The Epoch Times Deutschland 01-12-2010

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1. Dezember -14. Dezember 2010 / Nr. 271 / 6. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Wissen: Auch Wale können Sonnenbrand bekommen Seite 10

und eine handgemachte

Berlin: Opernhighlights in der Hauptstadt EpochStyles Seite V

/G E CL ARKE FOTO: MIK

ES E T T Y I M AG

Indiens Rückkehr auf die internationale Bühne

Shyam Saran

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or nicht allzu langer Zeit assoziierte man mit Indien nur Armut und Mystik. Heutzutage verbindet man mit dem Namen dieses Landes eine Art Aushängeschild der Globalisierung. Denn sein schnelles Wachstum macht Indien zu einem weltweit führenden Land. Es herrschte damals wie heute eine simplifizierte Sichtweise über Indien. Die jüngste Phase der Globalisierung brachte Indien sicherlich nach vorne, aber die Nation ist noch weit davon

entfernt, so viel Verantwortung für die ganze Welt zu übernehmen, wie man es aufgrund seiner wirtschaftlichen Entwicklung annehmen könnte. Bei all seinem Fortschritt bleibt Indien eine „frühreife Macht“. Trotz seines Status als Aushängeschild der Globalisierung ist Indien kein Neuling auf der Weltbühne. Es war immer ein kultureller Schnittpunkt und engagierte sich in seiner langen Geschichte weltweit. Im Laufe der Geschichte prägte es andere Kulturen und wurde auch selbst von ihnen beeinflusst. Seine geographische Lage stellte einen Schnittpunkt sowohl der großen Land- wie auch Seewege dar. Dies galt für die von Karawanen benutzte alte Seidenstraße und für die Handelsschiffe, die dem Monsun im Osten und im Westen der indischen Halbinsel folgten. Es überrascht nicht, dass der Durchschnittsinder damit vertraut ist, sich weltweit zu engagieren. Inder kommen mit anderen Kulturen gut zurecht und können sich

bemerkenswert an unterschiedliche Umgebungen anpassen. Wenn man also über Indien und die Welt spricht, dann nicht darüber, dass Indiens Verbindungen mit der ganzen Welt und seine Hinwendung zur Globalisierung eine Abkehr von seiner Geschichte wären. Ganz im Gegenteil – Indiens Wiedereingliederung in die Weltwirtschaft ist mehr die Bestätigung eines normalen historischen Trends, aber keine Abkehr davon.

Derzeitiges Wachstum

Natürlich unterscheidet sich die moderne Globalisierung von den historischen Versionen. Sie verläuft geografisch weiträumiger und ist umfassender und intensiver. Von 1980 bis 2002 dürfte sich das globale Handelsvolumen verdreifacht haben, während sich das globale BIP verdoppelt hat. Heutzutage repräsentiert der Welthandel 35 Prozent des globalen BIP. Im Jahrzehnt zwischen 1998 und 2008 stieg der Anteil des weltweiten Kapitals von etwa fünf Prozent auf knapp 17 Prozent des

globalen BIP. Daher hat Indien mit einer Welt zu tun, die weit stärker verflochten ist und ineinander greift als jemals zuvor. Dies brachte nie da gewesenen Wohlstand, aber auch viele neue Herausforderungen mit sich. Dazu zählt auch das Verschwinden der traditionellen Konzepte, der nationalen Souveränität und der gebietsabhängigen staatlichen Gewalt. Während Indien also die richtigen Voraussetzungen besitzt, die Globalisierung zu bewältigen, muss es heutzutage mit beispiellos umfangreichen und vielfältigen Herausforderungen fertig werden. Die aktuelle internationale Landschaft liefert einige Hinweise auf zukünftige Trends: Erstens wird die Welt nicht mehr nur von einer vorherrschenden Macht und einem von ihr geführten stärker werdenden Bündnis dominiert. Jetzt gibt es eine Gruppe von Großmächten. Die Vereinigten Staaten bleiben weiterhin mit Abstand die vorherrschende Macht und der Aufstieg des Westens setzt sich fort. Fortsetzung auf Seite 4

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Weihnachts-Spezial in unserer EpochStyles-Beilage

Die Zukunft des Managements könnte in der Vergangenheit liegen Beim 2. Peter Drucker Forum in Wien ging es um die Zukunft von Management. Dabei kam eine mögliche Rückbesinnung auf Traditionelles zum Vorschein. mehr auf Seite 4

Frauen haben´s schwer, nimm´s leicht

Das vorherrschende Mütterideal macht immer mehr Frauen zu schaffen. Immer öfter führt der gesellschaftliche Druck, eine perfekte Mutter sein zu müssen, zur Kinderlosigkeit. mehr auf Seite 2

Der löwenessende Dichter Mit der chinesischen Sprache ist es möglich, mit nur einem Wort ein ganzes Gedicht zu schreiben. mehr auf Seite 8

Wenn sich Yin und Yang perfekt ergänzen

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anchmal, ja, manchmal ist das Ganze noch mehr als die Summe der einzelnen Teile. Bei Ludwig Maximilian Stoffel und seiner Ehefrau Giovanna Stefanel-Stoffel hat man dieses Gefühl. Er als bayerischer Immobilienentwickler der Mann der Wirtschaft, sie als Tochter des bekannten Begründers des italienischen Modehauses Stefanel die Kreative. Beide für sich höchst erfolgreiche und interessante Menschen, die nicht nur ihr Privatleben gemeinsam verbringen, sondern auch im Beruf Tür an Tür in ihrer Firma Stofanel zusammenarbeiten. Eine perfekte Ergänzung von Yin und Yang. Wir sprachen mit den

beiden Asienfans, die in Nepal 30 Kinder adoptiert haben, darüber, was Schönheit für sie bedeutet, über ihr aktuelles Villenprojekt Tilia Living Resort am Griebnitzsee in Berlin und wie man es schafft, trotz hohem Arbeitspensum ruhig und gelassen zu bleiben. Epoch Times: Sie beide arbeiten als Ehepaar auch beruflich eng zusammen. Wie klappt das? Viele könnten sich das nicht vorstellen. Ludwig Maximilian Stoffel: Ein Freund von mir, der bereits 20 Jahre mit seiner Frau verheiratet ist, wurde einmal gefragt: Was reizt dich eigentlich an deiner Frau? Er antwortete: Jedes Wort (lacht). Wir haben unser Büro Tür an Tür, uns

wird nie langweilig. Epoch Times: Was ist für Sie eigentlich Schönheit? Giovanna Stefanel-Stoffel: Ich denke, Schönheit kann man nicht von Wohlgefühl trennen. Schönheit hat für mich nicht nur mit Ästhetik zu tun, sondern auch viel mit Empfindungen. Und mit Zufriedenheit. Kein Mensch, der nicht zufrieden ist, kann wirklich schön sein. Obwohl eine hundertprozentige Zufriedenheit vielleicht sogar langweilig wäre. Aber eine gewisse Basis sollte schon vorhanden sein. Herr Stoffel: Schönheit kann unglaublich viele Dinge bedeuten. Etwa, ich sitze einfach nur da und tue gar nichts. Es gibt das Genießen

Hamburg Summit: Den Gipfel erreicht, die Wende folgt?

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enn Wirtschaftsredakteure sich des Themas Pressefreiheit annehmen, dann sagt das etwas aus. Am 25. und 26. November konnte man dieses seltene Vorgehen beim Hamburger China-Gipfel „Hamburg Summit“ live miterleben. Ob es Wirtschaftssanktionen für solche Länder geben werde, die an der Verleihung des Friedensnobelpreises für den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo teilnehmen? Die aus China angereiste Delegation aus Wirtschaftsprofessoren und Unternehmern schwieg sich – erwartungsgemäß – auf solche Fragen aus. Und wiederholte mantraartig: Man sei gekommen, weil man Geld investieren wolle. Dass Veranstaltungen wie diese der Hamburger Handelskammer einen noblen Hintergrund haben, sei angesichts der tiefen wirtschaftlichen Verbindungen der Stadt mit China vorausgesetzt. Doch gleichzeitig sei nicht vergessen, wer hier in respektabler Runde europäischer Politiker, Wirtschaftsexperten und

Unternehmer Platz genommen hat: Es sind die wirtschaftlichen Speerspitzen und teils auch politische Vertreter des menschenverachtendsten Regimes unserer Tage. Eines Regimes, das in Friedenszeiten das eigene Volk in Lagern knechtet und Hinrichtungsbusse braucht, um dem Tötungshandwerk im Land nachzukommen. Fünfstellig ist die Zahl der Hingerichteten, schätzt Human Rights Watch. Und es hat sich nichts daran geändert, auch nicht durch den mehr als zwei Jahrzehnte andauernden wirtschaftlichen Aufschwung im Reich der Mitte. Pikant dann der Moment, als Podium und Publikum lautstark Applaus spenden, wenn der ehemalige Shanghaier Bürgermeister Xu Kuangdi sich brüstet: „Veränderung – wir lassen sie wirklich geschehen. Nicht wie andere Politiker, die gerade scheitern.“ Veränderung im eigenen Land steht allerdings nicht auf der Agenda. Warum nicht die Devisenreserven für eine grundlegende Reform

des maroden chinesischen Gesundheits- und Bildungswesens verwenden? Die Antwort ist, wie immer bei substantielleren Fragen, die gleiche: nämlich keine. Am Rande des Gipfels traf der Chef der chinesischen Reederei Cosco, Captain Wang Jiefu, Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus. Es sollte um einen Einstieg von Cosco beim Hamburger Hafen gehen. Bedingung von Wang: die Elbvertiefung. Die Gewerkschaften legen sich bisher gegen die Cosco-Beteiligung quer, Reeder wie der ehemalige Handelskammerpräsident Nikolaus Schües reden ihr massiv das Wort. Und lassen sich durch das alte Spiel der Chinesen in Europa nervös machen, das da lautet: „Teile und herrsche“. Die Sorge der Hamburger Reeder, Cosco könnte seine Europazentrale aus Hamburg abziehen, die Befürchtung, man könnte in Zukunft mehr Volumen in den Häfen von Rotterdam oder Piräus umschlagen – ob nach dem Gipfel die Wende folgt?

und es gibt das Tun. Schönheit in der Architektur ist genau das, wie es meine Frau ausgedrückt hat: Wo man sich wohlfühlt. Schönheit ist nicht zu trennen vom Wohlfühlen. Da ist es egal, ob das ein Bild oder ein Schmetterling, ein Buch oder eine schöne Frau ist. Alles kann schön sein. Ich glaube aber, dass etwas für die meisten Menschen dann schön ist, wenn sie sich wohlfühlen. Das können drei Stunden sein, die ich alleine auf der Couch liege. Wenn ich aber den zweiten Tag auch noch einmal auf der Couch liegen müsste, dann wäre das wohl nicht mehr schön. Epoch Times: Früher wurden Gebäude mit dem Anspruch er-

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schaffen, schön sein zu müssen. Gleichzeitig waren sie nützlich. Ab den 1960er-Jahren wurde der Nutzen in den Vordergrund gestellt – heute sind diese Gebäude oft nicht einmal mehr nützlich, geschweige denn schön. Herr Stoffel: Warum geht man durch Paris oder Venedig und findet das schön? Nicht, weil es sauber ist, oder weil alles wunderbar gepflegt ist – sondern weil es Ihnen Wohlbefinden bringt. Das Auge fühlt sich wohl, wenn Sie hinschauen. Ich habe einmal mitten in einer schönen Landschaft gewohnt. Schräg gegenüber hat jemand einen weißen Wohnwagen aufgestellt.

Ich habe versucht, meine Pflanzen so zu setzen, dass man diesen Wohnwagen nicht sieht, aber das ist mir nicht ganz gelungen. Der Wohnwagen für sich mag für manche vielleicht schön gewesen sein, aber er war mit der Umgebung nicht harmonisch. Um aber Schönheit und Wohlbefinden zu erschaffen, müssen Sie ein hohes Maß an Harmonie erzeugen. Fortsetzung auf Seite 12


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The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

Mütterideal macht Frauen zu schaffen

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Frauen brauchen weniger Strenge – mit sich selbst, damit das Kinderkriegen und Kinderhaben nicht so an-streng-end ist.

Der Anspruch an sich selbst, eine perfekte und auch entspannte Mutter zu sein, hält Frauen ab vom Kinderkriegen.

Renate Lilge-Stodieck

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icht schreiende, immer entspannte Eltern haben nicht schreiende Kinder, die letztlich gut in der Schule sind, keine Drogen nehmen und nicht auf die schiefe Bahn geraten. Das heißt natürlich umgekehrt: Anschreien, Nerven verlieren, sich überfordert zeigen führt zu missratenen Kin-

dern, zerstörten Seelen und Störungen wie ADS, Fettleibigkeit und Schulversagen. Gelassene Eltern fördern die gelungene Entwicklung der Kinder besonders gut. Kein Wunder, dass unter diesem Erwartungsdruck immer weniger Frauen den Mut haben zum Kinderkriegen. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie des Kölner Rheingold-Instituts für Markt- und Medienanalysen. In den psychologischen Tiefenbefragungen wurde es deutlich: Die Frauen wollen vor sich selbst und der Außenwelt eine „perfekte“ Mutter sein – „perfekt“ heißt heute: besonders gelassen und entspannt.

Vision der Gelassenheit

Die Mütter haben sich nicht von ih-

ren Ansprüchen verabschiedet an eine gelungene Kindererziehung, sondern sie haben noch einen oben drauf gepackt – „Gelassenheit“. Die ist aber, wenn man sie ungelassen anstrebt, besonders „anstrengend“. Zwar tragen 78 Prozent der befragten Frauen Gelassenheit als große Vision beim Thema Kinderkriegen und Kinderhaben vor sich her, doch nur 44 Prozent fühlen sich beim Thema Kinder wirklich entspannt. Das „Mütterideal“ macht den Frauen zu schaffen. Die fehlende Gelassenheit spiegelt sich auch in den Ängsten der Frauen wider, die sie der Psychologin Ines Imdahl gestanden. „Wenn man nicht tough ist, läuft einem der Mann davon“, heißt es da. Oder: „Vom Diplom zu Hartz IV – das ist meine Sorge.“

Die „Unzuverlässigkeit“ zeigt sich in den Augen der Frauen auch in der ständig wechselnden Politik. Nicht mehr Geld ist ihnen wichtig – sondern etwas, mit dem Mütter dauerhaft rechnen können.

Horror der Ängste

Aber auch Einsamkeitsängste tauchen auf: „Man ist schon überwiegend einsam und allein – hat tagsüber niemanden zum Reden, sondern schiebt den Kinderwagen vor sich her.“ Die Generation Twitter und Facebook, die so vernetzt durchs Leben zu schreiten scheint, erlebt gleichzeitig, dass Bindungen unzuverlässiger werden. Sie kennen häufige Scheidungen und Patchworkfamilien. Die wichtigsten Bindungsmittel, das gemeinsame Essen und die Sexualität, wurden

den persönlichen Freiheiten geopfert, stellt Ines Imdahl fest und meint: „Wo Verlässlichkeiten und Bindungen verloren gehen, wird die Zukunft unvorhersehbar und unberechenbar.“ Aber nicht nur das Kind wird geboren, auch die Mutter. Einerseits will man voll und ganz Mutter sein, ohne in alte Mutterklischees zu fallen – andererseits will man als Frau unverändert bleiben und tut so, als seien mit dem Kind keine Veränderungen verbunden. Als Produkt der eigenen Schöpfungsphantasien stört das eigene Kind natürlich nicht auf dem Spielplatz oder in der Mittagspause, schläft nach einer Woche durch und behindert das berufliche Fortkommen nicht im Geringsten. Hochglanz-Magazine lassen grüßen.

Realitätssinn gefragt

83 Prozent der befragten Frauen empfinden Muttersein als „wunderschön“ oder auch „bereichernd“ (76 Prozent). Die Frage des richtigen Zeitpunkts führt allerdings schnell zur nächsten inneren Zerrissenheit, die nach ihrer Meinung von gesellschaftlichen Zwängen beeinflusst wird. Der eigentliche Kern aber, der zu einer wirklichen Entlastung der Mütter führen würde, ist die Änderung des eigenen Selbstverständnisses, der eigenen Ansprüche und Ideale. Das sehen die Mütter auch selbst, sie spüren, dass es ihre eigenen Ansprüche sind, die sie in die Zerrissenheit treiben. Und dass sie diese nur selbst ändern können. Weniger Strenge zu sich selbst wäre für die Mütter, ihre Kinder und ihre Partner weniger anstrengend.

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s wird kälter. Nebel und Nieselregen machen es draußen ungemütlich; Eis und Schnee lassen nicht mehr lange auf sich warten. „Im Winter wird für sie das Fressen knapp – und wer schläft, der hungert nicht!“ Wichtig ist jetzt das passende Dach überm Kopf. Dabei kann der Mensch den Langschläfern im Tierreich wertvolle Hilfe leisten. „Winterschlaf und Winterruhe sind jetzt für viele Wildtiere eine Überlebensstrategie in kalten Zeiten“, erklärt Birgit Radow, Geschäftsführerin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Laubhaufen sind für Grasfrösche, Erdkröten und Igel ein wichtiger Unterschlupf, um gut über den Winter zu kommen“, sagt Birgit Radow und ermutigt zu „mehr Unordnung im Garten“! Auch Steinhaufen und Holzstapel dienen als perfekte Schlafplätze. Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs überwintern auch in Kellern und auf Dachböden. Dabei überleben Insekten die Kälte nur, weil sie „Alkohol“ im Blut haben. Das Glyzerin funktioniert wie eine Art Frostschutzmittel, setzt den

Impressum

Gefrierpunkt des Insektenblutes herab und die Zellen werden nicht durch Eiskristalle zerstört.

Der Schlaf-Trick

Säugetiere haben andere Fähigkeiten: Sie rollen sich in ihrer ausgepolsterten Schlafstätte zusammen und schlafen ein. Der Schlaf-Trick funktioniert allerdings nur, weil sie die Körpertemperatur bis auf drei Grad sinken lassen. „Igel schlafen so bis zu vier Monate lang, Murmeltiere sechs Monate und Siebenschläfer sogar sieben Monate“, erläutert Birgit Radow. Vor dem Winterschlaf haben sie sich einen Fettvorrat angefressen, der als Energiespeicher und Isolationsschicht gegen die Kälte funktioniert. Herzschlag und Atmung sind enorm verlangsamt. Murmeltiere machen sogar minutenlange Atempausen! Eichhörnchen, Dachs und Biber hingegen schlafen nicht: Sie ruhen in ihren Bauten und Höhlen, sind aber reaktionsfähig und gehen sogar häufig auf Nahrungssuche, um ihre Vorräte aufzustocken. Der Fachmann spricht deshalb von Winterruhe. Große Säugetiere wie Hirsche und Rehe reduzieren im Winter ihre

Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Sie stehen oft bewegungslos in der Landschaft. „Sogar ihr Herzschlag verringert sich – statt 60- bis 70-mal schlägt ihr Herz jetzt nur 30- bis 40-mal in der Minute. Die Reaktionsfähigkeit ist stark herabgesetzt“, weiß Birgit Radow zu berichten. Gleichzeitig hat sich der Verdauungstrakt verkleinert, denn die Tiere finden im Winter oft nur faserreiche Nahrung wie dürre Gräser und Brombeerblätter. „Wer jetzt was für unsere Spatzen tun will, kann ihnen bei der Wohnungssuche helfen“, sagt Radow. Das Spatzen-Reihenhaus wird im Winter zwar noch nicht zur Kinderstube – gebrütet wird natürlich erst im Frühjahr – aber jetzt wird schon der zukünftige Nistplatz ausgewählt. Außerdem ist das Spatzen-Reihenhaus ein guter Unterschlupf, wenn es draußen so richtig kalt wird. „Und der Nikolaus hat am 6. Dezember ein nützliches Geschenk …!“

Wildschweine füttern streng verboten

Wer aber am besten für sich selbst sorgt und auf keinen Fall gefüttert werden sollte, schon gar nicht

in der Stadt oder in ihren Randgebieten, das sind Füchse und Wildschweine. In Berlin hat der Senat sogar ein ausdrückliches Fütterungsverbot verhängt: „Das Füttern von Wildtieren ist generell verboten. Eine Zuwiderhandlung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer Geldbuße bis zu 5.000 € geahndet werden.“ (§§ 34 und 50 LJagdG Bln). Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung setzt auf Aufklärung, denn so sah es aus: „Wildschweine am Alexanderplatz und auf dem Ku’damm, Füchse auf Spielplätzen oder Waschbären im Haus – eine Nachricht über Begegnungen der wilden Art jagt die nächste.“ Das war im Jahr 2008. Dazu kam es, weil die Wildtiere durch das direkte Füttern lernten, ihren Hunger im Wesentlichen in der Stadt und durch den Menschen zu stillen. Sie verlieren die angeborene Scheu, aber im Ernstfall bleiben sie wilde Tiere. – Deshalb steht am Ende der Aufklärungskampagne: „Keine Wildtiere füttern!! Essensreste für Wildtiere unerreichbar entsorgen und sagen Sie’s auch Ihren Nachbarn!“ (red)

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Wie wilde Tiere überwintern

Das Eichhörnchen macht keinen Winterschlaf.


