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Lieserpfad
Der ultimative Lieserpfad
Der schönste aller Wege. Er wurde von „Wanderpapst“ Manuel Andrack als schönster Wanderweg der Welt bezeichnet: der Lieserpfad, der sich über vier Etappen und fast 75 Kilometer von den Eifelhöhen zur Mosel windet. Was ist dran an diesem Lob der Superlative?
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Ich will alles Gewohnte der Stadt hinter mir lassen … geht das, in einem Kurzurlaub? Nach vier Tagen auf dem Lieserpfad habe ich mit allen Sinnen erlebt, wie sich Landschaft wandelt. Ich selbst bin fast ein anderer Mensch geworden. Diese Erfahrung wird mich begleiten, als Erholung noch monatelang und als Seelenschatz wohl mein Leben lang. In Boxberg, nahe den höchsten Gipfeln der Vulkaneifel, gehe ich los, lasse mich aus dem Alltag heraustragen von diesen rauen, beinahe nordisch-kühlen Bergen. Mit jedem Schritt kommt der Süden näher, und das liegt nicht allein an der zurückgelegten Wegstrecke, auf der ich manchmal ganz allein unterwegs bin, manchmal aber auch Menschen begegne, die mich freundlich grüßen. Und zwischendurch kehre ich gern ein, zum Beispiel bei Üdersdorf in einer ehemaligen Mühle samt Hofimkerei, wo mich Süßes und Deftiges stärkt.
Südlicher wirken bald auch die Lichtungen und blühenden Wiesen. Würzig duftender Nadelwald weicht bunten Galeriewäldern, die sich mit dem Lieserpfad und dem klaren Gebirgsfluss, der ihm den Namen gab, eine abgeschiedene Schlucht teilen. Zwei Burgen wachen über mich bei Manderscheid, sie verabschieden mich in den steilen, urwüchsigsten und aufregendsten Teil des Pfads… Wildnis pur umgibt mich, bis mich die uralte Säubrennerstadt Wittlich willkommen heißt. Danach fühle ich mich in die Toskana versetzt, Reben und Weingüter lassen mich bis zur Mündung der Lieser in die Mosel von einem nahen Mittelmeer träumen. Obwohl: Ich muss und will gar nicht träumen. Den Lieserpfad entlang zu wandern ist viel besser … und vor allem ganz echt! Der Wanderpapst hat nicht übertrieben.