museen basel magazin

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museen basel magazin Nr. 2 Juni / Juli / August / September 2008

Schwerpunkt:

Kunstszene in Basel Highlights: Andrea Zittel, Monika Sosnowska. 1:1 | Fernand LĂŠger | Die Magie der Dinge


Michael Koechlin

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ist Leiter des Ressorts Kultur

Andrea Zittel, Monika Sosnowska. 1:1 im Schaulager Fernand Léger. Paris – New York in der Fondation Beyeler Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500 – 1800 im Kunstmuseum Basel

im Erziehungsdepartement Basel-Stadt

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Mehr Staat für die freie Szene – ein kulturpolitisches Paradoxon?

Hausmitteilungen

Weiterführende Informationen: For further information in English: Pour des informations en français:

Besucherstatistik 2007: Erfreuliche Ergebnisse Die renommierten Kunstinstitutionen und die lebendige Vielfalt der hiesigen Museumslandschaft begeistern das Publikum. 2007 besuchten 1 399 781 Interessierte die dreissig öffentlichen und privaten Museen des Kantons Basel-Stadt (65 750 oder 5% mehr als 2006). Erfreulicherweise wirken sich nicht nur die grossen Sonderausstellungen, sondern auch die permanenten Sammlungen positiv auf die Besuchsstatistik der Museen und das Image der Kulturstadt Basel aus. Die Attraktivität der Museumslandschaft in und um Basel begründet sich aber auch mit der lebendigen Vielfalt des Gezeigten und Gebotenen. 2007 hatten die Museen der Region insgesamt rund 100 Sonderausstellungen und 3 000 öffentliche Veranstaltungen (Führungen, Workshops etc.) im Angebot.

Informazioni in italiano: Informaciones en español: www.museenbasel.ch

Impressum Herausgeber: museumsdienste basel, Postfach 1556, CH-4001 Basel, T +41 (0)61 267 84 01. Redaktion: Eva Keller, Dominique Spirgi Gestaltung: WOMM Werbeagentur AG, Basel Druck: Birkhäuser & GBC AG, Reinach BL. Verwendung der Texte und Fotos nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Titelbild: Daniel Spehr Im Atelier von Beat Toniolo

Erfolgreiche museumsnacht basel im Januar Nachdem bereits das Museumsjahr 2007 mit einer rekordmässigen Museumsnacht begonnen hatte (27 949 Besuchende auf über 100 000 Eintritte), fand dieser Erfolg an der museumsnacht basel am 18. Januar 2008 seine Fortsetzung: Nicht weniger als 29 591 Besuchende generierten fast 100 000 Museumseintritte. Somit hat jeder Museumsnachtwandler drei bis vier Häuser aufgesucht und ein faszinierendes, hochwertiges Programm genossen. Aufgefallen sind spürbar mehr Gäste aus der frankophonen Nachbarschaft und aus dem badischen Raum. Ebenso erfreulich war die grosse Zahl an Jugendlichen unter 26 Jahren, die gratis Eintritt zur museumsnacht basel erhalten (10 474). Die nächste museumsnacht basel findet am Freitag, 16. Januar 2009 statt. www.museumsnacht.ch

Eine Generation ist es her, als alles, was Staat bedeutete, von einer politisch und kulturell bewegten Jugend radikal abgelehnt wurde – damit auch die als autoritär empfundene Schule oder erzbürgerliche Kultur. Aber aus dieser Ablehnung des Establishments entstand eine neue und faszinierende alternative Kulturszene. Nicht Schiller im Staatstheater, sondern das Bread and Puppet Theatre auf der Strasse war angesagt. Joseph Beuys erklärte jeden zum Künstler, harter Rock statt Kammerkonzert war gefragt, kein edler Bordeaux, sondern Gras aus Jamaica. Alles lief gut, bis die Protagonisten der Alternativkultur merkten, dass sich mit all diesem Neuen auch Geld, viel Geld, verdienen liess. Innert kürzester Zeit entstand ein gigantischer Markt, bei dem die Inhalte vielleicht noch alternativ, die Dollars aber sehr konventionell waren. Die Rolling Stones spielten auf der Bühne «Sympathy for the Devil», ihr Manager sorgte hinter der Bühne dafür, dass die Millionen flossen. Musik- und Textilindustrie kamen zu gigantischen Umsätzen, die bösen Buben mit den langen Haaren wurden zu willkommenen Gästen der teuersten Hotels und exklusivsten Jetset-Partys. Das Publikum wurde geschickt zur Masse der willigen Konsumenten geformt. Heute fordert die alternative Szene, von einer starken Politlobby unterstützt, vom Staat ihren Teil vom Förderkuchen. Der Rockförderverein erhält eine ansehnliche Subvention inklusive Leistungsvereinbarung, der Staat hilft dem Uralternativlokal Hirscheneck mit hunderttausend Franken aus der Patsche, die freie Theater-, Tanz- und Musikszene diskutiert gesittet mit Staatsvertretern, und ein Breakdance-Wettbewerb wird aus der Kulturpauschale finanziert. Ich kritisiere das nicht. Es sind reale Entwicklungen, die zudem auch sehr viel Gutes haben. Entwicklungen, die uns zu Recht zwingen, gesellschafts- und kulturpolitische Parameter zu überprüfen und, wo notwendig und sinnvoll, ein neues Selbstverständnis der staatlichen Kulturförderung zu definieren. Was übrigens nicht heisst, dass jetzt jede Party zur Kultur erklärt wird. Dazu stehe ich, das kann und will ich mittragen. Mit einem Aber und einer Frage. Das Aber ist einfach: Das Fördern von Neuem und Alternativem darf nicht dazu führen, dass wir das Fundament unserer Kultur vergessen oder gar schwächen. Die Frage ist etwas schwieriger: Sind nicht gerade Reibung, Abgrenzung und Auflehnung gegen das Bestehende, das Schaffen aus eigener Kraft, ohne gleich nach dem Staat zu rufen, Grundvoraussetzung für das Entstehen von Alternativen? Die Losung «Macht aus dem Staat Gurkensalat!» ist passé. Die ultimative staatliche Kulturgärtnerei ist aber auch nicht wirklich eine spannende Perspektive.

Abonnement: siehe Seite 30 Redaktionsschluss für diese Ausgabe:

Highlights

News

Tschau Sepp im Museum Tinguely In die Pedale, fertig, los! im Puppenhausmuseum Animatus im Naturhistorischen Museum Basel Robert Therrien. Works on Paper im Kunstmuseum Basel New Ornament im S AM Schweizerischen Architekturmuseum Above -the -Fold im Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst exonemo – UN-DEAD-LINK im [plug.in] Designing Dubai im Vitra Design Museum, Weil am Rhein Am Anfang war das Feuer im Ausstellungsraum Klingental Naga. Eine vergessene Bergregion neu entdeckt im Museum der Kulturen Basel Und weitere neue Ausstellungen

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Tipps

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Schwerpunkt: Kunstszene in Basel

Action Painting mit Martin Stiefel

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museen basel für Kinder und Familien

Kinder- und familiengerechte Führungen sowie Workshops zu Sonderausstellungen und sammlungsspezifischen Themen

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museen basel für Behinderte

Behindertengerechte Angebote in den Museen

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museen basel für Schulen

Spezialangebote für Schulen und andere Bildungsinstitutionen

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Vorschau auf die nächste Ausgabe

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Adressen und Öffnungszeiten

Michael Koechlin

01.04.2008 Änderungen bleiben vorbehalten. ISSN 1660-5837 museen basel magazin 2/08

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Highlight Andrea Zittel, Monika Sosnowska. 1:1 im Schaulager > 21.09.2008

Im Grenzbereich zwischen Kunst und Realität Die Suche nach der perfekten Form auf der einen, die Auseinandersetzung mit dem Fehlerhaften in der Architektur auf der anderen Seite prägen die diesjährige Ausstellung im Schaulager. Zu sehen sind Werkgruppen der US-amerikanischen Künstlerin Andrea Zittel und ihrer polnischen Kollegin Monika Sosnowska, die sich beide im Grenzbereich zwischen Kunst und Realität bewegen. Aus der Entfernung betrachtet wirkt das gerüstartige Gebilde mit den schwarzen Stahlträgern beinahe klein und zierlich; dieser Eindruck täuscht indes gewaltig und ist einzig und allein auf die mächtigen Ausmasse des Untergeschosses im Schaulager zurückzuführen, das sich erstmals ohne Trennwände offenbart. Nähert man sich dem Werk, wird einem nämlich sogleich klar, dass es sich um das Gerippe eines stattlichen, dreistöckigen Hauses handelt, das, brutal zusammengestaucht, in den eigentlich zu niedrigen Raum regelrecht hineingepresst wurde. Das Werk mit dem Titel «1:1» stammt von der 1972 geborenen polnischen Künstlerin Monika Sosnowska, die mit einer vergleichbaren Installation im polnischen Pavillon an der letztjährigen Biennale in Venedig für internationale Beachtung gesorgt hatte. Wie scheinbar lieblos hingeworfene Monolithen präsentieren sich auch die weiteren grossen Plastiken der Künstlerin: eine mit Armierungseisen gespickte, rauhe Zementkugel oder ein mächtiger, arg zerbeulter Kubus, der in die spitz zulaufende Ecke beim Treppenabgang zum Untergeschoss gepresst wurde. Ganz anders ist das Bild, das sich in den Räumen des Erdgeschosses bietet: Die möbelartigen Objekte, Raumgebilde sowie die Zeichnungen, Gouachen und Malereien der 1965 geborenen kalifornischen Künstlerin Andrea Zittel offenbaren sich auf den ersten Blick als geradezu frappierend praktische und ausgesprochen erfinderische Raumkonzepte oder Pläne. Es sind utopische Vorschläge für ein gutes, geordnetes und vor allem geregeltes Leben mit entsprechender Gebrauchsanweisung. Allmählich merkt man, dass hinter der Oberfläche der klaren Raumkonzepte, der skurrilen Wohneinheiten oder radlosen, wohnwagenartigen «Escape Vehicles» eine Obsession steckt, die in eine andere Richtung geht als gutes Design.

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Andrea Zittels Werk war Ausgangspunkt für die sechste Ausstellung im Schaulager. Die Direktorin des Schaulagers, Theodora Vischer, hatte vor über zehn Jahren bereits eine Ausstellung mit Werken der amerikanischen Künstlerin kuratiert. Der Beizug von Monika Sosnowska als zweite Künstlerin wiederum war eine intuitive Entscheidung, erklärt Vischer – eine Entscheidung, die sich aber durchaus inhaltlich begründen lässt: «Die Statements der beiden Künstlerinnen gründen auf vergleichbaren Ideen.» Beide reagieren mit ihren Arbeiten im Massstab 1:1 auf ihre jeweilige Umgebung, auf Architektur, Wohnraum, Lebensformen und Tradition – Andrea Zittel findet ihre Inspirationen in New York und Los Angeles, während Monika Sosnowska Bezug nimmt auf die architektonische und städtebauliche Nachkriegs-Moderne in Warschau.

Monika Sosnowska: 1:1 (2007/08), Stahlkonstruktion, Installation im Schaulager © Monika Sosnowska

Beide Künstlerinnen loten zudem auf ihre jeweils eigene Art und Weise den Grenzbereich zwischen Kunst und Wirklichkeit aus: Die fiktionalen Raumgebilde von Monika Sosnowska können als subversiv-humorvoller Kommentar auf unwirtliche Bauten und Plätze der realsozialistischen Vergangenheit Osteuropas gelesen werden. Andrea Zittel wiederum befasst sich mit hintersinniger Ironie mit der westlichen Utopie, dass sich alle Wünsche der Menschheit mit technischen Mitteln erfüllen lassen. Dominique Spirgi

Andrea Zittel, A – Z Management and Maintenance Unit: Model 003 (1992) © Andrea Zittel


Highlight Fernand Léger. Paris – New York in der Fondation Beyeler 01.06.– 07.09.2008

Wegweiser für die Pop Art Mit einer umfassenden Léger-Retrospektive würdigt die Fondation Beyeler nicht nur das herausragende Schaffen des französischen Kubisten, sondern konfrontiert es darüber hinaus, um dessen stilbildende Bedeutung zu verdeutlichen, mit ausgewählten Werken von Protagonisten der Pop Art. Manche Bezüge sind mehr als nur augenfällig: In seinem Gemälde «Trompe L'oeil with Leger Head and Paintbrush» etwa nimmt Roy Lichtenstein sogar im Titel Bezug auf den ins Bild gesetzten Kopf, der aus einem Gemälde von Fernand Léger entliehen ist. Die auffällig runden Köpfe der charakteristischen Léger-Figuren tauchen auch in weiteren Gemälden des US-amerikanischen Pop-Artisten auf, während in anderen Beispielen die Bezugnahmen auch ohne direkte Bildzitate ins Auge fallen. Zum Beispiel in zwei grossformatigen Werken aus der Sammlung Beyeler: Eine Gegenüberstellung von Légers «Composition I (Décoration pour une salle à manger)» aus dem Jahre 1930 mit Lichtensteins «Peace through Chemistry» (1970) erwies sich nach Auffassung von Philippe Büttner, der die Ausstellung kuratiert, als eine geradezu eingebungsvolle Begegnung: «Auf der einen Seite konnte man Lichtensteins Werk mit dem Léger in Sichtweite neu wahrnehmen», sagt er. «Umgekehrt liess der direkte Vergleich mit Lichtenstein aber auch einen neuen, gewissermassen amerikanischen Blick auf das ältere Werk von Léger zu.» Die Ausstellungsmacher der Fondation Beyeler sind nicht nur bei Roy Lichtenstein fündig geworden, auch in Werken anderer US-amerikanischer Pop-Art-Künstler lassen sich klare Bezüge zu Légers Schaffen herauskristallisieren: So scheinen die monochromen viereckigen Bildflächen von Ellsworth Kellys «Blue Black Red Green» aus dem Jahr 2000 direkt aus Légers Spätwerk «Deux femmes tenant des fleurs» von 1954 herausgepickt worden zu sein. Kenneth Nolands charakteristische Kreise wiederum finden ihre Vorgänger in Légers «Les Disques» von 1918. Bei anderen Pop-Artisten offenbaren sich die Bezüge vielleicht nicht ganz so offensichtlich, in der collagenhaften Art und Weise, wie zum Beispiel Robert Rauschenberg seine Werke zusammensetzt, ergeben sich dennoch deutlich erkennbare Parallelen.

