Johannes Heinrich Witte - Johann Amos Comenius, ein Gedenkblatt, 1892

Page 1

Johann Arnos Comenius Johannes Heinrich Witte


Uaebarti College libearj. FROM THE

BEOJ-'EST

JAMES WALKER,

OF

D.D., LL.D.,

(Claas of 1814),

KOKMBK PRESIDENT OF HARVARD COLLEGE

;

" Preference being given to works in the Intellectual and Moral Sciences."


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Johann Arnos Comenius in

seiner

culturgescbichtlichen

Stellung

und

seiner

historischen Bedeutung fĂźr die Entwicklung des Schul-

wesens, im Besonderen der Volksschule.

Ein Gedenkblatt in

Erinnerung an den 300. Geburtstag desselben von

Professor Dr.

J.

Kreisschulinspektor

3 RUHRORT Verlag von

Witte, Ruhrort.

in

1892.

Andreae &

Cie.

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Johann Arnos Comenius.

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Inhaltsverzeichniss. Seite

Johann Arnos Comenius I.

3-

Seil if

culturgesehichtliche Stellung

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1 1

1

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feine historische

o —21

wi KP 11

Mannes

auf

1.

International-bedeutsame

2.

Der M tusch im Zusammenhange der geschichtlichen

Stellung

des

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an die geschichtliche Vergangenheit ^ O.

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1

(Comenius und die Baeonische Verhältniss

Richtung zeitge-

methodologischen

zur

_q

Richtung sowie sein

9- -13 5.

Comenius

als

Unterrichts

K 6.

1

a

sse

und

eis

gemeinsamen

planvollen,

eigentlicher

Urheber

method.

nnferrichls

Der organisel menius

7.

Ii

Schöpfer

e

Zusammenhang

....

v\- -Ifi

der Schulen nach Co1f>-

Die historische Grösse des Comenius

.

8.

Der historische Charakter des Lehrberufs

9.

Der Segen der Comenius-Feier

II.

Das Leben des Comenius im Umrisse

Anmerkungen,

[?ef»onderen

zur

19- -20

21

Erläuterung

Hauptpunkle und wichtigsten Grundsätze de- Comenius

....

20- -21

III.

im

-17

17- -19

.

in

-28

der

den Lehren 28- -48


Arnos Comenius.

Joh.

I. Seine culturgesehichtliehe Stellung und seine historische Bedeutung für die Entwicklung des Schul-, im Besonderen des Volksschulwesens.

1.

Die gebildete Welt

in

unserem Vaterlande,

ja die

ganze

gebildete Menschheit richtet gegenwärtig mit erneutem Antheile

im Geiste

ihren Blick auf die mächtige geschichtliche Gestalt

desjenigen gewaltigen Mannes, dessen Andenken zumal die Schulen

und Lehrer kürzlich

Und dem

in der That,

und Lehrer, Comenius

Danke

die

Vor allem

ist

es ja die

am

Welt der Gelehrten

den Werken und Lehren, welche von Arnos

ausgegangen

sind,

für

sich verpflichtet fühlen muss.

östlichen

Brod

begangen haben

Schulleben eng verwachsene Kreise hatten besonderen

Anlass dies zu thun.

der

fast überall festlich

Lehrer oder Schulmänner sowie amtlich mit-

alle

Zukunft

hohem

zu

Denn Arnos Comenius,

März 1592, also jetzt vor 300 Jahren, im süd Mähren zu Komna, zu Niwnitz oder zu Ungarisch-

28-

bis zur

Stunde

los festgestellt, 1)

ist

der Geburtsort noch nicht zweifel-

— das Licht

der Welt erblickte, hat oft gar

herbe eigene persönliche Leiden und Schicksale zu erdulden gehabt, er hat noch dazu gelebt in einer Zeit,

und

Religionskriege

dennoch der

Mittel-Europa

mittels beispielloser

neidenswerthen

wo

verwüsteten,

Stärke des Willens

Ueberlegenheit

seines

Bürger-

und

er

ist

und Dank

gottbegnadeten

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4

International-bedeutsame Stellung des Comeniui.

Verstandes durch eisernen Fleiss der Urheber von unsterb-

Werken der

lichen

Schrift

und der That geworden sowie

der erste Baumeister des planmässig organisirten Schulwesens

von ganz Europa.

Führt dasselbe doch gerade

Neuzeit

der

der

in

Ver-

Grundlage für die Schulein-

welche überall die herrschende richtungen

in jener

noch bestehen und

fassung, deren Grundlinien allenthalben

und gebildeten

gesitteten

Menschheit auf dem ganzen Erdenrunde geworden sind, sich auf Comeniüs zurück.

Schon

seinen

bei

während deren

Lebzeiten,

einige

seiner Schriften sogar in asiatische Sprachen übersetzt

nahm

den,

Stellung

hat

er

dem

sowie in

theils

Reichsstände

seinen Rath in Bezug auf die

seitdem er

sonders

theils in

gewirkt;

und befolgten

Gestaltung der Schulen, geweilt

Kanzler Axel Oxenstjerna verhandelt hatte,

in

Polen

Folge seiner

Schulen

holten

ihrem Lande

in

seiner Heimath,

von

Aufseher

als

schwedischen

die

Nähe

jener ebenfalls benachbarten

Lehrer oder Leiter

als

Stellung

bischöflichen

wur-

solche international-bedeutsame

nächsten

der

In

ein.

Böhmen,

Mann

der grosse

be-

und mit ihrem in

ihrem

Auf-

trage verfasste er gerade seine wichtigsten Lehrbücher; auch

England

nach

ohne vom Parlamente

hatte er sich, nicht

dazu mit veranlasst zu

sein, persönlich

hinbegeben und auf

Schuleinrichtungen nachhaltigen Einfluss geübt, nach

Ungarn

Patak

in

dort

seine

Hamburg

Schule

pansophische

gab Comcnius

sicherlich erfolgreiche

Anregungen

brachte er die letzten

15.

November

1670

bewundert

lV2

erfolgten

als

einrichten,

in

der

Fertigkeit,

Kunst, die

Richtung

in gleicher

Tode

Schriftsteller

einzelne

auch

;

in

schliess-

Jahrzehnte bis zu seinem in

und

Schüler

am

Holland

zu.

gelehrter

Pädagoge

im Besonderen, nicht minder gesucht und ter

und

vorübergehenden Aufenthaltes

trotz

lich

lebte er,

Saros-

zog ihn der Fürst Ragoczy und Hess ihn

Hier

gefeiert als Meis-

zu unterrichten: eine

ihm Jahre lang sogar von manchem

benei-

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Internationale Bedeutung des Comeniua.

dete Einnahmen verschafft haben

soll. 2)

5

Vor

lebende

reiche

Handelsherr L. de Geer.

den Comenius von jeher

eifrig als

am

noch bei dessen Lebzeiten

Werkes, der Janua linguarum in

Dieser unter-

den Verfasser jenes

machenden

meisten Epoche

reserata, die in

12 europäische Sprachen und sogar

wenigen fahren

ins Arabische, Türkische,

Von wahr-

Griechische und Mongolische übertragen wurde. haft

klassischer

Bedeutung

für die

des Unterrichts bleibt aber für

menius

dieses

Auszug davon Zuthun

des

Pansophiae

Werk böhmisch Sprache,

deutscher

Prodromos

zu

eigenen

Zuerst

abgefasst,

Co-

hatte

dann erschien

es

ein

Diesen Hessen die letzteren ohne

mitgetheilt.

Verfassers

Zeiten die damals schon

und englischen Freunden wurde

in

Uebertragung

lateinischer

1639. erscheinen.

Comenius Lebzeiten wurde führlicheren

alle

pädagogische Methodik

magna.

Didactica

erschienene

längst

in

stolz

meist

abwesende und auf seinen schwedischen Besitzungen

freilich

stützte

war

allen

auf ihn schon früher gewesen der dort heimische,

dieses Meisterwerk

Bearbeitung

lateinischen

den Völkern Europas.

Noch

bei

als

des

der aus-

in

hinausgeführt

Denn Ludwig de Geers Sohn

Lorenz de Geer ermöglichte dem von ihm zu Amsterdam

in

gleicher

Weise durch grotse Freigebigkeit geehrten Comenius

alsbald

die

Opera

Herausgabe der

in

i

gesammelten

Foliobande

didactica, deren erster Theit. auch die grosse

richtslehre enhielt.

Berühmt

ist

Unter-

nächst dieser und der bereits

1627 erschienenen Janua linguarum, diesem Lehrbuche Wörterbuchart, vorzüglich der 1675 bei Endter

in

in

Nürnberg

herausgekommene Orbis pictus,das erste grossartige methodische Bilderbuch, das Urbild aller Anschauungstafeln

und

benutzten Veranschaulichungsmittel in den Schulen

;

planvoll

sodann

ist

hervorzuheben seine 1648 veröffentlichte Schrift Novissima linguarum methodus,

in

welcher er die Methode seines Sprach-

unterrichts kennzeichnete, darin in erster Linie

mus von Wort und Sache, das Hand

in

den

Parallelis-

Hand gehen

beider

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Die Wichtigkeit der historischen Erbschaft.

6

und endlich sind besonders verdient

fordernd,

Janua das

eben genannter

in

Schrift

neben der

die

geschilderte Verfahren

noch weiter verwirklichenden Lehrbücher, nämlich das Atrium,

und Vestibulum,3)

stimmten

ersten

diese

Vorbilder von einer be-

Klassenstufe angepassten,

für alle Schüler der-

und Lernbüchern,

selben massgebenden Lehr-

2.

Nicht

zu

was unsere Vorfahren gewirkt und

wissen,

Knabe

geleistet

haben,

sinniger

und wahrer Gedanke des berühmtesten römischen Wollten

Redners.

ein

heisst

müssten

oder

Dies

bleiben.

wir

ist

von

wieder

überall

vorne beginnen, so wären und blieben wir wie die

ein

Kinder,

so gäbe es keine selbstbewusste Entwickelung, durch welche nicht nur der Einzelne sondern auch

Denn

schlecht gefördert wird, sich ja freilich

nur das

des

Exemplare schreitet

auch

jedoch

wickeltste Thier

aber

doch

Individuen

oder

also

stets

seelisch

Entwicklung

dieser

Und wiederum

fort.

eben darum

Kind,

der

Thiergattungen,

der

keine

das

Ungeachtet

Gattung.

schlecht als Ganzes

wachsenes

Thieres,

ist

kein

Nur

die mit Ver-

geistigen

nunft, d. h. mit der Fähigkeit zu selbstbewussten

tung

Es

fort.

giebt

aller

Dunkelmännerei zum Trotze haltenden

Fortschritt

des

auch

schreitet

Schwarzseherei

Menschengeschlechts,

Wachsthum bedingt

in der

Gat-

und

aller

durch nichts aufzu-

einen

nur auf Grund einer geistigen Erbschaft. alles geschichtliche

Thierge-

auch das ent-

höchstens ein ausge-

geistlos.

Schöpfungen begabte Menschheit

Ge-

menschliche

das

beim Thier entwickelt

irgendwie das Seelenleben,

einzelnen

der

selbst

aber eben

Weil durch solche

ist,

darum muss

für

jeden gesunden und gesicherten Fortschritt der Menschheit stets

ebenso

wichtig

erscheinen

die

Anknüpfung an das

Vergangene und Bestehende wie die Fortbildung des letzteren zu neuen

Gestaltungen.

Jede

besonnene und

stetige Eut-

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D. ComeniuB in dopp. Rieht, gesehen. Anknüpfung

Gattung

menschlichen

der

wicklung

und

erneuernd,

und

in

und

conservativ

ist

gleichem Grade,

das

weil er

Weise

liberal in gleicher

Auch Comenius

zum

nicht

ist

mit

der

nächsten

Gegenwart

Zukunft

Werke

und

seine

in

erst

auf

für

die

Verstandniss

gleichem

lage

ihm überkommene Erbe

geschichtlich

ausgenutzt

höchst umsichtig

eigenen

erhaltend

zugleich

ist

7

eben deshalb von so gewaltiger Bedeutung ge-

Wenigsten

ferneren

Vergangenheit.

nur dann nicht blos zerstörend

ist

sondern wahrhaft aufbauend.

worden,

a. d.

tief

wie

selbst

selbständigen

dessen

Grund-

Anforderungen die

für

und

einer

schöpferischen

bedeutsamer Auffassung der Aufgaben

des Schulwesens aufgeführt hat. In doppelter Richtung

ist

in

dieser Hinsicht sein Zu-

sammenhang mit der Vergangenheit unverkennbar und Einmal steht Comenius

zeichnet werden.

ösem Grunde, und sodann wendet die

und Cartesius auf

durch Baco

sens

gerichteten

auf die

Bestrebungen Gestaltung

planvolle

richtsthätigkeit

fordernden

und

die

für

öffentlichen

rauss

Weise von ihm gewahrt be-

zugleich als in folgenreichster

der

ja auf tief

religi-

sein scharfsinniger Blick

die

Methoden des Wis-

Zeit

in

Sonderheit

der Erziehungs-

Ausübung

an

und Unter-

dieser Thätigkeit zu

Schulen.

3.

Was

das erste

betrifft,

so gehörte er ja der böhmischen

Brüder- Gemeinde an, die eine Mittelstellung einnahm zwischen

römischen Katholiken und hussitischen Utraquisten. sein tiefen

Lebensende war dieser Gottesmann

und festgegründeten

Religiosität,

erfüllt

Bis

an

von einer

von einer geradezu

unerschütterlichen Glaubenszuversicht, für welche selbst seine chiliastischen

den Anfang setzte.4)

Hoffnungen des

bezeichnend

1000jährigen

Reichs

sind, in

mit denen er

das Jahr 1672

Jedes Menschenkind sah dieser fromme

Mann an

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Des Cowenius Bestrebungen nach ihren

8

als

und

den

Schule

keine

ihm

nach

eine

vielmehr

Privatsache,

Fürsorge

eigene

ihre

ist

staatlicher

es

sollte

Liebe,

Schulen für alle geben,

besondere

Schule

öffentliche

Angelegenheit,

haben.

erster Linie eine

Sache der

und communaler Behörden.

Deutlich

in

bezeugen dies des Comenius Darlegungen im Didactica magna,

durch

als

Jedes hatte das Recht

himmlische Leben erzogen

dieses

für

Eben darum

jede Gemeinde

göttlicher

ewiges Leben.

l

Anspruch,

zu werden.

Die

von

getragen

unmittelbar

diese bestimmt für ei

religiösen Voraussetzungen.

besonders seine

XXIX. Kap.

Ausführungen über

Idee der Volksschule" und sein Zurückgehen auf

der „die

Luthers

Aufruf an die Städte Deutschlands zur Gründung von Schu-

XXXIH

Kap,

len im

Einführung

derselben

Nebentitel dieses Werkes, „artificium o

welchem

nach

lehren"

Forderung der

soll,

bedeutet

allgemeinen

überdies hervorgehoben

5»,

mnes

von der

er

Schon

handelt.

