demuth Gottes einges pfropffet /und blåhet miteiner nerven Blume 1 Welche in Gottes Liebe wichſet. Die ift die rechy te ware Bildnus Gottes / die Gottbegehrete/als et Adam zu ſeinem Gleichnus cuff /die hatuns nun wieder erbohren /Gottesund des Menſchen Sohn : Denn feine Wiedergeburt auf Gott und unſerm Weſen iſt unſere Diedergeburt ſeine Krafft / Leben undSeift ift alles unfer / unddorfs fen nichts mehr darzu thun / als daß wir nur blog mit unſerm Biden - Geifte durch ihn in Gots tes Weſen eingehen / fo wird unſer Willen in Gottes Widen erbohren / und empfahet Gått Itche


128 Erſter Theil / von der Cap. 11 . niche KrafftundWeſen ; Nich : frembde / ſondern unſere erfte / mit welcher wir in Adam in Todt eingiengen , die wecfetuns der Erft - geborne auf den Todten wider auf / w : lcher ift Chriſtus : Er ifSott/ iſt aber auf uns gebohren /auff dag er uns lebendig mache aus dem Tode / nicht eines frembs den Lebens / daß wir alhie in dieſer Welt nicht hätten gehabt /ſondern unſers eigenen Lebens /denn Gottes Vorſax ſoll beitelen / die ſchöne Blume und Bildnus ſont außdem verderbten Acker wachs ſen / und nidyt allein das / ſondern auch auf dem reinen Ader. Auß der Jungfrawen folten wir wieder - gebohren werden / und nicht auß dem Mannedes Zorns / auß der Feipers Tinctur , ſondern aus der Sicchts Tinctur : Wir ziehen mit unſer Einergebung die Jungfraw Śhrifti an/ wir werden hiermit die Jungfrawder Zucht / Keuſchheit und Reinigtelt in Ternario Sancto , inder EngliſchenWelt/ein Spiegel der H.Drena faltigkeit / in der ſich Gottſchawet / die er ihme Hat zu ſeinem Gemahl genommen : Er iſt unſer Mann / deme wir in Chrifto vermählet / vers trawet und eingeleibet reind / wir ſind nun Mas ria im Bunde der Gnaden / auß der Gott und Maria war die erſte Menſch gebohren wird . in der Bohen Benedeyung / denn in the war das Ziel / da der Bund Hinroeiſet : Sie war in Sott in dem therren Namen Jesu erfandt / cheder Welt Grund gelegt wnrd /nichtdaß ſte das Leben auf dem Todte bråchte / ſonderndaß Gott woltein tördas Leben auß dem Tode bringen / dars ümb wardſte hoch gebenedeyet /und ward ihr anges Jogendie reine Jungfråwliche Zuchyt/und aufders

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C.11 . Wierowerd . Jeſu Chrifti. 129 felben Jungfratſchafft / darauß Chriſtus g'a bohrenward / müſſen wir alle gebohren werden i derm Jungfrawen müſſen wirwerden / und dem { amme Gottes folgen / anders follen wir nicht Sott chawen / denn Chriſtus faget : Ihr müss ſet von Newem gebohren werden / Wollet ihr das Reich Gottes (chawen , durch das Waſſerbadí und 5. Geift : Das Waſſer iſt die Jungfram : ſchafft / denn die Jungfraw führet des Liechtes und Waſſers Tinctur , als Liebe und Sanfft: muth / und der Geift / daraus wir ſollen gebohren werden / ift der , der mit der Bewegung der Gott : Heit ftch in des Weibes Samen einergañ / der den Todt zerbrach / der auf dem Waffer eine Liechta flammende Blume aufgebicret / da er der Blu men Geiſt und Leben iſt / nicht nach dem Ferpers quat deß' Grimmes / ſonder nach dem Qual des Liechts in der Sanfftmuth und Demuth , Das XII. Capitel. Don der reinen Jungfrawſchafft / wic wir armen Bevæ Bindermüſſen aus

der Reinen Zungfrawlichen Zucht in der Menſchwerdung Chriſti em : pfangen und in Gott Viewgebohren werden , andersrollen wir Gott nicht fchawen . 1: W Ir armen Syrox Kinderfinden teruns keinen reinen züchtigen Jungfråwlis chen.Gedanken : Denn Mutter Spepa /welche


Erfter Theil /von der Cap. 12 . 130 tinc Frawe war / hat uns alle Weibiſch und Männlich gemacht:Wir ſind in Adam und Sjeva . alle zu Mannen und Frawenworden / es ſen denn / daß wir indie Himliſche Jungframſchafft mit unſerm begehrenden Widen eingehen / in der uns Gott auf Chriſto hat wieder zu Jungfrawenges bohren : Nicht nach dem tradiſchen Leben / in welchem keine Zucht noch Reinigkeit itt / ſondern nach dem Leben der Himliſchen Jungfrawen / in welcher Chriftus ein Menſch ward/ welche MA rien mit Überſchattung des H. Geiftes angezo gen ward / die ohne Grund / Ziel / und Ende ift / die allenthalben für der Gotthelt ftehet / und iſt ein Spiegel und Ebenbilde der Gottheit : In dieſe Fungfraw / darin die H. Dreyfaltigkeit noch wohnet / darinnen wir für denZeiten der Welt vom Geifte Gottes erblicket / und in dem Namen Eſu erfandt worden /muſten wirmit unſerm Willen - Gelfte eingehen ; Denn unſere ware Bildnus / in der wir Gottes Gleichnus find/ iſt uns mit Adam und Hcva verblichen / welches gefchach durch Zuft oder imagination , und waro mais alfo Sottes flares Angelicht verdedfct / denn wir verlohren Spimliſche Zucht. Weiluns aber Gott aufſeiner Gunft und Liebe zu unshat ſein helles Angeſicht in der Menſchwerdung CHriftt wieder cróffnet / ſo ligets nur an deme/ daß gleich wie wir in Adam haben in die tradiſche Sucht imaginiret , davonwir iradifct worden / das wir nun unſern begehrenden Willen wider in die Spimtiſche Jungfraw feßen /und unſere Cuft dar ein führen / fo gehet unſere Bildnus auf der iras diſchen Frawen Auß / und empfäßct Jungfråiv liche


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C.12 . Xenfowers. Jeſu Chriſti. 131 liche Eflenßund Eigenſchafft/darin Sott Bohs net / da der SeelenBildnus mag wieder das Ans erreichen . geſichte Gottes 26 Die äuſſere Bernunfftſpricht : Wie mag das zugehen / daß wir mögen aus der Fungs frawen wider gebohren werden /darauß Chriſtus gebohren ward ? Sie verſtehet ſchlechts Mas riam / welche eine Creatürliche Jungfraw ift 1 als wirdenn auch in derunmaterialiſchen Jungs fråmlichen zucht Creatürliche Jungfrawen wers den ; Sowir aber in die Menſchwerdung Chris fti eingehen / nicht nach dem äuſſern Leben / in den vier Elementen / fondern nach dem innern in dem einen Element / da das Sewer Gottes die vier Elementa in ſich verſchlinget / undaber in feinem { iedyte / als im andern Principio , mit deme deråufſere Mannund Fraw muß durch den Tootgehen in Chrifti Auferſtehung/ eine Sung fraw in einem Element / da alle yter inne verbora gen tigen / in der rechten Jungfräwlichen Weifheit Gottes außgrånen Bir múffen dem Manneund der Frawen abfterben / und den perderbten Aldain creurigen : Er muß mit Chris fto fterben / und ins Vaters Bern geworffen tvers den / der verſchlinget den trebird Mann und Frawen 1 und gibt auß der Menſwerðung : Chriftt der Seelen ein Jungfrårplich Bild 7 da der Mann undFraw mur ein Bild ift/ mit eiges ner { iebe : Text Tenet der Mann ſeine Liebe in die Fraw und die Fraw in Mann So aber die beybe Liebein cine verivandelt weróen , ſo ift fets ne Begterde zu der vermiſchung mehr in demeinis gen Bilder ſondern das Bild liebet ſich ſelber. 3. S. S.Vi


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Erfter Theil / von der

Cap.12.

3. So iſt nun das Bild im anfang in der Fungfräwlichen Weißheit Gottes erſchaffen worden als auß Göttitcher Weſenheit : So nun die Weſengett iradiſchworden / und in Todt gefallen / ſo wecket ſie das Wort das Menſub ward / wieder auff : Atſo bleiber die iradiſche Qual dem Tode im Zorne / und das aufgeweckte bleibet in Wort deg Lebens / in der Jungfrårds lichen Zucht /und tragenwir alhier in dieſer Welt einen zweyfachen Menſchen ineiner Perſon / als ein Jungfrämlich Bilde / gebohren auf der Menſchwerdung Chriſti/ und einiradiſch Bild/ männlich oder Weiblichy / im Todte und im Borne Sottes beſchloſſen . Das iradiſche mug das Creus tragen / Fuch im Zorn quálen / vers folgen und ſchmåhen laffen 7 wird auch endlich dem Tode gegeben / als denn verſchlingets der Zorn im Qualitatiſchen Fewer Gottes : Und To alodenn das Wort des Lebens / welches in Maria Menſch ward / mit in dem fradiſchen Bild iſt / To ſtehet Chriſtus / der das Wort des Achens brachte auf Gott / auß dem Tode auff / und führet die Eflent des qualitatiſchen Fewers / verftete die Menſchliche Elleng/ aus dem Tode auß / dena . dft auf dem Toote aufferſtanden / und lebet in Gott und ſein Leben iſt unſer Leben worden / und Fein Todt unſer Todt : Wir wer, den inſeinem Todte begraben / grünenaberin ſeie ner Aufferſtehung und überwindung in ſeinem eben auß. 4. Vernenet doch nur denn Sinn recht : Adain war das Jungfrämliche Bild / er hatte sigene Liebe/denn derSeift Gottes hatte işme die eins


C.12. Xhenſchwerd. Jefu Chrifti. 133 eingeblaſen : Denn waskanGottes Geiſt anders auß fich blaſen / als er ſelber ift ? Nu iſt er aber alés / und wird doch nicht aller Quad Gott ges nandt / fondern in allen Queden tft nurein einiger Geiſt / der Gott iſt / als nach dem andern Princi pio im Liechte/ und iſt doch kein { techt ohn Feter; Er iſt abertin Fewer nicht der Siebe- Geiſt / fons dern der Grimm der Natur / und eine Urſach des H. Getſtes/ ein Zorn und verzehrend Fewer/ denn im Fewer wird der Geift der Mattre frey / und das Eſſentialiſche Sewer gibt doch auch dieNatur / und iſt ſelber die Natur. Nur verftehen wir doch nureinen Heiligen Geiſt im Liechtel.obs wol alles ein Weſen ift / verſtchen wir doch / daß diemate ria , welche auß der Sanffmuth des Liechtsers bohren wird I gleich als unmächtig, und tuncket iſt / welche dasFerver in ſich zeucht und verſchlins get / gibet aber auf dermaterialiſchen Quad / auß dem Fewer einen machtigen Geift/der da freg ift von der materia , undauch vom Fewer /mic wol thn das Femer hält ſo ergreiffts doch nicht ſeine Duall / als wir dif ſeben / daß das Licht im Fewer wohnet / und hat doch nicht des Servers Dual /ſondern einen Sanfften Liebe- Qual/ wels, ches auch nicht wåre / To die materia nicht wäre im Fewer geſtorbenund verzehret worden . 5. Aijo betrachten wir den erſten Adam : Er war auß des Liechte Eſſen und Weſenheit crdacht : Dieweil er aber in,ein Geſchöpffe ges hen ſolte / und ſolte einganx Gleichnus Gottest nach adem Weſen / nachaden drenen Principien feyn / fo ward er auch mit dem Verbo Fiat in allen drcyeu Principien ergriffen / und in olj


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Erſter Theil/ von der

Cap.12.

tn etn Geſchöpffbracht.Nun waren zwar alle drey Principia tn ihm frey /und ftunden ineinander /ein jedes in ſeiner Drdnung / und war ein recht ganx Gleichnus Gottes / ach und auf dem Weſen alles Weſen : Aber uns tff diß zu erkennen / wie das dritte Principium , als die Quall dieſer Welt fen in der Entzündung Cucifers gang grimmig / durftig und bos worden / und habe alſobald in Adam nach dem anderen Principio , als nach der Spimliſchen Materia gedürftet i davon dieSucht in Adam entſtanden : Denn die Qual der reinen Liebe auß dem S. Geifte hattedas perwegert ; So aber die Stebe indie iradiſche Dualeingieng / fte zu crfåttigen in ihrem engåndeten Durfte / To empfieng die reine Unmaterialiſche { tebe diebes gehrende tradiſche verderbte Sicht : Yext vers Loſch das ander Principium , nicht als ein Todt / das es wäre ats ein Michteworden / fondernes ward im Orimm - Durfte gefangen : Und To dan Gottein Liecht fft / foſtund die reine Liebe Qual alſo im Fodte muffer demStechte Gottes einge: war die Bildnusverderbet tundim Schloffen jest / Grimm Sottes gefangen / und verlohrdieeigent Siche ihre Macht denn ſie war in die perderbte Predigtett eingeſchloſſen / und liebte Fradiga

6. Alfo mufte auf ptefer Bitbuns ein Weib gemacht werden / und diezivo Tincturen , als des Fewers Effen / und der materien wafferta ge Ellen geſchieden werden / als in einen Mann und Fratb / daß doch die Liebe alſo in zweyerlep Dual rege wåre/und alſoeine Tin turbte ander licbete und begehrcte / un , ſich vermiſcheten / dis Don


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C : 12 . Mienſchwerd. Jefu Chrifti. 135 von die Geſchlecht førtgebawet und erhalten würde . Nun fonte aber die Geſchlechte der Mens Schen alſo in radiſcher Duall nicht Gott ertennen oder ſcharpen /denn die reine { tebe ohne macuir war in dietradiſchedurftige Dual eingeſchloſſen / und war in Durfte des Grimmes der ewigen Mas tur/ welche Lucifer entzündethatte / eingeſchlor ſen undgefangen , dennder Grimm hattedie Liebe mit der Frodigkelt in ſich gezogen : Soſtund nun . in derſelben gefangenen Liebedie Fungfrawltote Zucht / der Weißheit Gottes /welche dem Adam mit dem andern Principio mit der Himliſchen Weſenheit ward mit zu ſeinem Leibe incorpori, ret / und vielmehr deroſelben ſanfften Weſenheit Geiſt mit dem einblaſendeß Heiltgen Seiftes / welcher dem [bam ward eingeblaſen . 26 Gert war nu fein Rath / esceregte ſich ban die Gottheit in der Eöttlichen Jungfram . nach dem anderen Principio , inder in Todt eins geſchloffenen Fungframſchafft / und wurde eine Andere Bildnut auf der erſten ; und iſt unsers tåndtlich und genug verſtändlid 1 daß die erſte Bildnusmuſte demGrimm gegeben werden / das miter ſeinen durft lecete / undmulte in die Bere weſung gehen / als in das Eſſentialiſche Fewer / die doch die Effengnicht verweſetpoer abftirbet : ümb welchesmotllen Sott elnen Tag beſtimt hat, da er die Eſſens,des erſten und andern Adams IiQ durchs Fewer führen , da ſie ſot derEitetteitlog werden als der Sucht des Teuffets und Zorns der emigenNatur Und verſtehenweiter 7 wię Sott habe das Leben ſeines heiligen Weſens wiederin uns gebracht /indemeer ſich mitſeinem ciges


Cap. 12. 136 Erfter Theil / von der eigenem Szergen oder Worte und Krafft des Göttlichen( cbens in der in Todt eingeſchloſſenen Jungfrawſchafft bemeget / als in der waren reis nen Liebe / unddieſelbe wieder entzündet/ und ſeine Simliſche Weſenheit mit der reinen Jungframs ſityafft eingeführet / und hat auß der Himtiſchen und auf der in Todt und Zora eingeſchloſſenen Jungfrawſchafft eine newe Buttonus crbohren . verſtehen wir / daß 8. Und denn zum dritten diefe neme Bildnus hat müſſen durch den Todt und Grimm des Fervers wieder in die Simliſche Göttliche Deſenheit in Ternarium Sanctum eingeführet werden / denn die tradiſche Sucht / welche der Teuffel Bat beſeffen / mufte im Zorn: Fewer bleiben / undwarddem Teuffelzur Speiſe gegeben / da rot er ein Fürſtinne ſeyn / nach dem Grimmen - Dual 'der ewigen Natur / denn der Scuffet ift des Grimmes Speiſe / und der Grimm tft des Teuffels Speiſe. 9. Dieweil ſich dan das Wort des eivigen Lebens hat wider in unſerer in Todt eingeſchloſſes ft / beweget nen talten (tebe und Jungfrawſchaf und an ſich genommen unſere verderbte Jungs framſchafft / und iſt ein innerlicher und äuſſerlis cher Menſch worden / und hat das Centrum , als unſer Seelen - Gewer in ſeine Liebe eingeführet: So erkennen wir eine in uns eingefülrte Liebe und Jungfrawſchafft für unſere eigene Jungs framſchafft : Denn ſeine Liebe und Jungfraros fchaffthat ſich mit unſer kalten Liebeund Jung frawſchafft vermåhlet / und darein ergeben / daß Gott und Menſch ſou ervig eine Perſon ſeyn . LO ! Mun ſpricht die Bernunfft : Das ist in María


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C.12. Menrdwerd. Jeſu Chriſti. 137 Maria / als nur in einer Perſon geſchehen , wo bleibe aber ich ? Chriſtus iſt nicht auch in mir gebohren worden. 11. Uch unſer groſſes Elende und Blindheit / daß wir nichts verftehen wollen : Wie gar hat uns doch die iradiſche begreifftliche Sucht geblendet / und der Teuffel durch und durch mit dem gremli: chenAntichrift in Babel /daß wir gar keine Sins ne wollen haben ! Sihe doch du elende und jám : merliche Vernunift/ipas du bift ?Unders nicore / Als einSuriſch With an Gott : Wieſoll ich dich Anders nennen / da du doch der reinen Immagfraw ſihafftan Gott brüchig und meyneidig bift ? Sza: ftu nicht Adams Fleiſch /Seelund Geiſt/ und bift auß Adam Herkommen ? Biſtuntcft auf Adams Waffer und Fewer entſprungen ? Du bift ja damns Rind : Machs wie du wilt / du muſt ftil le halten : Du ſchwimmeft in AdamsMyſterio , beides im Leben und im Tode. Soift jadas Wort Gottes ( in Adams in Todt eingeſchloffener Fungfrawſchafft ) Menſch worden : Es hat fich das Serx Gottes in Adams Jungfraw ſchafft erreget und die auf dein TodtedurchGot: tes Fewer in die Göttliche Quall eingefütret : Chriftus ift 2damworden / aber nicht der zertheis Iete/ ſondern der Jungfrämliche Adam /der dain por ſeinem Schlaffe mar : Er hat den verderbten in Todt/in Gottes Fetvereingeführet /und hat den retnen Jungfrämlichen auß dem Tode durchs Fewer außgeführet / deffen Solin biftu : SO DA aber nicht im Cobt bleibeft ligen /als einfautspoli dasnicht qualificirentan/welchesim Ferver keine Ellen gibt ſondernwird einefinſtereArche. 12. Run


Erfter Theil / von 138 Cap . 12. 12. Nun ſpricht die Vernunfft : Wiekompts benn / weil ich Chriſti Slied und Gottes Kind bin / daß ich ihn nicht fühle noch empfinde? Ants wort / ja hierteckt es / liebes beſudettes Solslein / reud in deinem Buſen /wornach ſtincteſtu? Nach Teuffliſcher Suchyt / als nach seitltcher Wolluft nach Getr / Ehren und Macht. Hore / das tft des Teuffels Kleid : Beach dieſen pels auß / und Werffihnweg : Seçedeine Begierde in Chriftt. Leben / Geift /Fleiſch undBlut/ imaginire dars ein /als du haft in die iradiſche Suchtimaginiret , Fo wirftu Chriſtum in deinem Leiber in deinem Fleiſch und Blut anziehen / du ivirft Chriftus werden , ſeine Menſchwerdungwird ſich zu hand in dir ereugen / und wirft in Chrifto gebohren werden : Denn die Gottheit oder das Wort idas Fich in Maria erregete und Menſch ward / das ward auch zugleich in allen verſtorbenen Mens fchen von dain her /welche tfren Geift hatten in Gott oder in den verheiffenen Meffiam ergeben. undbefohlen / Menſch ; Und gieng auch auff alle die jenigen/ die noch folten auß dem verderbten Adam gebohren werden die ſich nur daſſelbe . Wort würden laſſen auffwecken / denn der erſte Menſch begreifft auch den lekten . Adam iff der Stamm /wir fino alle fetneåffe: Chriſtus iſt aber unſer Safft/Krafft und Lebenwoorden : Sonu ein: Aft vom Baumë verborret / was mag das der Safft und die Krafftdeß Baumes? Gibtſich doch die Kraftauen Eften 7 tarumb feucht nicht der Aft den Safft und Strafft in fich ? Esfehlet ar und deme / daß der Menſch Teuffliſche Krafft Ellens 1 anſtatt der Söttlichen Effens in fich zeucht


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C.12 . Menſchwerd. Jefu Chrifti. 139 jeucht/ und låft ſichden Teuffelverführen in tradis ſcher Sucht und {uft : Den der Teuffet tennet den Zweig / der ihme in feinem gewefenen Sande ge wachſen iſt / und noch wächſet. Darümb/wie et am Anfang ein Lügner und Mörder iſt geweſen / alſo ift er noch , und inficiret dieMenſchen / dica weil er weiß / daß fie dem duffern Regiment der Sternen ſind in ſeine Magiſche Suchtgefallen : So iſt er ein fåter Vergiffter der Complexion , und wor ein Füncklein caucht / das ilme dienet / das ftellet erdem Menſchenimmer für/ imagini tet der Menſch nur drein /erwird ihn baldinficirë. 13. Darumb heiffet es : Wachet / Betet Feyd Nüchtern / führet ein måffiges Leben /denn der Teuffet / érer Bieterfacher / gehet vetumb als ein brůdender Low / undfuchet welchen er vers fchlinge. Trachtet nidytalſo nach Geiß / Gelde / Guti Macht / Ehre i denn wirſind in Chriſto nicht von dieſer Belt / denndarümb.giengChris ftas zum Vater /als in das GöttlicheWeren ein / daß wir ihm Todenmit unſern Spersen / Sinnen und Widen nachfolgen / fo wolle eralle Tage/ biß an der Welt Ende bey uns feyn / aber nicht in dies fer Welt Dual : Wir ſolen auf dieſer Welt Duall auß dem tradiſchen Menſchen außdrin gen / und unſern Willen m ſeinen Willen erges ben/ und unſere imagination und duſt in ſeine einführen / ſo werden wir in ſeiner Jungfraws ſchafft / dieer in uns wieder erreget / Ichwanger / und empfahen das Wort./das ftch in ihrerege machte / in unſerein Todt-eingeſchloffene Fungs framſchafft / und werden in Shrifto in uns ſelber gebohren : Denn wie der Tobt duro #dam auff

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Erſter Theil / von der

Cap. 12 .

linsalle : Denn die Bewegung der Gottheit in der Menſchwerdung Chrifft ift beweglich blies ben / und ſiehet allen Menſchen offen 7 es fehlet nur am eingehen / daß fich der Menſch låſt den Icuffel Halten / Chriſtus darff nicht erſt von ſets ner Ståtte weichen , und in uns einfahren / wenn wir in ihm Newgebohren werden i denn das GöttlicheWeſen /darinn ergebohren war /hält an Alen Drten und enden innen das ander Princi pium : Woman ſagen kan /da tft Gott gegenwårs tig / datanman auch ſagen , alda ift die Menſchs werdung Chriſti auch gegenwärtig / denn fle tft in Maria geöffnet worden / und inqualiret alſo hinter fich zu rückebiß in Adam / undfürſich bis in den lekten Menſchen . 14.Nunſprichtdie Vernunfft/der Glaube ers reichet fie alleine: Ja recht/in dem rechten Glans ben gehetdie Schwängerung an denn der Glaube 11t Geift/ und begehretMeren /unddasWeſen ift ohne das in allen Menſchen / und fehler nur daran / daß es der Glaubens -Geiſt ergreiffer und ſo es els griffen wird /ſo blüget und wåctiſet dieſchane { ilien Geift /ſondern das Jungfrårds außnicht alleinein liche Bild wird auß dem Todte ins Leben gebohre. Die Nuthe Aaronis,welche důrre tft / grånet auß dem důrren Tode auf / und nimbt auß dem Tode . ſeinen Leib / auß der Halb-erſtorbenen Jungfraros fitafft das ſchöne newe Fungfrånliche Leben / und die dürreRutheAaronis hat dißangedeutetiſo rool der 21te Zacharias / auch Abraham mit ſeiner als ten Sara/ welche nach der Aufſern Welt allegleich alderſtorben waren / und nicht mehr Fruchtbar : Aber die Verheiſſung in der newenWiedergeburt folte

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C.12 . Menfchwerd. Jeſu Chriſti. 141 ſolte es thun / das Leben ſolte auf dem Tode grů : nen : Nicht der alte Udam / der tradiſih war /ſoll Ser : ſeyn / auch nicht Eſau der erftgehorne/ deme zwar das Erbe gehöret håtte / To Udam blieben wåre ; Sondern der ander Adam Chriſtus , der Auß dem erſten durch den todt außgrünet / Toll er bleiben : Nicht der Mann oder das Weib fou Gottes Reichybeſigen / ſondern die Jungfraw / die auß des Mannes uno Weibes Tode außge bohren wird / Tod Königin der Himmel ſeyn / ein Geſchlechte / nicht zweg , ein Baum /nicht viele : Chriſtus warder Stamm / weil er dieWursel des ncipen Leibes war / der auf dem Todte grüne. te / den die verſtorbene Juugfraw wieder als ele nen ſchönen Ziveig auß dem Tode führete / und wir alle ſind die äfte / und ſtellen alle auff einem Stamme , der ift Chriftus . 15. Alſo find wir Chriftt Hefte / feine Bivelge/ ſeine Kinder / und Gottiſt unſer aller auch Chrifti Water / in thm leben / weben und findwir : Wir tragen Chrifti Gletſch und Blut an uns / ſo wir aber zurnewen Geburt kommen / Derin in Chrifti Geift werden wir wiedergebots in derverſtorbenen Menſch: ren : Der in Maria Heit ein lebendiger Menſch ward/ohne Berührung eines Mannes / derwirdauchin uns ſelber / in unſer verſtorbenen Jungframſchafft ein neuer Menſch /und fehlet nuran deme/daßrvirden al ten dam /'Als die alfel in Kodtwerffen /dafi des Gradiſchen Lebens-Dual von uns gche / und wir ſeinem ande aufgehen . AlfodemTeuffet aus 16. Nichtallein dieſes / denn der alteAdam muß nicht ſo ganzundgarweggeiporffen werden / fone


242 Erſter Theil/ von der Cap. 12. ſondern nur die Hülfe / als die Schale / darin der Same verborgen ligt:Uuß der alten Effen muß der Nerve Menſch in Gortes Bewegung auf grünen / als ein Salm aus dem Korne wie'uns Chriſtus lehret. Darümbmuß die Elleng in Gots tes Zorn eingervortfen werden / muß verfolget / geplaget / verſpottetwerden/ und dem Creukun terligen : Denn außGottes Zorn-Fewermuß derMerve Menſch aufgrünen / er muß im Femet bewahret werden ; wirwaren des Zorns Efleng Heimgefallen aber dieLiebe Gottes Itelleteſichin Zorn / ung leſchete den Zorn mit der { tebe im Blut der Szimfifchen Weſenheit im Zodte Chriz fft : Alfo behielt der Zorn die Spůlfe / als den perderbten Menſchenverſtehe die Fradiſche Quad / unb die Stebe behielt den Nerpen Mens fchen / darumb {oll kein Menſchmehr Himtiſch Blut vergieffenſondern nur dasGradiſche Zoots tiche : Denn Chriſtus / der ohne Mann und Weib empfangen ward / der fonte das ad thun / dennin ſeiner svimliſchen Weſenheitwar tradiſchBlut / er vergoß aberſein Himliſh Blut uniter das tradiſche / bas er uns, Armeicidiſche Menschen vomGrtmm ertöfete / denn ſein Huny urch Blutmufte fidjin ſeinemBlutocrglefſen Init dem Tradlichenmengen/ auff das die Turba in der Stadigkeit in uns , welche unsgefangen hielt erfauft und der Zorn mit der Liebe des Bimtlichen Bluts gelesohetwurde . Er gabrein seben fürunsin Todtgtengucuns in die Hade ins Batecs Sewers Quandung auf der Hölle wieder in Gott / auff daß erden Todt zerbreche / den Zorn erläufite 7 und uns eine Bahn machte. DA


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C.12 . Menrohwerd. Jefu Chriſti. 143 Da Chriſtus am Creuke hieng und ftarb / alda hiengen wir mit undin ihmam Creuß / und ſturs ben in ihm , ſiunden auch in ihm vom Todte auff / und leben erdig in ihm / als ein Gliedam Leibe: Und alſohat des Welbes Samen der Schlangen den Kopff zertretten ; Chriftus hats.in uns ung wir in Chriftogethan : Göttlicheund Menſch liche Eflenhats gethan . 17. Allo ligts nun jekt an deme / daß wir thmenachfolgen :Erhat wol den Todtzerbrochen / und denZorngelechet ; Aberwollen wir feinern Bilde åbnlich werden 7 fo miffen wir ihme ir feinem Code nachfolgen /ſein Creuß auffuns neho men/ uns laſſen verfolgen hönen /ſpotten undtoán ten , denn die alte Suiſe gehöretdem Zorne Cots tes / fie muß gefegérwerden , weil nicht der alte Menfch foc in uns Icben / fondern der Merwez der Uite wird dem Zorn dargegeben ,denn aufdem Zorn blåhet der jewe auß / wiedas Liechtauß dem Fewer ſcheinet : Der alteAdam muß alſo Das Spolk zum Fetver ſeyn / auff daß der Meme im Liechte des Fewers außgrüne 7 denn im Fewer muß er beſtehen . Nichts ift ewig / das nicht im Sewerbeſtehenkan /und das nichtauf dem Server urftåndet : Unſere Seele iftaus Gottes Server / und der Letb auf des liechtes Feiver i doch verſte he allegeit mit dem Zeibe eine StummeDefens Heit , welche nicht Getft / fondern ein Effentia liſdy Fewer ift : Der Geift tft viel höher , denn fein Ürſtand ift Fewer deß Grimmes det grims men Quall / undſein recht lebenoder Leib /den er in fich hat /iſt das ( techt der Sanffimúth / das wobnet in Server and gibt dem Fewer feine ſanfft


144 Erſter Theil /von der Cap.13 . ſanffte Nahrung oder Siche / ſonſten beſtünde das Fewer nicht / es wil zuzehren haben / denn Gott der Vater ſpridit auch : Ich bin ein zorniger / cyverigér/griramiger Gott/ ein verschrend Fewer/ und nennet ſich doch auch einen Barmherzigen lieben Gott / nach ſeinem Liechte / nach ſeinem Sperren ; Darümbſpricht er, Barmherzig / denn im Liechte wird das Waſſerdes ewigen Lebensges bohren , welches das Femer und den Grimm des Vaters leſchet .

Das XIII . Capitci. Dom zweyfachen Menſchen / als vom Alten und vom Vlewen Adam : Don zweyerley Menſden / wie ſich der Alte bere gegen dem Klewen balte / was ein jeder füreine Religion , les ben und Glauben führe / was ein je:

:. der verſtehe. 21 Lieswas im alten 2dam von CHriſto 1 gelehret / geſchrieben / geprediget oder geredet wird/ es reyaus Kunſt oder wiees wolle / ſo ift es auf dem Bode 1 und hat weder Verſtandt noch Leben / denn der alte Udam ift an Chrifto godt / es muß es nur der Merve/ der auß der Jungs frawen gebohren wird / thun / der verſtehet allein das Wort der Wiedergeburt / und gehet zur Thür Chrifti in Schaffſtal ein . Der alte Adam wil durch Kunſtund Forſchen einſteigen : Er


C.13. Menſchwerd . 3efu Chrifti. 145

Gott ger/ mrti 19mm

Danh gust 06

et /

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Er meynet / im Buchſtaben könne Chriſtus ges nug ergriffen werden / dieſer ſey von Gott beſtelt und beruffen zu lehren / der Kunſt und Sprachen gelernet habe/ der viel geleſen habe / der Gelft Gottes muß durch ſein Predigen reden / ob er gleich nur der alteverderóte Adam Ten : Uber Thriftus faget , ſie ſeind Diebe und Mörder / und ſind nur kommen zu rauben und zu ſtehlen : Wer nicht zur Thür in Schafftal gehet/ ſondern ſteiget anders wo hinein / der iſt ein Dieb und ein Mórs der: Und weiter ſprichter : Jch bindie Thůrzuden Schaffen / wer durch mich eingehet , der wird Weyde finden / und die Schaffe werden ihme foto gen : Denn wer nicht mit mir iſt / der ift wieder mich . Ein {chrer Tod und muß auf Chrifto ge bohren feyn / oder iſt ein Diebuno Mörder / und ftehet nur da zu predigen wegen der Bauchfüde1 er thuts åmb Geldes und Ehre widen / er lehret fein Wort / und nicht Gottes Wort; Wenner aber auf Chrifto Wiedergebohren iſt ſo lehret er Chrifti Wort , denn erſtehet im Baum Chriſti, und gibt ſeinen Schallauf demBaum Chrifti / darinn erſtehet / darůmb ift folcheWiscrtvårtige keit auff Erden / daß ihnen die Menſchen Lehrer auffladen /nach demeihnen die Dhren jucken /was der alt böſe Adam gerne höret/was zu ſeinem auff • ſteigen und fleiſchlichen Moduft dienet I was zur Madyt und Sprachtdienet. 2.D ihr TeuffelsLehrer /wie wolltet ihr fürdein ZorneGottes beftehen ?Warumb lehret iht/ſoihr doch nicht von Gott geſandtſeyd?Ihr reydaus der Babel /außder grofteHuren geſant /auß derMuts ter der grollen Spurerey auff Erden : Nicht aus der Fungs


146 Erſter Theil / von der Cap. 13 . Fungfraw ſend ihr gebohren / ſondern auß der Ehebrechertſchen Grawen / denihr fehret nicht als lein Eandt / ſondern verfolget auch die geſandre Lehrer welche auf Chrifto gebohren ſeynd :Fhr Firéitet ümb'de Religion / und ift doch gar kein Streit in der Religion / es feind nurmancherlep Gabert/aber es repet nur ein Gcift : Gleich wie ein Baum mancherlen Zweige hat/ und die Fruct mancherley Forin / undnicht gar ſchlecht einander ähnlich fiehet : Auch wie die Erde mancherley Krautund Blumen tråget /und ſie die Erdeiſt die einige Mutter : Alſo auch iſt esmit denen / die außGottes Geift reden / ein jeder redet auß dem Wunder ſeiner Gaben : Aber ihr Baum und ihr Ucker daraufffie ſtehen / ift Chriſtus in Gott/ und ihr Geiff -binder wolletdasnicht leiden : Flir wollet ewrein Chrifto / den ir doch ſelber mit der iridiſchen Zungen uneckandt telret / dasMaul verſtopffen / und ihn an eterGerenbinden. D die ware Kirche Sprifti hat kein Gcfex /Chris ſtus iſt der Tempel / dawirmáffen eingehen / der Steinshauffe macbet keinen Nerpen Menſchen aber der TemperChriftus da Gottes Seifftehs ret / der weder die halb fodteBilonus duff / dag fte anheber zu grünen : Es gilt alles gleich Gott fraget nicht nach Kunſt / oder nach wor reden / ſondern wer zu ihm fompt / den wil er nicht hins Auß ftoffen . Esfriſtus iſt in dieWeltkommen / & Baß er dic armen Sander ruffe und ſeligmachen wil/ und Efaias ſaget : Wer iſt ſo einfältig als mein Knecht ? Darumb thuts dieſer Welt is gar nicht / ſte machet nur Soffart und auffges blaſeneDernünfft / ſte wil oben auf und wilherz Tchen ;


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*C.13 . Menſchwerd . Jeſu Chriſti. 147 auß der ſchen ; Aber Chriſtusſpricht: Wer nicht verlåſſet Håuſre / Ucker i Gut/ Gelt/Weib und Sind ümbmeines Namens willen / der iſt meiner wehrt. Alles was in dieſeſer Welt ift /muf nicht nicht ſo lieb ſeyn /als der theure Mame JEſus ift, denn alles was dieſe Welt hat / das iſt iridiſch / aber der Name Jeſusiſt Himliſch / und aufdem Namen Jeſu müſſen wir auß der Jungfrawen wieder gebohren werden : Darümb ftehet, der Jungfrawen Kind gegen dem alten Adam /dieſer erzeiget ſich mit Begierdenderzeitlichen Wolluft / Ehren / Macht und Gewalt / undiff ein grimnuis ger Drache / der nur freffen wil / wie ihne die Of fenbarung Johannis darſtellet einen ſcheußlichen Dracten / und der Jungfrawen Kind ſtehet auff dem Monden / und führet eine Crone mitztvölff Sternen / Denn es tritt das radliche / als den Mond mit Fåffen /es ift auß dem tradiſchen Mond Aufgewachſen / als eine Blume aus der Erden , darumb ftehet das Jungfräwliche Bild auffdem Monde / dawieder ſcheuffet der grimmige Drache ſeinen Straalmit Waffer / wil das Jungfråm . icve Bito immer erſäuffen / aber dieErdetompt der Jungfrarden zu hülffe / und verſchlinget den Waffer Straal / und führet die Jungfraw m Ægypten / das iſt / das Jungfräwliche Bild mus fich in Egypten in dieDienſtbarkeit laſſen ſtellen und die Erde / als der Grim Gottes / verdettetdas Fungfräuliche Bild 7 fte verſchlinget des Dras den Straat 7 ob gleich der Drache das Jungs fråmliche Bild mit ſeinem Grewel überhauffet låftert und amdhet, ſo ſchadets doch dem Jung frawsKinde nichts i denn der Grimm Gottes Rimbt


SErſter Theil / von der Cap. 13, 148 kimbt die Cåfterung / ſo über das reine Kind aus : gegoſſen wird / an , denn die Erdebedeut allezeit den Grimm Gottes : uſo ſtehet das Fungfräms Liche Kind auff Erden / als auff dem tradtſchen Monden / und muß immer in Ægypten für dem tradiſchen Drachen fliehen : Esmußalhier nur unter Pharaonis Dienſtbarkeit ſeyn /aberes ftes hetauff dem Mond/ nicht unter dem Mond : Der Fürſt Jofua oder JESUS führets durch den Yordan in Jeruſalem / es muß nur durch den TodtinJeruſalem eingehen / und den Mond per faffen : Es iſt in dieſer Weltnur ein Gaft / ein Frembdling und Pilgram / . es muß durcy des Drachen Sand wandern / wenn der Drache ſeinen Straal auff das ichcuft / ſo muß fichs beugen / und unter das Creuß treten / fonimbt der Zorn Gottes deßDrachenFewer an, 3. Uns ift erfåndtlich / das der alte dam nichts vom nemen weiß noch verſtehetler verſtehet Alles tradifch / erweiß nicht/ Ivo Gottoder wasSott tft / er heuchelt thme ſelber /muffet tome Frömmigs keit zu / und meynet / er diene Gott 7 dienet doch nur dem alten Drachen / er opffert/und ſein Herke Hanget am Drachen / er til ſchlecht from reyn und mit der Gradigkeit in Himmel fahren fpottet doch des Hinmels Kinder : Damit zeiget eran / daß er im Simmel fremos ift / er ift nur ein Herz auff Erden / und ein Teuffel in derSöder 4. Unter ſolchen dornen und dieftelen muffen ſiewerden in dieſer Gottes Kinder wachſen Welt nicht erkandt i denn der Zorn Gottes ver dechet Tie : Es fennet ſich auch ein Kind Gottes felbſt nicht recht/es ſiehet pur dóm altë Adam / der thm


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C. 13.

enrohwerd . Jcfu Chrifti. 149

thm anhanget / der immer wildas Jungfrawens Kind erſauffen /es ſey denn / baß das Jungfrawen Rind einen Anblick in Ternarium Sanétum empfahe/da tennet fichs /wenn ihmedas edle ſcho ne Ritter-Erånglein wird auffgeſeket/da muß der alte bain hinten nachfehen /und weiß nicht wie thm geſchicht : Er iſt wol ſehr frewolg / aber er tanget / als einer nach der Septen /wen das Spiel auffhöret i fo hat ſeine Freude ein Ende / und bleiber der alte Adam / denn er gehöret der Erder und nicýt der EngliſchenWelt. 5. So bald esmit dem Menſchen dahin kömpt / daß das Jungfrämliche Bild auf dem alten Adam anheberauß zu grünen / daß fichdes Menſchen Seete und Geiſt in gehorſam Gottes einergibt / ſo hebtmit ihme der Streit an / denn der afte Adam im Zorne Gottes ſtreitet wider der newer Adam : Der alte ivtt im Pletfel und Blut Sjerr feyn / ſo mag der Icaffelden Jung fråmlicten Zweig auch nicht dulden / denn er darff (in nidit anrühren / aber den alten Adam mag er rühren / inficiren und beſiren : Weit ihm ſeine eigene Wohnung in der Finſternus des Abgrundes nicht gefället / ſo trohnet ergerne im Menſchen / denn er iſt ein Feind Gottes / und hat auffer dem Menſchen keine Gewalt/darümbbeſt : Bet er den Menſchen / und führet ihn nach ſeinem gefallen / in Zorn and Grimm Gottes / darmiter Sottes Liebe und Sanfftinuth ſpotte , denn et vermeint noch / weiler ein grinimig Server Qual ift / er ſen höher als die Demuth / dieweil erkönne ſchrecklich fahren; Well eraber den Jungfrämlis chen Zweig nicht darffan rühren / fo brauchet er citer iti

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150 SErſter Theil / von der Cap. 13 citel { lff und Schaldheit / und verdedtet den daß er in dieſer Welt nicht erkandt wird / es inocha ten tim ſonſt zu viel ſolcher Zweiglein in ſeinem vermeyneten (ande wachſen 7 denn er iſt denen gramund Feind / führetfeine Hoff& rtige Diener mit Sport und plagen über denſelben Menſchen / daß er verfolget/ verſpottet/nnd für einen Marten : gehalten wird : Solches thut er durch die Vers nunfft-kluge Welt/ durch dieſe/ welcheſichChris. fti Strten nennen / auff welche die Welt ſichet / auff daß doch der Lilien - zweig nichterkandt wers de / die Menſchen möchtens Tonſt mercken / und möchten ihme zu vielſolcher Zweiglein wachſen / To dårffte er wol ſeine Herzſchafft bey den Mens fchen verliehren . 6. Uber der Edle Lilien -Zweig wachfet in Ches dult 7 in Sanftmuth / und nimbt ſeine Eſſens / Krafft und Ruch auß dem Acker Gottes / als auß der Menſchwerdung Chriſti: Chrifti Geift iſt ſeis Gottes Weſeniſt ſein Leib nichts aufi nc Eſenk/ frembder Eigenſchafft ,ſondern außſeiner eigenen in Todt eingeſchloſſenen und in ChriftiSeiffauf grünenden Ellengwächſet der Jungfräwliche Li lie-zweig /er ſuchet und begehret nicht dieſer Welt Schönheit/ ſondern der Engliſchen Welt /denn er wachret auch nichtin dieſer Welt/im dritte Prin . cipio, ſondern im andern Principio, in der Paras dissWelt : Darümb ift groffer Streit in Fletſch und Blut /in der åuffern Bernunfft.Der alte Ada tennet den Newen nicht/ und befindet/ dag er ihm wiederſtehet : Erwil nicht / was der Alte will/ er führet den alten immer zur Abſtinent / das chut dem Alten wege / der Alte wil nur Wolluft /Sut


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C.13 . Mienfdywerd. Jeſu Chrifti. 156 und zeitliche Ehrehabenjermag nicht Spott und Creuß leiden / aber dem Newen gefåtet eswol / dag er rou Chrifti Mahtzeichen tragen / das er dem Bilde Chrifti ähnlich wird : Darumb gec het der Alte oftgang trawrig úmo / denne fier het/ daß ermuß Narz ſeyn /weiß doch auch nicht wie ihmegeſchichit / denn er kennet nicht Gottes Widen / er hanur den Willen dieſer Welt /was alda glånget/das wil erhaben : Erwfl immer gecs ne Herz ſeyn / für deme man ſich bůckt; Aber der Newe búffet ſich für ſeinem Gott7 et begehret nichts / mil. auch nichts./ ſondern ſehnetfub nach ſeinem Gott ) als ein Kind nach ſeiner Muttery er wirffet ſich in ſeiner Mutter SchoB / undergibt fich ſeiner Spimtiſchen Mutter imSciffe Chris ti: Er begehret feiner ewigen Mutter Spetſe und Trand / undiffet in der Mutter Schog /als ein Kind in Mutter -Leibe iſſet / denn weil er im Iten Adam verdecket iſt , ſo iſt er noch in der * Menſchwerdung , wenn aber der Alteftirbet7 ro wird der Newe auß dem Alten außgebohren / er låſſet das Gefäffe / daer innenlag / imid ein Junge fråwlich Kind ward / der Erden unddem Geriche te Gottes ; Er aber wird außgebohren / als eine Blume in Gottes Reich / als denn wenn kommen wird der Tag der wiederbringung / ſolen ihme ade ſeine werde / welche er imalten 2dam gut gewircket hat/nachfolgen / und die Bojheit des al ten AdamsſolinsGewer Gottes abgebrandt/und dem Teuffelzur Speiſe gegeben werden . 7.Nunſprichtdie Vernunfft:Weilden der neue Menſch in dieſer Welt in dem Alten nur in der Menſchwerdung ift 7 fotft er nicht vollkommen ! United tilj


Cap. 13. Erſter Theil / von der 152 Antwort : Diß iſt anders nicht / alsidie in einem Kinde / da der Samen init Hoeyen Tincturen als Männlich undWeiblichin einander geſetzt wird/ undwird ein Kind darauf, Denn ſo baldder Menſch ümbkehret / undſich zu Gottwendet mit ganķem Serken / Sinn und Willen / und gehet vom Gottloſen wege auß / und gibt ſich gang ernſtlichin Gott / To gehet die Schwängerung Im Seelen- Server in der alten verbérbten Bilds nus an / und die Seelergreifft in fich dasWort / daß fich in Maria bewegte em Centro der S Dreifaltigkeit / das ſich in Wartamit derzüchtis gen / Hochgebenedeyten Simmels- Jungfrat der Weißheit Gottes eingab / in die halberftorbene Fungfraw / undwarb ein warer Menſch / daffele be Wort /das in Maria in Centro der 5. Dreye faltigkeit fich berpegteoder regte / das ſich mit der Halb rodten eingeſchloſſenen Fungfrawſchafft verináhlete / ergreifft das Seeliſche Fewer / ale bald gehet in der Seelen Bilonus / als in der Seeten Liecht in der Sanfftmuth /als in der verhitloffenen Fungfräwlichen Weſenheit die Sdwångerung an 7 denn deß Menſchen {tes bc Tinctur ergreiffet Gortes ( tebes Tinctur, und iſt der Sama im s Geifte in der Seelena Bildnus geſået / wie ſolches in unſerm Buche vom Dreyfachen Leben des Menſchen weitläufts tig beſchrieben worden . 8. Man ſiehe : So denn atſo das Jung. fråmpliche Zeichen in Gottes Liebe erſcheinet / To mag diefer Zweia ſchon gebohrenwerden / denn in Gott iſt alles vollkommen ; Weiter aber im alten Adam verdeckt ſteckct / und gleich nur in der E feng

