SPATZ Juli August 2017 Leseprobe

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Juli/August 2017

Das Mit-Mach-Heft für Kinder von 4 bis 7, ihre Eltern und Großeltern

Wasser

heißt Leben

Warum Wasser für Menschen, Tiere und Pflanzen wichtig ist

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Thema

Wasser heißt Leben

Wasser ist für Menschen, Tiere und Pflanzen lebensnotwendig. Ohne Wasser können Pflanzen nicht wachsen und Menschen und Tiere verdursten. Bei uns in Deutschland gibt es genügend gutes Wasser. Das ist aber nicht überall auf der Welt so: In manchen Gegenden findet man gar kein oder nur sehr wenig Wasser, zum Beispiel in großen Wüsten wie in Nordafrika. In anderen Gegenden ist das Wasser nicht sauber und macht die Menschen krank, so wie in einigen Regionen in Brasilien in Südamerika.

Text: Hannah-Magdalena Pink Fotos: Don Bosco Mission/Florian Kopp

Die Xavantes bekommen einen neuen Brunnen Im Bundesstaat Mato Grosso in Brasilien leben die Xavantes- und Bororo-Indianer. Nicht weit von ihren Dörfern gibt es sehr große Felder, wo Sojabohnen, Mais und Baumwolle angepflanzt sind. Die Pflanzen werden von Flugzeugen aus mit Mitteln besprüht, die sie vor Pilzen und hungrigen Käfern schützen sollen. Aber die Mittel landen nicht nur auf den Feldern, sondern oft auch in den Flüssen in der Nähe. Aus den Flüssen und Seen holen die Xavantes-Indianer ihr Wasser: zum Trinken, zum Zähneputzen, zum Waschen und Kochen. Aber das Wasser macht krank, weil darin einige der Mittel von den Feldern sind. Viele Kinder bekommen davon Bauchschmerzen und Durchfall. 8

Im Wasser aus den Flüssen sind oft giftige Mittel von großen Maisund Sojafeldern.

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Thema Mit einer riesigen Maschine bohrt Mestre Luiz einen Brunnen für die Xavantes. Deshalb baut Mestre Luiz mit zwei Kollegen im

Das frische Brunnenwasser ist eine tolle Abkühlung an einem heißen Tag in Brasilien.

Dorf Tres Rios einen neuen Brunnen. Denn tief unter der Erde ist das Wasser noch sauber. Mit einer großen Maschine bohrt Mestre Luiz ein Loch in die Erde. Das dauert mehrere Stunden. Dabei kommen erst nur Lehm und Matsch aus dem Bohrloch. Schließlich sprudelt klares Wasser aus dem Loch. Mestre Luiz und seine Kollegen können aufhören zu bohren. Sie schieben Rohre in das Loch und schließen eine Wasserpumpe an. Jetzt haben die Xavantes endlich frisches Wasser. An der Pumpe gibt es einen Wasserhahn und sogar eine Dusche. An das Bohrloch wird mit Schläuchen eine Pumpe angeschlossen.

Brasilien

55 Jahre Einsatz: Der Brunnenbauer Mestre Luiz heißt eigentlich Alois Würstle Er gehört der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos an. Geboren wurde er in Deutschland, aber er lebt seit über 50 Jahren in Brasilien. Hier setzt er sich für die Xavantesund Bororo-Indianer ein, die im Bundesstaat Mato Grosso leben. Sie wohnen in kleinen Dörfern, gehen auf die Jagd und haben kleine Felder für Getreide und Gemüse.


Noah baut eine Arche

Die große Flut Lange lebten die Menschen zufrieden auf der Erde. Doch eines Tages wurden sie unzufrieden. Sie zankten und stritten sich. Gott fragte sich: Was ist bloß aus den Menschen geworden, die ich gemacht habe? So beschloss Gott, dass er noch einmal von vorn anfangen wollte mit den Menschen. Und er suchte sich jemanden, dem er vertrauen konnte. Seine Wahl fiel auf Noah. Er soll ein riesiges Haus aus Holz bauen, das schwimmen kann, eine Arche. Gott erzählt Noah von den streitenden Menschen. Das Wasser, eine große Flut, soll alles Leben vernichten. Nur Noah, seine Familie und je ein Paar von allen Tieren sollen geschützt sein in der Arche. Noah kann es kaum glauben: Dann aber machen er und seine Familie sich an die Arbeit. Meter für Meter wächst die Arche.

In der Arche finden Noah, seine Familie und viele Tiere während der großen Flut Platz.

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Dann endlich ist sie fertig. Jetzt müssen Noah und seine Familie Essen und Trinken für sich und die Tiere in die Arche schaffen: Korn, Beeren, Wurzeln, Gras, Kräuter. Noah bringt gerade die letzten Kartoffeln in die Arche, als zwei Löwen hinter ihm stehen. Noah erschrickt. Aber brav legen sie sich hin und warten. Als Nächstes kommen zwei


Glaubenssache

Text: Susanne Brandt und Klaus-Uwe Nommensen Illustrationen: Petra Lefin

Eine Taube zeigt an, dass das Wasser verschwunden ist.

