Valentin Weigel - Vom alten und neuen Jerusalem, 1697

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Vom Alten

und Neuen

Neruſa

lem

Das iſt Das alle Blaubige beydes im Alten und Neuen Teſtament mit ih ren Füßen ſtehen müſen in den Thorenje. ruſalem /das iſt in der Stadt GOttes wandeln und nicht darneben .

Lucæ 17 .

Sepet

das

Reich

Bottes

iſt inwendig in

euch .

Rom .

10.

Εγγυς σου το ρυμα έσιν εν τω σόματί σε , και εν τη καρδία σε . Durch M. Valentinum Weigelium . Gewefenen Pfarr Herrn zu Zſchopau in Meiſſen. Verlegt durch Samuel Müllern 1697



doet ebed အရာရာ

‫یته وه‬ popor

‫مه يه ته مه‬

‫واول ماه‬

qopp

Wo das ſichtbahre

Seruſa

lemgeſtanden /wie es mit 12. Thoren in Judea von Steinen gebauet geweſen von fampt dem ſchönen Tempel / Stem der Stadt auffbauung , und zerſtos. rung , finden wir in Biblis ſcherSchrifft gaugs fam .

Je wollen wir allein zeben von Alten und Neuen Jeruſalem auff Theologiſche Weiß , auff Himmlia fche und jrrdiſche Art/das iſt/nady der Neus en Geburt außGOtt / und nach der Alten Geburt aus Adam ,da GOtt in der Neuer Creatur iſt, und die Creatur in GOtt /und Da das Firmamentin der Alten Creatur im Sirmament / darumb

wirbs

müſſen hie

erkläret und verſtanden werden / auß der Schrifft der alte duſere Menſch / aus dem limo terræ !und innere Menſch auß dem limo cælorum : Diefer iſt auf dem er wigen Himmel unvergenglich:

Jener auß

der Evden jrediſch und vergånglich. Ders halben 22


VomAlten und

halben theilen wir die Stadt GOttes in Himmel und Erden / das iſt / in Gnade sino Natur. Himmel in dieſer meiner The ologi oder Philofophi, iſt nicht der Him melinit Sternen/ den wir mit Augen ſehen/ der uns erlenchtet/ ſcheinet , Eriſt vergeng. glich zeitlich ſampt der Erden / als die uns term Waſſer :Sondernder Himmel iſt hier / das

Ewige unſichtbahre und

unvergen

liche / die ober v davon der Apoſtel ſagt Johan.3 . Cap. Niemand ſteigt gen Himmel ohne der vom Himmel iſt i nemlich des Menfchen Soin / der im Hinmet iſt / das iſti alle Renati, feind in Chriſto / und ſeind im Himmel/ Chriſtus ift im Himmel / das iſt/ im Vater / wie auch der Vater in ihm / und wir ſeind in ihm / und wir ſeind im Him : met /das iſt/ in Chriſto / vie and Chriſtus in uns/ Ioh.14 . Erde iſt nicht allein dieſe ſichtbahre runde Erdkugellſondern Erde heiſſet hie die gange Sichtbare und Unſicht bare Machina Mundi, die da iſt limus Adæ , denn er iſt Firmament

und Lufft

gemacht/ als außder Erden .

Dieſe zeits

ſo wol auf dem

liche vergengliche Machina Mundi mit alicn ihren Geſchöpffen , auß den untern

Waſſern


1

Blaisen Jerufalers . Waſſern iſt der limus Terræ , darauß iſt der Menſdı geſchaffen / der erſte Menſch auf der Erden / jerðiſd ) und natürlich der ander iſt der HErr voin Himmellift übera natürlich ." Hinmel iſt dieneueCreatur/ die

ander Schopffung vom Himmel

durch den Glauben den oberu

in Chrifto Ielu auſ

| iſt Gnade/ Creatur , der

neue Menſch / Doch bleibt in ihmeverborgen der alte euſſere Menſd wie die Finſternus im Licht. Weiter kan ich euch recht und woll nena ten den Himmel / die Gnade / die rechte Hand : Und die Erde , das iſt /Natur / den alten Menſchen die lincke Hand : Es iſt keins ohne das andervollkommen/und bleibet je cines im audern/das untere in feinčobern und das obere in ſeinen untern /die Ewigkeit iſt in der Zeit und die Zeit in der Eivigkeit, der Himel iſt in der Erden / und die Erde im Himinel / einesliegt im andern verborgen , und die Finſternuß im Licht. Die Alteres atur bleibt inder Neuen /wie ein Finſternus im Xidit / und die Neue Creatur bleibetin der Alten wie das Licht in der Finſternuß .. Chriſtus. hat auß benden eines

gemachti

Alſo /daß die Neue Schopffung bleibe inder Alten 23


Vom Miten und Alten / und die Alte in der Neuen / das iſt Adam bleibet in Chriſto / und Chriſtus bleibet in Adam / doch muß eines herſchen / das andere unten liegen / eins muf Sters ben /das andere Leben / lebe ich in der Alten gang Stadt / und führe meinen Wandel darinnen /ſo kan ich nicht leben in der Neuen Stadt , das iſt /darinnen Wandelit.

Möchte ſich ein Ungeübter Veridundern ; foie es zu gienge/ oder muglich were / daß der Allte im Neuen bliebe / und der Neue im

AC

ten / daß die Alte 'euſſere Creatur , in der Neuen were ; und die jenere Neue Ercatnr in derAlten / oder das GOtt in den Mens fchen were / und der Menſch in GOtt/ das Natur in Gnade were / und Gnade in der Natur/daß der Himmel in der Helle werci und die Helle im Hiinmel ! Darauff merce auf unfer Aiphabethlin welche du findeſi viel nüblicher guter fententz. Vnitas iſt nichts nuge fine alteritare ,Alteris tannicht ſein ! abſqve ſua Vnitate. Item

: Inferiora ſunt

in ſuis ſuperiori bus.Inferiora nobilius & Perfectius effe habent in ſuo ſuperiori, qvam in ſcipſis : Sunt enim ibi fecundam naturam & modum ſuperiorm . Dannenhero ficheſtu | Dag die Natur als


Kleven Jeruſalem .

als das andere in der Guaden , als in Natur / ſondern feinem obera ſey nicht. e nder Gnad . Und Zeiti Ewigkeit feynicht Zeitfſondern Ewigkeit /unddereuſſere Alte Menſch fey indemjnnern Neuen / nach Art und Natur des Nenen /wann ſich das untere euffere verſchlucenteſſet / von ſeinemobern innern / ſo iſt der Menſch in dem Neuen Jerufalem , in der heiligen StadtGOttest in dem Hauſe des HErren / ſtehet mit feinen Füſſen in deniz. Thoren Jeruſalem in der Snade iſt neue Creatur. So aber das innere / Neue erſeufft undertrendt fpird oder verſchluckt, ſo iſt der Menſch in der Alten Stadt /

auſſerhalb dem Neuer

Jerufalem /ſein Wandetiſt jrrdiſdy/erftehet mit ſeinen Füſſen in den zwölff Zeichen Zodiaci , desvergenglichen Himmels /und wird geführetnad, den ſieben Gubernato ribus Mundi iſteine alte Creatur /hilfft ihr nichts daß die Neue in ihr liegt. Der gldu: bige neue Menich ſtehet und wandelt in dein / außdeme erkommen und gewach , ſen itt: Auß Gott durch JEfum Chri ftumift er gewachſen in GOTT : Durch JEfum Chriſtum ftehet und wandelt folche Mutua inhabitatio , das eines imn anderk 214

iſty


Pon Alten und

iſt , wohnet , bleibet /wandelt/ ſolche con verſatio und ſolches Conſortium iſt le gitimum Conjugium ;

die Ewige uns

zertrenliche Ehe, Es iſt die heiligeStadt GOttes , das Neue Jeruſalem , Quisqve renátus ſtehet mit feinen Füſſen in den zivólff Thoren Jeruſalem /allezwolffThore/ Steine/Perlen / Gründe/ feind vom Mens fchen ungeſcheiden / alle Jugend und Fruch te des Glaubens /alle Frúdyte des Geiftes/ ſeind eins und beyfaminen 1. der Renatus iſt es ſelber von Gnaden / ein jeder iſt vor GOTI ſelber die zwölff Thor / . die zipoiff Gründe i zivólff gemmæ , livorff Perlen / die lebendigen

