The Epoch Times Deutschland 02-11-2011

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E.T. statt Jesus – woran glaubt der Osten Deutschlands? Seite 2

2. November - 15. November 2011 / Nr. 293 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Die Deutschen wissen wenig von der EZB Seite 3

Burma zwischen Indien und China Seite 6

Die Tanzsportgarde von Harsewinkel stürmt nach oben

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Wasserknappheit in den USA Obwohl die USA eines der wasserreichsten Länder der Erde ist, hat es den höchsten Pro-KopfVerbrauch von Wasser. Dadurch steht das Land vor der Herausforderung, diese Ressource nachhaltig zu nutzen.

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Die Ukulele findet ihren Meister Der junge Hawaiianer Jake Shimabukuro wurde über Youtube berühmt. Durch ihn bekommen Klassiker aus Rock und Pop plötzlich eine ganz neue Klangfarbe. mehr auf Seite 9

Wenn Wälder zu Savannen werden Werden bei der Baumdichte bestimmte Schwellenwerte überschritten, können Wälder oder Grasgebiete plötzlich zu Savannen werden oder umgekehrt. FOTO: AFP PHOTO/MARCO LONG ARI

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Er wollte die befreite Hauptstadt seines Landes sehen. Abdel Fattah, ein libyscher Arzt aus der Stadt Sabha, ruhte sich am 22. Oktober nach einer Reise über Hunderte von Kilometern an einem Strand vor Tripolis aus. Am 31. Oktober endete offiziell der Militäreinsatz der NATO zum Schutz der Zivilbevölkerung in Libyen, an dem 16 Länder beteiligt waren. Die wichtigste Zeit des politischen Neuaufbaus einer Gesellschaft beginnt gerade erst.

Griechenland hat nachweislich geschummelt

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riechenland hat über Jahre hinweg seine Bilanzen gefälscht und ist offenbar nur mithilfe dieser Täuschung im Jahr 2001 in den Euroraum aufgenommen worden. Darüber hinaus hat Griechenland mit den getürkten Zahlen drohende Strafzahlungen vermieden. Das wiederentdeckte statistische Prüfungsverfahren aus dem Jahr 1938 hilft, frühzeitig und ohne großen Aufwand verlässliche Indizien für Zahlentricksereien zu erkennen.

Benfordsches Gesetz

Die vier Wirtschaftswissenschaftler nahmen sich die Haushaltszahlen und makroökonomische Daten aller EU-Staaten aus den Jahren 1999 bis 2009 vor. Für jedes einzelne Land analysierten sie 156 verschiedene Zahlenwerte wie Schuldenstand, Bruttoinvestitionen und Gesamtausgaben des Staates. Sie taten dies nach dem sogenannten „Benfordschen Gesetz“ von 1938. Es besagt, dass Zahlen in beliebigen Datensätzen – egal ob bei Firmenbilanzen, bei Sparguthaben oder bei Flusslängen – in einer scheinbar banalen Regelhaftigkeit auftreten: Die Zahlen beginnen häufiger mit kleinen Ziffern, also 1, 2, 3, als mit großen, 7, 8, 9. Die Eins steht am Anfang von gut 30 Prozent aller Zahlen, die Zwei taucht schon nur noch in gut 17 Prozent der Fälle auf und die Neun nur bei weniger als fünf Prozent. Gleichzeitig gilt: Wenn jemand

Zahlen fälscht, kommt es regelmäßig zu einer Abweichung von der Benford-Verteilung. Für die Untersuchung der Haushaltszahlen der EU-Staaten heißt das: Je stärker die Anfangsziffern von der BenfordVerteilung abweichen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das betreffende Land keine realen Zahlen angegeben, sondern Manipulationen vorgenommen hat.

Kreative Buchführung

Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Griechenland landete auf dem letzten Platz. Bei keinem der untersuchten Euroländer wichen die Anfangsziffern so stark von der Benford-Verteilung ab wie bei Griechenland. Damit liegt der Verdacht auf „kreative Buchführung“ nahe. Prof. Gernot Brähler: „Da Griechenland von der europäischen Statistikbehörde Eurostat bereits der Manipulation seiner volkswirtschaftlichen Daten überführt worden ist, sehen wir dieses Ergebnis als Bestätigung der Effektivität des Benford-Tests.“ Nur knapp besser als Schlusslicht Griechenland lag Belgien – ein Indikator dafür, dass die Zahlen des Landes mit einem hohen Schuldenstand ebenfalls nicht der tatsächlichen Situation entsprechen. Das Wissenschaftlerteam empfiehlt daher, dass auch die Daten Belgiens einer genaueren Prüfung unterzogen werden sollten. Neben Griechenland und Belgien schnitt übrigens auch Österreich schlecht ab. Nachdem potenzielle

„Täter“ nun gewarnt sind, könnten sie die Kenntnisse um das Benfordsche Gesetz nutzen, um die Daten so zu manipulieren, dass die Methode nicht mehr anschlägt. Diese Gefahr schätzt Prof. Brähler als verschwindend gering ein: „Ich glaube, dass das Prüfungsverfahren sicher ist. Die Robustheit des Benford-Testes hat sich bereits bei Experimenten anderer Wissenschaftler gezeigt.“

Deutschland nur im Schummel-Mittelfeld

Wenn sich am Benfordschen Gesetz die Wahrscheinlichkeit des Schummelns ablesen lässt, gilt auch der Umkehrschluss: Entsprechen die Anfangsziffern der Haushaltszahlen der im Gesetz unterstellten Regelhaftigkeit, kann von „echten“ Zahlen ausgegangen werden. In der Rangliste aller EUStaaten wiesen die Niederlande und Polen die geringsten Abweichungen von der Benford-Verteilung auf. Sie scheinen also bei der Ausweisung ihrer volkswirtschaftlichen Daten ehrlich vorgegangen zu sein. Deutschland landete bei der Erhebung übrigens im Mittelfeld unter den 16 Euro-Staaten. Der Internationale Währungsfonds IWF hat bereits bei den Wissenschaftlern Interesse an dem Prüfungsverfahren angemeldet. Und auch das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat denkt offenbar über die Anwendung des Benfordschen Gesetzes nach. (sfr / TU Ilmenau)

Als Chinese frage ich: Was ist los mit unserem Volk? Chinas Blogger diskutieren Im Internet über den Tod der zweijährigen Yueyue und die Gleichgültigkeit der Passanten. mehr auf Seite 12

Winkt China mit Big Money?

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ie chinesische Regierung hat wiederholt Staaten, Städten und Unternehmen, die es wagten, die Verfolgung von Falun Gong zu kritisieren, mit wirtschaftlichen Sanktionen gedroht, steht in einem UN-Sonderbericht von 2003. Berlin – Am 31. Oktober wurde ein ranghoher Politiker aus China vom Bundespräsidenten empfangen. Er bereist mit einer hundertköpfigen Wirtschaftsdelegation Europa. Jia Qinglin steht an 4. Stelle des Ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas und ist Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. Der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft lädt ihn zu einem Wirtschaftsforum am 3. November 2011 in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG ein. Jia Qinglin wird einen Vortrag zum 12. Fünfjahresplan der VR China und den sich daraus ergebenden Chancen für deutsche Unternehmen halten. Als Sekretär des Parteikomitees der Stadt Peking und als Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas von 1999 bis 2002 war Jia Qinglin in Peking unmittelbar verantwortlich für die Verfolgung. Er verlangte von KPCh-Mitgliedern aller Ebenen eine „klare Position“ gegenüber Falun Gong und entschlossenes Handeln zur Bekämpfung von Falun Gong.