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Dass der französische Grossmeister des Kubismus in der US-amerikanischen Kunst so deutliche Spuren hinterlassen konnte, lässt sich eigentlich leicht erklären. Léger war als malerischer Chronist der grossstädtischen Maschinenwelten in besonderer Weise mit den Vereinigten Staaten und insbesondere mit New York verbunden. Der Künstler reiste mehrmals über den Atlantik, zuletzt lebte er von 1940 bis 1945 als Flüchtling vor den Nazis in New York. In den USA hat Léger – oftmals als Auftragsarbeit – wichtige Werke geschaffen. Zudem tauchten seine Werke früh bereits in US-amerikanischen Sammlungen auf; ab den 1930er-Jahren gehörte er jenseits des Atlantiks bereits zum Kanon der Leitfiguren der europäischen Moderne. Légers Bezug zu den USA und umgekehrt auch sein Einfluss, den er auf US-amerikanische Künstler ausübte, sind bekannt und in der kunsthistorischen Literatur auch bereits behandelt. «Seltsamerweise hat sich aber noch nie eine grössere Ausstellung intensiv mit dieser Konstellation befasst», sagt Büttner. Die Fondation Beyeler ergreift also die Gelegenheit, einen bekannten Sachverhalt mit bildlichen Tatbeweisen zu stützen. Sie will dies auf augenfällige, aber nicht aufdringliche Art und Weise tun: «Wir verzichten auf harte Gegenüberstellungen», sagt Büttner. Die ausgewählten Werke der Pop Art bekommen also in jedem der retrospektiv angeordneten Ausstellungssäle als «Special Guest» von Léger so viel Raum, dass sie nicht zum Beiwerk einer Ausstellungsidee degradiert werden. Dominique Spirgi Tim Lewis: Auto-Dali Prosthetic (2000), Courtesy Gallery Flowers East © Tim Lewis, Foto: Flowers East, London

Sarah Morris Parallel zur Léger-Ausstellung zeigt die Fondation Beyeler Arbeiten von Sarah Morris, einer US-amerikanischen Künstlerin der jüngeren Generation. Sie bewegt sich mit ihren plakativen, grossformatigen Arbeiten ebenfalls in einer Domäne Légers, nämlich in der Aura der grossen Metropolen. Auch in ihren Filmen über amerikanische Grossstädte hat sie eine Vision jenes ganz speziellen visuellen Kosmos entwickelt, der Léger sechzig Jahre zuvor so sehr fasziniert hatte.

Fernand Léger: La grande Julie (1945), Museum of Modern Art (MoMA), New York © 2008 Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala Florence


Highlight Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500 –1800 im Kunstmuseum Basel 07.09.2008 – 04.01.2009

Prädikat prächtig! In einer mit dem Frankfurter Städel Museum und dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt koproduzierten Ausstellung gewährt das Kunstmuseum Basel einen prachtvollen Blick auf dreihundert Jahre Stilllebenmalerei. Eigentlich zeigt das kleine Tafelbild lediglich einen Apfel vor graugrünen Hintergrund. Eine Fliege macht sich am Apfel zu schaffen, der zudem links daneben von einem kleinen Schmetterling flankiert wird. Auch der Titel «Apfel mit Insekten» sagt nichts Tiefergehendes aus über das auf 1763 datierte Werk des Frankfurter Malers Justus Junker (1703 –1767). Durch den Umstand aber, dass der Apfel nicht an einem Baum hängt oder sich in einem Früchtekorb befindet, sondern auf einem Denkmalsockel platziert ist, wird die faszinierend präzis gemalte Frucht zum Monument erhöht. Und schon steckt man mittendrin im Interpretationsfluss: Der Sockel ist alt und brüchig, die Haut des Apfels weist kleine Schäden auf, welche die Fliege angelockt haben könnten. So betrachtet kann der Apfel auch als Sinnbild für die Vergänglichkeit gelesen werden, wie dies in den eigentlichen Vanitas-Stillleben mit viel augenscheinlicheren Motiven wie Totenschädeln, abgebrannten Kerzen, Sanduhren etc. verdeutlicht wird. Das Tafelbild mit dem Apfel steht zusammen mit seinem Gegenstück, das dieselbe Szenerie mit einer Birne als Hauptmotiv zeigt, am Schluss der Ausstellung, die durch dreihundert Jahre Stilllebenmalerei führt. Diese beiden Bilder, in denen die stillliegenden Dinge auf ein einziges Objekt reduziert werden, bringen den Ausstellungstitel «Magie der Dinge» besonders konzentriert zum Ausdruck. Das ist zu Beginn des chronologisch angelegten Ausstellungsparcours anders. Dieser beginnt bei den Vorläufern der Stilllebenmalerei. Dazu gehört zum Beispiel das 1559 entstandene grosse Tafelbild «Marktstück mit Christus und der Ehebrecherin» des Niederländers Pieter Aertsen (1507/08 – 1575). Das Bild braucht das im Titel genannte und in den Hintergrund gedrängte biblische Gleichnis offensichtlich nur noch als Alibi für die im Vordergrund gezeigte Szene mit Marktleuten und den am Markt feilgebotenen Tieren, Früchten, Gemüsen und sonstigen Waren.

Zwischen diesen beiden Beispielen präsentiert die Ausstellung chronologisch und inhaltlich gestaffelt verschiedene Phasen der Stilllebenmalerei in ihrer ganzen bildnerischen Pracht und technischen Versiertheit: üppige Blumenbouquets, die von allerlei Insekten umschwärmt werden, delikate Früchte, auf denen – geradezu begeisternd naturalistisch dargestellt – die Tautropfen schimmern, düstere Totenschädel, die mit anderen symbolgeladenen Gegenständen an die Vergänglichkeit des Seins gemahnen, und tote Hasen, Hühner und Fische, die pure malerische Feierlichkeit sind. Die repräsentative Auswahl der Werke verdeutlicht die Entwicklung der Stilllebenmalerei aufs Trefflichste: Von der Emanzipation aus der religiösen Malerei führt der Weg über die symbolistisch geprägte Komposition von Gegenständen bis zum Punkt, wo die Konzentration auf wenige, oft gleich bleibende Objekte ein Experimentierfeld künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet. Die Ausstellung setzt sich zu drei Vierteln aus Bildern zusammen, die aus den Beständen des Kunstmuseums Basel, des Frankfurter Städel Museums und des Hessischen Landesmuseums Darmstadt stammen. Dazu kommen hochkarätige Leihgaben aus weiteren Museen sowie aus Privatsammlungen. «Es hat sich gezeigt, dass die Stilllebenmalereien aus den drei beteiligten Museen sehr gut miteinander harmonieren und sich im Bestreben, einen repräsentativen Überblick zu vermitteln, aufs Trefflichste ergänzen», sagt Bodo Brinkmann, der die Ausstellung als Kurator am Frankfurter Städel Museum zusammen mit seinem Basler Kollegen Stefan Kemperdick mitorganisiert hat und ab Sommer als neuer Kurator Alte Meister am Kunstmuseum Basel tätig sein wird. Der schöne Zufall will es also, dass der neue Kurator gleich mit einer ganzen Ausstellung im Gepäck vom Main ans Rheinknie reisen wird. Dominique Spirgi

Malerisches Prachtstück: Der Aprikosenzweig (1630) von Georg Flegel museen basel magazin 2/08

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News

News

Ausstellungsraum Klingental

S AM Schweizerisches Architekturmuseum

Puppenhausmuseum

Backdraft > 22.06.2008

New Ornament >21.09.2008

In die Pedale, fertig, los! >05.10.2008

In der von Gastkuratorin Irene Müller zusammengestellten Ausstellung sind Werke u.a. von Chantal Romani, Anina Schenker, Nives Widauer und Andrea Wolfensberger zu sehen.

Genau 100 Jahre nachdem Adolf Loos in seinem Text «Ornament und Verbrechen» das Ornament in der modernen Architektur an den Rand drängte, regen sich neue Tendenzen, die das alte Thema wieder aufleben lassen. Mit New Ornament spürt das Schweizerische Architekturmuseum dieser neuen architektonischen Ästhetik nach.

Die kleine Sonderausstellung zeigt Tretautos aus der Zeit von 1920 bis in die 1950er-Jahre. Zu bewundern sind einige aussergewöhnliche Beispiele: z.B. ein «Hispano Suiza», der mit einer Länge von 158 cm besonders imposant daherkommt, oder ein «Rolls Royce Silver Ghost», ausgestattet mit detailgetreuen Instrumenten, einer Handbremse, einer sich öffnenden Motorhaube sowie einem originalgetreuen Motorblock. Parallel zur Ausstellung flimmern Filme aus den Anfängen der Autorennen über die Bildschirme.

Tschau Sepp > 10.08.2008 Josef/Sepp/Sep(p)i Imhof, der langjährige Assistent von Tinguely, der seit der Eröffnung des Museums Tinguely für den Unterhalt und den Auf- und Abbau der Maschinenplastiken zuständig ist, geht in den Ruhestand. Zum Abschied zeigt er im Museum, was ihm gefällt. Zu sehen sind Werke und Dokumente vieler Künstler, die das Intensive des gelernten Maschinenschlossers bestimmten: allen voran von Jean Tinguely, aber auch Eva Aeppli, Bernhard Luginbühl, Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri, Arman und weiteren Nouveaux Réalistes.

[plug.in]

exonemo – UN-DEAD-LINK >24.08.2008 Die Künstlergruppe exonemo aus Japan hat sich mit ebenso humorvollen wie tiefgründigen Projekten als wichtige Neuererin positioniert. Für ihre erste Einzelausstellung ausserhalb Japans entwickelt exonemo für [plug.in] ein neues Projekt, das um Fragen des Todes zwischen der physischen und virtuellen Welt kreist.

Kunstmuseum Basel

Robert Therrien. Works on Paper > 07.09.2008 Die Motive, mit denen sich Robert Therrien befasst, entstammen häufig der Alltagswelt: Teller, Töpfe, Stühle, Tische, Physiognomien aus Comics, Teile von Architekturen. Der Reiz seiner Arbeiten liegt in der Reduktion dieser Motive auf einfachste Formen, die in ihrer differenzierten, materiellen Erscheinung neue Dimensionen eröffnen.

Museum Tinguely

p.s. Pavel Schmidt > 14.09.2008 Pavel Schmidt (*1956) ist Maler, Zeichner und Installationskünstler zugleich. In seiner Ausstellung befasst er sich mit der Weise, mit der unsere Gesellschaft sich die Meisterwerke der abendländischen Kunst aneignet, um sie in Konsumobjekte zu verwandeln. Einige seiner monumentalen Werke beziehen sich direkt auf die Architektur und die Werke des Museum Tinguely im Innen- und Aussenraum.

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Naturhistorisches Museum Basel

Animatus > 31.08.2008 Mit fiktiven Skelettnachbauten von bekannten CartoonFiguren veredelt der südkoreanische Künstler Hyungkoo Lee auf hintersinnig-ironische Art und Weise gezeichnete Fantasiefiguren zu wissenschaftlichen Forschungsobjekten. Bugs Bunny, Tom & Jerry oder Donald Duck sind uns allen bekannt: Wir kennen ihr Wesen, ihre Geschichte und Geschichten sowie ihren Charakter. Aber was wissen wir über deren Anatomie? Der südkoreanische Künstler Hyungkoo Lee ist diesen und weiteren Comic-Figuren mit der Methodik eines wissenschaftlichen Fossilienforschers auf die Spur gegangen. Aus seiner pseudowissenschaftlichen Analyse sind täuschend echt wirkende Skelettnachbildungen entstanden. Faszinierend an Hyungkoo Lee: Anas Animatus (2005/06) Lees Schaffen ist die wunderbar ironisierende Art und Weise, wie er Begriffe und Methoden der Naturwissenschaft und der Kunst bewusst vertauscht und gegeneinander ausspielt. Die Cartoon-Figuren erhalten lateinische Namen, und die paläontologische Arbeit wird auf den Kopf gestellt: So werden Skelette aufgrund von bekannten Wesen rekonstruiert, statt dass die Wesen, wie in der naturwissenschaftlichen Praxis üblich, aufgrund von tatsächlichen Skelettfunden nachgebildet werden. Die Sonderausstellung Animatus zeigt ausgewählte Werke des Künstlers Hyungkoo Lee, der sein Heimatland Südkorea an der letzten Biennale in Venedig vertreten hat. Diese Zusammenarbeit versteht das Naturhistorische Museum Basel auch als bewussten Schritt auf einem neuen Weg der Vermittlung.

Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst

Panem et circenses. Das Amphitheater von Augusta Raurica >31.03.2009 Nach umfassaenden Restaurierungsarbeiten ist das imposanteste römische Theater nördlich der Alpen wieder Schauplatz von OpenairVeranstaltungen: Vom 10. bis 13.07.2008 heisst es im Rahmen des Stimmen-Festivals «Viva Italia». Vom 14. bis 18.08.2008 beteiligen sich über 600 Jugendliche am szenisch-musikalischen Spektakel «Atlantis», am 30. und 31.08.2008 steigt das grösste Römerfest der Schweiz. Und vom 04. bis 14.09.2008 ist das Theater Basel mit Carl Orffs «Carmina Burana» zu Gast.

Above-the-Fold. Erkmen, Floyer, Lamelas >12.10.2008 Mit den Künstlern Ays¸ e Erkmen (*1949 Istanbul), Ceal Floyer (*1968 Karachi) und David Lamelas (*1946 Buenos Aires) stellt das Museum für Gegenwartskunst drei Positionen vor, deren Arbeitsweise einer reduzierten Formengrammatik folgt. Anlass zu dieser gemeinsamen Aus-stellung ist der individuelle Umgang mit Zeit und Raum sowie die Frage nach den Grenzen und Möglichkeiten zur Erzeugung alternativer Kommunikations- und Erkenntnisprozesse. Parallel zur Ausstellung startet das Museum eine neue Ausstellungsreihe mit dem Titel Collection Selection. Die an den Sonderausstellungen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler werden darum gebeten, eine Reihe von Arbeiten oder auch nur ein einzelnes Werk aus den Beständen der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Öffentlichen Kunstsammlung auszuwählen, die dann entweder in separaten Räumen des Museums oder als integrierter Bestandteil der jeweiligen Ausstellung präsentiert werden.

Anzeige: WOMM – Fotografie: Spehr+Schulthess

Museum Tinguely

Augusta Raurica, Augst

Vitra Design Museum, Weil am Rhein

Designing Dubai: Der Bau einer Kultur des 21. Jahrhunderts 05.06.–14.09.2008 Die neuen architektonischen Sehenswürdigkeiten Dubais sind bekannt, doch die eigentlichen Zukunftsversprechen dieser Stadt gehen über ihr dynamisches Wachstum und ihre spektakulären Bauten hinaus. Dubai ist eine lebhafte, multikulturelle und weltoffene Gemeinschaft bestehend aus mehr als 200 verschiedenen Nationalitäten – und gerade diese Menschen sind die Antriebskraft hinter der viel publizierten Fassade von Dubai. Die Ausstellung zeigt die Entstehung einer «neuen» Kultur des 21. Jahrhunderts und veranschaulicht, wie diese Kultur in architektonischen, städtebaulichen und kulturellen Projekten für die nächsten Jahrzehnte Gestalt annimmt. Die Ausstellung im Feuerwehrhaus von Zaha Hadid kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden.

Die Konzertsaison 2008/09. Vom Menschen und mehr.

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News

Ausstellungsraum Klingental

Am Anfang war das Feuer 17.08.–14.09.2008 Maya Bringolf, Erika Maack, Mathis Vass: In unterschiedlichen Medien und Themen beheimatet, suchen die drei Künstlerinnen und Künstler nach einer Präsentationsform, die jeder Werkgruppe an sich gerecht wird und gleichzeitig eine produktive Reibung zwischen den Positionen entstehen lässt.

Museum der Kulturen Basel nzug

Naga. Eine vergessene Bergregion neu entdeckt 22.08.2008 –17.05.2009

Badea

Alles im Fluss T o u t b a i g ne

ain t de b

lo – mail

Wiese, Birs & Ill

Vitra Design Museum, Weil am Rhein

George Nelson 13.09.2008 – 03.2009

6.4. – 7.9.2008

2008 wäre der amerikanische Designer George Nelson (1908 –1986) 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Vitra Design Museum die erste umfassende Retrospektive auf sein Werk. Nelson, Architekt mit Abschluss in Yale, war eine der prägenden Figuren des amerikanischen Designs der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seinem Büro entstanden Klassiker des modernen Möbel- und InteriorDesigns: der Coconut Chair, das Marshmallow Sofa, die Ball Clock, die Bubble Lamps und das Action Office. Nagaland

Revoluzzer! 68 und heute 13.09.2008 – 28.06.2009 Eine Revolution für unser Land: Vor vierzig Jahren probten Jugendliche auch in der Schweiz den Aufstand. Sie rüttelten an althergebrachten Fundamenten und forderten eine neue Gesellschaft. Die totale Revolution blieb aus, dennoch veränderte die 68er-Bewegung uns grundlegend. Wie vertrugen sich die Utopien mit der Wirklichkeit und welche Ideen schafften den Durchbruch? Die Sonderausstellung blickt aber nicht einfach nur zurück, denn die Forderungen von damals sorgen noch immer für hitzige Debatten, die im Museum weitergeführt werden sollen.

Museum Tinguely

Schenkung Christoph Aeppli 19.09.2008 – 01.02.2009 Der Bruder von Eva Aeppli, der ersten Frau Jean Tinguelys, schenkt dem Museum eine Serie von Köpfen aus dem Spätwerk der Künstlerin. Aus Anlass dieser Schenkung wird Eva Aepplis «La Table», eine Leihgabe aus dem Moderna Museet Stockholm, mit den Köpfen Eva Aepplis neu installiert.

Sie bewohnen eine Bergregion an der Grenze zwischen Nordostindien und dem westlichen Burma: die Naga. Früher waren sie als Krieger und Kopfjäger am äussersten Rand des britischen Kolonialreiches zwar gefürchtet, die Schönheit ihrer materiellen Kultur wurde aber stets bewundert. Nach der 1947 erfolgten Unabhängigkeit Indiens galt das Siedlungsgebiet dieser rund 30 ethnischen Gruppen wegen politischer Instabilität als Sperrzone. Reisen in den 1963 gegründeten indischen Bundesstaat Nagaland sind für ausländische Personen erst seit 2001 wieder möglich.Vor diesem Hintergrund bieten zwei Ausstellungen im Museum der Kulturen Basel und im Völkerkundemuseum der Universität Zürich Gelegenheit, das kulturelle Erbe der Naga neu zu entdecken. Die von grossen Verdienstfesten und der Kopfjagd geprägte, sehr statusbewusste Kultur der Naga wie auch die aussergewöhnliche Ästhetik in Kleidung, Schmuck und Kunsthandwerk faszinierten Kolonialbeamte, Reisende und Ethnologen gleichermassen. Resultat dieser Begeisterung waren detaillierte ethnographische Arbeiten sowie umfangreiche Objektsammlungen, die mittlerweile als wichtige historische Quellen zur traditionellen Kultur der Naga gelten. Einige besonders bedeutende Sammlungen zu den Naga befinden sich heute in Museen in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Diese werden nun erstmals umfassend der Öffentlichkeit vorgestellt. Während sich die Ausstellung in Zürich (ab 7. Juni) auf die Brüche zwischen Vergangenheit und Gegenwart konzentriert, stehen im Museum der Kulturen Basel die Sammlungen als Zeugen einer vergangenen Zeit im Zentrum des Interesses.

Biber

– cas to

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Lachs – saumo n

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Badeanzug – maillot de bain

Museum.BL, Liestal

Museum am Burghof - Lörrach Basler Straße 143, D - 79540 Lörrach www.museum-loerrach.de Tel. ++49 (0)7621-919370 Mi/me – Sa/sa 14-17h, So/di 11-17h


News

Und ausserdem: Kunst Raum Riehen Blumensaft >22.06.2008 Sportmuseum Schweiz Fussballfieber >29.06.2008 Museum.BL, Liestal Adam, Eva und Darwin. Szenen einer Problembeziehung >29.06.2008 Museum Tinguely Kunstmaschinen/Maschinenkunst >29.06.2008 Basler Papiermühle 50 Jahre Helvetica. Kleine Jubiläumsausstellung zum 50. Geburtstag einer Schrift >30.06.2008 Kunstmuseum Basel Soutine und die Moderne >06.07.2008 Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst Fokus: Olafur Eliasson >13.07.2008 Historisches Museum Basel: Musikmuseum ¡Che Bandoneón! Ein Instrument tanzt Tango >13.07.2008 Naturhistorisches Museum Basel Sammlung Käfer Frey >10.08.2008

Tipps

Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst Emil Michael Klein. Manor-Kunstpreis Basel >13.07. 2008 Kunst Raum Riehen Heiri Strub >16.08.–14.09.2008 S AM Schweizerisches Architekturmuseum Schnittstellen zwischen Architektur und Design >21.09. 2008 Karikatur & Cartoon Museum Basel Märchen. Was gibt's Neues? >28.09.2008 Kunsthaus Baselland, Muttenz/Basel The Eternal Flame 10.08.– 05.10.2008 Museum für Musikautomaten, Seewen Als der Ton noch aus dem Trichter kam. Die faszinierende Welt der Phonographen und Grammophone >26.10.2008 Skulpturhalle Basel Antike im Kino. Die Kulturgeschichte des Antikenfilms >02.11.2008 Anatomisches Museum der Universität Basel Bein 2008. Kreuzband, Meniskus, Achillessehne und Co. >12.2008 Jüdisches Museum der Schweiz Endingen – Lengnau. Auf den Spuren der jüdischen Landgemeinden im Aargau >31.12.2008

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Homer. Der Mythos von Troia in Dichtung und Kunst >17.08.2008 Kunstmuseum Basel Robert Delaunay. Hommage à Blériot >17.08.2008 Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Puppen, Drachen, Roboter. Spielzeug aus Japan >25.08.2008

Permanente Verbeugungen

Natürlich sind wir in Basel verwöhnt mit dieser Fülle von Museen. Und natürlich bin ich stolz darauf, bei meinen ausländischen Gästen mit den Schätzen des Kunstmuseums oder einer Fondation Beyeler dick angeben zu können.

Das Objekt von Monika Sosnowska im Polnischen Pavillon an der Biennale di Venezia 2007 war für mich ein Höhepunkt. Ich erinnere mich, wie ich – bereits einigermassen müde vom Herumlaufen in den Giardini – in den Länderpavillons im hintersten Teil des Gartens anlangte. Ich wurde beim Eintreten in den Polnischen Pavillon sofort gefangen Foto: zvg genommen von diesem Käfig aus Eisen, der im Innern des Pavillons hochgezogen war. Das Eisengerüst passte knapp in den Raum, Eisenstreben, T-Träger und Leitern waren zum Teil geknickt, die konstruktivistisch-lineare Form war immer wieder leicht verbogen und deformiert. Ich war bezaubert vom Sperrigen des Objekts, das zugleich auch eine filigrane Eleganz hatte. Am besten gefiel mir, dass die Struktur den Betrachter nicht eigentlich mitberechnet hatte. Wir hatten uns zu bücken, um uns innerhalb des Objekts zu bewegen. Permanente Verbeugungen.

