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Sinnvoll automatisiert

Das Elektroinstallationsunternehmen Stählin AG hat in Windlach ein Mehrfamilienhaus so umgebaut, dass es in Sachen Energieeffizienz und Gebäudeautomation auf dem modernsten Stand ist. Dazu gehören eine PV-Anlage, eine Gebäudesteuerung sowie Ladelösungen für die Elektromobilität.

Text: Judith Brandsberg

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■ Verschiedene Lichtszenen wie beispielsweise zum Kochen, zum Essen oder zum Ausruhen sind programmiert.

Immer mehr Kundinnen und Kunden kommen mit dem Wunsch auf den Elektroinstallateur Felix Stählin zu, die Energieeffizienz in ihrem Haus zu erhöhen oder

eine PV-Anlage zu installieren. Auch die Nachfrage nach Ladestationen für Elektroautos steigt rasant. «Das Bewusstsein ist vorhanden, dass ein intelligentes Haus viel zur Energiewende beitragen kann», erklärt sich Felix Stählin diese positive Entwicklung der Nachfrage. Wenn jemand Felix Stählin fragt, ob er eine Gebäudesteuerung empfehlen würde, ist seine Antwort folg-

Daten und Fakten

Bauherr: Visbewo AG Elektroinstallation: Stählin Elektro, Zürich Gebäudeautomation: KNX, Dali, ZEV Beleuchtung: Occhio-Leuchten, LED-Bänder lich: «Für mich ist es meistens ganz klar, dass ich eine Steuerung einbauen würde – aber das heisst nicht, dass es in jedem Fall sinnvoll ist. Deshalb sollte dies situativ entschieden werden.» Das war auch der Grundsatz beim Umbau des Mehrfamilienhauses in Windlach, das die Visbewo AG (Vision bewusstes Wohnen) gekauft hatte. Die Firma wurde durch die Geschwister Stählin zusammen mit Freunden gegründet, um solche Projekte voranzutreiben. Und so wurde das Gebäude bedarfsgerecht umgebaut und automatisiert. Die Basis dazu bildet eine KNX-Gebäudeautomation, die als Hauptsteuerung dient. «Die PV-Anlage, die Heizung, die Licht- und Beschattungssteuerung und die zukünftige Elektromobilität können über einen zentralen Server gesteuert werden. «Deshalb ist es wichtig, dass die Technik richtig und vor allem frühzeitig koordiniert wird», sagt Felix Stählin. Die mittlere Wohnung des Hauses ist vollständig automatisiert. Konkret bedeutet dies, dass die Beleuchtung, die Beschattung, die Dachfenster sowie die SonosSoundanlage über eine KNX-Steuerung kontrolliert werden. In den unteren Wohnungen wurde keine separate Gebäudeautomation installiert. Jedoch wurden für die Beleuchtung intelligente Occhio-Leuchten gewählt, die eine eigene Steuerung beinhalten. Diese integrierte Steuerung ist ein Mehrwert für kleinere Wohnungen, die nur das Licht ansteuern möchten.

Strom vom Dach

Die Indach-Photovoltaikanlage produziert ca. 27 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Eigentümer haben sich für einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) entschieden. Damit versuchen sie nun gemeinsam, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen, um weniger Energie vom Netz beziehen zu müssen. Um die

Stromkosten gerecht zu verteilen, wird monatlich eine Abrechnung in Form eines Excel-Files generiert. Mittels der zentralen Steuerung wird der Eigenverbrauch des Stroms im Haus optimiert. Die überschüssige Energie aus der PV-Anlage wird in einer Batterie sowie als Wärme gespeichert. Zu diesem Zweck kann der absichtlich sehr grosszügig dimensionierte 800-Liter-Boiler auf bis zu 90 Grad geheizt werden. Mit dem Resultat, dass die Wärmepumpe im Sommer fast kein Warmwasser produzieren muss. Alle diese Massnahmen tra-

 Per Hand kann die Leuchte gedimmt oder der Leuchtstrahl von oben nach unten (sowie umgekehrt) gerichtet werden.

 Per App kann die Beleuchtung gesteuert werden und lassen sich die Dachfenster öffnen.

gen dazu bei, dass der Eigenverbrauchsgrad im Gebäude bei etwa 60 Prozent liegt.

Alles per App steuerbar Sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner können die Stromproduktion der PV-Anlage sowie den Hausverbrauch per App beobachten. Alessandra Stählin, die mit ihrer Familie in der mittleren Wohnung wohnt, zeigt ihre App und erklärt: «Seit wir hier wohnen, haben wir 18 800 Gramm an CO2Emissionen eingespart, das ist, als hätten wir 564 Bäume gepflanzt.» Und schmunzelnd fügt sie an: «Das gibt uns ein gutes Gewissen.» Um den Stromverbrauch zu

minimieren, achtet sie beispielsweise darauf, dass der Geschirrspüler wenn möglich dann läuft, wenn die Sonne scheint. Auch wurden bereits Netzwerkanschlüsse in die Waschküchen gezogen, damit in einem weiteren Schritt die Waschmaschinen mit PV-Strom betrieben werden können. Ein weiterer Vorteil der installierten Gebäudeautomation ist, dass nicht nur das Licht, sondern auch die Fenster, Dachfenster und Sonnenstoren via Smartphone angesteuert werden können. Ebenso kann programmiert werden, dass die automatisierten Sonnenstoren ab einem bestimmten Lux-

Wert oder bei zu hohem Wind automatisch herunter- oder hinauffahren. Eine gute Beleuchtung war wichtig Der Bewohnerschaft war eine gute Beleuchtung wichtig. Um dies zu ermöglichen, wurden in der ganzen Wohnung DaliLeuchten installiert und verschiedene Lichtszenen wie beispielsweise zum Kochen, zum Essen oder zum Ausruhen programmiert. Je nach Wunsch verändert sich somit die Lichtfarbe, die Abstrahlung oder

«Eine bedarfsgerechte Gebäudesteuerung ist sinnvoll.»

Felix Stählin

die Helligkeit. Diese vorprogrammierten Szenen sind per App oder mittels Taster einstellbar. Im Bad verfügt die Beleuchtung zudem über LED-Bänder, die das passende Ambiente schaffen. Felix Stählin sagt dazu: «Wenn eine Beleuchtung richtig geplant und gut abgestimmt ist, verleiht dies den Räumen zusätzliches Leben.»

Für die Elektromobilität vorbereitet

Mit zum durchdachten Konzept gehört, dass das Gebäude bestens für die Elektromobilität vorbereitet ist. Zu diesem Zweck sind die Vorbereitungen für den Ausbau einer oder mehrerer Ladestationen im Aussenbereich bereits getroffen. Sobald mehrere Ladestationen ausgebaut werden, wird das Lastmanagement über die vorhandene zentrale KNX-Steuerung realisiert. Der Strom wird den entsprechenden Nutzern via RFID-Karte direkt auf den bereits verbauten elektronischen Zähler zugewiesen. Sobald dann jemand im Haus ein Elektroauto besitzt, muss aufgrund der bereits vorhandenen Installation nur noch eine Ladestation angeschlossen werden. Und wenn einst mehr als vier Elektrofahrzeuge geladen werden sollen, ist es ganz einfach, ein Lastmanagement in die bestehende Steuerung zu integrieren. Felix Stählin resümiert: «Wir wollten ein Haus, das auch für die Zukunft gerüstet ist – was wir mit diesem Gebäude erreicht haben.»

www.staehlin-ag.ch

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