Die Situation der Menschenrechte und Folterübergriffe gegen Falun Gong-Praktizierende in Peking während Jia Qinglins Amtsperiode kann ohne Übertreibung als drastisch bezeichnet werden. In einem schriftlichen Bericht der Vereinten Nationen (Http://www.flghrwg.net/reports/UN2000-2003/UNReport2000-2003.pdf) über die Verfolgung von Falun Gong 2000 bis 2003 heißt es dazu: „Seit dem 20. Juli 1999 wurden mehr als 100.000 Falun Gong-Praktizierende inklusive schwangeren Frauen, älteren Menschen und kleinen Kindern ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager gebracht, Tausende wurden ohne rechtliche Grundlage zu Gefängnisstrafen bis zu 18 Jahren verurteilt und Millionen unschuldiger Menschen wurden willkürlich verhaftet und festgehalten – fast alle unter unmenschlichen Bedingungen. Tausende Praktizierende wurden in psychiatrischen Anstalten interniert und durch nervenschädigende Substanzen gefoltert. Tausende weitere starben während ihrer Haft und Tausende weiterer Fälle sind noch ungeklärt.“ „Die chinesische Regierung hat wiederholt Staaten, Städten und Unternehmen, die es wagten, die Verfolgung von Falun Gong zu kritisieren, mit wirtschaftlichen Sanktionen gedroht. Dadurch wurde eine Art Angst erschaffen. Eine Angst davor, von wirtschaftlichen Gewinnen ausgeschlossen zu

werden, eine Angst davor, seinem Gewissen zu folgen. Durch diese Taktik brachte die chinesische Regierung mehrere ausländische Hauptmediakonzerne dazu, ihre Berichte über Chinas Menschenrechtsverletzungen selbst zu zensieren, zwang Bürger in verschiedenen Ländern dazu, ihre moralische Unterstützung der Opfer zurückzunehmen und brachte sogar einige demokratische Regierungen dazu, Hilfsaktionen von Falun Gong-Praktizierenden zu unterdrücken.“ „Diese Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs der weiterhin geschehenden Verbrechen. Viele der Sonderausschüsse und ihre Mitarbeiter haben darauf hingewiesen, dass die riesige Anzahl von Fällen einfach weit über die Kapazität hinausgeht, die sie zu bearbeiten in der Lage seien.“ An der tödlichen Verfolgung in China und der Verbreitung von Lügen und Angst im Ausland hat sich nach Aussagen der Sprecherin des Deutschen Falun Dafa Vereins, Waltraud Ng, seither nichts geändert. Falun Gong-Praktizierende werden in Berlin gegen den Besuch demonstrieren. (rls)


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DEUTSCHLAND

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

E.T. statt Jesus – woran glaubt der Osten Deutschlands? Werte vermittelt würden. Die Kinder hingegen interessieren sich hauptsächlich für die Frage nach Gott.

Atheistisches Elternhaus

Dr. Thomas Heller, der Geschäftsführer des ZRB, denkt mit anderen darüber nach, wie ein Religionsunterricht für Kinder, die nicht getauft sind und aus einem atheistischen Elternhaus kommen, gestaltet werden müsste. Mit zahlreichen Kooperationspartnern, etwa von den Universitäten Halle-Wittenberg, Dresden und Rostock, wollen die Jenaer Theologen dabei gerade diesen Schwerpunkt „Ostdeutschland“ vertiefen. Damit sind gleichwohl auch Phänomene verbunden, die sich leicht im ganzen Land erkennen lassen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene begegnen heute auch im Kino christlichen Motiven. E.T. der Außerirdische setzte bereits in den 1980ern zur Himmelfahrt an, der Zauberer Gandalf stirbt und steht wieder auf und Kinohelden haben nicht selten die Angewohnheit, sich für eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen zu opfern. Wem dabei der kleinste gemeinsame Nenner auffällt, der hat seine Bibel gelesen. „Uns interessiert die Transformation jüdisch-christlicher Motive, Symbole und Zeichen in der populären Kultur, in den Massenmedien“,

sagt Religionspädagoge Dr. Heller. „Dabei vertreten wir die Meinung, dass angesichts des vielfältigen Angebots an sinnstiftenden religiösen bzw. weltanschaulichen Deutungsmustern nicht weniger, sondern mehr Kompetenz im Umgang mit Religion erforderlich ist – womit wir direkt bei einer wichtigen Aufgabe des Religionsunterrichts wären.“

Kinder können durch Kultfilme wie „E.T. – der Außerirdische“ zu der Frage nach Gott kommen, wo kommen wir her, was ist der Sinn des Ganzen hier auf der Erde? F O T O : E T H A N M I L L E R /G E T T Y I M AG E S

Vermischte Glaubensinhalte

Damit einher gehe ein schon länger beobachteter Glaubenspluralismus. Christliche Motive vermischen sich mit anderen Glaubensrichtungen oder esoterischen Vorstellungen. „Man kann fast schon von einer Art Religionspatchwork sprechen“, sagt der Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik der Universität Jena Michael Wermke. „Nicht selten tragen Menschen Kreuze und vertrauen zeitgleich auf Heilsteine oder ähnliches.“ Mit dem neuen Zentrum hat die Universität Jena eine Plattform geschaffen, auf der sich auch und gerade der wissenschaftliche Nachwuchs diesen und anderen Fragen interdisziplinär widmen und sich austauschen kann. Außerdem möchten die Jenaer Theologen während selbst organisierter Tagungen und Kolloquien regelmäßig ihre Forschungsprojekte vorstellen. (sfr / Universität Jena)

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in Drittel der Thüringer Schüler, die am Religionsunterricht teilnehmen, sind konfessionslos. Was motiviert sie dennoch dazu, sich mit Gott und dem Christentum auseinanderzusetzen und nicht stattdessen das Fach Ethik zu belegen? Welche religiösen Fragen stellen sich konfessionslose Schüler? Was erwarten sie vom Religionsunterricht? Wegen solcher Fragen gründeten 17 Professoren und promovierte Mitarbeiter der Friedrich-SchillerUniversität Jena am 1. November das Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung (ZRB). „Wir haben, wenn man die Religionszugehörigkeit betrachtet, in Ostdeutschland eine weltweit einmalige Situation“, sagt Prof. Dr. Michael Wermke, der Direktor des neuen Zentrums. „Ein solch hohes Maß an Säkularisierung (Verweltlichung/ Entchristlichung) gibt es sonst nur noch in den Niederlanden.“ Dort seien die Menschen aber aus ihrem eigenen Verständnis heraus aus der Kirche ausgetreten, während das in der ehemaligen DDR eher die Anpassung an die atheistischen Gesellschaftswirkungen der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) bewirkt habe. Fragt man Eltern nach den Gründen für die Fachwahl ihrer Kinder, argumentieren diese meist damit, dass im Religionsunterricht

Wie variable Schnäppchenpreise zu Neid führen und Firmen schaden

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ie Situation kennt fast jeder: Man trifft im Urlaub einen Mitreisenden, der bei gleicher Leistung deutlich weniger bezahlt hat – mitunter bis zu 50 Prozent. Und dies, obwohl man dachte, bei der Buchung wirklich einen günstigen Preis erhalten zu haben. „Dynamische Preisstrategien“ heißt dies im Marketing: Es unterscheidet zwischen Kunden und bietet ihnen gleiche oder ähnliche Leistungen zu unterschiedlichen Preisen an. Sie sind ein wichtiges Mittel, um Zahlungsbereitschaften abzuschöpfen. Doch dies kann eine Reaktion auslösen, die bisher im Marketing wie in der Marketingforschung kaum Beachtung gefunden hat: Neid.

Missgunst, Begierde und Boshaftigkeit

„Ein solcher Kundenneid entsteht, wenn man sich mit anderen Kunden vergleicht und dabei schlechter abschneidet“, erläutert Professor Dr. Peter Kenning, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing an der

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Unternehmen, die einem Teil ihrer Kunden Schnäppchenpreise gewähren, anderen aber nicht, können sich damit selbst gehörig schaden. Der Grund dafür ist, dass sie Anlass geben zu Neid. Zeppelin Universität (ZU). Und dieser Neid, so Kenning weiter, setze sich „vornehmlich aus einer Mischung aus Missgunst, Begierde und Boshaftigkeit gegenüber dem beneideten Kunden zusammen, schließt aber auch Minderwertigkeitsgefühle mit ein.“ Um zu sehen, welchen Schaden Neid in Kundenbeziehungen anrichten kann, wurden die monetären Kosten von Neid in einer Studie des Lehrstuhls für Marketing an der ZU Friedrichshafen experimentell untersucht. Dazu wurden 138 zufällig ausgewählte Studienteilnehmer jeweils einem anonymen Mitspieler zugelost. Zu Beginn des Experiments erhielt jeder Teilnehmer einen Geldbetrag, den er durch einen 20-EuroBonus im Zuge eines Glücksspiels erhöhen konnte. Diesen privilegierenden Bonus erhielt aber nur einer der beiden Teilnehmer eines Paares. Die Verlierer erhielten keinen Bonus und wurden somit diskriminiert. Nach dem Spiel wurden die Teil-

nehmer zu ihren Gefühlen befragt. Danach war es den Diskriminierten möglich, einen Teil ihres Vermögens einzusetzen, um den Bonus der Privilegierten im Verhältnis von eins zu zehn zu schmälern. So wurden beispielsweise bei einem Einsatz des Diskriminierten von 50 Cent dem Privilegierten fünf Euro abgezogen. Der abgezogene Geldbetrag wurde vernichtet und ausdrücklich nicht dem Diskriminierten gutgeschrieben. Aus seinem Einsatz hatte er also keinen Vorteil – er konnte nur bewusst Schaden anrichten. Anschließend wurden die Teilnehmer erneut zu ihren Gefühlen befragt.

