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Res. 40
244 13 **********
*****K
Ph.se
Weigel
14.113 : 2
ANSTREICHG .
Ph. Sp . 21
46
Der güldene Griff/
Alle
Qing oone
Irrthumb zu erkennen
/
vielen
Hochgelåhrten vnbefandt /onddoch allen Menſchen nothwendig zu wiſſen .
SU20
Durch M.Valentinum VVeigelium
geweſenen
Pfarzherin zur Zſchopait.
BIBLIOTHECA REGIA MONACENSIS . Gedruckt zu Hall in Sachſen barel Etriftoph . Bißmarck / jnverlegung Joachimi Kruſicten .
Im
Jahr 1613.
mig
intetincit you of3qnisvolutnants frundpuni ya Som une déjue fried po potve Tora einzten gelomart acabeigt hund ein norr Quent pelihet ninge &
zin
inimo fino a raggiunge Room for id asi Shu main drony logit abueroriga muif asing last who fitonu beint asaison Spin 119 hormwith shr warheit erwohlt hun Regte hoor Tihfire mich gropreast ch honungs a noago eruen laus tim wan cigue Brin og det minwho bhr Am tego nyembro 213 14 Bir Zain tfag slamu 9vosgmar wti noorte grisha ronruich mehr strong einer Zengnuß , alswent allerten Menstunt 318 : 0 inawartfißrool geleithert , und alrin change fat in lib .
ann anmochoſ min mit deinem derboth weiſer den meine fringht quid sualla mosir Sehrer and bin killingen dein vir alty ,
Tef aus zelthate his photo
eunion suig an oven levien forimeoutfiton kinne Bain good condup higiene gates un dousworth offenbar wirrsip Erfoniort of , and anachst Khlung der ein , z Eon : 3 Cop .
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twoil wir nun auch hoffnung haben , broupons were prove aren Idazliheit und Thron mis nost da vilhe prior ſein angeſich gienge,of die khinder strate rich anſehen schein Kumhe globe when Ruffonit ,Aruba Zana smina rxhin ding wifispu fring bleibtt wir reann deoch musufgeweckh , Forn den alten Tepinismut , wenn sie es En i in Pripo vuphorst , bet biß auf den keintigroy murun quotqulognisrinary anos deram fargen ( ! Wenn es dort ſich bebherrt zu rein herre ught dir des Mais des ferrnin ide die deelche vogethorn , vun der herr us here atzig , wo voor der 6 horrn Schlorhers amit aufgerer unſ allen a freinheis , nun abon spingelt ſich in gesikt, Guw wirr worrin northerot nireplebigna Siche con lunar Shurheit zu den in ampor cuangelium verwerkhaps in kannen , ſo derlofion vorren wordeckht
velihon ur gott diſer wilt on priznanbigen siin errocemmert hat das ſie nicht er wilt heißt der Einangelig von den Scherheit Chrißi welcher ist alo bubile Bottes rentProdigen miss auß solat anwarm defum Chroit, & ex tjvin herr wir aber eine fif 3 af willen doen Gast bon de reßris Eich auß vor finpornuß herfire küchen at einen sollen Schain in Ampere ferry srogrebon, das durch außrusspunde die wercharge von Gelihoant müßen Sicherheis hottesimalom Bagersucht desi chrift i contro
Sie bitte how malam makabayo saunout nemo, osaisi toisan Pwllforminus , mis oma isti ofans boy tan mit wir aborson devoll weich vorgegat Saunder wien Roden son a kurbliy vo somon was it chattis moliss Zottrorogenst hat vor wer writ, zu singer forligkcheid trenin honnon oboron de returis estchounds hot den wo ſie wir erkhondjethen , the seinkheit auf grotrrugogut vundeten wir go hribongzehat ihnin ving Aspen son los tres jau et and share are short hat ind in scheint mounphon hargt khomman & Att hati kamion shit Ihn treben , to petab gott aflu zaros virsch unen zrin wend Zeiß erforscht allt bring till en op ouch weiß was in neuſchon so refu a zip mes naush son Henry Ifweteen't a nit gaan
intrines noften to ohn Icheiß es wird von von und kinfony grat und von Zeiß un 3 gott gavien wiſſen Rhonum wos muß vou rodina thewin & inf Rowen uit mind work . Leserse home que moiß end Rover in min die van joiline chrißerhood and wisy Zorkliche soch zripich der nothing 400mm 626 vinnu og festtesi getma Jongsm Ion fait que le spese obmit ***taitoi. Azory of growint win , a Zoir uns von Richet alles nur einen von Aranan ini itsjaring Michiestaiset? 10 msi tomurilin ' wvinto van trai, turbo se
in
Derguldene Griff alle
ding ohne
Irrthumb zu
erfennen /
vielen Googelåhecenynbefandt/ ond doch
allen Menſchen nothwendig uwiſſen . Alle Ding ſind eſvig ond auch zeitlich . Alle Dingkan Chriſtus in vns lehren / fo fern wir uns auch ihm mit Raum ergeben . eApocalipſis s. Cap . No Ich rahein der rechten Hand /deflen / der auff dem
Stulſaß ein Buch geſchries
ben / inwendig und außwendig verſie gelt/mit ſieben Siegeln / ondich rahects nen ſtarcken Engel predigen / mit heller Stimn /wer ift würdig dieſes Buch auffzuthun /vnd zu brechen Sigel/ vnd niemand im
ſeine
Himmel noch auff Erden
:
noch unter der Erden kunoi das Buch auffthun/noch darein ſehen / ond ich weinet ſehr dig erfundenward / das
daſ niemandwür.
Buch auffzuthun noch zu
lefen /noch darinnen zuſehen
/ Aber einer unter der
Elteften (prach zumtr / Weinenicht/ es hatoberwuns den der Lðið / der da iſtvom
Geſchlecht Juda / Chrt.
ftus / Gott/das Wort/ welchs iſt das Reich in ons /der vom Stammen
Gottes
Davids/auffzuthun das
Buch vndzu brechen feine ſieben Siegel.
A lj
Der
PODEROS
Der güldene Griff
Alle ding
ohne
erkennen / virten
Irthumb zu
Hochgelarten
vnbckand/
vnd doch allen Senſchen zu wiſſen Hothwendig . Ndem
Namen vnſersMEra
JEfu
Chriſti
fchreibich dis Büchlein / darinnen auch die Lins feltigen ſo weit im
Verſtandt gebracht können
werden / daß ſievberwinden vnd treiben können / viel Dochgelehrte / Doctores vndWeltgelehrte vberzeis gen / daß viel Dochgelebrte in Blindheit ſitzen in als ten dreyen Faculteten /Sofompt nun her on ſchawet die Werck des S
Erm . Dôret ſchnel vnd redet langs
ſam / lernet zuvor / darnach vrtbeilet / dempffet den Geiſt nicht / prüffet aber vnd febet /waserrede und febetmit ewern eignen Augen / vnd nichtmit anderer Péut Augen / komptdochond hõret mit ewren eignen
> Dhren / vnd gleubet nichtwas andere gebortbaben / kompt vnnd ſchmecketmit ewren eignen Zungen / ſo werdet ihrverſtendig /flugvndweiſe werden / vñaus allem
Irrthumb vnd Finſternis erledigt /daſhinfort
rolt ihr nichtauff gut Vertrawen gleuben / was andes reſagen / ſondern ſelbſtſeben / das WarbeitWarbeit ſey: Ihrwerdet ſelber zengen / vnd niemandsmehrzu gefallen gleuben :/
esiſt zeit Siewarheit nicht lenger zu very
zu verhalten / fondern offentlich zu ſchreiben vnd zures den /vnd folcheVarbeit iſt in euch / Gott im
Dimmel
werdet jordanefen / dafir durch mich einen ſo gerins gen Werckzeug feyd gefiihret vnd gebrachtworden / eben zu demi/ das ench allen zum nothwendigſten iſt/ welches das böchſteiſt/vndwelches auch
in euch iſt/
ihralle habtnichts davon gewuſt / vnd habt euch féls ber nicht erkennet7 Sichfelber nicht kennen /ond auch Gottnicht/ iſt die höchſte Blindheit und Finſternis / ſich aber ſelbſt vndGott erkennen /treibet aus alleFinz ſternis vndmiacht der Menſchen
Gewiſſen / daß ihn
kein anderer verführen kan / diejnen aber ſelber nicht pollen ſo glinſtigfeyn /daß ſie lernen möchten /wie fol Dann ihnen dis Büchlein gúnſtig feyn / die da fägen / was fölteſiu mich lehren / oder was kanſlu / daſ ich erſt von dir lernen ſol / Antwort /Nichts newes kan ich dich leren , ſondern nurdasjenige das in dir iſt / daß duin dirtregeſt/ aber doch nichtgewuſthaft / welchs dich verwundern muſt / Sagſtu was darffich deines Berichts /ich magdeines güldenen Griffs nichtbraus chen / Ich verſtehe zuvor alle dingbeffer /Antwort/Ver2 ſtebeſtu alles zuvor /ſoliſ dis Büchlein viſlich mit deinem
ſo wird es ges
Verſtand vberein koinen / kompts
aber mit dirnichtvberein / ſo
iſt der Verſtand nicht in
dir /ſobiſtu blind vnd muſt bekennen dein Vnwillens beit als den wird dir geholffen / Sagſtu aber du ſepeſt nichtblind / fondern febeſt / ſo mag dir nimmermehr geholffen werden / denn dis Bichlein wird zum Gesoubiga Prime richt fürgelegt und gegeben / auffdas die dablind vndmore than a conca geelta vnwijent/ſebendvnnd verſtendig werden / die aber ſébendvnd willent ſind / entweder in der Wiffenheit
pris temporani dolig.defbrine zrunā zoominge sind lt bifonupu ,beſtetigt dos die do nicht reson ſchend woosh swand Dir dasschen blind werden , and var we hicho Khorirer , diebei Ihn waren vol proch zu Ihm , sind wire ann auch Broch zu Ihunon , wourt dort blind ſe hittat fet fruit smünde , muu tow voor in lue anbound , alrios sin rünh ..
beſietigetwerden / oder blind vnd vnwiſentwerden end bleiben /bievnd dortin Ewigleit / Johan.Cap.9 WebllieberMenſch 7018 Buchlein foldie Dnwiſſens den ſchend vndverſtendig machen , die es aber feben vndwiſſen /ſollen blind vñ.vnwiſſentbleiben in £ wigs teit/nichtdas dieserkentnis aus dem
Gegenwurff ces
nommen werde/ (welches widermeinfobretben were) fondern zum
Gericht iſt es geſchrieben und gegebent
als die da ſich blind vnd vnwiſſend erkennen /aus dem Irathamberrettetwerden / die aber ſich fiirwiffent on Tebend erkennen /vnd ſind es doch nicht/ diemuiffen in der finſternis bleiben hie vnd dort/Derhalbenlieber Cerer / vrtheile mit Beſcheidenheit / verwirff dis Büchlein nicht/ſowirſtu auch nichtverwirfflich übere
zeiget / dannwer dis Büchlein verwirfft/ der zeiget itfor beint zuige newsfees ſich felber /daser ſey ein Lügner /vnd ein mirbs de Oops aūß allan Feind der Warbeit bleis nemnd washte bei denſelbig ben wolle . then , auf folgt gar nicht + wahrhaftige , dem Eignore humb peinen herkherten Arthavillen weichen , aber Hande lani nwy senden ollen , vin Erkhentniß ismen vel , and sin of Zum bherlich undricht rügung bekhenuan offentlig
Das
Der güldeneGriff SELLE
KS
Das erſte Capitel . Daß die Betrachtung der
ewigen
Gott
heit / ond der 6. Tagwercken / auch die Erkentnis
ſeiner ſelbs /gros Nußbringe. Er da offt betrachtden civigen GOtt /wie er anfenglich durch ſein Wortund Seift ſeines Munds als SI
leding geſchaffen hat /ausnichts etwas / Ais die Engel tomen aus nichts/dann durchsWort Gottes/auffdas folgen die s.Tagwerde der Schöpffung wie durch die ſcheidungen /alle ding find herfår fomen an das iecht/Gott beſige alle ding in jm ſelbery alſo ſchufferauch die Engel /daß fiealles in jnen ſelber haben /aus den foñen herfür die 4.Elemenca ond:Aſtra , aus den Etementen vnd Aftris fomen herfür die Corporajausdé Corporibuswactos Fen herfürdie Früchten /wer das betracht ſag ich )das alles das aus nichts worden ſey /durchsWort aus dem Verborgnen in das Mes ſen alleding ausdem
unſichtbarn in das ſichtbare korñen ſey / aus dem Geiſtlichen in das leiblichevnd Cörperliche/vnd bleib eins in
dem andern / Als der feibliche fichtbare Baum / bleibet im vufiches barn geiſtlichen Baum / alſo flieſſen alle cuſſere ding von dém ins nern heraus /vnd nichts von auſſen hinnein / Siehe an wo kömpe der Baum Her /warlich aus den Aftris des vnſichtbaren Samens/ * Baum /wo kómpt derSchotee vñ
wo kömpe die Birn ger/aus dem
Hagel her/Regen /Nebel/nif aus den jrdiſchen Dünſten /wie Aris ftotelſagt/ſondern ausden vnfichtigen Aftris derSternen /die das vnſichtbare ſichtbarmachen /Nun /wo kómpt derMenſch her?aus bem limbo terrę,das iſt aus dem Erden Kloß / der da iſt die gange Welt/onſichtbar lag ddam in der Welt /ond ward leiblich ,war: aus eineriſt daſſelb halvnd begerterauch in jhm /die Birn iftaus dem
Der güldene Griff dem
Baum / der Kern aus der Dirn / darumb fan aus dem Kern
wiederumbeine Birn wachſen / famptmehr andern Birnen / vnd gehef alles von innen heraus/aus dem vnſichtigen in das ſichtigel aus allen Geſchöpffen iſt Adam gezogen /vndalle Geldropffligen in jm /aus dem
Firmament oder Geſtirn iſt ſein Geiſt/ vnd daher
hat Adam alle ſeine Kunſt/Handwerck / iche Weißheit injhm /deñ was im
prachen vnd alle thuri
Firmament ift /das iſtauch im
Menſchen /vber das hatder Menſch die ewige Seel/durch das eins blaſen von Gott/ſampt dem h.Geiſt/derhalben ligt auch die ewis gehimliſche Weißheit in jhm
/ daraus geſchloſſen wird / das alle
Erkentnis Göttlicher ding/nit aus den Büchern genomen werde/ ſondern aus dem Menſchen felbſtherflieffet in den
Buchſtaben /
Derhalben wer offt betrachtete die ewige Gottheitund dieWerck ) auch ſich ſelber/ſernet kennen der erlangtvollkommene Weißheitt ynd fein ſtudieren kömptjhn leicht an /was ein anderer in zo : Jah ren nichtlernen kan /das kanein ſolcher in 3. Jahren lernen/ohn als len
Irzthumb/ Dwüſten die Hohenſchulen und Weltgelehrten
dieſen Griffond kurzenGrund/fie würden nichtmitmihvnd ars beitjhre Weißheit aus den Büchern zu lefen verhoffen / und fich felbſten neben andern in folche ſchwere Finfternis vnd Jrrthumb vor Gott anführen .
Dewiger Gottund Schöpffer / die
Errick
deiner Hendebezeugen gnugſam / daß alle ding aus dem onfichts baren in das ſichtbare kommen /aus dem geiſtlichen in das leiblice Córperliche vndweltlicke / da alleding heraus filieffen in das ſichts bare / Alſo iſt der Buchſtab kommen aus dem inwendigen Geiſti Adam aus der Welt/die Erfendtnis oder Verſtandtaus dem X , dam /denn derMenſch iſt vor allen Büchern /die Bücher ſind aus dem Menſchen / S HErrerleuchte /erleuchte mich wieder/ du was res Liecht/daß ich nun dich vndmich erkenne/ fo wird mir eröffnet die Erfenenis aller Ding /Amen .
Das
Der guldeteSri
Das ander Capitel. Von der civigen
Gottheit und ihren
Wer
den nichts wiſſen , und ſich ſelber nicht kennen /iftein Vrfach aller Derführungund Finſterniß. Jefleiſige Betractung der Wercken Sottes und Erkäntniß ſeiner felbft/ fähref zu Gott undmachet das Aug klarond hell/ bezeuget auch daß der Verſtande oder die Erkäntniß von jnnen heraus flieſſe / ſo mag ein ſolcher von keinen andern verführetwerden / denn er hat das Prtheil ond Erfendtnuß in jhme ſelber / wer aber den Vhrſprung der Werck Gottes nicht bedendt/vnd fick Felber auch nie willernen kennen / was er ſey /woher er tomme, was er in jhm trage / dermußnoth , wendig faglen / in mancherley
Jrzthumbond Blindheit/vnd auch
noch darzu pon den Menſchen und falſchen
Büchern / verführee
vnd betrogen røerden / es ſer gleich wahr oder erlogen / man wer: meynet die Erfåneiß flieſſeher vom Gegenwurff/das iſt/von den Weltgelehrten /darfürgehalten / als mogen die Bücher den Wer: ſtand in die Menſchen fragen / Als moge der Menſch im den Vers ſtandtaus dem
Bucke leſen /vnd wollen nicht ſehen / daß alle Ers
fåntniß nicht aus den Büchern / ſondern vonjnnen aus dem Mês ſchen herausmůffe flieſſen ſie reden wieder ſich ſelber / in dem daß ſie ſagen / Ich nimb den Verſtand aus dem
Buch / vnd ſierichten
und verſtehen es nicht/ Kemeaber der Verſtand aus den Büchern / ro würden ſie auch den Verſtand daraus bekommen /aber nein / Iſt der Verftand nicht zuvor im Menſchen / erwird in aus dem Buch nicht nehmen / Alle ding kommen vonjnnen heraus /v : d nit von auſſen hinein /denn warlich/ſolich fehen / romußdas Aug im Kopff 1
DergårdeneGriffi Kopffſehen /vet ich kein Aug im Kopff/ fo kontich nicht ſehen /rol ich hören /ſo muß das Sehör in mir ſeyn /were ich taub /
köndt
. ich nichthören /Mån ſagewasman woolle/ fol ich riechen / ſo muß der Geruch in mir ſeyn /wann der Geſchmack in mir nicht iſt / To kan ich nichts ſchmecken / wil ich wiſſen was in dem Buch ſtehet/ fomuß der Verſtand vor in mir eröffnet ſeyn /were der Verſtandt nichtin mir/ fo fontich das Buch nicht verſtehn / Sol aber das Buch den Verſtand in dem Menſchen fragen /das iſt / ſoldie Ers Pentnis aus dem
Gegenwurff genomen werden / fomůſte følgen /
das joo Cefer einen einigen /vngeſpaltenen Verſtand herausneh . men werden /Aber nein /wir erfahren das Wiederſpiel mit unſerm Schaden / vnndmüſſen bekennen / daß der Verſtand von innen heraus fieffe vnd nichfvon dem
Buch / von auſſen hinein in den
Menſchen getragen werde/ Somancher Kopff/ fomancher Vers. ſtand/ ſo mancherLefer/ ſo mancher fiñ /wird zu vnd in die Schriffe: gebracht/Dieheilige Schrifft iſt ein Gegenwurff/ foltenuhn die Schrifft den Verſtand in den Menſchen tragen oderwürcken / ro můſten alle Leſer nur ein einigen Verſtand daraus bekommen /oñ nicht alſo geſpalten vnd zwietrechtig in dem Verſtandwerden Es ſprechen die Weltgelerten ſelber/ ſo ſie einen vnverftendigen Mens rehen ſehen /carerjudicio & intellectu ,das iſt/dieferMenſch iſt mitkeinem judicio oder Verſtandbegabt/ erkan von keiner Sas che richten vndvrtheilen /damit ſie bezeugen /daß der Verſtand jus por mußim Menſchen feyn / ſoleranders recht richten /ond von den dingen ortheilen ;'ond-ob ſie gleich folches reden ſo erkennen ſie dochweder Gottnoch ſich ſelber/ darumb bleiben Lehrmeifter vnd Schüler bende blind / vnnd fallen bendein cin groſſe Finſternis/
ena
dann einer glaubet dem andern / auff gut vertrawen vnd bereden / wiſſen gar nichts pom innern Zeugnis /fein gröſſere Verführung far nicht ſeyn / denn ſich ſelber nicht kennen / vom grúnd nichtwiſſen .
inwendigen
Ach ?
Dergüldene Griff.
ccten
Äch HErrmein Gott / erwedłemich zu ſchamen vnd zu bidenta die Werck deiner Hande;fowerde ich erkennen /daß alle ding
DHErzallein vondir von jnnen heraus flieſſen / in das außwens idige/vndnichtvom aufwendigen hinein /in das inwendige/ auch das alle Weißkeit und Erkendinis in mir verborgen liege / die ich nichtdarffvon auſſen hinein / als vom Gegenwurff tragen / ſons dern daß dein Erkentnis /aus den Erkenner in daserkandie/alles ausdir herflieſſe/ Amen . ********
KEK
KAS
Das Oritte Capitel. Daſ
zwey
Ding gehören zum
fehen
und
orthelien /Nemblich das Aug der Gegenwurff. Afrirmitonſern leiblichen Augen ein
Ding
ſehen vnderkennen wollen / ſo find drey Stück darzuvcn 'nðten /Das erſte iſtderWerckzeug oder das Inſtrument / als das Augſelbſt / Dasander ſtück iſt das objectum oder Gea genwurff / als der Thurm oder der Baum / der da geſehen wird / Zum dritten durchſichtige Lufftoder gebührlicheweite / zwiſchen dem Augevnd dem Gegenwurff / dann ſo die. Euffe finſter vnd dickwird/kan ich den Thurm oder Baum nichtſehen / Auck foich mein Aug zu hette/ond lege an dem
Thurm oder Baum / alſo das
fein mitteloder ſpacium zwiſchen dem Augvnd dem Gegenwurff bliebe/ſo fondte ich auch nicht fehen / darumbmuß es ein liechter Cufft ſeyn / ond bedarff das Aug ein euſſerlich Mittel oder { iecht/ den Gegenwurff zuſehen / auch vom
Was ich vom
Aug ſag / das verſtehe
Gehör /daß ich den ſchad höre /durch die Mittel{uffer
find auch drey ding / Alſo auch vom geredt von dem
natürlichen
Geruch / das iſtaber alles
viehiſchem
BV
Aug / wie auch andere Thiered
Der güldene Griff
Thier / mituns zugleich haben vnd bedürffen / Aber ſo weit der Menſchober das Vieh iſt / ſo weit hater auch ein beſſereartzuſer hen /niitdem inwendigen auc / darumbwollen wir auch das curs ſere Aug fahren laſſen / vnd vom rechten Aug handlen / auff dieſe weiſe/ Sol ich einen ſehen oder verſtehen / gehören nichtz. Stůck darzu /wie im viehiſchen ( inglichen Aug / ſondern nur zwey / als das jnnere Augvndder Gegenwurff/Als das Buch / ſolichswiſs ſen oder erkennen /was in dem
Buche ſtehet / ſomuß der Verſtand
1
in niir feyn /aus dem Buch kan ic den Verſtandnit nehmen /Sol ich ſehen /ſomuß das Aug in mir ſeyn /were ich blind/ fo kónde ich nicht fehen / alſo auch / het ich kein Judicium oder. Verſtand in mir
ſo könt ich nievrtheilen nochwiſſen was in dem Buch were/
das innere Aug des Herßend oder der Seelen / bedarff keines euſs ſerlichen Liechts oder Lufft / Es hat ſein eigen Zug und Liechtinjm felber /dann wermein Aug finſter/ſokont ich nicht ſehen /Matth . 16. Cap. Wiewohlder Éinfeltige vnd Ongeübte mir fürwerffent vnd ſagen köndte /Sol ich das leſen / ſo muß ich ja ein euſſerlich Liechthaben /Sonneoder Kerßen / ſonſten fontich den Buchftas ben nichtſehen / darumbgehören drey Stück darzuvnd nit zwen / Antwort/ Ja / Sodu mit deinen leiblichen Augen den Buchſtas Ben ſehen wilt/ſomuſtu drey Stück haben / das Auge/das Liecht ond das Buch / aber ich rede nicht von einem ſolchen ſehen wie Kühe vnd Kelber /den Schein anſehen /ſondern vom
Verſtand im
jnnern Ang/daß das Buch verſtehet / ohne das eufſerliche Liecht/ Dann leſen undnichtverſtehen /were nicht geleſen / legere & non intelligere eftnegligere , ſprechen die Weltgelehrten /darumb hatdas jnnere Aug das Liecht bep jým / vnd iſt ſelber das Liecht/ Marci 6.Capond gehörn nur zwey ding zum ſehen ondvrtheilen / Nemblich das Aug und der Gegenwurff /der fihet/ vnd das da ge ſehen wird.Ach Her Gottder du vnsgelerter machſt/dann alles ,
Vien
Dergüldene Griff. Viehauff Erden /ondweiſer als die Vögel /ond lehreftons Mens ſchen / alles waswir wiſſen /
Job : 35. Cap. und lefſeft Bücher
fehreibenombonſer Schwachheitwillen / daßwir dardurch erjn nert/ ermahnet vnd oberzeuget werden ſollen / Erleuchte das Aug in mir /daßich ſehe/ Eröffne den Verftand in mir/daß ich verſtehet : und ſcherffe das Wrtheil in mir, dapichrechtprüffealle Ding/ Sowerde ich nichtdas innereZeugnis.deines Himliſchen Liechts verleugnen /mit den Schrifftgelertonen
ondern bekennen mit den Frommen /daß der Verſtand nicht von auſſen /ſondern allein von
dir D HErz/ vnd nicht aus den Büchern zuons komme/ Sons dern vonjnnen heraus / dem rechten Brunguell ; deiner Göttlis chen Snade flieffe.