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C.13. Menfchwerd . Jeſu Chriſti. 153 fenx als ein ein Same ftchet / ſo ift noch graffe Gefahrdabey , den mancher eclanget dieſen Zweig erft an ſeinem lekten Ende / und ob er ihn gleich aus Mutter:Leibe bracht hatte / ſowerb erdoch verderbet / und bey manchem zerbrochen und Frs diſch gemacher. g . Alſo gehet es auch mit demn armen Såns det mener Buſſe thut /wird aber hernacher wies der etn båſer Menſch / ſo gehets thme als Adam geſchach /derwar ein ſchön /herzlichvon Gott ers Ichaffen und hocherleucitet Bild ; Als er aber sich ließ die Luft überwinden / ward er Iradiſch / und wardfeineſchöne Bildnus in der Frediſche Quall im Zorn Gottes gefangen , alſo gehets immerdar.. Aber diß ſagen wir als wir Erleuchtung in Gnaden Gottes empfangen / und ümbdilj Cranks Iein viel Zeit gerungen haben / daß derne , der in crnft beftandig bleibt / bie fein Zweig einiums lein wird / deme mag ſein Zweig in einem oder mehr Stürmen wicht leichtlich zerbrochen wers den : Denn was cytact ift i das hat auch ein ſchwach Leben . Nicht reden wir alſo der Gotts Heit ein , ſondern Natürlich iſt das / und gefchicht doch auch alles Natürlich , wenn das Ervige har aucty feine Natur / und gehet nur eines auf den andern : Wäre dieſe Welt nicht von des Teufs fels Bofheit und Grimm vergtiftet geweſen / To wäre Adam in dieſer Welt im Paradis blieben / auch wåre kein folcher Grimm in Sternen und Elementen ; Denn der Teuffel war ein König. und groffer Sacra imLocodieſer Welt/der hat dere Grimm erreger : Darümb ſchuff Gottden Hims mittel des Waffers / dafi dic Feworts mel auß dem


154 Erſter Theil 7 von der Cap. 13. ge Natur / als das fewrige Firmament mit dem Waſſer-Himmel gefangen wåre/daß ſein Grimm perleſche : SonſtwodasWaſſer ſolte pergehen / würde man wol ſehen / was in dieſer Welt ſeyn würde/anders nichts/als ein eitel kaltes/herbes un fewriges Brennen / und doch nur finſter / denn es tontetein liecht ſeyn /denn das Liecht beſtehet blofi in Sanfftmuthi fokan auch kein ſcheinend Fewer feyn / es habe dan ſanffteWeſenheit. Darums ist uns erkändtlich / daß Gott hat die Himliſche Weſenheit In Waffer verwandelt / welches Nas türlich geſchach / als rich Gott der Vater beweg te /und der Teuffel fiel /welcher wolte ein Fewers Spera reynüber die Sanfftmuth / ſo ward ihme etn ſolcher Riegel für ſeine gifftige boßheitgeſchoben / daßer alſo nun GottesAff / und nichtHerz ift / ein Wüter und Erfüller im Zorn - Quali. 10. So wir denn ſolches wiffen / das wir mit dem Zorn ümbgeben ſind ſollen wir unſer ſelber warnehmen / und uns nicht alſo gering und leicht ſchagen / denn wir ſindnichtallein von dica ſer Welt , ſondern auch zugleich von der Göttlis lichen Welt / welche in dieſer Welt verborgen ftehet / und iſt uns nahe : Wir tönnen zugleich in dreyen Welten leben / ſo wir anders aus dem böſer Leben mit dem Jungfräwlichen Bilde. aufgrünen / 1. Denn wir leben im erſten Prin cipio ins Vaters Welt im Fewer / nach der Edentialiſchen Seele / als nach der Servers: Dual im Centro Naturæ der Ewigkeit / und denn 2. mit dem rechtenreinenJungfrämlichem Bilde leben wir in der { techtflammenden Paras Nis23ett / wiewol diefelbe im loco dieſerWelt

nicht


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C.13 . Menfchwers. Jeſu Chriſti, 155 nicht offenbahr iſt / wird aberdoch in demJungs fråivlichen Bilde im 5. Geiſte und im Worte 2 bas im Jungfråtlichen Bilde wohnet / erkandt 3. Leben wir mit dem alten Adam in dieſer vers derbten Sucht-Welt/ beym Teuffel in ſeiner ents zündeten Sucht / darumb heiſfets Vorſichtig ſeyn . Chriſtusſpricht:Seyd einfältig als die Taus ben /und liftig als die Schlangen / nehmet ewer ſelber war : In Gottes Reich dürffen wir keiner { ift / wir ſind nur Kinder in der Mutter Schof ) aber in dieſer Welt mugen wir uns fürchten wir tragen den edlen Schax in einem Srabiſchen Sea faite : Es iſt bald geſchehen /daß verlohren wird Gott und Himmelreich / das nach dieſer Zeit nicht mehr zu erlangen iſt : Alhier ſind wir im Acker und Samen / wir ſtehen alhier im wachſen / iftcs gleich / daß der Palm zerbrochen wird / ſo iſt doch noch die Wurzel da / daß ein ander Daun wacha ſen mag . 11 , Alfter ſtehet dem Menſchen die Gnadens thür offen : Es iſt kein Sünder ſo groß / foer umbkehret / er mag auf der Bofheit Mergebohs ren werden ; Wer aber ſeine Wuebel inuthwilig in des Teuffels. Fewer wirft / und an ſeinem außgrünen verjagt / wer wil dem helffen 7 der felber nicht wil , Wenn er aber ſeinen Biller ümbwendet zu Gott / ſo wil ihn Gott haben Denn wer in Gottes Zorn wit / den wit Gottes Zorn haben /der aber in die Liebe mil/den wilGots tes Liebe haben . Paulus ſaget : Welcheu ihr euch begebet zu Knechten in gehorſamb/ entweder det Sünden zum Todte / oderdem Gehorſam Gottes : Knechte ſeyd ihr: Der Gotts zur Gerechtigkeit/deß


150 Erſter Theil) von der Cap.17 . tofeift Gott ein lieblicher Geruch im Zorne / und der Speilige ift Gott ein lieblicher Geruch in ſeiner Stebe : Mag doch ein Menſch aus fich machen ivas er wil / er hat beydes für ſich / Server und Liecht : Wit er ein Engel im Liechte ſeyn / ſo hilffi ihm Gottes Getſtein Chrifto zur Engel Schaar: Wiler denn ein Scuffel im Ferper feyn / fo Hilfft im Gottes Zorn and Grimm /und zeucht ihn in Abgrund zum Teuffet : Jtemer bekompt feinen Aſcendenten , wo au er luft hat : Zus bricht eraber die erſte { uſt / und gehetineine ans dere / To betonopt er einen andern Afcendenten , aber der erfte hanget ihm trefflich an , er wil thn immer wieder haben, darum muß das edle Körn : lein offters ingroffer Duetſche ſtehen / esmuß fich laſſen die Dornen frechen / denn die Schlange ſticht immer des Weibes Samen /als das Jung fraren Kind / in die Ferſen : Der Schlangen Stich'ftecket im alten Adam / der ſticht immer das Jungfraiv -Kind in Mutterleib in dieFerſen . Darümb ift off Leben in diefer Welt mit uns arts men gefangenen Menſchenein jammerthal/vols ler Angſt / Creuß/Elend/ Trůbſal/Marter und Pein : Wir ſind alhier frembde Gåſte / und find auffderPilgratns-Straſſe/wir müſſen durchgror feruifteſ wilde einöden wandelen /und ſind mit bes Fen Thierenůmbgeben /mit Nattern undSchlans gen / Wiiffen undeitel grewlichen Thieren / und . Ums das börefte Thier tragen wir im Buſem fer ſchönes Fungfräulein ſtehet indemſelbenhos Fen müffen Viehe-ſtalle zür Herberge. 12. Aber dig erkennen und ſagen ivir mit Grunde/ daß meme der Ede Zweigwachſetund ffard

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C.13 . Menröhwero . Jeſu Chrifti. 157 ftarck wird / daß alda in dem ſelben Menſchen der alte dam muß Snecht werden / ermuß hinten nach gehen / und off thun / was er nicht wiù : Er mug offt Ereux/Sport und auch den Todt lenden das thut er nicht gerne / aber das Jungfråtliche Bildin Chriftozivinget thn / denn es wil Chrifto Feinem Bräutigamb gerne mit freden nachfols gen / und ihme shnlich werden in Creus und Drůbſal : Und ſagen auel; wol dieſes / daß ivól feis mer mit der Jungfrekvkdyen Krone gekrönet wird / welche die Frau in der Offenbahrung Johannis trågt mit zwolff Sternen / als mit Sechs Geis Ftern der Natur Himliſd / und mit Sechs Geis ftern irudtfch /er beftehe dan des Drachen Straal/ und fliehe mit in Ægypten / als unters Creus in die plagen Ægypten : Er mußChrifti Creuß tragen /und Chriſti Dorne Crone auffſeßen / fich wot laffen außåffon / narren und ſpotten ; wit er Chrifttund der Kungfrawen Crone auffſeßen / muß von erſt die Dorne Crone tragen / wil er die Simliſche auflegen . 13. Und geben den Erleuchteten noch ein groß Geheimnus zu erkennen 7 daß wenn die Perle gefået wird ! ſo ſeket er zum erſtenmal die Šrone in Ternarium Sanctum mit gax groffen Frerden und Ehren für GottesEngeln und aïen und ift wol groffe heiligen Jungfrawen auff Freivde alda : Uber dieſelbeCrone verbirgetfich wicder / derin an dem Orte wird Goet Menſch wie woltedan nicht Frewde ſeyn:/ der alte Adam tanget mit / aber als ein Erel nach der Lehre 1 aber die Erone wird der Menſchwerbung ben ges legt . 14. Wiltu % ulj


$ rfter Theil / von der Cap. 13 . 14. Miltu ein Ritter ſeyn / fo muſtu in Chris fti Fußſtapffen mit demalten Eſel auch wieder Den Eeuffel ſtreiten : So du ſiegeft und für ein Ritterlich Kind Gottes erfandt und angenoms men wirft / ſo wird dir der Frawen Crone mit zwölff Sternen auffgereket / dieſoltu tragen /bik die Jungfraw auf der Frawen auß deinem Todte oder mit deinem Todte gebohren wird / die ſou die dreyfache Erone der grofſen Ehren in Terna rium Sanctum Aufflegen : Denn weil das Fungfräwliche Bild nochim alten Adamvers ſchloſſen liget / erlanget es nicht die Engliſche Crone / denn es ftehet noch in Fährlichkeit :Aber wenn es mitdes alten Adams Sterben gebohren wird/und auß derHülſeoder Schalen außkreucht/ als denn iſt es ein Engel / und mag nicht mehr verderben / und wird ihme die rechte bengelegte Crone/ da Gott Menſch ward / auffgeſeket/ aber die Crone mit den zwölff Sternen behålts zum Zeichen auch /deñes Tou in Ewigkeit nicht vergeſs ſen ſeyn /daß Gott in der iradtſchen Fraten wieder Hat auffgeſchloſſendie Jungfrawidhafft , undift Menſch worden .Die ſechs Jradiſche Zeichen ſols len zumervigen Wunder ſtehen / und ein Ewigce Subgeſang ſeyn / daß uns Gott hat auf Todt Moth erlöfet / und die Sechs Simliſche Zeichen follen unſere Crone und Ehre lenn / dafwir mit der Szimliſchen das Fradiſche haben überwuns den / daß wir Frawen und Mann wahren / und ſind alsdenn zachtige Jungfrawen mit eigener Siehe 1 fo Toden dte Steges -Zeichen bleiben in Ewigkeit ſtehen / daran ſol erkandtwerden / was Gøte mit der Menſchheit Habe zu tgun gegabt !


2.14. Mienfobwoerd . IefuChrifti. 1992 und wie der Menſch dasgröſte Wunder im Szim . melift / deffen ſich dieEngel hoch erfrewen .

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Das XIV. Eapitel. Don der newen Wiedergeburt : In was Subſtantz / Eſſeng / Weren und siis genſchafft die lewe Wiedergeburt y alodas Jungfraw Bind / ftche /weil es noch im alten Adam ſtecker, Jeweil wir in dieſem Jammerthal in D dem Erzdirchen Sleiſch und Blut ſchwimmen /und ſindeiner Fradiſchen Dual wors den / da wir in der Kundelheit / im Slaft vers ſchloffen ligen höret das edle Gemüthe nicht Auff zu forſchen von ſeinem rechten Vaterlande7 dahin es gehen ſoll / es ſpricht immer : Moiſt doch Gott /oder wenn ſoll es doch geſchehen /daß ich Gottes Untlig mag ſehen ? Wo ift doch meine Perte? Wo iſt das Fungfrawen - Kind ? Sehe ich es dochnicht / wie geſchicht mir dochy / daß ich mich alſó ångfte nach demſelben / das ich doch nicht ſchauen kan Ich befinde wol den groſſen Luft und Begierde darnach / kap aber nichts ſe hen / da mein Szerk- möchte ruhen / ift mir doch immerdar als einem Weibe / die gerne gebåhren wolte / wie wolte id dod ſogerne meine Frucht ſehen / die mir von meinem Gøtt verheiffenift / es Fähnet ſich immer zurGeburt/ eintagruffetdem andern / und der Morgen dem Abend / und die Nacht: 1.


100 #efter Theil / von der Cap. 14 Nacht wieder dem Tage / und hoffet in der Abſti “ nen / wenn doch auffgehen werde der Helle Mor genſterne / der dem Gemüthe ſeine Ruhe bringe / und ift ihme als einem Weibe /das zur Geburt ars beitet / das immer des Anblics horfet / und mit Såhnen und verlangen wartet . 2. Alſo meine Geliebte Kinder Gottes ges hets uns: Wir mennen /wir ſind noch fern davon / und ſtehen doch alſótn der Geburt / wir gebåhren alſo mit grofſem Såhnen / in ångſten / undken nenden Samen nicht / den wir gebahren / denn er liget verſchloſſen : Wir gebåhren nichtzu dieſer Belt / wie wollen wir denn die Frucht mtt dieſer Weltugen ſehen / gehåret doch dieFrucht nicht Indefe Welt. 3. Dieweil wir aber die ware Erkäntnus dieſes Weſens erlanget haben / nicht nach dem Suffern Menſchen / ſondern nach dem innern / ſo wollen wir uns difin Steichnus fürmahlen / ümb deß Leſers willen / und ůmb unſer Ergeşligkeit willen . 4. Wenn wir uns betrachten /wtemir doch alſo zweifach find / mit zweyfachen Sinnen und Willen / fo können wir nicht beffer zur Erkentnus kommen /alswenn wir das Geſchopifbetrachten : Wir ſehen einen groben Stein ligen / und iſt in manchem das beſte Seld; Daſchen wir ja /wie das Gold im Steine giånget/ und der Stein ift ftum / und weiß nicht / daß er ſo Ede Gold -hat : Alſo auch wit / wir ſind ein Fradtſcher Sulphur , haben aber einen Himliſchen Sulphur im Fradiſchen /da ein jedes das ſeine iſt i es iſt wol dieſe Zeit unters cuandert aber es inqualiret nicht miteinander /es ift


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C.14 . Menfchwerd. Jeſu Chrifti. 167 tft eines nur des andern Behälter und Wohne Hauß / als wir diß am Solde erkennen / da der gros Be Stein nicht das Goldift / fondern iſt nur ſein Behalter : Seine grobheit gibt nicht das Gold fondern ote Tinctura Solis gibt das imgroben Steint : Aber der grobe Stein tft die Mutter / und Sol iſtder Vater / dennSol ſowånger den t groben Steln / darumb dag er Centrum Na tura Hat/darauf sol feinen Urffandt hat: Wenn wir wolten fortgegen biſ ins Centrum , wolten was darſtellen 7 weils aber in andern fchrifften ( Libr. 2. 3.und 4. ) genug erklåret worden / To bleibts alhie ftehen , 5. tiro tft es auchmit dem Menſchen : Der Fradiſche Menſch bedeutet den groben Stein / ſo bedeutet das Wort/ das Menſch ward / Sol ,das fchwängert den verderbten Menſchen / dennurs fach ift diß : Der verderbte Menſch ift wol Stus diſchi er hat wol Centrum Naturæ Ewig 7 er ſáhnet fich nach Gottes Sol, denn in derSchöpf fung ibarð Gottes Sol mit zu ſeinem Weſenges noinment nun hat aberder grobe Stein das Sol überwachſen und in Rich verſchlungen / daß das Sol mit dem groben Stein gemiſchet ift /und mag dem groben Sulphur nichtentrinnen / eswerde dennim Server gelåutert / daß das grobe abges Tchmelzetmiro / to bleibetSol alleine : Diß vers ſtehe mitdem Sterben und verweſen /da wirddas grobe Fradiſche Fleiſch abgeſchmelget / ſo bleibet das Fungfråwliche Seiffiche Fletch alleine. 6. Und verffehet uns recht was wirmen nen / wir reden thewet und warhafftig / als wit es erkennen : Nicht iſt der neweMenſch nurein Geijt /


162

Erſter Theil / von der

Cap. 14 .

Seift / eriſtim Fleiſch und Blut/ gleich wie das Gold im Steinenicht nur Geiftiſt / es hat Leib / aber nicht einen ſolchen /wie der grobe Stein iſt / ſondern einen Leib , der im Centro Naturæ im Femer beſtehet / denn das Gemer ſeinen Leib nicht verzehren mag / darumb daß das Gold ein ander Principium hat,welſtu das du Fradiſcher Mens fiche ? Aber es bleibet bidid Stum / denn die Ers De ift des Soldes nicht werth / ob fte das gleich trägt / und auch gebieret : Alſo auch der Fradis che Menſch iſt des Kleynotho nictit werth das er trågt : und ob er gield, das biifft gebágren noch iſt er cine finſtere Erde gegen demJungfraws Seinde auf Gott gebohren . 7. Und wie das Gold einen warhafftigen Leib hat derimgroben Stein verborgen und ges fangen liget ; Alſoauch die Jungfräuliche Tin . & ur in dem Írdiſchen Menſcheneinen warhaffter simliſchen Gottlichen Zeth in Fleiſch undBlut: Aber nicht in ſolchem Fleiſch und Blut / wie das Iridiſche i es mag im Serverbeſtehen / ce gehet durch Stein und Holt / und wird nicht ergriffen : Wiedas Sold den groben Steindurchdringet/und kerbricht den nicyt / zerbricht auch ſich ſelber nicht / und der Stein weiß nichts vomSolde : 21ſoift Auch der alte Fradiſche Menſch /weñer das Wort des Lebens, das in Chrifto Menſch warð / empfa het/ ſo empfåhet er das in demverderbtenSulphur feines Fleiſches und Bluts in das im Todt einges ſchloſſene JungfrämlicheCentrum ,da Adam ein Fungfrátvitch Bildwar / da thme die ipilde Erde ſein Gold der klaren Göttlichen Weſenheit übers 2007 Dasder Himliſche im Tode /iwCentrodes Servere


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C.14 . Menſchwerd. 3efu Chrifti. 163 Femers mufte ſtehen : In daſſelbe / ſage ich / und in demſelben berveate ich das Wort des bens /das in Mariaein Menſch ward /alda kriegte die in todt eingeſchloſſene Weſenheit eine lebendis ge Tinctur ; Da bebt das edle Gold/ als die Hlins liſche Weſenheit im Tode an zu grünen / und hat Alſobald den Spiritum Sanctum iin Wort des Lebens in ftit der da voin Vater und Sohne Aufgchet / und machet de Weisheit / als die Himliſche Jungfraw i als einen Spieget und Ébenbild der Gottheit fürich / als einen reinen

Sulphur , cinrein Fleiſch und Blut / darinaen er wohnet / nicht Erzbiſcher Ellen / ſondern Söttlicher Ellens 7 auß Simliſcher Beſenheit / Das iſt das warhafftige Fleiſch und Blut Chris fti/ denn es mådjſet in ChriftiSeiffey im Wörte . des Lebens / das Menſch ward / das den Eodt jers brach / da dieGöttliche Tinctur wieder grünete / und auß fich: Weſen gebahr / denn alles tft auß : Gottes begehren gebohren und Herkominen . So aber Sott ein Server und auch ein Liecht tft / fo If uns genug erhåndtlich / woraufein jedestom men iſt 7 können doch anders nicht ſagen / als auf dem Guten und { tcbreichen ſey Gutes kommen / denn ein guter begehrender Wide empfåhet in fels ne imagination feines gleichen /er macher ihme Init dem Sunger ſeines begehrens ſelber ſeines gleichen , daß dieweit die 8. 2010 ift uns ectåndtlich Gottheit gelüftert/einen Spiegel / ein Bild renes gleichen zuhaben / die Osttliche Luft auch wird in ſeiner felbft Schwängerung haben das gute und liebſte in ſeinen begehrenden Wilen gebohrenfi


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Erſter Theil / von der

Cap.146.

ein recht Gleichnus nach dem guten / nach der klaren Gottheit : Daf ſich aber hat das tradiſche mit eingemiſchet/ daß iftdes begehrenden Zoris / Als des Semers ſchuld /daß er ihn mitſeiner ima gination entzündete. 9. Alſo iſt uns auch nun hoch erfåndtlich / daß Gott das ſeine ( Als ſein Aderbeftes und Liebeftes/ daß er zu ſetnesgleichen ſchuff in citi Creatürlich Weſen ) nicht wolteverlaſſen ; She ward etſels ber ein ſolches / als er geſchaffenhatte /daßer das serderbterotieder auf der verberbung gebihre/und In das beſte ſegte / da er möchte Ewigdarin woh men : Und ſagen mit Grunde /daß Sott im nemen Menſchen ſeibftändig wohnet / nicht durch einen Glaft oderfrembden Schein /ſondern weſentlich : aber in ſeinem Principio : Der aufféreMenſch rúfret oder ergreifft ihn nicht ; Auch ift Fletid und Blut des nemen Menſchen nicht Gott /es ift Simliſche Beſenheit : Sote tft Selft / Gott verdirbet nicht/ ob ſebon das Weſen verdirbet / fo bletbet Cote in fich / er darffteines wegfahrens denn er braucherauch kein einfahren / fondern er offenbahet ſich im Gletſch und Bluttes ult reino Luft,eine Gleichnus zu befişen. 10. Und ſo wir uns alſo recht erkennen / ung

demenachgehen / ſo finden wir / daß der Menſch ( verſteheder gange Menſch )ſep ein rechtGleichs nus nach Gott : Denn nach dem Jridiſchen Lee ben und Tribe ift er von dieſer Welt / und nach dem Jungfräwlichen Leben und Leibe iff er vom Spimme /denn die Jungfrårliche Eflenß Hat Simliſche Tinctur,und machet Himliſch Fleiſch tn deme Gottwohnet. Wiedas Gold im Steis


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Tienfchwerd, Jefu Chrifti. 165 C.14. ne eine andere Tinctur hat/ als der grobe Stein / und dieſelbe Tinctur Hat cinen andern Leib / cs wird ein jeder Leib aus ſeiner eigenen Tinctur , als wir denn ertennen /daß die Erde iſt vomOrim auß dem Centro des herben Fewers / als des fals ten Fewers erbphren worden / auß dem Sulphur der Strengheit inder Angſt zum Fewer/ wteing Buche detribus Principijsgemeldet, II, 41fo wird auch ein gut Corpus oder Seth auß guter Eflens i denn die Effeng machee das Leben iſt doch ſelber nicht das Leben / das Leben urftåndet im Principio als im Fetver 7es ſem ung gleich im kalten over hißigen/ oder im Liecht- Fewer7cin jedes iſt ein eigen Principium , und iſt doch nicht geſchieden. 12. Alſowollenwir nunmit grunde der Wars heit vonder Menſchwerdung oder Menſchheitres ben / und ſagen mit hellen / Dürren /unverdecten Worten / nichtauß Wahn oder Meynen /ſondern Auß eigener waresErkäntpus / in Erleuchtung uns von Gott gegeben . I. Daß der nowe Wiedergeborne Menſch 1 der in dem alten verborgen liget / als das Golding Steine / cine Himusche Tinętur habe/ und habe Göttlich Simliſch Fleiſch und Blut an fich und daß deffelben Fleiſches Geiſt kein fremboer Seift reg / ſondern fein eigener / auß ſeiner eiges nen Eſſeng erbolgren II. Wirbetennen und ſagen ,daß dasWort / das in Marta der Jungfrawen Menſch wato / der erſte Srund zur anhebenden Tinctur iin Sul phar Toy 7 und bekennen CHrifti Geift / der den Spiñel an allen Enoen erfüget / in derſelben Tin & ur wohnende , III , Wir


166 Erſter Theil / von der Cap . I4 . III. Wir bekennen dieſes Simliſche Fleiſch får Chriſti Fleiſch / in deme die' $ . Dreyfaltige keit unzertrennet wohnct. IV . Wir bekennen / daß es möglich rey / daß daſſelbe Fleiſch und Blut in Zeit des alten Udatns tonne durch imagination wieder verders Derbet werden / wiein dam geſchahe. V. Wir ſagen / daß der Gottheit in der Vers berbung nichts abgehe auch mit Feinem ben Berülyretwerde , dennwasdie Liebe Gottes vet leuret / das fadetdein ZornGottesheim : Was Auf dem Liechte fållet 7 das fåhetdas Fewer / und Selft für ſichunverdorben . bleiber Gottes VI. Wir ſagen / daßin allen Menſchen die Widgligkeit zur Geburt fem / ſonſtwäre Gottgers trennet / imd an einen Ortenichtals am andern / und bekennen vierinne / daß der Menſche vom Feirer und Liechte- gezogen werde : Wo er fick mit der Wage Hintendet /da fådet erHin / und mag in dieſer Zeit doch ſeinen Angel oder 34s sen -gånglein wieder in die bdhe dwingen / und bas die H. klare Gottheit kein Bofes wit : Ste wil auci tanen Teuffel . Erhatauch keine Ses Waltet weniger einen Menſchen in der Halle im Zorne Gottes zu haben Sondern diewell tein tocht ohne Gerper tft / To ift uns gemigers fåndtlich wie sich der Teuffel burch imagina tion am Zorn- Fever unergaffet/ſo wol ademens fchen / die verdampt werden die wollen ihnen nicht rather Taffen 1 fondern erfüllen ſelber den gtertgen Gewer- Qual : Sielaffen fichstehen / fonten aber wol ſtehen . VIL Wir ſagen / daßder Ware Tempel, da der 5.Self


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C.14 . Menfchwerd . JeſuChriſtt. 167 5. Getſt prediget / in der neuen Geburt ſey : Daß alles todt7frum und lahm ſev / das nicht auf Gottes Geift fen oder lehret / daß ſidder $ 2. Geiſt nicht in den Schaudes Gottloſen Mundce miſche , daß kein Gottloſer Menſch CSrtſti Szirte ſet) ; Denn / ob gleich in dem Heiligen mit deß Gottloſen Stimme dieuhregeſchlagen wird Das geſchehe wol von einem Viehegeſchrey /wenn ſeinHal Verſtändig wäre / oderder Thewre Nas me Gottes genande würde , dennſo bald der Mas me Gottes genandt wird / und einen Salt gibt / fo fånget derander Hall / als an dem Orte7 wo er im Stad ift / als in der H. Seele / aber kein Gottloſer wedtet einen andern Gottloſen auf dem Tode auff / denn das tan ntcst ſeyn / fie find beyde im Zorne Gottes / und ligen noch im Eodeverſchloſſen . Sittenwir ſelber können auß bem Tode ſteigen imo uns lebendig machen / Gottes Berk Håtte nicht dürffen Menſch wers den : Darumbragen wir mit Grunde / daßaucis ne daſſelbe Wort / das daift Menſ worden / den armen Sünder auf ſeinemTods auffwedket1 und zur BuscunoNeiven Leben geblehret/dars umbfind alle Schreyer / welche Gottloß Find / dem empet Chriftt nichts mixe / aber de Chris fti Seift haben /dte ſind Chriſti Syteten . VIII . Wir bekennen und ſagen / daßalle lehe ter / die sich für Sprifti Diener und der Kirchen Außgeben / und ſolches ümbs Bauchs und Ehre willen / doch aber un -tvteder gebohren ſind der Antichriſt und das Web in der Offenbahrung Johannis auff dem Drachen ſind, 9. Bir


168

Erfter Theil / von der

Cap. Ifö

IX . .Wir ſagen / daß alle unbidiche Tyranney und eigen genomineneGewalt / da der Elende mit gedrenget , außgelogen / gequetſchet und ges quålet wird / dardurd, er leicht fertig / zu aller úppigkeit und Ungerechtigkeit gezogen und Scheufliche geurſachet wird/ ſey das Grewliche Ehter / darauff derAntichrift reitet . X. Wir erkennen und Tagen / daß die Zeit Dahe / und der Tag anbreche / da diß boſc Thier mit der Duren ſoll in Abgrund gehen / Amen, Hallelujab , Amen .

Ander


Der Ander Theil/ der Menſchwerdung Jeſu Chriſti. Wie wir müſſen in Chriſti Ceyden / Sterben und Todt eingehen / und

aus ſeinem Tode mit ihm / und durch ihn aufferſtehen / und ſeinem Bilde åhnlich werden , und ewig in ihme leben .

Das I. Capitel. Don des Lebens Urſtandt aus dem Fever: Jtem von dem ewigen Geiſte in der ewigen Jungfraw der Weißa heit Gottes / und was der Ewige Anfang und das ewige Ende rey .

Je åuffere Vernunfft ſpricht: Wåre es dan nicht gnug geweſen / daß Gott in undMenſch ward / wariimb mufte Chriftus teyden und ſterbe? Vermods te denn Gott nicht den Menſchen alſo im Himmel imt der Newen Geburt einzuführen ? Ift den Gott nicht gnug Admåchtig / daß er thue was er wil ? Was hat doch Gott für einen gefallen am Tode und Sterben / daß er nicht alleis ne reinen Sohne am Ereux hat ſterben laſſen ſondern 2


Ander Theil / von der 170 Cap. 1. ſondern wir müſſen auch alle ſterben ? So uns denn Gott hat mit dem Sterben ſeines Sohns erlöſet/ und er für unsbezahlet / warůmbmüſſen wir dan auch fferben undverweſen ?

Alfo lauffet die Vernunfft. 2. Vor dieſen Spiegel wollen wir den Anti chrift/ der rich Chrifti Diener und Hinterrnennet/ zu gaſte geladen haben / und alle hohe Schulen dieſer Welt mit ihren Difputanten und Geſes ken ; Sowol ale Kinder Chriſti/welche Chriſti Creuk tragen / ſie ſollen alle den wahren Grund fehen , nicht der Meynung / jemand in ſeiner Uns mifſenheit 311 ſchmähen , ſondern zur ivaren { ehrer daß ſich ein jeder ſuchen und finden ſoll / denn es wirdgar einernſtlicher Sandel fenn / und trifft den Menſchen : Es foftet ſein Leib und Seele / er darff Damit garnicht ſcherpen / denn der dieſe Ers fåntnißhat gegeben /der hat ſeine Poſaunegericha tet / es gilt dem Menſchlichen Seſchlechte / ein jedermag feine Lampen ſchmücken : Es wird ein groffer zwiefacher König kommen / aus zwenen Thüren / Er ist einer / und doch ztveen / er hat Gewer und Stecht / er zeucht auff Erden und auch im Simmel ein / das laffe man ein Wunder feyn . 3. Lieben Kinder Chriſti/wenn wir den Tode betrachten /wie wir durch den Todtmüſſen ins les ben gehen, ſo finden wir gar viel ein ander Leben / das aus dem Tode Fompt /und finden bald /warůmá Chriſtus hat miſſen ſterben / warůmb wir in Chrifti Todt auch müſſen ſterben / in ihme auff erſtehen


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C.1. Menſoverd. Zefa Chriſti. 171 erſtehen / undmit und durch ihn in Gottes Reich eingehen . 4. Wenn wir nundieſes finden wollen , müſſen wir dieEwigkeit im Grund und Ungrund betracha ten , ſonſt iſtkein finden / wir müſſens nur finden da es iſt : Denn aus dem erigen Grunde Haben wir mit Gottes Bildnus unſern Urſtandt / als mit der Seelen und ihrer Bildnus / ſind aber ins Zeitliche und zerbrechliche eingeführet worden / als in die Dual. Nun iſt aberdie Ewigkeit / als der Ungrund eine Freyheit auffer der Qual/ dars umb múffen wir wieder in die Freyheit durch Sterben eingehen /und können doch auch nicht las gen / daß kein Leben darinnen ſey / esift das rechte Leben / das da ewig ohne Qual beftehet/ und ges ben euch das in einem warhafftigen Gleicynus zu entfinnen / welches zwar eine leichnus iſt nach dem Seidye dieſer Welt ; Aber ſo wir die Göttlis che Welt darzunehmen / ſo iſts das Weſen ſelbs ſten . 5. Ihr wiſſet /daß unſer Leben im Fewer ſteheti denn ohneWärme leben wir nicht N , in hat das Fewer ein eigen Centrum , ſeinen eigenen macher in ſeinem Circul, als die ſteben Geſtalten oder Setjter derNatur /undwerden doch nur dieErſten vier Geffalten für die Natur / als für das quåden erfandt/in welchendas Fewer erwecket wird und auffgeſchlagen / daß ein Principium oder Lebens Centrum da reny da dte Materia des brennens fich inden Geiffern oder Geſtalten ſelber machet / und wird immer im Fewer verzehret / und das Fewer gibt aus der Verzehrlichkeit ein anders / das beffer iſt, als das Erfte i daßdas Server ſelber machet1


Cap . I. Under Theil / von der 172 madset / ( verſiche das Efentialiſche Fewer in den Geſtalten zum Fewer Ses verzchrt es /und gibt aus dem Tode ein vici Edlers und beſſers / das es nicht verzehren fan. Das beweiſet ſich am Fewer und Liechte/weldjes nidyt alleine das wareGleich nus ift / ſondern es iſt das Weſen ſelber / nur das man die Principia unterſheide: Es iſt wol ales ein Ferver / aber es unterſcheidet ſich ſelber nach der Quall . 6. So 'vir mun dip wollen zum Verffandt ge ben / ſo thüt noth / daß wir des Gewers Urſtandt anmelden ; Welches aber im Buche de Tribus Principijs,und in andern mehr nach der långe /mit allen Umbſfånden beſchrieben / fo geben wir nur Alhier einen kurzen Begriff zum Verſtande/ und weiſen deu leſer auffdie andern Schrifften / ſo er wid - die Sieben Geſtalten der Natur forſchen. 7. Das Fewer hat fürnemblich drey Heftal ten in fich gum Centro : Die vierdte Geſtalt itt das Fewer ſelbſt/ und gibt das Principium , als das Leben mit dem Geiſte/ denn in den Erſten drey Geſtalten iſt kein rechter Geift / es ſind nur Eflen tien , als 1. Serbe / daß iſt der begehrende Wils le / die erſte und fürnemſte Seftalt / 2. Bitter / Stadlicht 7 iſt die ander Geffalt / cine Urſace der Effentien . 3. Die Angſt/ als der Circul oder Centrumdes Lebens/ das drehende Rad/ daß die Einnen / als die bittern Efentien in ſich faffet/ und gleich als im Tode verſchlinget / und gibtauß der Anglt- Cammer / als aus dem Tode das Ges mihte i als ein ander Centrum. Das verſtehet nun alſo . 8. Indir Ewigkeit als im Ungrunde der Nas fur


C... Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 173 tur ift nicyts/ als eine Stille ohne Weſen / es hat auchnichts, das etwasgebe/ es iſt eine ewige Rus he/ und keine Gleichel cirrungrund ohne Anfang und Ende : Es iſtauch kein Ziel noch Ståtte / auch kein ſuchen oder finden /oder etwas / daeine Möglichkeitwäre : Derſelbe Ungrund iſt gleich einem Auge / denn er ijt fein eigener Spiegel / er hat kein Weſen / weder Liechtnoch Finſterniß / und iſt fürnemblich eine Magia , und hat einen Willen / nach welchem wir nicýt trachten noch forſchen ſollen /denn er turbiret uns : Mit deins ſelben Widen verſtehen wir den Grund der Gotts Heit / welcher keines Urſprungs iſt / denn er faffet ſich ſelber in ſich / daran wir bilich ſtum ſenn denn er iſt auſſer der Natur : Sowir denn in der Matur feyn/ erkennen wir den in Ewigkeit nicht! denn in dem Willen iſt die Gottheit ſelber alles / und derewige Urſtand ſeines eigenen Geiftes und aller Weſen . In dem Widen iſt er Allmachtig und Adwiffend/ und wird doch in dieſem Widen nicht Gott genande oder ertandt / denn es ift data innen weder Gutes noch Bores / es iſt ein begeh render Mille / der der Anfang und auch das Ende ift / denn das Ende machet auch den Anfangdieſes Bidens/ und der Anfang das Ende wieder / und finden alfo / daß alle Weſen ſind in ein Augegee fchloffen / das ift gleich einen Spiegel / da ſich der Wille ſelber beſitjawet / was er doch ren / und in dem ſifarven wird er begehrend des Werens / das er ſelber iſt / und das Begehren iſt ein Einziehen / und iſt doch nichts / daß da fonte gezogen werden ſondern der Wide zcucht ſich im Begelen felber / und modelt ihme in ſeinem Begehren für / waser iſt! tij

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3 * 74 Under Theil / von der Cap. I. tit / und daſſelbe Modell iſt der Spieget/ da der Wille fichet / was er ift ; Denn es iſt eine Gleich nus nach dem Willen / und wir erkennen denſelben Spiegel/ ( da ſich der Bille ſelber immer ſchawet und beſichet ) für die enige Weißheit Gottes /: denn ſie iſt eine einige Jungfraw ohne Weſen / und iſt doch der Spiegel alter Weſen / in deralle: Dinge ſind von Ewigkeit erſehen worden /wasda werden fonte oder ſolte. 59. Nun iſt dieſer Spiegel auchnichtdasSehen , Feiber/ ſondern der Wille , der begehrend ift / dasiſt/ des Willens außgchende Luft / die aus dem Wil len außgehet/ die iffein Geiſt / undmadjet inder Zuft desBegehrens denSpiegel : Der Geift ift das Leben/ und der Spieget iſt die Difenbahrung des Lebens / ſonſten erkennete ſich der Seift ſelber nicht, denn derSpiegel/ als die Weißheit/iſt ſein Grund und Behalter / es ift das gefundene des Geiftes / daſich der Geiſt in der Weißheit ſelber findet: Die Weißheit iſt ohne den Geiſt kein Mes fen / und der Geiſt iſt ohne die Weißheit ihme ſel ber nicht offenbahr/ undwäreauch eines ohnedas : ander ein Ungrund. Alſo iſt die Weißheit / als der Spiegel des Geiftes der Gottheit für ſich ſelber. ftumn / und iſt der Gottheit/ als des Geiftes / { etb / darinn der Geiſt wohnet : Er iſt eine Jungfrårds liche Matrix , darinnen ſich der Seift eröffnet / und iſt Gottes Weſenheit, als ein Heiliger Gitts licher Sulphur, gefaffet in der imagination des Gelftes / des Ungrundes der Ewigkeit: Und iſt dies. ſer Spiegel oder Sulphur der erpige Erfte Ans fang/ unddas ewige Erſte Ende / und gleichet ſich allenthalben einem Auge / da der Seiftmitſiehet / was


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C - 1 , Mieſchwerd. Jefu Chrifti. 175 was er darinnen ſey / und was er wolle eroff nen . 10. Diefer Spiegel oder Auge ift ohne Grund und Ziel / wie denn auch der Geiſt kein Grund Bat /alsnur in defemAuge: Er iſt allenthalben gank / unzertheilet / als mir erkennen / daß der Ungrund nichtmag zertheilet werden / denn es iſt nichts/ das da ſcheide / esiſt kein Bewegen auſſer dem Geiſte. Alſo iſt uns erfåndtlid was der Enige Geiſt in der Weißheit fer / -und was der ewige Anfang und das ewige Ende ſey .

Das

II. Capiter.

Die ware Bochthewre Pforte der Beis ligen Dreyfaltigkeit / das Auge des Lebens -Scheins, Don der Gottheit auffer der viatur; 21Im of Ungrunde ein ewiger der enige in ſich ſels Wille ber ſey / deffen Urſtand keine Creaturwiffen foll : Soift uns aber doch zu wiſſen und im Geiſtezuers kennen gegeben worden ſein Grund, den er inihm ſelber machet/ barin er ruhet : Denn /ein Wide ift binne als ein Nidts / darumb iſt er begehrende/ ee wit etwas ſeyn /daß er in ſich offenbar ſep /denn das Nichtsurſachet den Wide/daß er begehren tft und das Begehren iſt eine imagination , da fich der wide im Spiegel der Weißheiterbildet /imagic niret er auß dem Ungrunde in ſich ſelber / undmas chet tum in der imagination einen Grund in fich fel Sp : tij ,


Ander Theil, von der 196 Cap. I. fetoer / und ſchwangert ſich mit der imagination Auf der Weifheit 7 als aus dem Jungfråtlis chen Spiegel / der da iſt eine Mutter ohne begels ren / ohne Willen . 2. Nicht geſchichtdie Schwängerung im Spiegel/ſondernim Widen / in des Widens ima gination : Der Spiegel bleibet eivigeine Jungs feat ohne gebålpren / aber der Wille wird ges fiwangertinit dem Anblick den Spiegels / denn der Wille iſt Vater / und die Sihwängerung im Vaterals im Wilen iſt Spers oder Sohn/ denn es ift des Widensals des VatersGrund/da der Geiſt. deß Bidens im Grunde ſtehet/ und auß dem Wils 4 len im Grunde außgehet in die Jungfräwliche Weißheit : Alſo zeucht des Widens imagina tion als der Vater des Spiegels Aviſion oder gés ftalt /alo die Wunder der Krafft/Farben und Tus gend in ſich / und wirdalſo des Glaſtes der Beißa. heit mit der Krafft und Eugend ſaytvanger : Das ift des Widensalsdes Vaters ſein Herk / da der Ungründliche Wideeinen Grund in ſich ſelbſt be kömpt/ durch und in die ervige Ungrundlictc ima gination . 3. Alſo erkennen wir die Schwängerung des Vaters für das Centrum des Geiſtesder Emige keit / da ſich der ewige Geiſt immer faffet / denn der Wille iſt der Anfang / und das bewegen oder cinziehen in die imagination , als zum Spiegel der Weißheit / iſtder ewige ungründliche Geift derurſtåndet im Willen / und faſſet ſichim Cen gro des Sergens Leben und Geiſt : Sodenn der civige ungründliche Wide in ihme ſelber ftumm wäre 4. ſo iſt das gefaſſete auß der Weißheit ! (mel


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C.1 . Vendwird . Jeſu Chriſti . 177 € welches Sjerk oder Centrum heiffet ) des Wila lens Wort/ denn es iſt der Schal oder Kraft/und iſt des Willens Mund / der den Widen offenbah . ret/ denn der Willel als der Vater/ der ſpricht mit Bewegung des Geiftes die Krafft auß in den Spiegel der Weisheit / und mitdem außjpredjen gehet der Geiſtauß dem Willen / auß dem Worte des Mundes Gottes / als auß dem Centro des Sergens auß in dasaußgeſprochenic ' als in den Jungfräwlichen Spiegel/und eröffnet das Wort des Lebens im Spiegel der Weißheit / daß das dreyfaltige Weſen der Gottheitin der Wilsheit Difenbalrwird. 4. Alſo erkennen wir cin evig Ungründlich Ssttlich Weſen / und darin dren Perſonen / da feine die ander iſt / als der ewige Wide / der eine Urſache alles Berens iſt /deriſt die erſte Perſon ; Er iſt aber nicht das Weſen ſelber / ſondern die Urs fache des Wiſens / und iſtfrenvom Weſen / denn er iſt der Ungrund : Nichts iſt für ihme/ das ihn gobe ) ſondern er gibt fic reiber / davon wir kein wiffen haben : Erift aües / Dods auch alſo einig in fidy/ ohne das Wefen ein Nichts /und in dicſem einigen Willen urſtåndet der ewige Anfang duri imagination oder begehren / und im begelya ren ſchwängert ſich der Willefelber auf dem Wus geder Weißheit/ welches mit dem Wiđen in gleia cher Ewigkeit / ohne Grund undAnfang iſt wie / oben gemeldet . Dieſelbe Schwängerungiſt der Grund desWidens und Befens aller Wefen /und effe des Bilen: Sohn / denn der Wille gebieret. dieſen Sohn von Ewigkeit zu Ewigkeit immers dar / denn er ift ſein Sers / otec ſein Wort / als sin


178.

Ander Theil / von der

Cap. 2 .

ein Schal oder Dffenbahrung des Ungrundes der ſtiden Ewigkeit / und iſt des Willens Mund oder Berſtand / und iſt bilich eine anderePerſon ge nandt / als der Vater i denn er iſt des Vaters Offenbahrung / rein Grund und Mcfen / denn ein Wil iſt kein Weſen / aber des Widens imagi niren machet Weſen . 5. Alſo iſt die andere Perſon das Weſen der 1 Gottheit / verſtehe ( das Weſen der Heiligen Dreyfaltigkeit der Mundoder Offenbahrung . des Weſens aller Weſen / und die Kraffi des Les bens aller Leben 6. Die dritte Perſon iſt der Geiſt welcher mit der Faſſung des Widens durch dieimagina tion auf der Krafft des Sprechens außgehet / auf dem Munde des Vaters in das Augei als im : Spiegel der Welfheit / der ift ja vom Widen und auch vom Worte frey : Undob ihn gleich der : Wideausdem Worte gibt / noch iſt er frey / wie die Cufft vom Fewer : Wie man denn ſiehet/ daß die ( ufft des Ferpers Geiſtund Leben iſt / ift doch ein anders als das Fewer / wird doch auch vom Fewer gegeben. Und wie man ſtehet / daß die Lufft einen lebendigen und tebenden Himmel gibi / der da ( cheinlich und beweglich iſt : Alſo iſt Auch der H. Seift das Leben der Gottheit / und eine andere Perſon / als der Vater und Sohn /er füfret auch ein ander Ampt / er eröffnet die Beife heit Gottes / daß die Wunder erſcheinen /wie die Lufft alles Leben dieſer Welt eröffnet / dasalles lebet und wächſet. 7. Dieſes iſt alſo eine furke Andeutung der Gottheit im Ungrunde / wie Gott, in ſich ſelber wohs


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C. 3. Wienrohwerd . Jeſu Chrifti. 179 . wohne / und ſelber ſein Centrum der Gebåhres rinſen. Nun ruhet aber das Menſchliche Gemus the mit dieſem nicht / es feaget nach der Natur / nach deme/ darauß dieſe Welt ift erbohren / und alles geſchaffen worden : So folgetnu ferner der Tertdes Principij , dahin wir die Vernunfft zu gaſtegeladen haben .

Das III. Capitel. Wie Gott außer dem Principio desferos ers nicht offenbar fey : Jtem von " dem Ewigen Wefen / und von dem !

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ungründtlichen Willen . 1,

zeiget / Was die Gottheit auſſerder Na tur ſey : Darinne zu dernehmen ist /daßdie Gotte heit i was die drey - Perſonen antrifft / mit der emigen Weißheit vonder Natur frey fey /und daß die Gottheit nocty tieffern Grund habe / als das Principium im Fewer.Nunwäre aber die Gotts heit ohne das Principium nicht offenbar /serftehe die Gottheit auſſer dem Principio , gleich einem Anblick groſſer Wunder / da niemand weiß oder erkennen kan 7 was das ſen/ da alle Farben Krafft und Tugend in einem gans ſchrecklichen Weſen erſcheinen / das doch keinem Weſen gleich ſehe / ſondern einem ſchrecklichen Wunder-Auge/dawes der Fewer ) Liecht noch Finſternus er ſehen würdel fondern ein Anblick eines ſolchen Geiftes/ in hochs tieffer / blawecz grüner und gemengter Farbe de Dis


180

Under Theil / von der

Cap. 2 .

Alle Farben inne ligen / und würde doch keinevor die ander erkandt 7 ſondern gleicyete Ficty einein Blike / der ſchrecklich wäre / deffen Anblick alles turbirte und verzehrete .