Es stimmt, dass Geld nicht glücklich macht. Allerdings meint man damit das Geld der anderen. George Bernard Shaw

Mehr Geld ist besser als weniger

Die Idee dahinter: Aus einer ökonomischen Perspektive ergab es für die Diskriminierten keinen Sinn, den Privilegierten zu schaden. Sie hatten keinerlei ökonomischen Nutzen daraus. Im Gegenteil: Dieser Schritt kostete sie sogar noch Geld. Die ökonomische Theorie würde

demzufolge vorhersagen, dass kein Diskriminierter dafür zahlen würde, einem Privilegierten zu schaden. Er würde gegen die einfache Regel „Mehr Geld ist besser als weniger!“ verstoßen. Demnach sollten sich die Teilnehmer also neutral und leidenschaftslos verhalten und den Privilegierten den Bonus überlassen, da sie ihr eigenes Vermögen in keinem Fall erhöhen konnten. Die Studie zeigte eine andere Realität: So reduzierte etwa ein Drittel der diskriminierten Verlierer fast die Hälfte der Gewinner-Boni. Vor allem bei Männern war das destruktive Neidverhalten besonders stark ausgeprägt: Sie reduzierten bei 30 Prozent ihrer Mitspieler sogar den gesamten Bonus.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf

„Als Gründe dafür gaben die Teilnehmer unterschiedliche Motive an“, berichtet Inga Wobker vom ZU-Lehrstuhl für Marketing, „die meisten sagten, dass sie nicht

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wollten, dass ihr Mitspieler mehr bekomme als sie selbst. Weitere Gründe waren, dass sie es als unfair oder ungerecht empfanden, dass der Mitspieler gewonnen habe und nicht sie selbst.“ Dass niemand explizit angegeben habe, aus Neid gehandelt zu haben, verwundere nicht: Neid sei negativ belegt und sozial unerwünscht und wird deshalb vor sich selbst uminterpretiert in „akzeptiertes“ Verhalten. „Neid kann erhebliche Schäden innerhalb einer Kundschaft anrichten“, ist deshalb für Professor Peter Kenning ein wichtiges Fazit aus der Studie. Er empfiehlt daher Unternehmen, „sich diesen Phänomenen zu stellen und sie in die Marketingplanung zu integrieren“, etwa indem sie sich bewusst machten, welche schädliche Maßnahmen Neid unter den Kunden hervorrufen können und dann transparent kommunizieren, warum ein Kunde einen Vorzug tatsächlich auch verdient hat. (sfr / ZU)


Deutschland

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Warum können wir uns so schwer von Dingen trennen, die wir besitzen ben der Nobelpreisträger Daniel Kahnemann und seine Koautoren jedem zweiten Studenten in einem Hörsaal eine Kaffeetasse als Geschenk. Anschließend wurden alle Kaffeetassenbesitzer befragt, wie viel Geld sie mindestens haben wollten, um auf ihre Tasse wieder zu verzichten. Alle Studenten, die keine Tasse bekommen hatten, wurden befragt, wie viel sie höchstens bereit wären, für eine identische Tasse zu bezahlen. Es stellte sich heraus, dass die Wertschätzung der Kaffeetassenbesitzer mehr als das Doppelte betrug, gegenüber denen, die leer ausgegangen waren. Und dieses Ergebnis wurde in unzähligen anderen Untersuchungen repliziert. Ein Beschenkter hält sein Geschenk also für wertvoller als der Neider.

Mehr Besitz erzielt bessere Tauschquote

Eine Studie, die im renommierten Economic Journal veröffentlicht wurde, erklärte, dass ein evolutionärer Prozess für solche Verhaltensweisen verantwortlich sein könnte. Prof. Jörg Oechssler von der Universität Heidelberg untersuchte darin ein Modell, bei dem der Endowment-Effekt in Handelsbeziehungen von Vorteil ist. In einer Jäger- und Sammler-Gesellschaft zum Beispiel kann es für die Jäger langfristig besser sein, etwas zu viel Wert auf ihr erlegtes Wildfleisch zu legen, auch wenn sie damit ihre Ernähung eigentlich zu sehr fleischlastig machen. Der Grund ist, dass sie in den Verhandlungssituationen mit den Sammlern eine bessere Tauschquote erzielen.

Wie jeder Flohmarktbesucher weiß, bekommt der den besseren Deal, der glaubwürdig machen kann, dass er sein geliebtes altes Stück nur extrem ungern verkaufen würde. Die emotionale Beziehung zu unserem Besitz ist also wahrscheinlich etwas, wogegen wir uns kaum wehren können, auch wenn es uns in modernen Zeiten oft zum Nachteil gereicht. Etwa wenn sich Investoren oft nicht von verlustbringenden Aktien trennen wollen, wenn sie sie zu einem viel höheren Preis erstanden hatten. (sfr / Universität Heidelberg)

Der Wert eines Objekts liegt an der Wertschätzung seines Besitzers.

Die Deutschen und die EZB – denn sie wissen nicht, was sie tut I

Die Deutschen halten die Europäische Zentralbank (EZB) für sehr wichtig, haben aber nur bruchstückhaftes Wissen über ihre Aufgaben und Instrumente. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die wenigsten wissen, was die EZB tut, ihr aber dennoch vertrauen.

nflationsbekämpfung ist für die Deutschen wichtiger als alles andere. Dies ist ein Ergebnis einer Umfrage für eine repräsentative Studie, die das Fachgebiet Makroökonomie der Philipps-Universität Marburg in Auftrag gegeben hatte. „Ich persönlich halte die Bekämpfung steigender Preise langfristig für Deutschland für am wichtigsten“, gibt die Mehrheit der Befragten an. Damit wird der Inflationsbekämpfung eindeutig Vorrang gegenüber weiteren möglichen Zielen eingeräumt, wie dem Schutz der Meinungsfreiheit oder mehr Mitspracherecht bei wichtigen politischen Entscheidungen.

Was muss die EZB tun?

Die Angst vor dem Wertverlust des Euro scheint in Zeiten der Finanzund Schuldenkrise allgegenwärtig – doch was muss die zuständige Europäische Zentralbank eigentlich tun, um dem Wunsch nach Preisstabilität zu entsprechen? Wie sollten sich zum Beispiel die Zinsen entwickeln, wenn ein starker Preisanstieg vorhergesagt wird? Mit dieser und weiteren Fragen wollten die Marburger Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Bernd Hayo und Edith Neuenkirch prüfen, wie es um das Wissen über die EZB bestellt ist. Das Ergebnis: Etwa die Hälfte der Deutschen gibt korrekt an, dass das wesentliche Ziel der EZB

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arum können wir uns meist so schwer von Dingen trennen, die wir besitzen? Warum scheint für uns das alte Auto immer viel mehr wert zu sein, als uns der Händler dafür bieten möchte? Warum ziehen alte Leute nicht aus dem mittlerweile viel zu großen Haus in eine bequemere Eigentumswohnung? Die Neigung, Dingen, die man besitzt, einen übergroßen Wert zuzumessen, scheint zu den universellen menschlichen Verhaltensweisen zu gehören. Ökonomen und Psychologen kennen diese Neigung unter dem Begriff des „Endowment-Effekts“, ein Effekt, der in einer Reihe berühmter Experimente immer und immer wieder bestätigt wurde. Beispielsweise ga-

darin besteht, Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten. Obwohl die Deutschen in ihrer Majorität die Bekämpfung steigender Preise als vorrangig ansehen, weiß nur jeder Fünfte, dass die EZB bei Inflationsgefahr den Leitzins anheben sollte; mehr als 65 Prozent gaben hingegen an, die EZB solle den Zins auf seinem Niveau belassen oder sogar senken, wenn mit steigenden Preisen zu rechnen sei.

Preisstabilität und Leitzins

Auch der institutionelle Status der Europäischen Zentralbank ist nur einer Minderheit klar: Lediglich 32 Prozent der Befragten wussten, dass die Bank den Leitzins unabhängig von den Regierungen der

Euroländer festlegt. Jeder vierte Deutsche glaubt hingegen, dass die EZB nicht unabhängig operiert. Die Ergebnisse der Umfrage offenbaren zahlreiche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Angehörigen verschiedener Generationen, zwischen Deutschen aus alten und neuen Bundesländern sowie zwischen Arm und Reich: Männer wissen besser über die EZB Bescheid als Frauen und informieren sich verstärkt aus verschiedenen Quellen (Zeitungen, Internet); Ältere zeigen sich besser unterrichtet als Jüngere. Ostdeutsche haben größere Inflationsangst (38,5 Prozent) als Westdeutsche (27), schneiden jedoch bei den Wissensfragen gleich gut ab wie diese.

