Valentin Weigel - Von der Gelassenheit, 1618

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TawaracionTerrie Principalvnd HauptIractat

Son

Gelafien

der

Kett / was dieſelbige rep , ond

worzu fie nuke.

Ravensvennen OSCAUSG teto

Verwervenenorocte

U : nge Go

Bichopaw, in "Neffen.

Zum Grundftrin aller und jederP ſeiner Schrifften gelegt/ U und dem Vltime Sæculo Spiritus Sancti G sum Zeug. pie in Drag gegeben. N A T E N

31

I

O I L I C I T

X

S

Gedructe zu der Nevenkadeben Johan Knubern .

Duet

Tours nave

Joongea vecauciuc LeggeRenyer

‫فينديد‬

M. Valentinum VVeigelium , Weland Pfarrheren jur

‫تقلع‬

Aluß warren gerechten Apoftoliſchen Grunte und den Criſiallinen Brünntein Ifraes fis.geſchöpffer Durds



Bem

Stohl Edlen

i

Geftrengen und Ehrnveften Jacob von Bellin / Erbfaffen auff Callenbergl/ Churf:Sách . fifchen Cammer Juncherrn /meinem Großgünftigen Pas fron und Förderer ſeynd meine willige Dienft und Gruß bevor. Koſgünſtiger hieber Juncker1 onter allen

Weigelianiſchen

Tractat

Schrifften /ſo bifhero zum öffentliche Druck befürdert / if fein nuklicherer noch nothwendigerer Tractat daſ dies als auff deme fer gegenwertige/donderGelaſſenheit das gröſſefte vnd vornehmeſte Fundamnent auch der Baw aller anderer feiner Echrifften hafftet /wendet ond beruhet / terowegen dem ſolchen dem begierigen Lúbhaber diefer Theologiio folchen nicht lenger vor. enthalten ſollen oder wollen . Dennach aber E. Edel. Str. Adenliches Get blat ond Heroiſches Gemüth ich zimlichermaſſener. tandt/ als hab ich E. Edel Str. Adenlichen Tittul ont Nahmen vor allen andern erwdhlet vnd auſſers kohren / das derſelbe ober dieſem Wercklein der ons fterbligkeit befohlen / vnd ſoweit mau Bache führet 2

#

vnd


Vorrede.

onð licfet /geehret /geliebet) vuðnach wurden ccclrire vnd gerähmet werde ! das ſeynd Ewer Edeltreis wol würdig /als die bericbons fhrer Adenlichen Höfn ligkeit/ und Mitterlichen Nannhafftigkeit/ Gettes / der Natur/ vnd allen deme ivas der Tugend loblichen Künſten: ond Wiſſenſchafften fugehörig und gemäß : din beſonderer Patron / Gefürdercr vnnd Liebhaberi ſeyno ! Derentwegen / wollen

Großgäuftiger Junikherr /

E. Ebel:Str.diß gegenwertige Dedication

Werdlein mit gewöhnlicher: und dero' angejerner: Hofligkeit und gåtigimyertzendoninir auffremen ) damit vorlieb undwillernehmen mich auch für dero willigen Diener bis in meinem

Todthaltenonder:

tenner /dieſelbe hicenit dem Allerhöchten / ſampt dero Btelugendreichen Adenlichen Gemahlin / vind fieba: reichen Holdféligen Adenlichen Kindertain / tresslich ) Befrhlenoc : Ex Muſeo den 1o Martij Anno'j618 ..

E

Edd Str: Jederzeit Dienftivilliger :

1.

S. N. P. &

P. Com

IKACTAT:


TRACTAT: Von

der dafentheit

was diefelbige for

ond worju fie nütze : von der Gelaffenheit . B das Wort gelaſſen soe Gelaffenheit or's prånglichinierin Sarer / oder anderci tanden ents Firoſſen ren / iftmit vnbciveft: Das weiß ich aber / Pas es die Märckiſchen Bawren brauchen / ondhals : te es dafår 005 es innan gencintr und breichlicher ſeyjdenabert Gilderen : Vielleichtmöchte es jhairinſonderheit zu fichen : Als den Meckeiburgiſchen das Wort Pehelich / vnd vnrchclish : Den Thüringern das

Worttin Schleisnig : Den Begerin

verhuieren : Den Francken ' die Wort/ mißlich und gelingen : Der Schwaben / Irren vndneckhen : Ich rede von den Bas wereund gemeinen Ranne / und nichi von denjenigerij die auß ds" Zabuiaturreden /v .) fage das garnaheitt einem jeden Land sin horlich Wort als eigegebraucht werde: Wo aber das Wortlin /Gelaſſen

entſproſſen iſidas.laffe ich auch onerkande

bleiben :: Pne Habe ichs gebraucht, weil ich s vermerckethabe. auch bey andern Schreibern :

Wis Gelaſſenheit bedeute ? Elaſſen bedcucct ſoviel /vnd gieich dz /was das Wore! fperlaſſen bedeutet: Wenn ich wolte fagen : Wir ſollen frembde Münker verlaſſen / thete das Wortlein / Ger Laffen / fagen: Dder als wenn einer ſagte : Ich habe ein ſicher Geleid ::ſpreche ein Wedelburgiſcheri Ich habe einrehelick Geleidte: Dieſes ſind zwegerien reden undmeinurtg /ondhaben keinen Veterſcheid/den in Syllaber vnd Buchſtaben / vand in dente , daß das eine lieblicher lautet oder fremboer in / denn das Anders iij


Principal ond andere.

De vaferu Deutſchen Francen iſt das wort/rehes

dich | felkam vnd frembo : Daruinb brauchen es tie Cangelen Schreiber am Rein: Im Niederlande fragen ſiedas Wort Frehlich alle tage in dein Munde : So iſt es auch mit dem wort / Belaſſenheit / das fich der gemeine Mann / Bawren / Kinder / und breiber nichtin alien Landen gebraucher:: Aber in enlichen Dósfyern iſt es befandt/ wie Kafynd Butter : Wo es fremode ir / da wird esmehr geſchrieben , denn geredet / vnnd von denen mündlich seåbet /die Gefprech Redacr find : Es giebet aber ein Ding /gelaſſen und verlaſſen : Gelaſſenheit und Verlaffen Geit : Auch ſol dich nicht füinmern das guzeitent / Gdaſan. Durch ein f. zu.seiten durch | ſchreibe: denn ich ſehe /Das.es awchun / die fick für Schreibmeiſter wollen gehalten bas hen

Belhar ein gelaſſen SNenſchift. Er iſt gelaffen Menſch / der da getafſetoder verlaffer : Vnd wiewol auch ocr ein gelaſſen Menſch hriften mochte / der gelaffenir : Dennoch Reişet ſeie:gemeiner Gebrauch in deme i das einer etwas verlofen muß / vniue abwenden / das er wil ein gelaſſen Menſch ſeyn : Darumb fies bet das Wortlein Activè, das if würcklich / vnnd in thuenter Weiſe / in diefer Rede / ein gelaſſen Menſch : Vnnd in dem A es

Výrſach : Wenn ich etwas anders 1 denin verlaffen :

fchriebe /-der iſt ein verlaſſen Menſch / Würdeſiu dañeher abs nehmen / das er vertaffer ifi / Palivè , das ir / leidenlich I or Der inn teidendes Weife : Yedoch leugne ich nicht i das diß Wörtlein gelapen / auch verlaſſen heiffet Paffivè, vnnd Dui gelaffen biſi / po du verlaffen biſt. Di du ein Lateiniſch Wort wilt darauit haben / weiß ich dir kein beſſero zu geberi/ Dena

1


Kaupt tractat Ben das Wort Chrift /'derda ſpricht : Welche Water unnb Mutter vertafſet , ex .Relinquo , ſprechen die Latiner : Vnd mit Leyen ſagen : Ich fage, ich gelaſſe oderverfame: Als wir Baben geſchrieben . Der Nanti wird von wegen feines -Weta Bes / Vater und Mutter verlaſſen oder gelaſſen ,kan man durch

mancherley Lateiniſche Wörtiin außreden / als durch das Wori deſerere , renunciare', dimittere , vrind dergleichen. Siehe gleich wie die Liebe deß Weibco die Liebe zu Vater und Mutter pbertrifft vnnd abſchneidet / alſo fol die Liebe gegen Gott alle Liebe vnnd Luft / fo idir in einiger Creatur haben / abſchneida

i unnd dem Menſchen diergent wos feyn / denn

in Gott : Ja wir müſſen alle Creaturen gelaſſen : Wollen? wir GSIZ gu cinem Beſchager vnnd Einwohner odete Herfsfeer haben

Gciftliche Ehejibiſchen Gott nó einer godafo

fenen Seele. 28 iftuch die Wrfach / das ziviſcher Gott / und eities Glaubigen Seele citte warhafftige Permählung / und Eke aritAchet/ vtid darumbnerinet ſich Chriſtus eis sieri Breutigamb / pnnd zu

Zeiten vnfern Mann : Dle. 2 .

Serem . z . zu zeiten onfer Weib / Efa. 46. muiff daß wir auß: Ehelicher vereinigung vnnd Pflichtverſicheri ſollen / welcher Weiſe wir alle Dinge gelaffen / vnd S Btt allein anhangen follen : nnd dadurch lerrien / daß wir Striſch vnnd Grbeitie bon CHRIa haben / ønnd zno in ding in einem Fleiſch feru ! follen / alo Mann und Weib zido Perſonen in einem Fleiſche feruj Eph. 5. Das wir auch vnſere Augen zu Gottauffheben / und auff ſeinie Auger merden ſollen / was

6 ST T licbeth

daſſelbige ju te un | oder verbrcuſiet / daſſelbige zu meiten / Auff das wir turch Abfierbin unſers rigenen

Willens inn : fsinem


Principal ont feinem Gottlichen willen lebenyomd werden ein ding mit Gott! als Chriftus pad Gott einesewigen Willens regn ondynve enderlich bleiben . Das alles durch anpangung zu Gott geſchi het als Paulus fpricht: Welcher Gott anhanget / der if cins Seißtmit ihme/etc, Deut . 10. cap .

4. Warumb ſich Gott nalt vnſer Seelen vereinbahret DIT Rifftet eine Ebe mit dem Menſchen / Das der Menſch mercke / pno wille / welcher maſſen er ſeinen G

Dit verbunden ist : vnd er ſeinen Pater /Mutter /.

Haus Hoff i Faab pno Güter pmb Gpites willen gelaſſen folle /vnd Gott ſeinem Ehemanne zu allen Rellen/ Waden vnd weiſen anhenglich nachfolge: Pno fo die Seele ehelich Pfliche oder Bande verbrichtidaß ſie cine Himmelhure) ein lefterlicher Sack/ vnd cine ſtinçkende Ehebrecheria ſen in Gottes Augen : Darumb nennei Gori / alle Menſchen Suren / und Ehebres cherin /die wider das Gebot thun , Du ſolt nicht fremboe Gots ter haben : Oder / Jfracl wiſſe / Das Dein Gott çin Gottir / Deafdben ſollen wir alſo fürchten / dak wir keine andere Macht fürchten dørffen .Deut . 10.11 . Sart follevnſere Luft fenn / pm or rolle allein gemeinet werden : Suchen wir aberdas unſerige/ und ſchopffen luftauf Gowes Gabop / pndzithen ſie in das ons ſerello verlaffenwir Gott: Welchen wir nicht follen verlaffen / pndyberfahren Eheliche Gelübde / undwerden Rinckende Hus ren/ vnd yngelaſſeneDecke : Auch follen wir Gottmit ganker Seelen /pollem Herzen /pnd alten Krefften lieben Deut. 6.30. Lieben wir uns vnd das ynferelſo getaffen wir nicht altesjuund werden auchnicht ein Geifi oder Willen mit vnſerm Eheman ne/ welcher Gott iſt: von ipelchemalle Egefchafften im

Hims

mel und Erden entfproßen ſind : Wirnråffen Gott allein attic hangen / wollen wir andere redliche Braut oder Eherciber sh


HauptTractat

5

Gottes feyn / und von Gottes wegen unſere Eltern / Kinder/ und alle Haabvcrlaſſen : Jadaju vnſere eigene Seele /vndjyr verne werden / vnnd mit nichtc mehr amiangen : Es iſt aber lo mißlich /daß es ſchiperlich geſchiehet , / das ciner Gott gnusfam anhanget: Darumb muß das boje vnd die Sünde befandewers den / welche inpnferm Fleiſch wonhafftig lieget: Es iſt unſerer Natur faſt leichter einem geſchaffenen Ehemeibe anhangen/ denn daß fie ihren Schopffer anhange : Derwegen iſtdie See laffenheit der Eheleute etipas bekannter vnd in ſinnlicher Weiſe faft mehrer geprüfet , denn die Gelaſſenheit, welchewir Gott ſchuldig renn : Aber wir follen auß Gelaffenheit der Eheleute lernen / wie wir vns aller dinge omb Gottes willen ſollen ents ſchlagen und enteuſſern / vnnd vber alles Creaturiſch weſen ſchwingen / vnd allezeit in Gottes Augen ſehen / wieder Mago Augen / auff jörer Fraiven Augen warten : Ja beſſer und hoa Her / als die geſchaffene Tugenden ungeſchaffene vnnd höhere Ich hoffe du wifleft jeßt beſſer / was das dinge anzeigen . Wort Gelaſſenheit bedeute / denn vor : Vnnd wiewolich dir griug gethan habe / dennoch wil ich cine Xede oder zwo deb HERN Chriftihandeln / damit auch das boſe Lafter Vgs gelaſſenheit erfandt vnd geflohen werde. 5 Was einergelaſſen ſolle. Arumb in fuertennen /das ich mein / in feinerley Wege ſolle ſuchen oder mçineti / wenn ich Gottbehagen ſolle. Diß Wort mein / Begreiffet meine Ehre und Pnehre / meinen. Nuß vnnd Schaden / meine Luft und PnluftImein Lohn / mein Pein / mein Leben / mein Todt / Bitterfeit vnnd Frðligkeit/ vnd alles ſo einen Menſchen mag anrühren / es trg in eufſerlichen Gütern / leiblichen oder jnnerlichen dingen als Vernunfftſwollende Krafft und Begierden : Äls darinnenick und Imelt: Wein und

eingeit Flebenmag ? daſſelbe mus Ambo


Principal ont außgehen und abfalten / folich gelaſſen ſeyn : Dena Getafleks Beit flieſſet vnd dringet durchauß uber alles das geſchaffen in onnd fømmet in førongeſchaffen nicht / daß ſie ungeſchaffen vnnd nicht geweſen in i das iſt / inn jhren ohrſprung vnnd Schopffer : Denn als du nicht gewefen biß / da biſtu im Ers ; fentnuß vnd Wiften Gottes gang miteinander gefanden /vnnd iſt auff Erten onnd Himmel nichts geweſen , das du dich mit 1

rechte Gettof mogen annehmen : Alſo ſol ich vnd menniglich , noch heute thun / vnnd von mir ond dem meinen nichts wiſſen noch

findeu

das mich gelüfen mochte :

Pnnd rotte inn

Gottes willen alſo verſuncken ſeyn / das ich mir warhafftigliche gleich erferben were /vnd were mir noch vblet /alſo /dasich hx4 be Bitterfeit empfinde/vnd hette / das ich mit meinen begierdert muß umbgehen und ſie in mir wiſſen : Darumb ſolte ich wảns fchen /das ich an ein bitter fchmach Creune geſchlagen were /das ich auch einen erſchrecklichen grawen anmir hette / das ich vor meinen Gedancken : Begierden vnnd Wercken mich als vor cis nem greplichen Lafter ſchewete / wie ein geldicht eitricht Ges fchwer fliehe/das ich in meiner Seelen ønd Strefften nichts ans ders ſehe /denn vnvréniogligkeit zu alemi deni das gut if : Pud piederumb vermogenheit vnnd funeigung fu allem dem das da böſe ifi / Rrefflich I lefterlich vnnd ſchmehelich / deren ich feinte möchte annehmen / ſondern viellieber verleugnen als eine boſe riſſethat: Das aber gut vnd lobwürdig ift / das folte ich alles auff ein den urſprung tragert/ vnd deme zuerkenneri blog , freni und ganh /der es geſchaffen vnd gegeben hat.

