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Muße-Pfad: Maare- und Thermen-Pfad

Wandern mit wilden Gesellen

Der Maare-und-Thermen-Pfad. Wandern mit Rabauken und Halunken, mit wilden Gesellen, gewieften Müllern und kampfeslustigen Rittern? Na, wenn das keine unterhaltsamen Aussichten auf einer Wanderung sind. Diesen Geschichten wollte ich auf meiner 2-tägigen Tour unbedingt nachspüren.

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Eigentlich hat doch jeder etwas auf dem Kerbholz, dachte ich mir und freute mich auf meine kleine Auszeit zusammen mit einigen doch eher zwielichtigen Gestalten aus der Vergangenheit. Mein Lunchpaket war verpackt und ich machte mich auf den Weg durch das Tal des Üssbachs. Schon der Beginn am Jungferweiher in Ulmen macht Lust auf die weitere Tour. Der Blick von der Ulmener Burgruine auf das jüngste Eifelmaar ist imposant und führt in die erdgeschichtlich explosive Vergangenheit, als es hier in der Vulkaneifel vor rund 10.000 Jahren gewaltig krachte und brodelte und der Kratersee entstand. Diese Zeiten sind längst vorbei und ich mache mich auf, das Üssbachtal zu erkunden.

Wild schlängelt sich der Bach durch das Tal – er begleitet mich auf meiner Wanderung. Mal blitzt er zwischen den Blättern hindurch, mal überquere ich ihn. Eigentlich ist der Bach wie das Leben, denke ich mir, das verläuft auch nicht immer geradlinig. Für die Menschen einst war das Leben in dieser Region nicht immer einfach. Wie sie wohl die Natur erlebt haben? Sicherlich nicht so entspannt wie ich heutzutage. Schließlich trieb die Moselbande, die laut Polizeiakte „… Horde, die den Meucheldolch und den Feuerbrand schwang“, hier bis 1800 ihr Unwesen und versteckte sich in den Wäldern. Ich dagegen atme tief den Duft des Waldes ein, erfreue mich an den vielen Blüten und wilden Kräutern in den Auen und lasse mir auf den Höhen den Wind um die Nase wehen. Auf der Achterhöhe verweile ich etwas länger – ganze siebenmal blitzt der Üssbach durch den Mischwald auf. Die Schicksale der früheren Bewohner werden immer wieder greifbar – an den Überresten der Demerather Mühle zum Beispiel. Ich lasse mich auf meinem Weg von den Geschichten der Menschen leiten, umgeben von einer zauberhaften Natur.

Kerbhölzer am Wollmerather Kopp

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