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Compendium Miraculorum Das iſt:
Kurte/ jedoch klare
Kjöreibung unterſchiedtlicher wercken
Wunder:
und Geſchichten : Infonderheit
der Gänſe / ſo in den Orcadiſchen Inſuln auff Bäumen fadiren :
Deßgleichen Von Vrſprung und Geburt etlicher ſehr frembden Vegetabilim / Menſchen vnd Thier: Wie auch dem Vogel Phænix , Wchrtoffen Geniis; Walotgotteen ,Lamiis,Neren / vnd anderer Gedacht yufwärdiger Sachen Eróró terung Von H.MichaelManern D ... Lateiniſch beſchrieben/ vnd an jeko ins Scutſde vbeteşt/ Durch M BE ATV M , Francof. GIV M.ĠEOR
SODIO Gerrückt zu Franckfurt/ In
Verlegung Luc
M. DC. XX. न
JENNI $.
JENNIS Zu ſeinem Buch: Der / Büchlein /mas ich ſagedir / Geh hin zu Serin Johann Scolier Dem Edlen / Voſt vnd Cobefan / Ked jhn in aller Demuth an. Benwohncjhm zu jeder Friſt/ Denn er ein weiſer Junđer ift/ In guten Büchern ſehr verſirii Vnd mit Erfahrung wolgeziert: Bemühe didyliſt mein Geheiß / Ihn zu erquicten beſtes Fleiß! Sooffts gibt die Gelegenheiti Mit lieblicher Scharpfffinnigfcit: Von der Natur Arcanitet/
1
Bücher Gebraud nady/ mitjhm red / Fein in der Stillel allezeit/ Vnd mit guter Beſcheidenheit: So wirftuben ihm/ Büchlein meini Borden Verlumbdern ficher ſeyn .
Dem
1
Dein Edlen vnd Veſten / Heren
Johann Scholieri Vornehmen Inwohnern der State Franckfurt am Mayn: Meinem inſonders großgünſtigen
Juncern.
S haben die jes nige/ Edler vñ Veſter /
wie
auch
inſonders
yun
cker /ſehr wol vnd weißlich geredet/ welche diefes menſchliche Leben eine Comæði oder Spiel / vnd die Welt einen groſſen Schawplatz oder Am phitheatrum genennet : Als in wela chem die Natur ( Gottes deß HER >
ij
REN
EPISTOLA KEN VND Schöpffers Dienerin vn Etatthälterin ) der
Ecor,dieSYyen
fchen ſovielderen /die Perſonen deſ; Spiels / ja alle vbrige Wercke der Natur gleichſam
die Materi vnnd
Subiectum , davon geſpielet oder ge handlet wird. Gleich wie nun in den Comcedien zwiſchen der ernſthaff xen Materi ond Hauptſachen felbft auch allerlei Schimpffreden / als interludia , geſpielet / ziviſchen den tåglich
vorfallenden
Geſchäfften /
auch fonderliche wunderbare vnger wöhnliche vorgeſtellet und getrieben werdevdamit der Zuſcher Gemüth erfriſchet/ vn bendes zu Erluſtigung Mud Verwunderung beweget werde: Ebenmäſſig pflegt auch die Natur, damit es nicht das Anſehen haber als ob ſie an ihre Ordnung vnabs laßlich verbumden /und bey derſelben
Regúl
DEDICATORIA . Regul ſtåttigs verharzen müfte / je zu Zeiten etliche extraordinari Effen cten / Wirckungenviid Werck hervor zubringen
gleichſam als ſonderliche
Spielwercke vnnd natürliche Wun der / nicht zivar / daß ſie die Natur ſpiele? ( oder vielmehr Gott der Wu mächtige / welches Gottslåficrlich zu ſagen ) ſondern dichtril es vor vina ſern Augen ein fröliche Erquicfung Ergetzung / vnnd von der gemeynen . Weiß eine Abweichung ifi Vnd gleich wie einen hohen Pos tentaten nicht geziemen ivil mit om jungen Kindern zu ſpielen / wiervol auch ſolchen Vättern mit ihren Kin dern Frölichkeit zutreiben / nicht vn zimlich: alſovnterftehet auch die Nia tur vns Wienfchen als jhre Kinder / mit allerlein Ergetzlichkeit zu beluſtie gen / vnnd von der Trawrigkeit zur
(
di
Srom
EPISTOLA Srdlichkeit zu bringen / wie wir an unterſchiedlichen jhren ungewöhnli chen Wircfungen zu ſehen . Vñzwar anderer zu gefchweigen / erſcheiner folches vornemlich an dem wunder baren Geſchlecht der Baumgån3/ welche in den Orcadiſchen Infulnz jenſeits Schottlandt/ in dem hohen SNeer an den Bäumen / oder dem Holtz wachſen :welche in dieſem Tras ctat nach der Länge beſchrieben / jhre Vrfachen / Materi vnd Form auß vnd mam
ſie entſichen
dare
erörtert
ond vorgefiellet iverden : wie dicfclbe dann von dem S. Authore felbfi be ſichtiget und erfündiget frorden . So wird auch nicht weniger in dieſem
Büchlein gehandelt von der
wunderbaren Natur / Gefialt vnnd Eygenſchafft der Satyrorum , oder Waldtgøtter / von welchen in vieler
DEDICATORIA unterſchiedlicher authorű Schriff ten geleſen wird.
Vnd ob wol ſolche
Satyri biſz anhero felteit vnd wenig dem
gemeniien Anſehen nach / gea
funden werden / iſt es doch nunmehr beij dieſer vnfer gegensvertigen Zeit ſo weitkommen / daß ſienicht allein ihre wilde Natur etlicher maſſen aba geleget /auß denEindden entivichen vnd allenthalben in die vornehmſte Stått vnd drter eingeniſtet/ſondern auch in menſchliche Geſtalt /ond Dera felben euſſerliche Qualiteten dermafa fen ſich verborgen daß man dieſelbe vor andern rechtgeſchaffenen vnnd gutthätigen Menſchen / welche dent Studiis ond freyen Künſten wol ged nicygt , fchwerlich erkennen kan / da fic doch in ihren Herben nicht allein alle löbliche Künſi ond Wiſſenſchaff tenhoniſch verlachen vnd verachten 10
tii
ſon
EPISTOLA fondern auch deroſelben Liebhaber und
Beförderer ſchrgeringſchätzen
vñhalten / hingegen aber allen welte dichen Eytelkeiten dermaſſen ergeben find / daß die Studia, ond was dena ſelben anhängig fürjnen gleichſam fiincfen. Solche hoffertige Satyros, welche Sienfchenlarven für jre An. geſichter gezogen
låfiman zivarbay
folder ihrer Vnart verbleiben: man getröſtet ſich aber deſſen hinwider umb / daß gleichwol auch noch hin vnd wider gute vnnd treiherkige Leute gefunden werden , welche jnen die Studia und deroſelben Befördes rung der gebührnach befohlen ſeyn / vnnd ſich keine Mühe / Arbeit oder Koften dawren laſſen , damit nur dcroſelben incrementa vnnd Wola ftande befördert / die fiudirende Ju. gend , vermittelft nützlicher und gua ter
DEDICATORIA ter Bücher auffgemundert / vnd in Summa das gemeine Leben durch folche Mittel ber erwündfchten Flor conſerviret underhalten werde. Solche der Natur wunderbare Geſchöpff num / fampt etlichen an dern nicht wenigers fvunderlichen / portrefflichen / vnd biſhero be dem mehrern theil fafi ynbekanten Wuna dern hat gedachter H. Author in gea genivertigem Tractat ordentlich be ſchrieben / zu dem
Ende / den Leſer
Betrachtung der unbes dardurch zur greifflichen Allmacht und Weiſheit Gottes auffzumundern . Demnach aber ich dieſes Wercke lein verſchienene Zeit in Lateiniſcher Sprach durch den Truck an Tag geben / vnnd daß daſſelbige feidhero feiner anmühtigen Materien halb ziemlich iſt begeret worden / in der DC
That
EPISTOLA That verſpüret /alshabe ich es auch nummehr ii vnſere Teutſche Muta terſprach dem günſtigen Leſer / ſo der Lateiniſchen nicht erfahren /mittheia ten wollen . Vnd nach dem
es ſeyd
hero die hochnützliche vnnd fürtreffe liche wiſſenſchafft deſ Schreibens angefangen / in vblichen
Gebrauch
zu kommen / ein löbliche wolhergea brachyre Gervonheit/neive Werck vn Bücher vornehmen /anſehenlichen / und in literis efahrnen Perſonen zu dediciren / damit ſelbige vnter deren patrocinio vnnd Schutz wider der Verleumbder einftreiven / verwahret fvürden , habe auch ich / nach dem mir nicht vnwiſſend / daß E. E. und
/
V.zu dergleichen wunderbaren und denckwürdigen Sachen ſonderliche Anmuthung tragen / auch der Bes trachtung ſich infonderheit belieben
ไlaſſen
ཚེ སཥ བྱཱ ལཾ་
DEDICATORIA laſſen
folches Wercklein hiermit
gleichsfals vnterdienſtlichſt zuſchreja ben /dediciren ond offeriren ſollen in mehrer Betrachtung daß E.E. und V.vor vielen andern
Gott lob /auch
Imit ſolchen prærogatiuis vnd Vora zügen von Gott begabt ſind, daß ſie mit viel beſſerer Gelegeheit der Zeit/ Vermogeris vnd Verfiands folchen Sachen obligen /vndſich vermittelt derſelben zuweilen ergeizen komen . Zweiffelderowegen nicht E.E. vnd V. werden ihnen meine gegenwerti: n
wundabare ge Zuſchreibung dieſer
Geſchichten vnd Creacurcu / fampt Erkündigung
deren Materi / Sora
inal/ondEndorſachen groſgünſtig belicben vñgefallen laſſen , auchvers hoffentlich hinfüro mein großguna friger Juncker in der
That fern und
blciben / vnnd dieſe Dedication in
freunde
EPIST.
DEDICAT.
freundlichem Willen günſtigft auff vnd annehmen .
Solches vmb E. E.ønd
jedera
zeit nach meinem Vermögen zu ver ſchulden bin ich willig ond gefliſſen / dieſelbe hiermit
Gottes gnedigſten
Echutz trewlichſt empfelend. Geben zu Franckfurt am Nayn den za Tag Martii,
Anno 1620 .
E. E.
ond :
Dienſiivilliger
Luc AS JENNIS, Buchhandler.
ARTE
Inhalt der Capitul.
1. Cap. EXweiſung / daßdie Natur nicht ewig) ſondern von Gott erſchaffen / vnd in der Zeit eingeſeket rege / deren auch die allergeringſte Werofe i als weldie von dem Almådirigen Sdópffer der Natur geugen / der Mendiet ro ebenmåſſig ein vornehmes Theilund Glied der Natur ſen / wol erwogen vnnd bedacht werdei ſollen .
II . Cap. Ergehlung /welche Stücke durch die Natur ordentlicher Weiſe generit vndgeboren werden / vnd was audy aujfer coldher Ordnung durch die bloffe Putrefaction vnnd Fåulung, ohne Z1 . thuung und Samen benoerley Gefdstedts Els tern /geboren wirdionter weldjeauch die Bauma
O &uß in den Orcadiſden Inſuln zu rednen. III. Cap. Beſ & reibung dieſes Vogel8 oder Baum . Sanß/ beydeswie dieſeibe von andern Scriben . tenangezogen /vnd aud von dem Authore ſelbſt engner Perſon beſidriget / vnnd auffaszeichnet worden .
IV . Cap.
Daß die Außbrůrung/ oder Generation dieſer Vogel
Regiſter Vögel nidit der Fruchtbarkeit vnnd Krafft de Meers / zuzuføreiben / vnd was die wahre Mai tert/vnd gebårende Krafft derſelben ſene.
: V. Cap. Daß die cauſa formalis, oder vortpflangende Krafft dieſer Vogel febe eine auß dem Geſtirn herrührende /ſonderlide/ vnd vorbereitende Mar terialiſdie Krafft , auch was die Endtørſache zu welcher dieſe Vogel erſchaffen vnnd geboren werden :
VI. Cap. Daß die engentliche Endrorſadh vnd Ziede der Geburtdieſes Vogels feye/ daß er durch ſeine #tvenfache/als die vegetabilt/de/vñ rhieriſche na: tur Chriftum den HErren welcher auch zugleich Gottond Menſdyohne Vatter vnd Mutter /ans zeige und Vorbildre.
VII. Cap . Von dem wunderbaren Gewådy8 / dem Samb Cin Tartaren i weiches lebet vrind die vmb fick her wachſende Kräuterabeget.
VIII . Cap. Von wunderbarer Eigenſchafft etlicher Ves gerabilien ! oder Gewächſen / ſonderlichen dem BaumDrachen /vnd ſeinem Blut/in den Dcct dentaliſchen Indien / aud etlichen andern wun. derbaren Blumen onnd Kräutern/ welde auch durch Kunft ſehr befördert werden .
IX . Durcs
1. M.
der Capitul.
- IX . Cap. Durd was wunderbare Sunft vorscitten in Egyptē /wie auch noch dieſer Zeit , die Erjerauf gebrütet foorden /aud was Vrſadign / vndweide Thiere wunderbartich an ihrer Geſtalt serán : dert/ end gleidjamron newem geboren werden,
· X. Cap . Von etlidjen svunderbarlichen Gefdfdiren , ſoſid in Engellandtzugetragen / vnnd ſehen laſ ſen /als mit Hunden / einer Kröten ſo eingülden Kertlein am Halß gehabt / vnd einem Drachent ſo auß der Erden erboren worden.
XI . Cap. Von dem Fener Vogel ſo in dem Fexrge. boren wird dem Phønix, feinen Engenſchaff. ten /vnd Beſáreibung, was aucydurdi denſelbia genetlidie hundert Jahr hero verſtanden / vnnd auß welchen Vrſachen derſelbige den ( andra Qafften Arabien / vnd Egypten zugeergner wors den .
XII. Cap. Was die Herden von dem erſten Brſprung der Menſdien ftatuirt rnd geglaubet haben / bea neben Erschlung der Hiſtorien / von den zweyen grünen Kindern/ fo in Engellandt geſehen / von den Paliſcis in Sicilien / vnd Tagete in Hetru rien /ſo auf der Erden geboren . X111.Cap.
3.3 "
Regiſter der Capitul.
XHI . Cap . Von etlicher wunderbaren monſtrofiſchert Vrſprung/ als der Palladis auß deſ Jupiters Virn /der Hebes ,fo von der Iunone ohne mång liche Vermiſchung /vnd der Jungfrawen / fo auß deß Buddæ eins Gymnoſophiften Seitten erbos ten worden . XIV . Cap. 1 Bon Vermiſchung der böfen Geiffer init deri Menſchen welche unter benderlen Geſchlecht mit den Menſchen Benfchlaff treiben / dergleichen von der wunderbaren Geſchicht / fo fich mit Phi linione, welche wider auß jhrert Grab erſtand ten /vnd mit ihrem Liebhaber ſich vermiſchet, des geben .
XV . Cap . 1 Von den Wehrmdiffen / oder Menſchen, for Ju gewiſſer Zett in Wolff verwandelt werden, vnd an Menſchen vnd Vich groſſen Schaden zu thun pflegeni
XVI.
Cap.
Von den Geniis , ob dieſelbe Kinder zeugeni aich ſelbft geboren werden , was ſie in Warheit find / jhre Namen / ond wie ſie beruffen /vnndbe. fchworen werden /deßgleichen von den Syluanis, Waldgöttern /Lamiis, Satyren Deren , vnnd Pnhoiden / vnd wie weit fidi jhre Wirckung und Gewalt durch Zuthuung deß boren Geiftes) erftrede.
Ï
Das I. Cap. Serweiſung, daß die Tatur nicht ewig/ ſondern von Gotterſchaffen / vnndin der Zeit eingeſest reye / deren allerge ringſte Wercke auch als welche von Gott dem allmächtigen zeugen / vont dem Ylenſchen , ſo ebenmållig ein ge. wiſſes Theil der Tatur ift ) pollen int fleiſſigeBetrachtung gezogéwerden .
Shaben vorzeiten / großgúns ſtiger Leſer , die alten Peripatetici, welche vorgegeben /esſen die Welt/ als ein Effect vnd Werc deß aller hoanten Gottes / eines gleidhmåſſigen Älters/ mit jhm / vndvon Ewigteit hero / (darmit ja die cauſa agensýndwirckende Vrſach / nidt ohne Wirdung/oder wie ſie zu reden pflegen / miſlig vnnd ohn einige Thätlichkeit geachtet werde) in gleichem audgeſchloffen , daß die Natur/als ein Nachfolgerin Gottes / gléidh ewig ſeye. Wie weit aber dieſe Meynırng von der Warheit / vnd heiliger Göttlicher Schrifft abweiche / iſt vns Chriſten gnugſam befandt. Wilaud in dieſem nichtdamit gnugfam reyni del Procli, ondan. derei heydniſoen Philoſophenargumenta vnd Beweiß.
ਲਈ ਪ੍ਰਧਾਨ
ਬੰਸ
Beweißchum Berfür zu ſuchen /der Welt Ewigo feit vnnd Eterntret zuerweiſen / demnad, der menſchliche begreiffliche und endliche Verftandi dasjenigel ſo vnendlich vnd vnbegreifflich oder fur vnbegreifflichen Ewigteit gehörig , nicht faſo Vnd gehet ſoldjen Naturfündigern fen kan. oder Philoſophen /gleid, wie der Fledermauß, ro ben dem Siedie verblinder / vnnd ihre Flügelver, brennet/ oder wie der Nachteul/welche gegen den hellen Sonnenſchein fich feket/ vñdardurch ver . derbet wird / in dem ſie nemblid die unendlide Ewigkeit zu erforſchen ſich vergeblich bemühen / nad dem ſoonen Sprůdulein /wer fidi ynterfie. het die hoofte Majeftar Gottes vielmehr zuera forſchen / daun fich darob zu verwundern / wird von derſelben vntertrucfet werden . Danngleich wie ein geringes Fåndklein Fewr an der hellen Mittags Sonn /durch deren brennendte Stra. ten / in heißer Sommerszeit leichtlid außgelo ſdhet / an finſtern / verborgenen vnd temperirten Orten/mit beygefügtem Zunder leichtlid erhal ten wirt. Ebenmäſſig wander menſchliche Vero ſtandt/ (weldheerliche das von Prometheo von der himliſden Sonnen angezündrete Fewr fil feyn / vorgebeni) gegen der ervigen Sonnen/ oder Göttlichen Majeſtät Stralen wird gehalten / wird er ſobald verdunckelt vnd ausgeloidetidas fft / er fållet in vnaufflößlice Jrrthumb/ in ang bern Sachen aber / welche nicht dermaſſen majes fåttſch und hellſcheinend/ tan er nød natürlicher weiß
3 fbelf Forefahren / vnnd in tåglicher Ertandirius wachſen . Sehen alſo / daß die Natur endlicy/ gleich wie auch die Welt felbft, das iſt i daß fie nicht von Ewigkeit mit Gott dem Sdjöpffeć entſtandten /ſondern von ihm in der Zeit erſchaf fen und eingefekt worden / vietit folches auß der H. Göttlichen Schrifft getwiß ſeynd/ als welche bejeugét / wie durch das Söttliche Wort / Fiatz és geſchehe/werdė/ alles erſchaffen/ vndañ durch das andere /madſet vnd mehret euch lift die Na. tür als ein Erhalterin vnnd Vermehrerin allet von Gott auß nichts erſchaffenen Dinge gleiche Camb zum Vicarien /vnd Statthalterin verord » net vnd eingefekt worden . Dwie hochwunderá bar /vnd groß ift dieſe auß nichts , in ertas /durd das Chaos, in die Elementē / durd die Elemená ten/in folche treffliche Species, vnd Indiuiduaz Erſchaffung vnd Verwandlung Dwie herz. lich / vnd ønaußſprechlich iſt dieſe Gnade / Vore fehung/vnd Gåre Gottest welche dieren ſchönent Sựawplak der Welt vnnd Creatüren / aus der ønförmlichen Finſternuf wollen / vnnd tonnen erſdafferi, da ſie doch keine erſte vnnd vrſprünge liche Matert zuvor gehabt / ſondern alles auß nichtsherfürgebradt; Es lobe Himmel ønno Erden ihren Schopffer / es lobe ihn Sonn vnd Mondt/ond andere diediter des Qimmels eslo . ben ihn alle Elementen / ja vnſei ganßes Leben fene een immeiwährendtes Fremdengeſang/vnd lobe die onautſprechliche Schöpffung / Erlds 2 tj ſuaigh
4 fung und Heiligung / der hochhetliaften Getti dhen Drenfaltigfett . Gottes der Vatters / 006 Sohns vnnd deß 9. Geiftes. Welcher vngers trenlichen und hochheiligen Dreyfaltigkeit/ da . mit wir auch an vnſerin Drt/ mit Herkvnnd Munde zuſtiminen mogen / wollen wir etliche ſonderbare vnd vortreffliche Wunderwercfe viid Kräfften der Natur / (auß deren Betrachtung wir Gott den Herinals den Adopffer /und Ers halter aller Ercaruren / erkennen ſollen /) in die . fem Tractat befehén /vnd erfündigen / dainit wir alſo auß den Effecten vnnd Wirofungen / oder Wercken / die erſte vrſprüngliche Vrface, das ift/ Gott den HErin / vnd dann auch die andere / als die Natur und deren Behülffe i ergründen mögen . Vnd zwar iſt and dieſe Betradtung nicht vergeblich / vnnd vnnütlid , ſondern von einem vernünfftigen Menſchen jubedencken wol wür, dig /vnd wann wir das Ende oder Zweck derſel. ben recht bedencken wollen / der Zuſamenſdars, rung groſſes Reichthumbs weit vorzuziehen, als welche infonderheit dein menſoliden Gemüth wol anſtåndig vnd gebühren wil/ vnd zu Ertandı nuß der Natur (welde vnſerm erſten Vatter Adam im Stand der Bnfdald gleidſam gant eygen / oñjhn Gott faſt gleich machre) anreiszeti auch in ſeiner Herzſwaffe to jhm rber dieandere Creaturen von Gott verliehen /in deren Erfand. nuß je mehr und mehr ſtårcfet und unterweiſer. IR
5 Iftauchwenig daran gelegen / ob gleich auß Xn . reibung der verderbten Natur der mehrentheil Menſchen inehr ein Vnk Selts vnd Gutsi dan taufent Pfund Kunſt ynd Weißheit ihnen bes lieben laſſen ſintemalſoldie vielmehr den vnvers nünffrigen Thieren / welde das Graß vnnd Kraurter abeken / ohneinige Betraditung was dieſelbevor ſonderlidhe fidh haben / dann vernünffrigen Adamsfindern ju vergleichen / in dein ſie mehr den Leib / dann das Gemüth zu verſorgen/jhten angelegen ſeyn ļafen . Es werden aber ſolche extraordinari Wercke der Naturgenennt ! ſo wir dieſes Ortsbetrach. ten wollen , welches dan nicht von den Monſtro fis, Wundergeburten /in denen die Natur gleich . ſam aufergewöhnlicher Ordnung einen Fehler begangen /audy nicht von den Prodigien , Wuns 1 derwercken i zuverftehen / als weldie durch eine fataliſche Nothwendigkeit / den Menſchen den Götrlichen Willen / oder deſſen Straffen zuer . kennenzugeben , ſich erzeigen vnd ſehen laſſen : ſondern vielmehr von andern Wunderwercfen vnnd Stücken /darin die Natur gleidram (pie. lend ihre Kråffre anzeigen willen. Demnach aber dieſelbe manigfaltig vñvnterſchiedlich/audi andere vor vns / aubereit von verborgnen vnnd wunderbaren Vrſachen vnnd Wirkungen der Natur in genere , tractiret / wollen wir auß ſolo sem groſſen Hauffen allein etlichewenige in Be
6 Betrachtung sichen . Pnd stvar / wann etliche aud von den allergeringſten Saden ziemlid große Wercke befchrieben : als Marċion ein Gricche/von dem Rettichi Cato von dem Koli Phanias ein Natuitündiger von der Déppel Themiſes von dem Wegeridy Hippocrates von der Gerftebrüheder König luba vendem Kraut Euphorbia , Eraſiſtratusvon dem Kraut Lyſis machia ,Democritus von der Zahl vier /ond von dem Chameleonte , Pythagoras von dem Kraut Eflauch/ Diocles von der Rubē) Aſcle piades von dem Camillen / Maro von den Mú. den/ vndanderei welche gletdim nicht füglich fu erzehlen /warumbſolten wir nid )t auch die Ey , genſchafft etlicher Thierſein /ſo von dem ordent. liden lauffder Natur abweichen / fu betradhton vor vns nehmen dörffen ? Dann audi / obſahon dte Arbeit vnnd Mühe auff ein geringes vnachte fams Stück wird gewendet / ift die daraußent. ſpringendte Ehr nicht gering / wie der Poet/ cbenmäſſig da er von den Bienen ſchreiben will ſagt, ja wie auch / wie eines andern Wort tau. ten /ein jedes Kräutlein die Gegenwari ynd Xll. macht Gortes vor Augen ſtellet. Willen deme pach auß ſolchen geringen Stücken groſſe/vnnd von den vnterften die obern erwegen , damit wir nit als müſſige Zuſeherauff dēgroſſen Schaw . plaß der Natur befunden werden auch dem Er? empat deß berühmten Mahlers Apellis nadifol sen / welcher zu ſagenpflegte/ daß in feinen G ¢. måhld.
