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STUDIUM
NIVERSALE , Das iſt/
alles dasjenige/ o von Anfang der Belt big
das Ende je gelebet / geſchrieben / Icfen /oder gelernet/und noch sefchrieben oder gcſudiret werden möchte; Was das rechte Studiren und Terneu fery
Das alle Menſchen in dieſer Zeit ſtudiren folien ;
Zieganßleicht/ wie gang ſchwer die
neologia und alles zu lernen ſey/ daß wit einig und allein durchs Geb th alle Dinge ohne Verdruß und Arbeit erlangen und lernen ; Desgleiden Vom Schulgange
ober Studiren aller M nfchen/ Beſchrieben von M. VALENTINO WEIGELIO ,
geweſenen Pfarrherrn zu Zſchopau in Meiſlen . Franckfurt und Leipzig Ben Samuel Müllern, im Jahr 1700 .
7
Bom Rahmen dieſes Buchs zum günſtigen Leſer.
Ch ſchreibe jetund dieſes Buch / und nenne es: STU. DIUM UNIVERSALE ; Oder : Encyclopædiam 0 .
&
mniú Scientiaruni; Oder: ASTROLOGIAM THE.
OLOGIZATAM ; darvon
ich auch ans
derswo geſchrieben habe. Daß du nun günſtiger Leſertrecht verſteheſt/ in dieſem meinem Fürhaben den Grund: Will ich bey dendreyen Nahmen dieſe ¢ Buche dich gnugſam verſtändigen /wie ich hoffe. STUDIUM UNIVERSALE wird es genennet aus zweyen Urſachen. Die erſte betrifft dif Buch Felber: Die andere alle Menſchen in der gantzen Welt. Dann diß Scudium Univerſale iſt nichtStückwerck/
articulariter, ſondern és begretffet alles) das dieMenſchen auf Erdenrernen Toller mind
können ,
Niemand kan mit ſeiner Wiſche
Zum günſtigen Leſer.
Wifiufchafft/ Erkäntniß und Weiſheit Darüber tonuncn / es iſt das Erſte in der Welt /muſ auch das Leste bleiben / und iſt das warhafftige
Scudiun , das da alle
Wahrheit ohne Jrrthum fürleget /wic die Literaci ſagen : Anciqvillimum quoda que Verisſimum ; Das aller Aeltefte iſt auch dasWarhafftigſte; Oder / was da ſoll das Warhafftigſic fern /das muß das alleråltefte ſeyn / das am långſten ges währet hat. Wie danu allerhand Secteur von ihrem Glauben rùhineu und ſagen : Er iſt nun in die hundert Jahr alt/and iſt beſchirmnet
durch
durd ) gewiſk
Fürften und Herren !
Raciones bekräffrigct auff
den Convencen.
Dieweil
Glaube in die hundert
nun
jolcher
Jahr gewahret
hat / und von den Membris dieſer Sector anhangeud angenommen
und erhalteu
worden / ſoll man billich dabey bleiben und nichts neues auff die Bahn bringen auch die Jugend keinen Buchſtaben weiter Gernen laſſen, denn das in den Büchern dieſer Lehre zugethan / und in der heiligen Schrifft gefunden wird. Der Mahometiſche Glaube hat etliche hundert Jahr gewähret / ſagen die Tür. éken/darumytergerecht: Deny Antiqviſu fimum
Zuin günſtigen Leſer. fimum quodque
Verillimum ; Je alter
einDing ift/uudjc langer es gewahrethat/ je i
warhafftiger und
ferynjoll.
gcwiljer cin Ding Davon laſin ſich die Circten
auch nichtbringen /fie vertroſion ſich / daf ihre Religion fo lang gewähret hat ; jſt allo Mahomet wohl älter als vorherges youder . Dic Pontificii oderCacholici haben ſich noch mehrzuberühmen über dicſe beijde/ dann ihre Religion nun über tauſend Jahr gewährct.
Darum fie öffentlich ſagen /
Daf keine Secta ſo alt
als ihre
Anti
quiffimum quodque Verillimum : Dar : uin können ſie mercken/ daß das
Pabſt
thun foyy die rechte inhre Catholiſche Kirche auff Erden :
Die andern alle ſind
neulichentſtanden /haben fich) muthwillig pou ihnen getrennet/ einen Riß gemacht: Daruin heiffenfie Schiſmatici & c. Solluun der Spruch gelten / fo iſt diß Scudium Univerſale das allerålteſte /denn es niminet ſeinen Anfang mit derSchöpf. fung/ da kein Buch auffder Welt war , da war diß Scudium Univerſale bei allen
3
Froininen gemein/ denn ſie nichts anders lerneten und ſtudirten / als allein die zwey Dinge/Oott und Creatur/Ewigkeit und Zeit ! 3 :( 3
Zum günſtigen Lefera Beit /Adam und Chriſtum
den alten und
den neuen Menſchen / da hatten ſiedie war : þafftige gange Philoſophiam und Theos logiam für ſich ohncallen Jrrthum / fowol als wir jekunder durch diſ Scudium Unie verſale haben und beweiſen können . Sprichſidu! Wardoch Chriſtus noch nicht gebohren /noch gecreutziget/ wie tona te dann diewahre Theologia da ſeyn Ant wort: Thcologia fteher nicht in
Büchern
pon Papiergemachet/ ſie ſtehet in der Götta lichen Erkäutniß /im Glauben/ in der Lies bc/daß wir alle ſeyamüſſen wie die Kinders und nicht Buchſtabifche Gelehrten / die da bleiben Feinde Gottes und feines Chrifti. Zudem iſt Chriſtus geſtern / heute und in Ewigkeit. DasLamm iſt von Anfang der Welt erwürget/ auch in Abel.
Sehet
euch weiter uin / ihr Gelehrten / und lernet den Baum wohl kennen /der da ſte ,,et mit Garten dieſer Wett) ſo werdet iht
ten im
willen /was Theologia vera fey / und daß fie feyein Brunnqvell und Urfprungalter Weifheit/und Rey die Wcifheit ſelbſt die Creuse geſtorben iſt /und ſey die Tbco am logia Magiftra & Domina omnium fcia caciarum . Daraus wir nicht alteiir den Baum fconsnl der mitten im Paradeif Behet
Zum günſtigen Leſer. ftchet ſondern auch die Heilige Dreyfala tigkeit, die alles gemacht hat / dadurch wir auch die gante Welt und alle Creas turen erkennen können . Die andere Urſache / warum es heiſſe Scudium Univerſale oder Encyclopædia omniumScientiarum , tſt/daß es alleMen . ſchen in der ganzen Welt angehe / und daß ſie diß mein Scudium Univerſale fers rien müſſen , wollen ſie anderſtewig leben undſelig werden . Hie iſt kein Knecht noch Frener/kein Weib noch Mann/ kein Fürft noch Bouer/ tein Kanſer noch Bettler /
.
ſie reynd allzurnal Einer durch Chriſtum . Die Herrſdjafften /Potentaten und Håus pter der Welt können ſich nicht ausſchlieſs ſenvon dieſem Studio, wie ſie ſich ſonſtent ausſchlieſſen von der irrdiſchen Herydnis ſchen Philoſophia der hohen Schulen und von der Sectiſchen Theologia,und ſagen/ wir müſſen unſers Regierens warten /wit befehlen es unſern Gelehrten : Nein traun / es müſſen die Herrſchafften eben ſo wohl mit ihrem eigenen Auge ſehen als ihreGes lehrten. Alſo kan ſich auch keinungelehr. ter ausreden / von dieſem Studio , es bes ſchleuſſet alle Menſchen / jung und alt| Reich /Arm /Hoch /Nicdrig Sclehrte und
3:14
Zum günſtigenRefer. Ungetehrte. fein
Denn man bedarff zu die Unive rſali Fein Papiereus scudio
Buch) als allein die heilige Bibliaj diecle len Menſchen gegebeur ift/ und alle Mena fchen ſollen He lefen / und welche nicht kova neu die Buchſtaben lefeu / die haben die gant- Biblia in ihrem inwendigen Mella fchen /das iſt die ganze H. Schrifft ifi itt uns/ das kan ein jeder /der kein Schrifftge. lehrter ipdre) ſelbſi leſen .
Siche , lieber:
Menfch /zudem Buche weitet und führet Ob einer uns diß Scudium Univerſale. gleich ein einfältiger Handwercfsmann wåre / dennoch bleibeter unausgeldloſſen pondieſem Studio Univerfali.
Uudwis
man fonfi lernet in Künſten / Sprachen Facultåten /das iſtallesin dieſem einigeit Scudje, verfaffet/ und wer ſich führen und weifen laſſet/der lernet alle Dinge in Esatzen Zeit ohne Mühe und Arbeit: ohne groſſe Koften / ohneviel Bücher / und tervet jo viel Dafjer alle Bücher /Schrifften / Pre und von keinem Mcut diger prüfen kan fchen fan auff der Welt verführet werden , Solches Erkäntniß giebet dir nimmer mehr Ars brevis Raymundi Ļullii , noch Kocyclopædia diſciplinarum ohii:
des
Scali ,
Aach nichtder Trichemius Spanbcie mepfis ;
Zuin günſtigen Leſer. menfis, der da fan einen Jdieten in zivo Stunden die gantze Fateiniſde Sprache lehren .
Darum kommet hieher/ die ihr
woliet und begehret gelehrte Leute zu wer. den / und nehinet mit Freuden an /was ench GOTT hie giebet / und ſo ihrs gelertret habt/werdet ihreure Hände zu GOtt in Hiinmei heben/ und ihm ewig dafür daus cken . Es hatder Scalichjusde Lira auch im
Latein Encyclopædiam omnium Sci
cntiarum geſchrieben / diefelbe magſt du auch leſen ) auch mit dieſem
Studio confe
riren/ haft du Verſtand, ro wirſt du bald ſehen /was meins und ſeins für ein Grund fer). Es heißet auch dif Studium Univerſale ASTROLOGIA THEOLOGIZATA , Datum /daß es in dieſe zwo Facultåten ges faflöt iſt: Denn nach der heiligen Schrifft haft du keine höhere nothwendigere Kunſt / als Aftronomiam . Nun iſt Aſtrologia Natur / und aus dem Limo terræ : Aber Theologia
ift Gnade / aus dem Munde
GOttes/dasWort/das da iſt Fleiſd wor . den /am Creuße geſtorben /andem Baum des Lebens :
wie Limus rerræ und das
Creug ausiveifen.
Erſtlich reynd wir zu
3:05
nature
Zum günſtigen Lefer. natürlichen Menſchen gebohren / von Bas ter und Mutter /das iſt/aus dem Limo.cero ræ.
Darnach durch die H. Tauffe wies
dergebohren zu Kindern GOttes / zu les benim Creut /das iſt/ in der Touffe durch den Glauben . Die Menſchm haben aus dem Limo cerræ ihre Künſte/Facultaten Sprachen / Aemter/ Stände / Geiverbe Handthierungen /aber ausdein Spiraculo vicæ haben ſie durch die Wiedergeburth die Theologiam , dadurch alle ihre zeitlio che Sandthierungen müſſengeführet und geregicret werden.
Der Menſch hat ſein
corpus phyficum aus Erden und Waſſer/ ſeinen fydereum Spiritum , als die Seele/ aus Feuer und Lufft / aus dem Geſtirne/ das in der Lufft brennct und lebet.
Den
Geiſtaber aus dem Munde GOttes/ wie der Apoſtel 1.Theff. 5. bezeuget/Leib Sees le undGeiſt. Wie nun dem corpori phy ,
lico das Brod wad fet aus der Erden /und der Wein aus dem Holte:
Alſo wachſet
der Seelen ihre Speiſe aus dem Geſtirnel und ſie iſt ſelber das Geſtirne / wohnet im Leibe als in ihrem Hauſe.
IhreSpeiſeift
alleKünſten / Facultäten/ Wiſſenſchafften/ Handwercke Sprachen /Gewerbe/Stan De/ Aernter/das allesempfahet derMenſch 006
1
Zum günſtigen Leſer. aus dem Geſtirne/und übete/ vollbringets durch den Sydereum Spiritum , uberdas kóminet den Menſchen aus GOttes Wort die wahre - I beologia, die kein Geift noch Teuffel falſchen fand daraus folget /Das der Menſch nichts anders lernet /als ſichfels berſund lernet das/ daraus er ift/ und bes balt das in ihme/ Darans er gemacht iſt. Aus dem Limo terræ iſter gemacht/und er iſt daſſelbige/ und mug leben in deinfels Sein Leib aus Erden und Waf
bigen .
fer / ſeine Seele aus Feuer und Lufft/
und
hat das Firupment in fich /ar. Jtem/ Got tes-Geiſt iſt iin Menſchen
darvon wir
Slider GOttes heilfen und Fiond: Alle Menfchen ein Menſch /einer hat ſo viel ats der ander/ und iſt keiner nicht mehr als der ander / Reynd alle gleich begabet in der Schopffung.
Wer ſich ſelber erkennett
der hat das rechte Buch für thm / und Fens metalle Dinge Darvondie hohen Schulen nichts ſchreibennoch wiſſen. Befiebe das Büchlein von den dreven Schulen.
Das
Fürnehmſtel das der Menſch fernen und šben muß / uit Aftrologia and Theologia . Das vernimm alſo : Der Menfcher was ar ternet und kan ju dierentfterblichen Lt ben / das hat er aus dein Geſtirne: ats Hands
Zuin günſtigen Lifer. Handthierung und Gewerbe/ Kinſte/ Fas cultàtcu /Ampt /Stände/zt. Das gehet auf rechs Tage.
Solches alles full er übeuf
führen und gebrauchen / nachdem
Crcut;
mitten im Garten ,das iſt/unch dein Glau. beu an Chriſtum JEſum : Sollalſo das Geſtirne iu ihme durch Theologiam regie. ren /durchs Wort GOttes/ fo kan er den Glauben und ein gut Gewiſen behalten / und endlich reelig werden .
Wo er des
Creußes in Garten nicht achitet/ ſo muß ihm ſein Ainpt| Stand / Handthicrung/ Kunſt /Weifheit zur Vadimmnih gerei den. Davon heiffet nundiſ Studium Uni verſale,Aſtrologia Theologizata.
Daß
alle Menſchen in der ganzen Welt ihre Handthierung/ Kimſte aus dein Geſtirne haben/und das Geſtirneiftnur die attese burth/ die da nicht in Himmel könnniet. Somuf folgen Theologia,die Ertantniß Ehriſti/ daß unſer Fürhaben auff Erden nach Gottes Wortgeführet werde: Unfes re Handthierung muß cheologiziret, id eft, Chriſtlich geführet werden: Darvon iſt kein Kayſer/ König/ Fürſt / Ritter | Grafel kein Bürger / Coelmann / Bauer ausgeſchloſſen / múffen alle dahinan / oder ewig verdaminet tverden . Wit
Darm
.
Zum günftigen Lefer. dann durch difi gante Buch ſolches ans: drůcklich wird bewieſen werdcu / dat lein Stand /Ampt in Himmel moge kornmen / als nur allein cinChriſte. Colches zu ver fteben /daß es alles wahrſery/ und mehr den wahrſfo halte gegen cinander Natur und Gnade/
Aſtrologia , ADAM ,
Thcologia. CHRISTUS Ginde .
Natur Sechs Tages
Sabbath halten.
Birckend
Ruben .
Darein iſt diß Buch oder Studium ges farjet/und iſt nichts anders. der Menfü
Solcheshat
auff Erden zu lernen / und
nichts anders. Was der Menſch im Sab bath kernet / voller åben un brauchen durch die 6. Tage/ (denn im Sabbath ftudiret man nur alle Dinge , was den wahren Grund avlanget/ und nicht in den Werck. Tagen ) das iſt aus der Theologia gehet alle Weißheit/ und nicht aus der Natur/ die uns verführet/betreuget/auch verdam . met/ ſo wir nicht zum Sabbath men ,
koms
Was
Zum gúnftigen Beſer , Was für Nuß daraus erfolgeti iſt mir unmüglich zu ſagen und zu ſchreiben. tem
Ein jeder , der damitgus
Herken dieſem Studio folgen
wird / und ſich in dieſer Astrologia Theologizata üben / Freuden erfahren /
der wirds mit und
für aller
Welt bekennen / und auch Darinnen feelig wer . den.
MOM 1
Das
om desconecta
Srklärung Des
Kupffer , Bildes .
iſt ein einiger Baum Otråget
ziveverley
/ der
Früchte.
Sein Nahmeiſt der Baum oder Erkäntniß Gutes und Bores .
Wie ſein Nahme ift / fo find
auch ſeineFrüchte / nehmlich / gute und böſe / Früchté des Lebens und des Todtes ; der Liebe und des Zorns / des Liechtes und der finſterniß.
Dieſer
Baum war Adam in ſeiner Unſchuld vorgeſtellet / umd wiewohl er Freyheit hatte i denfelben als einen Bauin der Wunder GOttes anzuſchauen ; ſowola te doch das Göttliche Verboth ihm nicht verſtatten / daß er ſeine Begierdedarein ſeken / und dqvon eſſen ſollte , DOC
ſondern dro
drohetethm
/daß er von ſeiner Frucht des
Dodtes fterben würde.
Denn es war der
Baum der Schiedlichkeit /da Gutes und Böres in der Zertheilung mit einander ftritte ; Jin Streite aber mag das Leben nicht beſtehen : Denn der Streit gebicret Zerbrechung/ und Zerbredung gebicret den Toot ; das Lebenaber wohnet in der rúffen Einigkeit der L'icbe.
Darum als
Abain von diciein Baumgegeſſen hatte/ foward der Streit ini mrege/ und in dicſem
Streitemufte er ſein Leben vers
liehren. Dennochiill der clende Menſch durd, ſolchen Fall und Schaden noch nichtflug werden .
SeineBegierdefte
her immer nadı dicſem Baum í und fet nen Früchten .Er lüftert nach der Schieda lichtcit der Vielfalt / und ift immer im Streite / daer doch in die Ruhe kominen könnte / irenn er nur wieder in die Fins i heit der Einfalt kehren
ivolte.
Das
Liecht des Lebens freisct in der Mitteny daß es dem Menſchen den Weg zur er . KenRuhe zeige/und der Vater im
Him
inel lånt feine Sonne auffgehen über Böſes und Gutes : Aber ein jedes wady Fet nady ſeiner Art / und der Menſch ift Inehr
mehr geneigt./auff die Sterne der Dicla beit zu ſehen , die er ſich in eigencin Guta dünchen zu ſeinen Leitern erwählet / da ſie ihn doch offt von dein iwahrhafftigen Liechte vielmehr abfithren / und in
dem
Wirbel der Ungeivibicit auffhalten , der ſich immer mehr und mehr von dein inwendigen Angeſichte der Sonnen in das áuffere herauswindet/ undkein End de noch Ståtte der Ruhe finden mag / wo er ſich nicht wieder von auſſen hinein windet / und den Anfang ſudet / davon. alle kicincre Sternen -Lidter ausgegan . gen ſind.