Allen

„die Kunst,

es

enthalten

wo

Schrift da,

Universalmethode

seiner

der

omnia docendi",

irgendwie Alles zu

Geringeres

nichts

Erziehungsschule.

als

die

Man

hat

dass die evangelische Kirche von

ihren Gliedern fordert, dass sie zur Verantwortung über den

Grund

ihres

Glaubens jederzeit

vom Standpunkte eine

durchgreifende

Folge erscheint.

damit

zu

gesagt

erste vorhin

sion

dieser

wegen

Es

selbst bereit seien,

Forderung

Volksbildung ist

als

aus

das

eine

sehr natürliche

dies sicherlich zuzugeben,

werden braucht,

und dass

Drängen auf

ohne dass

dass nicht schon der

von mir angegebene Grund, der jede Konfesder

himmlischen Bestimmung jedes Menschen-

kindes den Segen der allgemeinen, letzthin staatlich organisirten

und geleiteten Volksschule anzuerkennen antreiben

für sich allein

Mann, wie Volksschule einer

rauss,

dazu hinget eicht haben würde, dass ein so frommer

es

Comenius war, zur Forderung der allgemeinen

gekommen

evangelischen

wäre,

auch

wenn

Gemeinde angehöriger

einen besonderen Antrieb dazu gehabt hätte.

er nicht als ein Priester

noch

Ein Umstand

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Natürliche Anlehnung der ev. Kirche an den Staat.

war noch dazu

wenigstens in damaliger Zeit

den Evangelischen besonders dazu angethan,

bei

0

diesen bewohnten Ländern das Verständniss für

"Wich-

die

Dieser

der Allgemeinheit der Volksschule zu fördern.

tigkeit

dem Mangel jedweder über

Umstand

besteht in

desgrenze

hinausgreifenden

ganisation

der

evangelischen Kirchen

Da

Oberhaupt.

musste

sich

sie

die Lan-

überhaupt gesicherten Or-

oder

der Unterstellung derselben unter ein

in

dem Mangel

eigenes

gemeinsames

und

ein solches die evangelische Kirche nicht erträgt,

von jeher und zwar ganz besonders eben

ersten Jahrhunderten

den

gerade

den von

in

ihres Bestehens

an die staatliche Macht der verschiedenen Länder, suchten

Gemeinden

evangelischen

die

in

eng anlehnen

für ihre

und so

Kirche. vor_

zugsweise auch dadurch einen äusseren und doch irgendwie organisatorischen Halt zu gewinnen, dass sie die Einrichtung

von

Schulen

gleich

sicherten,

den

Schutz

der

Einfluss auf die

diese ihren

Kirchenschulgemeinden sich zu-

als

Rechten befestigten und

ihren

in

bungen

durch

förderten,

Bevölkerung

für solche

Bestre-

der Gemeinde-

staatlichen sowie

Behörden und mit diesen mancherlei Befugnisse zu erlangen bestrebt waren. 6)

4.

Hinsichtlich seiner methodisch-didactischen Leistungen

aber knüpfte Comenius in erster Linie an die

Auch

Richtung an. die ja

gewaltigen

bekannt,

hierbei

machte

Strömungen der

dass

man

seit

dem

und Entdeckungen immer mehr dass die rein geistliche nicht

dazu

und

Zeit

sich

zueigen.

Weise Es

ist

Zeitalter der Erfindungen

sich

dessen

scholastische

Form

inne

wurde

des Wissens

angethan war, die Fülle des neu zuströmenden

Erkenntnissinhaltes zu bewältigen. ser

Baconische

er in einsichtigster

Als

man

angesichts die.

neu entdeckten Gebiete einer lebensvolleren Wirklichkeit

die Magerkeit

und Leerheit der scholastischen Wissensobjecte

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0>ro«niu* uiui die Basönitcli« Richtung.

10

und

Rückkehr zu den Schätzen des

menschliche Erkcnntniss neu beleben der

That,

Der

lebensvollere

eclite

Plato,

Gestalten

als

der

echte

Kost

Nebelbildcr

als

der scholastisch

nicht

und

und

frischere

und getrübten

Das Zurückgehen auf

die Quellen»

Zug der Renaissance-Zeit, der Epoche

den Menschen

des Wiederauflebens weltlicher

Menschen,

waren

entstellte

die mittelalterlich verzerrten

derselben.

dieser humanistische

in

und erquickende Aristoteles

gedeutete, die echte antike Wissenschaft reichere geistige

Und

können.

zu

entblösste Altcrthum hatte eine befreiende

Wirkung.

zuvörderst

Wissens die

antiken

den scholastischen Hüllen und Grillen

von

clas

man

empfand, glaubte

Abstraktionen

ihrer

durch

Menschen

blos den

als

Katechismus-

als

und Wissenschaft,

schüler

angehenden

friedigte

wohl eine Zeit lang die wissensdurstigen Gemüther. 7)

Und auch

als

ein

Zurückgehen auf

Urkunden, oder

wie eben gerade

nichts

die echten biblischen

der

be-

im religiösen Leben bedeuten ja Reformation wie

Gegenreformation

bei

Erkcnntniss

anderes

Gegenreformation

auf

katholischer

Seite

den

Versuch einer neuen Rechtfertigung des eigenen Standpunktes vor, bezw.

gegenüber

Allein

da^

diesen biblischen Urkunden.

nunmehr

der Echtheit

in

seines Standpunktes wieder erschlossene

Alterthum brachte doch nach Seiten

und der Höhe

und wieder erkannte

des

Na

t

u

r

erkennens

keinen Wissensinhalt, der geeignet war, sich mit demjenigen der lebensvollen,

am Ausgange

des Mittelalters und

am An-

fange der Neuzeit neu entdeckten Naturerscheinungen, turkräfte

der

neu

gemachten

Erfindungen,

der

neu

entdeckten

Länder zu

Aufmerksamkeit antike

Na-

und Gesetze, der neuen astronomischen Wahrheiten,

von

Wissenschaft

diesen

auch

sowie mit den vergleichen

abzulenken:

keine

Wundern

oder gar die

vollends bot die

Methode

dar,

um

des

Reichthums dieses neuen Wissensinhaltes sich mit Erfclg zu bemächtigen.

Wir Deutschen

verirrten,

gefangen

genommen

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CcTneniui

u. die mt-tltodnlrvir. Zfritrfchtuap.

1

von dem Ernste und grüblerischen Tiefsinne unserer ösen Spekulation, bei solchem Suchen nach einer

senen Methode der

das weitliche Wissen uns

für

und

Theosophic

der

Mystik,

sanguinischen Italiener

in

dem Labyrinthe

Naturdichtung von der Beschaffenheit, bei

dem

»

in (lern

Alchimie,

1

religi-

angemesDickichte die

allzu

einer phantastischen

wie

sie

dien Giordano Bruno hervortritt,

d.

tischen Deutschen wie die phantastischen

so grossarti? h.

mys-

die

Italiener fühlten

das

Bedürfniss nach einer neuen Methode überhaupt nur dunkel r.nd

dem im Naturwissen

stellten

mehr genügenden

nicht

Alterthume die neuen, aber unförmlichen \Vis*msinh;»lie theo, oder

sophischen

Gepräges

naturphilosophischen

Mathematiker gewesen Sinn

man den neu

Inhalt der Erkenntnis*, zumal

sich darbietenden

könne,

man

thode

zunächst

und

die

dem Hebel

solche Forschung

gemessenen

und

Fülle

Methoden

Me-

den

Englän-

versenkten Mich

Nachdenken

solches

ganz

verarbeiten

Sinnen und

sein bei

den Franzosen

in

bevor

'es

der Erkenntnis*, dei

Baco

müsse.

bei

praktische

da->s,

'

Wissensstoffes mit Erfolg

zuwenden Cartesius

der

klar, s

des Wissens und der Forschung,

Ueberlegen dern

und noch mehr

sind,

Englander begriffen es zuerst

der

entgegen.

die von jener gute

Der glänzende Scharfsinn der Franzosen,

der Erkenntniss.

üb«

r

in

die an-

wurde ie.vr der

S<>

Urheber der empirischen, dieser derjenige der systematischen Methoile moderner Forschung.

bis

heute

duetion

legte

nur

weiter

Baco,

Verfahrens Cartesius. erprobten

Anwendung

und

Die Grundlagen ein-r neuen

entwickelten

Theorie der

In-

deduetiven

eines neu gesicherten

die

Jener trat etwas zeitiger hervor, auch

bewährten

seine

Lehren

sich

zunächst

gerade damals vorzüglich

auf die neuen,

methodischen Bearbeitung harrenden

in

einer

und im Vordergründe

aufmerksamer Theilnahme der Gebildeten stehenden Gebiete realistischen Naturwissens.

Leben

der

Zeit,

nicht

Das wirkte auf das g;m/e

nur

auf

die

Wehweisi

'

_

-

!v,ige

k nnd die

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Einfluss Baconifchcr Methodik auf Comenius.

12

sondern auch auf die Schulbildung,

Fachwissenschaften

und

Lehre

vor Comenius,

Anwendung

die

tritt

auf

Schon

ein.

sogar vor Ratich, vorzüglich aber bereits

ja

Anhängern

bei diesem sowie bei seinen

Helwig

überhaupt

der Jugend

Unterricht

Joachim Jung und

der Baconischen Methodik auf die

wohl überlegten Verfahrungswcisen und die planvolle Gestaltung des fortschreitenden Lehrgangs beim Unterrichte hervor. Diese Anregung erkennt Comenius selber sogar ausdrücklich an.

Erzählt er uns doch,*)

ginn

seiner

didaktischen

Nachdenkens

über

setzen müsse,

1614

Methode freilich

teren

welchem

in

Indess

erschienen.

und

bleibt

*) In den

hier

das Jahr Berichte

Professoren über Ratichs

war

Anregung.

Comenius

eben

allgemeine

frühzeitig

ist

nicht zu bestreiten.

Mng

Baco's

es

letz-

immerhin

Volks-

der durch Ratich

dem Comenius

auf des letzteren methodische Lehren

Gebrauch von

nur eine

Trotz der

9)

selber der erste, welcher bei für eine

angegebenen Grenzen

Jung und Helwig schon iluss Baeo's

in

dies

seinem nachdrücklichen Eifer

seines forschenden

die guta.htlichen

Heidelberger

höchst bedeutsame

ist

also

Unterrichtsweise,

planvolle

und

Giessener

der

dass er den eigentlichen Be-

Studien,

vermittelte Ein-

und Grundsätze

richtig sein, duss wir keinen

Anschauungen und Methode

wie

linden,

Kvacsala in seiner Schrift über „Johann Arnos Comenius", Ö. 155, behauptet, so gilt dies doch nur von den inductiv-logischen Regeln

Aber der

des Baco in gewissen Grenzen.

und

die

realistische

Zug

gesummte Richtung auf das Methodologische sind

menius unverkennbar. Doch was bedeutsam

ist,

Baco's bei

Co-

bei letzterem erkenntnisstheoretisch

das hat Comenius auf die didactische Thätigkeit über-

tragen, sodass diese zu einer pädagogischen Kunst wurde.

Das

ist

sein Verdienst, welches freilich von den oben genannten schon vorbereitet war, jedoch vor allen in

der Zeit wurzelte. Begeisterung

für

Darum

Baco ebd. mit Unrecht

„von akademischer Art" blieb.

und beweist, geht Werke.

Baco und dem Baconischen Geiste

bezeichnet Kvacsala auch des Comenius

Wo

er mit Vorliebe

als eine solche, die blo9

er seine

Grundsätze erläutert

induetiv, nicht deduetiv xu

Dies sowie der Nachdruck,

den er auf Pflege der An-

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Vor

Klaesen.

Coraoniu« gab es keine eigentlichen

und nachhaltigem

Selbstbewusstsein

-schule sich mit vollem

13

Erfolge darum bemüht hat, auch die den Schulen obliegende

Massenunterweisung, den Unterricht vieler Schüler eben

als

Nachdenken

solchen, als klassenmassige Gesammtarbeit durch

über die Methode der Erziehung, des fortschreitenden Lehrgangs und der Gliederung des auf verschiedene Abtheilungen

den Alterstufen gemäss zu verthcilenden gestalten.

Stoffes planvoll zu

5.

Nicht

ihm

erst

10)

besonders

alter,

Comenius sondern

seit

bereits

langst vor

freilich

im Alterthum, ebenso später Karl

seit

dem

Grossen, vollends

der Neuzeit hat es Schulen und Klassen

im

Mittel-

seit

Beginn

gegeben

;

niemals

aber waren dies Schulen und Klassen im Sinne unserer heu-

und Klassen.

tigen Schulen

um

eine Vereinigung Vieler

Es handelte sich da

beim

schnuung und Ausgehen von dieser allenthalben des

Beginnens

mit

Entschiedenheit,

seine

legt,

welcher er

Wissen

verbalts

blos

wissen

legt, die

eintritt,

für

den

ein

Werth,

den

das Vorbild, das er den Vorgängen in

Methodik entnimmt,

Eugen

er dt-r

Züge verrathen, wie

alle diese

Pappenheim

Oebmigke erschienenen rede

zur

Feier

Anhänger

des

Forderung

stets inhaltvolles,

drungen Comenius vom baconisrhen Zeitgeiste war. Dr.

um

Muttersprache hei allem Unterrichte,

der

mit

nur

stets

Unterrichten, nicht

nennt Schritt

darum

seiner

iu

auf Natur-

Natur für tief

300. Geburtstages"

auf

trotz

S.

Prof.

Berlin

„Johann Arnos Comenius,

Baeon's" und wahrliidi

durch-

Auch

in

die

nicht

bei

Denk-

22 Comenius „den

Kvacsala

mit Fug und

man doch Baco selber /.u hören, wenn man bei Comenius liest: „Der Jugendbildner ist ebenso wie der Arzt, der Diener der Natur, nicht ihr Herr" und als Wahlspruch der Erziehung den Grundsatz hingestellt findet: Omnia Recht!

Glaubt

sponte iluent, absit violentia rebns.

Zwang

bleib''

ferne

bes. auch unten

den Dingen").

Anm. 14

(„Alles flic?se von selbst, ein

Vgl. Pappenheim

die9. Sehr.

a. a. 0.,

S.

17,

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14

Comenius«

Unterrichten Vieler.

whkliches

trotz solcher Vereinigung

unterricht

sam

oder

angehörter

nachgeschriebener

heranwachsender Schüler, auch wohl

Zöglingen

jüngeren

Es

Aber

Wiederholens. zubereiten,

zu

erläuternd

Zucht, gemein-

Vorträge

und das

schon,

selbst bei

zugleich

etwas vor-

darzubieten, von allen es

etwas

alle zugleich

erfragen,

wie eines einzigen für

besten-

statt,

gemeinsamen Abfragens und

eines

für alle Schüler

zugleich

allen

Einzel-

fand

Vieler

dem Gesichtspunkte gemeinsamer

unter

falls

Urheber planvollen gemeinsamen Unterricht«.

nie

Grund dessen

auf

so-

Schüler der Klasse in einem Fach

alle

massgebenden Lehr- und Lernbuchs zu eigener Wiedergabe

und Darstellung des so Erlernten zu befähigen, endlich für alle geeignete

Form

Lehrstoffes zu finden

nur

nicht

etwas

der

Anwendung und Einübung

sondern

Gleiche davon hat,

das

erscheint):

das

ist

ein

eines

des

im Grunde

(dies alles so, dass jeder

allgemeine Mitarbeit und Theilnahme

eine

sodass

jeden gesichert

Verfahren und eine Kunst, die

man

vor Comenius fast gar nicht kannte; selbst ein Lehrpensum

genauen und bestimmt unterschiedenen Altersgruppen anzupassen war etwas, was vor Comenius sehr

tens

selten

Nirgends also

auf

zweckmässige

wirklich

konnte

gleichfalls

Art

geschah.

ihm geben und hat

es vor

ihm gegeben einen planmässigen,

streng,

mindes-

es

vor

Unterricht

gleichzeitigen

Vieler auch nur einer einzigen Klasse; niemals bestand schon-

deshalb \or ihm ein Unterricht, welcher der Erziehung und"

Sinne diente und diese zu Hauptzwecken

Zucht

im

hatte.