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The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

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Berlins Stadtschloss erstrahlt ab 2019 neu Der Hamburger Michel, der Campanile auf dem Markusplatz in Venedig, die Frauenkirche in Dresden – sie alle wurden nach Zerstörungen rekonstruiert. Renate Lilge-Stodieck

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Computersimulation: Berliner Schloss-Humboldtforum 2019.

as Humboldtforum in Berlin wird gebaut. Mit den Fassaden des Berliner Schlosses „ wird die historische Mitte Berlins in alter Schönheit wieder erstehen“. Nicht müde wird der Förderverein Berliner Schloss e.V. in Veranstaltungen, Ausstellungen und seinem eigenen „Berliner Extrablatt“ darauf hinzuweisen. Mit von der Partie ist die Stiftung „Berliner Schloss-Humboldtforum“ als Bauherr. „Ich will diese Diskussion nicht erst dann machen, wenn der Bagger da ist“, sagte der Vorstandssprecher der Stiftung, Manfred Rettig, im Deutschlandradio Kultur. Schließlich handele es sich beim künftigen Berliner Stadtschloss um eine der „wichtigsten Kulturbauten dieser Nation“. Notwendig sei eine „breite Diskussion, die hinführt zum Humboldtforum, sodass wir jetzt schon erlebbar machen: Was passiert da eigentlich“, sagte Rettig. Obwohl der Baubeginn angesichts von Finanzkrise und Haushaltssanierung in diesem Jahr noch

einmal verschoben wurde, soll der Bau des Berliner Schlosses bis 2019 abgeschlossen sein. Baustaatssekretär Rainer Bomba stellte am 23. November einen neuen Zeitplan vor. Der erste Spatenstich soll 2013 vollzogen werden, die Bauarbeiten können dann, wie in den Sparplänen vorgesehen, 2014 beginnen. Der Zeitverzug durch die Verschiebung des Baubeginns von 2011 auf 2013 wird offensichtlich von den Beteiligten gut genutzt, auch habe es „nie einen Baustopp gegeben“, so Rettig, sondern die Kostenverschiebung ermögliche einen kontinuierlicheren Planungsvorgang.

Historische Vorbilder

In einer beeindruckenden Sammlung dokumentierte die Pinakothek der Moderne in München von Juli bis Ende Oktober den Wiederaufbau ehemals zerstörter historischer Gebäude in aller Welt. Dazu gehörte der Campanile auf dem Markusplatz in Venedig, der Anfang des 20. Jahrhunderts beim Einbau eines Fahrstuhls total zusammenbrach, oder auch das Lübecker Buddenbrookhaus, das Haus der Großeltern von Heinrich und Thomas Mann. Das sind alles keine Originale. Es handelt sich um Rekonstruktionen. In Hamburg brannte 1906 das Wahrzeichen der Stadt, der berühmte Michel, restlos ab. Unter den Gegnern ihres Wiederaufbaus war auch Hamburgs Stadtarchitekt Fritz Schumacher. Die Kirche kehrte zurück – und Schumacher bekannte,

Epoch Times-Leser verstehen mehr. Etwa, dass Weihnachten mehr bedeutet als Geschenke. Nämlich Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen. Zeit – das kostbarste Geschenk von allen. Unwiederbringlich. Gerade zu Weihnachten. Uns allen ein Frohes Fest und besinnliche Feiertage wünschen Ihre Epoch Times-Mitarbeiter!

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der Wiederaufbau sei außerordentlich gut gelungen. In Warschau baute man schon 1970 das Schloss wieder auf, das von Hitlers SS vor dem Einmarsch der Russen gesprengt worden war. Am Frankfurter Römerberg baute man die historische Häuserzeile wieder auf, die den Bomben zum Opfer gefallen war, heute ein unverzichtbarer Mittelpunkt der Stadt und eine Touristenattraktion. Was für Hamburg der Michel und für Dresden die wieder aufgebaute Frauenkirche ist, das soll für Berlin in besonderer Form das Humboldtforum in den Fassaden des Berliner Schlosses werden. Eingehüllt in die historisch gewachsene und nun rekonstruierte Form soll das Humboldtforum Sammelstätte für die Kulturschätze der Welt und Begegnungsstätte für die Menschen der Welt werden.

Barocke Fassaden dank Spendengeldern

Die anspruchsvollste Herausforderung für das Bauvorhaben Berliner Schloss-Humboldtforum ist sicher die originalgetreue Wiedererrichtung der drei barocken Stadtfassaden und des Schlüterhofes mit ihren wertvollen Schmuckelementen. Der Förderverein Berliner Schloss e. V. hat hier bereits wesentliche Vorarbeiten geleistet: dazu gehörte die erfolgreiche Suche nach genauen Plänen und Fotos der historischen Fassaden. Zu diesen Unterlagen gehört auch ein Handriss (Katas-

terplan) von 1879, der das Schloss zentimetergenau in seinen äußeren Maßen zeigt. Auf dieser Grundlage hat der Förderverein bereits eine Vielzahl von Modellen, Gipsabformungen und Abgüssen herstellen lassen, nach denen die vielfältigen Schmuckelemente der Fassaden in geeigneten Materialien von erfahrenen Steinbildhauern neu geschaffen werden können. Insgesamt hat der Förderverein heute bereits etwa ein Viertel der notwendigen Modelle für die Herstellung der Schmuckelemente der historischen Fassaden fertiggestellt. „Dies ist eine überaus anspruchsvolle und wichtige Aufgabe, die wir für den pünktlichen Baustart schon jetzt in der Schlossbauhütte anpacken müssen“, sagte Vorstandssprecher Manfred Rettig bei einer Veranstaltung in der Lagerhalle des Fördervereins zum Geschäftsführer des Vereins, Wilhelm von Boddien, der eine weitere Millionenspende überreichen konnte. Eine Ausstellung „Berliner Schloss-Humboldtforum: Einblicke“ informiert noch bis zum 12. Dezember im Kronprinzenpalais Unter den Linden 3, Berlin- Mitte den Besucher mit einem Schloss-Modell sowie mit Plänen, Zeichnungen, Bildern und Filmen über das wichtigste Kulturbauvorhaben Deutschlands. Die neue geräumige Humboldt-Box auf dem Schlossplatz soll im Frühjahr 2011 eröffnet werden.


Wirtschaft

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The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

Einbahnstraße China-Exporte:

F o t o : g ett y i m ag e s

Knapp drei Mal so hoch sind die Exporte Chinas in die Bundesrepublik wie die Importe. Und auch das Investitionsvolumen steht in keinem angemessenen Verhältnis. Deutschland und die Europäische Union finanzieren zu guten Teilen Chinas Aufschwung.

Wie umgehen mit Chinas Merkantilismus? Das heutige China ist nicht das Amerika des 19. Jahrhunderts. Das zu verstehen und entsprechend zu handeln ist das Gebot der Stunde.

Peter Morici

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m Jahr 1876 waren die Europäer, die die erste offizielle Weltausstellung in den USA besuchten, von den Fähigkeiten der amerikanischen Industrie beeindruckt. In zwei Generationen hatten sich die Vereinigten Staaten aus einer einfachen Agrargesellschaft heraus entwickelt und forderten die modernsten europäischen Volkswirtschaften heraus. Heutzutage stellt sich China Amerika in einem historischen Test entgegen, der über den Handel hinausgeht.

Die Amerikaner glauben, dass Individuen, die ihr eigenes Leben definieren, am besten den Fortschritt der Nation darstellen. Regierungen beziehen ihre Legitimität aus der kollektiven Zustimmung – die Bürger sind die Herrscher. Märkte und Demokratie definieren Amerika. Unsere Institutionen pflegen den Wettbewerb zwischen Menschen und Ideen, die unsere gemeinsame Substanz und unser bürgerliches Leben bilden. Vor Kurzem verloren Demokraten und gemäßigte Republikaner den Blick für diese Grundlagen und setzten Gesundheitsreformen, Rettungsaktionen und ein riesiges Defizit durch, das die Wähler einfach nicht wollen. Sie wurden bei den Halbzeit-Wahlen deutlich geschlagen. Märkte und Demokratie verstärken sich gegenseitig. Die Märkte funktionieren am besten, wenn die persönlichen Freiheiten geschützt werden, und die Demokratie schützt diese Freiheiten am besten. Aufgrund freier Märkte hat jeder Einzelne ein starkes Interesse an der Sicherung der Demokratie. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Vereinigten Staaten mit den Verbündeten in Europa und anderswo zusammengearbeitet,

um internationale Institutionen zu schaffen, die offene Märkte, Menschenrechte und Demokratie fördern.

Einmischung funktioniert nicht

China ist kein Meister dieser Werte. Die Kommunistische Partei zwingt ein autoritäres Regime auf und übernimmt die elterliche Autorität über seine Bürger. Sie bevorzugt Staatskapitalismus gegenüber privaten Unternehmen und führt nur dann marktwirtschaftliche Reformen durch, wenn sie damit am Welthandel teilnehmen und China unter unfairen Bedingungen Vorteile verschaffen kann. Sofern sie nicht dazu gezwungen ist, wird sie keine marktwirtschaftlichen Reformen einführen, die das Volksempfinden für Demokratie fördern könnten. China ist nicht das Amerika des 19. Jahrhunderts. Das Amerika des 19. Jahrhunderts leistete Pionierarbeit im Bereich der Dampfkraft-, Eisenbahn-, Telegraphie- und Elektro­ technologie. Die Löhne waren höher als in Europa und zogen qualifizierte Einwanderer an. Erheblicher Ressourcenreichtum trieb die Entwicklung voran. China erreicht sein Wachstum mit angeeigneter Technologie und

billigen Arbeitskräften und ist sehr abhängig von importiertem Öl und Ressourcen. Es kompensiert die Mängel, indem es westliche Firmen zwingt, ihr Know-how weiterzugeben und eine Währung unterbewertet, die Exporte subventioniert und die Reallöhne der Industriearbeiter niedrig hält. Der Wohlstand seiner Mittelschicht entsteht durch die Ausbeutung von Fabrikarbeitern. Während des Kalten Krieges setzten sich gemäßigte Politiker in den USA für ein Engagement in der Sowjetunion ein. Sie glaubten, durch ihr Beispiel würden deren Bürger die Macht der individuellen Freiheit erkennen und eine Veränderung erzwingen. Daraufhin wendete Washington diese Strategie gegenüber China an. Das ist eine Torheit. Die Sowjetunion brach nicht deshalb zusammen, weil sie an Jeffersons Ideen glaubte, sondern weil ihre Wirtschaft verfiel. Chinas Wirtschaft tritt jetzt die Nachfolge an. Warten Sie nicht darauf, dass seine Staatsführer bald freie Wahlen ankündigen.

anderen seine Form des autoritären Kapitalismus zu verkaufen und die internationalen Institutionen neu zu definieren, die offene Weltmärkte und die Menschenrechte fördern. Zur Sicherung von Öl und anderen Ressourcen und zur Verbesserung seines globalen Einflusses investiert China im Ausland, baut eine Hochseemarine auf und modernisiert seine Armee. Mit kaufmännischem Unternehmergeist erreichte China enorme Handelsüberschüsse sowie ein halsbrecherisches Wachstum und zwang den Vereinigten Staaten ein riesiges Handelsdefizit und hohe Arbeitslosigkeit auf. Außerdem sorgte es dafür, dass amerikanische Vorschriften über den freien Markt für die Weltwirtschaft dumm und überholt erscheinen. Die Vereinigten Staaten konnten China durch Diplomatie nicht davon überzeugen, seine Währungspolitik und andere merkantilistische Strategien, die der US-Wirtschaft schaden, aufzugeben. Auf den IWF- und G20-Treffen ließen Deutschland und andere wichtige westliche Verbündete die Handlungsbedarf Vereinigten Staaten im Stich, sodass Um die Macht der Kommunisti- sie auf sich allein gestellt waren. schen Partei Chinas zu erhalten, hat Amerika sitzt auf einem einPeking ein starkes Interesse daran, samenm Posten und die Zeit für

Diskussionen ist vorbei. Washington muss auf den chinesischen Merkantilismus mit Taten, nicht mit Worten reagieren. Chinas Aufkäufe von Dollars und ausländischen Wertpapieren, die die Unterbewertung des Yuan fortsetzen, machen 35 Prozent der Ausfuhren aus. Washington sollte eine angemessene Steuer auf den Aufkauf von Yuan einführen, um damit chinesische Waren zu kaufen oder in China zu investieren und auf den Devisenmärkten intervenieren, um den Wert des Yuan zu erhöhen. Washington sollte den Verkauf chinesischer Technologie und Investitionen in den Vereinigten Staaten einschränken. Sie würden die Beschränkungen, die China Importen und ausländischen Investitionen auferlegt, widerspiegeln. Flächendeckend und ohne Ausnahme sollten die Vereinigten Staaten entschieden auf den chinesischen Protektionismus antworten. Untätigkeit verhilft China zum Erfolg. Sie ist eine nachgiebige Haltung und ein Unglück für das Rechtswesen. Peter Morici ist Professor an der Smith School of Business, University of Maryland School und ehemaliger Chefökonom der US-amerikanischen International Trade Commission.

Indiens Rückkehr auf die internationale Bühne Fortsetzung von Seite 1 Allerdings gibt es seit einiger Zeit den Trend, dass sich wirtschaftliche Macht und politischer Einfluss stärker verteilen, was auch zu ständigen Machtverschiebungen führt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich insbesondere der Schwerpunkt der globalen wirtschaftlichen Macht in Richtung Asien verschoben. Denn China, Indien und andere Länder in dieser Region erleben ein anhaltendes, beschleunigtes Wirtschaftswachstum. Deshalb sind die aktive Beteiligung und Mitwirkung der großen Schwellenländer an der Lösung von weltweiten sowie Querschnittsproblemen unverzichtbar. Dazu zählen Energiesicherheit und Klimawandel, Lebensmittel- und Wassersicherheit, Sicherheit im Seeverkehr, internationaler Terrorismus und Drogenhandel sowie der Umgang mit Pandemien und anderen Fragen der öffentlichen Gesundheit. Zweitens kann die stärkste Nation der Welt oder eine Koalition aus Industrie- und Entwicklungsländern

wie die G-8 unmöglich Lösungen für globale Herausforderungen finden. Denn die Macht bleibt weiterhin ungleichmäßig verteilt und die Probleme sind länderübergreifend. Die mächtigsten Länder können globale Regelungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen nicht mehr dem Rest der Welt auferlegen. Wenn sich die Schwellenländer bei der Gestaltung des globalen Vorgehens in einem bestimmten Gebiet nicht immer durchsetzen können, genießen sie sicherlich ihre Möglichkeiten, eine Gegenkraft zu bilden. Dies wurde bei der ins Stocken geratenen Doha-Welthandelsrunde (die in Doha in Katar stattfand) erkennbar. Denn dort widersetzten sich Länder wie Indien und Brasilien am stärksten dem Druck der Liberalisierung, der von den entwickelten Ländern ausging. Auf dem Klimagipfel in Kopenhagen wurde deutlich sichtbar, dass es wieder eine aufeinander abgestimmte Opposition von Entwicklungsländern war, die den Vorstoß der EU blockierte, die durch den Klimaschutz entstehenden

Belastungen auf die armen Nationen abzuschieben.

Unterschiedliche Interessen

Die Interessen der frühreifen Mächte wie Indien unterscheiden sich von denen der etablierten Mächte. Wenn eine „Macht frühreif“ ist, zeigt sich dies an seinem Gesamt-BIP, seinem Anteil am Welthandel und an Investitionen sowie sogar an seiner Gesamtzahl fachlicher und technischer Arbeitskräfte; ein solches Land kann einen großen Einfluss in der Welt haben. Trotzdem bleibt es in Bezug auf seine binnenwirtschaftlichen und sozialen Kennziffern ein Entwicklungsland: Das Pro-Kopf-Einkommen macht nur den Bruchteil eines reifen entwickelten Landes aus. Und obwohl das Land reich erscheint, hat es mit großen Problemen wie Armut, Analphabetentum, Unterernährung und Seuchen zu kämpfen. Dieses Entwicklungsmuster unterscheidet sich von dem der etablierten Industrienationen. Dort ging eine Erhöhung ihres Anteils am globalen Kuchen Hand in Hand mit der stetigen Verbesserung der

Indien ist in einem Zwiespalt. Es soll erwachsen werden. Gleichzeitig sagt man dem Land oft: „Du darfst das noch nicht.“

individuellen und sozialen Wohlfahrt. Wenn also Schwellenländer eine globale Rolle spielen, zeigt sich ein akuter Zwiespalt. Auf der einen Seite sollen sie mehr Verantwortung übernehmen und einen größeren Beitrag zur Verwaltung der sogenannten „globalen Gemeinsamkeiten“ leisten. Gleichzeitig bemühen sie sich weiterhin um ein globales System, das die Mittel und Instrumente liefern kann, um die erheblichen innenpolitischen Herausforderungen

in Angriff nehmen zu können. Indische Staatsführer bekommen diese Spannung die ganze Zeit zu spüren. Die richtige Balance zwischen den Anforderungen einer globalen Rolle und den innenpolitischen Herausforderungen zu finden ist nicht einfach, muss aber in jedem Fall angestrebt werden. Eines der außenpolitischen Ziele Indiens bestand darin, einen Platz in den Entscheidungsgremien der Welt zu erobern. Der Anspruch auf einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen oder auf eine G-20-Mitgliedschaft verdeutlicht diesen Aspekt der indischen Weltanschauung. Aber ständig wird man daran erinnert: Indien kann viel Einfluss ausüben, weil es Führungsstärke hat und die Haltung und Positionen einer größeren Anzahl von Entwicklungsländern mitbestimmen kann. Und Indiens Situation unterscheidet sich natürlich im Hinblick auf die Herausforderungen der Entwicklung nicht so sehr von Ländern, die sich weniger schnell entwickeln: Indien möchte am sogenannten „Stehtisch“ sitzen und sich von der

Nabelschnur lösen, die es mit der Einheit der Entwicklungsländer der Welt verbindet. Indien fällt wieder in ein Verhalten und eine Rhetorik zurück, das die Wohlhabenden anachronistisch finden. Werde erwachsen, sagen sie; vergiss nicht, dass du in einer anderen Liga spielst. In gewisser Weise ja, in anderer Hinsicht nein. Diesen Zwiespalt wird Indien in den nächsten Jahren zu spüren bekommen. Zu jedem Punkt auf der globalen Agenda muss Indien eine genau darauf abgestimmte Balance finden. Denn so kann seine Rolle als globaler Akteur nicht seine Fähigkeit beeinträchtigen, Millionen seiner Bürger die grundlegenden Entwicklungsbedürfnisse zur Verfügung zu stellen. Die Balance, nach der es strebt, muss notwendigerweise der Wahrung der Interessen dieser Millionen dienen. Andernfalls wird Indien seine globale Rolle nicht wahrnehmen können. Shyam Saran ist Indiens ehemaliger Außenminister. Mit Erlaubnis von YaleGlobal Online. Copyright © 2010, Yale Center for the Study of Globalization, Yale University.