So iſt auch unter 7.Sternen
kaum cincr /der ſeine Strahlen einwärts keliret / daß ſie das forſchende Geinithe nad Bethlehein ivoiſen konten ;Undun . ter 6. Augen / welche ſich in dein Wirbel der forſchenden Begierde heruin ipin , deut / iſt kaum ein einiges , das nad ) dem Sabbari, in das innere gerichtet ficheti ondern die unruhige Beiveglichkeit der Mercel- Tage treibet fie durch alle Sphæren /und ob fie wohleinen Blick in dic Wunder GOttes thun / fo lehen fie gedy wil fic indas áuſſere gefehret find/ dieſelben mir von áuſſenan /und ſchauet DOC 2 cin
ein jegliches Auge nur dasjenige/worcin es von ſeiner Begierde
Žrieb geführet
wirn.Der Menſchwar von GOtt zu eis nem beſtåndigen Sabbath erſchaffen /er follte ſelbſt nichtwircken / ſondern GOtt in fichiviriken laſſen ; er ſolte nicht mit feinen Händen ſich ſelberctivas nehmen/ ſondern nur empfahen / ivas ifyin von Gottes Güte reichlich dargeboten ward: Allein er verließ den Sabbath/ und wol te felbftwircken / er ſtreckete wider das Ccboth ſeine Hand aus / in eigener Bis gierde zu nehmen /was ihm nicht zu nehs men vergönnet ivar ;
Darun ließ ihn
GOrt dahin fallen / und weil er die Rua ' ke verachtet hatte/ſo mufte er hernach die Ilnruhe init Schinerben fühlen . In folder Unruhe des felbft-wirckenden Lis benisſtrecken alle Menſchen -Rinder noch immer ihre Hand aus /und wollen das jenige ergreiffen / wodurch ſie ihre Ver gnigung zu erlangen ſuchen ; Und wie der Verſtand und Wille bey ihnen ift / fo iff auch ihr Ergreiffen.
Einige Hånde
greiffen nachdem Guten ; Einige Hån de greiffen nach dem Bören . Etlidie greiffen nach der Frucht ; Etliche nur nad)
en
TO ALB
en tern che rgreiff rt eine e ; Etli nach Blåt Zweig mit Frucht undBlättern . Was
nun ein jeder ergriffen hat / daran ergós ket er ſich / und wiffen dic armen Leute nicht/ daß alle ihre Mühe und Wirken nur ein ſtudium particulare fer . Sie greiffen alle nach dem Stickierck /und konten das Ganße erlangen . Sie ſuchen die Ruhe/und finden ſie nicht ; Denn ſie ſuchen fic von auſſen in der Unruhe der Beivegung / da ſie doch in der heiligen Stille des innern Centri wohnet . Und obgleich einer mehr ergreiffet als der an dere / ſo iſtes dennoch Stückwerck .Zu weilen iſt unter 7. Hånden eine / welche dem Geheimnniß nähe føinint / und den ganßen Stamm des Bauins an dein ics nigen Ortefaffer /Wo die zertheilten wis derivärtigen Reiche ſeiner Aeſte wieder in die Einheit gehen : Allein ſie iſt noch von derWurzel des Baums: Sie ferne greiffet und taſtet das Geheimniß nur von auſſen / und ſiehet es nochnichtrecht von innen .
Denn die Wurbel dieſes
Baums / welche durch die Sphæram der aus gut und böſe gemiſchten ſichtbahren Welt in die Sphæren der unſichtbahren Bela Doc 3
Welten gehet / da Liecht und Finſterniß in ſich ſelber wohnen / wird nur von dem Auge der Weißheit verſtanden / welches in dein Centro aller Sphæren frebet. Dieſes Auge ſchauet in der höchften Rus he die Wunder aller Beivegungen / und fiehet durch alle andere Augen / welche auſſer der Ruhe in der Unruhe herung (diwciffen / und ohne das rechté Auge derWeißheit vor fidh ſelber ſehen wollen / da ſic doch alte ihr Sehen von demſelben empfangen haben .
Dieſes Auge kan
alle Geiiter priifen /wieverſtändig / fails ter und ſcharff fie find . Es softehet/ Gutes und Böres urfiánde.
woher
Liecht und Finſterniß ist vor ilum bahr. res
offen .
Zeit und Eivigkeit / Sichtbak. und
Untichrbahres/ Gegenwar .
tiges und Zutinfftiges / Jridiſches und Himmliſdics 1 Leibliches und Gciſtliches / Hohes und Tieffes /Euffer. liches und Innerlides wird von ilin verſtanden . Und dochwird es von de ren feinem verunruhiget/ denn es woh net im Centro der Rubel da alles auffer dem Streite in
der Gleichheit fichet.
Wases fichet /das befizet es audh. Denn
im Centro ſeiner Rule iſt der Königlia che Thron / dem alles unterirorffen iſt. Darum D lieber Menſch / wilſt du wica der zum rechten Verſtande und zu der rechten Ruhekommen / ſo höre auf von deinen Weriken /undlaß EDit allein in dirivircken / rowird das Auge der Weiß heit fid , in dirauffthun / und du wirfi ftudio particulari ad univerſale gca langen / und in Linem
ades finden .
1
Das Erſte Capitel . Dtt der HEriſduffden Mena eraben aus dem Erden - Kloß / und bließ ihm ein den lebendigen A , them . Item : GQtt der HEMA nachdem er alle Dinge in 6.
T Aime
gen gemacht batte / rubete er am liebenden Lage von allen ſeinen Wercken : und GDA regnete den ſiebenden Tag und beiligte ihne darum / daß er an demſelbigen gerubet hatte von allen ſeinen Wercken . Das feynd dic Wort/ Darauff diß Studium univerſale ſoll gegründet bleiben .
Denn eg ift billid
dieweil die Literati obne Bicher gar nichts ſtudieren finnen / daß wir das älteſte und bea Ate Bud für uns nebmen zum Fundameng und Grundfeſte dieſer Aſtrologiæ Theo logizatæ , Dann es bey unſeren Gelehrten nicht der Brauch iſt ohne die Papirnen Bio der zu ſtudieren / wie bey den Alten , ſo da in der rechten Schulen lerneten / und bernach foldes uns in die Bücher gefaſſet haben, bleie bet moblber unſern Gelebrten das Sprúdj. wort ivabr: Ovi ſtudet ſine Libro , hau . rit aqvascum cribro , das iſt : Wer ohne
4
Burbes
Biber Audieret/ iſteben als wolte en Waffer Schöpffen mit einem Siebe:Wiſſen gar nichts von dem rechten wahren Suche / daraus alle Ding gelernet und geſtudieretſollen werden: Darum bören ſie nicht aufBücher zu fauffen unzehlich viel.
To tante eineny der hatte
ihm gekaufft für 500. 1.Bucher : Und noch einen / der Battefür 1000. H. Blicher. Alles was nur aufneu durch den Druck ausgienger mufte er baben /und ſolcher ſeynd noch viel/die ſich gararm fåuffen an den Büchern / ift urte müglich /daß fie fie alle durchleſen / tónnenes bicht prüfen/ ivas gut oder böſe fer .
Es ero
barmet mich /daß die armen Gelehrten ſollen die Weißbeitaus dem Papier fuden : Dara umich aus Mitleiden bereget/ fchreibe som redten Buche und Sdulgang/ daraus alle Bicher gefchrieben find/und geſdrieben wers den . Daſelbe wunſche idy/ daß es jedermann higlid bekannteverde.
Esiſtnoch da / und
eft in allen Menſchen /iviehernach ſoll bewicz Fert werden . Gott der HERR ſchuff den Menfaljen aus dem Erden -Kloß / und bließ Chmi ein den lebendigen Atbem . Der Limus Terræ iſt dieſe groſſe Welt / aus Hiinmel imo Erden zuſammengefegt i getheilt in zivo Sphæren / in die untereuñóbereSphæram . Der ſichtbalre Leib iſt aus Erden und Waſ ker? als aus der unteren Sphæra , ein Haup und
und Wohnung der Seeln . Die Seeleodet das Leben des Leibes iſt aus Feuer und Luffts als aus der obern Sphæra , das iſt ein Athem oder Geiſt /den GOttin Menſchen geblafen bat.
Der ander Athem oder Geiſt iſt nicht
aus dem Geftirne i
fondern aus GOttes
Munde gegangen / wie die Schrifft zeuger: Er hat uns von ſeinem Geiſte gegeben , wel. der Geiſtift GOtt oder das Wort / und iſt das liecbcu.Leben in allen Menſchen /Joh.I. Alſo ifi Der Menſd nicht alleine aus dem Li. mo Terræ , ſondern auch aus GQTI JE ſchaffen und gemachet/ aus dem Ewigen und auß dem Vergånglichen. Das vergångliche Theil iſt aus deri untern Waſſernſ als Leib und Seele/ das eivige Unvergångliche iſt aus den dbern Waſſern /aus dem Geiſte GOttes eingeblaſen . Darum feget der Apoſtel/ leibt Seele / Beift/drerSticke ſeynd ein Menſch nicht drev Menidben :
Wie Vater /Sobne
Heiliger Geiſt ſepud drey Perſonen /undnuc ein Gott, nicht drey Götter.
Die Seele
des Menſchen iſt ein Feuer/brennet im Luffte und ipohnet im { eibe /wenn ihr die Lufft vera botben wird / ſtirbet der Leibt die Seele gehet darvon . Und dieweil ſie aus dem Firmament ift/ fo iſt ſie mit demſelbigen gang eins w , ie die Weiße im Schnee/und die Räthe im Weine.
Alſo iſt das Färmamit gang auſſerdem Men 42
fchery
Men / und ganz in dem Menſchen / gleichwie Dat gangauſſer dem Menſchen iſt / und auch gang in dem Menſchen .
So hat der
Menſch eben das in ihme/ daraus er iſt ges macht/und if in daſſelbige gefeßet / muß dar, in dem Waffer /Ivic
inne leben /wie der Fird der Baun in der Evden .
Alſo der Menſch
In dieſem Garten / Darein er gefeßet iſt. Weiter ift er auch aus GOtt / und bleibet von Dubefchloſſen / und muß in SDttles ben / wenn er mur auch darimmen wandelte ! Gal. 6. A & . 17. Nos genus ejus fumus. Daher kömmets / daß wir eben das eſſen müſſen /das wü feynd/ und daraus wir ſeynd / und darinnen wir leben .
Die Erde fpeiſet/
báltunſer corpus phyficum : Das Fira giebt uns alle irrdiſche Weißheit) pament te Künſ / Sprachen / Facultaten / ( excepta gia ) Aempter /Stände / Gewerbe olo The und Sandthierung.
Der Geiſi GOttes
lehret uns Theologiam veram , nicht die Sectifdae Theologiam , ſondern veram & coeleftem , die da gar nicht unter das Geſtir negendret.
Der Geiſt GOttes lehret und
Theologiam , und durch die Theologiam lernen ivi Aſtrologiam , Magiam , Phi lofophiam , Phyſicam , Alchymiam , Rúnſtel Handwercke und alle Dinge.
Die
Raselt glaubetnight / daß I.C. Aller Dingen Anfang
2
Anfang ift / aller Dingen Mittel / aller Dirt Er iſt der rechte Theologus, Ergiebet Aſtronomos,Magos,Philoſo .
gen Ende :
phos,Medicos,Phyſicos, Alchymiſtas. iind ob folche Dinge gleich aus dem Geſtirne feynd / ſo muß doch das lidtder Natur angee zündet iverden vom Liechte der Gnaden /das iſt /von Chrifto / vom Worte GOttes / dort dem Geiſte Gottes/ der in allen iſt. Aber nicht alle begehren zu ihme in die Scule zu gebenj ſuchen ihnen menſchliche Schulmeiſter /dieda aus dem Papier fürlefen / C.
Aus dem
Limo Terræ hat der Menſch alles /was er bedarff zum zeitlichen Leben / und was Kunſt und Firdiſche Weißheit belanget / micoles ihme aus dem Geftirne ! wie das Brodt aus der Erden / der Fiſch aus dem Waſſer i das tft/aus dem innern Geſtirnte /darinnen ſoldes Alles verborgen lieget /wie ein Saamenin el nem Acter . Aus dem Seifte Gottes kommet Thme alle himmliſche ewige Weißheit. Alfo iſt der Menſch überfluffig verſorget/hat alles in ihme/muß nur das lernen das er in fich hati und das/ daraus er iſt gemact/ und muß das ſelber werden / ivas er lernet. Denn unſer Philoſophiren oder Studieren iſt nicht auff heydniſche Weiſe/da man in die hohen Sců . Jen gen Athen , oder Alexandriam ziehen muß / ſondern es iſt aus dem Baume I det #
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mitten
mitten im Garten ſtehet / den die Hohen Sculen weder kennen noch annehmen wol len . Darum ſie mit den Synagogen der Fúden immer lernen / und nimmer nichtzum rechten Grunde kommen , Semper diſcen tes , & nunqvam ad veritatis cognitio nem pervenientes . Lernen iſt/ſich ſelber kennen / und das /dars aus der Menſch gemacht iſt/und ivorzu er ges Jalernen und ſtudiren iſt / eben das werden , das ivir lernen / und erfennen
fchaffen iſt.
das / das wir ſeyn. Als iber den Sohn GDE tes lernet kennen /der wird das / das er lernet/ nemlich ein Chriſte/ ein Kind GOttes . Wer Dialecticamlernet / der føird ein Diale &ti cus, iver Magiam lernet / wird ein Magus. Denn die Rünſte ſind alle in uns / und liegen In uns verborgen. Alleine daß wit fie ſuchen durch Bittert und Anklopffen . Nun merde/wie man in die Schule gebel und lerne alle Dinge obne groſſe Mübeund Arbeit.
I. C. der gecreußigte HErre/ haf
Fein vergeblich Wort geredt / der ſpricht, bes tet / fuchet / klopffet an / ſo wird euch gegeben / To werdetihr finden , ſo wird euch aufgethan. Corvir tuinbleiben im Glauben / in der Lies be / in der Hoffnung / ſo bitten wir im Nab men Chriſti/ wir leben im Geiſte und in Dec Warbeit /welches Bitten nichts andersiſt/als Sabbath
Sabbath balten / ruhen von allen unſerk Wercken / Sinnen und Sedancken . Denn das ſolt du iviſſen zum gangen Grunde /daß in den ſechs Tagen gar nichts moge gelernet werden / es fey was es wolle / fondern nuram fiebenden Tage.
Was iſt die Urſache / daß
alle hehen Synagogen / Conſiſtoria & c . irren / und feinen Grund haben / als alleine dieſes / daß ſie vermeynen /in den ſechs Tagen zuſtudieren : Mercken nicht auff das noth svendigſte Geboth : Du ſollt den Sabbath Heiligen /du ſolt ruhen von allen deinen Bera chen : Du ſolt halten den Sabbath. Tag /daß Gattin dir mircken may .
Diß Göttliche
Bircken wird nicht befunden durch die ſechs Iage/ nur am ſiebenden /im Sabbath/lehrer uns HQttin einer halben Stunden mehri dann daß wir die Zeit unſers Lebens durch die ſechs Tageſvercken lernen möchten . Det Himmel mit ſeinen Sternen lauffet fiir und für / kan nicht ſtille ſteben / biß an den Jung Aten Tag muß e lauffen . Auſo unſer Geſtirn jàuffet auch Žag und Nachtiſteber nicht ſtille: Wenn gleich in der Nacht der Leibfrhliffets Demody feyret die Seele nicht, fielduffet fic und für. Dodo fechs Tage möchte die Seele lauffen /-aber am ſiebenden Tage mscyte ſie Aill ſtehen : Es erforderts aud ) die Noth /oap wir Sabbath pollen balcen i denn je,mehe 4 man 4
man das Geftirne lauffen laſſet i und nicht ruhet/ je kurber unſer Leben iſt.Jm Sabbath finden ivir Ruher Krafft und Stärckung/ im Sabbath werden wir erleuchtet / und lerneri alle Dinge ohne Mihe und Arbeit.
Dar
um ſoll nicht alleine der Leib ruhen von der Hand-Arbeit / ſonda'n vielmehr unſere Sees Te foll filleſtehen und ruhen von allem diſcu riren /phantaſiren /fpeculiren) meditiren : Alsdann mögen wir hören
das Göttliche
Eingeben / und durch Gottliche Krafft den den /was recht iſt/ und daſſelbige auch voll bringen zur Ehre GOttes / zu unſers Rich, Aen Muß und unſer Seelen Seeligkeit. Das Ander Scapitel. Erdarecht und grindlich philoſophi ren will ohneJrrthum in beiden Siecha fern / der Natur und Gnaden / das iſt 1 in Aſtrologia und Theologia , der muß ihm Fauffen das rechte Buch /darinnen alle Dinge erkannt / geſehen / geleſen umd geſtudiret pers Wo iſt dis Buch gedruckt ? woiſt der Drucker ? wo kauffetmandaſſelbige ? Es iſt
den .
nicht zu Nom gedrucket /nicht zu Venedig / nicht zu Ingolſtadt / nicht zu Edan , nicht zu Conſtantinopel / iticht in Griechenland/ nicht zu Leipzig/ noch Wittenberg : Es fpird auch und dergleichenEnden undQerterit in folchen wicht
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nicht geleſen ,nichtgetauftum Geld . Wide dues iviſſen / was es fiir ein Buch fey / ivo es gefauffet werde / und wie theuer / fo Febrein dich ſelber / und erkenne dich ſelber 7 fo findeſt du den Buchladen / den Drucker / den Pro fefforem und Leſer / die Schule und den SGüler / und alle Dinge.
Der Menſch iſt
das Buch ſelber/durd,welchen und aus wel. chena alle papierne Bücher geſchrieben / gee di&tire / gemachet / gelefen wid verſtanden , werden ) von Anfang der Welt bis an den Jüngſten Tag. Lernedich ſelbſt erkennen , ſo lerneſt du das erkennen , daraus du gemacht biſt.
Aus
zweyenStücken biſt du gemacht/als aus dem Limo Terræ und Spiraculo vitæ , aus dem zeitlichen und aus demErvigen /aus dem Irrdiſchen und aus dem Himmliſchen / aus dem Sichtbahren und Unfichtbahren / aus Adam und aus Chriſto .
Und du biſt Adam
nad) der Natur / und alten Geburth/ undbiſt in Chriſto oder ein Chrifte / nach der Rena fcenzoder Gnaden. Du biſt ein Kind det Welt/ in Adam / und ein Kind des Himmel reichs in Chrifto und mit Chriſto / wie du ſies beſt das Creuge mitten in dem ſichtbahren Garten diefer Welt. Suick leone
Dieſelbigen zwey
ſo findeſt du zivcene Limos,
daraus du gemacht biſt: Als aus dem Erdens Kloßer
Kloße/ undaus dem Worte /das da Fleiſch iff worden / und Fleiſch werden muß in allen Menſchen / welches Wort GDITif . Zu mehrerem Væſtande dieſer himmliſchen und irrdiſchen Philoſophiæ , rolt du wiſſen, daß drey Bücher ſeynd / je eins in dem andern ! keins ohnedas andere. Daserſtegroſſe Buche iſt der Erdenkloß / dieſegroſſe Welt mitallen Gefildpffen.
Das ander groſſe Buddas Gottmadjet /drucket/ verkäuffet/ill JEfus
Chriſtus VDtt und Menſch / der gecreußig te HErre.
Das dritte große Buch iſt der
Menſche / qvieſt omnis Creatura. Da haſtu die dres leiblichen zeitlichen Perſonen , ben Vater / den Sohn und Heiligen Geiſt: Dieſe drey fibren dich zu den dreyen ewvigen Himmlichen Perſonen , Vater / Sohn / Hei. ligem Geiſt / einem etvigen VDde. Denn
Vater / Sohn / HeiligerGeiſt/ ift GDIT : Gleichwie der Sohn / Vater Heiliger Geiſt iſt Wort. Im Silīlifchen Geiſtliden ſeynd fie sveſentlich Eirs/ ungetheilet. Im erdi. Ichen leiblichen find pe getheilet nach ihreu Naturen/ Ampt / Perſonen /daß eine andere Perſon der Vaterifs/ der da leibhafftig mooh net im Sohne / und eine andere Perſon der Sohu ift / als der einige Gnaden - Stuhl darauff zweene Cherubin gegen einander fehweben /als GDH und das Wort in Chriſto perlciber.