* Das vierðte Capitel. Von dem
Aug vnd dem
Gegenwurff
was ſie find /ond wiemannichfalt.
JEweil zum Vrtheit und Erkäntniß vonnos ten ſeyn 2.Ding / als das Auge oder Werckzeugund das objectum oder Gegenwurff /muß zum erſten wohlvere ftanden werden /was ich das Aug nennen werde / vnndwie mans nigfalt es ſey /vnd was objectum
oder Gegenwurffheiſſe / and
vndwie mannigfalt es ſer / daß wir vom
euſſern auch anfahen /
So iſt das Aug ein Werckzeug / damit vnd dadurch der Menſch ein Dingfiehet /welches auch ein eufſerlich Liecht bedarffe / aber ſolch ſehen gehtnur auff das viehiſche vnnd vnedlefte Theil des >
Menſchens / Derhalben vom Werckzeug oder Inſtrumentzu res ten /
Der gülbette
opp
den / Tomuß der Menſch nach dreyen Firafften getheilet werden dann im Menſchen wird gefunden eine dreyfaceBégreiff ligteit / als Erſtlich Sinnliche. zadie Vernünfftige. z.vnd die gründliche Begreiffligkeit/ Soſich die Seelberaus zu den Sing nen kehret / vnnd wirchetimit durch dieSinnen / ſo erkendtfie ein Ding offtviehiſcher Art / oho begreiffeofft ein Ding / wie ein an . der Vieh /lofie aber kehrieczu der Vernunfftvnd Kảnſten /Sande wercken oder Sprachen / foternet undbegreiffet ſieein Ding wie ein Menſcht ſiebraucht das Vernünfftige Aug./ die Seel Fehret in das jnnerſte Theil, in den
So fich aber
Verſtand oder Get
můthe / fo fiehet vnd erkennet ſie ein Ding auff geiſtlicheweiß , Kindlich im Menſchen mag geſucht werden / ein dreyfaches Alug/ das unterſtevnd vnedlefte Augift / Senſualis das ſinnliche Aug / darzu mag auch gerechnetwerden Imaginatio ,daman ala lein ſiehet / höret/ greiffet / riechet lieblicheding / Dasmittel Aug rationalis , ſo fich der Menſch vber Sinnligkeit erhebet / vnnd braucht der Vernunfft/ in
dem
er eins ausſchlieffen kan / Das
dritte vnd höchſte Aug iſt/Intellectualisodermentualis , da der Menſch auff Engeliſche weiß den Gegenwurffanfiehet vnnd ers Pennet / das objectum oder Gegenwurff ift daß das Ding des da geſehen und erkentwird 7 Alsmit den Augen ſehe ich an das Hauß/oder der Mond,am Himmel/da iſt das Hauß oder Mond der Gegenwurff.der Augen / mit der Vernunffe erkennevnd fiche Ich an die Kunſt Dialecticam , Arithmeticam , ond andere Künſtvnd Handwerck / alſo ſinddie Künftein Gegenwurff dem vernůnfftigen Aug / dann durch die Vernunfftbegreiffich folche Ding / mit dem
Verſtand des Gemüths / ſiehe ich an die Engel
und den ewigen GOII / Alſo iſt GOTT Pnd diesenget. ein Gegenvourff des gemüthlichenAuges /vnd alles was man anſichets
Der galbeneGriff anſiehet/höret/ortheilet / erkennetvnd verſtehet/ dasheiſt ein Ger genwurſt /Als Biblia iſt ein Gegenwurffdem der ſie lieſet / verſtes Het oder anfiehet/ Es ift aber eit zwiefacher Gegenwurff/ ( denn er ſind zwey Weſen / Gott vid die Creatur ) ein begreifflicher/ endlicher und beſchließlicher Gegenwurff / als da iſtdie Creatur es ſev ſichtig odervnſichtig / denn alles wasGDIYerſchaften hat/mag der Verſtand begreiffen / Der ander Gegenwurffiftvns endlich /onmeßlick ond unbegreifflich/ Als GOTT/ der danicht mag begriffen werden / durch Menſchlichen Vérſtand, allein von fernewird er erfandt / denn gleichwiepnſer finnliches Auge / das woelte/daß derMenſch anfiehet/ aber nicßtüberſehen vnd begreifo fen kan /Alſo iſtdem inwendigen Auge / der vnbegreiff liche/ vnaujómesliche vnd vnendliche GOCT . Derhals ben das fehen /dashören /das verficken das erkennen / das begreife fen /das vrtheilen meyneich hie / das Qug iſt im
Meni yen / das
aberdurch des MenſchenAug gefehen /gehöre/ergrieffen /verftano 1 /geurtheilet vnderkéntwird / das nennetman objectum oder Gegenwurff/ Esſeynim endlich als Creatur/ oderunendlich/øns : beſchließlich als der evige GOtt. Dewiger Gottund HErsatler Güte/dü haft den Menſchen mit ſolchem Liecktbegabet/ daß er anſehen ſol deine Creatur, alo : einen Gegenwurff /daß da endlich vnd begreifflich iſt /vnd daß der Menfch ſolle geführet werden /dardurch zu dir 7 als dem
vnauß ,
meblichem Gegenwurff / auffdaß er an dir erſettigetwerde / vndy nicht in derendlichen Creaturverharze /Ziehemich lieber Pas ter / ſo komme ich zum Sohn /zu dir in das ewige Leben /Amen /Ameno
Da
Der gårdene Griff
Dasfünffce Capitel. Daß
im
Menſchen
fey
zweyerlcy
Weiß
bett / Einenatürlichejam fterblichen Leben / und ein obernatürliche zurn ewigen Leben / und das eine die ans dereweitübertriffe .
Icoeil alleding fopon GOTT dem civigen bj erfåndtwerden / entweder aus Brunnen gefloſſen dem Lieckt der Natúr durc Reiffiges nachferſchen / oder durchs liecht der Gnaden / in einem ftiden Sabbath / daman nit würcket ſondern leidet/da fickGottſelber erlenf/durch ſich ſelbere Po ſeißetman billich eine zwiefachePhilofophiam / als einenature licfe durchs LiechtderDiatur/ond ein vbernatürliche durchs ieckt des GlaubensvndGeiftes in Chrifto/die natürlicheEophia oder Weißheitbegreifft die Werck der Natur / Nemblich den gangen Adam /vor vnd nach dem
Fall / vnd dieganßeSchöpfung / Die
vbernatürlicheSophia aberbegreifft den gangen Chriſtum nach beyden Standen /als den Schöpffer der newenCreatur vom Hims mel , allomachtman Sophiam naturalem , das iſt / natürlicte Weißheit/von Gott und ſeinem Geſchöpff / neben Philoſophi am
& Sophiam ſupernaturalem ,das iſt /obernatürlickeweiß .
Keit /son Ādam ondvon Chrifto/vom alten und newen Menſchel pom
Buchſtaben vnd Geiſtmochtman heiſſen Thcologiam
dic
pbernatürliche Weißheit oder Theologia lhret vns erkennen / was Adamond Chriſtusſey / in ons ſelber und auſter vnswird bes griffen in den Schrifften vnd Propheten vnd den Apoſteln , dienes zum ewigen vnd himliſchen Leben / Aber die natürliche Weißheit ono Philophia ,lernce erkennen die gange Natur/ des fichtbaren ono
Der güldene Griff # ndonſichtbaren Liechts /dienet auffdas kurße ſichtige Lebenfond þöret auff mit der Welt/ vnd obwohldie Theologia erlfleretdie Natur und Gnaddes jradiſchen Adamsvnd des Himliſchen /vnd die Philoſophia alle natürliche Geſchöpff ergründet / fo follent Doch dieſebeyde nichtvon einander geſcheiden ſeyn /auch gangvnd gar nit mit einander vermiſchtwerden , ſondern brydemit einana der
Beſcheidenheitgeübt/geführtund erkentwerden / Es gibt
eins dem andern die Hand / vnd ſo fie recht ordentlich miteinan : der ohne Vermengung geführetwerden / foerkentman alle Ges heimnuß der natürlichen ond vbernatürlichen Eing/dann dißift ein ſchlechter Theologuswelcher nur nach der Echrifft den cups ſerlichen Chriſtumvnd Adam /wie die Hiſtori lautet/ohneKraffe nd iß jnnern wes und Leben / Wůrcfungond Seift / imgvhimliſchen vnd er ern n tur t Solle nſt er ohne Haga s n i b n e F / dic Na a t o und Gnad den Adam ono Chriftum recht erkennen und erkleren / nach Apoſtoliſchem vnd Prophetiſchem grund / fo mußer durch den heiligen Geiſtvon oben Herab gelehretwerden die Natur und Dronungder Geſchöpfferkennen /woraus /warumbondworzu derMenſch unddie Welt gemacht und gecrdnet fey / das heilſet Philofophia nacuralis ,einenatürliche Weiſheit / w dwird ber us grieffen imog Moieerzeblt im BucyderSchöpffungi l mb/vnd fürßlich o u e r ſol ein Th da ro muß er dieganze Welt lennen / vnd alle Geſchöpff / Als dann mag ir ſagen das derMenſch ren ein kleine Welt aus dem limbo geſchaffen /jegliches wiffertvnd verſtehen / gehörtzu einem natúra lichen Philofopho , Alfo / was iſt das für ein Philoſophus der ſich unterſtehetdie Geſchöpff Gottes oder die Natur auszulegen ohne Chrifto/wer nichtmit Weißheitwandelt / das iſt / der nicht mitChriſto handelévnd wandelf/dermuß fehl ondjragehen in jek nem
Vorhaben / Chriſtus iſt die Weißheit Gottes /ein . nfang ond C
Der güldene Griff: ond.Endaler Creaturen / wil einer die Natur ergründen / vnos philoſophırn /ohne Jragang/ ſo muß er in CHRISTO anfangen / und in Jhm vollenden / fonft ift ſein philoſophirn nichts werthy: AU vnfer ſtudiren mußaus CHRISTO gehen / vnd zu dem einis gen CHRISTOweiſenvnd vollenden /wer in dieſem nichts fineni wird/ der Wandelt in Finſternis / mitallen ſeinen Sophiſti i min Schuelfünſten vnd Menſchlichen Scudijs, vndwird jhne! Darumb for rewen / daß er in dieſer Welt gelebet hat. Philoſophia vnd Theologia eine gabeGOETES /ber 14 21 GOtt /doch eine auff dieſe Zeit /dieanderezur Ewigkeit führendt, und wer Philofophiam alſo in die Natur führt/ daßer zu CHRI sto komme/ond Thelogiam alſo in der Gnaden braucht/ daß er. CHRIST V m kenne/vnd in jgmewandele /derwird Liechtest. Luſtes vnd Frewdin dieſer Zeit genug haben / begert auch endlich in Frewden zu ftérben ... Achewiger Gott grosLuft/ Fiemod und Ergeßung findetman in deinen Geſchöpffen / ſie ſind eifel Wunderwercke / aber vnende liche Ergeßung findetman in deiner ewigen Weißheit / wie ein Tropfflein Waſſers gegen dem weiten Meer / alſo iſt die jezdiſche Weißheit gegen der him iſchen / fiad bende von dir / vnd ſind in ons.
Ach HERR laßmich in der jrdiſchen Weißheit nicht
verharren / Sondern das ich möge das zeitliche hinder mir. laſſen /ond allein dem ewigen /das in dir deinem lieben Sohn JESB CHMISIO ift/ folgen moge/Amen . Amen .
Dergüldene Griff 3555500X063903600698699009SGGCE
Dasrechſte Capitel. Daſman nothwendig ſehen muß ein zivt. fache Erkentniß , als eineNatürliche
Wirefliche zu
dieſem Leben / vnd eine Vbernatürliche/ Ceidenliche Erfents niß zu dem ewigen Leben . Jerveil in
Menſchen eine drenfache Begreiff
ligkeit gefunden wird/als nach den Sinnen /ein finnliche Erfenenis / undnach der Vernunffeinevernünfftige Ers fentnis/ond nach dem
Verſtand /eine verſtendige Erkentnis / und
felche dreyfaltige Erkendtnis fich heltmehrer theils leidenlich / ſo muß man ein zwiefaches Aug oderErkentnis zugeben /als nenilich eine natürlicheErfenenis durch eigneKrefftevn Geſchwindigkeit daß ſich der Menſch wirdlich helt mit fpeculirn , fantaſirn ,bes trachten vñ erforſchen /und ein vbernatürlicheerfentniß oder weiße heit/da der Menſch nichts im gegenwurffwirckt/ſondern vielmehr in leidenlicherweiß / ſeiner Erkentnis erwartetund empfahet/von dem vnbegreifflichen Gegenwurff /von Gott felbft /der ſich in dem leidenlichem Äuge ergeuft / vnd alſo wircketder Menſch nichts in dieſer Erfenfuis /er ſtehet fill in allen ſeinen Gedancken / vnd iſt gleichſam todt.Auge/ Begreiffligkeit vndErlenenis wird alhiefür einding genomen /dañ mit dem Augſiehetman /onderkent etwasi vnd wie manmit den leiblichen undfinlichen Augen ſicher das ob jectum oder gegenwurff/alſo mit den inwendigen geiſtliche Auge/ fichevnd erkentman die objecta oder Gegenwurff / vnd diß Aug des inwendigen Menſchens ſol an beyden Liechtern derNatur vnd gnaden verſtande/geübtvnd gebrauchtwerden / darumvñ dieweil man mit einem ſolche inwendigen Zugealle ding erfehrt, ſihetvnd ergreifft/ ſo bleibt dz aug oder begreiffligkeit vñ erkentnis ein ding/ welchs doch (wie geſagt auffzwifacheweiß muß gebraucht werde/ als Cij
Der güldene Griff als natürlicherwürcklicherweiß /zur Philofophiam in dieſes Les ben / ondobernatürlicher leidenlicher weiß zur Theologia in das him
iſche Leben /denn es iſt zweyerley Weißheit / aus dem
Adam
önd durch den Adam / natürlich / zeitlich / vnd aus Chriſtu :n und durch Chriſtum ober natürlich vndewig/ Esrenn auch zweyerley Liecht / das Liecht der Natur / auff das zeitliche Leben / vnd tas Licht der Gnaden unddes * laubens/auff das ewige Leben / alſo find auch 2.Adam in der Telt/ einjradiſcer mit der Natur fiche fig / vndein vnſichtbarer ond himliſcher / mit der Gnaden / als Chriſtus / Es iſt alich ein zwiefacherGlaub /als der no türliche ans geborne Glaub /aus dem allmechtigen Sựópffer , in allen Mens Ichen /vndder Glaub der
naden / oder des Geiſtes aus Chrifto.
Welcher den Menſchen ewig Relig macht / Soder natürlichemit dem ſterblichen Leben hingehet / Es ſind auch 2.tegenwurff / als ein begreifflicher vnnd endlicher Gegenwurff/ wie dann alle Ges ſchöpff ſind / vnter dem Menſchlichen Verſtand / es fer im
Hims
mel oder in der Hell oder in den Elementen / vnd ein onbegreifflis cher chausſprechlicher Gegenwurf/als Gott / welcher in einem Liechtwohnet , darzu niemand tommen fan / vnndwelchen kein Menſch geſehen , noch ſehen fan / in Ewigkeit. Timoth.6.cap. Pusdieſem allen wird erzwungen / daß man ſickt einenatårliche Ertentnis ,die ſich würdlich helt zu derNatur/vnd ein vbernatúra liche Erkentnis, die ſich leidenlich halte /zur Gnaden unter Gott / den Kotfynd ſein Wort bleibet unerforſchlich vndvnbegreifflich / das iſt/ osi ferevnendliche Seeligkeit / Diefemvnergreifflichen vnerforſchlichem GOttFen Lob und Preiß von buhn an diß in Ewigkeit Amen , . ).
Das
Der guldene Griff
Das ſtcbende Capicel. Bom
Unterſcheid
der dreyfachen Erfånt
Begreiffligfeit in dem natürlichen Auge/ undwieeine die andere in fich begreiffesad
nújjoder
vbertreffe. Atürliche Erfåndenúß
oder
Begreiffiigteit
oird volbracht oculo carnis ,das iſt /durch die Sinnen / ndoçulo rationis,das ift / durch die Vernunfft / vnd oculo inentis.das ilt / durch den
Verſtand / Wir wollen aber
weiter befehen den Waterſcheið des dreyfachen natürlichen Auges / undwieeins das ander in ſich ſchliſſe und weit vbertreffe / daraus Zuverſtehen ſeyn wird/daß alle natürliche Erkentnis ſich auch muß nach artdes Gegenwurffs/dann nicht von Gegenwurff ,ſondern vom Aug flieſſet das ſehen'ond erkennen . Iſt nun der Scher vnd Erkenner ſcharffſinnig ont rechtichaffen / rein ond dargegen das fleiſchliche Aug ift zwiefach eufſerlich /als dies.Sinnen /mit ſehen riechen / hören / ſchmecken / greiffen jnnerlich als Imaginatio ,da man ohne dieeuſſernSirne/im abweſen ficht ein dingmit inwens Auge der Imagination ,ohne das cuſTerliche Liecht/auch in Par finſtern Nacht Als ich ſehedormir ſtehen ein Schloß /ond ges
digem
he darvon etlicheMeilen / dannoch ſehe ich da TelbeSchloß / als ſtůnde es vormir nichtmit den Nugen / ſondern mitder Imagina tion ,dieweilaber Imaginario vber leibliche ding nichtféyn mag / ſondern allein in den objecten oder Gegenwurff geüber wird/ Damagmaifiewohlrechten zu'oculo carnis , das iſt / zu dem fleiſchlichem ſünn ichem
Auge/ dam
im jnnern Weſen iſt Imagi
nacio an ftate alkers:Sinnen /ond beichleuſtauch alles. Sinner in fichi C vij,
Der gåldene Griff in ſich /fie ſiehet /håret/riecht/ſchmecktond greiffe in jrſelber / ohne. cuſTerlicho Liechtes oder Lufftes / vnd zwar viel ſchneller alsales. Sinnen / Sie iſt der Syderiſche Geiſt und hat das Liechtin jhr felber / unter den euſſern Sinnen / iſtauch einer fchneller vnd edler dann der ander / Viſus, das ſehen / aus dem Geſicht/ ſchnell in ein nem
Augenblick /ond fiehet biß an das Frmament hinauff/ dahin
mag kein andere cuffere Sinnereichen.Audicusdão Gehör/bbers trifftden Geruch oder das riechen / dann ich kan weiter ein ding kören als riechen /dann ſo ein dingweitvon mir iſt/ſokan ichs mit dem Geruch nicht empfinden . Olfactus vbertrifft den Guſtum , das iſt der Geſchmack / denn ich kan ein ding wohlriechen / aber nicht von fernen ſchmecken /alb derGuftusobertrifftdenTactum , das iſt das Greiffen / dann ich fan ein ding durch den Geſchmack empfinden /ohne leibliches berühren /doch nichtweit vonmir/ aber eindingkan ich nicht fühlen oder greiffen / ich berühre es dannmit meinem
Leib /darumbiſtder Tactus oder das fühlen außaethcilti .
durch den ganßen Leib in alle Glieder / ønd ift inrganzen Leib al lenthalben /aber das Schmecken hat ſein ſonder Ortam Leib /jn , nerlich die Zung oder Gaumen / vnnd das riechen hat ſein ſonders lich ort am Leib /nemblich die Naßlocher/ dann mit der Hand kan ich nicht riechen /das hören hatauch ſein beſonder ortam
Leib/ als
die Dhren /dann mitden Händen kan ich nicht hören . Das Ges fi htdurch die Hugen iſt das ſchnellefte vnter den euſſern Sinnen / auch in einem Augenblick /wie der Plißvon Himmet / alſo auch vom Aug ſehen /aber dieſe euſſeres. Sinnen , werden nicht allein
. pon.der Imagination vbertroffen , ſondern auch miteinander alle begriffen undverbringen jhreWerckmit groſſerGeſchwindigkeit/ als die da Geiſtlich iſt /ond alles in jhr hat / treget / Sie ſiehet die Linge/ da fein Sinn hinkommen / fie lan rber etlichehunderfja fauſentMeilen ſeken /hören /begreiffen /wircken /
fie bedarff kein
eufſerlich
Der güldeneGriff eufſerlich leiblich Werckzeugzujhren handeln / Dieſe Imagina tio iſtoir Syderiſche Geiſt ſie iſtdas Geſtirn im Menſchen / fie: iſt alle Sternen vnd wircket auch dem
Firmamentgleich / davon
lieſe Theophraſtum waser ſchreibet.
Von der Imagination
nun /wie tröſtlich die Imaginarion iſt / die alle Wirdkung in jhr volbringet/es ſey nahe oder fern /dennoch ift oculus rationis , das Aug der Vernunffeoder der Menſch / durch die Bernunfft fiehet: vnd erkennet / dieding / welche der Imaginariorunmüglich Teyn zu erkennen , aber die Vernunffe fihet daß dieWelt an keimem Dieſtehevnd doch nicht falle / das vermag die Imaginacio nicht zu ſehen / ſie kan ſich in vnleibliche ding nicht richten ; ſie geketmit Ceibes Formen vnd Figuren vmb /die Vernunfft iſt vielhöher und aber höher 7.und inwendiger iftoculusmentis feu intellectus, das Aug des Semüths vnd Verſtandes / Wiedienachfolgende Siguranzeiget.
Das eineiſt dasjänerſte vnd das höchſte Áug / durch das A berzeichnet.
Das ander iſt dasmittelſtedurch das B verzeichnet. Das dritte iſt dascuſTerfte und unterfte/auch das oberfte durch das D verzeichnet
Se inwens
DerguldeneGriff T 8.Inter 37. Groter fibi olarby 7. Til .3 Imaginata 6.2 dan
1 :Frontull a
r Xinhen . 1.2 ? 0 Immiff 3. Sunteeding
dom ains fuor wry
.