Mit Kindern gehe ich zu Tinguely oder ins Spielzeugmuseum (imFoto: zvg mer ein Volltreffer!) – diejenigen, die sich für intellektuell halten, führe ich ins Museum der Gegenwartskunst, die Romantischen ins Pharmazie-Historische Museum mit seinem ganz speziellen Ambiente. Aber wenn ich Basel, das Leben hier und die Wohnkultur am Rheinknie demonstrieren will, entführe ich meine Freunde in den «Kirschgarten». Das Haus strahlt eine ureigene Stimmung aus (dies nicht nur zur Adventszeit, wenn dort die legendären Basler Christbäume geschmückt werden) – und obwohl der «Kirschgarten» erst seit einem halben Jahrhundert ein Museum ist, «schmeckt» man in den 50 Räumen das Basel des 18. und 19. Jahrhunderts – na ja: ein bisschen gute alte Zeit eben. Faszinierend sind immer wieder die Tische mit dem Basler Tafelsilber, die Möbel und Gemälde, welche uns in die Wohnkultur jener Epoche eintauchen lassen – doch was die wenigsten wissen: Das Museum zeigt nicht nur eine der schönsten Meissen-Sammlungen (dank der Pauls-Eisenstein-Stiftung) auch Uhrenfans kommen da gross zum Zug; zwei Stiftungen machen seit 25 Jahren das Haus zum Kirschgarten zu einem weltweit berühmten Mekka der Sammler von alten Sack- oder Kutschenuhren. Und ganz speziell: der Museums-Shop mit einem quirlig-bunten Angebot an alten Basler Spielzeugen bis zur Ticktack-Uhr, die Kinderhände zusammenbasteln können …

Vitra Design Museum, Weil am Rhein Leben unter dem Halbmond. Die Wohnkulturen der arabischen Welt >31.08.2008

Freudig las ich natürlich auch den Namen der polnischen Künstlerin auf der Ausstellungsankündigung im Schaulager. Doch auch Bedenken kamen auf. Wie kommen diese raumbezogenen Installationen mit den Ausstellungsräumen des Schaulagers zurecht? Der Charme des Polnischen Pavillons hatte gerade darin bestanden, dass der Bau eine offene und lichte Gartenarchitektur war, während das Schaulager im Untergeschoss den Touch eines Tresorraumes nie ganz abzustreifen vermag. Doch Vertrauen ist hier wohl angebracht. Die Künstlerin hat mit der Einladung zum Schaulager auch zu Räumen ja gesagt, die sie neu herausfordern werden. Und auch mich als Besucherin. Die Werke von Monika Sosnowska sind Form gewordene mentale Raumerkundungen. Allons-y. Sibylle Omlin, Leiterin Institut Kunst, Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel

-minu, Kolumnist

Museum der Kulturen Basel Rot. Wenn Farbe zur Täterin wird. >31.08.2008 Red, hot & cool. Kumari Nahappan >31.08.2008 Museum am Burghof Lörrach, Lörrach Alles im Fluss – Tout baigne. Wiese, Birs & Ill >07.09.2008

Reise in die gute alte Zeit

Historisches Museum Basel: Haus zum Kirschgarten Di – Fr, So 10 –17 h; Sa 13 –17 h

Schaulager: Andrea Zittel, Monika Sosnowska. 1:1 26.04. – 21.09.2008

Kokeshi-Puppe aus Japan: zu sehen im Spielzeugmuseum, Dorfund Rebbaumuseum Riehen

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museen basel magazin 2/08

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Schwerpunkt Kunstszene in Basel

Auf der Suche nach der Basler Bohème Basel glänzt als Museumsstadt von europäischem Rang. Wie aber ist es um die aktive zeitgenössische Kunstszene bestellt? «Könnte besser sein», teilt uns der «metrobasel»-Report 2007 mit, der sich mit der Lebensqualität in dem als «metrobasel» zusammengefassten Dreiländer-Wirtschaftsraum am Rheinknie befasst hat. Das museen basel magazin hat Exponentinnen und Exponenten der Kunst- und Kulturszene nach deren Einschätzung befragt. Einmal im Jahr, jeweils eine Woche lang im Juni, ist Basel der Nabel der Kunstwelt. Wenn die Kunstmesse Art Basel alles anzieht, was in der glamourösen internationalen Kunstszene Rang und Namen hat, verströmt die Stadt eine gute Portion berauschende Urbanität. Eine Stimmung, die über die Messedauer hinaus nicht anzuhalten vermag (zumindest in Jahren, in denen sie nicht von einem sportlichen Grossereignis flankiert wird): «Man bekommt das Gefühl, dass die Stadt am Abend auf den Aus-Schalter drückt», sagt beispielsweise Adam Szymczyk, Direktor der Kunsthalle Basel. Szymczyk war, als er dieses Statement abgab, eben erst von Berlin nach Basel zurückgekehrt; als Kurator der aktuellen Berlin Biennale hatte er unter anderem ein ausgedehntes Nachtprogramm auf die Beine gestellt. Und bei einem Vergleich mit der Trendstadt Berlin landet noch manche Metropolitanregion auf den hinteren Rängen. Er steht aber mit seiner Einschätzung nicht alleine da. Sam Keller, ehemaliger Leiter der Art und heutiger Direktor der Fondation Beyeler, gibt ähnliche Eindrücke zu Protokoll: «Wenn ich abends mit Gästen vom Rhein zur Kunsthalle spaziere, dann spüre ich, dass diese sich wundern, wie ausgestorben sich das Zentrum der Stadt präsentiert, die sie als Ort wichtiger Museen und der Kunstmesse Art kennengelernt haben.» Etwas mehr Lebendigkeit wäre laut Keller wünschenswert: «Während der Art sind wir Weltstadt, während der Fasnacht beweisen wir, dass wir durchaus feiern können, da könnte Basel doch auch in den Zwischenzeiten etwas grossstädtischer sein.»

Auf der Suche nach der Basler Bohème: Jang Jung-Yean

Und stets ist es der Glamour, der fehlt «Die Mischung wäre gut, aber der Glamour fehlt», lautet diesen Eindrücken entsprechend einer der Schlüsse des «metrobasel»-Reports 2007 zum gesellschaftlichen Umfeld für den Life-Science-Standort Basel. «metrobasel» versteht sich als Plattform für die wirtschaftliche Entwicklung der Metropolitanregion Basel und ist auf Initiative des Konjunkturforschungsinstituts BAK Basel Economics entstanden. Im so genannten «BAK Quality of Life Index» schneidet Basel bei Faktoren wie Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Umwelt, Kaufkraft sehr gut ab,

während die Stadt im «Freizeit-/Leisure-Bereich» schlecht dasteht. Vermisst wird insbesondere ein «exklusiver, trendiger Kulturbetrieb». Wörtlich heisst es im «metrobasel»-Report» dazu: «In Basel gibt es zu wenige Leute, die Trends setzen, Glamour verbreiten und durch ihren Lebensstil die Stadt prägen.» Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard Florida fasst diese «Leute», die als Designer, Werberinnen, Kunst-, Film- und Medienschaffende tätig sind, und durch ihren kreativen Lebensstil auch ausserhalb ihrer Ateliers für Stimmung sorgen, unter dem etwas altertümlich klingenden Begriff «Bohemiens» zusammen. «Diese Bohemiens sind in Basel im Vergleich mit anderen Metropolitanregionen unterdurchschnittlich vertreten», sagt Christoph Koellreuter, Gründungsdirektor und Delegierter des Vorstandes des Vereins «metrobasel». In Basel beträgt die Bohemien-Konzentration in der Bevölkerung 0,9 %, das ist sehr viel weniger als in London, das mit einem Bohemien-Faktor von 4 % an der Spitze liegt, weniger aber auch als in Zürich, wo 1,2 % der Bevölkerung in diese Kategorie fallen. «Es ist ein gewisses Potenzial an Nicht-Angepassten notwendig, damit sich die eher angepassten, hochqualifizierten Arbeitskräfte in einem urbanen Raum wohl fühlen», erklärt Koellreuter. Und dieses Potenzial sei in Basel nicht hoch genug, was ja auch Einheimische dazu verleite, Basel als «Schlafstadt» zu bezeichnen. Mangel an Farbigkeit Hat Basel tatsächlich zu wenige Bohemiens zu bieten? «Stimmt», teilt Kunstmuseum-Direktor Bernhard Mendes Bürgi die Einschätzung der Konjunkturforscher. «Kunstszenegänger, die nicht in der gesellschaftlichen Konformität leben, bringen Farbigkeit in eine Stadt – eine Farbigkeit, die Basel ein bisschen abgeht.» Auf dem Gebiet der Kulturvermittlung stehe Basel sehr gut da, in der aktiven zeitgenössischen Kunstszene weniger, sagt Bürgi, der vor seiner Basler Direktorenstelle die Kunsthalle im trendigen Zürcher Löwenbräuareal geleitet hat. Eine ähnliche Auffassung vertritt Peter Bläuer, Gründungsdirektor der Young Art Fair LISTE: «Auf dem Museumsgebiet ist Basel Weltklasse, im Bereich der Galerien und der zeitgenössischen Kunstszene bleibt die Stadt aber das, was sie ja eigentlich ist: eine Kleinstadt.» Basler Künstlerinnen und Künstler zögen, sobald sie internationale Beachtung fänden, nach Berlin, Paris oder New York. «Und diejenigen, die diese Beachtung noch nicht haben, müssen nach Zürich, weil dort die wichtigen Galerien ansässig sind.»

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Ein nicht repräsentativer Einblick in die Basler Szene mit (von links nach rechts, von oben nach unten): Diego und Gilli Stampa Guillaume Daeppen Iris Baumann Lena Eriksson Francesca Ferguson Marc Spiegler und Annette Schönholzer Matthias Bürgin Guido Magnaguagno Jaques Herzog Christian Schoch Beat Toniolo Instant City (Sibylle Hauertt, Daniel Reichmut) Heinrch Lueber Markus Mueller Leta Peer Hanspeter Hofmann Claudia und Julia Müller Erik Steinbrecher Martina Gmuer Adam Szymscyk Annette Schindler Fraenzi Madoerin Dominik Ziliotis Sam Keller Michael Köchlin Bürgi Silvia Buol Theodora Vischer Barbara Naegelin Daniel Baumann Christoph Eymann Alex Silber Martin Remagen Muda Mathis Edgar Hagen Peter Blauer Boycottletes (Lara Schwander, Melanie Fischer) Tarek Abu Hageb


Nicht widerstehen konnte die junge Galerie Groeflin/Maag, die im Sommer 2007 nach nur gerade drei Jahren vom Dreispitz am Basler Stadtrand nach Zürich gezogen ist: «Zürich ist nun halt mal das Zentrum für zeitgenössische Kunst in der Schweiz», sagt Galeristin Claudia Groeflin: «Basel ist Museumsstadt, Zürich ist lebendiger, pflegt einen spontaneren Austausch, und die Menschen haben weniger Hemmungen, in Galerien zu gehen.» Jacqueline Burckhardt, in Zürich lebende Mitherausgeberin der internationalen Kunstzeitschrift «Parkett» und Basler Bürgerin, teilt diese Auffassung. Von Zürich aus höre man nicht viel von einer besonders vitalen Basler Szene ausserhalb der Institutionen: «Man hat das Gefühl, es herrsche eine eher spröde, recht ernste Atmosphäre vor», sagt sie. Im Vergleich mit der selbstbewussten Art, wie sich die Zürcher Kunstund Partyszene präsentiert, kann die Basler Szene tatsächlich etwas «spröde» wirken: So vermittelt zum Beispiel der Werkraum Warteck pp, wenn er nicht gerade die LISTE beherbergt, eher den Eindruck einer zwar kreativen, aber dennoch gemütlichen Dorfgemeinschaft als eines aufregenden urbanen Zentrums, wie auch Peter Bläuer, Präsident des Vereins Werkraum Warteck pp, zugibt. Auch KunsthalleLeiter Szymczyk hat manchmal den Eindruck, dass die Basler Szene trotz ihrer Reichhaltigkeit etwas in sich gekehrt wirkt. Eine Art Aufbruchstimmung Sind die Künstlerinnen und Künstler in Basel ganz einfach zu ruhig, um als anregende Bohemiens wahrgenommen zu werden? «In Basel können die Kunstschaffenden auf zahlreiche institutionelle Fördermassnahmen zurückgreifen, was mit ein Grund sein mag, warum man die Szene als Aussenstehender nicht so deutlich wahrnimmt», sagt Annette Schindler, Leiterin des Forums für Medienkunst [plug.in]. Szymczyk, dessen Kunsthalle sich als international orientiertes Schaufenster für zeitgenössische Kunst nur bedingt für die junge lokale Szene einsetzen kann, sieht auf der anderen Seite durchaus institutionelle Lücken in Basel: «Eigentlich ist es erstaunlich, wie viele Künstler in Basel leben und arbeiten, während es gleichzeitig wenige günstige Atelierräume, wenige Anreize, Orte und Gelegenheiten gibt, wo sie ihr Schaffen präsentieren können.» Tatsächlich hat sich unter anderem mit dem Verschwinden des «alternativen» Kunstraums «Filiale», den der Basler Künstler Erich Hattan mit Gleichgesinnten ins Leben gerufen hatte, eine grosse Lücke aufgetan. Annina Zimmermann, Kunstvermittlerin und Präsidentin des Vereins Ausstellungsraum Klingental, setzt sich aktiv für eine Verbesserung dieser Situation ein. Zusammen mit vorwiegend jüngeren Protagonistinnen und Protagonisten der Basler Szene hat Zimmermann im Ausstellungsraum Klingental 2006 einen radikalen, aber wohltuenden Generationenwechsel eingeleitet. «Die jungen Künstlerinnen und Künstler brauchen einen Off-Ort, wo sie ausstellen können», sagt sie. Die Szene an und für sich bezeichnet sie als durchaus interessant und lebendig. Und fähig, aus einer Lethargie auszubrechen: In den vergangenen Jahren sind zum Teil basierend auf Eigeninitiative von jungen Künstlerinnen und Künstlern einige interessante neue Kunstorte entstanden – und zum Teil auch bereits wieder verschwunden. 20