Steine an dieſer Stadt)

feind die Renati , die Heiligen /iie Petrus mit ſeinen andern Apoſteln bezeuget. Der ungläubige alte euſſere Meuſd jiehet 2:00 wandelt auf deine er geipachſen / und fom menift: auß dieſer Machina Mundi, ex limo terræ , iſt ergewachſen / entfprungen und Fominert / in demſelbigen ſtehet und wan: delt er . Sein Handel/ fúrnehmen /Staudt) Ampt/Gewerbyłauff/Leben Anfang Ender iſt in den 12. Zeichen Zodiaci, vyasal Xiind in den ſieben gubernato m2 * ribus Mundi,foam Hiñelſeyn / daiſt ipar lice


i +

j

teisen

Jeruſalers .

lich der Menſch und der Himmel ungeſcheis den 7.Za

derMenſch und die

Machina

Mundi ift eins /.ſo wenig als die Röthe im Wein /oder die Weiſſe imSchnee zu ſcheiden ift/ ſo wenig iſt auch der Menſch vom Him mel zu ſcheiden , in dem er iſt / gehetyſtehet / wie die Lufft und der Sonnenſchein í ein Dingſeind /alſo derMenſch und ſeinLimus, die Belt iſt der Limus, der Limus iſt der Sahmen per Sahmen iſt der Menſch das iſt die alte StadtGottes /den dieſe groſſe Welt ist ein Hauß GOSIES / und der Menfchift ein Hanc GDTtes /der aus der groſſen Welt gemadıt iſt / welche groſſe Welt in der Schrifft Limus Terræ ge narne ( bird / und dieweil der Menſch nach ſeiner alten erſten Geburt auß der Welt ;

So mag man aus den zivólff Zeichen und Häuſern des Himmel erkennen und ſehen , fein Ampt

Standt/ auff / Wandel / Anz

fangund Ende feines Lebens.

Die Aſtrologitheilen den gangen Him met in zwolf Häuſer i

wie auch zwolff

Hinntifdre Zeichen feiud in dem Jhiertreiß der von Ptolomeo und

Artem

genennet

wird Zodiacus .

25

I. Vitæ ;


Von Alren und

1.

Vitä ; Caput facies,

2. 3.

Vi Ditiæ , reditus ; Collum , guttur, Humeri, brachia , Manus , fratres

forores, affines. 4.

Parentes, ædificia , Pectus,Pulmo

diaphragma. Fily, Stomachus, lecor, cor, latera , 55. dorſum . Morbi , Sanitas, inferior venter , uf

6.

qve ad pudenda. Dereuxoria, partes ab umbilico uf 7. qve ad Clunes: 8.

Mortis fpes ,

Viſica , pecten , geni

talia , tranguria. Religio ,ftudia,'coxæ mediæ . 9. 10.

Honorés officia , coxü inferiores,

genua. II. 12.

Amici, crura ufqve ad talos. Triſtitia.

Aué Natürliche Menſdhen aus Adam der erſten Geburt nachſtehen und wandeln in deme , auß dem ſie kommen /darum ſichet der Aſtrologus des Menſchen Leben und Todt / Reichthuin und Armuth / Glúc Ehre/ Schinacht Gelehrte ) and Ungelehra tel Freude Traurigkeit / Hoffart/ De muth aus dieſen givólff Haufern . Zudeme

haben


Y

tteiten Jeruſalem

.

haben auch die zwölff Himmliſchen Zei chen /den Menſchen mit ſeinen Gliedmaſſen in ſich begriffen . go 8

Das Haupt. – Der Halb . 3 m

1

Die Arme. Die Bruft.

o

Die

Das Herb .

more

Schienbein :

Der Bandh.

*

1

Aus den

Die Nieren. Die Geburt Die Coxa . Sinie.

Die Fuſſe.

Elementen kommen dem Men .

ſchen der Leib und der

Elementiſche Seift)

zu Eſſen / zu Irincen /zu Schlaffen /ſeines gleichen zu zeigen / auß dem

Geſtirn kömpt

dem Menſchen der Sideriſche Geiſt , als Sandipercke Kunſt und Sprachen / Facut eten / jrrdifdie Weifheit / und das iſt der Himmel im Menſchen /Solches gehöret der Aſtronomi zu / wie Theophr. in

Sagaci

Philofophia klárlich und gründlich lehret/ alſo gehöret der Menſch in die Alte Stadti nady diefem theil / aber der Geiſt / der da ewig iſt/ topt dem Menſchen auf SOtt / Sowir nadi dieſein Wandeln / und Lebens fo mnogen wir aus Krafft der neuen Geburt der groſſen Creacurentweidhen /daß fie uns nichtmehr fennet

noch über uns herfchets und


Vom Alten und und alfoſind wir in der neuen Stadt/ in dem neuen Jerufalem / und haben unſern Wan del im Himmel / all unſer Lauff/2mpt/und Wandel muf -aus Chriſto beſchrieben wer den / und nicht aus der Aſtronomia.

JEſus

Chriſtus

GOTT und

Menſch beſchleuſſet alles was im Himmel und was

drunter iſt.

*

Rechte Hand

Linde Hand

Himmel /Gnade/

Erde /Natur /

Alte Creatur )

Neue Creaturi

Anfang

Eude

Ewigkeit

Zeit

Liecht

Finſternuf / Nen Teſtament.

Ait Teſtament

T : Juda;Ruben , Gads

Petrus Andreas ,Jacobus

Aſſer,Næphtali, , · Johannes Philippns, Bartholomæus, Thomas,. Manaſſe ,Simeon , Iſaſchar ,Sebulon, Matthæns Jacobus Simon , Jeſeph Benjamiu ,

Matth .

* Videtur hæcautor ad Mentem P.L.ſcripfiffe , & fortè ab eo mutuatus eft omnia qyod in hạc Tab. proponit . Jaſpis ,


-

Pleven

Yeruſalem

Jaſpis, Saphitus, Calcedon , Schmaragd Sardon ,Sardis, Chryſolithus, Berill : Topas. Chryfol Hiacinth . Die Schrifften der

Alle Schrifften des

Propheten Oder alle des Alten '

Neuen Teſtaments.

Wort Pater Filius

Filius. Pater

iche zergengl y Dre

Teſtaments.

Scala duo denaria

Spiritus Sina , Spiritus

Un weiter von dem Alten und Neuen Jeruſalem / nach inhalt der

Pros

phetiſchen Schrifft ; ſo müſſen wir wol mercken / auff dieſe Regel: Exqvo qvid nafcitur, ex eodem etiam fovetur, alitur,vivit. Der Fiſch wachſet auß dem / undim v iſt ſein Luft /Freudeund Leben /auff dem trucken ſtirbter.