7 mahldten mehr nachzudencken gelaſſen, dann of fentlich vor augen geſtellet rente/vnd alſo deß groſs ſen almádhrigen Schöpffers und Mahlers /wels cher dieſe ſichtbare gange Welt derogeſtalt ere fchaffen / gemahletønnd gezieret / hinderlaſſene Wercke betrachten. Wirwerden auch vielmehri vnnd vortrefflicher Sachen zubedencken finden, dann in andern von Menſchen erfundenen vnd zubereiteten Stůcten . Ja mañauch etwaswun . derbares von ihnen herfür gebracht wird; iſt doch daffelbige unter dem groſſen Bezirck der Natur/ ſoaud den gangen Menſchen mit allem ſeinem Zugehörvnd Wercken begreifft/ eingeſchloſſen . Dann nach dem alleKunftgleichſam eineNachs folgerin /vnd 21bbildung iſtderNatur /ſo iſtauch ein jeder Künſtler und Berckmeiſter derſelben Nachfolger / als deren Materialiener fich auch an ftatt ſeiner ſubiecten vñ wirckenden oder hilff. lenftenden Vrſachen gebrauchet. Vnd zwarwannwir alles engentlich befehen / werde wir auſſer Gott vñden Engeln /nie einßige Naturals cin Mutter aller Dinge/befindren /zu denenwirnod die Jrzthumb vnd Fehler indem menſchlichen Verſandt/ bendes der Erb vnnd wircklichen Sünde/hinzuſeßen/ vnd werden alſo die erſte vnnd andere Vrfachen haben, deren die die andere vnd lektere von der erſten / nicht aber von der lekten herrühren / welche dañift ein Ento sichung deſſen/ ſo albereit verlohren / vnnd noch vorhanden ſeyn ſolte. * itin
Das 11. Cap. Erzehlung /welche Stück durch dieta tur ordentlicherweiſe generirt vnd ge. boren werden /vndwas auch auſſer 101, cher Ordnung durch die bloſſe Putres faction/on Saulung /ohne Jutbuung/ vnnd Samen beyderley Geſchlechts Eltern geboren wird / vnter welche auch die Baumganß in den Orcadi ſchen Inſulnzu rechnen, Jenun die Natur mit Gort dem HErin nicht gleid enig / alſo ift fic demſelben aud in jhrer Krafftvnnd
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Willen nicht gleich / ſondern in benden mit gewiſſen Schranden , außerweldēſie ohne Göttlichen Befehl nicht zuſchreiten, eingeſchloſ. ſen . Vndjipar iſt die Maturanders nichts , als ein Göttliche Krafft ſo dem gangen vniuerſo , ſonderlid der çörperlichen Subfiftenß einges , pflanket/ dardurch dieſelbe generirt/ erboreniero nehret /vñ vermehret werden , auffallerlei weiß/ dte indiuidua ſonderbare / oder einzige Scúce/ biß auffeine gewiſſen Termin deß Vntergangs / fojhnenauß gewiſſen Vrſachen wider ote das für zugefügerwirdrerhalten /vñ die Species vorts gepflanktwerden / ſolang / vnnd wie es dem all. mächtigen Schöpffer gefällig. Dann es pflegen aud viel Sachen vber die Natur
Natur zugeſchehen , welche den Wundermer . cfen /vñ Görtlichem Willen zu zuſchreiben find . Deßgleichen verrichten auch die guten Engel viel Sachen nach / vnnd die Böſen / wider den Willen Gottes /welche dod; nicht natürlich ſind. Ebenmäßig pflegē auch die Menſchen viel/niche auß der Natur antreibē allein , ſondern auch nach ihrem eignen Wilen / zu thun / welche als artifis cial/durch Kunſt und Geſchicklichkeit zugerichte te Wercke / von den natürlichen zu vnterſcheiden fino. Dann die Natur bemühet ſich nicht mit nehen , ſpinnen / Waffenſdimieden/ vnd derglei . chen ſtůcken /ſondern der Menſch/ als ein Künſt, ler / richtet ſolche durch die Kunſt / oder mit hilff deß habitus , ſo durch langwirigen Gebraud/ in dem Gemüth vnd Hånden /oder Handgriffen der Menſden zuwegen gebracht ins werde. Sit alſo die Naturallen Sadien / weldie außer dem Willen der Geifter vnnd Menſchen /geſwehen/ gleichſam als ein Mutter, Ernehrerin /vñPfleo gerin vorgeſtellet / daß fie dieſelbe gebåhre / (hero fürbringe .) erhalte / vnnd bewege zu eines jeden vorgeſteckten Zwecke und Endprſace. Sie hat auch kein gewiſſen Drt /wie deß Platonis Ideæ , ſondern iſt durch das ganze vniuerſum außges theilet/ vnnd einem jeden indiuiduo , ſo in dieſer Welt an tag kommet/engen /niduder allgemeia nen Speciei , ſo auſſer dem menſchlichen Vers ftandi nicht zu finden /mitgetheilet/auch nicht al. len indiuiduis zugleich , ſondern einem jeden / 20
oud
TO und andern Senfibilien , ſonderbar eingepflane het. Sintemal auſſer dieſen / würden alle Ger fchlecht aller indiuiduorum einer Speciei, an Tugend gleich feyn /vnd nicht der Eltern Natur und Zuneigung der Früdstevnd Kindern einge. Pflanket ſondern der gemeinen Matur alle india uidua nach genaturet feyn / weldes fich doch im Werck anders befindet. Vnd halten wir zwar es ren die Effenk eines jeden Speciei, vnnd Ge. fchlechts allen ſeinen indiuiduis gemein / nicht aber die Natur /welche vermehrer und gemindert kan werden / da doch jenes folche Engenſchafft nicht hat. Nach dieſer Ordnung gebieret der Menſdeinen Menſchen / nach der ſpecie, dem Geſchlecht, aber Petrus gebierer Ioannem nad der Natur /nachwelcher derſelbeeines ſcharpffent oder geringen Verſtandts / eines ſchwachen oder ſtarden leibs /groſſen /oder kleinen Statur ift /vn tft alſo auch in gleichem von andern zu vrtheilen . Sintemal diefes die einzige / vnd vnwandelbare Ordnung der Natur/daß ſieein jedes / in ſeinen Gleichen gebåre/nach ſeiner fpecie, geftalt vnnd Engenſchafften /wann ſie auch von ſolcher Orda nung abweichet/geſchiehet ſolchs nicht durch ihre verordnung ſondern iſt foldes der Materién/ vn Inſtrumenten Bequemlichkeit / Månge oder
wenigem zuzufdreiben /vñalſo vielmehr ein fria thumbzunennen . Es iſt aber in vortpflankung der Thiern /dteſes die beſtimmte geriſc Ordnung/ pno Regul/ daß durd
Vermiſchung beyderley Serdylechte
II
Gefchechis Samē/in deren beftimten Geburts, glted/ein lebendige Fruct/ oder Thter gezeuget/ pnnd geboren werde / wiewol in dieſem audi ein groffer Vnterſcheidwird geſpüret / fintemal etli dhe Geſchlecht ein lebendiges Thier gebåren / ete [ tdhe Ener / etlicheaber allein ein Samen von fich an das Liecht geben / etlidie gebrauchen ſich deß Benſchlaffs, vnd Vermifdung etliche aber als die Fiſche pflegen allein beyderley Leiban cinan der gleichſam zu reiben/ etliche empfangen durch den Mund / etlidie von dem Meerwaſſer; etlidhje von dem Windt . Es iſt auch in den Vegetabi. ſien /welche ein lebendigeSeele in fich haben /der ( Samengleidfam benderley Art /månliches vnd weiblidies Geldlechts. Ebenmäſſig werden auch die . Metallen auff ihre beſondere art vnnd weiß vortgepflankt/ in dem fie inlanger Zeit von ihrer Vnvollkommenheit zur Perfection / vnd Voll. tommenheit gebracht werden/ wo ſie nicht etwan von euſſerlichen Vnibſtänden daran verhindert/ zu ſoldem Ende oud Zwecf nidit gelangen mo. gen / wie dan offtmal an vnterſchiedlichen Orten zugeſchehen pfleget. Beneben dieſem nun / ſovon den Thieren gemeldet / braucher die Natur noch einen andern beſondern Weg / indem ſie von der allgemeinen Ordnung abweichet/ onnd auffvna terſchiedliche Mittel zu ſolchem Ende der Vort pflankung und Geburt gelanget.Wie wirdann fehen /daß etliche Thierlein allein auf der Putre. faction / oder Fåulung entſtehen / ohne einigen porhers
Í2 vorhergehenden Samen /welches dann nichevne billic vnier die Wunterwerd der Natur zu ſe. gen . Vidzwarwann dieſes vor Wundermerce zu halten / vber die man ſid verivundern muß/ vít in der natürlichen gewöhnlichen Ordnung nicht begriffen /inäffen wir billich dieſe Art der Geburt und Vortpflankung zu folder begrepen / wie es dan hodi zuverivundern / daß ein lebendige Crea . tur ohne Vatter oder Mutter / allein auß einer darzu qualificirten Materi i ſol erzeuget werden ! debgletchen es auch ſehr verwunderlid / vnnd menſchlicher Vernunfft unerhört vortomp el daß ein Geſchlecht Crearuren / oder Thiep in ſei. nen ſpeciebus nicht abgcheloder auffhören ſollet ob gleich von keinem indiuiduo ,oder vor Eltern ein Nachkomling /oder Ppånplein davon werde verlaffen . Es were zwar Gort dem HErrn /wel. cher alles im Anfang erſchaffen ſehr leicht auch dieſelbige vortfupflangen , oine die Natur/er hat aber der Natur , als gleichſam ſeiner Statthal . terin/ auch ſolche Gutthat vberlaſſen , ſich deflent in VorrpflankungvñErhaltung etlicher Ereas turen , ohne nachtheil anderer Thieren , welche durch den Samen vnnd Veriniſchung werden g ?seuget / zugebrauchen . Sit alſo in warheit cin großes Geheimnuß in der geringen Materi veri borgen / welches nicht leichtlich von den Men , ſchentan ergründet werden. Dann es werden
1 allein durch die Fäulung viel'vnterſchiedlide Thiertein geboren /als die Egyptiſche Mäuß bey
13 der Statt Thebe, von denen Diodorus Siculus im 1. Buch /am 2. Cap. ſchreibet/ Esvermennen erfiche/ daß die erften Menſcē auf Egypten feijo en herkomen; aith derer Muhrmaſſung, dieweil, ben der Start Thebe, wann nad Ergieſſung und Ablauffung deß Nils /der hinderlaſſen Koth vñ ( cimen ron der Sonnen wird aufgetrudnet/ an vielen Orten ein groſſe menge Mäuſe auf den Klüfften vnnd Spalten der Erdenherfür kommen und alſo gleicher geftalt von Anfang der Welt/alle Thier/ vñdie Menſchen ſelbſt erboren tvorden . Vnnd zwar erſcheinet gnugſam / daß folche Månſe/von der verfaulten Erden oder zå. hen { rimen / daſelbſt entſtehen / diewetl vielder, Telben gefunden werden , welche noch nicht jhre geftalt gang haben / vnnd vornen wie ein Mauß/ aber noch wie Erden vnd Leinen geftalt hinden find . Ebellmáſig mil man verit:cynen / daß auch die Mel gezonger werden/ vnd von den Fels ſen herfonimen /ohne einige Periniſchung /ohnt Everywie auch die Fiſchlein Aphiæ genant/ von dem Waſſer vnd Regen gezeuget werden / debe gleichen die Kiffer auf der Pferd/oder Ejel Nabi und die Bienen , auf den verfaulten diren / die Würinlein auß den Kunden / in dem Specker K & B/Nåffen /Depffeln/ Birn Kirſchen Pfrau, men Feigen /vnnd andern dergleiden art Duft: ebenmäſſig ſind auch die Holkwürme ſo in dem Holt /Kornwurm die in der Frucht/ vñ Bonen / die Motten in den Klendern / vnnd der Wurm auff
14 auff deß Hundrs Zungen / welchet patint ér Seit Kundien nicht in der Jugend abgenommen, ſie fur Vnſinnigkeitbringer: gleicher art find audi die Würmlein , ſo in den Badſtuben ; auß dett warmen Dünften entſtehen / vñ die in den Mús len /faff gleicher gattung / die Schaben vñ Würs meinden Büchern / vnnd Klendern / der Holta wurm mit einem ſchwarken Kopff / vndweiſſent dicken Leib / welcher vorzeiten in den lånotern Ponto /vnnd Phrygien vor ein ftattliches Ellen gehaltē worden. Der Wurm in dem Eichbaumi ander. Wurrel/ vnnd an den Blåttern pflegeri gleichfals fleine Depfflein ſich ſehen zu laffen , welche im anfang deß Herbſtes / entweder ein Würmlein / oder ein Mucker oder Spinnenin
1 fich haben /vnd von vielen als ein Vorbedeutung des fünfftigen Jahrs Fruchtbarkeit werden ger halten / als in dem das Würmlein cin wolfeils Jahr/ die Mucke Thewrung/vnd die Spinnel die Peſtilenkoder andere anfallende Kranchers tentbedeuren ſollel ſo dann auch etlicher maſſeri ſein natürliche Vrſachen hat. Der Buchbaum frågt gleichfalsecliche Nußlein / darinnen Mů. &en/ vnd andere Thierlein verborgen / audi gibt es in den wilden Roſenhecken Schwammeldar, in Würmlein / zugeſchweigen der vielen vriters ſchiedlichen Würme in dem menſchlichen Leibei vnnd andern Thieren in dem Eingeweid/ in deri Zähnen / in den faulen Wunden /innen vnd auſ: ſerhalb /wie ich dann ſelbft an einem Hunde gefes Den /
if hen , dem der eine Nieren von einem großen Wurm rodarin geſteckt hinweggefreſſen /vnnd ein lebendiger Wurm durch den Harm von ci nem Mann weg gebradit worden . Wie dañ deſ fen ſehr viel vnterſdiedliche Erempel konten bei gebracht werden /wañ es dem Leſer nicht vielmehr sin Abſchew vnd Edfel dann eine Begierlichkeit vnd Luften bringen móchte. Vnd zwar kan von niemands verläugnetwerden / daß ſoldies alles auß der Fáulung entſtehel als weldier ohne eini sen vorgehendē Samen /allein auß cinē frembd ten (ubiecto , oder Materien / fogankl oder zum theil der faulet ( durd die Feuchre oder Higel) pud gank keine Engenſchafft/oder Vergleichung mit dem natürlichê Gamen habe / der Vrſprung vnnd Mutter derſelben ift. Die Gebåhrmutter aber dieſer Thierlein iſt das Theil def Thiersi oder vegetabilis , in deren die Geburtgeſdiehet. Die Materi iſt leimecht und fert / durd, vberna . türliche Feudite zur Fåulung diſponirt/vnd vors bereitet. Die caufa efficiens wirdende Vrfach tft die fåulende Hiße / welche mir Zuferung der Feuchtigkeit die Fåulung verurſacht. Die Form oder geſtalt / fo greiffels ohn rou andern orten der Miterien wird eingetruct / dann von der ele. mentariſchen Hiße. Demnach aber dieſe Thiers lein dermasſengering / vnnd veracht/ daß fie faſt weirleufftiger Betrachtung nicht würdig / oder auch nicht ſo gemein / daß fie -deren bedürffrig/ wollen wir uns zu betrachtung deren Vögeln / ober
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oder Gänſen /welche in den Orcadiſchen Inſulni gegen Mitternacht / ohne der Eltern / oder Sas men/ oder Eyer / zuthun / ſondern vielmehrauff wunderbare art / dergleichen faſt in der ganken Natur nicht zu finden / geboren werden. Es hat dieſes Vöglein ſeine ſonderbare Flügel/damites durch die Lufft fleugt/vñden angrengenden Ethe wohnern ſich zur Speiß einſtellet. Vnnd iftur warheit ſehr lieblich die Vrfachen dieſes natinta lichen Wunderwercks / fu erfündigen / wie es aud nidyt ohne fonderbaren Nußen bey deme abgehet/ſo ſeinen Verffandt zu ſcharpffen untera Atehet. Ob nun gleid,viel gefunden werden / ſo fid in jhrer Vnwiſſenheit beluſtigen / vnd nichts fuerkennen begeren/ond alſo nicht/ wie gelehrten vnd verſtåndigen Leuten zuſtehet ſondern gleich wie der Ochs ein newrs Thor anſchawen /wöllen wir doch dieſelbe hierin gleichſam ſtillſchweigend vbergehen / vnnd hiemit nichtangeſtochen haben / dañaudy dem Schwein der Rofmarinſtock/vnd der Aglefter der Muificgefang nichts vorträglich/ ſondern denen ſo eriva s zu lernen begæren /hiemit eine gefällige Anmuthung zuerfeigen in gegen . wertigem Tractåtlein dieſer Vögel Beſchrei. bung /Art vnd Engenſchafften auſführlicher vor augen ſtellen wollen /oneradıt den Vnverſtåndic gen hieran fein gefallen erzeiget wurde/ in Anſes hung eines verſtändigen vnnd funftbegierenden Menſchen gegenwart / vicleranderer vnverſtång digen beywerin weit vorzuziehen ift. Das 1
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Das III. Cap. Beſchreibung dieſes Vogels | oder der Baumganß / beydes wie dieſelbe von andern Scribenten angezogen / vnnd auch von dem Authore felbft eygner Perſon beſichtiget/vnd auffgezeichnet worden.
Smil mir nicht zweifflen / günſtiger Lefer/wann jemand in ciner Hiſtorien le. ſen felieidas in einem Landt/ein Ort ſey/ an welchem die Gånß / gleich wie die Depffel vñander Dbftauffden Baumen wache ſen / er würde ſolchem ſchwerlich glaubenzuſtel. len wollen / wienidtweniger /wann man ſagen wolte/ daß an Bäumen und Vegetabilien leben . dige Thier /nicht allein einerley /ſondern aud vns terſchiedlicher Geſchiedt/ mit/ vnd ohne Flügell geboren würden , würde er ſich ſchwerlich bey dem Vmbftande der Zügen entſchütten /vnd zum be weiß gelangen fdnnen/ wiewol mir meines theils nicht zweiffelt/ daß ſolches leichtgeſchehen fontei wan man vorangezeigte Erempel von der Mů . den /und andern Würmleinvnd Thierlein / an dem Ench /ond andern Båumen / fo vnsråglid voraugen ſchweben /-in bedencken nimmer /wel. deob ſie gleid ) klein / vnd vnanſchenlid 7 jedoch dieweil ſie ihreBewegung onno Fühten haben / mis redit unter die Thier können gesehlt werden . 3 Vnd
18 Vndjwar kan idi daserſte nicht dergeſtatt/ wie € 8 im Buchſtaberi begriffen i fexen / ſintemal zwar die Vögel vnternetten jhre Defter auffder Bäumen /den Geſtåudten vnd Socken / vndan . dern Vegetabilien Kräutern vnnd Stocfen zu . machen pflegen /daß fie aber auff vnd in denſelben wadiſen/ wie Bieren/ iſt gang vnglåublich . In einer auß den Canariſchen Inſuin / Ferroges nant/ baidie Naturwunderbarlicher weiß / das fů6 Wajer /deſſen ſon ft die ganzeJnful in mans gelfiehet/in einem einzigen Baum vei borgen in deme die Blåtrer auf der Erden / oder Lufft das Waſſer vnnd Feuchtigkeit in groſſer Menge an fids ziehen /vñnachmalswiderumb von ſich außs tropffen laſſen /dann ſonſten in mangel deſſen die gange Inſul onbiwohnet von Menſchen/ vnnd Viete verbleiben mifteldieiveil keine Brunnen oder Friſches füſles Piaſfer darin / ſondern gang mit dem gefalken Meerwaſer vmbgeben. If alſo dieſes ein ſonderliché hohe Freygebigkeit der Natur / welde audj den jenigen / ſo ſonſten deß Waſers auß andern Vmbftåndten in mangel Atehen müſſen /ſelbiges verliehen gleich wie audi in Egypten/ deren Drten fein Regen fåtler /ond allein jährlich durdyden Niloberfdiwetñer wird : dergleichen auch in andern Stücken , in andern landen zuſehen . Ebenmäſſig nun hatauchdie Matur dieſen Orcadiſchen Inſuln/ vnnd omblia genden Orten dieſen Vogelverliehen / fo an ans dern Drten nidyt zufinden / vnnd vergeblichvon andern
19 anderreinatten Wäldren auff den
Bäumenge
ſucherwürde 1 wie auch die Meerräuber 1ſo deg Waſſerbaums in der Inſul Ferra nicht fündig/ vergeblid vmb Waſſer zu fchöpffen /daſelbſt auß: ſteigen würden . Es haben aber dieſes Vogels audi vornehme glaubwürdige Scribenten in jhren Sørifftent unterſchiedlich gedachtals Cardanus, de variet. ter.c.36.Duberras in ſeptim . die ſext. ønnd í. die 2. ſept.find aber ſeiner Geburtſtatt / und der Weiſe jhrer Geburt nicht einig. Munſterusfesti es ſeven die Drcadiſchen Inſuln ſehrvoll,Pyral dus meldet folches von den SJibernien /oder Iria land/Dubertas von Schorrlandi ſo er lurumen nennet/wie auch Mela , Hector Boethus in He brides ein Franzöſiſcher Scribent wil ſolches von jedēMeer an dem Hefperiſden /oder Spa : niſden geffade verſtehen /in dem er ſpridhe, 8 wird ein Vogelohne Warter vnd Mütrec/allein auf der Eifeng vnd Subftank eines Gloſſen ve getabilis, nemlid in der ProuintSchottlandi von den Bäumen deſſelben Orts/geboren .Deße gleicheni/(ſprichter ) die Schiffe ſo auß denſelben Bäumen erbawet/bringen mitten im Meer der . gleichen Vogel herfúr/werden in Frankdfiſcheë SprachMarquerollegenennt/ vnd ſind gut zu eſſen . Esgedencket auch Plutarchus eines fols dhen Vogels/indem Tractåletn/ Db das En vor der Hennen ſeye : bifdaher gedachter Author. Die Schottlåndernennen fie Klekgues,andere Tohreis
20 ſdireiben alſo vonihnen / Es iſt in den Orcadié ſchen Inſuln in Schottland, an dem Meer , ein Baum an dem Vffcr / welder ein Frucht den Endten nicht vngleid /tråget / vnnd fållet/wann eszeitig /ab /wann dieſe Frucht ins Waſſerfälti wird es ſo bald lebendig / vnd ein Vogel / fådtes aber auff die Erden , ſo verfauileres. Etliche nen: nen dieſe Vögel Bernaces,wie im kleinen Thea tro in der Befdyreibung Frilands zu fehen / vnd auff folgendeweiß beſchrieben werden . Es find audi alhiedie Vogel Bernaces , welche wunder barerweiſe wider der Natur Ordnung / geboren werden , ſind den Endten nidhi vngleich / aber eis was kleiner . Vnd pflege érſtlich auf dem Marts baum deren auff dem hohen Meer verſuncfenen Schiffen gleichſam ein Gummi/oder Feiftigkeit herfårzu kommen /vnd anzuhencken / nachmals hången ſich an denſelben vñdem Meergraß /oder Meermoß / vnd dem Schiffpech | Muſcheln an / weldenadmain Flügelbekommen in der {ufft darvon fliegen /theils aud ins Wafer fallen / vn Jd habe zum offrer inal (ſpridit fchwimmen . Syluefter ) ein große Menge dieſer Thierlein in den Muſchelnandem Bolt ſehen hangen / biß ſo lang ſie darvon fliegen können . Sie legen keine Ener /wie andere Vigel / werden auch nicht auß den Eyern außgeheckt/ alſo daß an etlichen Dr. ten dieſe Vögelan ſatt der Fiſd ) werden geſpei. Tet/ als welche kein Fleiſch /auch nicht von Fleiſch geboren worden . Eben dieſes wunder ſeket auds Hector
2L . Hector Boethus bon einem Vogel /den er Cla kin nennet /wann dur ſpricht er / ein Qolk in das Meer bey Spanien wirffeſt / wadiren folgender zeit tleine Würmlein darin / welde das Volk purch nagen /bekommen nadimahls Vogels ge. ſtalt/vndwerden in der Groſſe wie ein Ganß/wie fie ſich dannaud im Flug mit denſelben verglei. chen .Schreiberalſo die gebärende Krafft/davon dieſe Vogel entſpringen/ dem Meer zu / welches ohne das von Homero vnnd Virgilio ein Vre ſprung aller ding genennt worden . Es wollen aber dieſe unterſchiedliche Beſchreibungen / wes der vnter ſich ſelbſt / noch auch mit der Warheit felbft vbereinſtimmen . Sintemal was den Ort belangt/ etliche Schottland/ etliche Irrland, et. Ilche die Inſuln Orcades , andere die Enſuin Hebridesſeßen / welche zwar in ſolchem nicht ſo gar ſehrjrzen /dieweil ſie in dem hohen Meer /z wi Toen Schottland/vñden Orcadiſchen Jnſulni fiwiſchen Frılandt/ vnd den Jnſuln Hebrides, benderſeits wachſen und herfür fomen . Iftaudi ſolches nicht einem engen geringen Ort de Meers/oder Erdridjo zutsuſchreiben /ſondernder gangen Gegend an den eufferften Spigen de Schott vid Frilands. Beneben ſtimmen ſie auch in dein Namen zuſammen / ſintemalſie ben unterſchiedlichen Völckern mit unterſchiedlichen Namen werden genennet/ die Teutſchen nennen fie Baumgånß /in gleichem auch die Frankoſeni Irr , vnd Schottlånder mit ſonderen Namen in Biij ihrer
Threr Spracy. Db aber die Krafft, eine ſolche Frucht vorzubringen /dem Golk derenDrtēlodec den Bäumen/ oder den Würmtein ſo auß dem Holtwadſen /und in den Muſcheln hangent ju juſdyretben ſey / tpird alhie nicht vnbillich gefrage wie dañobgemeldte Authores auff ſolche wahn yrrerſchiedlich hinauß ſchlagen. Vnd zwar tant ich dteſes Drts keinem beyfallgeben. Dann ſolte ſolche Krafftindem Volk verborgen feyn / war. ömb ſolte ſolches nit an den Maßbäumen /welche auß demſelben zugerichtet / auch an andern Dr. ten ſolche Krafft geſpůrei werden da doch die Erfahrung das Gegentheil bejeuget : wie nicht wenigers / daß auch die Schiff von ſolchem Hole initten auffdem Meer ſolche Vögelherfür brine gen . Wietol niemalvernommení daß ſolches jemals in Frandreich/ Teutſchen / oder Engel land geſchehen / vnangeſehen die Schottlånder ønd Einwohner der Drcadiſchen Friſuln ſolche içerhaffen mit ihren Schiffen zubeſuchen pfler gen . Deßgleichaiffdiefes auch den Bäumen der TenDres nichtzu zuenguen ſintemal ſolchenicht. Vogelſondern jrer artnach Frucht trage.Wañ aber ſolcheherab fallen / vnd zu andern Sachen gebraucht werden /nachmals in das hohe Meero waſſer deren Dres geregt, daß fie darin verfau , (en /das iſt /daß fie gleichſam darinnen / fo vieljhr . erftes Leben belangt, vñin ein gemeine holkechie arerten vertpandelt werden , als dañ fåhet ſich folchenewe Geburt dieſer art Vogel aprauſſon dera
23 Berlicher Influenk des Himmelsfond mit Wir dung der Sonnen Hiße. Daun wie folte ein folchs vegetabile ,einen lebendigen Vogelgleich ciner Gans herfür bringen ? Wird nicht ein jes der Baum an ſeiner art/gutēioder böſen Frůcha ten'ertennet ? Vnd hingegen zeuget nicht ein jede Frucht /von ſeiner art/orſprung /vnd Gefdylecht/ wie dann die Baum kein Fiſch / vnnd das Meer kein Baum bringet : die Hafen vnd Wildte in den Wåldren zu finden ſind. Wird alſo das ve getabile mit dem animali, vnndim gegentheill audynicht vermiſchet/ in folcher Generation und Vortpflankung / ein jedes verbleiber in ſeinem Geſchlecht/ darauß es auch nie ſchrettet/ wo nicht ongefehr die Natur durch die Fåulung, in ſol. den Vegetabilien dergeftalt geringe Thierlein herfür bringet. Zu dem iſt esauch der Barheit nitähnlich 7 daß auß den Würmlein ſolche Vd. gel geboren werden / dan wofolten die Muſcheln herkommen ? Yo wil aber ſolchesalſo nicht von jedemn allein/ ſondern in gemein von allem wann fie zuſammen ſtoſſen / leichtlich zulaſſen. Dem . nadich aber ſolches nicht von anderen hören ſaa gen /ſondern dieſer Muſcheln /vnd darinnen flera nen Vöglein wol bey die hundert felbften geſe hen /weldbegleidfam auß den Schalen und En . ren herauß zu friechen geſchickt / vnnd mit allen Sliedern zu einem Vogel oder Flug gehörig/. wollen wir dieſes Dres jhr voltomne Beſchrei bung ſeken . Wañdemnach die Stückevon den
diij
gebich ,
gebichten Maftbäumen24in das Meer derfelben Gegend an den euſſerſten Grenzendeß Röntgo reidis Schorten / vnfern von den Orcadiſchen oder Hebridiſden Jnfuln fallen / vnnd einezeits lang darin verbleiben fahen ſie an algemach beye des von den inwendig wad ſenden Würmlein zu faulen / vndmitMeermoß / oder Meergraß zu ombradſe n /wie dann deſſelben Graß ein große Menge deren Orten wådiſet /welches dañ leicht Holganhäng et ſonderlich wann daſa fid an dem felbige gepícht/wie dann die Maſtbäume zu feyn pflegen /von Dannenbaum vnd mit Bed ange . firichen / zudemende/ daß die Segeldaran deſto geſchwinde mog en auff vnd abgezogen werden. r Dieſes Graf nun wådoft auff dem Grundt im vnterſchiedl icher groſſe / låffet fich darnady Meer jugewiſſer ze auff de Waſſeroben he ſehe it n m r und wird alſo von den Wällen hin und wider ge . trieben: Pflegeaud wegen der gefalkenen En. genſchafft/ fo es von dem gefalgenen Meerwaffer an fich hat/nicht leichtlich zu faulen / wie dañadare No von in rthollandt vnnd andern vielen Orten ſtarcfe Dämme wider deß Meers vngeftůmme Äußlauffen zugerichte vn geſchlagen werde t n/ d vnd alſo gleichſam von dem jenigen foden Scha . den zufüget / audh ein Abwendung vnnd Mittel wider ſolchen Schaden wird geſucht. Wann nun tergeſtalt das Meerinoß vmb di abgefallene e Stic Maſtbäume fich herumb /end in den auß. gefaulten eddhlein hinein geſlagen / kommen
25 amandern theil dargegen kleine Murchlein einer beiflechren Farban geſtalt/vnnd Frůmme wie die Nägel anden Menſchen herfür/ foals dann an dem obern ſpißen Theil mit dem Moß vmb . fangen / vnndan dem breiten Theil feft in einano der geſdhloffen / thun ſich nachmaln voneinan der /daß die inwendige Frudit zum Flug herauß fallen moge. Sind aud zum offtermal ben tau . rent/mehr/ oder weniger ſolcher Muſcheln / jede an einem beſonder Grabſpiken / an dem einen Endrían dem gebichten Holt anhangendt /infola cher Menge zu ſehen daßman das Holt ſchwer. lich darfür erkennen fan . Dieſes Graß aber iſt ober 12. Finger nicht lang / aber viel feſter vnnd fåher dann leder : Vnterweilen wird es auch eta was långer i vnnd etliche Gdjuhlang gefunden. Dieſes nun iſt die außwendige Beſchreibung, wie man dann nichts ſehen kan auſier einem Stück außgehöſten vñ verfaulten Maſtbaums) fo allenthalben mit Meergraß vmbfangen / an deſſen einen Spiken kleine vnd in der Gröſſe vnd Farb mit eines Menſchen Nagel am tleinen Finger ſich vergleichende Muſcheln anhangen. Wann man aber die Muſcheln auffmadeti ift inwendig ein kleine Frucht/ gleich wie diejunge Vöglein in ihren Enern /mitjhrem Schnabell Augen/ Füſſen Flügel/vnd ein wenig Federlein zu ſehen . Gleich wie nun dieſe Frucht inwendig an Groſſezunimmet/alſowachſen auch die Mu . rheln/oder Håußlein , wie ſonſten aud; an allen andern
36 Muſcheln / Auffern /Sáncdten / vnd des andern ren art Thieren zufehen . Ihr Nutriment/ vnd Mahrung belanget / vermeyne id) / daß fie gleich wie andere deren art/theils von dem füſſen Waſo ſer /oder wie die Perlenmuſcheln von dem Tham vnd Regen /theils von der bechechten Feifte/ober Slechten Subftank der Maftbäume herrühre/ und durch gedachtes Meergraß /gleich als ſonders bare Adern / zugeführet wird / in dem das Volk durch die Meerwellen hin und wider wird getrice ben : wie es dañ nit můglid 1 daß auffdem truck . nen and ſolche Muſcheln fénnen zuwegen ger bracht werden. Deßen Erempel wir an den Meergrengen haben an denen die ſchroarke Mu . roheln allezeit andem im Waſſer ligenden Golf als in Fundamenten vnd Grund /der Brücken / vnd verfendften Schiffer zu finden . Vndpflegen fich an das Holk mit etlichen Zaferlein i oder Schilff/ vnd Moßan juhången . Dahero dann erſcheinet / wie etwas gåhe bechere Früchte/den Muſcheln / foam Holke ( auch an Endhenem ) anhånget/ zugefüger werden / vnnd ſo vielmehr in dem Dånnen harfechten Holz darauß foldhes die Maßbäume werden zugeriditet: finremal auch dieſes Holß viel warıner, als das Endene! vnd daher mehr ſolcher lüfftigen gåhen Feuchtig. teit bey fidy hat / aud) leichtlicher angezündret wird /vnd ein slechtes Hark / wann es noch grund von fidy gibt / wann es aber dürr / vnd unter dem Walſer/ fåhet es auch leichtlich anzufaulen/ der Eych
Erdbaum aber im gegentheit/ weil er einer tale ten vnnd trucnen Engenſchafft/ fan er nicht ſa bald verfaulen / vnnd wird unter dem Waſſer gleichſam zu einem Stein.
Das IV. Eap. Daß dieAuſbrütung , oder Generation dieſer Vogel nicht der Fruchtbarkeit ono Rrafft deß Kleers zuzuſchreiben und wasdie rechte wahrexMateri vnd gebärendte Krafft derſelben lege. Ann wir/ günſtiger Leſer den Vntera ſdheid vnd große Menge der Firdie pno le. bendigen Thier / ſo in dem hohen / ønnd andern Meerén vnnd Waſſernaüenthalben werden ge. funden , wsűen erwas engentlicher betrachten , müſſen wir beteñen /es habe dieſes Element das Waſſer eine wunderbare Fruditbarkeit an fich als welches nidit allein die allergroffefte Thier / als die Waafiſche deren etlidie bey 600. Schuh in die {ångejönd 200. in die Dickcl oder Breitte in einem Fluß in Arabien gefunden worden , wie Plinius im 32. Buch jeuget/herfür bringeti ſono pern äudi folches in ſo groſfer Menge/ daß ben 176. Geldlechtvnd ſonderbare art Fiſche in dem Meerlaufer denen i ſo in den flieſſendten Waſ ferni gezehlet worden , nach je gedachten Plinii Zeugnuß. Inſonderheit aber iſt ſich zu verwun. dcrr
!