Niemals fand vor Comenius ein unmittelbar erziehen-

der

vollen

Unterricht

Man

übte

des Unterrichts zu sichern,

ziehend

oder

samen t'.ie

Sache

und

Unterrichts, so.

wohl

man

zum Behufe der

bei zweckmässiger

und

Unterricht

statt

mehr geschieden,

Zucht

Zucht,

waren

um

viel-

den Erfolg

unterrichtete aber nicht er-

Erziehung.

Und doch liegt gemein-

richtiger Gestaltung eines

der

diesen

Namen

wirklich verdient,,

dass die Schule nur deshalb Unterrichtsanstalt

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Comeniu«

xind

gerade

Schöpfe* method. Xla*s«>nuntcrrichtf.

bessere

eine

Unterweisung

»1»

Unterrichtsanstalt

15 die Privat-

als

— und

weil sie nur als Unterrichtsanstalt

ist,

Form klassenmässiger Unterweisung als der auch die gelungensten Form des Jugendunterrichts

zwar eben

in

der

Vor Comenius war

besteErziehungsanstaltzuseinvermag.il)

Darum war

gerade dies nicht erkannt.

Rohheit

Jahrhunderte scheint»

was uns

auch,

der Zucht ig ungs weise und den Strafarten

in

vor der

besonders

Zeit

desselben

als

jener

er-

im letzten Grunde weniger solche oder gar wirkliche sondern

Brutalität

wesentlich

Folge der Verlegenheit

eine

und des Unvermögens, durch wahrhaft gemeinsamen den Unterricht

anregend zu beschäftigen,

erziehen-

deren ganze Anzahl wirklich

Schüler

vieler

Mitglieder der Klasse, die ge-

alle

samtste Masse der Zöglinge auf einen Punkt

in

ihrer

Auf-

sammeln und eben dadurch deren Willen

merksamkeit zu zu beherrschen.

i

Massenunterricht

Klassenuntei rieht

als

eben

hat

Arnos Comenius. sätze, Vorschriften

anderer

kein

gepflegten

geschaffen

als

durchdachte Regeln, Grund-

Sorgfältig

und Winke, zum Theil umsichtigste prak-

tische Rathschläge, die sogar

Lehrers in der

methodisch

wirklich

Klasse

den erhöhten Standpunkt des Acht

ausser

nicht

möglichen Erfordernisse, welche gerade

lassen,

über

alle

Verwirklichung

die

solcher Lehrweise beireffen, finden sich an den verschieden-

Besonders her-

sten Stellen seiner grossen Unterrichtslehre.

zehn

Grundsätze

Gediegenheit des Unterrichts

im Kap. XVIII,

vorzuheben sind über

vor allen im sätze

der

§

in dieser Hinsicht die

45 und 46, Nb.

abkürzenden

vorzugsweise

die

des „1. Problems«4

§§ :

I

— V,

Behendigkeit

18

— 28

„Wie kann

als

ferner die

beim

Normen

für

es,

dem

gerade

rühmt werden muss:

nach solchen Stellen

Ihm

die

Lösung

ein einziger Lehrer für eine

noch so grosse Anzahl von Schülern ausreichen war

„Grund-

L'nterrichten*,

zuerst

in

der

?

tt

— Comenius

12) dies

nachge-

Geschichte

der

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Conienius der eigentliche Schöpfer method. KlaeFcnunterrichU.

Bildung und Erziehung ging das volle Selbstbewusstsein auf

Wesen und Bedeutung

über

des planvoll

ertheilcnden

zu

Klassenunterrichts, obschon eine

und auszugestaltenden

all-

gemeine Verwirklichung seiner Grundsätze bei den politischen

und

socialen

noch

nächsten Jahrzehnte

der

Nothständen

lange auf sich warten Hess. Vorangingen die höheren Schulen, erst viel ein.

später drang seine J.chrkunst

Auf ihn

in

die Volksschulen

führt sich aber letzthin gleichwohl zurück die

methodische Organisation des Schulunterrichts nicht nur

in

Böh-

men, Deutschland und meist sonst auf dem Festlande' sondern im ganzen gebildeten Europa und

freilich

leitete

entstanden wirklich in grösserer Allgemeinheit so ge-

und geordnete höhere Schulen,

erst seit Eintritt unseres

Jahrhunderts begannen ein ähnliches Ziel zu

und

noch

Kunst

wie

verfolgen,

solche

eine

fremden Erd-

selbst in

einem Jahrhundert weiterer Entwicklung

Erst nach

thcilen.

spater

viel

des

die

die

Volksschulen

konnte

erst

wirklich

gemeinsamen Unterrichts mehrerer Abtheilungen derselben

vollends

Klasse,

Jugend

schulpflichtigen

Schöpfer

des

Aber schon

Klassen Unterrichts

meinsamen Unterrichts auch nur Abtheilung überhaupt anderer Hinsicht dieser

als

ist,

alle

in

ein

als

und

Abtheilungen der

Schulortes umfassenden

eines

klassigen Schule entwickeln.

der

einer

in

sich

gleichzeitigen

weil er

ein-

zweifellos

eines wirklich ge-

einer einzigen Klasse

und

Comcnius zugleich noch

steht

Bahnbrecher da.

Denn

in

pädagogischen Grossthat muss er zugleich gelten

den Urheber der selbstbewussten Organisation

in

Folge eben für

alles geschicht-

lichen Fortschritts der Menschheit, soweit dieser gerade auf

der

Grundlage

methodisch

und planvoll

eingerichteter,

in

öffentlichen Schulklassen als Massenunterweisung gegliederler

und geordneter Jugenderziehung und Bildung

sich

voll ieht.

6.

Ja noch mehr; Comcnius hat diese Ideen, Grundsätze

und Lehren noch dazu durch

seine Didactica

magna

nie er-

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Der organ. Zusammenhang der Schulen »ach Comenius.

gesammte

gelegt in einem System, welches das

von der Volksschule

Ganze

schlossenes

haupt

mehr

meinde

ihre eigene Schule

nach ihm

der

pflicht

nach

einem

Ideale,

Tage

zu

noch

und

Lehrgebäude

sein

Verwirklichung sogar für

volle

ein

Traum

als

Denn

ist.

alle

ihrer innigen Ver-

er in

in eine solche gesetzt.

nannten Hauptschularten hat er

Gedanken

selbst der Schul-

Zusammenhang gebracht

Hauptarten öffentlicher Schulen hat

bindung begriffen und

Grundlage

die

hat er damit auch den

Volksschule

dessen

Ge-

von den

Voraussetzung der Hoch-

und ausserdem durch

angedeutet

heut

weil ferner

soll,

diese Anstalten in organischen

aile

sich ge-

in

sondern jede

bleiben

haben

letztere die

bildet,

Allgemeinheit

der

uns

Lateinschule,

die

schule

Unterricht

Schulen die Muttersprachschule

öffentlichen für

Schulwesen

als ein

Weil nach ihm kein Kind über-

umfasst.

ohne

Hochschule

bis zur

J7

Jede der ge-

Vorstufe für eine andere

derselben, die als die nächstfolgende angesehen werden muss, bezeichnet, die Volksschule aber als Grundlage aller übrigen hingestellt. ist,

Und wenn

es

auch historisch wahr und

dass erst die staatliche Aneignung und

die gesetzliche

Anerkennung des Gedankens der

den Besuch der Schulen wirklich

Zusammenhange mit der

fast zur

der ist,

voll

hat,

und

bereits

so

Unentgeltlichkeit

ganz

einen

beseelte

der

des Volksschul-

Comenius

;

noch weiter

Gedanke der

noch immer nicht

hat ihn seiner Zeit verkündigt,

Schulpflicht

Regel gemacht und im

unterrichts die Idee der allgemeinen Volksschule

durchgeführt

richtig

Aufnahme sowie

ins

letzteren,

Leben getreten

schon dieser besass ihn und

und zwar

nicht

zum Wenig-

sten eben dadurch, dass er die Muttersprachschule als Vor-

aussetzung der Latein- und der Hochschule bestimmte. 13)

7.

Ich sagte:

meinsamen,

Als erster Organisator eines

planvoll

ertheilten

Klassen-

wahrhaft

ge-

und Massenunter-

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Die hi8tori»che Grösse d*s Comeniu«.

18

Comcnius mehr

richts hat

zur

folgenden

aufeinander

ist,

wie nochmals

Und da

geschlecht

eines

werden muss, solcher Fortschritt

betont

der letztere zugleich ein unser Menschen-

auszeichnender Vorzug

müssen

wir

davon höher Leibtungen unmittelbar

ist,

vielmehr

derjenigen

stellen,

beizutragen

lichen Gattung, zu ihrer

und

so müssen

noch dazu und

die

Fortschreiten der mensch-

Vervollkommnung, ihrem wachsen-

und wahrhaft königlichen

des

Geister,

sondern auch

die nicht blos auf das Seelenleben Einzelner

auf die geistige Entwicklung

Das

Wohlfahrt.

ihrer sich steigernden

sind die wirklich grossen

Folge

in

Werke auch

welche es verstanden haben,

dem

zu

eben

wir

hoch halten und nicht

übrigen menschlichen

als alle

den Gedeihen

modernen

der ganzen

eines geschichtlichen Erbes

die historische Erbschaft besonders

blos dies:

Fortschritts der

geistigen

Geschlechter

Nur auf Grundlage

Menschheit.

möglich.

irgend ein anderer beigetragen

als

Vermittelung

sicheren

Menschengeschlechts

mit

spürbarem oder gar nachweisbarem Erfolge einzuwirken ver-

mocht haben. gerade die

Je gewaltiger das Verdienst

um den

ist,

welches sich

der menschlichen Gattung,

Fortschritt

Hebung der allgemeinen Wohlfahrt

der

oder auch nur Volksgenossen jemand erworben hat,

bedeutender der

ist

seine historische Grösse.

Erziehung und

des

wohl

werden.

um

so

Auf dem Gebiete

Unterrichts sowie der Entwicklung

beider dürfte schon nach diesen kurzen Darlegungen nius

um

Zeitgenossen

von keinem

anderen

an

Bedeutung

Come-

überragt

14)

8.

Es sind vor allen die Schulmänner und Lehrer, überhaupt die Erzieher an öffentlichen Anstalten, welche hierfür ein klares

Verständniss haben müssen.

Haben

hohem Grade gemeinnützigen

sie

doch den stolzen und

Beruf, nicht blos

sondern ein ganzes Geschlecht von

in

den Einzelnen

Berufs wegen

zu fördern.

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Der

19

In'itorifcbe Cliar»ct«r de* Lehrberuf«.

Die Lebensaufgabe des F. ehrers ist in vorzüglichem Grade und Sinne ein historischer Beund

ruf,

derselbe

einen gediegenen historischen

erheischt

Sinn sowie gediegene geschichtliche Bildung und Kenntnisse.

Die öffentliche Erziehung und der öffentliche Unterricht, die

S c h u 1 erziehung

als

solche

Ma

s s

en

und der Schulunterricht -

Massen

und

Erziehung

Klassen- Erziehung und Klassen- Unterricht Eine

Zöglingen.

mittelbar darauf

hin,

zu vermehren,, das sichern,

Thätigkeit

derartige die

geistige,

zielt

-

sind

eben

Unterricht,

von vielen

also

an-

ganz,

Erbschaft

geschichtliche

Wachsthum der Menschheit zu

geistige

nämlich durch planvolle Anpassung der Jugend

Gesittung und Bildung an den

bereits

in er-

Ganze Geschlechter und Genera-

wachsenen Geschlechts.

tionen von Menschen sind

welche

es,

und

ihren Lehrern verdanken, tige Fortschritt der

Standpunkt des

es

Gepräge

ihr geistiges

wechselweise der geis-

ist

Menschheit von den Vätern zu den Sühnen,

Enkeln und Urenkeln, also das Wachsthum der Menschheit

im Zusammenhange treuer

darum

dieser allein verdankt würde:

Lehrerarbeit,

und Gelehrte, der Dichter,

Männer

in

und

sowie

mit

erziehlich

dem

dem

die

Heere,

Förderer

thätige

von weiten Gesichts-

klarem Selbstbewusstsoin über

und Gewerbes, eben-

und bildend auf grössere Kreise und zwar

auf solche von Erwachsenen einwirken. ausser

an

Priester

und Künstler,

grosssinr.ig

also der

diese wirkende Vertreter des Handels falls

während der

Schriftsteller

von Handel und Gewerbcfleiss, geleitete

richtet sich ja nur

der Staatsverwaltung und

ja selbst der gemeinsinnig

punkten

Massenunterweisung

D.'e

das erst heranwachsende Geschlecht,

leitenden

ein

nicht etwa so, dass sie

freilich

und Zucht der Schule

in Unterricht

zum guten Theile

ihrer Geschlechter

Werk

Priester

Keiner jedoch

thut es so unmittelbar,

dieser Unmittelbarkeit zugleich in solchem

Umfange,

so ausschliesslich und so wenig eigennützig, wie

keiner bei

es

keiner

die

Ge-

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20

Dl « Schule

u. ilire

Bedeutung

f.

dea Fortechrltt der Menschheit.

sammtheit der Lehrer, nicht zuletzt die Volksschullehrer und

Und

die Volksschulen thun.

Unterweisung

Unterbau

der

dazu kommt, dass die Massen-

doch

Jugend

eben

Grundlage, den

die

anderen eben genannten Arten und Weisen

aller

der Bildung und Einwirkung auf ganze Geschlechter,

bildet.

Unter

der;

Arten dieser Jugcndbildung

damit

Menschheit

die Voraussetzung alles übrigen Fortschritts der

dies aber

gilt

wiederum am meisten von der Unterweisung der Kinder den Elementen, also von Erziehung und Unterricht Volksschulen

und dem Berufe

Volksschule, thatsächlich

menschlicheil

die

Arbeit

und

aller

alles

Voraussetzung

Fortschritts, die weitgreifendstc

aller historischen

derjenige in

Grundlage

breiteste

in

den

Somit bildet

ihrer Lehrer.

der Klassenunterricht in der Schule, besonders der

in

gemeinsamen Kulturent-

wicklung der gebildeten Menschheit. 15]

9. Je richtiger dieses welt

dem

keit des

des

ist,

um

so dankbarer muss die Nach-

gewaltigen Pädagogen sein, der diese Berufstätig-

Schulmannes der Neuzeit und mittelbar damit die

Volksschulmannes der Gegenwart, wie wir uns

ins

grossen

Arnos Coracnius. Des

dieser Hinsicht unvergleichlich,

letzteren Verdienst

Das

unsterblich.

in

Ge-

dem

dächtniss gerufen haben, eigentlich erst geschaffen hat,

ist

in

seinen

Leistungen und Werken vorliegende Vermächtniss muss uns ein

besonders

theures

geschichtliches

aber von diesem Erbe wie von jedem

deinen Vätern hast,

von hafte

ten

selbst wird es

erwirb

es,

um

:

Erbe

durch

treue

sterblichen Lehren

gilt

ererbt von

es zu besitzen."

