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Venn-Eifel-Mosel Runde
Auf Tour mit besten Freunden
Venn-Eifel-Mosel Runde. Vor 25 Jahren haben wir zusammen Abi gemacht. Einmal im Jahr treffe ich mich seither mit Thomas, Stefan und Kai zum geselligen Männerstammtisch. In diesem Jahr – zum silbernen AbiJubiläum – wollten wir es eine ganze Woche lang rund gehen lassen. Eine Männerrunde mit dem Bike – von der Mosel durch die Eifel bis ins hohe Venn und zurück.
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Zugegeben: an unseren einstigen athletischen Männerkörpern haben die Jahre und Kalorien ein paar Spuren hinterlassen. Ob wir die 330 km lange Strecke an 6 Tagen schaffen? Unser Reiseführer versprach uns eine genussvolle Radstrecke auf größtenteils alten Bahntrassen. Gut ausgeschildert, ohne größere Anstrengungen, vom ADFC als 4 Sterne-Qualitätsroute ausgezeichnet – das klang gut. Schließlich hatten wir uns doch unterwegs viel zu erzählen, da sollte uns nicht die Puste ausgehen. Start und Ziel war praktischerweise die Römerstadt Trier, sodass wir bequem per Bahn anreisen konnten. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die Tour wurde zu einem bleibenden Ereignis. Mit einer Wiederholung wollen wir nicht bis zum goldenen Jubiläum warten. Doch was war es, was uns rückblickend am meisten begeisterte? Die tollen Naturräume entlang der Flusstäler von Kyll, Sauer, Prüm, Nims, Enz und Mosel sowie die Höhen der Eifel und dem hohen Venn in Ostbelgien?
Uns überraschte ein landschaftliches Potpourri aus grünen Oasen, schroffen Gesteinsketten, atemberaubenden Ausblicken und erfrischenden Flüssen (die Badehose war stets im Rucksack!). Oder war es die Tatsache, dass wir die Region genussvoll erleben konnten? Entlang der Tour sahen wir an Weinbergen, auf Hopfenfeldern oder Streuobstwiesen die Zutaten, die abends veredelt auf unseren Tellern und in den Gläsern landeten. Der Trierer Moselwein, das leckere Pils der Bierstadt Bitburg oder Eifeler Obstbrände waren die beliebten Begleiter unserer abendlichen Männerrunden. Dazu zünftige regionale Küche: Döppelappes, Kaapes Tiertisch, belgische Fritten. Echte Energielieferanten für die Herausforderungen des nächsten Tages, wenn es wieder hieß: keine Gnade für die Wade! Als natürliches Doping füllten wir uns täglich die Radflaschen mit dem mineralstoffreichen Sprudelwasser aus Gerolstein, dessen Quelle wir unterwegs ebenfalls besichtigten.
Wir haben unsere Radwoche in vollen Zügen genossen. Endlich nochmal Zeit gehabt für das wirklich Wichtige im Leben. Lange Abende am Feuer, am Tresen oder in der Sauna – mal zu viert, mal gemeinsam mit netten Einheimischen. Wir haben endlich nochmal Grenzen überschritten (zumindest die der durchradelten Länder). Wir fühlten uns wie in jungen Jahren als Entdecker und Eroberer: Wir erkundeten Burgen und Schlössern, durchreisten ursprüngliche Eifeldörfer und historische Städtchen. Wir sahen sogar Dinosaurier – ungelogen! Und im Grenzgebiet betraten wir echtes Niemandsland. Wir waren für eine Woche Helden der Eifel!
Unser Tipp: Um die Waden beim einzigen Anstieg der gesamten Strecke bei Kyllburg zu schonen, kann man diesen Berg auch per Bahn unterqueren. www.bahn.de