Blofſe Notturfft ſuchen . Vch folte ich nichtes ſuchen in allen andern Creaturen / denn allein bloſſe lautere Notturfft: Vnd dieſelbige nicht obenfin /ſondern mit groſſer furcht. Denntie ich meine Seiligteit in groflex

furcht vnad zittert wirsten muß , als Paulus

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Dauperactar. Paulus faget

Phd David ſpricht: Dienet Gott mit furcht

pndſpringet ihm auff mit zistern / Pfal. 2. Alſo folte ich aller Creaturen zur bloſſer notturiftgenieſſen und gebrauchen : Wir müſſen Gettdienen / vnd das if verlich: aber da ſolle nichts ges ſucht werden , als alicin daß ipir dienen müſſen / das ift / Note furfft : ¥ ber darnach ſolle dieſelbige Notturfft mit furchtond gittern geſucket werden / gleich wie sin Krancker mitgrawſen ſeine Speiſe nimbt zu groſſer Notturffi / vnnd Arßney zu ſick mimbt ohne Luft /zu ſchlechter er altung :Darumb bate David pnſern HErrn Gott /ragend: Durchhaffte mein Fleiſch in deis ner Furcht: Dder / als das Ebreiſcheinnehelt : Mein Fleiſch hat ſich alſo gefürchtet / das meine Haar gen Berg feigen / Prai. ailo faget David , Mein Fleiſch gat eine grauſame furcht in deiner furcht gewißlich ein grauſannesbidmen / das es gutif . In Efen vndtringkeniß der fich je nicht atachme / das Leibes Notturfft: Dennoch ſuchet der Gottesfurchtſame Menſch daſſelbige mit groſſer Furcht / vadhútet ſick / das er Deſien nicht vergeſel der jøme Eſen vnd Trinken boſcheuce kat/der denn allein Gott ißi Deut.8.9 . 7. Aller Lufi / ohne Gottes lift Sünde, S iſt aber Luft Sünde / vnd iftbald geſchehen das ſich ein er am Effecond Trincken vergreiffet vnnd verbrens aet / vnd were vns nůker / wir beſprengten Eſſen vnnd Princken mit Aſchen /Denn daß wir unſere Mahlzeiten lieffer beſingen : Denn deß Luftes Art thut vns an Gottes Erkents ndblond GSttlichen Wercken verhindern : Derhalben ſpricht Efaias : Thrhabet Harpffen /Leyren / Paucken und Schals meyen vnd Weinin ewerm Wolleben / vñhabet nicht acht auff die Werck deß HErrn , ond betrachtet nicht die Werck feiner Sende Efa.4. Es iſt gefehrlich das aller geringe ding mit lup jugebrauchen : Denn alles das einen gelüftét fif ſein Echavn Dergi


Principal ono Serk | als Chriflus fpricht / vnd macht ihn zu einem

Knechtel

vnd beſiget jhn als ein Sjerr fein Viehe beſiget: Darumbfols den wir alle Notturfftmit furcht und zittern bitten / ſuchcnondi nehmen / auch genieffen : Vnd derhalben mit furcht / daß wir deren feines wirdig ſein : Denn ſoich mich anſehe vnd betennel fo befinde ich , dasmeineKreffte / vnnd alles das mit zuſtehen mag / nichts werth if / vnd nichts gutes in mir und dem meinen ift /ond beſchåme mich deß meinen : Wiemöchte ich es denn an nehmcn vnd belicben ? In mir finde ich boſe gifftige zuneigung zu dem böſen : Nach dem Gott alſo gefaget: Die Sedancken des Menſchen ſeyn zu dem böſen geneigt: Allerlen gebrechen vnd Vntugend findeich in mir : Welcheich mehrwolte flieben denn fuchen : Derwegen dringet die Gelaſſenheit durch alles das

mein

/ vnnd

orthcilet mich /

vnnd alles das meit

iſt / iſt aller Gutthat vnwürdig : Pnnd ſpricht / Mir ges bühret von Rechts wegen nichts gutes / daß & Ottoder eine Creatur geben kan / das ich auch in alle dem meinen ſol gefirafft werden / vnd das ich der Straffe würdig bin : Alſo fleuchi Ges taſſenheit vberauß / vnnd wirffet den Menſchen in eiite ſtrenge Verachtung vnnd grawen ſeiner felbft: ond machet daß der Menſch gedencket / es iſt zimlich und recht / das alle Creaturen wider mich find / als geſchrieben ſtehet: Permaledenet iſt der 1 der da ſpricht: Warumb inacheſiumich alſo. 8. Vngelaſſenhetc. Ber es ift eine Scuffliſche Vntugend die Annembligkeit oder Vngelaſſenheit : Greiffet immerdar nack frembder

Ehrvnd Gut / gleich als wenn der Lucifer nach Gottes Ehre grieffe: Siehat einen blinden Kopff / und fandeſ Mens ſchen vmbflehende Grobheit /ond anhengige gebrechen vnd boße heiten nicht erkennen : Sie beſtehet ſich /aber befindet keine uns wirdigkeit an jør / vnnd felſchet alſo Gottra Vrtheilund es rechtigkeit. Dieſe sifftige Bofheit ſcheretſich aller gåtewir


Saupt Tractat. Dtg /und ſuchet luftvnd Eigenthumb in attem derti daf G Die gicbot / vno zúrnet / fo jør etwas gutes abgezogen wird : Das thrige ifi ftets das beſte I Lobet man jemands

forümpffet ſic

nicht auch das jürige gelobet wird ; Ems das Maul'/vnd das pfahet einander etwas gutes /und ſie nicht ſo ſúrnet fichefftige lich /vnnd ſpricht/ Gott ſey ungerecht | Zu allen dingen wit fic recht und in aller Notturfft Ergeßligteit vnd Wotluft habeaj Förrol nichts abgehen / ſondern ſtets wolſeyn / ſo ſie vberwuns denift /daß ſte vnrecht hat /wendetſie viet behelffreden vor /vnd bedsetet mit entſchuldigung wie ſie kan . Darumb heiſtfie bil lick ongelaſſenheit, weil ſie nichts gutes verlaſſen wil / vnd ans nemligteit , daß ſie ſich aller

Tugend annimbt und in ſich mit

liften zeuhet /vnd für das jhreachtet. 9.

Vnterfcheid zwiſchen Gelaſſenheit und Onge : laſſehheit. Elaffenheit Kat alle Lufivnd Liebe ohne mittel lauter /ond liebet Gott nicht als das oder jenes /ſondern 8 als ein weſentlich Gut : Pngelaſſenheit aber hat Lup

und liebe in dem das geſchaffen ifjund liebei diß oder jenes Gut / alo ihr eigenes Gut

ob ſie auch gleich Tauſenimal von Gout

teden'thete vnd predigen /dennoch fehet ihre luft indemei das fic wolreden kan /oder in jhrer Weißheit /oder in dem Buchſtaben / welshen ſie zu eigenem Ruħmel Lob ILuftvno Schangefaſſen vad in ſich gezogen ḥat/ und nicht bloßlich in Gott . Erempel : Ich meinetich were cinChriſtgeweſen /wennich tieffe vnd ſchoa ne Sprücheauß Jeremiæ Schrifften heraus klaubet /ond bes gielte ſie zur Diſputation / Lection und Predigten / oder andern Recen vnd ſchreiben /vnd es ſolte Gott dom HERX N auß der maffen wolgefallen : Ater als ich mich recht bedachte / vnnd befann

a befande ich / das ich weder Gott ofcnnete / noch das

höchfte Gutials Gut fisbete: Ich fahe das da geſchaffen war/ das


Principal und Das war/ das id , erkanteund liebete / und ich merdténicht Gott durch Jeremiam geſprochen hatte , die mein Gefekt

ten / die kennen mich nicht und haben auch nichtnach mir fraget / Jerem . 2. Sieħeda / wie kan einer das Geſeke G fes handelen / vnd G Dit weder erkennen i noch nach ihm fi

genç Den Buchſtaben erkennet einer wol/undhat luft in jön aber GOtt erkennet er nicht, wem er mit Juftund liebe ind 1

Buchſtaben Rehet: Denn dieGottes Sdýne ſind 7 die werd pon Gott getrieben / nicht von dem Buchſtaben: Ja es iſt di

weißheitvermaledezet /vñ nit eine Göttlichelſondn einemenſ liche weißhet /ober welche Gott ſpricht: Wehe euch jo jr we fend in ewern Augen /und vor euch felbft vorſichtig /Efa.s. irdieſe Weißheit anders / denn eine Weißheit in den Augen d

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Menfchen ? Wenn wir die Schrifft vnd andere Creature mug welchen wir G.Btt erkennen ſollen ond licken zu pnſeren

eintragen / on wöllen etwz vor einem andern wiſſen /als le Seriezt

pha , At viel Lehen dieSchriffe Faſſenvälernen /daß fie ingeehe pnd wollebén darvon reden Jetwas vor einem andern wiſſen : das nicht eine Weißheit in vnſern Augens Frage dein Herk

pnd antiportemir/ Jit es nicht eine verfluchte Weißheit & Lie fe.Efaiam / Chriftumn / Paulam /qud mercke, das du Gott nich

ſuchef /ſondern dich.den du murhören in deině Hergen (03Chri

flus in gleichem fall fprach: Irſuchet mich nichtdarumb/ Og jt

seichen geſehen habt, ſondern dz irgeſſen habt/ ond fatt morder

Fend/ Joh. o. Alſo ſuchen wir Gott auch nit in dieſer weiſe /alo angezeiget ift/darumb das er Gott/ der uns ſein Wort gegeben bat /ſondern derhalben /daß wir wol von der Schrifft reden fon

nen / geſehen und gelobetwerden. Siehe damere 1 pic liftig ( ich dieſe Wntugendhandelt / welche ich / annemligteitoder ons gelaſſenheit aenne/ mie bald ſie ſich ſuchet : Weñaberich mein Ich vnd Johcit: ichtes und etwas fønte ju boden und zu grund gelaſſeni vii leiden /das ich in aller WenschenAugen nichts were ond


Hauptractat. BHB wärde /To mochte ich die rechte Erkentnůß Gottes vi ſeine Liebe bekommen /vnd ein gelaſſen Menſchwerden . Wenndas geſchehe/ohne zweiffel ich würde weder ſchreiben noch predigi/ vermahnen oder verhindern /weder lobē noch ſchelten : vn ſagen / ich habe meine Faffe gewaſchen /meine Kleider außgezogen /of ich ſchläffe/abermein Herb dj wachet. Solte ich wider anfffles ben Viherfrewe mich im jünerlichen Hören /ſolte ich lehren und predigen / vnd mich beflecken ? Can . 5. Ich würde mich aller ret den enthalten /vnd nichtlehren / ich würde denn aus Göttlichem gehorſam / Brüderlicher liebe/pnChriftlicher trewedarzu getris ben ; Doch würdeich das alles guß groſſer fürcht vmb Gottes willen vnførethun : vñſo wenig als möglich iſ :den es iſt groſs ſe gefehrligkeit allenthalben / darumb das ons ongelaſſenheit gefftig anficht. Chriſtus ſpricht / Ein jeder auß euch , der nicht alen dingen ørlaub giebet / ſo erbeſiket / der mag nit mein Lehra Jünger feyn /Luc.14.

to. Gelaſſenheit bereitet die Seele zur fubirung Göttito cherdinge. Šiftcine geringere bereitung / denn dieſel das einer ein Lehr JungvndDiſcipel werde. Wenn einer ein Hands Owercfwillernen / ſo bedarff er nicht deren eines / derer ſein Meiſter tauſendt bedarffi Bnter aller Geſchickligkeit iſt daß die mcinftewelche ein Lehr Junghaben mnß / wiewol ſie groß vnd etwz ip lif ſie geringſchäßiger den geſchickligkeit deß meifers.

S Aber Chriflus fordert von ſeinen Jüngern und Lehrjungen eine ſolche Geſchickligfcit

welche vber alle Natártiche Ger

ſchickligkeit ift: Er wil / daß wir alles laſſen ſollen / daß wir beſiken /vñ daß wir keine Creatürliche ding in vnfer Seelen laſs fen eingchen / vnnd daß die Seele alle dinge vberwinde : Aber das iſt aller vernunfft unmöglich 1 ale Chriflus faget : Das was bey den Menſchen unmöglich iſt das ift aber bcn GDTE möglich :

Das ein Mensch ſeine

Gútr

pelaſte omb


Principal onid Gottes willen /dasvermag er nicht/es rey dann /das jhme inſonderheit und wunderbarlicherweiſe einen ſolchen gelas ! feiße. Socrates und andere alte Geſellen / gaben Reichthu am Gelde geringe geſchenkt / aber Reichthumban Weißhci ihnen forpeře vnnd hochſchekig geweſen / daßſie nicht zeitli Güter verlaſſen ondern pmb beſſer Güter verwechſelten o verkaufften ." Darumb haben ſie nicht Güter verlaſſeniu Gottes ipillen 1 Tondern vinb Weißheit willen 1 die doch r

Gottes Augen eine Thorheit iſ /als geſchrieben ftehet/ We Heit dieſer Welt/ift eine Thorheit vor den Augen Gottes.D Halben müſſen alle Menſchen weltlichefürſichtigkeit auch g

laſſen / vnd vor der Welt Narren werden wollen ſie klug v Weiſevor Gottwerdeči 1. Cor.3 . Demnach if ſcheinlich dzi

Alten Păilofophi nicht genßlich Güter verlaſſen haben / ſonde Blen fürGolt gelaſſen .Dieſer gelaß iſtnicht eine Geſchickli feit eines Lehr Jungen Chriſti mit folchem Gemein gelaſſe : wechſeln vnd verzeihen / oder gelaſſen und bcuten . Derhalb

fage ich das dieſe bereitung ſo ein Schüler Chrifihaben ſol wichtiger if deng alle andere Bereitungen eines Lehr Junger der weltliche Kunſ oder Handtwerck zulernen bedacht ift:

Erfte bereitung oder Forderung eines SNeſters. Orallem fordert ein cifter yon feinem

Schüler / da

er Luftvnd Liebe zu ſeinem Handtiderck Gabe. Wo ein 83 luftige begehrung zu einer Lehre nicht verhandenift/da i Hopffen vnd Malk verlohren : Hat er aber Luft und Liebe;

der Kunf feines Meifers/ zweiffelt man nicht / der Junge fe

bequem zu lernen / Auch muß der Lehr Junge ncides vndhal

ſes ledig fenn zu ſeinein Weifter ondoer Kunft / dasfalget zum gum erfen nothwendig.