Wirtschaft

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

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Fünf-Jahres-Höchststand bei Ausgaben der deutschen Verbraucher sorgt für gute Stimmung im Weihnachtsgeschäft.

Ilya Rzhevskiy

D

eutschland ist das erste EULand, das sich auf nahezu wundersame Weise von der Wirtschaftskrise erholen konnte und sich nun mit einem FünfJahres-Höchststand bei den Ausgaben der Verbraucher rühmen kann. Das Wirtschaftswachstum wird für dieses Jahr auf 3,7 Prozent geschätzt. Eine besonders gute Prognose bekommen die Urlaubsmonate November und Dezember, in denen die Konsumenten 77 Milliarden Euro ausgeben werden, was

eine Verbesserung zum Vorjahr um 2,5 Prozent bedeutet. „Deutschland ist eine Insel der Glückseligkeit in einem pessimistischen Europa“ sagte Peter Thormann, ein Partner der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. „So etwas habe ich den letzten zehn Jahren nicht erlebt.“ In der weihnachtlichen Winterzeit sind die kleinen und großen Städte gespickt mit traditionellen deutschen Weihnachtsmärkten, auf denen Andenken, Süßigkeiten, Glühwein und Kuchen verkauft werden. „Wir sind sicher, dass die Weihnachtssaison in diesem Jahr genauso gut sein wird wie im letzten. Und wenn alles so läuft wie wir es erwarten, wird es sogar noch besser“, sagte Hans Strohmaier, Geschäftsführer des Sweet Global Network, einem internationalen Süßwarenverband, der sich aus 250 Süßwarenherstellern zusammensetzt. Laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) macht das Weihnachtsgeschäft 20 Prozent der Jahresverkäufe aus. Besonders

Was wird´s in diesem Jahr für den Handel geben? Die Erwartungen sind ob der anziehenden Konjunktur groß.

ertragreich während der Weihnachtszeit sind traditionell der Buchhandel sowie der Verkauf von Schmuck, Spielzeug und Unterhaltungselektronik, die bis zu 30 Prozent der jährlichen Einnahmen generieren. Das Internetgeschäft erwartet in diesem Jahr während der Weihnachtszeit ein erstaunliches Wachstum um acht Prozent auf sechs Milliarden Euro. „Der Weihnachtsmann kommt ebenfalls per Internet“, sagte Josef Sanktjohanser, der Präsident des HDE. Das deutlich positive Wachstum und hohe Ausgaben der Verbraucher gehen mit einer – zumindest nach offiziellen Statistiken – sehr niedrigen Arbeitslosenquote, die im Oktober unter die drei

Millionenmarke gefallen ist, einher. Das ist der niedrigste Stand seit 18 Jahren und entspricht einer Arbeitslosenquote von sieben Prozent.

Sonderboni sorgen für gute Stimmung

Um in der Weihnachtszeit für gute Stimmung zu sorgen, hat der deutsche Elektronikriese Siemens bekannt gegeben, dass er einmalige Sonderboni von insgesamt 310 Millionen Euro an seine Mitarbeiter auszahlen wird, um das Gehalt der Angestellten um 2,7 Prozent aufzubessern. Porsche folgt diesem Trend und zahlt allen Mitarbeitern als Weihnachtsgeschenk einen Bonus über 2.100 Euro aus. Der Einzelhandel ist der größte Arbeitgeber Deutschlands, bei dem

Oh du fröhliche: Im Weihnachtsgeschäft wird im Handel ein Fünftel des Jahresumsatzes gemacht.

etwa drei Millionen Arbeitnehmer beschäftigt sind. „Einzelhändler haben große Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft … Momentan gehen wir davon aus, dass sich der Einzelhandel im Jahr 2011 zu 2010 kaum steigern wird“, so HDE-Präsident Sanktjohanser. Das Wetter in der Weihnachtszeit scheint ein wichtiger Faktor beim Kaufverhalten der Konsumenten zu sein. Auch der Handel träumt hier von Weißen Weihnachten: „Am besten läuft es an einem schönen, sonnigen und eiskalten Tag mit ein wenig Schneefall von Zeit zu Zeit“, sagte Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer des Berlin-Brandenburgischen Einzelhandelverbandes.

Florian Godovits

W

elche Berufsgruppe gilt in Großbritannien als noch weniger vertrauenswürdig als die schreibende Zunft? Fühlen Sie sich bereits auf den Schlips getreten, liebe Managerkollegen? Dann liegen Sie richtig. Wirtschaftliche Führungskräfte werden im Vereinten Königreich nur von zwölf Prozent der Bevölkerung als „vertrauenswürdig“ eingestuft – nur noch getoppt

von Autoverkäufern, denen gerade einmal sechs Prozent der Befragten ihr Vertrauen schenken. Doch was tun, um diese Situation zu verändern? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich das bereits zum zweiten Mal abgehaltene „Peter Drucker Management Forum“ Ende November in Wien. Die Konferenz wurde ins Leben gerufen, um den in Wien geborenen „Vater der Managementlehre“, Peter Drucker, zu würdigen und sein Lebenswerk weiterzuführen. Julian Birkinshaw, Managementprofessor an der London School of Economics, plädiert dafür, „den wahren Geist des Managements wieder einzufangen“. Dies ließe sich nur dann schaffen, wenn Führungskräfte auch „Leader“, also Anführer, sind. Der Entrepreneur ist laut Birkinshaw also auch in großen Konzernen wieder mehr gefragt denn je. Ähnlich sieht Erwin Staudt, ehemaliger Marketingchef von IBM in Europa und nunmehriger Präsident des deutschen Fußballclubs VfB Stuttgart, die Lage – und bringt gleichzeitig Ethik im Management ins Spiel. Peter Drucker habe in seinen Büchern wiederholt auf die „Good Citizenship“ von Führungskräften, also ihr vorbildliches Verhalten als Staatsbürger, hingewiesen. Bei IBM sei dies immer ein wichtiges Thema gewesen. Für den VfB Stutt­ gart unterscheide sich seine Arbeit vor allem durch die emotionale Komponente, die bei einem Fußballverein und seinen Fans dazukomme. Das

eine Führungsposition bedeute eher ein Privileg denn eine Verpflichtung, begründet sei. Die Frage blieb Menschlichkeit ohne klare Antwort, der Wunsch durchaus gefragt nach Managern, die eher fördernd Dass Führungskräfte sich öfter mal und nährend agieren denn wie von ihrer menschlichen Seite zeigen fleischgewordene Darth Vadersollten, dazu rät der britische Jour- Kon­troll­fanatiker, fand jedoch nalist, Autor und Strategieberater breite Zustimmung. Stefan Stern. „Sehen Sie die Sache menschlich“, gibt er den zur Kon- Und was geht im Staat? ferenz angereisten Teilnehmern mit. Sehnsüchtig schauen viele StaatenUnd auch bei ihm findet sich die lenker gen Norden. Finnland und Ethik im Business, die auch für Peter seine oft als kühl bezeichneten EinDrucker eine wichtige Rolle spielte, wohner lösen derzeit bei vielen Poliin seinem Vortrag. „Gesetzgebung tikern heiße Begierden aus. Das Land führt nicht zu moralischem Han- hat nicht nur seit Jahren ein Abondeln“, so Stern. Dafür seien Mana- nement auf den ersten Platz in der ger schon selbst zuständig. PISA-Studie, es ist auch das EU-Land Und es stünde ihnen wohl auch mit der geringsten Verschuldung. gut an – allein schon, um das Ver- Mikko Kosonen, Leiter des unter trauen der Bevölkerung in die für der Aufsicht des finnischen Parlaeine demokratisch organisierte Ge- ments stehenden Forschungsinstituts sellschaft so wichtige Berufsgruppe SITRA, sieht jedoch auch Problemder Führungskräfte zu erhöhen. Die zonen im eigenen Land. „Es gibt bei Finanzmarktkrise trug ein Übriges uns kein Bewusstsein für die Dringzu den Negativstatistiken bei. Auto- lichkeit, die die demographischen ren wie Avivah Wittenberg-Cox Veränderungen mit sich bringen.“ In wenigen Jahren könnte Finn(„How Women Mean Business“) rufen bereits nach dem „Tod der Hie- land wegen der Überalterung der rarchie“. In einer Diskussion zu die- Bevölkerung vom Land mit den sem Thema gab es jedoch Bedenken geringsten Schulden zum EU-Land aus dem unter den gestrengen Augen mit den höchsten Pro-Kopf-Schulden eines Gemäldes des wohl berühm- werden. Als Lösungsansatz sollten testen österreichischen Kaisers Franz laut Kosonen Managementprinzipien Josef in der Wiener Industriellenver- aus der Privatwirtschaft auf den einigung versammelten Publikums, öffentlichen Sektor umgelegt werob eine solche Forderung nicht eine den. Gleichzeitig rät er nicht zu übernach Symptombekämpfung sei, und triebenem Pessimismus, weder im ob die zugrunde liegende Ursache eigenen Land noch in Gesamteuropa. nicht in der verbreiteten Mentalität, „Europa fährt gerne mit Tunnelblick.

F o t o : F L o r ian g o d o v it s / T h e E p o c h T i m e s

Die Zukunft des Managements könnte in der Vergangenheit liegen Beim 2. Kongress zu Ehren der ursprünglichen Wiener Managementlegende Peter Drucker („The Effective Executive“) wurde zwei Tage über die Zukunft des Managements gesprochen. Diese könnte unter anderem in einer Rückbesinnung auf bereits vor Jahrzehnten beschriebenen Prinzipien liegen.

F o t o : A nd r ea s Rent z /G ett y I m age s

Handel ho-ho-hofft auf starkes Weihnachtsgeschäft

bringe eine zusätzliche Verantwortung mit sich.

Ein Blick in den Vortragssaal der Veranstaltung. Bei offenen Augen sehen wir unsere Chancen nicht.“

Der Nachwuchs, der nachwächst

Die nächste Generation Manager präsentierte sich im Rahmen der Peter Drucker Challenge. Erster Preisträger dieses Essay-Wettbewerbs wurde der in Wien lebende Deutsche Florian Ramseger, er arbeitet an der Wirtschaftsuniversität Wien. Arnold Hermann, gebürtiger Österreicher und in der Schweiz wohnhaft, Chief Executive Officer (CEO) der Firma Umantis AG, wurde als Zweitplatzierter ausgezeichnet. Bemerkenswert die drittplatzierte Eleanor Murphy, die in London als Sozialarbeiterin tätig ist und den dritten Platz errang. Mit dieser Auszeichnung hätte Peter Drucker, der im Jahr 2005 starb, wohl die meiste Freude gehabt. Er galt als Verfechter des interdisziplinären Austauschs.

Was die Geschichte lehrt

Ein weiterer großer Österreicher der Geschichte, der ebenfalls die Verbindung verschiedener Disziplinen propagierte, nahm den genau

umgekehrten Weg Peter Druckers. Er wurde nicht in Österreich geboren, machte dort jedoch eine der größten Karrieren der Geschichte. Die Rede ist von Prinz Eugen, der drei Kaisern diente und als verarmter Prinz, wie die Legende erzählt, im 17. Jahrhundert nur mit einem Schwert an den Habsburger Hof kam. Und sich in Folge zum reichsten Mann und „heimlichen Herrscher“ Europas entwickelte. Der Philosoph, Mäzen und elfmal verwundete Feldherr, dem Wien unter anderem das Schloss Belvedere zu verdanken hat, soll im Frühjahr 1730 seinem Verwalter auf seinen Vorschlag, einen Teil der 800 in Eugens Sommerresidenz beschäftigten Arbeiter werde nicht mehr gebraucht, geantwortet haben: „Meint Er, ich brauche vielleicht Ihn? Braucht man irgendeinen Menschen in der Welt? Wenn Er denkt, es sei gestattet, die Menschen verhungern zu lassen, die man nicht mehr braucht, so sage Er mir bloß, wer Ihn und mich vor dem Verhungern schützen soll.“ Es ist überliefert, dass seine Truppen und Arbeiter ihn noch weit über seinen Tod hinaus beklagten.


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Internationales

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Die Legenden von Krakau U

nd wie war es?“ fragte ein Freund, kurz nachdem ich Anfang November von Krakau nach Warschau zurückgekehrt war. „Es war ...“, begann ich und zögerte mit der Antwort. Ich ließ das vergangene Wochenende revue passieren und versuchte ein Adjektiv zu finden, das das Erlebte zutreffend beschreibt. Krakau, das ist die Stadt im Süden Polens, die rund 140 Jahre länger als Warschau die Hauptstadt dieses Landes war. „Ungewöhnlich“ fiel mir plötzlich ein, aber ich war vernünftig und verwarf diesen Gedanken wieder. Denn mir war klar, dass ich diesen Eindruck vor allem meinem exzentrischen kunsthistorischen Führer zu verdanken hatte, der mich bei der Besichtigung der herrlichen historischen Sehenswürdigkeiten begleitete. Unser erster Besichtigungsort war ein riesiges Feld, auf dem lediglich ein großer Granitfelsen in der Nähe eines seitlich angrenzenden Bürgersteigs lag. Abgesehen davon war es „nicht nur ein Feld!“, wie mein Führer schnell klarstellte (und noch mindestens 15-mal den ganzen Tag lang wiederholte), als ich es wagte, das für mich Offensichtliche auszusprechen. „Kuhweide?“ Ich versuchte die Stimmung aufzuhellen und grinste ihn verschmitzt an. „Dieser Ort ist eine Legende“, erwiderte er trocken und erzählte weiter, Blonie wäre der richtige Name dieser 48 Hektar großen Grünanlage in der Stadtmitte. Hier hielt der verstorbene Papst Johannes Paul II. - ein Pole − eine Reihe von Messen unter freiem Himmel ab, die von einigen Millionen Menschen besucht wurden. Eine der berühmtesten fand 1983 während seiner Pilgerreise nach

Unser erster Besichtigungsort war ein 48 Hektar großes Feld, auf dem lediglich ein großer Granitfelsen lag ...

Polen statt und war für die Widerstandsbewegung gegen den Kommunismus von symbolischer Bedeutung. Zu dieser Zeit war die kommunistische Militärdiktatur, die das Volk unterdrückte, im zweiten Jahr an der Macht. „Zauberhaft“, so dachte ich, könnte der passendere Ausdruck sein, um Krakau zu beschreiben, aber bevor mir dieses Wort aus dem Mund kam, hatte es sich bereits zu einem nachdenklichen „hmm“ abgeschwächt. Zauberhaft schien irgendwie nicht ganz zutreffend zu sein, insbesondere angesichts der vielen Volkslegenden, die mit unserem nächsten Ziel zusammenhingen, dem monumentalen und sehr eindrucksvollen Schloss Wawel, das auf einem Hügel liegt und einen herrlichen Blick auf die Weichsel erlaubt. In der Altsteinzeit vor 50.000 Jahren gab es hier zunächst eine belebte Handelssiedlung. Die später erbaute Burg erlebte dann ihre Höhen und Tiefen und wurde von den Österreichern sogar einmal als Kaserne verwendet. Das erste Geheimnis hat mit einer alten Erzählung zu tun, der zufolge der Hindu-Gott Shiva sieben magische Steine − die Chakren − in sieben Teile der Welt warf, von denen

ein magischer Stein in Krakau landete (die restlichen fielen nach Delhi, Mekka, Delphi, Jerusalem, Rom und Velehrad in der Tschechischen Republik). Während die Kuratoren des Wawel-Museums nicht darauf eingehen, sprechen die Kenner dieser Legende davon, dass mithilfe wissenschaftlicher Forschung festgestellt wurde, dass das energiespendende Chakra unter einer seiner Mauern liege und dort in aller Ruhe Energie absorbiere. In der anderen Legende geht es um einen feuerspeienden Drachen, der nur besänftigt werden konnte, wenn ihm willfährige Einheimische junge Frauen opferten, die er dann verschlang. Kein tapferer Ritter konnte etwas gegen diese Bedrohung ausrichten. Erst als der König dem Bezwinger die Hand seiner Tochter anbot (der Legende nach war sie die einzige in der Stadt verbliebene junge Frau, denn alle anderen hatte der übellaunige Drache bereits verspeist), konnte ein junger Schuster seine Klugheit unter Beweis stellen. Er besiegte den Drachen, indem er ihn mit einem vergifteten Schafskadaver köderte und lebte seitdem glücklich mit der Tochter des Königs. Heute steht eine Drachenfigur am Eingang einer Höhle, die ihm in historischer Zeit als Behausung gedient haben soll. Alle fünf Minuten speit der Drache Feuer, was zur großen Belustigung von Touristen aller Altersklassen beiträgt, was meinen sonst sehr ernsten Führer und mich einschließt. „Und wie war die Reise?“ „Sie war ... legendär!“

Vorschau In der nächsten Ausgabe (Nr. 272) gibt es eine spannende Geschichte aus Großbritannien.

F o t o : k atj a n o lte / P i x e l i o

Tom Ozimek

Monumental und eindrucksvoll: Schloss Wawel

Argentinien, ich weine um dich César Chelala

F o t o : G ett y I m a ge s

E

s gibt wohl keine bessere Beschreibung der argentinischen Regierung der Präsidentin Christina Kirchner als jene von Mario Vargas Llosa, dem jüngsten Literatur-Nobelpreisträger. Auf die Frage nach der aktuellen Lage der Regierung antwortete Vargas Llosa, dass Frau Kirchner eine Regierung führe, in der Korruption an der Tagesordnung sei. „Ich liebe Argentinien und es schmerzt mich zu sehen, was hier vorgeht“, erzählte mir Llosa kürzlich in New York. Der Tod des früheren Präsidenten, Néstor Kirchner, wird für Christina Kirchner die Situation noch verschlimmern. Frau Kirchner unterliefen einige schwerwiegende Fehler. Ihre Behörden entließen beispielsweise das technische Personal des INDEC (staatliches Statistikamt) und ersetzten dieses mit Beamten, die loyal zu ihr stehen. Diese Institution büßte dadurch stark an Glaubwürdigkeit ein. Laut Angaben der argentinischen Regierung betrug die Infla-

Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner hat nach dem Tod ihres Mannes die Chance, den Kurs der Regierung neu auszurichten. tion 2009 weniger als acht Prozent. Unabhängige Ökonomen und Konsumentenvertreter schätzen die Inflationsrate jedoch auf 15 bis 18 Prozent. Dies beunruhigt die Präsidentin allerdings nicht. Sie vertritt weiterhin die Meinung, dass Argentinien über ein hervorragendes Wirtschaftswachstum verfüge. Der enorme Anstieg von Fördermitteln für armutsgefährdete Familien

straft diese Aussage offensichtlich Lügen. Argentiniens patriarchalische Kultur wurde von Frau Kirchner bis ins Extrem geführt. Die Arbeitsethik, eine essenzielle Komponente für die Entwicklung eines Landes, zersetzt sich dadurch schnell. Frau Kirchner hat außerdem einen sehr polarisierenden Regierungsstil. So wie bei vielen autoritären Führern lautet auch ihre Devise, wer

sie eingestellt ist und ihr Verhalten nicht toleriert. Der brasilianische Staatspräsident Lula da Silva hat es geschafft, 30 Million Arme in den Mittelstand zu heben; in Argentinien leben 25 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Diese Situation wird „Ich liebe Argenvon Kardinal Jorge Bergoglio, Erzbitinien und es schof von Buenos Aires, und höchste katholische Autorität in Argentinien, schmerzt mich heftig kritisiert. zu sehen, was „Wir sehen eine dramatische Situation aufgrund von Armut hier vorgeht“ und Arbeitslosigkeit“, sagte Kardinal Bergoglio 2009. „Mehr und mehr Vargas Llosa Menschen leben auf der Straße – ohne Perspektive“, fügte er hinzu. Kardinal Bergoglio bekräftigte damit den Appell des Papstes Benedikt VXI. an die argentinische nicht für sie ist, ist gegen sie und Regierung, diese „skandalöse Armut“ wird dementsprechend behandelt. mit Nachdruck zu bekämpfen. Sie hat sich mit einer Menge Lakaien „In keinem anderen Land gibt es umgeben, die sie von der Realität einen solchen sozialen Abbau und abzuschirmen scheinen. eine derart große AussichtslosigAngeblich pflegt einer ihrer Mini- keit“, betonte Bernardo Kosakoff, ster sogar, eine Pistole zu den Mee- der Direktor der UNO-Wirtschaftstings mitzunehmen und diese bei kommission für Lateinamerika und Beginn der Sitzung sichtbar auf die Karibik. den Tisch zu legen. Offensichtlich Ich stimme dieser Aussage absoist Frau Kirchner nicht bewusst, dass lut zu. Während ich schreibe, sitze die Bevölkerung immer mehr gegen ich in einem guten Restaurant in

Buenos Aires. Durch das Fenster sehe ich eine vornübergebeugte alte Frau mit einem großen Plastiksack voller Müll, den sie auf der Straße aufgelesen hat. Und das alles geschieht, während das Privatvermögen von Frau Kirchner in rasender Geschwindigkeit anwächst. Die Korruptionsbehörde begann gegen sie zu ermitteln, nachdem die Präsidentin Christina Fernández de Kirchner und ihr – inzwischen verstorbener – Ehemann unter Eid ausgesagt hatten, dass ihr Anlagevermögen jährlich um 158 Prozent anwächst. Während Frau Kirchner für ihre eigenen finanziellen Interessen äußerst effizient handelt, versagt sie permanent, was die Entwicklung in Argentinien anbelangt. Nach dem Tod des vorherigen Präsidenten Néstor Kirchner, den die Bevölkerung als den wahren Drahtzieher hinter dem Thron vermutete, hätte Frau Kirchner die Gelegenheit, die Politik maßgeblich zu verändern und ihre eigene Handschrift in der argentinischen Regierung zu hinterlassen. Das Land braucht dringend eine Veränderung. César Chelala schreibt über Menschenrechte und Auslandsthemen


Internationales

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Staatliches Mobbing in China Wie zu Zeiten der Kulturrevolution wurden kürzlich 17 chinesische Dorfbewohner einer öffentlichen Demütigung durch Bezirksbeamte unterzogen. Sie mussten große Schilder mit ihren Namen und den Urteilen um den Hals tragen, die das kommunistische Regime wegen des Einreichens von Petitionen gegen sie verhängt hatte. Lokale Regierungsbeamte inszenierten in der Provinz Shaanxi eine öffentliche demütigende Zurschaustellung im Stil der Kulturrevolution.