Nicht

uns zufallen sondern nur durch gewissen-

Forschung in und Kenntnissnahme

und

Es

sein.

„Was du

Arbeit nach

von

und Gedanken sowie des

bildes seiner persönlichen

seinen Schrif-

dem Muster

Lebensführung.

jährigen Festlichkeiten zu Ehren seines

seiner un-

herrlichen Vor-

Mögen

Andenkens

die dies-

ein

Anfang

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Der Segen der CometiiuB-Peier.

Ton und Ansporn zu

Dann

wird es

Genossen

an

welchem

nicht

wird,

solcher Arbeit für jeden Lehrer werden

auch dem schlichtesten Lehrer, jedem treuen Arbeit

der die

die

für

Geistern,

beschieden

sein

Comenius

wie

Schule,

selbst

dem,

Spur ausser lieh glänzenden Er-

leiseste

denn eines Ruhmes, wie

folges, geschweige

begnadeten

21

mag

nur so gott-

er

einer

war,

zu

Tlieil

wie es jedem

ergehen,

so

wackeren Schulmanne, wie es dem einfachsten Volksschullehrer ergehen

kann nach den schönen Versen eines neueren

Dichters (O. Girndt)

„Den Samen

edler Lehren trügt

„Ein Sturmwind Gottes übers Reich der

„Auf Lebensflügeln

fort

und

Manen

legt

„Ihn nieder, wo"s die Lehrer selbst nicht ahnen. „Oft dankt der Enkel seine Kraft

„Der Weisheit, die der Ahnherr eingesogen,

„Wer ein Geschlecht „Der hat

zur Wissenschaft erzieht,

die Menschheit miterzogen.

„Die grossen Thaten, die geschehn,

„Wer kennt den „Des Lehrers „Hat nur

sein

stillen

Name Geist

Wink, dem

kann

c

entsprungen,

die Jünger klar durchdrungen."

Jeder an noch so bescheidener rer

sie

mag verwelm,

iesen Erfolg erringen,

Stelle

wirkende

und wenn ihm

Leh-

dies gelingt,

so hat er damit an seinem Theile vermehrt den Segen der öffentlichen,

von Gemeinde und Staat geordneten und ge-

leiteten Schule.

Dass es so

sei,

das walte Gott!

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22

Das Leben des Comenius im Umrisse.

II.

Johann Arnos Comenius, im

garisch-Brod

geboren,

verlor

frühzeitig

Beide

Brüdergemeinde angehörigen

Eltern.

der Vater,

dabei ein

der

Müller,

ein

starben

wohl

und bibelkundiger Mann war, welcher auch

zum

12. Jahre für des

sich

l*/ 2 Jahre auf der

münder vermochten sorgen

des

;

vielleicht

Lateins

zwischen

bis

sorgfältig

schon

hatte,

letzterer

hielt

Schule zu Strassnitz auf.

Die Vor-

nicht in angemessener Weise für ihn zu

wollten sie es auch

erlernte er erst

war

Nur 2 Jahre

1604 und 1605

1604,

unterrichteter

Sohnes Erziehung gesorgt

In den Jahren

im Frühjahre.

Marz 1592

28.

mährisch-böhmischen

der

seine

Un

wahrscheinlich zu

Mähren am

südöstlichen

Die Anfänge

nicht.

im 16. Jahre, also 1608.

er wahrscheinlich

In-

zum Handwerke gegangen.

brachte er auf der Lateinschule zu.

1610

lag

Herborn, besonders unter

er auf der Nassauischen Universität

Alsied, der Theologie ob, darauf 2 Jahre eben solchen Studien in

Heidelberg, machte

lichen

dann Studienreisen

England.

1613

hielt

er sich in

die nordwest-

161.4 über Heidelberg zurück.

Folge der

Aufforderung des

Zu

jung,

erst

um

die Priester-

22 Jahre

Beschützers

der

meinde, des Landeshauptmanns von Mähren Karl die

Leitung

der

3 Jahre später

wo ein

er sich

zum

spanisches

Brüderschule in Prerau

siedelte er als Prediger

ersten

brannte, verlor er sein

als

einbrach

Hab und

und

alt

Brüdergev.

Zerotin

deren Rector,

nach Fulneck über,

Male verheirathete.

Hülfsheer

flüchtig

Amsterdam auf und kehrte

weihe zu empfangen, übernimmt er in

in

Lander Kuropas, besuchte auch schon damals

die

Als dort

Stadt

1621 nieder-

Gut, seine Bibliothek

und

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Don Cotnenia» Jugend und Aufenthalt in Böhmen.

Handschriften von zahlreichen,

-viele

Dann

daktischen Arbeiten.

begonnenen

längst

fallen seine Schicksale mit

der verfolgten böhmisch-mährischen Brüder zusammen. Priester weichen,

mussten die

erst

di-

denen Zu-

und so auch Comenius.

Er fand mit anderen Schutz auf der Herrschaft Brandeis an

dem Landeshaupt-

der Adler im nordöstlichen Böhmen, die

mann von

Gütern

auf den

neuen

Zerotin gehörte, später, bei

Sadowsky

Herrn

des

Verfolgungen

von Sloupna.

In

Brandeis wurde ihm die erste Gattin nebst 2 Kindern durch Pest

die

Im Schreiben

entrissen.

und

winnen

suchte er Trost

zu ge-

damals das schönste Denkmal seiner

verfasste

Frömmigkeit, die mystisch-allegorische Schrift „Das Labyrinth der Welt.*

des

um

1627

stieg

Alle

die

strengen Winters 1628 war in

Polnisch

Lissa

Cyrillus,

hatte.

Aus

führte

dieser

Auch

Daniel und 4 Töchter.

1628.

es,

anlangte,

dessen er

sich

von

Dorothee

bereits

sein

1624 Sohn

diese Gattin verlor er schon

böhmischen

Brüdergemeinde

aus.

von hieraus einen regen Briefwechsel mit besonders

mit

Zeit dieses Aufenthalts

verfasste

kunstgerechten

Comenius

vielen gelehrten

dem Engländer Samuel grossen

die nothwendige Unterrichtsreform aufnahm.

des

Comenius

Tochter

Ehe entspross

der mit feuriger Begeisterung seine

Kunst

als

begleitet

Die Stadt Lissa bildete sich nach und nach zum

der

Männern,

und

hingeführt.

Brüdergemeinde auf den

der

seine zweite Gattin war, mit welcher

Vororte

Schrift

magna

Didactica

seiner

Verfolgung

Schwiegervater

verheirathet

hatte, zu Hülfe

böhmischen Brüder mussten das Land verlassen.

Folge dessen

seinem

der 3 Söhne

Stadius,

auf den Entwurf einer ähnlichen

Im Februar des in

Didaktik des Elias

die

Sadowsky zu unterrichten

dem Grundgedanken

Gipfel.

durch

er

Genossen Joh.

seinem

von

Herrn

zu kommen,

zu

wurde

Sloupna

In -Bodinus,

er

Hartlib,

Gedanken über In

der ersten

die „Didactik oder die

Unterrichts",

die er

1632

vol-

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24

•Aufenthalt, Schickealschläge u. Arbeiten in Polen.

und

lendetc.

nachmals

welcher

aus

Didactica

die

magna

hervorging. Aber nicht nur die Theorie sondern cbensosehr

Schulmann im Auge

die Praxis des Unterrichts hatte er als

und

auch

entwickelte

begann

Er

Thätigkeit.

bedeutende

dieser Hinsicht eine

in

schon

jetzt

an

von

Reihe

einer

Hand- und Lehrbüchern zu arbeiten und zwar

so, dass er

zuerst für die unterste Schulart, die Mutterschule, ein solches

1633 erscheinen

liess,

nämlich das „Infertorium der Mutter-

vom

Angeregt durch die

schule. tt

Hibernischen

Jesuiten-

Kollegium zu Salamanca herausgegebene, schon 1629

acht

in

Sprachen übertragene „]anua linguarum", deren mannigfache

sachlichem Gehalte S a c h- und Sprach-

Lücken und zumal deren Mangel an er

durch

seinen

von

Parallelismus

unterricht zu vermeiden suchte,

„Janua linguarum

Da

wurde.

veifasste er

veröffentlicht

auf späterer Stufe doch wieder eine Loslösung

des Sachlichen

vom

Sprachlichen geboten

auch eine „Janua rerum" und

gesammten Wissens

auch

für Alle"

ist,

bearbeitete er

seinem philosophi-

fasste bei

schen und encyclopädischen Sinne gazin des

demnächst die

1631

die zuerst

reserata",

ernstlich ein

ins

Auge,

als

„Ma-

dessen

Vorläufer der „Pansophiae Prodromus*4 erschien.

1632 nossen

einen

Auftrag,

der

bereits

Eintracht

er

zum Senior

bekam

an

alle

Kirchen,

Reichsstände,

gewesen

artiges zu

sei,

unternehmen.

Menschheit zu dienen,

Synode den

seinem

Um

er aus,

zu

da es ihm nicht

eigenen Vaterlande der-

jedoch gleichwohl der ganzen

entschloss er

indess nur Kapitelüberschriften

Fürsten

Ruf der schwe-

Schulwesen nach seinen

das dortige

in

und

Könige

sich, seine

Didactik ins Lateinische zu übertragen.

1657 kam

der Glaubensge-

der

ihn ergangenen

Grundsätzen umzugestalten, schlug vergönnt

von

er

Mahnruf zur Herstellung des Friedens und

Den 1638 an

verfassen.

dischen

war

1636

ernannt.

böhmische

Zuvörderst wurden

und Auszüge bekannt.

Erst

die Schrift selbst heraus.

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Coraeniu8 in England, Schweden u. Elbing.

25

Sein Freund Samuel Hartlib erwirkte einen Ruf nach

England von Seiten des Parlaments so ehrenvoller, auch seine Brüdergemeinde so hoffnungsvoller Art, dass

ihm 1641

so

nahm

wig

Stelle gefassten

Aufstand

irische

zerstörte die

Pläne sehr rasch und jäh, und

er vielmehr die Einladung des hochherzigen

Geer

de

Hause

AHein der

folgte.

an Ort und

und landete

an

noch

Mäcen zu

neuen

dieses

für

Comenius

Norköping

Schon nach einigen Tagen wurde

Lud-

im August 1642 im

Schweden.

in

dem

er zu

Reichskanzler

Axel Oxenstjerna und zu dem Kanzler der Universität Upsala

Namens Johann Skvte

Er hatte mit denselben

vier

Stockholm

nach

Unterredungen,

und wobei besonders der

ihn prüften

geschickt.

denen beide

in

erstere mit y;rösstem

Verständnis* auf seine didaktischen wie pansophischen Pläne

und praktischer

einging, ihn aber in höchst nachdrücklicher

Lehrbücher

Weise zuvörderst bei Ausarbeitung der

Comenius nahm diese Vorschläge

zuhalten wusste.

mal da Ludwig de Geer auch dazu

um Schweden

näher zu sein und

im

October 1642

eintraf,

sich,

einer gewissen Zurück-

in

Elbing.

-

Iiier,

wo

sich ein

Maus,

er hatte sich

schon

miethete

welches er mit seiner Familie bezog

zu-

und begab

rieth,

gezogenheit arbeiten zu können, nach er

fest-

an,

er

1629 mit

seiner dritten Frau Johanna, geb. Gaius, mit wel-

cher

Ehe

vom

die

hatte.

dem

kinderlos blieb, verheirathet

,

nachdem

er

Lösung der übernommenen Aufgabe wurde

Die

Comenius,

verfolgenden

den seine noch

Freunde

ihn

hätten,

lieber

Dazu kam, dass

er auf L.

de Geer's

die

war,

trotz

die Arbeiten nicht

dass dieser sogar

Ziele

mehr be-

Plane

dass

der Richtung

in

dass

theoretische innerlich

angewiesen

gesehen

höhere jetzt

pansophischen

geisterten, recht schwer.

Unterstützung

Geer

Senate die Erlaubnis* zu dauerndem Aufenthalte erwirkt

ferner

der

seines Fleisses

rasch

genug

von

die englischen

Pansophie

thätig

dem Gönner de statten

nothgedrungene Theilnahme

gingen,

am

Reli-

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Comanius

26

»1s

B^chcf der böhm. Hrüdcr.

gionsgesprach zu Thorn im Interesse des irenisch gemachten

Versuchs einer Vereinigung der Protestanten und Katholiken

Vorwürfe

machte

ihm verübelte,

überdies ihm verletzende

und

selbst mit

Entziehung der Unterstützung drohte.

lich

sah de Geer hinterher

stens schickte er zu

wenig-

Anfang des Jahres 1646 dem Comenius

am Ende

Person 500 Thaler und 1647

für seine

Frei-

Unrecht wohl ein;

sein

des Jahres

nochmals die gleiche Summe.

1648 der

Als im Jahre

Brüdergemeinde zu Lissa

diesen,

ihm

längst

zurückkehrte. er

noch 1647

Paul Cyrillus,

zur

und Bischof der

auf Comenius die Wahl,

fiel

und

konnte

ablehnen

die er nicht

erste Senior

starb,

Folge deren er an

in

Heimath gewordenen Ort

zweiten

Seine dornenvollen didaktischen Arbeiten hatte

Ende

zu

borenen Tochter Elisabeth

Den

Nigrinus gewesen.

Seine

geführt.

Peter Figulus

— —

Daniel

zweitge-

und Daniel

Petreus

1643 nach

Figulus hatte er bereits

um de Geer und dem

Schweden gesandt,

waren

Mitarbeiter

der Gatte seiner

Reichskanzler

über den Fortgang der Thätigkeit für die Lehrbücher Bericht

auch

zu erstatten,

eine Denkschrift über die Beilegung der

Religionsspaltungcn, die

von Lissa aus aber

nämlich der Schriften stibül um

„Hypomnemata* mitgegeben.

Erst

erfolgte die Veröffentlichung der Arbeiten, :

Methodus linguarum novissima, Ve-

(Vorhof) latinac linguac, Janua linguarum, Lexicon

januae, Atrium (Vorhalle) linguac latinae.

Durch den westfälischen Frieden wurden Brüder arg enttäuscht. frieden ausgeschlossen

kehr

in

die

Comenius

Wurden und

die

sie

immer noch

briclliche Vorstellungen

erhoffte

Rück-

über nicht gehaltene Ver-

Und

seine religiöse

Gemeinde und seinem

rufe fortan leben.