Geſchic


Haupttractat. Orkhidligteit Def Lehr Jungen Chriftifftdie höchfte.

Per Chrifus teget feinen Lehr Yungen eine Geſchickligo teitvor )dic vber auß mehrift : Alodas der Menſch alle kuriem pund Troſtes bloß und ledig ſey : Pnnd ſpricht glatt herauß :Welche nicht alle dinge verlaſſet / der kanniche mein anger regni Euc. 14. Das if ſo pislgefagt : Es iftun moghch /dastemand mein Jünger fennfan /wenn er ein fleines Dinglin befizet/ basin

Hoffnung/ Trof /Luftoder Liebe in eis

nem minnen oder Höchften dingehat : Guthabça /if vertrawer ingut : Damals erflaret folches Chriſtus ſetber /Selthaben / if partratbewond Trorhaben in

elipnd Sutare. 10.Ders

halben in Gdeperlaffen fo viel)als weder Syoffnung / Liebe o der Luftim Seteßaben : Dasifbeffer den Gele leiblich laſſen odermitder thatlaſſen /ondin begierdebepalten .Nun wieChris Aus die gelaſſenheu im Gelde erlautert hat alſo if fie auch in andere ftüden zuverneoman /ond if das Ziel/ Darauf Molds/ Die Propheten Chriſlus /und ſeineApoſeln deuten vnd weijena Dus jene ſoetwas haben / ſollten feyn / alo Hettenſie es nicht ond wider die onhabendeund Armen ſollen feyn als die habenden und Reichen : Dicarm frym / fotten teineSorghaben ,was ſite morgon

affan1 oderwar fi ſpeiſen werde Diehabigenfolin :

auchmitnichta

fich ihres Geldes tróftenlob fie auch allerd :

terberájbri ipurden/ fo follen ſte fagen Gott hat ſie gegebenf Gote Hat ſie genommen / wie es G

Dittgefedet/alfo ifi coges

fchehen /Der NahmeGottes fey getøbét/ondwol gefagelJob . 1. Siemiffen gedendeaydaß fieGöst gleich ſowoliciblich auff Erdebiß indas Grabernente/als er ſie bloß zum Bebt bracht kat/ wie Yob faget : Ich binnackend gebohren / vndwerdenas dend vno bloßin dieErörngeen: Vides ift auch in derwars heit affo / Wmn vns & Ott nichtfpeiſet vndfettiget y po wtt gleiterepjon vnd trinken / würten wir doch nicht fátt / als Dr. am 4 .


Prircipal ono am

4-fehet.Darumb mir freyſamlich gearbeitet ſaber doch phia

me ſorgen fo mogen wir Gottes Lehr Jungen werden imciefim fall: fonfi 1

es pumóglich / daß wir etwas im Geiſt und in der

von Goitlernen und einehmen . Alſo ſiehefiu daß die Warbeit Gelaſſenheit sin Anfang deß Chriftlichen Lebens if /vnnd muß alle Göttliche Zugenden erhalten: Wo ſic nie wachet/fofellet der Lehr Jung von der Schul Chriſi : Dean Chriftus ſpricht: Non poteris eſſe meus Diſcipulus,Esiſt nit moglich /dasein folcher vngelaſſener Mettſch mein Jüngerwerde/det cindinglin beſigct /oder in aller dinge gelaſſen ift.

Demnach müſſen alle

dinge verlaſſen werden / vnd vnfer annchmen zuboden ſingen . und wieder Wind ein feublin verwehet / alfomüſſen alle dings Berfirewet /vnd auß vuferm Herren / Gemüth und Gedauden außgeriſſen und genommen werden .

Gelaſſenheit in Gelaſſenheit. Dmuflu auch achtung haben /dasdu gelaffenheitin ge. laffenheit haber :Id eſt:Das du dich deine Selaſſenheit S nicht annehmeft, das du nicht deine hochfie Tugend athe Lieb und Luft befißefi / die dich in Gotttragen ſolte / DAND OM nicht darfieheft/da du vberfliehen ſollen / ob du in thunder oder wirdlenderweiſe geweſen weeft/ vnd hetteft weer in deinem leis den oder Wercken luftvn liebe gehabt/fonderd eswerein deinenn gemite garnichtes geſehen oder geachtet/vñ gedachteft bey dir / ich darf nit das minſte Brot oder Korn vonrechtswegen von

Gott forderu /vñwufter og dir rechtgeſchehe/ſodir Gott weder Marung nochlebč /noch Hiñeireich gebe folte/vñ thete dir recht wen du verderben folteft: Eomufu dieſe edle Tugend auch ges laſſen /vñ ernfilich eerwarten / das de deine gelaſſenheit nicht mit gunfiſliebe/luß vñ eigenſchafft beſikeſt. Denn Chriflus (pricht mit fautern Worten / Es ſey den das einer alle dinge gelaſſe / die er beſuget/fo fan er mit mein Jünger ſegn . Siehcnun wie bitter pnd


10

Hauptfractat.

undherbebie SchuleChrifti iflund obes onſer vernunfft /wit kn und nätut machtein abſchewlich /jeiñerlich ding ift:vr merce/ ob Chriflus rechtgefaget bat: Welcher uit fein Creuk hat und Heget ønnd folget mir nach / der kan nicht mein Lehr Jänger feyn /Luc.14 . Das ſagtChriſtus / che er diefe gemeine Schluß. tede ferte die ich oben gehandelt habe : Damit ternet Chriftus das folcbegelaſſenheitįdie alle dinge vbergibetlein täglich Creun Helches toirtäglich tragen müſſen /vnd nicht fillefiehen / ſons dernChrifto nachfolgen /vnd da fenn mir willen /gedancken / lieb/ furt vnd leid / vnd allem demvnſeren /da Chriftus ifizur rechten

Gottes / in Gottes giyigen willen verſchmelzen und zu nichts werden . 1117 *

Fürfihlag oder Rechnung der Geſchickligteit,

by

Chriftus nicht abeinem ende / ſondern an vielen Pih hat enden / orft von dieſer Tugend gefaget/daß ein Lehr June ger thunmuh : Wenn einer thun ipolt , der ein Hauß os

der Thurm

gubaiden anfienge / der zuvorn auff ſeine Taſchen

pnd Peutel klopffet/vnd ſein vermogen rechnen wolte /ob er ſols chen Baro volbringen mochte: 10 hebt er anzu bawen : Dihs gleichen ſollen alle Chriſten thun / ſo ChriftiSchüler werdê möts Ten / die muſien ſich erſtlich aller dinge verzeihen und verwegen ja fiemuffen teglich alle ding abgefagen /viſ in der weiſevnd meis nung gelasſen / ais einer endlich etwas gelaſſet /das er hallet/vnd nichtmehr zu fich nehmen wil / das iſt / renunciare, leßlich vrs lauben vild von fich treiben . Welcher alſo alle ding gelaſſett mag ein Diſcipelvnd Lehrjung Chriſti ſeyn: Diere Seele muß Hoch auf den heutigen tag formleß ſenn /das ift bloß vñ ipüftel oder ledig feyn aller Creaturen /wenſie Gott fol einnehmen und geldhehen laſſen /daßſie Gottþeſiķet/herrſchet und zieret/ als in der erften Schöpffungwas Shimmels und Erden. "

Welcher

Dann nichtfindet/das er ſich verzeihen kan allerCreatureſ Heilis gen /våd opheiligeu / Scifilichen und leiblicken /himliſchen oñjrs Duration


Principal ono difchen /ber daxienur nicht/daset ein Lehrjunge Chriffimi moge. Lalfejhm feiner traumen /daß Gotteing a

weha

turcn die Seele erfüllen / troften oder gelüften / Jerem.7.Y wir einem folchen HErrn den Rückenjulehreten und weiſe

Er aber folte ſein Angeſichtuns zuteøren vnd gonnens N

Die Toppelbuben (epliche Krebstráger)ħaben auf diefer arihung ein Lotterfpiel gemacht vnnd Renunciare genen wenn die Meuſchen vor denLcuten nichts haben / culierlich

ka thun /pnd inwendig volter Blutes / das i / balles und gei Jeon :DerWelt ſich mitworten erwegen und widerfagen/ semIcuffelund ſeinerweltlichen Braut in jørgarn flichen :

taffe ich jestfahren : Aber das iſt erlegen und ein Bubenfůd

daß ſie ſprechen /.co geboret den München gu ſich allerding ri cihon : Denn Chriftus faget /Das ein Lehrung allen ding prlaub geben / vnd ſie gulert gelegenen ſolc/mit verzeihung

her Hoffnung ſiewider zubeſigen /welcher das nicht tņut/iß a Beren einer / Dersinen Baw anhebet /den er nicht fan volbring

Waferley dinge quocrachten ſeyn . Vn möchte einer fragen : Wekhedingeſolich gela fen / fo ich ein Lehrjänger CHRTŘt werden wil

und wie heiffen dieGüter/Welcher ich wider ſagen ſolle

foich getaufft /oder ein Lehr Jünger Chriftiwürdes Darauf antworten die Propheter alſo : Adler dinge roim Himmel un

Auff Erden feyn /mufu dich verzeihent/vnd Herzlich und ewiglich

entſchlahen /ſie nimmermehr mit lufe / trom loder liebe zubrfiki den ſo vid Gott erfordert und haben wu . Chrifus machetfola

the Güter namhafftiger wever egliche Propbeton / als er deur auch ein außleuchtendes Liecht ift. Wenn ich ter Propecten

Sprüche folle expchten ſich måſte eingankes Büchlein machen : So wil aber mur einen tapffen Sfructe nec mendeß allerges

Taffeneftca Knechtes Woyſio /det alfo ( pricht: Du folt GOtt lieben


Hauptractat. fieber aufgintain Herken /auß ganker Seckelund außgangen Kreffton / Dcut. 6.10. Siheda / dasich Gott alkinclieben folre : Sfidene nun alſo / fo if mir verboten das ich etwasmit Luft oder Liebe nehme das niche Gott ift: Das geſebichetinn Glauben , welcher iſt als ein Seifferntin. Hetteich empat neben Gort lieb / ſo liebete ich Gott nichtmit ganten Dunenf denn die Stadtmeines Herzens /die ein ander ting liebhat) okt wird Gott engogen /ondlan vnomag nicht fern

das ich Got orka liebete . Diefe- Liebe in eine Griftliche Beſchneidung 7das iſteine abfchneidung aller Creaturen vone

von gangen

Bernett / gifheiden feyn / feitet Feltrvanofi y ch verlaugnent Deut. 30.Jecm . 3. Wenn nicht aue Creaturen vom Merken Brfcheiden ſeyni fofandas Set G Dit nicht genklich lieben . Wenn Didiffe Eróft ondvertrawen in einem einigen dinge gee furent woere / das nicht Gottip7 fowere das Aerkonbeſchnit:

16 . Der Glaube beſchneidet das Hart . Erregen ſpricht matt / das der Glaube das Bere bet ſchneide ) dergalben / das er das Herzin Gottes vertra's

wen empor Hebet / vnnd machet es aller Creatårlichen dinge trofteß .Darumb ſpricht David: Wenn ich nur dich has be

fo frage ich nichtes nack Biminet und Erden: Alldagelar

fet er ja atle Creaturen / vnd cuffert ſich derer alles miteinander . 17. Vnbeſchnittene Dhren . She Yeremias ſprichti Vabeſchnittene Dhren førenen nicht hören /was Gottfehret/ Yerem . 6. Was if tas anders /tent das Chrißus faget / welcher nicht alle din

geverteffetider fan nicht mirin Jünger forky Luc. 14. Eomers de ich fiestich / tas ein ongelafich Dhr leitor bod nittin Dhr / vnd fan darumb nicht hören /weiles mit Läfin ont pertras

1


Principal onb noen anderer Lehren undCreaturen beſeffen if :dasiſ /das auch G Dtt ſpricht / Jerem.7. Ich fage /HøretmaneStimmej ſo werde ich ewer Gott pndjør mein Volck ſepu : fie aberhar ben nicht gehøret / vndjøreDören nicht gepciget / ſondern ſie feynmitjhren Lüften hinweggangen. Ja das nicht klardasein unbeſchnitten Herr oder Dhr ein ſolches Dhrift ſo dalufthat an anderen Lehren /ſo nicht von Gott gegeben ſind: Oder font in andern dingen Luf / Liebe / Iron / Furchtoder Serghabel und nicht alle Lieb pnd Lçid in Gott hat/ oder vonGottesmer gen . Darunb mag menniglich perfchen / das ein onbeſchnite ten Herr ſich alles Creaturen erluftiget : Einbeſchnitten Herre aber ſich aller Creaturen verzeißet /vnd alles das nicht & DU if / geaffet: Das auch kein Herz Gott genklich mit ganken ombgreiff ond odŲe lieben fan / spenn es ſich miteinigerCreas tur pereiniget oder pereinbahret oder vermiſchet : Prfach : Welcher Gott gang anhangt/dervermay nitan etwas anders hangen : Dad allein wir Gott,anhangen müſſen /fo folget das unſer

Gerg nicht zuin theil an Engeln oder Heiligen hangeng

Darif /fonfien hienge es nicht allein an Gott/ fonderu auch an aus pemn dingen . 18 .

Gelaſſenheit der Heiligen , Leicher weiſe ſeynd alle Völcker Gottes / vnd G DUE gat ſich doch ſonderlich an vndalleju au ſein außerwehlt Volck geleimet / vnd nicht andere Völcker Deut . 10 .

