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Umfassend smart durchdachte Büroräume
Praxiswissen Umfassend smart durchdachte Büroräume
Die Privatbank Rahn + Bodmer Co. hat ihren Firmensitz nach fast 90 Jahren ins Zürcher Niederdorf verlegt. In den umgebauten Räumlichkeiten ist eine moderne Arbeitswelt entstanden, die den besseren Austausch unter den Mitarbeitenden ermöglicht.
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Text: Judith Brandsberg
Im November 2021 konnten die 200 Mitarbeitenden der Privatbank Rahn+Bodmer Co. im Zürcher Niederdorf ihre neuen Räume beziehen. Beim vorangehenden Umbau der drei Gebäudeteile mit einer Gesamtfläche von rund 5000 Quadratmetern wurde auf die Anforderungen der Bank bezüglich der Kundenbedürfnisse, Arbeitsabläufe sowie der Sicherheit geachtet. So entschied man sich bei Rahn+Bodmer Co. für ein Open-Space-Konzept, um den Austausch unter den Mitarbeitenden über alle Bereiche hinweg zu fördern. Entstanden sind moderne, helle, warme Räume, die von vielen Holzelementen geprägt sind. «Wir haben darauf geachtet, dass die verschiedenen Materialien und Farben der Kultur von Rahn+Bodmer Co.
entsprechen», sagt Marcel Ernst von Ernst von Petersdorff + Partner, einem Unternehmen, das sich auf Büroarchitektur spezialisiert hat. Um dies zu erreichen, wurden
Fotos: Wuermli Fotograf
Room-in-RoomElemente bieten für die Mitarbeitenden Rückzugsmöglichkeiten.
Eine Grundbeleuchtung sorgt während des ganzen Tages für eine angenehme Stimmung. Die Kreisleuchten strahlen dabei warmes, indirektes Licht ab. natürliche Materialien wie Kalkputz und Kerneschenholz verwendet. Teppiche, eine Akustikdecke und Akustikbilder sorgen
Marcel Ernst, Ernst von Petersdorff + Partner
ausserdem dafür, dass der Schall möglichst gut gedämpft wird. Die Room-in-RoomElemente wiederum bieten für die Mitarbeitenden Rückzugsmöglichkeiten. Alle diese Elemente gewähren die Flexibilität, auch auf künftige Bedürfnisse eingehen zu können.
Die Gebäudeautomation, das Herzstück Eine KNX-Gebäudeautomation steuert Storen, Licht, Heizung und Klima. Die Storen fahren am Morgen automatisch hinauf und am Abend herunter, sie reagieren zudem auf das Wetter – Sensoren messen die Raumtemperatur sowie die Luftqualität. «Wir haben eine KNX-Struktur erstellt, die alle drei Gebäudeteile miteinander verbindet», sagt David Calò von Elektro M + C. «Der KNX-Standard ist offen und deshalb geeignet, um Produkte verschiedener Hersteller einzusetzen. Der Kunde konnte so ganz einfach aufgrund seiner Bedürfnisse die Komponenten auswählen, sei es bezüglich der Optik oder der Funktion.»
■ Die Räume sind geprägt von Holzelementen aus einheimischer Kernesche.
In den Büros funktioniert alles über WLAN, was es erlaubt, von jeder Ecke aus zu arbeiten. «Es wird immer mehr digitalisiert und automatisiert, was auch gut ist», sagt Marcel Ernst. «Damit wird jedoch alles komplexer, wir brauchen Fachleute, die programmieren können, und die finden sich nicht so einfach.» Da die Programmierung des
Daten und Fakten
• Bauherr: Rahn + Bodmer Co. • Architektur: Büro Architektur, Ernst von
Petersdorff + Partner AG, Zürich • Elektroinstallationen:
Elektro M + C, Zürich • Realisation Gebäudesteuerung,
Heizung/Klima: Comsys Bärtsch • Gebäudesteuerungssystem: KNX
Zeitplan: • Planung: Januar 2020 bis Dezember 2020 • Realisierung Mieterausbau: März 2021 bis September 2021 • Möblierung/Raumdekoration Oktober 2021 Gebäudeautomationssystems nicht vor den letzten zwei Wochen eines Projekts durchgeführt werden kann, funktioniert das Gesamtsystem erst ganz am Schluss.
«Dank des offenen KNX-Standards konnte der Kunde Komponenten von verschiedenen Herstellern auswählen.»
David Calò, Elektro M + C
Wenn die Beleuchtung mit einer Lichtsteuerung versehen ist, hat also zum Beispiel der Maler noch kein Licht, wenn er es bräuchte. Und: «So werden Fehlinstallationen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt entdeckt», sagt Marcel Ernst, «Das heisst, dass wir uns absolut auf den Elektroinstallateur verlassen können mussten. Die Zusammenarbeit mit Elektro M + C funktionierte diesbezüglich sehr gut.»
Stimmungsvolle Beleuchtung Die Beleuchtung ist durchgehend mithilfe von LED realisiert worden: Eine Grundbeleuchtung sorgt während des ganzen Tages für eine angenehme Stimmung. Die Kreisleuchten strahlen dabei warmes, indirektes Licht ab, zudem wurden die Wände miteinbezogen, indem sie ebenfalls bestrahlt werden. «Das gibt dem Raum eine Spannung», sagt Marcel Ernst. In den Room-in-RoomElementen kann das Licht über Taster gesteuert werden, im Open Space sind Bewegungsmelder installiert, die auch die Ständerlampen bei den Arbeitsplätzen steuern.
Gute Zusammenarbeit Wegen der Pandemie-Situation im letzten Jahr kam es oftmals zu Lieferverzögerungen. Da jedoch bei einem Umbau die verschiedenen Gewerke aufeinander abgestimmt werden müssen, stellte dies eine grosse Herausforderungen für alle Beteiligten dar. «Ich konnte keinen Terminplan erstellen, weil die Termine laufend angepasst werden mussten», sagt Marcel Ernst. David Calò hatte für den halbjährigen Umbau 8 bis 10 Leute einkalkuliert. Diese konnte er aber nicht fix einplanen. David Calò sagt: «Wir mussten extrem flexibel reagieren.» Hilfreich in dieser Situation war, dass die Handwerker als Mitglieder des «3. Raums» immer wieder in gemeinsamen Projekten zusammenarbeiten. David Calò sagt: «Da sich viele von uns kennen, konnten wir uns gut absprechen, und wir haben uns gegenseitig geholfen, wenn es darum ging, etwas noch fertigzustellen, damit der Nächste weitermachen konnte.» Der «3. Raum» ist ein Team von Experten unterschiedlichster Fachbereiche, die sich zusammengeschlossen haben, um in den Projekten ganzheitlich unterstützen zu können. Als eingespieltes Team schaffen sie auf diese Weise moderne Arbeitswelten.
www.elektro-mc.ch, www.3-raum.ch