28 dern vber die wunderbare Sdöner vnnd unters ſchiedliche Gattung der Meermuſcheln / wie ics dann deren zu Roterdam bey H.Perro Carpen terio, im Jahr 1611.bernah taufent vnterſchiede licher Gattung gefehen /wie er dann dieſelbige in einer beſondern Kammern / als ein ſonderlich Wunderder Natur zuſammen gebracht /ond ges Geiget. Vnd iff auſſer allem zweiffeltes habedte Narur hierinnen gleichſam in ſo vnterſchiedlis chen Formen vnd Gattungen/ ſpielen /vnnd ihre groſſe Fruchtbarkeit antag geben wollen . Sino temal ſolche mehr zurZierde/ vnnd Drnatdiefer Welt/als zu einiger Motturffides Menſchen /vñ alſo vnrerſdviedlicher Art / Geſtale vnd Former. ſchaffen ſind. Zu demi daß wir auch darbey die große Fruchtbarkeit /vnd Fecunditet deß Meers abnehmen können /dieweil folches in Geburt vñ vortpflantung ſo vieler vnterſchiedlicher Thiery vñ felbft lebenden Creaturē der Erden im gering. ften nid )tweichet ſondern vielmehr auß ronder: lidher Güte der Natur vorzuziehen iſt. Wiedañ andh die Atten / nad dem ſie ſolchs verſpåret/dem Neptuno , jrem MeerGottifaſt vnzehliche Kin . der zugeengnet ſoim auß vnterſchiedlichen Con. cubinen vnd Benſchläfferin geboren ſenen / vn • ter denen dann iſt Triton , feines Vatters Ne ptuni Troinmeier / vnd Protheus, welcher ſich iu mancherley Geſtaltē/als ein Feror /Schlang! vnd anderen Figuren ſehen laſſen / vnd dardurch guverſtehen geben wollen , wie das Meer ſo viel ontera
29 unterſchiedliche Geftalten vnnd Creaturen here 1 für bringe. Durch dieſe Vrſachen haben auch etliche die Geburt dieſer Drcadiſchen Baum . gånſerdem Meer allein zugeſchrieben als einem Brheber vno Vrſprungder Fruchtbarkeit/ vnd ſo vieler vnterſchiedlicher Creaturen . Mit was Beſtandt vnd Grundt aber wollen wir berehen. Vñzwar låugnen wir nicht, daß das hohe Meer ſo viel vnterſchiedliche ſchöne Muſcheln herfür bringer es geſchieher aber ſolches auß der allge. meinen Natur Antrieb vñ Influenki dergeſtalt/ daß das Meer gleichſam allein ein Herberg / vnd Materien / nicht aber eine Geſtalt und wirdfende Vrfach mittheiler. Es werden die Fiſch gemeie niglich etlichewenig aufgenommen auf anderer Samen gezeugt nach Anweiſung der Naturen daven wir dieſes Drts ntchts in zweiffel ziehen/ oder diſputiren willen . Db aber ſo viel vnter ſchiedlicher Gattung Muſcheln auß ihrer vors deren Samen gezeuger werden / låſet ſich nicht vnbillich fragen. Was denvnferhabenden Vo gel/oder Baumganß belanget / iſt gewiß / daß er nicht auf dem Eyl (wie ſonſten andere Vögel) oder auf einem ſonderbaren Samen herfompt/ folte er aberdarumb von dem Meergezeuget/vñ deffen Vrſprung dem Meerwaſſer zugerechnet
1 werden ? Mit nichten . Dann /ob gleich ein jeder Ort ſein locatum, oder das jeniger rodarin bes griffen / gleichſam geuget/ vnd herfür bringet / ift doch ſolches zu verſtehen , von denen Matricen / vnd
30 und gebürtsattedern, welche eini Vifacts onnd Wirdung ſind folder Geburt vnd Frucht/ vnd auſſer denen die Frucht und Gebürt nichogeſchen hen kan nicht aber die eine wirckende / vieltenia ger eine formirender material, öder Endorrachi vnd alſo nicht von einem -jeden general gemeie nen Begriffe. Damit wir aber dieſes wunderbaren Vogels Engenſcbaffe defto voltoñlicherergründen moi gen /wollen wir dievier Ure deren Vrſachen / ſo žuGenerirung vñPflangung eines jedendings erfordert werden /befehen / vnnd nicht zweiffeln wann ſoldies geſchehen /es werde einein jeden rete ne Naturon Engenſchafft was er ſey /warumb/ ønd woher er entſtehe/offenbar werden . Was dann nun die caufam efficientem die Wirdende vnnd außbrührende Prſady belangeti it dieſelbe beydes die eu ſerliche Wärme/dergleir dhen von der Sonnen in dieſe vndere corpora außgebreitet wird / vnd dann auch die innerliche in den faulenden Marerien . Dann ohne die Wärme geſchiehet tetnnatürliche Generation / Geburt/oder Vortpflanging /als welche ſich der Wärme gleichſam als eins vornehmen Inſtru. ments gebrauchet / dardurch die homogenea, ſo cinerley Art vnnd Geſchlechts ſeisnd /fuſammen behaltent/ die heterogenea , ſo onterſchiedlicher Arr/zertheilet/die Glieder vñ Eingerbeidt in den Thieren formiret/ond in ſeiner Drdnung/ Figur vnnd Geſtalt diſponirt werden . În andern Stůcken/
Stůcken/ſodurds der Menſchen gleißvñ Kun werden zugerichtet/find unterſchiedliche Inftrux menten / als die Spåndel ( ſo niche onbilidh ein organum organorum , das vortrefflichte In ftrument aller Inſtrumentēwerdēgeneñt/) der Hammer/Amboß/Feil/Art/Borerivnd dergleis djen / dardurch ſolche Stücke zu werd gerichteti vnd außgearbeitet werden . In den natürlichen
Sachen aber/ iftallein die Wärme/ als ein In ftrumental wirckende Vrfach/ vnd wird von der Natur bewogen / welche ſich in dieſem gleich als Der Künſtler /in feinen unter habenden Berefen / verhält. Die eufſerliche Wärmeaber bringt die innerliche in jhren actum , vnd Vollfoñenhetti auſſer welchem die jnnerliche Krafft/ vnnd Wir. cfung in der materia vermottert bliebe gleichwie aud, an etlichen lebendigen Thieren erſcheinet/ weldje angehendes Winters/ wan die cufferlidhe Warme abnimmet /gleichſam als tolt und ohne ale Empfindlichkeitverborgen ligen ; wie an den Schwalben /Froſchen: Mücken /vnd dergleichen zu ſehen, ſobald aber die liebliche Sonnenſtralen die ErdrevndWaſſer wideruimbertrårmen / fich widerumb herfür thun / vnnd alſo gleichſam ihr Leben von der Sonnenhiß empfangen : wie fie dann auch im Sommer viel ſtårcfer / bequemer zum Flug / vnd groſfere Gefahren haben , wie an den Mücten / vnnd Fröſchen zuſpüren. Was nun die Warme belangt /ift die Sonn /das grof fe Liecht der Welt) deren Vrſprung/ als welche die
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die Wärme auff alle jrrdiſche corpora außbreito ter/ lebendig vndkräfftig machet /vnnd erleudstet: Dannenher man auch zu ſagenpfleget/die Son . ne vnnd der Menſch gebåhren einen Menſchen / nemblid durd die ordentlide Samens mittel: Sonſten auch hatfolches ſtatt auſſer ſolchen mite reln / als in denen / welche auß der bloßen Fåu. lung allein entſtehen /derendreben gedacht wors den . Sintemal / wann die cufierliche Sonnen / oder Elementariſche Hine / ein mixtum corpus, ein anders auß den Elementen zuſammen gerego tes corpus, oder Creatur/ darinneneine natürli che Wärmeverborgen /ombgibet/ wird dardurch die eingeſchloſſene narůrliche Wärme auffge. mundertibewegt/ vnd zu verrichtung ſeiner ange, bornen Bewegungen zugerichtet / wie in Nuß. brütung der Ener / beydes bey den Hünern /vnd denen durds Kunſt zugerichteren Ofen zu ſehen . In dieſemiſt nemlich ein natürliche Wärmevers borgen in dem Dorter/welcher durch die eufferlie che Wärmeberoegi vñ erregt wird / alfo daß die Elementen vnter fid bewegt/ das Waſſer in die Lufft/die Luffe in das Fetor! das Fewrindie Ers den / vñ die Erden in Waſſer wird verwandelt/ vnd deß jungen Hůnleins Glieder vnd Einge. Weide von der natürlichen Wärme/diſponirt /vñ fugerichtet werden / welches dann das vornemſte innerlicheagens, ondwirckende Krafftift. Die material Brfach/ben dieſen Baumgång ſen iſt die Záhevno park andem Jolf / oderdie slechte
33 dledte vnnd bedeckte Subftank anden Maria båumen , an denen die euſſerliche Wärme der Sonnen wirckeri vnnd mit der innerlichen Fäus lung vermehret wird. Db nunwol dieſe Materi ſehr gering / vnd wenig , fanfie dođu dieſem juna gen Vogeleinen gnugſamen Anfang geben , als welcher Barnadh durch die gåhe Materi deß Meer waſſers ečnehret/vnd gleich wie die andern My . Tcheln und deren Art vermehret/ vnd augmentire wird. Singegen aber thut weder deß Holgesi oder Graſes Subftank/vnd Eigenſchafft etwas su ſolcher Materi als die allein dieſelbigein fidy begreiffen / und durchtringen laſſen . Dañ gleids wie weder dasGeburtsglied/ oder vena vmbili calis in deßMenſchen Geburtetwas Materizu ” . legen , ſondern allein als nothwendige Inſtrus menten werden erfordert/alſo iſt es auch mit dica ſem Volk vnd Graßberdaffen . Es willen aber eclide darvor halten / daß auß
dem Wärmlein / roauß dem faulen Holk koma men/eine Veränderung entſtehe/ vnnd alſo die erſte Materi were / find aber in ſolcher Mey . nung betrogen / fintemal ſolches Würmlein we der zu den euſſerften Enden deß Graſesdurcja tringenoder im folche Muſcheln zurichten fånda sel ſondern es muß ſoldes den Anfang feines Namens an den eufſerften Spiken deß anhans genden Graſes /oder Moß nehmen /odervon an. dern Drten nicht herzu kommen /alſo daß es von einem Ort zum andernmotu animalifichbewer gen /
34 gen , ehe
zu feiner rechten Form ønnd Geſtalt
gelanget. Plinius fchreibet von dem Fiſch Pin : nothere ,daß er ſich auß ſonderlicher natürlicher Argliſtigkeit in den leeren Maſcheln zu verbergen pflege/oñje mehr erwadifel je groffere Mufcheln fuche. Wir fönnen aber ein ſolches von vnfern vorhabenden Würmlein /ats deſfen Darur es zu wider nichtfeken. Sft aber auſſer allem zweiffell daß dicotechte / vnnd harbechte Materi mit den Spiken deß herfür wadifenden Meergrafesi oder Moß durch dermaſſen ſubtile, verborgene Krafft der Natur/communicire vnd angehångt werde /wie dann die Natur in allen andern Saf dien / Geburt vnnd Vortpflankung / jhrer vers · borgenen Mitteln /ſo mehr durch die Augen des Verſtandts / als euſſerliche Sinne können er
griffen werden / gebrauchet. Dann wer hat je. mals geſehen /welcher geſtalt das Hern in den les bendigen Creaturen zum erſten formiret werder welder Fåferlein / vnnd Aderen ſich die Natur darinnen / als fonderbarer Inftrumenten / ge brauche / durch was mittel folches alles gefcher he / vnd die andern inwendige Glieder vnd Ein . geweid des Menſchen auf dem Samen ond mos natlichen Reinigung deß Weibs werden zuge. ridhret? Niemand hat folches jemaln/ wie es fü . gehelgeſehen /wann es aber geſchehen , kan es ein teder mit ſeiner Vernunfft wol faffen. Ebener maſſen fan quds niemand voltómlich wiſſeny wie dieſeMateri/weldbeerflich in dem Holz das humni
35 humidam radicale , geroefen / ju den eufſerften
Theilen dekMeergraſes durchtringe/vñdafelbft ſeine Geſtalt vnnd Form gewinne/ wiewolman nachmain augenſcheinlich ſpüren kan / daß ſold's derogeſtale vorgangen. Ifauch ſoldies nicht al. ſo ſchiper / dennoch durch das. Graß die Materi füglicher /biß zu den cuſferſten Spigen durchtrin, gen tan /dann wänn ſolches durch andere Mittel geldeben ſolte
Das V. Cap. Daß die cauſa formalis , oder vortpflanta gende Krafftdieſer Vogelſeyeeineau dem Geſtirn berrührende fonderlichel vnnd vorbereittendte materialiſche Krafft, auch was die Endorfach fey ! zuwelcher dieſe Vögel erſchaffen / vnd geboren werden :
Gleich wie esaber gröſſereMüheauff fich die formal oder vortpflankende Kraffil dieſer wunderbarlichen Geburt unſeren Baum . gånß /nachforſchen, alſo hat folches auch mehre Nurbarkeiten in ſich: ſintemal wann ſolche in ei . nem verhergehenden Samen nicht zu finden / als deren hie keine/ ift es allerdings vonnöhren / daß ein ſolche Materi anderswoher auſſerder ge. meinen Nacur Ordnung gebrachtwerde.Dann die beyde Samen / welche von beyderler Ge. Tohlecho
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36 ſchlechten / in der Vermiſchung zerrieben vnnd vermiſdhetwerden ſind gleichſam als ſonderliche Käſtlein Gefårevndauffenthaltung der virtu tis formatricis, der formirenden Kraffe/ weldc die vorgegebeneMaterivon Samen , oder mo.
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natlichen Geblüt, in eine rechte eſential/vnnd wahre Form vnd Geftali der vorhabenden fpe ciei , oder Geſchlechts /deren ſolcher Samen oder Materizugethan /vnd vermiſdhet/oder in actum produciret ſeynd / formiret. Dieſe natürliche Krafft nun iſt eineſonderliche Benedenung vnd Gegen Gottesl ſojhnen in der Schöpffung in dem Wörtlein oder Befehl/ wadſet, eingepflan . Bet/ond gleid wie dieſer Gottitie Befehl vnnd Segen an feiner Creatur vergeblich / oder ohne Wirckung geweſen /alſo wird auch ſolche Krafft/ biß zu ende der Welt in jhrer Eygenſchaffe rer . bleiben. Dann es ſprad Gott/vnd geſchahe ale les was er ſaget/ vnnd es war alles ſehr gut / wel. dhes auch ſeinen eygnen Samen / ſein Geſchlecht zu vermehren / wann die indiuidua , fonderbare Perſonen /vnd ſpecies abgiengen / ben fid) hårte. Es wird der Himmel mit ſeinen Sternen von Anfang bißandas Endeverbleiben /wieaudy die Elementen in ihren Kråffren / Zufft/ Waſſer/vnd Erde/ was aber auß denſelbigen zuſammenges feket/ vergehet zwar /wird aber allezeitdurch Ver. mehrung ihres Samens anjhrer ſpecie, nicht der vorigen Zahl / nicht an der euſerlichen Ger ftalt / nicht derjnnerlichen vnnd effential wider umb
37 vmb herfürgebracht.Demnach aber der allmådha tige S dopffer dieſe Vortpflankung der Natur verliehen /die dann in ſolcher Ordnung durch be. ftiñe Mittel ohne ønterlaß vortfeketlobgleich in denſelben die euſſerliche ſichtbare Samen nide vor augen/ von denen die Form der Materi mit werde getheilet / alfo iſt es ſolchem alem nach der Vernunfft und Naturgemäßl daß die Form 0. der Geſtalt / doch anders woher in die Materi komme , damit es nicht das Anſehen habe/als werde nad der allgemeinen Schöpffung wider Gottes Willenauß nichts erſchaffen. Dann ja nichts ſich ſelbſten gebicret / onformiret /vnd ſein ſelbſt Vrſacheift auſſerdem ewigen vnendlichen Gott felbft , das ander alle aber iſt zwar auß nichts yon jmerſchaffen /aber nicht von ſich ſelbſt pnd werden auch nicht auß nichts vortgepflans Bet/auch nicht von fich felbft: fondern durch ore dentlidie von der Natur vorgeſchriebene Mit tel. Es hat Plato ſeine allgemeine Ideaseiner , jeden ſpeciei, vnnd Geſchlechts der natürlichen Dinge an einem gewiſſen Drogefekt zu ſeyn ge. lehrt/von welchen die formirende Krafft zu vorte pflankung eines jeden ſpeciei indiuidua , oder ſonderbare Perſonen /ond Creaturen / zu formis ren / oder zu gebåren . Welche Mennung zwar ſubtil/ Iteblich aber der Warheit höchlich zuwider laufft. Dann es ſind keine, ia fönnen auch keine allgemeine ſubſtantiæ ſeyn / auſſer deren Ver. Randt)( intellectu) oderja zum wenigſten indi uidua,"
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pidua, welche das jenige/ ſo ſie nicht haben /niche geben mogen /oder was fiegeben /nicht allezeit in Poſeb habe.Es iſt die Natur in allē indiuiduis, allenthalben außgebreitter/vñ wircket doch in je : den ſubiectis, nach deren Eygenſchaffevnd Cona dition /wie ſolches in warheit erſcheinet / an allen ſo ſeinen Samen hat/ als welderechte ſubiecta , pnd Gefäß der Naturſind , in denen ſie wirdet. Auhteiſt aber die Frag /wte/oder welcher Geſtalt
folche Krafftdem Samen / oderwannenher/mit getheilet werde/ob es von der Darur kome: Vnd jwar wann demſelben alſo / vermag dieſelbige! auß einer jeden Materj/was ſie wit /nad wolger fallen herfür bringen , in demie fie einer jedern Materi eine jhre gefällige Form oder Geffalt zu: eignen köndte. Zu dem / wie folte die Natur in dieſes Vogels Geburt / ber welchem fein leiblis dher ſichtbarer Samen ju befinden / wie aud in andern dergleichentro allein auß der Fåulung entſtehen , verfahren . Gleichwie in den Mena ſchen iſt ein fonderbare nadidenckende Kraff/ vis cogitatiua , oder imaginatiua , fpeculir Krafft/ welche durch eine fubtile Krafft , deren in dem Hirn von dem Sinnen/begriffenen Vorbilduni gen / fo fidh zü dem innern Hirn begibet , loco, motiue , mit geriffer Bewegung von einent Vrt zum andern geſchiehet / ohne ſolche Bewe. gung aber den Himmel / vnnd was ſonſten zum peiteſten von ihnen abgelegen / vormals erwan gefehen /bedacht oder verrichter worden / wider pmb
39 vins juged& dienuß ziehen . Alſo ift auch in der Sonnen /dem Himmel / vnnd deſſen Sternen / gleichſam eine imaginirendte / vnd vorbildtence Krafft/ſonicht ein pafliua (leidendte ) wie in den Thieren /ſondern eine actiua wirckendte/ weldie durch die locomotiu , Bewegungbißan die ſub lunaria fich erſtrecket /vnd gewilfen ſubiectis mit wird getheilet/als nemlich den Samen eines je den ſonderbaren indiuidui, vnnd iſt dieſes die Form Geſtalt /Anfångerin / vnd Vermehrerin 3 einerjeden Geburt, rojhre Erfeng 1 darburdy fie alſo ondnicht anders geſtaltet/mittheilet . Dies ſesift die erſte bewegendt Krafferſo gleich als ein ſonderbarer Meiſter /ſein ſubiectum ,vñ Kunft. Kücke formiret /gleid, wicein Bawmetſter / ſojm ein Wohnhauß zurichtet, welche er zu dem Ende regteret /darzu ſie vonder Natur alsihrem Meie Pter/ angeordnet. Dieſes iſt die vis fpermatica, natürliche Krafft , ſo in dem corpore def Sa. mens begriffen / ohne welche der Samevneråff. tig/ ledig/ond keine Geburt verrichten kan . Wañ diefe Krafftdurch die lange Zeit / oder Vertrů . efung ſeine Gefaſſes verderbt wird ; tan fein Frucht darauß folgen / wie in dem Korn / oder Frucht zu ſehen ,welches wannes veraltet / oder fonften zu Meelwird ſichnicht mehr vermehren / und neweFrüchte von ſich zeugen kan . Eståndteaberfüglich gefragt werden / mars vmb dieſe Krafft in ſolchem corpore mehr/ dann in einem andern / verborgen / vnndnicht alsbald verlo.
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pertaráhe. Darauff zu answereen / daß adhte telo neandereVrfache ju ſudien / bann daf die Na. tur ihr ſolche Mittel belieben laſſe !vnnd dieſe Krafft alſo beſchloſſen /daß ficfo lang fie in ihrem Gehorſam /dergeſtalt verbleibe/vndwann es jhr gefällig / wol andern dieſelbige håtremittheilen können . Vnd iſt zwar zu verwundern / daß die ſpiritus animales in den Neruen , oder Athem deß Menſchens werden auffbehalten / vnd nicht außihnen in die öde Lufft verſteigen / auch daß fie von ihrem Durchgang auffbehalten und verhin . dertwerden /wann dieMeruen zuſamen getruct werden/ dardurch gefährliche Erſtarrung/ vnnd der Schlag eine zeitlang am Fuß oder Arm ento flehet / aber wann die ſpiritus ihren Lauff widers vmb in den Neruen haben , auffgehaben wird. Ebenmäſſig iſt es auch mit der imaginirendten einbildtenten Krafft der himliſchen Cörper, bes fchaffen/ſonderlididerSonnen /wann diefelbige zu etlidhen ſubiectis , oder Samen zugefüget wird/ verbleibet fic in denſelben nach Gefallen vñt Willen der Natur. Wann aber fein Same gor: handen /ſo wird ſolche Krafft vñ Impreſſion des Himmels einer gewiſſen Materidemgåhen/ fete ten vñbechechten ſubiecto ,von deren wir in vor. gehendrem Capitul/als der material Vrrachen gehandlet. Sintemal in einem jeden Samen zweyerlen Stücke zu befindeni nemblidy die eles mentariſcheMateri/ vndhimliſde Form / Im . preſſion /oder Krafft/deren dieſe texte zu Grundt gehen
41 gehen tan /ja doch die erſte euſerliche' verbleibet, auſſer der hiñliſchen Impreſſion aber von der Materi nichts fan herfür gebracht werden . Es ift die Maters in diefem cherder Zeit nach als dte Geſtalt /vñ nimbt diefelbe in ſich auff ob fiegleida fuvor nicht allerdings feiner Form beraubet/daß es von der materia prima, zu verftchen / fondern wann die folgende Geſtalt die erfte nicht auffhe. bet/wird ſie doch von deren zu ihrer Vollkomen . heit gebracht. Es findte aber allhie gefragt were den / warumb dieſe formirende Krafft , als jum Frempelin vnſerm vorhabendren Vogel / nicht in allejoderjedeMareri werde außgetheiletida fie ohne gewiſſe Gefäſſe deß Samens beſtehe. Dare auffpann zu antworten /daß dieſe Materiderges ftaltfugerichtet in einem ſolchen / vnd nidit in dia nem andern Holplan einem ſolchen / vnd keinem andern Ort, an fait eines Sainens Gefäßdie . neldeſſen Eygenfchafften weil fie feinem andert einpečleibet/ iſt auch keinandet ſubiectum , einer folchen gewiſſen formirendren Krafft vähig. Deffen wir dannan ynterſchiedlichen Orren viel on mancherley Erempel haben /als in der Graffs fihafft Manßfeldt werden an etlichen Orten in dem Bergwerd ſonderliche Schiffer gefundeni ingeftalt allerley are Fiſche / fo in dem nedifige. legenen See zufinden / gleids wie auch Zähnel Hörner / vnd gange Löwen von der Natur in der Erden formirt werden. An dem Augftein, ſo in Preuſſen an der Unful Sudaw am Geftaden
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außgeworffen wird/finden ſich viel in Geftalt det Můcten/ Spinnen/ Fledermäuß/ Froſd / Ey . deciſen /vñ anderer Thier/nidot zwar in der Thar felbſt ſondern auß bloſſen Einbildungen der hirīta hilaben Influenten in ſolde ſubiecta , dergeſtalt formiret worden / weldies dann darauß erſdeis net/ daß wann ſolche Formen gedffnet werden / find ſie inwendig hol/ond allein alſo von der Nam tur zur Zuſtangeſtellet, find aber nichts deſto we. niger alle Glieder dermaſſen nach dem lebendi.. gen außgerruct/ daß man auds ſchweren moditet esweren ſolche Thterlein in warheit alſo vorhana den /vnnd vielleichtals das Gummi/ noch friſch alſo indem Augeſtein eingetruckt : welches doch in warheit viel anders /vnd nichts jrrdiſches /odere durchſichtiges in dieſen Bildern wird gefunden , fonſten aber eine wahre fubftang nicht im Windt verfd)winden / vnnd allein die Geſtalt hinderfidh Tarjen tondre. Vber das wann ſolche Thierlein in ſolchen Gummi / vnd zähē Subftant/ als das Sarel behangen blieben/ würden jhre Flügel und Füß noch etlicher maſſen in dem Sark verborgen ſeyn /vnd nidtalſo vollfémlich gleich als duro ein helles Etyftall ſich ſehen lanen. Darnads auch / wann ſolches von den Båumen in das Waffer fallen folte/meren ſolche Bäume ja nicht vnbefandt. Von dem Augſtein ſchreiber Plinius im37 . Buchim 2. vnd z . cap. alſo : Pycheus an den teutſchen Grengen wohnendrzeuget/daßber den Guttonibus eine Tagreiß eine Inſul Abu ſtum
43 ftum geheiffen / gelegen:
Dahin wird der Auge
Rein gebracht, ſogleichſam ein Außwurff vnnd Schaum deß Meers i dic Jnwohner brauchen jhn an ſtatt deß Holges / vnnd verkauffen ihn den nechfanftofſenden Tcurſden. Dieſem folo get auch Timnæus, wiewol er die Inſul Baltiam nennet. Mithridates reber dieſe Inful an die feutſche Grenzen /und nennet fic Oferiſtam ,ond baß fie gange Wåldte von Gedern haben / von dannen es auffdie Felſen fliere. Iſtaber gewißi daß es im mittnachtiſchen Meer vnnd von den Teutſchen Gleſſegenandt werde / darvon auch die eine Inſul bey vns den Nahmen Gleffaria, befoinen /als Germanicus deren Orts zu Schiff gefrieget: wird ſonſten von den Barbariſden Våldern Auſtrauia genennt. Es wird der Nug Ftein von den Teutſchen in Vngarn gebracht, von dannen haben jún die Veneti, Venediger/ welche von den Griechen Heneti genennet, bet rühmt gemacht /nachmahls die Vngarn /an dem Adriatiſchen Meer dieſes teutſche Geftadt ift fonſtben fedis hundert taurent Schritt von Cars nunto in Vngarn / vnnd iſt newlich erfunden worden /in dem es ein Römiſder Ritter erfün . diget/welcher derwegen von Iuliano, ſo vber deß Keyſers Neronis Schawſpiel von fechten vore geſentyabgefertiget i dieſe Drt vnndKauffman . ſchafftdurchftreiffet /vnd den Augſtein in folder Menge zuwegen gebracht / daß man audy die Garn /diepildte Thierzufangen /davon zuſams men
44 men gefüger: die Waffen aber Libitina, vnnd Apparat eins gangen Tags darvon jugerichteti vnd ein großes Srůcke von 13. Pfundten gezet. get. Bibdaher Plinius. In dem rechten Zug. Rein aber / ſodurchſichtig iſt ſolche Figurvñ Ge. Realt ohne einiges corpus allein auß himlifaber Influeng leichtlich zu ſehen /nicht aber an andern dicen Córpern: wie aud nicht in der Materi ge .. dachres Holkebidem nicht allein die Geſtalt eins Vogels :ſondern auch die natürliche Krafft die . felbezu formiren / funehren /zu mehren / vnnd in ſeinen leblichen Bewegungen zu erhalten / wie in andern Vogeln / eingepflanget. Demnach es aber nicht von dem Samen /oder Enern herrühs retulåſſet audh feinen Samen oder Ener hinder . fich / darmites nicht einem andern mehr dann es felbffen von der Natur empfangen /zuenanet /vñ givar wannes Ever hårte/darauß die Vögelher, 1 fåmen /tereaudi der Vogel erftlidi darvonente ftandten / fo doch der Warheit zuwider. Dann gleiu wiecin Maulefel nicht von einem Maul. efel fondern von einem Eſel vnd Stutte wird ges acuget /alſozenget er auch keinen Maulefeld ſon. dern bleibt vnfruchtbar/ eben auch alſo verhalt es fidi mit unſerer Banmganß. Die Bienen entſtehen auf den Würmlein /die Würmlein in dein Honigwachs / ſo durd, wunderliche Wire cfung der Natur vn Influenß den obern Kråff. tení(vnd zwar ob wot ohne einen empfindlichen Samen ) dod nicht ohne ein befåmendie Krafft/ fo duro
45 ſo durch die Bienen dem Wachs mitgetheiler. Soiſt es auch nicht můglich , daß diere ſpiritali. ſche vñ hod vermogendreKräfften von den blor. fen Elementen herfommen / oder allein ourds eine Vortpflanzung mit der Mareri deß Sas mens ſoauf der Nahrung ( Speiß) vnd Blut herrühret , alſo in infinitum , ohne Endt/ ohne ſeine Verminderung fónne außgedehnet were den /ond ſeineWirdung erftrecken / da wir doch ſchen , wie die Elementen faſt todt/ ledig vnd al. lein materialiſche Gefäß der formirenden Kråff. te/ vnnd die Materi deß Samens von den Ele. menten tåglich erfüllet / vnnd gemehret werde. Muß derwegen tåglich ein formirendte Krafft 1 in den formirren Samen einkommen / oder in mangel deſſen in die von der Natur / durch die Fåulung / oder andere Wircfung zubereittete Matert, daher dann die formirenere Krafft dies fes wunderbarliden Baumvogels leichtliders Fennet wird/daß ſoldhenemlich ſey eine imagini rendre l oder einbildrende Krafft deß Himmels oder der Sonnen/ſo wircflid in die gåhe harkeds te Materi deß gedaditen Holg in denen Orten eingegoſſen /welches dañdurch die Fåulung der. maſſen zugerichtet / vnnd diſponirt /daß esjhm gleichſam ein Leben gibt/ vnd in ein newe « ftalt eines Vogels in der Schalen /ond Mufdeln be. ſchloſſen, bringet / welche / wann fie ins Waſſer gefallen /ſchwimmen / vnnd fliegen könne. Die Endorfach aber iſt der allgemeineSchmuck / rñ Zierote
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46 Stergte der Welt/ die wunderbare Engenfchafft der Natur / vnnd der benachbarten Völcker Nus ken /zu weldiem dieſes alles gerichtet Sonderlia den die Göttlide Vorſehung / Qumadit vnnd Güte/welde durch dieſe Creatur ebenmäſſig wie auch durch andere dem menfolichen Gefdlechi offenbaret wird in dein er das Jahr mit ſeinen Gaben ziehrer/onden Erdboden mitvnterſdied . lichen Ereaturenbefeket fo daß er viel måchtiger in Erſchaffung vnd Vorbringung fo vieleron terſchiedlicher Creaturen / dann wir Menſdren dieſelben beſchreiben / nennen / vnderkennen fons nen ſollen vns demnadi gnügen laffen , man wir ein theil der groffen Thaten Gottes geſehen / vnd betradytet/ dieweildem fierblichen Menſchenvné müglich alles zu begreiffen/ viehiſch aber vnd den vnvernünffeigen Thieren juiftandig / nichts er . tennen und betrachten wollen .