Herleibet.
Und eine andere Perſon iſt der
Heilige Geiſt/ der vom Vater und Sohne ausgebet.
Auſſer Chriſto JEſu / der am
Creuß geſtorben / iſt kein Gott noch Perſon / Eriſts alles / Er iſts gang und gar : Er iſt Pater/ Sohar Heiliger Geiſt Himmliſch ; Darumb beiſſet Er JEfus / als der Geiſe: und iſt Vater/Sohn und Heiliger Beiſt leib lich / irrdiſch / darumb heiſeter Chriſtus/ als das Wort.
Daß aber die Heilige Dreyfal
tigkeit zwiefach miſe erkennet werden / bat ſeine gewiſſe Urſachen /wie man in Thcolo gia Cabaliſticè beweiſen kan . Und ſonder's lich iſt das eine / daß JESUS CHRISTUS GOtt und Menſche/ der verwundete / ge tódte und lebendig gemachte HErre / iſt das Buch inwendig und ausivendig geſchriebeil das iſt: Eriſ Geiſt und Fleiſch / GOtt und Menſche innerlich und äuſſerlich / ewig und zeitlich . Eriſt die Perſon / darein ſich ſencken Gott und das Wort / und offenbahret fich ſelber in der Perſon.
Darum iſt dieſe Per
ſon das Lamm mit zwenen Hörnern / dasift! mit zweyen Reichen / himmliſch und irrdiſchi unſichtbar und ſichtbar / ewig und zeitlich . Das himmliſche Horn oder Reich iſt ſeine efvigeGottheit/da Vater / Sohn / Heiliger Geiſt ein Gott bleibet/ und heift GOttooer Geiſt. DasirrdiſéeHoract:r Reich iſt feinc fterblittc
fterbliche Menſcheit /as das Wort / dasda Fleiſch iſt worden . Da féhen yvir den Vater im Sohne/ und der Heilige Geiſtgehet auch von ihm aus/nemlid vom Sohne und Vat.. Das ift/ GDTT der Vater undSchöpffer fchaffet durch den Sohn alle Dinge / und den Menſchen aus allen Dingen . Denn alle Creaturen hat er in dem Menſchen zuſaiñen gefaffet / und hat ihm darzu gegeben ſeinen Geiſt / der da ilt die dritte Perſon in der Tri. nitåt,
Dierocil ſich nun GQTT und das
Wort eiltencfen in die Perſon / und offers bahren ſich ſelber / als drey bimmliſche ewige Perſonen / und nur ein GOtt : So offene bahren ſich auch ſichtbarlichy leiblich / zeitlich/ als drey Veronen/ Matth . 3. GOtt und das Wort in der Menſchheit / und bleibet nur cin Chriſtus / das groſſe Buch Himmels und Erden / wic er ſelber ſpridit : Mihi data cun &ta poteſtas in
cælo
& in terras.
So bleibet nun/ fag ich / diß groſſe Buch / das Lamm mit den zfuchen Hörnern / mit den Ziveven Reichen im Himmel und Erden / und wird in ihmegeſeben /geleſen und erfamt die heilige Trinitat /nach den dreyen erdigen uns fichibaren Perſonen / als ein Gott/ Gottheith Majeſtat : und drei ſichtbare leibliche Pers ſonen /als ein
Erre /ein Chriſtus /ein
Fürfiel
cin Fönig aller Creaturen im Simme und Erden
1
1
Erden .
Auſſerhalb dieſem Buche iſt kein
Buch / das iſt / kein Gott / fein Welt / kein Geſchöpff feine Schrifft /keine Creatur/vor ihme ſeynd alle Dinge , in ibme beſtehen alle Dinge / durd ibn leben alle Dinge . Wer dif Buch lernet, der lernet alle Dingei und ſtudieret fidh ſelber und alle Dinge / in beyden Liechtern der Natur und Gnaden . Welcher Menſch iſt nun ausgenommen POR dieſem Buche oder Studio univerfali ? Welcher Gelehrter iſt je geweſen von Anfang der Welt ohne din Buch ohnediß Studium univerſale ? Wo fan ein Menſab / ein En geliin Himmel/ein Geiſt in der Höllen und vier Elementen / etwas ſtudieren / lernen wvillen / ohne diß Buch / welches innerlich und áuſſerlich geſchrieben bleibet/ undregieret im Himmel und Erder:? Derhalben alle , die ihr begehret viel zu wiſſen inutraqve Phi lofophia, kommet her zu dieſem Buchenneh . mets zu eurem Anfang / zu eurem Mittell und zu eurem Ender ſo lernet ilt alle Dinge in alien Dingen / und bekommet noch darzu Das ewige Leben . Das dritte Capitel. Je Welt iſt ziviefach / ſichtig und uns fichtig : Chriſtus JEfus iſt zwiefach) fichtig und unſishtbart coas Buch injvendig und
und auswendig geſchrieben ) der Menſdeift Zwiefact / ſichtig und unſichtbar.Der Menſch iſt ex Limo duplici , aus dem Ewigen und aus dem Zeitlichen . Derhalben iſt eine jede Perſon zipiefach zu erkennen / als nach der E svigkeit und Zeit nach dem himmliſchen und irrdiſchen Beſen . Auch iſt der Menſch dren . faci / Leib / Seele / Geiſt/ nur ein Menſd . Alſo ſepnd drey zeitliche leibliche Perſonen! Vater / Sohn Heiliger Geiſt / und nur ein Chriſtus : Alſo im Himmliſchen ſeynd drep Ewige Perſonen / Vater / Sohn / Heiliger Geiſt/ aber nur ein GDIT / nicht ziveenel
nicht drey Götter. Da haſt du die Bücher) da haſt du den Drucker / den Buchladen / da baſt du den Lehrmeiſter undSchiller/nemlids in dir ſelber.
Denn das iſt in dir / undmus
in mir ſeyn / daraus du gemacht biſt / und du muſt in demſelbigen bleiben / gehen / ſtehen / leben , ſchweben / daraus du biſt. Die Welt ifi ein Menſche worden /und iſt die Welt blies ben / wie die Schrifft zeuget: Gott der HErr fcuff den Menſchen aus dem Erden - Kloßel Das iſt / Er machte den Menſchen aus der Welt / daß der Welt nichts abgienge / Er Hadite das Weib aus dem Manne / und der Mann blieb ganß . Aus der Welt biſt du gemacht / und wiederum in dieſelbige gefeßet: 2145 oem Garten biſt du gemacht , und wies 1 derum
derum in den Garten geteget : Aus GDto aus Chriſto / aus dem Worte / das da Fleiſch wurde/biſt du gemacht/geſchaffen / wiedergea bohren , und biſt wiederum in GODII / ind Wort / in Chriſtum gefeßet , in das Ereußer
das daiſt Jeſus Chriſtus / Gott und Men fche/ fvie du dieſen Baum ſtebeſt ſtehen mitten im Garten/ in svelchem gute und böſe gebeny Atehen /leben und ſchweben/ nemlich in Ğhriſto
YEfu /der da iſt GOtt und das Wort i und
aller Dinge Weſen / Leben und Bewegung, esie der Apoſtel fager. So wir alle im Geiſtel
das iſt/ in Chrifto leben / das iſt/ das Liecht und Leben haben i ſo laſſet uns aud) im Geiſte wandeln .
Es iſt billid 1 daß wir in deme
wandeln / das uns den Athem und das Leben
giebet. Hie wird eine Trennung/daßdie ver. nunfftige Creatur nicht will bleiben mit dem Wandel/Glauben / Gehorſam in ihrer Eins beit, das iſt/ in ihrem Urſprunget madjet ihr ein ſonderliches nach ihrem Willen und An.
muth , fallet in Hurerey / Abgötterey / Ungee
horſam /Unglauben/ und muß doch nothwens dig indem Lichte oder Wort leben und bleibel
Das da Fleiſch iſt ivorden / und Fleiſch wird in allen Menſchen . Denn auſſer JEſu Chriſto iſtweder Vater noch Heiliger Geiſt / weder
Welt noch einige Creatur / ſveder Liecht nod
Finſterniß / iveder Simel noch Erden /weber Engel
Engelnoch Teuffel: Alle haben den Athem , das Leben und Weſen von ihmer in ihme und durch ihn / Eriſta & W , Er iſt Anfang und Ende. Da findet ſich nun die Rechnung des Thiers 666.
Es iſt eines Menſchen Zahli
wer dieſe Zahlrechnen kan / der Fennet den / der da iſt a &
W ; Er feinet den Drachen
wider den Vater : Die geiſtliche Babylon wider den Sohn : Den falſchen Propheten wider den Heiligen Geiſt / von Anfang der Welt biß zum Ende/u.verſtehet afle Sorifft des Alten und Neuen Teſtaments : Alever, borgene Reden der gangen beiligen Schrifft In Summa / wer dieſe Zabl recht kenneth oder rechnen lernet/ die Zahl ſeines Namens). der kennet JEfum Chriſtum I GOtt und Menſchen , den gecreußigten HErren / Des da aufferſtanden iſt von den Todten / und ſeis nen Widerwärtigen / als da iſt der Drache oder Satanas / ivider ODIT den Vater : Demauſſer Chriſto iſt kein GOtt noch Va ter .
Jtem /die Hure Babylon auf 7. Bers
gen / auf dem Tbier mit 7. Häuptern und 10. Hörnern : Denn auſſer GOtt dem Sobne iſt fein Jeruſalem
oder Stadt / ſie ſey alt oder
neu , falſch oder gerecht. Item / er fennet den falſchen Propheten /der da iſt qvider Gott den Heiligen Heiſt/ denn durch ſolche Recha nung der Zahl des abiers lernet man recht teanca
3
I
3
Rennen die Heilige Trinitat bimmlifch und irrdiſc / in dem einigen Bucher das inwendig und austvendig geſchrieben iſt 1 in JESU CHRISTO SOTT und dem Menſchen , Und ſiehet die Stadt Gottes /das neue Jeru Falem mit den zwdiff Iboren / wie er durdu Glauben, lieber Hoffnung/ weſentlich darina nen wohne /nicht imputativiſd / und er fer Dann netauch alle die / fo drauſſen ſind. Habitatio effentialis , Bottes und des Menſchens weſentliche Einigung mache die Stadt/den Tempel,das Haus des HErrn ,
CHRISTUS JESUS iſt ſelber das allesa und alle Renati mit ihme/ und der Rena tus ift ſelber das alles in Chriſto und mit Chriſto.
Gleichwie Gott der Vater leib
bafftig wobnet im
Sobne / alſo wohnet dei
Sohn ſamt dem Vater leibhafftig im Men fchen . Der Vater iſt ein Weingärtner/ deb Sobniftder Weinſtock ,wir ſind die Reben : Die abgehaueneReben ſind der Dracher din Hure Babylon / der falſche Prophet/ durch rime Belt 3to Zeiten und halbe Zeit / das iſta unter dem Vater in der erſten Welt/ unters dem Sobne in der mitteln Welt/ und unters dem Heiligen Geiſte in der legten Welt : das iſt/von Anfang der Welt biß zum Ende regno dieſe drey Widerwärtigen allemahl wider das Zhier / das iſt/ ivider die heilige Dreyfale tigkeit
tigkeit / V.S. 5. G. und baben doch ibe Weſen und Athem von dieſem Thier/das iſt! von J.C.und müſſen begriffen und beſchloſſen bleiben von der Zahlúnd Namen des Thiers 666. und geben Urſacher daß diß Thier gee Iſt das nicht fchåndet und gelåſtert werde. den Schöpf wider dieCreatur groſſes/daß ein fer handelt / wider den gütigen GOtt /wider den gnädigen / barmberßigen GDti ? Haben die Jüden nichtCott geſchmåhet / geſchåns deti gelåſtert/und mepneten / ſie thaten GOtt einen Dienſt daran : Und noch alle Welt iſt wider den , der ſie liebet / der fir fie ſtirbet. Denn Gott iſt für ſeine Feinde geſtorben. Wie lange rolt ſolches alles wahren ? Antw . Eine Zelt: zive Zeit undeine halbe Zeit / das iſt /von Anfang der Welt/ biß zum Endel tsiro gefasiden der Brace / die Huse Baby. Jon r det falſche Prophet 7 und iſt nichts / daß wir Apocalyplin auslegen / oder die Bau des Thier's isollen redynen /rom Pabſt / Cal Vind Zivinglio / ? . daß eine Secre die ander wil hierein ziehen : Sie ſinds alle auf einen Hauffen /die da nicht durch Liebe/ Glauben/ Gehorſamy'eine neue Creatur bleiben /isobna bafftig in der heiligen Stadt GOttes / Diena ſtehet auf zwolff Grunden / ſondern dichter
ihnen für aus fleiſchlichem Anmuti/ aus dem Sdwipdel- Geiſte /eine ſonderliche Theolo gey ! 1
A
gey / Gottesdienft /als, der will feelig røerden Durch Kirchen gehen/ Predigt hören /und ſein Wandel iſt wider Chriſtum . Der ander will Meſſe balten / das Sacrament opffern fiir die Lebendige und die Todten : Der dritteiwill durd, beidten, abſolviren / Vergebung der Sünden /Seeligkeit erlangen / bolen / erwers ben / verdienen / ic. Der vierste will / daß die Wailer : Tauffe 1 das Nachtmabl / Sünde austilge/ und die Erbfiinde abivarde.
Und
fver finie doch alle Dinge erzehlen unter allen Secten in der Welt /welches alles vom Drga xben /vom Teuffel eroacht/und auffgerichtet iſtworden / wider JEfum Chriſtum , der da SIGRIT und Dienſobe i der gecreubigte HErre. Darum iſts wichts / daßmancher fvill den Pabſt in Apocalypfin ziehen / und wiederum der Pabſt einen andern : Will ein jeder die Kircbe feyn.
Ddes / andere
Secten wollen viel ſagen von dieſen beydena Lerne ein jeder die Zahl des Thiers rechnen von Anfang biß zum Ende /das iſt / lerngein jeder fich felbſt fennen / und ſtudiere die obgen meldten drey Bucer/ inſonderheit das Mit telbucb /die ander Perſon der Trinitat / durch den Heiligen Geiſt : Sogebeter in die rechte Scule / und wird iveſentlich vereiniget mit Der beiligen Stadt Gottes /das iſt/mit Chrifto JEfu / mit G Die ſelber / und wird das neue
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Jerne
Yeruſalem feyn /und erſt rechtivohl erkenneni ober Catholiſch oder Schifmatiſch ſey . Den tvarlich das rechte ſtudieren / lernen /iſt nichts anders als die weſentliche Vereinigung des Lerners mit dem gelerneten / des Studieren den /mitdeme/ das geſtudieret wird. Das iſt antiqviffima Philofophia , ideoqve veriffima. Dierpeil Studieren und Lernen eine Erfveckung ift deß / das in mir iſt 1 nema Jich / daß ich erkenne und gemabr werde deßi das in mir /und in allen Menſchen verborgen liegt. Denn das Hiñliſche und das Firdiſche liegt inmir verborgen . Dannenber auch die Platonici geſagt:Diſcere effe Reminiſci. Deli der Menſch foll und muß eriveckettver den in himmliſcher und irrdifcher Weißheit. Studieren und Lernen iſt/ da ich durch Fleiß und libung mich mit dem vereinige / alſo febri daß es in mich komme. Wiewohlalles zuvot in mirift / aber wie ein Saamen im åder : ga/ daß ich das alles weſentlich ſelber ſey und bin /fas ich gelernet babe / wie in allen Hande wercken /Kunſten/ Facultaten /Sprachen 2c. zu befinden iſt.
Ja fiudiren und lernen iſt)
das innere und äuſſere weſentlich einigen /daß das äuſſere werde das innere / und hingegen das innere das äuſſere /daß ich indem einigen JEfu Chriſto erkenne die Trinitat/himmliſch und irroiſd) 7.geiſtlich und leiblich / 'und das cogno
cognoſcens und cognitum eins iverden
.! .
in der Theologia beiſſet es : Transplanp tatio , Renaſcentia , Regeneratio . Das vierdte Capitel.
ποκάλυψις του Ιησού Χριστού Apocalypſis Jesu CHRISTI :
A
Offenbahrung JEfu Chriſti / iſt das
Mittel- Buch / dardurch das Alteund Reuc Teſtament zuſammen geeinigetwerden . Nach der Schrifft iſts das Mittel- Buch /inwendig und auswendig geſdyrieben / das iſt/ nach dem himmliſchen Geiſte/ und nach dem irrdiſchen Buchſtaben :durch welches Buch die 12.Vio ter im
A. I. und die 12.Apoſteln im N.I.
zuſammen vereiniget werden durch den Geift and Wort/das da iſt Fleifch; worden amCreuz be geſtorben . Sonſt ift JEfus CHriſtust GOtt und Menſaje / das Mittel- Buch ins
.
wendig und auswendig geſchrieben / beiſfee Dffenbahrung JEfu Chrifti / undnichtJos hannis /daß in ihm /und durch ihn offenbahret wird die heilige Trinitåt / himmliſch undirr . diſch / in beyden Reichen / denn auſſer Chriſto kein GOtt. Zum 2. auch darum / taß durch ihn / mit ihm / und in ihmt alle Dinge geſchaffen /und gemadyt ſeynd /ivas im Himmel und Erden iſt / das iſt alles in ihme und durch ihn andas
iecht/an den Eag fommen : Nicht alleine B 3
alleine die Creaturen feynd herfür in das Wefen gebracht / ſondern auch die Dreyfals tigkeit hat ſich durch dieſe Perſon offenbah ret. Zum dritten auch darum / daß in Chriſto und durch
Chriſtum
Weißheit im
alle Erfántniß und
Himmel und Erden /und in der
Hollen offenbahret / erkennet und gelerriet wird.
Eriſt die Weißheit ſelbſt! Erift Pin
fang und Ende/ a und W. Alle Schriffides Alten und Neuen Teſtaments gehet aus ih me / svira gelernet in inme/ und muß mit iſme an das Creuge/ die Schrifft muß gecreuziget sverden / alsdenn wird ſie recht verſtanden und aus ihr alle Dinge.
Darum fehet auff
wie die falſøe Kirche mit allen hohen Sdu Jen ſtudire. Daß wir aber zu dieſem einen recht kontent der aller Dingen Anfang/ Mittel und Ende aft/ und mögen ſehen den Urſprung der Rechs nung der Zahl 36,666 . dieda iſt alier Dingen Anfang/ Mittel und Ende / nehmen wir für uns etliche geugniſſe der Sdhrifft/ zum Ana fang und Grunde ſolcher Zahlen /Col.2. Die Gläubigen ſind zuſammen gefaſſet in der Liebe zu allem Xeichthum des gewiſſen
Verſtan
des/zu erkennen das Geheimniß Gottes und des Vaters und Chriſti / in welchem verborgé liegen an :Schäße der Weißheit und Erfånt niß. Das iſt
das Studium Univerſale iſt mit
mit der Welt Anfang / und bleibet biß andas Ende / machetden Menſchen durch die Ers käntniß Chriſti ervig und auch ſeelig.Wowill man ein Studium finden in Himmei undEra den / das deme gleich ſeyn könce ? Col. I. Welcher iſt das Ebenbilde des unſichtbarert Gottes / der Erſtgebohrne vor allen Creatu ren /dem
durch ihn iſt alles geſchaffen /das im
Hind und auf Erden iſt /das Sidjtbare und Ünſichtbare / beyde die Thronen und Herre, ſchafften /und Fürſtenthumen / und Obrigkei ten / es ift alles durch ibn und zu ihm geſchafa fen / und Er iſt vor allen / und es befrehet alles in ihme / und Er iſt das Håupt des Leibesi nemlich der Gemeine / welcher ift der Ans fang /und Erfgebohrne von den Todten / auff daß er in allen Dingen den Vorgang babe. Denn es iſt das Wolgefallen geweſen /daß in / alles durch ihme alle Fülle svobnen ſolteund ihn verſöhnet wiirde zu ihm ſelbſt /. es ſey auff Erden oder im Himmel/damit er Friedema. det durch das Blut a :1 ſeinem Creuße/ durch fid ) ſelber/ Hebr.1. GDtt hatChriſtum gerea Bet zum Erben über alles / durch welchen Er auch die Weltgemachthat /welcher/ füntemal er iſt der Glank ſeiner Herrlichfeit / und das Ebenbild ſeines Weſens / und tråget alle Dinge durch ſein kräfftiges Wort/ac. Joh .I. Im Anfang war das Wort /und das Wort 3
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far bey GDH / und YDtt far das Worti daſſelbige war im Anfange bey GOtt.
