Dive Trophy: Ausrüstungshandling - Special aus "unterwasser" Magazin

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Dive Trophy

[Dive Trophy: Ausrüstungshandling]

Schritt für Schritt... ... sich selbst und die Tauchausrüstung besser beherrschen – das lernen Sie mit unserer neuen Praxis-Serie.

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s ist kein Geheimnis, dass man direkt nach dem Tauchkurs nicht der absolute Profi im Handling der Tauchausrüstung ist. Bei den ersten Alleingängen ohne Tauchlehrer schielt man noch zum Buddy, weil man nicht genau weiß, wie der Atemregler an die Flasche montiert werden muss. Und vorsichtshalber findet sich vielleicht auch das ein oder andere Kilo Blei mehr im Gurt, weil man keine Ahnung hat, ob der neue Anzug mehr oder weniger Auftrieb hat als der alte. Es ist keine Schande – jeder alte Tauchhase hat genauso angefangen. Wer sich seiner Sache vorab sicher

sein will, kann gleich im Anschluss an den Open Water Diver einen Folgekurs für Ausrüstungshandling belegen (siehe Kasten Seite 75). Aber es muss nicht immer gleich ein kompletter Kurs sein. Wie wär es mit ein paar Übungsstunden im Schwimmbad?

[ Mit der Dive Trophy lernen ] Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit bietet es sich nicht nur für Tauchfrischlinge an, die eigene Ausrüstung im Tauchbecken zu checken und das eigene Können auf die Probe zu stellen. Dazu gehört mehr als nur das Beund Entlüften des Jackets und die einfache

Probetarierung. Wir stellen Ihnen Übungen vor, die für die einen schwerer und für andere vielleicht einfacher sind. Auf jeden Fall bringt Sie das Beherrschen der Aufgaben dem Dive Trophy-Finale ein Stück näher. Alle Übungen finden sich im WettkampfProgramm des Zwischenausscheides wieder oder sind Bestandteil des großen Finales in Ägypten. Sie haben weitere Ideen für anspruchsvolle Übungen? Schreiben Sie unter dem Stichwort »Dive Trophy« eine E-Mail m an redaktion@unterwasser.de. ¢ Alexander Kaßler


Ausrüstungshandling

∑ GRUNDWISSEN

c Nach dem selbständigen Zusammenbau

der Tauchausrüstung darf eines nicht fehlen – der Buddycheck. Es gibt viel Methoden, um sich gegenseitig zu kontrollieren. Um nichts zu vergessen, kann man nach dem ABSLOPrinzip vorgehen: A=Auftrieb e Prüfung der Luftein- und Ablässe des Jackets. B=Blei e Prüfung des Bleigurtes. S=Schnallen e sind alle Gurte und Schnallen zu und fest. L=Luft e funktionieren Atemregler, Oktopus und Instrumente. Letztlich bleibt noch das O=O.K.

Ab- und Aufdrehen des Flaschenventils

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4 Weniger Wettkampf- als vielmehr Kontrollcharakter hat die Übung des Ab- und Aufdrehens des Ventils der Atemgasflasche. Hierzu muss bereits vor dem Tauchen die Erreichbarkeit des Flaschen-Ventils getestet werden (Bild 2). Dazu hebt man mit der rechten oder linken Hand, je nach Lage des Flaschenventils, die Flasche an, während mit der anderen Hand das Ventil abgedreht wird. Die gleiche Übung

wird später in hockender Position unter Wasser wiederholt (Bild 3 und Bild 4). Das Finale ist die gleiche Übung in der Vorwärtsbewegung. Um kein unkalkulierbares Risiko einzugehen, muss hier, wie auch bei jeder der vorherigen Übungen, der Tauchpartner in direkter Nähe des Übenden sein, den Oktopus bereit halten oder das Flaschenventil unverzüglich wieder öffnen können (Bild 1).

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Alle Fotos: Alexander Kaßler

Das sprichwörtlich »blinde« Beherrschen der Tauchausrüstung kann bereits an Land (im Schwimmbad) geübt werden. Bei dieser Übung müssen Jacket, Tauchflasche und Atemregler schnellstmöglich zusammengebaut und funktionstüchtig gemacht werden. Die Zeit stoppt erst dann, wenn der Atemregler beim Betätigen der Luftdusche abbläst und der Inflator das Jacket belüftet. Die nächste Schwierigkeits-Stufe ist der gleiche Vorgang mit verbundenen Augen. Noch einen Grad schwerer ist die Variante des Zusammenbaus mit verbundenen Augen und entfädeltem Flaschengurt. Wie schnell sind Sie?


Dive Trophy

»Himmel und Hölle« – Ausrüstung in der Schwebe anlegen

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Bei der einfachsten Übungs-Variante sind Jacket und Atemregler bereits an der Tauchflasche montiert. Flossen, Maske und Bleigurt werden lose gehalten (Bild 1). Soll die Übung

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Um dem Abtrieb entgegen zu wirken, muss nun versucht werden, die Flossen nacheinander anzuziehen, ohne diese oder ein anderes Ausrüstungsteil dabei zu verlieren (Bild 4).