2n. Alſo iſt uns zuerkennen das civige Weſeni als der Ervige Seift auffer dem Gewer und Stects te / denn er iſt ein begehrenderWide / der ſich ſels ber alſo zu einem Geiſt machet ; Und dieſer Seift iſt die einige Vermögenheit des Ungrundes / da fich der Ungrund in Grund führet / davon alles Weſen urſtåndet : Denn eine jedegeſtalt im Geiſte iſt eine imagination , ein begehrender Wille / und begehret ſtety zu offenbahren : Es ſchwan gert eine jede Geſtalt ifreimagination , und bes gehret ſich auch jede Geſtalt zu offenbahren / dars. ůmb iſt der Spiegel des Unblicks cin Wunder des Weſens aller Wefen / und der Wunder ſind keine Zahl/ Grund noch Ende L es iſt eitel Wunder / welchen Begriffman nicht ſchreiben kan /denn der Sceliſche Geift / der auf dieſem Wunder urftens dct / verſtehet das alleine... 3. Und denn verftchen wir / wie dieſer un gründlider Wide von Ewigkeit in Ewigkeit im mer begehrendeſen / nämlich ſich zu offenbahren / fich zu ergründen / was er ren / die Wunder in ein Weſen zu führen / und ſich in dem Wundern Ju offenbahren : Und das Begehren iſt eineima. gination , da der Wide in fich geucht und ſich dywangert / und mit der imagination ſich ſela ber beſchattet oder beſchawet/daßauß dem Frozen Willen einWieder - Willen entfiehet /von der Bez Tchattung /als von der Finſternus frey zu ſeyn /den dns


C. 3. Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 181 das eingezogene iſt des freyen WillensFinſternus / da er fonften aufſer der imagination frcy wåre 1 doch auch in ſich ſelber auſſer der imagination cinNichts wåre / und alſo urſtåndet im begehren ein wiedertiden : Denn dasbegehren iſtanziehens de / und der erſte Wille ift ffille / und in ſich ſelber ohne Weſen / schwangert ſich aber mit dem Bes gehrē, daß er vonWeſen iſt /nåmlich der Wunder und Krafft /welches ihn überſchattet/und auß ihm eine Finſternus machet/da ſtd),denninden einges zogenen Kräfften ein ander Wille faſſet von der Finſtern Krafft außlugehê in die Freyheit: Der felbe andere Witle ift des Sergens oder Wortes Wille /den er iſt ein Urſache des Principij,daß das Angft -rad das Gewer anzündet/ſo gehet erals den durch die Angſt / als durchs Femeraußmit dem Schein des Llechts / als der Mayeſtåt / darin dan das Weſen der 5. Dreyfaltigkeit offenbahr wird / und empfahet athic den thewren Namen Gottes GOTT . Das verſtehet alſo. 4. Der erſte Wide / als Gott der Vater i der ift und bleibet Ewig frer von der Angft- Duall / was der Wille in ſich ſelboriſt ; Aber ſein Begeha ren wird geſchtvångert / und im Begehrenurſtå11. det die Natur mitden Geſtalten / und die Natur wohnet im Willen / ( in Gott) und der Wide in der Natur / undiſt doch keine vermiſchung / denn der Wide ift alſo dünneals ein Nichts / darumb ift er . nicht faflid / erwird von der Naturnichtergrifs fen / denn ſo er mådte ergriffen werden , ſo wäre in der Gottheit nur einePerſon : Erift woldie Urſache der Natur /aber er iſt und bleibet in Ewigs keit dodj elin andere Welt, und die Natur bleibet auch » vij


Under Theil / von der 182 Cap: 3 . Auch ein andere Welt in fich / denn ſte ſtehetin Krafft derEſſeng / außwelcher das Principium itytåndet/denn die Flare Gottheit in der Mageftåt ſtehetnicht in der Eſſeng oder im Principio ,ſons dern in der Freyheit auffer der Natur , aberdas fcheinende Utecht auß dein Principio machet die unfaßliche und ungrundliche Gottheit offenbahr : Es gibtden ſchein der Mayeſtåt/ und håt ihndoch auch nicht in ſich ſelber / ſondern es faffet ihn aug dem Sptegel der Jungfräwlichen Weißheit auß der Freyheit Gottes : Denn wäre nicht der . Spiegel der Weißheit / ſo machte kein Scwer oder Liecht erbohren werden : des nimbt ſeinen Urftand von dein Spiegel der Gottheit, Das iſt nun in dem weg zu verſtehen. 5. Gott iff in ſich der Ungrund / als die erſte Belt / davon feine Creatur nichts weiß / dan fie ftehet alleine mit Geift und Leibe im Grunde ; Es wäre auch Gott alſo im Ungrunde ihme ſelber nicht offenbar ; Wer ſeine Weißheit iſt von Ewigkeit fein Grund tvorben / mpornach dan den civigen Willen des Ungrundes der Gottheit ges. låffert/davon die Göttliche imagination entſtan : den / daß ſich der Ungründliche Billeder Gottheithat alſo von Ewigkeit in der imagination , mit Krafft der Aviſion oder Geſtalt des Spiegels der : Wunder geſchwångert:Nun iſt in dieſerSchwåns gerung der Ewige Urffand zweyer Principien zu perftehen / als die ewige Šinſternus/ darauß die Fervrende Welt ſidurſtåndet 2x die Weſenheit des Grimmes in der Finſternus/darin wir Gottes Zorn und den Abgrund der Natur verſtehen / und erkennen alſo die Ferørende Welt fürdas groffe Sebene 6. Zum


C.3. Menſchwerd . Jefu Chrifti. 183

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6. Zum andern verſtelen wir . / wie auß. dem Feier das { techt erbohren werde / und wie zwiſchen der Fewrenden und Liecht- Welt der Todt rey r wie das liecht auß dem Tode ſcheine / und wie die Liedt - Flammende Welt ein ander Principium und Quad in fich ſen / als die SewersWelt / und ſen doch keines vom andern getrandt/und fan auch keines das ans der ergreiffen :Und verſtehen, wiedie Liecht:Welt: die ewige Freyheit / als den erſten Widen / der Vater heiffer í erfúde : Verſtehen auch in dies ſem ernfilich und gründlich / wie das Natárliche / Leben /das in derLiecht flammenden Welt woh nen wil / müffe durch durch den Todt gehen / und auf dem Tode aufgebohren werben / verftehe aber / welches Leben auß der Finſternus / als außder. Eflenß der Finſtern Weſenheit urſtåndet i als des Menſchen Seele d , ie ſich auß der Fewer: Melt in die Fnſtere Weſenheit in Adam hatte eingervandt : Darümb. wir dan gründlich und eigentlich verſtehen / warumb.Gott / als das Syern Gottes / ift Menſch worden / warumb er hat ſterbenmüſſen / in Todt eingehen / und ſeon Leben im Todt zerbrecheri / und hernach durch die Femrende : Welt, in die Liecht: flammende Welt einführen / und warumb wir ihme alſo müffen nachfolgen / warumb viel Seeten in der Gervrenden Welt bleiben :/ und nicht durch den Todt gehen mögen in die Liechte Welt / und was der Todt ſey /aud was die Seele ſey . ſey /bes. 7.Wenn mir betrachten /was das Leben finden wir / daß es fürnemblich in dreyen Stücken ſtehe/als im Begehren /Gemüthe Sinnen , Sors


Erſter Theil / von der Cap: 3. 184 fchen wir weiter /mas das ſey /das das gebe / ſofins den wir das Centrum , als das Ellentiatiſche Rad / welches den Ferver-Schmidt ſelbft infidy hat. Weiter/ wovon das Eſſentialiſche Rad ents ſteget/ ſo finden wir das im begehren des ungriinds lichen Willens / der ihme mit dem Begehren eis nen Grund machet i denn ein jedes Begehren iſt anziehende oder herbe deffen / ſo der Widebe gehret / und iſt doch auch nichts vor ihme / das es begeren mag / als nurſtich ſelber . 8. Das iſt das groffe Wunder - Auge / ohne Ziel und Grund / da alles inne liget / und ift dort auch ein Nidjis / es tåre denn im begehrenden Willen zu einem etwas gemacht,das durch ima.. gination geſchicht/ da es zu einer Subftang wird da es doch noch ein Nichts iſt / denn es iſi nur eine Beſtattung des freyen Willens/ welches Wefon die Freyheit/ als den dünnen unerforſchlichen Millen beſchattet / daß alſo zwo Welten werden / die erſte/ weluje inſichſelber unfa flich oder uns greifflich iſt / ein Ungrund und eivige Freyheit. Die 2inder , die ſich ſelber fallet/ und zu einer Fins fterniß machet, iſt doch keine von der andern ge trennet / allein mit dieſem unterſcheid / daß die Finſternuß nicht mag die Freiheit ergreiffen / . denn ffe iſt zu dünne / wonetauch in ſich ſelber / wie dan die Finſterpiß auch in ſich ſelber wohs net. Die gar Ernfte Pforte : 9. Alhier verſtehen wir nun das / wie des Bits ters ander Wide / denerim Spiegel der Weigs Helt ſchöpffet, zu ſeines Serkens Centro ,mitder Defens


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C.3 . Menfchwerd. Jefu Chrifti. 185 Weſenheit in des Vaters imagination ges ſchwangert werde / und das dieſelbe Schipinges rung gegen der Freyheit des Erſten Willens ( der Vater heiffet ) eine Finſternig ren / und in dteſer Finſterniß oder Beſenheit ade Krafft Farben und Tugend in der imagination ligen , darzu alle Wunder: Und verſtehen /wie die Krafft/ Wunder und Tugend müffendurchs Ferver of« fenbar werden / alsim Principio , da alles infeine Eflenß tritt ; Dán im Principio urſtåndet die Eſleng/und verſtehen gar ernſtlich /dag im Prin cipio , che ſich das Fewer urſtåndet / ein Ster ben ſey / alsdas große Angſt -leben / das zwar kein Sterben iſt, ſondern eine herbe / ſtrenger fterben , de Qual / aus welcher das groffe und ſtarcke Leben urſtåndet als das Fewer Leben / und denn aus dem geſtorbenen das Lietyt-leben / mit der Krafft der Liebe / welches Liecht-lehen mit der Liebe in der emigen Freyheit / als im erffen tuen /der Vas ter hetffet, lohnet / denndeſſen begehret der Vas ter in ſeinem eigenen -Willen/ der er ſelber iſt, und nichts mehr. Das Verftebet nun alſo : 10. Ihr ſehet und wiffet/ daß kein Liecht ohne Server iſt und fein Fewer ohne ernſte Qual wela che Qual einem Sterben vergleicøet wird / und die Weſenheit / aus welcherdas Ferver brennet / muß auch alſo erſterben und verzehret werden . Auf dem Verzehren entfiehen zwen Principia ziveyer groſſer Leben /das Erſte / inoer Qual das Fewer Heifſet / das ander aus der Uberwundens heit/ als aus dem Tode / welches liecht helffet ! das UnmaterialiſchundohneQualift Hat doch alle


186

Under Theil / von der

Cap. 3.

alle Quad in ftch / aber nichtdes Grimmes / denn der Grimm iſt im Tode blieben / und das Liecht: Leben grünet aus dem Sterben / als eine ſchöne Blume aus der Erden / und wird vom Sterben: nicht mehr ergriffen : Als ihr denn rehet/ wie das Liecht im Feiver wohnet / unddas Fewer kan das. nicht bewegen/ tft auch ſonſt nichts/daß das Liecht betvegen mag, denn esiſt gleichder emigen Grens heit / und wohnet in der Freyheit. 11. Alhier verſtehet mann / wie der Sohn eis ne andere perſon fer als der Vater / denn er ift die Liecht - Welt /wohnet dechim Vater / und der Dater gebteret ihn in ſeinen Widen / er ift recht dès Vaters Liebei auch Wunder Räth / Krafft/ denn der Vater gebieret ihn in ſeiner imagina tion in ſich ſelber/ und führet ihn durch ſein eigen Fewer / als durchs Principium durch den Todt aus / daßalſoderSohn eineandere Welt oder ein Ander Principium , im Vater madjet und ift/ als die Fewer - Weltin der Finſternås tff . 12. Alſo verſtehet ihr auch / wie des Vaters ewiger Geift ſich in drey Melten ſcheide: 218 1.1 er der Außgang aus.der imagination des erſten Willens deß Ungrundes / derda Vater heiffet/ in dem ermit demZußgehen die Weiſheiteröffnet/ und in der Beifhetwohnet/ und die an ſich trågt/ als ſein Kleid dergroſſen Wunder. 13. Und dan zum andern / ift er die Urſache zum Einziehen zur Weſenheit der Finſtečnás /als 1 zur andern Welt / und iff die Urſache und der Geift zum Urftande deß Effentialiſchen Gerors : Er iſt ſelber die Qual in der Angft des Principij, undauch diefewrende Welt/ alsdas groſſe Leben :


6.3 . Menſchwerd. Jeſu Chriſti.

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14. Und dan zum dritten / iſt er auch ſelber der /der die Krafftim Sterben des Principij auß dem Fewer aufführct / da ſich die Krafft aus der Angſt aus dem Sterben vom Sterben ſcheidet / und gehet in die Freyhett /undwohnet in der Freys heit/ und macher-die Liecht - Welt : So iſt er die Flamme der Licke in der Liecht-welt: Und alhie an dieſem Drthe urſtåndet der therore Nahme Gottes des Vaters/ Sohns und heiligen Geiſtes: Denn in der fervrenden Welt wird er nicht der heilige Seift oder.Gott genandt 1 ſondern Gottes Zorn / Gottes Grimm / da fich Gott hiemit ein. verzehrend Fewer nennet ; Aber in der Stechts welt/als im Sohne Gottes / tft er die Flamme der Siebe / unddie Krafft des heiligenGöttlichen ( es bens felbft / da Heifſet er Gott Heiliger Geift / und die Liechtswelt Heiffet Wunder / Kathino Krafft der Gotthett/ bieeröffnetderheiligeSelft denn er iſt das Leben darinne/ undiſt alles zu ſams men /tvo unſerSers und Sinn hinreichen mag / nichts als nur dieſe dren Welten / es ftehet ades darinnen . Als /eriff die ewige Freyheit/unddara innen daf Liecht mit der Krafft im Spiegel der . Weißheit / die heiſſet Gott Vatter / Sohn imd Speiliger Geift : Und die ander iſt die Finſtere Wes fenheit in der imagination, im Herben begehrens den Millen /die Schwängerung des begehrens/da alles in der Finſternus ftchet/ als in ftatem furchts ſamen und im ångſtlichen Tode : Und die dritte iftdie Feuvrende Welt / als das groffe ftarde aus machtige Leben / da die Liecht-welt inne wohnet/ aber dem Fewer unbegrtffen .

DAS IV , 如


288

Under Theil / von der

Cap.4.

Das IV . Capitel . Dom Principio und Urſtand der Fems renden Welt : Und vom Centro der Vatur / und wie ſich daß Liccht vom fewer roeidei / das alfozwo Welten in einander von Ewigkeit in $Ewig , keit reynd. 1.

WIR wollen nicht fumm ſchreiben/ ſondern beweißlich: Wir erkennen und wiſſen / daß tin jedes Leben ſich in der Angſt urſtåndet / als in einer Gifft / die ein Sterben ift/ und iſt doch aud das Leben ſelber / wie ſolches am Menſchen und auer Creatur zuerkennen ijt / denn ohne dienaft oder Gifft iſt kein leben /wote dasgar wol in aðer Creatur zuſehen iſt / fonderlich im Menſchen / welcher in dreyen Principien tehet / als eines im Feter/ darin das Fewer - Leben ſtehet / zu wel chemeine fterbende Stifft / als de Salle gehöret / welche Gifft die Angli- Cammer machet / darin das Fewer Leben urſtåndet. Und auf dem Fewers leben das ander Principium , als das Liechytales ben / darauf das Edle Gemüthe mit den Sinnen entſtehet/ darinn wir unſere edle Bildnißtragen / und verfchen / wie das Fewer-leben im Serken urſtåndet vom Tode der Galen :( Salle iſt der ſtera bende Qual ) Und das dritte Principium vers ſtehen wir in der Angſt -Cammer als im Magen / da wir die vier Elementa mit dem Geitirn eins facken / da denn die andere Angſt-Cammerals das


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C.4 . Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 189 das dritte Centrum iſt / als das Reich dieſer Welt/ ein Stand und böſes Qualshauß / dadas dritte Leben / als das Sternen und Elementiſche (eben inne erbohren wird / und durch den äuſſern Leib regieret mitder Vernunfft des dritten Prin cipij. 2. Nun verſtehen wir aber gar wol/ daß in Szergen / im Femers Centro , eineandere Welt verborgen ſtehet / welche dem Sternen und Eles' menten Dual -Hauſe unbegreifflich ist / denn das Sperk Tehnet ſich nach derſelben Welt / und der Šeiſt / der aus dem Tode des Hersens Giffters bohren iſt und wird / beſiger diefelbe andere Welt/ denn er iſt frey von der Gifft / welche cas Fewer entzündet /und wohnetdoch im Feiver desHers kens / aber mit ſeiner imagination fåhet er die andere Welt der Freyheit in die imagination , uud wohnetin der Frenheit auſſer des Fepers Dual / ſo ferne er aber auch eine Luft in Gott führet. 3. So nun ein ſolch Dreyfach Regiment im Menſchen iſt / ſo iſt es ja vielmehr auſſer dem Menſchen / denn ſo das nidyt wärel ſo hatte es in Menſchen nicht mögen kommen ; Denn wo nichts iſt / da wird auch nichts : So aber etwas wird ſo wird es aus deme / das dafft. Eine jede imagination modelt nur ihres gleichen in ſich 1 und offenbahret ſich in der Gleichniß : So dan das Weſen aller Weſen ein civig Wunder tft in dreyen Principien , fo bringets auch nur Wuns der herfür/ ein jedes Principium nach ſeiner Ets genſchafft / uud eine jede Eigenſchafftwieder aus ſeiner imagination, daran wir erkennen / daß das ewige


190 Under Theil / von der Cap . 4. civige ein eitel Wunder iſt : So ift nu demſets ben Wunder nach zu ſinnen / und zu betrachten die Art und Eigenſchafft der ewigen Gebåhrerin / dennes mag keine Eigenſchafft ſeyn / fte babe dan eine Mutter / die da gibet, So verſtehen wir nun in dem groffen Wunder aller Wunder ( welches ift Gott und die Ewigkeit mit der Natur ) fonderlich ſteben Mütter /darauß dasWeſen aller Weſenurſtån . det find doch alle ſteben nur ein einig Wefen / und iſt keinedie erſteoder dielekte / ſteſind alle ſtes bengleich ewig /ohne Anfang I , hr Anfang iſtdie ecoffnung der Wunder des einigen / eivigen Wits lens / der Gott der Pater heiſſet / unddie ſieben Mütter möchten nicht offenbar ſeyn / ſo der eini ge ewige Wide / der Vater heifſet / nicht begeh : rend wåre , So er aber begehrende ift / To liter eine imaginirung in ſich ſelber : Eriſtetne Luſt ſich ſelberzu finden / er findetſich auch in der ima gination, und findet fürnemblich ſieben Geſtal ten in ſichſelber / da keine die ander tft-/ und iſt auchkeine ohne die ander /ſondern einejede gebleret die ander : Wäre eine nicht ſo wäre die ander auch nicht / ſondern der Wide bliebe ein Ewig Nichts ohne Weſen , Schein und Glanz. 5. So denn nun der Widebegehrendeift / fo ift er einziehende deffen / das inder imagi nation ift/ und da aber nichts iſt / Tozeudfyt er ſich ſelber / und ſchwångert ſich in der imagina tion , und nicht im Miten / denn der Wide ift ſo dünne als nicfits . 6. So iſt nu jedes Begehren herbe/denn es iſt ſeine Eigenſchafft : Das iſt die erſte Matter / und


C.4. Menſchwerd . Jefu Chriſti. 191 und des Willens einziehen ins Begehren iſt dic andere Mutter /den es ſind zwoGeſtalten /die eing ander wiederwärtig ſeind/ denn der Wide ift ſtills alsein Nichts / und iſt herbe als ein ſtider Todt/ und das Einztehen iſt ſeine Rügung , das mag der ſtille Wide in der Herbigkeitnicht lenden /und zeucht viel heftiger in ſich und ſchöpffet ſein eigen Widen doch nur im Ziehen / und wil das Einzies hen mit ſeinem ftrengen Eingichen einſchlieffens * undhalten / und erwecktes nur auf ſolcheart: Je hårter ſich die Herbigkeit zuſammen raffet den Stachel zu halten / je gröſſer wird nur der Stas del / das wüten und brechen / denn der Stachet wilſich nicht laſſen båndigen /wird doch von ſeiner Mutter alſo ſtreng gehalten /daß er nicht weichen mag : Er wiláber ſich und ſeine Mutter unter Tich denn Serbezeucht in fich/ und machet fich Ichwar / und iſtein finden unter fich / denn es mas chet im Sulphur das phur , und im Mercurio das Sul und der Stachel machet im phur die bits tere Geſtalt /als das Wehe / eine Feindſchafft in der Herbigtett/and wil immerauf der Serbigkeit auß reiſſen /und kan doch auch nicht : 21fo ſteiget ciues über fict / das ander unter ftch ; Und fo es dan auch nicht kan /ſowird es drehend als einRad /und drehet fich immer in ſich hinein . Das iſt nun die 3. Beſtaltt davon die Effens utſtåndet / und das e l undGrund , und Wunder der Vielheit ohnZah in dieſem Rade verftehet dieWunder oder Krafft / welche der Wille/ nemblich der erſte ungründliche Wide auß dem Spiegel def Ungrundes zu ſeinem Centro oder Serken in ſich scudet / das iſtalhie der Wille der Krafft uno Wunder :Und indieſem Radc


192 Under Theil / von der Cap . 4 . Nadeder groffen Angit urſtåndet der andere Wil le/alsdesSohns Bidler auf der Angſt auß zuge: hen in die ftitie Freyheit des erſten Ungründlichen Bilens / denn das Radmachet die Natur / deng alſo urſtåndet die Natur /ies iſt das Centrum und. ein brechen ber ftilen Ewigkit / nichts tödtet das / und machet aber das groſſe Leben . 7. Und daßwir aber vom todten reden / das verſtehet in den weg : Es iſt kein tödten / ſondern die Empfindlichkeit/denn das Leben für dein Fewer ift ſtumm / ohnefühlen /es iſt nur ein hungernads dem { eben /gleich wiedte materialiſche Welt nur eins ungernach dem Leben iſtund in ſeinem uns geralſo ſtreng arbeitet biß ans Principium ,daß fte das Fewer erreichet/da fich dan das åuſſere sea ben dieſer Welt urſtåndet / und kan anders nicht renn /es zerbrechedandie erſte Matrix ,als dashers be Begehren / das iſt/ das Rad der ersten drenen Geſtalten /als herbe/und dasziehender Herbigkeit machet das Angſt und Qual Weſen / denn es iſt ein Schrecken in fich ſelber / in dem das Nichts Tod in die Empfindtlichkeit kommen , denn das iſt die Gifft- Qual/daron der Grimm und alles boſes urſtåndet und iſt doch auch der rechte Urſprung • des empfindlichen Lebens í denn alſo findet ſich das Leben /nämlich in der Angſt- Qual/ viediß an allenCreaturen zu ſehen / daß das Leben in dem erſtickten Blute/ in der Angſt ſeinen Urſtand uimbt / Feydes das Creatürliche und Eſſentiali fihe Scben / als in einem ſtinckendem Mifte in der Fiule/da im Sterben des Korns das gröfte { eben entſpringet/ und doch in der Efleng kein Sterben perffanden wird, ſondern eine Angſt- Qual/ dadie Muta


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C.4 . Menfdwerd. JefuChriſti. 195 Mutter muß zerſpringen / welche eine ftuinme Wefenheit ift / wie am Korn zu erſinnen / da das Ellentialiſche {eben auf dem zerbreche aufgrünet, 8. Gleicher geſtalt vorhålt ſich es auch mit dem Centro der Natur : Die Angit- Qual iſt das rechte Centrum , undmachet den Triangel in der Natur/und der Gewer- Plir / als die vierte Geſtalt der Natur/ machet auß dem Triangel ein Creuß / denn alda iſt das Principium , und wird geſchieden in zwo Welten zweyer Prinici pien, als in zweyerley Qual und Leben / alseine Duall bletbet und iſt das Fewer oder Angſt -Les ben /und die ander Quad entſtehet in dem Zerbres chen der Angſt / das verſtehet alſo : Die erſte ges ffalt der Weſenheit / als herbe/ im begehrenden ungreifflichen Widen muffich der AngitsQual imRade der Natur gang heimgeben / denn der Stadel wird zu ſtarce : Alſo erſincet die Herbigkeit wie ein Todt / und iſt doch kein Todt/ ſondern eine fterbende Qual / denn der Stachet wird Herz / und verwandelt die Herbigkeit in ſeine Eigenſchafft/ als in einen wütenden Plig / in eine Angſt: Quad / welche vom Stachel und der Serbigkeit bitter iſt / als der Gifft art iſt : Denn die Gifft oder das Sterbenhat fürnemblich drey Geſtalten / als herbe / bitterund Fewer -Angſt í die machet ſich alſo in fich ſelber / und hat feinen Macher / als nur den ſtarcken Widen zum gros ften Leben / im Server. 9. Alſo verſtehet uns recht/ der Ungrundt harfein Leben / aber alfo in folcher Eigenschafft wird das ewige Leben erbohren : Der Ungrundt hat keine Bewegligkeit oder fühlen : Und alſo crbie


196

Ander Theil / von der

Cap. 4.

crbieret fich die Beweglichkeit und fühlung/ und alſo findet ſich das Nichts als im ewigen Billen / deſſen Grund wir nicht wiſſen / auch nicht for's ſihen ſollen / denn es turbiret uns : Undift dies ſes doch nur ein Eflentialiſch Leben ohne vers ftandt / gleid, der Erden und dein ode oder Ster: ben / da zwar eine Dual in ſich ift / aber in der Finſterniß ohne Verſtandt/ denn die Sperbe Angſt zeucht in ſich / und das eingezogene machet die Finſterniß / daß alſo das Angſt- {eben in der Fins ſterniß fiehet : Denn ein jedes Weſen iſt in fich ſelber Finffer / es habe denn desLiechtes Tinctur Inſich : So iſt die Tinctur eine Freyheit von der Sinfternus / und wird von der Angſt-Qual nicht ergriffen/ denn ſie ditin der Liecht - Welt / und ob fie gleich in der Wefenheit ftcitet / als in einem Finſtern Seibe / ift ſte doch auf dem Weſen der Liecht:Welt / da kein begriff iſt. 10. Dhen tft gemetdet erftlich vom Spiegel dec Weißheit der Wunder alles erens: Und dan von Der dreyzahldes Weſens aller Weſen / wie dieſelbe auf einem einigen Widen Urſtånde / der dur Vater aller Weſen heiſſet / und wie er in ſich einen andern Millen ſchopife / ſich in ſich zu ofs fenbahren oder zu finden / oder wie man ſagen möchte / zu empfinden / Was-undwieer ſey ; Und denn wie derſelbewieder geſchöpffte magiſche Wilc fich zu empfinden / rein Herr oder eigener SIR ſen / und wie ſich der erfte ingründliche Bide init der imagination ſelbſt ſchwångert auf dem Spiegel der Wunder / welcher in der étecht-Wett die Weißheit heiffet. Und derm has ben wir gemeldet /nie daf derſelbe erſte Ungründ liche


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C. 4. Men dwers .Jeſu Chriſti. 197 liche Widel ſambt der Schwangerung und auch dem Spiegel der Wunder oder Weisheit/ auff folche Eigenſchafft vor dem Feiers Principio kein Göttlich Weſen recht genandtwerde / ſon : dern vielmehr ein Myſterium der Wunder aller Weſen / welches Myfterium im Fewer ſeine Scheidung nimbt / in unendliche partes oder Weſen / und bleibet doch auch nurein Weſen . Ili So geben wireuch nun ferner zu verftes hen von dem andern Willen / den der erſte Wil le in ſeiner imagination oder Schwangerung ſchöpffet/welcher das groſſeMyſterium iſt / dars Inne der erſte Wide / der Vater heiffet / ſuchet findet und empfindet/als ein Leben im Sergen /wie daß derſelbe andere Wille ſen die Mutter der Gebårerin / in der eingczogenen/ oder in der ima gination eingefaffeten Schwangerung : Eriftsi ber die ſieben Geſtalten zurMatur urſachet : Er iſt es auch der das Angſt Rad / als das Sterben urſachet : Er iſt es auch der in der Angſt duro den Todt außgehet in dieSreyheit/ und den Tode zubricht/ unddas Leben gibt, Der das Fewer an . gündet / und im Femer den Glang der Maneſtåt in ſich nimbt / und im Liechte der Mageftat in Fetver wohnet / dem Feuer unergriffen / Alscie ner der nichts fühtet7 der der Qual abgeſtorben iſt/ und in ſich eine mdere Dual führet / welche die erfte nicht findet / der er abgeſtorben tft . 12. Unddaß wir euch kurri dazu gründlich tind eigenlich beſcheiden des Gemers Urſtandest Tu erkennen wir in der uns eröffneten Tieffe aug Gottes Gnaden / daß das Fewer in ſeinem Urs {prung in zweyen Urſachen ſtehe :Als eine Ur rach glj


198

Under Theil / von der

Cap.4 .

fach iſt der Willen -Geift des Herkens /verſtehe des Vaters andern Willcn / als des Sohns Eigens ſchafft : Die andere Urſach iſt des Widens Ma teria , als des Wunders des Rads des Eſſentia Liſchen Lebens / als der Angft - Cammer . Die Angſt fåhnet ſich nach dem Willen der Freyheit / und der Wilc ſáhnetſich nach der Offenbahrung/ dennder Wille kan ſich in der ſiden Freyheit in ſich ſelber nicht offenbahren ohne das Eſſentia liſche Leben /welches in der Angſt / als im Sters ben / zur Offenbahrung / alszum groffen Leben kompt. Alſo iſt der Wille in der finſtern Angſt / und die Angft iſt die Finſternis ſelber : Undro håiftig fårnet nach sein fich denn dieangſt alſo Willen der Freyheit / ſo empfahet ſie der Wide der Freyheit in ſich / alseinenBlix / als ein gros fer Krack / als gebe man Waſſer ins Fewer ; und alhie geſchicht das rechte Sterben / denn die gar grimmige finſtere Ungſt erſchricket für dem Blike/ wie die Finſternifi får dem Liechte / denn die Finſterniß wird getödtet und überwunden / und der Schrace iſt einSchrade groſſer Fremden / alda ſincet die grimmige herbe Gifft in fict in Podt/und wird uinmachtig , denn ſie verlettret den Stachet/ und iſt dochkein Todt ſondern alſo wird das rechte Leben der Fühlungund Sährung ans gezündct /denn dißift chen /als ſchlügeman Staal und Stein aneinander / deren es ſind zweene groffe Sunger des Widens nach der Beſenheit/ und der Weſenheitnach dem Leben : Der Wide gibt {te Der / und die Weſenheit gibt Difenbahrung des Sebens : Gleich wie ein einer aus einer Sergen brennet / alſo brennet derWide aus der Eſſentia lifehen


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C.4. Menfchwsrd. Zero Chriſti . 199 liſchen Weſenheit . Der Wide itt nicht das Liecht Felber/ ſondern der Geiſt des Liechts / als Fement das Liecht urftåndet aus der Efeng / und die El ſens wieder aus den Willen : Das ängſtliche EC fentialiste Fewer ift die Materia zum ſcheinens den Fewer / undder Wide entzündet ſich in dem Eflentialiſchen Feiver / und gibt das weiße lieblis che Fewer /das indem hißigen Server wohnet /oh ne Fählung: Der Wide nimbt feine fühlung vom Grimm des Effentialiſchen Fewers ( der vierdten Geffalt ) daß er in ſichoffenbahr iſt imd bleibet doch frey vom Grimm 7. denn die Qual wird in der Anzündung veråndert in einen ſanfften Liebe- Qual : Und alhier empfåhet der ander Wils le ſeinen Namen ( Geift ) denn aus dem Eſſentia liſihen Ferver befónpt er die Eigenſchafften aller Wunder / und auch das recite ( eben der Krafft und Macht / åber das Eſentialiſche Fewer-les ben / denn er nimbt von der Natur in ſich die Krafft / und führetauch inſich die Frenheit / ſo ift die Freyheit eine Stiùc ohne Weren ; Alſo gibt fich die ftille Freyheit in das Weſen der Angſt 7 ' und die Angſt empfahet dieſelve Freyheit ohne Qual / davon wird it alſo fremtenreich / daß aus Angft Liebe ipird / ( die fünffte Geſtalt der Nas tur ) denn der Wille , der ſich in die Angſt hatte eingegeben / wird alſo erloſetvom Tode derAngft / darůmb findet er ſich in der Freyhelt / und gehee von der Grimmen -angſtaus 7 denn alhier ipird der Todt zerbrochen /und bleibet doch ein Todt in ſich ſelber /aber der Willen geiſt, als das rechte Heilige Leben / gehet mit der Zerſprengung aus der Ungit ein Fewer / Aber ein Geree aus / und iſt nun auch glij


Under Theil / von der 200 Cap . 4i . in der Freyheit / und brennet in der Liebe-qual / wie man diß am Server und Stechte ſtehet/wie das Efentialiſihe Fewer ein eheiſt/ und das ( techt eine Frewdenreictie Wonne/ ohne empfindliche Qual / hat doch alle Qual und Eigenſchafft des Feiers in ſich aber in einer andern Effen / als : cine freundliche wolthuende Eflens / ein rechter Unblick der Fremden:Reich / und dasFeiver ein . Anblice des Schreckens undder Angſt /und wohs net doch eines im andern / und findet auch eines ols nedas ander nicht in der Efleng 13. Alſo find zwoWelten ineinander / da feis. ne die andere begreifft / und mag nichts in die Liecht-welt eingehen / als nur durchs Sterben / und für dem Sterben muß die imagination fürs Hergehen : Der ångftliche Wilc muß ſich nach der Freyheit der Krafft deß Liechts fåhnen und gang einergeben / und mit der begehrenden ima gination die Krafft der Freyheit fahen ; Aisdenn gehet der ſtarce Wille durch den Todt der Fins ſterniß / durchs das Eſſentialiſche Fewer durch und zerbricht die Finſterniß / und fådet in die Ciecht - welt / und wohner im Fewerohne Qual / in der Freuden -Reich . Und das iſt die Pfortein Ternarium Sanctum , und Glauben in den 12 . Geiſt / lieben Menſchen -finder . 14. Alhier verftchet ihr den Fall des Teuffels / 'welcher ſeinen Willen- geift nur in das Eſſentia liſche Fewer gewandt hattet und Hat wollen das mit über das Liecht heriſchen : Und verſtehet auch alhte den Fall deß Menſchen / welcher ſeine ima gination hat in die Materialiſche Eſſentialiſche. Weſenheit gewandt / tft aus dein Liechte außges gangen


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C.5 . Menfchwerd. Jeſu Chriſti. 201 gangen / ümb welches willen der Wille der Liebe der { techtwelt wieder ift in die Materialiſc ;e auß Weſenheit in die Menſchậeit eingegangen / und hat ſich wieder dem Effentialiſchen Fewer - geiſte im Menſchen / als der Seelen / einvermählet und energeben / und hat dieſelbe durch den Todt und das Gewer durchgeführet in die Liecht : Welt/ in Ternarium Sanctum , als in den Widen der Dreyfaltigkeit. 15. Saffet euch das ein finden undwiffen feyn / verachtet es nicht umb der groſſen Tieffe miden / Welche nicht jederinans Begriff ſeyn wird: Urs fach ift die Finſterniß / darein ſichder Menſch verteuffet : Sonſt mag es ein jeder wol finden wenn der tradiſche Weg zerbrochen würde / und das Adamiſche boſe Fleiſch nicht zu lieh wäre / welches die Spinderung iſt. Das V.

Capitel.

Dom Principio in ſich ſelber/ Was es rey.

IN haben ferner zu betrachten die erſten vier Geſtalten der Natur / ſo werden wir finden /was ein Principium ſey : Denn das iſt eta gentlich ein Principium , da ein Ding wird / das esnie geweſen iſt, da auß dem Nichts eine Qual wird /und auf der Qual ein recht { ében /mit Ver ftandt und Sinnen : Und erkennen aber das rechte Principium ins Fewers Urſtandt / inder Gewers Qual i welche die Weſenheit und auch die Fins Ef fterniß zubricht. Soerkennen wir des fewers feng und Eigenſchafft für ein Principium , den es macher und gibt den Verſtandt des Lebene / und ANCE


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Under Theil , von der

Cap . 5 .

aller bewegligkeit/ und auch die ſtärcke Macht des Grimmies. 2. Und zuin andern.erkennen wir das auch für ein Principium , das im Gewer wohnen kan / dem Fewer unergriffen / das dem Fewer ſeine Macht nehmenfan / und des Feuers Quall in et ne Sanffte Liebe verwandeln / das da Aimads tig über alles iſt / das den Verſtand hat dem Feider ſeine Wirkel zu zerbrecten / und aus dem Fewer eine Finſterniß zii inachen / und einen dür: ren Hunger undDurſty cune empfindung einiger { abung als der Höllen Quallift / das ist der 26 grund 7 da das Weſen verrihmachtet iſt, da der Eodt ſeinen Stachet fülret / als eine verſchmach . te Gifti i da zivar ein Efentialiſch Leben innen ut / aber es feindet ſtih ſelber an / da des rechten Feiders Anzündung nicht erreichet wird/ ſondern Aur als ein Blix ohne Brennen erſcheinet. 3. Und geben euct alio-guverftchen / daß in bem Epigen nicht mehr denn ziven Principia find / 1. das brennende Fewer /das ivírd mit dem Liechte erfüllet / das gibtihmeſeine Eigenſchafft / dag aus der brennenden Qual eine hohe Frewdons Reich wird / denn die Angſt erreichet die Freyheit / und bleibt alſo das brennende Fewer nureine Urfarbe des findens des chens /und de Ciectes der Mayeſtåt / das Feiver nimbtin ſich des liecha tes Eigenſchafte / als Sanfftmuht / und das Liecht nimot inſtity des Fewers Eigenſchaft áls Leben ind to finden . Und das ander Princi pium wird im { icchte veritanden , aber die Eſſen tialiſite Weſenheit / daraus das fewer brennet / bleibet ewig eine Finſterniß / und eineQual des Grins

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C. 4. Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 203 Grimmes / darin der Teuffel wohnet/ als man jie het/ daß das Sewer ein ander Ding iſt/ als das jes dasFewer brennet. Alſoſtehet das nige / daraus Principium im Fewer / und nicht in der Effentias fiſchen Qual der Weſenheit ; Die Eſſentialiſche Duall iſt das Centrum der Natur / die Urſache des Principij, aber es iſt Finſter / und das Gewer ſcheinend ,und wird alhier rechtgezeiget / wie die Zerbrechung deß Grimmes / alsdes Todes / und denn die ewige Freyheit auſſer der Natur/ bende Schéines ſind /den dars zufämmen die Urſache des ůmb iſt der Wunder- geift des Umgrandes begehs rend/ nemblich daß er ſcheinend werde / und dars ůmb fülret er ſichin Qual /daß er ſich finde und empfinde/ daß er måge feine Wunderin der Quad offenbahren / denn ohne Quad fan keine Offens bahrungſeyn . 4. Alſo verſtehet uns nun ferner : Die Dual / als der Grimm / hat keine rechte Wefenheit fons dern der Herbe Grimm iſt deß Stachels Weſen heit / darinnen er ſticht / und die Angſt mitſampt dem Fewer ſind oder machen auch keine rechte weſenheit/ ſondern es iſt nur ſolcherGeiſt , jedoch muß einer dicker ſeyn alsder ander/ ſonſt wäre kein Finden / als die Serbigkeit machet dicke und fins fter. Alſo findet der bittere Stachel die Angſt in der herben finſtern Eigenſchafft / als in einer Materia , denn wärefelne Materia , ſo wäre auchy kein Geift oder Finden / der Ungrund findetſich in der herben Finſterniß / der zerſprenget aber die Finſterniß / und gehet aus der herben Finſternija aus , als ein Gelft/ der ſich in der ngft-qual funa den hat / låfict aber dieſelbe HerbeMateriam dee: Finſterniß / darinnen er fiih fand / und achet tra fice


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Under Theil / von der

Cap . 5

fich ſelber ein / wieder in die Freyheit / als in Un grund / und wohnetin ſich ſelber : Alſo muß die Qual ſeine Schårffe und Findung ſeyn / und ijt thmeauch eine Anzündung ſeiner Freyheit/ als des ( techts / darinn er ſich ſtehet/ was er iſt. 5. Alſo begehret er für ſich nun nichtmehr der Nuau, denn er iſt nun ſelber eine Qual: Sondern ermodelt ſich ſelber /und ſtehet ſich ſelber nach al len Geſtalten / und eine jede Geſtalt iſt begehrende fich zu finden und zu offenbahren / undes findet ſich alſo auch einejede Seftalt in ſich ſelber/ gehet aber mit dem Begehren aufſich ſelber / undſtellet ſich dar/als eine Figur oder Geiſt /und das iſt die civige Weißheit in den Farben / Wundern und Tugen den / und iſt doch nicht particular , ſondern alles gang / aber in unendlicherley Geſtalt. Dieſe Seſtalten haben ſich mit der Bewegung des ers ften Willens / der Vater Seiffet/ in eiffer cor poriret / als in Engel ; Alſo/daß ſich das vers borgene Weſen in Creaturen ſehe / empfinde und finde / und daß ein cmig Spiel indem Wundern der Weißheit Gottes fena. 6. Weiter verſtehen wir die Weſenheit der Liecht-welt/ daß ſie warhafftigeine rechte Weſens. heit iſt denn im Femer mag fein recht Weſen bes ſtehen / ſondern nur der Geift des Wefens : Das Semper urſachet aber das Weſen / denn es iſt ein, Sunger / ein ernſtlich Begehren / es muß Weſen haben / oder es erliſchet. Das verſtehet nun in den Weg : Die Sanfftmuth gibt/ und das Gewer nimbt : Die Sanfftmuth iſt außgehende auf fich ſelber / und gibt ein Weſen ſeines gleichen / in jebe Geftalt auß ſich ſelber und das Gewer

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C. 5. trienſchwer8 . Jeſu Chriſti. 205 Herſchlinget daſſelbergibt aber dasCiecht auf dem ſelben : Es gibt ein Edlers/ als es verſchlungen hat / gibt Geiſt für Weſen / denn es verlihlinget das Fanffte Wolthun / das iſt das Waſſer des emvigen Lebens / als thr ſehet / wie der Wind auß dem Fewer gehet / Alſo auch die Lufft / als der dem Leben rechte Gelft auf 7. Alſo perftehet unſern Sinn recht : Sott der Vater iſt in ſich die Freyheit auffer der Natur / machtet ſich aber in der Natur durchs Femper offers bahr : Die Fervrende Matur iſt ſeine Eigens ſitjafft/ aber er iſt in ſich ſelber der Ungrūd/ da kein fühlen einigerley Qual iſt / füşret aber ſeinen bes gehrenden Willen in Quall /und ſitjöpffet ilm in der Qual cinen andern Willen / auf der Qual außzugehen wieder in die Freyheit aufſer deč Qual; Derſelbe andere Wide ift ſein Sohn / den er aus ſeinem erigen einigen Willen pon Ewig feit gebieret / den führet er durch das zerbrecen der Codes Qual/ als aus ſeinein ernſte des Grims mes / durchs Femerauß :. Derſelbe andere Wils. le / als der Sohn Gottes des Vaters /ser iſt es / der den Todt/ als die ſtrenge Finſtere Qual zerbricht/ der das Geiper anzündet/ und geher durchs Ferper auß / alsein Schein oder Glandes Fervers /und erfüllet den erſten Willen / der Vater Heiſfet/ denn der Glans iſt auch alſo dünne als ein Nichts/ oder als der Wider der Vater Heiſſet / darumb kan er: in der Freyheit wolnen / als in des Vaters Wil. ten / und machet den Våter liecht / Helle/ lieblich ! freundlich denn er iſt des Vaters Herr oder Barmherzigkeit: Erift des Vaters Weſenheit / er erfüdet den Vater an agen Drten / mieivot tein Sathinißm ift / kein Anfang noch Ende. 8. Alle vi


Under Theit/ von der Cap. 5 . 206 8. Alſo verſtehet nun weiter / des Vaters Fewer verſchlinget das fanffte Weſen / als den Waffer: quel des ewigen { ebens in ſich indes Fewerscigen Effeng/ ind fånfftiget fich darmit / da muß die Weſenheit / gleich als im Fewer er fferben / denn das Fewer verſchlinget die in fidy / und verzehret die / und gibt auß der Vergelilig feit einen lebendigen Fremden -reichen Geiſt das Mit der Seilige Geift / der gehet alſo vom Vater under der H. Wes und Sohn auß in die großen ſenhet / und eröffnet dtefelben immer und ewig D. Alſo iſt die Gottheit ein ewig Band / das nicht zergehen kan : Alſo gebieret ſte ſich ſelber von Ewigkeit in Ewigkeit / und iſt das erfte auch im. mer das ickte / unddieſes voteder das erſte. Und verftchet alſo den Vater für die fevrende Welt / den Sohn für die Liecht- und Krafft-Welt / den 5. Geiſt für das Leben der Gottheit / als für die aufgehende führende Krafft / iſt doch allesnur ein Gott / wie das Fewer unddasLicht mit der Lufft nur ein einig Weſen iſt / aber es ſcheidet ſich ſelber in drey Theit / und fan feines ohnedas ander beffe: hen / denn das Feiver ift nicht das Liccht / auch nicht der Wind / der aus dem Fewer gehet / hat ein jedes fein Ampt / und iſt ein jedes ein ewig Weſen in fich / iſt doch ein jedes des andern { ea ben / und eineUrſachedes andern Lebens : Denn der Wind blåſet das Ferver auff / ſonſt crfticket das in ſeinem Grimm / das es in finſtern Todt fiele / wie denn das erſticken der warhafftige Todt ift / dadas Sewerder Natur ertiſchet / und nicht mehr Wefen in ſich zeucht. 10. Soka


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C.5 . Menſchwerd. Jefu Chriſti. 207 10. Solches alles Habt ihr ein gut Gleichniß an der suffern Welt/ anallen Creaturen /wie als les Leben / als das EſſentialiſcheSewer-Leben / Weren an ſich jeucht / das iſt ſein effen / und das Ferper ſeines Lebens verzehret das Weſen / und gibt den Geiſt der Krafftauf dem verzehren dem ,das iſt der Creatur ( eben. Und ſehet ihrja gar recht /wie das Leben auf dem Tode utſtånde : Es wird kein Leben / es zerbreche dan das jenige 1 daraus das Leben gehen ſoll : Es muß als in die Angſt- Cammer ins Centrum eingehen / und muß den Fewer-blikin der Angſt erreichen ,ſonſt iſt keineanzündung/ wie wol das Fewer manchers Icy ift/ alſo auch das Leben / aber auß der gråſten Angſt urftåndet auch das groſſe Leben / als auß cinem rechten Fewer. II . Alſo lieben Kinder Gottes in CHriſto geben wir euch zu erwegen unſer Erfåntniß und vorhaben : Anfangs haben wir gemeldet / wir wollen euch den TodtChriſti zeigen / warumb CHriſtus Hat ſolen ſterben / und warumb wir auch baben müſſen ſierben /und in Criſto auffs erſtehen / daß fehet ihr ja nun in dieſer Beſchreis bung ktar / und verſtehet unſer großes Elende / daß es uns noch geweſen iſt / daß das Wort oder Leben der 5. Liecht: Welt iſt wieder ein Menſch worden / und hat uns in ſich newgebohren : Wer alhie nichts verſtehet / der iſt nicht auß Gott ges bohren . Seher doch / in was Herberge uns Udam hat eingeführet / er ivar ein außzugaller dreyen Principien , ein gange Gleichniß nach aúen drenen Welten / und hatte in ſeinem Gemüth und Grift Engliſche Eigenſchafft in fidy / er war in dle I vij