Alle
Ding ſind durch daſſelbige gemacht,und ohne daſſelbige iſt nichts gemacht /ivas gemacht iſt. In ihme war das Leben / und das Leben war das liecht der Menſchen / etc.
Majeſtát/Gott/ oder Gottheit/ das erpige unſichtbare Weſen ſeiner Herrlichkeit/iſt erwig) unbegreiflich /unſichtbar allen Creaturen .Als Er aus ſeiner Verborgenheit /das iſt/ aus der Gdttlichen Finſterniß/ da der Geiſt Uttes ſchroebete auff der Tieffe / und es finſter war auff der Tieffer hat er im Anfang geſchaffen/ gemacht und gebohren das Wort/ die Weiße heit/ und geſprochen / Fiat Lux : Daiſtaus Der verborgenen Gottheit berfür gegangen der Slang /das Liecht/ der Lag/ und doch im Gotte blieber . Diß Wort oder Weißbeit ift YOtt felber/ eineGottheit / aber zivo Perſos nen /alſo Gott und ſein Wort/ſeine Weißheit/ ein Gemahl/aus ihme felber gebohren/ wie ſic Felber ſpricht :
Ex oro Altiſſimi prodii,
und er ſpricht zur Weißheit/zu Chriſtc/ Ego hodiè genuite , Pf. 2. und Ante Lucife rum genuite, Pf. 110. Der Erfgebohrne vor allen Creaturen iſt Chriſtus / die Weiß , Heit) das Wort/ und iſt GQtt.
Durch den
Sohn oder Wort hat Gott geſchaffen Himmel und Erden /und alles was darinnen iſt. Goth
iſt
ift das Wort / und das Woreift Gott es iſt eins im andern blieben /nach dem
Gdttlichen
Weſen / eine Majeſtät / eine Gottheit/ ein Gott , aber getheilet nach der Perſönlichkeiti da iſt Gott und ſeinGemahl/ſeineWeißheit) ein vollkoiſener Gottund Schöpffer: Gleich wie Adam mit ſeiner Eva ein vollkommener Mann vard . Dieſe Himmliſche Evahat im Anfang GOtt zum GQtte gemacht/ zum Schöpffer / fie ift die Mutter aller Lebendi den/ durch ſiekommet alles an Tag / ohne ſie wäre fein Ott / keine Creatur / nur Eivig feit ohne Zeit.
Darum hat ſich die ervige
unbegreiffliche Gottheit / aus ihrer ewigen Verborgenheit berfür gethan , ſich offenbah, ret durch die himmliſche Evam . Im Anfang und vor aller Creaturen Anfang war ſie. Hernadh durc fic hat Gott den Sohnges bohren auffdie Welt / das iſt / OQtt hat ſich zumSohne gemachédurd, dieWeißheit/und iſt doch der alte HQtt blieben unveriðandelt. Denn das Wort ward Fleiſch / und wohnete unter uns.
Das iſt/ die Weißheit röard eine
Jungfrau gebohren aus Anna/ und gebahr uns Chriftum JEfum den Sohn. Alllo ferno offenbahrzivo Perſonen/ als Vater u. Sohn ." Dann diß Wort/das y Dttiſt/und in Gotte bleibet / iſt Fleiſch worden / und iſt die andere Perſon befant worden / nemlich der Sohn fambe
fambtdem Vater . Dieſer Sohn Gott und Menſch / iſt die Perſon /darein ſich Gottund das Wort ſendfen . Von dieſen beyden Perſo nen gebet aus die dritte Perſon der 5. Geiſt. Alſo iſt auch zuleei bekannt ſvorden die dritte Perſon .
Da haben wir die drey leiblichen
zeitlichen Perſonen / und nur einen Chriſtum . Dieſe drev leibliche Funten nicht ſeyn ohnedie drey Ewigen / Mimmliſchen / ſo ivenig als Zeit feyn fonte ohnedie Ewigkeit / denn durch den Heiligen Geiſt erfennct der Menſche den Sohn / third mit ihme vereiniget / kommet durch ihn zum Vater.
Gott iſt das Wort/
und das Wort if Gott / diefe beydė ſind eins in der Perſon
/ die da iſt und heiſſet Jeſus
Chriſtus/ GOtt und Menſch. JEſus hat in ſich die Gottheit/ Das iſt/die drey biiñiliſchen Perſonen nichtohne die irrdiſchen /undChris ſtus hat in fich das Wort oder Menfahbeit nach den dren leiblichen Perſonen /doch nid )t ohne die Simmliſchen .
Álſo muß das Ewige
zeitlich werden / und das Zeitliche civig : Das Unſichtbare niu ficytbar werden / und das Sichtige un ichtig. Ditund das Wort iſt lauter Geiſt/oder
oft oder Bortiſt Menich
Ivorden . Aus dieſer Ziegen/ als GQit und Wort in der Perſoniſindet ſich die Rechnung die 36. Wörter : denn Gott iſt das Wort. Die 36. Seiſter : denn GDH iſt der Geiſt. Dic
Die 36.Zahlen : denn Gott iſt einsund drey/ drey und eins / als drev zeitliche leibliche Pers ſonen / und ein Chriſtus / Jtem / drey evige unſichtbare Perſonen / und ein GOtt. Die (veil ſich nun die Trinität in der Perſon am Ereuke offenbahret /nadı Sprachen oder Wörter/ Zeiten / Völcker / Zahlen : Solat Paulus (auten-Sack aus der Schrifft ge. norñen Wörter /und geſeßet 36. Wörter / als Majeſtát / Gott Vater / Gott Sobn / Goté heiliger Geiſt / zc. Weil aber Gjote ein Gjeiſt ift/ ro fegeter auch billig 36. Geiſter /alſo auch Zahlen / iſt alles eins. Will Darmit anzeigen/ Daß in den 4. Thieren /das iſt/ in GOtt und dem Wortel Fleiſch iſt ivorden / aller Dingen Anfang/Mittel und Ende beſtehen /und daß ſich die HeiligeTrinitåt alſo offenbaret ourch Zeiten / Völcker/ Sprachen und Zahlen, und daß in dem einigen JEfu Chrifto alle Dinge geſchaffen und herfolīren find/ und alle Dinge in ihm das Leben und Weſen baben / und alle Dinge zu dieſem einigen miiffen gezogen ivera den / wie die Sdrifft ſaget : Vonibm /durch ihn / und in ihmeſeynd alle Dinge , Eriſtoer Erſte und der Lebte / alle Dinge ſeynd durch ihn gemad )t/ Eriſt das Liechtund ons tihen in allen / etc. Gleichwie nun der Heil.Geilt durch die Sdrifft des Alten und Diearn , sveiſet und zeuget durch Sprachen und
fra ter /
tec /daß Jeſus Chriſtus ifteineOffenbarung der Trinitát/und iſt ein Schöpffer allerCreas tur Anfang/ Mittel und Ende/ ein Beſchluß und Begriff im Himmel und Erden : M10 wird auch durchs Buch Offenbahrung Ca baliſtice berpieſen ebé daſſelbige / das iſt Gott und Creatur.
Dann wir ſeben /daß die Zahl
666 , kommen aus den 36. und 36. kommen aus den 12, Thoren oder Sirinden der Stadt / die da lieget t / und die 12. oder 24 . kommen aus dem einigen JESU Chriſtol Sett und Menſchen , darein fich SDIT und das Wort eingefencket haben : Als / 12. 12. Gegen alle 4 . 12.
Cott 1234
Þ.
Wort 1234
Wincket der Welt dren.
Vierniahl 36. geben 144. III. 666. Das iſt das Thier und ſeine Zahl / Darinnen alle Dinge im Himmel und Evden berfür bracht reynı geſchaffen und erhalten iverden und beſtehen , auſſerhalb dieſes
Thiers iſt kein
Gott noch Trinität / feineWeißheit i feine Erfåntniß / fein Himmelnoch Erden / feine Kunft / keine Sprach / Facultat / Hand wercfe/ Gerperbe / fein Bores , fein Gutest kein Hölle /kein Himmel/noch einige Creaturi alleswird von ihme beſchloſſen und begriffen . Gleichwie Æternitas iſt ein Begriff und Wefen aller Zeiten /iftUrſprung / Beſchluß und
und Begriff/daß kein Jahr/ kein Monat /teine Boche i tein Tag noch Stunde regn mag. Eben alſo iſt J.C. GDttund Menſche/ ein
Urſprung / Weſen / Beſchluß und Begriff alter Creaturen ) aus ihm /durch ihn / in ihme find alle Dinge/und beſtehen alle Dinge. Die Trinitåt offenbahret ſich in Chriſto JEfu / als
in einem Kaſten , die Menſchheit Hriſti iſt der Schaß -Kaſten aller himmliſchen und irre
diſchen Weißheit.
Wie alle Creaturen aus
ihme /vonibme und durch ihn gefchaffen ſind :
Alſo alle Schrifft iſt als ihmei von ihme und
durch ihn kommen / wird alleine gelernetain Creuß /und durchs Creuße. Er iſt das Thiery
darinn fid , der Löwe / Menſchel Dchſe und
Adeler erkennen laſſen , die ewige Gottheit)
Er bleibet 30.10.666 .
gar .
Eriſtalles / Erifts
Wer in dieſem gecreußigten HErren
nicht lernet und ſtudieret alle Ding, der mag nimmermehr nichis lernen noch ſtudieren .
Denn Eriſt das Buch /das da Clauſus und
Apertus iſt/Niemandwird funden im Him
mel und Erden /der dißBuch aufthun möchte
oder darein ſehen / allein das Lammoder der
Löwe vom Gefühlecht Juda / der bat Gervale
auffzuſchlieſſen und zuzuthun 1 Eriſt aller Bücher Buch /aller Weiſen Weißheit / in
ihme lernen wir himmliſche und irrdiſche
Dinge /und ſonſten nirgends/wie er uns dann 34
zu fich locket /und ſpricht : Venite & diſcite ex ine , Quia humilis & manſuetus ſum , &c.
Das fünffte Capitel. Jeverminfftige Creatur muß haben eis nen ungenöthigten Willen / und daß der
Wille frey / nicht eingethan / noch angemale ſet werde / auff daß ſienicht zu klagen hatte ſie meiſie gezwungen böſe ſeyn oder gut. Die geſchaffene
Bild
in GOttes erforderte es
nicht anders /dem daß ein fieyerWille bleibel für und nach dem Fall. Hie muß ich Philo ſophiren vom Libero upd ſervo Arbitrio, vom freyen und gefangenen Willen / und be Ipeiſen / daß alleine im gefangenen Willen alleSeeligkeitliege/und im freyen Willen die verbotene Luft/ aus fuelcher die Sünde fom met / der Todt / Pinternig / Hölle und Vers damniß. Gott oder Gottheit iſt Willen loßl Affectloß / ſine creaturis , fine tempore, abſolutè per ſe, forvohl als die angeſchaf fene Creatur ohne Willen und Affect iſt. Wie nun GOti in ſeiner Eivigkeit ohne Willen iſt abſolute per ſe betrachtet ſine crea túra : Alſo iſtdieCreatur and, ohne Willem obne Affect / extra Deum oder fine DEO : Ein jedes fir ſich iſi nicht gang . Die Ewig Feit iſt nicht gang ohne Zeit/ und Zeit iſt nichis ohne
ohne Ewigkeit. Solches ſoll aber nicht ſeisni daß man Gott ohne Creatur betrachten wolle tej Ewigkeit ohne Zeit : Sondern allemall Wie nun Creatur ibt
beyde mit einander.
Weſen empfangen hat aus Gott /und bleibet in Gott: Alſo hat Gott Willen empfangen in /mit und durch Ercatur / und bleibetſelber der Wille in der vernünfftigen Creatur. Iſt ſo viel : Gleichwie Creatur/die da nichts war/ iſt etwas evorden / durd Gott und in Cotter und muß in Gott bleiben eiviglice / es ſer im Himmel oder it der Höllen : Alſo hat der willenloſeGott Willen befommen dusch zeit Jiche Creatur / daß er die und das wolle / bez gehre /roiſſe / ?. Nun iſt der Wille frey / er iſt nicht GOttes / ohne der Creatur / und iſt nicht der Creatur obne GOtt / ſondern dieſe berde mit einander machen den Willen / daß er frep und gefangen ſey. Wie die Ewigkeit ein Hrumund Waſſe iſt der zeitlichen Bes tvegung : Alſo iſt GDt ein Wille der Creas tus /und nicht ohne fle. Es ſeynd nicht ziveene Willen /einer Gottes /dev ander der Creaturi es iſt nur ein Wille / nemlich GQttes in der Creatur /und der Creatur / in / mit und durch GDtt. Der erſte Menſch ſtande fier in ſeis ner Unſchuld / möchte in GOtte bleiben oder aus GOtt fallen / Das iſt/ Er möchte in der Mitte bleiben / ein Baum des Lebens / in
medio
medio horti, oder möchte zur Rechten und zúrlincken fallen /ein Baum des Todes wer den / das iſt/ ein tödtlicher Baum / daran man Den God eſſe / daran man lernete erkennen Gutes und Böſes: Er fieleaber ungendthiget von GOtte zu ſich ſelber / das iſt / nabm ich deß an / das nicht ſein war / nemlich des Wil. lens / der Gottes kvar in ihme. Durch ſolches Wollen und Begebren that er ein das ge meine Gut/nemlich den Willen / und machte denſelbigen ihm alleinezu eigen .
Als wolte
er fprechen : Der Wille iſtmein / GRithal michgeſchaffen / daß ich ſelberſolle wollen und begebren nach meiner Luſt, und daß ich volle tommen werde/wie GOtt/daß ich auch inte gutes und bsſes/wie Gott/ und ſey mein ſelbr Gott. Durch ſolche Anmeßung des frepen Willens fhel er in die Sünde / Finſternißi Adde/ Lod und Berdamniß / ward durch dieſen Diebſtahl und Mord von ihm ſelber gefangen und gebunden zum erigen Tode : wuſtenicht , wie ihm gefdad . Begieng alſo durch Ammaßung des frepěWillens 2 groſſe Ubel : 1. Ward er ein hoffàrtiger Diebi rau bete das / das nicht ſein war/ als , er war Gota tes / und nicht ſein ſelber / doch machete er ſids fein eigen / und wollte für ſich ſeon / rein felbf Gott : Mit ſolchen Diebſtahl erwürgete et fic ſelber zum espigen Tode / spard ein Möro der
o
i
der nicht nur an ſeiner eigenen Perſon / Ponto dern auch an allen ſeinen Nachfoinen / deren Stain - Vater er ivar / und welche ausſeinen Lenden ſollten gezeugetwerden . I. ward et ein Xebell und ividerſpenſtiger Unterthan des groſſen Gottes/als welcher ſeinen Willen dem Willen Gottes nicht mehr unterwerffen und demſelben gehorchen wolte /ſondern wolte das Joch des Geborſams/welches ſein Schöpffet aufibn geleget hatte/von ſich ſchütteln / u. alſo einen freyen Willen baben / nach ſeinem eige nen Gefallen zu thun und zu laſſen / was er svolte: welcher freyerWilleihm aber dermaß fen ſchädlich geweſen /daßer denſelbé als einen Rebelliſchen und gegen Gott widerſpenſtigen Unterthanen in den zeitlichen , geiſtlichen und ervigen od geſtúrbet hat. Nachdem aber der Menfl indem Stande der (Snaden ſein nen Willen dem Willen ſeines Schöpffers wieder unterſvorffen / u . denſelben unter dem Gehorſam GOttes gefangen genotīren hat/ fo iſt er ein getreuer Diener 1 Unterthan / Freund/und TempelGottes / er iſt im Him . mel und wandelt im Himmet/ durch den gee fangenen Willen .
Der freye Wille iſtUn .
ruhe/ Ungehorſam / thut zwey groſſe Ubel ; Verdammet ſich /wird gerechnet in die 6. Tas ge derWochen /da man Mühe und Arbeit leis den muß. Aber der gefangene Wille bringet Liechte
Liecht/Ceben Fried/ / Nuhe / Freude/rito zum Sabbath gerechnet. So hat nun GOtt den freyen Willen verboten / daß wir uns nicht barunter verdammen 7 und den gefangenen Willen hat er geboten / daß wir darinnen font nea ſeelig werden und bleibe. Im freyen Wib Jen ſündigen wir ohn unterlaß / und wandeln in der Höllen / im alten Menſchen :Im gee fangenen Willen können wir nicht fündigen) defiGott iſt ſelber der Wille in unspund durch den Willen iſt Er alle Dinge in uns / und wir wandeln im Himmel.SoldeLehre vom Li bero und Servo arbitrio ift wahrhaftig/umd giebetuns zu erkennen / daß wir inden erſten swo Schulenmp Mühe und Arbeit lernen muſſen /und doch nimmermehr zur Weißheit kommen . Denn wir können das rechte Budi nicht leſen / das da inwendig und auswendig gefchrieben iſt. Dargegen daß wir in der drit ten Schulen /im Sabbath / das ift/ im gefana genen Willen /alle Dinge gar leichtlich lernej ſo idir nur Sabbath halten . In filentio & Sabbatho acqvirimus vires & intelli gendi & operandi omnia . Durd Sabs bath halten im gefangenē Willen bleiben / auf Gotte warten /gehen twir in die rechte Schuli und haben für uns das rechte Buch /den Pro fefforem und Lehrmeiſtes /aud, der uns nicht Schul-Scholja di & iret /und Comentaria ( chreie
3
fchreibet, ſondern der uns lehret alle Schriffe und Gittliche Weißbeit.
Wil jemand eta
ivas ſtudiren 1 oder lernen / der hute ſich für dem frepen Willen / der für und für wircket} lauffet / und begebret nicht weniger als das Firmamentmit ſeinen Sternen. Jo laget er hute fide für dem Willen und tretein den gefangepen Willen /das iſt/ balt ſtill, håre auf Hotein ihm ſelber / ſo wird er lernen in eines halben Stunde/offt auch kürber / das er ſont nimmermehr vermagzu lernen . Schaue an dieſe Figur von Libero und Servo Arbitrio ,und berathfchlage dich woly auf welcher Seiten du lernen und ſtudiren wolleft.
Das ſechſte Capitet .