Der Baum wachſë

aus der Erden /die Erde iſt feineNahrung, Wohnung und Leben 7 in der Lufft fo'er auß

ges


biosen Jeruſalem . gegraben wird /ſtirbter / der Menſch wach jet auf dem Limo Terræ , der Limus ift ſeine Nahrung / luft/ Freude und Leben . Der neueMenſch wachſetaus GOtt/ auf Chriſto /darumbiſtihm Chriſtus ſeine Luſtr Ruhe Genügel Freude und Leben nunmugs lich iſt / das der gebohrne erhalten ſvird/ ohne den Gebehrer /dieſe Welt iſt unfer pa rensnach dem natürlichen Leben / die mus uns Speiſen / Irencken /Kleiden / erhalteu , undmogen der vier Elementen nicht geraha ten / GOJI iſt unſer Vater / nach der neuen Geburt in Chrifto /darumb muffins Speiſen , Trenden / Chriftus mit ſich ſelbſt Kleiden / erhalten / Denn wir Eſſen und Trinden ja ſein

Fleiſch und Blut : Wie

jviſſen wir aber ob wir im Alten oder Neuen Jeruſalem wandeln / oder können wir auch zugleich, in beyden

wandeln ? Aneſport:

Nein , in einem muß unſer Leben wandel Alten oder im Neuen / es

ſeyn /es ſey uun im

iltg hie nicht laug ſeyn /ſondern du muſi Kalt oder Warm ſeyn .

Dn muſt ein alte Eres

atur oder tine neue / du muftinwendig in der Mauren feyn oder darneben / an den Wer : den oder Früchten Kennet man den Banm / ob gleich der Menſch eine Stadt GOttes

ift


bleiten " Jeruſalem . ift /ſo ifter doch auch ein Baum / dashindert denProphetiſchen und Apoftoliſchen Grund gar nichts / erift wol ein lebendiger Stein andieſem Gebeu: 1. eine Wohnung Hauß / Sabernacut SOttes . Er iſt auch ein Baum / gut oder bdfel Matt:7. Bringet er gute Früchterſo ift er ein Baum der Gerechtigkeit / gepflanget Que GOtt felber /Matt. 15. und ſein Bans del iſtim Himmet / und behelt den Frieden Chrifti intendig feiner Mauren / auch iſt der. Renatus in Chrifto ein Thor in die Stadtfelber / und freuet fich mit David einzugehen zu den Thoren Jeruſalemy in das Hauſ des HERren Pf. 122. Er ſiehet nichtdrauſſen / oder darneben /tvie ein boſer Baum /der zum Feuer gehört / darumbprüfe fichein jeder ſelbft / ober in Chriſtofen / ob Chriſtus in ihme wohne/ Cor. 16.Fides eſt omnia , & facit omnia . Chriſtus in habi fans eſt fides veſtra.Ift derGlaube in uns ) der wird ertant auf de Früchte des Geiſtes was ein jederiſt/alb Liebe/ Freude /Gedulty Sanfftmuth 1 Barmherßigkeit / wo eine Ingend ifti da müſſen die andernalle ſeinſ es ſeynd 12. Shor in der Stadt / wereines gat/mußdieandern alle haben wver zueinem ein


vom Altciting eingehet der muß durch die anderu allege. hen / es fen gegen Morgen oder gegen 2 bend/keines Ean ohne dasander feyn / gleich wie auch iin gegentheil / wenn ein Berd des Unglaubens iſt i da können die anderi Laſter alle ſeyn / und im Menſchen herfür brechen / das ſich aber mancher von diefem oder jenem after enthelt/geſchicht nicht auf einem guten Herßen oder Glauben , ſonſt ließ er alle andere Laſter fahren.

Violato

Vno Mandatorum , violata funt omnia Servato Vno mandatorum , ſervåtao mnia. : 1.

Sonſten were es kein halten .

Zwölff Pforten Jeruſalem . Glaube

2. Liebe

3. Hoffnung 4. Gedult

Jaſpis.

Saphirus Chalcedonius Topalius..

5. Gehorſamy

Beryllus.

6. Demuth

Chryſolitus. Sardius.

7. Sanfftinuth 8.

Heiligkeit /

9. Reinigkeit!

Sardonius.

Smaragdus. Chryfopyas.

10. Armuth des Geiſts i II. Barmherßigkeiti

Hyacinthus.

12. Gerechtigkeite:

Amethyſtus.


5

Vente Jeru n ſalem . As ſeind die zwölf Thor / durch die müſſen wir ein gehen in die Stadt GÖttes / zum Hoff des HErrent und in ſeinen

Vorhoffen anbeten /vor fei

nen Fufſchemel.

Durch den Glauben /

ſampt ſeinen Früchten /werden uns die Thor auffgethan / in das Himmliſche Jeruſalem . Die Propheten und Apoſteln mit

ihrer

Lehre / ſeynd auch die zivólff Gründe und Thore/den ſielehren unsnichts anders / als JEſum Chriſtum / der der Glaub und alle Ding in uns iſt/ Wie nun durch dieſe Ding uns die Thore auff gethan werden / und ſeynd die Thoreſelbſt in Chriſto/und durch Chriſtum : 'Alſo durch den einigen Unglaus ben / der da iſt der alte Menſch ſampt ſeinen Paſtern , werden uns ſolche Thore verſpers ret /und zugeſchloſſen / da müſſen wir drauf ſenbleiben / Nemlich/ſowir unslaſſen regies ren die zwolff Zeichen Zodiaci, fart / Geiß / Zorn , Haß

zur ?Hof

Neid / Lirieg/

Diebſtall/ Freſſen / Sauffen/ wie wohl uns der Himmel zu ſolchen Dingen nicht treibt/ wir geben ihm Urſach / daß er uns führe auſ fer der Stadt in die Verdamnus . Unglau


Vom Alten und

Unglaube / Alte M.

1. 2.

Haßl

3. 4.

Verzfveiflungi Ungedulti

5.

Ungehorfam

6.

Hoffart/

7.

Zancť/ Krieg/

8.

7 Unheiligkeit

9.

Unreinigkeit.

jo. Reichheit des Geiſts/ II .

Zorn/ ( geiſtlich Hoffart/

12. Ungerechte.

Ieſe Dinge ſind alle der einige lin . glaube / oder Ungehorſam /wer Zeit und Verſtand hat/inag es beſſer ord. nen / und mehr hinzu feßen / als da feynd alle Früchte des Fleiſches /als Abgötteren /Zau: beren / Freſſen / Sauffen, Spielen /Mor den / Stehlenetc.

Ich habe nur kurz An

leitung zeigen wollen / daß der Unglaube alle Sünde ſey / und mogen die Laſter vom Unglauben nicht;geſchieden werden , ſo ipes nig als die Róthe im Wein / oderdie Weiſſe vom Schnee/

denwie der Firmamentiſche

Himmel / und der Menſchvereiniget ſeyn, Alfo


Bleuen Jeruſalen . Ao audh der Unglaube und ſeine Wert der Finſterniſ / wer nun nicht durch den Glauben dieſer alten Creatur fanUrlaub geben /der muß in dem bleiben und wandelny auß deme ergewachſen iſt, in demſelben ſtes hen ſeine Füſſe/ und iſtauſſerhalb der Hims lifchen Bürgerſchafft / neben der Stadt SÓTtes / zu dieſem alten Menſchen oder Unglauben ſollen geordnet werden / vor de nen der da Zeit und Verſtand hat auß dem die 12. oder 10. Vltores intra unum quemqve 12. Seelbrecher reynd in einem jeden Menſchen damit er geplaget und ges peinigt wird / den ein jeder Sünder ſtraffet fidh felber /ſolche Vltores ſind geordnet unter die 12. himmliſche Zeichen des Thierfreiſes , Ignorantia, Triſtitia, Invidia , Fraus,ira , Malitia , &c.