Mehr Wissen bringt mehr Vertrauen

Nur jeder fünfte Befragte hat großes oder sehr großes Vertrauen in die EZB – weniger als in die Bundesbank (27 Prozent). Weitere Ergebnisse der Umfrage lassen darauf schließen, dass größeres Vertrauen in die EZB mit umfassenderem Wissen über sie Hand in Hand geht; Preisstabilität hat für Frauen (31,4 Prozent) größere Bedeutung als für Männer (27,4 Prozent). „Die EZB tut gut daran, sich verstärkt um das Interesse der Bevölkerung und deren Wissen über Geldpolitik zu bemühen“, folgert Studienleiter Hayo – denn die Europa-Bank braucht die Unterstützung der Bevölkerung, um die anstehenden Aufgaben in der Eurokrise bewältigen zu können. (sfr / idw)

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WIRTSCHAFT

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

„Geschäftspionier des Jahres 2011“ in Schweden I

m Rahmen einer Feierstunde am 17. Oktober überreichte der schwedische König Carl Gustaf XVI. persönlich im königlichen Schloss in Stockholm dem Telekommunikationsunternehmer Vasilios Zoupounidis den Preis für den „Geschäftspionier des Jahres“. Diese Auszeichnung gebührt schwedischen Einwanderern, die mit gutem Beispiel vorangehen und ein Vorbild darstellen. „Ich bin sehr glücklich, diese Auszeichnung von Seiner Majestät in Empfang nehmen zu dürfen. Es freut mich für mich und meine Kollegen, von denen rund die Hälfte Einwanderer sind. Dieser Preis ermutigt uns alle wirklich sehr“, sagte Zoupounidis. „Es tut einfach gut, Anerkennung für all die harte Arbeit zu bekommen. Athleten kämpfen um den Sieg, aber Unternehmer denken nicht so. Man arbeitet wirklich jeden Tag sehr hart, um sein Projekt zu verwirklichen. Daher ist es eine unglaubliche Überraschung, dafür einen Preis zu bekommen“, fügte er hinzu.

Der in Griechenland geborene Vasilios Zoupounidis gründete im Jahr 2004 die Firma „Sales Competence“. Sie ist Geschäftspartner der Telekommunikationsindustrie für mittelständische Unternehmen. Sie ist Ansprechpartner bei der Hilfe zur bestmöglichen Nutzung der Ressourcen einer Firma. Das Geschäftsmodell seiner Firma hat sich bewährt. Nach sechs Jahren verzeichnet sie einen Jahresumsatz von mehr als 13 Millionen US-Dollar. Ziel ist es, den Umsatz bis zum Jahr 2016 auf 60 Millionen US-Dollar zu steigern. Die Dinge entwickelten sich bisher gut für den Sohn von Einwanderern, der mit seinen Eltern im Alter von drei Jahren aus der damaligen Diktatur Griechenlands nach Schweden kam. Die Idee einer Firmengründung entsprang aus seinem Interesse an chinesischer Kultur und seinem Engagement für Menschenrechte. Nachdem er Menschen getroffen hatte, die in der Diktatur des heutigen China inhaftiert und gefoltert wurden, entwickelte er einen starken Willen und ein Herz zu helfen. Er wusste, dass er viel Geld brauchen würde, um etwas

Schwedischer Preisträger informiert seit einigen Jahren aktiv die Chinesen über die Menschenrechtssituation in China.

FOTO: ZHIHE LI/EPOCH TIMES

Barbro Plogander

Vasilios Zoupounidis (2.v.r.) erhielt den Preis für den „Geschäftspionier des Jahres“ vom schwedischen König (l.). bewirken zu können. Seit einigen Jahren informiert sein Unternehmen aktiv die Menschen, hauptsächlich Chinesen, über die Menschenrechtssituation in China. Einer der Wege ist es, Informationen per Fax direkt nach China zu senden. Als Unterstützer freier und unabhängiger chinesischer Medien organisiert er außerdem Pressekonferenzen, um auf die Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam zu machen. Vasilios Zoupounidis praktiziert

seit Jahren Falun Gong und weiß, dass die Anhänger dieser friedlichen spirituellen Praxis in China verfolgt, gefoltert und getötet werden. Er überlegte, wie es ihm als „schwedisches Vorbild“ gelingen könnte, die staatliche Propaganda zu sprengen, mit der die buddhistische Kultivierungsschule Falun Gong in China diffamiert wird. „In seiner Propaganda behauptet

das chinesische kommunistische Regime, dass Falun Gong-Praktizierende dumme Menschen mit niedriger Intelligenz seien“, sagt er. „Hier in Schweden erhalte aber ich, der ich auch ein Falun Gong-Praktizierender bin, vom König eine Auszeichnung als besonders erfolgreicher Unternehmer. Dass die Propaganda lügt, ist nun wohl allen klar geworden.“ Sein Unternehmen hilft außerdem

dem schwedischen Falun Dafa-Verein, die Gruppe Shen Yun Performing Arts, das weltweit führende chinesische Ensemble traditioneller darstellender Künste, nach Schweden einzuladen. Das in New York von Auslandschinesen gegründete Ensemble macht es sich zur Aufgabe, die traditionelle chinesische Kultur, die im heutigen China unterdrückt wird, wiederzubeleben.

Narzissmus, Machtstreben & Co. – die dunklen Helfer für Existenzgründer

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u musst ein Schwein sein“, heißt ein Hit von den „Prinzen“. Damit hat die Band aus Leipzig – in Bezug auf Unternehmensgründungen – teilweise sogar Recht. So haben selbstverliebte Persönlichkeiten eine höhere Neigung, Unternehmen zu gründen. Hochwertige Businesspläne stammen dagegen eher aus der Feder von Machiavellisten. So lauten einige Ergebnisse einer interdisziplinären Studie von

Wissenschaftlern der Universität Hohenheim, der Hochschule Reutlingen und der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, die den Einfluss der sogenannten Dunklen Triade der Persönlichkeit in der Phase vor der Unternehmensgründung untersucht. Jetzt hat die British Academy of Management (BAM) die Studie im Rahmen ihrer Jahreskonferenz mit dem Best Paper Award ausgezeichnet.

ler Kälte. Gleichzeitig aber haben sie Merkmale – wie etwa Risikoneigung, Machtstreben und den Drang nach Selbstbestätigung – die man in Führungspositionen oftmals antrifft. In der prämierten Studie untersuchten die Wissenschaftler, wie sich diese „Dunkle Triade der Persönlichkeit“ auf die Gründungseignung und Leistung bei der Erstellung von Businessplänen auswirkt.

Dunkle Triade der Persönlichkeit

Persönlichkeitseigenschaften

Narzissmus, Machiavellismus und subklinische Psychopathie: Diese wenig schmeichelhaften Eigenschaften bilden die sogenannte „Dunkle Triade der Persönlichkeit“. Verbunden werden sie meist mit einer Reihe unbeliebter Merkmale wie Härte, Rücksichtslosigkeit, übersteigertes Selbstbewusstsein oder emotiona-

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„Bisherige Forschungsarbeiten haben sich immer nur mit positiven Charakterzügen beschäftigt“, sagt Beate Cesinger, Mitarbeiterin am Stiftungslehrstuhl für Unternehmensgründungen und Unternehmertum (Entrepreneurship) der Universität Hohenheim. „Unsere Ergebnisse zeigen: Auf den ersten Blick können

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negative Persönlichkeitseigenschaften wie Narzissmus und subklinische Psychopathie bei der Überlegung, selbst eine Firma zu gründen, förderlich sein“, erklärt Petra Gelléri, die in Hohenheim promoviert hat und mittlerweile an der Deutschen Hochschule der Polizei forscht.

Anfangserfolge sind nicht unbedingt nachhaltig

Der Grund: Narzissten und subklinische Psychopathen verfolgen wohl eher Geschäftsideen, da sie einerseits stärker nach Geld, Macht und Status streben als andere Menschen und sie andererseits ihr stark übersteigertes Selbstbewusstsein an eigene, scheinbar überragende Fähigkeiten und Erfolg bei der Unternehmung glauben lässt. Problematisch ist das deshalb, weil diese Fähigkeiten in der Realität nicht unbedingt immer vorhanden sind, warnen die Wissenschaftler. Vergleicht man die Leistungen von Narzissten und subklinischen Psychopathen etwa bei der Erstellung eines umfassenden Businessplans nämlich mit Machiavellisten, den „manipulativen Machtmenschen“, dann schneiden Narzissten signifikant schlechter ab. Während sich Machiavellisten durch eine eher realistische Weltsicht auszeichnen und sich auf ihr Ziel fokussieren, geben sich Narzissten keine sonderlich große Mühe, denn sie halten sich ohnehin für die Besten und meinen, im Wettbewerb keine großen Anstrengungen aufbringen zu müssen.