Das VI. Cap. Daß die eygendtliche Endtorſach / vno Zweck der Geburt dieſes Vogels (ey! daß er durch ſeinezwyfachetatur við Eygenſchafft / als die vegetabiliſche vnd thieriſche/Chriſtumden Herren / welcherzugleich Gott vnnd Menſchi obne Vatter / vnnd Mutter/ anzeigel vnd vorbildte. ESiftaufferallem zweiffel/daßbeneben obgemeldtem / aud noch ein anderer Zweck vnd
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und Vrſach fen, bey dieſem wunderbaren Vogel zu betrachten /welcher ſonſten ben andern feinert fubefinden . Von dem Eifvogelſchreibe die Na . turtündiger /daß er ſieben Tag vor der Sonnen . wendte in der groſſen Winter Kålte/vnnd ſoviel darnach ſeine jungen außbrůterdaher ſolche Tage Alcedonia genent werden /dahin auch Ouid.im 11. Bud ſeiner Verwandlungen gedeutet : Vnd ift in ſolcher Zeit eine große ftiữe des Meers. Es macht aberder Eiſvogel fein Neftmit Dörnern gangſtarck/gleichwie ein ſtarcfe Muſchel/bringt es auff das Meer / vnnd bråther darinnen ſeine Jungen auf. Vndwie inan darvor håltimann dieſes Vogels Eyer in das Meeriſo es vnge . ftúñe/geworffen werden/wird es gang ftill deß . gleichen wann die Hautdieſes Vogels auff wird gehånget pfleger fic alleFahrjhre Federnwider. vmb zu ernewern /vnd jung ju werden. Auf die ſemallem wird geſchloffen /daß die Kirche Gottes dem Enfvogel werde verglichērals welche mitten inden wildten Wellen der Welt/vnnd wüten der Tyrannen auch jhre Alcionia vñruhigen Frio. denſtandt hat vnd geneukt. Vor dieſrs malaber wollen wir bereiſen /daß dieſe unſer vorhabendte Baumganß nicht ſo woldie KircheSortes / als deren Saupt vnd Bräutigam dem HErrn Chri, Rozu vergleichen ſerē. Dañgleich/wiedieſer Vo . gel ohne Vatter vñ Mutter wird geboren / ebens måſig hat auch der Sohn Gottes (waſwiran. ders dieſes jrrdiſdemie de Göttlidhen vergleiche dörffen
33 48 n dörffe /teinë Vatter auff Erden /oñteine Muts
terim Himmel. Zu ſeiner Empfängnuß iſt allein die himliſche Influenß vnd Krafft/ ohne manlis chen Samē gnugſam /dergeſtalt alſo auch zu def HErin Chrifti Geburt alleinig deß ewigen Gött. lichen Geiſtes Almacht. Was an dieſein Vos
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gel iſt die Materi deß verfauleten Holges / oder hargedten Materi / daſſelbe iſt alhie in dem Sohn Gottes die Mutter /vnnd Jungfraw vor vñnach der Geburt/ es iſt auch vnſer Vogel einer mitteln Natur zwiſchen den Thieren und Kräuto tern / alſo auch Chriſtus iſt beydes Gott vnnd Menſch / wener Maturen /in einer Perſohn.Vñ zwar iſt dieſes Geherinnuß der Welt verborgen / und allein durch Figuren vnndallegorien vorge. Atellt/anjego aber außGerrlichen Gnaden durch Fein Wort offenbarec / mitwelchem auch die Fio gur dieſes Vogels trefflich vbereinſtimmet: Wie wir dann auch nidhr weir von dem rechten Zwret abtretten / ivann wir dieſes dierechte Endprſach warumb dieſer Vogel erſchaffen /gu ſeyn/ reken . Wir fóñen ihn aber and einen fliegenden Fiſch / ein geflügelte Meerſchnecke / vnd Fleifi füglich nennen . Ist alſo beydes Fiſch vnnd Fleiſch hån: get von dem verfaulten Baum an dem die Dañ ,
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dpffel gehangen. Die Natur und Engenſchafft aber deß Dannenbaums / welcher gleichfam die
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erſte Materi dieſes Vogels / iſt, daß er ſeine Efte øber fid in die Höhe / nitzur Seitten außſtrecke, Wann die oberſten Gipffel der Efte abgeſchnit ten/ 1
42 ten / verborreter/ wann die Efte gang abgeſonite ten /bleibter in ſeinem Thun.Alſo ſolderMenſch ſein Gemüth zu Betrachtung der himliſchen Dinge erhebe. Wañ dieſer Baum auff der Seite ten wird beſchweret/ widerſteher er der Laft/briche auch nicht dardurch /che vnnd zuvor er verfauleti und vermottert / wird auch durch das fåheHars . verderbt. Ebenmårig gebůret dem Menſchen dem vnglück zu widerſtehen , wie ihm dann nicht ſo wol/ vñ ſehr durch das Ereuß / alß durd Wol. luft/vnd gute Tage ſchaden wird zugefügt. An dem Folk hat die menſchliche Sowachheit den Anfang ihres Verderbenserlangt / vnnd iſt wis derumban dem Volk durch den jenigen / fo von dem Húñel herabgeſtiegen, yñ an dem Holk/def Volkes Schmad vn Miſethat abgerilget / ver ſöhnetworden :das iſt derjenige/welcher ohnalle Súnde/vnſduldig /der Menſchen Sünde vnnd Vbertrettung auff feine Sculdtern genom . men/ getragen/ond in die Tieffe def Meers vera ſencfer damit er den Himmel dieErden /vnd die himliſche Influenk vnd Krafftmit dem wurms ftichigen faulen Holk /Gott mit dem Menſchen verſöhnete. O der groſſen Gnade vnnd Güte Gottes ! vnd vberſchwenglidhe vber den Men. ſchen außgegoſſene Barmherzigkeit / welcher daß menſchliche Geſchlecht nicht wollen verder . ben laſſen , ſondern durch ein vnerhårtes Mittel vñeinigeſonderbare Arkney zurvorigē Geſund . heit bringen /das iſt der Menſchen Seelen in das ewige
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so
ewige Paradeiß widerumbeinfeken wöllen / vno zu ſolchem feinen einigen treben Sohn abge fandt/daß er vor vns zum Opffer / vnd volliger Bezahlung ſeiner ewigen Gerechtigkeit fidi dare gebe i welche Gerechtigkeit durdy die Vbertrete tung deß erſten Menſchens /verleget/ vñzu Zorn bewegt worden /alſo daß fie ohne Blut und Toor eins völligen Dpffers nidr fondre vergnüger un geſtilletwerden .Ddervnaußſprechlichen Weiß heit und Vorſehung Gottes , welche den Mens ſchen /ſodurch ſeinen freyen Willen von der Go rechtigtett abgetretten / von Ewigkeit hero be. ſchloſſen /zu erlöſen / vnnd damit beydes die Se. reditig: vnd Barmhertigkeit Gottes / in einer ſubiecto, oder Menſchen/ doch unterſchiedlicher betrachtung/dem menſchlichen Geſchlecht würde geoffenbaret / mufteder Mittler vnnd Heyland zwiſchen Gott unddem Menſchen /zugleid Gote ond Menlos reyn. Vnd hat alſo dieſer Henland und Mittler feinen leiblichen jrrdiſchen Varter gehabt / darmit er nicht mit der Erbſunde würde beftecket /wie auch teine Görtlicher Natur Mut ter/ dieweil er wahrer Gott von Ewigkeit vom Pattergeboren /alſo daß bende Vattervñ Sohn allein in der Perſon / nicht in dem Weſen /ofer Zahider Gottheit vncer fich vnterſcheiden weren . jft demnach Menſo / damit er nicht eines an. dern Gefohleditsiſondern des Menſchlichen wer re/ vorwelches er gnug thun follen 1onnd Gottf auff daß er die auffgelegte Saft tragen föndre nemlidi
hemlich / daß er von allen Sünden teini were) föndre ſterben / onnd leiden vor dasmenſdliche Geſchlecht / tåndte ſterben vnd widerumb aufferi ſtehen auß egnen Kräfften / nach der Gottheir welches alles geſchehen / vnnd alſo dem armert fåndthafften Menſchen , durds einen von aller Súndenreinen Menſchen /zu Gott / durch Gote der Zugang geöffnet worden /welcher durd) Dias mantiſche Rigel vnnd Thorn vnſerer Sündert verſperret geweſen / vnnd nicht anders/ als durch bas Blür deß Mittlers können eröffnet werden Dann gleich wieman darvor hållt, daß der Den mantider hårtefte vnterden Edlenſteinen / durd etlicher Thier Blut erweicht werde) alſo hat audh das Blut deß HErin Chrifti folche Wirkung vñ Kräffte gehabt/ daß es die verſchloſſene Him . mels Pforten eröffnet / den Menſchen von der Erden in den Himmel eingeführet / vnnd onſer Fleiſch mit der Gottheit vereiniget. Dieſe wumi derbare Vorbildungen / mag niemand leichtlics in dieſem vnſerm vorhabendten Vogel vnnd Baumganß, welche einen ſo ſchlechten Anfang und Geburt/leichtlich erkenen , welche audinicht in den allertöflidiftenKleinoden der Welt wird geſpåret. Dann es hat der Allmächtige Gott durd, dertaſſen geringe vnachtſame Dinge ab, gebildret /vndgelober werden wollen , damit was groß vor der Welt / bey Gott gering fu feyn / ers tennet vårde. Wie dann in gemein alles in der Welt /den hellen Carfundfeln vnd Edlenfteinen muß
52 mußgleich ſeyn / eines groſſen herrlichen Maha mens /vnd Anſehens bey Gott aber wird die Nie
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dertrådytigkeit erhöhet / die Hoffart ernider ge . ſtoffen /was groß vnd machtig/ gering /vnd etliche geringe hoch geachtet. Es iſt aber dieſe Abbildk tung der menſchlichen Gottheit/dergeſtalt in dies ſem Septentrionaliſoen Vogel /alleinig / vnnd fonſten in feinem andern abgebildtet /damit auch die cufſerftgelegne Volcfer der Welt daran ein hieroglyphiſche Figur/vnnd Abbildung hätten / wann fie allein mit den Augen jhres Gemühts dieſelbe wolten anſchawen / vnnd ein fidytbares Zeichen nichtallein ſeiner beſchůgeten und ver, ſorgeten Kirchen / fo alda in dem Eyßvogelab . gebildtet/ſondern auch deß Gott vñ Menſchens / oder Mittlers Chriſti deß HEriens/welcher beya de Naturen Göttlide vnnd Menſchliche an ſich hat/weldie ſo wol auß der Natur groffem Wun derwercf / als der Göttlichen Schrifft zu erfen . nen / vns als Chriftlichen Philoſophen fondera lichgebühren wil.
Von dem
Das VII . Cap . wunderbaren Gewächs / dem
Tartarey / welches lebet vnd Lambin dievmb ſich ber wachſendte Kråutter aberget. Es iſt auſſer allem zweiffel/ günſtiger Teferidaß beneben unſerm vorhabenden Vos sell
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gelfoder Baumganß /aud vielanderewunders bare vnd felgameSachen in der Natur werden gefunden /wie dann Himmelýnd Erden anders nicts /dann Wunderwerek von fidy geben / wañ nidht die Menſchen allerdings taub / oder andern Sachen ergeben weren. Vnd wurde dieſelbe alle fuerzehlen ,nichtdas geringſte Theildeß groſſen Weltbuchs ſeyn / vnnd in groſſenvoluminibus begriffen : Bölen vns deſfen alſo nicht vnterftes hen / ſondern allein die wunderbare/ vnd der Na . tur zu widerlauffendre Geburt vnnd Herkunffe der Baumganß / vnd etlicher anderer gleichfors migen Stücken vor vns nehmen. Demnach wir dann nun die vornemſte Vrſachen / vnd Geburt derſelben erflåret / wollen wir zu etlichen andern rohreitten / deren Geburt vnnd Herkunfft gank wunderbar/ønd derwegen billich von dem Mens fchen ſoll erfündigerund betrachtet werden / daß er durch ſolche wunderbare Eygenſchafften in natürlicjē eingepflanzten Begierdten der Wiſs ſenſchafft werde auffgemundert / vnd angereißer. Von dem Gervåde nun/oder Kraut in Ears taren , ſo einem Camb fich vergleichet / ſchreiben unter andern Hiſtoricis und Naturfåndigern Dupartas 2.op.pr. diei.Vnd Sigmund Freya herr von Verberſtein /wieauch der Author Parui theatri mundi. Vnnd hat zwar wolgedachter Freyherr die Geſchichten der Moſcowiter vnd Cartarn beſchrieben / vnd objhm gleich von etlio dhen etwaswilin zweiffel gezogen werden / kom . ment iij
$4 men dods altfei fo gedachte Dre ber Tartaren beo fichtiget /vnd beſchrieben /hierínen mit ihm über ein: ſdyreibt alſo gedadter Freyher: Nidtfern von dem Caſpiſchen Meer / zwiſchen den War. fern Volgaønd laik , wohnen etliche Tartaren in deren Gegendein ſelkamswunderbars/ ønnd faft vnglaubliches Gemächs zu ſehen /von wele dem Demetrius Daniel , ein / bey den Moſcos witern wolbeglaubter Mann folgenden Bericht gethan. Es habe ſein Vatrer , als er von dem Großfürſten in derMoſcamo / Legations weiß zu der Zauolhenfium König /fo deren Dresregie : ret /verſchicket/gefehen / daß in deren Gegend ein art Samens/ gleich wie Mielonen Samen (oh . ne daß etwas grofferion rundter ) ju finden , wela gher wann er in die Erden geſtedfet /entſteher ein Gewachs darauß/ ſo einem {amb gang åhnlicy/ faft swener Schuh hod, von der Erden /von den Inwohnern in ihrer Sprach Banaretz , ein Tåmblein genennet welder Nahmen jhm zwar nicht ohne Vrfach gegeben , dann es ein Haupt/ Augen Dhren /vnnd alle andere Gliedern einem { amb gleichförmig har hat auch eine zarte Dauti deren theils Inwohner unter die Hütezu füttern gebrauchen . Sonften hat dieſes Gewådisauds Blut , aber tein Fleiſch, ſondern an deſſen fatt çin arr ( Fleiſches ) wie die Krebs zu haben pfle. gen /deßgleichen die Füßnicht von Horn /ſondern pon Kraut Fäferlein / eins lambs Füſſen gang ähnlichlzuſammengeſeke / onnd zertheilet.Die Murgel
55 Wurkel iſt mit einer Nabelgurten mitten an dem Bauch angehäfftet / vnnd friffet alle andere Kråutter/ ſo c8 vnib fidh her erreichen fan / auffi leber auds ſolang es dergeftalt ſein Nahrung ha . ben kan /ondwan es folches nicht mehr erreichen tan /fällt es aud dahin / vnd verdorret. Dieſes Gewächs / oder Kraut ift eines lieblichen Se
ſchmacks / derwegen es auch von den Wölffen / ønnd andern Thieren ſehr auffgefreſſen wird. Vnd repet obgedachter Freyhere hinzu : Was mich belanget / ob ich gleich ſolches alles vor ein bloſſe Fabel vnd Gedicht gehalten /tpas dergeſtalt von dieſem Gewådis erzehlet worden / jedochi demnad es von glaubwürdigen Perſohnen mir herfomen /habe ich es auch alſo ſeken wollen : fon . derlidyweilich mich erinnert/daß ich auchſolches von Wilhelm Poſtello einem hocherfahrnen Mann /gehöret/welche ſolches von einem Túr. diſchen Dolmetſchen ben den Venedigern /ſoder Arabiſchen Sprache ſehr wol berichtet /erfahren / foauch bezeuget/ daß ergeſehen wie auß der Pro. uing Samarcandia , auß einem Tartariſchen Ståttlein / vñandern Orten /nahe ben dem Cas (piſchen Meer, gelegen / etliche ſubtile Feller oder Håute eines ſonderlichen Geweds /foderen Dre ten wachſen / der Muſelmaner Bündte ju fütte. ren / vñzu Bruftrüdern zugebrauchen , gebracht worden . Vndwerde dieſes Gewächs Samarcan deosgenennt / einer mitteln Natur zwiſchem eis nem Thter/vnd Erdgewächs. Bis daherwolge. dachter
56 dachter Freyheri. Vnd zwar foil fichs nicht ant ſehen laſſen , daß dieſes alles erdicht/ vnd den Fa. belngleich ſehe/ da es von vnterſchiedlichen Aus thorn wirdgefeget. Daß es aber von etlichen in zweiffel wird gezogen / geſchiehet mehrentheils deren Vrſachen / dieweil ſehr wenig von den un fern dieſes andrs Art / fo von vnfreundlichen barbariſchen grimmigen Völckern , ſo auch das Landt zubeſichtigen / pnnd zu durchreiſen/ nidyt leichtlich geſtarten (mie ebenmeſſig die Moſcowi. teri) wird bewohnet/ erfündiget worden. Db nun wol dieſes Gewächs den euſſerlichen Glies dern nach einem {amb gleid förmig , auch etliche zufällige Engenſchafften eines Thiers hat/ ift es doch ohne Empfindlichkeit vñ Bewegung durch welches die Thief ſonderlich von den Gewådiſen vnterſcheiden .So iſt auch nidit hods zu verwun. dern/daß es fid von den nechftwachſendrē Kråur. fern nehret / weil ſolches durd , die in die Erden eingeſteckte Wurzel/nemlich auff eine weiß / fo den Kråuttern vnnd Gewåchſen gemein / nicht aber durdy den Mundt / wie bey den Thieren / ge. ſchiehet. Dann was bey den Thieren durdy den Mundt wird verrichtet / Geråchſen und Kräuts tern durch die Wurkel/ welche durch ihre in der Erden Fäferlein vndAdern alle bequeme Feuch rigkeit vnd Safft zu fidh zeucht/vnd dem Stañ als dem Bauch mittheilet / von dannen wird es durch die Efte und Zweige / Blåtter vnd Frudit außgetheilet/ gleichwie in den Thieren durch die dern
57 Adern das befte Theilder Speiſe angezogen / on dem Magen wird zugefügt, daſelbſten nachmals digerirt/gekocht/vnd der Leber durch die gemeine Ader Porta genennt / vberantwortet / die Leber aber verwandelt ſolches weiter in Blut/vndthei . let es durch die venam magnam , oder cauam , großel oder hole Alder / in die andere Adern des ganken deibes auß. Vornemlich aber kan man dieſes Gewächs wol ein vmbgefehrtes Thier nens nen / dieweil es alle Glieder eines lebendrigen Thiers an ſich hat/auſſerdaß es feine Sinne/vñ Bewegung hat/dargegen aber die Wurſel /durdy welche esigleich wie ein junges Kindein Mutter leib / ſeine Nahrung in den gangen {eib außzu . theilen/an fidy zeucht:Es iſt aber nicht glaublich daß etliche Theil in dieſem Gewachſe repen / fo init den innerlichen Gliedern / onno Ingeweidti eines thieres vbereinſtimmen / deßgleichen kan audider Saffr/ob er gleichroht, nicht auff Blut gezogen werden / ſo fan man ebenmäßig nicht ſao gen/ daß es andere Kråutter abege/wann es nicht durch entziehung der Feudòtigkeitgeſchiehet/dars von die Kräutter alsdañverdorren vñ zu grundt gehen. Wie wir dann faft dergleichen an dem Ephew reben /welier den jenigen ,an welches er fich hånget/faft verdorret/ vnnd alle Feuchte ent. jeucht.Ebenmäßige Antipathia vnd widerwer . tige Natur ift zwiſchen dem Weinſtocke / vnnd Kohlwiewol fie an dem Rheinſtrom / vnnd ans dern Orten faſt allenthalben benfañen gepflan . V Bit wer
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betwerden : W'embolich nichttan 'Sugnen /daß der Köhl viel der Feud tigreitito dem Weinſtoel bilidy folre zu kommen , an fidysieher deßgleichen wollen auch die Kürbt/ Melonen / vnd Cucums mern dein Weinſtock nichtnåßitch ſeyn / zudem aud die Bäume/ unter welchem Kraut wådiſeti nit dermaſſen fruchtbar feyn/ als wann ſie allein ires Saffis /ond Fertigkeitgenoſſen. Jffalfo die eufferlide Geſtalt eines Thiers in diefem Ge. wådis obrig / vnddaß es von andern Thieren be. gerer wird fan aber dardurch auß eine Gewächs ju einem lebendigem Thier nicht gemachtwerden demnach auch die Hundt fo Fleiſch freffen 1die groſſe Pflaumen /vndandere Frucht / vnterwci. len Nifond Bieren freſſen . Vnd warumb role
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ten nicht die Wolffe i ſoſonſten in groſſem Hun ger Erden freſſen / diefem Gewächsi ſo etwas Gleichheit von Fleiſd hat /nacftellen / dann der
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hungerige Bauch iſt ein felkamerMeiffer vnnd Erſinder vieler Sachen / vnnd lehret daßjenige genieſſen / deffen man ſonſt groſſe Schew rruge .. Zu dieſem tan auch die wunderbare Geſtalt nichts darzu thun/ in deren die Natur in ſolchem Gwåds eins lebendigen Thiers nadifolgent vñdie Gliedmaſſen /oder Inſtrument der leibli. dhen Sinne jhm mitgetheilet , da es doch keine deren Sinnehat/ond die Natur gleichſam allein hierinnen geſpielet vnd ihr Vermogen zu erken . nen geben wollen /daß fie nemlich auch / wann es ihr gefällig/ ThieraugderErden herfür bringen vnd
$ 9 vnnd auß vermiſcherem Samen /ohne Vntera Tcheid deß Gefdslechts / gebåren föndre. Wann aber die Natur dieſem Geweds ein Empfind. lichkeit/ Sinn und Berpegung hårre verliehen ! fondre es füglich ein Thiergenenntwerden / an jeko aber /da esallein die geftalt hat eins Lambsi wird es ein Gewadis billich genennt. Vnd wer weiß / ob nicht ben dieſen Barbariſden Våldern dtere Geſtalt deß Lambs in folchem Gewådhs darumb vorgeſtellt wird /daß es eine Bedeutung und Vorbildt rene / def wahren (ambo Sottes! foder Welt Súnde tråget/ wie wir audi droben von der Baumganß gemeldtet : Dem ſene aber wie jhm wille / wann wir dieſes alſo erkennent können wir von der Warheit und Willen Got nichtſehr jrren / als welcher auch durch ſeine Geſchopff vndCreaturen wil / als ein umache siger Schöpffer erkennet vnd geehret ſeyn. Das VIIĮ. Cap . Pontwunderbarer Eygenſchafftetlicher Vegetabilien / oder Gewachſen /font. derlichen dem Baumdrachen /vnnd lei. nem Blut / in den Occidentaliſchen
Indien /auch etlichen andern wunder. baren Blumen und Bråuttern /welche auch durch Kunft ſehr befördert wera dent . BS ſind beneben dieſem vnter den Ves getabilien / noch andere wunderbare er {cudpffer
60 ſchöpffelſomit groſſem (uft vñ Verwunderung anzuſchawen / welde theils von der Natur /theils durd, Kunſt vnd menſchliche Scharpfffinnig. feit findzuigeridtet /wie dann deren die Gårten / Waldrei Wiefen /vñ Feldrervol ſind / ondjedes vor fich felbft Gottes großfevnermeßlide Weiß, heit/ vnd Allmacht vor ſidipreiffen / vnnd vorau. gen ſtellen / iſt auch nichts ſo geringsond vnacht fams vnreijnen /weldes in dieſem reinen Sdio. pffer nicht preiſſe/ vnd zu erkennen gebe:Was iſt geringer vnd gemeiner / als das Graf vnd Kleel auff dem Frid : / von dem doch alle Mildi ſpriß und Fleiſch / dardurch der Menſchwird ernehret/ herfominet i was iſt veråditer/ als die Tamari . fcenftaudten / iſt aber von einem Fürften in Ni der Teutſchland dem Honig vorgezogen worden / als welchemitjhren offenen Blumen den Saw den Bienen mittheilet / darauß das ſüſſe Honig zu dein menſchlichen Nußen gemadt wird/ dar . durch wideriimbandere Bienen / vnnd alſo ein jmmerwährende Vermehrung entſtehet. Wer wil nun ein ſolches in den geringen Kräutlein wahrnemen / welche ohne das mit Füßen leicht, lidh zu vertretten / aber mit dem Gemühtnichtſo leichtlid, können erreidtwerden . Daher dann die Erden ſo von den Gewächſen entbloſſet / in eis mein /oder zwenen Fahren / mit dem Graß /gleich Famals einem newen grünen Klendt widerumb bedecket/ond oberzogen wird : vndwächſt ſolches Graß weder auß einem fonderlichen Samnen / oder
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oder Burkeln / ſondern allein auß der bloffen Einbildtung / oder Influeng deß Himmels / auß Krafft der Wort Gottesiſe in der erfte Sdopf, fung der Erden Graß herfür zu bringen, gebora ten Dann woher ſolte der Klecherfürtommen / wann es ehe es zur gebiirendten Krafft rñ Gróf komme /oder noch feinen Samen von ſich gebeni, abgemchet/ vndweg geriffen / oder aud von dem Viehe wird abgeeket . In dem dann die Natur folchem vorkommen wollen /vnd den Samen an die Wurßel geleget. Wann nun dieſes veralteti wird es von dem Samen von newen / wie das Graß von der auff der Erden friechenden Wur. pel widerholet vnd herfürgebracht, vamit bendes Menſchen vnd Viche jhre Fütterung vnd Nus hen haben . Wir wollen aber allein noch ein einkis ges Stücklein darinnen die Matur jhre Karty weil erzeiget / befchen / vnnd den Baumdrachen ,
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mit ſeinem Blut/in Indien /erfündigen . Vnd zwar ift bißanhero bey den Ergten ein groſſe Mißhelligkeit von dieſem Dradienblut. geweſen / deſſen Gebrauch zu der Arkney vnnd Mahlerkunft ſehr erfordert wird/ woher nemlich daſelbe kommen /oder zuigerichtet werde / iſt auch vor diefem die Warheit von ſolchen nid) t an tag kommen / biß Manardus ein Medicus ju Se uilien / im 2. Theil von den wunderbaren Sims
plicien , ſo auß den Dccidentaliſchen Indien ge. bracht werden /ſeine Beſchreibung geſeget. In dere haben auß Griechiſchen Larciniſchen vnnd Arabia
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Arabiffen Šćribenten mancherten Fabuln fort dieſem Draden gefeßet/ dieweil ſeine Erfandtá nuß gank verborgen / vnnd etliche vetmeynet/e8 fene das Blut von einem lebendigen Drachent mit et toen gewiffen Stücken vermiſcher. Etlis dhehaben vermeynt/daß es das Blut eines Elea phanten vnnd Dradien zugleid vermiſohet fiyet dietveil dem Elephanten von dem Drachen das
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Bine außgefogen, der Drach aber von dem Elea phanten im niderfalen jerrrůcket wird / vnd alſo das außgeſogeneBlutvñ Raub miderumb von fica geben muß. Etliche haben es für ein rothe Erden gehaltēlerliche vor den Safft vom Kraut Draconio : ønd haben dieſe alle alleinig auff den Namen geſehen. Febiger Zeitvno nerer Geri: Benten aber wollen / wie gemeiniglich den Alter folgen in zweiffcfidhen Sachen / wann es rahtfas iner/ ander Meinung, dann ſein ſelbſt engenezu Teren /damit es nicht/wañ die Warheit zu ſehr of fenbaret 'jhnen nicht/fondern den erſten Authorn jugemeſſen werde. Es iſt aber dieſes ein Xre von einem Baum in den Dccidentatifden Jndien / nahe ben Carthagena wadi ſendridellen Dris Bifchoff dem vorgedachten Mañardo etliche Fruchre von demſelben Baum vorgezeiget/ welo deats fie von Manardo eröffnet/wurde ein volls fommene Figur eines Drachens darin gefun. den /mit einem langen Spals/ einett offenen Kai chen /erhabenen Naſen /einem langen Sdiwangi auff den Füſſen ſichend, alſo daß es mit Vers
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wunderung anzuſehen / vnnd von feinein Künfte ler artiger vnd füglicher föndte vorgebildtet wer: den . Das Drachenblue/ aber iſt ein Gummi/ ſo von gedachtem Baum wann die Rindre welche dannt gar zart / auffgeſchnitten / herauß fleuſieta Beneben dieſem wird ſolches auch auff ein ander re art zugerichtet/ in Caſtilienlift aber den erſtent an Gürenicht gleich. Der erſte wird Drachen . blur ( ſo außgetropffet / getropffres /) das ander gefochtes genennet / erſcheinet alſo hierauß die Vrſache ſolches Nahmens / daß es nicht derger ftalt/als ob es von einem lebendigen Thier / oder defs Drachen hertåmelſondern von dem Baum ſen Frucht inwendig eines Drachen Figur in fich hat/denſelben erlanger: vidieweilderSaffel oder Gummi diefes Baums gang roth/ wird er 2 vor das Blut dieſes Thiers /deſſen Vorbildtung er führet/geſeller. Sit einer groſſen Wirckung zu Verſtopffen in Bauchflüſſen / inwendig durch den Mund / oder Clyftier, oder auch aufwendig gebraucht/gepuluert / ftillet es die Hauptflüſſel auffden vndern Theil deß Leibs gelegt i filletes den Blutfluß / conſolidiret vndfeucht die friſche Wunden zuſammen,ſtårcferdie Zähne /vñ Zahn. fleiſchrift auch bey den Mahlern ein angenehme Farb hat auch beneben dieſem noch andere mehr Tugenden. Auß ſeinem Nahmen fompt der Baum , welcher diere wunderbarliche Fruche tråget. Vnter die wunderbarliche Vegetabilien in Peru wird auch die Granadilla vnnd Blut. blume
64 blume gerechnet. Dieſes iſt ein Krantin deme dem Eppich gleids/ daß es allenthalben fidan . hånget /vnndauffſteiget hateine Biume wie ein weifſe Refen /in cerē Blåttern find vnterſchied . liche Figuren vnd Vorbildtungen deß Leidens Chriſti/g'cich als ob ſie nach groſſer Sunft darin gemahlet weren. Dieſe Blutblume mådyſet in der Groſſe zwoer, Hånde breit) gank gelbe/ mit fünff Blåttern /in welcherjeden ein wahrhafftia ger Blutstropffen wird gefunden . Solte nun woldurch dieſe Blutstropffen die fünff Wun, den / oder die Inſtrumenten deß Leidens deß HErin Chriſtiangebildtet / oderaber von vnge. fehr/vñ ohne alles nachdencken in ſolcher Form / vnd Geſtalt / von der Natur gleichſam ſpielendt herfür gebradit ſeyn ? welches doch nicht glaubs lido / demnach/ ob moldie Natur unterweilen in ihren Wirkungen gleichſam ſpielet/ſopfleget fie doch ſolches alles zu einem gewiſſen Endt / vnnd Zweck /auſſer der gemeinen Ornats vnd Zierdre der Weltzu richten /vnd muß derjenige , ſo ſol. des ertennet 1 in Ertandinuß der natürlichen Sachen / vnnd allgemeiner Welt Zierdren /wol. gevbet ſeyn. Wer wolte nicht erſtes Anblickes in der Sonnen Biumen /ſo außgedachtem Könige reid Peru zu uns wird gebraďt / die darin abges bildrete Gleichnuß der himñiifden Sonnen er. kennen welche dermaſſen lieblich vnd eygentlich darinnen vorgeſtellet/ daß es von keinem Mah . Ier arriger vñfüglicher contrafeytet werden kan . Dann
ES Dann es iſt folches in der Grdf /wie ein jimliche groſſe Sdjúffel/oder Plattei harynterſchiedliche Farben / der Samevergleicht ſich dem Melon Samen / ift allein etwas gröſſer/ die Blumebea quemet fich alwegen vnnd richtet ſid, nach der Sonnen /daher ſie auch den Rahmen erlangeti gleich wie andere Gerolechi der Sonnenwirbel. Wir woulē aber widerumb zu dem wunderbaren Vrſprung der Vegetabilien ſchreitten : Bene ben dem Graß entſtehen viel andere Kråutreč auß der Putrefaction vnd Fåulung/als dieNeſ: ſeln Sdwåmme/Milten Mangoldt/ Vnkrauti welche alle beydes auß ihrem eignen Sameni vndauß der in der Erden verfaulennten Materi entſtehen . Es iſt ein Geſchlecht der Camillen / wann dieſe einmal in dem der gervachſenjerſti: der ſie alle Frucht darin ſie wadſet/ gleich als ihr gewiſſer Vntergang vnnd Verderben /fan auch auff feinerley weiß außgerottet werden, wann fie verbrenntikommet ſie auf der Erden / wann ſie von dem Viehe abgeeget/auß jhrem Mift widers vmb herfůr. Deßgleichen vermehren ſich auch die Diſtelnauff den Eckern in ihrem Samen welcher gleichſam von dem Windt hin vnnd mi. der wird getrieben /damit das Sprüchlein zu vn . fern erſten Eltern / Jm Schweiß deines Ange. fichts ſoltu dein Brodeſſen / die Erden wird dir Diftein vnnd Dornen tragen / wahr zu ſeyn / eri ſcheine. Dieſevnnůke Kräuter nunpflegen ſids wider verhoffen , vnnd Fleiß deß Actermanns ſehr
66 fehr zuvermehren / die andere núbliche/ können taum mit groſſer Sorg vnd Fleiß erhalten wers den. Daher dann auch der Rocken oder Weißens forn auß vnftåtiger Wartung zu vntůdytigein Vntraut wird , ſo es aber auff ein gutes fruchte bares {and geworffen /vnd mit fackern /ågen vnd gebürendter Arbeit ab toird gearbeitet, gibt es fiartliden Weißen / gleich wie der mehrertheil Kräuter / vnd wildte Bäume / wann fie in feiſte frudytbare Feldter zu gebürendter Zeit werden verſetet werden ſie an Biåttern / Blumen und Blüth mercklich veråndert/wie in den hiacinthi Roſen/ vnnd dergleichen zu ſehen. Vnd hat die Natur vor fidh den fimplicien mancherler Blus men mitgetheilet /welche durch fleiſſige wartung anGeruch vnd Kräfften ſehr vermehret werden. Sft aud außer zweiffel/ daß durch ſonderliche Kunft/die Farben auß weiß , in roth gelbe/ vnnd grün/werden verwandelt. So fråffrig und viel bermag die Sorge/Fleiß vnnd Verſtandt deß Gåriners/ daß gleid, die gangezwengeſchlechtige Matur vnd Verånderung der Vegetabiiten in ſeiner Gervalt fubeftehen / fich låffer anfehen / gleich als ob ſie wächſen /vnnd auffalle Seitten fich tråhen laſſe/wann allein die Zunengung und Wille der Natur in actgenommen / vnnd deren gleidiſam das Recht einer Mutter, dem Bator , mañaber alleingleichſam einer Sebañen Amp wird gelaſſen . Wir ſehen / daß vieri fünfferler GattungKirſchen auff einem Stiel durchfons derliche
6 Bertidie Kunft werdê zugerichtet) anderer Früđi
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dergleichen zugeſchweigen / wie man dann auch Erbriſſen findet /welche die inwendige Schelffen nicht haben /affo durdy Kunft zugerichtet : Dhne jweiffel find auch die Frücht dergeſtalt ohne Kern und Stein/ von welchen Stücken loh.Ba priſt.Porta ,vñ andere Scribenten zuſehen . Der Weinſtock ro dem menſchlichen Geſchlecht zur Erquicfung / vnnd Ergekung / verliehen/ wird mancherley weiß gepflanşet /vnd gebawet/ nemá lich in ſeinem Samen / durd Verſekung, der Wurgel einlegen / vnnd Impffung/ vnter welo chen die erſte vnd legte Art wenig bråuchlich / die Impffung/oder Propffung aber iſt nicht allein die Bäume vorrjupflanken / ſondern auch dieſel, Befruchtbarer vnnd foftlicherzu machen /angeſés hen als ronftēvon Natur eingepflanker. Durch diere Kunſt werden audy wildte / vngefchladite portreffliche Gårten/ zahme vn fruchtbare Båui mei alſodaßwie viel Reißlein / vnnd Eſtlein ein groſſer alter Baum hat / et gleich ſo viel netve Sprośling on Bäumtein von fich geben könnei daß alſo gleichfam das eingepropffie Reißleitt das Männlein /der Stañ . und Warkel aber die Mutter vnnd Weibfein za fenn fcheinet welche dann mehrdem Vattet / dann ihren felbft gleicha förmige Frucht trågét.Vnd wasin denGarten Kräutern die Veränderung deß Drie /vermag1 foldes verrichtet in den Båutna die Propffung! wird aber durch beyde unterſchiedliche Gattung
68 an Farb, Geruch / vnnd andern Engenſchafften mitgetheilet. Dergeſtalt föñenwir allerley wuna derbare Gewächs /wolrieciendegewürfte Depfo fel/auſſen und inwendig rorh / vñ ſo vielerfen on. terſchiedliche Gattung Obfthaben / daß es gleicha fam vor eine nerve zuvor niemahls geſehene Art juadhten /iſt aber ſolches alles dieſes Orts zuera zehlen / nidit vnſers vorhabens. Es feket der hochberühmte Mirandulanus in feinem Tract. de Auro.lib.2.cap.io. Wir fehen / ſpricht er/ wic die Kräuter durch ſonderlidhe Kunſt werden ge . zeuget / welche niemahls zuvorgeſehen worden / und ivieihre Natur/vñ Engenſchafften vermen . getſönd zertheilet werden . Was wollen wir ſagen von den ſchönen Blumen /welche von den abge. ſchnittenen Kirſchbåumen Eftlein /oder Depffel Reißlein / mitten im Winter / in einer Stuben / odern andern warmen Dre / in Waffer geſerti herfür gebraďr werden / ift ſolches nicht ein na . türliche Zauberey Kunſt ifoden Menſchen nicht allein zugelaſſen , ſondern auch verwunderlich nichtweniger dann andere/deren Vrſachen vber natürlich ſind? Deßgleichen von den Kraut. blättern ſo vntér frenem Himmel in die Erden verſcharret /vondem 25. Tag Novemb. biß auff den 25. Martit / vnnd alſo 120. Tag /wird nicht" auß denſelben ein vollkommener guter Samen puwegen gebracht. Weniger nicht von den Nůſo ſen /welche vmb S.Johans Tag noch vnzeittigt gleicher geſtalt in die Erden verfdarret biß zu der
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der Zeit die andere an denBäumen zeittigen / zeittig gefunden werden . Vnd wollen etliche fa . gen /daß ein ſolches mit allen Vegetabilien fónne geſchehê welches doch ungläublich.Låffet ſich an ſehen /als daß die obere himliſche Influenk / oder Krafft der Sonnen / den vnter der Erden ver, borgenen Gewächſen / gleichmäßig werde mitges theilt /wie auch den anderni ſo noch anden Bau. men / vnd Wurkeln hangen /durch einefonderli. che Sympathiam , oder Vergleichung der Na: tur. Sintemal die Hike vnter der Erden ſo viel vermaglalk die andere vber der Erden , wanndie Frucht anjhren Bånmen vnnd Staudren vers bleiben / fo fan es auch nicht durch die Fåulung verrichtet werden . Ebenmäſſig ift and von den andern Sommer frůdyten /als Kirſchen /Pfrau. men / Weintrauben/ vnd dergleichen zu ſagen / welche in Solk verſchloſſen , unter dem Waffer verborgen damit kein Zufft /oder Waſſer hienein fringen könne/gang vollkommen/ zeittig , als ob fie von dem Baum friſch gebrochen würdeni audi mitten im Winter werden auffbehal: ten . Aber hicvon zu dieſem mal gnug. *
Das
Das IX. Cap. Durch was wunderbareRunft vorzeiten insEgypten /pie auch noch dieſer Zeit diesEyer außgebrüttet werden : Pnnd welche Thier wunderbarlich an ihrer
Geſtalt verändert 7 ond gleichſam pon newem geboren werden .