Lou Ya und Lynne Tognoni

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as oben Beschriebene ereignete sich am 2. November in der Stadt Ankang, Provinz Shaanxi. Die öffentliche Demütigung war die Reaktion des Regimes auf eine Petition, die die Dorfbewohner wegen illegaler Landenteignung gegen die Regierung eingereicht hatten. Der Aufschrei im Internet über diese „2.-November-Veranstaltung“ war nicht zu übersehen. Eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen, Bittstellern, Bloggern, Pädagogen, Juristen, Menschenrechtsaktivisten und religiösen Führern, alle fragten sich, ob sie ein Wiederaufleben der Taktiken sahen, die während der chaotischen Zeiten vor 50 Jahren verwendet wurden.

Öffentliche Empörung

Die Reaktion der Öffentlichkeit jedoch war heftig. Ein wütender Bittsteller aus Shanghai sagte der Epoch Times: „Das Petitionsrecht ist im chinesischen Recht verankert, doch die Kommunistische Partei verunglimpft Bittsteller und benutzt die Medien, um ihren eigenen Status und ihre Macht zu stützen. Sie verstoßen wissentlich gegen geltendes Recht und verwenden grausame Methoden bei der Kontrolle von Menschen ... Es sind die gleichen Techniken, die der Macht-Elite während der Kulturrevolution geholfen haben.“ Miao Jue, ein angesehener buddhistischer Mönch und langjähriger Advokat für Aids-Opfer, äußerte ähnliche Bedenken: „Das sind die gleichen Methoden, die während der Kulturrevolution verwendet wurden. Das chinesische Volk hat zu viel unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas ertragen und am Ende, glaube ich, wird die KPCh eine himmlische Strafe auf sich zukommen sehen.“

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Li Jinlin, ein in Peking ansässiger Anwalt für Menschenrechte, sagte: „Es gibt absolut keinen Grund, die Bittsteller öffentlich zu beschämen. Die lokale Regierung hat das chinesische Recht durch Diffamierung von charakterstarken Bürgern gebrochen durch illegale Inhaftierung von Bittstellern und auch dadurch, dass man ihnen ihr verfassungsmäßiges Recht auf Wiedergutmachung verweigert hat.“ Li schlug vor, dass die Opfer den örtlichen kommunistischen Parteisekretär verklagen sollten. Wang Lin, eine außerordentliche Professorin der Universität Hainan Law School, schrieb in ihrem Blog: „Der Wille der Beamten hat sich als stärker erwiesen als der Wille des Gesetzes. Diese Veranstaltung ist eine Manifestation der zerbrochenen Beziehungen zwischen der Regierung und dem Volk.“ Aus ihrer Sicht geschieht die öffentliche Anprangerung nicht, um die Menschen mit dem Gesetz der Nation zu erziehen, sondern um sie für das Gesetz der örtlichen Parteichefs gefügig zu machen. Für sie sind die Aktionen der KarriereApparatschiks, die erfolgreiche Unterdrückung der öffentlichen Diskussionen durch Beschämung, Einschüchterung oder Gewalt mit eigenen Vorteilen verknüpft. Wang Lin glaubt, der wahre Grund hinter dieser öffentlichen Anprangerung sei, durch „Zurschaustellen“ die Macht der Beamten zu zeigen.

Schlimme Erinnerungen

Die Veranstaltung in Shaanxi erinnert an die Methoden, die in den aufeinander folgenden politischen Kampagnen der Kommunisten in China verwendet wurden. Unter den ersten von ihnen war die Landreformbewegung in den 1940er-Jahren, als friedliche Bauern durch die Antipropaganda zu Mördern wurden, von der Partei manipuliert, um die traditionellen ländlichen Hierarchien zu zerstören. Millionen erlitten öffentliche Verachtung

und starben durch die Hände ihrer Nachbarn. Viele der mittleren und älteren Generationen in China erinnern sich heute noch an die Kulturrevolution von 1966 bis 1976, eine politische Bewegung, die geraume Zeit, nachdem die Kommunisten an die Macht gekommen waren, durchgeführt wurde. Mao Tse-tung führte sie an zur Rückeroberung der Macht, die er nach dem „Großen Sprung nach vorn“ verloren hatte. Mit Kritiksitzungen, Kampfsitzungen und einer breiten Palette von anderen Formen der Hochdruck-Indoktrination und oft auch mit nackter Gewalt, suchte er die „Vier-Alten-Ideen“ zu beseitigen, nämlich Gedanken, Kultur, Sitten und Bräuche, sowie wichtige Traditionen der Vergangenheit, die Menschen gelehrt hatten, wie man friedlich zusammen leben kann. Nachbarn wandten sich gegen Landbesitzer, gegen Lehrer, Führer von Gemeinschaften, Veteranen und oft gegen diejenigen mit etwas mehr materiellem Wohlstand oder Status. Öffentliche Demütigung, Körperverletzung und Mord waren an der Tagesordnung. Vor diesem Hintergrund scheinen die Ereignisse in Shaanxi einen Nerv getroffen zu haben, der an das kollektive Bewusstsein der Chinesen gerührt und zu hitzigen Diskussionen und stürmischer Seelenerforschung geführt hat.

„Erziehung der Massen“

Die Beamten, die an dem Vorfall beteiligt waren, behaupten, dass ihre Aktionen dem Wohl der Menschen dienen sollten. Nach ihrer Meinung fördern sie damit die Kenntnisse über das chinesische Rechtssystem, und „führen vor“, welche Bedeutung es hat, der Behörde zu gehorchen. Diese Methoden sind veraltet, sie wurden früher erfolgreich bei verschiedenen politischen Kampagnen verwendet, um die führende Macht der Kommunistischen Partei zu erhalten. Die Rückkehr dieser

Die Propagandaabteilung in Shaanxi sagte: „Zeiten der Verzweiflung erfordern verzweifelte Maßnahmen“.

Methoden kann als Versuch angesehen werden, die öffentliche Ruhe, angesichts der zunehmenden Zahl von Protesten gegen das Regime, mit Macht zu bewahren. Die Propagandaabteilung in Shaanxi sagte in ihrer Erklärung an die Medien: „Zeiten der Verzweiflung erfordern verzweifelte Maßnahmen“. Sie sagte in einer Erklärung für die Festland-Medien, die online verfügbar ist: „Man muss die Verbrecher öffentlich erschrecken und schockieren, die Massen erziehen und prompt ungesunde gesellschaftliche Phänomene entfernen, die sozialen Auswirkungen sind dann ganz klar: Das wird eine sehr gute Wirkung bei der Popularisierung von Recht und Gesetz haben.“ Auch war die November-Rallye nicht die erste ihrer Art in diesem Jahr. Ein Bericht in der Zeitung „New Peking“ zeichnete eine weitere Folge der sogenannten „Zurschaustellungs“-Methode auf gegen zwei Bauern im Landkreis Fuping, in der Provinz Shaanxi. Am 5. März, nach ihrer Rückkehr vom Einreichen ihrer Petitionen in Peking, ertrugen sie den Spott der Bauern und den Spott aus ihrer Gemeinde, was die chinesischen Behörden als „öffentliches Vorführen“ bezeichnen. Diese lokalen Veranstaltungen sollen die geistige Kraft der Bittsteller zerbrechen, sodass sie depressiv, verängstigt und gedemütigt aus dieser Erfahrung der Blamage vor ihren Familien, den Freunden und Nachbarn hervorgehen. Dadurch werden sie sich – so hofft man – in Zukunft seltener zu Problemen öffentlich aussprechen. Die Beamten und die Polizei vertreten die Ansicht, dass sie lediglich ihre Arbeit tun, damit in der Öffentlichkeit bekannt wird, wer zuständig ist und damit schwerwiegendere Zwischenfälle verhindert werden. Das Ziel ist, ein mahnendes Signal an die Öffentlichkeit zu senden, indem ein schwarzer Fleck auf den Ruf der Bittsteller fällt durch die Plakate, die sie um den Hals tragen.

Wut im Internet

Aus ganz China kamen Tausende von unterstützenden Meldungen durch das Internet als Antwort auf die zahlreichen geharnischten Postings, die gegen die beschämende 2.-November-Veranstaltung protestierten. Die allgemeine Reaktion war ein Internet-Aufschrei gegen die korrupten Parteikader und die oft gesetzlose Polizei, die als ihre Vollstrecker dienen. Dreitausend User stimmten mit einem Blogger aus Langfang überein, der das System gründlich verdammte. Menschen aus Yangzhou, unterstützt von rund 3.000 Nutzern, schlugen vor, ein neues Gesetz einzuführen, um Opfern von „beschämenden“ Veranstaltungen rechtliche Mittel an die Hand zu geben, diejenigen zu verklagen und zur Verantwortung zu ziehen, die als Beamte in ihren Bezirken den Menschen zu dienen hätten. Dreitausend Internetnutzer zeigten mit dem Daumen nach oben auf ein Posting von Xianyang in der Provinz Shaanxi, der die Behörden scharf kritisierte. Zweitausend sympathisierten mit einem Gedicht von einem Blogger in der Provinz Shandong.


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KULTUR & UNTERHALTUNG

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Der löwenessende Dichter 石室詩士施氏,嗜獅, 誓食十獅。 氏時時適市視獅。 十時,適十獅適市。 是時,適施氏適市。 氏視是十獅,恃矢勢, 使是十獅逝世。 氏拾是十獅屍,適石室。 石室濕,氏使侍拭石室。 石室拭,氏始試食是十獅。 食時,始識是十獅, 實十石獅屍。 試釋是事。

"Shī Shì shí shī shî" Shíshì shīshì Shī Shì, shì shī, shì shí shí shī. Shì shíshí shì shì shì shī. Shí shí, shì shí shī shì shì. Shì shí, shì Shī Shì shì shì. Shì shì shì shí shī, shì shî shì, shî shì shí shī shìshì. Shì shí shì shí shī shī, shì shíshì. Shíshì shī, Shì shî shì shì shíshì. Shíshì shì, Shì shî shì shí shì shí shī. Shí shí, shî shí shì shí shī, shí shí shí shī shī. Shì shì shì shì.

Die Geschichte des Shi, der Löwen isst Dichter Shi in seiner Steinhöhle, der gerne Löwen aß, beschloss, zehn Löwen zu essen. Oft ging er auf den Markt, um Löwen zu sichten. Genau um zehn Uhr kamen zehn Löwen auf dem Markt an. Genau zur selben Zeit erreichte auch Shi den Markt. Kaum erblickte er die zehn Löwen, schickten seine Pfeile alle zehn in den Tod. Er trug die zehn Löwenleichen zur Steinhöhle. Die Steinhöhle war klamm. Er ließ seinen Diener sie putzen. Nachdem die Steinhöhle geputzt ward, versuchte er, die zehn Löwen zu essen. Beim Essen entdeckte er, dass diese Kadaver zehn Steinlöwen waren.

Leonardo Vintiñi

D

ie chinesische Sprache, dieses alte sprachliche Erbe, hat einen reichen und mannigfaltigen tonalen Ausdruck, der sie von den westlichen Sprachen weitestgehend unterscheidet. Mit Mandarin, Kantonesisch und anderen Dialekten sprechen mehr als eine Milliarde Menschen Ableitungen dieser altehrwürdigen Sprache. Wie in allen tonalen Sprachen kann im Chinesischen eine Silbe auf verschiedene Arten ausgesprochen werden, von denen jede eine andere Bedeutung hat. Während dieser Aspekt für Neulinge verwirrend sein kann, bietet die chinesische Sprache denen, die sie gemeistert haben, für andere Sprachen unerreichbare Möglichkeiten. Betrachten wir ein Gedicht des chinesischen Linguisten Yuen Ren Chao, das die bizarre Geschichte eines löwenessenden Dichters beschreibt. Yuens homophones Meisterwerk zeigt die Verwendung tonaler Übungen, die – würde man sie in deutschen Zeichen schreiben – eine ganze Geschichte erzählt, die im Chinesischen nur die Wiederholung eines einzigen Wortes benötigte: shi. Obwohl die Verdrehung der chinesischen Sprache über die Jahre hin eine gewisse Zusammenhanglosigkeit beim Lesen des Gedichts erzeugen mag, kann jeder halbwegs geschulte Leser leicht dessen Genialität erkennen.

Suche die Bewandtnis davon zu erklären

Mit 92 chinesischen Schriftzeichen scheint das Gedicht unschuldig, unbeschadet der seltsamen Geschichte, die es erzählt: Obwohl die Gedanken, die in diesem Gedicht ausgedrückt werden, reichlich lächerlich sind, können westliche Leser

dieses Werk am besten schätzen, wenn es in Pinyin geschrieben wird. Pinyin ist eine Form romanisierten Schreibens, bei dem jedes Schriftzeichen in eine Silbe umgeschrieben wird und bei dem jeder der vier Tonfälle, die in der chinesischen Sprache und dessen verwandten Formen verwendet werden, durch einen jeweils verschiedenen Akzent gekennzeichnet wird. Fast wie in einem Spiel schafft es „Der löwenessende Dichterw in der Steinhöhle“ die ganze Geschichte eines wagemutigen Dichters zu beschreiben und dabei nur das Wort „shi“ zu verwenden. Wie können lediglich vier unterschiedliche Klänge eines einzigen Wortes eine solche Geschichte erzählen? Eine Sprache wie das Englische hat selbstverständlich auch Homophone (Worte die gleich klingen aber verschiedene Bedeutungen haben) - wie „flower“ (Blume) und „flour“ (Mehl) oder „meat“ (Fleisch) und „meet“ (treffen). Aber die Klänge sind auf zwei oder höchstens drei Bedeutungen beschränkt. In dem Gedicht haben Begriffe wie „Stein“, „Essen“ und „zehn“ „Versprechen“ und „Zeit“ den gleichen Tonfall in der Aussprache, während andere wie „Höhle“ oder „Geschichte“ in einem anderen Tonfall ausgesprochen werden. Das Gedicht verliert jedoch seine ursprüngliche Aussprache, wenn die Schriftzeichen in anderen Dialekten als Mandarin, wie Kantonesisch, Taiwanesisch oder Hakka, ausgesprochen werden. Tonale Sprachen finden sich auf der ganzen Welt und manche haben ein noch größeres tonales Spektrum als das Chinesische. Die offensichtliche Verwirrung, die durch die ständige Wiederholung der gleichen Silbe hervorgerufen wird, verschwindet, wenn man bedenkt, dass in der Muttersprache des Orients der Kontext innerhalb jeden Satzes viel über die eigentliche Bedeutung aussagt. Die Aussprache des Gedichts findet sich unter http:// videodownloader.net/especial/ shi.mp3 Wenn es keine Überraschung hervorruft, dürfte diese phonetische Rarität zumindest ein Lächeln entlocken.

FOTO: CORNERSTONE /PIXELIO

《施氏食獅史》

Unglaubliche Tonalität der chinesischen Sprache: Mit der chinesischen Sprache ist es möglich, mit nur einem Wort ein ganzes Gedicht zu schreiben.

Annie Lennox schüttet ihr Füllhorn aus S

ie ist die unbestrittene Grand Dame des englischen Edelpop. Erklingt ihre Stimme, so herrscht eine konsequent gute Stimmung mit einer gehörigen Portion Tiefgang. Annie Lennoxs Stimme ist ein Markenzeichen und mit Songs wie Sweet Dreams (Are Made of This) hat sie den Status eines Superstars schon längst bestätigt. Trotzdem scheint sie noch lange nicht an Ruhestand zu denken. Die in Schottland geborene Sängerin meldet sich nun neben ihren sozialen Aktivitäten endlich auch wieder musikalisch mit einem neuen Album zurück. „A Christmas Cornucopia“ ist eine Sammlung weltweit populärer Weihnachtslieder wie „The Holly And The Ivy“, „Silent Night (Stille Nacht)“ und „The First Noel“. Neben elf traditionellen Liedern hat Lennox aber auch eine Eigenkomposition mit dem Titel „Universal Child“ hinzugefügt. Die Einnahmen dieses Songs sollen komplett wohltätigen Zwecken dienen.

F O T O : G E T T Y I M AG E S

Engagement für AIDSkranke Kinder und Frauen in Afrika Eurythmics-Sängerin Annie Lennox meldet sich mit viel Schwung und einem neuen Weihnachtsalbum zurück.