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Ein Auftauchen während der Übung gibt Strafpunkte: Durch falsches Tarieren, zu schnelles Ein- und zu geringes Ausatmen ist schneller als gedacht die Oberfläche erreicht.

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auf Zeit gehen, wird diese mit dem Betätigen des Inflators gestartet. Der erste Schritt unter Wasser ist das Austarieren, am besten 0,5 bis 1,5 Meter über dem Beckenboden (Bild 2).

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Vor dem Anlegen des Jackets sollte nochmals die Schlauchführung des Atemreglers überprüft werden, da der sonst entstehende »Kabelsalat« zu Schwierigkeiten führen könnte.

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Auch das Berühren des Bodens, egal mit welchem Körper- oder Ausrüstungsteil, gibt Punktabzüge. Am besten, man tariert sich einen halben Meter über dem Boden aus.

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Viele Probanden lagern den Bleigurt währenddessen um den Hals. Nach dem Austarieren kann oder sollte die Tauchmaske zur besseren Orientierung aufgesetzt werden (Bild 3).

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Nachdem nun alle Hände frei sind, kann der Bleigurt angelegt werden. Nach welcher Methode, bleibt dabei völlig der Fantasie oder dem Können des Tauchers überlassen (Bild 6).

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Hier ist Nachdenken angesagt: Das Anlegen des Bleigurtes, der gerade noch um den Hals hing, kann schnell zur Falle werden und die Luftverbindung »kappen«.


Ausrüstungshandling

Jacket ab- und anlegen

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Diese Übung sollte bereits aus dem Tauchkurs bekannt sein. Um sie interessanter zu gestalten, kann sie unter Zeitnahme durchgeführt werden. Zunächst wird das Jacket entlüftet.

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Anschließend werden Oktopus und Instrumente aus den Jacket-Halterungen entfernt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sich nichts verfängt oder verklemmt.

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Zum Ablegen des Jackets schlüpft man zuerst mit der linken Hand aus dem linken Schultergurt und fixiert mit ihr den rechten Schultergurt, bevor man auch mit der rechten Hand

aus dem Gurt rutscht. In der gleichen Bewegung greift die rechte Hand unter die Tauchflasche. Während Flasche und Jacket fixiert sind, wird das rechte Bein aufgestellt.

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Beim Öffnen der Schnallen und Gurte ist die Reihenfolge nicht vorgeschrieben. Es empfiehlt sich, bei Bauchschnalle und -gurt zu beginnen und am Brustgurt zu enden.

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Das Jacket wird samt Flasche auf dem Knie abgestellt. Die Ausrüstung sollte für die bessere Balance nah am Körper sein. Danach legt man in gleicher Reihenfolge alles wieder an.


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Ausrüstungs-Tausch unter Wechselatmung

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Auch bei dieser Übung bietet sich die Zeitnahme an. Der Startpunkt ist der Moment, in dem einer der beiden Taucher seinen Hauptregler aus dem Mund nimmt.

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Der Maskentausch kann entweder direkt am Anfang stattfinden oder sollte, wenn einer der beiden Taucher optische Maskengläser benutzt, am Ende durchgeführt werden.

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Der Jackettausch ist der schwierigste Teil der Übung. Am einfachsten ist der Tausch, wenn die Jackets links und rechts gewechselt werden und die Taucher dicht zusammen sind.

Das Anlegen der Jackets sollte nacheinander erfolgen, so behält der jeweils andere die Kontrolle über die Luftversorgung. Als letztes gilt es, den Bleigurt auszutauschen.

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Beim Flossentausch sollte bereits vor Beginn der Übung darauf geachtet werden, dass beide Taucher den gleichen Flossen-Typ (Schnorchel oder Geräteflosse) benutzen.

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Dabei sollte darauf geachtet werden, dass beide die gleiche ausreichende Menge an Blei mitführen. Ganz wichtig: Egal, welches Ausrüstungsteil getauscht wird – Kontakt halten!

Flossentausch in der Schwebe

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Beide Taucher tarieren sich bei dieser Übung auf gleicher Höhe aus. Die einfachere Ausführungs-Variante ist der Tausch von jeweils einer einzelnen Flosse nacheinander. Weitaus schwieriger ist dagegen der gleichzeitige Tausch beider Flossen. Ohne Vortrieb treten beide Taucher ins Leere, und die Atmefrequenz steigt. Die Folge ist eine unterschiedliche Tarierhöhe. Um den beiden Übungen einen Wettkampf-Charakter zu verleihen, kann einerseits die Zeit gestoppt werden und zusätzlich ein Punktesytem mittels eines Tarierkorridors erstellt werden. Verlässt einer der Probanden die vorgegebene Höhe, werden Punkte abgezogen. Die Übung eignet sich auch als Einzelübung – Flossenwechsel.

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