>
9
•ş
Fejnwendiger/ic geiſtlicherundedler/jeaußevendiger jegróber vnd ſchwerer / dieſe Figur bezeuget aud daß das Pug oder die Ers fentnis im Menſchen ſep /ond von innen heraus tomme/ vnd das der Gegenwurff auſſerhalb dem Menſchen ſey . Dewiger Gott du Brunnvno Duellaller Wiſſenheitvnd Erfent:
Der güldene Griff Erkenenis/du begabeft michmit einem den Sinnen dem
drenfachen Aug / alsmit
Wiehe gleich /mit der Vernunfft als einen Mens
ſchen /mit dem Verſtand aldeinen Eingel.
Ach HErlaßmich
brauchen das innerſte Aug /.ſo muß ich bekennen / daß alleWife ſenſchafft in mir ſey/ vnd vonjnnen heraus flieſſe/ vnd nichtvom Gegenwurfffonneşinein getragen werden .
Das acte Capitel. Daß das obrtſte jñerfte Augallezeit wir cken kan / ohnehülff des pnterſten / Aber das onterfte kan nichts.ſchaffen ohne das obrifte Aug. As Auge der Sinnen oder des Liechts if das vnferſte/wird beſchloſſenvnd begriffen von der Imagina tion , vnd dieweil Imagination inwendig ift , ſo iſt fie auch edler undwürdiger , als die euſſerlichen Sinne dannjeinn , wendiger je gewaltiger / vnd jeaußwendiger je ſchwecher vnd vng achtſamer/Die Vernunfft/das iſtdasmittelAug /beſchleuſtIma gination ,onddieweil ſie inwendigeniſt / so iſt ſie auch vielhöher vnndmechtiger 7 in jyrer Wirckung oder Begreiffligkeit vber die Vernunfft 7 iſt noch oculus intellectualis oder mentis das
höchſtevnd inwendigſte / darumb iſt es auch das ſcherffſtevnd ges ſchwindeſte in ſeiner Begreiffligkeit, denn gleich wie euſſere ſichts bare ding / mit den Augen geſehen werden , in einem augenblick ! alſo auch mitdem jnnerſten Aug / werden dievnſichtbaren geiſtlis chen Ding geſehen /mit einem augenblick /wer alle euſſere Sinne ſampe der Imagination kan ſtill halten /ond ſich hinein kehren / in den inwendigſten Grund der Seelen
in ſtiller Selaſſenheit, auff Gott
Der güldene Griff GSttwarten in jħmefelber/ vnd inein vergeffen kommen / ſeiner ſelber /ond allerding , derwird in ſeinem
Verſtand von Gottere
leuchtet / vnddas heiſt von GOT T lernen / vom
Vater hören /
dem Zug des Vaters raum geben / ſolches mag ein jeder in jhme felbfterfahren / das obrifte inwendigſte Aug kan wohlfeine Krafft zubringen ohne alle hůlff und gegenwertigkeit der vnterſten Aus gen /aber das vnferſtemag nichts ſchaffen / ohne Hülffond Liecht des Obriſten Auges /darauffmerd alhier dieſe Regel/Quicquid poteft potentia inferiorhoc idem poteſt potentia ſuperior & multè excellentior,fed non contra , das iſt / Was da vers mag dievntere Begreiffligkeit/daſſelbevermag dieobere Begreiff ligkeit/viel in einem höhern grad / aber nicht das gegentheil /dann das obere Aug vermag viel/das dem andern vnmůglich iſt zuthuni Icem merck dieſe Regel / Unicas omnis eftin ſua alcericace ut. luxin tenebris : Ec.omnis alteritas eſtın ſua unitate ut te nebræ in luce,das iſt/die Einigkeit als das jnnerſte Aug/ift dem
2 gezweitem als dem vnterſten Auggleich wie ein Liechtin der Fins ſternis /als der Verſtand iſtdie Einigkeit gegen der Vernunfft /die Vernunfft iſt das Gézweite gegen dem Verſtand/ond iſt der Vers fand in der Vernunfft/wie ein Liecht in eim Schatten oder Fins ſternis / alſo iſt die Vernunfft die Einigkeit gegen der Imagina tion ,Imaginatio iftder Schatten oder Bildinis der Vernunfft/ und dieſe einige Vernunfft leuchtetin die Imaginatio,widerumb in die Vernunffewie ein Schatten in das Liecht.Ićem die Imagi natio ift die Einigkeit gegen den eufſern s.Sinnen gerechnet/ond . iſt ein Liechtgegen ſie/die eufſern Sinnen ſind ein Schatten und Finſternis gegen der Imagination .
Dleſet
Der gårdeneGriff
Unitasi Liechtes skinigkeit.
1
Alteritas, finſternis
Das geges wärtige og Schatten .
X
Dieſe Figur zeiget an /wie das Hinabfcbeinet in das vnferfte Aug ſein Finſterniß / ſeine Finſterniß oder Schatten /wirffin das oberſte Aug‘als in ſein Liecht / das euſſerſte vnterfte wirckt nichts chnedas Liecht des obriften / aber das oberſte fan wohl vor fick wircken / ohne sülff des vnforſtenwim
Abſterben des Menſchen
fallen dahin die euffern Sinne / das Fühlen 7 :FJören / Riechen / Greiffen /Schmecken /darnach dielmagination und Gedancken / darnach die Vernunfft/ vnd bleibet allein das ewige verſamlet ! im inwendigſten Geiſt / es wird offemahls das mitle Aug/ als die Vernunfft/erfrencket/ durch das vielfeltig imaginiren , ond alſo wird offemahls das oberſte Aug erſeufft vndertrendt/ durch ſtrenge Wirckung der Vernunfft/auchwird der Seift Gottes die Erleuchtung in vns ertrendeundverhindert / durch unfern Vers ſtand / ſo er ſichwircklich helt/ſo das obere wirckt/ ſo muftdas uns ferſte, ftilſtehen und leiden /als ſoldie Imaginatio jr werd volbrins gen /cabaliſtica magia ſomüſſen euſſere finne ftillſtehen /was die DU
Imagina
Der guldmeGriff
Imaginatio nicht durch dies.Sinneaußgetheilt reyn /ſie müffent zuſamnien geſamtetwerden /atſomuß das unterfte ſtill ſtehen i rol das oberſtewircken . Jtem /dasmittel Auge/als die Vernunfft /lot ſie ihr Wirckung volbringen / fo muß ſie nicht durch das unterſte Aug gehindertwerden /als durch frembde:Formen und Einbilduns gen /alſó roldas oberſte Aug als der Verſtand einonfichtiges ding erkennen und ſehen /ſo muß die Vernunfft ftillſtehen /ſol das obers fte Aug erleuchtet werden / ſo muß es nichtwircken /nichts ſehen / nichiswiſſen / es mußam Sabbath ruhen / inwendig auffGOtt warten , das iſt / SolGStt als derwahre Leuchter vnd Liechtin vnslehren vnd wircken / ſomuß der Verſtand innegalten und leis den /Ach wer ſoſeligwere / daſs er ſich gewehnete zu ſis tzen vnd Gott ſtilhielte/wie David faget/ Ichwilhören was der HErzin mir reden wird/ Erdürffte für Kunſt und Weißheit nichtſorgen / erlernetealle ding.ohnemůßvndarbeit / aber es iſt den natürlichen Menſchen ſchweer , daß erfolſterben / vnnd nicht allezeit wircken /mitfancaſiren ,diſcuriren , imaginiren , ſehen / hören / Wir lernen auch alhielob gleich das oberſte Zug ſo hoch øndedel iſt/daß es ohne Hülffder vnfern wircken können / ſo kan es doch von den onterſten auffgehalten und verhindertwerden / Dars umbleſen wir von jenem
Philoſopko / daß er jhmeließ die Augen
aufſtechen , auff daß ſein inwendiges Augnichtmöchte von der inwendigen Warheit auffgehalten werden .
Mens ſeu Intellectus 1. Verſtand/ Gemüth : Jf Engliſch / Geiſtlich
dashöchſte inwendigſte.
Göttlich /von wegen des Geiftes Gottes. 2.Ders
Der güldene Griff
Ratio ift Menſchlich 2. VernuntFt .
vndEngliſch /von wes
das innere mittel,
gen des einleuchteten
Verſtands.
ift Viehiſchon Menſches 3. Imaginatio Sehen / hören / riez liſch / von wegen der eins che/ſchmecken /fühlen . getheilten Vernunfft .
Ausdieſem
das unterſte euſſerſte.
ſollën einfeltige Leut lernen / andere Leutnicht zu
richten /aus ihren eigenen
Verſtand und Vermogen / ob ſie ſchon
ein ding nicht bald in jhren Kopfffónntent bringen / daß darumb andere Leutauch ſo grob weren wie fie / es folgee'nicht daraus /dies Periſtein groſſer Doctor vnd Theologus,ond kat noch nicht das erſte CapitelGeneſis verſtanden / darümbmüſſen andere Leut auchnichts verſtehen / als die Imaginatio fan nichts begreiffen / wiedie Welt in'nichts ſtehet/vnd nicht falle, die Vernunfft aber fichtVrſachen genug/warumbdie Welt in nichts ſtehevndnicht fade/woltenun das vnfere Aug als die Imagination ſagën /
Ich
verſtehees nicķt/derðalben wirds ratio odermens auch nichtvers ſtehen / Derhalben wiro Vernunfft auch ſo tolpiſch fern als ich bin /Nein frawen / ſolches folger nicht , daß einer aus eignen blins den Verſtand vnnd
ngeſchickligkeit / andere auch ihine gleich
pikeßen'ond vrtheilen / Als du mögſt ſagen / Ich hette ein groben Verffand , Ich fan dein ſchreiben und predigen nicht faſſent/ dars umb ſind andere Leut auch alſo wie ich bin / Sondern rage alſo / Ich hab ein Eſelskopff/ond verſtehe es nit/ anderehaben geſchichte Menſchenköpffdiewerdens verſtehen / extua propria coecitate & ignorantia nolijudicare, ſeu non æſtimare', alios etiams ccecos & ignorances,wiffedaß du deine Verſtand nichterhober haft/
Der gårdene Griff haſt /durch bequemli Hepbung/ fonder liget wie ein ander siehiſce Menfchim
Staub der Erden begraben / Ein jedes objectum ,
ifteinem jeden wie er ſelber.ift/die Erkentnis komptaus dem Aug / und nicht aus dem
Gegenwurff/ darnach einer ein ding ſiehetvnd
dhrtheilet/darnach iſt es jhmewie ſein Augiſt, alſo ift ſein Erkenes nis/ Erempel / Den Phariſeern iſt Chriſtus ein Teuffel / den .Hos Henſchulen iſt ein Gottsgelehrter Prediger ein Schwermer/ den Åpoſteln aber iſt Chriſtus ein Sohn des lebendigen Sottes / vnd kein Teuffelnoch Verführer /den Sophiſtiſchen Theologis oder Literanten iſt die Biblia ein Giffeund Verführungder Gläus bigen /aber fiefftein angenehm lieblich Zeugnis . Ach ewiger GOT T/ einen jeglichen Menſchen haftu Liechis und Aug genugeingethan / allein abervielwollen ſich ſelber nicht kennen /auch dem nicht glauben / der fie zur Warheit führen wil. HERR/mehrevns den Glauben /daßwir dich in der Wara Keit erkennen mögen / Amen ..
as
**
KE *****
Das neundé Capitel. Das alle natürliche Erkentnis nicht ver flieſſevom Gegenwurff ſondern vom Aug ſelberi vndworzu ſolche Betrachtungnúß fey . Jervell in der natürlichen Ertentnis ſeynmuſ. Fen zweyding/ als das objectum oder Gegenwurff / der "Polerkentund geſehen werden vom Auge/ vnnd das Aug oder der Erfenner der dy objectum fiehetund erfent/ſohalt gegen einander videnrem bile : judicantem
& viſibile : cognofcentem
& cognoſci
& judicabile : apprehendentem
ond ap
prehenſibile : vnnd erforſche ob die Erkentnis herkommevom objecto in das Aug /oder ob dasWrtheilvnd die Erfenents flieſſe pomn Aug in das obje &tum .
Der gåtbene Griff
Oculusdas Aug
Vik bila
Videns;
mala
Cognofcens
radialis
Judicans.
Adprehendens: Der Erfeber. Der Erkenner. Der Vrtheiler .
Item
Adprehenfibile DAS DA gereben wird , Pas Da erkandtwird . DAS DA geurtheilet wird ?
erforſche ob fich das Auge oder der Erfenner in ſeiner
Erfendtniß wirdlich oder leidenlich halte / daßift / Sbder Ges genwurffetigaswirckiin das Zug / vnd alſo die
erkendtnis eins
getſfet / vnnd von aus in den Menſchen trage / oder ob das Aug wirdte/vnd ſein Erkéntnis neme/von dem
das da ſolerfentwerden /
das ift:1; Dodas Seſichfoder Vrtheil in dasobjectum wircke/ oderi
Der güldene Griff oder ob das Vrtħcil oder Geſichtdurc deuffereobjectum
einge:
fragen werde/ ſolches iſt nothipendig zu wiſſen / vnd zu erforſchen / auffdaß viel Jrzchumbs entdedt/vnd die nachfolgenden ding deſto leichter verſtanden werden /Sonun einer darfür helt /daß alle nas türliche Erkentnis Herflieſſen aus dem
Gegenwurff in das Aug /
romuß er nothwendig zugeben / daß von einem
einigen Gegens
wurff / eine gleichförmige vngeſpaltene Erkentris kommein alle Augen / fo dieſen Segenwurffvor ſich haben / aberwirerfahren das Wiederſpiel / daß vom Auge flieſſe die Erkentnis in das ob . jectum oder Gegenwurff /denn nach art pnd eigenſchafftder Zus gen wird vollbracht das ſehen oder erkennen
in einem einigen Ges
genwurff / daß einer alſo vrtheilet / der anderanderſ / Tenndaß von einem einigen Gegenwurff ſo manchfaltige opinionesona judicia oder Vrtheil gefallen , iſt nicht des Segenwurffs (chuld / ſondern deren /ſo es anſehen / mit vielfeltigen Augen / (ol nuhn die Erkentnis herfoñen /vnd vom Gegenwurffin dieAugen getragen vnd gewircktwerden von auſſen zu , ſo würden alle Ding ein ons geſpaltene Erkengnis davon haben / dieweil ein einiger Gegens wurffzu erkennen por den Augen ſtünde/
renipel/es iſt eine Farb
an der Wand/darpoſ ſtehen 3.oder 4.Menſchen /der eine fagt / fie rey graw /der ander ſagt/ ſie ſey blam /der dritte ſagt / ſie ſey vermis ſchet aus grån pno blaw /Nun da bleibt ja der Gegenwurffeinig , Solte er nyn die Erkenfnis in die Augen binnein wircken / ſo mů ſten die Leut gleichförmigeErkentnis von der Farb haben.Items Esſigen etliche inciner Stuben / ond hören zu vnter dem
Vold /
fie lache/derGlockenzeiger iſtauch ein einiger Klang der Glocken / vndwird doch ungleich gehörtvon vielen daraus geſchloſſen wird / daß die natürliche Erkentnis nichtvom Gegenwurff herkomme/ ſondern vom
Auge oder Erkenner ſelber / vnnd daß fich ſolche Ers
Fentnið gleich wircklicher weiß halte/ond nicht leidenlich / das iſt / Sot
1
den
Der güldeneGriff. Soldas Aug fehen /ſomuß es ſein Wirćfung vollftrecken / ludert Gegenwurff/ denn das ertennenvnd.ortheilen vber ein dingftes şetim Ettennerondjudicare;vndnichtin dem objecto ,welches ſich erkennenvndortheilen laſſenmuß :/ Sprichſtuaber / Ejaics muß gleich wohldie Erkendtnis nicht allein kommen vom Aug von innen heraus aus dem Menſchen / ſondern beydes vom Auge ond obje &to;zugleicb/dañ were fein objectum'da ſowürde auch tein Erlentnis geſchehen /als /were das Buch aldein objectum nichtgeſchrieben / fo fondt ichs nichtleſenonderkennen / darauff antworte nochnials alſo : Ja es iſt war /were die Farbrichtda /fo könt ich ſie nicht ſehen / aber doch gibt mirdie Farb das S ¢ ficht nicht/es iftzuvor in mir /were das Buch nicht ſofondeichs nicht lefen noch erkennen , das iſt die kunſt zu leſen und zu erkennen / Ift zupor in mir / dann das Buch gibtmir die Erfenenis nicht / kein objectum fan fich ſelberleſen / ſehen oder erkennen / ſondernes mußvon dem Leſenden geleſen / von dem Séhenden geſehen / ond von dem
Verftendigen verſtanden werden / Alſo fleuſtes áttes von
innen herauðſýnd nicht aus dem
Buch hinein / hetfeſtu den Vers
Ftand nichrindir 7.du töndteftnichts verſtehen / darauswird ges ſchloſſen /daß dienatürliche Erfenenis herkomme/ aus demerkens nen / vnd nicht aus dem Gegenwurff/ atio bleibet judicium in judicante,intellectus in intelligence ;viſio in vidente. Dars aus folgetunwiederſprechlich / Zum erſten /daß aus dem Auge die Erlenenis komptvndnicht aus dem daß das objectum in das Aug.
Gegenwurff. Zum andern /
oder Segenwurffnichts wirdenoch eintrage
Zum dritten / daß ſichdas Vrtheiloder Erfenin 8
endere und ſpalte nach artvnd Geſcidligkeit der vielfeltigen Aus gen / undnicht nach artond Eigenſchafftdes objecti , Sonſten müſtevon einen objecto in alle Augen ein gleichförmiges Vriel gefallen /
Derguldene Griff gefallen. Zumvierdten /daß fichidadnatürlicheAuge in ſeiner Erss fentnis allezeitwirklich halte vnd nichtleidenticky nam cogni: tio perficiturâ cognoſcente,& non â cognito , das ift / Die Erkentnis gibet in dem
erkennen , und nicht in dem
Bekandten
Judicium
elt in judicante,& non injudicando . Zum fünffs fen / daß alle Erkendtnis der Warheit und Weißheitzuvor in : Menſchen liege/ond nicht vom objecto,von auſſen zu , eingetras
gen werde; Zum ſechſten / daß alle nůßliche Bücher geſchrieben werden /nurzum Zeugnis / zur Kundſchafft vnd memorialder Einfeltigen jnen die Erfenenis zu erwecken /erinnern / ermuntern / ermahnen /zu vberzeigen vnd zu oberweiſen . Zin ſiebenden / daß allen blinden verkehrten Augen / die allernůzlichſten Bücher nuk ein Giffe vnd Ergernis find / gleich wie CHRIST V Ø den Phariſeern war/vnd den falichen Theologis die heilige Schrifft ift.
Zumi achten / daß man muß.das Vifheiloder Liechten jhm
ſelber Haben /pon GOTT gelehret/ vnd nicht vom
geſchriebenen
Buchſtaben holen / denn der Sifatten wircke kein weſen / ergibt nur Zugnis führeenur ein zum intendigen Grunde / fo fern der Buchſtabe nach dem
S
iſt oder innern
Verſtande gebraus
chefwirdt. Ach HERRSS !f dein Wört haft des inwendigen Menſchens gepflanşet / ond auch darzu zum Zeugnis in die Buchſtaben verborgen /Regiere du mich durch dein Liecht/ſowerde ich ohneAnſtoß die Bücher leſen / zum
Bewochr/
vno. Zeugnis vnd Kundſchaffe / ond bekenn daß aller Vers ſtand von innen herauslomme/ vnd nichtvon Ruſſen hinein getragen werden Ametto
Der güldene Griff
.
Dasgehende Capitel.
Wie alle natürliche Erkentnis
fich endere
oder manichfaltigermache/aus artder Augen
und
nicht aus artdes Segenwurffs / daraus abermals geſchloffen wird / daß die Erkentnis herkommevon deui Auge ſelber /vnd nichtvom
Ges
genwurff :
VS den vorgehenden Capitelift genugfamer . wieſen /wie ein Aug im Menſchen höher vndedler fer /dann das andere/vnd wiceins dasander vbertrifft / in der ſcherffe ond Wirdigkeit/auch in der Geſchwindigkeit / darumb rolle dars Aus billich geſchloſſen werden /das ſehen / erkennen /nichtvom Ger genwurff/ ſondern vom
Auge ſelber herkomme vnd flieffe / das iſt/
Alles natürlich erkennen
und ſehen kommevnd volbrachtwerde)
von demErkenner ſebſt /vnd nichevom
objecto vnd Gegenwurff /
alſo iſtdas Aug ein laufer klar Geſicht/ſowird die Erkentnis rein vnd lauter/ klar / geurtheilet feyn / Iftaber das Aug ſtumpffond Dunckel ſowird auch das ſehen falſch und dunckelfeyn / in aller nas
$ türlichen Erkentniðmüſſen 2. ding feyn / Erſtlich der Erkenner/ als das Aug /darnach das obje & um
oder Gegenwurff/der da ſol
geſehen vnd erkentwerden /ohne dieſe zwey /wird kein ſehen oder er: kennen volbracht/es ſen gleich im ſichtbarn oder vnſichtbarnLiecht derNatur/oder auch in dem obernatürliche Liecht der gnaden /wies wol alhie ein Einzedemocht gebrauchtwerden /von dem einfeftigen Ariſtoteliſche Philoſophoder Hohenſchulen /der auch mich fadeln Fondte
Der gåldene Griff fåndtevnd ſagen / Esmüſſen alhier z; ſtåct zum ſehen und hören feyn /als nemlich das Zug als ein Werdzeug und das objectum , und auch diedurchſichtige Luffe als.ein mittel / Sorede ich doch nichts an dieſem
ort von dem viehiſchen oder finnlichen
Auge/
weiches offemahls.ein Thor anſiehet // wie eine Kuhe / durch die MittelCuffe / Denn rol eine Kuh ein new
Thör anſehen /ſomuß
fiez.ftůck darzu haben /wie billich.aberwirwollen der Blindheit der Hochgelårten vergeſſen / ond in beiden Liechterngelehret ſeyn / Wir reden nicht von einem ſondern von dem
ſolchen euſſerlichen viehiſchen ſehen /
inwendigen Menſchliſchen ſehen / da keine Mits
1 tellüfft darzu gehört/wie zum Kuh ſehen /wir ſind mehr als Kük ond Kelber 7, darumb ſol onfer ſehen Seiftlich vnd innerlich reyni ondnitaußwendig pichiſch ynd.thieriſch / Dasconſichtliche geiſts liche Aug bedarffteines.cuſſern oder Mittellüffto/ſondernes niſt vor ſich ſein Gëgenwurff ; begreifftund durchdringt jón / ſo das euffere finnliche Aug.nur heraufſein in ſuperficie objecti liegen muß /Daß ich aber gleichwohldas Erempelgebe/dom aufwendis gen ſehen vnd gebrauch des Geſichts /geſchicht / daß du einfeltiger : Ariſtotoliſcher Philofophus ſollef eingeführet werden / zu dem : innwendigen Aug/onderkennen /wie das ſehen von dem Auge here aus flieffe /ondnichtvon dem Gégenwurffhinein getragen werden : Und dieweilnun alle natürliche Erlenenis vollbrachtwird ,vom Aug in den Gegenwurff /natürlicherweißi ſo folgt / daß ſich das fehen vnderkennen endere vnd mannichfaltig mache/nach Art/Eis : genſchafftund Geſchick Mligkeit des Auges 7 ond nicht nach art des obječti oder Gegenwurffs 1 Nun iſt nicht allein ein dreyfaches Aug im Menſchen / ſondern ein jedes- Aug vor ſich tan manchen Ynterſcheide haben/als das ſinnliché vnterfte Aug/ iſtnichtallein
tore gering and ſchwach gegen der Vernunfft / ſondern auch für fick ſqlbft/ kan in etlichen ſcharff7 in etlichen noch ſcherffer vnd am als terſcherffften i
Dergüldare Griff firſcherffften feyn /oder ſtumpffvnd nock fümpffer / Alſo die Vers nunfft iſt weit vnter dem Zug des Verſtands / vnd iſt doch auch für ſich in etlichen Menſchen dunckel oder gar finſter /Alſogehtes zu mit dem
Auge des Gemüths / daßes manchen Vnterſcheid gis
bet/etlichen iſt es hell /rein vnd klar/ in etlichen dunckelvnd finfter . Erempel/das Geſichterkennet ſeinen Gegenwurff, in einem aus genblick auch in der Wocité / aber der Tactus der fühlet vnd erkennet ſeinen Gegenwurfflangſamy in dem er muß ein tþeil nach dem andern greiffen /vnddarzu in der nähe / vndnichtin der ferner als drempel/ Ich ſiehe am tageeinen
Thurm / vnnd er in einem aus
genblick /daß er ren vierèchet / aber in der Nacht kommeich zudem Thurm / vnd fühleein theilnach dem andern / biß ich ſo langers fënn /daß es ein Thurm fey /vndſen vierecket/
Item ein ander Ers
empelvom vn ſichtigen Auge / die Weltzu ſehen vnd zu erkennen worauff ſie ſtehe /.da kömpeImaginatio ; die da ſonſt leibliche und unſichtigedingvon fernen ſehen kan 7 ond molt gern wiſſen woors auff die ganze Welt ftëhe/aber ſie vermeynet/fie ftehe aufffüßend auffdaß fienichtfalle/Solches ſiehetdas vernünfftigeAug leicht lich / daßdie Welt auff feine feiten fallen kan / darauswird abers mahlo geſchloſſen / daß die Erfenenis nicht vom
Gegenwurff
komme/ſondern vom duge ſelber/ fonften můſten alle Augen ein gleichen Verftánd nehmen /von dem einigen Gegenwurff. AcỘ HERR die Warhelt bleibet Warheit vnd vnbetegs Itch / aberwie ein jeder ein Aug bringet / alſo fiehetvndvrtheileter :
darmit /Nun ſindwir allevberzeuget /daß die Erkenenisvom . Aug außflieſſe / undnichtvom Gegenwurff von auſſen eingetragen werden darff.