Im

böhmischen

Heimath unmöglich gemacht. Vergebens machte

sprechungen.

voraus.

die

doch von dem Religions-

so

konnte er nur noch

Den Niedergang

Vorgefühl

desselben

der

Sorge für

schriftstellerischen

der

Be-

Gemeinde sah

schrieb er

1650:

er

„£>as

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ComeniuB

8aroB-P«uk.

in

Kückkelir nach Li»ra.

In diesem Jahre ergingen

Testament der sterbenden Mutter."* nicht nur von

dem

Theologen

ungarischen

27

sondern

von

auch

Fürsten Sigismund von Ragoczy und von dessen Mutter

Aufforderungen an ihn, die Proviözialschule

zu Saros-Patak

Co

im Sinne der neuen Unterrichtsmethodik zu gestalten. menius konnte sich dem Rufe eines Fürsten, bei Landsleute und

seiner

funden,

viele

Glaubensgenossen, eine Freistatt ge-

Im Mai 1650

entziehen.

nicht

dem

Saros-

traf er in

Patak ein und ging an die Einrichtung seiner pansophischen Ein

Musterschule.

auf

und

Missgunst

passiver Widerstand seiner Mitarbeiter, der

Ragoczy und

die

Noth der

Neid

beruhender

Tod

des Fürsten

kirchlichen Verhältnisse in Lissa

Hessen ihn jedoch nur die Unterabtheilung

Leben

rufen.

Patak

seine

am

Bereits

2-

Juni

Abschiedsrede und

dern nach Lissa zurück. der Boden entzogen

1654

Schule

der

hielt er

in

dann zu den

kehrte

Brü-

Aber der Gemeinde derselben war

durch

die

Bestimmungen

engherzigen

des Friedens, und vollends sah es traurig mit ihr aus,

dem 1652

der frühere

ins

Saros-

Patron,

Graf Boguslaw

von

seit-

Lissa^

den Umständen nachgebend, zum Katholicismus übergetreten war.

Bald nach des Comenius Rückkehr, schon 1655, brach

der unheilvolle Krieg zwischen

Schweden

und

Polen

Bei Zurückeroberung des Landes durch die Polen,

der ersten

Wendung

Schweden

bis

1656

Lisi-a

des

Krakau

erobert hatte,

wurde

am

28. April

Nach Einäscherung der

Stadt

stcben die Brüder nach allen Richtungen auseinander.

menius ward besonders hart getroffen,

sein

richtung, seine Bibliothek, alle seine Schätze

Früchte von mehr

Grunde.

als

40jährigen

bei

Karl Gustav von

Krieges König

völlig zerstört.

aus.

das

Co-

Häuschen, die Ein-

und

die literarischen

Nachtarbeiten ringen

zu

Nochmals musste der 65 jährige Mann zum Wander-

stabe greifen.

Er begab sich durch Schlesien und die Mark

über Stettin und Hamburg nach Amsterdam. Auf Einladung

von

Lorenz

de Geer,

des

Sohnes von

Ludwig de Geer

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De« Comenius Lebensabend in Amsterdam.

28 liess

er sich

aus

sorgte

Hinsicht

dauernd

1656

Er hatte damit

Auch

nieder.

von

hier

geistlicher wie leiblicher

in

Wohl der zersprengten Glaubensgenossen.

das

für

liier

ununterbrochen

er

oft recht

lebte er seinem

viele

Vorzugsweise

Arbeit.

Berufe,

schriftstellerischen

aber

sammelte seine

didaktischen Schriften und verfasste noch viele neue, in die-

sen 15 Jahren etwa noch deren 28, darunter die prophetische Schrift

Lux

in

bereiten sollte.

zeiungen,

zu

ihm

tenebris, die

Dieselbe

enthielt

Herausgabe

deren

und

einer Zeit politischer

viele

Unannehmlichkeiten

400

trügerische

der

Vf.

Gilhrungen

religiöser

stische Vorspiegelungen in Folge einer auch

Prophe-

kam, weil er

in

durch my-

ihm anhaftenden

menschlichen Schwäche sich blenden Hess.

Desto edler erscheint Alter

es,

wie er gerade noch im hohen

immer wieder auf den Lieblingsgedanken zurückkommt,

wenigstens die verschiedenen evangelischen Glaubensbekenntnisse mit einander zu versöhnen.

In rarisches

erhabendster

„Das Eine, was noth schrieb.

Seelenstimmung schloss er sein

Wirken ab mit der thut!

tt

,

Schrift

„Unum

die er im

lite-

necessarium"

77« Lebensjahre

1668

Er starb den 15. November 1670 zu Amsterdam.

Ihn überlebten seine Wittwe Johanna Gajus und sein Sohn Daniel, der

1666

Priester

geworden war.

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29

Anmerkungen, im Besonderen zur Erläuterung der Hauptpunkte und wichtigsten Grundsätze der Lehren des Comenius.

III.

Zu

1.

Nach den neueren Untersuchungen

Seite 3-

dürfte

Komna kaum noch in Betracht kommen, da man ähnlicher Namen in jener Zeit so bediente, dass sie nicht

Comna sich

oder

den Geburtsort sondern anf die fernere Abstammung

•auf

Für Niwnitz

deuteten.

Aufzeichnungen Jan

frühesten

Comenius

spricht, dass sich

Arnos Nimniceus,

hin-

den

in

Johannes

Arnos Niwanus nennt, während für Ungarisch-Brod mancher-

noch mehr

lei

ins

Gewicht

von Dr. Job. Kvacsala,

den Schriften

ceum

in

und

Schicksale

Fournier

des

am

Lpz.

1—4, von Anton

S.

Joh.

Am. Comenius,

zu finden

ist

Prof.

Pressburg, Johann Arnos Comenius,

Klinckhardt 1892,

b.

„geb. in Ungarisch-

:

Näheres hierüber

Brod 1592 den 28. März." in

vor allem aber der Umstand

fällt,

auf seiner Grabschrift steht

spricht, dass

ev. u.

Vrbka,

Zna'ün

Leben

1892

300 jährigen Comenius-Feier", (Comenius-Studien, Heft

>ur

50 Jahren" enthalten

Z. S. 6.

ist.

i.

Artikel

„Comenius",

Eine bequeme Uebcrsicht

pädagogische Schriften befindet sich Theils

von

K.

Raumer's

v.

Gütersloh b. Bertelsmann I879 4-

Z. S. 7.

•darüber b.

2),

Comenius-

Schmid'sEncyclop. des ges. Erz.- und Unter-

Z. S. 5. Vgl.

richtswesens, 2. Aufl., 3-

„Die deutsche

ein Verzeichniss über

Litcratur seit 2.

(b.

Haberler), und von K. Bornemann, „Festschrift

u.

worin auch

J.y-

Wien

In der Schrift

Vrbka

a.

a.

in

S.

947-

über des Comenius

der Beilage

„Geschichte

der

II

des 2

Pädagogik.,

tt

„Lux

in tenebris."

Vgl. Näheres

0. S: 133.

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30

Dt* Comenius frommer Sirn.

Pappenheim

bezeichnet

Comenius von frommer

des

Denkungsart beherrschte Wirksamkeit

„Denkrede*

seiner

in

sehr schön und treffend mit folgenden Worten, die zwar in erster Linie auf desselben Stellung zur

beziehen,

sich

eben

aber

Brüdergemeinde

Lebenswandel des Mannes passen: „Arbeit

und

an ihn heran.

Lissa

sich in

Wissen,

Einfalt

Innigkeit des Glaubens, Charakterreinheit, hervorragende

Glaubensgenossen

seinen

Zur

Linderung

ihnen herrschenden Noth half er ihnen,

Die

Literatur

an

er

welches

dem

schon

Nur

Schrift.

bereicherte er

widerwillig dagegen

grossen Religionsgespräche

in

Thorn Theil

Bekenntnisse vereinigen sollte

alle religiösen

doch

Bekenntnisses

ihres

auch damals durch manche

nahm

unter den

Uneinigkeit

die

Gönnern

ihren

und

Beförderern

drängte

:

evangelischen

Kirchen damals zu dem Ausrufe: „„Möchten doch

sammt

wuchs,

besonders aus England, Geldmittel ge-

Ausland,

winnen.

und

der unter

Name

als sein

ihn

Cyrillus

Aemter

die wichtigsten

für

Würde.

zuletzt für ihre höchste

dem

empfahlen

Eidam des mitgewanderten Seniors

würdigen

den

hn

Fülle drängte

in

Theologisches

Kanzelberedsamkeit, Gewandtheit der Feder

aus

in Lissa

doch zugleich auf den ganzen

alle

Sekten

Grunde gehn;

zu

Christo allein habe ich mich geweiht, den

der

Vater des Lichts den Völkern gab, damit er das Heil Gottes auf der

hasst sie:

Liebe

ganzen Erde er

gab

sei;

er

den Seinigen

zum Werke.**

U

— Diese

hervorgehobenen Worten

eine

nahme zum evangelischen eine

Stellungnahme,

williges

Eintreten

die

auch

während

kennt keine Sekten sondern

nicht so deuten, als ob

gewesen

sei.

Nur

sehr entschiedene

Bekenntniss

seines

ganzen

die

Sekten

in

sein opfer-

Lebens

den

Stellung-

bedeutet,

Comenius durch

dem Manne die

gegenseitige

welche zumal

Sache der böhmischen Brüder offenbarte

gültig

und

Frieden Stelle,

darf

für

die

man doch

Confession gleich-

waren ihm zuwider.

Ich vermag daher auch keinen Satz bei

Comenius zu

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Des Com. Forderung der all gem. Volksschule.

von Comenius zu behaupten,

finden, welcher dazu berechtigte,

was Rector Hessel Comenius« schreibt

seiner

II.

dem

„Streng

Satze:

über

Artikel

„Arnos

vom 27/3 1892, No. 245

der Kölnisch. Zeit,

in

in

dem

in

31

confessionelle

Erziehung

nach seiner Ansicht zu Consequenzen, die den allgemeinen

führt

Von ausschliesslich

Frieden gefährden."

confessioneller

Erziehung Hesse sich das eher behaupten.

Schon im IX. Kap. der Didactica magna hat

Z. S. 8.

5.

Com., entsprechend der Ueberschrift desselben,

gelehrt,

„dass

i

die

gesammte Jugend

trauen sei."

Vgl.

lichen Schrift

beiderlei Geschlechts Schulen anzuver-

bei

Dr. G. A. Lindner, S.

lehre mit einer Einleitung;

Wien 1876,

ken",

Bd.

[auch

Vornehmen sondern Reiche

Bürgerliche,

J.

Comenius, sein Leben und WirA.

v.

Wwe.

Pichlers

alle

in

und Arme,

zu Schulen heranzuziehen,

Sohn

gleicher Weise, Adlige

nachstehend

wie

Dürfern

wersind,

Hauptzwecke geboren, dass vernünftige

h-

Geschöpfe,

sie

Menschen

Herren über die

übrigen Geschöpfe und ein Ebenbild ihres Schöpfers.

auch

schaften,

dahin

gebracht

Tugenden und

in

sind

bewiesen

sein

d.

und

Menschen geboren

sind zu demselben

sollen

Es

Knaben und Mädchen,

„o. Erstens, alle, die als

sollen,

u.

„Päd. Klassiker. "J

grossen und kleinen Städten, in Flecken und

den wird."

treff-

Anfang: »1. Nicht nur Kinder der Reichen oder

heisst dort zu

der

Verl.

der ebd. erschienenen

I

54 der

„Johann Arnos Comenius, Grosse Unterrichts-

:

werden,

dass sie

in

Religion recht eingeweiht,

Alle

Wissendas

ge-

genwärtige Leben nützlich zu vollbringen und für das künftige sich

würdig vorzubereiten im Stande wären.

Gott kein Ansehen der Person betheuert"

u.

s.

f.

noch mehr

C,

es

mache dabei

„dass einige von Natur schwach

und

„dies empfiehlt

und

stumpfsinnig zu sein scheinen"

sagt

Dass bei

hat er selbt so vielmal

Ebd. No. 4 betont

selbst das nichts aus,

fordert

gilt,

die

;

denn,

allgemeine Pflege solcher Geister«^

doch auch der Dichter

„Anhaltende Arbeit über-

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32

Die Ziele der Volksschule nach Coraenius.

windet Alles."

Im Kap. XIX

gesammte Jugend

die

selbst fort

weisung

was

„Denn«

(ebd. S. 233).

sei*

Com. hinzu

fügt

fahrt er unter

„1) ich beabsichtige eine

Aller,

welche

menschlich

werden, soweit

Sie

ist.

sie

daher

sollen

zusammen

No. 2 da-

allgemeine

Menschen geboren

als

„dass

der Volksschule zu überweisen

zuerst

Unter-

Allem

sind, zu

zusammen

geführt

geführt werden können, damit

sich gegenseitig aufmuntern, anspornen, anregen.

sie

alle

wollen wir heranbilden

Bescheidenheit,

auch

soll

den

Anderen

Tugenden,

allen

und zu gegenseitiger

Eintracht

sind

Sie

keit.

zu

2) Sie

auch

nicht vorzeitig auseinander zu reissen,

also

nicht Einzelnen Gelegenheit gegeben werden,

auf sich zu blicken

selbstgefällig

zurückzusetzen.

ob

zu wollen,

Um

3) für

zur

Kunstfertig-

das

und

vor diese

Lebensjahr herum bestimmen

6.

die Wissenschaft

scheint Ueberstürzung zu sein."

oder

In Xo.

Handwerk,

fürs

6 ebd. finden wir

diese Bestimmungen „'^weck und Ziel der Volksschule wird darin bestehen, dass die gesammte Jugend

vom

Anwendung I.

Das

sechsten bis zwölften (oder

dem

dreizehnten) Lebensjahre in

fertige

Lesen des

unterrichtet werde, dessen

Leben

sich auf das ganze

Nämlich

erstreckt.

der Muttersprache

in

Geschrie-

benen und Gedruckten. Schreiben,

II.

dann

anfangs genau,

schnell,

dann

ständig nach den Gesetzen der muttersprachlichen tik,

die

III.

leicht

fasslich

vorgetragen und wonach die

eingerichtet

werden

sollen.

ihnen

Uebungen

selb-

Gramma-

Rechnen,

mit

Ziffern

und aus dem Kopfe,

nach

je

Bedürfniss.

IV. Ausmessen nach den Regeln der Kunst,

Längen, Breiten, Abstände

u.

s.

V. Singen der gebräuchlichsten die hierzu fähig sind, auch die

VI.

Das

Auswendigkennen

wo und

wie,

w.

Melodien und bei jenen,

Anfänge der Figuralmusik. der

meisten

Psalmen

und

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m<l

A'.;fj»!ifn, Zi« !* 1

der V'>:ki^!n]©.

M:tt<-1

33

Kirchenlieder, wie sie an einem Ort«: in Gebrauch sind, damit sie,

Leben Gottes erzogen,

im

(um mit

verstehen

es

Apostel zu reden) sich selbst zu lehren und zu ermahnen

dem Katechismus

VII. Ausser

Hersagen

der

dorn .

.

.

.

genaue Können und

das

Geschichten und der Kraftstellen

biblischen

aus der heiligen Schrift.

Die

VIII.

