Zusammenfassung zur
Vitamin B12 - Mangel - Problematik Vitamin-B12(Cobalamin)-Mangel scheint, abgesehen von älteren Menschen oder Menschen mit Magen-/ Darmkrankheiten (verminderte Aufnahmefähigkeit), vor allem ein Problem von Veganern und ev. Vegetariern zu sein (verminderte Mengen in der Nahrung, da verwertbares B12 v.a. in tierischen Produkten vorkommt). Bei vertiefter Auseinandersetzung mit dem Thema, bin ich aber auf Aussagen gestossen, welche darauf hinweisen, dass B12-Mangel ein allgemeineres Problem sein könnte als angenommen. Einerseits spielt die gesteigerte Hygiene eine grundsätzliche Rolle (da B12 von Bakterien gebildet wird, würde „verschmutzte“ Nahrung viel B12 enthalten). Andererseits gibt es viele, relativ weit verbreite Gesundheitsstörungen und Krankheiten, die nicht immer oder zu spät erkannt werden, welche einen B12-Mangel begünstigen oder verursachen können (allg. Störungen der gesamten Verdauungsorgane, Leber- /Nierenstörungen, Parasiten, Stoffwechselstörungen u.a.). Zudem vermindern einige Medikamente das vorhandene B12 (Antazida, Protonenpumpenhemmer, H2-Blocker, Colestyramin, Colchicin, Neomycin, Proteasehemmer, Metformin, orale Kontrazeptiva, Kortison, Lachgas als Narkosemittel u.a.). Aber selbst bei theoretisch genügender täglicher Aufnahme mit der Nahrung (empfohlene 3 Mikrogramm; mcg), kann aufgrund von mehreren, auch relativ häufig auftretenden - und leider oft unbekannten oder zu wenig beachteten - Problemen, ein zu Erkrankungen führender Mangel entstehen: 1. Schwermetalle V.a. Quecksilber aus Amalgamfüllungen in Zähnen (dies auch nach einer Sanierung, da es sich im Nervensystem anlagert), Muttermilch, Impfungen, Umweltbelastungen, Nahrung, Trinkwasser. 2. Erhöhte Stickstoffmonoxid (NO) - Werte Verursacht durch chronische Entzündungen und Infektionen, Nitrate aus der Nahrung oder aus Medikamenten, Autoabgasen, v. a. aber durch Halswirbelsäulen (HWS)-Instabilitäten (Überbeweglichkeit v.a. der oberen Genickgelenke). Diese sind laut Dr. med. B. Kuklinski (vgl. Quellen) viel weiter verbreitet als angenommen und können zu vielen und gravierenden Folgeerkrankungen führen. Sie entstehen allzu oft unbemerkt, durch eine oder mehrere kleine oder grosse Verletzungen bei Unfällen, Schlägen, Stürzen aber auch bei Vollnarkosen bei der Intubation (Einführen des Beatmungsschlauches). 3. Bei bis zu 19% der Bevölkerung vorkommende Enzymdefekte Z.B. Defekt von Methylene Tetrahydrofolat Reductase (MTHFR).
Quecksilber und Stickstoffmonoxid binden Vtiamin B12. Enzymdefekte führen zu einer verminderten Verwertbarkeit. In allen drei Fällen resultiert, selbst bei normaler B12-Aufnahme, ein funktioneller Mangel.
Ein B12-Mangel kann zu diversen ernsthaften Krankheitsbildern führen, wie Störungen der Blutbildung (perniziöse Anämie) oder Störungen und Schädigungen des Nervensystems wie z.B. Müdigkeit, Schwindel, Migräne, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit/Ungeduld, Angst- und Verwirrtheitszustände, Zungenbrennen, Depressionen, Schlafstörungen, Nervenirritationen, Gefühlsstörungen an Händen und Füssen, Zittern, Störungen des Lagesinns, Neurodermitis, Muskelschwäche mit schweren Beinen oder allgemeine Kraftlosigkeit. Im Extremfall kann eine funikuläre Myelose, mit teilweise irreversiblem Abbau der die Nerven isolierenden Myelinschicht, entstehen. Auch andere Krankheitsbilder vom weit verbreiteten Sodbrennen mit oder ohne saurem Aufstossen mit Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux-Ösophagitis), Schnarchen mit oder ohne Schlaf-Apnoe (nächtliche Atemaussetzer) und andere Schlafstörungen, bis zu schweren Erkrankungen wie MS (Multiple Sklerose), ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), Parkinson, Demenz u.a. Autoimmunerkrankungen, versch. Darmerkrankungen, alle Rheumatische Erkrankungen inkl. Arthrose, Chronisches Müdigkeits-/Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) u.a., werden von einem B12-Mangel stark mit beeinflusst und/oder können mit B12-Gaben behandelt, gelindert und teilweise sogar zum Verschwinden gebracht werden.