Das ?
Der gårdene Griff
CRECRETSSAEKO
KOKUSEROS
Das eilffce Capicel. Das der
ſey dars
Menſch das Aug ſelber
durch alle fichtigevndvnſichtige Gegenwürff ge. ſehen und erkandtwerden . Jewilich aber dieEinfeltigen uberreden / daß ſiemir gleuben /wie derMenſck rey das Auge felbeſt/ fo
WS ich doch ſinnlicherweiß ſagen muß / daß
ugiftnicht der
Menſch ſondern der iſt der Menich der durch das Zug ſiehet/ dag Dhr iſt nicht der Menfeh / ſondern der iſtder Menſch der dardurch vnd mitdem Ohrhöret / vnd die Zungiſtnicht der Menſch / fons oder der der Menſch der dá misder Zungen redet / die Hand oder der Fuß machen noch nichtden Menſchen / ſondern derres det in dem Menſchen / vnd macht den Menſchen / der die Hånd und Füß brauchen kan /aber eben hiemit wil ich guugſam erwieſen Haben / daß nicht das Werckzeug für den Menſchen rol geachtet
borse daffelbige rey der rechte Menſch 7 Dičiveil aber nhun dieſer vinta ſichtbare 7 innerliche rechteMenſch alle Ding erkennet vnndbes greiffet/entiveder durch die Sinn oder durch die Vernunffti oder durch den
Verſtandt /
Dieweilaber
Vernunfft/
nichts anders iſt / als der Geift des Menſchen
Verſtandt
oder der vnſicht
bareMenſch /Sofolgetja daß derMenſch fey / damit vnd dar, durch alleſichtbarevnd vnſichtbare objects oder Gegenwürffers ſehen und erkennetwerden / Gleickwieein Engel / iſt alles das ſela ber/was er kan vnd hat natürlicher weiß zu reden / (ſonſtobernas türlicher iftGDI Talles im
Engel ) alſo iſt der Menſch auch alles
guld ene Sriff Der güld atés felber /was er kan /ond was fein Kunſt / Wiffen und Vermos gen iſt/ Sein
Geift / vnnd dieſer Gelft iſtderMenſch ſelberinn
fterblichen Leib / fonun dieſer Geiftabgeſchieden iſt im Jode 7 To bleibet der Leib ein Cadaver für die Wärme / darumb iſt der Menſch nicht der Leib / fondern der Geiſtder Inwohner im der iſtder Menſch ſelber / nach
Leib /
Abſ peidung des Geiftes / wird
der Leibnimmer gebrauchet/als ein Schmidt / der ein Art ſchmis Det/hat ſein Kunſtnichtin den Senden oder Fúffen / (wiewohl de Hand und Füſſe darzu brauchet:) ſondern im
Geiſt liget die
Kunſtvnd Wiſſenſchafftdes Schmids/der iſtnun der Schmidt felber / aus welchem
allein die Kunſt getrieben vnnd gebrauchet
wird y vnnd nimmet den euſſern Leib nur zum Werckzeug /denn dereuſſere Leib vermag ohne den innern gar nichts / men hatin feiner Imagination oder Gedancken / ein
in Steins Bild zus
harpen in einem Stein / Ift nicht aus dem euſſern Leib / ſondern aus dem
inwendigen Menſchen / derfelbige iſt der
Steinmet
PRO Mihler / nemblich der Geiſt des Menſchens / vnnd iſt der Menſch ſelber /darumb haben wir geſagetvnnd beſchloſſen / Der Menſch iſt das Aug ſelber / dardurch und darmit alle fichtigeond und unſichtige/natürlichevndvberaatürliche ding erkanbyerſehen vnd erforfoft.werden /vnd dasvon dieſen Xugedie Erkendenis und Prtheilherflieſſe/in den Gegenwurff /ond nichtdas Mieder piel/ wenn man ſpricht/die Imaginario wolte gern wiſſen vñ verſtehen den Ort der Welt/oderwo die Engelwoneten /ond vermagſolches nicht/Soiſteben ſo viel gerede/der M nich durch ſeine Imagina cion der nichtweiter kan als imaginiren , der wolte gern picke -Ding ſehen vnnderkennen / ein folcher Menico , der nicht voriter kömpt / Dencket es fer an Ferhalb der Weltein ſchöner Orfoder Gemach /darinnen die Engelwohnen und auffStůlenſiz.n /odez ? imaginircihm
einen důmin
Cufftauſſerhalb der Welt / oder ein
eufferlich
Der güldene Griff euſſerlich Liechtder Sonnen /darinnen Gottwohnetmit den Ens geln /aber das Aug des Verfands oder des Eemüths ſiehet / daß folches eine Grobhcit rep ond groſſe.Vuvollenkommenheit / daß GOtt oder die Engeletras euſſerlichs ſolten bedürffen / darumb wirfft der oberſte Verſtand hinweg alle grobe Xnvclfommenheit vnd findet daß dasweder ohnehülff noch auſſerhalb der Welt fey / und das weder GOTT noch die Engeleines leiblichen Stuels bediirffen / auch nichts aufwendiges bedürffen / ſondern das fic weder hienoch dort ſeyn /ond ſind doch in jhnen felbft ſchwebendt/ gleich wie Gott/der Leibmuß an einem Drefeyn /hicoderda /aber der Geiftbedarff feines Drts / als dieSeelebleibet/der Leib fal:s let/dieſen euffern Leib helt der Menſch für den gangen Menſchen / foer doch nur ein Haus oder Wercjeug iftdes unſichtbare Mens fchend und Werckmeiſters.Alroauch wenn Gott ſpricật/ Produ . cat terra herbas & arbores die Erde bringe herfür Kraut/Eras vnd Bäum /damitkan der einfeldige Thcologus,derda fein Phi. lofophus ift /das ſichtige Corpus thue ſolches / ſoes doch der uns fichtige Geiftaus der Erden heraus bringet /welches das Element if daswir feßen iſt nurdas corpus,vnnd nicht das,7 das Herfür bringet / wiewohl ſolches das ynſichtige Elementrhut durch die Erden / darumbmeynet der Einfeltige die Erde thue folches / der Menſch redet aus dem Mund / nicht das corpus oder die Zung , ſondern der Seift thutes /das Fleiſch anjhm ſelber iſtnichts aber mit ſolcher
Vermiſchungvnd Einigung / daß das Corpus alle
dingvermahnet werde/ foes doch nur ein Werdzeug iſt , des jns nern Geiſtes /ond dieſer Geiſtift der Menſch / vnd das Leben des Leibs /vnd Leben und Geiſt / erkennen ſehen undwircten alle ding / ſind aber eins ondzwen /das iſt /Leben vnd
Ceiftongeſchieden .
Der galdene Griff
Dabgwölffte Capitel. Was
natürliche und
ubernatürliche Er
fontnis heiſſe/ond daß ſich dieſe allzeit leidenlich habe te/ jene aber wirdlichen /vnd worzu ſolche Betrachs tung diene.
Je natürliche Erkentnis helft alles das/da der Menſch durch eigeneKrefft und Vermogen / ein obje & um vor ſich nimptvnd erforſcht/vnd ergründe deſſelbent Eigenſchafft/Naturvnd Wirëfung/ es ſen nun im
ſichtbarn oder
unſichtburn Leib derNatur / dieſe Erfenenismöchte auch heiſſen ein euſſerliche Erkentniß / verſtehenicht das vom objecto erſt das Vrtheilöder Erfennen / von auſſen zu in den we de/ſondern daß an dem
Verſtand getragen
Gegenwurff/ Folch inwendig Erkents
nis durch groſſen fleiß vnd nackſuchen / erwecke underfunden wers de/deñes ift biß anher gnugſam erwieſen /daß der Gegenvourff nit wircket in dem
Erkenner/als daß er ſolt gében dem Menſchen /das
Yrtheil und Erkentnis / ſondern daß es vom Menſchen flieſſe in den Gegenwurff ſelber/daß aber gleichwol der Menſch durch eufs ſeriiche ovjecta oder Gegenwürff erwecket wird zu derErkenenis / left ſich anſehn als helt ſich die natürliche Erfenenis leidenlich /vnd nichtwirdlich / ſoſoldoch darauffgeſehen werden / daß allemahl die cognition und das judicium ſtehe nicht bey dem objecto, ſondern in vndbey dem Menſchen / daß ers vrtheil onderkenne) wað vorihm ligt / darumb obwohl die Exkentnis des Menſchen vom
Gegenwurff erwecketvnd ermahnetwird / fo kompt ſie doch
nicht leidenlicher weiß hinein in den Menſchen / fondern flieſſet .
F
gleich wircklicher weiß in das ſubjectum ,nach Artund Geſchick, Feit
Der gårdeneGriff feit des Augest ſiewerde nuhn erweckt und erinnert vom
Gegents
wurff/ wie ſie wolle / ſo heiſſet ſie doch eine natürliche Erkentnis/ Erfilich daß es die Natur des Menſchens felbs für ſich nimptt vnd das Vrtheil im Menſchen / fo da redet vber das objectum , ond darnach gegen der vbernatürlichen Erkentnis durch Gnadeſ dieſich muß leidenlich halten / vnnd nicht wirdlich / die obernas türliche Erkendtnis iſtnichtaus Vermogen der Natur / ſondern die Gnadewircket /
da der Menſch mit ſeiner Vernunftvnnd
Weißheit in ein Stidſchweigen kómpt, da ſich GOII ſelber in das Zug leidenlichergeuffet y da der Menſch nur wartet und empfehet/vnd G Ort gibet vnd wircket7 Ja Summa / der gleich das objectum wircket in das Aug/ vnddas Aug nicht in das ob . jectum wirdfet / wie in der natürlichen Erkendtnis geſchicht 7 in der natürlichen euſſerlichen Erkendenis ſtehet das Urtheil /in vnd ben dem
Manſchen das objectum / Aber in der vbernatürlichen
Erkenenis ftehet das Vrtheil in vnd bey dem objeéto oder Ges genwurff/welcher iſt GDIT oder fein Wort / ob gleich ſolche obernatürliche Erfenenis vom objecto fómpty ſo kompt ſiedoch nicht von auſſen hinein /denn Gott Gäift vnd Wort iſt in vns/ vnd alſo flieſſee die Erkendtnis von innen heraus /vndnit von auß ſen hinein / auff daß die Buchſtabiſchen Theologi nicht ſager důrffen /e8 kommevom
Buchſtaben hinein / auffDaß ſie nurdas
innere( das iſt Chriftum
das Wort des Lébéns / ſo ſeine Wohs
nung in den Gläubigen Herzen hat) verleugnen / Hindanſeben / wie die Buckſtabiſce Phariſeer 7 der Jüden , zu denen Chriſtus faget/ Ich kenneeuch /daßdie Göttliche Lieb nicht in euch ift/ habt auch GOTTES Wortnicht in ewrent Hårßen wohnen /dars an doch alles gelegen iſt /Icem , duhaft Wort des ewigen Lebens/ nicht des Buchſtabens / ſaget der Apoſtel Petrus / Die deutſche cheologia faget imerſten Kapitel/ das vollfommenevnbegreiffs
liche:
Dergüldene Griff
fliche Gut, mag nichteher kommen vaderfandewerden / Es fey dann daß da auffhöre das Stückwerck / vnnd. Creaturmit aller jhrer Wirkung / Kunſt vnd Geſchwindigkeit muß ſtilftehen / vnd zu nichtewerden an jhr ſelber / als dann kompt das volkoms mene/als dannwirb erkand das unbegreiffliche objectum ,nembs lich GOII / ja vielmehr GOTT fiehetfelder durch ſich fels ber /onderkennet ſich ſelber in onsvndwir in jhme/ Dieweil nun Creaturmuß untergehen / vnnd ſich ſtillhalten / zu ſolchem vbers natürlichen Erkendtnis / ſo mag fiebillich heiſſen /eine leidenliche Erkenenis/gleichwie dienatürliche einewirckliche heiffet,diereil daſelbſten dieNatur jhr Vermögen / Krafft /Sinnligkeit/ Vers fandt / vnd alle Wirckligkeit auff die ProbonndPractica fühi ret /aus dieſem allem wird geſchloſſen / Erſtlich eine ſolche Lehr/ das zu ſuchen ſey / ob wohl ein einiger Gegenwurff vorhanden iſt / dann aus Art vnd Geſchidligkeitder Augen / ficuſſée das mans nigfaltigevnd vielfopffige Vrtheil der Menſchen . Zum daß in der obernatürlichen
andern /
Erfeninis allezeit Einigkeit zu wars
ten onnd zu finden ſey onter allen / dieweilalle Augen ſich nicht wircklich / fondern leidenlich halten / vnnd dieweil GOTI der einige Gegenwurff, ſich in Einigkeit ergeuſſet / daher finden fick ben vnnd in allen Gläubigen ein Concordang/ ein Glauben / ein Tauff /ein GOtt / ein Geiſt ein Dertz / ein Cauff Aberbey den natürlichen ſind Rotten / Secten / Keßereyen vndeis tel Spaltungen . Erempel /Die Bibel iſt ein vnbegreifflicher Bes genwurffoder Objectum allernatürlichen in der natürlichen
Theologen / ſol nun
Erfendenis der Verſtände vom
Gegenwurff
herflieſſen / (wie vermeynetwird ) vnnd nicht von Auge ſelber/ fo můſte gewiß die Biblia oder der vngeſpaltene Gegenwurff allen
Theologen ein gleichförmigeAußlegung oderongeſpaltene Erfentnis fij
Der güldeneGriff Erkéntnis hringen /ſo wirdoch daswiederſpiel erfahren mit grofs ren Schmergen / Nemblich daß nichtvom Gegenwurff ( Das ili aus der Bibelſondern vom Auge ſelber/ das iſt aus dem leſen der Menſchen die Erkentnis flieſſe/dieweil ein jeder Lefererkennet vnd
:
prtheilet / nach dem er ein Aug iſtundhat/ aber es gehöret zu der Bibel' nicht homo animalis nicht der natürliche Menſch / dann er vernimmet nicht GOTTES. Wort / oder deren ding diedes Geiſtes find / ( dir Verſtändiſt ihmewohl das vernehmen ) aber es bleibetihm verſchloſſen / darinnen w.ihlet er wie ein Saw in einem Nubacker /vnd.mit den Phariſeern als ein Blinder Bline denleiter /dieda in der Schrifftforſchen /ondvermeynen das Leben darinnen zu finden / vnd die Schrifft iſt die da von dem Leben zeus get /; aber zu . Chrifto wollen ſie nicht, ( dem
Wort des Lebens )
kommen ,das ſie das Leben haben möchten /ſondern alleine zu jrem : so z Idololacra ; dem ſie Göttliche n ufi / die s d ver Krafta nden as Lebe mey n nen weil ſiejþrem natürlichen Menſchen nichtwollën Ýrlaub geben / vndmitverleugnung ſich ſelbſt ihm die obernatürliche/ leidenliche Erfentnis ergeben wollen / Durch dieſes Erempelfolten alle Hos.
ma
heſchulen mit Schaden gewißiget ſeyn worden / und die heilige Biblia / die als den einigen objectum
nichtmit dem natürlichen
Menſchen /der ein Feind Gottes iftönd bleibet /annehmen / leſen vnd außlegen /dargegen der gleubigenvndnewgebornen Theolo . givnd Kinder Gottes,die wiffen / daß die vbernatürliche Erkents nis /nicht herpleuſtvon dem Auger ſondern vom objecto , als von Gott ſelber / durchs Auge.
Darumb bitfen ſie diefes vom
Vater
alles im Geiſtond in der Warheit /. da wird ihr Aug leidenlicher weiſeSDitgelaſſen und ergeben / von oben herab erleuchtet/vnd das Ciechtnicht vom
Buchſtaben / ſondern vom
Geiſt derin jnen
ift/alſo kómpedieſe natürliche Erfeninis auch von jnnen heraus / darüber :
Dergüldene Griff darüberwas ſie ſehen in der heiligen Schrifft ift jhnen ein anges nehm
Zeugnis /onð fómptmit dem Herzen vberein / der Verſtand
iſtin jönen vnd auch in der Biblia / vnd alſo wiſſen ſie die heilige Schriffe zugebrauchen / dieſelbigen alle find vnnd bleiben einig in dein Verſtandė/ ben ihnen
iſt ein Gläub / ein Geift /ein Chris
flusſein Laut/da iſt kein Epaltung im heiligen Glauben /da iſt auch kein Antichriſt unter ihnen ? (wiewohl ſie unter dem Antis chriſtwohnen müſſen ) dieweil ſie até eins ſind unter dem
einigen
Chriſto/durch den Geiſt zuſammen gebunden /darumb/wiein der natürlichen Erkenenis das Vrtheil fømpevom
Auge ſelber /wircks
licherweiſë/vnd creatürlich in das objectum , vnd geübet vielfels tigejudicia vno Spaltung/ alſo in der obernatürlichen Erkendes: nis / kömpedás- Vrtheil auch her von dem Augefelber / durch die Erleuchtung des Worts Gottes/des H.Geiſtes /auch von jnnen herauß /aber nichtwircklich ſondern leidenlich ſondern göttlich
nichtcreatürlich!
alſo bleibet die einige Warheit vngeſpalten /bey
allen rechtgleubigen Chriſten 7 dieweil ſie ſich den einigen
Geiſt :
untergeben .