Sittenielire,

Von

IX.

soviel

sie

um

der Volkswirtschaft und

kennen lernen, zu Hause

sich,

forderlich

des

angemessen

Alters

....

sind, erläutert

sie

kurz gefasst und durch

Regeln

in

Fassungskraft

der

die

Beispiele,

u:i

dem Staatswesen

zum Verständnisse

als

im Staate

1

vorgehen sehen,

X. Die allgemeinste Geschichte, wie die Welt wieder

und

worden,

hergestellt

Gottes Weisheit bis zur Stunde regiert wird,

unbekannt

gegründet,

wie

sein.

von der Wölbung des Himmels,

gestalt der in seiner Mitte

schiedenen

Krümmung

Erdtheilen,

von

den

aber

insbesondere

(Kosmo-

ist,

XII.

soll

erlernt

der

Kugelver-

vn

den

Meere

und

den u.

s.

Europa'*,

Bergen und Flüssen

Städten, w.

Flüsse,

Reichen

hauptsächlichsten

von

w<n

schwebenden Erde, von der

der

des eigenen Vaterlandes

werth

durch

sie

ihnen nicht

soll

Das Wichtigste aus der Weltbeschreibung

graphie),

und was sonst bemerkens-

werden.

Von den Handwerken

sollen

sie

das Meiste

i:n

All-

gemeinen lernen, wenn auch nur zu dem Zwecke, damit

Leben

bezüglich dessen, was im menschlichen in grober

mit

die

meisten gezogen

Neigung,

natürliche fühlt,

leichter zu

Wir lesen ferner ebd. „8.

sie

vorgeht, nicht

Unkenntniss bleiben, und wohl auch deshalb, da-

später

Mittel

er-

ist.

verdorben,

XI.

sollen

dessen, was

Zur

Erreichung

S.

wohin

Tage

sich

jeder

am

trete."

237 unter No. 8 Folgendes:

dieses

Zieles

irögcn

folgende

dienen:

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K lasse u

Wichtigkeit dor

34.

der dicten gemeinsamen Lehrbücher.

u.

Die Gcsammtheit der Zöglinge (der Zötus) der Elemen-

I.

durch

tarschule,

die

halten

möge

ist,

Jahre zu diesen Arbeiten anzu-

sechs

Klassen (womöglich auch räumlich

in sechs

getrennt, damit sie sich nicht gegenseitig hindern) abgetheilt

werden.

Den

II.

mögen

Klassen

einzelnen

Nöthigc Religion)

erschöpfen

Nach

„9.

des

(bezüglich

alles für diese

Klassen

Lehrstoffes in Sprachlehre,

Moral,

.

.

Zahl

der

eigentümlichen

ihre

Lehrbücher angewiesen werden, welche

.

.

wird

Klassen

der

behandeln:

alles

aber

vorangehende

jedes

Allgemeinere, Bekanntcrc, Leichtere bringen,

gende

.....

Der

Hinweis

XXXIII Nc. Z. S.

0.

Bd.

9

I.

Z. S.

7.

Einl.

§

§

1

findet

10

Aull.

2-

Gotha

Besser 1876,

b.

S.

2,

Vgl, Windelband, Die Geschichte der neueren

:

Lpz. 7

b.

und Härtel

Breitkopf

1878,

Bd

I.

lf.

§

8

u.

Kap.

III

des

1.

Theils,

20.

im Abschnitt

studiorum delatus a. a. O., S.

fuit

„De

den Opera didactica omnia,

primis

occasionibus,

quibus

huc

auetor, brevissima relatio" bei Lindner

VIII: «gleich wie die von den Akademieen zu Jena

und Giesscn

öffentlich belobte Schrift des

studiorum rectificanda

Mcthodo

Wolfgang Ratichius:

....

im Jahre 1612

erschienen war, drang der Ruf derselben auch zu ich

Kap.

sich

Schund, Encyclopädie des gesammt.

Z. S. 12: Vgl. d. Einl. zu

9.

De

B.

Z. S. 11: Vgl. ebenda,

8.

Th.

/..

ff.

Schwierigeren

unter „Comcnius" S. 943 unten.

Philosophie,

bes.

Vgl.

;

267

das

nachfol-

Luthers Vorgang

auf

19, a. a. O., S.

und Unterrichtswesens,

Erz.-

a

alle

soll

jedes

dem Besonderen, Unbekannteren,

zu

soll

das Verständnis* hinführen

als viel-

Denn

mehr der Form nach von einander abweichen. sollen

jener

also

es

Bücher 6 geben, die aber nicht sowohl dem Stoffe

damals

in

mir,

der

Herborn im Nassauischen den Studien oblag,

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Methodische Darbietung

nahm,

Einübnii« des

35

Stoffe».

ich im Jahre 16 14 nach Mähren

sodass ich, als

und der Prerauer Schule vorstand,

war

gekehrt

u.

einen

Weg

sanfteren

beim Unterrichte

zurücküber-

es

Knaben

der

einzuschlagen, indem ich die Regeln einer leichteren

Gram-

matik

welche

verfasste

dann 1616

grammaticae

(facilioris

piaeccpla),

Prag gedruckt worden sind."

in

Vgl. besonders Specht, Geschichte des

10. Z. S. 13:

Un-

terrichtswesens in Deutschland, Stuttgart b. Cotta 1885. Z. S. 15:

11.

scheinende

über

Vj;l.

Schulzucht,

Kap. „Die Schulzucht«,

Herrn.

Kern

Specht

b.

202

S.

erziehenden

Ueber

mangelhafte,

die

B

z.

a.

uns a.

bes.

12. Z. S. 15:

§.

Im

8 sowie §

er-

Achtes

fT.

Schulunterricht sagt TrefVIiches

im „Grundriss der Pädagogik", Her),

mann 1873,

roh

O.,

81

§

u.

Weid-

b.

82.

45 des Kap. XVIII betont Comenius

zum

„es würde sicherlich Mehreren

wenn

Vortheile dienen,

der Lehrer jeder Klasse diese bewunderungswürdige Art der

Uebung

und zwar folgendennassen

möchte,

einführen

nachdem der

jeder Stunde lässt der Lehrer, dargelegt

und der Sinn der Worte

Anwendung

die

der Sache

deutlich

anderen)

der

Worten

zu

zu

Ordnung (gleichsam wiederholen,

erläutern,

und

Beispielen zu zeigen hat, gefehlt hat.

Dann

bis

man

und

sieht,

während

ein vierter

dass

Alle

die,

Lehren

die

so viele

die

sobald er

aufmerken:

hier-

nüthig

sind,

ihrer

Sache recht aufgefasst haben

und vorzutragen im Stande

Ich empfehle hier weiter keine

dass

Lehrer

denselben

aufgerufen, der das-

die übrigen

und

mit

berichtigt,

anderer

dieselbe auch wiederzugeben

sind. als

dritter,

auch

Anwendung an denselben

die

ein

In

kurz

alsbald

ist,

selbst jetzt als

und den man

wird

selbe zu leisten hat,

auf ein

die

:

dem Lehrer Ge-

einen der Schüler aufstehen, der alles von sagte in derselben

gemacht,

worden

gezeigt

frei

Lehrstoff

Befähigteren

zuerst

Ordnung einzuhalten aufgerufen

würden,

damit die Langsameren, durch das Beispiel derselben gehoben,

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Krre^un*

36

ü. Ai-fiuc;

-a-r.k

:

Worth

d.

\t

können. w

nachfolgen

leichter

.

ieuerholuug

Ferner

Einübung.

u.

sagt

er

in

4:

§

„Eine solche Uebung wird einen fünliachen Nutzen haben:

Der Lein er

I.

stehet!

verschafft sich

dadurch

aufmerksame

stets

Weil nämlich hald der Eine, bald der Andere auf-

Schüler.

und

die ganze

wiederholen muss, jeder aber

I.ection

anderen

vor sich seihst und den

Eine

zu lassen.

Furcht

in

um

gut ud^r übel die Ohren spitzen,

munter gehaltene

derart

durch jahrelange Uebung

ist:

«so

wird er

nichts entgehen

sich

Aufmerksamkeit,

wird den Jüngling für alle

gefestigt,

Geschäfte des Lebens tüchtig machen.

Der Lehrer wird

I!.

in

Kenntniss

Vorgetragene von Allen

alles

weniger der

werden,

gesetzt

richtig aufgefasst sei.

so wird er es sogleich zu seinem

Fall,

dass

Ist dies

eigenen

Voitheil sowie zu jenem seiner Schüler verbessern.

Wenn

III.

werden

es

und

ein

dasselbe so oft wiederholt

auch

endlich

und mit den anderen gleichen

wird,

Köpfe

langsamsten

die

Schritt halten

so

begreife]),

können,

wäh-

rend die Begabteren des glatten und sicheren Verständnisses der Sache sich freuen werden.

Durch eine

IV.

werden

damit

sich

sie

und

hätten,

Morgens und

leicht

Da

V.

die

längste

Abends

nochmals

wenn

dass,

sie

Aufgewecktheit,

werden

sich

bleibt.

Nutzen sein wird.

44

Lerneifer

gleichsam

Gemüthern eine

eingeimpft

werden,

den Freimuth aneignen, vor den Augen

der Menschen über jeden

welcher

ein

dieselbe

durchlesen, alles spielend

zugelassen wird, so wird den

und

reden,

wenn

sich allein abgequält

auf diese Weise der Schüler bisweilen

gewisse

zu

für

im Gedächtnisse hängen

zum Lehramte

sie

Zeit

werden erfahren,

sie

und

so oft angestellte Wiederholung

solche,

der I.ection vertrauter werden, als

mit

Alle

anständigen

Umstand

im

(Vgl. Lindner

Gegenstand beherzt

Leben a.

Im Kap. XIX beklagt Comenius

a.

als

des bisherigen Schulunterrichts, ebd. S.

von

O., S.

besonderem 134/5).

einen Hauptmangel

138 im §8, No. VI

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Kunst gU'ichzt-iUgen Unterrichts

l)it-

diesen Umstand:

„Sechstens es fehlte an einer Form, alle

man

Schüler derselben zugleich zu beschäftigen: mit den einzelnen ab. a biger

Stelle

Denn

Demgegenüber

Sonne

auf die

befasse

1) diese

wirke bringe

B. alles:

z

sie sie

ganze

Ordnung

Himmelsstrichen

„ dieselbe

was

Form :

mit der Rinde und tern:

7)

8) endlich

dem Kerne,

führe

sie

bestehen

zugleich

alles

bei derselben Art der

5) sie erzeuge auch je-

bringe sie nichts

ahmung dessen

den

Stufen

Blät-

hindurch;

Dem

hervor.

14 Folgendes;

r

In

ent-

Nach-

soll

nur ein Lehrer einer Schule,

I.

§

erzeuge

sie

Blume mit

gewisse

Unnützes

sprechend fordert Comenius im

ß)

zugleich das Holz

solle,

die

durch

Sommer,

Frühling,

des aus seinem Samen, nicht anders woher: alles,

be-

beobachte immer ein und

sie

Dinge, unveränderlich und immer"

auch

eben

Erde; 2) mit

und derselben Zeit

zu ein

Herbst und Winter hervor: 4) dieselbe

erleuchte, er-

erleuchte sie alles, mit eben der-

3)

ganzen

in

sie

und Wiederaullösung der Wolken

Verdichtung

selben

einzelnen

nicht mit einem

mit Dünsten die

erfülle

denselben Strahlen

sel-

vorzüglichstes Vorbild hin.

als

sich

hetzte sich

Com. an

weist

Gegenstande, Thiere oder Baume, sondern

warme,

37

Vieler.

zum mindesten

einer Klasse

vorstehen II.

nur ein Buch

Grunde III.

liegen

ein

einem und demselben Gegenstande zu

;

und dieselbe Arbeit mit

der

ganzen

Kiasse geübt werden: IV. nach

einer und derselben Methode alle Lehr-

gegenstände (Disziplinen) und Sprachen gelehrt werden: V. nig,

alles

von Grund aus behandelt werden, kurz und ker-

damit der Verstand wie mit einem Schlüssel aufgezogen

werde und VI.

soll

sich alles,

die \v:>s

Sachen vor ihm von unter sich verknüpft

knüpfung gelehrt werden

selbst entfalten ist,

auch

in

Ver-

:

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38

gemeinsamen

Bedingungen des

und zwar

VII.

alles

dem

das Heutige

in

Unterrichts.

festgefügten Abstufungen, so duss

Gestrigen Befestigung,

dem Morgigen

Be-

gründung verleihe

und endlich

VIII.

Unnütze

soll alles

überall ausgeschieden

werden." Die Frage, wie ein einziger Lehrer

Klasse

auf diese Voraussetzungen dahin,

folgenden Bedingungen

ter

1) z.

eine

für

ganze

ausreichen könnte, beantwortet Comenius im Hinblick

wenn

(s.

dass dies möglich

a.

Versammlung

er die

O., S.

a.

141/2)

gewisse

in

sei

un-

:

Abtheilungen,

B. Zehntschaften eintheilt, über jede derselben einen Auf-

und über

seher setzt

wiederum andere

diese

hinauf

bis

zum

obersten ;

2)

wenn

er

niemals Einen allein unterrichtet

weder privat ausser der Schule noch sondern

Öffentlich in der Schule,

und auf einmal.

gemeinschaftlich

alle

Er wird also

zu Niemanden hinzutreten, noch auch dulden, dass jemand zu ihm besonders hinzutrete sondern er bleibt auf ;

theder,

und

wo

er

wie die Sonne,

breitet,

mit der einer

Alles auf,

seine

Ohr und

mit Auge,

Alle aber,

fangen

von Allen gehört und gesehen

was

Hand oder im

er

dem Ka-

werden kann

Strahlen über Alles aus;

Geist auf ihn

gerichtet,

entweder mündlich vortuigt, oder

Bilde

ihnen

Klappe nicht zwei sondern sehr

So werden mit

zeigt.

Fliegen auf ein-

viele

mal erschlagen. 3) Es wird blos der Kunst bedürfen, Alle

zusammen und

jeden Einzelnen aufmerksam auf sich zu erhalten, dass ihnen

Mund

der es

auch

über

sie

des Lehrers wie ein

,

aus

dem

sich

die

Quell

vorkomme

Büchlein

ergiessen, so oft sie diesen Quell sich Offnen sehen,

das Gefäss ihrer Aufmerksamkeit darunter zu stellen, nichts darin rliesse,

Sorgfalt

er ist

der Wissenschaft

wird

damit

ohne aufgefangen zu werden. Die höchste,

also der Lehrer darauf

zu verwenden haben.