Je vorgehende Viſtrung/ fo fie redje bes frachtet wird/ mag ſie unsaugenſchein lich erklären die führnehmſten Articful dec der Religion . gangen heiligen Schrifft oder Als erſtlid)/ zeiget ſie uns die Heil. Trinitati, nad den dreyen himmliſchen erpigen Perſon nen / und nach den dreyen zeitliden jerdiſchen Perſonen . Jd ſage nach der Ewigkeitz..Sim liſabe unſichtbahre / und nur einen Gatti und nach der Zeit drey leiblicher und nur ein Chriſtus.Alſomuſſen die Perſonen zweyfach erkena
erkennet werden in Chriſto Yeſu dem Gen creußigten HErrn
JEfus als der Geiſt
Chriſtus als das Wort/das da Fleiſch iſt wora den, einen himliſchen Vater in der Ewigkeiti und einen leiblichen Vater in der Zeit , einen Hiiñliſchen Sohn nach der Ewigkeit / und ei nen leiblidhë Soha nach der Zeit. Einen hinta liſchen H.Geiſt nach der Ewigkeit/ und einen leiblichen H. Geiſtnach der Zeit:und iſt feins ohne das ander. Gott iſt nicht ohne das Wort und das Wort iſtnicht ohne Gjott.Dieſe bepa de baben ſich eingeſencket in dieMenſchheiti Geift Perſon Wort/ Wort Perſon Geiſt. Zum andern wird audy gezeiget die ewige allwiſſende Verſehung /Prædeſtination de der Ele & ionder Frommen und Böſen :das ohne den Willen Sottes niemand kone froņñt oder böſeſeyn / felig oder verdammtwerden , Hläubig oder ungläubig ſeyn : dann die civige
1 PerſebūgGottes /diedaGott ſelber iſt durch dringet alle ding /iſt ein Richter der Sinnen u . Sjedancken/ ift.Circulus & centrum , er iſt ein Weſen aller 'Creaturen /ein Liecht und le ben der' Frommen und Böſen7 alio auch ein Wille aller foollenden / erwircket und ſchaffet alle Ding) es ſey guč oder böſe / und bleibet al les in allen Dingen / man erkenne es oder er's Fenne es nicht/ man wiſſe oder wiſſe es nicht. Zum 3.kommet fjir die Lehre vomLibero arbi
arbitrio & Servo arbitrio , vom gefangea nen und freyen Willen / daß die Verdainten einen freyen Willen haben / dardurdy ſie ſich ſelber binden / fangen / zu Knechten machen / Der (uſt/Sünde/ Tod/ Finſternuß und Ver , Dammniß / und ſeynd ewig zum Feuer præ deſtinirt : darum daß ſie das Freye haben eingethan/ zu ſich genommen . Dargegen daß die Kinder GOttes nidst ihr ſelbſt / ſondern GOttes reynd / von ihnen ſelber erlsfet / das iſt /vom
Teuffel ,Tod / Sünde / Finſternißi
Hölle und Verdamniß : daß ſolche nicht mds gen verdamt werden, denn ſiehaben einen ges fangenen Willen / ſie thun was GQtt will/ und nictwas ſie ſelber wollen / wie die Vers damten mit ihrem freven Willen . Und daß Chriſtus von Ewigkeit ſey mit den Renatis. prædeftinirt zum
Tauffé / zum
Tode /zum
Creuß/ und muß nicht anders ſeyn /es muß al ſo hinaus / wie es in Ewigkeit verordnet und. prædeftinirtiſt/da hilfftkein diſputiren / keitt freyer:Wille t er gehöret nicht in. Simmelk ſondern in die Verdamniß .
Zum vierdten /daß dennoch contingentia und Liberum arbitrium ſey und bleib / ob gleidy alle Dinge aus unvermeidlicher Noth
geſchehen. Denn man muß lebren /vermah nen / predigen /zur Buße locken / ob man es: williglich und ungendthiget wolte annehmen
durca prævenientem Gratiam , oder von fich ſtoſſen : Nidt daß der Menſche durdy freyen Willen oder eigenen Kräfften das Evangelium könce annehmen , ſich bekehren / fich neu gebehren / ſondern præveniens gra tia richtet den Willen an / daß er svolle und Sprichftu /ívic daß er nicht auch vermoge. aller Willen anrichte / daß fie oblatam gra tiam annehmen ? Soantivorte ich dir aus Paulo / ô homo , tu qvis es , qui contra Deum pugnas ? Har nicht ein Topffer Macht aus einem Klumpen zu machen ein rein Faß / und ein unreines ; a. Gott er : barmet ſich welches er wil/und verſtocket wels then er wil/werwil ibm darein reden ? Zum fünfften / von der Erbſünde /was ſie ſey ;ob ſie audy dem ſchade / der ſie nicht thue? Von der Tauffe und Nachtmahl/ daß alle Menſchen / gute und böſe / die Tauffe empfa Hen/ und doch nur die Gläubigen reelig wet's Warum Adams Sünde die Rinder Den . nicht verdammer und warum Chriſti Todt und Unſchuld die erwachſenen Ungläubigen nicht feelig noch gerecht mache / ob ſie gleich auch mit Waſſer getauffet werden vom
Kirs
den - Diener / wie ſie denn auch mit dem his lifden Waſſer getauffet feynd vom GOtte. Zum ſechſten / ivas der Fall desMemchen fep/ undſeine Berjagung , ob die Sünde aus
1 Vett
GOtt falle /'und ineinen Ortgetrieberrivera de. Und dierveil er aller Ereaturen Weſen / Beſchluß / Begriff iſt / und darzu auch der Wille/ ob der Sünder aus dem Willen faller oder aus Gottes Weſen : und dieweil er we. der aus dem Drte /noch aus dem Weſen /noch
1 aus dem Willen fallen kan / muß gang bé. foloſſen bleiben / auch auſſer Gottes Willen nicht fan fündigen /was doch die Sündeſey ? Soerfindet ſichs / daß der Menſche in den Willen GOttes falle / und nehme fich des Willens an /werffe ſich durch ſolchen Dieba
derSünden /desTodes /der Aahl zum Knechte Finſterniß und Verdamniß .Das Gottes eis gen iſt/als der Wille in der Creatu / nimt er brauchets als wäre es ſein eigent. zuſich / und Diß iſt der freye Willeleine Anmaſing /eia ne Annehmung deß / das nicht ſein eigen iſtt das da freyſeyn ſollte / und ſollte den Willen in /mituud ber Gott beſigen. Alſo bleibei der Menſchel da er vor fat / und iſt eben der Menſch / wie er vor nach ſeiner Subſtanz,ab leine gefangen mit Ketten der Finſterniß / gea bunden mitStricken des Todes / und Furde der Höllen . Zum fiebenden / was reparatio per Chriſtum ſey / die andere Schöpffung / ob der Menſee fubftantialiter regenerirt werde / oder accidentaliter.
Der Fall in
die Sünde geſchicht in dieſem Garten an dem Willen accidentaliter , aber er ſtirbet in U dam ſubſtantialiter. Somuß Reparatio , Regeneratio auch geſchehen in dieſem Gars ten /durch den Willen / nicht des Menſchen / ſondern durch den Willen GOttes / alſo daß der freve Wille ſterbe in Chriſto /gang todt feyl durch die Güte Gottes/ ſo vorher kommet al len umwürdigen Menſchen . Juidieſem Tode wecket uns GDTT auff zum neuen Leben . Wenn der Wille hingegeben iſt/ ſo iſt der gan ße Menſche geſtorben/ der ihntödtet/ der mas thét ihn auch wieder lebendig / das iſt die Tauffe / Das iſt das Dpffer / nemlich / ſterben mit Chriſto dem alten Menſchen abe / daß der neue Menſch in uns aufſtehe und lebe.
So
iſt Regeneratio ein Accidens , indem der Wille Gottsviedergegeben wird /und iſt auch eine Subſtanz , denn Chriſtus in uns wohn. Bafftig / iſt kein Accidens, kein Geſpenſt / ſon dern eine Subſtanz , und in ſeinem Fleifche und Blute werden wir aufferfteben nach uns ferm Tode/ das auch eine Subſtanz iſt. Aus dieſem allen ſehen wir / warum OHRJ STUS am Creuße geſtorben /und wir al le mit ſterben / und begraben müſſen werden / nicht alle nadidem Leibe/wie alle Gottloſen / fondern vielmehr nad, dem Willen / den wir geraubet haben / und dardurch alle Dinge. De
Deß Fönnen wir nicht'ehe loßiverden / GQtt födte uns dann ſelber / und wecke uns auff ad ſervum arbitrium :
Das iſt / ad J.C. der
am Creuß geſtorben iſt / das iſt unſer freyer Wille .
Er machet uns frey von uns ſelber/
und giebet unsGQtt zu eigen : Soder freye 1.
Wille uns gefangen nimmt / bindet uns zum eivigen Tode.
Zum achten / daß dieſer Acker vom Reich Gottes begriffen /ren die ganze Welt /darin nen Himmelund Hölleiſt, jepund und auch die rechte Catholiſche Kirche mitten unter den Dörnern . Denn auf dieſem Acker ſeynd war . lich zivo Kirchen / die eine wird geführet / gere gieret von dem H. Geiſte) und ſeynd alle die durch die gange Welt / foden Namen Chriſti wurdiglich behalten . Denn nach ſeinem Nas men ſeynd ſie genennet / den wollen ſie nicht gelåſtert haben. 7. Weiber ergreiffen einen Mann / und begehren nach ſeinem Nahmen genennet zu werden / das ſeynd dieſieben Gjes meinen in der Welt.
Aber die falſche Kirche
iſt auch begriffen von dem Namo des Thiers/ wird aber geſchåndet und gelåſteri .
Wer
folche und dergleichen Dinge im Sabbath lernet / der wird ein rechter Theologus , bes kommet die Schlüſſel Davids zu allen Küns ſten /Weißheit und Facultåten . Denn J.C. iſt das Studium univerſale , Das $ 5
Das fiebende Capitel . PT6 Studium univerfale, fo es ſollte wenn es muglich wäre ) von den hohen Schulen erfant und angenommen fperden/ die gangeWelt wurde erlcuchtet/ und fame zum Chriſtlichen Glauben.
Alle papierne
menſchliche Bücher svürde man auf groſſen Ruſtiv.igen zum
Feuer fibren / und würden
alle nur diß einige Buch fauffen. Diş Buch bleibet aller Bücher Buch i begreiffet alle Dingel beſchleuſſet alle Dinge/und iſt inwen , dig und auswendig geſchrieben . Was dieſes Buchs Krafft 1 Macht fer / findeſtu Sap.7. & 8. Apocalypſ. 17. und andersivo. Solo ses Buch iſt nicht alleine in mir / ſondern auch in allen Menſchen /feinen ausgenoten . Denn wenn dißBud nicht fpåreffomarefeia ne Welt / kein GOtt/und Fein Menſch mód . te leben in der ganßen Welt.
Es iſt das { es
ben aller Menſchen /und iſt das { iecht in allen Menſchen / welches iñier leuchtet in der Fin ſternis . Esif GOttes Wort : Dennfic durchs Wort oder Weißheit alle Menfdsets find geſchaffen /alſo muiffen auch alle Menſche im Wort und durchs Wort erhalten werden und leben. Diß Wort iſt die Weißheit Got tes im Menſchen /. es iſt die Bildniß / oder Gleichniß Gottes /der Djeiſt oder der Ringes
GOttes im Menſchen .
Es iſt der Saame
GOttes / Chriſtus oder das Gefeße (Hottes/
es iſt Gottes Reich im Menſchen . Esiſt alles eins/ man ſage ivie man wolie : Als G.Ottes Wort/ Sjeiſt/ Liecht/ Leben / Saame/ Sohn) Gleichnißi Bildnißi Finger /Gefeße/ Reid Weißheit /das Buch des Lebens. Höreivas Job . 1. geſagt wird : Gott iſt das Wort und das Wortdas Gott iſtviſt das Leben /und das Leben iſt das {iechtder Menſchen /und ers leuchtet alle Menſchen / ſo in dieſe Welt kom men .Alleswasvon GOttes Weſen wird ges faget / das iſt er ſelbſt/ und von ſeinem Weſen ungeſchieden .
Als Dtt iſt ſelber der Wil
le / und der Wille GOttes iſt das univandel bare Gefeß Gottes im Menſchen / mit Gots tes Finger ins Herße geschrieben .
Nun iſt
Chriſtus der ausdrückliche Wille Gottes / ſo iſt er auch das Geſeke Gottes /dieweil Gottes Wille und Gjeſeße ungeſcheiden ſeynd. Dara aus folget / daß Gottes Gefeße/ Wille/ Chris frus/ Gottes Wort/ Saame Gottes Sinn/ Bildniß / Geiſt/ Finger / Weißheit/ Reichy ein Ding rey / und fey in allen Menſchen . Darum qvodas GeſekeGottes iſt/ da iſt auch Gottes Wort und Reich oder Chriſtus / wie geſaget tvird zu den ungläubigen Pharifäern / Luc. 17. Das Reich GDttes iftinwendig in cuch.
Solches fag ich deren halben / die da (pres
ſprechen / GOttes Sjefes iſt wohl in allent Menſchen / aber nicht GOttes Wort oder Reich. Db es aber gleich in allen ift/in Böſen und Guten / in Gelehrten und Ungelehrtent und alle dasleben davon baben /dennoch wol len es die Menſchen nicht fennen noch fehen/ Joh. 1 , 14. Darzu helffen zu dieſen Zeiten nicht ein wenig die falſchen Lehrer und Phas rifåer / die folches Buch nicht lefen fönnen )
1
die es verleugnen / und die Warheit durch ih . reUngerechtigkeitaufhalten /Rom.i. Sol che ſegen ihren Glauben auf Menſchen / und nehmen an /was andere geglaubet und ges ſchrieben haben / ob fie es gleich durch den Geiſt nicht geſehen noch befunden haben . Daher kommt es / daß ſie vom Glauben res den/ wie ein Blinder von den Farben . Derhalben D ihr Menſchen , denen die Seeligkeit zu Herßen gehet/ ntercket auf und lefet/ ivas ich ſchreibe. Ihr werdet bekennen / daß ich euch die Warheit (direibe.
Urrachel
Jhr habet den Geiſt Chriſti in euch lohnhaf tig / Rom. 8. darum muiſſet ihr mir Kunda fchafftgeben / daß ich aus dem Buche / More te/ Geiſte ſchreiber der in mir und in eud, ver borgen lieget als ein groſſer Schaß / denn es iſt ein Geiſt/ und iſt in allen / Sap . 11. Jnden Frommen iſt er gepreiſet/ in den Gottloſeniſt er verlåſtert. Ads
1 1
Ach HErre GOtt und Vater / du biſt Felber das Wort und der Geiſt in mir / das Liecht und das Leben / du biſt in mir und in ale len Menſchen / du wollteſt gerne / daß von dir alle Menſchen erleuchtet wurden / ſo in dieſe Welt kommen : Aber gar wenig wollen ſich dir laſſen und ergeben .
Gehe auf in mir du
helter Morgenſtern/ undlaß den Tag berfür brechen / da werdeich die Menſchen überzeu . gen / wie wir alle zugleiche diß Buch in uns haben/ ſchaffe nur / daß wir es recht leſen mda
gen / Amen ,
Bas
das
redite
Studiren
und Lernen ſen / nemlich weſentliche & Vereinigung Cognoſcentis cogniti. Sreynd drey Schulen zu lernen und zu
ſudiren alle Dinge.
Aber die oberſte
dritte Schule iſt die beſte / da der Diſcens mit dem Diſcendo weſentlid ) vereiniget wer . den mußt ja da er eben das ſelber wird / das er lernet / oder in einem Buche liefet. Dieſes Srundes Urſache iſt alſo : Der Menſdje iſt aus dreyen Stücken geſchaffen / wie unſere Philofophia neben der Theologia ausieia ſet.
Als aus der Erden und Waffer hat er
den Leib : Aus dem Firmament oder Geſtirn bat
hat er den Geiſt des Lebens/dasiſt/ das gange Firmamentiſ in ihme : Und das Spiracu lum vitæ aus dem Munde GOttes : Leiby Seele / Geiſt/ dieſe, drey Stücke geben den gangen
Menſchen .
Aus deme nun der
Menſche gemacht iſt / daſſelbige bat Er in fic / und wird von demſelbigen gefübret / ge leitet /zc. Und lieget alle die bimmliſche und ivrdiſche / die engliſche und thieriſche Weißs heit in ihm / famt allen Handwercken / Runs ſten / Sprachen / Facultåten / zc. Dannenher kommet / daß nichts kan geſchrieben werden weder lumine naturæ noch gratiæ , das nicht zuvorim Menſchen liegt. Denn wäre ſolches alles im Menſchen nicht/ niinermehr wäre es in die Bücher geſchrieben / und nim mermehr möchte der Menſch daſſelbige ler nen . Nun wenn ich in einem guten Buche leſe/lerne /ſtudire/ſo muß ich alſo lefen / lernen / (tudiren /daß ich gleich das Buch ſelber ſverdet das iſt / daß ich mit deme íveſentlich eins wer's de/ das ich lerne und ſtudire. Als ich leſe /lernel ſtudire die Kunſt Diale &ticam , das thue id ſo lange / biß daß ich einen ſolchen Intelle & tum in mir erivecke / daß ich das Buch ſelber werde /das iſt/ daß ich ſelber ein Diale cticus werde / und habe artem Diale & ti. cam
in mir / und muß bekennen / daß Ari.
ſtoteles und andere Philofophi Diale &ti cam
3
cam beſchrieben haben /
2.
erfunden haben /
durchs Liecht der Natur aus ihnen ſelbſt/ und ich hab es ſo wol in mir gehabt als die Inven tores oder Scriptores artis Diale &ticæ . Alſo mit der Kunſt Rhetorica, da lerne ide ftudireich /biß ich gervahrwerde/daß es in mic
i
#
o
:
3
liege / u . daß ich mit der Kunſtvereiniget wer de /und die Runft ſelbſt werde. Und wer nicht alſo ſtudiret / daß dasjenige fo er lernen will, mit ihm vereiniget werde y in daßers- felbſt wird : Der weiß nichts vom rechten Schui gang 7 er bleibet ein Jrriger und ein Betries ger in ſeiner Facultat.
Jtem / Ich lernet
Kudire Medicinam , das iſt / leſe /Tudire die rechten geſchriebenen Bücher/durch daslicht der Natur ( daraus alle Blicher geben /und in mir iſt) das muß ich thun ſo lange / daß ebert Das / das ich lerne / mit mir eins werde/ ja daß ich daſſelbige felbft werde / nemlich ein Medi cus, daß ich ſelber das Budy rev / und endlich fo weit komme/ daß id alle geriebeneBio cher übertreffer und uicht lame das Buch ein Medicum feyn an meine Statt / und ich bleibe blind und unwiſſend.
In Summa
welcher ſich nidit vereiniget ſvefentlich mit deme
das er lernet / ſtudiret/ der iſt kein ges
lehrter Manii. Ako mit der Arithmetica, Muſica, & c . diemuß ich ſo lang durchsticht der Natur in den geføriebenen Büchern leſend
leſen / lernen / ſtudiren / biß ich ſelbſt das Buch werde /biß Arithmetica, Mufica in mir vera einiget wird/ja biß ich ſelbſt die Arithmetica undMuſica iverde über alle Buicher : Dare umer dann ein ſolcher genennet wird / Er iſt ein Arithmeticus , Er iſt ein Muſicus: Das iſt Unio eſſentialis. Alſo in Geometria , Geodæſia , Aſtro nomia , undworaufich mich gründlich legen will/ da mußich ein Aſtronomus,ein Geo metra ſelber ſeyn :
Db idis gleich aus den
geſchriebenen Büchern vermeine zu nehmen To revnd ſie doch nur excitatio deſſen / das
1 1
zuvor in mir und in allen Menſchen verbora gen lag.
2 Lege de fundamento fapientis & omnium artium THEOPHRASTI PA :
RACELSI .