Das schwere Schicksal von Kindern weltweit und vor allem in Afrika hat Lennox, selber Mut-

ter von zwei Töchtern, schon immer tief bewegt und zur Gründung einer eigenen Foundation geführt, die sich um HIV-infizierte und AIDS-kranke Kinder und Frauen in Afrika kümmert. Einige Aufnahmen zum Album hat sie dann auch mit einem Kinderchor, dem African Children’s Choir gemacht. „Als ich sieben, acht Jahre alt war, sang ich in meiner Heimatstadt auch in Chören”, erzählt die schottische Sängerin im neuen Promotionvideo. „Wir sangen natürlich auch all diese traditionellen Weihnachtslieder, die ich außerordentlich schön finde. Und einige dieser Weihnachtslieder haben irgendwie einen afrikanischen Beigeschmack.” „A Christmas Cornucopia” ist keines der süßlichen, belanglosen Weihnachtsalben, mit denen der Markt kurz vor dem Fest alle Jahre wieder überflutet wird. „Cornucopia” bedeutet “Füllhorn” – und dieses Füllhorn, das Annie Lennox vor dem Hörer ausschüttet, birgt einige Überraschungen. „Lullay, Lullay’ ist ein Schlaflied, das ich schon seit Jahren kenne, und es ist das düsterste Weihnachtslied, das ich mir vorstellen kann”, so Lennox und stellt eine direkte Verbindung zwischen der Geburt

Christi und dem Elend afrikanischer Kindersoldaten her. „Das Lied spielt auf die von König Herodes angeordnete Tötung aller erstgeborenen Knaben an ... als ich mich in die Geschichte des Liedes vertiefte, hatte ich plötzlich Bilder von Kindersoldaten im Kopf ... Die Gewalt, die Kindern angetan wird, ist an so vielen Orten der Erde geradezu endemisch. Obwohl dieses Weihnachtslied sehr alt ist, ist die Brutalität, von der es erzählt nach wie vor ein Thema.” Von ihren Eurythmics- und Soloalben verkaufte Annie Lennox weltweit über 80 Millionen Exemplare. Ihre Trophäensammlung umfasst acht Brit Awards, vier Grammys, einen Oscar, einen Golden Globe Award und einen Billboard Century Award. Am meisten mit Stolz erfüllen sie aber der American Music Award und der Deutscher Nachhaltigkeitspreis, zwei Auszeichnungen, die sie 2008 für ihr anhaltendes humanitäres Engagement erhielt. Auf „A Christmas Cornucopia” bringt Annie Lennox nun ihre beiden dringlichsten Anliegen unter einen Hut: Hervorragende Musik zu machen und gleichzeitig- einen kleinen Beitrag zur Linderung der Not in der Welt zu leisten. (red)


KULTUR & UNTERHALTUNG

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FOTO: A-STREE T MEDIA

„Meine Songs sind ein Teil von mir“ Mit ihrem neuen Album „Born to sing“, das am 25. Oktober erschienen ist, teilt Ute Schönherr mit, wofür sie auf der Welt ist – um zu singen. Veronika Müller

U

te Schönherr ist leidenschaftliche Sängerin seit ihrer Kindheit. Lebensfreude und Optimismus zeichnen die in Hamburg lebende Popsängerin aus. In ihren Liedern möchte sie besondere Botschaften über Freundschaft und Verständnis an die Menschen geben: „Ich singe, um anderen eine Freude zu machen.“ Mit ihrem umfangreichen Repertoire an Musical-, Pop- und Filmsongs hat Ute Schönherr bereits zahlreiche Konzerte gegeben, vornehmlich in ihrer norddeutschen Heimat, aber auch in den USA. Dort arbeitete sie mit dem Hitproduzenten George Duke zusammen, der ein eigenes Plattenlabel hat und unter anderem mit Frank Zappa arbeitete. Er sagt: „Wenn sie singt, wird eine einzigartige Leichtigkeit des Seins hörbar, geradezu spürbar.“ Mit ihrem neuen Album „Born to sing“, das am 25. Oktober erschienen ist, teilt Ute Schönherr mit, wofür sie auf der Welt ist – um zu singen. Von der Familie sehr unterstützt und gefördert und von Jane Comerford – australische Gesangsdozentin und Leadsängerin

von Texas Lightning – gecoacht, erhielt sie im Alter von 15 Jahren ersten klassischen Gesangsunterricht an der Hamburger Musikhochschule. „Ich mag die klassische Musik“, so Schönherr. Doch um mehr Menschen mit ihrer Musik zu erreichen, entschied sie sich für die Popbranche. Selbst mit dreieinhalb Jahren nach einer Infektion an chronischer Polyarthritis erkrankt, im Volksmund Rheuma genannt, engagiert sie sich seit 2007 als offizielle Botschafterin für die Deutschen Rheuma-Liga. Mit ihrem Optimismus und der Freude am Leben gelingt es ihr auch dort, die Menschen in ihre Musik hineinzuziehen. „So fahre ich mitten ins Publikum und singe die Leute dort Auge in Auge an“, sagt sie. Mit dem fest an ihrem Rollstuhl installierten „Schwanenhals-Mikrofon“ bewegt sie sich ebenso selbstständig wie selbstverständlich. Epoch Times: Ihre Musik hebt sich von dem ab, was man im Moment aus der Popbranche kennt. Welche Themen liegen Ihnen in ihren Liedern besonders am Herzen? Ute Schönherr: Meine Songs sind Teil von mir. So ist „I love to live“ meine ganz persönliche Liebeserklärung an mein Leben. Davon wie wichtig mir Freundschaft ist, handelt „You got a Friend in me“. Und auf den Titel „Listen to me“ kam ich, weil ich es schlimm finde, dass Menschen sich oft nicht richtig zuhören, wenn sie miteinander reden, selbst bei Freunden beobachte ich manchmal dieses Phänomen. In „I to believe“ geht es darum, dass ich an mich glaube und an meine Musik. Ich werde immer mein Bestes geben, denn es

gibt nichts Schlimmeres als sich zu fragen, hast du wirklich alles gegeben? Das möchte ich mich nie fragen müssen. Epoch Times: Ihr Manager Gottfried Koch hat zwölf Songs für Ihr neues Album geschrieben. Schönherr: Ja, im November 2009 habe ich meinen neuen Produzenten und Manager kennengelernt. Von Anfang an war es eine intensive Verbindung, natürlich rein musikalisch (lacht). Mein Manager ist selbst Musiker, er begleitet mich auch auf der Bühne, und wir singen auch oft Stücke gemeinsam im Duett. Epoch Times: Ihre Musik lebt auch von Ihrer optimistischen und fröhlichen Ausstrahlung, wie schaffen Sie es, immer wieder positive Gedanken zu haben? Schönherr: Ich denke, es ist einfach meine Naturell. Aber ich habe auch einige Techniken entwickelt, die mir helfen. Zum Beispiel schreibe ich mir jeden Abend drei positive Dinge auf. Es passieren jeden Tag so viele schöne Dinge, die man sich nur bewusst machen muss. Morgens um halb sieben stehe ich auf, mache Gymnastik und dann kommt der Blick in den Spiegel. Ich lächele mich an,... ah, du hast gute Laune (lacht). Aber wenn ich dann das Radio einschalte und die Nachrichten höre, muss ich aufpassen, dass meine gute Laune nicht wieder verschwindet, weil da selten etwas Gutes kommt. Die Musik und das Leben zu genießen, ist das Wichtigste, weil es das Einzige ist, was wir umsonst bekommen; alles andere muss man bezahlen. Jeder sollte wirklich aus dieser begrenzten Zeit

das Beste machen. Mir hilft meine Musik, die „Tiefen“ des Lebens zu überwinden. „Es passieren jeden Tag so viele schöne Dinge, die man sich nur bewusst machen muss.“ Epoch Times: Welchen Stellenwert hat das Thema Rheuma in unserer Gesellschaft? Schönherr: Rheuma ist die älteste und teuerste Krankheit der Welt, aber es wird mehr für die Erforschung von AIDS und Krebs getan. Auch weil namhafte Künstler sich dafür einsetzen und große Galas veranstalten. Rheuma kann auch tödlich sein, wenn es nicht die Krankheit selbst ist, sind es die Medikamente, deren Nebenwirkungen sehr stark sind. Vorwiegend leiden Frauen darunter. Es müsste in diesem Bereich mehr geforscht werden, denn schon im Kindesalter kann man diese Krankheit bekommen. Epoch Times: Welche Erfahrungen haben Sie in unserer Gesellschaft mit dieser Krankheit gemacht? Schönherr: Viele nahmen Anstoß am Rollstuhl, es wurde aber nicht öffentlich gesagt. So hat mich einmal ein Kantor gefragt, ob ich so verwachsen auf die Welt gekommen wäre und meinte, wenn ich singen wolle, dann nur oben auf der Empore. Denn man könne meinen Anblick niemandem zumuten. Ich bekam auch häufig zu hören, dass Behinderte lieber vor Behinderten singen sollten. Dann ging ich nach Amerika. Dort war alles viel leichter. Es gab dort eine kleine Plattenfirma, mit der ich Kontakt aufnahm. Sie waren sehr offen und wir beschlossen, dass wir das mit dem Rollstuhl nicht öffentlich machen. Auch in Interviews

„Ich mag die klassische Musik“, so Ute Schönherr. Doch um mehr Menschen mit ihrer Musik zu erreichen, entschied sie sich für die Popbranche.

wurde nicht darüber gesprochen, es wurde nur meine Stimme beurteilt. Und die hat allen gefallen (schmunzelt). So entstand das Album „Ute“. Inspiriert von der Lebendigkeit und der jubelnden Begeisterung, mit der die Amerikaner Weihnachten feiern, habe ich bald darauf das Weihnachtsalbum, „Pink-Chrismas“ produziert. Epoch Times: Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Schönherr: Ich würde gern mehr für Kinder tun und mich mit meinem Gesang für eine gute Sache einsetzen, für Obdachlose und für Menschen mit einer Außenseiterrolle in unserer Gesellschaft. Ich möchte nicht verwöhnt werden, sondern mich ernsthaft und voller Freude für andere einsetzen. Auch hoffe ich, dass die Radiosender meine Songs spielen werden, weil ich damit noch mehr Menschen erreichen kann. Und weil ich mir zutiefst wünsche, meine eigene Stimme im Radio zu hören und ich dann zu meiner Mutter rufen werde: „Mama, Mama, das bin ja ich!“ Epoch Times: Ist ihre Mutter immer an Ihrer Seite? Schönherr: Ja, wenn meine Eltern nicht wären, könnte ich das alles nicht machen. Mein Vater hat es sich mein Leben sicher anders vorgestellt, aber er hat mich immer unterstützt. Weil ich keine große Plattenfirma hinter mir habe, hatte ich seine Hilfe. Wenn meine Eltern nicht wären, wäre ich nie so weit gekommen, das ist Fakt. Meine Mutter ist der „Wind unter meinen Flügeln“. Dafür bin ich sehr dankbar. Epoch Times: Vielen herzlichen Dank. Schönherr: Ich danke Ihnen. Das Interview führte Veronika Müller

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Wissen

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F o t o : N A S A‘ s G o dda r d S pa c e F l i g h t Cente r

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Vom Large-Area-Teleskop (LAT ) wurden Blasen über- und unterhalb des Zentrums unserer Milchstraßengalaxie entdeckt, zu deren Durchquerung (von Pol zu Pol) das Licht 50.000 Jahre benötigen würde.

Röntgenblasen um das Galaxiezentrum Die Entdeckung der „Röntgenblasen“ war eine wissenschaftliche Höchstleistung. Über die Ursache für ihre Entstehung rätseln die Wissenschaftler noch..

G

igantische, bisher nicht bekannte „Blasen“ wurden laut NASA-Forschern vor Kurzem über und unter dem Zentrum unserer Milchstraße entdeckt. Diese Strukturen, die Gammastrahlen emittieren, erstrecken sich über 50.000 Lichtjahre und könnten von einer lange zurückliegenden Eruption aus einem massiven Schwarzen Loch im Zentrum unserer Galaxie stammen. Gammastrahlung ist die energiereichste Form des Lichts. „Was wir sehen, sind zwei Gammastrahlen emittierende Blasen, die sich 25.000 Lichtjahre nördlich und

südlich vom galaktischen Zentrum ausdehnen“, sagte Doug Finkbeiner, ein Astronom am Havard-Smithonian Center für Astrophysik in einer Erklärung. „Wir verstehen ihre Natur und Herkunft nicht vollständig.“ Die Blasen sind so groß, dass sie trotz ihrer riesigen Entfernung von uns die Hälfte des sichtbaren Himmels bedecken. Sie erstrecken sich vom südlichen Sternzeichen Kranich (dessen nördlichster Teil, der Stern Gamma Gruis, in klaren Herbstnächten zu sehen ist) bis zur Jungfrau und wurden durch das Fermi-Weitbereichs-Teleskop (auch Large Area Teleskop, abgekürzt LAT), das empfindlichste Gammastrahlen-Teleskop der Geschichte, entdeckt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Blasen stärker strahlen als der Gammastrahlen emittierende Nebel innerhalb der Milchstraße. Der Nebel entsteht, wenn Teilchen, die sich fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, auf Licht und interstellares Gas innerhalb der Milchstraße treffen. Um trotz

dieses Nebels andere Quellen von Gammastrahlen sichtbar machen zu können, arbeitet das LAT-Team an einer ständigen Verfeinerung der Modelle zur Aufzeichnung dieses Phänomens. So war es möglich, aus den gesammelten Daten den von diesem Phänomen verursachten Anteil zu extrahieren. Dadurch wurden die riesigen Blasen plötzlich in den Daten sichtbar. Wie die NASA berichtet, haben die Blasen definierte Kanten, was darauf schließen lässt, dass eine starke Energieabgabe zur Entstehung der GammastrahlenBlasen geführt haben könnte. Aber die Quelle der Energie bleibt bis jetzt offen.

Die Quelle der Energie bleibt bis jetzt ein Mysterium

Nach zweijährigem Sammeln von Bilddaten und der Verfeinerung der Modelle für die Entstehung von Röntgenstrahlung innerhalb unserer Galaxie konnten die Blasen plötzlich sichtbar gemacht werden.

„In anderen Galaxien können wir sehen, dass Sternenexplosionen riesige Gasmengen fortschleudern können“, berichtete David Spergel, ein Wissenschaftler von der Princeton-Universität. „Welche Energiequelle auch immer hinter den riesigen Blasen stehen mag, sie steht

in Verbindung mit vielen wichtigen Fragen in der Astrophysik.“ Röntgenstrahlenuntersuchun­gen durch einen deutschen Röntgen-Satelliten konnten die kaum sichtbaren Ränder der Blasen nahe unserem galaktischen Zentrum erah­­nen lassen. Auch die Wilkinson-­ Mikrowellen- Anisotropy-Sonde der NASA entdeckte einen Überschuss an Strahlung aus Richtung der Gammastrahlen-Blasen. Ein möglicher Grund könnte die Strahlung von Teilchen, sogenannte Jets, eines Schwarzen Loches aus dem Zentrum der Milchstraße sein. In vielen anderen Galaxien entdeckten Astronomen ebenfalls Jets, die aber dadurch verursacht werden, dass Materie in das Zentrum eines Schwarzen Loches stürzt. Allerdings führen die Wissenschaftler an, dass es keinen Hinweis auf die Existenz von Jets in unserer Galaxie gibt. Die Wissenschaftler veröffentlichten auch das beste Bild des FermiTeleskops, das aus den Aufnahmen des „Röntgenhimmels“ in den letzten zwei Jahren entstand.

„Fermi sucht alle drei Stunden den gesamten Himmel ab, und mit dem Fortschreiten der Mission und der Belichtungszeit wird unser Blick in das Universum immer tiefer und detaillierter“, berichtete Julie MacEnery, eine NASA-Forscherin des Fermi-Projektes. Neben dem US-Energieministe­ rium tragen zum Fermi-Projekt der NASA viele akademische Institutionen und Partner in Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Schweden und den Vereinigten Staaten bei. „Seit seinem Start im Juni 2008 hat Fermi wiederholt gezeigt, dass es uns – als einer Einrichtung an der Front der Wissenschaft – Einsichten vermittelt, angefangen von der Natur der Raumzeit bis zur ersten Beobachtung einer Gammastrahlen-Nova“, sagte Jon Morse, Direktor des Bereichs Astrophy­ sik am NASA-Hauptquartier in Washington. „Diese aktuellen Ent deckungen demonstrieren erneut Fermis außerordentliche Leistungsfähigkeit.“(red)

... ergaben die Untersuchungen einer langjährigen Studie. Die genaue Ursache hierfür ist noch ungeklärt. Jack Phillips

S

o wie die Menschen können sich Wale anscheinend ebenfalls einen Sonnenbrand zuziehen. Dies war in dieser Woche einem Nachrichtenbeitrag zu entnehmen. Solche Verbrennungen können sich außerdem mit der Zeit verschlimmern. Forscher der Zoologischen Gesellschaft von London (engl. Abkürzung: ZSL) untersuchten im Golf von Kalifornien nahe Mexiko Blau-, Finn- und Pottwale um zu ermitteln, ob die zunehmende ultraviolette Strahlung der Gesundheit der Wale schadet. Die Studie wurde in den Berichten der Royal Society B veröffentlicht. Schon seit einigen Jahren haben die Wissenschaftler Blasen auf der

Haut der Wale bemerkt. Das Team setzte digitale High-End-Fotografie ein, um die Anzahl der Blasen genau zählen zu können und analysierte Hautproben. Die Hautzerstörungen, die sie entdeckten, sind vergleichbar mit Verletzungen beim Menschen, die durch akuten Sonnenbrand verursacht werden, wie dem Report zu entnehmen ist. „Wale müssen an die Oberfläche kommen, um atmen zu können, sich zu treffen und ihre Jungen zu versorgen. Das bedeutet, dass sie regelmäßig der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind“, erklärte Laura Martinez-Levasseur vom ZSL und der Queen-Mary-Universität, London. „Außerdem scheinen blassere Walarten wie der Blauwal gefährdeter zu sein als dunkelhäutigere wie der Finnwal. Besonders die Hautprobleme bei den Blauwalen sollen während der dreijährigen Studienzeit zugenommen haben.“ „Die Zunahme der Hautverletzungen bei den Blauwalen ist besorgniserregend, aber zu diesem Zeitpunkt ist es noch nicht ganz klar, was zu dieser Zunahme geführt hat. Ein wahrscheinlicher Grund ist die Zunahme der UV-Strahlung als

Die Zunahme der Hautverletzungen bei Blauwalen ist besorgniserregend. Aber zu diesem Zeitpunkt ist die Ursache dafür noch nicht ganz klar. Resultat der schwindenden Ozonschicht; es könnte aber auch an den Änderungen der Schichthöhe der Wolkendecke liegen.“ „Die Walarten, die ‚mehr Zeit in der Sonne‘ verbringen, sind eher gefährdet, Blasen und Hautschäden davonzutragen“, sagte Profes-

F o t o : f r i ed r i c h - f r u e h l i g / PI X e l i o

Auch Wale können Sonnenbrand bekommen

Immer wenn Wale zum Atmen auftauchen müssen sind sie den Sonnenstrahlen ausgesetzt. sorin Edel O‘Toole von der QueenMary-Universität. „Wir befürch­ten, dass bei Zunahme der ultravioletten Strahlung den Walen noch schwerere Hautverletzungen zugefügt werden“, fügte sie hinzu. Als nächstes werden die Wissen­ schaftler sowohl die mit der Pig-

mentation im Zusammenhang stehenden Gene als auch die DNA-Reparaturfunktion untersuchen, um die Entstehung des Sonnenbrandes bei den Walen besser zu verstehen. „Wir konnten zeigen, dass die Bestrahlung mit starkem Sonnenlicht die Haut der Wale verletzt. Jetzt müssen

wir ermitteln, warum die Wale in Mitleidenschaft gezogen werden und ob die Wale in der Lage sind, sich der wachsenden Strahlung anzupassen, indem sie einen natürlichen Sonnenschutzmechanismus bilden“, schrieb die Forscherin Dr. Karina AcevedoWhitehouse vom ZSL in einem Bericht.


wissen

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Die Welt des Rupert Sheldrake (Teil 1) Dass die Wissenschaft sich sträubt, gerade die grundlegenden Fragen des Lebens wirklich zu beantworten, ist vielleicht der Grund, warum wir denken, dass sich die Natur gegen uns stellt. Wenden wir uns diesen Fragen aber zu, könnte die Lösung scheinbar unlösbarer Probleme in greifbare Nähe rücken. Leonardo Vintiñi

Foto: joujou/pixelio

W

ährend eine ganze Armee von Wissenschaftlern und Genetikern den Weg zur Lösung der letzten Rätsel der Gentechnik bahnt, stellt sich ein umstrittener britischer Biologe hin und erklärt, wie unsere Anatomie und unsere Gedanken mit dem Universum über mystische und übersinnliche Kräfte in Verbindung stehen könnten. Im Gegensatz zum mechanistischen Verständnis der biologischen Prozesse glaubt der Biologe und Autor Rupert Sheldrake, dass Gene keine Informationen über die Form eines Lebewesens enthalten. Genauso, wie ein Samen keine mikroskopisch kleinen Bäume enthält – so behauptet der Autor von „New Science of Life“ – sind Gene nicht in der Lage, die Informationen zur Entstehung einer Pflanze, eines Tieres oder eines Menschen zu speichern. Aber um Sheldrakes unkonventionelle Idee verstehen zu könnten, ist es vielleicht notwendig, den Ursprung unseres Universums, den Big Bang (Urknall), zu überdenken. Laut Sheldrake erwarb das Universum – von seinem Anfang bis in die heutige Zeit – bestimmte Eigenschaften, während es andere verlor. Mit der Zeit ergaben diese Eigenschaften eine Fülle von gespeicherten Erinnerungen oder – wie manche sie bezeichnen mögen – „Naturgesetzen“. Diese Idee, die nicht neu ist und nicht ausschließlich von der holistischen Biologie vertreten wird, gab es schon lange vor Sheldrake. In „Life and Habit“ schlug Samuel Butler vor, dass tierische Instinkte, die Bildung des Embryos und sogar die der Atome, Moleküle und Kristalle durch eine Art allem innewohnendes Gedächtnis beeinflusst wird. Zum Beispiel ist die Bewegung eines Atoms unabhängig vom Willen eines Menschen. Wenn Protonen, Neutronen und Elektronen sich umeinander drehen, wird das Universum tun, was es schon ewig tut, es läßt sie sich zu einem Atom formieren. Angeblich wirken starke Kernkräfte, Elektromagnetismus und so weiter, die unweigerlich zur Bildung des Atoms führen. Diese Argumentation überträgt Sheldrake auf ein besonderes Beispiel – eines der größten Rätsel der zeitgenössischen Biologie, ein Rätsel, für das viele Wissenschaftler nicht viel Interesse zeigen: Wie wächst und entwickelt sich ein Organismus aus seinem Urzustand? Wie entstehen Pflanzen aus Samen? Wie entwickeln sich Embryos aus befruchteten Eizellen? Im 17. Jahrhundert schlug die mechanistische Theorie einen schrittweise funktionierenden Mechanismus vor. Ein einleuchtender Grund für das Wachsen einer Eichel war

