Glaube & Liebe

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Glaube und Liebe - Zwei, die eins sein sollen Motiviert von dem Ziel, meine Gefühle mit Bildern auszudrücken, wuchs die Freude an der Fotografie ständig. So wagte ich mich auch an Gefühle und Gedanken zu dem Themen:„ Glaube“ und „Liebe“. Bei der ersten Ausstellung meiner Fotos entstand dieser Spruch als Themenüberschrift über vier zusammenhängende Bilder. Heute, einige Jahre später ist mir dieser Spruch richtig zum Motto meines Lebens geworden. Diese beiden Begriffe bedingen einander. Mit Liebe gelebter Glaube und aus einem tiefen Glauben heraus schenkende Liebe können Menschen wirklich erreichen. Lange schon habe ich mir vorgenommen einen Bildband zu erstellen mit Bildern über die Liebe und den Glauben an Gott, denn beides ist Grundlage für ein erfülltes Leben. Es dauerte allerdings lange bis dieser Bildband entstehen konnte, denn viele Gedanken mussten erst reifen, und werden wohl nie ausgeschöpft sein. Lassen Sie sich mitnehmen in ein paar ganz persönliche Gedanken und Erlebnisse.


Frieden höher als alle Vernunft Dieses Foto entstand in Paris. Ich sah, wie sich die Taube auf dem Adler niederließ und war fasziniert von diesem Motiv. Lange musste ich ausharren, bis die Taube entsprechend innehielt. Der Adler, der in meinen Gedanken fest verbunden ist mit Gesetz und Recht, erinnerte mich an die Situationen im alten Testament, in denen die Menschen durch ihre eigene Anstrengung Gerechtigkeit bei Gott suchten. In vielen Religionsgemeinschaften ist es auch heute noch der Fall, dass durch Vernunft und Anstrengung der Weg zu Gott gesucht wird. Wie froh macht mich doch die Gewissheit, dass Gott uns seinen Frieden schenken will – einen Frieden, der höher ist als alle Vernunft. Dieser Friede – symbolisiert durch die Taube – Zeichen des Friedens – kann uns begleiten. Er kann uns verdeutlichen, dass, wenn unser Verstand an seine Grenzen stößt – Gott uns immer noch hält. Frieden, heißt nicht Meinungsverschiedenheiten zuzudecken und oberflächlich Einheit zu demonstrieren. Wir müssen miteinander reden, über das was uns bewegt. Wenn wir mit dieser Einsicht in unsere Familien schauen werden wir verstehen, dass nicht immer „Frieden“ herrschen kann, gerade weil wir uns lieben.


Tränend-Herz Dieses Bild zeigt zwei „Tränende Herzen“. Sie sind Blüten eines Strauches an denen sehr viele dieser Herzen hängen. Es gibt an dieser Pflanze kein einziges Herz ohne Träne. Das Herz in voller Schönheit steht für die Liebe und das Leben, doch es ist fest verbunden mit einer Träne. Dieses Sinnbild für Kummer, Sorge und Leid mit dieser Träne, die niemals fällt, symbolisiert den Zusammenhang von Leben, Kummer und Sorgen. Beides, Herz und Träne, entstehen gemeinsam und bilden eine Einheit, bis sie einmal verwelken und wieder zu Erde werden. Beim Betrachten erkannte ich auch in dieser Träne Schönheit. Verwunderlich, aber wahr. Jedes Herz, hat wie jedes Leben, seine „eigene Träne“ und damit eine eigene Geschichte, interessant und wertvoll. Wenn wir akzeptieren, dass unsere „Träne“ zu uns gehört, lernen wir Gott anzunehmen, als den Schöpfer, der alles wunderbar gemacht hat. Eine Blume reift zur vollen Pracht heran und vergeht wieder. Würden wir ihr in Anbetracht der Tatsache des Verwelkens den Sinn des Lebens absprechen? Es wäre töricht, den Sinn nur in den Tagen der vollen Entfaltung zu sehen. Auch das Welken und sich zurückziehen hat einen Sinn, es ist die Vorbereitung auf eine neue Zeit der Entfaltung.


Das Kreuz Eine dünne noch junge Buche am Ufer eines kleinen Sees im Westerwald. Unscheinbar bis ich etwas Besonderes an ihrem Stamm entdeckte. Ein kleines Kreuz. Wie lange es schon her sein mag, dass jemand dieses Kreuz in die Rinde schnitzte? - Warum er’s wohl tat? - Was bewegte diesen Menschen dazu? - War es eine Frau oder ein Mann? - Vielleicht ein Kind? - Wir wissen es nicht! – So in Gedanken versunken wurde in mir ein ganz anderer Gedanke neu wichtig. Es ist interessant, aber nicht wichtig für uns diesen Menschen und die Umstände zu kennen. Es ist jedoch von sehr großer Bedeutung für unser Leben, den zu kennen, der für uns vor fast 2000 Jahren an einem Kreuz gestorben ist. Jedes Kreuz erinnert uns daran das Jesus Christus aus Liebe zu uns starb. Der Baum hat diese Wunde in seinem Stamm innerhalb eines Jahres wieder so verschlossen, dass sie wohl heute keinen mehr an das Kreuz erinnern kann. An dieser unscheinbaren Buche werden wohl fast alle unachtsam vorübergehen. – Gottes Fingerzeige im Leben sind nicht immer zu erkennen, darum ist es wichtig wachsam zu sein und hinzuhören, wenn Gott zu uns redet.


gemeinsam Beten Zwei Hände zum Himmel gestreckt. Botschaft ist ziemlich eindeutig – ein Gebet.