Weiter / ich svolte ein Theo .
logus werden1( Ich meine nichtein Doctor in hohen Schulen /denn ſolchevereinigen ſich nicht / ſie laſſen die Bricher einen Doctor feyn . ) Da muß ich in luminegratiæ , fi dei , das iſt/ im Liecht des Spiraculi vitæ ,des heiligen Geiſtes / ſo lange die heilige Schrifft Jeſen / ſtudiren /durchs Gebet / biß ich mit der Schrift weſentlich vereiniget werde / ja biß ich die Schrift ſelber werde/die allein zum Zeugs niß und Erweckung gegeben u.geſchrieben iſt durch den Geiſtder im Menſchen iſt/1.Pet.).
Item
Jtem /ich wolte in Apocalypſidie Stadt À
Gõttes rechnen / ihre Dicke Breite/ Lángel darinnen denn alle Sdyriffc des alten und neuen Teſtaments liegen begriffen :
So
muß ich durch den 5. Geiſt To lange lefen / ftudieren / rechnen / biß ich in der Stadt Gots tes einig werde / und darinne ſep 1 ja felbſt die Stadt GOttes werde weſentlich / ſonſt iſt :
y
mein fiudieren nichts. Doer / ich wolte Apocalypf. 13. die Zabı des Menſchens und des Thiers rechnen , die da iſt 666. Darinnen aber die gange Scrifft beſchloſſen und verfaſſet gefunden wird : So muß ich durchs Liecht der Snaden , oder lu men fidei, oder H. Geiſtes zc. ſo lange le ſen / ſtudieren /rechnen/ biß die Zahldes Tbies res mit mir eins wird / ja biß ido das ſelber ale les werde /und endlich es ſelbſt ſen. Das iſt ei. ne weſentliche Vereinigung Diſcentiscum Diſcendo. Dbgleich aud der ungeübte Theologus, der nicht fan ſolche Zahl des Thiers rechnen / mich darüber verdammete :
Dieweil er an vielen Enden liefet in Apoca lypſi, daß der in den feurigen Pfubl gerorf fen werde / der da hat die Zahl des Thiers/ und darunter begriffen wird: Solches ift ſeio mer Faulheit und Blindheit Schuld / DABet nicht begehretzu reconen dieſe Zahl/ zc.
Nicht allein mit Runſten /Facultaten /font
dern auch mit allen Handivercken / oder Jna Strumentis Muſicalibus, gebet es alſo zu. Als ich wolte einOrganiſt /einlautenſchlager ; ein Steinmeß / Schmidt / Wagener , Zim mermann werden / ſo muß ich von meinem Lehrmeiſter ſolangelernen und ſtudiren /daß ich mit deme/das ich lerne / weſentlich vereini get iverde / ja daß ich ſelber werde alſo / wie mein Meiſter. Und in Summa , welcher ein Ding nicht Alſo ſtudiret und lernet/in utroque Lumine Naturæ & Gratiæ , daß er eben daſelbige werde/das er lernet /der gehet nidit in die rech te Schule /bleibet ein Hiimpeler/ ein Verfiihs rer / ein Verderber. " Wer den Menſchen Fennec/ der verſtehetmeinSchreiben gar wol/ Jiefet ſolches mit Freuden / der ſich aber ſelber nicht fennet / wird mit mir nicht concor diren . DMenſche/ Ierne dich ſelber erfennen /und GOtt/ſo lerneſtu alle Dinge ohneMibe und Arbeit/ und haſt hie und dort genug . Was alle Menſchen in dieſer
Zeit fludiron follen. Ir leynd darum durch Adamsfall aus dem Paradieß getrieben ; und konimen in die Welt / daßwir hie auf Erden ſollen das
Felo bauco /gleichwie
dam das Feld baueter Darvon
Darvan er genommen iſt/ und GDII trieb Adam aus/und lagerte vor den Garten Eden den Cherubim mit einem bloffen bouenden Schwerdte/ zu bervahren den Weg des les bens / rc. Gen. 3. Aus dieſen Worten ſollen wir verſtehen / daß dieſe Welt umſonſt gee ſchaffen wärel ja der Menſch wäre nichts nu be geiveſen / ſo er blieben wäre im Paradeiß, das Feld wäre nicht gebauet worden / darvon er genommen iſt. Und daß er nicht wieder zum Baum des Lebens gienge/in der Unruhe blics be/hat GQtt den Weg verwahren laſſen /das iſt geſchehen /und geſchicht ießt/ und ſoll noch
geſdrben. Was ſoll Adam machen in der Zeit ? Ev ſoll den Acker bauen /darvon er genommen iſt. Dieſer Acker tråget Dorn und Diſteln / und iſt Mübe und Kummer ſich darauffzu erneho ren .
Dieſer Acker / den Adam bauen mußi
iſt wobl zu erkennen , ſo erfennen wir das DACA aus Adam gemacht iſt/wie Moſes faget /dara aus Adam genommen iſt. So reynd nun A. dam und der Acker ein Ding. Dieſer Adera bau flieſſet aus der wahren Erfántniß / wie svir ſehen :
Wäre der Ackermann nicht mit
Dem Liechte begabet /er fufte den Ader nicht zubauen. Alſo hie auch / würde der Menſd ). ſich ſelber nicht erkenneu , ſo wäre alle ſein ſtua diren und erkennen umſonſt. Soll der Mena for
fche fich ſelber erkennen , ſo muß er zuvor er tennen Das / daraus er gemachtiſt? To findet er auch / durch wen er gemacht fen / und worju er Ocjchaifen und geordnet fey .
Sichel Das Gnothi ſeauton , cognofce te ipſum erfordert drey Sticke.
Erftlich/
woraus der Menſch genommen oder gemacht fey .
Zum andern / durd ,wven er gefibaffen
fer . Und drittens) werzu er geordnet fey. Will iemand grindlich fudieren ohne Mühe und Koſten ,der erfenne fidh felber /das ift / er ſebe / ivoraus / durchiven / und ivorzuer geſchaffen fey / ſo erfindet ſichy je cins nach dem andern / Theologia, Philoſophia , Phyſi ca , und allen Facultatca . THEOLOGIA roll uns den Grund le gen ad Gnothiſeauton , als Mofes faget: GOtt der HErr ſchuff den Menſchen aus dem Erdenkloß / und Bließ ihm ein den lebens digen Athem. Hie ſagt er, der Menſch ſev ge nommen von der Erden / oder Acker i oder Feld / wie dann aud) die Schlange von der Erden genommen ward / die da liſtiger war auf dem
Felde [ als davon ſie genommen war ),
denn alle Thier.
Dieſes Feld oder limus
terræ iſt der Garten dieſer groſſen Welt/ fame allen Beſchöpffen in der Erden / Waf fer / Lufft/ Feuer . Den Leib bat der Menſch von Erden und Baſſer : Das Leben hat er poo
ven Feuer und Lufft, iſt die ſterbliche Seeler
aus dem Geſtirne / das einlauter Feuer iſti. Denn Fein Feuer und brennet im Lufft.
mag brennen ( das iſt/ leben ]ohne Liecht / das iſt der natürliche Menſch aus dem Erdene
Floß / ivie der Apoſtel bezeuget / famt dem Moje : Der erſte Menſch iſë natürlich / irra diſch / der ander iſt der HErr vom Himmell himmliſch . Darum hat Gott die ewige Seen le eingegoſſen in dem Adam . Der ſúhtbare
Leib iſt corpus Phyſicum , ein Hauß des Syderei ſpiritus. Der Syderiſche Geiſs iſt vita corporum aus dem Firmament: Der Seiſi Gottes aus dem Spiraculo vi tæ , aus Gott ſelber .
Alſo hat derMenſch
zweene liinos , Darauser genommen und ge macht iſt: Limum terræ , daraus corpus Phyficum , & corpus Sydereum : Der ander limus ift limus cælorum , die neue E ewige Erde ? aus OQtt ſelber / der da iſt das Wort/ und das Wort iſt GQTT . Alſo iſt der Menſch auch aus GDII / ein Kind GOttes / ſonſt hatte GOtt ihn nicht erldſet/ mit ſeinem Blute. Daraus nun der Menſch iſt/daſelbige hat er in fich / trågets in fich / und wird auch dar, von gehaben und getragen : Aus dem limo terræ iſt er / und hat Erden limum terræ in ftch / wird von ihme gehaben und getragen ; Auch D 3
Auch hat er den Geiſt GOttes in ſich / traget OQtt in fich / wird von ihme gehaben und gee tragen. Solches alles bezeuget nicht allein das Liechtder Natur / ſonderu die gange H. Schrifft /daß uns WDtt von ſeinem Geiſte gegebenhat 1. Joh. 3. Rom . 15. 1. Johan .4 Gott iſt der Leib felbſt1 Joh . 14 . Das Rey nun gelaget vom limo duplici, woraus der gange Menſch genominen ſey . Aus der Welt iſt er genommen, gemacht und er ift minor mundus : Die Welt iſt ein Menſch worden / und iſt doch die Welt blies ben.
Das Wort iſt Fleiſch worden / GQte
ift Menſch gebohren / und iſt doch der alte un verwandelte GOtt.
Durdy foen hat nun GOtt den Mens fden geſchaffen / aus dem duplici limo ? Das ſaget uns die H.Schrifft : Durch das Wort / das er ſelber if / welches auch Fleiſch svorden ift/durch den Sohn.WDtt der Vater
1
ſchaffet uns durch den Sohn / und gieber uns von ſeinem Geiſte / ob.1. Coloff... Gen.1.26. Worzu bat er den Menſchen geſchaffen ? Antiport : Zu ſeinem Geſeke/ Billen / Gea bot / zum Baum des Lebens / der iſt Jeſus Chriſtus , GDIT und Menfcb / daß der Menich bleiben ſollte in feinem erſten Ura hrung / der ift in dem , der aller Creatur les
1 ben iſt/ in GDt / in Chriſto / in dem Heiligent
{ Seift:
Geiſt : So läuffet neben dieſer natürlichen Beſchreibung allezeit die facra Theologia, ja gibt das techte Fundament. Im Anfang war das Wort / imd das
Wort war (GDTT /?. Jtem / das davon Anfang war / das wir geſehen haben / Jtem : Johann . 1. & 2. Yobam 1. Im Anfang ſchuf Gott. Im Anfang war das I
2
3
4
I
.
2
3
Bort. GO TT iſt mit dem Qvaternario 4 OTT beſchloſſen / und das WORTiſt auch mit vieren beſchloſſen . Dieſe bende thun nichts ohne Perſon : ohne ein Mittel/ dieweil fick nun GOtt und das Wort in die Menſchheit eingelaſſen / und das Buch des Lebens ma chen / welches inwendig und ausisendig ges ſchrieben iſt, als ein Sohn des Vaters / und ein Sohn der
Jungfrauen /ſo J.C. die Zahl
acht: denn 4. giebet den Geiſt / und 4. gies bet das Wort . 2. mahl 4. ift 8. die iverden gee funden in Libro vitæ . Der einige GQTT oder Geißt 44 begreiffet in fich den V.S.H.G.
und das Wort oder Menſchheit : denn das Wort iſt vom Geiſt oder Gott / und aus dieſem Geiſte kommen V. S.H.G. Drey Perſonen imd eine Menſcheit irrdiſch). Alſo
Alſo drey Perſonen und eine Gottheit / eine Majeſtác himmliſdy. UDTI und das Wort iſt alles / UDTT und das Wort ſchaffen alle Ding / GOtt iſt alle Creaturen , GDit iſt Himmel und Erden /mit dem Wors te in der Perſon .
Gott und das Wort iſt
die Welt worden / fidytbar / greifflich / alle Dinge feynd durch daſſelbige gemacht / die Welt ift durch ihn gemacht/und die Weltfen net den nicht?
Das Wort if Fleiſch worden / der Mine ſchciſt durch daſſelbige gemacht/und die Welt tennet ihn nicht. Es iſtein Menſch und iſt fein Liecht und Leben / und die Welt fermet es nicht. Das Wortiſt die Weltworden, und der Phyſicus Fennet es nicht. Das Wert iſt Menſd) iorden , und der Menſch Fennet es nicht.
Das Wort iſt Schrifftworden /und Schr ifft gelehrten kennen es nicht /der alle die
Schrifft ift. In Summa/Gnothifeau . thon erfordert/dz der Menſch nichts anders foll ſtudiren , noch vermoge ſtudieren / als ſich felbft/und das / daraus er gemachtiſt /und daß er eben daſſelbige feyn und werden muß / das er lernet und ſtudiret. JESUS CHRISTUS die gange Schrifft / ſampt dem Geiſte und Wort/ carum lerne das ) daraus du geldrafı fen biſt / und das in dir iſt / neinlich J. C. fo
fo darffſt du keine frembde Bücher :
Die
Sdrifft iſt gar genug zu aller Weifheit. Al le Bücher undŠloſſen reynd nicht einer Nuß werth : Aber die Biblia , fufficit ſibi Scri ptura ad fuiipfius explicationem : Wic Folches Paulus Lautenrad bezeuget und berveiſet durch feine 36. Geiſter. Ich muß mich ſelber anſpeyen / daß idy meine Zeit ſo jåmmerlich habe zubracht mit Sprachen und Kunſten / und mit leſen der Commentariorum uber die Biblia . Und båtte die gange Schrifft zuſammen können bringen in das Hauptbuch Apocalypſin ,ja in JEfu Chriſto / der aller Dinge Anfang! Mittel und Ende ift.
Die einfältigen Li.
terati fprechen / Paulus Lautenſack 1 Drga niſta und Mahler zu Nürnberg / hat founen die gange 5. Schrifft in zwey Wort bringen: Sie wiſſen aber nicht, wie denn / fie fennen ſich ſelber nicht / und daß / daraus ſie gemacht fünd. Dem Lautenſack iſts leicht geweſen /dio gange Biblia in 2. Wort zu bringen / denn er ſich ſelber gekant / und das / daraus erige macht iſt.
Gott und dasWort /das ſind die zwey ! die da in der Perſonen genennet ſeyn JE , SUS CHRISTUŠ / GDt und Menſch, wer dieſen Pennet/ nach GDTT und dem Worte / der Kennet erſt die Trini tách 25
căt / daß der Seift oder GOtt alle Ding tiviglichbey ſich beſchloſſen und begriffen hae belfonft wäre das Wort nid )t aus GOTT kommen /und Gott und das Wort båtten in 6. Tagen die Welt nicht gemacht / und iverin Gott und das Wort nicht waren ins Fleiſch kommen /ſo ware keine Schrifft / feineApo calypſis , welcher Apocalypſis
iſt das
Haupt- Buch / ein Anfang / lirſprung und Begriff der gangen beiligen Schrifft. Und diß Compendium mit ſeinen 22. Capitelt iſtaus J.C. gefloſſen / in welcher Perſon fich Gott und das Wort offenbaren / nach den himmliſchen und irrdiſchen Perſonen V.S. H.G. Seiſt/ Perfon / Wort. Gott oder Geiſt if V. S. H.G. Und Wort over Menſch ſeynd G. P.W.
Dder V.S.H.
G.im Sobne oder Perſon ſeynd alle Dinge zuſammen gefaſſet / himmliſch und irrdiſd : 5
Gleichwie im Geiſte alle Dinge ervig warch/ alle Ding ein Ding : Alſo in J.C. ade Ding ein Ding feyn / elvig und zeitlich .
Dieſer
einiger iſt aller Dingen Anfang / Mittel und Ende/ er iſt ein Anfang des Vaters /
des
Sobns und 5.Geiſtes ! ja er iſt ſelber G.P. W.V.S.5. G. Nach den himmliſchen Perſonen / das iſt/ GOtt offenbahret ſich in J.C. Nach den ewigen Perſonen / bleibereitt ODIT : Und nach den drey leiblicher Per
Perſonen / bleibet ein Chriſtus /
Er iſt der
Anfang der Ereatur Gottes/ aus ihm /durch ihn/ und von ihme ſeynd alle Dinge : Er iſt die 36. Geiſter /denn er iſt ein Anfang Alpha betorum , das iſt / aller Buchſtaben / aller Schrifften / im Hebräiſchen / Griechiſchen und Lateiniſchen Alphabet/ gleichwie er auch aller Creaturen iſt ein Anfang und Urſprung
im Himmel und Erden . So iſt aus ihme Das Buch Apocalypfis als das Haupt-Buch der gamen Schrifft/ und das Compendi um , ja / er iſt ſelber das Budy.
Aus dieſem
Buch ſeond alleBücher des A.und N.Teſta ments. Dierveil nun alle Schrifft aus ihme iſt gefloſſen / ſamt dem Apocalypfi, aus J.C. So fan Lautenſact leichtlich den Apocaly plin , das iſt / die gangeBiblia in zeven Wort bringen /das iſt/ in JEfum Chriftum /denn er iſt alles ſelbſt: Doer in Gottund das Wort, Das ſeynd diezwer Wort / ſo ſich in die Pero fon haben eingeſencket: Das Wort iſtFleiſch worden /GOttiſt Menſdy gebohren . Nun 1ſt Apocalypfis , ſamt der ganzen Biblia Ziviefach / als Budiſtab und Seift / duſſerlich und innerlich : Wie dann auch JEfusChri ftus iſt eivig und zeitlich /innerlich und äuſſern lich / ja er iſt libervitæ , inwendig und aus . wendig geſchrieben .
Inwendig nach dem
Budyſtaben oder peifte/auswendignad,dem Menich
Menrheit.
So nimt nun Lautenſack das
Ende und den Anfang zuſammen / undma chet eine vollkommene Erkäntniß oder Wiſe fenfchafft daraus. Und dierveil J. C.der Era ſte und der Leßte ift/ der Anfang und das Ens de/und auſſer ihm fein ØDit noch erviges lie: ber iſt/ fo iſt er alle Budiſtaben /
Er iſt die
Buchſtaben A1.2 . Hebräiſch nach dem Pas ter /denn Perſoniftnicht ohne den Vater : Er iſt auch alle Budyſtaben im N. T. nach der Griechiſchen Sprache / als ein Sohn / und Perſon /et iſt auch alle Buchſtaben der Lateis niſchen Spradie nach dem Apocalypfi,nach dem H. Geiſte oder Worte über die gange Welt. Aus dieſen dreyen Perſonen mit ih , ren eigenen Alphabeten / flieſſen alle Geiſter/ denn die Buchſtaben bedeuten
lebendige
Geiſter . Das ſeynd Mittel die H. Schrifft auffzuthun. Dieweil aber Chriſtus alles iſt ( twie oben geſagt) und er hat ber GOtt und das Wort beſchloſſen / das . ift / alle Ding in Himmel und Erden , ſo iſt er auch 36. Geiſter.
Aus
ihme flieſſen fie /under ift fie: Ilnd fpieder zu ihr müſſen ſie.
Alle Zahlen / Geiſter/
Buchſtaben / Wörter / feyn aus ihme/ und bleiben in ihme beſdhloſſen .
Diefe Geiſter
als Mittel / führen alle Schrifft zurück in il ren Urſprung an dasCreug/ in welchem Sjete
+
und bas Wort eingefencket feyn / als in die Perſon / in den Sohn . Darum findet ſich 36. mahi GOTT oder Geiſt/ und 36. mabl Wort oder Wörter / und 36. inabl Perfon / und 36. mahl Menſchheit oder Cherub : Die alle zuſaiten flieſſen in das Mittel- Punct, Darum iſt die gange Schrifft wohl zu brine gen / ir zivey Wort Creuß ,JEfus Chriſtus/ oder Gjóti/Wort: Denn darausſind ſie alle kommen / wie die Geiſter weiſen : Gott
1234
Perſon
12
als Mittel / aus .