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Laboruntersuchungen Durch eine Blutuntersuchung wird versucht, den B12-Status zu ermitteln. Leider geben die Resultate keine genaue Information, insbesondere dann nicht, wenn nur der B12-Serumgehalt (Standard B12-Test) ermittelt wird. Zudem kann selbst bei normalen und insbesondere bei im unteren Normbereich liegenden Blutwerten ein Mangel in den Zellen (z.B. Nerven-/Muskelzellen) bestehen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bei grenzwertigen und ev. sogar mitlleren Laborwerten, trotzdem eine B12-Therapie zu machen. Die Symptome können zuverlässiger sein als Laborwerte! So ergeben Blutwerte also nur bei einem massiven Mangel (ev. zusätzlicher anderer Faktoren) oder unter Einbezug verschiedener und spezialisierter Untersuchungen einigermassen klare Aussagen. Viele probieren daher offenbar einfach aus, ob eine B12-Einnahme einen Effekt hat. Trotzdem ist es sinnvoll bei Symptomen oder bei Verdacht auf einen Mangel, vor einer Einnahme von B12-Präparaten eine Laboruntersuchung zu machen. Erstens um gravierende Krankheiten auszuschliessen und zweitens um feststellen zu können, ob das B12 überhaupt aufgenommen und/oder es auch tatsächlich verstoffwechselt wird. Erstuntersuchung: Idealerweise macht man dazu folgende Tests (in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit; Kosten ca. CHF 520.- + Blutentnahme, z.B. beim Hausarzt oder im City-Notfall in Bern. Hier ca. 11.-; www.citynotfall.ch).
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MMS (ca. 110.- ) = Methylmalonsäure; engl. MMA. Zeigt an, ob das B12 verstoffwechselt wird; Blut oder Urinuntersuchung
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Creatinin (ca. 20.-) MMS kann auch bei gestörter Nierenfunktion erhöht sein. Bei erhöhter MMS oder einem Verdacht auf eine Nierenproblematik, ist deshalb eine zusätzliche Überprüfung von Creatinin angezeigt.
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Folsäure (ca. 21.-) Am aussagekräftigsten ist das Folat im Erythrozyt = Folsäure im roten Blutkörperchen.
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HoloTC (ca. 61.-). = Holo-Transcobalamin. Gibt eine gute Aussage zum aktiven B12, sagt aber nichts über dessen Verstoffwechselung aus.
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Erythrozyten-Status (ca. 4.-) Zustand der roten Blutkörperchen, wird gemessen um eine perniziöse Anämie auszuschliessen.
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Homocystein (ca. 30.-). Sagt nur bedingt etwas über die B12-Verstoffwechselung aus, da Homocystein auch über die Folsäure abgebaut wird.
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Citrullin im Urin (ca. 250.-) Gibt Rückschlüsse auf erhöhtes Stickoxid (NO). Vorsicht: der obere Normwert von 100 µmol/g Creatinin ist whs. zu hoch angesetzt. Laut Dr. Kuklinski ist ein Wert < 10 µmol/g Creatinin anzustreben!
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B12 im Serum (ca. 25.-) Misst leider auch nicht verstoffwechselbare B12-Analoga, wie sie in pflanzlicher Nahrung vorkommen können und reagiert zudem sensibel auf die vorangehende Mahlzeit. Dies kann zu einem falschen Ergebnis führen! Zudem gibt der Test keine Auskunft über die relativ häufigen Störungen der Verstoffwechselung von B12. Dazu braucht es v.a. den MMS-Test.