192 Ander Theil / von der Cap . 4a Radcder groffen Angit urſtåndet der andere Wils lo/als des SohnsWille/ aus der Angſt auf zuges hen in die ſtigle Frenheit des erſten Ungründlichen Willens / denn das Nadmachet die Natur / deng alſo urftåndet die Natur / es iſt das Centrum und ein brechen ber ſtillen Ewigkit / nichts tödtet das / und macet aber das groſſe Leben . 7. Und daß wir aber vom todten reden / das verſtehet in den weg : Es iſt kein tódten / ſondern die Empfindlichkeit/denn das Leben für dein Fewer ift fumm / ohne fühlen /es iſt nur ein hunger nad dem { eben / gleich wiedte materialiſche Welt nur ein Kungcrnachdem Leben iſt/und in ſeinemHuns geralfo ſtreng arbeitet biß ans Principium , daß fie das Fewer erreichet /da ſich dan das åuffere Les ben dieſer Welt urftåndet / und fan anders nicht reyn /es zerbredje dan die ceſte Matrix ,als das hers be Begehren / das iſt / das Rad der erften drehen Geſtalten /als herbe/und das ziehender Serbigkeit machet das Angſt und Qual Weſen /denn es iſt ein Schrecken in ſich ſelber / in dem das Nichts fou in die Empfindtlichkeit kommen , denn das iſt die Gifft- Qual/ daronder Grimm und alles bores urſtåndet und iſt doch auch der rechte Urſprung • des empfindtlichen Lebens í denn alſo findet ſich das Leben /nämlich in der Angſt- Qual / vie diß an allenCreaturen zu ſehen / daßdasLeben in dem erſtickten Blute / in der Angſt ſeinen Urſtand uimbt/ Feydes das Creatürliche und Eſſentiali fihe Seben / als in einem ſtinckendem Mifte in der Fiule/da im Sterben des Kornsdas grøjte Leben entſpringet/ und doch in der Eſſeng kein Sterben perftanden wird, ſondern eineAngſt-Qual/dadie Mut :


C.4 . Menfdwerd. Jeſu Chriſti . 195 Mutter muß zerſpringen / welche eine ftuinme Weſenheit ift / wie am Korn zu erſinnen /da das EflentialiſcheLeben auf dem zerbreche auf grünet, 8. Gleicher geſtalt verhält ſich es auch mit dem Centro der Natur : Die Angſt- Qual iſt das recite Centrum , und machet den Triangel in der Natur /und derGewer - Prir / als die vierte Geſtalt der Natur/ machet auß dem Triangel ein Creuß / denn alda iſt das Principiumn , und wird geſchieden in zwo Welten zweyer Prinici pien , als in zweyerley Qual und Leben / als eine Duall bletbet und iſt das Sewer oder Angſt - se : ben /und die ander Qualentſtehet in dem Zerbres chen der Angſt / das verſtehet alſo : Die erſte ges ſtalt der Weſenheit / als herbe, im begehrenden ungreifflichen Willen mußftch der Angit-Quali im Rade der Matur gang Heimgeben / denn der Stadiel wird zu ſtarct Aiſo erfindet die Herbigkeit wie ein Todt / und iſt doch kein Todt / ſondern eine ſterbende Quall / denn der Stacher wird Hera / und verwandelt die Herbigkeit inſeine Eigenſchafft / als in einen wütenden Plig / in eine Angſt: Quad / welche vom Stachel und der Herbigteit bitter ift / als der Gifft art ift : Denn die Gift oder das Sterbenhat fürnemblich drev Geſtalten / als herbe / bitter und Feier -Angſt i die machet ftch alſo in ſich ſelber / und hat feinen Macher / als nur den ftarcken Willen zum gros ften Leben / im Server. 9. Alſo verſtehet ins recht / der Ungrundt hat kein {eben / aber alfo in ſolcher Eigenſchafft wird das ewige Leben erbohren :Der Ungrundt hat keine Bewegligkeit oder fühlen : Und alſo crbies


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Under Theil / von der

Cap. 4.

crbieret ſich die Beweglichkeit und fühlung/ und alſo findet ſich das Nichts als im eivigen Willen / Delien Grund wir nicht wiſſen / auch nicht for's ſihen ſollen , denn es turbiret uns : Und iſt dies res doch nur ein Eflentialiſch { eben ohne vers ftandt / gleich der Erden und dein Tode oder Ster: bcn / da zwar eine Dual in ſich ift / aber in der Finſterniß ohne Verſtandt / denn die Serbe Angſt zeudt in ſich / und das eingezogene machet die Finſterniß / daß alſo das Angſt-Leben in der Fins ſternig ſtehet : Denn ein jedes Weſen iſt in fich ſelber Finſter /-es habe denn des Liechtes Tinctur In ſich : Soiſt die Tinctur eine Freyheit von der Finſternus / -und wird von der Angſt- Qual nicht ergriffen / denn fie tit in der Liecht - Welt/ und ob fie gleich in der Wefenheit ftecket / als in einem Finſtern Leibe / iſt ſie doch auf dem Weſen der Liecht: Welt / da kein begriff iſt. 10. Dben tft gemeldet erſtlich vom Spiegel dec Weißheit der Wunder alles Befens : Und dan von Der drengahldes Weſens aller Weſen / wie dicſelbe auß einem einigen Willen Urſtånde / der dur Vater aller Wefen heiſſet / und wie er in ſuch einen andern Willen ſchöpffe / ſich in ſich zu ofs fenbahren oder zu finden / oder wie man ſagen méchte / zu empfinden / was undwie er ſey ; Und denn wie derſelbe wieder geſchšpffte magiſche Wiüc fich zu empfinden / rein Bern oder eigener Six Fey / und wie ſich der erfte ingrindliche Widte mit der imagination felbft ſchwångert auß km Sptegel der Minder / welcher in der étecht-Wett de Weißheit Heiffet. Und der has ben wir gemietdet /nyedaf derſelbe erſte Uingründ liche


C. 4. Menſdywerd . Jeſu Chriſti. 197 liche Wider ſambt der Schwängerungundauch dem Spiegel der Wunderoder Weißheit/ auff folche Eigenſchafft vor dem Fewers Principio kein Göttlich Weſen recht genandt werde / con dern vielmehr ein Myfterium der Wunder aller Weſen / welches Myfterium im Feuer ſeine Scheldung nimbt / in unendliche partes oder Weſen / und bleibet doch auch nur ein Beſen . Jl . So geben wireuch nun ferner zu verftes hen von dem andern Willen / den der erſte Mil le in ſeiner imagination oder Schwängerung ſchöpffet/welcher das groffe Myſterium iſt / dars inne der erſte Wille / Der Vater heiffet / ſuchett findet und empfindet /als einLeben im Sergen /wie daß derſelbe andere Wide ſen die Mutter der Gebårerin/ in der eingezogenen / oder in der ima gination eingefaffeten Schwangerung : Er ifts / der die ſieben Geſtalten zurNatur urſachet : Er tft es auch der das Angft Rad / als das Sterben urſachet : Er iſt es auch der in der Angſt durch den Todt außgehet in dieFreyheit/ undden Tode Bubricht/ und dasLeben gibt: Der das Feiver ans zündet / und im Ferber den Glang der Mayeſtåt in ftch nimbt/ und im Liechte der Mapeſtåt ing Fewer wohnet / dem Feter unergriffen / als eie f ner der nichts fühlet 7 der der Qual abgeſtorben Ift/ und in fich eine andere Qual führet/ welche die erſte nicht findet / der erabgeſtorben tſt. • 12. Und daß wir euch kurs / dazu gründlich und eigenlich beſcheiden des Fervers Urſtandest ſo erkennen wir in der uns eröffneten Steffe aus Gottes Gnaden / daß das Server inſeinem Urs { prung in zweyen Urſachen ftehe : 2is eine Urs Slj fach


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Under Theil / von der

Cap.4 .

fach iſt der Willen -Geift des Herzens/berftele des Vaters andern Willcn / als des Sohns Eigen wafft : Die andere Urraciſt des Widens Ma teria , als des Wunders des Rads des Eſſentia Lifchen Lebens / als der Angſt- Cammer. Die Angſt fähnet ſich nach dem Willen der Freyheit / und der Diacſáhnet ſich nach der Offenbahrung/ denn der Wille kan ſich in der ſtillen Freyheit in ſich ſelber nicht offenbahren ohne das Eſſentia liſiche Leben /welches in der Angſt / als im Sters ben / zur Difenbahrung / als zum groſſen Leben kompt. Alſo iſt der Wide in der finſtern Angſt / und die Angſt iſt die Finſternis ſelber : Und ſo ſich denn die Angſt alſo Häftig fåhnet nach dem Willen der Freyheit/ ſo empfahet ſie der Wide der Freyheit in ſich als einen Blix / als ein groß fer Rract / als gbe man Waſſer ins Fewer ; und alhie geſchicht das rechte Sterben / denn die gar grimmige finſtere Ungſt erſchricket für dem Blike/ wie die Finſterniß für dem Liechte / denn die Finſterniß wird getödtet und überwunden / und der Schrace ift ein Scrade groſſer Fremden / alda ſincket die grimmige herbe Gifft in, ſich in Todt/ und wird unináchtig / denn ſte verleuret den Stachel/ und iſt doch kein Todtt ſondern alſo wird dasrechte Lebender Fühlungund Sähnung ans gezündct/denn dißift chen /als ſchlügeman Staal und Stein aneinander / denn es ſindzweene groſſe Sunger des Widens nach der Weſenheit / und der Meſenheit nach dem Leben : Der Wide gibt es ber / und die Werenfett gibt Difenbahrung des Sebens : Cleich wie ein Feiver aus einer Kerken brennet / alſo brennet der Wide aus der Effentia lifehen


C.4 . Menſdvsrd. Zefa Chriſti. 199 liſchen Weſenheit. Der Wide iſt nicht das Liecht felber/ ſondern der Geiſt des Liedjts/ als Fewest das Liecht urſtåndet aus der Ellenk / und die El fenk wieder aus dem Willen : Das ängſtliche Ef Sentialiſme Sewer iſt die Materia zum ſcheinens den' Fewer /undder Wide entzündet ſich in dem Eflentialiſchen Feider / und gibt das weiße lieblis che Fewer /das in dem hifigen Fewer wohnet/oh ne Fühlung: Der Widenimbt ſeine Fühlung vom Grimm des Effentialiſchen Fewers ( der vierdten Geffalt ) daßer in ſich offenbahr ift / imo bleibet doch frey vom Grimm / denn die Dual wird inder anzündung veråndert in einen ſanfften Liebe: Qual : und alhier empfåhet der anderWils le ſeinen Namen ( Getft ) denn aus dem Eſſentia liſihen Ferver betårnpt er die Eigenſchafften aller Wunder / und auch das recite ( eben der Krafft und Macht / aber das Eſſentialiſche Fewer -les ben / denn er nimbt von der Natur in ſich die Krafft/ und führet auch in ſich die Freyheit / ſo ift die Freyheit eine Stille ohne Weren ; Alſogibt fich die ftille Freyheit in das Weſen der Angſt / ' und die Angſă empfahet dieſelbe Freyheit ohne Qual / davon wird ſie alſo fretlenreich / daß aus Angſt Liebe wird / (die fünffte Geſtalt der Nas tur ) denn der Wille / der ſich in die Angſt hatte eingegeben / wird alſo erloſetvom Tode der Angft / darůmb findet er ſich in der Freyheit / und gehet von der Grimmensangſtaus / denn alhier wird der Todt zerbrochen /und bleibet doch ein Todtin fich ſelberi aber der Willen geiſt/als das recyte Heilige Leben / gcher mit der Zerſprengung aus der Angſt aus/ und iſt nun auchein Sewer / aber ein Ferrec

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Cap.4 .. Ander Theil / von der 200 in der Freyheit / und brennet in der Liebe-qual / wie man diß am Sewer und Liechte ſiehet/ wie das Eflentialiſche Server ein Weheift/ und das Stecht eine Frewdenreicije Wonne / ohne empfindliche Qual / hat doch alle Qual und Eigenhafft des Fervers in ſich aber in einer andern Effen / als : eine freundliche wolthuende Eflens / ein rechter Anblick der Fremden - Reich / und das Ferver ein . Anblick des Schreckens und der Angſt und wol net doch eines im andern/ und findet auch eines ors nedas ander nicht in der Eflents 13. Alſo find zwo Welten ineinander / da feis. ne die andere begreifft / und mag nicht in die Liecht-welt eingehen / als nur durcis Sterben / und für den Sterben muß die imagination fürs hergehen : Der ångftliche Wille muß ſich nach derFrenheit der Krafft deß Liechts fåhnen und gank einergeben / und mit der begehrenden ima gination die Krafft der Freyheit fahen ; Alsdenn gehet der ſtarde Wille durch den Todt der Fins ſterniß / durchs das Eſſentialiſche Fewer durch und zerbricht die Finſternißi und fåget in die Liecht - welt / undwohnet im Gewer ohne Qual/ in der Freuden - Reich . Und das iſt die Pforte in Ternarium Sanctum , und Glauben in den H. Geift / teben Menſchen -Finder. 14. Alhier verſtehet ihr den Fall des Teuffels / "Ibelcher ſeinen Willengeiſt nur in das Eſſentia liſche Fewer gewandt hattet und hat wollen das mit über das Čiecht heraſchen : Und verſtehet auch alhie den Fall deß Menſchen / welcher ſeine ima gination hat in die Materialiſche Eſſentialiſche. Beſenheit gewandt / tft ausdein Liechte aufges gangen


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C.5 . Menſchwerd . Jeſu Chriſti. 201 gangen / ůmb welches willen der Witte der Liebe aus der { techt-welt wieder ift in die Materialiſa , Werenheit in die Menſchgeit eingegangen / und hat ſich wieder dem Elfentialiſchen Fewer - geiſte im Menſchen / als der Seelen / einvermåhlet und einergeben / und hat dieſelbe durch den Fodt und das Gewer durchgeführet in die Stecht - Welt/ in Ternarium Sanctum , als in den Widen der Sam Dreyfaltigkeit. 15. Laſſet euch das ein findenund wiffenfeyn / verachtet es nicht ümb der groſſen Tieffe miden / welche nicht jedermans Begriff feyn wird: Urs fach iff die Finſterniß / darein ſich der Menſch verteuffet: Sonſt mag es ein jeder wol finden / wenn der tradiſche Weg zerbrochen würde und das Adamiſche båre Fleiſch nicht zu lieb wäre / welches de Sinderung iſta

Das V.

Capitel,

Dom Principio in fich ſelber /Was es rey . IN haben ferner zu betrachten die erſten vier Geftalten der Natur / ſo werden mir finden / was ein Principium ſen : Denn das iſt ete gentlich ein Principium , da ein Ding wird / das ce nie geweſen iſt / da auf dem Nichts eine Qual wird/und auf der Qual ein recht eben /mit Vor ſtandtund Sinnen : Underkennen aber das rechte Principium ins Femers Urſtandt / in der Gewers Qual i welche die Weſenheit und auch die Fins ſterniß zubricht. So erkennen wir des Fewers Ef ſen und Eigenſchafft für ein Principium , den es macher und gibt den Verſtandt des Lebens/ ind aflor


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Under Theil , von der

Cap.5 .

aller bewegligkeit/ und auch die ſtärke Macht des Grimmes . 2. Und zuin andern erkennen wir das auch für ein Principium , das im Gewer wohnen kan / demi Fewer unergriffen / das dem Sewer reine Macht nehmenfan/ und des Fewers Qual in eta ne Sanfte Liebe verwandeln / das da Ximads tig über alles iſt / das den Verſtand hat dem Feiver ſeine Wirbel zu zerbrechen / und auf den Gewer eine Finſterniß zu machen / und einen dür: ren Hunger und Durſt/ ohne empfinbung einiger {abung/ als der Hóden Qual iſt / das ist der Ab grund 7 da das eſen verſchmachtet iſt / da der Todt ſeinen Stachelfifret/ als eine verſchmacha te Gifft / da grvar ein Efentialiſch Leben innen vit / aber es feindet ſtitiſelber an / da des rechten Friders Anzündung nicht erreutet wird/ fondern gur als ein Blir ohne Brennen erſcheinet. 3. Und geben euch alto fuderftchen / daß in dem Emigen nicht mehr denn given Principia find / 1. das brennende Fewer/ das wird mit dem Liechte erfüllet / das gibt ihme ſeine Eigenſchafter das aus der brennenden Qual einehohe Frewdons Reich wird/ denn die Angſt erreichet die Freyheit / und bleibut alſo das brennende Fewer nureine Urrute des findens des Lebens / und dcfi { iecytes der Maveitåt / das Feirer yimbt in ſich des tech : tes Eigenſchafti / als Sanittmuht / und das { techt nimot inſtity des Fewers Eigenſchaft/ áls Leben und ſich finden . Und das ander Princi pium wird im Liechte verſtanden / aber die Effen cialiſche Weſenheit / daraus das Ferver brennet/ bleibet ewig eine Finſternig / und eine Qual des Griins


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C. 4. Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 203 Grimmes / darin der Teuffel wohnet / als man ſies het/ daß das Femer ein ander Ding ift / als das jes nige / daraus das Fewer brennet. Alſo ſtehet das Principium im Gewer/ und nicht in der Eſſentias liſchen Qual der Weſenheit; Die Eſſentialiſche Qualift das Centrum der Natur / die Urſache des Principij, aber es iſt Finſter/ und das Gewer ſcheinend / und wird alhier rechtgezeiget / wie die $ Zerbrechung deß Grimmes als des codes / und denn die ewige Freyheit auſſer der Natur / bende fufammen die Urſache des Schéines ſind/dendars ůmb iſt der Wunder - geift des Umgrandes begehs rend /neinblich daß er ſcheinend werde / und dar ůmb filret er ſich in Qual / daß er ſich finde und empfinde/ daß er moge ſeine Wunder in der Quad offenbahren / denn ohne Quad kan Feine Dffens bahrung ſeyn. 4. Alſo verſtehet unsnun ferner : Die Qual / als der Grimm/ hat keine rechte Wefenheit) fons dern der Herbe Grimny iſt deß Stachels Weſen Heit/ darinnen er ſticht/ und die Angſt mit ſampt dem Gewer ſind oder nachen auch keine rechte weſenheit/ ſondern es iſt nur ſolcher Geiſt/ jedoch muß einer Sicker ſeyn als der ander/ ſonſt iåre kein Finden / als die Serbigkeit macherdicke und fins fter . Alſo findet der bittere Stachel die Angſt in der herben finſtern Eigenſchafft / als in einer Materia, denn ware fetne Materia , ſo wäre auch kein Geiſt oderFinden / der Ungrund findet ſich in der herben Finſterniß / der zerſprenget aber die Finſterniß / und gehetaus der herben Finſternifi aus / als ein Geift/ der ſich in der Ungft -gital funa den hat / låfct aber dieſelbe Herbe Materiam dee: Finſterniß / darinnen er ſich fand / und gehet trs Fichit


204

Under Theil / von der

Cap. 5

fich ſelber ein / wieder in die Freyheit / als in Un grund / und wohnet in ſich ſelber : Alſo muß die Qual ſeine Schårffe und Findung ſeyn / und ijt thme auch eine Anzündung ſeinerFreyheit/ als des ( techyts / darinn er ſich ſiehet / was er iſt. 5. Álſo begehret er für ſich nunnicht mehr der Quad, denn er iſt nun ſelber eine Qual: Sondern er modelt ſich ſelber / und ſtehet ſich ſelber nach als len Seftalten / und eine jede Geſtalt iſt begehrende fich zu finden und zu offenbahren / und es findet ſich Alſo auch einejede Geſtalt in ſich ſelber/ gehet aber mit dem Begehren auf ſich ſelber / und ſtellet fich dar/als eine Figur oder Geiſt/und das iſt die ewige Weisheit in den Farben / Wundern und Tugen den , und iit doch nicht particular , ſondern alles gang / aber in unendlicherley Geſtalt. Dieſe Geſtalten haben ſich mit der Bewegung des ers ften Willens / der Vater Seiffet / in Geiſter cor poriret / als in Engel ; Alſo/ daß ſich das ver borgene Weſen in Creaturen ſehe / empfinde und finde / und daß ein ewig Spiel indem Wundern der Weißheit Gottes Feye. 6. Meiter verſtehen wir die Weſenheit der Elect-welt/ daß ſie warhafftigeine rechte Weſens . Heit iſt, denn im Gewer mag fein recht Weſen bes ſtehen / ſondern nur der Seift des Wefens : Das Ferver urſachet aber das Weſen / denn es iſtein, Hunger / ein ernſtlich Begehren / es muß Weſen haben/ oder eserliſchet. Das verſtehet nun in den Weg : Die Sanftmuth gtbt/ und das Gewer nimbt : Die Sanfftmuth iſt außgehende auß fich ſelber / und gibt ein Weſen ſeines gleichen / niche Geſtalt aus ſich ſelber/ und das Gewer


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C. y . Tenfibwerð . Jeſu Chriſti, 205 verſchlinget daſſelbe/gibt aberdas iecht auf dem relben :Es gibt ein Edlers / als es verſchlungen Hat / gibt Geiſt für Weſen / denn es verſchlinget das fanffte Wolthun / das iſt das Waffer des ewigen Lebens / als thr fehet / wie der Wind auß dem Fewer gehet / alſoauch die Lufft / als der rechte Sciſt aufdem Lebena

7. alſo perftehet unſern Sinn recht : Gott der Vater iſt in ſich die Srepheit auffer der Natur/ machet ſich aber in der Natur durchs Ferper offers bahr : Die Feivrende Natur iſt Teine Eigens ſijafft/ aber er iſt in ſich ſelberder Ungrud/ da kein fühlen einigerler Qualift / führet aber ſeinen be gehrenden Willen in Quall / und ſchöpffet ihm in der Qual cinen andern Widen / auf der Qual außzugehen wieder in die Freyheit auſſer dci Qual ; Derſelbe andere Wille tft ſein Sohn / den er auf ſeinem ewigen einigen Willen von Ewig feit gebieret / den führet er durch das zerbrechen der Todes Qual als aus ſeinein ernſte des Grims mes / durchs Ferver auß : Derſelbe andere WBits le , als der Sohn Gottes des Vaters /der iſt es / der den Todt/ als die ſtrenge Finſtere Qual zerbrid / derdas Ferper anzündet /und gehetdurchs Ferver auß /als ein Schein oder Glangdes Fewers / und erfüdet den erſten Willen /der Vater heiffet/denn der Slang ift auch alſo dünne als ein Nichts/ oder als der Wider der Vater Heiſſet / darumb kan er : in der Freyheit wohnen / als in des Vaters Mile len / und machet den Vater (techyt / Helle/ lieblich 1 freundlich ! Denn er iſt des Vaters Herr oder Barmherzigkeit : Erift des Vaters Weſenheit / er erfůdet den Vater an allen Drten / wietot tein Puthinifm ift / kein Anfang noch Ende. 8. Allo I di :

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206 Under Theil / von der Cap: 5 . 8. Alſo verſtehet nun weiter / des Vaters Fewer verſchlinget das fanffte Weſen / als den Waffer: quel des ewigen Lebens in ſich in des Fewerbeigen Eſſen und ſånfftiget ftohy darmit / da muß die Weſenheit / gleich als im Fewer er fferben / denn das Fewer verſchlinget diein ſicy / und verzehret die / und gibt auß der Verzehrlig teit einen lebendigen Fremden -reichen Geiſt das iſt der Seilige Geift , der gehet alſo vom Vater und Sohn auß in die großen under der H. Wes ſenheit / und eröffnet dieſelben immer und ewigs licy. 2. Alſo iſt die Gottheit ein ewig Band / das nicht zergehen kan : 21logebieret ſie ſich ſelber von Enigfcit in Ewigkeit / und iſt das erſte auch im mier das ichte / und dieſes woteder das erfte. Und verftcher niſo den Vater für die fervrende Welt / den Sohn für die { techt -und Krafft- Welt / den H. Geiſt für das Leben der Gottheit / als für die aufgehende führende Krafft / iſt doch alles nurein Gott / wie das Fewer unddas Licht mit der Lufft nur ein einig Weſen iſt aber es ſcheidet ſich ſelber in drey Theil /und fan feinesohnedas ander beſte hen / denn das Fewer iſt nicht das Liecht / auch nicht der Wind / der auf dem Fewer gehet / os hat ein jedes fein 2mpt / und iſt ein jedes ein civig Weſen in fich / iſt doch ein jedes des andern { es ben / und eine Urface des andern ebens : Denn der Wind blåſet das Fewer auff / ſonft crfticket das in ſeinem Grimm / das es in finſtern Todt fiele / wie denn das erſticken der warhafftige Todt ift / da das Sewer der Natur erliſchet / und nicht mehr Weſen in ſicý zeucht. 10.Sok


C.5 . Menſchwerd . 3cfuChriſti, 207 10. Solches alles habt ihr ein gut Gleichniß An der äuſſern Welt/ an allen Creaturen /wie als les Leben / als das Eſſentialiſche Server- Leben / Weſen an ſich zeucht / das iſt ſein effen / und das Feiver ſeines Lebens verzehret das Weſen / und gibt den Geiſt der Krafftauf demverzehren dem , das iſt der Creatur { eben . Und Tehet ihr ja gar recht /wiedas Leben auf dem Tode vrſtånde : Es wird kein Leben / es zerbreche dan das jenige 1 daraus das Leben gehen ſoll : Es muß als in die Angſt- Cammer ins Centrum eingehen / und muß den Fewer blixin der Angſt erreichen / ſonft iſt keineanzündung /wie wol das Fewermanchers lepift / alſo auch das Leben / aber auß der gråſten. Ungft urſtåndet auch das groſſe Leben / als auß cinem rechten Fewer, II . Alſo lieben Kinder Gottes in Chrifto / geben wir euch zu erwegen unſer Erkäntniß und vorhaben : Anfangs haben wir gemeldet / wir wollen euch den TodtCHriſti zeigen/ warumi Chriftus Hat Tollen ſterben / und warumb wir audy baben müſſen ſierben / und in Chrifto auff erſtehen / daß rehet ihr ja nun in dieſerBeſchreis bung star / und verſtehet unſer großes Elende / daß es uns noth geweſen iſt / daß dasWort oder Leben der 5. Liecht:Welt iſt wieder ein Menſch worden / und hat uns in ſich newgebohren : Wer alhie nichts verſtehet / der iſt nicht auß Gott ge bohren. Sehet doch/ in was Herberge uns Adam hat eingeführet / er war einaußzug aller drenen Principien , ein gange Gleichniß nach aúen drenen Welten / und hatte in ſeiner Gemüth und Seift Engliſche Eigenſchafft in fid / er war in die 3 vij


Under Theilſ von der Cap. 5 . die S. Krafft und Weſenheit eingeführt / als ins Paradis / das iſt/ Göttliche Beenheit : Erſola te von Göttlicher Wcfenheit effen /und das War fer des Ewigen Lebens trincken / auff Engliſihe Art / wie im Bucedes Dreyfachen Lebens nach der långe gemeldet worden ; Aber er verließ die Göttliche Weſenheit / und dieEngliſche Eigens Tchafft/und imaginirte in die Wußgeburt/als ins Reich der iridiſchen Qual / welches der Teuffel entzündet hatte in feinem Fall : Er wandte ſeine Augen auß Gott in den iradiſchen Spiritum Mundi oder iradiſchen Gotti auf dem Göttlichen Liechte ins Jiccht dieſer Welt / alſo ward er ges fangen und blieb in der iridiſchen Qual : Airo fiel er in die iradiſche zerbrechliche Qual / die Herzſchet in ihme und füllet ihn :Sie zeucht ihm eis nen Leib auff / zerbricht den auch wieder / undver ſchlinget den in ſeine eigene Eſleng/ in ſein Effen tialiſch Fewer. Weil arer die Seeleauß dem Geifte Gottes als auß dem Ewigen iſt in den Menſchen geblaſen worden / alſo daß die Seele eln Engel iſt ; So hat ſich Gott derſelben wieder angenommen , undiſt die Krafft der H.Liechts Welt / als Gottes Serk in die Menſchliche Eſleng/ die im Tode verſchloſſen lag / eingangen / unſer Effenßeine Seele in ſih gezogen hat unſer fferblich Leben an ſich genommen / die Seele durch den Todt / durchs ernſte Feiver Gottes des Vaters in die Liecht- Welt eingeführet /den Todt / der uns gefangen hielt / zerbrochen / und das Les ben auffgeſchloffen . 12. Nun mag und fansnicht anders geſeyn / mer 208

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C.5 . Menſchwerd . Jeſu Chrifti. 209 wer die Liecht-Welt beſikenwill der muß durch diefelbe Bahn / die er gernacht hat / eingehen / er. muß in Todé CSäriſti eingehen / und inChriſti Aufferſtehung gehet er in die Liecht - Welt ein : Gleich als wir erkennen / daß das ewige Wort des Vaters / welches des Vaters Herz iſt/ von Ewigkeit zu Ewigkeit/ auf dem Grimm des Tos des der Finſterniß durchs Vaters Sewer aufges bohren wird / und in ſich ſelber dasrechte Cen trum der H. Dreyfaltigkeit iſő / und auß ftch ſelber mit dem außgehenden S.Geiſte,die Liechts flammende Mayeſtåt oder Liecht / Welt ift :Äls To auch in gleicher weiſe und Eigenſchafft muffen wir mit unſerm Herzen / Sinn und Gemüthe auß der Herben ſtrengen und böſen Yradigkeit auß uns ſelber i auß dem verderhten Adamis ſchen Menſchenaußgehen / denſelben mit uns ſerm ernſten willen und Thun zerbrechen und tödten : Wir müſſen deß alten Adams Creuß / welcher uns anhanget / weil wir leben / auff uns nehmen / und müſſen auff -und ins Creuß / ins Centrum Naturæ , in den Dren -angeleingehen / und wieder auf dem ngft- Rade newgebohren werden , wollen wir anderſt Engel ſeyn; Weil wir aber ſolches nicht vermochten / hat ſich CHriftus indaſſelbe Centrum deß Grimmes eingegeben / den Grim zerbrochen / und mit ſeiner Liebe geles ſchet / denn er brachteSimliſche / GöttlicheWes ſenheit in derſelben Grimm ins Centrum der Angſt Cammer / und lefchete der Seelen Angſts Fewer / als den Grimm des Vaters der fervrens den Welt in der Seelen / daß wir alſo an jeko nicht mehr dem Grimm heimfaden , ſondern wern wit:


210 Under Theil / von der Cap.5. wir uns im Todt Chrifti einergeben / und auß uns auf dem böſen Adam außgehen / ſo falen wir in CHriftt Todt / in die Bahn / die er uns ges machthat/ wir fallen in den ſchoß Abrahæ , das tft/ in Chriſti Arm / der empfålet unsin ſuch i denn die Schoß Abrahæ iſt die auffgeſchloſſene Liecht-Welt intode Chriftt / es iſtdas Para dis i darcin uns Gottſchuff / und liget jekt an des me / nicht daß wir Mund -Chriſten ſenui , uns Chriſti Todt fårınahlen / und Schåldte im Hers Bon / Beiſt im Scele bleiben / ſondern daß wir gang ernſtlich mit Sinne und Gemüthe / mit Widen und Thun / aus der böſen Anneigligkeit außgehen / und wieder dieſelbe ſtreiten . Dofte uns ſchon anhanget, müſſen wir doch tåglich und ftůndritch deinſetben böfen Adam ſeinen Wils ten und Thun tødten : Wir inúffen thun / was wir nicht gern thun wollen / wir müſſen unſeriras diſch 103Leben ſelber verlåugnen / und CHriſti Leben in uns ziehen / als denn leidet das Hims melreich Gewalt / und die Geipalt thun / ziehen ſolches zu ſich / wie Iſaiasſager. 13 * Alſo werden wir deß Himmelreiches ſchwanger / und gehen alſo in Chriſti Todt bep lebendem Leibe ein /und empfahen den eib Chri fti/ als die Göttliche Weſenheit / wir tragen das Himmelreich in uns : Alſo find wir CHrifti Kinder /Olieder un ) Erben in Gottes. Reich / und das Ebenbild der H. Göttlichen Welt / welche ift Gott Vater / Sohn H. Gelft / und derſels ben H. Dreyfaltigkeit Wéfenheit : Alles was auß der Weifheit gebohren und eröffnet wird / ift unſer Paradis / ung ſtirbet an uns nichts /


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€ .5. Menrbwerd. Jeſu Chriſti . 211

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als nur der todte Adam / der iradiſche boſe / deme wir alhier ohne das haben ſeinen Millen gebrcs den / dem wir ſeynd Feind worden ; Es weichet unſer Feind nur von uns / er muß ins Sewer gea ben / verſtehe ins Eſſentialiſite Server/ als in die vicr Elemunta , und insMyſterium , und muß, am Ende dicfer Zeit durchs Fewer Gsttes bc wålpret werden / mus uns unſere Wunder mind Wercke wieder darſtellen: Was das tradifche My iterium hat in tuj gefilungen / das muji.es im Fewer Gotteo wieder geben / iind nicht ein ſolch Ubel/ ſondern das Geiver Gottesverſchlinget das . Ubel/und gibt uns ein ſolches dafür / alswir ala hier in unſermängſtlichen Suchengeſuchet has ben /wie das Fewer die Weſenheit verſchlinget gibt aber Scift für efen / alſorerben uns uns ſere Write im Geiſte und Spinliſter Frerra der auf dem Ferder Goites dargeſfellet / als ein þeier Spiegeu gleich dem Wunder der Weißkitt Gottes 14. Dieſetbe taffet euch lieben Kinder geoffena bahret ſeyn / deñes iſt hoctithetver erkandt worden / und laſſet euch nicht alſo init Chriſti Toot fügeln / und denſelben furmahlen/ als ein Werce/ das uns gnug rey / wan wir es wiffen und gläuben / daß es für uns gefuehen ſer : Was Hilffimichs/ daß ich einen Schaßweiß ligen/ und grabe den nicht auf: Es gilt nicht troffen / heuchlen 7 und ein gut Gefichwar mit dem Munde geben / aber den Sthalt in der Seelen behalten.Chriftus ſpricht/ ihr muffet Newgebohren werden / oder werdet nicht das ReicheGottesfehen / wir múffen uínos kehren / und werdenals ein Kind in Mutterleibel und


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Under Theil ) von der Cap : 5. und auß Ofttlicher Weſenheit gebohren werden : Wir müſſen unſeren Seelen ein Mew Kicidt an ziehen / als den Rock Chriſti / die Menſchheit Chriſti, ſonſt hilfft fein heuolen /iſt alles erlogen / was das Mund-geſchrey faget ( das Chriftum für die Augenmahlet/ als habe er es uns gethan /.dat wir uns nur des troffen ſollen und dabey im 2s ten Adam wandeln / in Geik / Sochmuth und Falſchheit / in Gelüſten der Bifheit : Esiſt der Anticijriſtiſche Betrug der falfiyen Geiſtlichen / für denen uns die Dffenbahrung warnet : E $ thutsades nicht / daßwir unsheuchten / und mit Chrifti ieiden und Todt fugeln / wir müſſen dars ein eingehen / ſeiner Bilde ålnlich werden / als denn iſt uns Chriffi Leiden und Toot nuke : Wir müſſen ſein Creuß auff uns nehmen, die boſen ( ůs ſte dampffen und tobten /und immer gerne wot wollen / als.denniverden wir wol ſehen /was Chris fti Fußſtapffen ſennd / wenn wir wider den Teuf- fel / den alten Adam und die bore Welt werden ſtreiten / wieder die tradiſche Vernunfft / die nur Zeitlicher Wolluſt begehret, da wird uns Chrifti Creußrecht auffgelegt/denn der Teuffel iſt es/ die Weltiſt es/ und unſer baſer Leam ift es/ alle dieſe ſeind unſere Feinde [ alda muß der Newe Menſch ſtehen als ein Ritter / und in Chrifti Fußſtapffen kämpffen . D wie viel unzåhliche Feindewird er aldar erwecken / die alle auff ihnſchlagen werden ! Alda heiffets ůmb das Dörnern Ritterkrånglein Chrifti fechten / als ein Ritter / und doch nur ſtåts verachtetſein /alseiner /deffen die Erdenicht werth rey/ da heiſſets / ftehen im Krieg und Glaus ben / Da die äuſſere Vernunfft ſpricht lauter Nein / 04


C.5 . Menfchwerd. 3efu Chrifti, 213 da ift Chrift Leiden und Todt an die Spike gut ftellen / und dem Teuffet / der Welt und dem Tode mit der iradiſchen Vernunfit fürſtellen / und nicht perzagen / denn alhier gilts eine Engels-krone / entweder ein Engel oder Teuffel zu ſeyn. Wir muffen in Trúbral new gebohren werden / und kos ſtet vietmit Gottes Zornringen / und dem Teufs fel obftegen : Hätten wir nicht alda Chriftum bey uns wir verldhren den Streit. Es tuts nicht eine Hand vol Wiſſenſchafft / daßwirs wif ſen /und uns mit Gottes Gnade hügeln / und Gott Zu unſerm Sünden - Deckel madjen / daß wir alſo den Schalt und Eeufele - Larven unters { eyden Chriſti verſtecken und fein zudecken. D Nein / der Schalce muß in Chrifti Seiden und Todt gers brochen waden / er muß nicht ein Schalck ſeyn : Bil er ein Kind Tenni er muß ein gehorſamer Sohn werden , ermußarbeiten im Seiden Chriſti indie Fußſtapffen der Warheit / Gerechtigkeit und Liebe treten : Er muß thun /nichtallein wif ſen : Der Teuffel weif es auch wol / was hitffis ihn ? Die Practica muß folgen / oder es iſt ein Falſch und Trug. 15. Die gleißneriſche Vernunfft fpricht: Chriftus hats gethan / wir konnens nicht fhun. Ja recht / er hats gethan / was wir nicht thun Fonten / er hat den Todt zerbrochen / und das ses benwiederbracht . Was hilfft miche / ſo ich nicht zu ihm eingehe ? Er iſt im Himmet/ und ich in dies ſer Welt / ich muß zu ihme auff ſeiner uns ges machten Bahn eingehen / ſonſt bleibe ich darauf ſen : Denn er ſpricht/ kompt zu mir her / alle die ihr müheſchlig und beladen- ſeno / ich wileuch ergut & en .


214 Under Theit/ von der Cap. 5. den : Nemet mein Foch auffeuch / und lernet ton mir / dennich bin Sanfftmůhtig und von Herken Demüthig / fo werdet ihr Ruhe für erre Seele finden . Auffſeiner Bahnmuffen wir zu ihm eins gehen / wir müſſen Gutes für 38festhun / und uns lieben untereinander i als er uns that / und gab ſetn { eben im Todt für uns. So wir folches thun / ſoleſihen wir Gottes Zorn auch in unſerm Nächſten / wir müſſen gute Exempel geben , nicht in Liſten und Ráncken / ſondern in Einfaltigkeit / mit gutem Wilen und Szerken / nicht als eine gleiffende Sure / die da ſpricht: Jth bin Junge fraw /und gleiffe in & ufſerlicher Zucht/ift aber eine Sure im Herben . Es heiffet alles lauter Ernſt . Lieber Fein Gelt noch Gut haben / auch zeitliche Ehrundmacht verlieren / als Cottes Speicly / wet Gott findet / der hat alles funden ; Und wer ihn verlettret /hat alles verloren .Dwie jogar ſchwer geherszu / den irubifchen willen zu zerbrechen / kom nur an Reyen / du wirft hernach nicht mehr nach Chrifti Fußſtapffen dürffen fragen / du wirfiffe wolfehen / das Creus Chrifii wirftu wolfühlen / auch Gottes Zorn wol fåhlen / welcher ſonſten in dem alten Adam Fein ruhet und ſchlafft / biß du thn fein feift måſteſt / als denn gibt er dir dein Himmelreich /das du alhier geſuchethaſti darinn du ewig innen ſchwis Ben muft.

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Ç.6 .

Menfchverd . Jefu Chrifti.

215

Das VI . Capitel. Donunferm Tode /warůmb wir ſterben müſſen / ſintemal Chriſtus für uns hy

geſtorben iſt. Citatio .

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VI

12 gaſte / alhieher haben wir euch alle gea Laden /.br Biffenden und Unwiſſenden / alledie ihr Gottſchawen wolet. Esiſt ein ernſtes Sies gel und hartes Schloß auffzumachen / demeden : (tet nach / es gilt euch allen . 2. Die Vernunfft(pride : Bar dan Gott nicht Admåchtig gnug / dein Adam ſeine Süns de zuvergeben / daß erft Gott muſte Menſch werden und ſich tobten laſſen . WashatGott får einen gefallen am Eode ? Oder / foer uns denn ja alſo erlöſen wolte / warumb / ſouns Chriſtus wir denn auch ſterben ? Ja eridſetHat / müſſen tange liebe Vernunfft / rathe biß du es triffft / als hie bis Doctor , und wiffe nicht / biß gelehrt / und auch ſtumm / wiltu nicht ſo muftuwol / du kampſt denn auff dieſe Schule / verſtehet des Belligen Geiſtes Schule . Wer iſt alhte / der auffſchlieffen mag ? Iſt das nichtdas verſchloſſes ne Buch / deſſen der auff dem Stut figet / in der Difenbahrung JEfu Chrifti ? So ſprichtder Gleißner / wir wiſſens mol; So ſage ich ich hab cs von thnen nie gehöret / noch in ihren Schriff


216. Under Theil / von der Cap . 6 . ten geleſen / ſie haben mir auch dieſes ſuchen verbotten / und ein Sünden -ſchloßdafür geleget / und deme für Sünde gerechnet/ der ſolches ſuche / oder zu wiſſen begehrehiemit iſt die ſchöne Frat fein zu gedecket blieben : Ey wie hat der Antis Chriſt tännen unter dieſem Deifel ſpielen / aber es fou offen ſtehen / wieder des Teuffels und der Soden Widen / denn die Zeit ift -gebohren / der Fag der wiederbringung bricht an/ daßgefunden Werde / was Adam verlohren hat. 3. Die Schrifft Faget : Wir ſeind ein Staub und archer das iſt recht / wir ſind ein Staub und Erde. Nu fragets Fichs aber / ob Gott den Menſchen habe auf Erden gemacht / das wil die Vernunfft erhalten / und bewäljret das auß More / den ſie doch nicht verſtehet / und es auch die proba nicht gibt / ſondern gibt viel mehr / daß der Menſch ein Limus, das iſt / cin Außzug auf allen dreyen Principien ſey . Sou er ein Gleichniß nach Gottes Deſen ſeyn / ro muß er ja auß Gottes Weſen ſeyn Herkommen / denn was nicht auf dem Ewigen ift / das iſt nicht bleiblich : Alles was fid , anfånget / gehöret in das/ darauß es gegangen iſt, Sowir aber bloßauß der Erden ſind berkonima/ ſo ſindwir der Erden / waswolte unsdenn anklagen / daß wir alſo tha ten / als der Erden Eigenſchafft treiber und wil ? So aber denn einGereke in vns ift /das uns anklas get/ daß wir irabiſch leben / foiff daffelbe nicht irae diſch / fondern es iſt aus deme/ dahin es uns weiſet sind zeucit 7 als auf dem ewigen / dahin zeucht es une auctv und verklaget uns unſereigen Gewiffen fürdem Ewigen / daßwir machen und thun /was dem


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C.6 . Menſchwerd. Jeſu Chrifti. 217 dem Ewigenzuwieder ift ; So wir uns aber dems ſelben heimgeben / das uns in das ewigezeucht/ ſo muß das ander / das uns in das iridiſche zeucht / zerbredjen / und in das eingehen / dahin es wit/ als in die Erdc / dahin es unszeucht / und der Wide/ den wir dem Ewigen geben / der nimbtdas Ewis gecin . 4. Sodenn Gott den Menſchen in ein Wes ſen geſchaffen / darin ewig zu feyn / als in Fleiſch und Blut / ſo muß ja dem Willen / der lich in das Ervige einergibt / ſolch Fleiſch und Blut angezogen iverden /wiees war / da es Gore ins Paradis ins Ewige hattegeſchaffen : Daran wir ja klar erkennen / daß uns Gott nicht in ſolch Fleiſch und Blut / als wir jekt an uns tragen / hat geſchaffen / ſondern in ein ſolch Fleiſch , als demWillen in der Newen Wiedergeburt angegos gen wird / ſonſt wår es ja bald fürdem Fall irre diſch und zerbrechlich geweſen ; Was wolte mich dan mein Gewiſſen ůmb das anklagen / darein mich Sfott hätte geſchaffen ? Oder was wolte es anders begehren als / es in ſeinem eigenen Weſen wåre ? So finden wir ja klar / daß noch ein ander Weſen in unſerutleiſche iſt / das ſich nach des me fåhnet / das es jeßt nicht ift : Sol fiche aber fåhnen nach deine7 das es jest nicht iſt / To muß esja im Anfang reines Weſens ſenn gewes ſen / ſonſt wåre kein Såhnen noch Luftnach einem andcrn in ihme/ denn wir wiffen / daß fich ein jedes Weſen fåhnet nach deme/ darauß es ſeinen erſten Urffandt hat : aliforåhnet ſich unſer Wille nach einem ſolchen Fleiſche / als Gottſchuff/ das in Gott beſtehen mag , nicht nacöeinem iridiſchen


Under Theil / von der Cap. 6. vergånglichen in Qual/ fondern nach einem bleib lichen ohne Qual/ daran wir klar verſtehen / daß wir auf dem Ewigen ſind außgangen in das zer: brechliche / daß wir haben die materiam an den Limum gezogen / und ſind Erde worden / dars aus uns doch Gott hat außgezogen / als eine Maffam und ſeinen Geiſt darein geführet mit dem Ewigen : Denn dams imagination hat die iridiſche Qual der Sternen undvier Elemen ten in den Limum gezogen / und die Sterner und Elementa haben der Erden Sucht eingezos gen : Alſo iſt die Halmliſche Matrix des Himlis ſiten Sleifches íradiſit worden / denn der Geift Gottes / das vom Verbo Fiat in den Limum warð ein gebiaſen / auf Gottes Berger der hatte imliſtje Weſenheit / Simliſch Fleiſch und Blut an fict / der ſolte Adam regieren nach Himliſcher Göttlicher Eigenſchafft . Weil aber der Teuffel hatte den Limum , als er im Simmel faß. i inficiret , ſo thate er ihme feßt auch die Schalckheit 7 und inficirte denmit ſeiner imagi nation , daß er anhub nach der verderbten Sucht der fradiſchen Qualt zu imagioiren / davon cr vomi Reiche dieſer verderbten Welt gefangen ward / welche in den Limum cinzog , als ein Seri : Jeķt war das Bildt Gottes verderbet ? und :fiel in iradiſche Qual . So aber denn der Syimliſte Geiſt in dem verderbten Sulphur war, To mocite der Qimlifche Glans unddas Settliche Fewer alſo im brennen nichtbeſtehen / denn des Ewigen Fewers Stect beffchet in der Frenheit auffer der Qual. So war aber das Waſſerder Freyheit / welches des ewigen Femers Speiſe ivar/ 218


C. 6. Menſwers. Jefu Chrifti. 119 war / iradiſch worden / das ift/ mit Fradigkeit ere fullet / und die ſanffte Stebe ward mit deriridiſchen böſen Sucht inficiret, alſo vermochtedas Erige Seider nicht zubrennen noch Liecht zu geben / ſon dern qual alſo in dein verderbten Fleiſche / Als cir verdampt Server / daß für Måſſenicyt brennen kan /daſſelbe Femer naget uns nun / und Flaget uns immeran /es wolte gerne wiederbrennen / tind Himliſcher Weſenheit fähig ſeyn/ ſo muß es irudia lche Qual in ſich freffe/als irdiſcje imagination , darein ſich des Teuffels Sucht miſchet / alſo wirds auch båre / und zeucht uns iminer dem 26 . grunde zu / ins Centrum der Natur /in die Angſts Sammer / darauf es im Anfange iſt gegangen . 5. Alfofteftu Menſch / was du hift / ind was du ferner auß die mactiert / das wirftu in Ewiga Feit ſeyn / und ſiheſt / warumb du zerbrechen und fierben muft / denn das Reich dieſer Welt verges het / ſo biſiu in deinem åuffern Weſen doch nicht deß Reichsmåttrig zu bleiben / biß in ſeinäther , ſondern du bift darin unmachtig / iind ligeft blog darinne in einer Conſtellation , welche das Ger ftirnc hatte / dadu in Fleiſch und Blut defiridis fchen Weſens in Mutter Leibe geronnet. Du biſt nach dem åuffern Leben alſo unmächtigy daf du dich nicht fanft deiner Conſtellation croche ren / du muſt in die zerbrechung deines Ceibescin gehen /wenn dich die Conſtellation verlift : DA ſteheftu ja / was du biſt / nemblich ein iradiſcher Staub / eine Erde voll Stancks / weil du noch les beſt / cin todter Cadaver , du lebeft dem Bes ftirn und Elementen / die regieren undtreiben dich nach ihrer Eigenſijafft , ſie geben der Sitten und Kunſt / R