Wort
1234
12. Das ſeynd 36. Buchſtaben oder Wör. ter / denn die 144. Schrifft iſt nicht Schrifft obne Buchſtaben : Ind 36. Jm Buchſta ben lieget verborgen GDIT und das 666 . Wortoder J. C.G.M.GQttift der Geiſt/ und das Wort iſt Geiſt/ ca ſeynd 36.Geiſter Durch die Buchſtaben bedeutet. Alſo ſeynd auc 36. Perſonen : 12. ☺. 12. *. 12. ) . Wiervohl im Urſprung nureine Sonne iſ ein Morgenſtern / ein Monde oder Wort, Alleine daß mandardurd) anzeige / wie aus J.C.UDIT und das Wort alleDinge von fich gegeben haben , und fepnd doch darinnen Dasſer gefaget von der Möglich).
blieben .
feit und Urſache/ warum Lautenſack die gan Be Biblia in zwey Bort bat bringen tonnen : Nem
Memlich ſie ſeynd aus den zweyen Worteti und die Schrifft iſt nichts anders im Grunde als zwey Wort / oder J. C.
und w .Dar
aus nun iederman offenbar iſt : Will jemand die Trinitát recht erkennen lernen / der muß eben das lernen / daraus die Trinitat ihren Urſprung und Anfang bat1 nemlich J.C.G.
und M. Alſo , will jemand die gangeSchrifftleicht lich und ohne Irrthum ( tudieren lernen /der muß den Anfang erkennen / nemlid) sasi daraus die Sdyrifft bergefloſſen und foms men iſt. Sie iſt aus der Trinität und die Trinität iſt die Schrifft.
Die Trini
tåt und Schrifft iſt aus Chriſto JEfu/ und er iſt die Trinitét und
Sdiriffi.
Doch
mehr / will jemand fich felber erkennen , jo muß er das lernen und erfeninck / darauß er geſchaffen und gemacht ijt.
So ift er aus
Chriſto undaus Adam gemacht, das iſt/ ex Limo Terræ , und . ex Spiraculo Vitæ , aus dem Jrrdiſehen und aus dem Himliſchen aus dem Zeitlichen und Eivigen . Aus Erdent und Waſſer iſt ſein Leib / als ein Hauß/ und aus Feuer und Lufftoder Firmament iſt feine Seele alsein Einwohner und ausGOTT ſelber iſt fein Beiſt/ als ein Einwohner des Einwohners.
Diun baſt
du eben ons
indir / Daraus du biſt / es iſt gang in diri
und
gang auſſer dir. Das Jrrdiſche in
Adam Microcoſmus: Das Himmliſche iſt der / der da allerDinge Anfang / Mittel und Ende iſt : der da ein Anfang iſt der Creatur Hottes: Der ein Anfang iſt des Vaters/ Sohn / H. Geiſtes : Gott / ein We fen . Aus dieſem Weſen iſt dir kommen der Geiſt/ und haſtdenſelbigen in dir / er iſGOte und das Wort : Er iſt Vita & Lux in diri und in allen Menſchen dieſer GDtt / der das Wort iſtriſtMenſch gebohrſ/dasWortward Fleiſch : Aus dieſem
biſt du auch nach dem
Fleiſche / das mehr iſt als alle andere Dinge. Daß du auch Gottes Kind / Bottes Sohn ſeveſt/ nicht adoptivè , wie Damnati furo geben / ſondern nach dem Geblite/ aus GQte ſelber /ein Erbe Gottes/ und Miterbe Chris ſti JEſu .
Wie du ein nacúrlichs Kind biſt
Adæ , oder magni Mundi, ein natürlicher Sohn Adæ , aus dem Geblütenach der er ſten Geburt: Alſo biſtu ein natürliches Kind æterni Mundi, ein natürlicher Sohn Gota tes / nads der neuen Geburt. Diefen deinen Urſprung nach dem duplici Limo lerne kennen / und ftudiren daſſelbige:So findeſtua daß nicht alleine alle Buchſtaben /alle Spra. chen in dir ſind / ſondern auch der Apocaly pſis, das iſt/ die gange Biblia : Und daß dein ſtudieren nichts anders ſey / denn das Erken . ueny
nen / daraus du biſt gemacht / und eben das Jernen / das in dir iſt / und daß du durch dein Lernen werden müſſeft das / das du ler: neft. Dulerneſt die Welt/du biſtdie Welt /denn aus ihr biſt du gemacyt /geſchaffen . Darum iſt dir múglich / zu lernen Attronomiam , Phyſicam ,Philoſophiam , Alchymiam , Magiam , Kiinſte /Sprachen /Handiverckej Denn diß alles iſt in dir / und du biſt es ſelber originaliter : Das bezeugeſt du mit dir ſek ber durch dein Lernen / daß du eben das wer's deſt/ ivas du gelernet haſt.
Ein Muſicus
biſt du worden / ein Lauteniſt, ein Steinmetel ein Linguiſt , ein Aſtronomus , das macht dein ſtudiren und lernen /daß du eben Dallelbia ge worden biſt / das du gelernet haſt. Alfordulerneſt oie 5.Schrifft/und durch
dein Lernen wirſt du ein Ding/ das du lerneſt. Denn du biſt aus dem Spiraculo vitæ , aus dem Geift SDITES , der in dir alle Schrifft iſt : Denn nicht ein Buchſtab modo re auſſerhalb dir .
OOTI bat in deiner
Sdipffung nichts auſſen gelaſſen / das er niet in dich geleget bätte. Will jemand die heilige SchriftAudiren lernen / fo darff ers in Patribus, Sprachen und Rünften nicht fuchen / erlernet nimmermehr die Warbeit, Die Theologia if nicht unter dem Firmas menti
ment / wie Menſchen Büchers + Rinſte) Sprachen feyn / ſie iſt aus dem Spiraculo Vitæ, aus dem himmliſchen Adam und nicht aus dem irrdiſchen.
Will nun iemand
die Heil.Schrifft lernen /ſo muß er das let's meħ /daraus fie gefloſſen iſt/ das iſt / er muß fich dem Geiſte unterwerffen / der ſie gedictie ret und geſchrieben hat. Rebre in dich ſela ber / die Scrifft til alle in dir i wie der Geiſt in die iſt/ der wird dichs lehren / denn er iſt alles in dir / und ſpird dich bringen in die rechte Erkäntniß / ohne allen Jirthum . Wenn du nun / durch ſolche Salbung/ die in dir iſt/alſo lerneſt / daß du mitdem weſenta lichen eins biſt worden / und biſt es gleich Felber (vorden / was du liefert und lerneft: Älsdann biſt du ein gelehrter Mann : Dhne das geſchicht nichts. Denn unferStudio ten und Lernen ſoll nicht ſeyn ivie der Li teratorum in Academiis folius Mundi, -die da der rechten Weg zur Theologia nicht wiſſen noch kennen wollen . Sondern unſer Lernen iſt/ daß wir eben das ertennent und lernen / daraus wir gemacht ſeyn / Po kennen wir uns ſelbſt , SOIT und aïe Dinge:Ilnd das wir durch unſer Lernen eben das ſelber feyn und werden ipas foir lernenta Darum lernte did) nur felbſt / fojerneſtu afle Dinge in einer Rürbe i ohne Jrthum / und obno
ohne Mühe und Arbeit / und haftendlido das erige Leben .
Duplex Limus. Duplex Trinitas . Himmliſch) 1 Ferdiſch Ewig /Zeitlid . DE
FACILITATE
ET
Difficultate difcendi Theologiam & omnia .
88Er ein Ding ſtudiret ! lernet 1 fue chet / der lernet alle Ding gang leicht: lich 2. und behålt ewige Freude : Wer viel Dinge ſtudiret / lernet / ſuchet / der lernet nichts / und hat keine Freude / weder bie nodi dort.
Das if eine warhafftige Rede. Thcologia , ja der Weg zur Theologia iſ furß /ſchlecht und leichte :wiederum / The ologia , ja der Weg zur Theologer iſtlang/ manchfältigund ſchwer. Laſt uns bedencken die Urſachen , warum die falſche Theologia aller hohen Schulen / lang/ manchfältig und ſehr ſciper fer : Dar gegen wolien wir auch mit Luſt und Freuden die Urſachen / warum die wahre Theologia JEfu Chriſti, furg / ſchlecht und leichre ſepi bedenden . Bum
i
1
3
Zum Anfange mercke: Daß nichtmehr benn nur eine warhafftige Theologia ſery kurß /ſchlecht/ und ganz leichter die da gefaſ ſet iſt in die Schrifften der Propbeten und Apoſteln : Darinnen JESUS CHris stusder Ext ſtein iſt 1 derAnfang í Mittel und Erde :
In quo omnia, per qvemo
mnia , & ad qvem omnia , extra qvem nihil : Dem fev Preiß 4 Ebre, lob in E -Wigkeit. į
Dieſe einige warhafftige Thcologia ift
gefälſchet durch Vermiſchung menſchlichec Klugheit / und iſt die Theologia alter bor ben Schulen durch die gange Welt i alles Synagogen i allet Conſiſtorien / aller Sy inodorum , excepta Synodo Apoſtolo rum in A & is, & c.
Nun warum iſt die
Theologia aller bohen Schulen Tchweri manchtåltig und langweilig ?
Erftlich dar
um / ſie bedarff Muhe 1 Arbeit / Sorge : Welcher gedencket Theologiæ Licentiat, Doctor, Meiſter /zuwerden / oder ein Pre diger 1 bedarff viel Arbeit / Müher Sorge) baß er ſoldes lerne hin und wieder in ihren Synagogen / in den Academiis , & c. Miemand wird ſagen / daß es bald zugehe itt Fabre ac. Er muß betennen / es fofte einem viel Wachens / Sorge/ Arbeit/ Mübeung Bekümmerniß .
Daß deme aber nothwendig alſo ſenida es viel Arbeit/ Wachens , Studirens ,Sore gel Mühe bedürffe / bezeuget die andere Urs ſache Difficultatis diſcendi,daß man mug piel Runke zu vorber lernení als Gramma. ticam ,Diale & icam ,Rhetoricam . Denn da wird nicht Petrus vom Fiſch -Nebe/ noch darzu genommen ) Andreas / noch Johannes fondern gute Logici miiſſen es ſeyn / die da pro & contra diſputiren / die da Elo qventiam compariret haben , die da einen guten Stylum Latinum haben . Db és aber nidsi Müher Arbeit Sorgefoſte / und viel Zeit wie Grammaticam zu ſtudiren / die Rhetoricam , dieDiale &ticam , muiſſien ſie ſelbſt bekennen , die es lernen wollen / es darff keiner fein Doctor , noch Baccalaureus Theologiæ werden / er fey dann ein guter Logicus,das iſt / er habe danndie tres artes dicendi rvol geſtudiret, Die fritte Urſache iſt / daß die falſcht Theologia aller hohen Schulen / langa weilig /muihſelig, und ſchwer iſt zu lernen / daß man nicht alleine die Künſte darzu bringen muß trimas & quadrimas , die ſteben frepen Kunſte / ſondern man mußauch Lin gvarum cognitionem darzu bringen , las teiniſch / Griechiſch , Hebräiſch / Chalddiſch Sprifch / 26.
Darum wird gefaget / diefert it
ift ein guter Theologus , ein rechter Do : Etor der Theoloyer 7 denn er iſt ein guter Artiſt/ Logicus / ein guter Lingviſta . Wie viel Mübel Arbeit/ Sorge/ Zeit , koſtet es aber / ehe man Latinam lingvam Græcam
, Hebraicam , & c.
lernej
Warlich
fehr viel Schweiſſes muß man laſſen / viel Machens /
viel Geldes / 26.
Man ,ach .
tet der Kiinften und Sprachen ſo nothwena
E
dich zur Theologia , daß man ſageti es ren unmiglid / ein guter wahrer Theologus zu feyn 1 ohne ſolche Mittel :
Ja Kunſte
und Sprachen ſeynd die Organa, Werct. Jeuge / dardurch man die H. Schrifft fönne recht lernen, leſen /lehren /predigen / Ortho tomin , á @ fotoueli ređè fecare Ver bum : Machen alſo aus der göttlichen Theologia eine menſchliche Kunſt / Werf
3
V
fen den heiligen Geiſt unter das Geſtirne, unter den Vieh - Geiſt / Sternen - Geifts Schwindel-Geiſt. Denn nur der Sternen Geift
wird Licentiat , Baccalaureus,
Meiſter / Doctor der Schrifft
Rabbi:
Alber der heilige Geift fennetſolche Kabbinos nicht / iſt auch noch nie bey ihnen geweſent wie dann ihr Leben und Schrifften genung fam
bezeugen .
Manordiniret / vociret/
feinen zum Miniſterio , er babe dann Theo :
am oder falfam gea human m Theologia Man ordiniret lernet in den Synagogen. keinen in teutſchen Landen / er habe dann in Academiis geſtudiret / er rey dann aus dem Sternen - Geiſte ein Literatus , ein Do. & or , ein Baccalaureus , Meiſter der Schrifft.
Ich faget man hätte mich war.
lich an dieſen Drt zum Predigt: Amt nicht kommen laſſen / noch mir vergönnet einige Predigt zu thun /
fenn ich nicht båtte in
den hohen Schulen geſtudiret/wenn ich nicht gewefen der 7. Frepen wäre ein Magiſter Kiinſten / wenn ich nicht håtte Sprachen ges Jernet : Ich war ſelber in folcher Meinung daß keiner trichtig wäre der Kirchen zu dienen fine lingvis & artibus. Aberdaich kam über das Büchlein , tiutſch Theologiam Tauleri , & c.
, de
Imitatione
Chrifti
Da fand ich den Schalcky
den Liigner in mir ſelbſt / daß ich mit meinem Predigen der Kirchen ſo nug war / als der Teuffel.
Dann GQTTEŚ Wort/ die
heilige Biblia låſſet fich nicht reguliren nach den Sternen / id eft , nach den Rünften und Sprachen / nach menſchlicher Klugheit. Aus den Sternen kommen die Kunſte / die Doctores , die Magiſtri , dieBaccalaurei arcium , Facultatum .
Der heilige Gjeiſt
itüber alles Firmament, ift tertiuin Coe lum ,
lum d , araus roht man Do &torfverden /von YDII gebohren / Johann. 6. Welches die hohen Schulen Enthuſiaſterey nennen , wollen ihre Lernung ſparen adæternam cademiam ,
A
Die vierte Urſache , warum die falſche Theologia aller hoben Schulen langweis lig/mühſelig /und fchiver ſey / iſt / daß ſie be dürfien Copiam Librorum . ØDTE hat uns ein Buch gegeben , das iſt die heilige Biblia des alten und neuen Teſtaments : Und die / da nicht leſen könten /haben eben dar felbige Buch in ihnenſelbſt / JEfum Chri GOTT und Menſchen. Denn alles ftum was in der gangen Schriffe geſdərieben iſti das einge Wort gefafſet / liebe GDTT und deinen Nechſten : Jtem alles
das iſt in
was ihr wollet / das eud) die Leute thun fol. len / 20. das iſt das ganße Gefeß und die Proe Und eben das ift der beilige Geiſt pheten . in unſer Herß gegoſſen / Un & io , die Era füllung , die uns alles lehret.
Nun dieſer
Geiſt iſt Fleiſch worden , iſt JEſus Chris frus / das große Budy / darinnen Himmel und Erden verfaſſet / ? .
Nun fiche, die
falſche Theologi in allen hohen Schuleni fpie fie abemuden / mit vielSchrifften / Commen ten / Gloſſen /
Büchern / patribus , das
unmiglich zu erzehlen :
Sie laſſen ihnen
nicht genügen an dem einigen Buche / wela des uns GOTT gegeben hat.
Sie leben
Statuta und Regulas: wer will ein Theo logus feyn / muß ſo viel 100. fl. baben / die Auguſtinum , Am
Patres zukauffen /
brofium , Hieronymum , Cyprianum , Cyrillum , Bafilium ,Bernhardum :und unzeblich vielGloſſen / Commenta undPoſtila len.
Ich geſchweige der neuen Lehret / als
Thomæ , Scoti, Occæ , Alberti,was die nur geſchrieben baben : Dannenber ſie get nennetwerden Thomiſtæ ,Scotiſtæ , Oc caniftæ , Albertiſtæ : Ich kan fenicht alle erzehlen: Ja die Jugend wird gendthigetdie CommentaLutheri zu kauffen zu leſen / die Opera Philippi, Zwinglii , Calvini & a ļiorum :
Item Formulam
Concordiæ ,
Auguſtanam Confeſſionem , Db aber das nichtviel Mübe/Arbeit/Geldes koſte /bee dürffe / fan ein jeder Vernunfftiger wohl ſehen und urtheilen: So viel Bücher zu durdfeben zu durchleſen / es möchte einer ſchier fiech und unſinnig darüber iperden / und graue Haar darüber bekommen . Zu dem findet man mehr Lügen denn Barheit darinnen / daß man allzeit weiter von Chrift fümmet. Ach GRTT thu uns die Augen auf/ daß wir doch ſelber ſehen / und nicht auf gut Bereden
glaze
i
gläuben.
Denn welcher iſts /
der meinen
Schreiben glauben geben könne / er ſey dann pon GOttgelebret. Die fünffte Urſache / warum die falſche Theologia aller hohen Schulen ſo müble lig /verdrieblic /langweilig und ihrer ſey /iſti daß man fie lerne i nicht im Himmel von Gotte /ſondern in der Höllen vomMenſchen nicht im Lichte 1 Tondern in der Finſterniß/ nicht vom Geiſte / fondern vom Fleiſche /st. Der Apoſtel ſagt/ unfer Wandel iſt im Hima mellim Seiſte7im Liechte/ und nicht auf Er. den , iſt ſo viel : Wollen wir Theologiam lernen / ſo muffen wir ſie nicht fuchen bey den Menſchen / nadh dem Fleiſche auf Erden/ in der Höllen /
ſondern bey GDTI dem
HENNN im Himmel /derein Liecht iſt,und iſt die Theologia felber / durch ſeinen Sohn JESUM CHRISTUM / welchen aute hobe Sdulen veriperffen / und nicht Fennen wollene
Nun zu beweiſen / daß ſie ihre Theolo giam nicht im Himmel/ ſondern in der Hol len ſtudiren , in groſſer SorgerMühe und Angſt / ſo vernehmt / fie ſeynd alle voller Soffart/und nicht demüthig in Chrifto JEfu. 3
Darum (trebenſie nach Ehren / ſuchen Gras
!
dus / 1c. Sie lernen ihre Sprachen und Kiin fte in lauter Hoffart von Menſdyen / auf den un 25
unteufchen unreinen Deriern der hohen Schulen / da man mehr Huren findet als Engel/ iſt das nichtdie Hölle ? Sie fauffens fie ſpielen / ſchlagen auf der Lauten /
ac .
Job ſelberhab13. Jahr in der hohen Schua len mehr Hoffarti Laſter /Unzucht/ Huren/ geſehen als Demuth 1 Tugend / Reinigkeiti Reuſchheit; Engel / 2c. Wenn fiemich vera ſtehen konten / wolte ich ihnen beweiſen / daß ihr lernen / ihr leſen / ihr profitiren /ſudiren / promoviren nur die Hölle wäre. Drey Din, ge machen die Höllei und bringen die ewige Finſterniß und Ulnrube. Das erſte iſt das Begehren.
der Wiſte des Menfchen/ Nun muffen fic Wollen /
Luft i Begehren haben / zu lernen Rünſtet Sprachen / Facultaten / fonſten werdenſie nichts ausrichten in ihrem Fürhaben .
Die
fe Luft gehet aus demalten Menſchen. Das ander ift / fpeculicen 1 gedencken's phantaſiren / imaginiren / fpeculiren auf folcheweltliche / menſchliche Dinge. ches bringet viel Mühe / Sorge
Solo Nothi
Angſt. Das dritte / daß ſie ſeyn nnd bleiben Diener / alte Knechte der Affe &tenum : Als / fie freuen ſich des Lobes / des Gradus , und betrüben ſich des Schadens / der Uns rube um
EHXJſti willen :
Ja fie wiſſen
gang nichts de Contemptu mundi ob Chri .
