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Maare-Mosel-Radweg

Familienzeit auf einer stillgelegten Bahntrasse

Man denkt ja immer, man kennt seine Heimat. Eine Reise mit Kindern eröffnet einem aber dann doch einen ganz neuen Blick auf die unterschiedlichen Regionen. Wer oder was ist wohl das „Große Schlitzohr“? Oder eine Lavabombe? Ist das Pulvermaar voller Pulver?

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All diese Fragen und mehr beantwortet ein Tag auf einem der entspanntesten und auch mit Fahranfängern leicht zu bewältigende Radwanderweg Maare- Mosel-Radweg. Eine angenehme, leicht abfallende Strecke durch eine abwechslungsreiche Gegend ohne viel Stadt und Verkehr und mit der Möglichkeit, sich an verschiedenen Stationen vom RadlerBus wieder zum Startpunkt zurückbringen zu lassen. Wir beginnen unsere Fahrt in Daun. Hier wartet die erste (und einzige) Herausforderung auf uns: der Anstieg zum Viadukt, das 28 m über dem Kurort liegt. Belohnt wird die Anstrengung mit einem traumhaften Rundumblick. Motiviert radeln wir weiter und treffen nach 2 km auf das „Große Schlitzohr“. Die Kinder werfen den Dynamo an und es geht hinein in den zweitlängsten Fahrradtunnel Deutschlands. Ein Abenteuer – nicht nur für die Kleinen.

Auf der stillgelegten Bahntrasse fühlt es sich so an, als wenn der Weg stets ein wenig bergab verläuft. Selbst für die Jüngsten ist die Strecke kein Problem. Und weil es so gut läuft, genießen wir das entspannte Fahren durch Buchenwälder, das Vogelgezwitscher, lassen uns an den glitzernden Maaren vorbeitreiben und haben viel schneller als erwartet unser Zwischenziel erreicht.

In Gillenfeld liegt der idyllische Vulkanhof. Spezialisiert auf Ziegenhaltung gibt es im Hofladen eine Auswahl an – natürlich – Ziegenkäse aber auch ausgewählte Lebensmittel der Region. Eine Hofführung ist für uns heute leider zeitlich nicht drin. Aber auch so haben die Kinder viel Freude an den Tieren des Hofes. Wir machen es uns mit unseren frisch erworbenen Köstlichkeiten am nahegelegenen Pulvermaar – das etwas enttäuschend nicht mit Pulver sondern Wasser gefüllt ist – gemütlich.

Ziegenkäserei Vulkanhof

Fast tut es mir leid, dass ich zum Aufbruch drängen muss. Wir treiben unsere „Rösser“ wieder zurück auf den Maare-Mosel Radweg. Lassen uns den frischen Wind um die Nase wehen. Kein Autolärm, nur das sanfte Rauschen der Blätter und fröhliches Geplapper der Kinder. Anfangs fällt es uns schwer, im Tempo der Kleinsten durch das Land zu schleichen, aber mit jedem Kilometer genießen wir es mehr, in dieser Geschwindigkeit alles um uns herum zu entdecken und mit den Kindern zu erkunden. Für uns alle ein toller Perspektivenwechsel. Am Ende des Tages sind die Kinder geschafft – und ganz zu Recht stolz auf ihre Leistung. Und wir haben eine andere, entschleunigte Art des Radfahrens entdeckt.

Lavabombe Strohn

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