220 Ander Theil / von der Cap.6 . b Kunſt /und men ihr Seculūům iſt /daß ihreCon on er ti ngen und zu dieſer a nt la f el p ru It , da du em Belt / gebohren biſt / vollendet iſt / laſſen ſie dich hinfallen ; Da fållet dein Leib den vier Elementen Heimb/ und dein Geift / der dich leitete /dem Myfte rio , darauß das Geſtirne iſt erbohren worden / und wird behalten zum Gerichte Gottes / da Gott wit alles durchs Fewer ſeiner Macht bewähren . 2010 muſtu verfaulen / und ein Erde und ein Nichts werden / biß auffden Geiſt /der auf dem Ewigen n iſt außgange / den Gott in den Limum eins e et führ . Da beſinne dich , was du biſt ein Hands von Erden / und ein Quall -hauf der Sternen und n Elemente : Wirftu deine Seele und ewigen Geiſt / der dir iſt von höchſten Gute gegeben wor den / nicht alhte in dicſer Zeit haben wieder in s r im { techte auf der Gottes ( iecht entzündet /dae Göttlichen Weſenheit iſt wiedergebohren wors Den / ro fådet fte im Myfterio dem Centro Natu ræ , als der erſten Mutter wieder heim / in die Angſt- Cammer der erſten vier Geſtalten der Nas tur 7 da muß ſie einGeiſt in der finſtern Angſts qual ben allen Teuffeln ſeyn / und das freffen /das ſte in dieſer zeit in ſich hat eingeführet / daſſelbe wird ihre Speiſe und Leben ſeyn . 6. fchen / ſeinem Gleichniß und Bilde/ nicht gewolt hat / ſo iſt er ſelber das worden / das der arme Menſch ward / nach deme er auf der Göttlichen Weſenheit auf dem Paradis gefallen war / daß cr ihme doch wieder húlffe/ daß der Menſch alſo in ihne ſelber habe die Porte zur Wiedergeburt / wiede in daß er tønne in dem Seelen - feiver wieder rom


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C. 6. Menfchwerd . Jeſu Chrifti, 221 Gott gebohren werden / und daf daffelbe Seelens Fewer wieder Göttliche Weſenheit in ſich zöger und erfüdete ſich mit Gottlicher Liebesquad 7 das von die Göttliche freudenreich wieder erbohren würde / und das Seelen - fewer wicder den Seilte gen Geift erbåhre 7 wie forne gemeldet / der aus dem Seelen -fewer außgienge / unddem Adamts fden Fleiſche den Ungåttlichen Willen entrific 1 daß alſo die armeSeele nicht wieder mit der iras diſchen und Teufftiſchen Sucht erfüttet wurden Die Pforte des Viewen Menſchen , 7. Daß tft nun alſo zu verſtehen : Gott te Menſch worden / und hat unſere Menſchliche Seele in die Göttliche Weſenheit in Chriſto wie der eingefülyret / die effet wieder von Göttlider Weſenheit í als von der { tebe und Sanffimuth / und trincct vom Waffer- geift des ewigen Lebens/ aus der ewigen Weißheit / welcher ift der Prunu der Göttlichen Wefenheit / dierethe Chriſti Secle hat Göttlichy Simliſd / Fleiſch und Blut an ſich bekommen /mit dem Worte /das dasCentrum der { iecht-welt iſt / das da imaginirete nach der ar men gefangenen Seeten/ daſſelbe Wort ivornete in derGöttlichen Weſenheit / und in der Jungs fraro der Weißgelt/ kam aber in Mariam / und nam unfer eigen Fleiſch und Blut in die Göttlis die Weſenheit / und zerbrach die Krafft / die uns im Zorn des Todes und Grimmes gefangen hielt am Creuß / als am Centro der Natur des un Ftandes/ ins Vaters Ewigen Willen zur Natur, Darauf unſere Seele idar genommen worden / und gündete in derſelben Ellen ,als in der Seelen fins Klj fter


222 Under Theil / von der Cap. 6 , ftern Gewer wieder das brennende Liecht -ferver an /und führete den anderen Millen der Seelen durchsFerver Gottes / als auß dem Urſtandeaus / ins brennende weiffe helle Liecht : Als ſolches die Natur in der Seelen empfandimard ſite Frewdens reich / gerſprengete den Todt /und grünetemit Sots tes Krafft in der Liecht-welt auß /undmachte aus dem Ferver cin tebe-begehren / daßalſo in Ewig teit tein Femer mehr erfandt wird / ſondern ein groſſer und ſtarcter Willen in der Liebe / nach ihs ren Zweigen und Weſten / als nach unſer Seelen . Und das iſt es / daß wir ſagen : Gott dürftete nach unſerer Seelen. Er iſt unſer Stamm worden i Wir ſind eine Zweige und Zeite: Wie ein Stan immer ſeinen Safft den åſten gibt , daß ſie leben und Frucht tragen /dem ganken Baum zurSerze ligkeit7 alſo thut auch uns unſer Stamm . Der Baum Jeſus Chriſtus in der Liecht-welt/welcher ftch in unſer Seelen hat offenbahret / der wil uns fere Seelen / als ſeine Neſte Haben /er tft in Adams ffede ein gangen /der une verderbte; Er iſt Adam worden in der Wieder - geburt : Udam führete unſere Seele in dieſe Welt im Todt der Grim migkeit/ under führeteunſereSeele aus dem Tor de durchs FewerGottes/undzåndete ſte im Gewer wieder an /daß ſie wiederdas ſcheinende Liecht bes kan / da ſte ſonſt hätte múffen im finſtern / Tode in der Angſt-qual bleiben . 8. Nunligts jekt nur an unſerm ſelbſt Einges hen / daß wir nur demſelben Wege nachgehen / den er gemacht hat: Wir dürffen nur unſere ima gination und gångitchen Willen in ihn einfühs ren / welcher Glaube Betſſet / und dem alten iras diſchen


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€ .6 . enfchwerd. Jeſu Chriſti. zzz diſchen Willen wiederſtandt thun / fo empfahen wir den Geift Chrifti auß der newen Wiederges burt / der zeucht Himliſch Weſen in unſere Sees len / als CSärifti Simliſch Fleiſch und Blut/ und wenn die Seele das koſtet / Tožerſprenget ſte den Sinftern Todt in ihr / und zündet das Few et der Ewigteit in ihr an / darauß das ſcheinende Liecht der Sanfftmuth brennet / dieſelbe Sanfft's muty zeucht die Seele wieder in ſich als das Sees len Gewer / und verſchlinget dieſelbe in fuck7 gibt außdem Code das Leben undde / n Geift CHriftis AlſowohnetderſelbeGeift / der auf dem Einigen Server außgehet / in der Liecht - Welt ben Gotti und das rechte Bild der B.Dreyfaltigkeit / er wohnet nietit in diefer Belt / der Leib begreiffte nicht ſondern das Edle Gertråt he/ darin die Gees le ein Fewer ift / das begreifft es doch nicht fate lich) : Wol wohnet die edle Bifontsim Seelen Server des Gemühtes / aber ſie ſchweber darinne wie das Licht im Sewer : Dennweil der iradiſcje Menſch tebet / iftdie Seele immer in gefahr /denn der Teuffel hat Feindſchafft mit ihr /der ſccufſet immer feine Straalenmit falſcher imagination in den Sternen und Elementen : Seift 1 greifft das mit nach dem Ceelensfwer /wil daſſelbe immers Sar inficiren tait iradiſcher Benfliſder Sucht : Da muß fich die edle Bitonts gegen dem Seelente fewer wehren / da foffets ftreiten amb das Engelss Krånglein /da gehet offtim alte barn auff ungft/ Zweiffel und Unglaub /wenn der TeuffelderSees len zuſekeAch t. Creux Chriſti / wieſchwerbiftu offers ! Wie verbirget ſich der Himmel ! Aber alſo wird das edle Korngefået / wenn das auffgea het? tij


224 Under Theil / von der Cap.6. het/ fo bringets viet ſchöner Frachte in Gedult, 9. Alſo wächſet ein jedes Zweigtein in der Seelen auß Gottlicher Weißheit / es muß alles Auß der Angſt cammeraufidringen /als ein Zweig auf der Wurzel des Baumes : Es wird alles in der Angſt gebohren. Wil ein Menſch Göttitche Erkentniß haben / ſo muß er gar vielmahl in die Angſt - cammer/ in das Centrum : Denn ein jes der Funcke der Göttlichen Wire auß Gottes Weißheit muß auf dem Centro der Natur er : bohren werden ſonft ift er nicht bleiblich noch ervig ; er muß auffdem ewigen Grunde / auff der ewigen Wurgel ſtehen ; Alſo iſt er ein Zweig in Gottes Reichaub Chrifti aume. 10. Alfo verftehen wir das Sterben / mas es fen / und warumb Chriftus hat müſſen ſterben / und wir alle in Chriſto Tode ſterbenmüffen /wols len wir anderft ſeine Qersligtelt befinen . Derals te Udam tandas nicht thun / er inuß wieder in dast darauf er gegangen iſt/erſoll durchs Sewer Gota tes betváhretwerden , und die Wunderwiederge ben / dieer verſchlungen hat. Ste muffen wieder fuin Menfcfyen kommen /itnddem Menfchen nach feinem Bilen erſchetnen / fo fern erſte Alfte hat in GottesWillen gemachet ; Woaber zuGottes Unehre/ ſo schören fte dem Teuffel im Abgrunde. Darumb febje ein jeder zu /was er alhier thue und mace/ mit was Gemüthe und Gewiffen er rede / thue und wandele / es ſol alles durchs Femer bes wålgret werden / und was dieſes Fewerswirdfå hia feyn / das wirds verſchlingen / und dem Abs grunde in die Angit geben / deffen wird der Menſch firhaben Isaben/ und in jener Welt entperen / daran


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Ć.6 . Menfchwerd. Jefu Chrifti. 225 er fonte und futte Freide haben / daß er wäre ein Arbeiter in Gottes Weinberge geweſen ; So abet wird ' ec erfunden werden / als ein fauler Knecht / darumb wird auch die Krafft / Madt und Klar Heit in den Wundern der Göttlichen Weifheit in jenerWelt Ungleich ſeyn. Es iſt alhier mancher ein König 7 und wird ifme in jener Welt ein Såw -Hirt in derKlarheit und Weißheit vorges zogen werden: Urſach / ſeine Wunder werden dem Abgrundegegeben werden /weilſte boje waren . 1.Señct ihr liebe Menſchen /itt weiſe euch era Gleichniß der Engliſchen Welt: Schet den blås enden Erdboden an / oder das Geftirn / wie ein Stern / auch ein Kraut das ander übertrifft / in Krafft / Schönheit und Zierheit ſeiner Geſtalt: Alſo iſt auch die Engliſche Welt / denn wir weke den in einem Geiſtlichen Fleiſch und Blute dare geſtellet werden , nicht in ſolcher Geſtalt/ als hier: Der Geiſtliche Leib Fan durch iradiſche Steine ges Ben / fo fubtiet ift er / ſonſtware er der Gottheit nicht fähig, denn Gottwohnet auffer der greiffli chen Qual / in der Stillen Frenheit / ſein cigeirº Beſen tft { techt und Krafft der Mapeſtåt: Alſo muffen wir ait einen Krafft-leib haben / aber warhafftig in Fleiſch und Blute / darinn iſt aber ein Glang der Tinctur : Denn der Gelft iſt alſo denne/daß er vom Leibe unbegreifflich iſt, iſt doch in der Frenheit greifflich / ſonſt wäre erníchts / " iind der Leib iſt viel dicker als der Seift / alſo daß thn der Seift gretffen und effen mag / dapon er das Geift-leben im Fewer erhalt / und gibt auß dem Geifte das Liedt) und auf dem Liechte wieder die Sanffimuth in Fleiſch und Blut daß alfo eix 12. So wig Weſen ift , her to


226 Under Theil / von der Cap. 6 , 12. So wir uns nun alſo finden und erkennen / po ſehen und erkennen wir / was Gott iſt und vers mag / und was das Weſen aller Weſen iſt/ und bes finden / wie wir alſogang irrig und blind gefülret werden / da man uns viel von Gottes Widen (a = get/ und bildet die Gottheit iminer als ein frembo Weſen für/das ferne von uns ſey / als ob Gott ein frembo Ding ren / und nur alſo einen neiglichen Willen zu uns trüge 1.der Sünde vergebe auß Gunſt/ als ein König einem ſein Leben ſchendeti deresverbrodicn hat. Abernein /hörei es heiſſet nicht Jeudeln und ein Schalck bleiben / es leiſtet aus Gott gerohren werden / denn derrechte Glaub 11119 Wide muß es thun / er muß ernſtlich in Gott " eingchen /und ein Geiſt mit Gott werden/ er muß Siintiſch Weſen erlangen , ſonſt hilfft weder ſtris gen / tlingen / Heucheln , oder wiedas Heiſſe : Gott bedarff feines Dienſtes; Wirſollen und untereins ander dicnen / und uns lleben / und dem großen Gott dancten / daßift /in einem Sinne in Gotters Hebcn / Teine Wunder verkündigen / Teinen Nala menanrufen und ihn loben / das iſt die Freivde in Tcroario Sancto , da die ervige Weißheit auf dem fubegiut Wunder /Krafftund Gewächſe /und alſo tvird dein Teuffel ſein Reich zerſtöhret / und kompt Gottes Reich zu uns / und geſchicht ſein Wide / font ifts alles Menſchen Gerichte und Berce für Gott/ ein unnús Weſen/ eine Heuches

101)/und machet keine Verſåhnung/ſondern führet den Menſchen nur von Gott ab. 13. Gottes Reich muß in uns kommen / und feln Wille in uns geſchehen / fo dienen wir ihm Terhit / wan wir ihn lieben von ganzem Herzen / Seel


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C.6. Menfowerd. Jeſu Chriffi. 22 Seel und allen Kräfften / und unſern Nachften als unsſelber / das iſt der ganze Gottesdienfe ! den er von uns auffnimbt was dorffen wir uns heucheln ? Sindwir gerecht / ſo ſindmir ſelbit Götter in dem groffen Gottmas wir dan thun ! das thutGott in unsunddurch uns:So ſeinGeift in uns iſt / was ſorgen wir viel langeůmb Gota tes Dienft;wil er wasthun/ſoſollen wirKnechte and willig ſeyn/ er muß der Werft -meifter feyn / fou ein Berck Gott gefallen ; Was außer deme iſt / das iſt iradiſch gebawet/ in dem Geift dieſer Welt/ das bawen wir dem duſſern Simmel / den Sternen und Elementen / die haben ihr verbring gen und Wunder in uns 7 undder finſter Teuffeld deme dienen wir mit Wer £fen auffer Gottes Geift. 14. Daftafet cuch geſagt ſeyn / es iſt hoch ers fandt : Rein Berck gefålt Gott ) es gehe denn aus Glauben in Gott ; Seuchelewie du wilt/ ſo Arbeiteftu nur in dieſer Welt / du ſåeft einen iridis ſchen Äcker / wiltu aber Himliſche Fruchjt ſåen / omuſtu Simliſchen Samen ſåen ; Wird er niche im frembden Acter wollen Dekletben / ſo fompt dein Same wieder zu dir / und wächſet in deinem Acker / und du wirft dus Srucht ſelber nteſſen


228

Under Theil / von der

Cap. 7.

Das VII. Capitel. Dom Geiſtlichen ſehen / wie ein Menſch in dieſer Welt könne Göttliche und Bimliſihe Wiſſenſchafft haben / daß er kønne von Gott redyt reden / und wie ſein Sehen ſeyi

Die andere Citation oder Ladung der Suſſern Dernunfft dieſer Welt in Fleiſd) und Blut. 1.

cin Menſch in dieſer Welt in Gott ſehen ! Als in eine anvere Welt / und ſagen / was Gott ift/ das kan nicht regn 7 es muß eine Einbildung feyn / da ſich der Menſche mit kikelt und ſelber bes treuget . 2. Antwort : Alſo weit fämtnet die åuffere Verntinft/ mehr kan ſie nicht erforſchen / daß fie: ruhete / und wenn ich noch in derſelben kunſt ſtect : te ſo würde ich eben auch alſo ſagen :Denn der nichts fichet / der ſpricht / es iſt nichts da / was er . fiehet / das erkennet er /mehr weiß er von nichts / Als das für Augen iſt. Ich wil aber den Spotter und gang iridiſchen Menſchen gefraget haben / ob der Simmel blind Ten / ſo wol die Haac / und Gott ſelber ? Ob in der Göttlichen Welt auch cin Sehen ſer ? Db der Geift Gottes auch ſehe / heides in der Liebe-liechte - Welt / und auch im Orimm in der Zorn-Welt / im Centro ? Saget Esfer ein Sehen darignent als cs dad war ift/ foi


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C.7. Mienfowerð . Jeſu Chriſti, 229 To mag er wol zuſchen / daß er nicht öffter mit des Teuffels Augen ſehe in ſeiner vorgeferten Boſs heit / da er ihm ein ding in ſeiner imagination in falſcher Bofheit zu verbringen / lange zuvors ein modclt / und ſtehets zuvorn / wie er ſeine Schaltheit verbringen kan und wil : Undtan er alda die Bosheit zuvor ſehen / warumb fiehet er auch nicht zuvor ſeine Belohnung ? D Nein /der Teuffel ſiehet mit ſeinen Augen / und decket die Straffe zu / daß er die Bofheit verbringe, Cries re er den Teuffel auß / To Tåhe er ſeine groffe Naris : heit / die ihme der Teuffel gemetſet Hatte / das tåre låft er ihn ſehen / und leihet ihm Augen dars ju / daß er das ferne/ das noch geſchehen fou /ſteret und er iſt alſo verblendt / und weiß nicht / daß es. mit der teuffels Augen ſtehet. 3. Alſo auch in gleicherweiſe Fihet der Seile ligemit Gottes ugen / was Gott für hat i das fehet der Geiſt Gottes in der Newen Wiedergis burt / auß den rechten Menſchlichen Augen /auf dem Bilde Gottes / er iſt dem Weiſen einSehes . und auch ein Thun : Nicht dem Alten Adam dieſer muß Knecht darzu ſeyn / er muß das ins Werdt richten / was der der Newe Menſch in Gott ſtehet. Sagtedoch Chriftus : Def Mens Ichen Sohne thut nichis / als was er ſiehet den Vatcr thun / das thut er auch ; Soift doch desi Menſchen Sohn unſer Sauf worden / in das ivir Find eingegangen / er iſt unſer Leib worden / und 3 fein Ceift itunfer Seeft . Sollen wir inSprifto dan in Gott blindt ſein ? Der Geift Chrifti fie het durity und in uns/ was er wil/ und was er mit das ſehen und wiſſen wir in time/ undauſferilym mafie Dj


230 Erſter Theil / von dei Cap. 7 . wiſſen wir nichts von Gott / er thut Göttliche Wercke / und ſichet was und wan er wil / nicht wenn Udam wil / wenn Adam gerne wolte ſeine Boshett ( mit Hoctenuth ſich ſehen zu laſſen ) außſchütten : Nein / da verbirget er Richy / und ficher nicht in uns ins Fremdens ( techtin Gott / ſondern ins Creuß/ in Trůbſal/ in Chrifti { eyden und Sterben / Verfolgungund Schmach /in groſs ſe Trawrigkeit / da hinein ſiehet cr und Tåffet den Atten Er zappelen / und ChriftiCreuketragen / das ist ein ämpt ; Aber auff dem Wegedurch den Todt Chrifti fiehet der neue Menſch in die Engs litve Welt / fie itt ihme leichter und heuer zus begreiffen /als die iradiſche Welt/ es geſchicht Nas lürlich / nicht mit Einbildung , ſondern mit ſes hendenAugen /mitdenen Augen /welche die Enge liſche Welt foden beſigen / als mit der Seelen Bildnis Augen / init dem Geiſte der / auß der Ecclen Ferper aufgehet / derſelbe Geift ftehetin den Szimmel/ der ſchawet Gott und die Ewigkeit/ I'nd fein ander / der iſt auch, das edle Bild nach Gottes Gleichnis. 4. Auf ſolchem ſehenhatdieſe Feder geſchries ben / nicht aufandern Meiffern / oder auß wah : ner / obs war ſey : Ob nun wol eine Creaturein Stücke undnicht ein Ganges ift/ daß wir nur im tückwerd ſehen /ſo iſt doch gründlich ; Aber die Weißheit Gottes låffet ſich nichtſchreiben / ſie iſt unendlich / ohne Zahl und Begriff / wir erkens nens nur im Stückwerit : Do wir gleich viels mehr erkennen / fo fans die iradiſche Zunge nicht erheben und ſagen / ſte redet nur Worte von dieſer Welt /den Sinn behålt ſie im verborgenen Mens chen /


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C.7. Menſdywers. Jeſu Chrtfti. 231 fchen / darumb verſtehets immer einer anders als der ander / alles nach deme ein jeder tit mit der Weißheit begabet / alſo ergreitt ers auch / und alſo legt ers auf. 5. Meine Schrifften wird nicht ein jeder nach meinem Sinn verſtehen / ja auch wol nicht einer / aber ein jeder einpfåget nach ſeiner Gaberzu ſeiner beſſerung / einer mehrals derandere /nach deme der Seilt ſeine Eigenſchafft in ihme hat Denn der Geiſt Gottes iſt auch den Menſchen Geiftern / ſo fie wol wollen /offters undert han /und ſiehet was der Menſche wil / daß fein gutes nicht verhindert werde / ſondern dafallenthalben Gots ses wollen und willen geſchehe: Den der Geiſt /der auf dem Seelen Sewerauß Gottes Sanfftmuth und Weren außgebohren wird / der iſt auch der H. Geift / er wolnet in der Göttlichen Eigens ſchafft / und nimpt ſein ſehen auß Göttlicher Eigenſihafft. 6. Was iſt es nun / das an uns frembo ift / daß wir nicht können Gott ſchen ? Dieſe Welt und der Teuffel in Gottes Zornift (8 / daß wir nicht mit Gottes Augen ſehen/ ſonſt iſt keine hina derung . 7. Spricht nun einer / ich ſehe nichts Gått liches / der mag Dencken / daß ihm Fleiſch und Blutmit den Teuffels Ulft eine Sinderung und Deckelift / offter dafier wil Gott in ſeinem Suche muth ſehen / zu ſeinen eigenen Ehren / und offte / daß er mit iridiſcher Bofheit erfüdet und geblens det tft . Sehe er in Criſti Sufitapffen / und gtenge in ein New Scben / gebe ſich unter das Ercus CHriftt/ und begehrte nur den Eingang CHE viji


232 Under Theil / von der Cap.7.. Chriftt/ durch Chrifti Todt und Szellenfahrt zum Vater / was ſolte es gelten / er ſehe den Vater und ſeinen Heylandt Chriftum /mit dem Heiligen Geifte.. 8. Solte denn der Heilige Ceiſt blindt ſeyn / fo er im Menſchen wohnet ? Dder ſchreibe ichs mir zum Ruhin ? Nicht alſo / fondern dem Leſer zur Richtſchnur 7 daß er vonſeinem Frathumb abjies He / gehe vom wege der låſterung auß in ein heilia ges Göttliches Weſen / daß er auch mit Göttlie chen Augen ſehe die Wunder Gottes / auff daß Gottes Wille geſchehe / zu welchem endedieſe Fees der alſo viel geſchrieben hat / und nicht ümbeiges neri Ehre-und Wolluſt dieſes Lebens widen /wie uns der Treiber immer ſchilt / und bleibt doch nur der Treiber im Zorn Gottes /deme wir das Hims melreich gernegonneten / möchteer roin Teuffel imd der Fridtfchen Soffarts - Sucht los werden / welche ilyn blindmachen . 9. Alſo ihr lieben Kinder Gottes / die ihrmit viel thránen ſuchet / tafſets cuch nur ernft ſeyn : Unſer Sehen und Wiſſen iſt in Gott/cr offenbaha ret cinem jeden in dieſer Welt ſo viel er will als er weiß / daß 'ihin nützlich und gut iſt; Denn der Auß Gott fthet der hat Gottes Werd zu treiben Ver pod und muß das treiben / lehren / reden und thunt daß er ſiehet / fonfi mirdihme das Sehen genoms men: Denn dieſeWelt iſt Gottes Sehen nicht wehrt / aber imb der Wunder und Dffenbahrung Gottes Widen voird manchem gegebenzu ſehen /: Baß der Name Gottes der Welt offenbahr werde / welches auch ein Zeugniß fiber alles Gottloſes Weſen feyn wird 7 welche dicWarheit in Lågen : bera


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C.7. Menſch werd . Jefu Chrifti: 233 verkehren / und verachten den Seiligen Geiſt : Denn wir ſind nicht unſer felber/ ſondern deme wir dienen in ſeinem Liechte : Wirwiſſen nichts von : Sott / er ſelber. Gott ist unſer Wiſſen und Sea hen :Wir ſind, ein Nichts/ daß er alles in uns ſer / wir ſollen blind taub und ftuin feyn / und Fein Leben in uns wiſſen / daßer unſer Leben und Sees le ſer / md unſer Werckſein fey : Unſere Zunge Tod nicht ſagen / ſo wir was guts gethan Haben / das haben wir gethan / ſondern das hat der Herr in uns gethan / ſein Nameſer hochgelobet. Iber ipas thut diſe böſe Weltjego : So einer ſagte / dashat Gott in mir gethan / ſo es gleich gut iſt | ſo ſpricht die Welt : Du Narz/ bu haft es gethan / Gott iſt nicht in die / du låugft . Alſo muß der Seift Gottes thr Narz und Lågner ſeyn : Was iftes denn / oderwer redet auf dem {åfter - munde ? Der Teuffel/der ein Scynd Gottes ift/daß er Gots tes Werck zudecke / auff daß Gottes Geiſt nicht erfandt werbe / und er Fürft dieſer Welt bleibebis ins Gericht 10. Alſo y ſo ihr ſchet / daß die Weltwieder cuch ſtreitet / euch verfolget / ſchmähet / &ftert ümb Gottes Ertåndtniß undNamenswillen / To dencket/ daß ihr den ſchroarken Teuffetfüreuch habet ſo regnet ihr i dag Gottes Reich zu uns tomme / unb dem Teuffet feinen Stache zerbres derdas der Menſch durch erren Segenund Ges bet vom Teuffet crisfet werde / lo arbeitet ihr recht in Gottes Weinberge / und hindert dein Seuffel ſein Reich / und gebähret Früchte auff Gottes Tiſche / derm in Liebe und Sanfftmuth auf dem Zorn Gottes werden wir arkgebohren ;


234

Under Theil ) von der

Cap: 7 .

In Hebe und Sanffimuth müſſen wir in des Eeuffels ſeinen Dorité baden /in dieſer Welt wider ihn ſtreiten , denn die Liebe iſt ſein Gift / ſie ift ihs me ein Ferver des ſchreckens / da er nicht bleiben tan ; Müfte er ein Fünclein Liebe in ihm / er würffe die weg / oder zertörfte darumb/ daß er der lof würde. Darum iſt die Liebe iino Sanfft: muth unſer Schwerdt / damit tønnen wir ůmb das Edle Crånglein unter Chriſti Dornen Crone mit dem Teuffel und der Welt ſtreiten / denn die Liebe iſt das Femer des andern Principij, fietſt Gottes Femer / deme ift der Eeuffel unddie Welt Seind / die Liebe hat Gottes 2 ugen / und ſtehet in Cott/und der Zorn hat des Grimmes Auge im Zorne Gottes / der ſiehet in die Hölle / in die Qual und in Tor. 11. Die Welt verineynet fihlecht / man müße Gott mit den Gradiſcher und Sternens Augen ſehen / ſieweiß nicht/ daß Gottnichtim Aufſern wohnet / ſondern im innern ; Soſie denn nichts wunderliches an Gottes Kindern ſtehet / ſpricht fie : Der iſt ein Narz/ er ift nårriſch ges bohren / er ift Melancholiſch / fo viel weiß ftet : DHöre Meiſier Sanß ich weiß wol / Was Mes lancholey ift / weiß auch wol was Gott ift / ich kenne ſte beyde / und auch dich in deiner Blinde heit ; Aber ſolch wiſſen koſtet nicht eine Melan core / ſondern ein Ritterlich Ringen : Denn fets nem wirds gegeben ohne Ringen /er ſen dan ein Zlel von Gott erfohren / er: ringe denn ümbdas Crånplein. Es wird wol mancher in Mutters leibe darzu erkohren / wie Johannes der Tåuffer / and andere mehr/ im Bunde Bottesder Verheira fung


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€ .7. Xen [bwerd. Jeſu Chrifti. 235 ſung ergriffen / welcherallezeit ein Zieleines Se culiiſt7 der mit der Zeit des groſſen Fahrs glo bohren/ und von Gott erfolren wird /die Wunder dieGott für hat / zu eröffnen / Aber nicht alle auf dem Zielſondernihrer viel außeifferigem ſuchen & denn Chriſtus ſprach : Suchet / ſo werdet ihr fins ben / klopffet an , ſo wird cuch auffgethan . Štein , Wer zumir Fompt / den werde ich nit hinaußſtoſs ſen . Item / Vatter ich wil/daß die du mir gegeben Haft/ feynido ich bin , das iſt mit dem Newen Menſchen aus Chriſto gebohren in Gott ſeinern. Dater : tein Vater ich wil/daß ſiemeine Seras ttgkeit ſehen / die ich hatte für der Bett Grunde, thier liget bas Schen auß Chrifti Geiffel aug. Gottes Reiche , in Krafft des Wortes / des 2 fensderGottheit/ mit Gottes Augen / und nicis mit dieſer Welt und des åuſſern FleiſcheAuge s n, 12. Alſo dublinde Welt wiffe , womit wir ſes hen , wenn wir von Gott reden und ſchreiben /und laß dein falſches acten bleiben ; Sihe du mit Beinen Augen /ſaß Gottes Kindermit ihren ſehen : the auf deinen Gaben /ſaß einen andern auf ſefe MenGaben ſehen : Ein jeder/ wie er beruffen wiro alſo ſeheer / und alſo wandele er , dennwir treiben nicht alle einerten Wandel / jeder aber nach ſeiner Sabe und Beruff zu Gottes Ehr und Wunder : Es tåft ſich der GeiftGottes nicht alſo binden /wie die dußere Vernunft mit ihre Sicreren und Con cilijs vermeynet / da man allemat étne Kette des Antichrifts mit ſchleuft / daß die Menſchen ivollen über Gottes Geiftrichten /und ihren Dunckel und Sihluß für Gottes Bund Halten / alswäre Gott nicht in dieſer Weltdaheime / oderals wåren ſte Udtrek


Under Theil / von der Cap: 7 . 336 Sštter auf Erden / beſtåttigens noch mit Eyde / was ſie glaubenwollen . Ilidas nicht ein Narrens werd / den Heiligen Geiſtin ſeinen Wundergas benan einen Eyd binden? Er ſoll glauben /was ſie wollen / und ſie kennen ihn doch nicht 7 ſind aucý . nicht auß ihm gebohren / matjen ihm doch Geſes / was er thun foll. Jo fage / daß alle ſolche Bünde der Antichriſt und Unglaube ſeyn / es gleiſs fe wie es wolle : So ift Gottes Geift ungebunden / er gehet nicht im Bunde / ſondern fren erſcheinet er dem ſuchenden Gemüthe nach ſeiner Sabe / wpte er genaturet ift : Erift ihn auch wol unterthant fo er ihni nur mit Ernſtbegehret / Was ſoll denn der Bund in Menschlicher wille von dieſer Welt/ foes Gottes Elre betrifft? Sind doch alle Büns de auß eigener Soffart gebohren : Freimdliche Uns terrebung tft wol gut und nöthig/ daß einer dem Andern ſeine Gaben darthue / aber die Bünde ſind cine falſche Retre wieder Gott/ Gott hat einmahl einen Bundmitunsin Chriftogemadjet / das iſt genug in Enigkeit / et machet feinen mehr7 er hat das Menſchliche Geſchlechte einmahl in Bund" • genommen / und ein fefies Teſtament gemachet mit Todt und Blut: Es iſt genug an deme / wir laffen uns braich an deme genügen / und hangen dieſein Bande an: Wir dürffen nicht alſo kihn umb Chrifti Kelch tanken / als jest geſchicht/oder wirdweggenommen werden /miesen Türcken ges ſchahe. Esiſt ein ſehr großer Ernſt rorhanden /als von der Welt her nie geſchehen / laſt es euch wol' Tagen / cs-ift erkandt worden / der Antichrift ſoll bloß ſtehen ; Sefet aber zu / daß ihr dabey nicht årger werdet 7 denu die Preift an den Baumges repetr


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C.7. Menrohrers . Jeſu Chriſti. 237 Fenet / der böſe Baum fod abgehawen und ins Server gerporffen werden : DieZeit iſi naher vero Ftecte fich niemand in Fleiſchess ( uft denn das thuts nicht/ das einer wiſſe/iteer könneNewges bohren werden / bietbet aber in der alten Haut/ in Wolluſt des Alten Menſchen /in Geir 7 Socha muth und Ungerechtigkeit/in Unzucht und Argers lichem (eben / der ift lebendig todt / und ſtecket im Rachen des Zorns Gottes / denfelben wird ſeinie Wiſſenſchafftantlagen undverurtheiten zum Ges richte: Soer das Wort der Erfendtnuß empfahet und annimpt/ das ihm Gott zu erkennen gibt/ daß. ef der rechte Weg zum Leben ſey / Tomuß er alſos bald ein Thåter des Worts werden / 'und auß der Bopheit außgehen / oderer hat ein ſchwer Urtheit fiber ſich ; was iſt des beſſer denn der Teuffel? Der weiß auch Gottes Willen / thut aber ſeinen borem als der ander7 feiner gut / Te Willen / es tft einer lange / biß er des Worts Thater wird / alsdenn : wandelt er auff Gottes Wege7 und ift im Weins berge in Gottes Arbett: 13. Die Gleißneriſche Babel lehret jékt/ urte fere Werde verdienen nichts / Chriftus hat uns pom Tode und Qsiten erlåſet / wirmuffens nur glauben / ſo werden wir gerecht. Sore Babel der Knecht 7 der feines. Sperm willen weiß / und den nicht fut/ fod viel Streiche Ecnden . Ein Miſs ſen ohne thun / iſt eben alseinFewer/ das da glims met/ undtan für Naße nicht brennen.Wiltu / daß dein Göttlich Glaubens- fewer brennen roll / fo muſtu dafelbe aufblaſen / und auß des Teuffels und der Welt Niße aufziehen / du muft ins Leben Chrifti eingehen : Wiltu fein Kind werden / fo muftu


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Under Theil / von der

Cap. 7o

mluftu in ſein Hauß eingehen / und ſein Werck treiben / oder du biſt daraußen / und ein Seuchlert, der den Nahmen Gottes unnúslich führet/anders lehreſtu / und anders thuſt du / und bezcugeft alſo : daß Gottes Urthett recht über dich ſey . Dder/was hat Gott für Gefallen an deinenWißen / da du doch ein Schalst bleibeft? Meynefiu /er neme deine Seucheley ani daß du zu ihmeſchregeft H : erz gib mir einen ſtarcken Glauben an das Verdienst deines Sohns Chriſti/ daßichs von gangem Szer's Ben glaube/ daß er für meine Sünde hat genug ges than ? Meyneſt du das ſen genug ? Dhore, Nein du muſt in Chrifti { eyden und Sterbencingehend und auß ſeinem Tode anders gebohren werden , da muft ein Slied mit und in the werden / ou muft den alten Adam ſtåts creaxigen / und immer an Chrifti Crcus hangen / und muſt ein gehorſams Kind werden /daskamer höret /was der Vatte Faget/ und immer daßelbe wollen gerne thun ; Fas Thun muſtu eingehen / ſonſt biſtu eine Carre ohne Leben / du muft mit Gott gute Werde der Liebe gegen deinem Máchften wircken / deinen Glauben tåts åben / und immer bereit ſcyn zue Stimme des Speran / wenn er dich helffet auf dem Alten Fetze heimgehen in das reineKleidt.Sihe ob du gleich auff dieſen Weg tritte / ſo wirftu dennoch Schwachheit genug und zu vid an dir fühleu 1 du wirſt nech zu viel Esfeewir &fen /denn wir haben einen bdſen Gaſt in uns zur Scrberge : Es gilt nicht nur träften / ſondern wider denſelben fåmpffen / ffreiten / ihn ftats tødten und übermins den / er iſt ohne das immer zu ftarck / und wil das Regiment haben : Syriftus hat wol für uns und in


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€ .8. Menrowerd. Jeſu Chrifti, 239 tn uns den Todt zerbrochen / und die Bahn ges Kachet / was hilft mich aber / daß ich mich des trøfte / und ſolcheslerne wiffen / bleibe aber im fins ftern Zcrn verſchloſſen ligen , an der Ketten des Codes gefangen ?Ich muß in dieſelbe Bahneins gehen / und in derſelben Straffe wandeln / als ein Pilgram / der auf dem Tode ins Leben wandeít,

DAS VIII . Capitet. Die Pilgrams- Straffe aus dem Tode ins Leben , Feben Kinder / laſſet uns doch herrlich mit einander vom Grunde reden : Unſer recha tes Leben / damit wir ſollen Gott fchaiven / ift als ein verdämpfft Fewer/ in mandjein auch wol als das Feiver im Steine verſchloſſen / wir müſſens auffſchlagen mit rediter ernſter Einwendung zu Gott: Sehetdoch Gottes Förſax anyer hat uns in Chrifto aus dem Feuer des ewigen Lebens wies dergebohren / und hat uns daßerbe im Bunde der Tauffezu einem Schlüſſel zur lekte gelaſſen / daß wir damit auffſchließen /unſer Seelen - Fewer das mit beſprengen /daß es des Göttlichen Fewers fås hig wird : Und hat uns feinen Leibzur Speife ges geben / und ſein Blut zum Franck / daß wir uns deſſen foden annehmen / in feinen Bund treten / und unſere Seele mit ſpeifen / daß fie erguichet werde/und vom Tode auffwache/daß ſiedas Götts ttche Femer anzlinde, Lieben Kinder /es muß brens nen / und nicht im Steine verſchloffen bleiben / oder als ein Moder und Zunder/ das da molte gera me glimmen /ind kan für des Teuffels Maße nicht: der


240 Under Theil/ von der Cap. 8 . der Siſtoriſche Glaube iſt ein Moder / der da als ein Fündklein glimmet/ er muß angezündet wers den , wir müſſen ihme materi geben / darin ſich " das Fündklein anzünde / die Seele muß auß der Vernunfft dieſer Welt auftringen ins Leben Chriſti/ in Clyrifti Fleiſchund Blut / ſo empfås het ſte materia zuihrem anzünden. Es muß ernft feyn / denn die Siſtori erreichet nicht Shrifti Fleiſch und Blut / es muß der Todt gerſprens get werden / wtewol ihn Chriſtus gerſprenget hat: Somuß aber nun die ernfte Begierde fotgen / das gerne wollen thun / und immer dahin arbeiten / als ein Bilgram oder Bote / der einen fåtrs lichen weiten Weg ziehen wit / der laufft itiner nach dem Ziel / er iſt unverdroffen / ob ihm gleich wehe geſchtehet / noch hoffet er des Ziels und tempt immer nåher / da er dan ſeines Lohns und Ergegung in Soffnung gemårtig iſt / and freivet ſich / daßſein ſawer Wandern wird ein Ende nement 2. 2010muß ein Menſih / der dawil zu Gott wandern /ſich auff die Pilgrams Straſſe machent er muß immer auß der iradiſchen Vernunfft / ang desFleiſches / des Teuffelsund der WeltWillen aufwandern : Dfft geſchictim wehe / wenn er das verlaffen ſou das er wol haben könte / und fonte damit in zeitlichen Ehren ſchweben ; Wil er aber auff der rechten Straſſen wandern / ſo muß er nur den Rock der Gerechtigkeit anziehen / und den Rock des Seikes und gleiffenden Lebens aufziehen / er muß dein Sungerigen ſein Brodt mittheilen / und ſein Kleid zur Dede geben , nicht ein Trånger des Elenden ſeyn / nur ſeinen Sade tools


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C. 8. Mienfowerd. Jefu Chriſti. 244 Ipodcn füllen / dem Elenden und Albern ſeinen Schweis abdringen / und ihine Gelege geben /nur zu ſeiner Horfartund Wofluft: Der utt ein Chrift der ſolches thut / ſondern er wandert auff der Straſſen dieſer Welt, wie ihndasGeſtirneund die Elementa/mii des Teuffels inficiren und Luft treiben / und ob er gleich den Elauben wetg von Gottes Barmhersigtcit / von der Gnugthuung Chrifti / wirds ihme doch nicht helffen : Denn nicht alle die da ſagen Seri / Yera / werden ins Himmelreich eingehen / ſondern dieden Willen thun meines Vatersim Simmel; Und der Wide iſt : Liebe deinen Nächſten als dich ſelber : Was du wilt dasmandirigue / dasthuedu auch , 3. Sprich nicht in deinem Szerßen / ich stre in dieſem Amptund Herrſchafft mit Rechte: Ich habs erkauffet und ererbet / das / ivas mir meine Unterthanen thun / ſind ſie mir ſchuldig . Sihe und forſitze / wo daſſelbe Recht urjtåndet / obs von Gott alſo geordnet ſer / oder obs auß Trug und eigener Soffart/und auf Self urftånde? Sins deſtu / daß es Gottes Drdnungſep / so ſchame und wandelę darinne nach dem Befeht der Liebe und Gerechtigkeit / dencke / daß du darin ein Diener / und nicht ein Scra áber Chriſti Kinder biſt / und nicht allein da Tikeſt / ihren Schweiß an dich zu ziehen / ſondern daß du ihr Richter und Spirte bift/ duf, du ſolt von deinem Umpt Rechenſchafft ges ben : Dir ſind fünff Pfundt gegeben / du ſoltfic deinem Herun iberantworten : Du ſolt deinen Untern auff den rechten Weg führen / ihine gute Erempel geben / in sehr und Straffe über den Boßhafftigen / denn es ſoll von dir gefordert wera den /

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Ander Theil / von der ' Cap.8.

den / ro du den Gottloſen nicht ſtraffeſt / und ſchůbeſt den Borångten Du biſt nicht darumb ein Regent /daß du ihr Herz ſenft : Micht du / ſons dern Gott iſt ihr Herz /duſolt ihr Richter ſenn / und ſie ſcheiden , Nicht ümb deines Geißes widen biffu ihr Richter / ſondernümb ihrer Ges wiffen willen unddaß du den einfältigenLehrcft1 führeft, und wciſeſti nicht allein mit Erangfal ſeis des Schweiffes / ſondern mit Sanftmütigkeit: Du haſt ein ſchweres auff dir / du muſt darumb ernſte Rechenſhafft geben . Wenn der Elende aber dich feuffzet in ſeiner Trangſal/ To klaget er dich für ſeinem und deinem Serin an / da ſortu und muft mit ihm für Gerichte ſtehen / denn das Urtheit gehet über die Seelen / eshilfft dich feine Seucheley . 4 des mas mit trähnen geſået wird / mit rechtem ernſte / das wird zur Subſtant / und ges Hôret für Gottes Sertchte 7 es ſey dan / daf der Menſch ümbkehre / und verſáhne ſich mit wols that gegen dem Betrångten / daß ce thn ſegne/ ſo zerbricht die Subſtaox. Darumb habt ihr Dhere ein ſchweres auffeuch / ihr möger wol duff ervren Stande ſehen /wo cr urſtånde7 dte Wurzel wird, nahe geſucht werden / es rotein jeder von ſeinem Standerechenſchafft geben . Sehet aber zu / daß thr nichtdamit im Nadirohen Fewerreitet als der grimmige Teuffel ſelber thut/ und ihr deſſelben Diéner erfunden werdet / wie uns der Geiſt der Bunder zeiget / daß ihr die Erfüllung des Eris, gen Zorns und Griinines Teyd iporden . Sprich nichtin deinem Herzen / alſo haben meine Eltern und Vorfabrn auch geirandelt / ich hab es crers bet /


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C. 8. Menſchwerd . JefuChriſti. 243 , bet/ du weiſt nicht 7in was Herberge ſie ſind ein gangen : Wiltu ein Chrift und Kind Gottes ſeyn / To muſtu nicht auf dem Wegder vorgehender ſes hen / wie ſte in Wolluft geritten ſeind / ſondern auffGottes Wort/das muß deinerFüße Leuchte Teon : Denn viel ſo übel gefahren ſind die ſind in Abgrund gefahren / denen wirſiu auch nachfahs ren / To du in ihren Fußſtapffen wandelft / laf dit nur nicht den Teutfel den Gleißneriſchen Weg mahlen / ſeine Farbeglinket von auſſen / und in der Effenx ift fte Sifft. 5. Ach wie haben wir doch einen ſo gar fålra lichen Weg durch dieſeWeltzu wandern / tind was re zu wûnd chen /daß in den Gottloſen keinEwigco wåre / Todrifte er nicht ewige Qual (ciden / und im Ewigen Spette ſeyn : Wie ſte alhie in dieſen Seben Feinde der Kinder Gottes ſind / alfo auch bleiben ſie ewige Feinde Gottes und ſeiner Kins der : Darumb müſſen die Kinder Cottes das Creuß auff ſich nemen / und alhier im Dieſfel und Dornen - Badt (dwißen und in Angſtnewgebohs renwerden , ſiemüſſen einen ſchmalen Stegwana deris/da die Vernunfft immer ſpridit: Du biſt eiu Mara/ dufánteſt in Freiden leben / und gleichwol ſelig werden . D wie ſchlägt die åufſere Vers nunfft offt das edle Bild / das auf dein Dornen bade auß der Trůbſal aufwächſet ! Wic gar mander Zweig wird von dem Perlen - baum abs geriffen / durch ZweiffelundUnglauben / welcher den Menſchen in den falſchen Weg einführet! Der Elende feuffsetnach der zeitlichen Nahrung und fluchet dem Zwinger/ der ihme ſeine Schweiß abc tringet /und Dencket /er thue recht daran ; Aber es rera


Ander Theil / von der Cap. 8 , 244 verderbet ſich nur ſelber daran / er handelt ebenſo Gottlos / als feron Treiber : Nemc er Gedult in fich/ und gedächte /daßer auff der Pilgramdaftraſ je wandelte/und fekteſeine Hoffnungin ſein Ziel/ und dächte / daß er alſo in reuk und Elende / in Trangſal in Chrifti Weinbergarbeitete / Dwie felig führe er / Håtteer doch alſo Urſachein ander und beffer Leben zu ſuchen / Weiler alhier muß in Angſt und Elend ſchweben / wenn ers nur recht perftünde / wie es Gott ſo gut mit ihin mennete daß erihnalſo damit lockeundſuche / daß er nicht fod in das iradiſche Zeben bawen / dieweil er ſiehet/ daß es nur ein Jammerthal und Trangſal iſt und muß alhier nur im harten zwang im Elende in eitel Mühe ſeine Tage verzehren :Sol er doch ja dende / daß es Gott nicht vergebens alſo gehen Laffe / ſondern daß er ihme gleich alfourſache gebet eine rechte Ruhe zu ſuchen / welchenicht in dieſer Welt ift /darzu muscadeStunde des Todes wars fen /und ſein Werck andern laffen /was iſt es denn / daß ein Menſch ſeine Hoffnung in dieſe Welt barpet / darin er nur ein Gaft und Pilgrim ift / der da muß durch die Straffen ſeiner Conſtellation wandelen ? Nålmeer die innere Conſtellation an / D wie ſelig arbeitete er in Gottes Wercke und licfie das äuſſere gehen wie es kan . 6. Ein Menſch in dieſer Welt/der dagedencket Gottes Reich zu befigcn /hat keinenbeffern Weg/ undmagthm nicht beſſer geratenwerden / als daß er ſtets gedencke und ihm fürnehme/ daß er im Weinberge Gottes ift / mit all ſeinem thunund wefen / daß ers Gott thue : Sein Gemüth rolin fåter Hoffnung zu Gott gerichtetſeyn / daß er wer's