Gleich wienunvon den Kräutern vund Gewachſen bißhero gehandlet / alſo wollen wir aud anieko von dem wunderbarlichen Wr. ſprung etlidier Thier Anzeigung thun. Esha. Ben die Egyptier , ben welche die Mäuſe auß den Erdenſchollen /wie vorgemeldtet/ wadiren/nicht allein zu vnfern Zeitren , ſondern aud voralters / und vor deß HErrn Chriſti Geburt/ eine ſonders liche Kunft gehabt die Hüner / vnd andere Vos gel Eyer in einem fonderlichen darzu bereitter ten gewårmten Dffen außzubrühten . Wiedann Diodorus Siculus , welcher bey 6o . Yahr vor Chrifti Geburt Egypten durchreiſetrim2. Buch am 3. Cap.hiervon forcibet.Die jenigen ſpricht çr/welchedieVogei vñ Gånſe auffäichen/ haben vber diejenigeart i ro bei andern Menſchen ge. þräuchlidyein andere aredieſelbige in vnglaublie der Menge außzubrůtten. Danes brårten nicht die alten Vogel die Ener auß / ſondern ſie haben sine ſonderliche Kunft diefelbige
zu verridten. BiBe
Bifidaher gedachter Author . Diejenigen aber/ ſo zu vnſern Zeiten dieſes in Egypren zu Cairges fehen /pflegen es alſo zuerzehlen: Man hat erliche Backöffen / neben einander/ darinnen vieltans fent Hüner Eyer / durch die Hikevon Miſtauße gebrůttet werden/ vno wird alſo durch die Kunſt in geringer zeit das jenige/ſofonfi durdy die Vå. gel zuwegen gebracht: Nach dieſem nehmen ſie die außgebråtte Jungen mit einer Schauffel herauß/thun ſie in ein gewiß Maß / fo viel darein kommen fönnen/ vnd weil das Maß feinen Bos den /thun fic c8 herab /vndpflegen alſo es vmb ein gewiſſes Gelde/andern / ſoſie vollendt aufferzie. hen /zuverkauffen /vnd wiewoldurd ſolche grobe Tractation viel zu grundt gehen , jedoch , wann nurder halbe Theil vberig bleibt / vnnd erzogen wird / ift die Mühe vberreidlich belohnet. Wars vmb aber dieſe art Hüner außzubrútten / ber den ønſerigen in dieſen landen nicht bräuchlich ,fin. nendoſjen onterſchiedliche Vrſachen angezogen werden . Vndwar daß es wol můglicy /auch dies fer orter durch ſolche Kunſt zuwegen zu bringen / erſcheinet/ daß unterſchiedliche Chymiften in dies ſen anden gefunden worden , welche durch ihre fugerichtete temperirte Dffen eben ein ſolches/ wicwol in geringer Zahl præſtiret vnterwieſeni nicht außbegierde einen Gewiñ daraußzuſchöpfo fen , ſondern damit ſie die wunderbare Kräffte der Natur/vnd Temperament ihres Ferors ,vnd Dffens durch ein vnzweiffliches Erempel probi. ren
72 fen möchten / auff dieſe weife har Liuia ein Hús ner Ey zwiſchen ihren Brüften außgebrühtret/ und einen jungen Hanen herauß gebraďt. So ift mir auch beruft / daß vnter andern Erperi. menten (Proben auch dieſes verſucht worden/ daß man HünerEner in jimlich heiſſe Aſchen / alſodaß man einen Finger darin leiden fönnen / eingefeßet/daran das weiſenach 40. Tagen dem Chryftallan hårte/vnd Durchſichtigteit in allem gleichförmig worden / aber weder Waſſer /nody Ferver leiden tonnen . Etitchegeben vor/ wann man ein Ey an dem Dftertag am oberſten Bale den des Hauſes auffhange/ biß auff den folgens den Pfingſtiag/werde es zu einem harten Stein verwandelt. Deſſen Vrſache ift / dieweil der Rauch zu oberft deß Haufes auffzuſteigen /oder auch der Lufft vmbfelbige Zeit mehr truckne / vi alle Feuchte durch die Schalen verzehret. jn dem außbrúhren aber/ſodurch dieņüner geſchies het/verhålt es ſich weitanders/als dadie Feuchte ynd Wärmeder Hennen ſo viel fruchtet / foviel die Trůckne/wañ fie bey der Wärme vorhandal außtrucknen rondte: Oder es iſtdie Wärme das agens, ſo da wircfer/nit die Truckne/oder Feuch , ter gleich wie in gedachrem Offen muß geſcher nen . Dann der Schaffs / oder Camelen Mift/ mit welchem die Egyptier folche Offen erhiben / erregen faſt eine faule Wärmer und alſoetlicher maſſen Feuchte /wegen ihrerFeiſter wiedann in allem , ſo durch die Fåulung gezeuget voird / ge. ſchiehet.
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73 fchtehet. Die Vrfachen aber / móarümb in dieſem von vns nit auch der Natur wird nachgefolget/ iſt die Vnwiſſenheit der Chymiſchen Mitrelivn nortůrffrigen Requiſiten, ſo darzu werden erfors dert/vñder jenige /dem ſie bewuft,dieſelbige nicht cinem groſſen Werdeidarzu viel Vnfoften wer's den erfordert,anzuwendten begeret. Vndviet. letcht find auch die Eyr deren Drts in groſſerer Menge zubekommen / oder die Hüner theirer / als ben ons . Zudem dann auch die langwirige Gewonheit die Kunft gleichſam in eine natürlt deWirkung verwandelt / daß alfo das jenige, po bey andern unglaublich / ben ihnen gang geo mein /vnd nichts güldig worden . Haben derwer gen die Alten nidir vnbillich gedichtet / daß der Vulcanusein Gott deß Ferors vornemlich in E: gypten verehret/ vnd die vornemſte Tempel vnd Gottesdienſt ihm auffgerichtet worden / als von weldhëalles Gutes / wie aud von Vberſdwem . mung deß Nils / deren Drts erwieſenwerden : Sofind auch der Iſidivnd Ofiridi zu Ehren vn Gedächtnuß alle Feſttage auffgeſeket/ vnd hiero . glyphifdhe monumenta , oder Gedenckseiden auffgerichtet /getviſſe Thier zugeeygnet / vnd den Stättender Thiere Nahmen zugelegt worden. Wie dann die llis den Egypriern ihre Geren nach dem Rathſchlag Mercurii, fo dieſelbe vom Vulcano empfangen/ auffgerekeri rowere jhnen aud der Mulciber, vnnd Ochs Apis geweyhet ! deren wiran andern Orten gedadit haben. Vnd,
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ift allein der Vulcanus, oder Fewriſo die Offen erhibet/ond darinnen nicht allein die Hüner / ſon dern auch die Philoſophiſche Eyer außbrúhteti aber hicvon an andern Orten /wollen alhie nun mehr zu den Vögeln fareitten / welchen die fau . lendte Wärme eine ſolde Veränderung in der indiuiduo bringét /daß es in ein andere Geſtalt wird verwandelt. Vnter dieſen komme vnserflids die kleine vnnd häufliche arbeitfame Omeiß zu handen / welche ihrer Arbeitſamkeit / Fleiß vnnd Eorge groſſe Zeugnuß hat: wie dann Ælianus von ihnen ſchreibet i daß fie den bevorſtehenden Hunger vermercken /vñ demfelbigen ju vorfom . men/ defto fleiſſiger in der Arbeit anhalten / daher auch der Weiſe Mann den faulen Menſchen zur Dmciſſenabfertiget /vnd ihren Fleiß / Arbeit und Sorge ihm auffrůcket / vnnd im 30. Capit.der Sprüchwörter ftehet/ die Dmeiffen ein ſchroach Volck ſamlen im Sommer ihre Speiß: Es iſt aber vnter déDmeiffen/ fo auß dem Volck Myr midones entftanden zuſeyn /von den Poeten ge . dichter wird/ gleid)ſamein Form eins gemeinen Regiments vñgehet die Arbeit /fo wol bey Macht vnd Mond/ als Tagsbeym Sonnenſchein ebens mårig ſtreng fort/ fie haben gleichſam eingemci. ne Sdiervriend einerren Speiß , aber vngleiche unterſchiedliche Arbeit/erliche tragen die geſtorbea nehinauß/etlicheraumen und ſäubern die Wob . nungen / etliche tragen die Proutandt ju / vnnd verbergen dieſelbige in den Klüffeleinder Erden . Nach
75 Nach dem fie fich nun dergeftalt mit großer Ara beit ſchwerlich bemühet, ond nicht vielleicht går in ſolcher fterben vnnd vmbgehen möchten gibt ihnen die Natur injhrem Alter Flügel/damit ſie davon fliegen und von der Erden in dieLufft fich erſchwingen mogen . Dann man ja durch Mühe und Arbeitnad Ehren ſtrebet / vnd erhöhet wird vnd ihnen die Natur vor folche groffe außgeftan , dene Arbeit gleichſam den Adel / vnd andere Na. men verſtehen daß fie auf vnachtſamen Dmeifs fen /reiſſigervñgeflügelte Mücken werden . Eben diefes geſchehet audian einem andern Würm. lein / fo fich vnter dem Waſſer auffhålt/ in der Groffe wieein kleiner Kåffer / vnnd nach dem er lange Zeitmitſchwimmen fidi bemühet / erwars tet erlgleichſam ſeine Belohnung von der Na. tur/gibtſich alſo , wann er ſeine Veränderung ſpåret, morgens / ſobald die Sonne auffgeheir auf dem Waſſer/legt fid an die Sonne /an eine Maur/wann er nun alſo erwärmet /wird er/ wela dhes dañwunderbarlichzuhören / gleichſam jum , andernmal geboren / vnd kommet durch ein ſons derliches Loch ein anderer Wurm herauß / foden andern an der Groſſe doppeløbertrifft / bekompe vier Flügel vnd Federn wie Gånßfedern / eines kleinen Fingers lang vnd dick / vnd wird ſolcher art groſſevn fleinere gefunden : wie wir von dem gröſſeren alhie reden / wiewoldie kleinere auch aufffolcheart geboren werden . Die alte Baut if dem vorigen alten Wurm gm Kopff vnnd ans derm
y sonsor
176 derm gleich / ohne daß es ohne Leib. Dieſe Ver . wandlung iſt nun wunderbar / vnd wol zuſehen / richt zwar wegen der werthe foldes Thierleins / weldies ſehr gering / fondern wegen der groſſen Vorfidtigter vnd Kunftder Natür:Wird alſo ein Reutt:r/ auß einem vnachtſamen Schwim mer / daß der vorhin vnter dem Waſſer gefallet, nunmehr den Lufft durchwandert. Was willen wir von der Raupen ſagen / welche zu einer Fler derin.quf wird verwandelt / vnnd von dem Sei denwurm /welcher ebenmäßig Flügel vberkom met / wie auch von dem Wurm Enger / fojur Hewſdreden wird verwandelt ? Dieſe drev Thiertein nun ſindjhres Herfommens und Ges burt halben ſehr gleich/die Raupe vnd Dewfchres che aber den Menſchen ſchädlich , hingegen der Seidenwurm ſehr nůßlich. Vnd hat hierin die Darur ſolchen zwenen ſchädlichen / das dritte nugbare Thierlein beyſeren wollen / damit die Menſden Gelegenheit hårten ,die erſte zu verril. gen /das andere aber durch Fleiß vnd Sorge zu erlangen . Die Raupe kommet von einem gerin. gen Simen , ſo durch der Sonnen Sieerwår . met fåhet ſich anzu bewegen / vnd die Frucht und Blúth auff den Bäumerabzueßen/ aud ſobald jre Geſchlechtdurch den auffden Bäumen auße gebrühten Samen zu vermehren. Vnnd damit ſolcher Same durdy die Kälte im Winter nidit verderbtwerde, wird er gleich wie die Spinnen mit ihrem Webe zurhun pflegen / in Fäferlein und
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und Federlein vonjhnen eingewidelt. Wannfie nun die Fruchtdergeftalt abgeeget bekommen ſie Flügelyond werden zu Fledermäuſen, damit ſie auch andereorter beſuchen /vñ mit vorigem foa. den beſdimeiſſen können . Wann ſie nun alſo zu Fledermäuſen verwandelt /thun ſie weit vñ breit groſſen Schaden , werden aber endlich von den Vögeln auffgefreſſen / vnnd den meiſſen zur Speiß werden / der Seidenwurm aber erzeiget in ſeinem gangen Leben dem Menſchen viel guts/ fein Sameiſt klein wie ein Senfſfórnlein , want der durch der Sonnen Dikeloder zwiſchen Wei. berbrüſteerwarmet/ bekompr er das Leben / wird fu einem kleinen Würmlein/ wann er auff einen Maulbeerbaum géfekt / an den zárteſten Blåts tern /nehret er ſich von denſelben / vnd wird in der Großereins groſſen Raupens/ fåber alſo an foer nunmehr miteſſen und ſchlaffen ſich geſättigets. fein Seidenhäußlein vmbſich herumbzuſpinnoi. darin er verborgen bleibt/ vberfompt endlid vier weiße Flügel biß <r durch ein newes Lochlein ſich herauß begibt/vndzu ſeinem Geſellen ſid parent das Weiblein gibt von ſolcher Berwehnung ei. nen kleinen Samen von ſich von so.oder 100 . Körnern , die werden auff einēPaparauffbehale ten / biß er den Leib gangaußlehret/netve ſtårcfer Flügel uberkommet/vñzum Auſflug fich rüſtet. Bird alſo ſein Geſchlecht durd folden Samen auffbehalten / dre Atten aber vergehen. Vndiſt dieſes derganke Lauff dieſes Thierleins/ welche, allen
78 dữen Pracht in Beri Klendern ønterhält : Seffen wir in andern Orten/indem Lulu ſerio gedactie ønd droben in andern Capitul andere mehr Era empel von ſolchem Thierlein geſett/ weldeaus der bloſſen Faulung aüeitt /ohne einigen Samen entftchen . Hierzu gehöret auc / daß auf dem Kraut Baſilico, zwiſden zweyen Steinen zero ftoffen /vñ an der Sonnen getrůcknet) ein Scor. plon wachſen folle / vnnd wie Hollerius fchreibet einem Jtalianer /wegen vielfältigen Gebrauds dieſes Krauts ein Scorpion im Hirngewachſen feye. Ebenmäſſig ſchreiben etliche/daß auf dem menſchlichen Körper Würmevnnd Sdslangen wachſen /dieweil der Menſch von der Schlangen Giffe/tit deren der Teuffel gewohnet/ wie an etlio dhen Orten in Aſia noch zur zeit angeftedet wors den . Auguſtinus in 48. ferm . ad fratr.in eremi : feßer viel ſchreckliche Sachen von deß Menſchen Esrper / wie derſelbige in gifftige Thier werde verwandeltiglauber mir der idys erfahren / wann ihr die Gråber eröffnet /werdet ihrin den Men . ſchen Schedeln dieKrôten ſpringen fehen /in der Nieren die Schlangen / foauß den Eenden jhren Vrfprung / in demn Bauch die Wärme fo auß dem Ingeweidt geheuget. Steke nun , was wir find /vnnd was werden wir /ſehe was endlich auß vns werde. Bißdaher gedacter Auguſtinusa Bon dieſem run tondren die Todtengråber das beſte Zeugnußgeben . Daßauch unterweilen auß dein noch lebenden Leib des Menſdens / Thiere Ieint
79 fein und Wärmlein herfür fommen /iftin folchet árt Kranckheiten zu ſehen /wie auch etliche bezeu . gen/ daß ſie auch den todren Leib verzehren . Etli. che wollen auch außjeden Menſchen , auch hohin Standes Perſonen /etliche Iduſevnter den Nugs brawen herauß ziehen. Dem fere nun wieihm fbolle / ift es doch gewiß / daß ſolche auß der Vna reinigkeit in der Haut / oder auff derſelben her.. tommen : der andern Würmel ſo in vnndomb dem Menſchen entſteheni jugeſchweigen : die Låuſel Flóhe/ vnndWandrlåuſe haben ſierigen Kampffmitden Menſchen /Tag und Dadyr. Ja €8 hat der Menſch in vnd außerihm ſelbft Würs me/ vnd trägt der Wärme Geſpunft vnd Inges . weidt an ſeinem Leib , da er dodi Gottliden Eh. ren nadſtrebet/ oder ſeinem Baudydienet/ vnnd fiche alſo vergeher der Welt nichtige Prachivnd perattafeit.
Das X. Cap. Doneclichen wunderbaren Geſchichten ſo ſich in Engellandt zugetragen / Als mit Kunden mit einer Kröten ro ein güldenes Kettlein amWalß getragen / vnd einem Drachen / fo auß der Erden geboren worden . Jr þaben vns günſtiger Cefer nicht vorgenommen in dieſem Tractåtlein -aller Vege.
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Vegetabilien /focine lebendige Seele haberi / of der der Thiere Verwandlungen zubeſchreiben / ſondern allein den Vrſprung eilider derſelben / ſovor andern wunderbarlid / vnnd auß welden auch von den andern zu vrtheilen iſt. Dañgleich wie ein fleiſſiger Gårtner allezeit etwas findeti in demer der Natur zu hůlff tommet / alſo wird in dem land Africa allezeit etwas netves gefunden , deß Patriardhen Yacobs Erempel auß der ng . türlichen Magihergenommen , hat jhrer vici art. gereißet /dergleichen Wirdlungen vnnd Wercke der Natur zuerfinden / vnd vngewöhnliche Ge nerationes , oder Fortpflankungen an die handt zunehmen / deren auch etlidhje in jhre Wircung gebracht worden .NußVermiſchung unterfdied licher art Shier / entſtehen newe Art vnnd Ge. ſchlecht ) als in dem Maulefel / in dem Lyciſca, Leopardt / vnnd andere dergleichen . Auf einem Phaſan vnd Hun / wann die Federn abgethani werden ſchöne Hüner gezeuget, welche gleidiſam andem gangen { cib Sternlein und Flecken ha . ben / vnnd råglid faft dermehrertheil zwey Eyer legen /von dieſem Kunftftucklein babē Portatī andere viel geſchrieben /gibt auch die Erfahrung darvon Zeugnuß : willen deren Warheit vnnd Gewißheit dem Authorn heimgeben / vnd allein dieſes Orrs etliche wenig Stůckerfonod obrig/ von wunderbarlicher Geburt erlidher Thier vers meldten : damit es aber nicht von uns ſelbſt ers dicht zu feyn / anſehens habei jeder Dres die Au thores
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thores bey ihren Erempeln herben feken . Es ſobreiber ein Engliſcher Scribene Wilhelmus Nouobrigenſis, in ſeinen Engſtrchen Geſchicha ten / im 1. Budy/am 20. Cap. daß zween Hundre in einer rieffen Steintlufft unter der Erden Ice bendig gefunden worden / welche dann / als die barteStein zerſchlagen und weggeraumet wors den /darvon geflohen . Wann nun ſolches in wars
2 heit geſchehen findes ohne zweiffel gween Teuf fel in Hundts geftalt geweſen / dann es ja offen. bar / daß natürlider weiß an folden Drten tcine lebendige Hundr tónnen geboren werden , Zu dieſem reket gedadorer Author noch ein obeno maſlig wunderbares Erempel/ Es iſt die gemei ne fag/ ſpricht er / daß in einer andern Stein , flufft, in dem man etwas tieffer gegraben / ein fooner doppelt zuſamengefügter Stein gefun . den worden / als ſich nun die Steinbrecher dar. yber verwundert haben ſie den Stein Henrico dem Wintonienſer Biſchoff , ſo nid )t ferndar . von zugeſtelletşubeſichtigen / nachdem er nuner . dffnety batman inwendig zwiſchen den benden Steinen eine lebendige Krote gefunden / fo eine güldene Ketten am Halß gehabt: darüber ſids dann der Vmbffandt fehr verwundert / der Bie ſchoff aber den Stein widerumb zu zuſchließend vnd in den Steinflüfften widerumb zuverſdjar. renbefohlen.Mit dieſem Aimmet aud C. Cang/ vberein /vndbezeuget/daß inden Kohlgruben bey Lüttid /zum offtermal groſſerun &re/ ietchte/vnd barre
hatte Wattenſtein werden gefunden / in weldsen lebendige Kröten verſchloſſen / da- codeintger Außgang oder Luffrischlein /dardurdifie them haben köndten /nichtdaran zuſpüren . Oleich mic nun das lektere von der Natur/alſokanauch das erfte von Kunft vnnd Geſchicklichkeit der Mens fchen herrühren /vnd iſtzweiffels ohn / diefe Króre mit irem Kettlein / vor vielen Jahren voneinem Sdywarkkůnſtler- Biſchoff / Fürſten / oder Kos nige dergeſtalt deſſen Dris verborgen worden / dem landi / oder Einhaber deren Gegendt/ ein fonders Glücł /oder Vnglůc / durch zauberiſche Kunft damit anjuzeigen / oder aber iſt eine fpenft deß Ecuffels geweſen /welcher in geſtalten ner Kröten ſich alſo ſehen laſſen . Alanys de In ful. (dreibee in Erklärung deſ Merlini Propha ceyhung , es fene Baldud der neundte König in Britannien (wann anders ſolche Ordnungond Succeſſion nicht falſch , wie die Gelehrten ver? muhten /) ein trefflicher Schwarzkünftler gewei ſen /vnd die Statt Xaerbatum erbawet /auc in derfelben ein warmes Badt zu fonderlichem Nuken der Menſchen / zugerichret / welches ohne menſchliches Zuchun gewärmerworden: Es war ren dieſe Båder mit ſondeier Kunft/ vnden mit Sdweffel/ vnd andern Sachen nady notturffe jugerichtet / vnd die Górrin Minerua jhren zum Sdukherrn vorgeſeket , inaren Tempet har er ein vnaußloſohliches Ferver,geordnet / fo nims mermehr zu fdyen / fondem zu Steinen war den .
den. Detgleichen warms Bad hat auch nach gee meldten Authoris Meynung/ Virgilius bey der Statt Neapoliin Campanien zugerichtet. Då ift vielleicht von dieſem König Baldud , dieſe Krote als ein ſonderliches Opffer dem heliſchen Abgori Plutonigeopffect/vñin die Steinklüffte verborgen worden , damit es nicht erwan durch Fáulel oder Waſſerverderbt, ſondern ein lange Zeit erhalten würde. Sinteialdie Senden den Plutonem vor einen Gott der unterſten Erden/ und Reichchumbs gehalten / vnndift die Kroren fonderlich ein Erdiſdës Thier / vnd das Golde unter denMetallen das edelſte/ daher andi ihm
1 daſſelbe billich zugeengnet wird /wie ſonſt in Jtao lien bey Padua ein ſolches Opffer einer filbern ! odeë gåtdene Sdjalen dem Plutoni geopfferti vndgefunden worden /wie deſſen an andern Or tengedacht. Zudem ſotónner auch die güldine Ketien nicht vmbden Hals ciner Krštenimacho fen / wie auch nicht die güldetie Zähne in eines Knaben Mundte. Dann es zeuget wol die Na. tur das Goldiin einer langenZeit, aber es find gleichwol keine Goldſchmidt ynter der Erden ) welche fobald güldene Ketten darauß zurichten fondrén. Es iſt ſonſten die Kröten ſoauff der Era den freucht/ vnd der Adler in derZuffe filtegende/ deß Auicennæ fymbolum in port.Elemention
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ein Vorbildtung deß Goides Generation / oder Wachſung / von welchem wir in dem Tractat Achalanta fuglente , vnd anderswo gehandlet.