Das orepgebende Capitel in
Das
der
vbernatürlichen
Gottfen /als das Auge ſelber im
Erfendents
Menſchen
als auch
ſein Werckzeug /daraus lauter Einigkeit folget . im Himmel,
Jefreil die natürliche Erfontnis mag gerent verden eine creatürliche Erfentnis / darumb daß es die S8
Creatnrdurch eigne Kräffte / Vermögens / Nachfors F. iij ſchung :
Der güldene Griff Fcßung vnd Fleiffe$ 1. erwecke und ihr machtvon euſſern Gegens enenis genennet ſeyn / surff / vnnd.ſol darumb ein euſerliche Erf nichtdaß es den Gegenwurffvon auſſen hinein frage /wie diefals .fchen Literaliſche Theologiſagen /auff den Hohenſchulen / vnd auff der Canßel / daß der Buchhtabe der Schrifftjørmündlich WortGOTTES / daß die Göttliche Kirkendenis von auſſen yinein geuffet . Item , Der Buchſtabe fer eine Wagen / darauff GITIES Worthinein ins Herz fahrevnd geführetwerde/ fonderndarumb / dap folche-creatårliche Erkendtnis 7 von dem außwendigen objecto eine Erjnnerung nehme/ davon gleich ſela ber vermeynet /von auſſen zu / hinein zutragen /
Jawar iftes/alle
objecta ſoda Creatur vor fich nimpt7 für fick felbér vnd erkennet fie /die ſie nicht inwendig im Menſchen ( außgenommen GOtt ſein Wore) das inwendig im.Menſchen iſt ; Sondern alle Ges genwürff / von welchen die Erkenenis vnd Prtheil beweget und erwecket wird / welche Erfindtnis oder Vrtheil zuvor im Menis ſchen ſeyn / vnnd nicht erſtvomicuſſern objecto muß hinein foms men / aber die natürliche Erkendinis / die mag wohl heiſſen /die Göttliche Erkendtnis / denn ſie kompt nicht von auſſen hinein / Sondern von oben herab aus GDIT/ vnnd Einleuchtung des Heiligen Geiſtes / oben da das objectum (chon darrinnen iſt/im inwendigen Grund der Seelen vnd Herzens / nemblich da GDt das Wort / ſeinen Siß vnd Wohnung hat / da Wille/ Geiſtond Gefeß /wie Chriſtus bezeugt Luc.37. Cap . Das Reich Goftes in ons ift /vnd die deutſche Thcologi ). Cap. Gottiſt ein onbegreifflich objectum ,auſſer allen Creaturen / vnd doch in als len /vnd nemblich alle durch ſein Wort / Gefeß vnd Geiſt
dars
omb Goffvon auſſen zu /dergebens hie oder da geſuchtwird / wie der Antichrift das Reich GOttes an geroiſſe Perſonen /Wólcer/ Drter /Geberden vna Ceremonien / vnd andere jridiſche vergengs liche
Der güldeneGriff liche ondeuſfere ding bindët/ es iſtumbſonſt / daß wirwolten die ſeligmachende Erkentniß / darinnen allein / wie Chriſtus ſaget) Das ewige Leben ſtehet son auſſen zu / vnnd auſſer Chrifto dein Mort des Lebens / ro in pnsift / ſuchen7
In den Creaturen wird
Gott nichtfunden /teder geſehen noch erkant/ in Ewigkeit / denn allein in ſeinem
Bildnis, Wort / das aus S Stt im Menſchen /
menſchliche geſtalt angenommen /als der Sohn des Vaters ſelbſt in ons lebet/dieweil er ſich in den Creaturen finden laſſen /vnd felig vnd gerechtzumachen /ſondern allein durch das Liecht des Glaus bens/ erkennen und ſehen zu laſſen / Allein daß alhie in der feligs machenden Erkenenis 7 dieweildie vbernatürlich der Menſch das Auge felber nicht fer / ſondern laß GDTI felber das Augond Liecht in deinem Herzen ſeyn / in mitte vnddurch den Menſchen ) denn ſein Angeſicht hat allein den hellen Schein vnnd Liecht ins ewige Leben /weiches abez nit mitwirckender /ſondern allein leidens licherweiß in vns geſchicht/idas Augoder der Menſch das GDtt erkennen wil_muß nichtwircken , ſondern fodt ſeyn / biß Chriſtus der Erleuchter der Blinden vnd Eröffner der Augen undderMens fchen Herzen in jhn kömpi / alfo in Sabbath feyrén vnnd ftills halten / muß ſich Gott ergeben / im Gehorfain des Glaubens / auffGOTI /warten in jhm ſelber/vnd nichtvon auſſen hie oder da / mit den Sedancken wircklicher weiß hin vnnd herlauffen / durch die Creaturen /ſolches fenren oder Sabbath Halfen / iſt nicht wenigers als in Tode gehen vnd ſterben / ja indie Fell geworffen werden /vndgang in Vnglauben ergriffer feyn / droben iſtberpies fen worden / daß in dernatürlichen Erfendtnis der Menſch das Auge ſelber ſey / aber alhier in der obernatürlichen Erkendenis iſt der Menſch nichtſelber die Erkendtnis oder das Aug / fonderit GOTT iſt ſelber das Augevnd Liecht im Menfchen / vnddurch den Menſchen /wie dann dem Geiſt der Gnaderzugehört /vnd dem
Der güldene Griff dem
Glauben ſolleanderft GOIT injh nemircken / romue ter
Menſch Riufteken/ imGeift ſeyn vndSabbath halten/auff Gett warten / ſol der Ark den Kranchen heilen vnd geſund macheniſo mub er jhneauch ergeben ſeyn / vnd im Gehorſamſtillhalten ) tann derwahre Glaub aus dem Geiſt/das iſt die Wiedergeburt/ die left den Menſchen nicht ſein ſelbſtbleiben , ſondern ermuß das fern vnd bleiben an den er gleubet/ausdem
er wiedergebohren iſt
alſo daß der Menſch nichtmehrlebe/ſondern nur Chriſtus in jmy das objectum welches der Menſch erkennen wil / das iſt Gott vnd ſein WortChriſtus in vns /von dieſem objecto einfleiſſet die Erfantnis in das Zugdes Hergens / ſo bald er ſich helt leidenli. cher weiß /alſo daß fich GDtt ſelber erkent/ vnd durch ſich ſelber / denn die newe Creatur oder Kino Gottes / ift nicht ſeynfelbſt oder erkennente jhr ſelber /ſondern Gottes / darumb ſiehet vnd reiber / in ſeiner Geburtund Bildnis jhn mitund durch den Diens fchen /als durch ſein gehorſam Kind undWerckzeug/vnd eben hie: mit/daß Gott ipil ſelber feyn das Auge/Liechtvnd Erfendtnis im Menſchen / als der da ſichef vnſere höchſte Ruhvnd Seligkeit des ewigen Lebens. Esmag wohldie Pnerfarnen verwundern /daß in der natürlichen Erkentnis der Menſch ſelber das Aug iſt / dars durch alle ding im Himmel und Erden /vnd in derHellen erforſcht werden /aber das iſt noch viel wunderbarlicher / daß Gott das ob jectum ,das AugvndLiecht im Menſchen ſelber ſeyn wil/wer aber Chriſtum kent/der darff ſich garnit verwundern /denn er fihet wool aus Gotfvnd in Goti daß die höchſte Seligkeit danıit gemeynet werde/vnſere Augen ſind Goffes Augen / ſie ſehen was Gottwil / vndnichtwiewirwollen /vnſer Verſtandvnd Vernunfft rot Gots tes fenni/ond ſollen verſtehen imaginirier Gedancken /was Gott wilvndnichtwas wir wollen /vnd wieder Leib als Zungen / Dhe gen / Hend und Füß ein Wercfzeug find in allernatürlichen Bes
wegung
Der güldaie Griff
swegung des jñern Geiſtos /Alſo fol auch vnſer inwendigerMenſek mit allen ſeitten oberſten vnd
innerſten : Krefften
ein
Werckzeug
Gottes ſeya /dann wie der leibliche Leibmitſeinen Gliedern nichs tes thun mag ohne die Seel /alſo ſol auch vnſere Seelnichts thun ohne den Willen Goffes / ſolches alles verbringt derware Glaub Chriſtus in vns/ Wer nun dieſes Kapitel von der leidenlicher Ers, fenenis Gottes / vndwieGOttwolledas Jugund Liecht in ons feyn /noch nicht verſtehet /der hat Cyriſtum noch nichterfent/ vnd wziß nit ivas Claub ift/wer es aber verſtehet/der fennet Chriſtum im
Glauben /vnd bleibet in der Einigkeit der H. Chriſtlichen Kirs
chen / die da iſt ein Einſamlung aller Gläubigen in den Frieden Chriſtivndvnzertrenlicher Einigkeit in Ewigkeit /Amen .
CONCESTO
30X31CSUOMI
Das vierzchende Capitel. Daß unter frommen
Fried und Einigkeit
ſey /bon wegendes einigen Willen GOttes / den ſie fragen im Himmel und auf Erden .
Leich wiein natürlicher Erfeninis /von einem einigen Objecto einewiederwertigevnnd zwieſpåltige Meynung entſpringtunter den Menſchen / und können nicht Einigkeitoder Friede haben /wie offenbahr iſt / in der Hellen tiger und auff Erden / aus Yrſach / daß fich wiel/feinl der Menſchen Kirchen hieden d n iis ird nterſc a entrdarzu em Erkdas w ein ift/d,ieund weiſev das Auge/Liecht oder Erkenenis helt/wiriflich D
genommen aus dem
Buchſtaben / durch derMenſchen Kragte
was klůglen vnd verſtands / Daher ein ſolches diſputiren ond Zand unter den
Theologis /Gelehrten/ gleich wie in der natürlis chan
Der gåldeneGriff chen Erkenenis (ſage ich ) Vneinigkeit iftober diemaß /alſo auch eben im
Gegentheil/ als 7
in
der obernatürlichen
Erfenonis
cine liebliche Einigkeitgehalten / von wegen des / daß ſich alle Aur gen müſſen leidenlich vnnd nichtwirklich halten / vnddas obje. &tum welches einig iſt, ſich ſelber in alleſolcye gelaſſeneAugen ers geuſſet / daher iſt ein Himmel Friede / vnd auff Erden Friede und Einigkeitvnfer den Gleubigen / dieweil ſie leben in dem einigen Willen GOTIES ! Esmöchte aber einer gedencken alſo/daß ich ſehe in den heiligen Glauben / oder in die tbernatürliche Ers fenenis des einigen objecti, ſich auff das einige ergieffe , in alle leidenliche Fugen / darumbwird auch ein Aug ſo viel Liechisvon Gotthaben als dasander/und wird alſo im Himmel feinesmehr leuchten als das ander/ſondern es wird alles gleich ſeyn . Antwort/ Wasdas ewige Leben / Einigkeit vind Frieden anlänget / das ift wohl ales gleich 1. Aber nicht was anlangef die Erleuchtung! den haben Seraphin vnd Cherubim mehr als diePoreſtaçes,vnd die Poreſtacesmehr als dievnterſten Engef/ond alſo findetes ſich auch auff Erden :/ bey den Gläubigen / daß eintermehr Liechtes Habe als der ander / vnnd iſtdoch Pein Vneiningteit noch Spals fungonterjynen / die Gnade des Glaubens oder Liechtes , ſind ander gröſſer oder kleiner / dasmachetteine Zértrennungy Sols cher Vngleicheitaber iſt das einigeObjectum / nembli: GSte: fein Vrſach / ſondern wir Menſchen find deſſen ein Vrfach / in den 0.18 wirons Gott nickt gleich ergebenwollen /mit gelaſſen Herßen / darumb'nach der maß der Gelaſſenheit oder Glaubens wird empfangen des Liechte von dem ewigen objecto ,die Wohs nung in Himel ſind:außgetheiletreinem jeden nach dem er ſich im
Glauben Gott gelaſſen und ergeben hat/CHNJSTVO jagt : In meines Vaters Hauſe findviel Wohnung. Johan ,14. Cap . Gibſtudich G Dit ganz und garvon jnnenvndaufen / ſo gibet ex ſich
Dergårdene Griff iederumb gang und und Selaſſenheit liefe die Predigten gers Johannis Tauleri ,
des hocherleuchteten Predis
Die Sonne iſt ein
vnpartheyſages
Liecht/ leuchtet allen zu gleich / den böſen vnd guten /
alſo auch
GOIT /er iſt die Liebeunddas Ciecht ſelber / lieber auch feine Feinde/ond iſt bereit jederman zu erleuchten / Ja /ſein Wort/feix Liecht/ ſein Geiſt/ Chriſtus Gefeß /leuchtet ſchon in die Finſternis Johan.1.Luc.17.cap.ond könptvns weit zuvormit feine Liecht/ weren wir nur gleubigonnd gelaſſerier Bergen / wilig iſt es ſchon da bereit zu geben wennwirnur auch willig mitg laffen Hergen Weren zu empfahen vnd zu nehmen .
Ein Spenfpiel folt jár hos
ren /Es ift in einer Stuben ein Fenſter /dreperley Glas
ein Gelb
dickes/ein Schwarz finders / vnd ein Weis lauters / auff diefez. zugleich ſcheinetdie Sonne/chn anſehen der Geſchickligkeit /daß aber das Schwarße finfier bleibst/ vno nicht erleuchtet wird/ vnd das Gelbe nicht ſo viel empfahet als das weiſſe / da hat dievnpar: theyſcheSonne kein ſchuld dran / das Glas iftan jhm ſelber ein Hindernis /durch ſeineeigene Pngeſchickligkeit/ alſo gehef es auch zu mit den vnvernünfftigen Creaturen / welche ſich vngleich Gott ergibt/vnd gelaſſen ſtehet/dann der Geiſt/der in ſinnlichert vichiſcher weißvergraben liget / ben den Menſchen / weiß nichts som Reich Gottes oder vom géftlichen Liectt in der Finſternis / undwelcher fonft ſeine Gedancken auffhelt/mit eigener Klugheie und Wirclligkeit/der befindet auch wenig von GOIT in jme Felber / welcher alleſeine Vernunfft onnd Verſtandtein famlet , in den inwendigſten Grund / in filer Gelaffenheit feines Hers Bens/ feiner Seelen /ond wartet auffGSTT / der wird.drfahs ren vnd betennen / daß dawar ſey / was ich hie ſchreibe , vom ins wendigen Grund vrid Zeugnis des Geiſtes. Das Reich GOTS Sift inwendig in ons ſpricht Chriftus. Es folgen aus dieſem
allcin
Der güldene Griff. allein auch ſolche Lehren / Erftlich / daß ſich dienatürliche Erlents : nis nichereircklich ſondern leidenlich / gegen ſeinem
Gegenwurif
halte. Zuin 2. daß der Gegenwurff fein Ciecht gleich außgeuſt wie die Sonne jhren Schein / auffalle Augen . Zum 3. daß die Yngleichheitdeš Liechts nichtvom Gegenwurff/ſondern von uns fernlicher vngeſchickter Darbietungoder vngleicher Zubereitung/ verurſachetwird. Zum 4.daß der gåtige Gottkein Vrſach_fey der menſchlichen Blindheit /ſondern durch ſeinVnglauben . Zum's. , das gleichwohl Friedvnd Einigkeitunter den Glcubigen bleibe in ſeloper ongleichen Erleuchtung.
Zum 6.daß es darumbvber nas
türliche Erfenenis heiffe 7 daß ſolches objectum wedermit Sins nen / Vernunfft / Imagination noch Verſtand mag erreicht oder begriffen werden / ſondern ſep ober allenatürliche Kreffte vnd Vers": mögen . Zum 7.daß der Glaub ein Werck vnd Gab des H.Geis ftes fer /in den gelaſſen Hergen /ſo ſich allein in Gott ergeben /vnd nicht in oder bey den Creaturen zuerlangen.
Zum 8.daß alle nas
türliche Erfeninis oder Weißgelt zuvor in ons verborgen liegen / dann göttliche Erkendtnis magnichtvon auſſen hinein getragen werden .(wie dieLiceranten lehren ) ſie muß von jnnen herauß quellen /aus dem göttlichen Brunnen des Lebens , vom Vater des Liechts Zum gadaß dieSchrifft kein Wéfen wircke im Menſchen / ſondern fen nuß zur Ermahnung / Warnung zures Lehre Erwes Wort dung des Schaßes Des jnnern lebendigen ches Softdurch ſeinen lieben Sohn Chriſtum in ons geleget hat. Zum 10.daß der Hlaubnicht fein ſelbft feny fondern ein gnedige Sabond Geſchenck Gottes/auff das GOttbleibe alles in allem ſeinen Außerwehlten vnd Kindern
foer jhmedurch die erſte
Geburt von GOTT ſeinem Finlichen Vater erworben /ond von nemen wiederges bohren hat..
Das
Dergalbene Griff 0298 29202992
223
SESSI
Dae funtsebende Capicel. Das dreyerley in
Weißheif oder
Erfeninis
Nenſchen komine / durcy .die Geburt von innen / und nicht durch die Geburt den Schaften pon auffen .
DlLles was der Menſch tft ond fenn folt in dieſer Zeit und dort in jenem Leben / daffelbig ift vnd hafer nicht von auſſen zu /ſondern in jhmeſelber / Nun iſt die Weißheitoder Erkentnis das beſtevnd edleſte ain Menſchen , ſolches kompt aus dem Menſchen von innen heraus und nichtvon auſſen hinein / Es ſey dann ſach daß man vermeynen wolt/ die euſſern Segenwürff vermögen ein jegliche Erkentnis in den Menſchen zu tragen , ſoes ? doch nur ein Erweckung durch diefelb /was derMenſch iftund fern fol/von Natur vnd Gnaden7 dasmußer injhme haben undbeſis ßen /ond nicht von auſſen zu ſuchen /wie aber ſolches im Menſchen ſei ond hinnein komme/muß geſchehen durch die GeburfondEma pfengnis / Eshatein jeder Chriſt ehrzwiefacheempfengnis oder Geburt/die erſte Geburt fømpeausdem Samen /der Samen ift limbusterræ ,das iſtdie große Weltmitjhren Geſchöpffen /dar: aus war der Avam /das iſt/Menlopen gemacht/ vnndwie alle aus Adam /alſo ift Adam invns vnd allé ſeine Natur/ Arfvnd Eigens fcpaffe/ in dieſem Samen
oder natårlichen Menſchen , liget vers
borgen all natirlichéWeißheit in dieſem ſterblichen Leben
vnd
alles was Kunftvno Weißheitberühity das ligt in dieſernatürlis chen Geburt/aus den Erdenfidßlie's andere Geburtgeſchicht aus dem Sumen / nemblich aus dem
Weibesſamen /welcheriſt
das Spiraculum der Geiſt der Geiſt GOttes/das Wort Cot: t68 /
Der gårdene Griff. tes / oder Chriftus in vns durch den Glauben wonhafftig
in dies
ſem Samen oder andern Geburt poni Himmel / kiget der ganze CHRISI B S /mit allen himliſchen und ewigen Gütern / das ift /das Reich Gottes gangvollommen / aber nicbt offenbaret in vns Esmuß erwartet/erkennet/gefunden /ergriffen / gefühlet und geſchmecket werden / inwendig in dns/ im innern Grund der Sees len / Dieſezwiefache Geburtbegreifft die natürliche /vergenglich </ und auch dievbernatürliche himliſche Weißheit / und aus dieſert zweyen Geburten muß.co anpnskommen / Esſagerdie Schriffes Daß derMenſch in Mitte des Garten gefebet / das verſtehe der Menſch in das gefeß / daraus er gemachtiſt / dieſegro TeWerck pnd alle Gefchöpff iſt der eu ſere Garten /aus dieſein euſſern Gary ten iſt der Menſch geſchaffen /vnd begreifft in jhmealle Geſchópft mit der ganzen Welt / darumb er auch Microcoſmus genennet wird/das ift/die kleineWelt/vnd wie er darausgeſchaffen iſt nach ſeinem zeitlichen ſterblichen Thail/ alſo ifter in Mitten hineinges feßt /ond iftein Centrum ,das iſt
ein Mittelpunct aller Creatu
ren / Weiter iſt der Menſch auch gemachtaus fpiraculovica mit einer ewigen Seel , ſampe dem
göttlichen Geiſt aus dem Munde Gottes /ondwieder Geiſt genominen iſt aus GOtt/aus dem ins
nern Garten /alſomuß er auch in GOtt leben / vnndauſſerhalb Gottmag er weder ſehen noch hören /weder leben noch ſterben / Er mag GOtt feines Erhaltens keinen Augenblicknicht entrathen / alſo hat der Menſch die Weltvnd alle Geſchöpffinime/ondwird vpn der Welt begriffen / mag auſſerhalb der Welt nicht ſeyn / gleich wieer Sottim jhm hat / durch das ſpiraculum oder Eins blaſen /vnd wird von Gottonbgrieffen ond beſchloſſen /vnd mag auſſerhalb GOT Tipeder Leben noch weben .Actorum 17.Cap . Dieweilnun dieſe zween Sarten im Menſchen / der eufſere / als die Weltund alle Geſchöpffrond der innere Garten / als Gottes
Ceiſt
Der gåldmeGriff Gelft /das Leben in ons', ſowird unwiederſprechlich beſchloſſen/ das auch beyderley Entekentnisomno Weißheit im Menſchen fery Berborgen /doch eine gehrtauffdas zeitlichevn vergengliche Leben / die andere autoas vrtootliche Leben /ond ſie beyde nit von'aurſens ju in den Minſchen eingetragen werden / ſondern qus dem Mens ſchen Formen von innen heraus/ ift auch offenbaraus dem Liecprder Natur vnd Gnaden /Von wem ſind die Bücher geſchrieben niemands anders als dem Menſchen
von
Von wannen wechſt der
Baumsaus den Samen /gleich wie in eine Kirſchkern ein groffer Baum lige/ſomuß Wurzel/ ſamen /Eſte /Zweig/bletter vndviel Hundert Kirſchen darin verborgen ligen / vndniemand gleubt esi oderwirds geidaryman werffe dañ dieſen Kern in die Erden /daß er zum wachſen geſeet wird /ali: liget-imMenſcheSa nen /der kaum einerErbißgrod iſt/adejnnerlicheund eufſerlicheGliedmaſſen des Leibes / darzu alle natürliche Weißheit zum ſterblichen Leben in ſchen gewachſenyum demSyderiſchen Weiſt/vndwoñer nun zum vernünfftigen Mens
innert vnderweckt/ Alſo iſt das Reich Softes durch die Widerges burt oder Glauben in yns/aber niemand weis/erwerde dann dars zu erwecketvid ermahnet / Es möchte aber der Einfeltigeſagen / Were es alles in mir / vnd dorfft nichts von außen zu mir hinein kommen /warumbſchreibetman den To viel Bücher /ondmuß ſich oben in Handwerchen vnd Känſten / oder iſtdas Reich GOttes / Gefeß vnd Worr Bottes in mir/warumbwird es dañ mit Buchs ftaben geſchrieben vnd geprediget
Antwort
Eben darumblers
netman Handwerd ond Künſte / daß die Weißheit und dere tendenis zuvor in ons iſt / vnnd eben darumb ſchreibétman gute Bücher / daß daseinfeltige in dir ermundert / erwecket /erjnnert und vberzeugetwird / des natürlichen angebohrnen Erbtheils in bir / auch eben darumb iſt das
Gefen in die Steinern Baffeln gebildet,
Der guldene Griff gebildet /daß es zuvorin vnſern Herren war , gleich wie aucheben das Wort iftFleiſch worden / vndiſ Chriſtus leiblich konimen / daß ſein Geiftin ondwar/pnd nun auch theilhafitig můſſe in vns feyn /durch die Newgeburt/vnd eben darumb predigetman euffer: lich das Wort Gottes oder des Glaubens /welches dech zuvor in rundes und . Auff daß wir des innern vns/Romano Schages mögen gewarwerden / vnd Chriſtum gangannehmen , auch nach ſeinem vom
Fleiſch und Blut/ darinnen die nicwe Creatur
Himmet ſteget / Eswird alles veryebensvnnd vmb ſonlige
ſchrieben /gelehrtond geprediget /wenn es nicht zuvor alles in ons iſt / Esfoget der Theophraſtus Paracelſus in ſeinem
Büchlein
von den Fundament der Weißheitalſo / Die Weißheit ifi gnug ben allen Menſchen /dann ſie haben alle Weißheit/vnd fan keiner fprechen /er habe mehr dann der ander/dann als wenig ein Meenid
5 ein Gliedmaßpon Gottgeſchaffen hat
als der ander / als wenig
iſterauch der Weißheit beraubt / dann wie der Keyſer / alſo auct der Baur/wie Chriſtusalſo auch der Menſch / darumb wiffet ſo alſo der Leib ein ding in allem / vnd niemand ift in demſelben arm oder reich /ſondern alle gleich / daß feiner kan ſprechen ,er ſen am Leib mehrgegliedet als der ander/ Alſo kan auch keiner in der weiß beltIprechen / Er ſey der Weißheit beraubt/vnd einfeltig vnd elen : diglich begabt / Iſt alles nichts/ſondern das iſts / daß diefe durch
Faulheit nichtwolen zur Weißheit erwecketwerden /vnd das ans IgeborneErbtheil nicht ſuchen / Iſt es nicht alio/wenn man in einer Gemein zuſammen kömpt/ſo kan niemand nicßte/und alleMen : ſchen ſind einfeltig ;bißetwan an einen / der aufftritvnd gibteinen Pachond Wegweiſung /wienian den Sachen thun folie/vnd ſo er das den Bauren hat fürgelegt/ roſagen ſiedann allemit einans der /Ben Gott/er iſt recht daran /vndiftalio wieer ſagt / So nun dieſer guter Rahevnd Anweiſung/nicht fowohl in dir/als in jhm geweſen
Der galdeneGriff geweſen wer / wieheftcftujhme dann / famptden andern können Kundſchafft geben /daß diefer Raht gutwerjonder rechtdran wer / Du bezeugeſtdaß er recht dran iſt/mitdir felbft/ darumbhaſtu dies felben Wiß ſowol in dir als er / du aber haftdich darauff nieerins nert / ermahnet / oder darauff gedacht/ jeßtbiftu ein Zeuge deiner ſelbſt in dieſem
Erbe/daß du haft / das iſt die Weißheit/alſo wege
Theophraſtus. Hatunsnun & Dee dieMenſchlicheWeißheit oder natürliche Erkenenismifgetheilet /aus dem cufſern Garten / wieviel mehr Hater und mitgetheilet feine Weißheit aus dem nern Garten /das iſt /ausjhm gleubigen Chriſtum
in :
ſelbſt / darumbnehmen die Chriſts
an /als den warhafftigen Zeugen Gottes /die
Phariſeer aber ond alle verzweiffeltean GDit /heiffen Chriſtum ønnd die ſeinen einen Teuffel / in dem ſie den Schab des innern Worts / die himliſche Weißheitinjhnen nichtwiſſen zu finden / und dieſelbigedurch der Solangen Weißheit 7 in euſſerlichen / fichtigen Creatürlichen dingen /oder des Buchſtabiſchen Worts / vermennen auſſerhalb Chrifto die himliſche Weißheitzu finden undzu erlangen .