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(Messung des Stickstoffmonoxid-Gehaltes in der Ausatmungsluft) (Kosten?) Dieser Test kann ev. als Alternative zum Citrullin oder bei Verdacht auf eine Halswirbelsäuleninstabilität gemacht werden. In einer Klinik oder beim Lungenspezialisten mit der traditionellen Methode oder dem Messgerät nioxmino® (www.nioxmino.com). Vorsicht aber auch hier mit den Messergebnissen! Wie schon bei Citrullin wären auch hier optimale Werte höchst whs. tiefer als die angegebenen Normwerte. Dies könnte ev. auch für alle anderen Werte gelten...!?
Nach ca. 3 - 6 Monaten und danach ev. jährlich, sollten erneute Laboruntersuchungen stattfinden, um festzustellen, ob das B12 aufgenommen und verstoffwechselt wird und ob die Folsäure stabil bleibt (letztere kann bei erwähntem Enzymdefekt durch eine B12-Einnahme absinken): Hierzu reicht die Testung von MMS und Folsäure und ev. Citrullin (Kosten MMS + Folsäure ca. 130.-, Citrullin ca. 250.- + Blutentnahme). Spezialisiert auf Vitamin B12-Untersuchungen sind die Labormedizinischen Zentren Dr. Risch: www.risch.ch, ril@lmz-risch.ch, Tel. +41 31 979 00 00
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B12 - Präparate Es gibt verschiedene Formen von B12 (Adenosyl-, Methyl-, Hydroxo- und Aquo-Cobalamin), welche im Körper aber frei ineinander umgewandelt werden. Bei genügender Einnahme von nur einer Form sollte sich also kein Mangel einer anderen Form bilden. Fast alle in der Schweiz frei erhältlichen Präparate enthalten tierische Leberextrakte oder Cyanocobalamin (synthetisches B12). Diese Präparate sind nicht unbedingt zu empfehlen, da darin oft Konservierungs- und Zusatzstoffe enthalten sind. Zudem braucht Cyanocobalamin, diese in der Natur nicht vorkommende Form des B12, den im Magen gebildeten und ev. ungenügend vorhandenen Intrinsic-Faktor (Transporteiweiss), um aufgenommen zu werden. Auch muss Cyanocobalamin im Körper zuerst in die aktiven B12-Formen umgewandelt werden, was bis zu zwei Monate Zeit brauchen kann. Am besten eignen sich laut meinen Quellen und meiner eigenen Erfahrung folgende Präparate. Zur Einnahme in Kapselform: Adenosylcobalamin von PureEncapsulations® oder Methylcobalamin von PureEncapsulations® Erhältlich über die Klösterl Apotheke in München (www.kloesterl-apotheke.de; Tel: 0049 89 / 54 34 32 11) oder auf Wunsch auch über mich (ich mache jeweils ca. halbjährlich eine Sammelbestellung). Beide Produkte enthalten 60 Kapseln à 1000mcg (Mikrogramm) und kosten je nach Bestellmenge ca. CHF 30.- bis 40.-. Vom Methylcobalamin gibt es auch noch eine Packung mit 180 Kps. für ca. 75.-. Die hier erwähnten Präparate sind in der Schweiz leider nicht erhältlich und werden damit von den Krankenkassen auch nicht bezahlt. Sie sind aber von besserer Qualität als alle anderen Präparate und werden von renommierten Firma Pure Encapsulations hergestellt und sind in Europa und den USA anerkannt und im offiziellen Handel erhältlich. Beide sind so genannte aktivierte Coenzym-Formen von B12 und brauchen den Intrinsic-Faktor nicht um aufgenommen zu werden. Sie werden aufgrund der hohen Konzentration durch passive Diffusion durch die Darmwand zu ca. 1% aufgenommen. Es sind durch Fermentation hergestellte Mono-Präparate (nur ein Wirkstoff), ohne Konservierungsstoffe, ohne tierische Bestandteile und hypoallergen (Die Kapseln enthalten keine Überzüge, Löse-, Binde- oder Füllmittel und sind frei von Milchprodukten, Weizen, Hefe, Gluten, Mais, Zucker, Stärke, Soja, hydrierten Fetten und Konservierungs-, Farb- oder Geschmacksstoffen). Dr. med. B. Kuklinski empfiehlt Adenosylcobalamin. Auf meine Anfrage sagte er aber, dass es keine Rolle spiele, welche Form man einnehme. Bei Quecksilberbelastungen (Amalgam) ist Methylcobalamin, laut Dr. R. Van Konynenburg, aber nicht zu empfehlen. Da sich die beiden Stoffe verbinden können, kann das Quecksilber die Blut-Hirn-Schranke leichter überwinden, wodurch es so zu weiteren Beeinträchtigungen des Gehirns und damit auch anderen Systemen kommen kann.