Kühe, dann zwei Schafe, dann zwei Schildkröten. Vor ihren Füßen landen zwei Störche. Noah führt sie nach und nach in die Arche. Als kein Tier mehr zu sehen ist, gehen Noah und seine Familie selbst hinein. Noah schließt die Tür. Wie lange sie in der Arche bleiben müssen, wissen sie nicht. Aufgeregt warten sie, was nun geschieht. Plötzlich hören sie ein lautes Prasseln auf dem Holz. Sie spüren ein Rucken, dann beginnt die Arche zu schaukeln. Das Wasser ist da, die Arche schwimmt. Von außen hören sie tagelang nichts als das Prasseln des Regens. Sie können nur ahnen, dass inzwischen alles auf der Erde überflutet ist. Eines Tages hört das Prasseln auf. Nur ab und zu hören sie das Wasser von außen gegen das Holz klatschen. So vergehen viele Tage. Auf einmal ist ein Rauschen zu hören. Die Arche schaukelt heftiger. Noah erinnert sich: Gott sagte, der Wind wird das Wasser wieder wegpusten. Dann spürt er einen Ruck. Das Wasser ist so weit gefallen, dass die Arche irgendwo aufgesetzt hat. Noch öffnet Noah die Türen nicht. Er will warten, bis Menschen und Tiere wieder einen Lebensraum und Nahrung finden können. Dreimal schickt er eine Taube nach draußen. Das erste Mal kommt sie abends müde zurück. Das zweite Mal bringt sie einen grünen Zweig mit. Da weiß Noah: Die Bäume haben wieder grüne Blätter. Von ihrem 7+8/2017

dritten Flug kommt die Taube nicht zurück. Sie hat einen Platz für sich gefunden. Einige Tage später öffnet Noah die Arche. Die Vögel flattern in die Lüfte, die Elefanten trompeten vor Freude. Menschen und Tiere können die Erde wieder besiedeln. Gott freut sich mit den Menschen und Tieren. Nun soll die Erde wieder ein Haus für alle Wesen werden. Und er sagt zu Noah: Wenn ihr einen Regenbogen seht, dann wisst ihr: Ihr könnt euch auf mein Versprechen verlassen.

Alle Tiere und Menschen freuen sich, dass die Flut vorüber ist.

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Unter die Lupe genommen

Experimente mit Wasser Dass große Schiffe schwimmen können, ist erstaunlich: Eigentlich müssten sie untergehen, weil sie ganz aus Eisen gebaut und sehr schwer sind. Warum sie trotzdem nicht sinken und wieso eine kleine Büroklammer ebenfalls auf dem Wasser schwimmt, könnt ihr mit einem Experiment herausfinden.

1: t n e m i r e p Ex Schwimmt Knete oder nicht? Du brauchst: Plastikwanne oder große Schüssel mit Wasser Kugel aus ca. 50 g Knete Murmel

Erklärung:

Ob ein Gegenstand auf dem Wasser schwimmt, hängt von seiner Form ab. Entscheidend ist, wie viel Wasser er beim Eintauchen verdrängt, das heißt, beiseiteschiebt. Die Schale aus Knete verdrängt mehr Wasser als die Kugel. Ganz ähnlich ist es bei einem Schiff: Große Schiffe aus Eisen schwimmen, weil sie mehr Wasser verdrängen als eine Kugel aus Eisen. 20

Setze zunächst die Knete-Kugel und anschließend die Murmel aufs Wasser. Was passiert? Sowohl die Knete-Kugel als auch die Murmel sinken.

Forme aus der Knete eine Schale und achte darauf, dass der Boden dicht ist. Setz die Schale aufs Wasser. Wenn die Wände hoch genug sind, schwimmt sie.


Experimente

: 2 t n e m i r e Exp Staunen über eine Büroklammer Du brauchst: Trinkglas Büroklammer Teelöffel Spülmittel

Text und Fotos: Günther Lohmer, www.umweltkunterbunt.de

Fülle ein Glas randvoll mit Wasser und lege eine Büroklammer flach auf die Wasseroberfläche. Falls es mit den Fingern nicht klappt, kannst du sie auch mit einer Gabel aufs Wasser legen.

Gib etwas Spülmittel auf einen Tee­löffel und lass es auf die Wasserober­fläche tropfen. Du kannst auch eine Pipette dazu verwenden wie auf dem Foto. Beobachte, was mit der Büroklammer passiert.

Tipp: Statt der Büroklammer kannst du auch Pfeffer aus einer Pfeffermühle nehmen und auf die Wasseroberfläche streuen. 7+8/2017

Erklärung:

Wasser besteht aus vielen winzig kleinen Teilchen. Diese liegen ganz dicht beieinander und bilden die Wasseroberfläche. Sie ist so stabil, dass du eine Büroklammer darauflegen kannst. Sobald Spülmittel hinzukommt, drängt es sich zwischen die Wasser­ teilchen. Dann geht die tragende Oberfläche kaputt und die Büroklammer sinkt auf den Boden.

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