Wer ſich in die Sternen leſt

regieren / der hat keine Ruhe1. felt außeia nem Caſter in das ander , bleibt auſſerhalb Will aber einer der Stadt SOItes. ſeliges Leben fins Friede/ Xuhe /Gnuger und Glauben in Chris den den j * der muß durch ſtum verſeßet werden / durch welchen idir vermogen alle dieſe zwolff Seelbrecher ver. treiben B 2 *

Victoria Mundi


Vom Altert ind

treiben / und von uns jagen / *

durch den

Glauben habenwir Gewaltdie Welt zu Ús berivinden /nicht Könige / Fürſten , Käyſer, mit ihrer Kriegs Rüſtung /ſondern dieWelt/ die in uns iſt i den alten Menſchen der auf der Welt geſchaffen iſt/unſer eigenBlut und Fleiſch/ das iſt / die Weltdie wir Chriſten ůberivinden ſollen /Hæc eft Victoria ,quæ 'vincit Mundum , Fides noftra .

1.

Jo

hann. 5. Können wir aber die Welt nichtů winden / ſo ſind wirmangelhafftig im Glau . ben /*

ſeynd nicht Chriſten : Den dem

Gläubigen ſind alle Ding müglich , allen die ihn auffnahmen / den gibt er macht Kin der GOItes gebohren zu werden , die in ſeinen Nahmen

glauben / weldse nicht aus

dem Geblüte i nodi' auß dem Willen des Manns / ſondern auß GOTI gebohren ſeynd.

Spricht einer / ich kan die Welt

nichtüberwinden /der gibt zu erkennen /das er nicht wolle dem Elementiſchen dieſer Welt abſterben /daß er die Krafft der Sauf fe und des Nachtmahls verleugne.

Ein

gläubis * Quem libet Credentem & Chriſti anum oportet vincere Mundum . NB . NB .


trenten "Jerufalem . gläubiger neugeborner Menſch hat Chri ſtumſolieb /daß er auch ſeyn Leben leſſet/daß er mit Chriſto ſterbe dem alten Menſchen und lebe dem neuein Menſchen / Rom . 6. Wir ſind je ſampt Chriſto durch die Tauffe begraben in den Sodt/ gedencket was Chris fius ſagt/ Darumb liebet mid mein Vater, daß ich mein Leben laſſe , und nehme es ſvies der/

* niemandnimpt es von mir /ich habe

es macht zu laſſen / und hab es auch macht wieder zu nehmen .

Kanſtu dieſe' Reden

mit guten Verſtandt außlegen ,ſo wirftu bekennen /daß der Gläubige Menſch könne und müſſeſtehen undwandeln in dem neuen Jeruſalem / und nicht im Alten/daß du den Elementen dieſer Welt abſterbeſt und lebeſt GOSI in Chriſto Jefu /der unſer Stadt Hauß/ Lempel/ Wohnung iſt / ſolieb iſt der Vater dem Sohne / daß er auß Liebeſein Leben leſſet/ und auch widernimpt / ein foldy Gebot hat er emfangen von ſeinem Vater. Eben alſo ſoll und kan audy ſagen ein jeder Renatus, darum liebet mich mein HErr Jeſus Chriſtus/ *

daß ich mein Leben laſſer

undnehme es wieder , ich habe es macht zit B 3 laſſen ; * Lege totum Caput.

*

Ônota ,nota !


vom Alten und laſſen /und habe es macht wieder zu nehmen / niemand nimpt es von mir / ich laſſe es von mir ſelber / auß Gewalt und Krafft des Glaubens in Chriſto / den ein ſolch Sebot hat mir Chriſtus gegeben / daß ich ihn liebel in der Liebe bleibe /und macht habe mein les benzulaſſen /und macht habe das Leben vies der zu nehmen /gleich wie Chriſtus daß zeit liche Leben ließ / und nam das Himmliſche wieder , welcher Chriſt folches nicht ver möcht , nemlich das Leben zulaſſen und wi . der zu nehmen /derivere kein Chriſt /betruge fich felbſt, wehre keingläubiger / und hette keinen Chriſtum / den er fragt nichts nach feinem Worte oder Gebot/wie er ſpricht : Dasgebiete ich euch /ivo aber Chriſti Ces bot nicht gehalten wird / da iſt auch kein Chriſtusidenn wasEhriſtusgebent/ das iſt er ſelber /was Chriſtus geredt/ gelehret /ges tebet/gelitten /gethan hat/ebendaß muß vort uns geredt /gefehrt/ gelebeti gelitten und ge. than werden ſonſthaben wir Chriſtum nid)t in uns , ſonſt feynd ivir nicht im nenen Jeriis falem / fondern noch im Alten / wer aber in Chrifto bleibt der bleibt in ſeinem Gebot /in ſegner


bleixen

Jerufalem .

feiner Lehre / Leben / Wandel / und hat dás Gebot von Chriſto fein Leben zutaffen / und ein ander neues wider zunehmen / wec nicht haſſet Vater / Mutter í Bruder / Schweſter , darzu ſeineigen leben / der kan Chriſti Jünger nicht ſeyn .

Was iſt dem

Menſchen lieber denn ſein ?eben ?garnichts. Er left alle Ding / daß er nur ſein Leben er: halte . omnia .

Nam amiſſa vita , amiſſa funt * Ein natürlicher Menſch hat

fein Luſt / Freude / Leben an ſeinem eigen wils len und begehren , der im Reichthum

Ehre;

der im Eſſen und Trincken / Geſelſchafften : + Derin Wolluſt / Kunſt /Weißheit : Der inn Gittul/ Nahmen / oder Müſſiggang / er wolte lieber Todt ſeyn /den vonſeinem eigen willenabſtehen / ein Hoffertiger von ſeiner Hoffart , ein Neidiſcher von ſeinem Neid , ein Ungehorſamer von feinem Ungehorfamy ein Geißiger von ſeinem Geiß , ein Freffer/ Sauffer / Hurer , von ſeiner unmeſſigkeit/ folches und dergleichen iſt Vita carnis , na turalis hominisbalneum L. delectató ,un

iſt B4 * Werck des Fleiſches to toolich . + Der Will fol frey feyn nicht eigen .


vom Alten und iſt ihm unmüglich zu laſſen / den wer wil ſein Leben laſſen ,aber ein Gläubiger hatein Ger bot von Chriſto / ſolchſein Leben zu laſſen und ein neii anders wieder zu nehmen /durch Chriſtum /ſolch Gebot/Krafft/Bewalt gibt Chriſtus den feinen / daß ſie die Welt über : winden / durd , den Glauben / daß ſie ihr 1 Blut und Fleiſch dempffen / den alten Mens ſchen tódten / das iſt Mortificatio veteris Adami, Vivificatio Chrifti (novi Ada mi. ) Darinn ſtehet luſtificatio hominis, das hat Chriſtus dein gläubigen gebotten daß ers leichtlich vermag , das iſt in feinen Gebotenganbleichtlid) zu wandeln / ſein Ges bot ſeynd nidit ſchwer / tommet her zu mir alle die ihr mühfeelig und etc.