:
Chriftum :
Sie haben Luft an Künften
Weißheit / Sprachen . iſt auch Leid .
Wo lieb iſti da
Es mag aber eine Creatuc
årger nicht gepeinigetwerden / als durch eis
23
gen Begierder{ uſt, Liebe! Freude / Zraue
.
rigkeit/Schmerßen / 2. Dieſer dreyen mag Fein falſda: Thoologus weder in dieſer noch
FU
in jener Welt entlediget werden .
Darum
ſtudiren ſie in der Finſterniß und in der Hóla leri: Dargegen / iſt die wahre Thcologia gar fchlecht geringe / und leichte /und das ſind auch fünff Urſachen / daß Vera Theolo gia furs / einfältig / ſchlecht und leichte rey. Wer ein Ding ſudiret / lernet / fuchet / der Fennet alle Ding gang leichtlich / und bebált ewigen Frieden :
Wer viel Ding fludiceti
lernet / fuchet / der lernet nichts / und findet keinen Frieden / weder bie noch dort / das ik eine warhafftige Rede : Und roll uns dienen in dieſem Capitel zu beweiſen / wie die redite Theologia , ja der Weg zur Theologia ganzſchlecht/ gering/ und furs rep / daß es un glúelich iſt. Dann 1. ift fie darum leichte / fohlecht , gea sing ,
einfältig , und bald zulernen / daß es
gar keiner Bewegung des
Gemuthes bea
darff / keiner Miibe noch Arbeit / nur Bea ten / Suchen /Anklopffen : Nichteip menſch . liches
liches oder Pharifairbes Beten /denndarine ift MüberUnluſtund Verdruß : Sondert beten i ſuchen / Anflopffen / nach der Lehre Chriſti / Matth . 6.7 .
Wer da betet/der
fuchet das Reich Gottes /und halt an /und fine dets in rich felbec / darff nirgends binlauffer. Jabrı Soldes ſtudiren im Gebeteliſt nichtin zahlen gefeßet / GOtt giebts in einemTag Stunde/oder Augenblick.
Denn wir bitten
um das /daß er uns zuvor gegeben hat : Wir ſuchen das / das er allbereit hingeleget hatt nur daß wir fleißig anbalten / folernen wir Theologiam ohne alleGorgerMube und Arbeit/welches kein natürlicher erfolgen noch glauben fan.
Der Heilige Geift / lehret
und alle Dinge / und Fonderlich Teologi am , Jefum Chriftum ertennen /das iſt ein Ding/ in weldjem einem alle andere Dinge gefunden und gelernet werden / ohne Mube und Arbeit. Es iſt mir nicht muglich zu beſchreiben wie leichte doch die 5. Schrifft zu ſtudiren fep von einem guten Bergen .
Zum andern iſt die Heil. Schrifft darum leicht turb/ einfältig / und wird ohne Mühe
1 von ihren Schulern / daß man nicht darff Grammaticam , Diale & icam ,
gelernet
Rhetoricam lernen / auch nicht Eloqven ciam : .6
empariren .
Denn Petrus und dic
die Propheten wuſter nichts vondieſen Rún . ften/ und waren dieallerbeſten Theologi. Dieweil man nun ſich nicht darffplagen mit den Ruinſten / noch viel Zeit drauf wenden ) To
bleibet
Theologia leicht / kurs und
Tchlecht. Die dritte Urſache, daß die toahre Theo
logia zu lernen / und alle Dinge durch die Theologiam , das iſt/ durch Jefum Chri ftum , in quo omnes Thefauri conti nentur ,
if idaß man ſich nichtdarff pels
nigen mit den Sprachen i
Lateiniſch/
Griechifdy / Hebräiſch i fie durffen viel Aber der Zeit / daß ſie gelernet werden.
Heilige Geiſt peiniget die Seinen nicht dar. mit : Sie feynd nichts niiße zur Theologer , ſie ſeynd nid )t Organa Sacræ
Scriptu .
ræ . Zum Vierten iſt die wahre Theologia barum furß , einfaltig /und leichte zu lernen / daß man nicht bedarff die Menge der Bio cher : Nur ein Buch i das titdieheilige Bio blia / deme der da leſen fan : Dem aber der nicht literatus , iſt gegeben eben fo tobi/ die heilige Biblia / daß er ſie höret leſen predigen / und hat das Buch inthme ſelber. Das iſt die Salbung/ das if JEfus Chrie ſtus /
das if Lex infcripta Digito Dei :
Alles was ihr wollet/ daß euch andere Leute thun
thun follen / das foltet iht Ihnen auch duh unddie Prophetens Das iſt das ganße Gefeß , Du Tolt SDIT und deigert Stem Medften lieben als dich ſelbft ., Da haſtudie Biblia/da baſtu alle Bücher , ſo ie geſchrieben find in toto mundo , und ſo nach módifer geldvrieben werden / darinnen ſtudiren diegu : ten Hergen / und erfahren alle Dinge / ohne Mibe und Arbeit. Ja ſchlaffende lebret Gjott die Seinen ſeine Wege. Die fünffte Urſache /
daß die Theolo
gia einfaltigy Furg / und leicht ſey / ift /daß fie gelernet fvird nicht in der Finſternißiſottá dern im Liecht i nicht in der Hölle i fonts dern im Himmel.
1
Verſtehe mich recht!
ich verivecffe nicht die Ubung des Geifted/ Ubi Vexatio dat Intelle & um , da manist der Köllen ſo ſehr iſt als im Himmel : Sons dern ich rede von dem Lernen / daß man feia Men Wandel im Himmel hab / und lernevoli Vater der im Himmel iſt/ der lebret unsalle Ding/ da darff es feiner Bewegung / feines Widens / diſcurirens / Next ſtillen Sabs batb : Da darff man nicht gedencken / ſpe culiren /imaginiten / phantaſiren /2c. Es iſt nur dulciffimum Silentium , fuaviffi mumOtium ,qvietiflimumSabbathum Da darff es nicht der Affe & uum , Freude! Traurigteit / ſondern nur beten / das ilt Sub .
Sabbathum in Chriſto , und gang ruberi von allen Wercken / Creaturen und Fürneba men / von ihm ſelber.
Es iſt mir und allen
Menſchenunmüglich zu ſagen oder zu fdrei ben , wie gar ein leichter Weg es ſey 7 die Theologiam zu lernen / und aus der The ologia alle Dinge. Wer es ubet/der muß bekennen /daß dem alſo fey /wie ich bezeuge. QVOD
SOLIS
PRECIBUS
impetremus & difcamus omnia, ſine tædio & labore.
Was ihr bittet/glaubet nur ,daß ihrsha ben werdet / ſo wird es euch , werden /
Marc. 7. Ja wenn ihr Glauben habet als ein Senfftorn groß , ſo vermöget ihr den Berg aufzuheben / und ins Meer zu werfa fen , das iſt / ihr ſeid Geiſter / und reyd allen Geiſtern gleich. So aber euer Glaube iſt ſo groß als eine Bone / fo reyd ihr mehr denn ade Geiſter / undvermoget allen Geiſtern zu gebieten / ac. Nun durchs Beten kommen wir zu ſolcher Stårđer zu ſoldem Glaubens daß uns nichts unmüglich iſt auf dieſer Era den .
Ift ſo viel : Durch den Glauben kom
men wir zum Glauben / Ex Fide in Fidem , und wadiren groß wie ein Senff - Baum , Durchs Beten kommen tir zum Gebeter Ex precibus ad preces , durch Theolo giam
giam tommen wir zur Theologen.
Det
Ånfang dieſer Dingen iſt ſo gering , ſchlecht und klein / daß man nicht darvon ſchreiben øder tepen fant / alleine durch. Gleichniſſe: Als vom Senftforn / das iſt erſtlich Flein: wird es gefäet / en wachſet in einen groſſen Baum ] Alſo der Menſche mit ſeinem Glaus ben / Beten / Theologey ac.
Der Saame
iſt ein flein Ding: Wird er gefået/er wach: ſet in einen groſſen Baum mitvielFruchten. Alf0 der Menſche iſt ein Saamen gar klein: Wird er gefået in den Acker Chriſt,dasiſt/int den
Tod Chriſti / welcher ihm bitter iſt / 10
tvåchſet er in einen Baum Juſtitiæ , in das Alter CHRISTJ / folia ejus non de fluent. Das Beten / ia der Weg zum Gebete ift fo geringer ſchlecht / klein / verächtlich / daß mans niemand ſagen fan. Darin im Wes yeju beten / oder das Gebete / bedarff feines Wiltens noch Begehrens [ Weldes eine Beidegung ware tes Gemüthes ] Bedarff auch feiner Hedancken / (peculicen / imagini ren / phantaſiren / betrachten / dann es wäre menſchliche Wirkung, mit Unluſt/ Vers Grußi Muhe Langweiligkeit. Auch bedarffman keiner Affecten gebrau: chen ; Liebe; Leid ) , Luft /Schmergen / Freudei Traurigkeit /2 . Sed ſvave Otium D , ulce Sileña
Şilentium
, qvietum Sabbathum , na Imagination , it
der Menſch mit ſeiner
das Mentale Silentium eingangen iſt/ weiß nichts vom Beten / Reden / Sagen /Schreip ben / das iſt unbegreifflich aller Vernunfft, , Beten iſt TheologiaTheolog ia iſt Bes ten / ſeynd beyde ein Ding / Una via ad
Utrumqve , und eben der Zugang oder Weg iſt ſelbſt das Gebet und Theologia. Ach wie offie bab id
gervünſchct / den
rechten Weg anzutreffen zum Gebete i wię groſſe lInluſt / Mube / Verdruß/ Angſt / bab ich erlitten in meinem Beten . Aber nun ersffnet mir GDIT / daß der Weg fogering/ſlecht/flein fey zum Sep þete 7 daß man nichts darvon fagen kan . Dann Beten iſ Theologiam ſtudiren/ und Thcologiam fludiren iſt þeten. So viel nun Mube und Arbeit zur Theologia ger bdret/ ſovielauch zum Deten /das iſt gar tei. ne.
Nihil facilius quàm Orare , qvàm
ſuavi Otio uti , fruiSilentio dulci, & c. Sabbath halten iſt Beten . Zu ſolchem Bes ten und Studieren geboret das Gnothi ſe . auton , Erfenne dich ſelber.
Denn wer ſich
ſelber erkennet / der erfennet /daß er fer gee macht aus dem Envigen und aus dem Zeitli. den / aus dem Himmliſchen und aus dem F
Frroka
Jrrdiſchen . Iſt nicht das Spiraculum Vitæ aus dem MundeGOttes gegangen der heilige Geiſt / die dritte Perſon in der Gottheit? Welche in uns wohnet / und lehe retuns beten / Ja Erbetet für uns mit un, ausſprechlichen Seuffgen.
Der Menſche
jveiß nicht, was er roll fudiren oder beten : Det Geiftbetet in uns und für uns :
Die
Salbung iſtin uns 1. Joban.2. Die lehret uns alle Dinge / und ivir bedürffen nicht Die Menſchen Daß uns iemand lehre. ſeynd betrüglich : Die Wucher ſeynd voller Lugen : Aber der Heilige Geiſt in uns fan nicht lügen .
Wienundas Gnothi feau
thon lehret/ daß alle himmliſche Weißbeit zuvor im Menſchen liege i denn wir bitten um das / das wir zuvor haber / und ſüdyen rben das / daß UDII hat gegeben und bingeleget / und Flopffen durch den Glaus Jen / alſo lernen wir auch aus dem Gnothi ſeauton , das Limus terræ in uns / als der Leib aus der Erden und A :
Die Sets
Darum liegen in uns alle Kunſte / Handivercer Spracheni
le aus Lufft und Feuer.
das iſt alle Thieriſche Weißheit.
Rebre
dich nun zu dir ſelbſt/ ſo lerneſtu alle Dingel denn drei Schulen ſeynd in dir : Drey Lehre meiſter Reyno indir : Drey Liechter brennent in
w
in dit .
Der Geift des LimiTerræ itund
tehret in dir / lehret dich Eſſen /
Trincken ,
deines Gleichen zeugen ( das liecheder Nas tur iſt in dich / das gange Firmament 1 dec lehret dir alle Runſte / Handwerke/ Spča. chen / natirlicheMagiäm : Das Liecht der Gnaden iſt in dir / das lehret dich Thcolo giam , als himmliſche Weißheit : Darffeſt nicht weit auſſer dir lauffen / atlein gehe in dein Rämmerlein / bcte zu deinem Vater im Verborgenen y ſo lehret er dich Theo logiam ,Magiam , & c. Er lehret dich alle natürliche Dinge : Du erkenneſt die drey Schulen /daß ſie in dir ſeyn . Ach (HDTTI wie offt hab ich gewünſchet nach Büchern / nach gelehrten Leuten / Theologiam
die mich lehreten
, Magiam , Alchymiam ,
und habe nicht gewußt / daß der
rechte
Schulmeiſter in mir ſey : Wer iſtgekehrter / als JESUS CHRISTUS , GOTT und MENSCHE !
Der in mir iſt und ich in
ihme. Was will mich ein ander lehren ? Leho ret er mich etwas / lo hat er daſelbige auds von einem andern gelernet / 'und derfelbigo wieder von einem andern . So kommets lektlich in den Erſten / derſelbige lebet noch und iſt in mir / der fan mich alle Dinge leh ren / undgebeut mir zu beten/ zu ſuchen anzus klopf 2
Flopffen / daß ich alſo ohne alle Mübel Una luft/ ohne Beſchwerung/ alles fan von Gott lernen / in mir ſelber.
Nicht daß ich wolte
fėyn ein autod Saxta
, denn ich lehte
mich niche relber / GRIT lehretmid alles : In den hohen Schulen lernet ein Viche vom andern/ und wer von ſolchen Leuten un ter dem Ziegeldadie nicht ſludiret/ den beiſſen fie Spottiveiſe duradiSAXTOY, cinen ſelbſts Gelehrten . Iſt aber nicht alſo /dieweil er ſich Geiſte låſſet lehren. Welcher vom Heiligen iſt übertrefflich ?
Der vom Menſchen ler.
net 7 oder der vori Dtt lernet ?
Du muſt billich bekennen / daß/ der von GOtt gelehret wird / die andern alle libera treffe. Dann der von SDti oben herab tommet/ ift über alle.
O nos miſeri ho
mines, daß wir das Gnothi ſeauton, Co. gnoſce te ipſum ,nicht verſtehen ? Fruftrà qværitur extrà cum magno labore, qvod in nobismet ipfis poflidemus abundantes
Vom
Vom
Schulgangeoder Stutz
diren aller Menſchen , was das redes te Lernen oder Studiren ſey . A8 rechte / einige / wahrhafftige/ noth. 'wendigſte ſtudiren einem ieden iſt nicht daß wir alleine die ſieben freyen Kúnſte lere nen , ſamt etlichen Sprachen ( denn ſolches noch das allergeringſte ) ſondern das einige lernen und erfennen / Daraus alle andere Dinge geſtudiret und gelernet.
Der eins
fältige Mann meynet / das ſey recht ſtudiren und gelehrt ſeyn / ſo man viel Bücher hatt und dieſelbigen leſen und verſtehen kan/in das teiniſcher / Griechiſcher / Hebräiſcher /Chals deiſcher Sprachen / Nein / das iſt noch nicht ſtudiren /noch der rechte Sdulgang: Sons dernich will dir ein Buch zeigen / darinnen alle Bücher der ganzen Welt begriffen ſeyndi To je gemacht und noch geſchrieben ſollen wers den . Wer daſſelbige Buch recht leren lere
3
net / und erkennct / der fan bernach alſo alle Dinge/ ohne Mühe und Arbeit lernen in
1
allen Facultaten / in allen Scientiis, nichts ausgenommen . Daſelbige Bud i po geo mein es iſt / ſo unbekannt bleibets in allen boben Schulen bey allen Welt- Gelehrten . 30 3 $
Ich nenne es nicht geru / und muß es dody nennen / es iſt und heiſt der Menſch /Gnothi ſeauton , erkenne dich ſelber / ſo erkenneſt du HDTÍ / und durch SDIT alle andere Dinge /und findeft Schulgang und Lehrmei ſter bey einander, Wir lernen und ſtudireit nichés als uns felbſt.
Gleichwie GQTT nichts anders
gebieret / Ichaffet , als fich ſelbſt / Er iſt das Wort/und gebieret das Wort/ Eriſt GDior und gebieret GOtt.
Denn Gott iſt das
Wort/ und das Wortif GDTT / und hat nichts anders geſchaffen / denn das er felbſt iſt! Er iſt alle Dinge / darum machet Er alle Dinge ſichtig und umſichtig : Alles was du fieheſt / das hat GOTT gemacht / und alles was er gemacht hat durchs Wort / daſſelbige iſt ei ſelbft.
Darum waren alle Dinge ervig
bey Gott /uid fiyno GQte and in GQtt. Objectio . GDtt iſt altes das / das er ge macht hat / Ergo iſt er auch der Teuffel? Reſponſio. GDitiſt ein Weſen der Engel und aller Creaturen :
Er ift aber nicht ein
Engel : Alle Dingehat der gute GOtt gut gemacht: Voluntaria Creatura declina vitab Unitate & Bonitate , hat fich böſe gemacht : Der Engel ift zum Teuffel voor: den . Die Siinde iſtnichtgemacht/auch nicht die
die Lugen ? Doch ſoltu tviſſenydaß des Teufe fels Weſen noch gut ſep ./ und daß Engel und Teuffel GOtt gleich gelte.Himmel und Hól le . Denn Omnia adhuc funt Unum in Deo . Nun gleidywie GQtt eben das fchafs fet / das er ſelbfi ift : Alſo lernet der Menſch nichts anders / denn ſich ſelbſt und das er in ihm hat.
Was ivir lernen / das ſeynd wir
felbft /und werden dası das ipiv lernen . Das Her fömts / daß keiner siber den andern ſteigen könne lernen finne / ivir ſesynd alle gleich / in beyden Liechtern. Daß der ungeübte Thed logus aber faget / es fety durd) Adam alles verlohren: Dardurch giebet er ſeine Blinde heitzu erkennen /undwill nicht glauben / daß
in Chriſto alle Dinge vollkommlich wieder bracht ſeyn: Erſpricht /in Futura Vita : at Ego dico . In hac Vita hujus temporis. Solches haben nach dem diel tauſend Mens fchen bezeuget / daß die Göttliche Weißheit vorhanden ſey . Daßauch der falſde Phi lofophus faget 1 einer fey über den andern : Der fieber auch nur auf die Wercke oder Idrede vom Rerne/ Saament Früchte Dann zwyfacher daraus alles wachſet. Saamen lieget in qvolibet, himmliſch und irrdiſch : Daraus wachſet derMenſchin ei men guten Baum /per Früchte bringet. Wer viel
viel lernet i ſucheti wuchert / der findet viel : Wer nichts lernet/ der hat auch nichts / ſtihm freplich alles verlohren.
Reiner Pan mit ſeja
nem Lernen über GOtt ſteigen .
Wir ſeynd
alle YOttes / und Rinder GOttes / mit eię nem gleichen Erbtheil begabet / in himmlie ſcher und irrdiſder Weißheit.
Lerne dich
ſelber kennen / ſo kanſt du eswohl mit Wars heit als ich oder ein ander. Gleichwie wir uns ſelber eſſen /und ſeond das / das fvir eſſen : Alſo lernen ivir unsſele ber / und miiſſen durch unſer Lernen das fverden / das wir
lernen.
ENDE. S# 3956 MESA 565