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'84 Aber ju verwundern iſtes , wie ſolche Kroren in den harren Steinen ſolten geboren werden , wie fie ernehret / jhre notrůrfftige Reſpiration vnnd Athemholung haben auch ſo lange Zeit ohne Speiß vnd Trand lebenfondren . Welche Frag wol bedencklich /ond Tower fallen wil. Was die Geburt/vnd Materi dieſes Thiers belangeritons nen wir ſagen / daß in den Steinen eine záhe/ fette / vnnd erdechte Materi ſeyn könne/ welche durch die Hiße ynter der Erden nicht zu einer hars ten ſteinechten Subſtaną ( gleich wie ein Eye/ durch allzu große Hike zu einem Stein/ oder die gåher fette Matert zum Stein in den Nieren wird verändert ) ſondern durch ein mehr tempes rirte Wärme i ſo der Påufung widerſtanot ju thun / träfftig , in ein ſolches lebendiges Thier durch die Fåulung verwandelt worden . Wann nun dieſem alſo hates audi diefes Oris gnugfa . me Nahrung haben können /daß es auß ebenders ſelben Materigewachſen 7 gleich wie ein junges Sünleinindem Ey gnugſame Materi hat/ dar auß ſie gegeuget/ vnd ſo lang fiedarin verbleibett ernehretwerden . Das Súnlein gwar wird dar,
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umbin dem Ey geboren / daß es zu gewiſſer Zeit herauß komme / vnd wann ſolches vbergangen/ ftirbt cs /hingegen wann die Kröte in der Erden ) oder in der Stein wird geboren , ob ſie gleich in der Finſtere/ vnd Klüfften der Erden verbleiber, har fic kein vngemad /auß Antrieb der Natur zu förditen /wird aud nichrs darvon durd die Lufft oers
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øerzehreti auch der Cörper nice gemindert / kan auch durch Durft vnd Sunger/ wie derſelbe auß dem gåhen, fetten Erdrich erwachſen , erhalten werden . Ebenmåfigiſtaudy der Vrſprung und Geburt der groſſen Sdlangen Typhonis, vber vnd wider die Naturweldedieluno , als ſieges håret / daß Iuppiter die Palladem auß ſeinem Hirn geboren ) erzörnt/ die Erden mit der Fauſt geſchlagen /herfür gebradit. Dieſes zwar bedůns cfet ons alter Weiber Mährlein vnnd Fabeln zu feyn/da fiedoch benden Heyden /vornehmen ( cus ten zu glauben auffgetrungen /vnd von niemand jemaln widerſprochen worden . Vnd haben der Zeit die Menſchen ſoldes vor ein Stück ihrer Theologi, vnnd Wiſſenſchafft ihrer Götter ge. halten / deren niemand ſo viel hundert Jahr hero widerſprechen dårffen / vnd derjenige/ſodieſem fich widerſeket /mit den alten Senden ein Atheus gottloſer Menſch ſo keinen Gott glaubet/vnnd Verachter der Götter wird genennt , wie dem Luciano , Diagoræ, Anaxagoræ vnd andern wi. derfahren: da dod; wir Chriften alle ſolche hend . niſche Götter, auſſer dem einigen warhafftigen Gottläugnen . Dieſes iſt der Typhon , welcher ſeinen Bruder Oſirim bey den Egypriern erråd . ter haben ſolriff auch mit Verſekung eines einkis gen Buchſtabens Python , welder nach der Sindfluth / auf dem verfaulten feuchten Erda. richentſtanden /vnd von Apolline, (welcher das her Pythius genennt , vnnd ſonderliche Feſttage tij ihm
86 fhm zu Ehren auffgefekt/) erfdhoffen worden : Anderemeynen/als Iunovermerctet/ wie Lato na von dem Ioue ſchwanger worden / vnnd die Zwilling Apollinem vñ Dianam geboren / habe he auß groſſer Enfferſucht die vngchewre große Sdlang Python an fie geſdicket 7 fie zu verfolu gen: darauff das vnſelige Beibl nach langem retſen /in dieynſul Ortygia , zujhrer Schweſter Aſterie, ſo darin herrſchet/kommen , welche In fulob ſie gleidy juvor vberſchwemmnei / vnnd be weglich, der gebárenden Latonæ Vnterhaltung ønd Plaß geben , daher fie Delos beſtändig ge nenntworden .In dieſer Inſulhat Latona jhre beyde Kinder geboren , da dann Diana zum er ften an die Welt kommen /(welches dte filberne Weiß indem Philoſophiſchen Werce ift) und fobald in jhres Bruders Geburt ein Hebamme pertretten / daher dann auch die gebärende Weio bér fie nachmals in ihren Nöhten angeruffen! vnnd Lucinam , oder Ilithyam genennt, weil ſie den jungen Kindern erſtlich das nerve Liecht der der Welt gezeiget. Apollo aber haidie Sdlang Pytho, ſo ſeineMutter hefftig verfolget/ mit ſei. nen Pfetlen erſchoſſen . Iffalſo offenbarıdaß Py thound Typho eine Schlange fepe :welches als tes nach demwir es anderer Drten / nemlich in den Hieroglyphicis , Aurea menſa, pnd Atha lanta ,weitläuffrig erörtert/vnnd wie es judem Philoſophiſchen Werck allein gehörig, anggjei Bet, mdllen wir dißmal nicht weiter widerholen ſono
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ſondernden Künfbegterigen Leſer i angedachte Tractatgewieſen haben ,
Das XI . Cap. Pondem fewor Vogel ſo in dem Fewrge. boren, dem Phænix ,ſeine Eygenſchaft ten on Beſchreibung/was auch durch denſelbigen, etlichehundert Jahrver. ſtanden / vnnd auf welchen Vrſachert derſelbige den Landtſchafften Ara . bien /unsEgypten zugeeygnet worden . }
26 wir:/ günſtiger Lefer in Beſchreis bung vnſerer vorhabendten Drcadiſchen Baumganß/ benebê derſelben auch andere wun . derbare ønbefandre Stücke mit eingemiſdeti fol billid niemand wundern / oder vermennen daß ſolches auſſer dem rechten methodo vnnd Drdnung geſdhchen / damit ein natürliche En. genſoraffedieandere erkläre: wie dañ vnterwcis ten ſolde neben Werd mehr / dann das redite vorſtehende Stůct werden geachtet:dierveil man doch ohne das die Augen vñ Gemüht/mit etwas fuftigen Stucklein erfriſchen mußlohnewelches fie fonſten ermatteten . Haben aber in ſolchem pon dem vornehmſten Stůd den Nahmen hera nehmen wollen / wie auch in dergleidsen Sachen mehr gebråạchlich. Damit aber vnſereBaum . fiiti gans
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ganß nicht allein auff dem Plagerfcheinewsden wir ihre einen Geſellen /nemlidi den Retorvoget den edlen Phenix zugebē/ welcher auch deß Vul cani Vogel / zu deffen Geburt / alle Götter vnnd Götrinnen /ſoviel derſelben in dem Egyptiſchen
Tempel,zuſammen fommen/vñ Ihre Gabengo. bracht) wird genennet /von welchem ob wir gleich ſonſt vielmal tractiret/ ſonderlich in dem Tractat Noctua, von der Nachteul /wollen wir doch ſet. nen Vrſprung an jero etwas weitlåuffrigerers klåren. Deß Cornelii Taciti Meynung von dieſem Vogel/ wie dieſelbige dero Zeit bey den Leuten gemein , haben wir zuvor geſagt/ darauß zuſehen / wie dero Zeit vor anderthalb tauſende Jahren folche Meynung / als auch an jexo/ber dem Volck geglaubet/ vñ auch von gelehrten an genomen worden : wie man den erſt eingepflanki ten Irrthumb ſchwerlich denMenſchenauß den Herken / oder auch auß den Büchern außtreiben tan: gleich als obes in einen Marmorftein einges graben were. Dann gleich wie die Alten zuſageni ynd den Jungen einzubildten pflegen / alſo auch die Verſtändigen/ je åtter etwas/ jewarhafftiger ønd gewiſſer es zuſeyn vermeynen. Aber es låſ fet die Warheit ihren nichts von der Zeit/ deren Tochter fie ift/ vorſdreiben , ſinremaidielektere Gedanckenvnnd Fleiß allwegen die erſten vnd vorigen obertreffen / vnd der Nachfolgende Tag den erſten unterweiſet /alſo/ wann man ſagt/daß die Zeitauß ſich die Warhettgefährs/ vnnd vor .
bringe !
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Bringe / oder aufeiner tieffen finftern Höle/ wie Heracletus ſagtel an derTages Liecht bringelift folches von den fekten Zeiten /nicht der erſtenuzu berſtehen . Werden alſo die jenige offtermal be. trogen / ſo einer Meynung deren wegen anbåno gen /daß fie alt /wie auch die andern im gegērheill fo allein der Neroligkeit benfall geben. Sitdems nach auch die alte Meynung von dem Vogel Phænix falſch vndjrzig / vnnd die jenigen betro gen / ſoderen folgen ,wie dieſelbe nemblich ins ges mein / ynd bey dem alten Vold im ſchwang ges weſen /nicht aber bey den rechten Philoſophis ,ſo auf dem Werck ſelbſt feine Eygenſchafft vnnd . Natur erteñer. Die erſte gemeine Opinion iſt in den Büchern auffgezeichnet worden / die ander warhafft aber im Gemüth vnd Herren / deren ſo dieſer Kunft erfahren. Danno ift wol die Chy mia zu /vnd vor deß Taciti Zeiten geweſen ? Ich adte/ daß fie aud nicht deß Nahmens halben be. tandt geweſen / ob ſie wolden Weiſen vnnd Ge . lehrten vnverborgen . Jft auch zu wiſſen nit von nöthen geweſen / in folcher heydniſchen Blind. heit / ob ein ſolche Kunſt ſene/ vielmeniger was / oder wie fie beſchaffen ſeye/vnd verrichtet werden vnd allein den hochverſtåndigen Egyptiſchen vn Griechiſche Philoſophis dieſer Kunſt / Nameni Proceß vnnd Materi ſo dem gemeinen Volck verborgenſauchnicht mit Namen ben ihnen ge. nenntworden bewuſtgeweſen. Dann gleichwie die Mütter vñ Säugammen ihren jungen Kin . dern /
dern , ſo erft fu reden lernen anfangen , allerle Fabeln ønnd Mährlein vorzuſagen pflegen /-fie damit zu begütigen / dadann die ältere allein vero Atehen /wasdardurch angedeutet werde: Alſoha. ber auch die Egyprier/vnnd nadjhnen die Grtea dien / fo ein Mutter der Künſten vnnd aud der Claymiæ ,ihren Kindern vnd Vilckerni ( rovon ihnen die Schr empfangen ) den Römern / vnnd andern allerlen liebliche Fabeln von deß Hercu lisgroffen Thaten / def Vlyflis langwirigen ren, . ſen vñ irrfahrten / deß Theſei manlichen Thateni Item von dem Saturno , loue, vndandern Götu tern / von der Heſperidum güldenen Depffeln / der Athalantæ Flucht/ von dem gülden Pließl dem Troianiſche Kriege / von dem Vogel Phe nix , und andern vnzehlichen dergleiden vorge . ſchweket /welche wir dañinden Hieroglyphicis, Ægyptio -Græcis erklärer. Es iſt aber der Phænix allein in dem Landt
Arabia zu finden / ift in der Gröffe eines Adlers/ an dem Hals Goldt.fonften Purpurfarb , der Schwank grün / mit rothen Federn vnterſchen . den/ das Haupt und Geficht mit einem ſonderlt. dien blen fårbigen Bůſolein Federn gezieret, Dieſes iſt die gemeine Beſdhreibung dieſes Vos gels /ſo wol in der Gröſſer als der Farbe vnd En . genſchafften.
Was mag aber wol die Vrſach
Fenn , daß dieſer Vogeladeinkig in dem einßigen Arabien Tol gefunden werden , dann es ſind der Arabier Reichthumb nicht allerdings erdicht/ welche
91 mbelche in dem allertoftlichftenMetalliſo die Nga tur jemals an die Welt gebracht beſtehet. Haf alſo nicht unbillich unſer Vogel Phønixden an . fang ſeines Flugs aufdem {andtArabia, lintea maldie Natur erſtlich ein Bürm (ein in Arabien herfür gebracht i ro der erſte Samen vnnd Vr. ſprung iſt dieſes Vogels . Dann mañwir fragen ob das Eneche dann derVogelgeweſen /tonnen wir antworten / daß der Vogel ehe ſen geweſen / als welder von Gott ohne vorgehenden Samen erſchaffen / nicht auf dem Eye herfürgetrochen ! ønd alſo in der Zeit dem Eye porgangen / in wel. cher Frag dann ſich die heydntfchealte Philoſo phi hefftig bemühet / wie ben Plutarcho vnnd Cenorino, ſo davon geſchriebērzu ſehen. Eben, mårig demnach vnſer Phønix nicht von Ewige feither geweſen / wie aud die Natur felbft nichry harihm ein Wärmlein den Anfang geben, wie and in den Orcadiſchen Baumgånren i nidit durch die Natur / fonden durch deß Vulcani Palladiſch Werofftate vnd Feror. Dichimliſche Sonne hat den Wurm durch die Fäulung in feiner engenen Materi ſo jhren derMercurius bengebracht/ geboren /darnad haben Mercurius , Vulcanus vnd Apollo (weldier die Sonne ift). dieſen Orionem àuß dir Fåglung deß Prins / oder vielmehrSamensgeboren ,indem ſie den . felben in der Ddifenhaut einbeſchloſſen . Dann der Apis bedeutet ein ganßis compoſitum zu : ſammengeſektes / daß derwegen aud ſeine Fefe pito >
vnnd Verehrung ber den Egyptiern eingefekt. Der blindtgeborne Orion wann er erwachſení gibt fidh zurauffgehenden Sonnen / allda er das Geficht vñ {iecewiderumb empfåhet/ wird aber nachmals im ſdhwimmen / von der vnwiſſenden Diana mit ihren Pfeilen erſchoſſen /vñgen Hima mel gebracht. Iſt derwegen das Würmlein in Arabia außdeß Mercurii záhen bochechten Ma. teri erſtltd erbohren, purch Zuthuung der Son . nen Hige / welcher daſelbften durch den Egyptis ſchen Vulcanum der Künſtler oder Werfmeie fter, in den Phænix , ſomit dergleichen Farben / wie gemeldt/verwandele worden. Iſt zivargang roth/ohne daß der Halß gülden /vñder Schwang grün /mit roſenfarben Blättern vermenget.Vn iſt dieſes nicht der Phænicopterus deß Aptii, auch nichtder Phænicurus , foim Winter Ery thacus genennt : vielmeniger der Porphyrio Purpurvogel / welcher vnter'allen Vögeln in trincken zu beiſſen alle Speiß mit Waſſer zubia ſprengen /vñ mit dem Fuß zum Mundezu brin genpflegt. Dieſe Vögelob ſie gleich etwasråthe haben in den Federn / darpon ſie auch ihren Naha men empfangen ſind ſiedoch gang vnnd garin ihrem Gefblecht von dem Arabiſchen Vogel Phænix unterſcheiden . Vñ hat die Natur nichts faydners / nichts föftlichers durch den Vulcanum herfürgebradit. Er wird an Vogetgenennt/von der Eigenſchafftqu fliegen / Phønix von ſeiner Wircung / dieweil er alle focs ihm pertvande anrüh
93 anrühree/ mit ſeiner Farbe anſtreidhet / vnnd in Goldt verwandelt/welches bewieſen wird dann foeingeringes theil ſeiner Federn auffote Adlers Federn (welche allein die Vergüldrung anneh . men tennen /wie man ſagt) protícirt vnd gethan / werden ſie nicht allein vergüldt / fonderngang güldten. Dieſe feine Kraffi vnd Wirckung nun ift den Alten /onter welchen Tacitus ond Plinius vnbewuſtgeweſen / vnter denen Tacitusím nach gemeiner Sage/ein gewiſſe Zeit zuſchreibet /mañ er auf Arabia zum Altar in der Start Thebein Egypten /ſovon der Sonnen ihren Namen/ flies ge/ nemblich soo . Jahr von der Geburt deß ero ften / biß zur Abletbung vnnd Geburt deß nemen Phænix, anzurechnen /etliche ſeßen 1461. etliche 660. Jahr/Plinius der ſåfreibet/daß der Phænix unter dem Keyſer Claudio im 800. Jahr nach der Erbatung der Statt / gen Rom gebracht worden . Dieſes legte aber ift entweder allego riſch von einem der Sachen Verſtåndigen Phi loſopho hinderlaſſen / oder gank erdichtet / da man den Phænicopterum , oder einen andern Vogelvor den Phænix gehalten . Etlichefernd der Meynung / daß niemand gefunden / welche ihneſſen fehen / jader jhn jemals geſehen habe . Dieſer Vogeliftdæ Soñen geheiligt/ wie Orus der Egyptiſche Apollo ſchreibt / vnd alle andere und wann erdie soo Jahr vor ſeinem Todtnicht erreichet ,wird er von den Egyptiern myſtice, durch ein ſonderlich Gehermnuß/ curirt/ was audy
94 audi alien andern geheiligten Vögeln von hri wird zugemeſſen / iſt alles dieſem Phenix zuzus ſchreiben. Der Phænix erfrewet fich fonderlichs der Sonnen , ſonderlich in Egypten / als welche daſelbſt ſehr hißig . Dieſe deß Ori Wort ſind alle auß den alten Monumenten und hinderlaſſenen Schrifften genommen /vnd nicht vnlauter alles auffhieroglyphiſch / ſo gang voller Geheymnuß/ auff den einzigen Phenix dem ſie engentlich ged hörig / gezogen worden , da ſie doch ſonſt in der Natur oder Kunft wenig/ oder gar nichts bedeu ten . Vnd warumbiit dieſer Vogel der Sonnen heilig ? dieweil die Sonne das erſte Wurmlein / wie geſagt, allein durch ihre Influengohne vor. gehenden Samen /erboren /daber der Sohn dem Vatter nichtvnbillichwird conſecriret . Vnddies Pes iſt die Vrſache / darumb er in der Sonnen. ftate Heliopolinoder Thebe,welche die Sonne bedeutet, in Egypten ſich begeben ſol gedichtet wird /deren Ort vorzeitē die Philoſophiinjhrem Collegiobenſamen /jhre Vulcaniſdie Geherm nuß tractiret/vnd gevbet welche Statt wie groß yñ mádrig ſie geweſen /fan manauß jhren iwo, Shoren / vnnd andern trefflichen Stůcten /odex Antiquiteten bey Diodoro Siculo , oder im 1. Budi vnſerer Hieroglyphic. leſen : wie man dann nichtalles an einen Ort regen fan fondern ein Buch eröffnet das anderi / vnnd wird viel an einem Ort / etwas vnbequem nach deß Leſers Verftande geſegt welches an andern Orten ſehr wol
93 Wolong Füglich tännen gelehree werden. Want dieſer Vogel Phænix,nach deßgemeinen Mans Meynuug / eraltet / pflegterjhm von föſtlichen Zimmetrinden vnd Wenrauch ein Neft zubereia ten / fület es mit föftlichem Räuchwercf auß /vn bringt es auß Arabia in gedachte Start Thebe , ſenet es daſelbft in deß Vulcani Tempel auffden Uttar , wird alſo das Neft durd der Sonnen . ftralen Hikerzündet / vnnd verbrennet ſich ſelbſt nicht zu dem Endidaß er gank verderbe, ſondern widerumb von newem werde geboren. Dann es wådoſet auß deß verbrenten Vogels Aſchen ein kleines Würmlein /vñauß derſelben widerumb ein ander Vogel / ſo ſeines Vatters Aſdien bes gråbet . Etlichefageni es wachſe auß den Beinen vnnd Marof ein Würmlein / darauß werde ein junger Vogel /welcher den vorigen begråbet /vnd das ganze Neft in eine Statt in Panchaia,ſo der Sonnen geheiligt/auff einen Altarbringer Das . man nun ſolches alſoin der Warheit fich zuver. halten / glauben wolte dadodi tein rechtmäſſiger Grundt vnnd Vrſada erſcheinet) iſt gank wider die Vernunfft. Wiedann ein Sachß viel ſolcher Stücke zuſammen gebracht / vnnd warhafftige Lügen genennt. Danns an ſich ſelbft ja lugen aber nach deß gemeinen Manns Opinion /wars bafftig. Wir wollen aber foldes beſſer allego riain nennen / ſintemal fie auch zu dem Endt/ønd nichtjemand zu betriegen (mit welden Stücken die Vralten nicht vmbgangen ) erdichtet. Die Posten
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Poeren wiffen auch nichts getiffes yon dieſem Felkamen Vogel / Martialis aludiret auff ſein Neft: daß es allezeit fiftlich vnnd hoffertig mit Zimmetróhren vnnd Råudwerck rieche. Vnd
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Ouid. im is. Bud Metamorph . Der Phænix ontern Vögeln gut/ Sein Leben widerbringen thut/ Sich ſelbſt verbrennt, von Specerer Sein Neferzubereitet frey / Lebt von köſtlichem Rauchwerof gut/ Von Wenrauch /vnd von Zimmer Blüt Vnd Virgil. Der Sirfch den Raben ander Zeit Deß Lebens vberrriffer sveiti ga dreyfach doch der Phenix werth Neuninal ſolang lebt auff der Erde. Dietetl aber die recite Warheit vnd Materi gar wenigeni fodoch dieſes Vogels gedachtı bes tandt/nach deß Orphei, Mufæi, Homeri, vnnd anderer Alten geiten / find die Wort wie ſie in Reimen verfaſſet/vnd das gange Geſchlechtregt. fter der heydniſchen Götter / Verwandlung und
Phila vond dies
lassen vone rius :
und beber ein
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go ander alſo verblieben /der Verſtandt aber vnd die wahre Materi /gankverborgen : Wann gud on . ſere Cenſores vñ Grammatici dem rechten Pre
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ſprung dieſer Fabel nadsforſchen wollen/ werden fie diefelbe auſſer allem zweiffel auff die Egys prier bringen . Dann von jhnen haben die Pher nicier vnd Griechen / (vnter welden der vornem .
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Ate und älteſte ift Orpheus , andere Poeten vnd Phi
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97 Philoſophi , deren wir anderswo gedachtijons vondenen Griechen die Römer vnd andere ſola des empfaugen /vnnd in jhren Büchern hinder, laſſen. Von wem aber haben es die Egyptier? von der Ilide , die Ifis vom Mercurio, Mercu riusvom Vulcano , welcher der erſte Erfinder/ vnd von welchem ſie allées empfangen zu haben bekennen / vnnd dem aud vnſer Phænix , als ein Fewrvogel ſeine Geburt vnnd Herfomment fuſchreibet.
Das XII. Cap. Was die Seydert von dem erſtert Vri ſprung derMenſchen ſtatuirt vnd geo glaubet babent i beneven Erzehlung der Hiſtorien / von den zweyen grünen Kindern7 fo in Engellandt geſeheni von den Paliſcisin Sicilien / vnd Tagete - in vetryrien /ſo auf der Erdégeboreita HI Jehefftig die Heyden /auch die Hoch gelehrren vnd Verſtändigen vnter ihnen/ von dem erſten Vrſprung vnd Erfchaffung der Menſchen geirret /vñ kindiſche niditige Gedana den hievon gehabt/ iſt hin vnd wider bey den Au . thorn zuleſen. Cornelius Tacitus im Bud von der Teutfcben Sitten ſchreibet/ Schachte ſpricht er/ es fenen die Teutſchen in ihrem Sandt / vnnd nicht durch anderer Pöldter Zukunfft vnd Vera miſchung
98 h miſchung geboren /dieweil aucvorzeiten die jeni gen foncwe Wohnungen geſucht/nicht zu landi ſondern mit Schiffen anzukommen pflegten ft alſo in der Meynung /ob fenen die Teutſchen erfilich auß ihrem engnen (ande und Erden her fürgewachſen /wie das Graß /vnnd dergleichen Seåchs auß der bloſſen Fåulung /ohne einigen Samen herfür fomen : in welcher Meynung er doch ſchwerlich betrogēl vñvon vnſerer Zett jun gen Knaben wird verſpottet/ als denen betandt/ wie die erſten Menſchen von Gott in beyderlen unterſchiedlichen Geſtedten erſchaffen / vnno durch ihreVermehrung alle andere geboren / ſo nachmals in dieneciftgelegne Landſchafften ſich begeben/vou dannen in andere abgelegne / biß ſo lang die ganze Welt mit Vold erfület worden . Alſo ſind auch die Teutſchen auß den nediſtgele. gnen Drten /in dieſes landt/ſo ſie jekund bervoh. nen / vor vielen hundert Jahren tommen / vnnd hette der gute Tacitus nicht vonnöhten gehabt/ juſeken / daß fie auß ihrem engnen landevnnd Erdrich entftanden. Aber es iſt das Werck der Shopffung den Heyden verborgen vnnd vner's hörtgeweſen / vnd haben ihrer etfide vermeynti es ſevedie Welt gleich ewig mit GOtt / oderja uach demſelben gemacht. Die jenigen ſo gefagt
. daß die Menſden in der Zeit entſtanden , haben vermeynt/fie fenen erſtlies auf der Erden /vñdaf ſelbe entweder außjrer engnen /oder einer frembo den herfürtommen . Die nun auß ihrer engnen
99 Érden entſproſſen , werden vor die alteråltefterdi vnd manlidiſten geachtet/ als die von feinem an. dern verjagt/odervermiſcht worden. Thur alſo Tacitus in dieſem den Teutſchen ein groſſe Ehr an , indem er fieindigenas eingeborne/ſoaußih . rem engnen Zandt geboren /nennet. Zudem vero mennet er auch es fenen ja kein andere Völcket foonſinnig vnd närriſch geweſen /daß ſiedie herze liche wolgebawore orter in Afien vnd Italten ver .. laffen /önd die rauhe vngebawte Ort in Teutſch landtzu bervohnen /kommen weren. Etliche dichi tert / daß auß Vermiſchung deß Himmels vnd Erden die erſten Götter/ vnnd auß den Göttern die erſten Menfcben geboren worden / etliceras gen /daß auß der großen Walfiſche Samen die erſten Menſchen entſtanden . Andere ſie perett auß der Erden / wie die Mäuſe in Egypten her. kommen / weldsé groſſe Xteſen/ von denen dieſe kleine vnnd önvérmögliche Menſchen gescugee worden . Beneben dieſem wollen etliché daßnadi der Sundfluth als Deucalion vnnd Pyrchadie Stein zu růck hinderlich geworffen / Menſchen darauß worden . Wie weit aber dieſes alles von der Warheit ablauffe / kan ein jederleichtlich ſea hen / iff auch nichtvonnöthen einen jeden in ſoko dhem nicbtigen vorgeben zu widerlegen. Es ift gwarauſſer allem zweiffel , daßvorzeiten Rieſent geweſen / werwolte aber glauben / daß fiedergeó ftalt auf der Erden geboren worden? Sie mnogen auch Terrigenæ pnnd Titanes , auß der Erden geborne
100 geborne / nach der Menſchen belieben /genenne werden /vnd gedichtet / daß fie den Gott Iupiter durch die zuſamen getragne Berg auß dem Hima mel verjagen wollen / vnnd von ihm durch den Donner erſchlagen . Vnter deſſen werden wir finden / daß auſſer den Chymiſchen Allegorien / und Vorbildtungen nichts anders darunder bes griffen ſeye/ wie wiranderer Drten gelehret. Zu erdichtung dieſes Rieſenſtreits mit dem lupiter, hat die Erbawung deß Babyloniſchen Thurns Anleituug geben , vnter dem werden nahmhafft gemadit / Typhon , oder Typhæus , Iapetus, Cæus , Aloeus, Enceladus in Sicilien / Othus in Creta , Typhæusſollen in Campania geſtors ben ſeyn. Benebé dieſem werden geneñt Tityus , yphemus, foneun Ackerlång groß geweſen Pol , Ægeon , oder Briareus mit 100. Hånden / An tæus, Atlas,Gyges,vnd andere dergleichen viel . mehr. In Creta ift in einem Berg durch ein Erdbeben ein Zeichnam 46. Elenbogenlang ge . funden worden . Beroſus nennt den Riefen Tui ſcon , deſſen Sohn Manno ein Vrheber der Teutſchen geweſen. So ſind auch { andtlauffer gefunden worden , welche vorgeben ,es ſeyendeß Teutoboci der Deutſchen Königs Gebein in Franckreich gefunden worden / deren etliche ſehr groß , alſo daß ſieauch faſt bey 400. Pfund ger wogen .Sieſind aber ſåmptlich betrogén / vndbe. triegen auch andere : dieweil alle Scribenten ein . måthig dahin ſtimmen / daß nach dem die Cim . bern
IOI bern vnnd Teutſchen von C. Mario geſchlageni fenejhr König Teutobocus in dem nediftgele. gnen Waldt gefangen worden : Seye aud einer ſolchen Stårčke geweſen , daß er uber 4. oder 6 . Rof ſpringen können / vnd einer ſolchen Gröſſer daß er in dem Triumph zu Romi auch vber die getragene Siegzeichen hinauß gereicher. Ifidera wegen nit in Franckreich geſtorben / oder begra . ben worden. Saxo Grammat.gedencker det Of feti vnnd Harthleni , beyder Rieſen / Plinius
1 Agathonis eines Athenienfiſchen Jünglingsi Aranthæ, die 5 ). Schrifft deß Rieſen Goliaths deß Philifters . Daherdann erſcheinet/daß Ric. ſen geweſeni / aber nit auß der Erden gewachſen / ſondern von gemeiner Gröffe Eltern geboren worden, in dem die Natur geirret/oder geſpüret / daß ſie durch ſolche vngehewre greffe zu erkennen gebe/wie durch mengeder materiē dieſelbe fontent geborenwerden . Aber in dieſem allem vbertrifft esallen menſchlichen Verſtandt/ daß etliche St. ſtorien /(weiß nicht ob es vielleicht Fabeln zu nens nen ) vorgedachten Wilhelini Neobrigenſis meldten : welcher in feinen Engliſden Hiftorien im 1. Buch /im 27. Capit . von den grünen Kino dern unter folgendren Worten ſchreibet/ als er von dem König Stephano in Engelandt/ſovon dem Jahr Chriſti 1136. biß auff 1955. regieret/ handlet. Wir müſſen dieſes Dres nichtvberge. hen/das felgame Wunder / ſo ſich låffet anſeheni ob ſeye dergleichen vnerhört / vnd vnter dem KS. nig
Toy hig Srephanoin Engellandt vorgangen . Vno war habe ich lange Zeit daran / ob ¢s gleich von vielen vermeldtetwird /gezweiffelt /vnnd vor ein Lådierliche Fabel gehalten / biß ich durch piele vornehme Zeugen gleidiſam vberhauffet/¢ s zu glauben getrungen worden / vnnd darvber mich juverwundern / weldes id durdi meinen Ver. Afandt nidyt begreiffen können. Es ligt ein Dorff Eſtanglia geneñt/vier oder fünffmeilwegs von dem berühmten Clofter deß H.Königs vir Már thrers Edmundi, ben dieſem ſind etliche ſehralte Gråben / in Engliſcher Sprac Wulffputes, Wolffsgråßen genennt, darvon auch das Dorff feinen Nahmen /vnd noch zur Zeit Wolffspitte geheiſſen wird : Auf dieſen Gråben nun / findin in der Erndtzeit/ als die Schnitter die Frucht abzuſchneiden ) im Feldt geweſen / zwey Kinder! ein Knäblein ynd Magdlein / ſo an dem gangen Leib grün /vnd einer ongewöhnlichen Farbrauch ihre Kleyder auß einer unbefandten Materi qui gerichtgeroeren ,herfür kommen. A18 fienunauff dem Acer mit groſſer Fordyt gelauffen / haben die Schnitter ſie erénylet/ond in das Dorff gefühs ret/ dahin dann das Vold mit großer Menge dieſes Wunder jube[chawen / zugelauffen ſind alſo etliche Tage daſelbftohne Speiß auffgehal. ten iporden / wiewol ſie alle vorgegebne Epeiß verachtet /vnd dochfaſt wegen groſſes Hungers perſamachterén fals nun von ungefehrBonien yon dim Feldt gebracht worden , haben ſiemit
groſſer
103 groffer Behendigkeit angefallen , den Kerndare in geſucht / vnnd weil fieleer geweſen / bitterlich darbber gewenner: darauff ihnen einer auß den Vmbſtåndren ſolche Kerngereichert weld en ſie mit groffer Begierlichkeit angenommen /ond et . Monat mit ſolcher Speiß aufferzogen wors liche den/ biß fie endlich auch deß Brors zugewohnen angefangen . Leklich iſt auch durch unſer Art Speiß die Farbe an ihnen verwandelt / vnd der vnſern gleid worden / wie ſie dann auch vnſere Sprach gelernet/ vnd auff Rath der Gelehrten / dem H. Tauff einverleibt worden . Iſt aber das Knäblein , ſo das jüngſte anzuſehen/ bald nadı der Tauffgeftorben /das Mägdiein aber lebendt verblieben/ in allem den vnſern gleich / hat auch nadmals bey Lenna (wie man ſagt/) fich vera heuratet/ vnnd iſt noch bey kurken Jahren im {es ben geweſen . Als ſie befragt wurden , nach dem fie vnſere Sprach gelernet / wer/ oder woher fic weren ? Haben ſie geantwortet, fieſerjen von dem Landr S.Martini,welder in jrem (anetin groſ ſen Ehren würde gehalten . Wo aber daſſelbige Landt feyel, vnnd wie ſie an dieſen Ort fommen , töndten ſie nicht wiſſen . Dieſes allein gedenden wir nochi ( ragten ſie) als wir auff Zeit vnſers Vatters Viehe auff dem Feldre gehütet haben wir ein Thon vnd Klang gehöret/wie wir jekund in S.Albans Kirche hören /wandie Glocken an. gezogen werdē/als wir uns hun vber ſolche Thon perspundert/ vnnd etwasmehr nachgedacht/ha . ben iiij
1
be
werp 104 ben wir uns gleich als in einer Enkuckung des Geinůths ben euch auff dem Feldt / da jhr ge . ſchnitten /befunden. Als ſie nun gefragt ,ob die Menſchen auch in ihrem Landt/ an den H. Chri. ftum glaubten /oder die Sonne ſcheine/ haben ſie befandt)es ſenen die Einwohner Chriſten / vnnd haben auch ihreKirchen / aber die Sonne ſagten fiergeher bei uns nicht auff / vnnd wird die Erde ben vns durch ihre Stralen nicht erleuchtetriftal. lein ein wenig helle / wie dieſer Orten frühe vor Aluffgang/ oder zu Abendis im Nidergang der Sonnen zu ſeyn pfleget. Es iſt auch nahe ben vnſerm {andt ein anders helles landt gelegen /ſo von dem vnſern mit einem groſſen Waſſerfluß abgeſcheiden . Dieſes /vnd dergleichen viel mun , derbareSachen haben ſie auff vorgelegte Fragen geantwortet. Von dieſem nun mag ein jeder vr theilen /vnd richten was er wili es ſol mich dieſes als einen ſonderbaren wunderbarligen Zufall gefekt zuhaben , nicht verdrieſſen . Bibdaher geo dachter Author. Wiewol nun dieſes vor ein Fa. bel fondre geachtet werden jedoch deninad fo viel vnd treffliche Vmbſtåndte mit zufiminen/ vnd der Author ſelbſt proteſtiret / wann er nicht mit vielen anſehnlichen Zeugnuſſen gleichſam Oberhauffer were / håtte erjhm fein Glauben zus feüen köñen :wollen wirs alſo vor einen wunder. baren / doch warhafftigen Fall paſiren laſſen. Solte wol aber jhr Viſprung der Erden zuzuia ſchreiben ſeyn/ oder find fie vielleichtauß Gron. landt)
IOS landt/ ober { appenlandt/durch einen Seift dahin gebracht worden ? Faft ein gleichförmige Ge . ſchicht haben wir von den Brüdern Paliſcis: Es find aber die Paliſci, oder Palici , ſo auch Delli genennet worden / def louis vnnd der Thaliæ , deß Vulcani Tochter /Söhne/vnd Zwilling ge weſen /von denen folgende Hiſtori wird geleſen . Es war Thalia Vulcani Tochter/ ein vortrefflis che ſchöne Nympha,ſo alle andere Weibsbildrer in Sicilia an trefflicher Geſtalt vbertroffen /durch deren Schöne der Gott lupiter fic zum offter, mahlihm bey guwohnen beſprochen / audy groſſe Geſchence /ſoſie in ſolchen Benf@ laffwilligen würde / verheiſſen / weil ſie aber gleich wie mie Schönheit /alſo auch mit fonderbarerKeuſchheit gezieret hat ſie ſeiner Bitte nicht ftatt geben wol. len / vnnd die Gabe der Jungfratrohafft allem Reidythumb vorgesogen / biß fie endlich bey dem Fluß Simetho mitgewaltvom Iupitervberwål. tiget vnd geſchwångert worden : daryber ſie ſich höchlids bekümmert/ und vor der Iunonis Zorn geförchtet/daß fie in der Geburt deren ſie ſonders lid vorgefekt/ jren nicht zuwider were/ wiean der Io deß Inachi Tochtergeſchehen ſoin eine Kuhe verwandelt/ vnnd eine lange Zeit im Elend her. vmb getrieben / in der Larona welche von der Schlangen Pytho verfolger in der Caliſto de Lycaonis Tochter / ſoin einen Beeren verändert worden. Dieſe vn dergleichen Erempel brachten der Thaliæ nicht unbillich ſchrecken / alſodaß fie ihren
?
