Leben mit Hunden Von Daniela Hagel
Ein Ratgeber f端r Hundehalter und solche, die es werden wollen
Vorwort Als ich vier Jahre alt war, brachte mein Vater unseren ersten Hund nach Hause. Ich hatte eine höllische Angst vor der Hündin. Sie war ein dunkelbraune Mischlingsdame. Peggy nannten wir sie. Es dauerte seine Zeit, bis wir uns anfreundeten. Viel, viel Geduld brauchte das. Aber schon bald waren wir unzertrennlich. Peggy begleitete mich überall hin, war mein bester Freund und bewachte mich beim Einschlafen. Später dann wartete sie immer auf mich, wenn ich von der Schule nach Hause kam. Eine wunderbare Zeit. Als ich dann 16 Jahre alt wurde, lief die Uhr meiner treuen Gefährtin langsam ab. Sie konnte nicht mehr so schnell laufen, die Augen funktionierten nicht mehr und ein böses Asthma plagte sie. Zeit Abschied zu nehmen. Für mich stand jedoch fest, dass ich in meinem Leben nie wieder ohne einen Hund sein möchte. Daran hat sich bis heute auch nichts geändert. Inzwischen habe ich meinen Traum verwirklicht und lebe mit vier Golden Retriever zusammen und züchte diese auch. Die Erfahrungen, die ich mit meine Arbeit mit Hunden gemacht habe, will ich hier weitergeben. Sicher gibt es viele Methoden, einen Hund auszubilden. Jeder Hund hat ein anderes Wesen und braucht daher andere Erziehung. Aber es gibt allgemeine Grundregeln, die Sie hier nachlesen können.
Inhalt Checkliste vor dem Kauf
Seite 4
Welcher Hund passt zu mir?
Seite 6
Hunde brauchen Lebensraum
Seite 8
Welches Futter?
Seite 9
Spiele mit dem Hund ● Beute abjagen ● Suchspiele ● Bringspiele
Seite 11
Erziehung des Hundes ● Grundgehorsam ● Rangstellung des Hundes ● Vom Welpen zum treuen Begleiter ● Hochspringen ● Alleinbleiben
Seite 14
Die wichtigsten Kommandos ● Hier ● Sitz ● Platz ● Bleib ● Leinenführigkeit ● Fuß
Seite 18
Schlusswort
Seite 24
Checkliste vor dem Kauf ●
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Bedenken Sie, dass ein Hund ca. 15 Jahre alt werden kann. Sind Sie bereit und in der Lage, für diese lange Zeit die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen? Will die ganze Familie den Hund? Meist ist das Familienmitglied, dass sich die meiste Zeit um den Hund kümmert, die Mutter, auch wenn die Kinder den Ausschlag zur Anschaffung gegeben haben. Sind in der Familie Allergien gegen Tierhaare bekannt? Ein Hund kostet. Und das nicht nur bei der Anschaffung, sondern ein Leben lang. Da kommen für Hundefutter, Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Tierarzt und sonstiges leicht 50 – 100 Euro zusammen. Ein Hund sollte nicht länger als vier Stunden allein gelassen werden. Wenn Sie berufstätig sind, sollten Sie jemand finden, der mit dem Hund in der Zwischenzeit Gassi geht. Ein Hund braucht feste Rituale, wie Fütterung und Pflege zu festgelegten Zeiten. Er wird Sie mit Sicherheit an Tagen, wo Sie es doch einmal vergessen, daran erinnern. Hunde wollen sich bewegen, bei jedem Wetter. Es gibt nichts schöneres als lange Spaziergänge mit dem Hund. Ihm ist es egal, ob es windig ist, regnet oder schneit. Ein Hund braucht neben genügend Bewegung auch Beschäftigung, die ihn gemäß seiner Veranlagung fordert. Sicher gibt es auch in Ihrer Nähe einen Hundeverein, in dem Sie auf Gleichgesinnte treffen.
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Wenn Sie in einer gemieteten Wohnung leben, klären Sie unbedingt mit dem Vermieter ab, ob die Hundehaltung erlaubt ist. Bei Grundstück mit Zaun sorgen Sie für Sicherheit. Sie tragen die Verantwortung für durch den Hund entstandenen Schäden! Wenn Sie den Hund in der Wohnung halten wollen, werden Sie mit Verunreinigungen rechnen müssen. Gerade während des Fellwechsel werden Wohnung und Kleidung immer mit Tierhaaren versehen sein. Bei nassem Wetter wird Ihr Hund überall mit seinen Pfötchen Abdrücke hinterlassen. Was machen Sie mit Ihrem Hund im Urlaub? Wenn Sie gern an das Meer fahren und sich in die Sonne legen, wird Ihr Hund sicher nicht so glücklich sein. Wählen Sie Ihr Urlaubsziel also so, dass auch der Hund auf seine Kosten kommt. Oder aber bringen Sie den Hund während Ihrer Reise bei Freunden (bestenfalls auch Freunde des Hundes) oder aber in einer Tierpension unter.
Welcher Hund passt zu mir? Bei der Haltung eines Hundes spielen die Größe und Bewegungsfreudigkeit eine große Rolle. Als Faustregel gilt daher: Je kleiner die Wohnung, desto kleiner der Hund. Für große Hunde ist Treppensteigen ungesund. Wenn Sie also nicht im Erdgeschoss wohnen, wählen Sie einen mittelgroßen oder aber kleinen Hund, den Sie notfalls auch tragen könnten. Große Hunde sollten die Möglichkeit eines Freilaufs im Garten haben, um ihren Bewegungsdrang zu befriedigen. Generell fühlen sich Hunde im Freien wohler als im Haus. Sie sind zwar gern mit ihren Menschen zusammen, möchten aber nicht nur im Haus leben müssen. Jeder Hund hat einen eigenen Charakter. Allerdings gibt es generelle Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen. Das Temperament und die Eigenschaften erbt ein Welpe aber von seinen Eltern. Sie die Eltern ruhig, wird auch der Welpe ruhig werden. Sind die Eltern quirlig, wird so auch der Welpe werden. Schauen Sie sich daher unbedingt vor dem Kauf die Eltern genau an. Die Rassen, die zur Arbeit gezüchtet wurden, sind am leichtesten erziehbar. Zu empfehlen sind daher sportliche Rassen wie die Retriever oder die Spaniel. Hirtenhunde wie die Border Collies sind zwar auch geeignet, erfordern aber eine hohe Aktivität. Das Aussehen eines Hundes sollte also nicht der alleinige Ausschlag für Ihre Entscheidung sein. Jagdhunde, wie alle Terrier (auch die Westies!), sind wegen ihres instinktiven Pirschverhaltens schwer erziehbar. Zudem sind sie sehr eigensinnig und brauchen eine „feste Hand“.