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Zauber des Eifelsteigs
Wilde Narzissen grüßen die Wanderer. „Ihr werdet verzaubert sein“ – mit diesen Worten haben uns Freunde diese Tour von Aachen nach Monschau empfohlen. Zurecht wie wir finden, denn schon nach kurzer Zeit hat uns die Naturlandschaft entlang des Eifelsteiges in ihren Bann gezogen ...
Bewusst haben wir die Zeit für unsere Wanderung in das zeitige Frühjahr gelegt. Millionen wilder Narzissen, gelbe Blütenteppiche entlang eures Weges – die Versprechungen waren groß und wir sehr gespannt. Doch die Narzissen mussten noch warten, denn wir beginnen unsere Tour im Aachener Stadtteil Kornelimünster. Der Eifelsteig reizt uns schon lange, bewusst haben wir jedoch eine Tour ausgesucht, die uns einerseits kurze Etappen bietet, wir andererseits auch Partnerwege des Eifelsteigs kennenlernen. Wir lassen den historischen Korneliusmarkt und die Fachwerkhäuser hinter uns und tauchen schnell ein in die Natur. Wir atmen tief durch und genießen die Waldluft.
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Die Stadt haben wir auch gedanklich längst hinter uns gelassen, wir finden unseren Wanderrhythmus, lassen uns leiten vom Weg, den schon so viele Menschen vor uns gelaufen sind. Jeder hinterlässt seine Spuren, wie auch die Elemente ihre Spuren in der Eifel hinterlassen haben. Das Wasser fühlt sich anscheinend sehr wohl in dieser Region und wir stoßen immer wieder auf kleine Bachläufe, Talsperren und die ausgeprägten feuchten Moorgebiete. Wir wandern gemächlich durch die Moore. Das erste ist das Hochmoor Struffelt Heide, später erkunden wir auch das Hohe Venn. Sanft wiegen sich die Gräser im Wind, die Sonnenstrahlen wärmen bereits unser Gesicht. Doch wie mag es hier bei Nebel aussehen? Gefahr besteht dabei zu keiner Zeit, denn die Stege führen sicher durch die Moore.
Es war eine gute Entscheidung, nur mit leichtem Tagesrucksack zu wandern und das restliche Gepäck in die nächste Unterkunft transportieren zu lassen. Abends lassen wir es uns im Hotel gut gehen und uns ausgewählte regionale Produkte kredenzen. Die Struffeltroute ist ein Partnerweg des Eifelsteigs, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Es ist eine schöne Tagesrundtour, mit viel Abwechslung. Im weiteren Verlauf auf dem Eifelsteig erklimmen wir mit 658 Metern den höchsten Punkt des Fernwanderweges: Vom Ausblick Steling können wir weit in die Eifel schauen und unser Ziel, die Tuchmacherstadt Monschau mit ihrer historischen Altstadt, schon sehen. Von hier aus wollen wir eintauchen in das gelbe Blütenmeer: Die Narzissen- Route führt uns durch das Perlenbach - und Fuhrtsbachtal. Unsere Freunde hatten nicht zu viel versprochen – Millionen kleiner, wilder Narzissen müssen es sein, die nun keck ihre kleinen gelben Köpfe in Richtung Sonne strecken. Wohin das Auge blickt, überall leuchtet uns das Gelb der Narzissen entgegen – in dieser noch blütenarmen Jahreszeit eine Wohltat für das Auge. Wir sind verzaubert!
Unser Tipp: Ein farbenprächtiges Naturschauspiel erwartet den Wanderer im Frühjahr. Rund sechs Millionen Narzissen breiten sich zu großen Teppichen aus und sind die Vorboten des Frühlings. www.eifel.info
Wussten Sie schon?
Ein paar Mauerreste, Info-Tafeln und eine kleine Kapelle erinnern an den Reinartzhof und an die Menschen, die dort in der Einsamkeit des Hohen Venns gelebt und gearbeitet haben. Er liegt am alten Pilgerweg von Aachen nach Trier und auch heute noch pilgern die Menschen am Pfingstmontag zur kleinen Kapelle. Nachdenklich schauen wir uns alles an und denken an die vielen Schicksale, die die Menschen hier im einsamen Moor erlebten aber auch an die Hoffnungen der Pilger auf ihrer Wallfahrt.