Hie findet

ihr ein feidhter Joch /in mir bleibt ihr , das iſt in der Liebe i das iſt in dem H. Geiſt ! under wird der H. Geiſt /NB.Natur wird in die Gnade verſchluct / denn der Menſch iſtnicht mehr ſeiu ſelbſt , fed inhabitantis Chriſti , darumb liebt Chriſtus den Rena tum ,den Gläubigeu / und der Renatus kan voriges Leben Haſſen und laſſen / und fan wandeln iu novitate Spiritus Sancti no

vitatæ , 1


Versen Jeruſalem . vitatæ vitæ , wie der Apoſtel ſagt , das iſt daß fanffte leichte Gebot oder Gefeß Chris fti / da iſt Geſep und Evangelium eins und ungeſchieden / der H. Geiſtweiß nicht von ſolcher Menſchen Klugheit der Schrifftges lehrten /dic da diſputiren ,diſcerniren Ges ſeß und Evangelium /de ufu triplici Legis iſt nur eine Melancholey in Theologia , 0 ivelin wir in Geboten Chriſti wandelten, ſo wandelten wir auch im Geſeg des HErreny in ſeinem Evangelio , in ſeinem Wort/{ idhti Lehre/ Leben /und dürfften gar nicht diſputi ren ,non ¢

Tomei ob das Evangelinm ivch

re prædicatio pænitentiæ & remiflionis peccatorum , deuſu legis, vom Glauben /

2

Wercten etc. Sie diſputiren und wollen reden von deme/ das ſie niegeſehen / erkant/ nod ) geſdymecket haben/ darin ſie ſelber nicht

i

ftehen nod wandeln / alſo mit allen andern Artickeln der Religion / von

Wercken /

Glauben /haben der feins nicht inne / wiſſen gar nid )ts von der H. Sdrifft / reynd ge. machte Doctores in hohen Schulen / ihr a nimaliſcher Menſch roll Doctor der Schrifft ſeyn / haben den Glauben nicht ge ſdymecft/dürffen von Chriſto Predigen / ha. ben B 5


Vom Alten und ben nie Chriſtum geſehen noch erkant / fie verſtehen nicht das leichte Gebot Chriſti und die Krafft des Glaubens/das ein gåva biger ſoll und könne ſein Leben laſſen und wi der nehmen , es wird vermeint der Glaube fer geſcheiden von den Früchten des Geiſtest das iſt als möchte der Glaube im Menſchen ſein ohne das Leben Chriſti.

Nein traun /

da iſt keine Scheidung Vnica virtus das iſt fides begreifft alle Tugenden , wie ſonſt bey den Juriſten in der einigen Gerechtigkeit alle Jugend geſchloſſen ſeynd/Juſtitia in ſe ſe virtutes continet omnes alſo kan ich auch ſagen. Vna fides in ſe virtutes con tinet omnes.

Gleich wie audy im gegen.

theil /Unicum eſtpeccatum der Unglau: be /Ungehorſain / die alte Geburt / darauß alle andere Taſter flieſſen /Chriſtuseſtom nia , Fideseſt & facit omnia .

Qvicquid

de DEo velChriſto dicitur, das iſt er ſels ber / als HOSI iſt Unum Ingenitum , infinitum æternum , lux , vita, Iuſtitiam bonitas,Caftitas,Cæluni & omnia. Hæc funt in ipſo indiſtincta ; Habito & pof ſeſſo uno horum ; poffeffa funt omnia Haſt du Unum DEum , ſo haſtuden Him mel


Teuen Jeruſalem . mel und alle Dingellicht / Friede / Freudej Leben / Infinitum , Ingenitum , Suñum Bonum , mangelt dir eins unter dieſen / ro haſtu gar nichts : Demto uno horum demta ſunt omnia , wie unſer Inbelli In formatory hin und wvieder zeugen /was man von Chriſto ſagt, das iſt er ſelbſt, und von feinem weſeu ungeſcheiden, er iſt Vita, por ta.veritas, lux ,juſtitia, bonitas, delectio Verbum

& omnia ,

Chriſtus

iſt unſer

Glaube/ Weißheit / Gerechtigkeit/ Speiſer Tranck /Kleidung /haſtu eins unter dieſen /ſo haſt du alles das man von Chrifto fagt : Mangelt/ dir es aber an einem unter dieſen fohaſt du gar teins , du haſt Chriſtum nicht indir / *

als das man vom Glauben ſagt ,

das iſt er ſelbſt / ohne alle Trennung und Scheidung/der GlaubiſtGehorſam / žiebel Hoffnung/ Barinherßigkeiti Keuſchheit/ Gerechtigkeit / Heiligkeit ,in Summa alle Früchte des Geiſtes , daraus folget Noths wendig / daß der Glaube alle Jugende vous

bringet 1 Fides qvid ? Adam & Chriſtus eft in homine ratione hominisnaturalis & regati. Fides igitur eft Chriſtus inhabitans ; Vbia Chri. ftus ibi & etiam vita , 1


Von Alten und bringet, in einem und durch eins / als Beten / Beichten Glauben /Abſolviret werden /hal ten die Gebot / den niemand kan beten ohne Beichten oder ohne Bekäntnúb /der Sún. den/wer da Beichtet/der Betet/ und iver da Betet der Beichtet/ ich meine nicht vor dem Beichtſtuel des Antichriſti/ den daſelbſten können alle dieſe von euch auch geſcheiden feyn /iver nun Betet und Beichtet/ der wird abſolviret von GOII ſelber / wer abſol viret / der iſt gerechtfertigetund geheiligt/ Wer alſo iſt/ der liebet GOIT und feinen Nechſten / iver da liebet/ der heltdie Gebot. Nemo poteſt orare abfqve confeſſione, nemo poteſt confiteri ſive fide; Nemo credit fine abfolutione, fine juſtificati one,reconciliatione cum Deo per Chri ftum , nec credere qvis poteft fine di lectione; nec dilectionem habere fine legis obſervatione, nec obſervarelegem fine vita Chriſti , credens baptifatur. illuminatur ,cibatur, juſtificatur , vivi ficatur ,beatur.

Da iſt alles bey ein an

der / und tan von einander nicht geſcheiden werden , *

GOII iſt das Wort das

Wort *

Aurea Verba,


Kleizen

Yeruſalem .

Wort iſt GOII , das Wort iſt das Licht, das Licht iſt der Geiſt / der Geiſt iſt das les ben /das Leben iſt in allen Menſchen /dif les ben und Licht iſt Chriſtus / durd) welchen alles ; in welchen alles, und zu welchen allest geordnet und gemadyt iſt / darumb iſt das Reich GOttes in allen / den das Wort ers leuchtet alle Menſchen ſo in dieſe Welt koms men/ warumb bleiben den ſo viel Menſchen Univiſſend, Blind und Verdampt? Das folget im

Zert *

Joh . 1. er war in der

Welt / und die Welt iſt durch ihngemacht, und die Welt kant ihn nicht, das iſt er far im Menſchen als in der kleinen Welt / und der Menſch iſt durch ihn geſchaffen und er . lóſetſ und der Menſch kennet ihn nicht ,daß er den Himſel in ihm trage und habei in dies ſem Hiininel/ Hauß / Tempel / Wohnung / kan der Renatris Beten /Beichten /abſolvirt fverden /und alle Ding vollbringen / *

wie

folches über den Sert vom Publicano und Phariſeern nach der Lenge offt in Publico beivieſen worden .

Das Caufa cæcitatis ignorantiæ & damnorum in homine. * Verum Temp lum ac coelum hominis.