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Zu Letzteren gehört die Kunstraum-Initiative «Vrits» einer Gruppe junger Künstler um den diesjährigen Manor-Kunstpreisträger Emil Michael Klein und Kilian Rüthemann. Vrits existiert im Moment nur noch als Label, während die Künstlerin Lena Eriksson bei ihrem vielseitig genutzten Projekt «Lodypop» an der St. Johanns-Vorstadt 72 noch immer ein Dach über dem Kopf hat. Schräg gegenüber, in der ehemaligen Basler Volksdruckerei, unterhält Martin Burr ein öffentliches Atelier für Künste und Wissenschaften mit dem Namen «imprimerie basel». Auf der Kleinbasler Seite haben ein paar junge Künstlerinnen und Künstler unter dem Titel «Wirtshaus» ebenfalls zur räumlichen Selbsthilfe gegriffen. «Basel hat sehr viel zu bieten» Die Basler Kunstszene wird also bei weitem nicht bei allen als marginal empfunden. «Basel hat in Sachen Kunst und Kultur sehr viel zu bieten», betont die Direktorin des Schaulagers, Theodora Vischer. Auch Nikola Dietrich, die neue Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst am Kunstmuseum Basel, empfindet die Basler Kunstszene «als sehr dicht». Michael Koechlin, Leiter des Ressorts Kultur im Basler Erziehungsdepartement, meint: «Die Behauptung, dass sich die Schweizer Kunstszene nur auf Zürich beschränke, wird nicht wahrer, wenn man sie stetig wiederholt.» Und auch Gottfried Boehm, Vorsteher des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel, kann die Sorge um einen Bohemien-Mangel nicht nachvollziehen. «Abgesehen davon, dass ich der Bezeichnung Bohemiens, die eine gesellschaftliche Kategorie aus dem 19. Jahrhundert umschreibt, wenig abgewinnen kann: In Basel gibt es doch zahlreiche Künstler und gut 10 000 Studenten, die den Aspekt der anderen Lebensformen in die Gesellschaft einbringen.» Gibt es in Basel letztlich weniger Bohemiens, weil sich die Szene in einer Humanistischen Tradition einfach unaufgeregter und deswegen unauffälliger gebärtet? Auch Alois M. Müller, Direktor der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) der Fachhochschule Nordwestschweiz, kann dem Begriff Bohemien wenig abgewinnen: «So werden Kunstschaffende als Lebenskünstler und Spassvögel abgetan», meint er. Auf der anderen Seite sieht auch er im traditionsverbundenen und ziemlich hierarchisch durchstrukturierten Kulturleben Basels durchaus Lücken. «Die Szene könnte experimentierfreudiger und lebendiger sein.» Als Direktor der neuen HGK kämpft er nach eigenen Angaben zudem mit den Geistern der Vergangenheit: «Wir sind nicht mehr die grosse Grafikerschmiede von einst, sondern Hochschule auch für Kunst, Mode und Design.»

Sibylle Omlin, Leiterin des Instituts Kunst an der HGK, glaubt an das Potenzial der Basler Szene. «Unsere Hochschulabgänger haben in der jüngsten Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie sich auch selber zu behaupten vermögen.» Dennoch meint auch sie, dass die Basler Szene etwas Schub von aussen benötigen könnte. Sie hofft, dass mit der geplanten Konzentration der heute sehr verzettelten HGK auf dem Dreispitz ein neues, lebendiges Zentrum entstehen könnte. «Ein attraktives Hochschulumfeld ist unabdingbar für eine lebendige junge Szene», betont sie. Szene-Phönix aus der Dreispitz-Asche Auf dem Dreispitzareal ist tatsächlich einiges im Tun: 2012 sollen unter der Ägide der Christoph Merian Stiftung die heute in der halben Nordwestschweiz verstreuten Institute der HGK dort an einem neu entstehenden Kunst-Campus zusammengefasst werden. Über den Nachzug weiterer Basler Kunst- und Kulturinstitutionen wird mehr oder weniger laut nachgedacht. Und mit dem jeweils im Spätherbst

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stattfindenden Festival für elektronische Künste Shift wird das Gelände bereits erfolgreich kulturell bespielt. Kunstmuseum-Direktor Bürgi kann sich vorstellen, dass die Initiative auf dem Dreispitz einen nachhaltigen, kreativen Schub auslösen könnte. Auch Jacqueline Burckhardt gibt sich hoffnungsfroh: «Ich glaube an ein grosses Potenzial in Basel; das hat die Stadt immer und immer wieder seit Jahrhunderten bewiesen», sagt sie. «Manchmal hängt es einfach von ein paar wenigen Persönlichkeiten ab, die auftauchen und eine Szene mit neuer Energie zu beleben vermögen.» Auch Sam Keller sieht Basel noch lange nicht als Schlafstadt verloren – «sonst wäre ich sicher nicht hier geblieben». Allerdings mahnt er, die Künstlerinnen und Künstler als empfindliche Sensoren für einen lebendigen und lebenswerten urbanen Raum ernst zu nehmen. Dieser Ansicht ist auch Jacqueline Burckhardt: «Hauptsache ist, dass man diese Menschen erkennt, pflegt und sich entwickeln lässt, damit sie nicht enttäuscht abwandern müssen.» Dominique Spirgi


museen basel für Kinder und Familien

museen basel für Kinder und Familien

Juni 2008 Museum am Burghof Lörrach Stadt am Fluss: Von Waschfrauen, Seifensiedern und Halunken 01.06.2008, 11.00 h Für Familien Eine Waschfrau erzählt Geschichten aus einer Zeit, als die Wiese und ihre Kanäle wichtige Lebensadern für Lörrach waren. Treffpunkt: 11.00 h, Pyramide am Burghof Kosten: Erwachsene EUR 3,50 (ermässigt: EUR 2,50, Familienkarte EUR 9,00) Museum der Kulturen Basel Lotusblüten falten 01.06.2008, 13.00, 14.00 und 15.00 h Für Familien Aus Papier werden Lotusblüten gefaltet, die anschliessend in ein Wasserbecken gelegt werden, wo sie langsam aufblühen. Museum der Kulturen Basel Spiel der Götter – Als Buddha den Fussball entdeckte 01.06.2008, 14.00 h Für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren Spielfilm von Khyentse Norbu (Bhutan/Australien 1999) Augusta Raurica, Augst Brotbacken im römischen Holzofen 01.06., 13.00 und 14.30 h Für Familien In Teamarbeit mahlen alle zuerst das Getreide auf der originalen Steinmühle. Danach gehts ans Kneten des Teiges. Anschliessend werden die Brote geformt und in den Holzofen eingeschossen. Nach dem Backen können alle ein eigenes «Römerbrot» mit nach Hause nehmen. Historisches Museum Basel: Musikmuseum Gerade und quer mit Flöten, Klarinetten, Oboen und Co. 08.06.2008, 11.15 h Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren Die Kinder tauchen in die Welt der Holzblasinstrumente ein. Sie erfahren, wie diese Instrumente funktionieren und was es alles dazu braucht, damit diese klingen. Augusta Raurica, Augst Römischer Spielnachmittag 08.06. zwischen 13.30 und 16.30 h Für Familien Spiele für die ganze Familie wie in römischer Zeit. Unter kundiger Anleitung lernen Familien Spiele und Geräte kennen, wie sie schon von römischen Kindern benutzt worden sind. Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst Video – ich sehe 14.06.2008, 13.30 h Workshop für Kinder von 7 bis 12 Jahren Anmeldung: T +41 (0)61 271 00 14 Materialkosten: CHF 10.–

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Kunstmuseum Basel Soutine und die Moderne 21.06.2008, 14.30 –16.00 h Für Kinder von 8 bis 11 Jahren Workshop zur Ausstellung Soutine und die Moderne Teilnehmerzahl beschränkt (Anmeldung: T +41 (0)61 206 62 62) Kosten: CHF 2.– (Kinder mit Familienpass gratis) Historisches Museum Basel: Barfüsserkirche «Wer Basels Brunnen zählen möchte ...» 22.06.2008, 11.15 h Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren Früher versorgten sich die Menschen an den öffentlichen Brunnen mit Wasser. Aber wie kam das Wasser in den Brunnen? Was bedeuten die Figuren an den Brunnen? Augusta Raurica, Augst Alles Scherben? Töpfern wie in römischer Zeit 22.06.2008 Für Familien Unter Anleitung können Kinder und ihre Eltern auf einer Stupfscheibe, wie sie schon die Römer verwendet haben, ein eigenes Gefäss drehen und zerbrochene Stücke wieder zu einem Gefäss zusammenfügen. Daneben erfährt man Manches aus dem römischen Alltag, aber auch darüber, wie in der Archäologie gearbeitet wird. Schaulager Kinderführung 29.06.2008 Kinder von 8 bis 11 Jahren In der Obhut einer ausgebildeten Betreuerin können Kinder gemeinsam mit Gleichaltrigen den Ausstellungsort spielerisch erfahren. Kostenfreies Angebot (Voranmeldung nicht nötig) Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Theaterspielen im Museum. Ferienkurs zu Homer 30.06. – 04.07.2008, jeweils 09.30 –13.00 h Göttinnen und Götter lenken das Schicksal der griechischen Helden – im Glück wie im Unglück. Aber ohne die Mithilfe der Menschen erreichen auch die Götter in den Sagen nicht immer ihr Ziel. Eine solche Sage wird zum Theaterstück entwickelt und gespielt. Anmeldung: T +41 (0)61 201 12 40 oder anne-kaethi.wildberger@bs.ch Kosten: CHF 80.–

Juli 2008 Augusta Raurica, Augst Brotbacken im römischen Holzofen 06.07., 13.00 und 14.30 h Details siehe 01.06.2008 Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Sommerferien-Angebot 03.07. – 07.08.2008, 14.30 –16.30 h Kinder ab 6 Jahren Jeden Donnerstag findet während der Sommerferien ein betreuter Spielnachmittag mit Leander High statt.

Kinderferienstadt im St. Alban Ausgraben wie Archäologinnen und Archäologen 07.–11.07.2008 und 14.07.–18.07.2008, jeweils 14.00 – 18.00 h Unter Anleitung können Kinder und Jugendliche auf einer inszenierten Fundstelle auf dem Letziplatz im Rahmen der Robi-Spiel-Aktionen, selbst ausgraben und dadurch die archäologischen Arbeitsmethoden kennen lernen. Organisation: Antikenmuseum Basel und Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt Augusta Raurica, Augst Familiengrabung: Wer sucht, der findet … 07.–10.07., 21.07. – 24.07. Für Familien Einmal auf einer richtigen archäologischen Ausgrabung arbeiten: Unter Anleitung können Familien gemeinsam ausgraben, fotografieren, vermessen, Funde aus der Erde freilegen, zeichnen und waschen. Museum Kleines Klingental Bruder Jakob auf der Reise durch die Zeit 16., 23. und 30.07.2008, 14.30-16.30 Der Mönch Jakob taucht nach 500 Jahren auf wundersame Weise in unserer Zeit wieder auf und kann mithilfe der Kinder von heute einen Besuch im mittelalterlichen Kloster nachholen. Anmeldung: Dreiland-Ferienpass, T +41 (0)61 683 72 10 Kunstmuseum Basel Sommerferien-Workshops jeweils Di, 09.00 –16.00 h Während der Sommerferien bietet das Kunstmuseum Basel Workshops zu folgenden Themen an: • Comics (01.07. und 08.07.2008) • Drachen und Ritter (15. und 22.07.2008) • Wasser & Co. (29.07.) Anmeldung: T +41 (0)61 206 62 62 Kosten: CHF 8.– (mit Familienpass CHF 6.–)

Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Spielnachmittag für Kinder 12.07.2008, 14.30 –16.30 h Die Kinder spielen mit Michiyo Fuchs und Tomoko Müller. Kosten: Museumseintritt Museum der Kulturen Basel Malen mit Rot 16.07.2008, 09.00 –12.00 h Für Kinder ab 7 Jahren In der Ausstellung Rot geht es auf die Suche nach natürlichen Farbstoffen und schönen Ornamenten. Anschliessend folgt Malen mit Rot. Anmeldung: T +41 (0)61 226 56 32 Kosten: Museumseintritt + CHF 10.– Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Die Geschichte der Prinzessin Kaguya 19.07.2008, 14.30 h Rosmarie Britt erzählt Märchen aus Japan. Museum der Kulturen Basel Malen mit Rot 23.07.2008, 09.00 –12.00 h Details: siehe 16.07.2008 Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Origami für Kinder 24.07.2008, 14.00 –17.00 h Für Kinder ab 7 Jahren Die Kinder steigen in die Kunst des Papierfaltens ein. Kosten: CHF 10.– (Anmeldung bis 3 Tage vor Durchführung: T +41 (0)61 641 28 29) Augusta Raurica, Augst Alles Scherben? Töpfern wie in römischer Zeit 27.07.2008,13.00 –15.00 h Details siehe 22.06.2008

August 2008 Museum der Kulturen Basel Rote Glücksbringer 09.07.2008, 10.00 –13.00 h Für Kinder ab 7 Jahren Mit einer Ethnologin in der Ausstellung Rot auf der Suche nach Glücksbringern. Danach erklärt die Künstlerin Besma Bottoni, wie man einen roten Talisman anfertigt. Anmeldung: T +41 (0)61 266 56 32 Kosten: Museumseintritt + CHF 10.– Naturhistorisches Museum Basel Übernachten im Museum! 11.07.2008, 20.00 h Für Kinder ab 10 Jahren Bugs Bunny und Tom & Jerry wünschen gute Nacht! Übernachtung im Ausstellungssaal zu Füssen der Skelette, mit Frühstück und Überraschungen. Mitbringen: Schlafsack, Luftmatratze o.Ä., Taschenlampe, Comic-Figuren (wenn vorhanden) Anmeldung bis 27.06.2008: T +41 (0)61 266 55 00 Kosten: CHF 60.– inkl. Frühstück

Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Taketombo 02.08.2008, 14.30 –16.30 h Einführung in das japanische Spiel mit Bambuslibellen und andere Spielereien. Kosten: Museumseintritt inkl. 1 Taketombo, weitere Taketombos zu CHF 3.– / Stk. Augusta Raurica, Augst Brotbacken im römischen Holzofen 03.08.2008, 13.00 & 14.30 h Details siehe 01.06.2008 Kunstmuseum Basel Sommerferien-Workshop Wasser & Co 05.08.2008, 09.00 –16.00 h Anmeldung: T +41 (0)61 206 62 62 Kosten: CHF 8.– (mit Familienpass CHF 6.–)

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museen basel für Kinder und Familien

museen basel für Behinderte

September 2008 Museum der Kulturen Basel Weben mit Komory Fofana und Ibrahim Coulibaly 05.08.2008, 09.00 –16.00 h Für Kinder ab 7 Jahren Komory Fofana und Ibrahim Coulibaly, zwei professionelle Weber aus dem Norden der Côte d’Ivoire, sind im Museum zu Gast. Sie unterrichten auf den für Westafrika typischen Schmalband-Webstühlen. Anmeldung: T +41 (0)61 266 56 32 Kosten: CHF 90.– (inkl. Materialkosten) Augusta Raurica, Augst Familiengrabung: Wer sucht, der findet … 04. – 07.08.2008, 09.00 – 14.00 h Details siehe 07. – 10.07.2008 Museum der Kulturen Basel Weben mit Komory Fofana und Ibrahim Coulibaly 06.08.2008, 09.00 –16.00 h Für Kinder ab 7 Jahren Details: siehe 05.08.2008 Historisches Museum Basel: Musikmuseum Wenn Instrumente reisen 10.08.2008, 11.15 h Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren Ferienzeit ist Reisezeit. Mit den Menschen gehen auch Instrumente auf Reisen. Die Familien folgen ihrer Spur und packen ihre eigenen musikalischen Ferienkoffer. Naturhistorisches Museum Basel Tom & Jerry im Museum? 20.08.2008, 15.00 –17.00h Workshop für Kinder von 7 bis 11 Jahren In der Sonderausstellung Animatus begegnen die Kinder berühmten Comic-Figuren wie Donald Duck oder Tom & Jerry auf eine ungewöhnliche Art. Anmeldung: T +41 (0)61 266 55 00 Materialkosten: CHF 3.– Schaulager Kinderführung 31.08.2008, 11.00 h Details siehe 29.06.2008 Augusta Raurica, Augst Römerfest 2008 31.08.2008, 10.00 –17.00 h Immer am letzten Wochenende im August steigt das grösste Römerfest der Schweiz. Rund 500 Mitwirkende verwandeln sich in Gladiatoren, Wagenlenker, Tänzerinnen, Händler und Handwerkerinnen und entführen jeweils Zehntausende von Besuchern in die Römerzeit.

Augusta Raurica, Augst Brotbacken im römischen Holzofen 07.09.2008, 13.00 & 14.30 h Details siehe 01.06.2008 Augusta Raurica, Augst Römischer Spielnachmittag 14.09. zwischen 13.30 und 16.30 h Details siehe 08.06.2008 Kunstmuseum Basel Die Magie der Dinge: Kindernachmittag 20.09.2008, 14.00 –16.00 h Für Kinder von 8 bis 11 Jahren Workshop zur Stilllebenausstellung Die Magie der Dinge Anmeldung: T +41 (0)61 206 62 62 Kosten: CHF 8.– (mit Familienpass CHF 6.–) Historisches Museum Basel: Barfüsserkirche Falkenpfeife, Helm und Schild – Was den Ritter auszeichnet 21.09.2008, 11.15 h Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren Die Familien entdecken die mittelalterliche Lebenswelt der adligen Oberschicht und erfahren, wie man Ritter werden konnte, wozu die Falkenpfeife diente, weshalb der Topfhelm so wichtig war und warum man nach Jerusalem reisen wollte. Augusta Raurica, Augst Alles Scherben? Töpfern wie in römischer Zeit 28.09.2008, 13.30–15.00h Detailks siehe 22.06.2008

Regelmässig Museum Tinguely Kinderclub Jeden Mi (ausser Schulferien), 14.00 –17.00 h Kinder ab 8 Jahren Der Kinderclub bietet ein anregendes Angebot zu Jean Tinguely und der Ausstellung Kunstmaschinen/Maschinenkunst. Anmeldung jeweils bis Mo vor Kinderclub: T+41 (0)61 688 92 70 Kunstmuseum Basel Augen auf! Jeden ersten So im Monat, 12.00 –13.00 h Werkbetrachtung für Kinder Anmeldung: T+41 (0)61 206 62 62 Vitra Design Museum, Weil am Rhein Sonntagsführung für Kinder 08.06., 13.07. und 10.08.2008, 11.00 –13.00 h Kinder von 5 bis 12 Jahren Anmeldung: T +49 (0)7621 702 36 39 oder workshops@design-museum.de

Kunsthalle Basel Kunsthalle ohne Schwellen Auf Anfrage werden für Menschen mit Behinderungen Führungen durch die aktuellen Ausstellungen durchgeführt. Anmeldung: T +41 (0)61 206 99 09 oder vbosshard@kunsthallebasel.ch Kunstmuseum Basel Führung für Behinderte Auf Anfrage führt die Abteilung Bildung & Vermittlung Gruppen ab fünf Personen mit Behinderung durch das Kunstmuseum. Bei der Führung wird auf die jeweils spezifische Behinderung Rücksicht genommen. Anmeldung: T +41 (0)61 206 62 88 Naturhistorisches Museum Basel Donald Duck im Museum? 28.06.2008, 10.00 –12.00 h In der Sonderausstellung Animatus begegnen die Workshop-Teilnehmenden berühmten Comic-Figuren wie Donald Duck oder Tom&Jerry auf eine ungewöhnliche Art. Ein Künstler hat die Skelette der ComicFiguren nachgebildet. Der Workshop befasst sich mit der äusseren Gestalt von Tieren und ihren Knochen. Anmeldung: Bildungsclub Basel T +41 (0)61 281 08 61 Naturhistorisches Museum Basel Animatus: Führung für Gehörlose 28.06.2008, 10.00 –12.00 h Führung durch die Sonderausstellung für Gehörlose mit Gebärdendolmetscher/in. Kosten: Eintritt Sonderausstellung Anmeldung: eduard.stoeckli@bs.ch, Naturhistorisches Museum Basel Naturhistorisches Museum Basel 6. Tag der Behinderten 28.08., 10.00 –17.00 h Zum sechsten Mal findet im Naturhistorischen Museum Basel der «Tag der Behinderten» statt. Mit Objekten aus der Sammlung, Führungen in der Ausstellung und Workshops bietet das Museum ein spezielles Programm für Behinderte an. Alle Behinderten (mit IV-Ausweis) sowie eine Begleitperson haben freien Eintritt. Museum der Kulturen Basel Rot zum Anfassen >31.08.2008 Wie fühlt sich die Farbe Rot an? Dieser Frage widmet sich eine kleine Ausstellung im Veranstaltungsraum des Museums der Kulturen, die direkt auf Rot Bezug nimmt. Das Berühren der zwölf hier präsentierten Objekte ist ausdrücklich erlaubt! Lassen Sie also Ihre Hände über seidige Kimonos und wollige Umhänge fahren oder ertasten Sie einen aus Holz geschnitzten Jesus und eine Skulptur des elefantenköpfigen Ganesha, des indischen Gottes des Glücks. Am Geländer, das von Objekt zu Objekt führt, sind Texttafeln in Blindenschrift angebracht.

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Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Information und Anmeldung: Anne-Käthi Wildberger, Ruedi Jaberg, T +41 (0)61 201 12 40 (Di – Fr vormittags) anne-kaethi.wildberger@bs.ch Sagen modellieren >17.08.2008 Ob Abenteuer zu Land oder Wasser, ob Probleme mit Zauberinnen oder Ungeheuern – Odysseus weiss sich fast immer zu helfen. In der Ausstellung Homer. Der Mythos von Troia in Dichtung und Kunst gibt es unzählige spannende Geschichten zu hören und zu sehen, in der Werkstatt kann man diesen Sagen aus Ton eine Form geben. Alle Schulstufen Max. 12 Teilnehmende Materialkosten: CHF 5.– pro Person Der Troianische Krieg und die Abenteuer des Odysseus >17.08.2008, 10.00 –12.00 h oder 14.00–16.00 h Nach einer Führung durch die Ausstellung versuchen die Schülerinnen und Schüler sich anhand vorgegebener Textfragmente im Nacherzählen von homerischen Geschichten. Ab 9. Schuljahr und weiterführende Schulen Max. 20 Teilnehmende «Miss Griechenland», Held und Zauberin >17.08.2008, 10.00 –12.00 oder 14.00 –16.00 h Die Schülerinnen und Schüler sehen und hören in der Ausstellung Sagen von Odysseus und anderen griechischen Helden. Anschliessend improvisieren sie zu diesen Geschichten. 1.–5. Schuljahr Max. 20 Teilnehmende

Augusta Raurica Information und Anmeldung: T +41 (0)61 816 22 22, mail@augusta-raurica.ch Rollenspiel zum römischen Badewesen 10.00 –16.00 h Unterwegs im Ruinengelände befassen sich Schulklassen mit Senecas Beschreibungen eines Badebetriebes. In einem Rollenspiel entscheiden die Kinder, ob die Zentralthermen erweitert werden sollen oder nicht. Bei schönem Wetter können für das Rollenspiel Togen und Tuniken an der Museumskasse ausgeliehen werden. 4.– 6. Schuljahr Max. 24 Teilnehmende Kosten: CHF 20.– So ein Theater! 09.30 –12.00 h oder 13.00 –15.30 h Einmal selber auf der Bühne des imposanten Theaters von Augusta Raurica stehen! Nach Einführung zum Theaterwesen in römischer Zeit unternehmen die Schülerinnen und Schüler eine aktive theatralische Reise in die Römerzeit. (Das Theater kann auch ohne fachliche Begleitung bespielt werden.) 4.– 6. Schuljahr 15 –25 Teilnehmende museen basel magazin 2/08 25 Kosten: CHF 200.–


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Schülergrabung: Wer sucht, der findet ... Juni und September, jeweils Di, Mi oder Do, 09.00 –15.00 h Der Kurs spannt den Bogen zwischen Ausstellungsobjekt und Grabungsfund: Mit Schaufel und Kelle holen die Schülerinnen und Schüler selber Zeugnisse der römischen Vergangenheit ans Tageslicht. Sie besprechen die Funde und lernen dabei, welche Geheimnisse die Objekte über das Leben unserer Vorfahren preisgeben können. 4. –6. Schuljahr Max. 25 Teilnehmende Kosten: CHF 400.–

Basler Papiermühle Information und Anmeldung: T +41 (0)61 225 90 90, info@papiermuseum.ch Abenteuer Schrift Ist es möglich, eine Keilschrifttafel zu lesen? Warum schrieben die Altägypter mit Hieroglyphen? Waren die steinzeitlichen Felszeichnungen bereits Schrift? Schon lange untergegangene Hochkulturen haben ihre Geschichte aufgeschrieben. Als Schriftenforscher machen sich die Schülerinnen und Schüler daran, diese Schriften zu verstehen. Alle Schulstufen – max. 20 Teilnehmende Kosten: CHF 200.– exkl. Eintritte (Eintritt für Schulen aus BS und BL gratis)

Fondation Beyeler Information und Anmeldung: Rebecca Wieland/Kunstvermittlung: Daniel Kramer, Janine Schmutz, T +41 (0)61 645 97 20, fuehrungen@beyeler.com Schulführung Fernand Léger >07.09.2008, Mo –Do, 10.00 –11.00 und 13.30 –14.30 h Während seines Exils in New York (1940 –1945) schuf Fernand Léger die Serie der «Taucher». In dieser Werkreihe löst er die Farbe von der Zeichnung ab und versetzt die Bildelemente in einen eigenartigen Schwebezustand. Neben abstrakten Farbblöcken schwirren menschliche Körper – ohne Kontakt zur Erde – als Taucher, Tänzer oder Akrobaten durch den Bildraum. Alle Schulstufen – max. 25 Teilnehmende Kosten (>19 Jahre): CHF 90.– plus Museumseintritt (BS/BL gratis). Ältere: CHF 150.– plus Museumseintritt (alles exkl. 7,6 % MwSt.)