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C.8. enrohwerd. Jeſu Chriſti. 245 werde ſeinen Lohn für ſeine Arbeit vonGott erlans gen / und daß er in Gottes Wunderthat arbeite: Darumb ſoll erin ſeiner Arbeit /die er thut/fleiſſig ſeyn /wenn er gleich ſeinemTreiber in Mühe ohne Lohn offtdienēmuß / odencke er nur/ er arbeite nur Gott /und ſey gedültig auffHoffnung/ Gott werde thm feinen Sohn wolgeben zu ſeinerZeit ; Denn nicht am Tage zahlet der Seri das Weinberges ſeine Arbeiter auß/ ſondern am Abend / wenn das Tagwerd gemacht iſt : Wenn wir heim gehen zu unſerm Seran / auf dieſer Håtten Thal / als den empfaher ein jederſeinen Lohn /welcher als den viel gearbeitet hat in langer zeit / der hat viel Lohn zu gewarten / welcher aber nur ein ſchwacher Gruns Ker / Faullenger / und böſer Arbeiter in Ungedule geweſen tft / der hat wenig verdienet / und wird noch wol Straffe von ſeinem Herin zu gewarten baben /denn er hat andere Arbeiter nur verführet/ und iſt ein unnuker Arbeiter geweſen / hat eitet falſche Wercke gemacht/ ſeinen Herin ümb ſeinen Lohn zu betriegen / der empfåhet bilich Straffe für Lohn . Die Porte im Centro deriatur. Die Dritée Citation. 7. Die Vernunft ſpricht alſo : Warumb låffetsGott alſo gehen / dafi alhte eitelMüheſes :

Tigtett ift/darzu nur Zwang und Drang/daß jeeis ner den andern plaget und trånget : Und ob cu mancher vtet hat und nicht darff / noch Hat er keine Ruhe / er trachtet nur nada treibenund Unruộc7 Malte und ſein Herr iſt nimmer ſfide, 8. they bu verſchloffene Erfentniß / date uk? { ij . Welt

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Ander Theil / von der Cap. 8 . 246 Welt Grund iſt alſo der Urſtandt des Lebens ift auch alſo / es mag in dieſer Welt nicht anders reyn / es ſey denn daß einMenſch Newgeboliren Iperde / der iff im Memen Menſchen andere / und hånget ihme doch dieſer Triebim ÄltenMen ſchen immer an : Das itt der Streit des Geiſtes wieder das Fleiſch / da das Fleiſch wider den Geiſt tüftert / und den Geift wider das Fleiſc . Nun ſpricht die Vernunfft / ipourſtåndets denn alſo ?) 9. Antwort : Sibel im Centro Naturæ iſt ein ſolch Weſen / beſinne dich nur / der Emige Wille / To Gottheiffet / der iſt frey / denince hat in ſich nichts / als das Licht der Maneffåtí und wohnet in dery Ewigen Nichts / darab mag ihn auch Nichts mitren ; aber ſein begehren / dagdas Centrum Naturæ machet / dafſelbe har nur eine ſolche Eigenſchafft / denn da iſt die Hers bigkeit/als die Erfte Geſtalt der Naturdiezeucht immer an ſich / und nimut da Nidste ift , da fie nichts genachet Hat / da nimbt fte / undraffet es zuſammen und mags doch nicht offen / ift ihr auch nichts nuci fie machet thr ſelberalo 2ngit Marter und Unruhe damit / wie auch der Geik im Menſchen. Die ander effalt tit fein Ziegen oder Stachel /das itt fein Knecht /der da zuſamine raffet/was das begehren wil,der iſt der Arbeiter / / zornig / bcdcut den untern Menſchen / der ift wütende / flicht und tobot in der Serbigkeit / das magdieserbigkeit vo Knechte nicht lenden /zeutt ihn nur häfftiger / alſo wird der Knechtnur börer und toller/undſtürmetdem Heran dasSauß /alſo wil derBera den Knecht binden und halten /und der Kretyt reiffetmit Boßheit überauß, und ſo thn


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dan ſein Shera / als die Herbigkeit / nicht mag ges waltigen / gerathen ſie miteinander in groſſe Angſt / Feindtſchafft / und Wiederwårtigkeit / fangen ein dráhend Rad an zu machen / ſich w würgen /morden und totten ;Und das ift die drit: te Geſtalt der Natur / daron urftåndet Krieg , Streit / Zerbrechung (and und Stätte / Neide und ångftliche Boßheit / da je einer den andern wil todt haben, wil alles freffen und in fich ziehen / er wils alleine haben / iſt ihme der alleine nichts huge / fondern ſchädlid er thut wieder Grimm derMatur thut/ derſelbe frift fich auch alſo in fich felber /verzehret und zerbrichtfid / geblehret fich Bech auch alfo / davon tömpt alles böfe / der Teufs fet mit allem bSſen Weſen témptdaher /Alſo hats feinen Urffandt. 9. Wie die Natur im Centro thut/verſtehet 1 Aufſer dem Liechte alſothutauch der Teuffet/ wels cher das { techt nicht hat auch der böſe Menſch und Thicr / auch Sraut / Graß und alles was feindig ift / denn es iſt das Gifft- Nadt/ davon das Leben urftåndet / das drdhet fich alſo ingroficy Angſt, in ftechen / wüten und brection / big cs tim einen andern Willen ſchöpfe auf der Angſi autis zugehen /underſendet ſich in Todt / und gibt ficka frey dahin in der Freyheit/ ſo zerbricht das ſtechen und brechen im Tode / und fålet in die Freyheit de erften Milleno / welcherdie Ungft des Todes anzündetmit der filden Freyheit /daron dieAng erfchrict / den Todt gert richt /und auf der Ang aufffåhtet / als ein Leben derGrowde. 1o. 21fo gehete auch zu mit dem Menfcher wenner in der An Aff der Feindſchafft ift / daß Stacj:6 itja


248 Under Theil/ von der " Cap. 8 Stachel des Todes und Zorns inihme wütet/ daß er alſo ångſtlich / getrig /neidig / gorntgund feins dig iſt/ fo fol er nichtin dem böſen Weſenbleiben / fonſt iſt er in den geſtalten des Todes 1 Zornes Grimmes und Sysäiſchen Fewers : Sonicht der Waſſer - qual inihm wäre mit Fleiſch und Blut/ jo wåre er alſo ſchon in angezündeter Teuffel/und nichts anders,ſondern er muß ſich beſinnen / und in ſeiner bören Angſt einen andern Willen ſchopfs fen/ von der geißigen Bosheit außzügehen indie Freiheit Gottes 7 da immer Ruheundgenug iſt: Er muß in Todt in die Gedult erfincken / in das Angſt : Rad 7 Fach widig citergeben / und einen Durft nach der Erquicung Gottes / welche die Frenheit tff / ſchöpffen/ ſo erfindet er durch den Ungft-todt/ und fådet indreSrenheit. Sodan ſets ne Angſt die Freyheit koffet /bas ſte eine ſolche ftils le fanffte Quad ift /fo erſchricket die Angſtsqual und imSchrectégerbricht der feindige herbe Todti denn es fff ein Schred großer Fremden /und eine Anzündung des Lebens Gottes :. Und alſo pird der Perlen = heig gebohren / der ftehet nun in altternder Frewden / aber in groffer Gefahr/ denn der Tødt und die Angſt-qualift ſeine Wursel/und tft damit ümbgeben /als ein ſchöner grüner Zweig/ Tee auf einein ffinckenden Miſteaufwachſet Auf der Stand -qual / und bekömpt cine andere Ellenß / Geruch / Weſen und Qual / als ſeine Mutter hat, auß welcher er gebohren ward / wie denn auch die Qual in der Natur ſolche Etgen fchaffthat/ daß aus dem Böſen /als auf der Angſt das große Leben erbohren wird. 11. Und wie wir weiter erkennen , das ſich die Natur


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> C. 8. Tienrohwerd . Jefu Chrift 249 Natur im Schrack in zwey Reiche ſcheidet 1. in das Stewden -reid / und 2. in ein Erſinctcn des Codes in eine Finſternis : Alſo auch der Menſch wenn der {illen -zweig zum Fridenreich alſo ers bohren wird / ſo ſcheidetſich ſeine Natur in zween Wifen / dererſte gehet auff in der { ilten / und wachſet in Gottes Reidy / der ander erfindet in den finſtern Todt / und ſeinetfich nach der Erden / nach ſeiner Mutteri ber ſtreitet immer wieder die { tlien / und die Attte fleucit für der Rauhigkeit ! wie ein Zweig ausder Erden wächſet /unddie Er. feng für der Erden fleucht/ und von der Sonnen auffgezogen wird / biß es ein Sakin oder Baum wird : Alſo zucht Gottes Sonne des Menſchen Lilie / als denNemen Menſchen / immer in ſeiner Krafft von der böſen Efieng auß / und suchtende kich einen Bavin Gottes Reich darauf : 218 denn låfter den ten bofenBaum oder Schalet darunterder Netve che / hinfallen indieErder In feine Mutter /ddi...bet fich jefehnet/ und auf der Erdenwieder ins Centrum Naturæ , am ens de des Scheidestags/ da alles wiedermus in ſeinen Æther gehen ; Alſogehet auch dte Allie in ihren Æther , als in den freyen Biden , in das Liecht der Maneſtátein . 12. Aife werftehets weiter / wenn ich im Schracke der Natur alſo zwer Reiche ſcheidend fo iſt der Schrack an ihm ſelber ein Bitund Ur fache des Fewers/als desLebens Anzündung; So ſcheidet ſich prima materia , als die Erfte ma teria , welche die Serbigkeit macetemit ſeinem seinziehen / Darin'die Feyndſchafft endítundt 7 in gweyTheil; Als einesunter ſich in 200t/ das ift


Cap. 8 . Erſter Theil / von der 250 das Eflentialiſche Leben mit der Weſenheit dieſer Welt / als da ſind Erde und Steine : - Und denn das ander Theil ſitcidet fich auf dem Schrad des Fewers ins Liecht der Freyheit/ denn der Feier ( ttrack zündet die Freyheit an /daß ſie auch begehs rende wird die Zeucht nu in ihrem begehren die Freiwden - reich in ſichy als das ſanfte Wolthun / und machets auct , zu Materia ; das iſt nun die Himliſdje Göttliche Weſenheit / die zeucht das Ferber wieder in fich / und ſchlingets in ſeinem Schracke / welches des Fewers Quad ift : Alda verzehret die Dual die anffte Wefenheit / uni führet fich in die hohe Frewdenreich / daß aug Angft Liebe wird / daß auf Gerver ein Liebe- bren . Renwird / und gibet auß dem bremen dem Frews denreichen Geiſt des Erigen Lebens / der Gottes Geiſt hetſſet / welcher im erſten den / der Das ter heiffet / urftåndet / denn er iſt das begehren der Natur / und ift im Ferper Femer - Qual /und In der Angſt des Todes ein racheldes Todes /des Grimmes und der Feindſchafft / imi Weſen der Natur / als em Centro : und im Liechte tft er dic Göttliche Fremden -reich / der da in der Götts lichen W3cſenheit/ als in der Weißheit/ ( das ſind die Farben der Tugend ) die edle Tinctur erdits net /welche der Stang der Simliſchen Wefenheit iſt / und urſachet in der Weſenheit des Eles ment der Engliſiten Welt / darauß dieſe Welt eine Wußgeburt iſt aber im Zorn vom Teuffelents gåndet / der eine Urſache iſt 7 daß fit der Grimm der Natur Hat erzündet / davon in der Wefenheit Find Erde und Steine worden / ipfe für Augen watches der måchtigſte Qual bat im verbo Fiat in


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C.8. menſd werd . Jeſu Chriſti. 251 in ein Principium geſchieden / wie im Buch voin Dreyfachen Sehen außgeführet worden . 13. Alſo verſtehet den Fewers- Prir für die vierdte Geſtalt der Natur /und die Liebe-gebure der Fremdenreich für dte fünffte Geſtalt / und das Einſchlingen der Weſenheit auf der Sanffimuth tas Fewers - quall / da daß Gewer auch die Frews denreich erzeichet/ als den Schal oder Offenbahs rung der Farben / Wunder und Tugend 7 davon die fünffSenſus , als Sehen / Hören / Stechen / Schmecken undFühlen entſtehen , für die ſech ftc Seftalt der Natur und die Weſenheit des Liechtes / Darin das GöttlicheElementbegriffen / auf welchem das grünen oder Paradig entſtehcc fürdie ſiebende Geſtalt / als wieder für die Muts ter aller Geſtalten / die allen Geſtalten /Weſen / Serafft und Sanftmuth gibt / das ein ewig Ita ben und Wonne des Lebens iſt / denn die Siebende Seſtalt hålt in ſich ſelber inne die Engliſche Belt / ſowol das Paradis oder rechteSvimmel reich /darin das Weſen der Gottheit offenbahr ift . und alles / was die Liecht -Welt beſchleuft/ mic wir ſolches an andernorten außgeführet haben . Das IX. Eapitel. Weitere und mehrere Umbſtånde dies ſer dritten Citation , hoch zubetrach ten ,

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1. Alhende undnichtblind : Merckets doch 1. ; was euch geoffenbahret ift /es geſchicht nicht vera grbons/es ifmas darbinter / ſchlaffet nicht/ es iſt zeit : { $


252. Under Theil / von der Cap.9. zeit : Sehet doch , was das Weſen aller Weſen ift. Dieſe Welt iſt auf dem Emigenaußgeboh . een / das Centrum der Natur iſt von Ewigteit je geweſen / es iſt aber nicht offenbahr gerveren : Mit dteſer Wett / und mit des Teuffels Grimm tffe ing Wefen fommen / werftehets doch nur /WAS der Teuffel iſt : Er iſt ein Geifi fetszer Legionen auß dem Centro der Natur / als er in Gütrliche Weſenheit geſchaffen ward / ſolte aber im Gewer probteret werden / und ſeine imagination in die Liebereken /ſo regte er ſie ins Centrum der Grims migkeit zu rücke in dievierde Geffalt der Angft / und wolte im Server über Gottes Sanfftmuth Herzſchen / als ein Feind der Freiddenreich / uno verachtete die Liebe /weiler fahe/ daß das ewer Stårite und achtgab /darumb ward er auf dem FerperGottes in diengft der Finſternüs geſtoffe ins Centrūder vier Geftalten :Er hat nichtmehr vom Fewer als den erſchrecklichen Bitzdas iſt fein recht { eben / aber der Wide Gottes / der ſich fonſten in Engeln und Menſchen nach dem les ben fåhnet / derdem Leben zu hülffe kompt mit der Freyheit/ als der Sanfftmuch hat ihn verlaſſen / Alſo mag er das Liecht in Ewigketenicht erreichen , er kan auch keine imagination darnach ſchopf fen / denn Gottes Widen - Geift quålet thn in der Angft- Cammer / in den erſten vier Geſtalten der Natur / die fünffte fan er nicht erreichen , Und ob er wol alle Geſtalten der Natur Hat/ iſt es doch als les feindlich und wiederwårtigdenn , derHeilige Geift hat ihn verlaffen / und tft nun der Zorn oder Grimmen - Qual in ifm . Gott / der alles ift ? bat ſeinca Grimm oder das Centrum deß Urs ftans


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€ .9 . Menrahmerd. Jefu Chrifti, 253 ftandes in ihme eröffnet /daß ers auch Creatürlich ift/ denn es hat ſichauch geſåhnet zu offenbahrent und als ſich Gott einmalzur Schopffung der Ens gel beweget hat, ſo iſt alles offenbar worden ,was von Ewigkeit in den Wundern der Weißheit im Centro verborgen geſtanden / bendes in Liebe und Zern . 2. Weil wir nun folches wiffen / mas wir find / und daß es uns Gott låft wiffen / ſomogen wir nur zuſehen / und was gutes Auß undgebåhs ren / denn wir haben das Centrum der Natur in uns : Machen wir einen Engel auß uns / ſo find wir das / machen wir einen Teuffel aufitns / fo find vir dasauch / wirfino athter immachen / in der Scoprfung / wir ſtehen im Ader / Sottes Wille in der Liebe ftehet im Centro des Lebens gegen uns : Gott tft Menſch worden / und wit uns haben / fo wit uns fein Zorn ins Reich des Grimmes auch haben / der Teuffet mit uns auch in ſeine Gefedfchafft haben / und Gottes Enget auch in ihre / wo wir nun hinwerben / da hinein gehen wir : Seten wir unſere imagination ins Liecht Gottes / und gehen mit ernft hinein / ſo kominen wir hinein / imdwerden noch mit ernft hinein gezogen / wollen wir denn unſern Willen in dieſer Welt Serrligkeit Feken / und das Ewige laffen fahren / fo haben wir auch zu hoffen / dat wir mit dieſer Welt Grimm werden müſſen ins Myfterium eingehen / werden wirals denn nicht Göttlide imagination , als Glauben in unshas ben / ſo wird und die Göttliche Liebe verlaſſen / und unsnicht zu ihrerThür hinein laffen. Får war zerſprenget neitt Gott / wie fommen in Nos


254 Under Theil | von der Cap. 9 . Moth : BringetunichtGottes Geift mitAu crtans geft d : n nimmermehr/ darumb iſt es gut /alhiein dieſem Lebe aufwachſen : Chriſtus iſt unſer Uiter worden /wir Ionuens ohne gar ångſtliche Nothers reichen / es iſt nur ümb das zuthun / daß wirden Willen zerbrechen /dafthut wehc /denn adam wil nücht / ſo wil der Zorn und der Teuffel auch nicht. 3. Siche Menfch 7 bur bift dein felbft Feind / was du für Freund hätteſt/das iſt deinFeind :und wiltu ſelig werden und Gottſchawen / fo muffu deines beſten Freundes årgeffer Fernd werden , Als de suffernebens /nicht das dues gerbrecheſt/ ſondern ſeinen 23tten : Du muft thun / was du nicht wilt / du muft dein Seynd werden / oder kanſt nicht Gott, chawen , denn den du jest für deinen Freund hälteſt / der iſt auf der Angſt-kams mer aufgegangen / und hat noch das Angft- {ts benin fich /cr hat des ZornQualsund desTeufs filf Sucht in fich / dumuſt einen Millen in Gott fitopffen / und mit demſelben in Gott auf der Bofheit eingehen / ſo wirftu ins Gewer Gottes cingeführet werden / verftche / der iden - Geift der wird deine Seele anzünden / alsdenn greiff nach dem Leben und GeifteChrifti , fo wirftu ihn empfahen / der wird dich Meivgebåhren / mit eis nem Meiven Willen / der dir bleiben wird /derſels Veiff die Blumedeiner Seelen /darinne daf Newe. Kind ftehet / in der Bildnis Gottes / demſelben gibt Gott Chrifti Fleiſch und Blut zu nieſſen und nicht dem 210ains . Efel / wie Babel wuns derlich rumpelt / als ſolte der Gottloſe. Ebrifti Leibtheilhafftig werden : D nein / erempfåhet die vier Elementa /und darin den Zorn Gottes/ daro . uma daßer nicht unterſcheidet den Leib des Seren / OCK


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C.g. Menfowerd. Jeſu Chriſti. 255 der im Himmel gegenwärtig tft / und von der Secle genoffen wird / welche den Himmel erreic det : Nicht als ein Zeichen / als die andere Shantaſty rumpelt / nicht Geift ohne Weſen / fondern das cſendes Getites mitte mit Gottes Weifheit ümboloſſen / Chriſti Fleiſch / das die Liecht - Welt an allen enden erfådet daß das Wort / das Menſch mard / mitte in Mariam brachte: Dieſelbe Weſenheit/ob ſte gleich in Mas ria erotfnet ward in threm Fleiſch und Blute /und Menſchliche Elleng in ſich nam/ war gleichwo! dieſelbeZeit /weilChriſtus in Marien Celbe lagi im Simmet / im Element /an allen Drten : Sie fuhrnicht über vietMeilen irgend von einem Drs te in Mariam , nein / ſondern das eingeſchloſſene Centrum , das Adam hatte im Zorn Gottes in Todt geſchloſſen / das ſchloß das Wort der Gotts heit auff / und führete GöttlicheWeſenheit in das Jungfrårliche in Tödt geſchoſſene Centrū ein : In dem Leibe Mariægeſchach das ,, nicht abwes Tende/ auch nicht einfahrende/ ſondern auffſchlies ſende / eingebohren / und in dieſe Welt außgebots ren / Gott und Menſch / eine Perſon / Simliſche und in Todteingeſchloffene Weſenheit und Jung frawſchafft eine Weſenheit/ ein Menſch im Sims mel und in dicſer Welt : Und ſolche müſſenwie auch ſeyn / denn das Wort das Menſch ward / ift rege worden / und fehet im Lebens -fchall in allen Scelen / und der Zorn zeucht auch alle Seelen Nun gehe i wo du hin wilt / du haſt nun das Centrum der Gottheit in dir im Schalle / und rege / und auch das Centrum des Srimines / in welches du gebeft / und dasterwedeft / dainne ftes bet vij


Under Theil , von der Cap.9. 256 het dein Leben . Thue was dir liebet / du bift frent úndGotthaft dich es wiſſen , er ruffet dir 7 komſtu/ fo wirſtu ſein Kind/ geheſtu denn in Zorn, ſowirs ftu auch auffgenominen Das X. Capitel. Dom & ben - bilde Gottes des tiene rohen / als von der Gleichheit Gottes und des Menſchen . Nfere nenwir in dieſer Welt nicht ſcharen /ad dieweil wir in dem fradiſchen Leben ſind / der åuf fer Menſch tennet den nicht / alleine der Gelft/ ſo auf dem Nemxn Menſchen erbohren wird/ und Aufgchet / der tennct ſeinen Leib . 2. Wenn wir aber gleichwol deffen Erkent nihaben /und wiffen wollen , ob mir in der Merpen Geburt ſind,ſo iſtkeine beffere Probe / als ander Gicitinis Gottes /diewir verſtehen /als das Bes gehren / Sinn und das Gemüthe dieſe drey Dins ge halten inne des Geiſtes Centrum, auf wels chem der ftarcke Wille außgebohren wird 1 in welchem die redte ware Gleichniß und das Bilde Gottes mit Stetſch und Blutftehet 7 welche der Åuffere Menſch nicht kennet / denn daſſelbe Bild tft nicht in dieſer Welt / es hat ein ander Princi . pium , als in der Engliſchen Welt/ und ſtehet teſe Zeit diefes Lebens im Myfterio , in der vere borgenheit / als das Gold im Steine/ Da das Goto eine andere Tinctur hat 1 andere Efleng /

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Glang und Schein / und mass die Grobheit des Steis


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C.10 . Menrohwerd. Jeſu Chriſti. 257 Steines nicht ergreiffen / daß Gold begreifft auch nicht die Grobheit / und die Grobheit / als das Angſt - Centrum iſt doch eine Urſache des Gols des /denn ſtetſt Mutter /unddie Sonne Vater : Alſo iſt auch unſer Alter Adam eine Urſach des Nerpen Lethes / denn er iff die Mutter : Auf der atten Werenheit urſtåndet der Newe Leib / und Gottes Geift in Chriftoift Vater / wie die Sons : ne desGoldest alſo auch Gottes Herk des Mewer Menſchen . 3. Nu aber kennen wir den Mewen Mens fchen nicht beffer / als im Centro , nåmlich in Begehren 7 Sinn und Gemüthe/ wenn wir uns befinden / daß unſer Begehren gånglichnach und zu Gott ftehet / unſere Sinne ſtåts in Gottes Widen lauffen /und das Gemütheftch gånglich in Gehorſamb Gottes Willens eingibt / das die imagination von Gottes Krafft fånget /ſo mögen wir gervis wiffen /daß der Edle Lille Zweigerboh . ren tft/ daß die Bildnis Gottes im Wefen iſt/daß Gott in der Gleichheit ift Menſit worden / da iſt es noht und hoch zuverwahren das EdleBildt/ dem Alten Adam mit ſeinenLüften nicht raum ju faffen / ſondern immer zu tódten / daß derNeme Menich machſe / groß und mit dem Wundern der Welfheit gezieret werde. 4 * Nun fraget aber die Vernunfft / wie ift denn die Gleichheit? Sihel Gott iſt ein Geiſt und das Gemüthe mit den Sinnen und Begierden ift auch Geiſt . Das Geinůth iſt das Rad der Nas tur / die Begierde iſt das Centrum , als das erſte Weſen zur Natur / und die Sinnenſind die Ef fentien ; denin Außden Eſſentiça gehen dieSin nen /


258 Under Theil /von der Cap . 103 nen / fie ſindund haben ihren Urſtand auf dem Stachel der Begierigkeit 7als auf der Szerbig keit / denn ſie ſind die Bitterteit / und lauffen ima mer ins Gemüthe als ins Angft - Rad / und ſuchen Ruhe/ ob fte möchten die Freyheit Gottes crians gen . Steſinds/ die in dem Ungft-radeals im Gesi můche das Feider auffichlagen / und in der Ents zündung im Schrackeſichwillig in Todteinergca ben / und er finden alſo durchs Sewers Qual in die Freyheit als in Gottes Arm / fte gehen in der Freyheit auß / als ein Leben auf dem Tode : Sie ſind die Wurzel des Nerven Gefumacks / welche in Gottes Beifheit und Wunder eindrins gen i ſte bringen die Begierbe auf der Angſt des Todes / fie erfügen ihre Mutter / das Gemüthe/ und geben ihr Krafft von Gottes Efeng. Aciſo ift das Gemüthe das Rad oder die rechte Cains mer des Lebens/ als der Seefen eigen Hauß wel ches ſie ein Theilſelbſt iſt/ lo dic Weſenheit ( vers. ſteheder Tinctur Weſenheit dazu gerechnet ift / Als das Fewer =leben / dennaufdemFewer -Icben enftehetdas Gemüthe/ und das Frwer- leben wohs net im Gemüthe / aber das Semüthe tft edler als das Sewer / denn es ift die Bewegligkeit des Semer-lebens / es machet den Verſtandt/ die Sins nen ſind des Gemüthes necyte / und find dic ſubs tieleffen Boten / fie gchen in Sott 1 und wieder ans Sort in Noth/ und woſte ſtih entzünden /ents weber in Gott oder in Noth / als in Galſchheit 7 da i bringen fte dem Gemüthe heim / fomuß das Edle Gemüthe offte über der Bofheit Her Tegn / und erſticken in ihrer Angft i wenn die Sinnen haben falſceimagination in die Begierde einges Laffen oder eingeladen . 5. Hiro


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C. 10. Menrowerd: Jeſu Chriſti. 259 5. Alſo verſtehets endlich in den Weg / Gott fft ſelber alles / und in allen / aberer gehetauf dem Grimm auß / und findet die Liecht- und Kraffis welt in ſich ſelber / er machet fle felber /dag alfo der Grimm mit allen Geſtalten nur eine Urſache des Lebens ( und fich ſelber in groſſen Wundern fins den ) ſen : Er iff der Grund und Ungrund / die Freyheit/ und auch die Natur / in < iecht und Fins ſterniß / undder Menſch iſts auch alles / ſoer ficts nur alſo ſelber ſuchet und findet i als Gott. 6. Unſer ganxes Schreiben und Lehren lana get nur dahin /wie wir uns müſſen ſelber ſuchent machen und endlich finden /twie wirmúffen gebeha ren / daß tirein Geift mitGott find / daf Sott in uns ſexy und wir in Gott / daß Gottes Liebes Geiſt in uns ſey das Wollen und auch das Thun / und daß wir der Ungft- Qualentrinnen / dafirii uns in die ware Gleicynis in drey Wetten einfühs ren / da einejede in ihrer Ordnung ftchett und das die Siechte Welt in uns der er fey / als dk DAS Regiment fülyre / daß alſo die Angfi-Welt in der Liecht-Welt verborgen bleibe / Als in Gott auct und nur alſo eine Urſache des Lebens und des Geis ftes Wunder ſen : Sonſt wo wir die Liechts Welt nicht erreichen / fo tft die Ungft Welt in uns das Dber Regiment / fo leben wir erig in Feindlicher Qual . Diefer Streit währet fo lange das iridiſche Leben währet/ als denn gehet es ins Ewige Æther , in Liecht oder Finſternis ein / da pon tft fein Erretten mehr / und dafür warnet uns Cottes Ceift / und lehret uns den rechten weg / Ameni BCE


260

Under Theil / von der

Cap.10 %

Befhlus / 7 Alſo Gottliebender Lofer / wiffe / daß ein Menſch das ware Gleichnis Gottes ift 7 welches Gott hoch liebet / und ſich in dieſer Stelehnis of fenbahret / als in einem eigenen Gott iſt im Menſchen das Mittel / das mittelfte-/ aber er wohnet nur in ſich ſelber ti es rey denn /daß des MenſchenGeift ein Getſimit ihm werde/ Tu ofa fenbaret er ſich in der Menſchheit als im Gemů : the / Sinnen und Begehren /daß ihn das Gemus the fühlet / Fonft ift er uns in dieſer Welt viel zus ſubtiel zu ſchawen / allein die Sinnen ſchaten ihn im Geiſte / verſtehe im Widten - Geiſte i denn der Wide fichidet die Strnen in Gott / und Gott ers gibt ſich den Sinnen ein und wird ein Wefen init den Sinnen /als denn bringen die Sinnen die Strafft Gottes dem Widten / und der Widenimbe Remit Fremden an abermit zittern / denn er ers temet fich utmürdig / dleweiferaus einer rauchen Sherberge hertompt als auf dem Wantethafftte gen Gemüthe / darumb ritmet er die Krafft im Niederſincten ver Gott an . Alføwird auf ſets nem Tramph eine ſanffte Demuth /dasift Gottes wares Wefen / unddafelbe gefaffete Weſen tft it Bilen der SatnulifeheLeib / und helffet der mare und rechte Staube / den der Wide in Gottes Krafft genommen hat / der findet ſich ins Se müth / und wohnerim Ferver der Seelen. 8. Atſo ift das Bild Gottes gang / und fihet oder findet ſich Gott in einem ſolchen Gleichnis : Und follen gar nicht von Gott dencken / daß er ein frembdes Weſen fen : Den Gottlofen ift erein frembdes Weſen /-denn der Gottloſe ergreifft ihn nicht.fi


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C.10. Menfchwer8. Jefu Chrifti. 261 nicht/ Gott ift wol in thme/ aber nicht offenbar in deß Gottloſen Willen und Gemüth i es iſtnur ein Grimm in thm offenbar / das { techt mag er nicht erreichen / es iſt in ihme/ aberesift.tyme nichts nůßer feineEffenßfåhet das nicht/es ſitewet fich dafür i es iſt nur Feine Marter und Dual / er feindet das nuran , wie der Teuffel die Sonne ans feindet / und auch das Liechr Gottes . Erwårs beffer zufrieden / wenn er in der Finſternis etvia ſenn fánte / und wufte daß Gott fernevon thme ware/ 10 empfunde er keine Schandeund fpottin fich : So er aber weiß / daß ihm Gott alſo nahe iſt / und er fan ihn doch nicht ergreiffen / foift bas feine groffe Plager daß er fich ſelberfeindet i und machet thmeeinen etuigen Wiederwillen 4 Angle und Verzweiftung , daß er weiß / daß er Gottes Sulde und Antligntchtergreiffen mag / ſeine ets gen Falfchheit plaget thn/er tan aber feinen Eroft Rchöpffen /daß er möchte zu Gradér torneur, Denn er bertifret Gott nicht fondeen mir das Centrum in der Angſt / im Grimme / er bleibet im Tode / und in der Aterbenden Qual / ermag nicht durchbrechen / denn es fémptihm nichts zu hülffe / daran erſich könte halten /daß ertönte in Gottes Reich gründen / man er gleich taufend Fahrin den2bgrundt in die Tieffe führe / fo iſt er doch in der Stafternis auffer Gott / und Gott ift doch in ihme/ und hilft ihme nichts / er fennet ihn queh nicht 7 alleiner weiß ihnt er fühlet nur fets Men Grimm

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362. Under Theil / von der

Cap. 103

der Stein kennet das nicht / erfädet es nicht / A1 lein die grimmige Urſache zum Fewer / das den berben Stein in einem Corper gefangen halt / fühlet er ; Alſo fühlet auch der Teuffeldie Urſache des { iechtes /dieſelbe Urſache iſt das grimme Cen truni , und halt ihn gefangen und demne ift er gram / hat auchſonſt nidjts /das beffer wäre : Alfo iſt er eine giffiige grimmige Boßheit / eine ſter: bende Quad / ift doch kein Sterben / fondern eine Hunger und Durſt / aber verſchmachte Sifft ein / keine abung : Alles was boſc/ neidig / herb und bitter iſt /was von der Demuth auffleucht/wie er gcthari hat / das iſt ſeine Städte/ und ſeine fein ( dige Bégterde : Was Gott anfeindet und vor Gott fleucht /oder fluchet / das ift thme dienftlich : Was die Warheit in fugen Fehret / das iſt ſein Wide / darauff er rettet / und darinne ergerne Wohnet : Miſo iſt auch der Gottloſe Menſch wenn er gott werlertret / ſo ift er in der Angſt Quad und hat des Teuffels Willen ; Aber das wiffet . 10. Gott hat in der Menſdlichen Sceledes Todes Serbigkeit zerbrechen /und ift ins Zieleins gangen / da der Todt fcrſprenget wird / er hatdas Ziel im Centro der Seelen zerſprenget / und ſein Liecht gegen des Menſchen &cbens- Liecht gereget/ es wird das. Sirot gegónnet / alſo langeer in der Connen Krafft lebet / wil er imblehrerrund in Gottes Licht eingehen / er wird angenommen / es iſt keine Wahl über ihn geſchloffen; her wocom er das Sennen -leben verleuret 2 und hat auch nichts ron Gottes (cben /ſo iſt es auf mit ihme/ forf und bleibet er ein Ecuffel; Aber Gottfen :


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C.10. Meofdwerd . Jeſu Chriſti. 269 met die ſeinen 1 erweiß /welche ſich werden zu ihm wenden / über dieſelben gehet die Wahl/ davon die Schrifft laget / undüber dieſelben, die nicht wol. ten gehet die Verſtockung oder Entziehung des Liechtes : Hat doch derMenſch bende Centra tn Fich S : o er denn also wil im Teufel ſeyn /ſoll denn Gott die pcrien auff denWeg des Teuffelswerf fen /ſou cc ben Geiſt in den Gottloſen Willengieſs Fon : Fa auf deß Vienſten Willen muß Sots tes Geiſt gebuhren werden 1 er muß ſelberGott erlanget nicht werden im Willen - Geiſfc / oderer Göttliche Wcſenheit/ als die Weißheit. II . Darumbbefinnet euch lieben Kinder / und gehet zur rechten Thür ein : Es heiffet niet alcinVergeben / ſondern gebohren werden , als dann iſt es Vergeben / das iſt / die Sünde iſt als denn eine Sülſe i der Meme Menſive wechſet herauß / und wirkt die Hülfe weg / das Heifſet Sottes Vergebung: Gott dcrgibt das böſe vory Newen Menſchen weg / ergibts voniſme weg : Nicht tvirds aus dem Cdrper weggeführet / fons dern die Sündewird ins Centrum gegeben / als zum Femer: Holge / und muß alſo eineUrſache des Feiers-Principij feyn / darauß das lieche cheiüct : Esmu dem Heiligen Menſchen zum beſten dienen / wie S. Paulus ſaget : Denen die Gott licben / muſſen alleding zum beſten dtenen / Auch die Sünde. Was ſagen wir dan : Sollen wir ſündigen ) auff daß unſer Henlerhohren werde ? Dasſer)ferne : Wie ſolteich in das wieder svollen eingehen / deme ich abgeſtorben bin ? Solt ich Auß dein Stechte wieder in dieSinſternis gehen ?


264

Ander theil / von der

Cap. 10.

13. Aber alſo muß es feyn / daß die Heiligen Gottes nichts verliehren / fo muß es ihnen ades dienen :Pas den Sündern ein Stachel zum Tode ift / dasaft den Heiligen eine MachtzumLeben . 14. So ſpricht die åuffere Vernunfft : So muß ichja fündigen , daßmein Sent großwerde : Wirwiſſen aber / wer auf dem Liechte aufgehet ! der gehet in dieFinſternis / der fehe ebenzu /das er nicht in der Finſternis bleibe / denn er ſündiget vorfeßlich wieder den Speiligen Seift. Fureteuchi nicht . Gott tåffet ftch nichtſpotten . Auß ſeiner Liebe find wir wiedergerecht worden / durch ſeine Eingehung in unſerFleiſch ; Wer aber vorſeks lich die in Sünde eingehet / der verachtet und Schmåhet die Menſchwerdung Chriſti/ und nima met ein ſchweresin ich / er mag wol zufehen / er wird fchwerer wiedertännen guß der Vorferlis chen Sünde außgehen / alseiner / demeder weg Gottes noch nicht it offenbahret worden . Darumb iſt es gutmeiden / und für dem 15. Ubet flichen / feine Uugen vom Falſchen abwen ben /daß die Sinnennicht in das Falſche eingehe / und bringen folches hernach dein Sergen / davon ble Cuff entfiehety daß die Begterðeimaginiret 1 und führetés ins Gemüthe/ davon die Edle Bild nis zerſtöret / und für Gott ein Orewet rotro . 16. Wollten wir den GottlfebendenLeſer und Hörer tretplich auf unſer Gabe und tieffeErfants mus gevarnet haben / imd habe euch den Weg der Warheltunddes Liechtesgangernftltd undtreta lich dargeftedet indvermahnen euch alle Chriffs ftch / deine-nbid juftanen /unb fletffig zu leſen / es , men. þat ſeine Fruchtin fich / Halleluja A


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C. 1. Menſchwerd. Jeſu Chriſti. 265

Der Dritte Theil Der MenſchwerdCh ung riſti : ift De Daum deß Chriftlichen Glaus bens / Ein rechter Unterricht 1 Wie der Menſch konne ein Geiſt mit Gott fenn , und was er thun millet daß er Gottes Werck wircke.

uno Gígube fårklich gefaſſet wird. Jtem Was Glauben und Lehren ſer : Eine offene Pforce der groſſen Heimligkeit Gottes i auß der Götrlichen Magia , durch die drey Principia Göttliches Wefens.

Das I. Capitel. Was Glaube rey / und wie er ein Geißt

mit Gott rep. CH RISTUS ſpricht :) ( Uchet am erſtendas Reiche Gottes und feine Gerechtigkeit / fowird euch das ander alles zufanen. Jtem /Mein Datet til den Seitigen Geiſt geben/ die


Cap. I. Under Theil / von der 266 bie ihn darumbbitten / und wenn derſelbe kompt / der wird euch in alle Warheit leiten / der wird euch crianerēallesdeſſen /ſo ich euch gefaget habe! dinn von den meinen wird ers nemen / und euch perfündigen . Stem / Ich wil euch Mund und Beißheit geben /was thr reden ſottet.UndS.Pau lus ſpricht : Wir wiſſen nicht / waswir bitten und reden ſollen / ſondern der Geift Gottes vertritunä mächtig / nach deme:/wie es Gott ges fållige 2. So iſt nunder Glaubenicht eine Hiſtoris fiche Wiſſenſchafft / daß ihm ein Menſch articul mache / und daran atein Hange / und zwvinge ſein Gemüth in die Wercke ſeiner Verpunfft / ſonders er iſt ein Geiſt mit Gott i denn der Heilige Geift faljret indem Glaubens - Geifte. 3. Der ware Glaube iſt eine Macht Gottes / einGeiſt mit Gott : Er wircket in Gott und mit Gott / eriſt frey und an Feinen Articul gebunden / Als nur an die rechte Liebe/ darinnenholet er fets nes { cbens Krafft und Stercke / undliget nichts am Menſchlichen Wåhnen. 4+ Denn gleich wie Sott frem ift von aller Anncigligkeit / das er thutwaserwil / und darff darumb feine Rechenſchafft geben : Alſo iſt auch der rechte Slaube im Geifte Gottes frey / er hat nicht mehrals eine Neigligkeit / als in die Liebe und Barmherzigkeit Gottes / alſo daß er ſeinen Millen in Gottes Willen wirft / und gehet auß der Syderiſchen und Elementiſchen Vernunfft auß /erſucher nicht inderVernunfft desFleiſches/ ſondern in Gottes Liebe / und ſo er ſich alſo findet / fo findet er ſich in Gott / und wirdet mit Gott/ un


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C.1 . Ylenſchwerd. 3efu Chrifti. 257 und nichtnach der Vernunfft/was die wil/ſondern ip Gott/ was Gottes Geift wil/deni cr ſchåret das tradiſche Lebennichts/auff dajer in Gott lebe /und Gottes Geiſt in ihmeſen das Wolle und das Thun : Er ergibet ſich in der Delmuth in den Willen Got tes /underſincfet durch die Vernunfft in den Todt/ grünet aber mit Gottes Geift im Leben Gottesler iſt als wäre er Nichts/und iſt doch in Gott alles /er iſt eine Zierde /und Crone der Sottheit/ ein Wuns der in der Göttlichen Magia: Ermachet da nichts iſtund nimbt/ da Nichts gemacht iſt: Erwirket: und niemand ſtehet ſein weſen : Ererhöhet ſich /und darff doch keines auffſteigens: Erift großmachtig und iſt doch die alternicdrigſte Demuth: Er hat al Les/und faffet doch nichts mehr als die Sanfftinut Alſo ift er von aller Bofheit frey /und hat feines ſere /denī der Grin der Natur růget ihnnicht : Er beſtehet inEwigkeit /deſer iſt in keineGrund gefaſe ſet:Eriſt inNichts eingeſperret/gleich wie derun grund der Ewigkeit frey iſt/ und in Nichts ruhet / als nur in ſich ſelbcr/da eine ewige Sanffimuth ift. 5.21oauch der rechtewahreGlaube in deinUns grunde:Er iſt in fidelber das Weſen /er lebet /ſus chetaber nicht ſein Leben/ſondern er ſuchet das Les ben der erigen ſtillen Ruhe : Er gehet aus ſeines Scbens Geiſt auß /und beſiket ſich ſelber /alfo ift er frey von der Qual / gleichwie Gott von der Qual fren ift/ und wohnet alſo in der ewigen Freyheit in Gott : Eriſt mit der ervigen Freyheit Gottesals ein Nichts/und eft doch in allem : Es kommet ihm alles zu ſtatten / was Gott und die Ewigkeit vers mag und iſt : Er wird von nichts ergriffen / und iſt doch eine ſchöne Inwohnung in der groffen M Macht


Dritter Theil/ von der Cap.i. 258 Macor Gottes : Erift ein Weſen / undwird docty von keinem Weſen ergriffen :Erift eine Geſpfelin und Freundin der Osttlichen Jungfrawen/ det WeißheitGottes /in thme ſtehen die groffen uns der Gottes / und ift doch fren von allem /gleich wie das Siecht vom Feirer frey iſt/ und da esdoch vom Feider immer gebohren wird / und des Fewers Duaskan es doch nicht ergreiffen oder rügen. 6. Alſo in gleichem geben wir euch zuverftes hen/ wird der Glaube ausdem Lebens Geiſter als Auß einem immerbrennenden Fewer erbohren / und ſcheinet in demſelben Fetver / er erfüdet des Lebens Fewer / und wird doch nimmer ergriffen : So er aber ergriffen wird / fo ift er ſelber in die Vernunfft / als in eine Gefångnis eingangen / und ift nicht mehr in Gorti in ſeiner Freyheit / ſondern er tft in die Qual eingegangen / er plaget fich ſelber / und da er doch mag wol frey reyn : In Der Vernunfft wirdet er die Wunder im Fewer der Natur / und in der Freyheit wircket er dic Wunder Gottes in der Liebe. Das V. Capirel. D denn nun der Glaube alſo ein Geift " S mtit Gott iſt / ſouft uns ſein Urſtandt 31 betrachten / denn / wir können nicht ſagen / daß er eineFigur oder Bilde derVernunfftſey / ſondern er 0 Gottes Bilde / Gottes Gleichnis / cine Emige Stgur / und mag fich doch in der Zeit des Leibes zerbreden / oder in dte Angſt-Qual ve wandeln /dener iftin feinem eignen Weſen im Urs ftande bloß ein Wide / und derſelbe Wide ift ein Same / dieſen muß der Feier : Getft als die Sees le indie FremßeitGottes fácn / fo wichſet ein Baum


1 C.2 . Mienfowerd. Jeſu Chriſti. 259

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Baum auß demſelben Samen / davon die Seele iffet / und ile Feivers Leben fånfftiget / daß fie Kräfftig wird/ und der Wurzel des Baumes ihre Krafft gibet / tapon der Baum im Geifte Gottes wächſet / biß in die Wunder der Mageftåt Gots 448 / und grünet im Paradis Gottes. 2. Und wiewol es ift / daß wir mit dieſer Bes ſchreibung möchten ſtumm ſenn und unverſtans den / denn die Vernunfft wil ades greiffen und ſes hen ; So wollen wir das gang flar an das Ciecht ftellen / warumb Glauben und Zweiffel beyeinans der ſeyn /gleichſainb mit einer Ketten verbunden baß alſo ein häfftiger Streit im Menſchen iſt / alle die zeit / weil er in dieſer Hütten des tradi ſchen Lebens ein Gaſt iſt / es rey dan / daß er alſo trefflid ſehr in ſich erſi ncke / daß er des Lebensa Feiver fänne in die Freyheit Gottes einführen / ſoift er in dem Vernunfft Leben als Todt : Und ob er gleich lebet / fo lebeter Gotte / welches wol ein hochthewer { eben von einem Menſchen iſt / tina wird ſelten ben einem gefunden / denn es gleichet Der erſten Bitonis / dte Gottſchuff / wie wol ihin doch dasTödtliche anhanget/ſoiſtesdoch als tobt / als ob ihm ein todtes Bilonis anhienge / welches 1 indie Zerbrechung gehöret/da der rechteMenſche nichtinne tebet /denn das rechte { ebenſtehet ümbs gewandt./. und iſt in eincranbern Welt / in einem cndern Principio , und lebet in anderer Dugl. 3. So verſtehet unsnun : Thr ſehet und er kennet des Menſchlichen Lebens Urſtand /wie das In Mutterleibeentſtehet /und ſeletalsdenn / wors innen es qualificiretund ſich beweget / als náms lich in vter Seftalten / in femperrufft/ Waſſers Nij


Dritter Theil / von der Cap. 2. und Fleiſch / und obs nun gleich alſo darinnen ſtes het / ſo iſt es doch in dieſem nicht mehr als ein Thieriſch Leben / denn ſeine Vernunfft tømmet iline von dem Geffirne / und befindet ſich / daß die Sonne und das Geſtirne cine Tinctur in den vier Elementen madjet / davon die Vernunft und 260

qualiệcirungtompt/wie audy die LuftundUnluft. Es iſt aber noch lange nicht das rechte Menſche liche Sehen / denn dieſe Vernunft fudet nichts höhers / als nur ſich ſelber inihren Wundern . Es iſt aber dennoch im Menſchen eine Begierde und ein groſſes Sähnen nach einem höhern / beffern und ewigen Leben / da keine ſolche Qual innen ift : Und ob die Vernunfft dieſelbe Begierde nicht faffet noch ſthet/ſo liget doch ein Myfteriurn in der Vernunfft / das das ſchmecet und erken : net / davon die Sudit entſtehet / daran wir erkens nen / daß daſſelbe Myſterium fer in der erſten Schöpffung mitte eingepflanket worden / und fey des Menſchen Eigenthumb : Und beſinden alſo 1 daß es in einem Begehren oder Såhnen ſtehe / Als nemblich in einer Magiſchen Sucht. Ferner befinden wir / daß wir mit demſelben Myſterio in einer frembden Herberge zu Hauſe ſind/ und das daffethe Myfterium nicht im Seiffe dieſer Welt ſtehet / denn er begehret das nicht / auch findet er das nicht 7 daran wir denn erkemmen der ſchweren Fád Adams 1 denn wir befinden daſſelbeMyſte rium im Willen desGemihtes /and daß es einvers borgener Qualbrun ſey /derin einem andern Prin cipio fich eröffne : Auch verſtehen wir / daß daſs ſelbe Myſterium im Fewer in der Angft- Qual verborgen ftehe / und fich durch die Ängſt des Willens