Andere Präparate (Kapseln, aber auch Sprays, Lutschtabletten etc.) gibt es auch in Apotheken oder auf www.vitacost.com (US Website; hier sehr günstig).
Zur Injektion (Spritze): Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Präparate mit Cyanocobalamin (Hier gibt es diverse Präparate, welche von den Hausärzten eingesetzt werden) In der EU (in der Schweiz leider nicht) ist ein Präparat mit Methylcobalamin erhältlich (bei www.omnicare.de).
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Dosierung Im Allgemeinen wird bei Verdacht resp. Befund auf B12-Mangel - mit Symptomen wie oben beschrieben oder bestehenden Krankheitsbildern - von hohen bis sehr hohen Einstiegs-Dosen geschrieben (von 1 - ca. 60mg [Milligramm!] / Tag über mehrere Wochen). Aufgenommen wird dabei aber deutlich weniger (whs. nur ca. 1%). Bei eindeutiger Besserung der Symptome reicht später ev. eine Dosis von ca. 1-5mg (Milligramm)/Tag oder weniger. (Dr. med. J. Eichhorn empfiehlt z.B.: „Hochdosis bei Beschwerden: 2x5 Kapseln à 1mg=1000mcg täglich über 12 Tage. Ansonsten 1 Kapsel täglich. Später ev. 3 Kapseln pro Woche“). Nach einer hohen Einstiegsdosis um den Spiegel schnell wieder zu füllen, kann man später z.B. auch nach den Symptomen gehen. Tritt z.B. Sodbrennen wieder häufiger auf, kann man die Dosis z.B. kurzfristig auf bis zu 2x5 Kapseln täglich erhöhen, bis die Symptome abklingen. Mit der Zeit findet man so seine eigene Dosis/Langzeitdosis heraus. Die Symptome geben also die Dosis an und nicht der Blutwert! Meine eigenen Erfahrungen bestätigen dies (Bei mir war die Dosis zu Beginn 30 Tage täglich 2x5 Kps. à 1000mcg, dann 2-5 Kps. täglich). Damit das zugeführte B12 optimal verwertet werden kann, müssen auch alle anderen Mikronährstoffe (Vitamine/Mineralstoffe/Spurenelemente/Enzyme) in genügender Menge vorhanden sein (z.B. kann eine ev. nach Wochen nachlassende B12-Wirkung, durch zusätzliche Gaben von B6 und Folsäure behoben werden). Am besten führt man diese wohl über eine möglichst naturbelassene Ernährung mit viel Frisch-/Rohkost mit Früchten/Gemüse und ev. frisch gepressten Säften oder, falls nötig, aus möglichst unerhitzter, pflanzlicher Nahrungsergänzung zu. Eine unspezifische allgemeine Einnahme von Vitaminen über Nahrungsergänzung ist umstritten und kann Nebenwirkungen haben. Dies gilt insbesondere für synthetische Vitamine (Hohe Dosen von Vit. C können z.B. B12 schädigen). Zu beachten ist auch, dass nicht verwertbare Vitamin B12Analoga (so genannte Cobamide), wie sie in pflanzlicher Nahrung vorkommen können, die Aufnahme von aktivem B12 vermindern (kommt u.a. z.B. in Algen vor; diese werden relativ häufig als Nahrungsergänzung eingenommen und sind als solche auch sehr empfehlenswert, sollten aber zu B12 nur zeitverschoben eingenommen werden). Sollte die orale Einnahme auch bei hohen Dosen keine deutlichen Verbesserungen der Symptome und/oder der Blutwerte bringen, so muss das B12 mittels Spritze vom Arzt/Ärztin verabreicht werden (nach Instruktion kann man sich später ev. selber spritzen). Je nach Beschwerden kann das mehrmals sein; z.B. 1-2x wöchentlich 500-1000mcg während 1-2 Monaten (Vgl. Dr. B. Kuklinski). Später kann ev. wieder auf eine orale Einnahme umgestellt werden, da nun der Grundspiegel wieder optimal hoch ist und sich zudem eine ev. schlechte Magen-/Darmsituation und eine damit verbundene verminderte Aufnahmefähigkeit verbessert hat.