So muß ſich das Hers allein an Gott binden vnd anleimen , Wiewol es fonſten viel heiliger Engel und Menſchen vor Au. gen /oder im Beogthiņůß mochte haben : das iſt/ daß GSI ſprickt: Jih habe das Haus Ifrad ono Juda an nich gelei met / das es mein Volck werdezu meinem Namen / zu meine

Glori vnnd Lob / Jerem . 13:30. Wir müffen nicht zu de

Heiligen ſchrepen und lauffen / ſondern zu GØTE / der on derhalb


auprérditat.

derhalben an ſich gegeffict fat foaßwir ihme nachgehen / vnnd orrlaſſen Engel vnnd Settigen : Müfte ich denn zuerrettung Fikreiben /das Leint die Liebe iſt. Auch iſt jümercken / daß Gott mitdein Lainen an fich feimet undhenget/denn Moifes die lies bebeiffet;das itagfiu fehen / Jof 23. Was erarifleben oder an hengen herffec/ r.Reg.18.19 . Dieweitdcñ ein rechtgléubig het . und die liebe Gottes der an nichtes andera klebet deñan Gott Leimift welcheran Gott bindet /ſo forget das ein beſchnittenes ond Gott litbhabendes Herke alle Creaturen miteinander ges laffen hat/ond an nichts anders mit licbe Meber den

Gott : &

if auch vnmoglich , daß Gottes Liebe in ein Seres eingehet / 18 key denn dashebe 'lumitrof /vnd vertrawen allerCreaturen vor ainem Herzen fallen . Derhalben ſpricht Moires /daß Gott og Here zuin er

en beſchneider dz indieFrearuren auf dem

has

en treibt /vndd ; ſolchebeſchneidung vii außtreibung der Greas tyreu berhalben geſchiehet / daß wirGott mit ganßemHerren mogen kebhaber / fagende Gott wird dein Herkebefchnelom auff das du jhne von ganzem Herzen liebhaber / Drut: 30 , 1,9 19 . Niemandkan ſich ſelber beſchneiden . Icht das ſolcheLiebeauß onferri trefften iachfr :Heins gottmus feinen Leim ſelber anſtreichen: Denn Goa ſpricht: Naich werde ihn zu mir fügen /oder mir zueiges ven / vnd er wird zu mir kommen .

Dein ivarumb ? Welcher

möchte ſich zu mir neigen / auff das er mir nahe to erde / Jerem . 30.Esfan ſich keit gereder Creaturehtedig vnd bloßmachen auf eigenen Krefften / fondern Gott der befchneidet : Darumo werden die Kinder von andern beſchnitten / damit angezeiget toird / das fich krinet de

Creaturen moge herrlich vnd Ewiglich

etwegen vid verzeihe:Esvermägs auch kein Hjerte /das es fich außergenem vermogen zu Gottneige oder fåget fondern Gott muk alle ding in feinem Dauß vnd Tempel ſelber ( @haffen vnd ordnen was und welche erdarinnen haben wil.


Principat ond 20 .

Præputium . Ye Jüden perdeutſchen das Wort Præputium einem bequemen Wort/ſagende 48 heifpe cine perfi fung : Bad befchncidung ſen eine wegärmung der ftopffung.

Eigentlich in das Here perſtopffet pndvergår

Das unbeſchnitten in /upes if gepiß /daß die Creaturen men liches Here verſtopffen/ daß alfo Sottnicht wil eingehen frin Haus beſigen /chedenn die Creaturen abfallen / und da bige bloß vnd ledig wird .

esiftcin bing ) gelánen ſeyn / und ein beſchnitte Here Haber .

Pnfineob co-micheeme meinung ſep : Es fan niem . Gottlieben /es for denn das ſein Herzbeſchnitten w de von allen gdifien / pertrawen / trofien und førch der Creatwen :das Moiſes faget /pudChriftus ſpricht/E : dann das einer alledingegelaſſet / welche er biſiget/das iſid innen er Tron | Lun 1 Fremde, pertrawen oder furcht Hat

mag er ngçin Echr Sauger nicht ſepn. "Wirleſen / bagChrif

mancherlen Leytezu ſeinem Abendmaht beruffet derèntein tam / ſondern ein jeder entſchuldigte ſich / der eine mit einen

fauften AckeroderFeldgut/der ander mitfünff Joch Schfe Der drittemitEheftifftung / Luc.14: Dieſelben entdecken je perflopitie ond ongelaffene Hersen'in demne allefampf / daß >

Gottes Stimmevand Ladung zu einem gutenWahlni mochten nach wolten annehmen : WaChriſtus gab das Erer

pel ſonderlich /daß wir lerneten /wie ſie der Haußwirtzu G.

ondFroligteit gebeten habe: dennoch wolten ſienichtkommet

Daß die Warheit febetandi wurde das fein Herz Gottes ftin

men annehmen mag / 018 Luft / Biebe/ Sorg vnnd Furcht in

Creature babe/ vas inag nichtrinefreundliche ladung Gott annehm .


13

HauptTractat.

annehmen . Sie möchte es dann zornige vnd vnfreundliche ladungerleiden . Es hat auch klus : sien dann das einer alle dinge gelafie/ er : n genennet/ Chrißus in gedachter Parabel flückerer Creatu e Die wit verlaſſen muffira 1ſo wir ſeine Legreod r Stimmeeins nehmen und behalten wollen / und Gott warpafftiglichertens Ach und lieben , Chriſtus nennet einen Acker/ Dihſen /ond Ehes weib /pnd wiewoldiefegenante Creaturen anzeigen /welche mir gelaſſen ſollen : Jedoch wil ich euch andere namhafftig machen die auch Chriftus namhafftig gemachthat,

Chriftus nientet

Heuſer/ Acker/Matth. 10. Marc. 10. Brüder / Schweſterk / Bater/Mutter /Kinder / Eyeweib/Marc. 1o . Luc. i8 .

Stena

pafer eigeneSeele /Luc. 14. Warc. 8. Johan. 12, 22.

Grad der Sicherheit und Scheit. Ey dieſen Creaturen ſollen wir andere perfehen /vnd ob gleich Icine Creaturgenennet/ were doch das gnug / das ich der Menſch ſelber fol verlaſſen / vnd der Menſch ift Das ganße und n :sderfie theil der Creatur : Alfo der Menſch wird zu zeiten alle Creaturcn geheiffen /vnd von eblichen ti . Fleis ne Welt i finternal cie mnckſchliche Creatur aller jrrdiſchen Creaturen w.fen oder art in ſich beſch !cuſſet : Alb neinlich der Menſch hat in ſich das Wiſin aller Elementen /ſo jhmegemein if /als Holz /Stein / etc. Dás ifi cinegemeine weſentliche ſelb, fiintigfat : Darnach hat dir Menſch ein tébendig wefen/ wels ches & gemein hatmit Graß / Laub/ Bdipinen /pnddergleichel welche einwachſendes bud lebendiges wefen haben . Fårs drits tegat der Menſch einbefindliches Leben / welches füştet vind empfindet /das hat er niiden Thieren und Viche geincin / als Kål D #" !Schaffe Bskcfond Hirſchenete Haben .Firs pierte hat er et ſonderlich vernünfftig Leben /erifi verndaftig / orſichtig life. Erwilond begehretſer puterfcheider undera worklet ; of D

+


Principal'ond

Wehlet : Judieſem

Grad vbertrifft er alle niederfte Creaturens

auch jýr Herr geroefen ond geblieben / wenn er ſeinen Erwere Dberherren erkennet ondjömegehorſam geleiftethette : Aber als er von der Ordnung abfiele / da fielen auch die andern Creas turen auß ſeinem Gehorſam vnd auß geferterFurcht: Wels cher Gott aber wiederumb mpoflem Gehorſam lieben vnd ers Bennen möchte , der würde auch widerumb ein Herrſcher alles Creaturenſes mochte ihn weder Sihtangen/ Giffl /oder Baſis liſchten beſchedigen /Efa. 11. Vns gebricht nur der Glaub vnd Gottes Gunſt , Hebr.11. Das laſleich jekt an ſeinem Orteftes hen. Für das fünffte / iſt der Menſch auch eineabgeſonderte Perſon von allen antern Menſchen / hat auch ſein eigen pfund un gaben Gottes/ ein jeder ſo vieljmeGostgiebet vn verlettet. 230 Ein jeder Grad machet einerigene Ichettoder

Sicheit. Elcher nun eingelaſſen Menſch ſein wil/oñein Lehrs jångerChrifti wordeloer muß alles gelaſſen vipberges ben /das jigne in einigerler weiſeaartibret :ats nemlich ,

# fólle fich nichtes guts annemen :er folle ſich weder wiſſen noch

leben /noch wachfen /noch verfienenůß /noch weißheit / noch fria

ner: cigenen Seelen gelüften taſſen : Das iſt gewiß wahr , weni du dahin formeſt / das du dich deiner eigenen Perſon perziehe

haſt /fo biſuvon allen dingen ledig: den Hand für Hand , Kle

für Kleid giebet: ein jeder : Abertaſſe es dir die Seete vnd de cigen Fleiſch treffen /und ſiehe ob du beftchen mogeft.

Schm

nees ſen onvonndten auffs neide zuſagen/das dieſe gelaſſen nicht in dem

ehe / das einer alle dinge gelanc 1 als cincreir

Pfennig gelafſet : Welcher darff aber oder kan ſich alſo ver ſen .Wir ſollen wrder Vater weder Muttery nocą vilo ſe

erwärgen . Darumbif dirle gelaffenheiteine abſchucidung a tiebe /luft/ſorg /vertrawen vn furcht/die wir zu uns undein

( trigen haben. Kürzlich dieſer golaß ist ein pernichten ndeso


Daupe Tractat Das du bif /ond ein abferenvonallen dingen /ſo dick gelüftetmois gen : Alfo daß Gott deinc liebellur / ſorge/ troft/vertrawen /guta felfurcht und alles ſey vnd dåran flebeſt. Wiñ das ſoltu diefe gem laffenheit nitweltlich ſondern Göttlich vernehmen :doch alſo /og diewarheitim Hereen tege/d; wir ein weſen mogen bleiben i og Jodēwir Gott lauterlich hčimfielen vñ weder ſorge noch fürchej noch liebe /leid/luft oder vnluft gaben / wie vnd welcher weiſe du groß werdeft:0g ſöltu Gott befehlen. Welcher kan durch ſeine forgfeltige gedançken einefengezu ſeiner groſſe feren / Matt. 6. Auch ſollen wir ſorglob fein gegen dem Geweche des Kornel früchten vñGraß.Denmirmogen durch vnſer forg nitmachel das ein kleines Leublin wechſet : feke /pflanke/gielle Waſſerzu / 98 iſtalles nichts dz du touſ /vñbleibet alles vnfruchtbar /wenn Gott nit Das gewechſegibet:es if Gottes werckfrucht tragen, vnd fomet auß Gottes Gnaden : Deneo nit auß deinen trefften koſtet: Gottmachet dürr pud grün / vñ verordnet Graß : vnd feuchte verwandelet Gott in das truckene/ vndmachet ein jedes tach ſeinem gefallen : Darufñmırff deine ſorge auff Gott/ laſie den alten Haufvater ſorgen vndregieren /welches forge gut iſti pnd deſſen Regiment gerecht: Lege du die Syaud an in Gottes namen / vndanckejme djer dir gnediglich verliehen das du arbeitt fanft /vñbefühlejme alledeineArbeit/gewechfe und Erndr:Mit Ihieren und Piche haftu gemeinſchaffedas du nach ſpeiſe vnd tranck gegen /deine Eltern ,ond Kinder erkennef (aber das haſtu mitjnen nicht geinein das du forsfeltig bift:wir aber ſollen forgs loß ſein gleich wie die Thier auff dem Felde/vnd alle ſpeiſen zur nottur ftgebrauchi /alswie das vießethut:aber in dem ſein wir erger der Pferd yn Efelt vnd wird in vns wardas ſprichwort: dus ein weiſer Man feine geringe thorhrit thut/dj wir mehr efs ſen vſi trincken /dcfi vnfere notturfft erfordert/vñ diegeſundheit ertragen fan :øber das iderden wir auf bólligkeit blindjon erzärs nenSott/on ſepen uns unſeren barrch für einen Gott:auch ſein


Irincipal und wir forgfaltiger denn die Sperling / die da nicht ſorgen moins was ſiecilen mogen: Aber wir vbertreten daß /daßvns die angi gegenieriges Tages drůcket /ond taden auch auff ons die fors deß fünfftigen Lages / vnd gedencken wo und was wir effou and trincken / undwornit wir uns Bekleiden ſotien : Auf Gottes Wercken ternen wir fo viel /das es Gottweiß vndverfchet was

1 wir beodrffen / vnd das er Lilienvnd Vogei kleidet vnd ſpeiſet welche doch vielineisiger feyndenn ein Menſch : Wir follenvas fere Augen auffthun / vnd zu den Vigeln ; Lilien und Blunnien Lehren / ond aus denſelbigen Creaturen lernten /wer fiefleitet uit fpeifet/ond mercken ob ſie Sorge haben oder nicht: Theten wir daß /ohne zivciffel würden wir finden / daß ſie keine forge haben für Kleider /effen und trincken / vnd Gott der HErrfleidet und fpeifet ſie gleichwol : Dieweil wir aber ſorgehaben für Kleider und Elfen Bette/ Speiſe /und Trinckenimiſfen wirvon noch wegen denfélben Creaturen anhangen / fhmen dienen mit Trofi und vertraryen : Das ift daß Chriftus ſpricht : Ojhr kleines Glaubens und wenigenvertrawens zu Gott / Matth ... Dars Bu fee / daß. Chriſtus ſeine Jånger firaffet / vnd faget: Dihr kleinvertrawente , warumb bedencketjór in quch / daß ihrnicht Brodt mitgenommen Qabet / Matth . 16. Liefevnd erwegedie

1 Hißoriamrðafelbft /vnd fine ob dieſe Gelaſſenhat geringe ſeg .

24 . Pnglaub gebieret Ben ongclaß irrdiſcher Narung. Elcher vertraipen ſipet / trof/ luft/ſorgeond furchti Geldes oder der Narung halbenjond in demſelben ſeis ne luf bat / der fündiget im Glauben ſo viel vnd Hart/ fo viclerumbGeldes oder Narung Halber ſorgfeltig iſ :vrſach / Chriftus ſpricht / daß wir allezcit fleines Troftes und vertra Weus fu feinem

Bimtiſchen Vater feyn / wenn wir ſorgfcltig

ſignauf Speiſe oder Kranckoder Kleider) Matth. 6 . 25 . zwone

6


1

Stiprintukot.

15

Zivcnca SürrwBieten. Vih giebt. Gott dafelbft fchone Prſachet / und fingsti Niemand im zoenen Herrndienen . Denn auff das min und der an ftemuſiDas gifchenen /daser einemanhangi: derit perſcúmet wellje war iß / Wo dein Scharift / da iſtauch 2.

tam Xug vnd Herze: Vhoda einer fleißig auffdas eine fibct foverreflict er das andere / Ratih . 6. Wenn wir aber Gott mit gangein Herken follentotenen vnd anhangen / Deut . 10.Mub von nóthen folgen / das einet Gott vettaferr i vand verſeumen Muß/-Werter feine Augen snit forgenvnd veritawen auff Naz rung richtet.