In Entwicklung: Das berufsbezogene Dunkle Triade Inventar (BDTI)

Die Untersuchungsergebnisse haben eine ganz konkrete Bedeutung für die Praxis: „Gerade in der Beratung und Betreuung von Gründungsinteressierten oder bei Investmententscheidungen von Gründungsfinanziers ist es wichtig zu wissen, ob das Gründungsinteresse echtes Interesse oder nur die Ausprägung einer narzisstischen Persönlichkeit ist“, sagt

Matthias Kramer von der Hochschule Reutlingen. Aus diesem Grund wird an der Universität Hohenheim gerade ein berufsbezogenes Verfahren zur Diagnostik der Dunklen Triade-Eigenschaften entwickelt. „Das Verfahren soll Organisationen dabei unterstützen, die richtigen Menschen für die Positionen zu identifizieren, bei denen Chancen oder Risiken dunkler Persönlichkeitseigenschaften für den späteren Erfolg eine Rolle spielen“, so Dominik Schwarzinger, Mitarbeiter am ehemaligen Lehrstuhl für Psychologie der Universität Hohenheim. Die British Academy of Management (BAM) hat die gemeinsame Studie der vier Nachwuchswissenschaftler nun mit dem Best Paper Award im Bereich Entrepreneurship ausgezeichnet. (Klebs – Universität Hohenheim)

Machiavellismus = Der Zweck heiligt die Mittel Machiavellismus versteht sich als Realismus. Machiavellismus vertritt die Auffassung der uneingeschränkten Macht, die auch mit Gewalt durchgesetzt werden darf. Der Machtgebrauch des Macchiavellisten soll keiner Kontrolle unterliegen und sein weiterer Machterwerb soll von nichts und niemand eingeschränkt werden.

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Die Extrem-Eigenschaften Narzissmuss, Machtstreben & Co. scheinen Existenzgründern zu helfen, zumindest in der Anfangsphase bis zum Erfolg.

Narzissmus = Geltungssucht + Profilneurose Ein Narzisst ist ein egozentrischer Mensch, für den alles und jeder nur Mittel ist, um sich selbst als Ideal zu bestätigen. Narzissmus ist übertriebene Selbstsucht, bedingt also Egoismus und Egozentrik. Dranghaftes Lügen, ohne Schuld- und Schamgefühle zu empfinden, zählt zu den Symptomen narzisstischer Persönlichkeitsstörungen. Der Narzisst lügt, um sich Zuwendung, Anerkennung und Geltung zu sichern oder seinen Willen durchzusetzen.

Niccolò Macchiavelli Die Handlungen sollen keinen moralischen oder ethischen Kriterien unterworfen werden. Die Kategorien „wahr“ und „gut“ im Handeln werden ausgeschaltet oder auf die der Nützlichkeit reduziert. Soziale Bezugspunkte werden nur in Betracht gezogen, insofern sie für die Berechnung des Erfolgs von Bedeutung sind. Diejenige Macht und Herrschaft gilt als die „beste“ oder „geeignetste“, in der das politische Ziel des oder der Herrschenden adäquat verwirklicht wird. Als allgemeines Prinzip gilt somit: Wer sich selbst hilft, dem hilft der Himmel.


INNOVATION

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

Der schönste Sonnenwagen der Welt Sonja Flesch-Reiss

S FOTOS: HOCHSCHULE BOCHUM

ie wussten es schon immer: Auch in diesem Jahr stammt der schönste und innovativste Sonnenwagen der Welt wieder aus Bochum – die „Bochum Beauty“! Sie, das sind Tim Skerra und sein Team von der Hochschule Bochum für Applied Sciences. Und sie haben es zum dritten Mal in Folge geschafft, diesen Design Award für SolarWorld GT zu gewinnen.

Der Design Award der World Solar Challenge (WSC) in Australien wird seit 2007 verliehen. Dieser Preis zeichnet Fahrzeugformen und Technikdesignkonzepte aus, die besonders innovativ und spektakulär das Themenfeld Elektromobilität im Rahmen der Regeln der WSC bearbeiten. 37 Teams aus 31 Nationen hatten sich in diesem Jahr im Adelaide Convention Centre eingefunden, um den Abschluss der World Solar Challenge zu feiern. Bei der Preisverleihung rief Chris Selwood, Veranstaltungsdirektor, noch einmal die beson-

Bochum Beauty – das schönste Solar-Auto der Welt. ANZEIGE

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retour en vol! Das Modell Silverstone Stowe GMT blau/gelb hat eine FlybackFunktion. Normale Chronographen müssen für eine neue Messung angehalten, auf Null gestellt und wieder gestartet werden. Bei einem Flyback-Chronographen ist die Nullstellung «im Flug» ohne vorheriges Stoppen möglich. Ursprünglich wurde diese Funktion erfunden um Rennfahrern das Stoppen von neuen Rundenzeiten zu vereinfachen. Nur zur Information: In der Muttersprache der Uhrmacherei, Französisch, bedeutet Flyback «Retour en vol». Kaliber G1721, Automatik, Chronograph, Flyback, zweite Zeit– zone, Großdatum, 10 bar Wasserdichtheit, 48 mm Durchmesser, Limiterung 250 Stück

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deren Umstände der diesjährigen Rallye ins Gedächtnis: Nur sieben der Sonnenwagen haben überhaupt die komplette Distanz von 3.000 Kilometern geschafft! Die anderen Solar-Flitzer mussten wegen Regen, Sturm und Buschbränden für Teilstrecken auf Anhänger geladen werden, um die Zeit zu schaffen, was dann zu entsprechenden Abwertungen führte. Durch diese widrigen Umstände erreichte das Bochumer Hochschulteam mit dem „Bochum Beauty“ in der Gesamtwertung den eher zufälligen und dennoch enttäuschenden 26. Platz, bedauerlich, da sie für ihre Teamleistung mehr erhofft hatten. Der erste Meilenstein der Weltumrundung ist mit dem Design Award für SolarWorld GT gesetzt. Am kommenden Mittwoch soll die Reise weitergehen. Sydney heißt das nächste Etappenziel, das die Studierenden der Hochschule Bochum bis Anfang November erreichen müssen, denn dann soll der Container samt SolarWorld GT nach Neuseeland verschifft werden.

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Neues e-Mobil startklar für die Großstadt

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anz neu von der TU Berlin ist das vierrädrige Elektrofahrzeug, das Platzbedarf und Leichtigkeit eines Fahrrads mit der Fahrstabilität eines Kleinwagens und der Umweltverträglichkeit des Elektroantriebs vereint. Das e-Mobil ist gebaut für kurze Strecken mit geringer Geschwindigkeit und für maximal zwei Passagiere. Laut der aktuellen Verkehrsstatistik der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sind Pkws in Berlin durchschnittlich mit 1,3 Personen besetzt und die mittlere Länge eines Verkehrsweges beträgt 6,9 Kilometer. Der Prototyp des e-Mobils bringt bei einer Länge von 120 Zentimetern und einer Breite von 85 Zentimetern rund 20 Kilogramm auf die Waage. Mit einer Traglast von mehr als 200 Kilogramm bietet das Fahrzeug variabel Platz für zwei Insassen oder für eine Person mit Gepäck. Diese Minimalversion verfügt über eine Reichweite von 35 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit des Kurzstreckenfahrzeugs liegt bei zwölf Stundenkilometern. Für spätere Straßenversionen sind entsprechend größere Leistungen vorgesehen. Der Einsatz des e-Mobils auf Flughäfen und Messen ist bereits möglich. „Vorstellbar sind zum Beispiel eine zügig fahrende Straßenversion, mit dem Singles ihren Einkauf tätigen können oder eine gedrosselte Mobilitätshilfe für Senioren, damit sie kurze Wegstrecken nicht zu Fuß zurücklegen müssen”, erläutert Sebastian Adolphy von der TU Berlin. Eine Kombination mit öffentlichem Nahverkehr ist ebenfalls denkbar. Berufstätige könnten mit dem e-Mobil zur S-Bahn fahren, es im Zug mitnehmen und die Strecke vom Bahnhof bis ins Büro wieder mit dem e-Mobil zurücklegen. Adolphy: „Die Abmessungen des Prototyps sind so gewählt, dass man das Fahrzeug sogar problemlos auf der Rolltreppe und im Aufzug mitnehmen kann.” (Sittig – TU Berlin)


INTERNATIONALES

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The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

In ihren anhaltenden Bemühungen um die bilaterale Zusammenarbeit mit wirtschaftlich starken Nachbarstaaten muss die burmesische Regierung ihre diplomatischen Engagements mit Indien und China, die traditionell wirtschaftliche und politische Rivalen sind, im Gleichgewicht halten. Nehginpao Kipgen

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arum ist es für Burma (auch Myanmar genannt) wichtig, gegenüber diesen Ländern Zugeständnisse zu machen? Wie helfen diese Balanceakte der burmesischen Regierung? Was muss Burma tun, um seine allgemeine wirtschaftliche und politische Situation zu verbessern?