Dasſechzehende Capitcl. Daß die Bücher kein Weſen
im
Menſchen
machen noch wircken / ſondern nur zum Bewehr! Kundſchafftund Zeugnis gebrauchtſollen werden .
dieſes Capitelnur von wegen der Bus chermöchtegeachtetwerden als gehört es nithieher /doch $ muß
Der galbeneOriff mukiman darvon etroagmelden / auffdag darduro erroiefen moeras de/wie die Erfeninis nicht aus den Büchern / als von dem
objc .
cto in das Zuge des Erfenners flieſſe/ſondern viel mehr vom Aug. oder Externer /in das objectum , es wird gemeynet vnd dafårges halten / daß die Bächer oder Schrifft der Buchſtaben / die Ers Pentnis hinein wirde/vnnd den Leſer von auſſen zu / das Ýrrheil . und Erlenenis vom
Buck in den Menſchen eingetragen werde/
welches doch nicht iſt/ denn alleswas da aufwendig in die guten . vndnůzlichen Bücher geſchrieben iſ / iſt zuvor in ons / ond ſo wir. (8 gören oder leſen /ſo muß trawen die Erkentnis oder judicium : ia das feyn vber das Buch /das Buck iſt auſſer vns /onnd fan fick . felber nicht leſen /es fan auch nicht reden / der Buchſtab iftauffer ons /aber der Verftand des Buchſtabensiſt in ons/ in vnsiftdic drfeninis vnd das Vrtheil /vndnichtim Buch / ermoedtetvnd ers mahnet werden wir wohldardurch / auff daß wir kommen zum innern Sihag zur Weisheit / Es folget aber drumb nicht das die Erfendtnis oder Weißheit von auſſen zu hinein durch den Buchſtaben getragen werde / dann were dem alſo / fo mirden alle Leſer ausdem Buch Verſtand bekommen / vnd nicht ſagen dürfe fen / Ich verſtehe es nicht / oder ich weiß es nicht außzulegen /gleich wie ein Accidensnicht fan wircken die Subſtantiam
, vnno cir
Schatten niche tan machen das Weſen felbft / Alſo mag tein Buch oder Schrifftdas inwendige im Menſchen weſen odermira den / das iſt der Verſtand oder die verborgene Weißheit / onter dem Buchſtaben /wie ein Spiegelan der Wand , der weiſefwohl ond wiewir geſtalt feyn / Ermacht aber uns nicht alſo / vnd ob eis nem gleich ein Kunſt auff ein Buch geſchrieben iſt/ daßer darvon lefen Pan /ſo ifter noch nicht der Künftler / Er muß fich vben / vnd die auch diefelbigeKunſtfernen 7 diejam auffgeſchrieben iſt / die auch im
innern iſt verborgen /:Alſo find auch alle Bücher und : Schrifftena,
Der gårdene Griff (Schrifften /dietann nurweiſen /tas vndwiewir ſind / ondwie wirefwan ſeyn ſollen /aber Peiner fan fich front oder geſchicktlefen / darumb ſindalle Bücher nurzum Bewehrund Zrugnis / zur Ers munferung / Erinnerung/ Auffwectung / Kundſchaft, ob wir alfo feyneder nicht / da Adam
iin Paradies war / beturffeer feit
ner Schrifftoder Bücher/nech des gefchriebenen Gefeßes / gleic Himmel / vnd die Yunjúndijen ault Ers
-'Wie auch die Engel im
den /keiner Bücher bedürffen / aber nach dem
Fall in die bundel
wie er und ſeineDrachkommen /weltlich/ieiblich / eufferlic / Peiſch liſch und jridiſch gefinnet wurden / da wurdedas Gefen geſchries -ben /ondwurden die Ceremonien und Bücher geſchrieben /von wes gen der Einleitung zudem -innern Menſchen / zum rechten innvens digen Buch des Lebens ſeines Herßens / daraus alle Bådet ger ſchrieben find 7 darumb alle Ceremonien / Schrifften vnd Gefes gen ſind gegeben zum Memorial, Zeugnis / Ermeckungond Ans weiſung in dem innern Ariind /' in die Warheit7:weren wir noch im innern Menſchen und lebten noch im Geiſt / wir bedürfften auif dieſen Tag keiner Bücher / gleich wie die Propheten feiner Bücher bedürfftig waren / denn was die Einfeltigen qußivendig leſen oder höreten /durch die mündlicheStim / daffelbig tefen vnd horten ſieim inwendigen Buch ihres Herßens / darumb rras vort den Propheten geſchrieben iſt, iſt nur von wegen unſerer Blinds heit und Schwachheit geſchehen / vnd zum
Bewehr / Zeugnis
und Kundſchaft, alles das / das in vnswar / oder auch zum Me morial, denn ro ofte ſich einer mit ernſtvom euſſern entſchleget und einkehreegu GOIT/ in jhmeſelber/ rofindeter Liechtes und
Erlenenis genugſam /Erweiß mehr als alle Bücher/dieweilaber nicht allezeit innerlicheMenſchen gepiinden werden / als die Pros pheten waren /ſo werden vns etliche Ding aufgeſchrieben in Buchs ftaben / ons felber zum Memorial, und für andere Errecſung ! زو
auch
Derguldene Griff auch andere Wiederſprecher zuvberzeigen / auffdaß ſie auch zum jnnern Grundvnd rechten Buchjøres Herzensmöchten gebracht werden /aber viel bleiben herauſſen kleben am Schaffen vnd an der Schalen /begehren nichtweiter hinein zum Wefen vnd Buch des Lebensjhrer Bergen /darinnen allein der Kern im Geiſtond in der Warheit/Gottiſtzu finden und geſuchtwerden wil.
Das ſiebengebende Capicel.
Vom
zwicfachen Senſchen
oder
Brtậeil
der Schrifft/bom eu ruffern und innern Menſchent .. Je Schrifft undalle Vrthelhaben zîvey Anio fehen /Einswie eindingvon Gottiſt/vnd einswie es vor den Menſchen ſcheinetvnnd genennet wird / jnnerlich im
Jeßewices.
Seiffynd innern Wefen vor Gott /jestwieim eufs
fern vor den Menſchen heifferDa heift Salomon alle Weltweife Naryan /dann alſo find fievor Gott/ Paulus nenf'eben die Geſels ten /Narzen und Weiſe/1.Cor.12.13.wie ſievor der Welf'weiſe find gement/ond fich auch alſo dünden vnnd dafür halten laſſen / alſo ſind ſie nichtwieder einander/ob gleich der eineweiß / der andercin vas / ſie Narzen ſchilt /der einenennet ſiewie ſie vor Gott find / der ander wie ſievor der Weld ſind/ Thcophraſtus ſagt/ Gottbraus chet nichts /SoſprichtMercurius Gottwirdet / dbet vnd braus chet alle ding/dieſe ſind nichtwieder einander/dann einer redetvon Šoft/wie er iſt abſolutė/ für ſich ſelbſtverſtanden / da iſt er wars tich wircklich affectioß / der ander redet von Gott gegen den Creas furen gehalten , der alles in allem wircket7 ond magvnd fan fich auch
Dergaſdene Griff *auch keine CreaturohneGOtt regieren / Alſo fageedie Schrifftt Ein Chriftkan nicht ſterben noch fündigen / ift beydes war / vnd auch erlogen /darnach man ſichetund auch vrtheilet / Das erſte iſt war nach dem innernMenſchen vnd Geifi /daš ander iſtwar nach demeuſſern Menſchen und Fleiſch 7
Es ſtreiten offe zwerwiedes
einander/ ond haben beyderecht / vnnd ſind alſo ſtreitig einigond cins /Die Schriffe iſt hellund klar / vnd ift.Dites Wort die Schrifft iftdunckelvnd finfter /ja gar ein Gifftono Lodt / Icem , Der Menſch Katfeinen Willen nach dem
Fall / ond der Menſch
hat einen freyen Wilen nach dein Faŭ /iftbeydes war'ond erlogen / Das erſte iſtwarvnd auch erlogen /was iſt es daß der Menſch keis ren freyen Willen hat/ ſich zubelehren aus eignen Krefften / non eftvolentis neq; currétis, Es fieher nichtimWillen oder Wers den des Menſchen /daß er ſich kund belehreni/wenr: er wolte / erlos gen iſt das/daß der Menſch nicht folte einen freyen Willen haben / zur vorhergehenden Gnaden Gottes ; Ja oder Nein / zuſagen ſich julaffen oderzu wiederſtreben /darnach hatderMenſcheinen frenē Willen / iftauch warvnnd erlogen / dann der Wil'muß da ſepni leidenlicher weiß Gottes Widen zu fragen vnd zu leiden /wieder den Willen ziinget Gott Peinen Menſchen /-erlogen aber iſt es /
wenn derMenſch einen freyen Willen haben ſolte/ſich durch eigne Kreffte zu bekehren /darumb Pan nichts geredenoch gefagt werden / daß es nicht ein zwiefach Vrtheil habe/ darausdann ſowiderwers dige Vreħeifentſpringen / Eins nach dem
Geiſtond GOTI /
das ander nach dem Fleiſch und Menſchen , darumbfan man von einem ding abfolurè nicht recht reden / auch nichtvnrecht / dann wieman davon'rede / alſo ift'es / vnd darnach wieman es anſicht vndvrtheilet/darumbman keinen in der Rede fangen ſol/ darnack man ein ding anſiehetvnd vrtheilet/damnach iſt es recht oder falſch / and iftzufumpff gerede von allen dingen /wie man aufeinesweg weifel
3
Dergüldene Griffe weife da man abſolutè redt oder reden mag von wege der zwepent Anſehen /ſo alle ding haben eins nach derMeichen Augen / das ander nach Gottes Jugenpnd.Wrtheil/eins vor Vberſepungvnd Wiedergeburt / darumbiſt es zu kurzwenn man darauff bocher wolt noch nicht Erempel/ Wenn man ſprech der Menſch iftac cidentaliter purderbt/die Sände iftaccidens, und der Menſch iftweſentlich verderbt/ond dieSünd iſt ein Subſtancz/ ift kendes war ond erlogen / der Menſch iſt zufelliger weiß verderbt / die : Súnd iſt ein accidens / ſomau die rolbetrachten / wie aus dem Willendie Sånd entſpringet / vndalle Súnd ſey nur im Wils len / vnnd ohnden Willen fan feineEůnde geſchehen / daiftdic Sünde ein accidensund Zufall /dann die Seel bleibet Stel/ond der Will iſt nur brüchig werden / vnd der Seelen iſt nichts verlos Ten /dann man aber fieśct auffdie Früchte der inden / daß der Leib verderbet iſt / da iſteð nichtwar / da iftdic Sảnde frin acci dens, ſondern ein Subſtantz,denn fubftantialiter iſtderMenſch serderbet , den gangen Leib hat der Menſch verlohren durch die Sünde / vnnd da iſt auch dieRenaſcentia lubftantialiterond leiblich / dann einen newen himliſchen Leib betomptder Menſch aus Chriſto / Alſo iſt die Eůndeein Subſtantz , iftauch warond erlogen /war iſt es ſoinan dic Wiretung oder Fruchtder Sånden betrachtet/wie die Subſtanitz des Leibes.garhin wegmuß /ond die Würmer freffen jgn / da iſtdie Verderbung-lein accidens, ſons dernein weſentliche Verenderung / abererlogen iſt es ſo man die Wurselder Sinden anſiehet / an den Wilen / da iſt die Sünde ein accidens und fein Subſtantz , denn weder der Will noch die Eee hatauffgehört / zu ſeyn an ihrer Subſtantz ,der Leib iſinur bråchig /ondnichtdie Seel verlohrn / und alſo iſtdie Wiederges burt und Vernererun
auch nur ein accidentz , dann ein neves
Jerg muß ſeyn / per Wille wird nur nach der Geſchickligfeltvala brachy
Der goldmenim Gracht / and Cott fchaffe fein neröcSeel /wie er ein neroil Kimli ftpen Leibſchafft: wer nuhn nach der nicroen şimliſchen Geburt wanddt/ iſt ein innerlicher Menſch / dann dereuſſerewird teglick gedempfft /Wer aber nach der alten Geburt lebt/ der ift cin cufſerlis cher Menſch / denn der innerlichewird durchs Fleiſch gedempffer Caſſerons Chriſtum in vnd leben / durch ſeinen Geiftherzſchen und regieren 7 daß das Leben vnd Weſen in Gottvndmit Soff ift/ von Ewigteit zu Ewigkeit/Amen .
acadczebende Capicel. Von wannen man pfleget das Wrtheil zu
ſuchen ondzu nehmen .
Er en ding nichtweis oder verſtehet (das if / Wer den Verſtand oder das nicht injhmeſelber gat) det muß gleuben was andere ſagen /reden ond ſchreiben / vnd muß darauff bawen. Erempel/Es iſt eineStadt/dichatim Ges fengnis einen Vbelthäter /ſieweiß nichtwas zu thun ſeyy Sieleſt eine Frage abgehen / etv.in an cinen Schöpffenſtuel/ oder an eine Hogeſchudlond Univerſitet, und frager die Rechtsgelehrten /die geben alsdann antwort aug jrem
Juſtiniano,man ſol pen Vbela
thäter höpffen / die Stadtbawet auffdiefe Antwort/ fópffet den Vbelthäter /ond left es die Juriſten rerantworten /weren wiraber Chriſten / foróndten wir ſelberſehen /mit unſern eigenen Augen , was zu thun were/vnd ddriften nichtaufdie Antwortond Ratty roplag Juſtiniani, Barcholivno Baldi( die vorlengſt geſtorben / warten ondgaffen / Sike/ alſo gehet es zu mitden Gelehrten / Re
Der gulbene Griff fiefragen anderevber dieſen und jenen Articket/ vnd wie ficvon det Menſchen bericht werden / alſo glauben vnd thun fie.
Nun ob
ſchon das rechtewarhafftige gründliche Vrfel über alle Gegens Hårffvon innen heraus ausdem
Auge flieſſen muß ( denn nack
dem das Aug ift / alſo nach dem wird auch das Vrtel volbracht) So ſind doch etlichedieſolches nichtwiſſen oder erkennen wollen / Darumbvermeynen ſiejhr Vrtheil zu holen und zu ſchöpffen /ente weder auff anderer Leutgut bereden ondanſehen / oder auff den bloſſen Buchſtaben /der Schrifft zu erhalten / vnd haben aber alle die jenigen / fo jhren Glauben auffMenſchen ſeßen / vnnd nicht auff das innerliche befinden /im Geiſt
die gedencken jhr Prtel zu
Golen und zu machen aus dem anſehen vnd authoritet jhrer fürs geſeßfen Lehrer /vnd ſprechen / darumb daß dieſer Mann alſo ges chrieben und gegleubet hat / darumb wilich auch alſo mitjhme gläuben vnd kalten / Er fönne nichejrren /vnd dieweilnun ein jes der aus Liebe der Præceptoren erwehlef einen Ecribenten / ond Ihmeſelber aus ſolchem
Anſehen auff gut bereden einen Glauben
für dichtet/daransfolgt /daß der Glaub in ſoviel Secten zutrent ſen(wiewohlder rechte Glaubnur einig iſtýnd bleibt) Dieandern wollen nicht alſo am Menſchen hangen /ſondern gedencken frPro tel zu nehmen /aus der Schrifftdes Buchſtabens/ darumb daß er alſo / pnd alſo klingt / darumbwollen ſiealſo gleuben / von jhrem vorgenommenen Artickel / vnd wer anders helt der ſey ein Keber/ undſie können doch ſelbſt nimmermehrmiteinander vberein koms men /allefoam Buchſtaben hangen /dann er iſt ein Berdehånder / vndein jeder kan in brauchen por fick /wieerwil/paher auch ſo viel Secten ond Spaltungen ſind entſtanden / Diedritten wollen nies imande zugefallen gleuben / ſchöpffen jr Vrtel nichtaus dem
Tode
For Budiftaben /ſondern aus dem Glauben des Geiſt/ durch das Dierlichelebendige befinden im Bergen ,dieſebleibeonbeweglich ! dann
Der galbeneGriff dann ſie /ſind Felferihr Haupiftnichtgegründetauff den Sand/ ſondern auff Chriſtum
Jefum /auffdas Wort des Lebens/daß fie
auch in dem lebendigen Buch jres Herßenshabé/durch den Finger Gottes eingeſchrieben / onddas ſinddie Chriſten ,zu denen geſagt ift / Prüffet die Geifter ob ſie von Gott find /Wer den Geiſt Chris fti nicht hat/deriſtnichtſeyn . 1. Theſolo.s.Rom . 8. 1. Corin . 13 . An GOtt du wahres Ltecht / duleuchteftnicht allein in mir von innen , ſondern dugibſt mir auch ein feſtes Prophetiſches Wort/ daßich darauffachtung gebe/als ein Liecht/welches da ſcheinet in einem
dun .
deln Drt/biß der Tag anbreche / vndder SNorgen ſtern auffgehet in meinem
Herßen
2.Petri 1.D HErr
laß dein Liechtherfür brechen aus dem fo wird mein Hergond See
finſtern Ort/
erleuchtet / durch dein
Wort in mir 7 daß ich die Warheit ſebe , fühle und ſchinecke in
meinem
Hergen / wie lieblich / ſüß vnd
freundlich Hexx du ſepert / ſo werdeidhniemands zu gefallen gleuben / oder mein
Vrtheilaus auderer
Leut Anſehen ſchöpffen / Ich auch die Schrifft nicht felſchlich fürgeben ,andere zuverführen / fondern die.. ſelbige zum
Zeugnis annehmen / ond allein nach
deinem
Geift øbenönd gebrauchen /
AMEN
3
Das
Der gäldene Griff
ORSENDUROCROSS
C303
Das neunzehende Capicel. Dafjøme keiner
ſolfein
Vrtậetl nehmen
oder inachen / auff anderer Leutgut bereden oder ans ſehen /es werde von auſſen hineingetragen /wieder das
Liecht derNatur. As
Vrtheil dardurch man ſichete ond erfens
net /was rechtoder falſch rey /vnd feinem vnrecht tħuti irt nichts anders / als der Ware feligmachende Glaub / oder Chriſtus in pns durch den Glauben Colofl.1.2.Corin.3.Rom.84 Dieweil aber der rechie Blaub das Herz dernewert und erleuchs tet/ fotſteswarlich ein lebendiges Empfinden / fühlen / ſehen /hd . ren / greitfen und ſchmecken /kar daraufi ſterben / vadiſt kein Tods ter/erbichterWar/wie der Buchfåbler Coder/ erdichter Schrifft oder Wahnglaub / fo fie aus dem Todenbuchſtaben ſchöpffen / daraus folget/daß alle die jenigen /lojren Glauben auff Bücher/ Toden Buchſtabenyanfehen der Lehrer und Perfohnen /derMens ſchen ſtellen ond bawen / ooncalles jnnerlikes Befinden und Eri fahrung in Geift/keinen Glauben haben /auch kein recht Vrtheill dann voieift es můglich /daß ich miteines andern Yuge ſehen /mie eines andern Shrhören /mit eines andern Zungereden ſolte/tós
6
ſtenroder (chinecken /der Glaub iſt ein weſentlich empfinden auch bener nich aelchopi mag wers t te
3 den /auff gutbereden derMenfchen /oder anſehen der Ecribenten / da alle die jenigen / lodieſen auſſerhalb des Geiftes in ihnen durck den Buchſtaben / von anderņins Herz den Leuten eingetragen / ond gleubigmachen wollen / jhre Thorheit iſt offenbahran Lag. gegeben /daß ſie ſelber noch keinen Glauben haben / oder vor Gott
rechts
Derguldette Griff recht gleubig roorden ſind / Denn ob gleich dein Præceptor,Do &toroder Scribenc,recht gegleubet oder geſchrieben hette / ſohilft es dich drumbnichts / wo du es nichtſelber in deinem Herzen ems pfindeftund ſchmeckeft /es giltnichtauff gut beredens ytauben ,Es iſt auch nicht genug/ ſprechen /dieſer iſt ein ſolcherMann geweſeni Er hat den H.Geiſt gchabt / er kan nichtjrzen / Lieber beweises vor/obeswar represwürdedich noch faur ankommen / und ſchwer werden zuverantworten pndzu beweiſen / was ift Chephas ? wer ift Apodo &wer iſt Paulus:? ſpricht der Apoſtel / wver iſt dieſer oder jener $Menſchen ſind ſie/ Bott/ Gott / Gott iſtes allein /der den Glauben wircket vnd Prtheil gibt 7 zu prüfen alle Geiſter und Schrifften !", Achewiger GST Tond Schöpffer/duħaft allen Menſchen zugleich gegeben das Hugond Shr / Zungen des Geifte8/daß ſie fehen / hören vnd reden 7- ſellen die Warheitvnd feinem auff gue bereden glauben ſollen / aber vid laffenjhnen mutwillig aus febres den /vnd aus furchtonnd gunſt der Menſchen 1 die Hhren vers Ropffen /viel laſſen ihnen die Zungen des innerlichen Menſchens / mitMenſchlichem
Seifferond Koth befleckenvnd befudeln / daß Fieweder hören / reßen noch ſchmecken Lånnen r Ach HLHNE
GOtt du einiges warhafftiges Liecht1 erleucöte-in mir das Aug meines Herßens/Ac ŠOttdu einige ewigeWeißheit sou einige Verſtendnis vnd Erkentniß/eröffnemein Dhr. Wcho Herre GOtt du höchſte Reinigkeit /waſche ab mein Zung des innern Menſchen / von aller Ynreinigkeitvnd Beflectung / ſo werde ich Sören vnd ſehen pnd ſchmecken / mit den Propheten vnd dem gleubigen Abraham den Tagvnddie Krafft in mir / und keinem Menſchen zu gefallen
gleuben dürffen / Amen . Das
Der güldene Griff
Das zwangigſte Capitel. Daßman das
Brthetl und alle
würff zu erkennen
aus dem
Gegen
Buchfiaben der
Schriffenicht nehmen könne. ER fein Vrtheilnimpt aus dem der Schrifft/vndnicht aus dem
Buchſtaben
H.Geift / der bawetſeis
nen Glauben auffden Sand/ond muß ongewiß bleiben in allen Stúden /das rechte Vrtel(wiegeſagt)iftder Glaub /ond der Glaubiſtdas wahreErfenenis in Chrifto /vnd ſolche Erkenes nis iſt das Vrtheil / vnd der Beruff fein zu vnterſcheiden / was falſch undrecht iſt/ wo nun das Vrtheiloder der Glaub folte ges nommen werdeur/aus dem
Buchſtaben der Schriffe / ſomåſpedie
Erkentnis filleffen ausdem
Gegerwurffder Schrifft / vnd Chris
kusdas Wort des Lebens in unsTodtøndvnkrefftig im H
Geift/
bie Warheitvnsnicht lernen oderwirchen können / Bnnd das Er* fenenis ŠOETES / darinnen allein das ewige Leben ſteħeet Joban.17.flieffer aus dem Buchſtabens/
Gegenwurff ( der Creatur des
Todten
Shorheitvno Blindheit/ folcher falſchen Lehrer
und Hirten )welches unmüglich iſt auchwieder alle Schriffe vnd Propheten / wie im nachfolgenden Capitet foferwieſen werden / Die Schrifft ohne Beiſtgeteſeny iſt eine Peidenhenderin / es kan ſie ein jeder brauchen vndfähren /wieer wil /weil ſie eine Creatur und der Nitelkeit (wie alle andere ding onterworffen iſt wieder ſeis nem
Feindvnd Wiederpart gebrauchen dañein jedeSectkan jrer
Wiederpartyep mit gewapneterSchriffe begegnen /ond ſprechen / Seheteuch für/vor den falſchen Propijeten /vnd falſchen Lehrern / Alfo dargegen ſprichedie andere Seefy Seheteuch für / vor tett falſchine
Dergüldene Griff
falſchen Propheten /vnd find vielleichtaus einem Seuffel 7 durce feines Betſtes Trieb / noch können ſie Schrifftwieder einander führen /aucher ſich ſelbſt der Zeuffel in ein Engel des Liechts vers ſtellen vndverkleiden /mit dem Mantel der Schrifft bedecken /dan er ein faulentKünſtler /wie auch deßgleichen zwo Huren in einem Hauſe/daein jedewil gerecht feyn / vnd iftan beyden nichts guto / Chriſtus fagtwieder die Phariſeer / Ihr ferd unter des Teuffels / und ſend aus dem Teuffel /Die Jüden ſagen auch hinwieder / Nu
erkennen wir daß du den Teuffel haft/ alſo ſpricht auch eine Sect wieder die ander / Quid Chriftus cum Beliał ,was hat Chriftus Belial zuſchaffen / vnnd führet ein jede Schriffe für ſich wieder ſeinen Gegenpart /wer nun vriñeilen oder prufen wil / wer
mit dem
rechtoder falſch fen /dermuß ein Äug haben /ermuß das Liechtdes Glaubens haben /Esſehenz gegen einander / einer ſpricht ſiewer's Den euch gaſſen /derfolgen /verképern tað verðanmen / vmb meis nes Namens willen / Der ander kant auch ſolche Schriffevnd Nes den führen / vnnd ein jede ParemeynedieSchrifft gehe ſie allein an / ſie fer gleick ſo falſch als ſie jmmerwolle / dann der erſte Keper Fan ſich mit der Schrifft flicken und declen / wie Adam mit den Feigenblefterre/ darumb wird keiner richten noch vrtheilen / was recht oder falſch Feyrer habe dann den Geift Chriſti/das rechte Prs theil in ihm / dann nichtaus dem Spiegel ſiehet ſich ein Krancker geſund/ ſondern aus der Arbenen / welche Chriſtus das Wort des Lebens ift /aucky derrechtewarhafftige Spieget , Liecht und Wies derglang / ja das Ebenbild und Weſen ſeines Vaters / darinnen man das ewige Lebenerſiehet /daß erſelber ift / durch ſeinen Geift vnd Kraffé in vns /DieSchriffe iſt ein eufſerlicher Spiegel/ſie zel: get dir an wie du ſeyeft /ſchon oder gremlich / tranck oder geſund ?, ſiemacht dich aber nichtalſo / fan dir auch dein KrancPhelt und Schmerzen weder ſtillen noch Keilen / ſie weifet dich zu ihrem HErin I ili
Der güldeneGriff HErrn undMeiſter Chriſto /denfelben Arzt/der allein hellen und die Krancken geſund machen kan /darum kanſtudenGlauben vnd das Vrtheil nichtaus dem Buchſtaben derSchrifft nehmen /ſons dern vom Worte oder Geiſtmuſtujún ſuchen oder gewarten . Ach
HErzeGOL Z du wahres Liecht/ou haftmirdinen
Geiſtgeben zum Leben/daß ich darinnen wandlen ſol als in einem Liecht / du haftmir auch die Schriffe gegeben zu einem Zugnis des Liechts in mir / daß ich ic wiederumbeinkehren fol zumi innern
Menſchen / daraus ich durch ungehorſam war gelauffen / wircke den waren Glauben / durch deinen H. Geiſt in mir / ſowird der Saganbrechen / vnd der helle Morgenſtern aufgehen in meinem Bergen / als denn werde ich ein Vrtheilvnd Zeugnis des Geiſtes beweifen / in aller Beſtendigkeit und Lquferkeitmeines Herzens ! ohn allen
Irithumb. Den Brauch und Zeugnis der Schriffe zur
Warheitdeinem
Preiß / Lob und Eörallein führen /Amèr.