Daraun merde daß wir tddtlich fåndigen ſo offt

Nurung halber beforchten /ond Bekümmern oder befas wir uns ten /troftoter torji zu Gelt und Gut tragen : Vad das dieſe ſün de aus dem Vnglauben flieſſct /wiemol ſietäglich in ons if iD : mordeidot: Pnd das diefe Sünde oder ungelaſſenheit rinous beſchnitten Sverige verachtet/ond offenbarmachet /vnd das der Menfih durch cine folche Sünde Gott mulle baffen oder auffs womnigfte verfaumcn /vnd nichts oder wenig achten / Matth. 6 . Darauf hernedas ich obeir gefaget/ daßwir G Ste mit ganger Liebe muffenangangen / vnd das einer zweyerley dingen nicht zur gteich anhangen mag / Matth.6.Darber mercke auch /werin Moiſes (pricht / cūſole Gort fürchten oder Gott anhangent das ſo pictgefaget if

ou fott Gott alleine fürchten oder anhans

gen /du ſol Gotfallein anfteber oder angeleinet fenn: Autupi adhærebit, & alrerum negliget,Matth.5 . Sicut oculi fer vorum in manibus Dominorum ſuorum : Ita oculi noftri. Darumb måfin mir Gottes Reich alleine ſuchen im farcken vertrawen /in yerhiicher Liebe sin boftendiger Furcht/ſowerden vno alle Notturfften zugeworffen werdea Matth .6. 26 .

Gilafingeit laſſet nicht füråde (ehem . Ja


Principal on 2 alſo fefiglich und mit vertrawenden Augen maffeet wir Gott alleine vnd bloß ſuchen /daß wir eherlieber fera boben folten/ denn zurücke ſehen : Gleicher ipeiſe wir viels fieber tauſendmal Perben erwehlen ſolten /denn einmal williglich von Gott abtreten. Nun måſſen wir Gott verlaſſen /wenn wir onſere Augen auff zeitlicheGüter wenden : Das ſprichtChris flus: Es ſey keiner zum Reich Gottes bequem /der ſeine Hand anden Pfug leget / vnd fibet zu růcke / Luc.9.

Dahore nun

mein Bruder, daß wir zu der Schule Chrifi ongeſchickt fennt fo wir zu rücke regen : Dabey verſtehe / wie du alle dinge mufe Feft gelaſſen / oder von deinenı Serken abſchneiden / vnnddein Hauß ſauber außkehren ; wenn du ein Lehr Jung CHRÍM Tenawilg . Sebe vnd vergleiche dieſe zwey Capitel das neuns de vnnd vierzehendeLucæ jufammen , ſo wirftu ohne zweiffel erſchrecken vno fchreyen : Dwie arme Leute ſeynd wir / ack wir bedörffen deß Leidens CHRYSL ) alle Augenblick . Damit du dannoch vermerckeſt daß 3 Ott nichtwolle Seiden:/ daß wir zuräckeſehen / vnd vns forchten oder beſorgen mogen ! das uns etías mochte gebrechen / wenn wir G DIE glaubeten :Sowilich dir eineandere Rede CHXJSTI fürlegen / vnd ift diefe: Wenn den Menſchen Sohn erkleret wird / vnnd einer auff dem Dacheift / vnnd hat etwas danieden ima Gauſe l der ſolle nicht hienab ſteiger ſeinen Haußrath zus Holen : Der am Acker in der folle nicht zurücke gehen /zu ſeis nen daheimb gelaffenen Gittern/ Luc: 7.

Siehe da wie

CHRISTVS verbietet/ond wildas die jenigen /denen er einblick en vnnd erſcheinen wird / das ihrije fo herzlich ges laffen føfler / daß ſie nichtnach dem jörigen ſteigen oder gchen aber zur Dempffung föllen . Das were genug gefaget als E Hriſus fpracht onſers Hoams Boßheit / fpreche ich Ihr follet gedencken deß Weibes deß frommen Lothrs /welche tu rücke jahe vnd wurde in eine Saleſeule verwandeley Gen. 19. Es

1


NG Haupréractät . 19. Esifi vermuthlich daßdas Weib Lothes nach ihren Gas fern /Xidineitern /oder Freunden gefehen hat/als GottSehweg belvnd Feider ober Sodoma vnd Gomorrha regnen lieſſé/vnd perderbete alle das grüne/ſo darüññ war:afo muß es im Mens fallen inwendig gefchehe/demChriftus heimlich einfeuchtet/wie RB aufwendig ergehen wird / went Chriftus offentlich wird es fcheinen. Daher kommetes / das alle Hadermeßen fündigen / fo vmb Gett oder Güter hadern und rechten ( alo Chriflus fageti Luc. r . und Paulus 1.Cor.6. Vnd das der Juriſten Jahrs marckt gefehrlich ift: Kurgumb/ GeltoderGut fan ons vnfer Leben weder geben noch nehmen : Vieltauſend leben fehrwell die nicht ihre Güter auffbringer : Viet tauſend aber leben de bel oud frawrig die viel Güter haben : Wenn ſie alle Keller und Scherren vollgeflecket haben , alsbald ſterben ſie/ Lue . 12."

Derwegen ſollen wir nicht ſorgfeltig ſeyn: Gut zuers

bern onnd Nahrung ein

Wochen tang zubeſiken :

Wir

ſollen auch nicht erſchrecken / wenn fchon" erſparte Güter in cinem Augenblick verſchwinden : wollen wir gelaſſene Chris ften ſeyn : Auch ſollen vns gegenwertige Güter weder tros

ften noch frarørig marhen : Wir follen nicht förchten noch bes forgen daßwir ſie verlieren /ſondern das Reich Gottes / das iſt feinen emigen willen mit Lieb und Luf annehmen : Werder " wir unſere Augen auf Silber / Goit vnnd Güter wenden und ftrecken / ſolvird vns Gott vertaſſen / Unnd fagen : Ich has Beetchorrtaſſen / darumb das ewer Land undErden mit Sils betond Golt erfüllet ift : Demnach müſſen wir entweder Gott gelaſſen oder ſorgfeltigkeit der Narung hinwerffen : In diefer pnjelaſſenyeit fene wir boßhafftiger denn die wilden thier fo dete sernunfft beraubetideñpferdönd Efelerkenenit; fie Gott oder jr HErr ſpeiſet/endlaffen iren Sjerrn ſorgen :wil er ſie ſchon wit glatt habeny fo muß er Speiß vnd ſehmuck darzu ſchicken : þets ten wir rechten glauben zu Gottmit ganKem Serben /vn Wunt

dap


Princip

I ond

dan Gottonker Water / vnd aufiger vor uns ifpnd forget Den wir fosgen /vnd das er ons nicht weniger (peiſet oenn vnders onunfftige Thiere / fo wården wir foryloß / vnd zielieſſen alle tias sung/ondmåfie ons Gott gnuslomlich verſoeur nach vnfern beften / vud

gach ſeiner Kuhm pad Glori ; Wolte er vns feip

sono dickehaben ; ſomuide er polle Krippen geben ; Werees uns

4 Rice/ Gott rourdeons zweiffelö ogne viel vorſchitten : Esges fchiehtaber ſelten /das cincrGott pudcem Baucheviene Dars umb fpeifst Gottdie feinen mitWafirvad Brodi vuio ſchlech B

terrotturidaber appaflie Jets nach öülife ruffen /vnd das ercin reicher Gattbleibe/de gane helfen wiljudeme)das ons misund gutip /vnd fepnmag,

77 . Gelaſſenheic der Vernunfft. Er Menſch hat auch eineVernunfft/ dadurch er weis fe und firſichtig ifi : BatetjameStáste vnd bruſer/ Waffen undmancherley Geſchův. Jndeme wird der Menfch baldonzelaſſen : Denn er folte Schuß und ſihirman Gott /vnd fonſvar nichtorchrhaben. Du18 folge ich durch viel Propheten anzeigen : Aberfärbehalben laneach esich bleibt/ pad pimb/daß Gott prisht: Ihr habet pertrauen in ewernſis herheiten

die tör euch gemachtbabet/ Jerem .48. Efa. 2 : 9,

16:31. DarumbwilSoft quch perlaffen / end cuch ewern Feina den obergebeniDarinnen perderben viel fürfen und Ürieger / * Die ſoufen bleiben möchtenfoud vor Sott geoefen :Da ſolteich Fagen i apie Dapid, Eeiver Drop hatte in einem Bogen pder Schwerdt und ertødtete doch Goliath mit einer Schlaudern : Aber es iſt zu langſund opere piel jufchreiben, Da ſplten auch die Kranden mercken /ſo betriegliches Vertraipen auff igre Arkte pud Kreuter ſehen 1.2 . Paral. 6. Dafeyn alle euſſerliche cinge rechtzumeiden /vnd zulaffen /daß ficnichtbetriegen: als die Jus Den betrogen worden / die da fprachen : Templum Domini: Templum

2


Saupi Tractat. Templum Domini Jer.7 . Oda zuder Areneu floha / Jers. 28 .

Celaß der Gefchrifft. / it Elhier folteich fagen / wie ein recht gelaſſen utenfch d H.Schrifft mufie gelaffen / und nicht vmb Buchſtaben ſondern eingegen in die Strafft deß HErrn , ale wiffen den HErrnohnevnterlaß bitten /das David ſpricht: vnd Golf wjhmetoafsen Verfand eingeben walle: alb , wenn einer etnog wit perRehalond gern ein vrtheilvernehmen woltello ſolte e in der Gelaſſenheit ftehen / das ift / aus ihnegehen /ondmitfeis na

Pernunfft Rid hatten / vnnd von Gottftrengigtich feiner

Sunn begehren / and hören /was føme Getreil fagen / fo wers Ben jimegefchminde Gedachtnuß einfallen / diefetbigen for at mit feugnafien des Heiligen Schrifft betoehreu endrechtfers agen :Welches ich ferner anzeigen folte: Aber alhier leidet es Ha niekt/liefe die Deutſche Theologiam :biſu nicht zufriedett/ To warte biß mein Büchlin von der Schul Gottes außgcha . Ich wil mit diefen radcaweoer Ziel noch Regel gegeben has ben : Kedepnd fchrabe eikjede die warhatGottesttach finer engedrucktenvermatiung. Solteich ſagen das alle obvermelie Oraden fleiſchlich und dem fcifchlichen

Renſchen anhangcui

fo wcifichs nicht / ofich es möchte whalten : #berbas if warf basdu in demegropeu fleißſollef haben / wenn du etwas geta fontidas du dich deina daffenheit nicht annehmen : Siehe ob du obberüneScorchont de Pnglaubens ettenneief /beichuri Aliceeft / das dann durch Gelaſſenhcit auch geſchicha /alsdann muftu warten / das die bein efennes / deine Bächt / den fliehen nicht li vrto luffig werde/ auff das du in deiner Gittaſſenheit nicht verdæber : Es tømmet offlidas einer vmbGotteswillen einen Sackenftreich erleidet /vnd wil den Streide nicht Jy Racky oderubets geocedenfond erwoltedoch gerne/6A8 feine Geduli Actobet buroc; ader das & por ciken Chriftenschalten würde pow


Principal ond von wegen feiner Gedult: Doer es gelüftetjen fitnerlich / Das er farck geweſen /das er ſich hát tafen ſiclagen / vnnd hat nicht er ſich hat Hören taſſen ſchelten eis wider geſchlagen : Oder das nen Eſelt einen Bachanten / einen Bawren oder Pengel vnnd hat nicht wieder gebollen : Das hat er von Gottes wegen ges duldig erlitten /aber doch hat er ein Aug auff fein leiden /und Ries

1 het damit Luft und liebe / darüber er auch vmb G Dttes Wils ten lauffen /vnd Gott alleine dienen / vnd ſeine Augen allein auff 1 Gotthalten folte / etc. 19 . Gotrdienen . As terne alſo : Welcher Gott wil dichten (derhalben du Dann gelaffen ſein ſollen ) derfelbe jame nicht mit halben Sertzen dienen ſol/ ſondern mit gankerSecten vnd gans sem willen , Deut.to. das ift/ er ſol pnd muß Gottallein anhans gen und ankleben / vnd nicht einem andern neben Gott oder mit Gott dienen : denn duhafidas Wort Chriffigehdret /wer eines zweyerlen Herrn dienen will ſo muß einem das abgehen of dem andern zugehet: liebet er einen /ſomuß er den andern haffen: Kles bet er an einem / fo [chcidet er vom andern : Allo Hanget er an eis ner Creaturmit luft / liebe/furchtvñvertraipen /vnd dergleiche/ ſo muß er gleich in demfelben mangel ħabenan G DH / vndim thum oder laſſen /wirken oder feiden deſto minder an G Dtt mit dieb /luft/furcht / forg /leidſvertrawen vuddergleichen hangen .

30. Wo dein Schak ifi / bahin gucken deine Augen . 48 Here folget den Augen : Wo die Augen find / Daif der Schak deines Herkens } da fein deine begierden und Affectidarumb muftudeme dienen das du anſichefi/ vnd auff den du mit Lieb oder Leib / Froligkeit oder Trawrigkeit luft oder vnluß /grawen oder pertrawen oder mißglauben fulleri ab du gleich nicht lange Reheh: Deng diefe Geifiliche Dienflein geſchehen


Saupe Tractat. geſchehen ſchnelliglich und augenblicklick.

18 Derhalben wodu

auff dein tui oder leiden fiehet/ vnnd wo dicke dein dienſ gelus ftet /fo dieneſtu nicht Gott/ſondern dir vnd deinen Wercken /das mit du Gott wolteſ dienen .

Da mercke / wie fich einer ſelbs

Men meinen kan /vnd wen er ſich meinet / oder ſeine Seele findeti fo dienet er nicht Gott / fondernjhme ſelber / deme er anhangt! 9nd perleffet Gott,

Sich . Arumbiff zu mercken /was dasWortlin / fich /bedeute /vn wie ein warhaffter gelaſſener Diener Gottes die Seele

vber

ſich ſchwinget in den abgründigen willen Gottes /

vndin das grundloſe Gutfreuchet/welches Gott ſelber ift / da tein Sich oder Ich ſenn mag : Addieweilen eine Seeleauff nichts anders ſiehei denn auff Gottes Willen und das Ewige Gut/daß GOTT [eiber if / fo fuffet auch ihr Serbin keiner Çreatur/ Ja ſie dringet auch durch jhre aufffchwingung/ vnnd fendet ſich in Gottes willen / vnd ftirbetalsdann jhr ſelber ab / von Grund auß / vnnd verteuset fich vnd ihre Scheitgang zu : mal / vnd das muß fenn vnd geſchehen.