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C. 2. Menſchwerd . Jefu Chriſti. 261

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Widens eröffne : Und denn zum dritten befindet wir / wie daſſelbe Myfterium rom Geifte dieſce Welt gefangen gehalten werde / und wie die auf fere { ebens Vernunft eine Macht habe / a hineitt zugchen / das zu verderben / daß daſſelbe Myite rium nicht zum Liechte kommé / in deme ſie das verdecket / daß die Gebåhrerin nicht mag gebåt, ren / und bleibet alioim Myfterio rerborgen : Und To alsdenn der {cib zerbricht/ ſo hat der Willeteis nen melir / der das Myfterium cróffne / damit bleibet alſo der Server oder Secten - Geiſt in der Finſternis / iind fiehet das Myfterium crigin ilm rerborgen / gleich als wie in einem andern Principio. 4. Alſo erfeninen itir das Myfterium für Gottes Reich i welches in der Seelen verborgen ftehet / welches der Seelen eine Zuft und Vegiers se gibt/daß fie indaffelbe Myfterium imaginirety da fie dan Magiſch in demſelben Myfterio ges fchwångert wird/ daraus ihr der Wide entſtehet / auf dem Fever -Lebenaufzugehen in das Myſte rium Gottes : Und foes non ift/daß fie den Wile ten erhebet / und von ſich in das Myfterium wirfft, ſo wird der Wideim Myfterio geſchwans gert/denn crift fähnende/ ind frieget deß Myſte rij Leib / als das Weſen des Myfterij , weldjes ift Gottes Weſen / das der Naturunbegreifflich ift / alſo zeucht der Wille Bottes Gleichnis oder Bild an ſich . 5. So denn nun der Wide auf dem Sectens Fewer erbohren wird / ſoffehet er ja auch mit ſets mer Wnrel in der Seelen / und ift zwiſchen den Willen und der Seelen keine Trennung/ ſonderit M iii


Dritter Theil / von der Cap.z. 262 der Wide wird alſo in Gott ein Geift / undwird der Seelen Kleidt / daß alſo die Seele im Widen in Gott verborgen wird / daß ob ſie gleich im Sets bewohnet / noch dennoch iſt ſie mit ihrem Willen . #mbfangen / und in Gott serborgen ; Und iſt alſo im Willen (welcher der redte ernſte Glaubetft ) ein Kind Bottes und molnet in einer andern Welt. Dieſes iſt nun nidit alſo zu verſtehen gleich einem Hiſtoriſchen Willen / da die Vers nunfft weiß / daß eine Begicrde nach Gott in ihr fft / und hält aber dieſelbe Begierde in der Boſs helt gefang en / daß der Wide nicht kan auß der Seclen ausgehen und in das Leben oder Myfte. rjum Gottes eingehen / ſondern machet Merc feget denWiden in den Wahn /da er nungen / und dan das Myfterium Gottes nicht erreichen mag/ und bleibet alſo in dem Wahn / oder ja gar in der Seclen verborgen / in dem er gerichtetwird auff ein fünfftiges / da die Vernunfft den Widen in des Fleiſches Sucht / in der Syderiſchen Magia , gefangen hålt / und immer faget / Morgen folftu anggeben / und daß Myfterium Gottes ſuchen : Warlich es tit kein eigen vermogen des findens / dieſe Mennung betreuget fich : So ift auch in fete nem Wahn die Fremheiti da der Wide mag eins gehen /und Gottſchawen / daß ihr die Vernunfft darff cinbitden / etwas zu machen oder zuthun / lind alſo damnit Gott gefällig zu ſeyn. Denn es iff kein anderWeg der da richtiger ſeg 7 alsnur mit dem Willen auf der Vernunfft aufzugehen ) ind nicht ſich wollenſuchen / ſondern nur in Gots tes ( iebe i und in Gottes Willen ſich gang eins worffen / und alles was die Vernunfft in den Beg wirift /


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C.2 . Menfiboders . 3efu Chriſti. 263 wirfft / ligen laſſen . Und ob es groſſe Sünde und begangene Zafter waren / in welche der Leib wäre eingegangen / ſo ſoll man nur darüber hinges hen mit dein Widen / und Gottes Liebe groffer fchågen / als den Unfilat der Sünden : Denn. Gott iſt nicht ein annemer der Sünden / ſondern ein Annemer des Gehorſambs und freyen Wils lens : Er låffet die Sünde nicht in ſich aber eis nen demütigen Wtden / der auf dem Sindene Spauſe außgehet / tind der Sünden nicht mehr wil / fondern erfendfet fich auſſer der Vernunft in ſeine Liebe i als ein gehorſames demütiges Kind / daſſelbe nimbt er an / denn es iſt rein ,; Wenn es aber noch im Wahn ftecket / fo iſt es Auch mit dem Wahn ümbfangen / und iſt nicht fren : So denn nun Gott von der Bofheit in fich frey ift / ſo muß auch der Wille fren feyn / Denn alſo ift er auch Gottes Gleicynis / Bild in Eigenthumb / denn was zu ihm in ſeineSreyhek fömmet / wil er nicht Hinaufftoffen / wie uns Chriftus Ichret. Das

III. Capitel.

Don der Glaubentis Eigenſchafft/ wie er auß dem Willen derViatur - ſucht in den freyen Willen Gottes außgebo. D verſtehet uns nun ferner . Wir wiſs S ſen und Waben es auch in Speiliger Schrifft/ ſo wol ihm tecite der Naturund an allem Weſen genug erfåndtlich / daß von dem Ewigen Weſen alles herkommet/Qutes und B8 Milie


264 Dritter Theil / von der Cap. 3 . fe51 Liebe und Zorn/ Leben und Todt/ Frewde und Zeyd. So können wir nun nicht ſagen /daß darumb das böſe der Todt von Gott komme , denn in Gott iſt kein Böſes ! auch kein Todt / und gehet in exigkeit kein Erres hinein / alleine der Grimm rühret fyer auf dem Sewer der Natur / da das Les ben als in einer Magia ſtehet / da je cine Geſtalt der Suidyt die ander begehret und erivedct / davon die Eſſentien der rielheit entſtehen / darauß die Wunder erbohren werde/in welchen ſich die Eivigs keit in Gleidintiffen offenbahret / und da wir doch ſagen müſſen / daß in Gottes Willen cinBegehren ſen /der da urſachet die Magiam ,darauß die Viels Heit entſtehet /und iſt die Vielheitdoch nichtGottes Wide ſelber/ welcher fren ist von allem Wefenix ſondern in der Sucht depWidenserviehret fich die Natur mit allen Geſtalten / da denn alles auf dem Begehren /als auf der ewigen Magia, urſtåndet. und es iſtuns ferner zu erkennen / daß als les das jenige / das da Ceben befombt (welches in die Sucit imaginiret , und ſeinen Willen in die Matur feket ) der Natur Kind iſt / und eines Les bens mit der Natur ; Was aber init ſeinem Wils len auf der Sucht der Natur außgehet in den frenen Willen Gottes das wird vom freya Widen angenommen und erkandt / und iſt ein cilt in Gott : Und ob es gleich der Natur ift / Aicich wie auch die Natur in Gottes Willen ſich hat erbohren / ſo iſt doch ſein Geiſt - leben auffer der Natur in frenen Willen / und alſo ſtehen die Wunder der Natur in Gott offenbar/und ſind doch nicht Gott felber /und ſo der Seelen Willen - Geiſt ( die Bildnis ) ausder Vernunft der Natur Auf schet


2.3 . Menſchwerd. 3 eſu Chriſti. 265 gehet in den fregen Willen Gottes / ſo iſt der Wils len Geiſt Gottes Kind / und der Natur:Geift Gottes Wunder / -und ſtehet die Creatur in ſich Teiber eingewandt / wie Gott felber : Denn der Syderiſte oder Vernunfft- Greift ſuchet in ſeiner Magia in ſeinem Centro der Vernunfft die Wunder der Ewigkeit / zu welchem ende Gott die Seele in den Leib der duſſern Natur hat gee ſchaffen / ob ſie wolim innern alleine ergriffen ift / und der Widen : Geiſt gelet in die Freyheit Gots tes /da thn denn der Scilige Geiſt im freyen Götta licyen Myſterio filhret / daßalſo die Gottheit in Willen - Geifte offenbahr ftehet / und im Vers nunfft - Geiffe ftcher die Magia der Naturmit ifren Wundern offenbahr. 3. Soden nun die Seele das Centrum ift / da Ser rechte Willen -Geift gegen der Freyheit Gots tes aufgehet in die Freyheit Gottes / als in das Gottliche Myſterium , ſo hat ſie auch deng ? Syderiſchen Geift am Bande / und ofte denſela ven zähmet/daß er nicht Bofheit wircket/ ſo mag ſie die Syderiſchen Wunder / welcheim Etemens tiſchen Spiegel zu einer Subftan gemachtet wors den / für die Mayeſtåt Gottes / in freyen Wils lén Gottes einführen / daß alfodte Wunder in der Göttlichen Maneſtåt Freyheit erſcheinen / als ein Gleichnis deß Widens Gottes : Nichtalſo F zuverftehen / daß ſich die Freyheit Gottes mit der Natur Wundern /ind mit der Gleichnismische / RE das es eines ſey ; Nein / Gott bleibet Ewig freni .MK er wohnet in den Wundern / wie die Seeleine Mt inin Leibe: Sowenig der Zeit die Seele ergreifft/ oder , das Wer dasLiecht/alſo wenig auch dieNaturite evento ots M iochi


Critter Theil /von der Cap. 3. 266 Gottheit / und iſt doch ein Wcſen / und hat ſids ron Ewigkeit in zwer Weſen geſchieden / gleich wie das Fewer und Liedyt / dawir im Fewer die Qual der Natur verſtehen / und im Liechte das Myſterium des Geiſt -Lebens ohne Quađ /mic wol das Ferver auch ein Myfterium ift. 4.Aiſoverſteher uns / Hat es auch eine Geſtalt mit dem Menſchen : Die Seele iſt das Fewer des rechten Menſchlichen Lebens / dis Gott auß der Ewigen Natur in Adam mit ſeinem Geiſt kuffbließ / als aus dem Centro Gottes / und der Geift /der auf dem Seelen - Fewer erbohren war / meliten Gottes Geift zu ſeinem Bilde formires te / der hat das GöttlicheMyſterium , darauß der Wille gegen der Siche Gottes erbohren wird / daraus die Göttliche Magia oder Sucht entſtes het / daß der Willen - Geift Gottes begehret : Und fo er ſich nunerhebet / das iſt auf dem verborges nen Myfterio außgehetin dieFreyheit Gottes / fo tft er ein Zweig oder Gewäcöfe in Gottes Reich / gewachſen außGottes Myſterio , und Yvirket in Gottes Widen / und eröffnet immer dte Wunder in Gottes Weifheit : Nidt deroges ftalt / das in Gott etwas Neives gebohren murs de / das nicht von Ewigkeit wäre in Gottes Weißheit geweſen / welches keinen Grund noch Zahl hat / ſondern alleine im Seeten's Geifte, in fidhſelber wird das Ewige unendliche Myfte rium offenbahr / zu Gottes Ehr und Wunders that / und zu ſeiner ſelbſi/ verſtelje zur Creaturen eidigen Freide. 5. Dicipeil denn nun die iridiſche verderbte Susýt ſich mit der Sternen -Qual menget/ und aber

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C. 3. Menſo werd. ZeruChrifti, 267 aber die Seele in dem ſchwerē FallAdamshat mit threm Widen in die Sternen /ſowol in die iradiſche Sucht imaginiret ,unddiefrembde Magiamin fich eingeführet /ſo iſt der Wide gebrochen und die Göttliche Bildnis zerſtöret worden / und ward die Simitſche Göttliche Bildnis des Menſchen Srediſch / daß alſo der rechte Wide gleich wie Limbgewandt ffchet / als im Seifte dieſer Welt / nämlich indie Vernunfft / welcheaus dem geftira ne erbohren wird : Jéktthut in der rechten Bilda nis Gottes / welche alſo zerſtöret und Sridiſch worden iſt / noth /das ſie anders und newgeboh ren werde / und måre Fein Rath gefunden worden / dieſer Bildnis zu helffen / wenn nicht das Wort auf dem Centro Sottes / nämlich Gottes etgeirs Leben /wäre ein Menſchworden / und hatredie arme Seele / welcher Bildnis jegt verderbet war / wieder in ſich newgcvohren / da ward der rechten Bildnis wieder geholffen / ſonft ware fie ctvig der Freyheit und Manefiåt Göttes berania bet gewefen . 6. Weil derin atte Seelen ſindauseiner here formen / To Reind. fte alle du det verderbters Murrel erbohren ; Weil aber das Mewe Wieder geborne Leben in friffo ift ineiner Seelenties der kommen / fo thut uns Noth daß wir alle unſern Witten in die Wiedergeburt Chtifti eins werffen / denn in Chriſto ſeind wirmit unſerer Seelen wieder in Gott gebohren worden / und haben in Chrifto wieder die Bildnis erlanget Denn unſerMyfterium in der Seelen ftunonacis dem Falle nur bloß in der Magia der Natur/ wels che in ihrem Centro ein Ferper ift / und war die Bilde M Dj


268

Dritter Theil / von der

Cap: 3.

Bildnis auß der Freyheit Gottes in die åuſſere Magiam gewandt 7 - als in das Aufſere Princi pium : Wenn nun daſſelbe im Weſen zerbridit. / To ſtehet die arme verderbte Bildnis der Seelen blos / als ein verloren Kind / und die in ihrem ets genen Centro nichts inag erwecken , alsnurden grimmen Servers - Quad / denn fte tft aus dem Worte Gottes/ als aus Gottes Myfterio außge gangen in einen zerbrechlichen Spiegel/nåmlich in den Geiſtdieſer Welt / welcher anfänglich und endlich iſt / darumb dan auch der Seelen { eth ganx iridiſdj worden / und ist der Zerbrechligkeit und dem Tode heimgefallen . 7. Alſo thut uns nun noty / dieweil Gott hat ſeine {tebe auf Gnaden zu uns geroandt / und hat unſere Seele in Chrifto wieder in ſich in die Frenheit eingewandt / und das Göttliche Myfte rium in der Bildnis rege gemacht / daß alſo die Bildnis fan wieder in Gott wohnen / nåmlich in den Wundern des Paradyſes / daß wir uns fern Widen vom åuſſern Centro , als vom vers gånglichen Leben abbrechen / und in den freyen Widen Gottes cinführen : Und darzu gehöret Mun nicht nur eine Hiſtoria oder Wiſſenſchafft / Daß einer faget / ich gl&ube / das tft / ich weif est voer begehrees / undbleiber doch mit dem Willen Im dufſeren Principio , als in der Aufſeren Sucht Atehen : Neiu / es heiſt / ihrmüſſet von Mewem gebohren werden /durch das Waſſer und den Heilis gen Seift/ſonſtwerdet ihr das Reich Gottes nicht Teher : Es muß eincrnfiſern/ der Witte der Vers nunfft muß zerbrochen werden / es muf eine les bendige Berregung des Willens ſeyn / der durch die


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C.3 . Menfchwerd . Jeſu Chrifti. 269 die Vernunfft bricht / und der wieder die Vers nünfft ftreitet : Und oke der Seelen nicht wol meglich iſt / Fintemal ſite fehr verderbet worden / To iſt ihr nun fein anderer und befferer Rath / ais daß fie fich, mit aller Vernunfft und Sinnen tout mache/ und fich nur bloß in Gottes Barmbergige keit eineigne i und ſich darein ergebe / daß der Vernunft fein Raum merr gelaſſen werde / fons dern fic muß gezwungenwerden , und ſo der Wide die Vernunfft alſo niederſchlagt/ſo ist ſie gleich als todt / da ſie doch noch lebet ; Sie wird aber des rechten Willens Knecht /denn Cottes Wille muß ein Herz über die Vernunfftwerden , ſou die Vers nunfft etwas tüchtiges inachen / daß es får Gott beſtehe : Denn nichts beſtehet für Gott /eswers de denn in Gottes Widen er bohren : So fich aber der Wille in Gott einmendet / ſo wird der Willens Geift ein Kind Gottes/ und alſo beftehen auch die Wunder für Gott / welche mit dem Vernunfft : Geiſte gemacht werden / denn ſie werden in Gots tes Willen gemachet / und werden auß dein 211s fånglieten in das Ewige verleşct : Und ob wir wol nicht ſagentonnen / daß unſere Wercke oder Gemachte eivig bleiben / fo bleibet doch aber dere ſelbe ihr Schatten oder Bild / wiewol ſie wars hafta im Weſen bleiben / aber im Myfterio , als in der Göttlichen Magia',får der Weißheit Gots tes/ da nurdas lufſere Principium daranzera bricht 7 wie denn an dem Menſchen Bilde nicht mehr zerbricht als das auffere Regiment in der vier Elementen / und werden die vier wieder ir eins gefeget : Da danauch alle Farben und Geſtal ten der vier Elementen erfandt werden / mit alle dem / M vi

1


270

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Dritter Theil/ von der

Cap. Zo

dem / was darinnen erbohren wird / darumb dan : ein endlicher Scheideetag von Gottin dieNatur beſtimmet worden / da ſou ales durchs Fewer be währet werden /und welches durch Gottes Willen erbohren worden oder nicht / da ein jedes Princi pium ſeineWunder ſoll einerndten / und wird alda manchem Menſchen viel im Fewer von ſeinen Wertten bleiben / darumbdaß ſie nichtin Gottes. Widen find erbobren porden / denn in Gott gehet nichts unreines/Apoc.21.8.26.cap.22.verf. 15. Was aber auf einer andern Magia tft erbohren worden / das iſt nicht rein : Ein Erempel haben wir in der Erden / welche verderbet ift : Spris Oftu 6. Warumb ? Antwort : Der Teuffet mit ſeinen Legionen ſaß in ſeiner Schöpfung ( dá er zwar ein Engel geſchaffen ward ) im Sul phur, oder im Centro Naturæ , daraus die Erde bernadjerſitarfen worden / derſelbe hat den Griñ In der Natur erweitet / alſo daß die Erde eine boje unreine Sucht hat/ wiewel Fie oft im Todebes chloffen /und zur putrefaction behalten worden , da ſie ſoll im ewigen Server bewähret werben / undwieder in das fommen /als ſte vor der Schopf fung ward nämlich in die Ewige Magiam der ewigen Natur.

Das IV. Capitel. Was des Glaubens Werck rey /und wie der Wille darinnen mandle / und von ſeinem Führer. Dden alles iſt in Gottes Widen befchlor fep / was auß der Natur erbohren wird / und


2.4 . Mienfowerð. Jefu Chriffi. 278 und wir alſo verſtehen / daßnichts in Gottes Wils Ten kan eingchen / es werde den in Gottes Willen : erbohren oder gemachet / ſo verſtehen wir klar / daß uns noth iſt, daß wir unsmit aller Vernunfft und Sinnen in Gottes Willen eingeben /und alſo mit den Sånden in der Welt arbeiten unddemBaucha Speife ſuchen /und machen aber unſernidengar: nicht darein ſepen / und das wir wollen einiradiſch ding für unſern Schas halten /den wo unſer Bike le und Seriz iſt / da ift auch unſer Schaß. Ift: unſer Wille in Gottes Widen / fo haben wir das grofTe Myſterium Gottes / darauß dieſe Wekt iftt Als ein Gleichnis deſſelben / erbohrenworden / und haben alſo bendes , das Ewige und zerbrechliche und noch mehrers :: Wir führendte Wunder uns: ſerer Wercke in das ewigeMyfterium , denn ſte hangen an dem Willen -Geifte ;. So wir aber uns. ſern Wüen vom Ewigen abwenden in das Fras . diſche Myſterium , und achten Geld für unſerg Schak /'und Schönheit des Leibes für unſen Glang / Auch Ehre oder Gewalt für unſer beftes. Kleinod / ſo iſt unſer Wille in demſelben gefans gen / und hangen alſo nur am Spiegel /unders langen nicht die Srcyheit Gottes : Den der Spies gel/ als daß suffere Reich Tod durchs Fererbes watyret /und der Grimm vom reinen abgeſchieden. werden , da denn der Grimm wird ein ewigbren men ſeyn , 2. So nun die Vernunfft das SeeliſcheGes. můthe mit dem Witten - Geift der Seelen / in melcher die Bildnis Gottes und der rechte Menſch ſtehet / in den dufſern Spiegel als in eine gleißneetſtje Sucht einführet / ſo wird ja die Bilds


272

Dritter Theil'/von der

Cap.4 .*

Bildnis und der rechteMenſch damit gefangen / und nuit der suffern Magia , als mit derfelben Sucht inficiret , da denn die Bildnis die Suſſere Weſenheit anzeudit / nicht nuè als ein Kleid / fondern es iſt eine inficirung und ganze Bermis ſchung / ob fich wol das Seelen - Fewer nichtmit dem suffern Reiche miſchet / Tomiſchet fich doch der Seelen Willen - Geift / welcher Magiſch iſt / '. und wird die Bildnis Gottes zerſtöret / und incis ne Iridiſche vertwandelt / dá denn das Seelens : Fewer - Leben rohe bleibet / und hat im Willens Geiſt eine iradiſche Bildnis . 3. So nun der der Leib zerbrichtund fiirbet / ſo behålt die Seele ihre Bildnis , als ihren Wils len -Geiſt , jest iſt er von des Leibes Bildnis weg / denn im fterben iſt eine Trennung / alsdanners ſcheinet dte Bildnis mit und in denen dingen / was ſie alhie hat in fidy genommen / damit ſie iſt inficiretworden / denn denſelben Qual hat ſie in ſich : Was ſtealfter hat geliebet/ und ihr Schak geweſen tft / und darein der Willen -Seift iſt eins gegangen / nach demſelben figuriret fich auch die Secliſche Bildnis. Pat einer bey Leben ſein S erg und Gemüth in Höffart gewendet/ roqulla let derſelbe Qual in Seelen - Fewer in der Bilds nus immer auff / imd fålyret über die ( tebe und Sanfftmuth / als über Gottes Freyheit auß /und kan die Freyheit nicht ergreiffen noch beſixen /ſone dern quidlet alſo in ſich in ſolcher Angſt - Dual / imd figuriret den Willen - Geift immer nach den ' iradiſchen dingen / darein ſein Wide iſt einges gangen ; Glinket alfo damit im Seelen -Femer und ſteiger immer in Soffart aufft und wil im : Ferper:


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C.4. Mendwerd. Jeſu Chrifti, 237 Server über Gottes Sanffimuth außfahren / denn keinen andern Willen kan er ſchöpffen / denn er kan nicht indie Freyheit Gottes eingehen / in das Spetlige Myſterium , darinnener möchte eta nen andern Willen ſchöpffen / erlebet bloß nur in Fich ſelber / er hat nichts / und mag auch nichts erreichen / alsnur das jenige , was er bey ſeinem åuffern chin hat in fich gefaſſet. Und alſo gehets auch einem Geißigen der hatin ſeinem Wilen und Bildnus die Magiſche ein-Sucht / derwilims mer viel haben/ lind figuriret ihmedas jenige in feinen Willen - Geift , damit er ift im Leben des Leibes ümbgangen ; Weilihn aber daſſelbe hot verlaſſen / und ſein Weſen nicht mehr iradiſch iſt / fo fülret er dochden iridiTchen Willen :/ plaget und quảlet sich alſodainit /denn er mag nichts ans ders erreichen: 4. Moify viel übler gehet es mit der Falſche heit /-darüber der Elende Hat geſchrien /und ihn verfluchetümb ſeiner Zwängung willen : Denn ades das jenige / was in Bofheit gertræetmots den / das er hatverurſachet/ das folger ihme nach denn es iſt in dem Myſterio des Zorns gemirdet werden : Also fadet die verderbte Seele nady dos Scibes abfferben in daffelbe / da muf ſie in denſel ben Grewein baden / und ob esmůglich wåre/ ſich mit dem Willen in die Liebe Gotteseinzuei gnen / . fo halten es doch dieſelben Grcict ind Bogs Heiten zu růcke / denn ſie machen eine ewige Vers zweifflung / da ſich dan endlich die Seeleverwis get / Gott abſaget / und begehret nurin denſels ven Grewein auffzuffcigen undzu leben ; Und ift das ihre Freude / daß ſic Gott undſeine Heiligen jåffert


Dritter Theil / von der Cap. of 274 Låftert / fich aber in den Greweln erhebet über Gott und Himmelreich / und der doch fcinesete gretifet noch ſtehet. 5. Alſo geben wir euch zu betrachten / was der Wide und Zuverſicht fey / als nåmlich daß er Meiſter und Führer fey / der dem Menſchen ſeine Bildnus beydes in Gottes Liebeund auch in Gots tes Zorn einführet; Denn im Widen wird dees rechte ware Glaube erbohren / darinne die edle Bildnis Gottes ftehet / denn im Glauben werden wir wieder durch Chriftum in Gott gebohren /und erlangen mteder die cole Bildnis / welche Adam verlohren hatte / und Chriſtus mit Gottes Leben wieder in dle Menſchheit eingeführet. Auch KTS tiret ein falſcher Wige die Bildnus / denn der Bide iff die Wurke der Bildnis / denn erzeucht das Myſterium Gottes in fich / und der Seift des felbet Myfterij erdffnet das ſchone Bild / uno jeucht ihm das Settliche Myſterium an / als Gottes Wefenheit / verſtehe Chrifti Simliſchen Setb 1 toelcher mar auß Gott gebohren / in der herdre und ſchonen Jungfrawen feiner Weiß Hett / der den Spimmel erfůdet: So denn unſer Bemüth und Witten in baffelbegefeßet wirb/ und der Bille daffelbe begefret 1 foift der Wide Ma atſch / und gehet hinein / tind fo ihn denn hungert / fo mag er effendas Brodt Gottesjekt wächſet ihs me der Nerve Selb / welcher ift der Goldſeelige Baum des Chriftlichen Glaubens / denn ein jeder Leib liebet fich ſelber : So denn dte Seele Got tes Letó betömpt 7 Der alſo füſſe und Holdſelig ift / tie molte ſie denſelben nicht lieben / der ihr doc zum Eigenthumb gegeben wird / in deme fie Woh


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C. 4. Vienrhwerd. Jcfu Chrifti. 275 wohnet und lebet / und von deſſen Krafft fieiffre und ſich fråret . 6. So ſoll nun niemand fich betriegen und in ſeiner Falſchheit und Ungerechtigkeit bleiben , und ſich eines Hiſtoriſchen Glaubens tröſten wenn er gedencket : Gott iſt doch gåtig, er wird mir wol vergeben / ich wil einen Schas famlen mich deſſen wol genteffen / auch meinen Kindern viel Reichthumbund Ehre laſſen / und wil nach mals wol Buſſe thun. Über dieſes iſt eytel Bes trug / du ſamlet / ihnen Galſchheit / und zeuchft in dich Ungerechtigkeit / und wenn es gleich noch nach dem beſten geſchicht / ſo iſt es doch tradiſch / and du haft dein Herkund Widen in ein Fradiſch Gefäßeingeſåncket / deine edle Bildnis damit ans gethan und angezogen / und damit ganx infici ret : Darzu erbeſt du deinen Kindern nur Hofs fart an dasſie ihren Willen -Geiſtauch nurbare ein regen : Du gedenckeſt dir und deinen Kindern Gutes zuthun /undthuft dir und ihnen das årgſte. 7. Zwar Nahrung muß der duffere {eib has ben / und thut der thòricht / der rein Gut freis willig einem Gottloſen giebet ; Aber viel thérict ter thut der / derſich ſelber mit ſeinem Gute zum Gottloſen Menſchen machet / in deme er rette Serbe daran hencket / und hält dte zeitliche / dets gångliche Wolluft mehr in Ehren / als das ewige unvergångliche Gut /das da kein Ende nimbt. Der aber regnet ſich der dem Glenden zu külffe tems met / denn er wünſcht thrae alles gutes/ und betet 31 Gott / das er ihn ſegne an keib und Seele : Als ſo tritt fein Wunſch und Segen zu dem Geber im das Myfterium , und ümbfáhet ihn / und folget HER

.


Dritter Theil/von der Cap.4 . 176 thm als ein gutes Werck in Gott gebohren /nach / denndenſelben Schak nimmet ermittc/sind nicht den Tradiſchen : Denn ſo der Leib ftirbet / ſo tritt die Bildnis ins Myfterium , das iſt / file wird im Myfterio Gottes offenbar i denn en zeit des tras diſchen Lebens iſt das äuſſere Principium eine Decke dafür geweſen / daffelbe fatet nun mit des Leibes fterben weg / alidan erſcheinet das Eött: liche Myſterium in der Bildnis / und darinnen alle gute Thatën und Wercke / ſo in der Liebe in Widen Gottes erbohren ſind worden . 8. der frommen Kinder Gottes Wunſch und Gebet ftcher im Myfterio , und aneignet fichgegen der Bildnis/ denn die Kinder der Elene den / fo er ihnen tft zu hülffe kommen in ihren Nothen und Trúbraten haben ihren Willen / in ihrem Gebethe in GottesMyſterium geſchicket / und fich damit zu ihrem Erretter und Eröfter ges Aneignet find thme das gleich im Göttlichen Myfterio geſchendet / und To denn derſelbe Dots tháter ins Myſterium tmpt / wenn ſein Fradis sches Leben hinfältet fowerden alle ding offenbar / und ancignet ſich ein jedes zu dem ſeinen / dahin es der Wide hat beſcheiden : Dieſes alles wird zu dem Gerichte Bottes desHeiligen Geifts im My fterio vorbehalten / da denn ein jeder fod crndten / was er alhte in ſeinem 2&er gefået hat / ta ſou es alles in einer Nerven Simliſchen Erden grüneny machren und blühen / in weder der Menſch an Peine Göttliche Bildnis wird den Selbdes rolfos menen Myfterij Gottes anziehen / und für ihme ( verſtehe fürderleiblichen Bildnis ) ffelen / res hen ſeine Gerechtigkeit / warumb ér Alſo ſchön ſeyy.


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C.5 . Mienfowerd. Jefu Chrifti. 297 Tey / er wird deſſen Urſache exkennen / und ſich emvigdarein erfrewen /und ſeinen Lobgerang darina Ben falſen / zu Gottes Ehren und Wunderthat . Dargegen der Gottloße Tauffe wird Spott Geik/Soffarth / Bosheitund Fluch des Elena den haven in ſetiem Myfterio , im zorne eingefams let /weldjes thmequit wird nachfolgen / und er alſo immer die urſache ſeiner Qual erkennen / und deßhalben ein ewiger Feind Gottes und ſeiner Kinder ſeyn ,

Das V. Capitel. Warümb die Gottloſen ſich nicht bes Febren : Welches das rohmertzlich ſte in der Bekehrung ift : Don den Falſden Birten : Wie man in das Reid, GOTTES eingehen muß ; Don der zerſtörung des Teuffels Reich : Von den Orey Geſtalten / und was wir von Adam und Chriſto geerbet haben . ID Sefes ales kan der Gottlofezauffient nicht faffen noch verſtehen ; Urſach / es darzu ihnen / deres begehret zu Wille in ift kein faffen / denn das Jradiſche Wefen hat ſie gefan geii/ daß ſie keinen Willen können in Gottes My . Iterioſcópffen : Sie ſind an Gott als die Tods ten7 es iſt tein Athem des Gittlichen Lebens in thuen / Fie wollen deffen auch nicht / ſte ſeind in Gottes Born -Myſterium perrtegelt/ daß ſie ſich nicht


278 Dritter Theil / von der Cap. 5 . nicht erkennen . Nicht hat ihnen Gott das gethan / ſondern ſie ſindmit ihrem Billen - Geifte darein gegangen / und fich ſelber alſo erfencket / darumb lauffen ſie wie die Unſinnigen / da doch das Edle Klepnod in thnen im Centro verborgen ftehet / im Göttlichen Principio , und füns ten gar wol auß dem Gradiſchen Weſen und Bosheit mit ihrem Widen außgehen in den Wilen Gottes ; Sie laſſen ſich den Griñ muths willig behalten / Denn das Hoffårtige und eigen Ehr-begierige Leben gefågetihnen zu wol/ und das hält ſie auch : aber nach dieſer Zeit tft kein Rath mehe / wenn das Seelen - Fewer bloß und robe ift i ro fan daffelebe mit nichts geleſchet werden / als nurmitGottes Sanfftmuth / nåm. lich mit dem Waffer des ewigen {cbensim My terio Gottes , aber daserreichen Fienicht, denn es iſt eine groſſe Klufft zwiſchen ihnen / nåmlich ein ganzesPrincipium; Aber in dieſer Zeit / die weildieSeele noch im Blut fchwimmet und Bren net, kan es wolfeyn /denn der Geift Gottes fahret auffden Fittichen des Bindes. Gott iſt Menſch dem Wils worden / der Gelft Gottes gehet mit len in dieSeele , erbegehretder Seelen / erſenet ſeine Magiam gegen der Seelen / ſie darff nur die Thir auffthun / fogehet er freywidig hinein /und. eröffnet das edle Korn zum Baum des Chriftli chen Glaubens , Uberdas iſt das ſchmerzlichſte 7 daß dern .Det inn daß ermuß feinen Widen -Geiſtauf einem tradts Hoffart/ Geis /Neidi/Zorn / ſchen Schat /als aufi und Salldhelt aufführen gegen dein Seif Gots


C.5. Menſchwerd. Jefu Chriſti. 279 tes / fein Mund muß nicht ein Reuchler ſeyn / undſeinHerk und Widen imtradiſchen Myſterio ſtecken bleiben / es muß ernft feyn / von grund des Herzens und der Seelen / der Wide muß fich imbwenden in das Osttliche Myſterium , als in Sottes Liebe/ daß der Geift Gottes Raum und Statt in ihm habe / das Osttliche Güncktein auff sublaſen / anders iſt kein Nath / und Hilfft feip Jeuchlen. 2. Wenn einer alle Schrifften aufivendig ernete / und Taffe feinb lebenlang in der Kirs ten / er bliebe aber an der Seelen Bildnis ein Frediſcher und Viehiſcher Menſch / der nitr nach Falſchheit im Herken trachtet / TohilfftIlm dig ein Heuchlen nichts. Ein Prediger / der Gottes Myfterium im šufſernhandelt/ Hat aber Gottes Eildnis nicht in ihme 7 ſondern tracytet nur nach Ehre und Geiß / der iffdem Teuffel fonahe/ als er allergeringste/ denn er ift nur ein Gaucler vit Gottes Myfterio , und ein Gleißner ohne Craft: Er hat ſelbernicht das Myfteriü Gottes / nie wil ersdenn andern geben ?Er iſt ein falſcher Pirtte 1 und ein Wolff der Schaffe : Dennein der Menſch / der Gottes Myfterium trås t / das iſt / deres ertoedket hat / und fich dems ben einergeben / daß ihn Gottes Geift treibet 1 . rift Gottes Priefter denner Lehret auf Gott : s kan feiner recht lehren / erkehre denn auß ottes Myſterio ; Wie wil aber der lehren / auffer demſelben ift / wird er nietauf Kunft tradiſcher Vernunfft leffren ? Das gehetdas ites Myfteriuman ? Biervoldte Vernunfft edles Befen iff / aber ohne Gottes Geiſt: It


180

Dritter Theil /von der

Cap.5.

ift Tte blind : Denn Chriſtus ſpricht : Ohne mich könnet ihr nichts thun : Die Gottes Geift treiber / die Rind Gottes'Kinder : Wer anders: wo in den Schaff-ſtall ſteiget / und nichtdurch Elriſti Geift / deriſt ein Dich und ein Mårder i umo fompt nur / daß er raube und ſtehle / und feta nen eignen Nuken ſuche : Eriſt nicht ein Wey der der Schaffe / fondern ein Freffer / wie der Wolfftut. 34 Affo tit uns zu verſtehen vom Baum des Chriſtlichen Glaubens : Er mußlebendig reynt und nicht eine todte Siſtoria oder Wiffenſchafft : Das Wort defi Lebens muß in der Bildnis Menſch gebohren perden / daß die Seele Gottee Bildnis trågety auſſer demiſt ſie nicht Gottes Kind : Es hilfft kein Seuchlen oder Buffe ſpas ren auff Hoffnung / denn ſo lange einer noch die tradiſthe Bildnis an der Seelentråget / fotſt er noch auffer Gottes Myfterio : Du darffeſt nicht dencken / Ich wilnochwoleinmal ümbkefren / ich ivil aber mir vorhingenug einſamten /daßich nicht mangete / und mir das tradiſche Geſitjåfftte hers nach nichtim wege lige : Nein , das iſt def Teuf fels Griff / ſondern durch Verfolgung i Creus / Trůbſal / Spott / Verachtung /müſſen wir ins Reich Gottes eingehen / Denn der Teuffel führer ſein Regiment in der iridiſchen Bildnis der ſpottet der Kinder Gottes in ſeinem Hoffartigen Sike/ wenn ſteihme wollen entlauffen ; Alrodies netder Gottloſe Sauffe dem Teuffel/ und helffen thme ſein Werct treiben . 4. Dieſes alles muß der Menſch / fo zu Gort Wid /nichts achten / # muß dentten / daß er in sitem


C.5. Xhenſdywerd. Jeſu Chriſti. 281 einem frembden Sande under den Mördern tft / mind iſt ein Pilgram / der da wandelt in ſein recht Vaterlandt : Er fådet unter die Mörder / wele chethn plagen und berauben / und ſo er nur ſo viel Davon bringet / daß er ſein edles Bildnis erhålt / To hat er genug , denn er bekommet das Syimliſche Myfterium dafür / da alles inne liget / aus wela bei dieſe Welt nur ein Spiegel davon iſt ? Darumb iſt der wol ſehr nårriſch, der einen Spies gel- Schein für ein Subſtantialiſch Weſen nims net / denn der Spiegel zerbricht / und ſein { teh , Eriſt gleich eincin / Faber wird deſſen beraubet . er rein Hauß an ein groß Waſſer auff cinen Band bawet/ da ihme das Waſſer ſein Hauß hins ühret/ alſo tft es auch mit der Fradiſchen Sports ung . 5. D Menſchen Rind / du Edeles Sectopffe / ß ihr nicht den Semalt / es koſtet dcin cuviges Reich : Suctie dich / und finde dich / aber nicht n iradiſchen Reich : Wie gar wol geſchiehet och deme / der ſich in Gottes Reich findet/ der 8 Himliſche und Göttliche Myſterium an nicht und darein eingehet ! der Schmuck ſer Welt ift Roth gegen dem Simliſchen / und nicht werth / daßeinMenſch ſeine Liebe dars rege / wiewol es tft / daß es muß zum Wuns - gebracht werden / zu welchem ende cs Gott ch beſchaffen hat. 6. Verſtehet : Der Auffere menſch ſoll die under der Suffern Matur / als im åuffern My rio eröffnen / bendes auß der Erden / und über Erden : Alles wasdie Sternen vermogen / die Erde in ſich hat / das fou der Menſch in Wuns N


Dritter Theil / von der Cap.5. 282 Wunder /Formung undWeſen bringen nach der ewigen Figur / ſo inGottes Weifheit iſt für den Zeiten der Welt geſehen worden ; Aber ſeinen Billen ſoll er nichtdarein ſehen / noch daſſelbe für ſeinen Schax achten / ſondern nur zu ſeis ner Zierde und Frewde mag er es gebrauchen / aber mit dem innern Menſchen ſou er in Sottes Myſterio arbeiten / To hilfft ihm auch Gottes Seift das dußere ſuchen undfinden. 6. Dieweil wir denn durch den ſchweren Fall alſo verderbet ſeyn worden /daß unſer Ges : müth iſt auf dem Sintiſchen Myfterio in das Fradiſche / als indenSpiegel gerendet worden 7 daß wir alſu gleich als halb todt funden iverden : Sothut uns gank hoch von nåthen / daßwir auß dem iradiſchen Glange mit unſerm Gemüth und Willen außgehen / und uns zu erſt ſuchen / ehe wir den tradiſchen Schmuct ſuden / und daf ivic von erft lernenkennen / wo wirdaheime find / und unſer Gemüthe nicht tradiſch machen . 7. Denn der Menſch / ob er gleich in Gottes Bildnis ſtehet / ift er doch in einem dreys fachen Leben ; So er aber Gottes Bildnis verieuret 1 To iſt er nur in einem zwenfachen Leben , denn das erſte Leben iſt der Seelen Seben / und urſtåndet im Sewer der ewigen Nas tur / und ſtehet fürnemlich in Sieben Geſtalten / alles nach dem Geiſte der Natur / wie es anderse wo aufgeführet ift. Das ander Lebenſtehet in der Bildnis / welche auf dem Brunnen der ewie gen Natur/als auß dem Seelen - Fewer erbohren wird 7 welche Bildnis im Liechte in anderer Quall ſtehet í und hatſeinen Lebendigen Geiſte / pie


C. 5. Menſchwerd. Jefu Chrift 283 wie ihr diß am Fewer und Liechte ergründet / denn des Liechtes Dual iſt nicht wie des Geiperss Quad / und entſtehet doit das Liedt auf dem Fewer / da man in des Liechtes . Qual den fanfften reinen und lieblichen Geift verſtehet / und in des Fcwers : Duall die Urſachen derſelben : Als ihr dan lehet / daß auß dem Fewer die Cufft urſtåndet / welches der Geiſt iſt í und die Cuffi auch in vier Geſtalten verſtanden wird / als eine Truckcne / nach dem Grimm des Fermers / und eine Maffe / als Waffer vom herben Angichen ; Und zum dritten / eine ſanffte vom Liechte / und zum vierdten eine erhebende vom Grimmen Fewer-Schrack : Da wir denn verſtehen / daß das Liecht in allen Geitalten Meiſter iſt / denn / es hat die Sanfftmuth / und iſt ein Leben/ das durch den grimmen Todt / als durch die Ungft-Qual im ecſtncken erbohren wird , als ein ander Princi pium , das im Feier beſtelset ohne fühlen / hat doch ſein Fühlen in fich / als den lieblichen Ges fihmack / da zuverſtehen / daß das Fewer durch den Todt erhöhren wird / durch das erſtnen durchs Fewers ångft .Und weiter zuverſtehen /wie es doch kein Todt ſey / da es doch ein Tobt ift / aber das Liecht machts grånende , daß ein Leben barinn tft / welches Leben in des Liechtes Kraft ſtehet/ da das Leben auß dem Todte grånet/ náms lich die Weſenheit / als die Begreifligkeit / für das Waffer / das an ihm ſelber toðt ift / aber das Fewer -leben und des Liechtes Krafft iſt ſenn der ben : Alſo tit die Weſenheit wie todt geachtet i da das Leben darinn ein eignes iſt / und ſich ſelbſt in ftch beftit / und gebiehret / da der Trot der Werens NU


284 Dritter Theil / von der Cap.5. Weſenheit muß den Leib darzu geben / wotein uns ferm dritten Buche zuleſen / daß wir im Liechta Leben und im Waſſer des Todes auch zwo Geſtals ten verſtehen / und nac ;der Angſt im Fewer die Dritte : 218 1. Inder Angſt der Ertödtung im Grimm des Sewers verftehen wir ein gering Waffer / wegen der erſten vier Geſtalten zur Natur / als Berbe / Bitter / Angſt und Gewer ! gleichet fich dem Gifft / iſt auch Gifft / eine Sola Hiche Beſenheit im Grimme / nach dem Urſtande des Erften Principij , darinnen Gottes Zorn qutlet . 8. Zum andern verſtehen wir das ander Waſ ſer im Liechtes -ſchrack / in dem die Qual durch die Tødtung findet / und im Tode gleich als ein Michte wird / dann in Nichte wird die ewige Frenheit / als der ewige Abgrund der Ewigkeit crreichet : So dan das greiffliche Licchr im ſela ben erſtncken in die Ewigkeit bleibet / und das Erſinden nimmer erfådet / ſo grünet im Liechte die Krafft des { techts auf dem erſuncfenen Tode auß / dan der Grimm vom Semper bleibet im Grimmen -qual des Grimmen Waſſers / und ges het nicht mit im Todt: Es kanaud nicht feyn / dan dieGrimmigkeit ist das ſtrenge Zamacht-les ben / das nicht fan fterben / und das die ewige Freyheit nicht kan erreichen , denn es Heiſſer und bleibet in Erdigkeitdas Natur -leben : Wiewol im Liecht-leben auch eine Natur erfunden wird / ift te doch nicht peinlich oder feindlich / als im Urſtandeder Natur/ nach welchem ICH GOTE cinen eyverigen Zornigen Gott nennet: Denn im Liecyts-qualwirddas Baffer / welchesdurch den Todt


C.5. Menſchwerd. Jeſu Chrifti. 28% Eode in die Seeyheit erſuncken iſt / eine Qualund Waffer des ewigen Fremden - lebens / in welc demdie Liebe und Sanfftmuth crvig auffquél tét / da es dan kein Sincken meſyr ift / ſondern ein Grünen / welches Paradis heiffet/ und das Bewegen auß deß Waffere - Qual heiffet Eles ment/das iſt das reine Element in der Engliſchen Wett / und die Urſacjedes Fewers im Liecht tft das ewige Firmament/ darinn die eivige Wiffen fchaft GÕTTES / GDTTCS Weißheit eröffnet wird / als deffen ſeine Gleichnis am Aufſeren Ster 'mamentund Sternen ift. 9. Alſo verſtehen wir nun zmo Welten in etnander / da keinedieandere begreifft / als nams ich eine im Grimm der Servrigen Datur / fm Waffer der Eifft und Angſt-Qual / da die Teufs fel innen wohnen : Und denn eine im {lechte / da das Waſſer des Liechtesauß der Ungft erſuna đen iſt in die ervige Greyheit / welche das Giffts Waffer nicht mag erreichen oder begretffen / und iſt doch nicht getrandt/als nur durch den Todt/ da es ſichin zweyPrincipia ſcheldet /und alſo in zwey Leben theilet; Uls eines im Zorr/ und das ander in der Liebe /welches eben für das rechte Leben Gottes erfandt wirdt : Und hierinnen ſtecher der Grund / daß / als wir mit Adam auf dieſem Liechrs - Leben außgičngen in das suffere Welts { eben / daß Gott Menſch ward / fomufte er uns durch dieſen Todt durch / und auß der Grimmens Dual auß dem Ferrigen Angſt - Leben durch pen Todt in das Stedt und LiebeLeben wieder eins ühren / da zwar die Pforte des Todes wartm rimm zugeſchloffen in der Menſchlichen Sees N_jj ten


Dritter Theil / von der Cap.5. 286 len / daß die Seele in der Angit: Dualvinder ins neren Natur; im Fewer der Gitt / als im Waffer der Angit ſtundtalda hat der Fürſt Chriftus den Schluß des Todes zerbrochen / und ist mit ſeiner Menſchlichen Seele durch den Todt im Liechte Gottes wieder außgegrünet / und führet alſo to ſeinem Liecht - leben den Todt jekundgefangen / daß er iſt ein Spott worden donn mit dieſem Schluß gedachte Lucifer ein WerzunoAdmächtis ger Fürfi im Grimme zu ſeynyaberals der Schluß zerbrochen ward / ro zerftórete ihm die Krafft der Gottheit im Liechte ſein Reich ; Áldar ward er ein gefangener Knecht , denn Gottes { techt unddas Waffer der Sanfftinuth ift ſein Todt / der Zorn wird damit getödtet, Ulfoiit pas. Liecht und die Liebe in den Zorn getreten mit dem Paradiſi fchen Element unddem Waſſer des ewigen { es bens / iind iſt alſo Sottes Zorngeldſchet worden ; Darumb bleibet nun der Lucifer in ſich ſelber nur ein ångftlichergrimmiger Femer Quad / da fein . Leib einGift iſt / und ein Dual des Gifft- Waſ ſers / und iſt alſo auf Gottes Gewer außgeſtoßen worden in die matrix der ervigen Natur /als nåms Lid in die ſtrenge Herbigkeit/ welche die ewige Finſternis gebiehret / darinnen führet er das gar ſtrenge Regiment indem ångſtlichen Mercurio , und iſt alſo als ein beſchämtecoder verſtoffeneri welcher im Urſtande ein Fürſt mar / aber jeko nichts mehr gilt als ein Scharffrichter und Ers renloſer Knecht / der da muß in Gottes Grim ſeyn als ein Hender /der das Böre ſtraffet/ wenn ihme das von ſeinem Heran befohlen wird / weiter hat er keine Gewalt / wiewol er doch ein Betrieger

!