106 ihren mit råglichem weynen den Todt winds ſchet/auch vber den Iupiter höchlich flagte / wela dher fie in dermaſſen groſſe Beſchwerung geffürs Het/ vnd doch nichtvon dem bevorſtehenden Vn. gläd erretten molte / hat ihren alſo gewảndſchet/ daß die Erden ſich modhte auffthun/ vnndfievor dem Zorn der enfferſüchtigen Göttin Iuno vers bergen: welches die Erde auf mitleiden gethan / vnd ſolang die Thaliam in fio verborgen biß fie ili gebührender Zeit zween ſchone Knaben gebo. ren : da fid dann die Erden widerumb von ein. ander gethan / vnd an dem Ort da noch heutiges tags in Sicilien zween unterſchiedliche Seen / darauß die Knaben ſollen herfür kominen ſeyn/ gewieſen werden , ans dtecht gebracht , find alſo von dem Griechiſchen Wort dito miru 'ixsataya das iſt / daß fie in der Erden einmal verborgen / wederunban das Liecht herfúrkommen /genennt worden. Theophilusſ (hreibetles fene ein Bruns nen Palicenus in Sicilien / bey der Palicorum Tempel/ſovor heilig /ond Decacliuos geheiſſen das iſt gehen Betre groß /deſſen Waſſer bey ſeche Elenbogen vber ſich ſpringe / alſo daß fich dle Einwohner deßorts/jum offtermal einer bera fdywemmung beſorgen / vnnd doch widerumbin fidh felbft verfalle. Von dieſem Brunnen foreia bet Ariſtoteles in ſeinen Wundergeſchichteni ønd rennt ihn den Brunnen in Paliſcis. Ben
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dieſem Brunnen haben die Sicilianer jhre Enda fc cur verrichtet/ vnd darbey den Göttern Pali.
107 fcis groffe Ehre bewieſen . Wollen uns mit ne feigung deß Vrſprungsbegnügen laſſen / vñdic Bedeutung allein beſehen / ſonderlich weil die Thalia deß VulcaniTochter /vñdic Paliſci ſeine Encfel ſoŰen ſtyn geweſen. Die Heiligung vnd Wunder deß Drts / werden den Geiſtern , oder Feldteuffeln der Gegendt zugeſchrieben / welche die Menſchen zu Aberglaubē dardurch anreißen wollen. Ebenmäſſig iſtauch Tages in Hetrurien wunderbarlich auß der Erden herfür kommen/ dieſer war ein Sohn eins Genii , vnd deß louis Enckelihat in ſeinem findlichen Alter die Hetrus fier dte WahrſagerKunft gelernet / welche ſie nachmals ſehr hoch / vnnd gleichfam heilig vnter fich gehalten. Deſſen gedencket Cicero 2. de Diuin . mit folgenden Worten : Es iſt der Taz ges auff deß Tarquinii Nder /als ſie das Felde a bawet/vnd den Pflug etwas zu tieff gehen laſ Ten /onverſehens auß der Erden herfürfommen / und den Adfermann angeredet: Diefer Tages ipare/ nach der Hetrurifchen Bicher Zeugnuß! als ein Knaban Jugend zuſehen an Verſandt aber ali ond trefflid . Als nun der Ackermann hiervber erſchrocken /vnd ein Gefahrey gemadiri iſt ein große Menge Volck zugelauffen / ọnd har er ingegenwart deß gangen Serrurien viel treff licher Sachen angezeigt ſovon dem Vmbftande auffgefangen und verzeichnet worden : vndiftin foichen Reden die gange Diſciplin der Hetruri , fchen Wahrſagerey begriffen / fo nagmals mit newen
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108 nemen Stücken vermehret / vnd wie voraugen ergångt worden : wie deſſen auch Ouidius im is . Bich Meram . gedencket : Italſo Tages der erfte Anfänger der Römiſchen Zauberfunnd Wahrſagerey geweſen/ vnd hat ſo balder auß der Erden herfiirkommen , der Dianen zu Epheſo Gottesdienſt/wie der zu verrichten / angewieſen / vnd dieſe Echr bey den Hetruriern publiciret. Es kan aber dieſes Tagetis , wie auch der vorgedacia ten Paliſcorum Vrſprung niemand der Natur zuſchreiben /wañes anders Hiſtorien / vnd nicht vielmehr Fabeln ſind : vnd hat der Teuffel derge. ftalt ſeine Verblendtungen und Betrug an den Menſchen gleichſam einem ſonderlichen Wuns der erzeiget /damit er alſo vielerlen Aberglauben fiifften köndte/welche von dieſes Tagetis Wahrs Pagung vĩZauberer einen Anfang genommen .
Das XIII. Cap. Voit etlicher wunderbaren monſtroſi chen Urſprung , als der Palladis auf Denbirn Jupiters /der Hebes, ſo von der Iunone obne mannliche Vermi, ( chung / vnd der Jungfrawent ſoauß deß Buddæ , eines Gymnoſophiſten Seitten erboren wordent . Ir müſſen an dieſem Ort auch etli doranderer wunderbaren Seburt/ vñVr.
ſprung
109 ſprung nicht übergehen / wie dieſelbe bei vielen Scribenten auffgezeichnet'worden /wann ſie nur mit der Warheitwolten vbereinkimmen . Vnd ſind zwar der Welt befandt/ vnnd von den alten Senden auff vns / vorwahrhafftia gebracht wors den / wiewol ich an einem andern Ort / ein allego. rien vnd anderwerrliche Bedeutung verborgen zu ſeyn /erwieſen / demnach nun Iupiter der hier roglyphiſchen Götter Oberfter/ fein Weib Me tim deß Oceani Tochter gefrenen / (welde dem Saturno eine ſonderliche Arkney eingeben durdy deren Krafft er einen Stein an ffatt feines new gebornen Sohns Jupiters verfdlungen) iſt er fdwanger worden / vndhat die Palladem gank gerüſtlauſ ſeinem Hauptgeboren. Erliche melda ten /es habe Iupiter die Thetidem geſchmådyeti vnnd als er verſtandten /es würde einer geboren werden /ſo den Himmel einnehmen/vnd regieren würde hater ſie verſchlungen, vnd nachmals bers dem Fluß Tritone die Palladem geboren , ſoda . hero Tritonia genennt worden. Iſt alſo die Pal das ohne eine Mutter / wie die Hebe ohne einen Vatter geboren . Dañals die lanoverſtandren/ wie ihr Mann Iupiter die Palladem alſo von fidh geboren hårtei vnd ſie auff der Gaſteren bery dem Apolline vnter andern allzuviel wildren Lattich gefreſſen / iſt ſie darvon ſchwanger wor. den /(ob ſie wol zuvor vor vnfruchtbar gehalten/) und die gedachte Todter Heben, ſo die Cariner Iuuentarem die Jugend / oder Görrin der Ju. 1 send
118 gend générinet / geboren , welchedem Iupitet elit zeitlang vor einen Mundſdhenden gediener. Es tft aber betvuſt /daß der Iupiter, Saturnus,Pallas, Hebe, Iuno, vnd dergleichen nicht in der War . heit Gstrer geroefen , ſondern allein von detit Volc darvor gehalten worden / zum wenigſtent nady der Egyprier Lehë / welche gang allegoriſdi/ ønd hieroglyphifth / das iſt Chymiſd vnter derent Nahmen nadimals der Teuffel viel Wunders getrieben , ihm die Menſchen anhangig in mai dhen . Sind derwegen vor Fabelwerck /wie ana der dergletchen vor Zauberen zu halten : Von Budda det Gymnoſophiſten Oberſten (dyre ben ſeiner Seitten ein Jungfrawy erlicheler habe auf geboren /ønð Boiſfardusim Budjvon Zauberer cap. 1.gedencket Iulii Camillieines glaubwürdis gen Manns /weldjer berichtet /és habe ſeiner gits ten Freundt einer ein junges Kindt in einem A lembico herfärgebracht/onderliche Stunde beri Leben erhalten / welches zwar ein wunderbare Sadie , wann eswahr ift / aber ſpridie er jhre Sadjen find voller {ügen / vnd mnogen viillecht Chriſten vno for hendniſch vñ gortlo audi der stemlich geachtet werden . Viel glaublicher iff c81 daß der Künſtler durch mechaniſche Kunſt und Berclzeug etlichermaffen der Natur nachfola gen können , aber nicht natürliche Werckei ule welde durd die Seeten vollkommen worroen / nachmachen wieman dann weiß, daß Architus vorzeitē eine Daube zugerichteti ſo von fia felbft fliegen
Ir fliegen können / derender Philofophus Fauort nus ben A. Gellio gedencfet / daß er aber auß Fleiſdvnd Federn eine ware lebendige Dauben guridhten könnenlift vnglåublich. Alſo hat auch deß Mercurii Bildenuß geredet / vnndbezeuget Franciſc. Georgius im Buch de Harm . mundi 1 es habe Albertus Magnusein áhrnes Saupt zus gerichtet,welches verſtandiglich geredet/ deßglei. dsen hat auch Baco ein Engelländer zugerichtet, weldesgeſprochen. Es iſt die Zeit, die Zeit iſt gee weſen / ote Zeit iſt vergangen . Von dem Kuſto baum /onter welchem Theſpion mit den Gym . hoſophiſten gefelfen , haben wir anders wo gco meldtet/daß derfelbige mit einer weibiſchen/ doch. Derftåndrlichen Stimme Apollonium Thia neum gegrüſſet / vnnd etliche Efte ihm zu Ehren gebeuget / vnnd Reuerent erzeiget : Wiewol ich diefes alles vielmehrdem Teuffel zufdyreibe dañ einigem Künſtler/oder natürlicherKrafft. Dan esja nidteines Baums Engenſchafftift / ver ftåndtlich reden / vnnd fich bewegen / wiewol von dern keuſchen Baum Theophraſtus bezeugeti daß er ſich wann ein Menſch /oder Thier ſich hine su nahelſeine Efte einziehe / vndinderen abweis dhen / widerumbaußbreitte. Beneben ſind nod etliche andere vorhanden / deren Vrſprungſehr wunderbar /vndvbernatürlich / alsdeß Ælcula . pii,deſſen Mutter Coronis , dieweil ſie von dem Apolline geſchwångere/ von der Diana erſchof ren worden /als ſie aber auffden Sdpeitterhauf fen
I12 fen juverbrennen gelegt/hat der Mercurius auß ihrem albereit verſtorbenen Leib ein lebendige Frucht den Æſculapiuin heraußgezogen / Oui dius aber ſchreiber dieſes dem Vatter Apollini alſo ſelbſt zu Biewol Phæbus nicht geſtatten wolti Daß ſeine Frucht im Fewr ſolt Verderben / darumber das Kinde
Heraußgezogen /ond geſchwind Dem Chiron auffzuziehen gab, Errete es alſo von dem Grab. Zu dem iſt auch deß Dionyſii Gebure kunder. barlich/ dann als Semeledeß Cadmi , vnd Har moniæ Tochter /von dem Iupiter geſchwängert/ auß der Iunonis anſtifften von ihm begeret / daß er jhren hinfüro in ſeiner Herrligkeit bey . wohnen ſolteliſt ſiedurdy den Donner vnd Pliki ſo vonjhmaußgangen / verbrennt / Iupiteraber hat das Kindt auß ihrem Leib / welches allbereit etliche Monat alt/heraußgenommen /vnd in ſei. ne Seitfen verſchloſſen, biß es vollend zu Straffe ten kommen, wie vnter folgendem bey Ouidio 31 ſehen . Puß Fürwiß ſie den louembhend Vmbein Gabbat/doch vngenennt , Der Goit verwilligt es ſo baldi Schwur bey deß Stygis Waſſerfalei
Soinder Hellnden Göttern ſtåt Ein groſſe Fordt eintreiben that
113 h leic t fie ba /er ſolt derg Pte er pflegt/mit der luno reich f
uf Dara
Shrauch erſcheinen / weldszu hand Ihrſelbſt gerierh zu groſſer Schand Vnd Vnglück /dieweil lupiter Mit groſſem Donner tam daher. Den Swalt ficnicht ertragen kondt/ Muft fo verderben zu der Stunde/ Das Kind der Vatter in ſein Schof Verbergen ther/vnd feſtverſchloßi Alfoder Mutter Zeiterſtatt/ Biß ers von fich geboren hat. Vnd würde alſo das Kind Dionyſiusgenenneti dieweil er den lupiter ſeinen Vatter in die Seite ten geſtochen / als er init den Hörnern geboren worden, oder wie andere wollen / dieweil der Iu piter hinckendt / in dem er jhn im Leib getrageni oder wie andere ſägén / dieweil der Jupiter ein Regen von fidh geben / als er geboren worden. Wurde auch daher given Mütteric genenner. Meleager vermeyneti er ſene nicht in deß Jupi : ters Seittēverſchloſſen / ſondern von den Nym. phen auß der verſtorbnen Murter abgenommen, vnnd erzogen worden : oder wie andere/ von der Horis in Egypren , ſo nach deß Orphei Mer . E. gyptiern verſportet worden . Dieſes aber alles raffet fich vor feine wahre Hiftorien anſehen / ſon . dern allein allegoriſche Lehren / wie wir im 3 . Budh Hierogl:Jurgnügeerwieſen. Vber das/ dem $2
114 demnach in der Chymiften Schrifften von der Philoſophiſchen Frucht/oder Kindı (dahin aud Dionyſii vnd Æſculapir Vrſprung zielet) hin vnd wider Meldtung geſchiehet , haben etlich vnverſtändige ſolches von einem Menſchen, oder Kindt durd, die Kunft zu furichten / auegelegt vnnd daher viel groſſer Betrug die einfältigen zu betriegen Jerdiditet / wie in dem Examine fu ror.Pſeudochym.gedacht. Dahingehörerauch / was etliche von dem Menſchen Samen (rodoch gang Schåndlich /vndabſchewlicl) in einem Hů. ner En zuverſchlieffen meldten i welches dann durch das aufbrůtren der Sennen/ oder in einem Dffen zu einem kleinen Menſchen folie verwan delt werden/ ſodoch /wañes nicht gar teuffetiſdy/ dannoch sauberiſch zu aditen . Dann die Men schen f8nnen uidit in den Enern durch Kunſtges zeuget werden/wie die jungen Hüner / nad jhrer Natur / wierpol man didret i es reye die ſchöne Helena , die ein kige Vrſache def Troianiſchen Kriegs /das iſt deß Philofophiſchen Chymiſchen Wercks, mit dem Polluce auß einem Ene /ond Caſtor mit der Clytemneſtra auß dem andern herauß gefrochen / ſo von der Læda jhrer Mut. ter / nach dem ſie von dem
lupicer , in eines
Schwanen geſtalt geſchwängert/gelegt worden Was von der Alrauntourkel wunderbaren Vr. ſprung vorgegeben wird / ( ivann es anders in warheit alſo ift menniglich befandt /daß nemlich diefelbevnter dem Sochgericht / auff der Erdem
tis ingeſtalt eines lebendigen ond lowarken Knabe keins wachfeſond wañes herauß gezogen /wegent de ongewohnlichen Tages liecht ein heđen Schren von ſich laſſer fodenen ſo es hören i ente weder den gewiſſen plönlichen Godei oder große Bnſinnigkeit bringe. Vnd iſt das Vold in der Meynung /es werde ſolches Månnlcinquß dem Chriſam /foder juſtificirte Sünder in der Tauff empfangen geboren / feine Kraffeift das Geldi vnnd Reichthumb wunderbarlicher weiſe zuvers mehren /andere zur Liebe zubervegen /vnd derglei chen Wirdungen / vnd wird die meiſe, wie man es mit einem Jundt herauß ziehen ſolle/nachdeß gemeinen Manns vorgeben / von Boiflardo im Tractat von Wahrſagungen /am Endi beſchrieó ben:
Das XIV . Cap. Von Vermiſchung der böſen Geiſter mit den Menſchen /welche unter beyderley Geſchlecht mit den Wenſchen Beya fchlaff treiben i deßgleichen von der wunderbaren Geſchicht / fo fich mit Philinionė , welche wider auf ihre Grab herfür kommen und mit ihrem Lieb : haber ſich vermiſchet / zugetragen . Ber alles vorige / haben auch andere vorgeben / daß etliche wider den getneinen Lauff der natur von den Gåttern/oder Seiffern / oder
116 oder Teuffeln in warheit oder erdichter weiß /ges boren worden / vñ rene nemlich alſo Plato uuße : ner Jungfrawen / Perictione , ro von eine Geifte geſowångert/gezeuget ,deßgleiché ſen and Mer linus in Engellandt von einem Geiſt, zu derzeit als die Sachſen erſtlich Engellandtzubervohner angefangen /geboren worden deß Alexandri M. zugeſchweigen / den ſeine Fuchsſchwanger von dem Iupiter Hammonio geboren zuſeyn / bere. det / derwegen er dan Egypten / vnd biß in Ethios pien zu ſeinem Tempel / den Vatterzubefudien / durdreiſet /vnd zu wiſſen begert, ob er ſein Sohn ſeyer da jhm dann die liftige Prieſter hinder dem Abgott verborgen/ eine Antwort/ nach ſeinem be . / darauffer in groſſe Soffarth ge. geren gegeben fallen , ſeinen Vatter Philippumveradiret/ vnd als jhn ſeiner Fürſten einer darumb geſtrafft/ denſelbenvnter dem Efen erſtochen . Alſo ſchreie bet manaud) von Hercule, daß er von Alcmena deb Amphytrionis Gemahl / in Ehebrudy / vom Iupiter , ſo ihr in jhres Ehemans geftalt beyge. wohnet / gezeuger/ diefes aber alles iſt zum theil gang erdichtet / zum thail mit Fabeln vnrerfpt . cfet) vnd def Platonis , vnd Alexandri Geburt jhnen zugefallen / den Göttern zugeengnet /006 Herculis undMerlini allegoriſch /vnd mit einem Zuſak zuverſtehen : dieweilnemblich Plaro ſoge lehrt/ønd beredet / haben feine Diſcipul jhn meh göttlichés dann menſchliches Herkommens /vnd polwürdig deß Apollinis, welcher ein Gottder Kantini
117 Künften/ Sohnzufeyn / vorgegeben. Ebenmåf ſig haben andere durds groſſe Fuchsſchwankeren von Alexandro gerühmet/ wiewol er an dem Blut und Abnehmung der Kräfften /wegen der empfangenen Wunden ſolcheSchmeichelen ví falſches Vorgeben erkennet. Die Vlamenſer Tarta ‘ n haben gleid:fals vorgeben /daß ſie ihren Vrſprung von einem machtigen Genio , oder Geift haben / welcher bey dem See Mæotide , cine adeliche Jungfraw geſchwängert/ vnd Vla mum einen ſtreitbaren Fürſten vnnd Vrheber ihres Geldiledits / auß ihr erboren. Die Frage aber / ob auf Vermiſdung der Geiſter / fiefeyen Mañs /oder Weibs Geſchlechts/ mit dem Men ſchen eine wahre Frucht könne geboren werden, iſt nunmehr zum offternmalerörtert vñgeſchloſs ſen / daß ſolches wol müglich /vndwo nicht natür. licher / dod vbernatürlicher weiß durch den tau . ſentfünfig - vñ liftigen Teuffel geſchehen könne: wie dann beneben den Hiſtorien /audh die råglie che Erfahrung von ſolchem gnugſam Zeugnuß geben : daß nemlich auß Vermiſdung deß bdſen Geiſtes mit den Menſchen /Manns oder Weibs lichen Geſchlechts /zum offternmal ſoiche Frucht geboren worden , in dem der Teuffelden Samen anderswo entlehnet/oder andere Kinder vont an . der Orren herzugebracht hat : wollen vns dieſes Drts mit einem einzigen Erempel begnügen laſſen / darauß zuſehen / wie der Teuffel der ſche nen Menſchen Bepfchlaffs fich zugebrauchen/ fons
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118 fonderlichen gefallen trage : Es befchreiberPes trus Loierus in feinem Buch von Geſpenſten / vnter andern ein wunderbare Geſchicht auß Æ liano Phlegonte , Keyſers Adrianifrengegeber nen /daß nemblich zu ſeiner Zeit zu Tralles einer Statt in Syrien ein vornehmer adelicher Ge ſchlechter Demoſtrates geleber / ſo mit ſeinem Gemahi Charito , eine vortreffliche ſchine Tocha tery Philinion gezeuget , welde von vielen ror . nehmen Perſonen zur Ehebegeret ; aberin blús hendem Alter mit großem vnauffhörliche Traw renbeyder Eltern, Todts verſchieden : vnnd von ihnen ſtattlich balſamiret / mit töflichen Kley. dern angezogen / beſtartet worden . Es begab ſich aber bey ſechs Monat hernach /daß Machates ein Vortrefflicher Jüngling ben gemeldtem Demo ſtrate eingefehret/dieweil auch ſeine Eltern vor .
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mals feins hoſpitii onnd Freundeſdafft fidges braudset: da er dan von jhm freundrlid empfans gen / vnnd zu oberft deß Hauſes in ein Kammer eingewieſen worden. Als er nun vmbdie Nacht eine zeitlang in allerley Gedancken gereffen / ho . ret er in dem nechſten Saal ſeines Wirts Tods. fer / ( ro damaln vor ſechs Monaten Todts ver blichen ) reden , welche auch ſo baldzujhm in die Kammer eingetretten / jhn mit frólidiem Anger Ficht gegrüffet / vnd bey ſeinem Nahmen genen . net : darüber er erfchrocken / wiewol jhm vnbe muft/ daß die Jungfraw 7 ( deren Geſtalt / Klep dung X ¢de pn Geberden diefes Gefpenfi gang an fias
II an ſichgenommen) vorlengſt geſtorben . Dara auff ſie dann ſo bald zu jhm getretten / vnnd mit lachendem Mundt folgender geſtalt angeredeti laire did ( 8 nicht verwundern /lieber Machares, ich bin deines Wirts Rodster / vnnd dieweil ids deine Zukunffevernommen /bin ich in Anſehung deiner Vortrefflichkeit vnd Tugenden vorlängſt in diebegegen dir enkúndeti vndberpegtworden / wiewol es meinem weiblichen Geſchlecht nicht wol geziemē wollen /dich vnterthänig zuerſuchen / daß du dich meiner - Benwohnung nicht entzies hen wolleft /dañ ich in widerigem Fall vnd deſſen Verbleibung/ mid wegen deiner Vnfreundliche keit vnd båtoriſchen Grobheit füglich würdebes flagen fSunen / zu dem Endt aber vnſerer bender Liebe deſto füglicher zugenieſſen /habeich dieſebes queme Stundt zu vnſerm Benſchlafferfehen /in dem niemandmehr wadend / vnd beyde Eltern ju Betrſich aubereit verfügthaben . Der Junge ling lieſie ſichdurd die Schöneder Jungfrawen leichtlid bewegen /verwilligt in alles /vnd verbars gen ſich mit einander in dem benſtehenden wei dhen Berrlein: befahle auch ſeinem Diener iden Tiſdvnd Speiß zuzurichten damit er nad voll. brachrem Streit ein Erquicftrůncflein mit fete ner Liebhaberin thun möchte. Durd, das Ge . růmmel nun wurde die Mutter Charito erwe cfet: etner jhrer Magde befahl/zubefehen /was in deß Gartes Zimmer vor ein Getümmel / objhm picleicht etwas frembdesjugeſtanden were. Als
120 mundte Magdt zu der Kammerkommen ,findet ſie die Thür halb offen /wolte aber / dieweil ſie ein Weibsbild darin reden höret/nicht hinein gehen , ficher alſo ihre Haußtochter Philinionem vey
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Machate andem Tiſch figen / vñſich erluſtigen / welches fie mit groſſem ſchrecken eylend jhrer Frawen berichtet/aber vonjhren ſchlecht geglau bet worden /mit Vermeldung /objhrer nicht wife ſend /wie ihre Tochter vor allbereit etlichen Mos naren Todts ſen verfahren / darauff die Magdt geantwortet : Es iſt mir zwar vnſerer Tochter tödtlicher Abſcheyd nit vnbewuftrich hab ſie aber an jego mit meinen Augen und Dhren geſeheni und gehöret/mit dem Machatereden /als ſie nun nicht nachlaſſen wollen /gehet endlich die Mutter auch zuſampt der Magdt hinauff vor die Kams mer/ vnnd weil es alles ſtiu ( dann ſich die bende Liebhabendte widerumb zu Bettebegeben /onnd entſchlaffen /) hat ſieden Machatem auch nicht von dem Schlaff auffwecken wollen , jedoch ber dem brennenden Liechtſchein jhrer Tochter an . geficht/Kleydung ,ond Gefdmeidt gekenner. JR alſomit Forche/ Frewdt und Sdirecken vmbge. ben auf der Kammer enſendt gewichen / in wila lens / auff den morgen weiter ben ihrer Tochter wegen jhrer Widerkunfft Nachforſchung zuhaa ben : die Tochter aber nach offtmals widerholtem füffen/ vn Vermiſchung hat gegen angehendem Tag ihren Abfdhendt von Machate genommen und geſprochêrmein geliebter Machates, id) muß
121 mich vor Eagwiderumb in meine Kammerbee geben / dawitnicht meine Eltern etwas von vn . ſerer Liebe permercken moge : Ich wil aber fünff. tige Nacht widerumb bey cud erfdeinen /vnnd ønſern luften ein völligen Gnügen (cyften.Da. mit ihr mich aber auch danckbar erkennet wil ich çuch dieſes mein Bruſttudy / vnd güldnen Ring verehren /mit Bitt /meiner darbey zu gedenden . Dieſes Geſchenck nun hat Machares freundlich angenommen / vnnd hingegen jhr einen enſenen Ring / ſoer am Finger getragen / zuſampt einer filbernen Schalen /mit Goldt durdytrieben / vnd fünftlich zugerichtet /verehret. Als nun der Tag eingebrochen iſt die Mutter eylends in deß Ma charis Kammer kommen / vnd mit vielem wey . nen / nach ihrer Tochter / wo ſie hintommen /ge. fragt/audy was er mit jhr getrieben/vnndwas fie vnter einander geredet hätten / welches daſ Ma chates ordentlich erzehletidas Bruſttud vnnd Ring / ſo er von jhr empfangen / vorgezeigt /ſo dañdie Mutter mit wennenden Augen empfang gen / vnnd vor ihrer Todter Kleinod erfenner. Vnter deifen hatMachates verſprochen /er wolle verſchaffen /daß man die Toditer folgende Nacht widerumb fåme / der Mutter ſolches ſo bald an gezeiget würde / doelches dann auch geſchehen / in dem die Tochter folgende Nacht/ widerumb zu "der Stundt / wie die vorige zu ihrem liebhaber fomen /der Diener aber ſolches ſobald der Mute terangezeiget / ſodann beneben dem
Vattermit groſſer
groſſer Verwunderung die Tochter in dem Bett ben dem Machate gefunden rñ mir vielem weij. tien angeredet: Deten die Soder mit trawrigem Angeficht geantwortet : Udh ihr meinevnglůcto Eltern / wie habt ir mir ein fo geringe Fremd lige mißgonnet / vnnd nicht nur drey Tag mid mit meinem Liebhaber Machate zu ergenci geſtattee ad es wird eud dieſe Sorgfeltigkeit groſſen Sdimorgen vnd weynen vervrfadsen. Darauff fie fobald als ein todter Corpèr ligen blieben / dar. durch die Eltern von netwem zu weynen onnozu flagen / ach allerliebfte Tochter Philinion ,wie haſtu viis durch dieſes tratvrige Epectacul jų deinem dir von den Göitern wider zugeftelt er bens/ beweget / warumb verleffeftu vns nun zum andern mal / in ſolchen groſſen Engſten , haftu darumbmúffen von den Todten widerumb her. für kommen /daß wir dein Ableiben zum zwenten malanſchåwē můffen ? Warumb ſind wir nicht vielmehr auß diefem Ecben abgefordert worden , daß wir dich in den heilig? Elyfiſchen Feldern beo fuden mådhten ? Aber wir ſind jugar vnglück. haffrig , es iſt uns das Glück jederzeit heffrig zu wider/ vnd hat ons in dermaſſen große Schmer, ken/ vnd Angft werffen wollen /daß vns der Tode lieblicher dann das Leben were. Zu dieſem G fahren iſt das Haußgefindt zugelauffen/ vnd ende lich in der ganßen Start ruchtbar worden / der Oberffe aber der Statt fame gleid fals mit der Guardi vñ damit in der Finſtere tein Aufflauff ODCC
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øder Zufammenrottirung geſchehen fåndte /tieffo pas Sauß biß auff den Morgen bewachen :da pann das Volck son der vergangnen Geſchicht ſich beſprachet / vnter deffen hat der Oberſte das Grabe beſichtiget / vnnd darin allein die filberne Schalen vnd Ring / fojhr von Machate perche retigefunden : zu Hauß aber von den Eltern der {eichnam vor jhre Tochter erkennt worden / wie 1 derſelbe in dem Bettligen blieben : welches grof fen Schrecken gebracht derwegen der Wahrſam ger Hillus gerathē / den Eörper auſſer der State den Thieren vorzuwerffen / die Statt und Bür. germit ſonderlichen Dpffern zu verföhnen , die Eumenides vnd Mercurium , Chronium mit Dpffern zu verehren /die Tempel zu heiltgen /vnd gewiſſe Spiel den helliſchen Göttern zu halten auch daß der Oberſtei fo bald immer möglich dem loui Hoſpitali, Mercurio vñ Marci abſon derlichen / wegen Wolfarth deß Keyfers ein Do pffer thun folte. Welchem allem nachgelebt wor . den . Iſtauch Machaçeş bald darauff geſtorben . Bißdaher gedachter Aurhor. Darauß deß Teuft fels Begierde ſich mit den Menſchen zu vermi. ſchen gnugſam erſcheinet / anderer vnzehlicher Erempel zu geſchweigen: Wie er aber zu ſolchein per Abgeſtorbenen /oder auch am Galgen iuftifil cirten Córper gebrauchet / ift durch die Erfahrung gnugſam befandt.