Darumbinochteich

Wol ſagen mit andern Leuten welcher ſein Ich oder Icheit oder ſeine Sicheit recht gelieffe/der hettewol gelaſſen: Der Menſch ift anfenglich nicht geweſen : Wil er ſein Ych oder etwas / oder fich vnd ficheit gelaſſen und ordentlich vbergeben / der in etwas Sch oder Sich gemacht hat/ das if / Er muß ſich vnnd alles das etwas in jhme ift mitſeinem Ich und Sicheit Gott auff geben , ond in ſeinen willen niedertauchen :wenn einer das thete/ it were im Leiden und wercken gelaffen : Alldar Freuno mufu abermals achtung geben / das dich nicht gelüfte deime Gelas ) das du nicht deine Jcheit in ſolchem gelaß vbërféheft / ſo du in ſolcher Gelaſſenheit und auffti agunggegen Gött fteheft ; Birſtu dich in dieſem gelap teglich brauchen/wilich dir Bürge

if

Tenn /


Princtpat ond

feyn /duwårdeſi dich vor dir fürchten vnd flichen und / menfchlis Kranckheit beſſer erkennč/ond nach Gottes Gnade je mehr che und mehr ruffen.

Kurrumb / welcher wil von grund gelaſien

feyn /vad der feyn / der ſich gelofteabatjoer muß ihme uncinder uemlich entwerden /und feine Scheit oder ficheit freg auffgeben : ſo wird diß gelaſſen . Sich oder Ichreit einChrifjörmige Ichi von welchem ÉSriſtus (priekt : Welcher ( kurklich geredet ).

1

von grund vnd rechter Warheit begehret gelaficu zu werden / derſoljøm felbfi vad alkmdem feinen / das jhnc etwas truckers omejedernemlich abgehen undentderden / vnd mitdem Gda . ticheucmigea willmcineswerden /das er nicht ſeheladre /ſchmce ele /begehre/perficheund wolle /denn das Gott wil /ond das jme alles eins Matterwerde / das time in annehmung Gdttlichen Witcns hindert oder abruket /das iſt vnfer Creukwalche wis kuglich tragen müſſen ) Luc.9 .

Nictve Leben Schriftt. Lsdann wird das gelaſſene Sich oder Jcheitveracht und verlaſſen /Sich / Sicheit oder Icheit ein Chrifförmiges Ichoder Sick / vnd ein new Chriftliches Leben : Da cia Mer befindet / das fein Leben nicht ein Menſchliches ſondern ein Gdttliches Leben iſt/ vnd er nicht lebet / ſondern Chriſtus in jos me/ Gal. 2. Laffe dich dieſe Wortlin Sich vnd Ich : Sicheit onnd Scheit nicht betrüben / denn du weiſſeft / daß ſie in deiner

1

Deutſchen Theologia vielmals ſtehen .Ein gelaſſen Sichoda Icheit iſt nichts anders / denn das ciner fich und alles das feinige ubergebenund gelaſſen hat : Vad wer ſich verleugnet als cinco deſſen er fich ſchámet/dcriſ gelaſſen / Luc.9. Ein gelaſſen ich os der Scheitik / wennich mich verachte / vnd vbergebe dan alles das gut/de mir es gegeben hat: Denn die flüßliu müſſen in jậa Een Brunnen und in jør acer wisder flieffen und lebren / wenn fic ordentlich widerfahren wollen . Dieſe ja und Sich/werden

Dems


Hauptractat. deme näytich gefaffenwenus eigenerwille grlaffen wird:Wing cogener wille verfchmeltzet/vnd Gottes wille fein Wercke in det Creatur befommet/ vndwirdmichts anders gewollet/ demadas end wie Shoti wil: Alsdannwerden Jchond Sich vbergebenf und alles /das dem

geſchaffenet willen nachfolget / oder auf iha:

meentſproffen ift /das wird alles famentlich getaffen. Das einet . Fein Ich oder ſich alſo habegelaffent / das mag er dabey merden oud abnehmen /wenxjhmenichts geliebet | dmmroas Gottges kisbet 7 oder von der Creati # nichts begehret , denn was Göte will foiffer gelaſſen : Wrfach i agat käne Liebe in dem

das er

willfondern in deme daßGotemit/ond wofte das alle Creaturen in der weiſe woltenWKS Dit wo

: Pnnd darinnen / das if it

und Gottes willen fiehet feine Lisbellup /freiode/ Ruhm Leben 6eligkeit : darumb bitta et herrlich : S Errdein wil geſchehe MaffErden als int Himmet/inallen jrrdiſchen Creaturen als in kimlifchen : verſchaffe wircklichen und trefftiglichen Deinen wila kn im gegentheil der Liebe Gottes :Wenn jemand feir fich ode* ich lauterlich gelaſſen hat / muß füme nichts leidwerden / dent diefes das wider Bott ift: Meroket er das eine Ercatur wide BOItes-willen thut oder wil / fo fellet er in einen hofftigeno Schmerzen /vnd har Leid vnd vnluft/

Traivigkeitfangſt/todt/ widerwertigé Creatur. derfelbigen skyeli und ewiges Sewer bey

Siche wenn alles /das der menſch anrühren fan /atſo Gottes wird yond von ſeines wilkens oder widerwillene halbenbegeben ynd von

Dit von uns genommen / fo Rehet die Gelaſſenheit

wot : Jedoch das deſſelben gelaß icheit oder ficheit ernfilich vers mtheitetundauffgegeben werde: Darauf mufu vnableßlich toachen [dean der Teuffel wartetauff den ungelaß der angela fengeit/als ein Fuchs auff Süder der fie freſſemmois.

SChriftus ift Der Weg / dle Warheit und das Leben .

Ei

An


-Principal ond Det hat vns Chriſtum ſeinen Sohn als einen Weg / Warheit/vnd das Leben geſendet /iſonderheit von wes gen dieſer Tugendyud Gelaſſenheit / auff daß wir eis nen tarhafftigen vrid lebendigen Weg hetten / der ſolches ges laſſencs Leben am høchfien vnd befen geführet hat / welchen wir mochten am beſten und gewiſëfen nachfolgen / un wiffende wir onbetrogen ſeyn / ſo wir jmenachſchreiten /vnd gehen als er gangen iſt.Demnach wollen wir ſehen /193 Cyriftus vaſer weg vnd vnbetriegliche warheit lehren thut. Ich hab geſagt/ vn feiy. jhrer nicht wenig diedageſagt haben / das der Menſch wol get laſſen were/wenn er ſein Icheit vnd Sichet perlaſſen , og wird ons Chriſtus auch lehren.

34 . Rweyerlen Kornlein /Johan. 12 . Hriſtus pergleichet giver dinge zuſammen : Als,nemlich ein Korn /welches in das Erdreich gefallenift / ſtirbet /vnd & dennoch fruckttreget: Demſelbigen Korn vergleichet er

1 einen Menſchen /welcher Feige Seele haſſet (pnd zudem ewige Leben verhütet Joh. 12. Chriſtus hat auch ein ander Gleichniß !

gegeben / alß 098 : So ein Korn nicht geſtorben if / bringet es teine Frucht/es bleibet allein : Dieſem Korn vergleichet Chris flus einem

Menſchen

bec / Joh . 12.

der feine Seele liebhatpud fie verders

Miſo pergleichet Cyriſtus eineSeele die ſich lieb

Hat./ einem forn das lebendig bleibet vnd allein dder ohne frucht. Demnach fan der Menſch fan new , Leben vnnd keine gute Werd haben / wenn er fich liebe : Darumbifies alles verlohs ren ond ymbſonften / vnd nichts ppr GOtt / das ein Meuſch viel thete / zerriſſe Haut ynd Haar / Rock ono Hembde/wenn er in eigener Liebe blerbet: Erperderbet ſich und alles das ſein : Vnd G Dit vermaledenetſolcher Bawn vnd ſeineBletteri Pnnd orthritet ihn zum

Fewer / weil er feine Frucht treget

Laſſeeinien Menſchen lauffen / arbeiten / ſingen /faften /beten) betrübs


Sjaupt Tractat.

20

betrübnúß leiden : Es iſtalles nichtes vor ODTtes Augen / wenn er ſeine Seele liebet / wie ein Korn in vnfern Augen ini das alleine bleibet vnnd unfruchtbar : Alfo iſt ein Menſch der feine Seele liebet vor G DITES

Augen / vnnd muß

zum Teuffel fahren : Vnd ob er gleich geſprechig were als als te Engel / vndhette aller Propheten Kunfdarzu / weil erift als ein Korn oder Batom ohneFrucht 1 ſo wird er gewiß Hellis ſchem Ferper gerecht/vmd ob er gleich im Schein Früchtetrás gel fo weren die Früchte doch boſe : Go folte doch derBawm Jum Fewer behalten werden /Matth.7 . Demnach folget und Achet diefer Grund / welcher feine Seele liebet der verderbet ſie / vnndiſt als ein wnerſtorben Korn das keine Fruchttreget. Darauf flieſſet der ander Grund / das ein jeder das Sein onnd Sich verachten und verlaſſen muß , wil er anders vor GDZI beſtehen und angenehme fepu / vnd alſo merceftu 7 was das if / Sich gelaſſen .

38 Warumb wir das gute lieben mögeri. X muß nicht ſuchen vnnd meinen ſeinen Secten zulieb vnd gut in allem dem das guriſ : fondern alles gute dars Sumb lieben vnnd thun / das es gutif / in wirckender oder fiebender Weife/ das ift / darumb daß G DIT if / ond nicht Derhalben /das fein oder der feinen gut oder nůkift: Denn da ſte het diewarheit: Wdeber feineSeele ließ hat /der verderbet fief denn es bkibet ein Korn deß alten Lebensohne frucht: Gott achtet nicht / ob das Korn gerworffen / geſeet / oder geſchlagen werde/wenns auch nicht ſtirbt/ ſondern lebendig bleibt. Dars auf merckeflu nun lieber Druder /wieder Menſch ſeiner Seen · ten muß entwerden / vnd ihr nichtes zugute thun : Tņuters as ber/ vnd feſſet etwas von feiner Seelen wegen / ſo bleibet'er in fich Fond in ſeiner Sicheit oder Jcheit lebendig / vnd verderbet ſeine Seele, 36. De


Principal tuo

Der Senfila folle Lohnloß feyti. fiche pnperforide / wicdie beſtehen werden / diedire Secke mit fafica und beten darumb quelen / daß fiebre Sede erldſen / vnd zum Himmelreich wollen bringen. Es folte allein Gottes willen vor allem onferm Leben ſchwe ben / vnd nicht Gunfi.oderLiebe vnfexer Siden : Wir foltan auch ohne fuscht des Atraffefegin / wenn wir vnfere Secte nicht fichete

Denn die jenigen fo etwas thun oder laſſen omb Gots

itswilcni daß ſie geſtrafftwerden oder verdambt /die fürchtes fhre Haut und derStraffel aber GSti fürchten ſie nichtme gen ſeiner wechtigteit. W :mçineftu dasforge/angp /furche Icemarcu /tødt / belle øns foadca mochten 7 wennwir eigenes Liebefeied weren Runaber muß gunft/lieberzuneigungzu uns fesex Seele erfleben/ vnnd als ein Staubvon einem Sturms winde perwehet werden / fo wir unſereSecte in Gottes Gnade zuhaben vnd zubchalten gedechten . Auhier fich wider wiegroß poandthen pns Coriſlus ip/das et allevufere Sündeund gebres den trage/buffeundbeſtereldas in das er das Recht onReich be Skaden und des Lodes breche :Ich wüftefcimen Croft Wenn ich GDites Barmherwigteit nicht wäfte D : ennesla Wahr /welcher feineSedle liebet /der oerderbet fiefond if ala eich lebendig Korn/das pħneFruchtbleiber. Dieweildas die Ware Geitſpricht/welche nichts anderdenn währ reden kan / fomuß ballo regn und nicht anderi. 37

Hag der Seelen. Edoch if es nochniegnugkeine Liebe zu der Seçlen su haben : Esmuß auch einebittereSalzenfommenfaems holich

für unſere nathrliche Liebe muß vbernatürlicher

Acid und Han erefehen f,das wir vnfee Seele/ das iflonime altco Leka baffip malienbitChrifluofpricht/ Luc14. 38.


l

SauptPractat.

38 . Wiedie Läfteabfallen . A muß das Korn ſterben vnd Frucht bringen : Dawa Airbet die SeelenLiebe / luft /gunffond alk begehrung : Dada entwirdjør die Seele unnyídernemlich 7 dasiſ / idic Tauffe in den Todt Chrifi: Das alte Leben an das Ercup Chrißi auffgengen / durchſtechen vnnd ermorden / mit C Fyrifto durch die Tauff.begraben werdan /ond nichtmitdem

alten nas

tårlichen leben /ſondern mit dem nemen widernatürlichen Leben caufferfiehen / Rom . 6.Das du mogelimit warhrit fagen/ 30 febčnichi/ fondern Chriflus in mir /Sal.2. Das muſlu fühlen und bekennen / als der Apoftcfbitandt þat / wiltu rin gelaffe Menſch fern /als der Apojietgemifenit .Mich dända dy orting ideft newe fragen ſchicken .

939 . Alt ondncio Lében . Sfeyrt zipWiderwertigevnd fpenige Leben / das alte und natürliche: das nete.vnd vbernatürliche : deß alten E

doams Leben /vnd deß newen Chrifti Leben : Dic Ličba

und Gunjides alten Lebenskommet von -vnten herauff von der Erden vndvon dem Fleifch /vndiji jrrdiſch vrid Fleifchlich : Det toas geboren iſt vom Fleiſch /das in FleiſchlPoh.3. Aber das nete Leben /newe Lieb /newde Gunft / und Rewe furchitomme von oben gerab/vom Himmetyda die Widergeburt 40 .

gefchihd

Was áit Leben ſey . DAs alteLebenifilauca vngeħorſam / eigenæWide/ vndlica bet feineSeele in allenthun onolaffen : Khurrctond murs tetfo man jhme zu nahe iß.

Das neue Leben . D46 nere Leben ifdes raimemilke Sottropno Grkorfantot


Principal one mho Kaffet des Menſchen Seele in aüer thuender und wirdim . or weiſelono fůſſet die Kuthe ſeines Vatersjer ſtreiche wiece wole / vnnd ſo lang er wolle .

Nun foltu vernehmen / wieder

Menſch inun gelaſſen in / vnd wie erjame vnwiderbellig ents. iperten ſolle : Dinn folder Menſch ſeine Sccle/vnd ſein Sich ailezcit haſſen , als er dann thun muß : ſo muß er gewis ſeiner Seele vndihme ſelber unwiderrufſlich entwerden : Wie inócos te jome einer ferner entwerden / denn das er durch hab vnd neid entwirdet? Neid vnd has ſcheidet Frefftiger , denn Städte und Warren .