Balanceakt mit Indien

Mit dem Ziel Burmas, bilaterale Beziehungen mit Indien zu verbessern, wollte der burmesische Präsident Thein Sein zu einem dreitägigen Besuch vom 12. bis 15. Oktober aufbrechen. Sein, ein ehemaliger Armeegeneral, besuchte Indien im November 2008 als Premierminister unter der Militärjunta des Landes, dem Staatsrat für Frieden und Entwicklung. Thein Seins erster Besuch als Präsident einer nominalen zivilen Regierung ist aus zwei wichtigen Gründen von Bedeutung. Erstens ist die neue Regierung, obwohl immer noch von ehemaligen Militärgenerälen dominiert, bestrebt, ihr internationales Image durch die Ein-

führung demokratischer Reformen zu verbessern. Zweitens verärgerte die burmesische Regierung offenbar die chinesische Regierung, Indiens traditionellen Rivalen, weil sie ein 3,6 Milliarden US-Dollar umfassendes Wasserkraftprojekt im Kachin-Staat stoppte, wie sie am 30. September überraschend ankündigte. Die beiden Länder sollen bilaterale Abkommen unterzeichnen und ein breites Spektrum von Themen diskutieren, darunter Probleme mit den Aufständen in Nordostindien. Von Nay Pyi Taw (Burmas Hauptstadt) wird auch erwartet, von Neu-Delhi Anerkennung oder sogar Unterstützung für den demokratischen Reformprozess zu erhalten. Indien hat in Technologie- und Transport-Entwicklungsprojekte investiert mit dem Ziel von 3 Milliarden US-Dollar bilateralem Handel bis 2015. Immer, wenn ein hochrangiges burmesisches Regierungsmitglied Indien besucht, werden traditionell vor allem drei Arten von Ereignissen eintreten: Proteste von birmanischen Vertriebenen in Neu-Delhi; Neugier auf bedeutende Entwicklung, die aus den bilateralen Gesprächen entstehen könnten und darauf, welche Auswirkungen diese für die burmesisch-chinesischen Beziehungen haben kann. Der Besuch findet zu einem Zeitpunkt statt, als es einen Hoffnungsschimmer für einen demokratischen Wandel in Birma unter der Regierungspartei Union Solidarity and Development Party gibt. Der Besuch gilt als für beide Seiten vorteilhaft und ist wichtig, damit die beiden Nationen ihre strategische Partnerschaft stärken. Vor diesem hochrangigen Besuch hielten die beiden Länder eine Reihe von weniger bedeutenden offiziellen Treffen ab. Auf Wunsch der indischen Regierung griff die burmesische Armee in der ersten Septemberwoche die Lager der nordostindischen Auf-

F O T O : S O E T H A N W I N /A F P/G E T T Y I M AG E S

Burma zwischen Indien und China

Die Führerin der demokratischen Opposition von Burma, Aung San Suu Kyi, setzt sich gegen die umstrittene Myitsone-Talsperre des Irrawaddy-Flusses ein. ständischen in der Sagaing-Division in Nordwestburma an. Die indische Regierung rechnet mit einer Sicherheitsvereinbarung, auf deren Basis eine gemeinsame militärische Operation gestartet werden kann, um die Aufständischen in ihren Lagern zu vernichten. Indien hofft auf einen Handel mit Burma, um, ähnlich wie bei den Vereinbarungen mit Bangladesch und Bhutan, große militärische Operationen starten zu können. Im Rahmen der nach Osten ausgerichteten Politik veränderte sich die indische Politik gegenüber Burma deutlich. Nicht mehr die Pro-Demokratie-Bewegung, sondern die ProMilitärregierung wurde unterstützt. Der Wandel in der Politik begann während der Regierung der Kon-

gresspartei von Premierminister P.V. Narasimha Rao im Jahr 1991 und verstärkte sich während der Regierung der Partei Bhartiya Janata Party unter Ministerpräsident Atal Bihari Vajpayee (1998-2004). Indien wurde von der burmesischen Opposition und den westlichen Demokratien kritisiert, weil es sich nicht für Menschenrechte und demokratische Reformen einsetzte. Die wesentlichen Merkmale der indischen Außenpolitik gegenüber Burma lassen sich in drei Hauptthemen zusammenfassen: Es bittet Burma um Hilfe bei der Unterdrückung von Aufständen in Nordostindien, Chinas wachsendem Einfluss in der Region zu begegnen und seine internationale Marktposition in Südostasien über Burma auszubauen.

Balanceakt mit China

Um alle eventuellen Missverständnisse zu klären und aus dem Weg zu räumen, die sich aus Präsident Thein Seins Anordnung ergeben, den Bau der Myitsone-Talsperre auszusetzen, sandte die birmanische Regierung eine Delegation unter Leitung seines Vizepräsidenten Tin Aung Myint Oo vom 21. bis 26. Oktober nach China, Der Vizepräsident wurde von Kabinettsmitgliedern, darunter einem für die Stromversorgung zuständigen Minister, begleitet. Dazu zählen auch wichtige Geschäftsleute wie Tun Myint Naing, der Vorsitzende der Asia World Construction Company, einem bedeutenden Zulieferer des Myitsone-Staudammprojekts. Der Damm, der von der Firma China Power Investment entwickelt

wurde, ist der erste von sieben, die auf dem Irrawaddy-Fluss gebaut werden. Der Damm soll Strom für die Provinz Yunnan in China liefern. Der Baustopp wurde wegen der massiven Opposition von Tausenden von betroffenen Menschen und Umweltschützern angekündigt. China hat sehr großes Interesse an dem an Rohstoffen reichen Burma, was sich aus einer Reihe von Investitionen ergibt, die auch die Bereiche der Wasserkraft für den Bergbau und der Erdgasförderung umfassen. Auch Indien nimmt am Bieterwettbewerb teil. China, der größte Kreditgeber Burmas, investierte zehn Milliarden USDollar im Geschäftsjahr 2010 / 2011. In den letzten Jahren wurde die Vergabe von neuen Krediten im Wert von 7,4 Milliarden US-Dollar angekündigt.

Ziel des Balancespiels

Das Ziel dieser Balanceakte der Diplomatie besteht für die burmesische Regierung darin, sowohl mit Indien als auch mit China zusammenarbeiten zu können. Sie braucht die Unterstützung und Partnerschaft beider Länder für Wirtschaft und Politik. Neben der finanziellen Unterstützung überzeugte Nay Pyi Taw Neu- Delhi auch davon, sich bei sensiblen politischen Themen zurückzuhalten. Auf der anderen Seite blieb Peking ein treuer Partner und Unterstützer, als Burma es am meisten brauchte. China legte im Januar 2007 im UNSicherheitsrat sein Veto gegen einen Resolutionsentwurf ein, der die Freilassung aller politischen Gefangenen, die Einleitung eines breiten politischen Dialogs sowie ein Ende militärischer Angriffe und Menschenrechtsverletzungen gegen ethnische Minderheiten forderte. Nehginpao Kipgen erforscht die Zunahme der politischen Konflikte im modernen Burma/Myanmar und ist Generalsekretär des US-Kuki International Forum.