Dom Aiten und

* Das neue Jeruſalem ſampt den 12 . Thoren /das alleSchrifft begreifft /iſt nichts anders/ den die neue Creatur dergläubige Menfch / welcher weſentlich mit GOttver. einigtiſt /da er in Gott wohnet/und GOtt in ihme/ ſo wohnet er auch in Chriſto, And Chriſtus in ihme/un bleibet in dem allen / als len was Chriſtus geredt/ gelehret/ gelitten/ gethan hat / ſo iſt er auch in dem H. Geiſti und in allen Früchten des Geiſtes / und ſte het mit ſeinen Füſſen in den Thoren Jerufa. lem / diedagebautiſtauff12. Gründe, in al ten Teſtament

und auff 12. Grunde im

neuen Teſtament / auff GOII und das Wort/das iſt Menſch worden /und heitt Jes ſus Chriſtus ,in welchen Himmel und Erdex geſchloſſen ſeynd /davon / Ephef. 2. Der

2

poſtel ſagt: Jhr feyd nicht mehr Gaſteund Frembdlinge /ſondern Bürger mit den H. und GOttes Haußgenoſſen / erbauet auf dem Grund der Apoſtelund Propheten / da Jeſus Chriſtus der Eftein iſt /

iu welchen

der gange Bau in ein ander gefüget/ wechſt zu einem H. Sempeliu dem

HErren , auff

welchen *

Chriſtus inhabitans , & Regnum DEI in gobis.


levien

Jeruſalem .

welchen auch ihr mit gebauet werdet zuei ner Behauſung GOŠIES

im Geiſte

alle Gläubige ſeynd lebendige Steine ſagt Petrus /Vivi Lapides ,und Chriſtus iſt der Eitſtein an dieſem Gebeu /welchen die Bau leute überall verivorffen haben.

Da iſt

Stadt/ Hauß / Hüttel Wohnung/ Thors Grund /alles ein Ding /weſentlich in dem es wigen köſtlichen Eckſtein Jeſu Chriſto/ und kan nimmermehr geſcheiden werden / weder im Älten noch im Neuen Teſtament / der das Alte iſt nicht ohne das Neue 1 und das Neueiſt nicht ohne das Alte /wie auch Gott nichtiſt ohne das Wort/und dasWort nicht ohne GOtt / und der alte Menſch iſt nicht ohne den neuen / und der neuenidyt ohne den alten /eins bleibt immer im andern /dadurch wirgnugſain überzeuget werden / daß wir in Chriſto in ſeiner Lehre / Leben /muſſen in ihme feyn und er in ans.

Behe nunden

Lehrern/Predigern / in allen Dörffen /Stås ten / Ländern /Reichender Welt/die dadurch ihren gedichten Glauben , dieſe Ding ſcheir den, Žrennen

Theilen /und Chriſtum nicht

gang/ſondern nur halb Predigen / in allen Articeln der gangen Religion.

Demlich


Vom Alten und nur das Haupt ohne die Membra , als fein Geburt auß der Jungfrauen umb Weis nachten ohne unſere Geburt / in mit und durdy ihn alſo ſeine Tauffe / Beſchneidung ohne unſere Tauffe / Beſchneidung in mit und durch ihn / fein Nachtmat Kelch Trin : cen /ohn unſer mit Triucken /das iſt in deme fie alle auff einen Hauffen durch alle lande verleugnen die Tauffe und das Nachtmal/ das iſt commori, compati , concanarë, concrucifigi, conſepeliri , confurgere, laſſen Chriſtum alles für uns thun /auff dab wir alte Creaturen bleiben nach der Natur in Adam ohne alle Gnade / ohne den Heil. Geiſt! wie an allen Predigern und Zubó. rern öffentlich zu ſehen iſt i es darff keiner Probirung / fie verführen alle Häupter der Welt/ (welche offtmals ſonſt gute Herben hetten ) das ſie Chriſti feind ſein und Ster ben /den ich ſage mit guter Warheit / das jeßunder nicht ein einiger Prediger o úrffe Predigen Chriſtum Crucifixum reſuſci tatum , das will ich mit dieſen meinen theus ren Lehren beieiſen / vom alten und neuen Jeruſalem / wie ſie es werden annehmen , ſo gleich ein Gelehrter auffſtünde zu predigen den


Kleuen Yerufalent.

dengangen Chriſtum , wie ich hier vorgebey ſodarff ers nicht thun /alſo trefflich ſeynd alle Potentaten Herrſchafften

und Häupter

der Welt von ihren Predigern / Pehrern , verführet/ eingenommen und verfinſtert/ſie habenmit ihren Schreiben / außlegen und Predigen / die Herrſchafften fampt allen Autoribus dahin gebracht/ das ſie alleauff einen hauffen kunlich herauf ſagen / Wenn man Chriſtum oder den Glauben predigt , DChriſtus hat alles für uns gethan / wir können nichts thun/ den foltenwir als ſeine Gliedmaſſen mit ihm nichtleyden / und et. was thun/ fo würdeChriſtus verdienſt ver nichtet / und wir müſſen auch verdienen , was wereChrifti Jodt/ Verdienſt und Leya den nube/ſagen fie / wenn wir ſolten im Ges horfam des Glaubens wandeln / in ſeinen willen und Gebot leben ? Darauff höret und mercet meine Antwort / ihr hohe und niedrigen / ihr Gelahrte und Ungelahrte ! ihr Lehrer und Zuhörer / umb derEhre GOttes und feines Sohnswillenjich ſchrei: be euch keineLügen / Verführung/ ich bin kein Schwermer / auch kein Sacranienti

dahero ein langeZeit rer 7 wie ihr mir bis ſchuld 1


Vom Alten und ( chuld gegeben /GOSI verzeihe es eucy/ ſo es euch leyd iſt/ den damit verurſachet ihr das Chriſtus unbekant bleibet jedermánnig lich / ivennihr die Gerechten alſo verkeßert 1 Nun bedencketmur umb SOItes willent umbeners Heylsivilfen /ob wir nicht muſſen in Chriſto bleiben/ in ſeinem willen / Gebot oder Gefeswandeln i ja ob wir auch nicht alle muffen und follen wandeln / gleid, wie ergewandelt hat/ Joh. 2. Denn das iſt nicht allein gegeben /daß wir an ihn glauben / ſons dern daßwir auch mit ihm ſterben / in Ver achtung/ Verſpottung/ Verſchmehung/ Rom.8. Verdienen doch nichts mit unſerm Gehorſam Chriſtus hat alles erworben , und verdienet i es thuts auch kein Frommer daß er etivas ſvolle verdienen oder erwers ben /es iſt und bleibet alles Gnader Gratiâ ſalvati eftis , es mags doch niemand erwer. ben /noch ererben /durch Wercke/deinerGna. de /die uns errettet vom Sterben / wir ſind ſchuldig und

pflichtig zu thun den willen

und werdarumb tools Chriſtivon der Erden te gehorſam feyni gläubig ſeyn / getaufft feyn / das iſt darumb wolte verdienen und erwerben , der were ein Werckheiliger/ er

wolte


Pleten " Yerufalem . wvolte durch eigen Verdienſt oder Werct ſelig werden / alſo ſtehle er Chriſto feine ges bührliche Ehre ab / legte es ſeinen Wercken zu /ſündiget alſo wieder das Heilige Gebot/ vergib uns unſer Schuld / Hrugehenicht ins Gericht mit deinem Knecht /wie im Lus ca der H. ein Gleichnúß gibt/daß der HErc ſeinein Knechte nicht dafür dancket / ober ihm gleich zu Iiſche dienet/ob wir gleichnun nichts mit

unſerm Gehorſam eriverben /

noch verdienen ſollen den es iſt reid lich ver dienet durch Chriſti Blut vergieſſen : Todt und Creuß/ ſo müſſen wir doch außſchuldis ger Pflicht und Gehorſam in Chriſtowan delnals in deme / der uns ihme zum Eigens thumb erkaufft hat / durch ſein Blut / To

müſſen wir/ſag ich / im Glauben wandeln/in der Liebe im willen GOttes /im Gefeß Got tes/inden Thoren Jeruſalem ,in dem