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Die Kui.it, das

Wort des Seneca: Man

sagen ausser jenem, der zuhören

Und

will.

tes,

(Spruch Sah 17/23)

Winde

die

ist

die

in

so

auch

vielleicht

köstlichen Geis-

nämlich dessen,

sondern

hinausredet

jemals

Niemanden etwas

solle

Salomons Spruch: Ein verstandiger Mann

in

nicht unter-

zuhört,

Denn wenn

wenn man aufmerkt.

hier das

39

der ScLükr zu erregen.

wenn man

ausser

dass er nicht rede, richte, ausser gilt

Interesse

den

er

nicht

Köpfe der Men-

schen. u

Mittel

Als

Zehntmänncr Stande

Comenius ebd. im

empfiehlt sei,

etwas

jederzeit

nützlich sei*,

sachlich im

selber

Aufmerksamkeit zu erregen und wachzuhalten,

die

sei,

durch welche, da Aufseher und

jedoch,

nicht genügen, der Lehrer

$

20, t'ass der Lehrer

was

vorzubringen,

gewinnen

sucht,

von

Stellung

erst

Lehrstoffes

Fragen anzuregen

schon Vorgenommene

durch solche über das

es

sei

durch

oder

oder über das

und

dass er die Geister bei Beginn einer Arbeit

entweder durch Entfaltung des vorzunehmenden zu

bemüht

unterhaltend

Vorzunehmende, damit

die Schüler, ihrer

LJnwissenheit inne werdend, desto begieriger werden, das zu

Neue

erklärende

aufzunehmen

sich

in

dass er an einem

,

höheren Orte stehend überall die Augen habe und niemandem etwas

gestatte,

anderes

zu

auf ihn zu richten

Blicke

-

dadurch zu Hilfe komme, vor die Sinne

Auch

Dritten u.

der

solle

wenn

auch s.

,

dass

er

stetige

Lehrer

die

alles

dann

wieder

,

endlich

Man

vgl.

einmal

Wieder-

bei

ferner der

uns sogar die

den Schülern nach

Stunde Erlaubniss zum Fragen geben. 13. Z. S. 17:

|

bes.

K.

U.

XXVII

eben

Zweiten,

verlangen,

ich

zum

Gefragter stocke,

ein

übergehen,

w.

seinen Vortrag zuweilen mit

„Du oder Du, was habe

Klasse eine Frage vorlegen Regel]

möglich

soviel als

holung der Antwort ohne die Frage ganzen

immer wieder

als

dass er der Aufmerksamkeit

stellt.

der Frage unterbrechen: gesagt?*,

treiben

s.

in

beendigter

w. §

3 bis 7 das

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40

Ire liauptarton der Schule und ihr Zusammenhang.

über die Eirüheiiung der Schule Gesagte, nämlich: §

wir

rjenc Jahre des aufsteigenden

3.

also

in

gesonderte

v.'er

Lebensalters

Stufen

abtheilen

Knabenalter, Jugendzeit und Mannbarkeit,

wollen

Kindheit,

:

wobei

wir

jeder

und eine eigene Schule zuweisen, nämlich

Stufe sechs Jahre

;

der Mutterschoss (das die Kindheit

für

I.

Haus J, .die

für das Knabenalter

II.

'

.

>Scl ^ clullc: _ III.

-

TTT

-

.

lür

/

.

,

die JJuireiKlzett ..

-

l

.

,

,

So

eine

V

oder

1

oder

das Oymnasium,

I

die

f

I /

Akademie und

jedem

Flecken:

Universität in

Nach

$

i

ein

n

j

die

Reisen

war. dass eine Mutterschule >ich befinde in

Volksschule

,

,

J

\

IV. für die Mannbarkeit

Elementar-

v Volksschule, ^ Lateinschule ,

!

f \

ede

jedem Hause

Gemeinde, jedem Do r f e,

r

Gymnasium

in

und eine

jeder Stadt;

jedem Lande und jeder Provinz.

4 ebd.

soll

diesen verschiedenen Schulen

in

nicht Verschiedenes sondern dasselbe in verschiedener Weise

getrieben werden, nämlich Alles,

was

ist,

den

Christen,

den

zum Gelehrten zu machen, jedoch nach der

Stufe

im

Stande

Menschen zum Menschen, den Christen zum Gelehrten des

Lebensalters

immer höher

und der vorausgegangenen,

strebenden Vorbereitung.

Im weise die

fordert er,

§

„dass

äusseren Sinne

in

der Mutterschulc vorzugs-

geübt werden,

gewöhnen mit den Gegenständen auf zugehen und

sie

Einbild unsjskra ft

ihren vollziehenden Organen,

Zeichnen,

gedächtnissmässiges

Singen,

Einprägen

Zählen,

Zunge, durch Lesen,

Messen,

geübt werden.

aufgenommenen Gegenstände

Grammatik,

sich

und Gedäehtniss, nebst

Hand und

sium wird das Verständniss und die Beurtheilung die Sinne

sie

Weise um-

zu unterscheiden. In der Volksschule werden

die inneren Sinne,

Schreiben,

damit

die rechte

Rhethorik

Wägen und Im Gymnaaller

durch

mittels der Dialektik,

und der übrigen

realen, auf

Grund

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We

41

Stufenfolge! der Schularten in piychol. Begründung.

V->

. .

.

.

«-•*_.-'...»..-'

i

endlich

wird

Willen

Bezug

nämlich

Harmonie bringen

»

;

.

.

I

(U:;;vcro!-.:".t)

heranbilden, was auf den

vorzugsweise Jenes hat;

.

«

Die Akademie

Künste herangebildet werden.

Fakultäten,

welche

in

oder bei vorkommender

Störung

zur

Harmonie zurückführen

die

lehren:

und zwar das Gemüth

den Verstand die Philosophie, die körperlichen

die Theologie,

Lebensverrichtungen

die

und

Medicin,

(he äusseren Güter

die Rechtswissenschaft."

Solche

Steigerung

entspricht

nach

§

7 der „wahren

Methode, die Geister zu bilden", nach welcher die

Gegenstände

selbst

von ihnen unmittelbar

man

„zuerst

den äusseren Sinnen vorführt, welche

Dann

werden.

getroffen

sollen die

inneren Sinne geweckt werden, damit sie die durch äussere

Empfindung eingedrückten Bilder der Dinge wiederum ausdrücken und sich vergegenwärtigen lernen und zwar sowohl

im Innern durch Wiedererinnerung,

Hand und Zunge. erst

Nachdem

Verstand eintreten,

der

als

auch äusserlich durch

dies alles vorbereitet

und

trachtung mit einander vergleichen und

wägen, lernen,

um

die Verhältnisse der

woraus

ein

durch

alles

ist,

soll

genaue

Be-

gegen einander ab-

Dinge gründlich kennen zu

wahres Verständniss

Beurtheilung derselben hervorgehen wird.

und eine Endlich

richtige

mag der

Wille (der Mittelpunkt des Menschen und aller seiner

lungen) sich gewöhnen, seine Herrschaft auf

auszudehnen. bilden

zu

alles

Hand-

mit Recht

Vor dem Verständniss der Dinge den Willen

wollen

(wie

vor

der Einbildungskraft den Ver-

stand und die Einbildungskraft

vor der Sinnlichkeit)

ist

ver-

lorene Mühe."

entsprechen

Dieser richtigen psychologischen Einsicht

auch

die

sorgfältigen

Comenius über

Grundsätze

und

Bestimmungen des

die Stufenfolge der Pensen,

der

Bekannten zum Unbekannten, vom Leichteren reren,

vom Konkreten zum

Abstrakten

in

Gang vom

zum Schwe-

dem Kap. XVI

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Die Janua linguarum rraerata.

42

Lehrens und Leinens, im Kap.

über

die

XVil

die Grundsätze über die

des

Erfordernisse

im Kap. XVIII

Lernens,

woselbst es im

34

§

werden,

Frühere

dass

das

stütze,

und

desselben,

heisst

demnach

„In den Schulen sollen

geordnet

Leichtigkeit des Lehrens

über die Gediegenheit

Frühere

Studien so an-

alle

Spätere jederzeit auf das

das

sich

durch

aber

das

Spätere Be-

festigung erhalte.**

Dem

Gedächtniss verlangt er ebd. mit Vives im

täglich etwas vertrauen weniger,

anzuvertrauen, denn

desto

treuer

weniger

treu.

wirst,

desto

wird

44

es

bewahren,

alles

doch

Sagte

je

„Man

Vives:

Es giebt nichts, das

das Gedächtniss nicht rasten.

lasse

gleicher

§ 33 mehr Du ihm an-

„je

in

Weise ao gern arbeitet und eben dadurch gefördert

wird." 14-

Zu

Fortschritt,

bemerkt

18: Lindner

S.

„Sein Wirken

so

ist

der

sich

a.

bedeutungsvoll,

auf

dem Felde

Vorwort:

im

ü.

a.

dass

der

grossartige

Unterrichtswesens

des

vor unsern Augen vollzieht, nur als ein Rückgang zu

Erzichungsgrundsätzen, zeichnet werden

gerade

in

seinen

zu

kann."

Dies

gilt

in

verfasst hatte, nämlich

dei

Janua linguarum reserata. Von dieser

ein

Licrre Bavle, von dessen

Comenius

Schrift sagte sogar

hämischem Spotte sonst

que ce

livre-lä,

il

selbst

„Quand Comenius

nicht verschont bleiben sollte:

n'aurait public

se serait immortalise."

Und

der That auch diese |anua erscheint für ihre Zeit als eine

ganz gewaltige Leistung. Sätzen „in

be-

auch

Hinsicht

vieler

Bezug auf Inhalt und Methode des ersten Epoche

machenden Werkes, welches Comenius

in

seinen

Unterrichtsnormen

de

omni

In 100 Abschnitten, welche in 1000

scibili

handeln,

bietet

sie

dem

Leser

einem kurzen Begriffe die ganze Welt und* die lateinische

Sprache." darauf

Wenn

ausgehen,

Unterweisung

die

wir just

an

in

Stelle

praktische

der Gegenwart der

eben

wieder

theoretisch-grammatischen

Anleitung

zu

sprachrichtiger

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De« Com*n. prakt. Richtung im Unterricbtxbetrieb«.

M

wir

in

43 ».•_.

»

Linie

fleissige

nothwendigen

wirklich

sprachrichtiger

in

Verbindungen,

manuigfachsten

.

erster

in

Anwendung der

und

Formen und Ausdrücke den

-

«

wenn

Redeweise zu setzen,

Einübung

..

Gestalt

denen

sowie

sie

in

in

der

lebendigen Rede vorkommen, fordern, wenn wir der Erreichung dieses Zieles die grammatische Belehrung mindestens

ordnen, wenn wir

wie

der Weise,

nach Schrift

sie

Kahnmeyer und Schulze

„Zur Umgestaltung des Unterrichts

Sprachlehre" (3. Auti. Lpz.

1800)

unter-

blos in der Volksschule etwa

nicht

dies

Braunschweig

u.

in

ihrer

der deutschen

in

h.

Wollermann

haben, thun, sondern Aehnliches für die

geschildert

höhere Schule verlangen und wenigstens auch

in dieser

dem

mehr praktischen Betriebe des Sprachunterrichts durch vereinfachende Umgestaltung der Satzlehre im Sinne von Franz Kern's „Grundriss der deutschen Satzlehre* und seiner Schrift

„Zur Reform des Unterrichts

der deutschen Sprache" ge-

in

recht zu werden suchen, so hat in allen diesen Rücksichten

Janua

bereits

die

Gerade

hier

ling.

wendet

sich

res.

im

Aehnliches

Auge gehabt.

Comenius dagegen, dass man

die

Jugend vollpfropfe mit blossen Benennungen der Dinge, ohne sie

Bedeutung zu lehren,

deren sachliche

und Wörterbüchern Sätze,

die

reelles

überflüssigen

vereinzelte

Wissen

Worte

enthalten,

grammatischen

Regeln

verzehrt

das

Leben. u

ihrer

als

wird

er durch

darauf

lehrt

Darum

enthält

der

mit

„die

lateinische Text,

Sätze,

dann zusammengesetztere und schwierigere. der

Zögling auf die Bedeutung

Anwendung kennen

im

sie

Der Schade

Sprache, als lebendige

zur Seite der in der Mutterspraches steht, nur

einfachere, fort

lasse,

peinige.

Mannigfaltigkeit der Ausdrücke und der Ge-

dankenverbindungen.

dem

lernen

Demgegenüber

Sprachenpforte a das Latein wirklich

Rede mit

aus Vokabularien

zusammenhängende

„Die Vorbereitung auf das

dieses Unterrichtsbetriebs sei der;

Leben

statt

übertragenen

lernt,

Sinne,

lungewiesen,

erst

Sodie

die erst im eigentlichen,

endlich

durch Vorführung

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44

Üi» Bedeutung der Janu» )ingu»ru«t reaerat».

voq Synonymen und Gegensätzen geschieht; auch die Veränderungsfähigkeit

der

Wortstämme

und Zusammensetzungen werden

Sätzen

dem

so

Schüler

ohne

auch

nissstoti,

dass

oder Ausnahme vorkommt.

1000

in

angeeigneter

Gedächt-

irgend eine grammatische Regel

Während noch heute

Lehrbüchern

neusprachlichen

Ableitungen

aber eben in

eingeprägt,

Hinsicht blos als mechanisch

keiner

an

wird

An 8000 Worte

klar.

in alt-

zusammenhangslose

und

Sätze

in

möglichen Bereichen der Wirklichkeit unstät und ohne

allen

Ordnung

umherfahren,

schliessen die Sätze der Janua

zusammen,

zu 100 Kapiteln

von

denen jedes ein

sich

in sich

übereinstimmendes schon durch kurze Uebcrschriften kennt-

Ganze

liches

ordnen

Ja auch diese

bildet.

einem

sich

höheren

verschiedenen Kapital

Ganzen

derung und Umfang des Stoffes sind

Auswahl, Glie-

ein.

der Weise

in

geschehen,

dass begonnen wird mit der Besprechung Gottes und

Schöpfung,

dann

des

darauf

Weltgebäudes,

die Naturreiche:

die

Pflan zen,

Steine,

seiner

Elemente,

vier

demnächst

1 hierc,

im Besonderen der Mensch nach Leib und Seele, seine Arbeiten

und

Lebensumstände

übergegangen zur Familie,

und

ihren Religionsformen, zu Krieg

Dann wird

werden.

erörtert

Stadt und Staat,

zu der Kirche

und Frieden. Det Wei-

teren bilden den Inhalt des Buches: Schule

und

Unterricht,

Wissenschaften und Künste, Tugenden und Laster, Begräbniss, göttliche Vorsehung

Pappenheim nahe

dem

völlig

und

sagt mit Recht:

Ä Das

Buch

giebt,

bei-

ohne Berührung des geschichtlich Vergangenen

Zögling nichts Geringeres als ein vollständiges,

zusammenhängendes,

auf

christlichem

Unterbau

Weltbild seiner Zeit, das mittels

sicherer

handlung bei ihm zu klarer und

fester

soll.

Tod und

die Engel.

Bacons

hauen an einseitigem

methodischer Be-

Aneignung gelangen

Empirismus wirkt bei dieser

rung des Thatsächlichen deutlich mit:

in sich

ruhendes

reichen Vorfüh-

das scholastische Be-

Hantiren mit abstracten

Begriflen

ist

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Comenius

Bcalwissens im Unterrichte.

alt Schöpfer des

abgethan :

die Aussenwelt

so jedoch,

dass

zu ihrem Rechte

ist

daneben und

Leben

<ier

Menschenseele zur Würdigung gelangen."

als die

darum nachdrücklich

hebt

hervor,

Ccmenius auf solche Weise im Jugendunterrichte zum

minder

dass

eigent-

Realwissens wurde.

lichen Schöpfer des sogenannten dererseits betont er nicht

geis-

höchsten Offenbarungen

und das

Pappenheim

gekommen

höherem Grade, das

in

tige

sittliche

45

richtig,

An-

dass derselbe jedem

banausischen Unterrichtsbetriebe gleichwohl sehr ferne stand.