Woher nimmt eine Blüte die Informationen über ihr Wachstum und ihre Gestalt? Das Genmaterial selbst enthält laut Sheldrake nur Informationen über einzelne Zellen.

ein winzig kleiner Eichenbaum im Inneren der Eichel. So war das, was die Eiche benötigte, lediglich Wasser, Sonne und andere Ressourcen, um sich zu einem Baum zu entwickeln. Diese Idee ergab aber ein weiteres Dilemma: Wenn eine kleine Eiche in der Eichel war, würden in ihren Eicheln wiederum Eichen enthalten sein und diese wiederum Eicheln tragen und so weiter und so fort … bis ins Unendliche. Erinnern wir uns daran, dass die Geschichte der Wissenschaft immer wieder neu geschrieben wurde aufgrund von teilweise lachhaften Hypothesen. Es genügt schon, sich an die „spontane“ Entstehung von Fliegen aus verdorbenem Fleisch oder die „Entwicklung und Potenzierung von Organismen durch Notwendigkeit“ von J.B. Lamarck zu erinnern. Heute scheinen diese Ideen naiv und dumm, zu einer anderen Zeit aber diktierten sie die Norm. Für Sheldrake ist die aktuelle Genetik lediglich eine neue Maske der alten Idee der Vorherbildung. Es gibt hier zwar keine Miniatur des Baumes in der Eichel, aber er ist in den Genen innerhalb der Eichel kodiert, die ihrerseits den Genen der Eiche entstammen, die wiederum einer Eichel entstammen und so weiter und so fort … bis ins Unendliche. „Die meisten Biologen betrachten es für erwiesen, dass lebende Organismen nichts weiter als komplexe Maschinen sind, die einzig durch die bekannten Gesetze der Physik und Chemie beherrscht werden. Aber nach vielen Jahren der Betrachtung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Annahme schwer vertretbar ist. Denn wenn heute noch so wenig verstanden wird, gibt es die offene Möglichkeit, dass wenigstens einige der Phänomene des Lebens von Gesetzen und Faktoren abhängen, die von der heutigen physikalischen Wissenschaft nicht erkannt werden“,

Wo sich die spezialisierten Zellen der Augen, der Bauchspeicheldrüse oder der Nerven bilden müssen, bleibt bis heute noch immer ein unergründliches Rätsel.

schreibt Sheldrake in seinem Buch „Das schöpferische Universum“.

Zwischen DNS und Seele

Morphologie des Körpers enthält“, schreibt Sheldrake. Die heutigen Biologen behaupten, dass die atomare Positionierung von der embryonalen Entwicklung bis zum Erwachsenenalter auf komplexen Mustern physio-chemischer Interaktionen beruhen, geben aber zu, dass dieser Prozess noch nicht vollständig erklärbar ist. Laut Sheldrake gibt das Raum für eine Hypothese, die bis heute nicht bewiesen werden konnte. Es ist kein objektives Argument für sie, sondern lediglich eine Vertrauenserklärung. Deshalb lässt Professor Sheldrake nicht nach, zu einem Konzeptwechsel aufzufordern, weg von der Beschränkung auf eine rein klassisch-wissenschaftliche Denkweise und hin zu einer mehr ganzheitlicheren Sicht. Mit etwas Glück werden wir nicht weiter – wie seit dem 17. Jahrhundert – daran glauben, dass in jeder Eichel eine Eiche enthalten ist und hoffentlich werden wir nicht weiter den Kreislauf aus Verneinung, unnötiger Argumentation und letztendlicher Akzeptanz wiederholen und so weiter und so fort … bis ins Unendliche.

Die umstrittenen Theorien von Sheldrake sind, wie oben erwähnt, nicht neu. Aristoteliker und Platoniker hatten bereits eine ähnliche Meinung. Erstere behaupteten, dass alle Spezies ihre eigene Art Seele besitzen – die wahre Form des Körpers. Zum Beispiel beinhaltet die Seele einer Eiche eine mögliche Eiche (wie die Kuchenform die Form für einen Kuchen). Übersetzt in das aktuelle Verständnis schlägt Sheldrake vor, dass die DNS dadurch einen „dreidimensionalen Bauplan des Organismus“ enthält, was ihr Eigenschaften verleiht, die bis dato nicht nachgewiesen werden konnten. „Wir wissen, was die DNS bewirkt“, schreibt Sheldrake in seinem Blatt „Psychological Perspectives“. „In ihr sind die Proteine kodiert; sie beinhaltet die Kodierung der Aminosäuren zum Aufbau der Proteine. Es ist allerdings ein großer Unterschied zwischen der Kodierung für die Struktur eines Proteins – dem chemischen Baustein eines Organismus – und der Programmierung der Entwicklung (Fortsetzung folgt) eines vollständigen Organismus. Es kann mit dem Unterschied zwischen der Herstellung eines Ziegelsteins Vorschau und dem Bau eines Hauses verglichen werden.“ Genetiker wissen seit Jahren, dass ein DNS-Molekül nur die Kodierung der Bausteine beinhaltet, die für die Formgebung und Funktion des Körpers benötigt werden. Aber woher die spezialisierten Zellen der Augen, der Bauchspeicheldrüse oder der Nerven wissen, wo sie sich bilden müssen, bleibt für sie noch immer ein unergründliches Rätsel. „Die DNS beinhaltet den Code der Materialien, aus denen der Körper zusammengesetzt ist: der Enzyme, der Proteine und so weiter. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie auch den Code für den Plan, die Form, die

i Rupert Sheldrake, geb. 1942, studierte Naturwissenschaften und Philosophie in Cambridge und Harvard. Er promovierte in Biochemie und war als Direktor für Biochemie und Zellbiologie am Clare College in Cambridge tätig.

Die Wissenschaft vom Glück Glücksgefühle, im Flow zu sein – das erleben wir leider nur selten bzw. eine kurze Zeit. Was aber geht dabei im Gehirn vor und welches Geheimnis bewahren die wenigen glücklichen Menschen wie die tibetanischen Mönche? Die Welt des Rupert Sheldrake (Teil 2) Wie lernen räumlich getrennte Affen voneinander und wieso gelingen Züchtungsversuche von künstlichen Kristallen weltweit ohne Absprache der Wissenschaftler fast gleichzeitig? Erste wirkliche Erklärungsversuche durch den Autor sind sogenannte Morphologische Felder.


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Menschen & Meinungen

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F o t o : S T O FA N E L I n v est m ent AG

Wenn sich Yin und Yang perfekt ergänzen

Ein Bayer und eine Italienerin mit Liebe zu Berlin: Ludwig Maximilian Stoffel und Giovanna Stefanel-Stoffel auf der Terasse ihrer gemeinsamen Firma Stofanel vor dem Brandenburger Tor.

Fortsetzung von Seite 1

das unbedingte Vertrauen in die eigene Kreativität. Aber ohne diese pragmatische Art geht es auch nicht. Diese Ergänzung ist wirklich stark vorhanden. Ich habe Angst, wenn er nicht dabei ist. Ich brauche ihn an meiner Seite, denn ich weiß, dass man nicht nur kreativ sein kann. Früher gaben mir mein Vater und mein Bruder diese Basis, dieses Fundament. Und dieses Fundament zu geben, ist oft das Schwierigste. Wir haben ein starkes gegenseitiges Vertrauen und können auch Kompromisse schließen. Herr Stoffel: Der Kompromiss besteht darin, dass wir zwei Stunden diskutieren und uns anschließend auf ihre Meinung einigen (beide lachen). Epoch Times: Was ist das Besondere an Tilia? Frau Stefanel-Stoffel: Als ich das Grundstück für das TiliaProjekt in Berlin zum ersten Mal gesehen habe, war das wie ein Juwel. Wir versuchen dort,

F o t o : S T O FA N E L I n v est m ent AG

Epoch Times: Wie ist Ihre Herangehensweise bei Ihrem aktuellen Villenprojekt Tilia am Griebnitzsee in Berlin? Herr Stoffel: Auch bei Tilia stellt sich die Frage: Warum macht man so ein Projekt überhaupt? Tilia ist eigentlich die Erfüllung eines tiefen Wunsches von mir. Ich würde gerne gut und schön singen oder schöne Skulpturen gestalten können. Ich wäre gerne Künstler, habe diese Talente aber nicht. Aber ich habe das einmalige Glück, dass ich Dinge bauen lassen kann. Ich kann an ausgesuchten Plätzen, die ich für gut empfinde, wie ein Künstler etwas platzieren. Die Skulptur eines Bildhauers kann man wegtragen. Wenn ich eine Stadt oder einen Ort mitprägen kann, dann ist das ein unglaubliches Glück. Ich besitze aber nicht diese Kreativität, denn ich bin Wirtschaftler.

Dieser kreative Part ist die Rolle meiner Frau. Ich kann mir zwar im Kopf etwas zurecht legen, bräuchte aber wiederum jemanden, um es zur künstlerischen Schönheit zu bringen. Da habe ich das Glück, dass das meine Frau macht. Wir ergänzen uns hier perfekt. Ich kann mit ihr ein Schönheitsideal, das ich mit mir herumtrage, durch sie verwirklichen. Sie sagt dem Architekten: So ja, so nein. Frau Stefanel-Stoffel: Ohne das Raster, das er mir durch seine Ratio gibt, wäre ich im Umkehrschluss auch verloren. Ich brauche das Schema und mache dann das Kleid, das zu diesem Schema passt. Ich halte meinen Mann aber auch für sehr kreativ – er hat vielleicht nur noch nicht so viel Vertrauen darin. Denn er hat mich in die Firma geholt, er hat die Nase dafür und die Intuition und auch einen starken ästhetischen Sinn. Als Deutscher – ich bin ja gebürtige Italienerin – hat man vielleicht nicht so

Gemeinsame Stärke: Nicht nur privat teilen die beiden ihr Leben, sondern auch in ihrer Arbeit.

„Als ich nicht mehr bei unserem Familienunternehmen Stefanel gearbeitet habe, hat man mich gefragt: Fehlt dir das nicht, deine Rolle? Und ich habe geantwortet: Mir fehlen meine Leute.“ Giovanna Stefanel-Stoffel

eine sehr starke Verbindung zwischen Mensch und Natur zu kreieren. Große Fenster, Baumhäuser, Terrassen, die sorgsam um Bäume herum angelegt werden – diese Elemente sind essenziell für diese Verbindung. Ich denke, die Natur ist das größte Geschenk, das der Mensch bekommen hat. Epoch Times: Dass dort gebaut wird, ist aber auch ein Eingriff in die Natur. Herr Stoffel: Wenn gebaut wird, wird in die Natur eingegriffen. Sie können in der Regel kaum ein gutes Stück Land finden, auf dem nicht schon etwas steht. Außer Sie finden einen Acker zum Kauf. Bei all unseren Unternehmungen nehmen wir die größte Rücksicht, die überhaupt möglich ist. Es gibt ein Statement vom BUND Naturschutz. Darin bestätigt auch er, dass wir viel mehr tun für den Schutz der Natur als erforderlich gewesen wäre. Sie begleiten das Projekt permanent. Von dem Grundstück, das insgesamt 90.000 Quadratmeter groß ist, sind rund 67.000 Quadratmeter als Naturschutzgebiet ausgewiesen und bleiben somit völlig unangetastet. Auf den restlichen rund 23.000 Quadratmeter wird um jeden erhaltenswerten Baum herumgebaut. Epoch Times: Welche Rolle spielt die Architektur in diesem Projekt für Sie? Frau Stefanel-Stoffel: Die Architektur sollte dabei nie zu sehr im Vordergrund stehen. Die Natur ist unsere Perle. Sie sollte auch von der Architektur respektiert werden. In dieser Architektur verwenden wir sehr viel Glas, um die Natur ins Haus zu bringen. Entlang der großen Fenster gibt es auch viele Liege- und Sitzbänke. Unsere Kunden sollen in der Nacht die Sterne anschauen und am Tag den Wechsel der Jahreszeiten beobachten können. Die Natur ist die Nummer eins und die Architektur die Nummer zwei. Epoch Times: Sie haben nicht nur durch Ihre 30 Adoptivkinder in Nepal einen großen Bezug zu Asien. Wie sehr ist Feng Shui für Sie ein Thema? Herr Stoffel: Wir haben einen eigenen Feng-Shui-Berater…

Frau Stefanel-Stoffel: Auch privat (lächelt). Ich habe immer daran geglaubt, und mein Mann ist dieser Philosophie auch näher gekommen. Wir lassen jedes Projekt nach Feng Shui überprüfen. Für mich gilt das Gleiche wie im Buch „Der kleine Prinz“: Nur das Herz sieht wirklich gut. Ich möchte, dass jedes unserer Projekte ein Herz hat. Epoch Times: Sie wirken sehr ruhig und ausgeglichen trotz vieler Arbeit. Wie geht das? Frau Stefanel-Stoffel: Die viele Arbeit hat auch viel mit Ruhe zu tun. In meiner Arbeit steckt auch viel Soziales und Menschliches. Das ernährt mich auch auf eine gewisse Weise. Und: Ich liebe das Leben. Ich versuche immer, die Augen auf das Schöne zu richten. Wenn es einmal stressig ist – und wir arbeiten wirklich sehr viel –, besinne ich mich darauf. Und ich gebe mein Wissen gerne weiter und freue mich daran, wenn meine Mitarbeiter wachsen, sich entwickeln und Resultate bringen. Daraus kann man auch Kraft und Befriedigung schöpfen. Arbeit ist für mich auch nicht negativ. Ich arbeite gerne. Arbeit ist schön, vielleicht kostet sie mich deshalb wenig Kraft. Epoch Times: Wie führen Sie Ihre Mitarbeiter? Frau Stefanel-Stoffel: Sehr emotional. Ich liebe meine Mitarbeiter. Die menschliche Ebene habe ich immer sehr berücksichtigt. Ich weiß, keiner ist perfekt. Ich bin ja auch nicht perfekt. Ich spüre viel, und Unehrlichkeit kann ich nicht ertragen. Aber wenn jemand zu mir kommt und ehrlich sagt, dass er einen Fehler gemacht hat, dann ist das kein Problem. Als ich nicht mehr bei unserem Familienunternehmen Stefanel gearbeitet habe, hat man mich gefragt: Fehlt dir das nicht, deine Rolle? Und ich habe geantwortet: Mir fehlen meine Leute. Wenn ich meine Mutter besuchen fahre, dann freue ich mich, wieder die Menschen zu treffen, mit denen ich viele Jahre zusammengearbeitet habe. Das Interview führte Florian Godovits


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F O T O : V I K T O R D R A C H E V/G E T T Y I M AG E S

Wenn´s nicht wieder „Schlips und Socken“ werden soll Seite VI

Feuer und Flamme

Der junge Mann betete nun jeden Tag zu den Göttern und hatte den festen Wunsch, das Feuer wiederzufinden. Fu Yi sagte ihm im Traum, er solle sich auf die Suche nach einem

Weil das Feuer so wichtig für das Leben und Überleben des Menschen war, sammelten sich an prähistorischen Feuerstellen viele Hinterlassenschaften, die heute wichtige Informationsquellen für Archäologen darstellen . Im Jahr 1995 wurden die über 300.000 Jahre alten „Schöninger Speere“ gefunden. Sie gelten als älteste vollständig erhaltene Jagdwaf-

nahezu ungefährdet seiner Sehnsucht nach dem beruhigenden Flackern hingeben: In trendigen Indoor-Feuerstellen, die mit Bioethanol oder Brennpaste betrieben werden, entwickelt das Wohnfeuer von heute weder Rauch noch Ruß.

FE U E R ER

Die

5

Elemente

L

Mut und Entschlossenheit

Prähistorische Funde

fen überhaupt und belegen, dass Menschen in Europa schon in der Altsteinzeit Großwild jagten. Ein als „Bratspieß“ bezeichneter Fichtenholzstab wurde nachweislich mit Feuer gehärtet. An mehreren Feuerstellen wurden rund 20.000 Tierknochen entdeckt, die teilweise Schnittspuren von Feuersteinartefakten tragen. Schöningen liegt im Landkreis Helmstedt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Witzigerweise stieß man beim Braunkohletagebau auf diese Fundstelle. LZ Auf der Suche nach Brennstoff also... Während der stei n zeit l ic he Mensch eine Pyritknolle zum Funkenschlagen benutzte und Baumschwämme als Zunder verwenSE dete, kann sich der R moderne Zeitgenosse

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In uralten Zeiten führten die Menschen ein hartes Leben ohne das Licht und die Wärme des Feuers. Sie mussten rohes Fleisch verzehren und sich bei Nacht aneinander kauern, um sich notdürftig zu wärmen. Der Gott Fu Yi sah den leidvollen Zustand ihrer Existenz und beschloss, den Menschen das Feuer zu schenken und ihnen seinen vielfachen Nutzen zu zeigen. Während eines Gewitters ließ er einen Blitz im Wald einschlagen – ganz in der Nähe des Lagers der Menschen. Mehrere Bäume fingen Feuer und die Menschen flüchteten zunächst angsterfüllt. Ein junger Mann jedoch wagte sich näher an die Brandstelle heran. „Was ist das für ein helles Ding?” dachte er,

Reich im Westen begeben. Dort würde er das Feuer finden. Der Jüngling stellte sich auf eine lange Reise ein und wanderte viele Tage. Einmal rastete er unter einem Baum, der Sui Mu hieß. Er sah, wie Spechte mit ihren Schnäbeln in den Baum hämmerten und kleine Funken aufblitzten. Er verstand sofort, dass er das Feuer wiedergefunden hatte und bohrte mit einem Ast so lange und schnell in das Holz des Baumes, bis es Flammen schlug. Als er zu seinem Volk zurückkehrte, ernannten sie ihn dafür zum König.

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Die chinesische Legende vom Ursprung des Feuers

denn damals gab es nicht einmal ein Wort dafür. Er sah die Flammen die Zweige verbrennen und fühlte Wärme aufsteigen. Außerdem fiel ihm auf, dass am Brandherd das Fauchen der wilden Tiere verstummt war, das sonst bei Dunkelheit den Wald erfüllte. Offensichtlich waren sie alle geflohen. Er rief den anderen zu: „Kommt her, hier ist es warm!” Da stieg den Menschen ein leckerer Geruch in die Nase. Das Fleisch der Tiere, die eben vom Blitz getötet worden waren, wurde vom Feuer angebraten. So erkannten die Menschen die vielen Fähigkeiten des Feuers und bemühten sich, die Glut am Leben zu erhalten. Eines Tages jedoch schlief ein Wächter des Feuers ein, sodass es verlosch.

