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Neu im Team

Thilo Reuther

Thilo Reuther studierte Bühnenbild bei Achim Freyer an der Hochschule der Künste Berlin und schloss 1994 als Meisterschüler ab. Nach einer Reihe von Produktionen als Mitgründer und Bühnenbildner der freien Theatergruppe Koop Theater ist er als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner, Licht- und Videodesigner für Oper, Schauspiel und Tanz tätig. In den letzten Jahren arbeitete er vornehmlich mit den Regisseur*innen Sebastian Baumgarten, Karin Henkel, Hasko Weber, Hermann Schmidt-Rahmer, Michael Talke und den Choreographinnen Anna Huber und Sasha Waltz u. a. in Berlin, Hamburg, Bochum, Düsseldorf, Stuttgart, Zürich, Wien, Paris und St. Petersburg zusammen. 2008 und 2013 war er mit seinen Bühnenbildern von »Meister und Margarita« und »Macht der Finsternis« für den Deutschen Theaterpreis FAUST nominiert und 2013 mit der Produktion »Die heilige Johanna der Schlachthöfe« vom Schauspielhaus Zürich zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 2014 wurde sein Lichtdesign für »Le Sacre du Printemps« von Sasha Waltz für den Russischen Theaterpreis »Goldene Maske« nominiert. Am DNT übernahm er u. a. die Ausstattung für »Wallenstein«, »Nathan der Weise« und »Fidelio« sowie das Kostümbild für »Die Ehe der Maria Braun«. Ab dieser Spielzeit ist er fester Bühnen- und Kostümbildner am DNT.

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Was ist dein Lieblingsort in Weimar? Weimar hat viele schöne Orte, an denen ich mich wohlfühle und die ich inspirierend finde. Es mag möglicherweise etwas anbiedernd klingen, aber mein Lieblingsort in Weimar ist tatsächlich das Theater. Es ist immer mein Anlaufpunkt gewesen. Gleichzeitig ist das Theater für mich wie das Herz der Stadt, das Zentrum. Hier bündeln sich für mich die Energielinien aus deutscher Geschichte und dem Moment der Gegenwart. Auf dem Vorplatz treffen und mischen sich die ganz unterschiedlichen Bewohner*innen Weimars mit der Erinnerung an Goethe, Schiller und die Weimarer Republik. Von der Dachterrasse geht der Blick weit über die Stadt bis hinauf nach Buchenwald. Dieser Ort hat so eine große Spannweite. Durch die Mitarbeiter*innen, die mir aus vielen Arbeiten vertraut sind, spüre ich, wie sehr das Theater mit der Stadt verflochten ist. Es ist der Ort in Weimar, den ich am besten kenne und ich bin gerne dort.

Was war das wichtigste Ereignis für dich im letzten Jahr? Die Pandemie ist natürlich das alles überragende Ereignis des letzten Jahres – sowohl im positiven als auch im negativem Sinn. Sehr erfreulich war für mich zu erleben, dass auf einmal eine Solidarität unter den Theaterschaffenden spürbar wurde, die ich vorher so nicht kannte. Die Veränderungen und erschwerten Bedingungen in der Theaterarbeit geben aber auch die Gelegenheit darüber nachzudenken, wie Theater in der Gesellschaft zukünftig relevant und wirksam sein kann. Wir sehen ja jeden Tag, wie wichtig die Interaktion mit Menschen für uns ist und wie sehr sie uns fehlt. Vorgestellt

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