Dasein vnd zwangigſte Capitel. Daß dieErkentnis nicht aus dem
Befans
ten , als aus dem
Gegenwurff , ſondern dem Erkenner ſelbſt herflieſ [le
Blich dinding ſehen / ſo muß ich ein
aus
Aug im
Kopft haben / ſo ich blind bin / ſo lan ich nichtſehen / ſol ich S hören / ſo muß das Gehör im Kopffc feyn / dann ſo ich taub were / fo konde ich nicht hören / rol ich ſchmecken und die Gu . ſtusunterſcheiden /ſomuß ſolches alles in mir ſeyn / wonicht
ſo
möchte ichsnicht befinden /was faltoderwar / fäß oder ſaurwer/ daraus
Der güldene Griff darausigird erwieſen /vnwiederſprechlich / daß die Erfenenisaus dem objecto nicht herflieſſe/ ſondern aus dem ,der es anſiehetvnd erkennet /das iſt das Auge vnd nichtaus demGegenrurff/cognia tlo fennet aus dem
cognofcente , ond nichtaus den cognofci
bile objecto ,Judicium muß kommen aus dem vnd nicht aus dem
ſubjecto judicando.
judicante fein /
Es iſt zweyerler judi
cansund judicandum ,das eineiftactivum ; das ander iſtpalli . vlim
dáš iſt /leidenlich: Solteaberdas Örtheilund die Erkentnis von dem objecto
gehen / vnd nichtvom Augefeiber 7 fo måſte nothwendig folgen / dasjo . Erfheifer oder Seher /von einem einigen objecto oder Ges genwurff /ein gleichförmiges Vrtheil und Erfenenis'empfingen / daß doch nichtiſt'dann ſo offt einÄug 7 fo offt ein ſonderlich Prz theil vnd Erkentnis /von déeinigen objecto felt/ſo mancher Kopff fo manch Vrtheil/(omancherleſer/ſomancherSinn /welches nit geſchehe/ſodie & rkentnis oderdasVrtheil vom objecto herkome/ in das Aug /nach dem nu éin jeder ein Äughaf /nach demſelben fies hetonderkennefer: Ift das AugrechtLiechtin dir/ ſowird die Ers terrenis vnd Vrtheil auch liecht undohne Jrzthumb ſeyn / Iſtaber dein Augein Schalck und finſter / ſo wird auch dein Erfendentis falſch vnd finſter feyn /dahergefchloſſen wird /daßalle Erlenenis aus dem Augein das objectum gehn muß/ſolches bezeugen dasa Liechtder Natur/deñ Gott hatalle dingaus dem verborgen hers für geruffen an das Ciecht / ausdem geiſtlichen onſichtbahren / in das leiblicheond ſichtbare 7 daher alle ſichtbareding durch den ons ſichtbaren Seiftmúffen und ſollen erreben onderkennetwerden ." Ack D HERR GOTT / duonſichtbarer verborgener Schöpffer / der du alle ding erſieheft in der ſelberöòn innen /ehe ſie der du auch die Engelalſo geſchaffen haft / daß herfür kommen fic alleding / wieduvon innen fehen / in ihnen ſelber / du biſt das
Dergülbene Griff. Das ſeßen und erkennen / vnd das Vrtheil in einem jeden / duhaft A le Ding aus dem vnſichtbarn in das ſichtbare beruffen / zum greifflichen Gegenwurff. Ach erleuchtevnſereSerßen /daßwir doch nichtverneinen das Augedeines himliſchen Liechtes /daß du vns gegeben haſtidich zus erſehen und zu erkennen ſowerden wirmüſſen ſagen / wie alle Ers fenenis SHERR allein /von Dir gerflieſſe/aus dem Auge in den Gegenwurff/auch als in dich/das einige/ ewige/ Himliſche Liechti durch welches wir von dir erleu htet werden in die Ewigkeit zu ſchawen /auch alles daher zuvrfhellen /dich zu erkennen / nichtaus dem objecto der Creatur oder Geſchopff hinein getragen / fons dern aus dem judicante ,und alſowerden wir ausvielen
Jrzthus
men erloſet und erzettetwerden /Amen .
Dabgwey vnd zwantigfteCapitel. Daß
der
Gegenivurff nicht das Vrtheil
oder Erkentnis hinein von auffen
in den Erkenner /
wird bewieſen mit der Schrifft . Sragt Chriftus nicht vergebens Matthei 6 . cap .
Iſtdein Auge Liecht/ ſowird dein ganßer Leib liecht
feyn /vnd dargegen iſt dein Augounckel/ ſo wird auch dein ganger Leib finſter ſeyn /Wilſo piel ſagen /ſo dein Herz im Slaus ben erleuchtet iſt ſo haftu gur Schrifft leſen / dann ſiekomptmit deinem Herßen oberein / vnnd alle deine Außlegung fieffen aus dem Geiſt / aus dem rechten Aug vnd Brunquellen des Lebens/ dargegen biſtu vngleubig/ ſo iſt dein Aug finſter / Alle deineAußles gung
-
Der gåſdene Griff gung ift falſch /es gehetnuraus dem Buchſtaben / vndwirſtdich und andere neben bir derführen /in die ewige Finſternis / Es ſagent etliche/die Schrifft fey hellond flar / vnd wollen damit ſchlieſſen / man müſſeden Glauben und die Erkenenis Chriſti auch daraus nehmer / ſie ſagen aber nitwem fie hellvnd flar ſey / nemblich den Ringloubigen vnd Goífsgelehrten Herßen / den
Vngleubigen
aber ift ſie ounckel und fünfter / ihnen bleibet fie verbergen vnd vers decket / Darumb naih dem du dein Aug zu der Schrifft bringeſt / nach demſelben fieheſtu fie an 7 (wie zum öfftern mahl erwieſen ) Sibeſtu blawe Brillen auff / fo ſcheinen oir alle objecta blaw / Sebeſtu rothe Brillen auff/ fo erſcheinen dir alle objecta roth/ haſtu feinen Verſtand durch den Geiſt ſo ſcheinetdir dieSchrifft geſpalten vndwiedereinander/ vnd iſtdoch einig im Geiſt. Dars umbwiltu die Schrifftmit Nukvnd Frucht gebrauchen / ſo muß das Erkentnis und Vrtheil vor in dir feyn / und aus deinem des Geiſtes flieſſen /vnd nichts von dem
Auge
Gegenwurffhinein fom
men .Niiñein Erempel/ Die Biblia iſt ein einiger vnbegreifflicher Gegenwurff (wie bißher ſo offt erwieſen / S : feyn hundert Leſer vorhanden / vnnd nimpt ein jeder darausnach ſeinem Verſtand/ Ich fage/ein jederaus ſeinem Kopff, das iſt aus ſeinem Augey ondnicht aus ſeinem vom
Kopffond ein jeder
Gegenwurff/ ſelte nun
Gegenwurffdas Vrtel oder Erkenenis Herkommen /vnd nie
aus dem
erleuchtenden Auge des Herßens/vnd Liechtdes H.Geis
ftes /ſowürden gewißlich allehundertLefer /einen gleichförmigen / ongeſpaltenen
Verſtandt aller Artickel aus dem
einigen objecto
ondGegenwurff empfahen vnd bekommen /das doch nichtift/ fonts dern es gehee vielmehr , wie voraugen iſt/ Quochomines cot fenſus,fo vielMenſchen , ſo vielKopft / darumb ſindwirmitvns ferm einigen ſchaden oberwieſen / daß die Erkenfnis vnd Ýrtheil ſtehe in dem
Erkenner/oder Judicante,vnd nicht in dem objecto , K Siger
Der güldene Griff
Sihealſo geht es auch zu mit allen denen /die ſich durch den Buchs ſtaben fürSegermeiſterauffwerffen / dieweil ſie ein blind Aug has ben /ond manglèn des groſſen Zeugnis /verleugnen das Göttliche: Aug vnd Liechtin jhnen ſelber 7 daß nach art des Auges / welches finſter vnd ſchwarß iſt / Chriſtum und alle ſeine Nachfolger / für: den Seuffel vnd Verführer anſehen / vndvrtheilen , Ach SHENNGGOTT/du haſtons allen im Anfang ein reines lauteres/helles Auge geſchaffen / in dem
du øns von deinem
Geiſthaft geben /auffdaßwir nitnach dem Fleiſch cuſferlich /ſons : dern nach dem innerlichen Menſchen wandlen ſollen / dieweilwir : aber außgewichen und eufſerliche WeltMenſchen worden ſeyn / und des innern Schaßes alſo vergeſſen /haſtu vns auch eben das /ſo in onswar/verborgen in die Schriffe ſchreiben laſſen / zum Zeuge: nis/ Warnungund Lehr/Ich brich Herfür in ons du waresCiecht/ eröffnevns den Verſtand /durch deinen Geiſt/der die Schrifft ges : dichtet und geſchrieben hat/ ſo werden wir nichtmit dem Anti chriſto aus dem
Buchſtaben / als aus dem objecto das Vrtheil
bergebens ſucậen / ſondern in deine Ciecht das
iechtfehen / innerlich
mit groſſer Luftvnd Frewden vnſerer Herben /vnddie H.Schrift ein feirGeſchenck vnd Sabzur Zeugnis annehmen /ond ſeliglich gebrauchen nach deinem
Herzen/Sinnond Wilken / Amen .
TEXTILE THEATEELE Dasdrey vndgwangigſte Capitel. Daß der Glaub allein das rechte Vrtleil vnd Erfintnis ſen /vnd die Beruffung des Geiſtes.
Leich wie der ſeligmachende Glaub ift/dermit ſich bringet alle Tugenden / vnd alles was man gutes ' nennen
Der gåldene Griff nennen fot / alfo iſter auch die Maß oder NichtſchnursndWints
elmas/der Maßſtabvnd Richtſcheid / damitman das himliſche Jeruſalem abreift/mitjren Inwohnern /Caß dich nichtwundern , daß ich ſag / der Glaub ſey alle ding / als/ eriſtdas Prtheil/dar, durck alle secten vnd Parthenen erkent werden und geurtheilet/ Erift das Aug 7 dardurch alle Geiſter geſehen und geprüfetwrites idén /wer des Glaubens hat /der hat Chriſtum / vnnd alle ding in Chriſto/wer dieſen Glauben hat/des Grund iſt vnbeweglich /ſein Hauß iſtnitauffden Sand gebawet/ ſondern auffeinen Felſen / dann dieweil der Glaub nichtein Menſchlich Werd ift / ſondern ein werckvnd einCiecht Gottes /vnd Geſchenck/fowirdt Gott als les gutes in den gelaſſen Herßen der Menſchen / dann GOtt gibt fich ſelbſtinen ins Herz /durch den Glauben /daß er im Menſcken wohne/vnddas heiftChriftus in ons warhafftig verſeßt den Menta fchen aus der Natur in die Gnaden /dernewert/ reiniget / Heiliget ' pnd erleuchtet / daß er ein newe Creaturwird durch Chriſtum ge fchaffen / zuguten Wercken / daß der Menſch nicht ſeyn ſelber fey / ſondern Sottes / einjeder Gläubiger ift ihme ſelber entnommen ond Gott gelaſſen undergeben / da erfennet ſich Gott ſelber im Menſchen / aus folcher Erlendfuis fòmpt das Vrtheilvber alle Gegenwürff /da wird dieSchrifft angenomen zum Zeugnis/daß ſie mit dem
Herzen vber eintómpt/denn ein ſolcher darff nichtders
ſen.er wieder ſein Herz gleabt/derberedt ſich nur felber / er ſer gleus big /ond iſt doch nichts/es manglet nurdoch am
Zeugnis des Geis
Ates /daher kan er auch keine Sect oder Parthey průfen undortheis len /deñer hat den Geift Chriftinit/Rom . 8. Daruſprüfe zuvor cin jederſich ſelbſt.ober gleubig rep/ obChriftus in jm woner2 Cor. 13.Werdieſen nithat dem manglets an der Richtſchnur vñ Richts fcheid/die Geiſter zu prüfen und zu erkenen /die objecta zu leſen /die Schrifftzu leſen und unterſcheiden die Warheit von den Lügen / Kij Dargegen
Der güldene Griff dargegen roer dieſen hat / der hat das Auge zu ſehen alle Eegents würff/mit einem
lieblichen Vnterſcheid / der hat auch die Richts ' ſchnur/abzutheilen /die Lügen von der Warheit / denn wer dawil wiſſen /was falſch oder frumb fen / der muß zuvor erkennen / was gerad und war ſey /vnd diß alles thut der Glaub/aus welchem das Vrtheitgehet/dber alle Gegenwürft ohne Irzthumb. ich GOTT/du ewige Warheit/duhaffeſtdieLügen / Atb GOTTDeiviges Leben ,du vberivindeſt der Todt/ Ach Gott du wahres Lieche/duvertreibeftdie Finſternis / erwecke durch deia nen Gift in mir/dent ſelig, achenden Glauben / fo werde ich ers leuchtet in meinen
Auge des Herzens:/ zu ſehen vndzü vnterſcheis
den /das Falſchev:id das Mnrechte zu meiden / die Finſternis des Lodes zu erkennen in der Watheit aller Geifter / obſie ſind von bir odernicht/Amen .
Das vier vndzwangigfte Capitel.
Damandie Prüffung nicht ſuchen ſolle moch finden kan / in den eufſern Büchern derSena fchen / fondern im geiſtlichen Buch des Bergen von innery: vnd die heilige Schriffe darumb zum Zeugnis nehmen .
28
Heich zum
Anfangdeswaren Slaubens foing
men /vnd auch noch mitandern / nichtGStt/ ſondern der menge der Menſchen zug«fatfen gleubete /war ich offt ſehr bekümmert/omb diefen ondjenen Artidel / Id hette auch gernges
wuſt
Dergüldene Griff souff/worauff ich bawen folce; ich nam pormiciviel Scribenten Bucer/vnd lay dieſelben /aber mir geſchach kein genügen Mein Harwar immei vngendiß / Sihe/ Ich fundtweder Grund neck Warheit finden / Ich rahean / vnd bedachte unſere kläglichevno erbärmliche Finſternis /das Schwancken / Tappen und Feelgreifs fen derMenſchen / foviet Secten vnd Glaubert / fand ich vnter denen allein , diedajres Grundes und Dinges wolten gewis fenn , und Schuß aus der H : Schriffe zu habenvermeyntén / Ich fage an wie ein jeriges vnnd verwirrendes Dingunler Babiloniſcher Thurm were / fo man vom Glauben redefe i fo wolfe der ander Werck haben /Soman von Früchten fragete /ſowolten jéne'einen erdichten Glauben haben . Der drittelaget/die Sacramentweren nothwendig zum Glauben oder zur Seeligkeit. Der vierdie gab bor , man måſte den Glauben erſtholen aus den Sacramenten . Ders. hielt es dafür/ der Glaube niåſte vor den Sacramenten da ſeyn /ſonſtweren ſie weder frejftig noch når. Der 6. ſprach /Allein der wareGlaub an Jefum Chriftum /macht gerechfondſelig vnd fonſt nichts. Esheiſſe wiees wolle7 darüber war er ein Sowers mer vnd Sacramentirer geſcholeen ; Da faße ichwie einer den ans dern vor Weltlicher Obrigkeit asgabe / ond jhn carcerirte, vers lagte/von wegen der Erbfünde / deo freyent Willens / der Perfon Chriſti/onowar ein ſolches Zappen / Fehlgreiffensvnnd Schars mükelnsvmb den Himmel/ vnd wolfe doch niemandHineinywie auch noch geſchicht jeßiges - Jahr1578. auch noch dieſe Zeit 92. und foilnoch kein Endenehmen , Wie ich nun alſo pngewißwar/ pudhartbekümmert'/ vnd mit einem innigen / inbrúnftigen Hers Ben zu GDttrufffe /und ſchry und fprach 1 Ach GOTL vnd Warheit dir ſey es geklaget / voie wandlen wir ſo elendiglich
im
Finſternis / es iſt doch gleich /als habeman die Blinden aneinander gehept/ in der Fiuſternis miteinander zu fémpffen vnd zu fechten / Kiij Ice
-
Dergüldene Griff.
øa einer eben ſo bald ſeinen beſten Freund trifft und ſchleht / als feinen Feind/ Caßmir leuchten dein Liecht/ S HERR/auffdaß Ich neben andern / aus dieſem Wuſtder Finſternis erzettet wers de Wie ich alſo ſchlieff vnd betet zu dem HErrn /wiederfuhrmir Gnadson oben herab/ dannmirward ein Aug gezeigeti neiches weder mich erfremdete/vnd.me Herz in klår erleuchtete /daßich alle Ding fehen vno orfhe lauterer / er und iſen kunde /viel any Lehrer / mitjyren Büchern in der ganßen Welt lernen kundten / denk daraus waren alle Bücher geſchrieben / von Anfang der Welt/vnd dißBuch iſt in mirond in allen Menſchen /inGroſſen und Kleinen / in
Jungen vnd Alten / in Gelehrten und Pngelehr ten /aber gar wenig/ia freylich gạrwenig können daſſelbige leſeni
Javiel derſelben Wolgelehrten / důrfften daſſelbige in ihnen vers neinen undverleugnen / kleben alſo am Todtenbuchſtaben / der da auſſerjhnen ift /vnd verlaſſen das Buch des Lebens / daß doch mit den Finger GOTTES.eingeſchrieben iſt / in aller Menſchen Sergen / Ich aber/ D HERR /danckedir/du Kraffemeines Les bens / vnd du Liechtmeines Verſtandsvnd Hergens / Daß du mich gelehrter macheft / als alle meine Lehrer und Buch ſchreiber / der du mir das rechte Buch zeigeſt in meinem Herzen / dardurch ich die Heilige Schrifféleſen kan /diemir gegeben iſt zum Zeugnis / dann ich ſieheſie an nach dem
Weſenvnnd Geiſt / der in mir ift/ ond nicht nach dem Schatten / vnd Todenbuchſtaben der aufſer
mir iſt Kehre mich /mich binein zu dir in mich ſelber, ſo werde ich befinden und bekennen / daß dereinige Glaub ſen die Richti ſchnur /vnd der Brieff der zu leſen ſey vnd zu prtheilen alle Secten ond Geiſter/16
Der güldene Griff 06060G
23 36
03:361063063047296306306330godt
Das fünffynd zwangigſte Capitel. Daß dieſes
Buch ſey
GOttes
Wort oder
Reich und Weißheit in allen Menſchen und habe mancherley Namen :
ases für ein trefflicherSharfen dieſesBuch Haben und wiſſen / auch erkennen / findefu im 7.vnd8 . Cap.Sapicnciæ , Nun iſt folch Buch nichtallein in miri ſondern in allen Menſchen /keinen außgenommen / denn røenn diß Buch niewere ſo mocht kein Menſch leben /in derganßen Welér Es iſt das Leben aller Menſchen /vndiſtdas Liecht der Menſchen / welche ſie erleuchtetin der Finſternis /es iſt Gottes Wort/daſ wie durchsWortoder durch die WeißheitableMenſchen ſind geſchafs. fen / alſo mufen auch noch alle Menſchen im
Wort vnd durchs :
Worterhalten werden vñ leben /dasWortiſt die Weißheit Gots tés im Menſchen /es iſtdie Bildniß GDtfes im
Menſchen /es iſt
der Geiſtoder Finger GODtes in Menſchen
es iſtder Same :
SOITES /08 Grefer Gottes /CHXISIVSEOSites Reich /es iſtdas Weib des Lebens in vns / ſolehes kan Johan.am 3:Cap.erwieſen werden / daß Bottes Wort / Seift / Liecht / Sasa me/Scharin ding rey / GOtt iſtdas Wort/ vnd das Wort ift das Leben des Menſchen /ond erleuchtet alle Menſchen / ſo in dieſe Weltfornmen / Alleswas von GØtt wird geſaget / daßifter ſele ber /ond iſtvon ſeinem
Weſenvngeſcheiden , alsSteift ſelber
der Wille / undder Wide Bottes iſtdas onwandelbare Gefeß: Gotfes im Menſchen /mit Gottes Finger ins Herz geſchrieben / daraus folget/ daß Gottes Gefeß /Gottes Wort/Giffes Wil li/ Gottés Same/GOttes Bildnis / Chriſt
Geiſt / Fingerond :
Gottes Reich ein ding ſep7 ond ſen in aden Menſchen / darumb wo das
Der güldme Griff wo das Gefeß GOttes iſt /da iftauch ſein Wide/Wort/Reich / wiegeſagt iſtzu den Vngleubigen Phariſeern / Das Reich Goes €cs iſt inwendig in euch /Solches ſage ich derent alben /dieda ſpret chen /GODTES Geſeb iftwohl in aen Menſchen / aber nicht GOTtes Wort oder Reich / ob es aber wohlin allen Menſchen iſt/ in Guten vnd Böſen /in Gelehrten und Vngelehrten /ond alle das Leben davon gaben / dennoch wollen es die Menſchen weder kennen noch ſehen / Johan.cap.1.& 14.Dazu aber helffen ihnen nit moenig/die falſchen Lehrer und Schrifftgeletten / die ſolches Buch nicht leſen fdnnen /die es verleugnen / vnd die Warheitdurch ihre Øngerechtigkeit auffhalten / Rom . 1. Cap. Folche ſeßen jhren Glauben auff Menſchen / und nehmen an mithißiger affectio nircer vnd biffiger Beſchirmung / was andere gegleubetvnd ges ſchrieben haben /ob ſie es gleich durch den Geiſtweder gefchen noch empfunden haben , daher fónipres 7 daß fievom als wieder Blindevon der Farb.