Haus

redes HErrn /und ſeinen heiligen Bergeetc. welches alles das ungeſchickt bleibet/und ob wir das alles thun ſo darff uns GOtt dafür nicht dancken / wir thun was wir ſozuldig

fein/ und müſſen ſprechen / HErr wir haben gethan was dubefohlen / aber wir ſein un

nuße Knechte / derhalden muß das Haupt mit C 2


Vom Aftert und mit den Gliedmaſſenverfajjer werden / in at ten Predigten, die Reben müſſen an Wein ſtock bleiben . Neue Geburt. @ En lefejiu deinent halben Chriftum

gebohren werden / alfo das du nicht wolléſt und dürffeſt in mit und durdy ihn gebohren werden / wehe deiner Seelen das busiſo das Haupt Chriftum von dem Peibe / daß iſt voin Menſchen theileſt deine und verleugneft deine Sauffe /die neueCrea turin dir verunreiniget iſt/ſie ſol dir impu tirt werden / wie ałe Pſeudo Theologi Lehren / auß Chriſti Fleiſch und Blut / daf er uns im Nachtmahl gibt/müſſen wir neu gebohrenwerden /das gehet auffdas wefen, und auff die leibliche Wohnung nach inhalt der gangen Heiligen Schrifft iwirftu aber mit ihm nen gebohren / ein Kind GOItes und bleibeſt in ihine underindir / 30h.14.15. woldir /der Nuß iſt dein w / as darff er deiner / daf du ſeiner Güte / Liebe und Treue ge neufſeft.

Beſchneidung. Efeſtu Chriſtuin vor dich beſchnit: ten worden am 8. Sage / alſo daß du

nicht


Kleuen

Jeruſalem .

nicht wolteſt/inmituñdurch ihn beſchnitten werden / wehe deiner Seelen / daß dudas Hauptvon den Gliedmaſſen theileſt/das iſt Chriſtumvom Menſchen / und baueft auff die lehre Dinge der Schrifftgelehrten die dich vertröſten/ ſeine Beſchneidung folldir imputirt werden / am Herßen / Muth , Sinn Phil.3. Deut. 30. Nicht ein Zittel vom Geſeß iſt auffgehaben / der Buchſtab iſt in den Seiſtgezogen , auß dem alten Tes ſtament iſt das neue worden durch Moſen iſt das Geſep geben / durch JEſum Chris ftum iftuns die Gnade und Warheit geben worden / leſſejtu dich aber mit Chriſtobes ſchneiden nach dem neuen Teſtament i was darffdir GOTI dafür dancken / du biſt,es fdhuidig und verpflichtet zu thun /wiltu an ders ſeelig werden / in Chrifti Verdienſt der Beſchneidung / wieduaufi Blindheit der Schrifftgelehrten für gibſt /fondern du ehreſt Chriſtum /rühmeſt/ lebeſt/ und preifeſt ihn /daß erdir ſoldjes erlangt / verdienet and erworben hat , daß du auß Gnadenin mit und durd; ihu Joh. 15 .

beſchnitten werdeſt /

63

Zariffe


vom Alten und

Tauffe. Ereſtu Chriſtum die Sauffe an fich nehmen zum Begräbnúk und Todti Verfolgung und Schmehung / alfo dasers vor dich gethan hat /du wolteft nicht mit ihme getaufft werden /zugleichem Sode . Rom . 6. Wehe deiner Seelen ; das du das Haupt nicht wilt mit den Gliedern vereinis gen /das iſt deine Glieder wiltu nicht taffen Hlieder ſeyn / i . Cor . 6.2 . Cor.6 . und iviltu mit ihme nicht eins ſeyn / ſeine Wohnungel Tempel /Hüttel Hauß/Stadt / Jeruſalem duwilt neben der Stadt bleiben I lefTeſt du dich aber mit ihme Sanffen/ ju gleichen

Sos

delielches du pflichtig biſt und fchuldig jul thun /ſo thuſi du als ein gehorfamer Knecht, gegen feinen Herren / dir zu nug wasdarff diraber GOŽI der HErr dafür dancken / was kauftu verdienen dienet.

Chriſtus hats vers

Nachtmaht . Eneſt du Chriſtum das Nachtmahl eſſen /deu Kelch desCreuges trinckcu , Salſodaſſ du nicht durffeſt / noch wok left mit ihm EſſenundZrincken /und Com pati,


blenen Jerufalem . pati,concrucifigi, confepeliridas iſt fein Leyden und Sterben ſoll dir imputirt ivers den /auch Auſſagung deiner Schrifftgelehr ten /ivehe deiner Seelen /das dudas Haupt von ſeinen Gliedern reiſſeft , das iſt von dir wirffeſti/ unſer Glieder ſeynd Chriſti Glies der (trinckeſt duaber den Kelch ſeines Lena dens /. das du dich leſſef umb feinentwillen Verſpotten / Verachten / Verſchmehen/ Verkeperny Verſchipermern , Verjagen Jódten, was darffdir der HErr dafür dans cen /was kanſtu verdienen / allein du bezeu geſt damit /das Chriſius dir alles verdienet und erivorben habe auf Gnaden / und das du ſeines Todes theilhafftig ivolleftbleibeny dubiftes ſchuldig und pflichtig zu thun / und aufahrt deines Glaubens thuſtdues / und muſtſprechen / HErrich thue was mir be fohlen iſt í id) bin aber eiu unnußer Knechty nicht werthdaß ichumb deinet willen etwas leyde / wer wolte nuu ſagen i das Chriſti Verdienſt, Leyden und Sterben vernichti get oder verkleinert werde /

wenn man

durch Krafft der Zauffe und des Nacht: mals Chrifto gleichförmig wandelte / iver wolte es fagen ais unr der allein Blinde 54 Schrifft:


vom Alten im Schrifftgelehrte i ein Feind SOĞtes und feines Chrifti / du kanſt Chriſtum nimiters mehr haben ohne den Sodt / ohne das Ste : ben / ohne das Creuß / die gange Belt hat Das verurs nur einenhalben Chriſtum . fachen die Pſeudo , Theologi , mit ihren Schrifften und Predigten /daher kómpt est das' reynd der Apoſtel Zeiten gar wenig Chriftus Crucifixus & reſuſcitatus je geprediget worden iſt / der Satan hat es richt wollen leyden .

Demuth und Gehorſam . POZENeſtu Ehriſtum für dich demütig und Gehorſam bleiben/ daß du nicht Xabſteheſt von deiner Hoffart und

Ungehorſam / und wolleft dich ſeines Ges horfams mit der verurtheilten Welt tröſten / und wilt in Hoffart und Ungehorſam blei ben /wehe deiner Seelen /daß du das Haupt vom Leibeſcheideſt/ biſtu aber demütig und i ſo verkleinerſtu Chriſti Des muth und Gehorſam gar nicht i verdienſt Gehorſam

auch nichts darmit/ dendu biſt kein Taglóh ner, das du umb die Belohnung GOttwol teft gehorſam ſein / denes heiſt/ Spontanea mea


bletren Jeruſalem mea obedientia , Miſericordiam volo non facrificium .