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ie ein lebendiger Geist, der stets genährt werden will, ist das Feuer im Herd eines Hauses. Wenn es im Ofen wohlig flackert, verströmt es mit seiner Wärme ein Gefühl der Ruhe und Geborgenheit. Auf Feuer kann nach wie vor nicht verzichtet werden. Trotzdem begegnet ihm der moderne Mensch kaum noch in seiner ursprünglichen Form. So ist das Kochen über offenem Feuer ein solches Abenteuer für uns geworden, dass es eigens Bücher darüber gibt. Die vielen Gesichter des Feu-

ers fasst eine chinesische Legende zusammen und erinnert uns an die Zeit, in der die Gegenwart dieses Elements so kostbar war, dass es Menschen wie „Ötzi“ in Rindenkörbchen bei sich trugen.

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Feuer ist – wie eh und je – unverzichtbar. Um seine Entdeckung und Verwendung ranken sich in allen Völkern der Welt und Legenden. In modernen Feuerstellen brennt es nahezu ungefährlich.

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Fitness

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

Schmerzende Füße ade! Gezielte Spannungsübungen können Wunder wirken.

bis die Füße stark genug sind, eine größere Intensität zu vertragen.

Fußrollen

Beginnen Sie die Übung mit einem nach oben gebogenen Fuß – die Zehen zeigen nach oben zur KnieTysan Lerner scheibe. Pressen Sie jetzt langsam den Fußballen nach vorn, wie wenn Sie das Gaspedal im Auto durchdrücken. Lassen Sie die Zehen nach oben eine Füße bringen mich gebogen. Nachdem der Fußknöchel um“, beschwerte sich Jane, vollständig gestreckt wurde, strecken als sie sich nach dem Lau- Sie die Zehen nach unten. An diesem „ fen auf der Tretmühle zum Stret- Punkt werden Sie die Fußballen sehr ching hinlegte. „Sie verkrampfen stark spüren. sich immer wieder!“ Genau diese Beschwerden hört man immer wieder von Frauen, deren Füße viele Jahre in HighHeels und viel zu engen Schuhen verbracht haben. Eine tolle Methode, um Fußkrämpfe zu lösen sind Übungen für die Balance wie zum Beispiel auf einem Bein zu stehen oder sich auf ein wackliges Brett zu hocken. Laufen Sie auf unebenem Gelände wie zum Beispiel einer unbefestigten Straße, und bewegen Sie Ihre Füße regelmäßig. Hier erkläre ich Ihnen ein paar Übungen, mit denen Sie die Kondition Ihrer Füße und Gelenke verbessern können.

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Laufen auf unebenem Gelände – wie etwa barfuß an einem Sandstrand – das beansprucht die gesamte Fußmuskulatur und beugt Muskelkrämpfen vor.

Kehren Sie nun in die Ausgangsposition zurück. Biegen Sie die Zehen wieder nach oben und strecken den Knöchel. Zählen Sie bis vier um den Fuß in eine gespitzte Position zu bringen und dann noch einmal bis vier um den Fuß zurück nach oben zu biegen. • • •

Übungen mit dem Handtuch

Setzen Sie sich auf einen Stuhl. Legen Sie ein Handtuch flach vor Ihren Füßen auf den Boden. Platzieren Sie die Füße auf das Handtuch. Nun versuchen Sie mit Ihren Zehen das Handtuch zu fassen. Wiederholen Sie das 10- bis 20mal.

Übungen mit Papier

Wiederholen Sie viermal, zäh- Machen Sie mehrere Papierknäuel und legen Sie sie neben den Mülleilen Sie dabei bis vier. Wiederholen Sie viermal, zäh- mer oder eine Schüssel. Fassen Sie nun die Knäuel mit den Zehen und len Sie dabei bis zwei. Wiederholen Sie viermal, zäh- werfen Sie sie in den Eimer oder die Schüssel. Wiederholen Sie das, bis len Sie bis eins.

die Papierknäul eingeräumt sind. Dann holen Sie die Stücke wieder heraus, oder machen Sie sich neue und nehmen den anderen Fuß. Wenn Sie diese Übung dreimal in der Woche durchführen, bleiben Ihre Füße in hervorragender Form und Sie werden weniger oder überhaupt keine Krämpfe mehr haben.

i Tysan Lerner ist Fitnesstrainer in New York City.

F o t o : W o l f g a n g p f e n s i g / p i x e l i o. d e

Fußgelenke kreisen

Am besten kreisen Sie Ihre Gelenke auf dem Rücken liegend oder auf einem Stuhl sitzend. Beginnen Sie damit, ein Bein vom Fußboden zu heben, zu strecken, und nun kreisen Sie Ihr Fußgelenk zehnmal in jede Richtung. Menschen, die ihre Füße eher selten benutzen, machen üblicherweise zu kleine Kreise. Um den vollen Effekt der Übung zu erhalten, sollten die Kreise so groß wie nur möglich gezogen werden. Wenn Sie es richtig machen, werden sich die Fußsohlen beim unteren Teil des Kreises zusammenziehen – das Schienbein dagegen beim oberen Teil des Kreises. Hat man schwache Füße, verkrampfen sie sich schnell beim Nach-untenSpitzen des Fußes. Wenn Sie trotz des Krampfes weitermachen, werden sich die Füße schnell wieder erholen. Außerdem kann man die Auswahl von Bewegungen etwas verkleinern,

Trägt die Frau öfter High-Heels, sollte Sie auf jeden Fall immer wieder ausgleichende Übungen für die Fußmuskulatur machen.

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GESUNDHEIT

III

F O T O : Z A U B E R V O G E L / P I X E L I O. D E

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

Stresshormone sind Nährstoffräuber und machen dick – ein klarer Grund, dem Stress entschlossen mit besonders vielen Vollkorn - Getreideprodukten zu begegnen.

Mit richtigem Kurs aus dem Burnout heraus werden diese wichtigen Zeichen von extremer Erschöpfung verdrängt mit dem Bewusstsein, einfach funktionieren zu müssen. Wenn die eigene Eineistungsorientierung wirkt stellung beispielsweise keinen Raum sich auf die Gesundheit der für Entspannung und AusgeglichenArbeitnehmer aus. Zwei Drit- heit lässt und der größte Teil der eigetel der selbstständig Arbeitenden nen Kraftreserven am Arbeitsplatz gaben in einer Umfrage an, eine verbraucht werden, steigt die Wahrpositive Leistungsorientierung scheinlichkeit mehr und mehr an, in als eine gerechtfertigte, akzep- die Burnout-Falle zu geraten. table Belastung zur Steigerung der Nachhaltige gesundheitliche Arbeitsleistung anzusehen. Gleichzeitig meinten weniger Schäden durch Burnout als ein Drittel davon, diesen Zu den Alarmzeichen für das BurnAnforderungen bis zum Renten- out-Syndrom gehören dauerhafte alter von 65 Jahren standhalten zu innere Anspannung sowie stänkönnen. Hohe Leistungsanforde- dige Müdigkeit und eine auffällige rungen schieben eine steigende Krankheitsanfälligkeit zusammen Anzahl von Arbeitnehmern über mit stark ausgeprägten ErschöpBord und lassen sie bei ausgereiz- fungszuständen. Die aufkomtem persönlichen Engagement in mende Verzweiflung entwickelt das Burnout-Syndrom fallen – die sich weiter und die Betroffenen Frage nach tragbaren Bewältigungs- sind motivations- und hoffnungslos. strategien entscheidet in kritischen Zusätzlich zeigen sich auch vegetaSituationen über gute Arbeitsquali- tive Reaktionen im Körper anhand tät oder Niederlage in der Vorbeu- von Schlafstörungen, permanenten gung wie auch in der Therapie des Kopf- und Rückenschmerzen sowie Burnout-Syndroms. Magen- und Darmproblemen Ein Problem des Burnout-Syn- sowie Ohrgeräuschen (Tinnitus). dromes spiegelt sich in diesen Zah- Die Überlastung kann sich auch in len wider, denn ein Burnout wird Form von Depressionen oder überin vielen Fällen zu spät erkannt. mäßiger Gereiztheit in der Psyche Gerade hier zeigt sich das Gefahren- widerspiegeln. Trotz des schwer potenzial des Burnouts – je schwer- einschätzbaren Verlaufes bei Stresswiegender der Frust und die Über- erkrankungen zeigen sich diese lastung in der Arbeitssituation ge- Symptome immer wiederkehrend worden sind, desto schwieriger in verschiedener Ausprägung bei gestaltet sich auch der Therapiever- den Patienten, die an dem Burnoutsuch, den Teufelskreis der Überlas- Syndrom erkranken. Bei Vorliegen tung rückgängig zu machen. von mehreren dieser Warnzeichen Die Grenze zwischen Burnout ist professionelle Hilfe angeraten, da und normaler Erschöpfung gilt als nachhaltige gesundheitliche Schäfließend und erschwert das Erken- den dadurch vermieden werden nen der Warnzeichen. In vielen Fällen können. Peter Sanftmann

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Die wichtigsten Schritte, um die Überlastung und den negativen Stress aufzulösen, müssen viele Jahre vor der Erschöpfung aller Kraftreserven, getan werden. Eine gesunde Lebensführung hat hierbei eine deutliche vorbeugende Wirkung. Es hat sich gezeigt, dass das Auftreten des Burnout-Syndromes mit bestimmten Merkmalen im Zusammenhang gehäuft auftritt. Meistens tritt unter anderem ein überdurchschnittliches Engagement, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, viele Jahre vor dem Burnout-Syndrom in Erscheinung.

Zu viele Ziele, zu wenig Nachschub an Energie, die Motivation ermüdet. Wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt.

Vorbeugung bei Erschöpfungszuständen

Daher ist es entscheidend, ein Gleichgewicht in den Alltagssituationen zu bewahren trotz des hohen Drucks im täglichen Leben. Immer mehr Menschen begeben sich auf die Suche nach innerer Ausgeglichenheit. Dieses Gleichgewicht ist zu einer allgegenwärtigen Sehnsucht in unserer schnelllebigen Zeit geworden, einem Ort der Ruhe und Gelassenheit. Die psychologische Forschung hat gezeigt, dass die persönliche Einstellung und der Erfahrungsschatz wesentlich darüber entscheiden, ob eine Situation als angenehm oder als belastend empfunden wird. Nach einem anstrengenden Arbeitstag erscheint es vielleicht als naheliegend, doch es zahlt sich aus der psychologischen Sicht vielfach aus – auszuruhen und sich daranzuwagen, seine Einstellung zu überdenken und zum Wohlwollen der Personen auszurichten, die am Arbeitstag Lösungen oder auch

Ärger gebracht haben. Es geht bei dieser Strategie nicht um unrealistische Wünsche, sondern vielmehr um den Begriff, wie man selbst behandelt werden möchte in den entsprechenden Situationen. Viele Menschen sind ständig auf der Suche nach praktischen oder auch psychologischen Lösungen für den alltäglichen belastenden Stress. Die Überlegungen und Modelle aus der Vorbeugung und Hilfe bei Erschöpfungszuständen sind dabei, tiefer und tiefer Fuß zu fassen beispielsweise in den Gesundheitsinitiativen der Arbeitgeber oder den Einstellungen und Handlungsweisen der Arbeitnehmer.

Initiativen und Programme gegen Erschöpfungssyndrome

Ein Phänomen, das im Rahmen von gesteigerten Leistungsanforderungen beobachtet werden kann, ist die Rückläufigkeit bei den Krankmeldungen: Den Gesundheitsberichten der Krankenkassen zufolge sind die Beschäftigten der Branche der Informationstechnologie überdurchschnittlich gesund. Die Technische Universität Dortmund startete in Zusammenarbeit mit Selbstständigen-Vereinigungen die Gründe für dieses Phänomen mit Hilfe einer Online-Befragung zu erforschen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich hier um den sogenannten Präsentismus handelt – wobei die Arbeitnehmer in diesen Krankenkassenstatistiken nicht auftauchen, weil sie auch bei Krankheit und Unwohlsein weiterhin arbeiten. Die Befragten berichten von einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen.

Der Stress und die Arbeitsemotionen werden hierbei nicht ausschließlich als negativ eingeschätzt. Ein Viertel von den befragten Selbstständigen fühlt sich nicht erschöpft oder regenerationsunfähig. Zwei Drittel der Alleinselbständigen bezeichneten ihr Arbeitsumfeld als von einer stark bis sehr stark positiven Leistungsorientierung geprägt. Sie empfinden den beruflichen Stress als akzeptabel, fühlen sich verantwortlich und stellen hohe Anforderungen an sich selbst. Gleichzeitig gaben sie an, Spaß an der Arbeit zu haben und stolz auf ihre Leistungen zu sein. Diese Zahlen lassen daraus folgern, dass es unter den Selbstständigen einen großen Anteil gibt, der mit Zufriedenheit und Einsatz arbeitet, wobei die Personen durch ihre Arbeit nicht erschöpft sind und sie gut abschalten können. Die Befragung zeigt weiterhin, dass Selbstständige deutlich mehr gesundheitliche Prävention betreiben. Auf der anderen Seite stehen für die Beschäftigten die firmeninternen Angebote zur Gesundheitsvorbeugung zur Verfügung. Da die selbstständig Arbeitenden bei ihren Präventionsaktivitäten auf sich allein gestellt sind, wünschen sie sich auch häufiger als abhängig Beschäftigte eine passende Unterstützung. Um bei dieser Lücke zu helfen, wurden handfeste Gesundheitsvorsorgeprogramme über das Internet veröffentlicht. Diese Internetauftritte sollen ein Netzwerk bieten, in dem die Informationen zu den Leistungen zum Thema Prävention und Behandlung von Burnout zusammengestellt sind.

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Unser Behandlungsangebot Ursachenforschung • Burnout • Cellulite • chronische Erkrankungen • Gewichtsreduktion • Stoffwechselprobleme • Entgiftung/Entschlackung Heuschnupfen • Neurodermitis • Asthma • ADS/ADHS • Gelenkschmerzen • Immunschwäche • Kopf- und Rückenschmerzen • Leistungsminderung Migräne • Müdigkeit • Schwermetallbelastungen • Umweltbelastungen • Pilzerkrankungen, etc

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Cellulite entsteht durch Schlackenbildung in den tieferen Hautschichten, verursacht durch einen unzureichend funktionierenden Stoffwechsel des Körpers. Durch die Kombination von individueller Ernährungsumstellung, Anregung des Stoffwechsels und der Entschlackung mittels AG Komplex Tropfen, Massagen und mechanischer Behandlung der von Cellulite betroffenen Körperpartien mittels akustischer Welle hat Frau Gatzweiler wein ganzheitliches Konzept zur Cellulitebehandlung geschaffen.

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Weihnachten/Kulinarisches

IV

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

Willy-Wonka-Kaugummi wird wahr W

er erinnert sich nicht an Johnny Depp als schrägen Schokoladenfabrikanten Willy Wonka in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und an seine magisch fabelhaften Kaugummis, die geschmacklich ein ganzes Drei-Gänge-Menü auf den Gaumen zaubern? Dieser Kaugummi ist dabei, Wirklichkeit zu werden. Der englische Lebensmittelwissenschaftler Dave Hart hat bereits ein geschichtetes Bonbon mit wechselnden Aromen entworfen und ist zuversichtlich, dass er mit den „WonkaKaugummis“ einen noch größeren Durchbruch erzielen wird.

Nanotechnologie beim Bonbonrühren

„Wonkas Machwerke der Fantasie sind für Millionen von Kindern überall auf der Welt bisher nur ein Traum gewesen“, sagte Professor Hart der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“. „Doch die Zukunft der Lebensmittel wird durch die Wissenschaft und Technologie verändert. Diese Nanopartikel enthalten womöglich die Antwort darauf, wie sich ein Drei-GängeGourmet-Kaugummi erschaffen lässt.“ Das könnte einer Technologie gelingen, die mikroskopische Kapseln verwendet, um mehrfache Aromen nacheinander freizugeben. „Diese würden sich

dann beim Kontakt mit Speichel oder nach einer gewissen Kauzeit auflösen – und eine fortlaufende Geschmacksexplosion liefern; je stärker gekaut wird, desto mehr“, so Professor Hart. Diese zeitgesteuerte Auslösetechnologie könnte sogar eine Reihe von „Gängen“ wie beim originalen Kaugummi aus der Willy-WonkaGeschichte erzeugen, angefangen mit Tomatensuppe, gefolgt von Roastbeef – und zum Schluss Heidelbeerkuchen.

F O T O : A N TJ E - D E L AT E R / P I X E L I O. D E

Der schräge Schokoladenfabrikant Willy Wonka machte in Roald Dahls 1969 erschienenem Kinderbuch Träume wahr. Seine zauberhaften Ideen werden zu Bonbons, die alle 10 Sekunden die Farbe wechseln oder zu ganz besonderen Kaugummis.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Chocolatier

Die Pionierarbeit dazu leistete Professor Tony Dinsmore vom Institut für Physik der University of Massachusetts in den USA. Sein ursprüngliches Verfahren erfasste Aromen, Vitamine und sogar lebende Zellen innerhalb der Kapseln, bevor sie den Lebensmittelzutaten beigemischt wurden. Bleibt abzuwarten, ob das eine oder andere Werk Roald Dahls weitere Wissenschaftler inspiriert. Oder ob es den Konsumenten wie Violet Beauregarde in Dahls Roman ergeht: Sie ging zu einer riesengroßen Heidelbeere auf. (CR und AW)

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Weihnachten/Kultur

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

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Opernhighlight in der Hauptstadt Komische Oper: Hits der ernsten und leichten Muse Staatsoper im Schillertheater: Events für Kinder und Kenner

F o t o : m o n i k a r i tte r s h a u s

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Monumental bis klassisch: Die Deutsche Oper

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n der Deutschen Oper wird die Neuproduktion von Hector Berlioz „Die Trojaner“ das Highlight, verspricht Operndirektor Christoph Seuferle. Am 5. Dezember ist die Premiere des Riesenwerkes, das selbst große Häuser selten spielen: „Es ist für jedes Theater eine enorme Herausforderung, das Stück zu machen. Für den Chor ist es eine unglaubliche Anstrengung. Das fängt mit der Länge von fünfeinhalb Stunden an. Wir haben 19 Solisten, rund 130 Chorsänger und ein Ballett von 20 Tänzern. Auch das Orchester sprengt jeglichen Rahmen. Allein die Bühnenmusik erfordert neun Trompeten.“ Das Trojanische Pferd darf in David Pountneys klassischer Inszenierung nicht fehlen. Und die Kostüme sind großartig. „Wie man sich Griechenland vorstellt,“ – schwärmt Seuferle. Ein Klassiker ist Mozarts „Zauberflöte“ von 1991 (Regie: Günter Krämer) „In meiner Position sehe ich das Stück 5- bis 6-mal pro Spielzeit. Und ich muss sagen, ich erfreue mich jedes Mal aufs Neue daran. Denn die Inszenierung

ist so frisch, einfach und fantasievoll. Es gibt, glaube ich, wenige Inszenierungen, die das Stück so gut darstellen. Die Aufführung ist praktisch jedes Mal ausverkauft.“ Besonders empfiehlt Seuferle die Abende mit Generalmusikdirektor Donald Runnicles, der Wagners „Tannhäuser“ und zweimal Humperdincks „Hänsel und Gretel“ (12. und 17.Dezember) dirigiert. „Beim Ballett sind wir nicht besonders originell, weil wir schon im dritten Jahr den „Nußknacker“ spielen. Das klappt aber, denn es gibt immer wieder ein neues Publikum, das das Stück gern sieht. Dazu gesellen sich dann „La Traviata“ und „La Boheme“ im Wechsel. Wir sind außerdem sehr froh, den „Barbier von Sevilla“ im Programm zu haben, der für die heiteren Endtage des Jahres sehr passend ist.“ Bei den Vorstellungen von „La Traviata“ im Januar sollte man sich schon jetzt mit dem Kartenkauf beeilen, rät der Opernkenner:„Da singt der neue Startenor Vittorio Grigolo. Das hat sich schon herumgesprochen.“

eihnachten ohne die „Zauberflöte“ mit dem Bühnenbild nach Karl Friedrich Schinkel „ möchten weder wir uns noch unsere Zuschauer sich vorstellen“, meint Johannes Ehmann, Pressesprecher der Staatsoper im Schillertheater. Dazu ist die Neuinszenierung von Igor Strawinskys „The Rake´s Progress“, eine moderne Adaption der Faust-Geschichte, natürlich ein spannender Kontrast: „Regisseur Krzysztof Warlikowski erzählt „The Rake´s Progress“ als Geschichte des „American way of life“ eines Jungen aus der Provinz, die bis in Andy Warhols New Yorker „Factory“ führt. Anders als in der Vorlage gibt es sogar ein Happy End à la Hollywood.“ Premiere ist am 10. Dezember. Aber es gibt auch Familientaugliches:„Für Kinder und Erwachsene bietet die Junge Staatsoper regelmäßig Workshops an, bei denen man sich in die Figuren einfühlen, Szenen umsetzen, Musik hören oder singen kann. Das nächste Mal steht dabei Die Zauberflöte auf dem Programm.“ „Da wir den kleinen Zuschauern auch eine ‚richtige‘ Oper bieten wollen, gibt es in ‚Der Gestiefelte Kater‘ kaum gesprochenen Dialog. Erzählt wird trotzdem das Märchen von Charles Perrault – vom russischen Komponisten César Cui 1913 als Kinderoper komponiert – rund um den listigen Kater, der dem Müllerssohn Jean zu Glück und Reichtum verhilft. Besonders schön ist bei dieser Inszenierung von Isabel Ostermann, dass die Kinder in der Werkstatt des Schiller Theaters sozusagen mitten im Geschehen sind.“ Als besonderen Tipp empfiehlt Ehmann die Nachtführungen im Schillertheater, wo man hinter der Bühne den Abbau mitverfolgen und bis in die Garderoben der Sänger schnuppern kann. Weitere kleine Events ergänzen das Programm: „Nachtschwärmer sollten sich unsere musikalischen Revuen ‚Schlaflos in Charlottenburg‘ (wieder am 13.Dezember) und ‚Wunderhorn‘ (am 30.Dezember) jeweils ab 22:30 Uhr im Gläsernen Foyer nicht entgehen lassen. Außerdem startet am 19. Dezember unsere neue Reihe, die sich vom Namenspatron des Theaters inspirieren ließ: In ‚Mein Schiller‘ präsentieren bekannte Regisseure, Schauspieler, Sänger und Wissenschaftler ihre Sicht auf den großen Dichter. Dazu wird es Musik geben, die natürlich auch mit Schiller zu tun hat.“