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Workshops Fernand Léger >07.09.2008 Mo – Do, 10 .00 – 12.30 h In seiner in New York (1940 –1945) entstandenen Werkreihe «Les Plongeurs» versetzt Fernand Léger die Bildelemente in einen eigenartigen Schwebezustand. Neben abstrakten Farbblöcken schwirren menschliche Körper – ohne Kontakt zur Erde – als Taucher, Tänzer oder Akrobaten durch den Bildraum. Die Führung sowie der anschliessende Workshop widmen sich dieser spektakulären Bilderfindung. Alle Schulstufen – max. 25 Teilnehmende Kosten (bis 19 Jahre): CHF 150.– plus Museumseintritt (BS/BL gratis). Ältere: CHF 300.– plus Museumseintritt (exkl. 7,6 % MwSt.) Einführungen für Lehrkräfte: Fernand Léger 04. und 10.06.2008, 18.00 –19.30 h Kosten: CHF 7.–

Historisches Museum Basel Information und Anmeldung: Gudrun Piller, Johanna Stammler, T +41 (0)61 205 86 70, gudrun.piller@bs.ch; johanna.stammler@bs.ch Barfüsserkirche Workshops zu den Dauerausstellungen «Tanz ins Jenseits», «Zeichen und Bilder einer Stadt» oder «Zunftfest und Beulenpest» lauten die Titel von Workshops, mit denen das Historische Museum Basel Schülerinnen und Schülern Einblicke in den Alltag, sowie in die Fest- und Herrschaftskultur vergangener Zeiten gewährt. 5. –12. Schuljahr (je nach Angebot) Max. 25 Teilnehmende Mehr auf www.museenbasel.ch/schulen Kirschgarten Workshops zu den Dauerausstellungen Im vornehmen Stadtpalais an der Elisabethenstrasse können Schülerinnen und Schüler sich mit den «Bürgerlichen Lebens-Räumen im 18. Jahrhundert» vertraut machen, sich mit «Uhren und Zeitmessung gestern und heute» befassen oder einen Französischsprachkurs für Deutschsprechende besuchen. 2. –12. Schuljahr (je nach Angebot) Max. 25 Teilnehmende Mehr auf www.museenbasel.ch/schulen

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Sofern nichts anderes angegeben ist, sind Workshops für Klassen aus Basel-Stadt und Baselland gratis. Für alle anderen kosten sie CHF 160.–. Auf www.museenbasel.ch finden Sie die vollständige Übersicht über das Angebot für Schulen – und über alle Museen und ihre Ausstellungen.

Musikmuseum Hin und her – Instrumente auf Reisen Deutsche Auswanderer brachten das Bandoneón nach Buenos Aires, wo es zum wichtigsten Instrument des Tangos wurde. Schulklassen gehen auf Spurensuche dieses Kulturaustausches, entdecken den Tango und beschäftigen sich mit dem Thema «Führen und Geführtwerden». Max. 25 Teilnehmende 3. – 7. oder 7. –12. Schuljahr

Kunsthalle Basel Information und Anmeldung: Valerie Bosshard, T +41 (0)61 206 99 00, vbosshard@kunsthallebasel.ch I Am Not Exotic – I Am Exhausted >31.07.2008 Workshop zur Arbeit von Dan Perjovschi an der Rückwand der Kunsthalle Basel: Ziel ist es, die Neugierde und das Verständnis für zeitgenössische Kunst zu fördern und einen individuellen Bezug zu den gezeigten Werken zu schaffen. Aufgrund der gesammelten Eindrücke werden eigene Zeichnungen geschaffen. 1.– 9. Schuljahr

Kunstmuseum Basel Information und Anmeldung: Marianne S. Meier, Jacqueline Maurer, T +41 (0)61 206 62 88, bildung.vermittlung@bs.ch Chaïm Soutine: Führung durch Sonderausstellung >06.07.2008 Chaïm Soutine (1893 –1943), ein französischer Maler mit russischjüdischen Wurzeln, gilt als einer der Hauptmeister der expressionistischen Malerei. Er lebte ab 1913 in Paris und entwickelte dort eine leidenschaftliche Farbdynamik mit labilen, unruhig gelagerten Formen. Seine beeindruckenden Bilder sollen anhand ausgewählter Werke vorgestellt werden. Auf Wunsch kann die Führung mit einer Arbeit im Atelier ergänzt werden. Die Magie der Dinge: Führung durch Sonderausstellung ab 07.09.2008 Die Schülerinnen und Schüler versuchen die magische Wirkung der Stilllebenmalerei aus dem späten 15. bis Mitte des 18. Jahrhunderts zu ergründen. Dabei sollen die moralischen Lehren oder Absichten hinter den Darstellungen stillliegender Dinge erörtert und hinterfragt werden. Auf Wunsch kann eine ergänzende Arbeit im Atelier angehängt werden. Für alle Schulstufen

Die Magie der Dinge 18.09.2008, 17.00 –18.15 h Einführung für Lehrkräfte mit Apéro Robert Delaunay Führung durch Sonderausstellung >17.08.2008 Die Führung durch die Robert-Delaunay-Sonderausstellung befasst sich mit dem kürzlich restaurierten Werk «Hommage à Blériot». Die Schülerinnen und Schüler lernen den Künstler und sein Umfeld sowie die Hintergründe kennen, die zu diesem Werk geführt haben.

Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst Information und Anmeldung: Kunstvermittlung, Martina Siegwolf, Tel. +41 (0)61 206 62 89, martina.siegwolf@bs.ch Sammlungs-Workshops In verschiedenen Workshops können sich Schülerinnen und Schüler mit den Arbeitsweisen, den Hintergründen und Motivationen zeitgenössischer Kunst bzw. Künstlerinnen und Künstler befassen. Im Gespräch und Erfahrungsaustausch sollen ausgewählte Werke näher betrachtet, der Umgang mit Kunst diskutiert und neue experimentelle Wege ausprobiert werden, mit dem Ziel, einen persönlichen und sinnlichen Zugang zum weiten Feld der zeitgenössischen Kunst zu eröffnen. Natur – Kultur pur? Olafur Eliasson behandelt in seinen Arbeiten das Verhältnis zwischen Natur und Kultur. In seinen Lichtinstallationen und Fotografien konfrontiert er die Betrachter mit optischen, physikalischen und landschaftlichen Phänomenen und hinterfragt unsere Wahrnehmungsmodelle und Sehgewohnheiten. Im Museum wird sein Werk besprochen und erforscht, im Atelier wird mit Licht und Fotoapparat experimentiert. Einführung für Lehrkräfte 18.06.2008, 14.00 h In die Ausstellung Above-the-Fold mit Werken von Ayse Erkmen, Ceal Floyer und David Lamelas

Museum.BL, Liestal Information und Anmeldung: Marc Limat, T +41 (0)61 925 62 23 (Di –Fr ganzer Tag), marc.limat@bl.ch Was sagte Darwin wirklich? 18.06.2008, 14.00 h Was ist an der Behauptung dran, die Evolutionstheorie vertrage sich nicht mit der Existenz eines Gottes? Die Führungen vermitteln das komplexe Thema der Evolution auf stufengerechte Art. 5. – 12. Schuljahr und weiterführende Schulen

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Zur Sache. Objekte erzählen Geschichten Mi, 10.00 –11.00 h Was hat eine Pizza mit dem Baselbiet zu tun? Objekte bringen die Geschichte der Region näher. Fachpersonen aus den Bereichen Sammlung und Restaurierung ermöglichen neue Blickwinkel auf die regionale Kultur. Angepasste Angebote für alle Schulstufen Max. 25 Teilnehmende

Museum am Burghof Lörrach Information und Anmeldung: T +49 (0)7621 91 93 70 Nationalsozialismus in der Region Anhand von Einzelschicksalen und historisch aussagekräftigen Exponaten macht die Führung die Untaten des NS-Staates in Südbaden und dem Elsass deutlich und analysiert die Haltung der Schweiz. (Dies ist ein Beispiel für viele Workshops zu unterschiedlichen Themen, die das Museum am Burghof im Angebot hat.) Max. 25 Teilnehmende Kosten: EUR 30,00

Museum der Kulturen Basel Information und Anmeldung: Bildung & Vermittlung, T +41 (0)61 266 56 32/42, gaby.fierz@bs.ch Rot zum Anfassen >31.08.2008 Als Ergänzung zur Ausstellung Rot – Wenn Farbe zur Täterin wird sind im Veranstaltungsraum des Museums der Kulturen zwölf Objekte aus ganz unterschiedlichen Kulturen ausgestellt. Diese stehen für Themen wie Fruchtbarkeit, Geburt, Macht, Schutz, Identität und Glaube. Ausnahmsweise dürfen die Exponate mit den Händen berührt werden. 1.– 9. Schuljahr Auf Spurensuche – Rot für Kids >31.08.2008 Zur Ausstellung Rot – Wenn Farbe zur Täterin wird gibt es ein spannendes Suchspiel für Kinder. Es kann an der Kasse des Museums der Kulturen für die Dauer eines Ausstellungsbesuchs ausgeliehen werden. Ab 2. Schuljahr (speziell geeignet für Arbeiten mit Kleingruppen) Verschiedene Workshops zu Rot >31.08.2008 Bei den verschiedenen Rundgängen durch die Ausstellung im Museum der Kulturen folgen die Schülerinnen und Schüler roten Spuren rund um die Welt und untersuchen spezielle Aspekte von Rot als «Farbe des Glücks» oder «Farbe der Macht». 1. – 9. Schuljahr (abgestufte Angebote) Max. 24 Teilnehmende

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Rhomben, Zacken, Kreise – Malen mit Cochenille und Uruku >31.08.2008 Auf einem Rundgang durch die Ausstellung Rot suchen Schülerinnen und Schüler nach Objekten mit einer speziellen Musterung. Zu erfahren ist, was Rot mit einer Laus zu tun hat oder woher die rote Farbe Uruku stammt. Die Eindrücke werden auf Musterkärtchen festgehalten, um anschliessend mit den natürlichen Farbstoffen Cochenille und Uruku eigene rote Muster malen zu können. Kindergarten bis 6. Schuljahr Max. 24 Teilnehmende

Museum für Musikautomaten, Seewen Information und Anmeldung: T +41 (0)61 266 55 00, nmb@bs.ch Gloggomobil Di – Fr, ab 10.00 h Die Schülerinnen und Schüler bestücken Musikwalzen mit Melodien und lernen so auf spielerische Weise eine Art Notenschrift kennen. Beim Rundgang im Museum erfahren sie, wie Musikdosen und weitere mechanische Musikinstrumente funktionieren. 15 – 25 Teilnehmende Kosten: CHF 75.– pro Gruppe

Museum Kleines Klingental Information und Anmeldung: T +41 (0)61 267 66 25, ines.rueschluethy@bs.ch Zauberkräuter oder Unkraut? Im Heilkräutergarten des Museums erleben die Kinder, dass auch mitten in der Stadt die verschiedensten Heilpflanzen wachsen. Dabei sind sie selbst aktiv: Sie schnuppern, schmecken, tasten und lösen in Gruppen ein Quiz. Max. 25 Teilnehmende Kosten: CHF 100.– pro Schulklasse

Museum Tinguely Information und Anmeldung: Beat Klein, Lilian Steinle-Schmidt, T +41 (0)61 688 92 70, beat.klein@roche.com, lilian.steinle@roche.com Tinguely-Workshop Di – Fr, 09.30 –12.00 h Tinguelys Werke mit ihrer eigenen anarchistischen Freiheit, ihrem Chaos, ihrer Unordnung und Ordnung überraschen immer wieder und erzeugen auf ihre eigene Weise ihren Zufall. Ein Workshop besteht aus einem Rundgang im Museum und einem praktischen Teil im Atelier. Für alle Schulstufen Max. 22 Teilnehmende Kosten: CHF 60.– plus CHF 3.– pro Person

Workshop Kunstmaschinen/Maschinenkunst I >29.06.2008, Di – Fr, 09.30 – 12.00 h Die ausgestellten Kunstwerke scheinen selber Künstler zu sein. Sie zeichnen, malen und modellieren. Einige brauchen etwas Hilfe, damit sie loslegen können. Während des Rundgangs im Museum probieren die Schülerinnen und Schüler die Maschinen aus und werden danach im Atelier selber tätig. 1.– 6. Schuljahr Kosten: CHF 60.– und CHF 3.– pro Person Workshop Kunstmaschinen/Maschinenkunst II >29.06.2008, Di – Fr, 09.30 –12.00 h Künstler bauen Maschinen, die Kunstwerke herstellen. Wer ist da der Künstler: die Maschine oder ihr Erschaffer? Oder wird es gar der Betrachter, wenn er die Maschine bedient? Und was ist dann überhaupt das Kunstwerk: die Maschine, das Produkt oder der Akt seiner Herstellung? Ein Workshop besteht aus einem Rundgang im Museum und einem gestalterischen Teil. 7. – 12. Schuljahr Kosten: CHF 60.– und CHF 3.– pro Person Workshop: ps Pavel Schmidt >14.09.2008, Di – Fr 09.30 –12.00 h Das Werk des Malers, Zeichners und Installationskünstlers ist dadaistisch und barock zugleich – ernsthaft, spielerisch, mit Freude an Umkreisung, an Verschlüsselung und Sinnentzug. Dabei sind Dinge sein Ding ebenso wie Worte ... Ein Workshop besteht aus einem Rundgang im Museum und einem praktischen Teil im Atelier. 7. – 12. Schuljahr Max. 24 Teilnehmende Kosten: CHF 60.– und CHF 3.– pro Person

Naturhistorisches Museum Basel Information und Anmeldung: Bildung und Vermittlung T +41 (0)61 266 55 08 (Di-Do), karin.feigenwinter@bs.ch Workshops zu den Dauerausstellungen 09.30 – 11.30 h In verschiedenen Workshops werden den Schülerinnen und Schülern verschiedene in den Dauerausstellungen gezeigte Themenschwerpunkte nähergebracht: «Tiere und Menschen der Altsteinzeit», «Feldhase und Biber – bedrohte Tiere der Region», «Von Kristallen und Pflastersteinen», «Alle Vögel sind schon da ...» sowie «Evolution des Menschen». Daneben gibt es die Möglichkeit, im Museum spielerisch Französisch zu lernen.