Du folteft nicht dar

umbthun /daß duetivasdadurch , GOSI Pflichtmus wolteſt abdienen ,außſchuldiger ftuesthun /ja auß liebedie ade Gebot Chris fti vollbringet ohne Hoffnung des Lohnsi und ohne furcht der Straffe. Wenn du uun folches alles thuft /was dürffte dir GOJI dafürdancken , was fanſtu GOTI damit helffen / er wird weder gröſſer uoch kleinery weder Reicher noch Aermer/ derhalben iſts eine Sataniſdre Antichriftiſche entſchüldis çungſprechen ; Was ſollen wir Leyden oder tinn /Chriſtus hat es alles gethan / was we re Chriſti verdienſt Leyden /Sterben núßej To wir folten mit ihm Leyden/ Sterben ,iſt eben als ivolte Satan ſprechen / was were Chriſti verdienſt Leyden Sterben núße / To wir folten glånbig werden /neue Creaturen feyn / ſeiten Fußſtapffen anhangeni nachfol genoder wandeln / wie er gewandelt hat/ o der /was wehre uns Chriſtus / der dieneue Geburt iſt/nůße /wennwir auch wie er / ſola ten eine neue Creatur feyn / oderwas were uns Chriſti Aufferſtehúng núße / fo fit auch mit ihm muſten auf ſtehen 55

von den Todten


Vom Miten und Todten Wercken von der Finſternuf in ein neu Leben / wie die Apoſtel Lehren / wollen wir aber in der verdampten Schrifftgelehr ten ihre Imputationem vertheidigen , das Chriftus alles für ſie gethan habe / und es dürffe in ihnen nicht volbrachtwerden /noch gethan werden , foiſt Chriſtus auch für ſie in Himmel gefahren / daß fie benden Satan in der Hellen bleiben müſſen Eiviglichy den wie in einen / alſo auch im andern .

Beten und vergeben . Elfeſtu Chriſtum ſanfftmutig Betat vor ſeine feiude / Vater vergiebih Snen ſie wiſſen nicht was ſiethun alſo daß dudich ſeines vergebens tróſten willeſti auch ſeiner Sanfftmuth , und deiner Fein den nicht vergeben ,

ſondern dich ar ihnen

Rechnen / iin Zoru und Haf erfauffen in Verſuchung: Wehe deiner Seclen/ daß dudas Haupt von geibe theileſt/vergibſtua berdeinen Feinden , mit ſanfftmütigen Her Ben / und verſöhneſt dich mit ihnen / thuſt ihnenalles guts / das erfordert der Glau be / duthuſt es auß ſchuldiger Pflicht und thuſt


$

I

3

Kleuen

Yeruſalem .

thuſt was dir befohlen iſt, als ein gehorſamer Knecht/duverdienſt nichts damit /GOIZ darff dirdafür nicht dancken / du núßeſt die nne ſelbſt i ſprichſtu mit der verdampteu Welt/wir können nichts thun, Chriſtus hat alles für uns gethan / Er / er er hats gethan / wvir vermogen nichts / ſo gibſtu öffentlich zu erkennen / daß du keinen Glauben habeſty dubiſt ein Heyde /ein Zúrcke/den dem Gleu bigen iſt gegeben / daß er Demütig'Gehors fam / Friedfertig/ Verſöhnlicy/ das iſt der Wille und das Gebot Chriſti.

Zum au

dern theileſtu abermahl das Haupt vor den Gliedern / verleugneſtu die Einwoh nung Chriſti/ GOItes Reich in dir / dér alles in dir thun tvil/ was er gelehret / gelos bet / und gebotten hat / wie es,den fariſt anfdir ſelber / fo unter gib dich Chriſto Je fu durch den Gehorſamdes Glaubens / und fich darnach ob fein Geſep wille Gebot/ Búrde / dir nicht ſeyn iverde Iuſtig / fanfft und leicht /Matth. 14. Ja es were unmug fich / daß ein Chriſt nicht ſoltewandeln im Sebot/Geleg/ivillen GOItes/ im Hauſe des HErrn in der Stadt SOŠtes / imneus er Jeruſalem .


vom Alten und Begraben wurden . Eeſſeſtu * Chriſtum für dich begra ben werden , alſo

daß dudurch die

Tauffe nicht auch initihmwolteſtbe: graben ſeyn / nach dem alten Menſchen und getddtet /wehe deiner Seelen / daßdudas Haupt Chriſti von den Gliedern theileſti den Keben von dem Weinſtocke , du vers leugneſt die Tauffe und das Nachtmal, darumb du dich doch neben den falſchen

ch

rern / ſo hißig bekümmerſtund zaniteſt/ heiſ feſt trzuie Diener Schwermer / Sacramens tirer / feſſeſtudich aber durch die Tauffe be: graben ſampt Chriſto zu gleichem Todel ſo biſtues ſchuldig undpflichtig i du verdienſt nichts damit / wie wol die untreuen Arbei. ter im Weinberge dem Hauf Vater dúr: fen wiederſprechen / Matt.20 . fo gibt er Nun du ver's doch ihnen kurßen Beſcheid. dienſt gar nichts damit , Chriſtus hat alles gethan /und verdienet / was darffdir aber Gott

Lif das gar EdleTractåtlein Pas racleſii wieder Menſch iſt von den todo lichert Letbc/ und von den untodrlichen und wie er leben rol in der neuen Geburt/ in den edlen Leben Chriſti.


Vteuen

Jerufalem .

GOII dafürdancken /

er bedarff deiner

gar nichts /dudarffeſt ſeiner. Aufferſtehen . Eſfeſtu Chriftum für dich Aufferſtes hen von den Todten am dritten Sagel ST alſo daß du nicht in mit und durch ihn aufferſtehen wolleſt / in einem neuen Leben; ſondern du wolteſt bleiben indeinen alten Sauerteige/ dich der Aufferſtehung Chris ſtitröſten /mit der verdampten Welt/die es ihr leſſet zu rechnen / wehe deiner Seelen , das du das Haupt von den Gliedern theis left /

und nur einen halben Chriftum ans

nicht den Reben im Weins nimbſt /du lefſeſt ſtock bleiben / Joh. 15. fteheſtu aber mit Chriſto auff einen neuen Leben und wans del/ſothuſtus auß ſchuldiger Pflicht /ja auß

2 Krafft des Glaubens / und verdienſt nichts damit Chriſtus hat es alles verdienet / du

3

3

verkleinerft auch nicht Chriſti Pufferſtes hungoder verdienſt /ſondern du ehreſt/ rüh meſt / lobeſt / preifeft Chriftumi, da wird Chriſti verdienſt und Aufferſtehung gang bleiben, nicht halb, du erſtateſt mit dem A poſtel/ was am Leben abgehet /daß Haupt mit


Kleuen Jeruſalem . mit den Gliedern auff / und die Glieder blet ben im Grabe nicht liegen / ſiehe ein grob Er empel an / es tird einer getopffet oder geto det und begraben / undder Kopffftunde nur auff der Erden / lieſſe fidh fehen , die arme Füſſe, Händel der Leib bliebe in der Erden/ im Grabe, was tvere das für ein Aufferſte: hung /alſo predigen jebiger Zeit alle falſche Theologi nur einen halben Chriſtum / nur vom Häupte /den Strumff laſſen fie liegen in dem finſtern Grabe des Adamifdien Leis bes /da bleiben alle Menſchen in foluſt des Fleiſches /Hurerey/ Geiß í Hoffart /Unge: rechtigkeit/ Freſſen / Sauffen / Spielen/ Morð Krig / Sodtſchlag, Diebſtall/ und tröſten ſich des Haupts / das iſt Chrift /daß er vor ſie aufferſtanden / diefen Betrug het ten viel Einfeltige lengſt gemerckt , ſo die Pſeudo Theologi nicht alle

Lücken ver

reut hetten , ſobald ein fromm Mannauff ftunde

und wolte den gangen Chriſtum

das iſt das Haupt mit den Gliedern zuſammen Predigen und lehren .


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