Die

Nicht auf den ersten Blick erkannten jedoch viele Betrachter, dass es sich hier um zwei verschiedene Hände handelt. Es geht nicht nur um Beten – es geht um das gemeinschaftliche Gebet. Hier: ein Mann und eine Frau. Es war für mich eine wichtige Erfahrung, das gemeinsame Gebet in der Familie zu praktizieren. Es ist gar nicht einfach jemanden mit hinein zu nehmen in sein persönliches Gespräch mit Gott. Ein Gebet besteht ja nicht nur aus Lob und Dank, sondern auch aus Fragen Zweifel, Probleme und die eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler, die man Gott bringt. Ob zu Zweit oder mit den Kindern gemeinsame Gebete verbinden einander auf einer ganz neu zu erkennenden Ebene. Die Erfahrung zu machen, dass Gott Gebete erhört bereichert eine familiäre Gemeinschaft sehr. Es lohnt sich diesen Mut aufzubringen.


Man braucht nicht viel im Leben – aber einen festen Standpunkt In einem Leben gibt es verschiedene Zeiten – Zeiten des Überflusses und Zeiten des Mangels. Ich habe beobachtet und erlebt wie letztlich unwichtig dies alles werden kann, wenn es um Existenzfragen geht. Trotz widriger Umstände kann man im Glauben wachsen und gedeihen – denn wer Halt und ein festes Lebensfundament, genügend „Nährstoffe“ und „Licht“ bekommt, der wächst auch an unscheinbaren Orten, weit ab von den fruchtbaren Wiesen und Feldern. Ich liebe dieses Foto, weil es mir immer wieder Mut macht von Lebenssituationen wegzusehen und manchmal mit wenig gutem Boden um mich herum fest meinem Fundament zu Vertrauen, nach oben zu schauen und Gott, zuzutrauen, dass er Wachsen und Gedeihen schenkt.


Die Liebe Unverkennbar, dass Symbol der Liebe, die Rote Rose. Doch wie zerbrechlich ist diese Liebe – wie gefährdet. Sie ruht auf den Glaskugeln – selber eigentlich schon gar nicht mehr existent – sieht sie noch so schön aus. Liebe, die wirklich lebt braucht Wurzeln, darf nicht abgeschnitten sein von ihrem Lebenselement. Sie braucht Wasser und Licht und Wärme. Liebe, die sich in Ihrer ganzen Schönheit entfalten will braucht meines Erachtens ein Fundament, das nur Gott selber schenken kann. Gelebte Liebe sieht nicht nur schön aus, sondern kann auch anderen im Leben eine Nahrungsquelle sein. Bei einer getrockneten Rose findet keine Biene mehr Nahrung. – Sie sieht allenfalls noch eine kleine Weile „schön“ aus. Natürlich hinken alle Beispiele und Bilder in der Umsetzung ins Leben und dennoch, benutze ich diese Symbolkraft so gerne, weil die Sprache der Bilder eine Kraft besitzt, die tiefer in unser Herz dringt, als Worte allein.


Einander brauchen – Symbiose Wir brauchen außer unserem Fundament und den schon vorher genannten Werten besonders einander. Wir Menschen sind zur Gemeinschaft erschaffen. Gemeinsam können wir durch unsere unterschiedlichen Fähigkeiten einander stützen und Halt geben – und es gibt wie in der Natur auch die „Starken“ und die „Schwachen“ in unserer Gesellschaft. Wichtig ist es hier zu sehen, dass die Unterschiedlichkeit nicht mit einer Wertigkeit zu verwechseln ist. „Starke“ sind nicht besser und wertvoller, sondern haben schlicht und ergreifend andere Aufgaben. Es ist für den Baumstamm überhaupt keine Last den kleinen Efeu Halt zu geben. Ich liebe diese umwachsenen Bäume und denke gerne daran, dass ich schon so manchem eine Stütze sein durfte und selber schon so oft Hilfestellung erfuhr.


Eine neue Welt Diese Foto lässt etwas erahnen von einer „neuen Welt“. Es sieht so geheimnisvoll aus. Durch die Wetterstimmung zeigt es uns nicht was hinter unserer realen Welt der „Bäume“ liegt. Es verdeutlicht eine helle andere Welt die nicht mit unserer zu vergleichen ist. Bilder sind wie immer nur Bilder und Bilder dieser Welt können natürlich nur die Dinge dieser Welt zeigen und trotzdem geben sie Fingerzeige Gottes weiter, der diese Welt so einzigartig und wunderbar geschaffen hat – er hat noch Überraschungen und Neues für uns bereitet. Gerade wenn wir merken, dass unsere Welt ihrem Ende einmal entgegengehen wird, können wir uns an seiner Schöpferkraft erfreuen, die uns zu seinem Ebenbilde erschaffen hat und uns einmal in Seine direkte Gegenwart aufnehmen will.


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