Die Warheit lieget vor Augen , vind ſpricht:

Welcher feine Seele baiſet / der bchůtet ſie zum Ewigen Les ba : Belcher nicht thuioder laſjetdas ſeiner Seelen wolge: citet der ipird ſelg : Welcher femier Geden nicht giebet was jie haben wil / der verwahret ſie : welcher ſeiner Secten gibet/ fie feucht ſond entrucket jør/03 ſie haben wit /der behütet ſiezum Himmelreich :welcher ſeiner Seelen das jrezumiffet/03.1 /boss beit/ laſter / fůnde / ſchande deſſen ſie eine vrloth ifi/derhafiet fiel vnd fitchet mit jør im

or Salen alles gute Kampffe :welcher

nimbt /vnd Goit ſeinem Vater ſolches zubringt / der fireitetmit feiner Sedlen : Welcher allein Gottes willen ſuchet /der zeuhre ſeiner Seelen dus Brot auß demmaute aber es iſt ein geforbear Korn /das da allen eigenen begierden / låften

willen abgeftors

ben if / vnd entſprieſſet in imelauter vnd eitel Gotteswillen , in dem

Gott ſpricht/ Du biftgeheiſſen mein Will/ Efa.5: 8.62 .

Dz tvejen ſcheinet als ſey es der Natur lieb vnd tricht/vn möchs te einer Gottes willen ſtets wünſchen und wollen: aber ſo fich einer recht einflich eineStundeerfenricnthete / or würdühm sin Crcuß vno tauſend Toddſånden in jome ſpåren i ſich haften meiden vnnd flichen nicht anderſi deni cinen bofen Feind / oder feindlichen Menſcheu /vnd ſich anſehen , wie einer ſeinen grans migen Feind anfiehet.

Siehe fol einer einen armen Brudes

mu Geltleiher belffen /fo fürchtets /das cr fe nicht wider fors Den


Syaupt Tractat . deth darff: Darumb das fiebende Jahr ben den Chriſten ein Es wiger Tagit: Aber derreiche Menſch hatverfluchte gedando To er ſich deß ſeinen folverzeihen / vndverleffet röet feit Fleiſchi the denn er ſchebicht Gselt verlaſſen wil / Deut.is.Matth.5 . un hatnichtauffmercken auff feine teuffüſche Gedancken / vno.das fone Gott vmb eines ſolchen gedancken willen vermaledeye will Deut. 15. Wie ſolte odermöchte ein Menſch ernſtlich achtung haben auff ſeine böſe Gedancken in leiblichen dingen die inan nit Det fiehet: es iſtein jeder Sedancken vnu eigener willeder Helia kvirdig wie kleiner iſt, wenn er feiner Seelen zu liebe gefchielyet in allerler

Gottes Dienſten / denn Chriſtus leuget nicht was

eher feine Seeleliebet derperderbet fie

TodtSünde. Aber lerne / Das annembligkeit vnd vngefaffenheit Ecdes Sünde unoscuffliſche Lafier fenn / welche Lucifer achat

fatfela. 13.

43 : eit infers Lebens . Gefchrligk cit vnfer 26 Arauß merdietin was greitlicher Gefehrlijf ben Rehet /vnd idi baid ein pageiaffener Menſch ſeine See -leverderbet hat : Denn ſobald er ſich liebet /vnd nichtlauteslicky Ich hafte sind Gottes miden etwas thut/ ſo ift erverdorben . das dieſe Gerlaffenheit ! wenn einer fich alles das eiivas vnnd gut iſt / verzcihen ſoi, in dieſen Worten Moiſis mochievers cht: Du ſolemit einem cfligebor : 1 meckt mortuari/ als da er ſpri nen Dchfen nicht arbeiten /ackeritoder pflügen : Du ſoit einem Erſtgebornen Schaffe feine Wolle nicht abſcheren : DIES simb daß fie 8 Dit geheiliget hat / Deut . 15. Was foite ono das ackern und pflügen anders bedeuten / Denn das wir ons mit Gottes Gaben nit ſollen dimen ? Ein erfgeborner Dchfe fiums de Sort zu /darumb dorffte kein Menſchackitu isitgirem ſolcha chilen :


Principal: und Lichfen : Atlegute Werck / vnd alles dae Gotthaben wil/dass Schaffe Gott in feinen Knechten /vñiralles /das gutin / Gots : tes. / und nicht unſer: Darumb ddrffen wir uns.auch nichtmit : Gottes dingen dienen /ſondern Gott.

Was folte auch das ans,

ders bedeuten : Dufolt nicht die erſtgeborne Wolleder Schas: fe beſcheren : Denn du deiner.NußidcineEhre /oder dergleichett! in denen dingen nicht fuohen folft dir jy gut die Gott geheiliget: Hatidas, ip /in alkembem / daß Gottfchuit :: Shes aber nicht: dar./fo:Chriſtus lehret/ Quſole deine Seele nichtliebhaben !! denn hiebeſtu dich oder deine Seele Iſo verdcxbfiufti. Esiſt cinci Zodkfünde/vnd wider Gottes wilten ſich liebestrich nichthala : fen : Wir fontem abh Gottweder pertrawen noch glauben / 1. noch liebhaben ſo wir das vnſerige / ein jeder das feincondſich : Fuchst vno marinet : Chriftus ſpricht: Wie mogetjør glaubenſi fr ihr Ehrevoneinander habet odernemet/ vnd fuchet nichtdiess Ehredicalein.von Gottherfsumet Johan.5 . Darvons

[prichte Hriſtua : Ich habe euch erfennet | dabihrdie Liebe : Bottes niche ine cuch bádet I cod. cap : Weren wir GOttes furchtfame Egute: vngezweiffelavnſere Dhren würden flingen : und binnen von jekt :erichteten Woríeu Chrifii : welches Chris 1 ftus nit alleisuden .Jüden / ſondern zu allen den jenigen ſpricht !! Juden gleich ſeyn : Fürwar / fürwary bewegen fich alle Soutcofurchtſame Herren /unnddas Waſier oder der Glaub.

foden

hatſeinamiegen und butgen : Wenn einer dieſe Wort CHrifti : Herkenrannimát: DenChris :

miterſchrockenemvnd zittecendem

fur ſpricht mittauteren.worten / Wiemochtjhrglauben /weil fhr Ehrevoneinander nehmet : Äls wofte Chriftus fagen /Esif . unmöglich , daß jhr glaubet alldiemciteiner von demandern Ehrenimbt. Da fihie ſich ein jeder / ond ſchawe / ober gerne als : ler Menſchen Fußțuch ſein wolle oder möchte Jnſon derheit : aberbendenen / die etwas ſcheinlicher Heiligkeit in dieſer Welt :

bpben: Prüfe ſich meaniglich/ob orberplich leiden føntelpas ex . aloj


SauppeTractat

រំ

mirin lauter Nar und unſinniger Menfch verlachet/verſpots! mingeſchaket /vnd gehalten werden möchte..

433 HoheSchulen : N'den Hohen Schulen / was fuchet man anders denne Ehre vonder andern's Dirhalbenwird einer Magifterf' oder ander Doctor / vnd dazu Doctor der 3. Schrifft : Geber auch Gut und Gaberrombadie Ehre die Chriſtus ſeinen Lehrjüngen verbotenfall und wollen dennocks diejenigen ſeynl' ste Chriflichen Glauben lehren - onderkalten : Wollen vnfere Weiffer und Doctores ſémn wiewol fit Docrerliche Ehremie: fölchem Fraß vnd Geiß füchen / daß ſie allégleichmeſſige Ehre meiden undunforgca /wenn flejhréerkauffet haben / önd wollen atch téinen laſſerauffförfénfoder bey ſich ſigen /der me gleichen Namen habe: Whoovidhíond eirrandererðas wolte verneině | Wirden uns doch Gorres Augen mit førem durchſcheinendex blicktreffen und überzeugen / daß wir von wegen Wniverſitetis Icher Glorien nieder knien ; Geltgebeur Hochzeiten vnd forliche : Mahtseitemanrichten /allimnur darumb.das wirbenden Leute ! Fine Autoritet haben undangeſchen iverden: vnd wollen demis nach'nichthoren daß wir vngleubig ſind. Nunmag es nichiges ſton das:einer Gótt gleube vndvertráive/wenn er Ehre'nimbt: : Chriftús ſprichtnicht: Welcher Eyre ſuchet / ſondern er ſpans -

1 #

net den Strickenger/ vnd raget/ Welcher Ehrenimptvort eid's nem andern /der kan Sott nicht gleuben - Stehe'nun / waferley Würmödie annemligkeit oder vngelaſſenheit in / vnd das ir demy Glauben auffriſſet/vnd abnagęt /auch wie-ons Gott nach der : foherffimochterichtiöpd wrthriters/vnd das ein jederſolte fpress chen ; D HErr gehe nichtins Gerichte mit deinem Knechtei! dinn vor dirkan-kein Lebendigçe gerecht ſeynz. Was ich nun ! von den Pniverſiteten geſagt /das fotzuvor von den München i den Biſcoffen ond Pfaffen. Wire refandenwerden /auch von wollenti SJ iij


1 Princijent ut (wollen wit * DIT in ſeinem

Batilyt befiehen /werin er fas

sen wird 1 Ihr habt mich alleſambt verlaffen ?

Duhafi vera

trawen im Gute gehabet/ duhai Ehre genoinmen von einem andern /vnd kommeft daher als ein Glaubiger: Beſiñe ſich mens miglich / vnd ſehe / ob er nicht lieb und lufi gefallen habe ( wenn fr oder ſein Werck gelobet wird : Vnd hergegen / ob ihine das Wärmlin in ſeiner Nafen nichtkugeln werde,ſoman ſagte / er if ein grober Efel alles das er hat das gibt jme ein anderer:Es iſt aber je wahr/ wie folt jór glauben : Dieweil jer Ehre von ein ander nembı

Viimáglich iſt es / das du glaubeft / finteinaldi

Deine Ehre gefellet.

Deine Ehre vand Begehrung deiner

Ehren muß erftesben /ond als ein citericht gefchwer durchbriget und außgecret werden / und abfallen /das iſt/ du mufi cichy gelaſ fen durch den Glauben / welcher einen kleinen / bitteren Senft fornlin verglichen if Matth . 13.Chriſtusverbirgt niche/welche glauben mogen . Die Eyre Softes follet ir ſuchen /welche allein von Gott kommet /ſpricht Ehriftus. Wullet jr glauben / wenn Gottes Glorien : Ehr / Lob /Willen sndlieb/ mit allen gewalt if Dils herrſchet /fo mug unſer Ichend Sidy veswelcken und zu nichte werden. Das iſt auch des Glaubens art vnd natur/ Got: 648 Glorien vnd vnſer Schand ſchen: Hottes tugend on kreft te und unſere gebrechen : Gottes etwas und ich / vnnd auff dek andern Seiten onfer nichterkenners : Derwegen iſt es pnmogs fich das einer Gott glaube /vnd bleibe ongelaſſen / ond muß vot nothen GOttes Ehre in G Sti / nicht in ons alleine gewendet werden. Chriſius ſpricht auch unverborgen : Ich weiß /das ihs die Liebe Gottes nicer in euch Habet/denn ihr Tuchetewer Ehre Joh.5. das ſahe Chriſtus in deme / daß ſie jhre eigene Liebe Kattens derhalben folget auch das vbel/ daß fie Bottes lieb nicke mogen haben : Gottliche Liebe und Liebeunſer Seelen mogeu nicht beneinander Rienen : Aber Coties Liebe / und haf cigrace Seelen /die Rehen fefi beneinander .


aupt Tractat. 2016 dieſe zwen Stücke. & Ore lieben und onſere Seele behüten / und feine Seele haſſen /vnd ſie zu dem ewigen Leben bewahren: Wer aber durch Daß und Neid gegen eigener Seelen / rines jeden Sichodes Icheitdempffen vno prtheilen kan / vnd CHRISTÖS leoret ond roit /Das ein jeder ſeine Seele hapet ſo wil auch Chris fius / das ſich jedermenniglich vnwiedernemlich haſſeund gelas Wenn der Menſch ſich ſelber ernſtlich gelaſſenhat/ ſo har fe. er alle Dinge wol vbergeben vand gelaſſen . Aberes möchte fommen / das ciner Acker / Wieſen / Eltern und Kinder / ſein eis gen Weib gelieffe / vnnd were in ſeiner Seelen ongelaſſen : Das alſo geſchede / Wriner Luft vnd Liebe in ſolcher vberge claffenheit heite : fo hette er lieb zu ſeiner Scelen ) bung vnd und bette ſich nicht gelaſſen : Derin Sich vnd Ich / vnd etwas flünde jom vor Augen / als ein Schaydarnach ſein Heralaus Tchet. Dieverdampten Teuffel und Seelen ſtehen in der Hela len auch der Creaturen onnd der Lůſie tecig/ aber ſie behaltet gleichwol begehrung zu den Creaturen vnnd geläften ) als die Prophéten Efaias / Jeremias /vnd andere ſchreiben. Darumb i es nicht außgerichtmit einer ſolchen Gelas : Pater omno Mutter / Weib vnd Kinder ſollen wir liro haben / deßgleichen einen jedern NechfenombGottes Willen / vnnd nicht wegen unſers Willens : Wenn dieſer eigener Pille gegen einem Menſchen Runde / ſo were dieſelbige Liebe und Willcuneoche +

und wieder

DII.

Derhalben ſpricki CHR Flus

Welchernach mir fónimet/ vno hafieinidhiVater und Muts SEX | Weib vnd Kinder/ Bruder und Schweſter /vnd vagu feine eigene Seele , der kan nichtmein Jüngi feyn / Luc. 14 . einer o / das ei : an oben geſagt habe/das es vamöglich ſo vnd alle din :

a-35 B , Ogunwoich meinen wulen Baby /und mirrlaureflict Got: idemulee /Tobinich vngelation wieder in die mit Pnglauben and Liebe. De allra vas /as ich liebrnjailoae folish on otice


Princip.ii orto Willen lieben / ond darum

das és Gott gefellet: Liebe ich unit

(Gottes willen / fo bleibetdie Liebe Mets : ob ſich gleich die Pers fonen bewegen ond endern : Liebe ich die Perſonen om

treine

willen / ondomdmeinctwegen 1.fo muß ich abirsten /.ſo offt die Perſon wieder GDTtir : Ufo ftehet lieb und haßgegen dem Menſchen / davon ich eine andere Zeit wil ſchreiben. Welcher Gotteswillennach folgen wilder Leſedie H. Schrifft : Pnnd wo meine Arbeit ( welche mir Gott oxfeigen wird ) fördert / möchte er mein Büchlin von der Sünde/ vnd Gottesmannig feltigen Willen durchlefen : Vielleichtwürdeer beffér erinnert werden /dennich ihn jest erinnere.