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ouristen- und anfängerfreundlich gibt sich die Komische Oper: Dank eingebauter Untertitel an den Stühlen kann man alle Texte auf Deutsch und Englisch mitlesen. Operndirektor Philip Bröking ist stolz auf das künstlerische Konzept des Hauses: „Ästhetisch modernes Musiktheater mit zeitlosen Kernaussagen. Das ist unser Credo.“ Als Programm-Highlights nennt er Glucks „Armida“, inszeniert von Calixto Bieito. Die moderne Umsetzung einer alten Geschichte wird zum letzten Mal wieder aufgenommen: „Es geht um Armida, eine Zauberin, die Männer verzaubert. Den einen, den sie nicht verzaubern kann, will sie haben. Letztendlich lebt sie in einer Art Harem und hat Männer um sich, die sie vergöttern.“ Für die ganze Familie eignen sich laut Bröking besonders „Die Schneekönigin“ von Pierangelo Valtinoni, ein Stück das im Auftrag der Komischen Oper entstand, sowie die „Die Liebe zu den drei Orangen“ von Prokoffiew. Seit Jahren ein Publikumsmagnet, wird dieses bunte, märchenhafte Stück am 1.Weihnachtsfeiertag nachmittags und abends gespielt. Klassiker runden das Programm ab: „Im Dezember, am 2. Weihnachtsfeiertag, spielen wir eine von zwei Vorstellungen von Wagners ‚Meistersingern‘.Wir zeigen außerdem eine Wiederaufnahme von ‚Don Giovanni‘ in einer Inszenierung von Peter Konwitschny aus dem Jahr 2003 und aus der vorletzten Spielzeit ‚La Traviata‘ von Hans Neuenfels.“ Auf einen echten Hit der leichten Muse darf man sich auch freuen: „Wir machen Benatzkis ‚Weißes Rössl‘, inszeniert von Sebastian Baumgarten. Das wird eine sehr unterhaltsame Angelegenheit. Wir spielen die Urfassung, das heißt: Die Version mit großem Orchester, Dampferkapelle, Jazzorchester und vollem Chor. Mit großem Kostüm- und Bühnenbild wird das eine richtig große Produktion. Mirka Wagner, eine junge Sängerin aus unserem Opernstudio, bekam extra Jodel-Unterricht von einem Spezialisten aus Bayern.“ Bröking ist bekennender Fan des Stückes von 1930, das von den Nazis als entartet eingestuft wurde und seit den Fünfzigern mit unverdient spießigem Image kämpft: „Es ist ein super Stück mit super Musik. Darin sind tolle Konflikte, Lieder und Situationen enthalten. Dass eine Berliner Operette am Wolfgangsee angesiedelt ist, ist ja an sich bemerkenswert. Ich bin ein großer Freund des Weißen Rößl.“ (rf)


Geschenkideen

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The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

Langeweile? Schnee von gestern Heike Soleinsky

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edes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist, wie man ein „ Künstler bleibt, sobald wir aufwachsen“, sagte einst Pablo Picasso. Nur wenige Jahrzehnte nach Picassos Ableben ist es für Kinder problematisch, Künstler zu bleiben. Die Wirtschaft will ihr Taschengeld und die Werbung diktiert, was Spaß macht: kaufen, spielen, sich damit langweilen, etwas anderes kaufen, sich bald wieder langweilen ... „Menschen mit Fantasie langweilen sich nie“, sagte der Schweizer Schriftsteller Jakob Bosshart. Naturkünstler haben Fantasie. Mit ein wenig Anregung und Anleitung kann jedes Kind ein Naturkünstler bleiben und Familienausflüge werden bunter. Draußen in der Natur, am Wegesrand finden sie dann alles, was sie für kreatives Schaffen brauchen: Inspiration sowie

Steine, Blätter, Federn, Holz – um nur einige aufzuzählen. Katrin und Frank Hecker geben in ihrem Buch „Steine Federn Muscheln – Naturkunst mit Kindern“ anhand von 26 Projekten Ideen und Anleitungen und locken so die spontane Kreativität ins Leben zurück. Sie zeigen, wie man Stück für Stück einen Totempfahl aufbaut oder Klangspiele und pfiffige Fantasievögel und Nisthilfen für Wildbienen baut. Aus Blumen werden Bilder, aus Zweigen geflochtene Körbe, es entstehen Kastanienkunstwerke, Mini-Baumhäuser, passende Zwergengärtchen und mehr. Mit Erden, Ziegelsteinen, zerquetschten Früchten oder Blättern kann man seine Kunstwerke einfärben. Überraschende Effekte beim Malen erzeugen selbst gemachte Steinzeitpinsel. Viele Naturkunstwerke können gleich an Ort und Stelle ent-

Die Langeweil` hat lang geweilt, jedoch die Kurzweil sie ereilt.“ Kai Großjohann, IT-Manager der Epoch Times Deutschland

stehen. An die goldene Regel für öffentliche Plätze und Wege, dass man sie hinterlassen soll, wie man sie vorgefunden hat, halten sich Naturkünstler nämlich öfter mal nicht. Nein, nicht dass sie anderen ihren Unrat hinterlassen. Im Gegenteil. Ihre Hinterlassenschaften in der Landschaft sind nett anzusehen: Etwa zwei Herzen aus Steinen im Bachlauf, das eine mit roten, das andere mit grünen Blättern gefüllt. Oder eine Spirale – aus Steinen oder Schneebällen. Landschaftskunstwerke, die in der Umgebung der Natur harmonisch aufgehen. Inspiration und Materialien kommen aus dem, was Ort und Jahreszeit gerade hergeben. Auch zu Hause in den eigenen vier Wänden können mithilfe von Schnur, Nägeln und Kleber witzige Werke entstehen. Beim Spaziergang etwas zu erschaffen und so den nächsten Vorbeikommenden ein Lächeln zu schenken – in welcher Form und aus welchem Material auch immer – kann jeder. Zum Beispiel Schnee. Außer einem Schneemann könnte man auch einen großen Schneeigel bauen. Oder einen Fuchs. Was auch immer: Langeweile? Schnee von gestern. Stattdessen Freude und Aufgehen im Tun, im Hier und Jetzt.

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Naturkünstler langweilen sich nie. Sie brauchen nur in die Natur zu gehen. Inspirationen und Materialien liegen am Wegesrand.

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Statt „Schlips und Socken“

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in Kind sitzt rotbackig vor dem geschmückten Baum, inmitten neuer Spielzeuge und entscheidet sich dann für einen Pappkarton, um damit zu spielen. Vielleicht wurde da zu viel oder nicht altersgerecht geschenkt. Und dann: Wurde auch auf die Produktsicherheit geachtet? Stiftung Warentest testete Spielzeuge für Kleinkinder, viele davon Markenprodukte. Man möchte meinen, nur Plastikkram würde krankmachende Stoffe enthalten. Weit gefehlt, nicht eines der Holzspielzeuge

im Test war schadstofffrei. Das CE-Zeichen, eine Selbsterklärung des Herstellers, mit der er erklärt, alle EU-Richtlinien einzuhalten, war auf jedem der geprüften Produkte zu finden. Die Stiftung rät, vor dem Kauf von Spielzeug auf ablösbare Kleinteile zu achten und es nicht zu kaufen, wenn es riecht. Bei Secondhand-Sachen ist Formaldehyd schon verdampft, auch die selbst genähte Puppe ist eine gute Wahl.

Für Erwachsene bleibt mit einer Mediastation kein Wunsch offen. Vom Entertainment mit eigenem Heimkino bis zur Haussteuerung mit Videoüberwachung ist alles machbar.


Weihnachten/Mode

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

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wei Millionen Maschen und bis zu sechs Kilometer Garn braucht man für eine einzige Feinstrumpfhose. Aber dass ihre Maschen mal Millionen umsetzen würden, hätten die Firmengründer wohl nicht gedacht: Im Jahr 1950 ließ der Industrielle Reinhold Wolff aus dem österreichischen Vorarlberg gemeinsam mit Einzelhandelsunternehmer Walter Palmers aus Wien die Marke Wolford registrieren. Unter dem international verwendbaren Fantasienamen verbanden sie Erzeugung und Vertrieb von Strumpfwaren zu einer Zeit, als die große Ära der Strumpho-

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Dank der Produktion mit Rundstrickmaschinen wurde Wolford vor allem für seine Nahtlosprodukte berühmt. Die Idee, mit möglichst wenig Nähten auszukommen, zieht wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. Im Jahr 1992 lancierte Wolford den ersten Body ohne Seitennähte. Legendär wurden die Fatal Tights von 1994 ganz ohne Nähte, samt ihrer skandalumwitterten Werbekampagne. Mit nahtlosen Einteilern kreiert Wolford 1996 seine ersten Badeanzüge. Ende der 90-er Jahre erweiterte man das Angebot durch eine Wäschekollektion, um der Kundin zu ermöglichen, von Kopf bis Fuß in Wolford gekleidet zu sein. Im Jahr 2005 kam schließlich ausgewählte Damenoberbekleidung dazu. Seitdem veröffentlicht Wolford pro Jahr zwei luxuriöse

Wolford sah sich stets als Pionier der Technik und dieser Innovationsgeist schlug sich in zahlreichen Erfindungen und Erfolgen nieder. Man experimentierte mit halterlosen Strümpfen, lange bevor die Silikonbeschichtung erfunden wurde und brachte die anatomisch perfektionierte Stützstrumpfhose „Long Distance Tights“ heraus. Lediglich die Herrenstrumpfhose fand keinen Anklang, doch dieses Schicksal teilten die findigen Österreicher mit der Konkurrenz. Heute unterhält die Wolford AG 14 internationale Tochtergesellschaften und vertreibt ihre Marke in rund 65 Ländern über Monobrand-Boutiquen und Partner im Handel. Durch die Zusammenarbeit mit großen Designern, Top-Models und Photographen setzte Wolford spektakuläre Marketingmaßstäbe. So gab es Co-Brandings mit Namen wie Karl Lagerfeld, Vivienne Westwood und Missoni. Helmut Newton und Günther Kathrein fotografierten berühmte Kampagnen.

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Mode, so anschmiegsam wie möglich

Kollektionen, die den zeitlosen Stil der Marke mit trendigen Farben und Mustern verbindet. Exquisite Strickoptiken wie Raffungen, Rippen, Biesen und Ajouré sind der Clou bei dieser Mode, die das Sortiment der Strumpfwaren und Bodywear perfekt ergänzt. Stammkundinnen schwören auf Tragekomfort und Qualität der Produkte. Und wer einmal Wolford getragen hat, vererbt seine Überzeugung an die Familie weiter, sagt Ina Hoffmann, Store Managerin von Wolford am Berliner Potsdamer Platz. Bei ihr kaufen alle Altersklassen. Denn:„ Töchter wissen von Mama, dass es hier Strumpfhosen gibt, die beihnahe ewig halten.“ Spaghettidünn muss man nicht sein, denn die Größen reichen von XS bis XL (Größe 46-48). Beliebte Basics sind die Produkte der Sparte „Shape & Control“. Die unsichtbaren Helfer zum Drunterziehen perfektionieren die Silhouette oder kaschieren gezielt Pölsterchen in Problemzonen. Sie reichen von der Strumpfhose bis zum formenden Unterkleid.

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Rosemarie Frühauf

se gerade erst beginnen sollte. Mit der Herstellung von Nylonstrümpfen auf gebrauchten amerikanischen Baumwoll-Maschinen fing eine glanzvolle Geschichte an.

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Vor 60 Jahren begann Wolford mit Strümpfen. Heute macht das Luxuslabel die anschmiegsamste Mode der Welt.

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Du bist, was du (drunter) trägst

Rot wie Valentino, geschmeidig wie Wolford: Durch die Zusammenarbeit mit internationalen TopDesignern positionierte sich das Unternehmen unter den Luxuslabels. Cooperation Wolford/ Valentino, 2007

VERLOSUNG Gewinnen Sie das Wolford 60th Anniversary Set im Wert von 995 Euro. Als Geschenk an unsere Leserinnen verlosen Epoch Styles und Wolford das glamouröse Panty Body-Ensemble zum 60-jährigen Firmenjubiläum. Der Body und die passenden Strümpfe bestehen aus feinster Spitze mit Blumenmustern. Vom Dekolleté bis über die linke Schulter zieht sich eine Verzierung aus Swarovski-Kristallen. Die perfekte Verschmelzung von Legwear, Bodywear und Lingerie wurde kreiert als Statement für die erfolgreiche ProduktDiversifizierung im Verlauf der Markengeschichte. Die Gewinnerin erhält das streng limitierte Ensemble in Größe XS in einer exklusiven Geschenkbox. Das Set ist weltweit in ausgewählten Wolford Boutiquen seit Oktober 2010 erhältlich. FOTO:R ANKIN

Schreiben Sie eine E-mail an gewinnspiel@epochtimes.de Stichwort: Wolford. Einsendeschluß ist der 10. Dezember 2010. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Auto & Motor

The Epoch Times Deutschland / 1. Dezember - 14. Dezember 2010 / Nr. 271

F o t o : A u d i AG

F o t o : A u d i AG

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Schnittig, nicht nur der Rücken: Seit kurzem ist der neue A7 bereits auf deutschen Strassen zu sehen.

Audi A7 Sportback jetzt beim Händler N

och bevor BMW 2012 mit dem Grand Coupé und Mercedes-Benz 2011 mit dem neuen CLS ihre viertürigen Coupés auf den Markt bringen, hat Audi seinen viertürigen A7 Sportback bereits diesen Herbst beim Händler stehen. Eine ungewöhnliche Idee, könnte man meinen, ist ein Coupé doch zweitürig ausgelegt. Dass dieses Konzept eines langgestreckten Viertürers aufgeht, zeigen die Verkaufszahlen des Vorreiters CLS von Mercedes-Benz seit seiner Markteinführung 2004: 170.000 Einheiten stehen zu Buche. Erst 2008 zog VW mit der Einführung des Passat CC nach. Darauf folgten auf dem deutschen Markt Porsche Panamera (September 2009) und BMW Gran Tourismo (Oktober 2009).

Zum Start liefert Audi den A7 Sportback mit vier V6-Motoren, je zwei Benzinern und TDI aus. Die Leistungsspanne dieser Motoren liegt zwischen 150 kW (204 PS) und 220 kW (300 PS). Der neue 3.0 TDI mit 150 kW (204 PS) und Automatikgetriebe verbraucht im Mittel 5,3 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer und stößt 139 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Alle Motoren arbeiten mit einem Thermomanagement, einem Energierückgewinnungssystem und einem Start-Stop-System.

Der Schwingungskomfort soll durch eine hydraulische Dämpfung in der Achsen- und Triebwerklagerung und eine hochsteife Karosserie erreicht werden.

Top-Motorisierungen

Der S7 wird mit einer der beiden Top-Motorisierungen ausgestattet sein. Sein 4,2-Liter-V8-Aggregat stellt im R8 420 PS bereit. Die vergrößerte Bremsanlage und die doppelflutigen Auspuffendrohre sind weitere Kennzeichen. Noch mehr

Vortrieb bringt der Audi A7 als RS7, dessen Zehnzylinder-Motor mit 580 PS arbeitet. Zwei unterschiedliche Getriebetypen stehen zur Auswahl: Die stufenlose Automatikschaltung „Multitronic“ schickt die Kraft auf die Vorderräder; die Siebengang-STronic kooperiert mit dem permanenten Allradantrieb. Das viertürige Coupé ist 4,97 Meter lang, 1,91 Meter breit und 1,42 Meter hoch. Der Gepäckraum fasst 535 Liter. Durch Umklappen der Fondlehnen wächst sein Volumen auf 1.390 Liter.

der Navigationsroute kombiniert. Durch einen WLAN-Hotspot können weitere Geräte auf das Internet zugreifen. Das Top-Navigationssystem arbeitet eng mit den vielen optionalen Assistenz- und Sicherheitssystemen im A7 Sportback zusammen. Es leitet die Daten der Route an die Steuergeräte der Scheinwerfer, des Automatikgetriebes und der „Adaptive Cruise Control“ (Abstandsregelautomat) mit Stop & Go-Funktion weiter. So können diese Systeme komplexe Szenarien erkennen, wodurch in vielen Fällen das SicherheitssysNavigation und Sicherheit tem „Audi Pre Sense“ (NotbremsÜber das Bluetooth-Autotelefon ist assistent) Unfälle und ihre Folgen das Navigationssystem mit dem In- mindern soll. Der neue „Audi active ternet verbunden. So werden Bilder lane assist“ (Spurhalteassistent) hilft und Informationen von Google Earth dem Fahrer, den A7 Sportback auf auf den Monitor gebracht und mit Kurs zu halten, und der neue Park-

assistent soll dem Fahrer beim Einparken die Lenkarbeit abnehmen. Optionale LED-Scheinwerfer realisieren alle Lichtfunktionen mit Leuchtdioden und brauchen deshalb relativ wenig Energie. Bi-Xenon-Scheinwerfer und LED-Heckleuchten gehören zur Serienausstattung. Zudem wurde eine Allwetterlichtfunktion in die neuen Scheinwerfer integriert, die den klassischen Nebelscheinwerfer ersetzt. Nach seiner Erstvorstellung in München im Juli 2010 und seinem Auftritt auf dem Pariser Autosalon steht der A7 Sportback seit Anfang November beim Händler. Der Grundpreis liegt bei 51.650 Euro. Das sind laut „Auto-Motor-Sport“ fast 6.000 Euro weniger als der CLS, dessen Preis 57.500 Euro beträgt. (red)

F o t o : S e a n G a l l u p/gett y i m ages

BILD DER WOCHE

Berliner Vorweihnachtszeit am Gendarmenmarkt: Rund 600.000 Besucher aus aller Welt tummeln sich dort jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit. Der Weihnachtsmarkt hat auch einiges zu bieten: Neben einer Hutmacherin zeigt ein Origamimeister seine japanische Faltkunst, und in kurzer Entfernung demonstriert eine Flachsstickerin ihr uraltes Handwerk. Und wem das nicht genug ist, der lässt auch den einen oder anderen Glühwein auf sich wirken.


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