Nebenwirkungen Falls tatsächlich ein B12-Mangel vorliegt, sind bei oraler Einnahme eigentlich keine Nebenwirkungen zu befürchten. Um mögliche Nebenwirkungen (v.a. bei Injektionen) zu vermeiden ist es aber natürlich wichtig die Dosis möglichst genau an den Bedarf anzupassen (Nach dem Motto: So wenig wie möglich, so viel wie nötig; vgl. oben). Folgende mögliche Nebenwirkungen sind bekannt: Bei oben erwähntem Enzymdefekt, kann der Folsäurespiegel, auch bei normalem Ausgangswert, durch Gabe von hohen B12-Dosen sinken. Daher kann man entweder sicherstellen, dass dieser Defekt nicht vorliegt (Laboruntersuchung, ca. 150.-) oder man kontrolliert nach 3 Monaten den Folsäurewert oder man erhöht die tägliche Folsäureaufnahme (über die Ernährung v.a. mit grünem Blattgemüse oder dann mit Präparaten; die tägliche Aufnahmeempfehlung liegt bei 400 - 800mcg [Mikrogramm], therapeutische Dosen bei Krankheiten können bis zu 8x5mg [Milligramm!]/ tgl. gehen). Empfohlen werden auch zusätzliche Gaben der Vitamin-B-Gruppe. Vorsicht bei Vitamin B6: Bei oben erwähntem Enzymdefekt, aber auch allgemein, kann bei Überdosierung eine Beeinträchtigung des Nervensystems resultieren). Vorsicht z.B. auch bei bestehender Medikation mit nitrathaltigen Präparaten, wie z.B. bei koronarer Herzkrankheit mit Angina Pectoris. B12 kann deren Wirkung vermindern! Dies heisst aber nicht, dass hier bei Bedarf B12 nicht gegeben werden sollte. Laut Dr. Kuklinski könnten z.B. Langzeitnitrate mit nur kurz wirkenden NitroglycerinSprays ersetzt werden. Zudem kann eine allgemeine oder vorübergehende Überdosierung die Konzentration des Schlafhormons Melatonin senken und zu Schlafstörungen führen (umgekehrt kann aber auch ein B12Mangel Schlafstörungen verursachen!). Hohe Dosen am Abend sind also ev. nicht ideal, aber bei akuter Symptomverstärkung (z.B. saures Aufstossen oder andere, wie oben erwähnte), natürlich trotzdem angezeigt. Bei Verabreichung mittels Spritze sollte man u.a. den Mineralsalzhaushalt im Auge behalten, da dadurch eine viel höhere Dosis in den Kreislauf gelangt, was bei einem eventuellen Blutmangel wiederum zu einer raschen Blutbildung und damit zu Störungen insbesondere des Kaliumhaushaltes führen kann. Bei Gichtpatienten ist ebenfalls Vorsicht mit hohen Dosen geboten, da B12 an der Purinsynthese beteiligt ist.
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Einnahme Mit wenig Wasser vor dem Essen. Bei einmaliger Einnahme nimmt man es morgens, bei zweimaliger morgens und nachmittags (ev. mittags). Bei akuter Symptomverschlechterung kann man natürlich auch jederzeit einnehmen.