Man lieber Bruder / du

meineffich babezu viel gethan /das ich dieſe Jugend / Gelaſſen Beit/ eine allerhöchie Tugendinmeinem Bachlin genennethas se/vndwoltefi die Pijach vielleicht gernewiffen. Nun gib ich dir zuerkennen / obich unbitlich geſchrieben /ond hoffe du werden erkennen / vnd ſprechen 1 BoGelanjaaheitiſt /von welcher ich geredeihabe/ basdöſelbider Glaube/ Liebe und Hoffriung zu Gott ſey : Wo vngelaſſenheit tebetondrup

Das dafelbftcite

Vaglaub /eigene Lieb /zu der Seligkeit nichts den ſchader und verderbenda Ten .Denn ſo ich seit vnnd raum þettc;du würdeſt auf den Studen /welche Gott zuftendig ſeyn wolmercken /das aller gewinn vnd verluf in der Sclaffenheit ondannens ligteit Rehet : Die Suidsaber welçhe Gott angehören Finddiefas rii gangan Serken lieben.

Fürchten /ondhitht anders. GOTT

Partrawenlond teinem anden . Anhangen / und niemands anderna writ ganga Sæledienen .

CorccoGlorien ond Ehre wurkenfein Wortvertirdis gen / vnd derglichen.

Jaden Werden gegenden Neheften

friſſee vngclaffenheit auch alles Ward und Bein / vnd mache Nealle Wurinfichig. Jego wolteich befchlieffenzalo foltu nun mehr


7

1

Saupe trattar. mérwiffen , was das Wort getallen vnd whgelaſſen bedeutes te : Aber dieweil die Gifftige Schlange Pngelaffenheitodra annemligfrit ſo heimlich und liftiglich Siek und ihre Sicheit und etwas in das vermickelt / daß fie fich mitkeinem Rechton anziehen und famellen mag /Wilich noch ein Erempel gében : Do fich vielleicht einer in eine /vnd nicht in demandernmoch te erinnern /was pad wie groſſen fleiß ein Gorfurchtfarmer WrenchatleStückevndAugenblick haben mugy das erFeinen Schadender Pngelaſſenheit Gott möge bekennen / undgtaus ben / daß Chrifus der fey /dervnfer Sünde auffſich gelegeti gebaſſet und gebeſſert habe. Siittemal das offt geſchiehet/ das ciner eine Zugetid. ambefien exkennet in fhrem Gegentheils Als Serechtigkeitgegen Sünde 7 Gunft gegen Zorn / Honig gegen Gallen. Es lebretinerwiriken /allein das errechttehrel denn viſer Wernunfft.ond woltende Krafft / und dazuallevna biften :) haben nicht einesitteinen Steublins recht/ fich et guee Weck oder Leidens angunehmen'ond querhében : Denn alleine ohnevns( in vns / ond alles Das gutip /daß ſchaffet Gött Wir thun nichts mehr dabey / denn mir gethangaben / als ont nichts gethan / Gott ſchuffe / zu vnferSchopffung haben wir datumb Haben wir kein rechtdazu : Weil wir denn kein Recht pandzuſpruch haben / fo'konnenwir nicht mit rechte daspufer Scheit /Weinheit /oder Sicheithaben oder ſuchen : Vnd muß noten erfolgen / das ich das meine inmeinem Schöpffer von oder Vate / fage / Warumb haftu mich alſo geſchaffen ? Efa. 25.

Oder du haftmich nicht gemacht/ Eſa. 29. Nu ifes ein

Schopffer der die wüfte vnd bloſſe Erden ſchuffe / vnd der jør Schmuck vnnd Zierde gab / Gen. Derhalben vergleichet Gott alles was gut if im Menfchch : Ynder erſten Schopf fing / fagt Gott hat vns geinach zu guten Wercken / welche Gottſchuff /auff daß wir in fønen wandelny Ephef. 2. If cint guter Gedanic / einguter Wille 7 eine gute Wirckligkeit/odee FIA


Prütcipal trid in gur Wercklin in vns / ' e Retet G Dit allein zu als eirich Sehöpffer / vno wirhabcn fein Rechtdarin : Pnnd ſo offe wis mit Sed.incken oder willen ona dirinnertmeinen oderrechnnie s da : wir weder-fug noch rechtgaben / und ſtelen vnd rauben das wie Or Tib ifti

Darumb lerne nock cines / daß wir gelaperi

ſeyn miffin /ond das Yngelaſſenheit eine Dicbiſike Xauberen if: Als wen Gott einen Menfchen zum guten beweget i ſoir €8

gleich

als wenn wir

einen Stecken zu fülffe bewegen's

vand mogen ons das/ das durch uns geſchiehet / mickt deniga " gumeſſen /denn deß Steckens gethane Haiffeißm

felbf .Erena

pict: Der König Aſſur war cine Ruten deß Zornes Gottes 1 durch welchen Gott ſeinen Zorn außlchättet / vnnd das bofe fraffete: Darumb fonte Gott nicht leiden / das Aſſür ſprach I Ich habe geftrupet oder geſchlageit: Denn das Icheit oder se cheit ,mein odermeinheit brachte den Aſut in groſſe noth ongo pnüberwindlichen roaden : Wiewol es wahrmar / daß Affut Die viigeĝorfamen

Fäden fraffte in einer Sterckevnd groſſetti

Macht , jedoch verderbteer feine Sachen in démé / das a fage te 1 JH der Stercke meiner Hende hab ichs gethan : Siehe Mfſur hatte Stereke als er triegte und obſiegee Aberdieſčla : bige Stercke war eben alfo frin / ato fit einer Rüthen gewefect ip

oder werelmelche Ruten ein ſchwach Kindlin bewegtheties

Derhalben raubete und Rale Afſur diefelbe Stercke / äls fpres che er. / In meiner Stercke meiner Handt habe ich geftritt ten.

Dette er aber geſagt G : DET iſt meine fierckelmeix

ne Weißheit Amein Schulchirm vnd shut geweſeny fotiek te er rechtgefaget : Yber als er ftracksfprach :

Fehhabe meine

1 Feinde mit meiner Aracht und Sterefe gefehlagen / da ſündigo tek :

Auß dieſem Erempel vernimb / das unſere Sedans

đen vns félber perderben vnd alles vnrechtmachen : Eswar ja recht vnd War' / das 68 Affus in viner Auf acht wher: Aber


Raupt Eractat. Das war onrecht und vnwar / das es Affur durch ſeine eigene

1

Das Sicheit/Seinhcit/oder Pagelaſſenheitfich verderbet. ſeineSeele pana je wahr if / wa! CHRiflus lebrei / welcher

1

1

}

lebet / der verderbet fic / Johan. 12. Auch müſſen die Kriege Weißheit vnnd fürſichtigkeit haben , welche affurgatte ; aber Sich . Darumb ſündi:

pon S DIE / vnd nicktinjhrem

get der Aſſur / als er ſprach / In meiner Weißheit habe ich . perfanden : Denn er ſchriebe jhme die Weisheit und verftend nüs zu /welche er von Gott hatte . Wenn S DIT jemand ſo giebt er,jhme Weißheit /Nede vnd Stercke i Derwegen konte nur nicht warijafftiglich / vnnd nicht recht

brauchen wil

ſagen / In meiner Weißheit / etc . Hette er aber gefaget / In Gottes Weißheit / das wererecht gemefcn . Nun wiltuhorenj wie G DII ſolche Gedancken und Wort ſchcket & Hore was Gottſpricht: Gott faget / Es if gleich ſo viel geredt/ Yn meiner Stercke habe ichs gethan ouer in meine Weißheit habe ichs verfanden / als wenn einer eine Ruten auffhebet: und die Ruten ſpricht wieder den Aufheber / Ich habe mich auffgehaben / vnd ifidoch die Nuthe ein Solk / Das ſich weder bepegen noch auffheben kan./ Efa.,10. Auf dieſen Wercken foiget/das es ein Dingift vor GDTtſich erheben / vnd wide GOtt erheben. Denn die Schrifft meldet / wie Affurgefager Wis haber Jn meiner Stercke ondinmeiner Weißheit/ite . a ber nirgends das Aſſur wider Goit anderſ geredet has Anden bel denn mit jektgemelten Worten : Dennoch giebet GDT ein Erempel /von einex Art oder Beißel/ vnd von einer Segen / von einer Ruten vnd Stecken / Welcher ſich ſeine Wircklig , fcit annimpt / vnd rühmetfich wider ſeinen Beweger allein in deme: Daß die Säge ſpricht

Ich habe gefåget /vnd das Beil/

Ich habe gehawen /ond die Xuten / Ich habegefcupet/vnd der Stecken / Ich habe geſchlagen : Gott figet vnſer Herken vnd Ostandtan /on gilt fürGott einding ſchlecht gedenckends ich dab


Principali ono

Babthu /bas doll Gottdurch mich thut: und gedenden Stet Krats nichtgethan : Es würde bey den Creaturen folgen / Ich habe das auch gethan -vnd gemacht / darumb.hates tein andek . get an vnd gemacht :Derhalben ſprichtman zu zeiten /wie růs : met ſich dieſer deß Werckés oder der that/ vndhat es doch nicht: allein gemacht oder gethan :

Alſo iſtes einding nichtmit Gotti

feyn oder wider.Gott ſeyn :Als Chriftus fpricht/ welcher nicht mit mir ift / derift wider mich.

Derhalben welcher ſpricht/ Ich

habe das verſtanden i erdacht/ erfunden /gemircket / gelitten : det ? iſt nicht mit Gott / denn er rühmet onndergebet ſich in ſeinem Steifch / vnd nicht in Gott /vnd iſt iu demſelbigen Xuşmwider Gott . Alſo folgetdas angemligkeit vnd vngelaſſenheit allea: wegenwider Gottifiſo ſtillondheimlich als ſie auch ſeyn mag :: Das merckenun /vnd dencke jme ntach /und erwege und betrachs. tigar wot/ob onfere taglic he Sün den nicht Todtfünden ſeyn / ond.ob: wir ſie auch mit.Wrihwaſſerabwaſchen können oder nicht.. 477. Ungelaſſenhet ift Soffarth : Fife Efaiam vondem Affur/ im 1o.cap, vnd habe auffis mercken / was.Gott in jõmepraffet1. ſo wirſtů baldvers: Rehen das aflur in-demme geſündigethabe/ daer ſprach ::

Inmeiner:fierce Habe-ich die Fürſten vnd Völcker geraubet:: Stem / meine Macht oder meine Handt -hat die krachtder: Ddicker gleich alsein - Neftgefunden : Jteme? Ich habeſieges. Tamlet/ wie einer Eher'ſamlet. Dås ſein Wort vnd Gedande i deß Aſſurs:/.welchewiedeGot r twaren / vnnd Göraden Aſſur: Braffte førethalben / vnd ſprach : Das Ruhmond Glorien den Fjohen - Augen vnd hoffertigen Fjerken zuſtehenta Dërgteichen : werden wir.offe im Efaia finden /das dteſe Wort!Ich :immeia : nen etc: vnd dergleichen Wort auf der Hoffari flieſſen /Efa.2 .. $ iz Esch , 28 ,29, Weil aber alle Menſchen jagen/dab bufs

G


Practat: Saupt fört eine Todtfändeif : Muſſen ſie auch zugeben / daovnfere tägliche Sünden. Todtfünden ſind / vnd das Vngelaſſenheit nicht eine geringe verechtliche Blatter und Sündeift:" Das fage ich nudlauff daß wir ernfilicher aufffehren / auff vnſertågs '

lich/ ja fländlich 7ja augenblicklich Leben haben ſollen : Vnna ſollen wiſſen /das vnſer Leben voller Zodiſünden iſt : Denn eis te jegliche Vngelaſſenheitiſt deß Helliſchen Fewers würdigt Hoffart Hellen Fåge(06'Chrifi Lehre nitdaherdiene / welche et zu allen ſprach : als dieſe : Welchermirwil nachfolgeny dermuß ſich ſelbervers itugnen / vnnd ſein Crrug täglich tragentoindmir nachfolgend Lúc: 19. Welcherein Chrif ſein will ond ſeiner HErrn Chris : Ronachfolgen /der mußſich verleugnen ", das if I getaffert /vnd fein Tich oder Ich verlicrin oder veriperifen / fonfieit mag exi Chrifto nicht nachfolgen oder ein rechter Chrifti feyn / ſondern Herzlich undhißig nichteinen Tag/ſondern biß an Fein Ende bear fiendig darinberharrene.

woli nunGottin onsſchafa . Das

fényfonfèn'ift es-bawfelligt Kuch foſtertalle Tageſauffdie ? Vågelaffenheit vnd anäemligkeit wach'en'oud Io Arten

gleich

afoʻrin zorniger Bier’anno grimmiger Loibe auff igreFeinde wärten ; ſojhre Jungefreſſen undverficølingen wollen: Vnnd? müß der Menſch ſein Creuß deb Zorries ) haß /vnd Neides tis. der ſeine Féiride y das iſt die Seeletáglich trägen')vähd nimmer ablegen / ſo er Chrifio nachfolgen /vnd ein LehrJung &

Stics

und Chriftiwerden til. Dārzu helffe vks Gott durchonforme SERRN Icfum Chriftam /Amien :: 46 .

Von Simlicher Gdainhell D Ende if juiviſſenymornin'der Geif Dennußenden menia. ſchen angreifft / vnd das Hauß oder Kampe

Ottes )!

das ifidie Sichmit ſeiner Güntnerfüllteftas alsdann ,

1 da Omariombeit an jerende honkondphigelaffitwist: Deni üj1


auprTractat.

Principal ont

es iſt nicht leer oder ledig in der Seelen / dieweil ſieber Oeil Gottes nicht vndergottet leffet/ourchgehet ond erfüllet/sondes wiglich in der Seelen bleibet/ vnd in ein Sotilich teben bringet. Auch haben die Creaturenvnd Lüfte / Begierde keinenzugang mehr zu der Seelen / nach dem der Menſch in der ganzen Sees

Seele in einen voller Frieden und Gehorſam len in /vnnd die führet.

Alſo wird Creaturiſche Gelaſſenheit/ eineSöttliche Wngelaffenheit. Dazuhelffepas Sott /Amen ." Auff die ander Frag Antwort : Wena du in der Warheit ſprich

: Nacht füşremich in Verſuchung: fo bittetu vas dich,

Gott vor dem bøfen behüten ivolte : åber nicht vor Anféch . tung pno Caftenung : Nach dem

Chriſtus faget .

Je

bitte

nicht/d48 0w ipeine Sünger von der Welt nehme fondeth vor bbel ønad vor dem boſen bewahren / Johān . 17. Alſo bitteſtu auch / daß G Øtt ſeinen Epigen Willen indir ſchaffen wolket vnnd das du rechtgelaffen leyfi ; Du bitteſtkůrklich / daß dicke Gott vor einem verkehrten Wrtheil bersahre i prindnicht in die Welt gebe/die alle dinge Gottes verkehret vnd vnrecht ſpricht: Davon wil ich in der fürge meộr ſchreiben : Habe fleiß ! das du männlich vnd gefrenginder begehrung

zu Gott ſeper / Amen . E

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