Glauben reden /
Derhalben OjirMenſchen /
deneů die Seeligkeit zu Herßen gehet / mercket auff vnd lefetwas ich ſchreibe/jhrwerdet bekennen /daß ich cuch dieWarheitſchreib/ Prſach / ihr haber den Geiſt CHRISTJ in cuch wohnende/ Rom .8. cap .
DarumbmüſſetihrmitmirKundſchafft geben /
Daß ich ausdem
Buc /Wortönd Seift ſchreibe/der in mir vnd-in
euch iſt denn es iſt ein Geiſt /und iſt in allen.Sap. 11. Cap . In den Frommen iſter gepreiſet / in den Gottloſen iftergeleftertvnndges, ſchendet. Ach HE NON SOIT und Pater / du biſtſelbſt das Wort: und der Geiſt in mie / das iſt / aus dir / gehef aus das Wort / der Geiſt /das LiechtvndLeben /du biſt in mir und in allen Menſchen , duwolteſtgern daß alleMenſchen erleuchtetwürden /
ſo in dieſe
Wdtkommen / aber garwenigwollen fick dir gelaſſen unterges ben / gehe auff in mirdu heller Morgenſtern / vnnd laß den Tag
Kerjůr
Der güldene Griff herfår brechen / ſo werde ich die Menſchen oberzeugen /wiewir alle Das Buch zugleich in vns haben /ſchaffe nur/ daßwires rechtleſen ond verſtehen mogen / Amen .
GOCXOCKER
TODOXUSUSASTRO
Dasſeche vnd zwangigſte Capitel. Warumb das
innere
Buch
oder
Wort
ſichtbar und eufſerlich worden /ond ſolches auff Dreyerley weg .
IBBuch oder Wort ligt verborgen
im
Hers
Ben / es ligeverborgen im Buchſtaben / und iſt auch vers borgen im Fleiſch eswird offenbar / vnd.bem Menſchen für die Augen und Dhren geſtellet / auff dieperler weg / Erftlick durch die Steinere Taffel/da die gangeSummaderSchrifft eins gefaſſetwird in die Buchſtaben .Zum andern /wird es geoffenbaret in Fleiſch / denn das Wortward Fleiſch / Denn das Leben iſters ſchienen vnd leiblich worden .
Zumzwird es offenbahret durch
das Predigampt in der ganzen Welt/ Cottes Wortwird offens barevnd ſichtbar ſcripcione in tabulis in carnacione, durch die Menſchwerdung. Zum driften predicatione durch das Ampt des Geiſtes / alles Dieſes kompepom ynſichtbaren /-geiſtlichen / in das'euſſerliche ſichtbare vndleibliche/pon innen heraus/ vnd were es nicht in vns /das Wort ond Leben / es were nichtin die Buchs ſtaben gefäfſet worden / were das Wort.des Lebens nicht in ons 16mmo mas G
leiblich erſchienen /durch Annehmungmenſchlicher Natur /werë des Lebens Wort nicht in uns / es důrffte nichtgepredigtwerden / Jawere es nichtin ons niemandswürde durch dieStiñdeo Vai ters
Dergårdene Griff ters zu Cortſtogezogen werden / vnd niemand kemezu Chriſto /e$$ köndte auch kein Schrifte von den Menſchen geleſen werden /noch verſtanden were es nicht in ons / vmb ſonſt würde es gepredis ? get / man måſte predigen bißan den Jüngſten Tag noch fönste : es nichthinein gepredigetwerden / darumbwird es gepredigt/dag: C# in ons iſt/ datumbwird es von den Gläubigen angenommen , daß es jnimer in jhnen iſt / darumb werden die Vítyleubigen und / daß es in jhnen iſt /were or Wiederſprecher gericptetondverdampe es nicht in jhren / ſie'fonten nicht verdampt oder gerichtet werde: 1/3 weren wir im
Paradeiß blieben ,ſo hetten wir keinerSchrifft onid
euſſerliche Prediger bedürft/wienoch jekund die Vnnündigen / dieſes ding nicht bedürffen / vnnd fino.doch die allergeſchickeſten zum Reich Górtes/dieweilwir aber aus dem Paradies getrieben Find/vnd cu ſere WelfMenſchen worden ſind , darzu verloren den Leibvnd veiligen Geiſt , ſo iſtvon ndihen / daß wirnew gebohren werden aus Chriſto /denn einen newen himliſchen Leibüiüſſen wir haben / mit Chrifto aus dein helligen Geiſt/ der alte gehört den Wärmen zur Speiß / darumb von wegen unſerer Blindheitvnd Schwachheit iſt das innere Wort 7 in die Schriffégefaffet/vnnd wegen des Leibsvom
Himmel iſt das Wort Fleiſch worden: dars
innen das ewige Leben gefunden wird 7 ond daß ſolche newe Ges burt/purch Chriftum der ganzen Weltverkündigetwird/muß es offentlich gepredigetwerden /dieweilnun das innereWort euſſers lich ond ſichtbar worden iſt /ſo folget/daß der Geiſtoder
erſtand
in ons /vnd der Buchſtab auſſerons iſt /alleinChriftus /Gottvnd und Menſch diegange Perſon , die då in der Schrijftund Predis gen fürgehalten wirdlift in drGléubigen auch mit ſeinem Fleiſch vnd Blue/ daher er auch ſolches befohlen zu eſſen / zu ſeiner Ses dechtnis . Ac6 HErzeGSI TINO Pater / du haft ons ja eingeſchrits ben .
Der guldene Griff. ( ben mit deinen
Finger/in das Buch des Lebens / daßwir es nicht
von auſſen zu ſuchen dürffen / auff dein Pappier / in dem
Fleiſch
oder in derMenſchen Buchſtäbler Mund /doch dieweil dieMens fchen das Buch nichtleſen können /ond auch bedürfftig wiren /des newen Leibsvom Himmel/So leftu es ſichtbar vor vnfernAugen und Dhren / in der Schrift / im
Fleiſch / in
Predigen erwecken .
Aber du DHERN /erleuchte uns von innen / ſo werden ivir nit kangen vnd kleben an dem Buchſtaben / oder euſſerlichen Crearus ten /ond Chriftum auff Erden hievnd da / (wie der Antichriftlens rit)nichtfuchen /ſondern im
innern Jeruſalem /das droben iſt /ond
vns mit ihmevéreinigen - als new : Creaturen / das ſichtbare ges brauchen /bißwir endlich dich Vater im
Sohn / in ewiger Frevod
YAO Wonneanſchawen /mitden vnmündigen außerwehlten King dern Gottes/welches iftdas Buch des Lebens in ons/Amen .
$ 9508
Do
88
Dasſicben yndzwangigſte Capitel. Daß
die
Welt
kurge
geringe
SchuldtLuft der
den ewigen unendlichen Schak verhin . dert vnd auffhelt.
AS
Aug ſiehet leiblicheding en / vnd svird
dardurch belüftiget / Aber das inwendige Aug ſiehet GOTI an im Sabbatý / vnnd wird zum höchſten Gleich wie aber der kleine Finger / ſo er vor das Auge geleget wird / oder gehalten / verhindert / daß man eine Stadt erfrekoet /
oder Berg nicht fehen
fan ,
Allo auck
verhindert eine furße
Sønode Cuft der Welt / den Ewigen vnendtlichen { ij
Scha der
Dergaldette Griff der Newengeburf/ die da ſäffer dann Honigend Honigſaum / Achmódren wirvergleichen / die Säffigkeit aller Welt/ nurmit einem Kráffilin Göttlicher Büffigkeit / Wir würden befinnen / daß allerWelt Frewpd/ luffondErgeßligkeit/diehöchſte Trawrigs keit,Hergenleid vnd Vuluſtvor.Gottwere / befinden wir ſolches vienit in der zeit/ſomuß es dorein jener-Welt / niit exigem
Jams
merond Schmerßen erfahren und bekennetwerden / da ſolche ſas gen werden / Ich habemein gutes dorfempfangen / nur werde ich gepeiniget/ Ich kunten wir vergleicken / die zeitlichekurße Frewder vnd dieexige vitendliche Qual / es würde vns gewißlich in den Sabbath treiben /ven dem
Luftond Sünden des Fleiſches abzies
Ken /daßiirauff Gott hofféten /vnd warten lernefen /zum
ewigent
inwendigen Schahvnd Luftvnfer Seelen komment / dann nies mano komptdarzu / dann durch die Gelaffenheitund Gehorſam : des glaubens oder Sabbats im
ſchweigefia feyn /E1a.30 Dreyers
füniden /die daservige groſſe Gue ley grobe Hinderniſſen werden gef verhindern vñ auffhalten / Erſtlich iſtes der hauffaller Gelehrten / die da an Kunft/Spracķen oñGeſchwindigkeit/ jren {uſtund Ers gepligkeit ſuchen /mit lefen /ſchreiben diſpuciren / Poetercn / Cans : toren / ſie fönten nichtleben / fo ſie nicht ſolten darinnen jhr Paras dieß fuchen /onterađèn Weltgelehrten wird faumeinergefunden / der ihm ein einige Stund nehme;Sabbatkizu halten /am Sons tag Göttliche ding betrachten / im ſilencio lacro , weit ſind ſie vom
Reich Gottes mitihrenn Büchern / Schriffien vnd Studio
ren /ond alſo außgefüllétmit Kunſten / daß Gottnicht rauin hat/ einer Nadelſpißen gros in ihren Plan zuwircken : Der ander Hauff der fick vom Sabbath auffhele / ift der ges meineMann /durch feine Handarbeit/ Handivercer nemen jnen nichtſoviel weil/daß ſieam Sontag könten GOttes Worthos ren /and bedechten / daß fie GDtffeyrefen oder Sabbath Þieſtenſ' ſonderni
Der güldene Griff
fondern'entiveder ſie bringen den Sabbath zu mit zeitlicherSorg oder Arbeit /oder durch vnnúß Geſchweb /ſpaßieren geben / vnnis Berdingſergoßung fleiſchliche Luſtes/effemit vbrigem Effen / Fül. lérey vndwas ſie ſonſtmehr Böſes thun /ihrer Arbeit halben / am Werckiag nieinen ſie für daſſelb zuvolbringen am Sontag Gott Kat beröhten 6 :Lage zu arbeiten /am fiebenden ſolten wirmit dem Leib auffhöreniyono unſer Serk in den inwendigen Sabbath teh renvndrichten /Swie eingering Kurşiveil vnd Cuſt/ erſehen wir an /ond'verſeuinen dertynendlicken ewigen Schaß. Der dritte Hauff der ſich ſelbſt hindert vnnd auffhele vom Sabbathy darinnen man muß erlangen din vnendlichen ewigen ſindalle die / fo in fileiſches Luſten leben /als freſſen /ſaufs Scka fen /ſpiclen /tankin / bulen / ſingen vnd ſpringeii/ Geſellſchafften halten /offtdie ganßeoder halbe Wochen am Sontag am allere meiſten / S'wie ein furßer Pleiner Luſt verhindert unsdie ewige/ lange/ vnendliche / ewige Frerode des Himmels / der Sabbathift von nóthen /vnd hat GOtt den eben darumb eingefébet / daß wir unsmit Göttliden Sachen bekümmern ſollèn /mit hören / leſen / Beten /betrachten /ond endlich in einer ftig auffGOTT warten / dann Gottwil felbft den fiebenden
Tagoor onsarbeiten / daß
totr nicht deſto årmer / ſondern beyde an zeitlichen und ewigen deſto reicher werden ſollen . Wer das nicht vichlicher Segnen , onda betrachtetvndthut/ Ei ſen gelehteoderungelehrt /der kómpt nicht zum
Reich GOTTE'S
in die ewige
Frewdond Seligkeiti Amen .
L'it
Das
Dergudene Griff
Das achtund zwangigſte Lapicel. Daßman hie in dieſer Zeit und nicht erft dort im
Himmel/ von GOT Tmaſſe geleh , retwerden .
E
Sfind auffgeftanden
die Buchſtabiſchen
The
yologiund Rabinen /Lehrervnd Prediger / die da den Geift gedempffet haben / daß ſienur bey ihrem Luftond Creatúrá
lichen Wircfung/vnd nicht im Salbath vor Gott ſelber dürffen abſterben /Chriftum lůgen geſtrafft/ als citire er die Propheten nicht recht/da er ſagt Johan . 6. Cap . Es ftehet geſchrieben in den Propheten /Sie werden allevon GOtt gelehret leyn /wer es nun håret vom
Vaferond lernetes /der kompt zu mir / Soverſtehen ſie
dieſe Rede/von der zukünfftigen Welt /wollenes ſparen adæter *nam
Academiam ,vermeynen es werden im
Himel hohe Schus
len feyn /da man fiecben an feßen wjxd / wie allhier für Profeſlo resund Rabinos galten wird /in Şumma, ſiebeſtetigenr/man fel Matheso
Gottes Wort nichtvon lernen -oder hören /ſondern von ignen / als Sótfern /oder an Gottes ſtat/von den Menſchen erhaben / hören und lernen ſol / heben auff die Salbung von allen Menſchen ond Chrifti.(vnd ſprechen gang ſpotlich / man folhinder den Ofen fis Bin /ond warten /biß der Geift komme/ vnd in die Dhren blare) Davon Johan .I. und 2.,geſchrieben ſtehet.
Daßaßer Chriſtus
ſampe den Propheten von dieſer zeit reden /ond nit von jener Welt/ iſt klar undoffenbarworden / aus dieſen langen Capiteln / dann erftlich iſt es gewiß / daßman aus der Biblia den Verſtand nicht nehmeoder leſe/ſteift auch darumb nicht geſchrieben / fondern für dieſe/ſo den Verſtand vorhin injhnen ſelber haben / die Wieders ſprecher zuvberzeugen /Zum andern iſtauch war / daß kein natiirs licher
Dergüldene Griff.
licher Menfch (wie an ihnen offenbahr ) den Verſtand ausjhme felber haben fan / da man wirckſicher weiſe möchte den Glauben fhm ſelber lefen / Es iſt alles vmbſonſtwie bißhero erwieſen /Zum dritten muş nothwendig zugelaſſen vnd gefegtwerden / ein obers fårürlicheleidenliche Erkenenis der Warheit 7 då der Menſch ſchweigen ond ſtill ſtehen muß/da der Verftand durchs betén muß . erlanget werden /wie fie ſelbſt bekennen /man målfe Sott vmbden Verſtandbitfen / daßer ons denſelbigen eröffnen wolle / zu ſehen hrifft ſiehe / Bitten aber heiſt im Geiſtond in der
was in der S
Warheitauff Gott warten /vom Vater hören /vom H.Geiſtlers men /wie die obernatürliche Erkentnis erfordert/ kan mans nicht lernen ausnatürlichen Krefften / auch nichtaus den Buchſtaben der Schriften / Wolan /ſomuß man zuråck einkehren / vndden Bhrfprung ſuchen / daraus die Schrifft gefloffen iſt / nemblich Geift/müſſen wir es hören vnd lernen /in einem ſtillen Sabi
vom
bath /zur Nuhevnd zum Sabbath ſindwir erſchaffen , die Rae iſtdie Ewigkeit /diebleibek vnd nichtvergeset ; aber die zeit Hörét Toonelauffondvergehet.
Ach Gott/Ach HEKNG GOtti
was ftun wir Menſchen doch
die Ruhehaben wir verlaſſen /ond
ons geworffen in die zeitliche Vnruhe / daßrir fóirnen behalten / ond auch beyvns bleibe/ohn ende/das verlaſſen wir/ ond das nicht bleiben kan /von uns benoñen /bald auffhören muß / vndkönnens nicht behalten /daß begehren wir zu beſißen / als alle zeitlichedingy därinnen man nichts beſtendiges kankinen oder finden , und da ekirding zu finden wer / das verlaffen wir / nemblich die Rujeond die Ewigkeit/ondin dem niches nichtzu behalten iſt/ als wircklis che zeit/dem jagen wir nach undverſchwinden damit. Ach Gote / wenn oderwie ſollen wir von ſolcherzeitlicher Vnruhe koñen in den ſtillen Sabbath /daalle ding ewig mögen befeffen werden /Amen . Beſchlus
Beſchlus an den Refer.
Asich mit ſo viel Worten /ſo viel Capitel hab angefült / fo viel Wort hab geſchrieben von einerleySatertift Daruñ
beſchehen ,ob man
doch eininahidie Wiederſprecher pberzeugen fåndte/ Sodaleugnen die innere Zeugnis des Geifies / oder dieSalbung in ons allen
1. Johan.2. Cap . daran
doch aller Grund gelegen ift/vnd obwir doch einmal fvolten klugwerden /SNenſchliche Lehr zuve: laſſen / SOttond Chriſto allein die Ehregeben / im gehor. ſam disSlaubens /ihmonterthenig werden undbleto ben / auffdaß wir uns nit alſo erbermlich wiegen und wegen laſſen /von einem
jeden Wind der Lehre: Dar .
vmbgünſtigerLeſer,hab keinen verdrußraßeinerley dingmitſo viel Worten ift fürgeben /sviderholet und offt gemeltworden /cs iftnoth halben geſchchen / vns alte mit einander / zum
innerften
Zeugnis zuführen /
daß wir bekennen müſſen / wie das Vrthril oder die Erfentnis nicht von auſſen zu in den
Menſchen fomn .
me /aus den Büchern oderSenfchlichen Kunft als aus den Segenwürffen
Sondern von innen heraus
komme/ wvie dann beyde Liechter genungſam
bezeu ,
gen /daß es alles von innen herang koiñe / vnd nitts von
riis
von auſſen hinein . Durchließ dis Büchlein zum sit termal/ond bitte Sottombden Verſtand / fo fanfiu mit wenig Worten alle Sophiſtiſche Weltgelehrte Theologen -ond Doctores eintreiben
vnd oberwin ,
den / alen Hohen Schulen mit ſpottlicher Wehrbes gegnen / vnd wie der kleine David den
großen So.
Jigth ſchlagen und zuſchanden mahen / denn
dißift
einmahlwar/was fürder Welthoch ift /ſol bald nies drig genugwerden / vndwas gering ond verſchmecht ift/ſolbald erhaben ond geehret werden / Amen .
Geſchrieben im
Jahr 1578.Den 12.Julij
* ju Zſchopan in Metſlena Per
Valentinum
It
Wigelium
gerveſenen
Pfarrer daſelbſten .
Regiſter
Regiſtexdiß Bůhleins .
I. Das die Betrachtung der erigen der 6 Tagewercken /auch dieserkentnis groffen
Gottheit und feiner ſelbſt
Tutz bringe
n
uoireercke theitp Vonder ewigen Gottheit yno,
nichts
wiſſen /vnd ſich ſelber nicht kennen / ili einVrtách aller Verſurmung vnd Finſternis .
Das zwey ding gehoren zam
ſehen oder zum 'vry
theilen , nemblich das Aug vnd der Gegenwurff .
4 Vom
Auge ynoGegenwurffivas ſie ſind undwie
mannichfaltigſieſind.
Das im Menſchen fey zweyerley Weiſheit / eine eben / vnd einevbernaturs matırlichezum ſterblichen tiche leiðenlichezum ewigen Leben .
6 . Dasman nothwendig reben mus eine zwiefache Erkentnis / als ein natürlichewircklichezu dieſem
er
bend
ben / vnd eine vbernatürliche leidenlicheErkentnis zu demewigen Leben .
Vom
Vnterſcheid der dreyfachen Erkentnis oder
Begreiffligkeit in demnatürlichen Auge/vnd wie eine Die andere in ſich begreiffeund vbertreffe. 8 . Daß das obriſte innerſte Aug allzeitwircken kan / ohnebulff des vnterſten /
aber das vnterſte euffere
Aug/kan nichts wircken ohne das innerſte .
9 . Das alle natürliche Ertentnis nicht herflieffe vom Gegenwurff / fondern vom Auge ſelber / vndworzu folche Betrachtung nutz ſey. 10 . Wie alle natürliche Errentnis ſichendere odermas nigfältige/ aus art der Augen / vnd nicht aus des Ger genwurffs/ daraus abermalgeſchloſſen wird / das die Auge ſelber / vnd nichtpom
Erkentnis berkotſeyom Gegenwurff .
DaſdasMug derMenſch ſelber ſeyidardurch alle ſichtbarevnd vnſichtbare dingoder Gegenwurff ger ſebenvnd erkennetwerden .
Was natürliche und vbernatürliche Erken & fnis heiſſe / vnd das ſie ſich alzeit leidenlich halte /jenie aber pircklich / vnd vorzu ſolche Betrachtung diene.
m
ij
Das
13 Das in der vbernatürlichen innerlichenErkentnis ' GOTTdas Augeſelber ſeyim Menſchen / als durch ſein Werckzeug / daraus lauter Einigkeit folget im . Dimmel. 14 . Das vnter
den frommen Gottesgelehrten
Friede
vnd Einigkeit ſey 7 von wegen des einigen Willens. Gottes /denſie tragen im
Himmelvnd Erden .
Dasbeyderley Weißheit und Erkentnis im Menu rohen kommen /durch die Geburtvon innen / vnd nicht durch den Schatten .
16 . Das die Bücher Feinweſen immenſchen machen noch wircken /ſondern nur zum Bewere/Rundfchaffti Memorial'oder Zeugnis geſchrieben
vnd gebraucht:
werden ſollen .
17 . r Von zwiéfachen Anſehen oderVrthelde Schrifft vom euffern vndinnern Menſchen .. 18 . Von wannen her man ' pfleget'oas Örtheilzu füs chen vnd zu nehmen . 19 . Dasihm
keiner ſol fein
Ortheit nehmen odermas
cen / auff anderer Peut gutbereden oder anſeben / es : werdes
werSevon aufren binnein getragen / und wieder das Liechtder Natur.
201 Daßdas Vrtheil aller Gegenwurff zu erkennen / aus dem Buchſtaben der Schrifftnichtmag genoin : men werden .
Das die £ rkentnis nicht aus dem aus dem
Gegenwurff /
Betandten als
fondern aus dem
Erkenner
ſelbſtberflieſſe und komme.
22 . Das der Gegenwurff nicht das Vrtheit oder die Erkentnis von auſſen zu hinein- trage in
den Ertens
Her /wird bewieſenmit der heiligen Schrifft. 23 Das der Glaub allein das rechte Vrtheil ſey / auch die Erkentnis Gottes und Prüffungder Geiſter.
24 .
--
Das man die Prüffung der Geiſter nichtſuchen rol noch
finden könne / in eufſerlichen
Menſchen /ſondern im
Büchern der
geiſtlichen Bachdesbertzens
von innen / vnd diebeiligeSchrifftzum Zeugnis Sars vber nehnien .
25 . Dasdis Buch reyGOTTESWort/Reich oder Weiſzheit in allen Menſchen / und habemancherley Namen .
In új
Warumb
Varumb das innerePort oder Buch / reyfichita barvndeuſſerlich worden / vno folches auff dreyerley Wege. 27 Das die Kurtze geringe ſchnose LuftderWelt /den evigen vnendlichen
Schatz verhindere vnnd auff
balte .
28. Dasman hiein zeit vnd nichterft droben inDinis melmiſſe von Gott gelehret werden .
EN DE