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

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Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Auflösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

Kommentar Zwei Fortsetzung

2.3. Die Manifestationen der bösartigen Eigenschaften der Partei 2.3.1 Die Besonderheit der Parteigeschichte – Eine ewige Furcht

Das markanteste Merkmal der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist ihre ewige Furcht. Dem Erhalt ihrer Existenz galt das höchste Interesse der KPCh seit ihrer Entstehung. Dieses höchste Interesse am Erhalt ihrer Existenz nährt die ihr innewohnende Furcht, die unter ihrer immer wechselnden Haut versteckt liegt. Die Kommunistische Partei wuchert wie eine Krebszelle, die sich in allen Teilen des Körpers ausbreitet und dadurch normale Zellen missbraucht und infiziert. Wie eine maligne Zelle vermehrt sie sich völlig unkontrolliert. Im Zyklus der Geschichte kann die Gesellschaft einen solch mutierten Faktor wie die KPCh nicht auflösen und hat keine andere Möglichkeit, als ihn sich

nach Belieben vermehren zu lassen. Solche entarteten Faktoren können auf keiner Ebene und in keinem Bereich der Gesellschaft aufgelöst werden. Infolgedessen sind viele Länder davon beschmutzt worden und noch weitere Bereiche wurden vom Kommunismus oder von kommunistischen Elementen überschwemmt. Diese beschmutzten Dinge wurden ständig weiter von der Kommunistischen Partei verstärkt und ausgenutzt. Das hat zu einer grundlegenden Entartung der Moral und der Gesellschaft der Menschheit geführt. Die KPCh glaubt nicht an die allgemein anerkannten Grundsätze von Moral und Gerechtigkeit. Alle ihre Prinzipien dienen ausschließlich ihrem eigenen Interesse. Der absolute Egoismus ist ihr höchstes Prinzip und es gibt keine moralischen Grundsätze, die die Begierde dieser Bande hemmen würden. Aufgrund ihrer egoistischen Prinzipien ist die Partei ständig gefordert, ihr äußeres Erscheinungsbild zu verändern, d.h. eine neue Haut überzustreifen. Zu Beginn der Historie ihrer kontinuierlichen Überlebenskrise schloss sich die KPCh der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, der KMT, der KMT-Regierung und der Nationalen Revolution an. Nachdem sie die politische Macht erobert hatte, bediente sich die KPCh verschiedenster For-

BRIEFE AN DIE REDAKTION

men von Opportunismus und nutzte den Willen und die Wünsche des Volkes für sich aus. Außerdem missbrauchte sie gesellschaftliche Mechanismen und Mittel nach Belieben für eigene Zwecke. Sie hat jede Krise als eine Gelegenheit benutzt, um sich zu entwickeln und ihre Handhabe zur Kontrolle zu verstärken.

2.3.2 Die permanente Bösartigkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist ihre „magische Waffe“

Die KPCh erklärte, dass der revolutionäre Sieg von drei „Magischen Waffen“ abhänge: der Einheitsfront, dem bewaffneten Kampf und dem Parteiaufbau. Die KMT fügte nach ihren Erfahrungen mit der KPCh dem noch zwei weitere Waffen hinzu: Die Propaganda und die Spionage. Alle diese „Magischen Waffen“ der Partei waren von den neun üblen Grundfaktoren der KPCh durchdrungen: Bösartigkeit, Betrug, Hetze, Kampf, Raub, Asozialität, Spionage, Vernichtung und Kontrolle. Der Marxismus-Leninismus ist bereits von Natur aus bösartig. Lächerlicherweise verstanden die chinesischen Kommunisten den Marxismus-Leninismus eigentlich gar nicht wirklich. Lin Biao1 sagte einmal, dass es sehr wenige Mitglieder der KPCh gebe, die wirklich die

Werke von Marx oder Lenin gelesen hätten. Die Öffentlichkeit hielt Qu Qiubai2 für einen Ideologen, er selbst hatte jedoch zugegeben, nur sehr wenig vom Marxismus-Leninismus gelesen zu haben. Die Ideologie Mao Tse-tungs war ein Dorf-MarxismusLeninismus rebellischer Bergbauern. Die Theorie Deng Xiaopings über die Anfangsphase des Sozialismus war vom Kapitalismus geprägt. Jiang Zemins „Drei Vertretungen“3 wurden aus dem Nichts heraus zusammengebastelt. Die KPCh hat nie wirklich verstanden, was der Marxismus-Leninismus ist; sie hat von ihm nur die Bösartigkeit übernommen und diese mit ihren noch böseren eigenen Dingen ergänzt. Besonders erwähnenswert ist die Taktik der KPCh, eine Einheitsfront zu bilden, bei der auf Betrug und Bestechung mit kurzfristigem Profit gesetzt wird. Die Einheitsfront dient zur Machtausweitung. Indem die KPCh von einem „Einzelgänger“ zu einem großen Verband anwächst, gelingt es ihr, die Machtverhältnisse zu ihren eigenen Gunsten zu ändern. Die Einheit erfordert eine klare Unterscheidung, wer Freund und wer Feind ist; wer links, wer in der Mitte und wer rechts steht; wen man wann für sich gewinnen will und wer wann bekämpft werden soll. Sie macht heute Feinde zu Freun-

den und morgen wieder Freunde zu Feinden. Während der Periode der Demokratischen Revolution , ging die Partei zum Beispiel eine Allianz mit den Kapitalisten ein, die sie dann jedoch während der Sozialistischen Revolution beseitigte. In einem anderen Beispiel wurden während der Machtergreifung die Führer der Demokratischen Partei, Zhang Bojun und Luo Longji, als Freunde bezeichnet, weil die Kommunistische Partei sie brauchte, damit sie die KPCh unterstützten. Später, als sie nach der Machtübernahme nicht mehr von Nutzen waren, wurden sie dennoch als „Rechtsgerichtete“ gebrandmarkt.

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haben mit dem Stichtag 29. Oktober 2011 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

-Lin Biao (1907-1971), einer der wichtigsten Anführer der KPCh, diente unter Mao Tse-tung als Mitglied des chinesischen Politbüros, als stellvertretender Parteivorsitzender (1958) und als Verteidigungsminister (1959). Lin wird oft als Architekt der großen chinesischen Kulturrevolution gesehen. Lin wurde 1966 als Nachfolger von Mao ausgesucht, fiel 1970 aber wieder aus diesem für ihn vorgesehenen Amt.

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2 Qu Qiubai (1899 - 1935) war einer der ersten Anführer der KPCh und ein linker Schriftsteller. Er wurde am 23. Februar 1935 von der KMT gefangen genommen und starb am 18. Juni desselben Jahres. 3 Die „Drei Vertretungen“ wurden erstmals in einer Rede im Februar 2000 von Jiang Zemin erwähnt. Nach dieser Doktrin muss die Partei immer die fortschrittlichen Produktivkräfte, die fortschrittlichen Kräfte in der Kultur und die Mehrheit der chinesischen Bevölkerung vertreten.

Bitte senden Sie die Briefe an leserbriefe@epochtimes.de Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684

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m 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 25.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.org veröffentlicht.


Internationales

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

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Wasserknappheit in den USA Obwohl die USA eines der wasserreichsten Länder der Erde ist, hat es den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Wasser. Dadurch steht das Land vor der Herausforderung, diese Ressource nachhaltig zu nutzen.

Susan Froetschel

Der Kampf ums Wasser

Die weitestgehend gemeinnützige Wasserindustrie, die in den meisten Fällen von den örtlichen Behörden betrieben wird, hat der eine Billion US-Dollar schweren Energieindustrie nichts entgegensetzen. Die Bundesregierung überwacht für gewöhnlich die Verschmutzung, während die einzelnen Staaten für die

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enn die Industrie darum wetteifert, die umfangreiche Wasserressourcen der USA zu nutzen, wird diesem Thema nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Es droht jedoch ein erbitterter Verteilungskampf der mächtigen, lukrativen Energieindustrie gegen die kleinere Agrarindustrie und der quasi unbedeutenden Wasserindustrie. Die Vereinigten Staaten gehören zu den fünf größten Nationen mit ergiebigen, regenerativen Frischwasserquellen. Aber auch hier gibt es Konfliktherde. Eine umfassende Richtlinie zur Wasserversorgung könnte Wassermangel verhindern. Konflikte zwischen den verschiedenen Industriezweigen und Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung würden dadurch nicht entstehen. Die gewohnte Auffassung, auf eine Problemlösung des Marktes zu vertrauen, könnte zu leeren Wasserleitungen und ungenießbarem Trinkwasser führen! In einer Rezession nimmt die Sicherstellung der Wasserversorgung gegenüber einer arbeitsplatzerhaltenden Industrie nur eine untergeordnete Rolle ein. Die allgemeine Stimmung gegen die Regierung deckt sich auf gefährliche Art und Weise mit dem Widerstand der Industrie gegen Regulierungsversuche der Behörden. Bereits jetzt dringt Salzwasser in die wasserführenden Schichten entlang der Küsten der USA ein. Es gibt keinen Staat, der nicht durch Verunreinigungen mit Arsen, Schwermetallen, Strahlung, Pestiziden, Quecksilber und anderen Giften aus dem Bergbau, der Landwirtschaft oder der Industrie betroffen ist. Die Verunreinigung des Wassers verringert die nutzbare Menge und schreckt Spekulanten ab. Privateigentum oder Anlagekonten von etwa zehn Prozent des Gesamtvermögens der USA sowie Investoren und Hedge-Fonds investieren in Unternehmen, die Wassermanagement oder -behandlung anbieten. Wasser ist ein grundlegender Bestandteil bei der Herstellung von Nahrungsmitteln oder Energie. Das Magazin IEEE Spectrum schätzt, dass für das Aufladen eines iPhones ein halber Liter Wasser benötigt wird, der durch die Pumpen eines Kraftwerks und die Rückkühlung fließt. Für etwa 22 Kilogramm Getreide werden in Nebraska mehr als 3.000 Liter Wasser benötigt. Die hohe Verfügbarkeit an Wasser ermöglicht es den USA, der größte Nahrungsmittelexporteur und Energieverbraucher der Welt zu sein. Für Bewässerung und thermoelektrischen Strom werden 75 Prozent der Frischwasserentnahme verbraucht. Weltweit wird das meiste Wasser zur Bewässerung benötigt. In den USA hingegen hat die thermoelektrische Stromerzeugung den Löwenanteil.