Überlegungen Aufgrund der mir vorliegenden Informationen sowie meiner persönlichen Erfahrung (ME/CFS = Myalgische Encephalomyelitis/Chronisches Erschöpfungssyndrom) und der aus meinem direkten Umfeld (häufiger nicht erkannter B12-Mangel u.a. auch bei regelmässigen Fleischessern), wage ich zu vermuten, dass ein nicht erkannter B12-Mangel an vielen, vermeintlich B12-unspezifischen Symptomen und/oder Krankheitsbildern, zumindest beteiligt sein könnte und, dass dies weiter verbreitet ist als angenommen. Diese Problematik könnte in Zukunft ev. sogar zunehmen. Dies insbesondere dann, wenn in vorangehenden Generationen durch die beschriebenen Umstände schon ein leichter Mangel vorlag. Somit ist für mich auch fraglich, ob die von Ernährungsgesellschaften empfohlene Zufuhr von 1-3mcg (Mikrogramm) B12 täglich, für eine sichere allgemeine Versorgung in der heutigen Zeit noch ausreicht (vgl. oben). Zumindest drängt sich die Frage auf, ob eine häufigere und genauere (!) Untersuchung des B12-Status, Sinn machen könnte. Mit einer VitaminB12 Supplementation (kontrolliert bei Verdacht/Befund eines Mangels oder ev. sogar allgemein?) könnten relativ kostengünstig und sehr nebenwirkungsarm, ev. viele Symptome/Krankheiten positiv beeinflusst werden. Über die normale Ernährung wäre der vermutete Mehrbedarf - insbesondere auch wegen der weit verbreiteten Störungen der Verdauung - nur sehr schwer abdeckbar und hätte wegen der gesteigerten Menge an tierischen Produkten, sehr wahrscheinlich Nebenwirkungen.
Wichtige Hinweise: Falls ein Verdacht auf ein Vitamin-B12-Mangel und/oder auf oben beschriebene Krankheitsbilder/Symptome besteht, sollte man sich natürlich unbedingt in ärztliche Behandlung begeben (vgl. auch Nebenwirkungen). Selbstverständlich sollte auch immer der Grund für den erhöhten B12-Bedarf, resp. B12- Mangel, gesucht und behandelt werden! Sollte sich auch ein Verdacht auf eine Halswirbelsäulen-Instabilität ergeben, muss diese unbedingt weiter abgeklärt und professionell behandelt werden, da sich daraus viele weitere schwere Erkrankungen entwickeln können. Hierbei (und auch allgemein!) ist unbedingt das Buch von Dr. med. B. Kuklinski beizuziehen (vgl. Quellen). Hier werden die Auswirkungen von HWS-Traumen sowie deren Diagnosestellung und Therapiemassnahmen ausführlich beschrieben. Diese Zusammenfassung habe ich verfasst, weil ich den Eindruck habe, dass diese Informationen so in medizinischen Kreisen noch zu wenig bekannt sind. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und definitive Richtigkeit und ist in Zusammenhang mit den Quellen zu betrachten. Quellen:
· Informationen
von Dr. med. J. Eichhorn auf www.ever.ch („Vitamin B12 and mercury“; „Vitamin B12 - Metalle behindern seinen Stoffwechsel“)
· Dr. med. B. Kuklinski, „Das HWS - Trauma“, Aurum Verlag, ISBN 978-3-89901-068-8 (Fachliteratur; Für Laien gibt es vom selben Autor ein Infobüchlein: „Schwachstelle Genick“, ISBN 3-89901-075-2)
· www.dr-kuklinski.info · Persönlicher Kontakt/Korrespondenz mit Dr. med. J. Eichhorn, Dr. med. B. Kuklinski und Dr. med L. Risch · http://molecular.biosciences.wsu.edu/Faculty/old%20files/pall/pall_cfs.htm (Professor, Washington, USA) · E. Bächli, J. Fehr, Diagnose eines Vitamin-B12-Mangels: nur scheinbar ein Kinderspiel; Schweizerische Medizinische Wochenschrift 1999; 129
· Miller J.W. et al., Measurement of Total Vitamin B12 and Holotranscobalamin, Singly and in Combination, in Screening for Metabolic Vitamin B12 Deficiency; Clinical Chemistry 52:2
· www.immunesupport.com/message/neurob12.htm (Methylcobalamin: A Potential Breakthrough in Neurological Disease)
· Thomas Klein, “Volkskrankheit Vitamin-B12-Mangel”, Hygeia-Verlag, ISBN 978-3-939865-04-9 · http://www.iacfsme.org/BULLETINSUMMER2008/Summer08KonynenburgGlutathioneDepletion/tabid/269/ Default.aspx · www.vegan.at · www.vegetarismus.ch · www.pureinfo.at oder www.purecaps.com · Allgemeine Infos zum Thema aus diverser medizinischer und ernährungsmedizinischer Literatur · http://www.medix.ch/guidelines/vitamin%20b12.pdf
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