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Das xv. Cap. Menſchen / Vonden Wehrwölffen /oder 10 zu gewiſſer Zeit in Wolff verwan . delt werden / vnnd ant lenſchen und Viehe groffer Schaden zu thun pfle gen . Emnach die Ablegung der alten / vnd Annehmung einer nemen Geſtalt / ein Ge . neration / vnd newe Geburt fan genennt werden / fönnen wir nicht vnfüglich in dieſem Tractat roin wunderbaren Vrſprung vnd Geburt etli. cher Creaturen / oud ) von Verwandlung der Menſden in Wolffy Kaken /Efet/ Sdwein/ vn andere Thier handlen , welche Veränderung dann nicht auf der Natur / oder natürlichen zu . gelaſſenen Kunft / ſondern auß vbernatürlicher verbottenen entſtchet. Wollen alſo erſtlich von den Wehrwolffen / oder den Menſchen / fo zu Wiiffen verwandelt werden / oder daß fie dergen. ftalt/verwandelt / durch deß Teuffels betrug ſids anſeht laſſen reden. Von dieſen ſohreiber Hero dotus alſo : Es ift bey den Scythen / vnd den Griechen I roderen Dres wohnen / ein gemeine Sage / daß einmal im Jahr die Menſchen zu Wolffen verwandelt werden / vnd nacherlichen Tagen widerumb zu voriger Geſtalt fommen welches ich dod nicht glaublich erachte. Vnnd ſtimmen init dieſer deß Herodoti Meynung noch
125 tigs tags vielvberein /weil ſiedie Vrfachen/ auß denen ſolches herrühret / nicht verſtehen.Esredet aber Herodotus von den Volcfern Neruiis ,
welche an den euſſerſten Grengen Liefflandt81 ( auda noch zu vnſerer Zeit die Statt Narua ,) nahe ben Roxolanos gewohnet . Ptolomeus nennet die lieffiänder Igilliones, deren Nacis bauren die Sudini ,vnd Ganildæ , deren Drisan jeko das Thurlandt. Vnd find die Veränderung der Menſchen in Wolff, deren Herodotus mele dung thut / noch zu vnſern Zeiten in Churlandt Sifflandr vnd Littaw rehrgemein / adda nemlich ein groſſe Anzahl ſolcher Zauberer werden gefun . den / ſo deß Teuffels Sülff vnd Dienſt in Vera richtungen jhrer Haubgefæåfften gebrauchen / vñ dienen jhnen dieſelbe in derKüchen / im Stali bey den Pferden /bringen die Brieff vnd auffges tragne Befehl in kurger Zeit/ end faſt einem Au . genblick in weit abgelegene { andtſchafften / vnnd wider Anrwort zu růck / die jenigen nun foſolche Gemeinfdaffe mit dem Teuffel treibeni vers wandeln ſich in Wölffe und ftreiffen mit groſſen Hauffen durch die Dörffer rñ Ståle/ vndthun an Menſchen vnd Viehe machtigen Schaden , Sie kommen aber alle Jahr auff dieN. Weihs nachten in Wolffsgeftalt in groſſer Menge /an einem gewiſſen Ort zwiſchen Eifflandt / Chur. landt/ vnnd Samogithien / da noch allerley alte Gemaur /eines verfallenen Caftels zu ſehen :vn . ter andern iſt dafelbft noch ein Stück Maur auff
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126 auffredse i daruber müſſen die Wölffe ſpringen / vnd alſo ihr Geſchwindigkeit erzeigen / welcher es aber nidir thun tónnen / wegen ſchwere des Leibs / dieweil fie in ſolcher Verwandlung die Propors 1 Dicke vnnd fånge deß menſchlichen Leibs behalten / werden von ihrem Vorgeſekren dem Tenffet foſie in ſoldiem Ortzuſamen brin . getimit Petrfdhen hefftig geſdylagen, wie Ołaus Magnusin ſeinem 18. Budyim 45.cap dieſes ali les beſchreibet. Sobezeugen auch glaubwürdige vornehme Perfonen / daß in difflandt vmb das Endt des Monats Decembris ; alle Zauberer vnnd Herenmeiſter von dem Teuffel an ein ges wiffer Ort zu erſcheinen / citirec vñberuffen overá den : welder and in ſolchem fåumnig, wird von dem Teuffel mit einem erfern Stab hefftig geo ſchlagen / alſo daß auch die Striemen viel Sage r
hernach all ihnen zu ſehen. Zeucht alſo ihr D6 berſter der Teuffel vor ihnen her /vnd folgen ihm wiel tauſendt Zauberer nad / dadañandere Teufs fel die fäumige vnnd nachläffige mit Solagen hernaci treiben. Wann fienuñ vber das Wari Ferkommen /an dns ander Vffert werden ſie alle in grauſamne Wolife verwandtet / greiffen men . niglichen/ fojhnen entgegen kommet an / brechen dieThüren an den BawrenHäuflein auff/ gece reiffen die Kinder i vnnd Biehel verwüſten die Speibñfauffen das Bieraußrvīthun in ſums ma vberallgroſſen Schaden. Nach zwolff Tagen Aber ſchwimmen ſie widcrumbmit Hauffen vber das
127 das Waſſer /erlangen wideruth b ihr vorige Be ftalt / vnd begeben ſich nac, Hauß. Von dieſer Verwandlung left weiter ben Peucero , Theod . Zwingero ,Olao Magno , Thoma Garzonio , Zieglero Sprengero ,Wiero,Bodino,vndan . dern / welche vnzchliche Hiſtorien von den Zau . berern zuſammen gebracht:welchen aller Glaug ben abzuſpreche/roider alle Vernunfft/ obes mol mit natürlichen Vrſachen nit fan beſdiónet wers den : wil aber von vielen das jeniger ſo wider die Darur geſchiehet/ vnnd mit der Vernunfft niche kan probiret werden /nidit geglaubt werden . Die Vrfadsift / dieweil ſie vermeynen /alle göttliche vnd menſdlicher natürlicher vnd ubernatürliche Sachen / mitjhrem Verffandt / vnd Vernunfft fubegreiffen / werden aber wol darin betrogen . Wefe aus gangvnverfåndig/wann manfagen wolte/ es hästen ſolche vornehme {eut in ſolchen Sachen die Vnwarheit ſchreiben willen /weldje von ſo viel hundert Jahren hero von anſehenli. chen glaubwürdige Authorn beſtåttiget worden , vñ durch die langwirige Erfahrung beträffriget. Vnd zwar were es ein groffe Vermeſſenhete ſpricht Boiſſardus, Olaum Magnum , fo deren Drten auß Gothland bürtig/bezůchtigēj ob hårte er Fabeln geſchrieben von folden Ländern / dars innen er den Biſchoffliden Standt mit große fem Sob vnnd Auffrichtigkeit verwaltet , wie. woljhn viel eins ſolchen bezüdirigen willen/ die doch nit wahrnemen /daß/ſo er ein ſolches gethan / viel
128 viel unter feinen Sandsleuten gehabthéttelſo ihri widerſprochen / vñ ſeinen Schrifften allen Glaus benbenommen hätten . Esſchreiben die Hiſto rici, vnnd dann auch Thomas Garzonius, daß der Großfürſt in Reuffen / jhme einen ſolden Wehrwolff vorbringëläffen / weldjer den Baw . ren groſſen Schaden zugefüget hatte. Wurde alſo mit eiffern Feſſeln in Gegenwart deß Groß , fürſten vorgeſtellet/vnd gefraget ob es wahr fener daß er ſich in einen Wolff verwandel vñ als er es beſtåtriget / wurde ihm von dem Fürſten befoh, len /ſich in ſolche Geſtalt zuverändern . Darauff ermit Verwilligung etwas abgewichen / vnd an einem einſamen Ort ſeine Ceremonten / fo.er vom Teuffel empfangen /verrichtet/ vnd ſobald in einen grauſamen Wolff, mit fewrenden Au . gen /widerbürftenden Haar/ond weit auffgeſpers ten Rachen ficb ſechen laſſen. Vnter deſſen hatte der Großfürft tween ſtarcke grimmige Hundrer 1
welche den armen Menſchen angefallen/ vnd jer. riffen / ehe er feine menſchliche Geſtalt widerumb erlangen können. Von dieſen Sachen habe ich auff eine Zeit ſonderlich Geſpräch gehabt , mit dem edlen Herrn Wernero Berr einem vor . trefflichen gelehrten Heren in Churlandt /vñ deg Fürften in Preuſſen geheimen Rath zu Königs berg in Preuſſen /welcher als ein glaubwürdiger Zeuge erzehlet/ daßalsvor turken Jahren ſeiner Mutter Bruder auff eingeit auff das Feldt ſpa kiren ganigen /vnd alles mit Sonce bedeckt/ vnd
129 Rein Rohrben ſich gehabt/ iftihm nahe ber ſeiner Dorffer einem ein großer grauſamer Wolff auffgeftoffen / fojhn angegriffen / daß er ſich zur Wehrſtellen müſſen / vnd den Wolffmiteinem Schuß in die Lenden verleget/ davon er hindend darvon geflohen. Deßandern Tags aber hat ſich der Edelman widerumb auffs Feldt begeben / in
TGE face
orfor
obilo mX10 Fachpers
en haut unde
willens den Wolffvollend außzuſpüren / dajhn dann die Spur von dem Blutrecht in fein Dorff zu ſeiner Bawren Häuſer einem gebracht/als er die Fraw nad jhrem Mann gefragt, hat er zur Antwort bekommen daß er zuBett lige , weil er Beſternäbend im Wirtshauß bey dem Bierver. wundetworden . Darauß der Edelman den Ber trug gemercket/ vnd mit Ernſt zu wiſſen begeret/ wo ihm die Wunde in den Zenden herkommel har alſo endlich der Bawr alles befoñen müſſen daß er nemlich in einen Wolff verwandelt i den
Fundern ſeinen Herrn angefallen /vnd alſo von
ondie derum s habei
ihm verwundet worden. Iſt alſo auffdieFolter geſpañet/ond nach dem er vielmehr bófer Stücke betennt/ endlich verbrennt worden. Deßgleiden
bely nem var
harmir auch gedachter Juncker folgende war. haffte Shiftorien ergehlet / weldsnicht ſo leichtlich
children König vurdy
widerlegt/oder verläugnettanwerde. Jnden oro ten aber /fagter/ in Chuvñ Lifflandt tan einje. der Zauberer / oder 28thrwolff / einen andern
confen ebenmäßig mit ſolchen Siffe verderben / vñihm ſolche Engenſchafft anhangen /wann ernemlich elde fi mitjhm trincet/ vnd etlide gewiſſe Wort vnd Cerer
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izo Ceremonien darzu braucht/wann nun der andet du ſolchemi ſtillſchweiget / vnd nicht Gorres heili . gen Nahmen darzwifchen brauchet / oder ſichges regnet /wird er fobald mit dergleichen Seudeon Zauberer Gifft eingenominen /wie er dann wei. ter erzehlet: Ich habe einen guten befandten vor Zdel gehabt/ prach er /von welchem das Gefahren gangenver ferjemit folchem Gifft angeſtecket/vnd pflegefidi ftreinem Wolffrumachen /mit dieſem habe idy auff eine Zeit7 in Gegenwart anderer mehr Perſonen bey dem Trunc geſprochen / ich hörej auß dem gerneinen Geſchreyi daß du auds roleft zu einem Wolff dich verwandeln tonnem welches dann /weil es der Vernunfftzuwider/vit meinen Verſtandt vbertrifft / auds der Natur zu wider iſt, kan id ; es nicht glauben / ſondern halt es vor ein lautere Phantaſen /vndbloffe Einbild . tung . Darauffer geantwortet/ wieglaubeſtu es nicht? Siehe hin /mein Dand / auff welcheRede die Hand ſobald in einem Augenblick / zu einern fcherlichen Wolffs Fuß verwandeltgeweſen / in dem ſie mein Freundt an ſich ziehen wollen / welo der dann erfchrocken / vnd geſprochen , was habe idy mit deinen teuffeliſchen Verblendungen zu thun / vndvonjhm gewichen / ifterdarauff gans in Wolffsgeftaltverändert /von derGeſellſchafte in den Waldt eingelauffen . Wierusím s.Buch de præft.dæm.ſæreibetres feren in dem Verons tiner Erkbifakthumb zween Hirten / PetrusBur getus vnd MichaelVerdua lebendig verbrenne woro :
lir hal
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fvorden /weil fiemit einer Salben /ſofievondem Teuffel empfangen , fich fo offt ihnen gefällig? in Wolff verwandelti hin und wider an Men ſchen und Viehe groſſen Schaden gethan /ehe fie erfennt/ vnnd im Jahr 1521. zu gebührlicher Straff gezogen worden. Deßgleichen auc Virs gilius in Bucol. von dem Mæri, daß er ihm ge wiſſe Kräuter, ſo in der Landtſdrafft Pontogee wachſen / zugeſtellet/ vnnd er ſelbſt geſehen habel wie er ſich durch Krafft derſelben in einen Wolff verwandelt / vnnd die Verſtorbene auß ihren Gräbern herfürgebracht habe . Was nun von Veränderung der Menſchen in Wolffel gemel. det / iſt auch von der Veränderung in andere Thier! zuverſtehen / wie dann bey Vincentio in
ſpec. hiſtor.Saxon .Gramm . Auguſtin, im 18. Bud de Ciuit . Dei, im 17. cap . Wilhelmen Btſdoffen zu Tyro , vnd andern / viel Erempel von Eſeln /Dchſen / Kafen vnd dergleichen Thics ren vorhanden /welche wir dieſes Dris vnd Vornehmens anguziehen /vnnobs
tigerachten.
132 Daß XVI. Cap. Von den Geniis , ob dieſelbe Kinder zeit. gen , auch ſelbſt geboren werden /was ſiein warbeit ſind ,ihre Zahmen / vnd wie ſie beruffen und beſchworen were den | deßgleichen von den Syluanis, Waldtgöttern / Lamiis, Satyren i he ren /vnd vnholden / vnd wie weitſich ihreWirkung und Gewalt/durch Zu : thuung deßböſen Geiſtes erſtrecke.
etlichedie Wort Monſis * Spflegen Kins der Gottesi ſaben die Tsdrer der Menſden das fie ſchon waren / vnd nahmen ſie jhnen zu Wela bern i nach dem Buchſtaben verſtehen / von Vermiſchung nemlicy der guten Engelmit dènt Menſchen .Aberes werden die himlifdie G < ifter/ oder Engel feines wegs von den fleifdliche Be . gierden angefochten / weniger / daß he ſelbige zu ſolcher vnzůchtigen Befleckung reißin folrē:wwel ches gläublich iſt/ daß es von den böſen Geiſterk geſchehe/welche die Zauberer durch ſolcherchånda liche Lüfte zu ſeinein Dienſt / vnnd von Gottab . wendet.DieMahometaner /oder Tiroten /glaw ben / vermog ihres Alcorans/ es ſenen etliche Ens gel / melde damals von der Wiber Siebe vnnd Sodne bethöret/ von Gott geſtraffet / vno nod biß anjeko in einem tieffen Brunnen zu Baby lon
133 ſonauffbehalten werden . Solches iſt aber gank falfds/ ond vonden rechten Theologen verworf. fen / wvelde den vorgehenden Sprud / daß nem . lid , die Kinder Gottes / die Tochter der Men ſdhenjöre Schöne geſehen /nidt von den Engeln außlegen/ſondern von den Nadškomnen Seths gankem Bergen gedienet / daß welche Gott von nemblid , deren Kinder ihnen von den Tödyrern Cains /ſovon Gott abgewichen / Weibergenom men haben . Nichts deſto weniger aber ſagt die Gloſſa ſup., Geneſ. Es iſt nicht vnglåublich / daß etlideMenſden von den Geiſtern geboren worden / welde ſehr verhißt auff die Weiber ger weſen , von welchen Auguſtinus im Buch von der Statt Gottes / vnd Scotus fentent.2. diſt.7. Alſo haben die Alten darfür gehalten /daß die Ge nii mit den ſterblichen Weibsbildern fid, vermir djet / vnnd Kinder von jhnen gezeuger: wte von dem Genio in dem Sabiniſchen Gebieth zu ſes hen /weldier eine adeliche Suretiſche Jungfraw / yondem Tangweg genomen , in Quirini Tem . pelgeſchwächet/vnd von jhren den Sort Fidium , welcher ſanctus, heilig/ onnd ſemipater ein hal. ber Vatter / vnnd Vrheber der Statt Curis in Sabiniſcher Serrſchafft/genennt/gezeuger. Gem nius aber ift von den Alten der Gott der Narur genennet worden /welcher eine gebärendeKrafft aller Dinge in fidy haberdaher dann einem jeden fein Genius zugeeygnet worden / darvon Seruius ſpricht | Genius ift der natürliche Gott eines Drts/ Iiij
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Dings / ( Creaturen ) oder Menſchens/ t Genium eines jeden vernünfftige nenne Varro Seele/ vñ have alſo ein jeder ſeinen eignen /wer , den mit vns geboren / empfange vng wann wir geboren werden / vnd feve eines jeden ſein Hürer Dris
vnd Wächter dieganke Zeit ſeines Lebens. Vnd Cenſorinus ſpricht. Es iſt der Genius dermals fen vnſer jmerwährender Auffſeher / daß er and nicht ein Augenblick von vns weidhet, ſondern von Mutterleib an vns bis zum Ende unſers les bens/ begleiter. Dieſer wird Genius genennt/ent. weder daß wie ein jeder geboren wird / in ſeiner Pflegevnd Hutiſt /oder daß er verſorgt/daß wir werden geboren / oder daß er mit vns zugleich werde geboren / oder auch daßer ons ſo bald wir geboren /auffnimmet vnd ſchůget. Seruius feket noch andere / als er von den Geniis , oder der ab, geſtorbenen Geiffer, Es iſt alles/ ſpricht eri voit der abgeſtorbenen Geifter zwiſden deß Monde vnnd Erdt Eircul) von cannen ſie kommen / vnd werden in Lateiniſcher Spracy manes , vom Wort manare fommen / oder Flieffen/ genennet vnd ſind als Vorſteher of Men (den Leibs vores Beſert/ welche auß der Eltern Samen herkoms men /zu der zeit / wann die erffe Empfängnußge Tichet / ønnd haben deren Vrſachen auch Luft: nach dem Todt i bey ſoldien Eeibern zu feyn/ vnd als dann Lemures, Nadtgeiſter der abgeſtorbe nen Seelen ) oder Geifter heiſſen / wann fie nun in jhrem Leben wol vnnd löblich ſich verhalten wer !
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135 werden aufjhnen Lares, Haußgeimer /foober die Håuſerond Ståtte georonetwerden :Im widris gen Fall /wann ſiefdåndlich gelebt/ werden ſie zu Poltergeiſtern/ vñ Geſpenſten / Penates werden genenne Haußgeiſter / ſoden Häuſern vorgeregel burd ),welche wir Leben / oder Athem haben , wie Macrobiusſpricht durch welche wir den Leib har , ben/ vñdie Seele oder Vernunffe beſigen . Vors Geiten pflegte ein jeder ſeinem Genio , an ſeinem Geburtstag zuopfferti/mit Wein und Blumen / aber durd ſonſt fein lebendig Dpffer . Vnd nach dem ale Drt Berg 1- Waſſer Brunnen : Seel Høien Häuſer/Gråtre jhrefugeeignete Genios hatten /pflegten die Zauberer mit ihrem Berdwes ren /vnd exorciſmos,ſie herfür zubringen / vnd find der Meynung / daß wann ſie einem Scha . den chun willen habenjhren wächſene Bildnuſ. fen vnd Beſchwerung keine Krafft / wann ſie nicht den Menſchen /auff den es gerichtet/ engnen Geniuin herfür bringen / wanſie aber jhreengne Rahmen nichtwiſſen , damit ſiežil nennen, pfle.. gen ſie diefelbe von den oberen Geiftern deren Gewalt dieſe vndere Genii , vnnd Schusherın einer jeden Seeleſind / fuentlehnen / wird alſo dann der guteGenius vondes Menſchen Schuk abgchalten / biß fo lang er einem andern böſen Geniopbergeben /in Gefahr/ bißweilen auch deß Lebens /geffůrget werde. Ebenmåfig wurden audy in Beſchwerung /vnd Abtreibung der ſchuka
geifter /oder Geniorum der Ståtte getrieben /wic dann tilj
136 dann die Römer im gebrauc :wan fic eine Start belågerten /durch ihre Prieſter den Genium ,oder Sdukheren der Stattzuberuffen /vndwann ſie jhngeſehen /zu opffern / init groſſem lob zu vereh . ren / verhieſſen ihm auch bey ihnen in jhrer Statt (wann er von dem Ort abweichen wolter) eben maſſigen Dienſt/ oder auch noch gröſſere Ehrel dann er zuvor gehabt / zu erzeigen . Daher dann Plinius ſchreibet / ¢s feye mit groſſem Fleiß vnnd Genii , der Statt Ernſt derrechte Nahme def Romſo Romaneflus geheiſſen / verborgen ge halten worden / damit nicht vielleicht/ wann die
Start ſolt belågert werden , ſichdie Feindt eines gleldimálſigen ynterſtehen midten . Wir aber halten darfür/ daß ein einßiger böſer Geift alles dieſes in der Menſchen Herren wircke/ vnnd in den Wercken / felbft verrichte, welcher dann ſo viel vnterſchiedlicher Gradus vnd Wirkung an. 1 nehmen kan /daß er auch vor ein guien Engel de Liechtswerezuhalten . Vnd zwar ſind ſeine Vers vnd vnterſcheiden Gott blendungen mancherlen e erdi Menſdhens / die boren Geiffer / vnnd die Natur verrichren / vnd wircken alles i was zuverriditen und zuthunift: daß auch nothwendig alles dieſen fünff Stücken zu juſchreibe / haben alſo defGe nii nicht vonnöthen / wo die Natur eines jeden Dingsift oder die Seele i fo viel den Menſchen belangt / vnfterblid / oder ein guter / oder böfer Engel. Von lamblicho leſen wir / daß er in die Start
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137 Statt Gadarā in Syrien / mit etlichen ſeiner: Diſcipuln tomen / in der Orts heilſame warme Båder/als er nun daſelbſt gebadet/vnnd eine Din ſputation von der Båder Engenſchafft vnter jh . nen entſtanden / hat er von den Einwohnernden Nahmen /damit der benden Bådhlein deß war . men Waſſers /ſo vor den andern etwas ſcheinba. rer / vnd trefflicher waren/ Genii genennet wür. den /zuerforſchen : doren der eine dann Eros, der ander Anterosgeheiſſen /die Vrſach aber ſoldier Nahmen niemand befandt geweſen . Darauffer fich an der Quelle deß einen Bådpleins gefekti das Waſſer mit der Handr berühret / vnd etliche gewiſſe Beſchwerungen geſprochen / nad pels chem die Erde einen Thon von ſich gegeben / das Waſſer ſid ergoffen / vnnd ein kleines Knäblein eines ſchönenweiſſen Leibs,vndbequemen Sta. tur / mit gelbem Haar auf der Duellen herfür kommen / gleich als ob er baden wolte :darüber fidh die Vmbſtehende ſehr verwundert / lambli chus aber zu der andern Quellen fd verfügtion gehörter maſſen procedirettondas andere indb lein / ſo dem vorigen in allemgletdi/ ohne daßdas Saar etwas bräunlicht/ond auffden Halfberab hangendt/ herfürgebracht/ haben fich alfobende Knaben einander empfangen / vndmit einander geſcherker/aud, lamblichum gleichſam als ihren natürlichen Vatter mi frölichem Angefide ges grůſſet/welche er freun »lid empfangen / gelieb, foſetionno cinem jederwiderumban ſeinen Drt 9V fidh
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138 fidi zu begeben /befohlen /zudem Vmbftandtaber geſprochen /daß es des Dres Genii , vnd Before derer de warmen Buds fessen : darüber fidjdic Vmbſtehende ſehr verivundert/ vnd ihn in grore fen Ehrengehalten / als welchern auch die Götter gehorſam weren .Esfind aber ſolche Knaben ane ders nichts /dann zween Teuffel geweſen /welche ihm alſo auff ſeinen Befehl erſchienen /onder deß Drts Geniosgenennet / damit erjhm ein Anſe. hen ber feinen Diſcipuin machen möchte. Was von Apollonio Thyaneo wird geſchrieben , fies her des Warheit etwasähnlicher / daßer nemlich den Jüngling Menippum , ſo wegen ſeiner ſcho. nen Geſtalt von einer Lamia , oder Geſpenſt gea lieber worden / erlediget. Dieſe , Lamiæ , oder Nachtgeiſter/Geſpenſt /pflegen den Perſonenſo mtt fonderlicher Leibsſchönebegabet/hefftig nach juhangen ,vndfhres Benfchlaffs zugebrauchen / damit ſie nadimals ſolche vmbs Leben bringen mögen . Dieſes Geſpenſt hatte in Geſtalt einer vorrrefflichen fühönen Jungfraweni in einer ftatrlidhen wol zugerichteten Behauſung / ein herificheMalzeitzugerichtet, als es aber an dem daß erimnicjhrenin eheliche Verbündnuß ſich ein. taſſen wöllen / fompt Apollonius, erkennet deri Teuffels Berrug /ond weil er fich deß Junglings erbarmet 1 hat er durch ſeineBeſchwerung das Geſpenft/ oder Lamiam , die vermeynte Junga frat abgetrieben / welche ſo bald mitſampidem Jauß / vnnd allem prádřigen Haußrath vera ſchroun
139 fchwunden /vnd zu nicht/ vnd der Jüngling vont der Gefahr errettet worden. Dieſer Apollonius als er durch etn Dorff in Ethiopian reiſet / hat er einen Satyrum , ſo den Weibern ſehr nachgeſea ket / durch einen Trund Wein entſdslåffet, ge.. bunden , vnnd daß er hinfüro dém (andt keinen Schaden mehr zufügte/ verordner. Vnter dies fen vngůchtigen Geniis,haben allezeit die Sylua. ni den Vorzug gehabt / welcher wie Ælianus in hiſt.anim.ſchreibet / auß dem Berſchlaff Cra
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this einer Sybaritin / miteinem Guis gezeuget worden /mireines Menſchen Ungeſicht, an dem Leib wie ein Geiß / biß an den Nabel wie ein Haupt / vnd ſpia Menſch mit Hörnern auff dem Ben Haarlocken unter dem Kind von dem Mabet an biß vnden auß einem Bocfgleich mitgefpal. tenen harechten Bocksfüffen / diefen haben die Sybariten ønter jhre Sorter gezehlev/bind Syl uanum genennet/weilerinden Wäldrengewoha net . Ift den ſchwangern Weibern ſehrvberlå. ftig , als deren Blutfluß inder Geburter verhin , dertijhre hermliche Glieder onzúdstiger weiß taftet/ vnnd zum offtermal iu debens G Fahrge. ftúrket. Es ſind auch noch auffden heutigen Tag der Juden Weiber in dem Wahn /daß clichege Wiſe vnfeuſde böſe Geifteri vñ Genii,den Weie bern in der Geburt ſehr zu wider ſeyen / vnterfte. hen ſich derwegen diefelbe durch Anzeigung erlie cher gewiffer Charactern in den Eden der Kain mern / da die Kindbetterin fid verbålt/ hinweg zubang
140 zubannen , ſchreiben alſo in diejugeridorete Cira cul dieſe Wort Hviz LILITH. vnd melden die Caballiften es ſeyen dieſe ſchädliche Genii Lilith vonanfang der Welt / in dem Paradeiß von dem Samen Adams, ſo er von ſich geben , ehe ermit der Eva fich vermiſdhet geboren worden :vnd ha . ben nady jrer Meynung einen begreifflichen Leibl. fofangefühler werden , ſo aber doch von Lufftzu . gerichtet/ſubtite /geſchwinde/ vnd ſo leichtlich ver. ſchwinden fan i låſet ſich auch vnterweilen in Seftalt einer durchſichtigen Wolden fehen / ro leidtlidi durch alles durchtringet/ond roer wider ein Wandt anſtoffet/ verfdwindet / oder in dte Luffe fich erhebet. Dieſe Seiffer nun ſollen jhr de ben auff 1000. Jahr erftrecken /nehmen an leib ønd Alter zu /wie die Menſchen /vñ wird jhr Ge. foledit durd die nächtliche Pollution Beftes cung vnnd Außgieſſung deß menſchlichen Sa. mens / oder woluftſichtigen Träumeder Måns ner/vortgepflanket. Ste ſind ſehr zur Vnzucht geneigt / vnd haben groſſen ( uft , an der Beiber Monarfluß als bardurchſiegeftarcfet / vnndan Alter zunehmen. Sie pflegen auch nachts ſich zu . den jungen Geſellenzulegen / jhreſpiritusgeni. tales,gebårende teblide Seiſter / vn Kräffte auff samundtern /auch die Geburtsglieder zu ſchånd, licher Samens Vergießung anzureißen /fich das mit zu beluſtigen. Iſt aber auſſer allem zweiffell, daß dieſes allespur/ laurer Einbildtungen vnnd Gedicite fenen . Sintemalalles das jenigewas wider
142 wider die Natur von dem Genio, Satyro , oder Syluanogeſchehen zu ſeyn /geglaubet wird/ ohne fweiffel von dem böſen Geiſt , welcher ein lauter Geift /vnd keinen Leib hat nicht geboren wird/ ob man gleich helt/daß er gebåre/herrühret/vndvers richtet wird. Dann dieſe böſe Geiſter / wie auch droben gemeldtet / vnjůchtig vndvnverſichanope find, vermiſchen ſich mit ihren Zugethanen in ſooner anmuhtiger Geſtalt/vnd befandten Ma. men /als vnter der Geſtalt eines ſonen farm Manns /wann ſiemit einem Weibsbild zuſdafs fen haben / wann ſie mit einem Mann zuthun vnter eines ſchönen WetbsbildtesGeftaltiebee kennen aber alle fo fidh folches Beyfdhlaffs ge . brauchen / daß wenig Wolluſts vñ Ergeßlichkeit in ſolchem reye/ wegen der Kålte / dardurd der Wolluſt deß Benſchlaffs wird verringert. Ja *man ſagt/ daß der Teuffel zum offtermal dic Weiber zu fragenpflege , ob ſie wollen von jhm ſchwanger werden / vnd wann ſie in ſolches vera willigen / bringt erjhnen menſchlichen Samen / foer anderswo bekommen / vnd in ſeinen natúra lichen Kräfften erhalten / ben fie / darvon dann ſoldie teuffeliſde Geburt wird formiret. Was derwegen alſo den Geniis wird zugeſchrieben / tan mehrmain dem Teuffel zugeengnet werden i unterweilen der Natur / nach dem die Weick find. Dann wann ſie natürlich ſind ſie der Mas tur/wann ſie wider die Natur /vbernatürlich vñ båß ,dem böſen Geiſt suzuſchreiben /oder auch den gutent
142 guten Engeln / welche anders nichts als guts wirchen / ohne/oder durch Mittel/nicht abergebå . ren /oder geboren worden / wie auch nicht die bo .
Ren /weldiedurch anders woher gebrachten frembe den Samen /welcher nicht jhr /ſondern der Meni ſohen / oder durch auffein erdidite weiſe durch bei triegliche Einbildtungen / vnterweilen der natür. Tigen Geburtvnd Empfängnuß nachåffen . Beſchluß dieſes Tractats . SIDE welchem allem /die ſo wolvbernas türlicheſals natürliche Art / Vrſprung vnnd Xhtunfft erlicher Creaturen erſcheinet / fo viel diefelbe wider die Gewohnheit oder ordentliche Krafft der Natur vnterweilen ſich erzeigen vnd zu zutragen pflegen. Danngleid wie die Orcas diſche Baumganß durch vnnd wider die Natur geboren / entweder Gottes allmächtige Hers. fchafft vber die Natur øbergebenen Gewalt una terweilen von ihrer vorgeſchriebenen Ordnung abzuweichen , durch ihr Erempel zu erklären /alſo auch das obrige alles / fobißher erörtert / zu dem Ende dahin zielet / daß wir durch ſolches erken , nen /wie der allmächtige Gottnicht an der Natur Drdnung gebunden , ſondern wider vnnd ober deren Lauffalles nach ſeinem H. Willen regieren , lenden / vnd wenden fan .
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