Pharmazie-Historisches Museum der Universität Basel Information und Anmeldung: T +41 (0)61 264 91 15, martin.kluge@unibas.ch

Pest und Totentanz. Der Totentanz und seine realen Bezüge in Basel Keine Krankheit verkörperte den unaufhaltsamen Tod mehr als die Pest. Was ist die Pest? Wie lebte man zu Pestzeiten in Basel? Und wie konnten sich die Menschen vor der Pest schützen? Die Schülerinnen und Schüler begeben sich auf die Suche nach den Menschen von damals. Ab 5. Schuljahr Max. 25 Teilnehmende Kosten: Für Klassen aus BS/BL: Gruppenpauschale CHF 30.– (CHF 50.– ab 26 Personen), übrige Klassen: CHF 3.– pro Person bzw. CHF 5.– (für über 26-Jährige)

Schaulager IInformation und Anmeldung: T +41 (0)61 335 32 32, info@schaulager.org Dialogische Führungen >21.09.2008 Das Schaulager bietet in der Ausstellung Andrea Zittel, Monika Sosnowska. 1:1 dialogische Führungen für Schulklassen an. In Gesprächsform werden verschiedene thematische Bereiche altersgerecht vermittelt. Im Vordergrund stehen die Auseinandersetzung mit den Inhalten und die aktive Teilnahme der Schülerinnen und Schüler. Ab 5. Schuljahr Kosten: CHF 80.–

Sportmuseum Schweiz Information und Anmeldung: T +41 (0)61 261 12 21 Führung Fussballfieber Im Sportmuseum grassiert das Fussballfieber. In der gleichnamigen Ausstellung wird die Geschichte der Schweizer Nationalmannschaft an den grossen Turnieren nachgezeichnet. Das Beste an der Fussballfieber-Ausstellung: Die Besucherinnen und Besucher kommen selber an den Ball. Sei es auf dem Tipp-Kickfeld, an der Playstation, der Torwand oder dem Töggelikasten. 1.– 9. Schuljahr Max. 25 Teilnehmende Kosten: CHF 200.–

Vitra Design Museum, Weil am Rhein Information und Anmeldung: Esmeralda Hernandez, Silvia Gross T +49 (0)7621 702 36 39, workshops@design-museum.de Workshop: Leben unter dem Halbmond >21.09.2008 Die Workshops haben zum Ziel, ausgehend von der aktuellen Sonderausstellung manuelle, kreative und rationale Fertigkeiten zu fördern und gleichzeitig ein Bewusstsein für die gestaltete Umwelt wachzurufen. Ab 7. Schuljahr Max. 25 Teilnehmende Kosten: EUR 10,00

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etc.

Adressen

Anatomisches Museum Pestalozzistrasse 20, 4056 Basel T +41 (0)61 267 35 35 www.unibas.ch/anatomie/museum Mo – Fr 14 –17 h; So 10 –16 h

Bilder lesen will gelernt sein. www.museenbasel.ch/schulen

Vorschau Mit dem Tram zur Akropolis fahren, Basler Geschichte anschaulich erleben, Natur im Museum vertiefen: Basels Museen vertiefen das Wissen und erweitern den Horizont der Basler Kinder und Jugendlichen – täglich, in der Freizeit und während der Schule. Mit welchen Angeboten und Methoden dies Fachleute für Schulklassen tun, wieso es Sinn macht, die gute Schulstube mit «heiligen Hallen» zu tauschen, was Schülerinnen und Schüler in den Basler Museen dürfen und ihre Lehrpersonen lernen können – das erfahren Sie im nächsten museen basel magazin. Es erscheint Ende September 2008. Dazu gibt es Hinweise auf Ausstellungshighlights, zum Beispiel auf Mythos Venedig. Canaletto, Turner, Monet in der Fondation Beyeler sowie Unter uns. Archäologie in Basel im Historischen Museum Basel.

Was hat Ihnen im Museum besonders gefallen? Haben Sie sich über etwas geärgert? Was ist Ihnen im museen basel magazin aufgefallen? Ihre Meinung interessiert uns. Schreiben Sie uns: museumsdienste basel, Eva Keller, Postfach 1556, CH-4001 Basel – oder: eva.keller@bs.ch

Für 19 Franken kommen die museen basel-Drucksachen zu Ihnen nach Hause. Für 17 Euro reisen sie auch ins Ausland! Senden, faxen oder mailen Sie uns Ihre Koordinaten: museumsdienste basel, Postfach 1556, CH- 4001 Basel, Fax +41 (0)61 267 65 95 oder info@museenbasel.ch

Ja, schicken Sie mir das museen basel magazin und die museen basel agenda jeweils sofort nach Erscheinen.

Senden Sie mir den museen basel guide mit der Ausstellungsübersicht für das Jahr 2008.

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Adresse

Vorname

E-Mail

Ich bin Lehrerin/ Lehrer. 30

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PLZ, Ort

Jahrgang (fakultativ)

Historisches Museum Basel: Musikmuseum Im Lohnhof 9, 4051 Basel T +41 (0)61 264 91 60 www.hmb.ch Mi – Sa 14 –18 h; So 11–17 h

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig St. Alban-Graben 5, 4010 Basel T +41 (0)61 201 12 12 www.antikenmuseumbasel.ch Di – So 10 –17 h

Jüdisches Museum der Schweiz Kornhausgasse 8, 4051 Basel T +41 (0)61 261 95 14 www.juedisches-museum.ch Mo, Mi 14 –17 h; So 11–17 h

Augusta Raurica Giebenacherstrasse 17, 4302 Augst T +41 (0)61 816 22 22 www.augusta-raurica.ch Mo 13 –17 h; Di – So 10 –17 h Aussenanlagen täglich 10 –17 h

Karikatur & Cartoon Museum St. Alban-Vorstadt 28, 4052 Basel T +41 (0)61 226 33 60 www.cartoonmuseum.ch Mi – Sa 14 –17 h; So 10 –17 h

Ausstellungsraum Klingental Kasernenstrasse 23, 4058 Basel T +41 (0)61 681 66 98 www.ausstellungsraum.ch Di – Fr 15 –18 h; Sa, So 11–17 h Basler Papiermühle St. Alban-Tal 37, 4052 Basel T +41 (0)61 225 90 90 www.papiermuseum.ch Di – So 14 –17 h Fondation Beyeler, Riehen Baselstrasse 101, 4125 Riehen T +41 (0)61 645 97 00 www.beyeler.com Mo – So 10 –18 h; Mi 10 – 20 h Fondation Herzog Oslostrasse 8, E11 4023 Basel T +41 (0)61 333 11 85 www.fondation-herzog.ch Fr 14 –18 h Forum Würth Arlesheim Dornwydenweg 11, 4144 Arlesheim T +41 (0)61 705 95 95 www.forum-wuerth.ch Mo – Fr 11–17 h; Sa , So 10 –18 h Historisches Museum Basel: Barfüsserkirche Barfüsserplatz, 4051 Basel T +41 (0)61 205 86 00 www.hmb.ch Di – So 10 –17 h Während Sonderausstellungen: Do 10 – 20 h Historisches Museum Basel: Haus zum Kirschgarten Elisabethenstrasse 27– 29, 4051 Basel T +41 (0)61 205 86 78 www.hmb.ch Di – Fr, So 10 –17 h; Sa 13 –17 h Historisches Museum Basel: Kutschenmuseum Scheune bei der Villa Merian in Brüglingen/ St. Jakob, 4051 Basel T +41 (0)61 205 86 00 www.hmb.ch Mi, Sa, So 14 –17 h

Kunst Raum Riehen im Berowergut, Baselstrasse 71, 4125 Riehen T +41 (0)61 641 20 29 www.kunstraumriehen.ch Mi – Fr 13 –18 h; Sa, So 11–18 h Kunsthalle Basel Steinenberg 7, 4051 Basel T +41 (0)61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch Di, Mi, Fr 11–18 h; Do 11– 20.30 h; Sa, So 11 –17 h Kunsthaus Baselland, Muttenz St. Jakob-Strasse 170, 4132 Muttenz T +41 (0)61 312 83 88 www.kunsthausbaselland.ch Di, Do – So 11–17 h; Mi 14 – 20 h Kunstmuseum Basel St. Alban-Graben 16, 4010 Basel T +41 (0)61 206 62 62 www.kunstmuseumbasel.ch Di – So 10 –17 h Während Sonderausstellungen: Mi 10 – 20 h Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst St. Alban-Rheinweg 60, 4052 Basel T +41 (0)61 272 81 83 www.kunstmuseumbasel.ch Di – So 11–17 h Mühlemuseum Brüglingen Brüglingerhof, 4142 Münchenstein T +41 (0)61 226 33 33 www.merianstiftung.ch täglich 9 h bis zur Abenddämmerung Museum.BL, Liestal Zeughausplatz 28, 4410 Liestal T +41 (0)61 925 50 90 / 59 86 www.museum.bl.ch Di –So 10 –17 h Museum am Burghof Lörrach Basler Strasse 143 D-79540 Lörrach T +49 (0)7621 91 93 70 www.museum-loerrach.de Mi – Sa 14 –17 h; So 11–17 h

Museum der Kulturen Basel Münsterplatz 20, 4051 Basel T +41 (0)61 266 56 00 www.mkb.ch Di – So 10 –17 h Museum für Musikautomaten, Seewen Bollhübel 1, 4206 Seewen T +41 (0)61 915 98 80 www.landesmuseen.ch/ seewen Di – So 11–18 h Museum Kleines Klingental Unterer Rheinweg 26, 4058 Basel T +41 (0)61 267 66 25 / 42 www.mkk.ch Mi, Sa 14 –17 h; So 10 –17 h Museum Tinguely, Basel Paul Sacher-Anlage 1, 4058 Basel T +41 (0)61 681 93 20 www.tinguely.ch Di – So 11–19 h Naturhistorisches Museum Basel Augustinergasse 2, 4001 Basel T +41 (0)61 266 55 00 www.nmb.bs.ch Di – So 10 –17 h Pharmazie-Historisches Museum Totengässlein 3, 4051 Basel T +41 (0)61 264 91 11 www.pharmaziemuseum.ch Di – Fr 10 –18 h; Sa 10 –17 h [plug.in] St. Alban-Rheinweg 64, 4052 Basel T +41 (0)61 283 60 50 www.iplugin.org Mi – Sa 14 –18 h Bei Ausstellungen So 14 –18 h Puppenhausmuseum Steinenvorstadt 1, 4051 Basel T +41 (0)61 225 95 95 www.puppenhausmuseum.ch Mo – So 10 –18 h S AM Schweizerisches Architekturmuseum Steinenberg 7, 4051 Basel T +41 (0)61 261 14 13 www.sam-basel.org Di, Mi, Fr 11–18 h; Do 11–20.30 h; Sa, So 11–17 h Sammlung Friedhof Hörnli Hörnliallee 70, 4125 Riehen T +41 (0)61 605 50 68 1. & 3. So im Monat 10 –16 h

Schaulager Ruchfeldstrasse 19, 4142 Münchenstein T +41 (0)61 335 32 32 www.schaulager.org Di, Mi, Fr 12 –18 h Do 12–19 h; Sa, So 10 –17 h Ab 22.09.2008: Zugänglich für Lehre, Forschung, Schulen nach Voranmeldung Schweizerisches Feuerwehrmuseum Basel Spalenvorstadt 11, 4051 Basel T +41 (0)61 268 14 00 www.rettung-bs.ch So 14 –17 h Sculpture at Schoenthal Kloster Schönthal, 4438 Langenbruck T +41 (0)62 390 11 60 www.schoenthal.ch Fr 14 –17 h; Sa, So 11 –18 h Skulpturhalle Basel Mittlere Strasse 17, 4056 Basel T +41 (0)61 261 52 45 www.skulpturhalle.ch Di – Fr 10 –17 h; Sa , So 11 –17 h Spielzeugmuseum, Dorfund Rebbaumuseum Riehen Baselstrasse 34, 4125 Riehen T +41 (0)61 641 28 29 www.riehen.ch/de/tourismus/ spielmuseumred Mo, Mi – So 11–17 h Sportmuseum Schweiz Missionsstrasse 28, 4055 Basel T +41 (0)61 261 12 21 www.sportmuseum.ch Di – Do 10 –12 h & 14 –17 h Verkehrsdrehscheibe Schweiz und unser Weg zum Meer Westquaistrasse 2, 4057 Basel T +41 (0)61 631 42 61 www.verkehrsdrehscheibe.ch März – Nov. Di – So 10 –17 h Dez.– Feb. Di, Sa, So 10 –17 h Vitra Design Museum, Weil am Rhein Charles-Eames-Strasse 1, D-79576 Weil am Rhein T +49 (0)7621 702 32 00 www.design-museum.de Mo – So 10 –18 h; Mi 10 – 20 h

zugänglich mit telefonischer Voranmeldung Oberrheinischer Museumspass Noch mehr Informationen zu den Veranstaltungen und Öffnungszeiten während der Art Basel und den Feiertagen siehe:

www.museenbasel.ch


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