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C. 5. MenſQwerd. Jeſu Chriſti. 287 " ift / daß er nur viel möchte erhaſihen / und ſein Reich groß werde / daß er viel habe / und nichtals ſo mit wenigim im Spotte ſtehe : Dergleichen eine Spure auch dencket /wem nur viel Spuren ſind ro bin ich ja nicht alleine eine Hure / ſondern ich bin wie andere. Alſo begehret er auch ein groß Geſchlechte /daßer dardurch Gottes ſpotte :Der Teuffel gibt immer Gott die Schuld / daß er fer gefallen / unddaß ihn Gottes Grimmalſogezogen hatte / und in einen ſolchen Willen der Soffart ges ftürket / daß er nichten beſtanden : Vermeynet / wenn er nur viel zu ſich zoge/ daß ſein Reich groß werde / und daß er derer defiomehr überkommer die auch alſo thun wie er / und Gott verfluchten / . Fich aber ſelber rechtfertigten /. das tft feine Står de ind Wolluſt in ſeiner finſtern herben ngft / daß er immer das Gewer in ficherreget/ und über die Thronen außfålret ; . Alſo hålt er ſich ja noel für einen Fürſten und König / und ob er gleich bo fe iſt / ſo iſt er doch ein Fürft ſeiner Legionen in Zorne in ſeiner Creatur / aber mit dem Zorn auf ſer ſeiner Creatur hat er nicht Gewalt zu thun / darinnen muß er als ein Dnmáclytiger gefangen bleiben . 10. Alſo verſicher das Menſchliche Leben in zweyen Ecſtalten / als eine nach dem Server der Natur / und die ander nach dem Server des Liechte / welches Fewer in der Liebe brennet , dars innen die edle Bildnis Gottes erſcheinet/und vers ſtehen hierinnen / daß der Wille des Menſchen rou in Gottes Willen eingehen / ſo gehet er in Chriſti Todt mit Chrifti Seele durch denTodt in die ewige Freyheit Gottes / in dasLiecht- Leben ein / N iiij


Dritter Theil / von der Cap . 52 ein/ da iſt er in Chrifto bey Gott. Die dritte Ges ftalt des Lebens in das aufſere geſchaffene Leben auf dieſer Welt , als auf Sonne / Sternen und Elementen / welches Gottes Geift dem Adam mit dem Geifte majoris mundi in ſeineMaſen bließ / da er dan auch eine Aufſere Seele ward / welite im Blut und Waſſer Kihwimmet / und inn åufferen angezündetem Ferper brennet / als in der Wärme : Dieſes åufſcre { rben ſolte nicht in die Bildnis als in das innere Leben greifen die Bildnis folte das auch nicht in das innere (lecht ( welctjes durch den Todt ſcheinet / und mit ſeiner Krafft in der ewigen Groheit grünet ) einlaſſen / denn das Aufſere Leben iſt nur ein Gleichnisdes innern Lebens : Der innere Geiſt / folte nur in dem åufſern Spiegel die ewigen Wunder / fo in Gittes Weighéit waren / im Ungrunde in der Göttlichen Magia erblicket wordent eröffnen / find zu einem figurlichen Spiegel bringen / nåms lich zu einein Wunder -Spiegel / zu Gottes Ehs ren / und zur Frewde dos innern Menſchen auf Gott gebohren ; Aber fein Wille ſolte nicht dars cin geben / die duffere Wunder in die Bildnis eins Allziehen /wiewir deni jert init jammer erkennen , Day fine der Menſch einen irudilichen Schar in fein Gemütl eingencht und einbildet / und alſo die reine Bildnis Bottes nach dem andern Princi pio in fith zerſtöret : Def Menſchen Widens Geiſt gehet jcft in das iridiſche Weſen / als in els nen iridiſchen Schaß / imd in ein iridiſch Gefäßer bardurch wird die Bildnis in ſolcher iinagina tion auch trudilihy / und gehet wieder in den Todt / und verleuret Gatt und Himmelreich / denn ſein Wils 88

1


C. 5. Fienſohwerd. Jefu Chrifti, 289 Willen - Seift ftedet mit der Liebe im sura ſern Leben ; Bekt muß das åuffere (cben ſter auf daß die geftaffes ben und zerbrechen ne Bildnis nach dem innern Reich erſcheine und alſo frecket der Billen - Geift mit ſeiner {tebe in den duffern Wundern / und führet dieſelben im fterben des suffern Lebens mit ſich für das Gericts te Gottes / da ſoll der Widen - Geiſt durchs Femer gehen / und ſoll die Bildnis im Gewer bewahret werden / da muß alles iradiſche abbrennen von der Bildnis / denn fie muß gang rein und ohne Mattel ſeyn : Gleich wie das Liecht im Fewer beftchet / alſo muß der Willen - Geiſt auch in Gottes Fewer beſtchen / und wo er alda nicht fan durchs Fewer Gottes durch den Todt frey durch schen / To wird dieſelbe Seelen Bildnis außges fpenet werden in die ewige Finſternis . Und diefes ift eben der ſchwere SanAdams / daß er feia nen Willen - Ceiſt in das ånffereCaben als in das Åuffere Principium in die falſche Sucht einges feket / und imaginirte nach dem iradiſchen Scben / dem Paradis/welchesdurch und alſo gieng er auß den Todt im andern Principio grünet / auß / in das åufſere / und gieng alſo in den Todt ein : Alſo mufte er ſterben / und alſo wardſeine Bildnis ats Adret : Dieſes haben wir von Adam gecrbet / aber auch von dem andern Adam Chrifto die Wiedergeburt / da wir in Chrifti Menſchwers dung müſſen eingehen / und mit ihme in ſeinen godt / und aus dem Tode mit ihm grünen in der Paradis - Welt in der etvigen Weſenheit der Frenheit Gottes , N

Das


290

Dritter Theil / von der

Cap.6.

Das VI. Capitel . Was die Luft vermag : Wie wir in Adam gefallen und in Chrifto wies dergebohren

feyn ;

Und wie es

ro leicht nicht ift / ein rechter Chriſt zu werden , I

A get / und daß die Verderbung auf der Luft kommen ift/ und noch immertommet : Denn dte ( uft iſt eine imaginirung / da die imagina tion fich in alle Geſtalten der Natur einwindet:/ daß ſie alda geſchwängert werden mit dem dinge / darauf dte (uſt entſteher / als wir denn verſtehen den åuffern Geiſt des Menſchen / welcheriſtei ne Gleichnis des innern ; Dieſen hat geldſtert nach der ſchönen Bildnis / und derowegen ſeine imagination in den innern geſeßet / davon der innere ift inficiret worden : Und weil er nicht zur ſtunde den Todt gefühlet hat ( ſo hat er dem åuſs fern ſeinen Willen - Geift ein geräumet / alſo ift der åuſſere in dem innern zur Herbergeeingezo gen / und iſt endlich der Wirt im Hauſe worden / und Hat den innern verdunckelt / daß alſo die fotos ne Bildnts ift verblichen. Achte fiel die ſchöne Bildnis unter die Mörder / nämlich unter die ſtrenge Sciſter der Natur und des Lebens Ur: ſtandt / dieſe htelten die Bildnis gefangen / und zogen ihr das Paradis- Kleið auß /mordeten in the und liefſen ſie halb todt ligen : Jert warder Sas mariter Chriſtus noth / und das ift die Urſache / dag


a En

1

C. 6. Mienfowerd. Jeſu Chriſti. 291 das Gott Menſch ward : Wenn der Schade hätte können durch ein Wort ſprechen oder Wort verges bung können geheilet werden , ſo wäre Gott nicht Menſch worden / aber es war verlohrn Gott und das Paradis/ dazu die Edie Bildnis war zerſtöret und verwvúſtet worden/ und mufte wiederumbauß Gott gebohren werden / und darumb Fam Gott mit ſeinem Worte./ welches -iff das Centrum im Liect - leben / und ward Gleiſch , daß die Seele wieder ein Göttlich Paradifiſch Bonhauß bef & me : Verftelje / daß gleich wie bains Seele hats te die Thüre derFervers - Eſſentien auffgethan / und die irrdiſchen Eſſentien cingelaffen / welcher Qualt ſich hatte in die Paradis -Bildnis ein gec tunden / unddie Bildnis iradiſch gemacht: Allo that Gottes Sergedie Thür der Liechts- Eſſen tien auff / und imbfieng die Seele mit dem Him liſchen Fleiſche / und alſo imaginirten des Scis ligen Fleiſches Effentien nach der Bildnis / nach der Seelen Effentien : Alſo ward die Seele jekt wieder geſchidångert daß ſie mit ihrem Widen Geifte durch den Todt indas Paradis - Leben ein gieng : Unddaher kam die Verſuchung Chrtſti / daß er verſuchet ward / ob die Seele wolte vom Verbo Domini effen / und ob fte fonte wieder durch den Todt in Gottes Erben eingehen, welches endlich am Stamm des Creutgeserfådet ivard / da Chriſti Seele durch das Ferver des Grimmes durch den Strengen Quall durch den Todt gieng / und grünet wieder in der heiligen Paradis Welt auß / in welche Adain war geſchaffen / alſo iſt uns Menſchen wieder geholffen worden :Dar: tunb thut uns nunnoth / daßivir unfern Willen / M vi Sinn


292 Dritter Theil / von der Cap. 6 Sinn und Gemüth auf allen tradiſchen dingen außziehen, und in Chriftt Leiden / Sterben / Todt und Aufferſtehung einwenden /daß wir den Alten Adam mit Chriſti Tode immer creußigen /und ims mer mit der Sünde im Tode und Sterben Chrifti ſterben / und mit ihme auf der Angſt des Todes in cinem neuen Menſchen immer wieder auffftes hen / und im Leben Gottes grünen ; Anders ift kein Rath : Wir müſſen der iradiſden Welt in unſerm Willen Abſterden / und múffen der newen Welt im Glauben / im Fleiſch und Blut Chriftt tmmer wiedergebohren werden : Wirmáffen aus Chrifti Fleiſch gebohren werden / wollen wir ans derit das Reich Gottes chawen . 2 Es iſt nicht ſo ein leicht ding ein rechter Shrift zu feyn / ſondern es iſt das allerſchwereſte ding : Der Wille mußein Nitter werden / . und wieder den verderbten Willen ſtreiten / er muß ſich auß der tradiſchen Vernunfft in den Todt Chriffi in Gottes Zorneinfencken / und dem iras Miſchen Willen als ein thewrer Nitter ſeine Ges walt zerbrochen / und ſich alſo hart verwegen /daß cr wil das iradiſche Leben daran ſegen / und nicht nadhlaffon / er habedan den iradiſcheu Wilcn zers brochen / ivcldics mir wol ein direnger Krieg ift / wenn zwey Principia miteinander ſtreiten ůmb die Uberirindung : Es iſt kein ſchers / ce mus crnft ſeyn / ůmb das Ritter frånşlein zu fechten denn keiner erlanget das / er fiega denn : Er muß des iridiſden Willens Macht zerbrechen / wels cbcs er in ſich auf eigener Macht doch nicht vers mag / aber lo cr ſich auf der iradiſchen Vernunfft in Inn Todt Chriſti mit ſeinem innern Millen eine


C.6 . Vienfchwerd. 3efu Chrifti. 293 einſencket / ſo findet er durch Syrtti Todt durch Gottes Grimm und durch alles halten des Too des in die Paradis - Welt / in das Leben Chrifti ein : Er muß ſeinen Willen machen als todt / alſo tebet er Gotte/ und er findet in Gottes Itebel und da er doch imduſſern Reich leber. 3. Ich rede aber vom Ritter: Frånßtein / wels ches er in der Paradis - Welt bekommet / fo er einmal hinburd, dringet / denn alda wird der edle Same geſået 7 undbekommet das hochthewre 1 Pfand des Seiligen Geiftes / der ihndarnach leis tet und führet : Und ob er in dieſer Welt muß in einem finſtern Thal wandeln , da der Teuffel und die Bosheit derWelt immer über ihn herraus ſehen / und den åuffern Menſchen offt in Grempel einwerffen / und alſo das edle Sánff - förnlein verdecken / ſolåſt fiche doch nicht verhalten , ſons dern es grünet herfür / ind wachſet ein Baum darauf in das Reich Gottes / wieder alles wüten und toben des Teuffels und ſeines Anhangs : Und te mehr der edle Perten.baum gedrucet wird 7 te hafftiger und gewaltiger er wächſet! er låft fich nicht unterſenden , ob es auch das åufſere Leben foften fot. 4. Alfo mein (tebes Semůthe/ forfite nach dem Baum des Chriftlichen Glaubens recht / er's ficher nicht in der Welt; Wol muß er indir ſeyn / aber du muft mit dem Baume mit Chrifto in Gott ſeyn / alfodaß dirdieſe Welt nur anhange1 rie fte denn Chrifto auch nur anhieng/doch nicht Alſo zu verſtehen / daß dieſe Bett für Gott nichts röchte oder nůße wäre : Steift das grofte My. fterium , und iſt der Menſch darumb in dieſe vij Welt


295.

Dritter Theil /von der

Cap. 6.

Welt geſchaffen worden als ein wetſer Regent deffelben / daß er ſou ade Wunder / fo von Ewig keit ſind im Sulphur , darauß dieſe Welt mit Sternen und Elementen ijt geſchaffen worden / eröffnen / und nach ſeinem Willen / in Formen / Figuren undin Bildniſſen bringen, alles zu ſeiner Gretvde und Sperrligkeit. 5. Der Menſch mar gang fren crſchaf fen ohne einiges Geſene 1 er hatte kein Geren als nur das Natürliche Geſek / daß er nicht ſolte ein Principium in das andeč vermiſchen : Der in nere Menſch ſolte nichts iradiſches in ſich einlaſs fen / ſondern ſolte Admådytig über das åuſſere Principium beraſchen / ſo wåre kein Todt noch Sterben in ihn kommen / es håtten ihn auch die Suffern Elemente nicht rügen können , wieder Sie noch Froft hätte ihn gerüget : Denn als die Edle Bildnis im Fewer beſtehen muß / alſo folte auch dieſelbe edle Bildnis durch den gangen Menſchen / durch alle dry Principia herrſchen / alles regieren / und mit der Paradis- Quad erfüls ten . 6. Weil es aber ja nichtmöchte ſeyn / und te das Fleiſch irrdiſch tvorden / ro müſſen wir nun im Glauben gebohren werden / da zwar das iradiſche Leben das reihte { eben verdecket / lo müſſen wir das rechte Kleid anziehen / welches Soffnung heifſet /und unfern Willen in die Hoff nungeinfeßen / und immer am Baum des Glait bens arbeiten / daß er ſeine Früchte bringe / als pie holdfettge ( tebe gegen Gott und ſeinenNach ſten : Er Toll Guts wircken / nicht alleineumb ſeinent iden / ſondern auch daß er ſeinen Nach JICA


C.6, Monrowerd . ZefuChrifti . 294 Nachften mit ſeinem Erempel und Leben beffere : Er ſoll dencken / daß er ein Baum im Reiche Gottes fey / daß er Gottes Frucht trage / und wachſe in Gottes der / daß ſeine Frucht auff Gottes Tiſch gehydre/und daß er ſeine Wercke und Wunder in die recyte Liebe einfarfe 7 und in der Siebe mandele / daß er die möge ins Reich Gottes cinführen : Denn/ Gott iſt ein Geift / und der Glaube iſt auch ein Geiſt mit Gott / und Gott iſt in Chriſto Menſch worden : Des Glaubens Getff wird attcy in Chrifto Menſch gebohren ; Alſo wandelt derWiden - Geiftrecht in Gott / denn er iſt ein Geiſt mit Gott / und wircket mit Gott Sattliche Berce: Und ob ihn das iradiſche Leben verdecket/daß er ſeine Werde , ſo er im Glauben hat gebohren / nicht tennet / ſo wird es doch in zerbrechung deß iradiſchen Les bens offenbahr ; denn die Hoffnung iſt ſein Saften / und ein Myſterium , darein des GlaubensWercke gefået wer: den / undauch behalten , * *

Das


296

Dritter Theil/ von der Cap: 7.

Das VII. Capitel. zu was Ende dieſe Wett rampf als lem Weren rey gerchaffen / auch von zweyen ewigen Myſterien : Don dem m & chtigſten Streit in dem Menſchen ůmb die Bildnis : Und

worinne der

Baum

des Chriſtlia

dhen Glaubens ſtebe / waore und Frucht trage.

fachen eben ſtehet / ſo iſt jedes { cben dein " andern ein Myfterium , und begehret des andern / zu welchem Endedieſe Welt mitallem Befen ift erſchaffen worden / denn die Gttöliche Weſenheit begehret des Spiegels oder Steichnis : Denn / dieſe Welt iſt ein Geichnis nach Gottes Weſen / und tft Gott in einem iradiſchen Gleichnis offens bahr : Denn die Wunder der verborgenheitmöchs tenin der Engliſchen W /eltin der Liebe-Geburt nicht eröffnet werden , aber in dieſer Welt / 14 Liebe und Zorn gemiſcher iſt / Alda iſt eine zwey . fache Sebåhrerin / da möchte es reyn / denn als le dingurftånden ausder Fetver -Wurßel / wera den aber mit dem Waffer der Sanfftmuth úmba fangen / daß es ein liebliches Weſen tft ; So aber das Fewer in der Engliſchen Welt nicht erkandt wird / denn das Centrum der Gebåhrem rin ſteget im Liechte / und ift das Wort Gottes / To


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C.7 . Menfowerd . Jeſu Chriſti. 297 fo mögen die Wunder der Natur anders niche als in ciner Geiſtlichen Magia eröffnet werden das iſt / ſie müſſen in Gottes Weißheit erſehen werden / weil aber daſſelbe den Engeln uno Seelen der Menſchen faft ungreifflich iſi / und aber Gott in den Engeln und Menſchen wil ers kandt ſeyn / fo lüftert die Engliſche Welt nach den groſſen Wundern :/ ſie zuerkennen , die in Gottes 23 cifheit ſind von Émigteit geftanden / und dieſe werden in der tradiſchen Steichnis gute Weſen gebracht,in figuren und Bildniffen / alles nach den ewigen Eflentien des Centrider Nam, tur , daß die Wunder mögen Ewig ſtehen / aber nicht Eſſentialiſch / fondern in Figuren / in Bilds niffen und Gleichniſſen ( ÍA Formungen : Mac dem Widen zwar Magiſch / aber die Gebahres rin tft doch im Centro der Wunder , denn fte ift einmal auß dem Fewer criatet worden / aber Fie wird in dem Myfterio wieder verſchlungen / und ſtehet als ein verborgen Leben : Darumb ſollen alle Weſen / gleichals im Schattenin der Engliſchen Belt offenbahr werden / aber nur die 7 welche inGottes Widen und in das Myftc rium cingeführet worden / denn der Myſterien Find zivey 7 dieda ewig find / als eines in der Lies be / und das ander im Zorn : Wo ſich nun der Widen - Geiſt mit ſeinem Wundern hinein wens det / alda innen ſtehen auch ſeine Werte un Wunder . 2. Alſo iſt uns im gleichen zu erkennen / daß auch das åuſſere des innern håfftig begehret / denn / alies 1 & ufft nach dem Centro , als nach kom Urffandt/ und begehret der Freyheit/ denn im Sewer


298

Dritter Theil / von der

Cap . 7.

Sewer der Natur ift Angft und Qual / ro til nun die Bildung odcr das Bilde der Sanfimuth filt Quall der Liebe fren Fern /und mag doch nicht em Qual der Fewrtgen Effentien fren ſeyn / ro lange / biß ſich dieQual in der zerbrechung ſchei det alda tritt ein jedes in Fein Myſterium : Deßgleichen wil das Fewer vom Baffer frem Feijn 7 denn das Waffer iſt auch des Servers Todt / und iſt ihm auch Myſterium : Und ſehen wir gleich hiemit / wie das Waffer das Gewer gefangen hålt / und doch fetn fferben im Gerber iſt / ſondern es iſt nur ein Myfterium im Gewer / wie denn zu ſehen ift / wie es im Waſſer Herfür: bricht 1 und rich eröffnet / da cs auſſem Centro Feiner eigenen Gebåhrerin fich eröffnet / wie das im Wetter-leuchten zu ſehen iſt / auch an einem Steine / der doch Wafferift / zuerkennen ift ; Sehen aber vornåmlich / wie alle Geſtalten der Matur des { techtes begehren / benn in demſelben begehren wird das Det erbohren / darinnen das Stecht erkandt wird / denn es urſtåndet auß der Sanfftmuth . 3 Alfoiſi unszu erkennen unſer Leben / daß in uns des Gewers Centrum offen ſtehet / denn das Leben brennet im Fewer / und denn iſt uns zu ermågen die Begierde zur Liebe / welche im Worte des Lebens urftåndet in der Engliſchen Welt da das Serge Gottesmit ſeinem begeh ren gegen uns mit ſeiner imagination ftehet/ und unsauch zeucht in das Osttliche Myſterium . Und zum dritten tft uns zu ermågen das Magiſche Reich dieſer Welt / welches auch in uns brennet / und uns häfftig in ſeine Wunder feucht /


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C.7 . Menfchwerd. Jefu Chrifti, 299 Beucht / denn es wil offenbahe ſegn / und der erſchaffen worden) Menſch iſt zu dein ende darein daß er daſſelbe Myſterium offenbahre 7 und die Wunder and Liecht und in formen nach der erdi gen. Weißheit bringe So er denn nun diefes thun ſoll / und alſo in einem dreyfachen Fewer brennet / ſo hatderrechte Geiſt in demedie Ens glifche Bildnis ftechet & groſſeUnruhe / und ift in groſſer Gefährligkeit / denn er wandeft gar auff einem femalen Steige/ und hat zweene Feinde / die ihn immer ziehen / ein jeder wil in der Bilds nis feyn / und ſeinen Quad hinein führen ; Als nämlich das innere / uno & ufſere Fewer/ das in's nere Reich des Grimmes / und auch das xufiere áradtſche Reichdes Spiegels / undſtecketdie rech te Bildnis alſo mitten in der Quatſche : Dem das innere Reich wil durchdas duffere die Wun der eróifnen / dieweil es aber zu ſcharff iſt / ſo fleucht das äuſſere Regiment für dem innern/ und greifft nach dem mittlern / als nach der Bilds nis / welche in der Freyheit Gottes ftchet / und flichtet ſich alſotn die Bildnis ein : Denn es greif fet alles nach dem Bergen Gottes / als nach dem Centro des Greroden -reiches:Jest thut derBilds nis noth / daßſie ſich wehre/ den tradiſchen Gaji nicht einzulaffen / viel weniger den Fewrtgen / und wirddoch auf beiden erbohren / nemlich auß dem Fewer das Leben / und auf dem åuffern die Wunder. Darumb thut dem Menſchen Bilde Hoct noth / daß es cinmå ſiges nüchternes Leben führe 1 und ſich mit dem Auſſern Reiche nicht zu ſehr fåde / denn es machet fonft ſeine Inwoh nung in der edlen Bildnis . 5. Hier


300

r Theil / von der

Dritte

Cap.7.

5. Hier verſtehen wir den machtigen Strett im Menſchen ůmb die Bildnts Gottes / denn ihrer drey ſtreiten darumb ; Erfilich das trenge Fewer - Ceben / zum andern das Cbttliche Leben / und zum dritten das tradicte Leben : Alſo ftes der das edle Bild in der mitten / und wird von dreyen gezogen : Fertifit ihme Noth ! daß fichs im Glauben in das Myfterium der Spoff nung verberger und ſtele in demſelben Myfterio ftide / da denn der Teuffel im inneren Sewer Les ben immer heraus in das duſſere tradiſche Ferpers leben / in Soffart / Falſch und Geiß aber die edle Blonis Herreitet wil fie ins Gewer und Angft - Leben einführen und gerbrechen : Denn der meynet immerdar / der Locus dicſer Welt fey fein Königreicher wilkeine andere Bildnis darins. nen leyden : Fert fåget nun dieedle Bildnis in Creuß / Trůbſali ngft und Moth / und gehos ret alfter ein groffer Strelt darzu / ümb das edle Ritter-Crånglein der Bildnis Gottes zu fechten / daher urftåndet das Scheth / daß die Bildnis fåts auß dem eingefährten tradiſchen Weſen / und auch auß den hoffårtigen Saaiſchen Greros elp mit dem Gebåth außgehet 7 und immer in Gottes Leben in ſeine tebe eingebe ; Und alfo ertødtet die rechte Bildnis immer den iradiſchen Adam / und auch den Soanſchen Hoffarts - Teufs fel / und muß immer ſtehen als ein Ritter ) und ift ihr am alernáßlichffen / daß fie ſich indie Gedult .einmichele/ unter das Creuk wertfe/ und immer in der Liebe auffquclle / denn das tft the Schwerdt / damit ſie den Teuffel ſchlåget / und das tradiſche Weſen außtreibet : Sie hat kein ander


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C.7 . Men dwerd . Jeſu Chriſti. 301 ander Schwerdt damit ſte ſich wehre / als das fanffte Waſſer des ewigen Lebens / das ſchymes der dem Hoffàrtigen grimmigen Server - Geiſte nicht / denn es iſt ſeine Gifft / er fleucht das für. 6. So wiraun wollen den Baum des Chrifts lichen Glaubens recht anmelden / ſo ſagen wir : Seine Murgel ſteher im Myfterioder Hoffnung / ſein Gewadife ftehet in der { iebe 1 und ſein Leib in der faſſung des Glaubens / das iſt / da die Bildnis mit ihrem ernſten Begehren in Gottes Liebe eindringet/ und Gottes Weſens Heit / das iſt / Chrifti cib /. fafſet : Das ift nur das Corpus , darinnen der Baum jtchet /wachs fet und grünet / und bringet Früchte in Gedult / dieſe gehören alsdenn in die Engliſche Welt / und fieſind der Scclen Speiſe/davon fte effet / und ihr ferorig Leben erguichet / daß es ins ( techt der Sanffimuth verivandelt wird. 7. Alfowachſet der Baum im Paradis Gots tes / welchen der Aufſere Menſch nicht fennet / und keine Vernunfft begreifft / aber der edlen Bildnis ift er gar wol fennlich / der wird alss benn / ſo das & uffere Zeben zerbricht/ offenbahr / und folgen ihmalle ſeine Wercke im Myſterio der Hoffnung / darein er geſået hat / naci Dars umb fou ihm keiner / der Gottes Pilgramos Straſſe wandeln wil / pornemen in dieſer Welt gute fröliche Tage zu haben / mit weltlichen Ehren , ſondern Trúbrati Deradhtung und Vers folgung warten ſeiner alle Stunden : Erift ale Hier nur in einem Jammerthal / und muß im mer im Streit ſtehen / denn der Teuffel gehet imo

;


302 Dritter Theil von der Cap : 7 . úmo ifn fjer als ein brůdlender Löwe / erreißet Ale: feine Kinder der Bofheit wider ihn / criſt geachtet als ein Narz / er iſt ſeinem Bruder uns befandt / ſeiner Mutter Hauß ſpot tet ſein /-und verachtet ihn ; Er gehet daher / fået in Trúbrali und ångſiet ficht aber es iſt niemand / deres bes greifft 1 oder deme es zu Sergen gienge / jeder: man meynet / feine Thorheit plage ihn alſo : Alſo bleibet er der Welt verborgen / denn er ift mit ſeiner edlen Bitonts nichtvon der Welt/ ſons dern auß Gott gebohren : Er fået in Trůbſat / und erndtet in Fremden / wer wil aber ſeine Perrligkeit aufſprechen / diethme zu lohn wird ? Oder wer wil fagen von dem Ritter Crånglein / welches er erlanget ? Wer kan aufſprechen die Erone der Jungfrawen / welche ihme die Jung fram der Weifheit Cottes auffieket: Bo ift eine folche Schöne/ die den Himmelübertrifft ?Dedle Bildnis ! Biſtu docteine Bildnis der H. Drens faltigkeit / in der Gott ſelber Ipohnet : Gott ſes Bet dir ſeinen ſchönſten Schmuck auff / daß du dich folt erdig in ihmerfriewen. 8. Was iſt doch das Weſen dieſer Welt dieweil es zerbricht 7 und den Menſchen nur in Rummer , Angſt und Elend einführet / darza in Gottes Zorn 7 und zerbricht ihme das ſchöne Bild 1 und zeuchtihm eine Carven an ? Dwels che eine groſſe Schandewird der Menſch deſſen haben / fo er am Gerichte-fage Gottes wird Alſo mit einer Thieriſchen Bildnis erſcheinen / shne das waſ hernach folget in dem erſoll erpis darinnen bleiben ! Da wirb Grewel angehen / da wird Achiken und heulen ſeinůmb das verlohra


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c.8 . Menſchwerd . Jefu Chrifti. 3.03 ne Pfand ! welches ewig nicht mag wieder era reichet werden / da die Bildnis fog in Ewig feit vor dem grewlichen Teuffet ftehen /und thun / was der Grewel- Fürſt { ucifer wil.

Das VIII. Capitel. Auff was weife Gott die Sündevera gibet : Und wie man ein Bind Gottes wird.

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" L Jebes ſuchendes begieriges Geinůthe / das du Hungerft und dürfteft nach Gottes Reich / mercke doch den Grund i was dir gezeis get wird : Es iſt ja nicht alſo ein leicht ding ein Kind Gottes zu werden / wie Babel lehret / DA man die Gewiſſen in die Stſtorienführet / fie alſo hoflich mit Chrifti Seiden und Tobt füßelt / da man die Vergebung der Sünden Hiſtoriſch leh ret / gleich einem weltlichen Gerichte / da einem ſeine Schuldt auf Gnaden erlaffen wird / ob er gleich ein Schalck im Sergen bleibet: Es ift alhie viel anders / Gott wil keineSjeuchterhas ben / er nimbt nicht alſo die Sünde von uns / in deme wir nur an der Wiffenfchafft hangen / und uns des tendens Chriſti troffen / und aber im Serviffen / in den Greweln bleiben . Es heiffet ihr müſſet von Newpen gebohren werden oderſol let nicht in das Reich Gottes fominen : Das ſich einer wil mit Chriffi Leiðen und Todt füßes len / und ihne das zueignen / undwilaber mit reto


304 Dritter Tbeil / von der Cap. 8 . ſeinem Biden unwiedergebohren im Adamts fchen Menſchen bleiben / der thuteben als einer / . der Rich träftet / ſein Serz werde ihm ſein Land fchencken / umangeſehen daß er nicht ſein Sohn tft / und er es doch allein verheiffen dem Sohne Fuſchenden : Alſo auch alhie miltu dcines Seren ( and befiken und zum Eigenthumb haben / ſo muftu ſein reitter Sehn werden / denn der Magd Sohn ſoll nicht erben mit der Freyen : Der Siftorien - Sohn iſt ein Fremdling / du muft auß Gott in Chriftogebohren werden / daß duein Lieblicher Sohnwerdeſt / als dan biſtu Gots te $ Kind / und ein Erbe des erdens und Todtes Chrifti : Chrifti Jodtiſt dein Todt / ſeine Auffers ſtehung auſ dem Grabe iſt deine Aufferſtehung / ſeine Himmelfart iſt deine Siinmetfart / und ſein ewiges Reich iſt bein Setch /indem du ſein rechter Sohn auß ſeinem Fleiſch und Blut gebohren bift / fo viſtu ein Erbe aller feiner Guter 7 anberft tanſtu nicht Chritt Kind und Erbe feyn. 2. So lange das tradiſche Reich in deiner ilonte ſtecket ſo / biſt du des verderbten Adams tradiſcher Sohn : Es hilft keine Scucheley ; Sib gute Worte für Gottwie du wilt / ſo biftu doch ein frembdes Kind / und gehören dir nicht Gottes Güter / biß du mit dem verlohrenen Sohn wieder zum Vater forpınejt / mit rechter warer Rei und Buffe über dein verlohrnes Erbgut : Da muſtu mit deinemWillen -Geifte auf dem irra diſchen Leben aufgehen / und den tradiſchen Wils ten zerbrechen / welches wehe thut / mitdem Ses müthund Widen - Geiſtſeinen gehabten Schax verlaffen darzu der Widen Geift war ers boho


C.8 . Henſchwerd. Jeſu Chriſti. 305 bohren / und muſt in Gottes Willen eingehen / aidu ſåeſt du deinen Samen in Gottes Reichy und wirft tn Gott / als eine Frucht / die in Gottes 2er wachſet / newgebohren / denn dein Mits le empfahet Gottes Krafft / Chriſti Leib / und wächſet dir der netve { eib in Gott / alsdenn biſtu Gottes Kind / und gehören dir Chriſti Güter/ ſein Verdienft ift dein Verdienſt / fein Seiden / Todt undAufferſtehung iſt alles dein i dubiſt ein Glied an ſeinemLeibe 7 ſeinGeift ifi dein Seift / er leitet sich auff rechter Straffen / und aües was du thuft/ das thuſt du Gotte/duſåeft in dieſer Welt / und erndteſt im Himmel Gottes / du biſt Gottes Wunder -werck / underöffneft in dem ira diſchen Leben ſeine Wunder / und zeuchft dich mit Deinem Widen - Geiftein das HeiligeMyfterium . 3. Meroket diß ihr Gelrige 7 Hoffårtigei Meidiſche / falſche Richter /ile Boßhafftige , die ihr ctpren Witten und Begierden in iradiſche Süter / in Geld und Gut / und in Wolluf dies ſes Lebens einführet / und haltet Suid und Gut für erren Schas / und Feket etre Begierde dars ein / und wollec gleichwol Gottes Kinder ſeyn / fteher und heuchlet für Cott / er ſoll euch die Sünde vergeben ; jhr aber bleibet / mit eiprer Bildnts in Adamspelge/und tröſtet euch alſo des Leidens Chrifti / tind ſend nur Heuchler : Thr fend nicht Gottes Kinderjihr müſſet inGottegebo ren werden /wollet ihr Kinder reyn / anders betries get ihr euch ſainbt eroren Speuchlern / welche euch eine Sleißneriſite Farbe vormahlen : Stoleh ren / und ſind nichtvon Gott erfandt norry gés fandt zu leren / fie thuns ümbs Bauchs willen und


Dritter Theil / von der Cap.8 . 306 und ümbWeltlicher Ehre willen / und ſeind die groffe Hure zu Babel i die mit den Lippen Gott Heuchlen / und mit dem Serken und Milens Geifte dem Drachen zu Babel dienen . 4. Liebes Grinůth / wiltu Gottes Kindwers den / ſo ſchicke dich zur Anfechtung und Trůbs ſal : Es iſt nicht leicht und Tanfft einzugehen in beverab fo die Vernunfft das Kinder- { cben im tradiſchen Reiche gefangen liget / fie muß zers brochen werden / undmuß der Wille von der Vers nunfft außgehen / er muß ſich in Gottes Reich 1 in demütigen Gehorſamb einfáen 1 als ein Korn in den Acker geſået tird : Er mußſich in der Vers nunfft gleichals todt machen / und Gott erges ben ! alſo mådyfet dhe newe Frucht in Gottes Reichy . Darumb ftehet der Menſch in einem dreyfachen Leben / und gehöret alles Gott zu : Die innere fervrige Eſſentien des erften Princi pij werden mit dem neuen Leibe in Chrifto eins geleibet 1. daß fie in Chrifti Fleiſch und Blut auf Gottes Widen qualien / ihr Fewer ift Goto tes Fewer / auß welchemdie Liebe iSanfftmuth und Deinuth brennet / da der Speilige Geift augs gehet / und hilfft ihnen den Kampff wieder die iradiſche Vernunfft í auch wiederdes verderbten Fletches und des Teuffels Wilien beſtehen / ſein Foct des tradifchen Willens wird ihme leidster / aber er muß in dieſer Welt im Streite bleiben : Denn dem iradiſchen Scben gehöret Nahrung/ die muß der Menſdo fudien / und darffdochauch nicht ſeinen Biden undHerxe da hinein reken und daran hången / er muß Gott vertrawen / ſeine iradi


C. 8. Menfchwerd . Jeſu Chriſti. 307 tradtſche Vernunfft tritt immer in zweiffel es werde ihm fehlen / ſie wil iminer Gott ſchaipen / und fan doch nicht , denn Gott wohnet nicht im tradiſchen Reicije / ſondern in ſich ſelber . 6. Alſo muß die Vernunfft / weil fie nicht Fan Gott ſchamen / in dieHoffnung eingezwins get werden / da låuffet denn der Zweiffelwider zerftören ;Da den Glauben /und wil die Soffnung muf denn der ernſte Bille mit der recyten Bilds niewieder die itidiſche Vernunfft ſtreiten /da thut es weherund gehet offt trawrig zu / bevorab wan die Vernunfft den lauff dieſer Welt anſchamet und alſo ifren Willen - Geiff/gleich als Närriſch gegen dem Tauffe dieſer Welt erkennet / da helt ſets : Sipd nüchtern / wachet faſtet und bes tet / daß ihr die tradiſche Vernunfft møget ers täuben 7 und gleich als todt machen / daß Goto tes Seift ſtatt in euch finde : Wenn derſelbe erſcheinet ſo übertvindet er bald die tradiſcky Dets nunfft /. und blicker den Willen in der Angſt mit feiner { tebe und Süſſigkeit an / da denn allemal ein ſchönes Zweiglein auf dem Glaubens - Baus me gebohren wird / und dicnet alle Trůbſal und Anfechtungen den Kindern Gottes zum allerbes fien : Denn ſo offt Gott über ſeine Kinder vers Hånget / daß fie in Angſt und Trubſal eingefülls ret iverden i fo ftehenitc allemal in der Geburt eincs newen Zwelgleins auß dem Glaubenss Baume : Wenn der Seift Gottes wieder ers ſcheinet / So führet er allemal ein neues Servåchs aufft deffen ſich die Edle Bildnis ſehr hoch ers frewet / und iſt nur imbeck erſten Sturm zu thun / da der iradiſche Baum muß überwunden ! UND


308 Dritter Theil / von der Cap. 8 . und das edleKorn in Gottes Ulcer geráet werden/ daß der Menſch lerne den iradiſchen Menſchen ers kennen / denn wenn der Wide Gottes Liechteins pfaljet / fo ſthet ſich der Spiegel in ſich ſelber / cine Eſſeng im { iechte fihet die andere : Alfo findet ſich der ganze Menſch in ſich ſelber / und erkenner ; was cr ift / welches er in der iradtſchen Vernunfft nicht kan erkennen . 7. Alſo foû niemand dencken / dag derBaum des Chriftlichen Glaubens im Reiche dieſer Welt geſehen oder erfandt werde / die duffere Vernunfft tennet ihn nicht : Und obder ſchöne Baum gleich ſchon im innern Menſchenfiehet 1 noch zweiffelt wol die tridiſche Vernunfft / denn der Seift Gottes ift ihr als eine Thorheit / Fie fan dennicht ergreiffen. Db esgleich geſchiehet/daß Gcift ſich im Suffern Spiegel eröffnet/ derHeilige daß das auſſere Leben darinnen Hoch erfrewet / und für groffen Fremden zitterende wird / und dencet / nun habe ich denwårthenGaſt erlanget / miin wil ichs glåuben / ſo iſt doch kein vollkommes . ner Beſtand darinnen /denn der Scift Gottes vers harret nicht immerdarin der iradiſchen Quailt er ' roll ein rein Gefäß haben / und wenn er weichet in fein Principium , als in die rechte Bilds nis / so wird das Sufſere Leben fleinmühtig und jaghafft / darumb muß die edle Bildnis immer im Streite ſeyn wieder das äuſſere VernunfftsLes ben / und je mehr ſie ftreitet / je groter wachſet der ſchöne Baum / denn ſie wircket mit Gott. Denn gleich wie ein iradiſcher Baum in Wind / :: Regenſ Kålte und Sißewächfet/ alſo auch der Baum der Bildnis Gottes unter Ereuß und Trub


C.8 . Men dywerd . Jefu Chrifti, 309 Trůbſal / in Ungft und Qual / in Spott und Verachtung ! und grinet auffinGottes Reich i und bringFru et cht in Gedult. 8. Sowir denn ſolches wiffen 7 ToTollen wir dahin arbeiten und uns keine Furcjt noch Schrecken laffen aufthalten / denn wir werden deffen ewig wol genteffen / und ein erndten / was wir alþier in Angſt und Mühe geſået haben , daß wird uns ewig trøften / Amen , Hallelujah

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Verzeichniß der Capiteln dieſes Er: ften i andern / und Dritten Theils des Suchs von der Menſchwerdung JESU CHRISTI des Sohns Gottes . Erſter Theil

Das I. Capitel. 2ß die Perſon Chriſti / wie auch ſeine Menſchwerdung auß Gjatür : licher Wig oder dem Buchſtaben der Schrifft obne Göttliche Erleuch tung nicht fénne erfandt werden : 3tem vom Urftande des ewigen Göttlichen Werens . pag. s .

D

Das II. Capitel. Offenbabrung der Gottheit durch die Schöpffung der Engel und Blende auß Gottlicher Eſſens / pag . 16 . Das III. Capitel. Die Pforte der Sdropffung desMens rohen . pag. 25 . Das IV. Capitel.

Von dem Paradififihen Weren und Res giment/ wie es håtte mogen feyn / ro der Menſo wäre in der Unſchuld blieben / pag. 36 . Das V. Capitel.

Dom kläglichen elenden Fall des Mens foen ?

pag. 47

Das


Das VI. Capitel. Schlaffe 7 wie Gott ein Adams Don Weib babe auß ihme gemachet / und wic er vollend Fey iridiroh worden / und wie ihme Gort mit dem Fluche das Paradis entzogen habe. pag.66. Das VII. Capitel.

Dom verheiffenen Weibes Samen und Schlangen treter. pag. 79 Das VIII. Capitel. Von der Jungfrawen Maria / und der Menſchwerdung Jeſu Chriſti / deb

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SohnsGottes . pag. 89. Das IX. Capitel. DonMarien Jungfrawſhafft: Was ſie si får der Benedeyung rey geweſen / and was ſie in der Benedeyung rey worden / pag.98. Das X. Capitel. Don der Geburt Jeſu Chriſtides Sobns Gottes / und wie er neun Monat / als

alle Wenden Binder / reyin Yuts terleibe verſchloſſen gelegen / und wie eigentlichen ſeine Menſwers bụng cụ

pag. 112 Das XI. Capitel Ponder vlugbarkeit : Was uns armen Beox Bindem die Menſchwerdung und


und Geburt Jeſu Chriſti Gottes Sobns någe i dic allerlieblichſte Pag. 121 . Pforte . Das XII . Capitel.

von der reinen Jungfrawſchafft / wie wir arme Bevæ Kinder müſſen auß der reinen Zungfrånliden Zucht in der TienrbwerdungChriſtiempfana. gen und in Gott nepgebobren wera den / ' anders follen wir Gott nicht dawen . pag. 129 . Das XIII. Capitel.

Dom zweyfadyen Menſchen / als vom 2lten und Tiemen adam : Don zwey

erley Menſchen : Wie fich der Alte bore gegen dem jewen balte / was ein jeder für eine Religion ,Leben und Glauben führe / was ein jeder vers ſtebe, pag . 144 DAS XIV. Capitel. Van der Vlewen Wiedergeburt / in was Şubftang / Elena / Weſenund Eia genſchafft die leweWiedergeburt / .. als das Jungfraw - Bindſtehe / weil C8 noch im alten Ädam ſtecket .

pag.-1592


Der Ander Theil. Das I. Capitel. Don des Lebens Urſtande auß dem Fewer : Ztem von dem ewigen Geiſt in der ewigen Jungfrawen der Weißheit Gottes / und was de ewige Anfang und das ewige Ende

pag . 109 . Das II. Capitel. Die ware und höchſte Pforte der Beilis gen Dreyfaltigkeit / das Auge des reya

Lebens -fcheins von derGottheit auf der Viatur. pag . 175 . Das III. Capitel. Wie Gott aufſet dem Principio des Fewers nicht offenbahr rey : Item von dem ewigen / ungründlitben Willen / und von dem ewigen Wes ren.

pag . 179.

Das IV . Capitel. Dom Principio und Urſtand der fewrens den Welt : Ztem vom Centro der Viatur / und wie ſich das Licht vom Fewer ſcheidet / daß alſo zwoWelten incin ander ſind von Ewigkeit in pag . 188 . Ewigkeit, Das


Das V. Capitel. Dom Principio in ſich reiber/was es rep. - pag.201. Das VI . Capitel. Don unſerm Tode / warumb wir ſterben måffen / fintémal Chriftus får uns geſtorben iſt . pag . 215. Das VII. Capitel. Dom Geiſtlichen Sehen /wie ein traurig Menſch in dieſer Welt könnnė Götts lide und Bimliſche Wiſſenſchafft baben / daß er könne von Gott recht reden /und wie ſein ſeben rep. p.228. Die ander Citation oder Ladung der kuffern Dernunfft diefer Welt in Fleiſch und Blut. ibid . Das VIII . Capitel. Die Pilgrame - Straffe auf dem Tode ins Leben , pag.239 . Das IX . Capitel. Mehr Umbft &nde diefer dritten Cita tion boch zubetrachten / pag: 251. Das X. Capitel. Dom Ebenbilde Gottes des Menſchen /

als von der Gleichheit Gottes und des Tienſohen . pag. 256 .

Drita


-

Dritter Theil.

Das I. Capitel. Was Ser Glaube i fey 1 und wie er ein Pag: 285 . Geiſt mit Gott ſey : Das II. Capitel. Von dem Urſprung des Glaubens / und warumb Glaube und zweiffel beya rammen wohnen . Das 111. Capitel .

pag .258 .

Wobet Gutes und Bdres / Liebe und Zorn , Leben und Todt,Frewde/ önd Leid fómpt /und wie die Wunder der Klatur in dem frepen Willen Gottes erfoheinen ) auſſer daß die Freyheit Gottes fich vermengee mit der Wundern deratur . pag . 263.

Das IV. Capitel. Wie man leben roll / ůmb die Freyheit Gottes zu ertangen / und wodurch die Bildnis Gottes perſtöret werde: Item von dem Standt der Gottlos Ten nach dem zeitliden Tode / p.270. Das V. Capitel . Warumb die Gottloſen fich nicht bes kehren : Welches das romerslichſte in der Bekehrung iſt : Don den fala roben Birten : Wicman in das Reich Gottes


Gottes eingeben muß : Don der zers" ſtörung des Teuffels Reich : Danden dreyen Geſtalten deß Lebens / -und mas wir von Adam und Chriſto ges abet haben . pag. 277 Das VI. Capitel.

Was die Luft vermag : Wie wir in Adam gefallen und in Chriſto wies der gebohren feyn / und wie roleicht 1

es nicht ift. 1. ein rechter Cbrift 39 werden . pag . 290. Das VII. Capitel.

zu was Ende dieſe Welt fampt allem Wefen fep geſchaffen auch von sweyen ewigen Myſterien , von dem machtigſten Streit in dem Mens rohen ümb die Bildnis / und warin der Baum des Chriſtlichen Glau bens ſteber / wadhfet und Frucht tr& get. pag : 296 . Das VIII. Capitel. Kuff was Weiſe Gott die Sündevera gibet / und wie man ein Bind Got tco wird . pag. 303

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