Es

vielmehr eine arge Verkennung des Comenius,

sei

spätere

wie

Zeiten,

das

zuweilen

vorige

wenn

Jahrhundert, ihr

stürmisches Drängen auf Sachunterricht für die

Zwecke des

praktischen Lebens, im Gegensatze zum Sprachunterricht, mit dem Namen des Comenius zu schützen suchten, wenn sie gar, sich

auf ihn berufend, zu

Unterricht

gewerblichen

„Sie zertrümmerten seinen

um

Meisterbau,

für die

Schule insbesondere

Himmel und Erde umspannenden

in der „ „Sprachenpforte"

a

Allerdings spricht

dem Broderwerb wie im Leben,

lag,

Aber

fern.

auch

das

wenn

er

in

einem

Alltägliche

Comenius

von der Müllerei, der Viehzucht, dem

Fleischerhand werk, der Kochkunst, jedoch nicht,

Ihm

Wohnhaus

daraus für ihr verstandesnüchternes

wenige Bausteine zu verwenden.

praktische,

müde wurden.

verlangen nicht

um

so im Unterrichten

das

vollständigen Weltbild

und

ihm darum neben

sogenannte

dienliche Kenntnisse zu geben.

Gewöhnliche nicht

den

idealen

Banause

durfte

doch

fehlen,

und

Gestaltungen

des

Lebens einen Platz einräumte, so war er doch weit davon es mit

entfernt,

vorzugsweise

werten zu 15»

dem Ansprüche

Nützlichen

in

Notwendigsten

des

oder

den Vordergrund des Wissens-

stellen. -

Z. S.

20:

wo

es heisst:

sie

die

Vgl. Eug.

Pappenheim

„Die heutige Zeit rühmt

Neugestaltung

des

a.

a.

als die

Erziehungswesens

O., S. 19

ff.

Männer, denen vorzugsweise

verdanke, die Philanthropen, Rousseau, Pestalozzi und seine

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Dt* ComeDioft entwickelnde Erziehung auf evang Grunde.

46 Schüler,

Kant und

.

Diese Männer

Fichte.

man

so sagt

haben uns davon überzeugt, dass auf der Verbesserung der häuslichen Erziehung und auf ihrer

Gemeinde

Staat und

Grundlagen

denen

sind, auf

Wenn

wenn

Gesittung sich

wir in ihnen mit Zuversicht

einen

doch

Wahrheit

die

be-

des

Besitz

————

öffentlichen Bewusstseins für alle Zeiten sehen

so gebietet

neuen

dies die

unsenn Jahrhundert die Mit-

in

arbeit der Erziehung an der allgemeinen

wegt,

daher

an der

seien,

durch ihre Macht und ihre Geld-

sie

——

mittel zu fördern

Steige-

beruhe,

schuldig

es sich selbst

Arbeit mitzuwirken und

Ergänzung und

das Gemeinwohl

rung durch die öffentliche,

auszusprechen:

all

dies

Grosse und Gute hat schon Comenius gedacht, pädagogischen empfunden, angestrebt. In seinem Hauptwerke, ist

es

Wort

„Grossen I.ehrkunst"

der für

Wort

magna)

(Didactica

Harmonisch

niedergelegt.

entwickelnde Menschenerziehung auf evangedas, mit einem Wort, ist es, was lischem Grunde

Comenius

gelehrt hat.*

Dass

die Volksschule in Wahrheit erst

Namen

ihren

verdienen wird, wenn, wie Comenius wollte, die Kinder aus allen

Ständen

sie

besuchen oder wenigstens durch

sein

müssen,

den

Lehrerkreisen

eine

ist

auch

sonst

ausgesprochene

sie

durchgegangen

oftmals, besonders in

Behauptung.

Man

hat

sogar geglaubt, im Interesse socialer Ausgleichung eine dieser

Forderung

Behauptung entsprechende

Allein so lange nicht nachgewiesen tische Bildung der

und

I.

tage (und ebenso

geschehen)

ist

von

die

sollen«

seminaris-

immer zeitgemässe Vorbildung

— wie auf

so lange vielmehr

erheben zu

dass

ein er die für die Volksschullehrer beste

noch

ausreichende,

ist,

es auf

den

das Gegentheil behauptet

dem

ist,

jüngsten deutschen Lehrer-

mehreren Provinzial-I.ehrertagen

Vo

l

k

s

sc h u

1

1

eh

r

er n

selber

wird, stellen sich der Berechtigung

wie vollends der praktischen Durchführung dieser Forderung

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Di« Forderung der all gem. Volkisehule

Bedenken

erhebliche

gar

wohl

Wollte

entgegen.

man,

wie es

das Pensum der Unterstufe der Volksschule

anginge,

das

anderthalbjährig,

der

Mittelstufe

Oberstufe auch nur zweijährig

gewünschte

47

wohl

Ziel

der

sich

das

würde

die

so liesse

Denn

erreichen.

das

zweijährig,

gestalten,

man

Aufgabe derVolksschule bei Festhaltung des achtjährigen Schulbesuchs auch dann

kaum

wohl aber

Unterstufe noch ein

für die

rechnendes Jahr und

ganzes

wesentlich zu beschränken brauchen,

für

halbes

hinzuzu-

ihr

und Oberstufe

die Mittelstufe

je ein

w e s e n t-

Jahr gewinnen, welches

ihnen folgendes

lich nur der Sicherung, Wiederholung, Vertiefung und Ein-

übung des vorher Erlernten zu widmen Jahren würde ein

bezw, drei

zwei,

Pensum der Volksschule,

am Ende

d. h.

würde, je nach

sein

der Unter-, Mittel- und

Unter stufe

Oberstufe, erreicht werden. So dürfte von der die

höhere

Uebcrgang

schule sich ein natürlicher

vorzüglich

dass

das

Opfer

tragen

und

unterrichts

begabte

Gang

vo

1

k

c h u

durchzumachen,

länger

diese Kinder schon im 7.

und

8-

1

auch

höhere Ausbildung

aber

für i

oder

sie

später zu

Elementar-

gen

ohne

auch,

dass

Lebensjahre von denjenigen brauchten,

ohne dass es nöthig wäre, Vorschulen

für

und end-

die höheren

Mittelschulen

beizubehalten, bezw. ein-

Allerdings müssten die

Gymnasien dann schon mit

Lehranstalten zurichten. einer

ohne

Eltern

mäss

anderer Stände geschieden zu werden lich,

lassen,

den

wären, s s

in

Mittel-

deren

deren

für

in die

finden

Schüler,

Kosten

die

gezwungen

wollen,

schleppenden

O her stufe

Lehranstalt, von der

Abschluss im

gewisser

Septima

aber auch nur

für

das

zwei

3.

Jahre

Schuljahr (8- Lebensjahr) einsetzen;

gemeinsamen öffentlichen

Unterrichts für die Kinder a 11er Volksschichten wären immerhin

von

nicht

zu

unterschätzender

socialet

Bedeutung:

selbstverständlich nur bei der Voraussetzung angemessenerer,

der wissenschaftlichen Bildung mehr angenäherter Vorbildung der Volkschullehrer.

Comenius konnte

bei dein,

was

er in

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.Vc

seiner

Zeit

Plane

einer

S-'.w.:-

vorfand,

,i.r

V.

.

i

.!: .:.

t!i c: <-.!-• S

überhaupt

Organisation aller Schul-

arten voraussetzen, als dass die Lehrer

dieselbe,

arten wesentlich

theologisch-philologische

alle

anderes bei seiner»

nichts

zusammenhängenden

I"r

an sämmtlichen Schul»

gleichartige

jedenfalls

Vorbildung genossen hätten.

— —

Wird man auch niemals verlangen dürfen, dass Privatschulen verschwinden, die etwa noch schneller

gymnasien begabte, schonende,

zu

theils

Zöglinge

als selbst

auch zugleich körperlich

fördern:

so

— Wege —

ist

wohl kaum daran zu zweifeln, dass gedeuteten oder auf anderem

solche

eine

die Unter-

vielleicht

Organisation

des

doch andererseits

sei

es auf

dem

an-

die Zukunft allmählig

öffentlichen

Schulwesens

wenigstens in ihrer Unterstufe die Volksschule die einzige Anstalt ist, schaffen wird, bei welcher

in

welcher, sofern es in

soll,

die

halten

Kinder

aller

öffentlichen Stände

ihren

Schulen geschehen

ersten Unterricht er-

können und müssen.

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49

49

Nachwort. Comenius

Arnos

Das

gegeben.

nen.

Der

und

weitaus

welches

Linie

Prager

die

„Opera

e

s

i

ne

omnia"

erschie-

vorzugsweise

berück-

wegen mag

in erster

t

Universitätsbibliothek

didactica

stattlichen,

hochwichtige

enthalt das

Schrift

Und wohl

ist.

einem

Gesammtbande

Werk des berühmten Mannes,

dieser

in

in

ist

enthaltenden

bedeutendste

gerade

gesammelt und heraus-

selber

Band und Theil

erste

worden

sichtigt

didactischen Schriften an

seine

Werk

werthvolle

Quart-Volumina

vier

hat

noch

Lebensabende

seinem

Exemplar

ihr

Comenius,

des

der

höchst

dieses

seltenen Buches, so werth halten, dass sie diesen Schatz mit beispielloser Pietät hütet.

ner

in seiner Schrift

Anm. Uj

versichert,

Denn, wie uns auch Dr. G. A. Lind-

über Johann Arnos Comenius giebt

das

sie

Buch

(S.

LXXII,

Benutzung

„zur

ausserhalb der Bibliotheksräume nicht heraus".

Mögen

die

Comenius-Feiern

dieses

Jahres das

Ihrige

dazu beitragen, die weitesten Kreise, vor allen die der Lehrerwelt,

davon zu überzeugen, dass

in

der That

den päda-

in

Gedanken und Lehren des Comenius

gogischen

ein Schatz

unvergänglicher Erziehungs- und Unterrichtsweisheit enthalten ist,

weicher immer noch eine gründlichere und ausgebrei totere

Würdigung So

verdient, als er sie bisher gefunden

viele

Schriften

seit

mehreren

hat!

Comenius vorlie-en und zumal aus Anlass der Gedächtnissfeiern erschienen sind derselben, so

viel

ich gesehen

:

über

Jahrzehnten

dennoch

sind

diesjährigen in

keiner

habe und so weit meine

innerung oder mein Urtheii nicht

trüsei!,

Er-

gerade diejenigen

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50

50 Gesichtspunkte

Mannes

und geschichtlichen Bedeutung des welche

hervorgehoben,

Schrift

solche

als

13

18 und

bis

nur

Jedoch

bezeichnet.

der

in

vorliegenden

Dieselben

5 des Abschnitts

§

den

in

ich

habe.

hingestellt

Näheren beleuchtet im S.

Ver-

für das

wesentlichen

die eigentlich

als

ständniss der sachlichen

Kopftiteln

I

sind

des

derselben

auf

genau

Seiten

dieser

Zusammenhange mit den Ge-

im

sichtspunkten der vorangehenden wie nachfolgenden §§ die-

ses Abschnitts meiner Anspruch auf

Schrift,

der

werden

verstanden

und

und

ihr

sie

Dar-

ganzen

in ihrer

sie

erlangen

den

ich

allein

Auflassung

können

stellung des Sachverhalts erhebe,

Tragweite

welchen

für

Originalität

volle

volles

Gewicht. Hiermit sind zugleich die Gründe

den

innerlich

gen

haben,

Grunde ds. Js.

Vf.

deren

erstem

mit

welchem

liegt,

Hauptabschnitte

eingeleitet

hat,

bewo-

Vortrag zu

am

28- März

die

Comenius-

Versammlung vorzugsweise gewidmet war,

fliese

lei

welche

Lehrerkonferenz des von

ihm verwalteten Schulaufsichtskreises Ruhrort Feier,

Schrift

ein

er selber auf der

abgehaltenen

Sterkrade

in

angedeutet,

zur Veröffentlichung dieser

während über

Leben und

das

des Mannes Mitglieder der Lehrerschaft selber

die

in recht

Lehren

dankens-

weither Weise sprachen.

Während der Hauses, besonders zeigte,

es sich

letzten

Tagung

Abgeordneten-

unseres

den ersten drei Monaten diesss Jahres,

in

über den Volks-

aus Anlass der Berathungen

schulgesetzentwurf, eine wie ernste und wichtige Angelegenheit

die

Kntwicklung

gedeihliche

Schichten

weitesten

der

traten ebenso begeistert ein viele

Recht

Vorzüge in

enthielt

und

jedenfalls

ist.

Die

für

die

Einen

Gesetz,

welches

Ordnung und

gleiches

für

ein

einem so umfassenden Verwaltungsgebiete geschaffen

haben würde, wie ten.

Volksschule

unserer Bevölkerung

Die

die

Auflegung

Anderen war

es

scharf verurt heil-

zweifTellos

bei

Anhängern

wie


51

51

Gegnern

Die

gross.

mochten

Kreise

leitenden

über sich gewinnen, einem Volke, welches gern

dem

für

es

nicht

und

willig

alle Parteien und Schichten desselben massgebenden

Schulzwange

sich

fügt,

diesen als Wohlthat

ja

anerkennt,

gegen die ernsten Bedenken einer grossen und ansehnlichen Minderheit sowie vieler sachkundiger Kreise ein Gesetz auf-

Bestimmungen irgend eine

zubürden, an dessen

und Volksschichten, welche

Parteien

Ordnung und

einsichtige Träger

unserem Staate sowie

Lebens

fast

werdens

hochherzigen

Mannes,

der Neuzeit tages

der

durch die Feier

den

desselben

mittelbar vor

Wink

ist,

welcher

Augen

für so in

Entschlusses

Aufregung beschwichtigt wurde, gerade desjenigen

erregenden

merkwürdige

eine

demselben Augenblicke, wo

eines

Bildung

geistigen

dass eben in jenen Tagen, in

derjenigen

Stützen

feste

der in

gediegene Führer des öffentlichen

Es war

müsste.

Schicksals,

wohl

der

bewährt haben, Aergerniss

sich

nehmen

als

als

weitesten

Anstoss

Fügung des

manchen Ort

Folge die

Bekannt-

bezeichnete

die gewaltige Gestalt

Schöpfer des Schulwesens des

300-jährigen

Kreisen

Geburts-

unserer Nation un-

treten sollte: es lag darin ein deutlicher

der Vorsehung, dass in Preussen und Deutschland die Zu-

kunft der Volksschule denen gehören wird,

wirken werden

in

der ebenso

welche

für

sie

frommen wie duldsamen Ge-

sinnung des über jeden eigensinnigen Fanatismus

und jede

confessionelle Engherzigkeit trotz seiner priesterlichen Strenggläubigkeit stets weit erhabenen

Ruhrort, den

21. Juli

Arnos Comenius. 1892.

Dr.

Witte.

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