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Wie können Impfstoffe sicherer gemacht werden?

Impfungen sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Ihre möglichen Risiken, vor allem für Säuglinge und Kinder, sind regelmäßig Gegenstand hitziger Debatten zwischen Eltern, Ärzten, Gesundheitsbehörden, Politikern und Journalisten. Die vorgetragenen Bedenken sind in einigen Fällen berechtigt, beruhen aber häufig auf der Angst vor dem Unbekannten.

Impfkritiker werden in den Medien häufig als Fanatiker und religiöse Eiferer dargestellt, doch selbst Ärzte und Wissenschaftler äußern gelegentlich ernsthafte und begründete Bedenken hinsichtlich der Nebenwirkungen von Impfstoffen. Die Diskussionen reichen von der Kritik an bestimmten Impfstoffarten bis hin zur Ablehnung von Impfungen im Allgemeinen.

Tatsache ist, dass Impfungen eine wirksame und ökonomische Maßnahme zur Bekämpfung einer Vielzahl von Krankheiten sind und als öffentliche Gesundheitsmaßnahme weltweit zur Ausrottung vieler Infektionskrankheiten beigetragen haben.

Um sich eine fundierte Meinung bilden zu können, muss man wissen, wie Impfstoffe hergestellt werden, wie sie wirken und welche gesundheitlichen Risiken mit ihnen verbunden sein können. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen weiter zu verbessern. In dieser Broschüre nehmen wir eine kurze Bewertung dieses wichtigen und immer noch kontroversen Themas vor.

Was sind Impfstoffe?

Ein Impfstoff ist ein biologisch hergestelltes Präparat, das die Immunabwehr des Körpers gegen einen fremden Krankheitserreger aktiviert.

Die erste Impfung war die Pockenimpfung, die im späten 18. Jahrhundert eingeführt wurde. Edward Jenner gelang der Nachweis, dass eine Impfung mit den harmloseren Kuhpocken den Menschen langfristig vor der tödlichen Pockenerkrankung schützt. Dieses völlig neue Konzept, das körpereigene Immunsystem mit Hilfe eines abgeschwächten Erregers zu aktivieren und auf diese Weise Infektionskrankheiten vorzubeugen, galt zu jener Zeit als mysteriös und wurde häufig missverstanden. Weite Teile der Bevölkerung befürchteten, dass die Impfung selbst Krankheiten auslösen und Menschen sogar die Gesichtszüge einer Kuh verleihen könnte.

Im Laufe der Zeit haben sich Impfungen jedoch als wirksame Methode zur Vorbeugung einer Vielzahl von Infektionskrankheiten erwiesen. In den vergangenen 20 Jahren wurden viele verschiedene Impfstoffe entwickelt, die vor Krankheiten schützen.

Die Wirkung von Impfstoffen beruht auf der Nachahmung von Infektionserregern (Pathogenen) – ein Prinzip, durch das un - ser Immunsystem darauf trainiert wird, schneller und effektiver gegen Krankheitserreger vorzugehen. Wenn der Körper einer geringen Menge eines Proteins von einem Krankheitserreger (Antigen) ausgesetzt wird, reagiert das Immunsystem mit der Produktion von spezialisierten Immunzellen (T-Zellen) und Antikörpern. Die T-Zellen, eine Gruppe weißer Blutkörperchen, merken sich das Antigen, so dass die B-Zellen (eine andere Art von Immunzellen), wenn der Körper später auf den Erreger trifft, mit der Produktion von Antikörpern beginnen, die sich an dieses spezifische Antigen binden und es zerstören. Dadurch entwickeln die Antikörper eine Art „Gedächtnis“ für einen bestimmten Erreger („erworbene Immunität“) und sind dann in der Lage, bei einer echten Infektion mit einem aktiven Erreger eine schnellere und effizientere Immunantwort zu geben.

Impfungen sind ein bewährtes Mittel zur Bekämpfung von Infektionen. In Verbindung mit verbesserten Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit haben sie dazu beigetragen, viele Infektionskrankheiten deutlich zu reduzieren oder sogar ganz zu besiegen. Dadurch konnte der Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten deutlich reduziert werden. Impfstoffe werden heute nicht nur gegen Infektionskrankheiten eingesetzt.

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