Abkühlung in einem Springbrunnen in Washington. Zwischen den Industriezweigen droht ein heftiger Kampf um die Wasserversorgung. Wassergesetze zuständig sind. Komplizierte Gesetze, vor allem im Westen und Süden, haben dazu geführt, dass um Land und Wasser gebuhlt wird. Die Auswirkungen werden erst lange nach der Vergabe klar werden. Das Verständnis über die wichtige Rolle des Wassers bei der Energieerzeugung kann mit dem Öl- und GasBoom, der über die USA hinwegfegt, kaum Schritt halten. So hat in Pennsylvania die Öl- und Gasindustrie einen Bundesrichter dazu aufgefordert, die Verwendung von Oberflächen- und Grundwasser zur Förderung von Öl und Gas im Allegheny National Forest zu genehmigen. Ein Schulbezirk in dem von schwerer Dürre gezeichneten Gonzales in Texas wollte nach Öl und Gas bohren. Dort stellte man fest, dass das größte Problem die Wasserversorgung ist. In Colorado sucht die Denver Post nach finanzieller Unterstützung für Land- und Wasserabkommen. Im Westen Amerikas ist Wasser so viel wert wie Land, sagte ein Farmer aus der Front Range-Bergkette der Zeitung, nachdem er in einem Gerichtsverfahren seine Wasserrechte verloren hatte. Bei Wasserschichten, die nicht nur von einer Partei genutzt werden, sind die Auseinandersetzungen besonders heftig. Da ist zum Beispiel das Ogallala, ein riesiges altes Reservoir, das unter acht Staaten liegt – einschließlich dem nördlichen Zipfel von Texas. Im Gegensatz zu anderen Staaten hat Texas kein vernünftiges Gesetz zur Nutzung des Grundwassers. Landbesitzer mit den entsprechenden Rechten könnten Brunnen leerpumpen unabhängig davon, ob dies auf die Brunnen anderer Einfluss hätte. Eine Dürre hat zwar einen großen Einfluss auf Texas, zunächst jedoch nicht auf das Grundwasser. Nur schafft der Wassermangel an der Oberfläche neuen Druck auf die unteren Wasserschichten. Texas ist der größte Energieproduzent der USA. Wegen der anhaltenden Dürre werden Beschwerden über die gleichbleibende Unterstützung für die Energieindustrie laut. Das Gesetz erlaubt es den energieproduzierenden Firmen, so viel Wasser zu verwenden, wie sie für die Bohrarbeiten benötigen. Aber in Notfällen können umweltbewusste Regionen das Wasser für die Unternehmen rationieren. Alles in allem mangelt es den örtlichen Distrikten aber oftmals an Mitteln, um die Wasserentnahme oder neue Quellen der Grundwasserverseuchung genau zu erfassen.

Wassermanagement

Vor einem Jahrzehnt hat die Universität des kalifornischen Zentrums für hydrologische Modellbildung begonnen, mithilfe von Satellitenbeobachtungen Veränderungen in der Gravitation zu studieren und monatliche Änderungen des Grundwassers in bedeutenden grundwasserhaltigen Schichten aufzuspüren. Das Zentrum begann dabei mit dem Ogallala Aquifer (ein großer unterirdischer Grundwasser-Aquifer, der sich unterhalb der Great Plains befindet). Jetzt berichtet das Zentrum, dass sich sogar in landwirtschaftlichen Hochburgen wie Kalifornien Mängel abzeichnen. Analytiker und Entscheidungsträger hoffen, dass technologische Fortschritte in der Überwachung und der Aufbereitung das Wassermanagement verbessern werden. Während die US-Landwirtschaft im Verlauf der letzten 50 Jahre ihre Wasserproduktivität verdoppelt hat, verbrauchen einige technologische Verbesserungen des Energiesektors eine größere Menge an Wasser. Von der Entnahme bis zur Produktion von Elektrizität ist für die meisten Formen der Energiegewinnung eine zuverlässige Wasserversorgung wesentlich. Der Kohlenbergbau, Uranbergbau und deren Verarbeitung verbrauchen große Mengen an Wasser. In den letzten Jahren haben sich die Öl- und Gasindustrie der Technik des hydraulischen Aufbrechens zugewandt, vor allem um den Abbau von sich lohnenden Quellen zu beschleunigen. Die Bohrungen werden mit einer Hochdruckmischung gesprengt, die meistens Wasser enthält und nach den jeweils vorliegenden geologischen Umständen auch kleine Mengen von Sand und verschiedene andere Chemikalien und biochemische Stoffe. Trotz zahlreicher Klagen über Störfälle oder Schmutzwasserablagerungen, des sogenannten „Produktionswassers“, besteht die Industrie darauf, dass ihre Technik für die Bohrungen nicht mit der Grundwasserverunreinigung in Zusammenhang stünde. Umweltschützer und Gemeinden konzentrieren sich eher auf die potenzielle Verunreinigung als auf die Menge der Wasserentnahme. Hydraulische Bohrungen verbrauchen bis zu drei Mal mehr Wasser als konventionelles Bohren, gut bis zu 38 Millionen Liter pro Bohrung; dazu wird noch extra Wasser benötigt, um auf Teersande zuzugreifen und sie zu bearbeiten. Das Gleiche gilt

In einer Rezession nimmt die Sicherstellung der Wasserversorgung gegenüber einer arbeitsplatzerhaltenden Industrie nur eine untergeordnete Rolle ein.

für Wasserstoff, synthetische Brennstoffe und biologische Brennstoffe. Für die Stromproduktion durch Wasserkraft ist auch Kühlwasser notwendig. Vor 1970 gebaute thermo­ elektrische Kraftwerke entnahmen mehr Wasser, von dem wiederum große Mengen zur Wiederverwendung abgegeben wurde. Modernere Anlagen mit geschlossenem Kreislauf verwenden weniger Wasser, aber ihre Verdampfung erhöht den gesamten Verbrauch. Kohlenstoff-Abscheidungssysteme, die dafür gepriesen wurden, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, verbrauchen dafür jedoch mehr Wasser.

Anreize zum Wassersparen

Die gewaltige Mehrheit des Wassers, die von der US-Industrie verwendet wird, kommt von der direkten Versorgung. Die Wasserentnahme von bedeutenden Wasserreservoirs erfordert oft keine Genehmigung, außer wenn sie als Trinkwasser verwendet wird. Doch Regierungen, die knapp bei Kasse sind, erwägen inzwischen zunehmend neue Formen der Genehmigung und auch der Gebühren. Zum Beispiel erließ der Staat New York dieses Jahr ein Gesetz, nach dem für große Wasserentnahmen

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Genehmigungen erforderlich sind, aber keine Gebühren. Pauschalgebühren für Verbraucher ermutigt nicht zum Umweltschutz. Deutschland, Frankreich und England zahlen pro Jahr ungefähr 200 Euro pro Person für Wasser und Abwasserkanaldienste. US-Haushalte verbrauchen das Doppelte an Wasser und zahlen nur die Hälfte. So stieß auch ein Aufruf der NGO Food & Water Watch an den US Kongress, einen nationalen Treuhänderfonds zum Schutz des Wassers zu gründen und in die Infrastruktur zu investieren, auf taube Ohren. Aber unter Investoren wächst allmählich das Bewusstsein über potenzielle Mängel. In Sitka in Alaska mit seinen 9.000 Einwohnern werden Pläne erwogen, für einen Penny pro vier Liter Tankerexporte mit Süßwasser von Gletscherwasser und Schneewasser nach Indien und einem nachfolgendem Weiterverkauf in den Mittleren Osten zu arrangieren. Staaten mit wenig Wasser erwarten ähnliche Importe, selbst wenn andere Staaten mit Seen und Flüssen Beschränkungen verschärfen. Im Jahr 2005 kam in den USA mehr als die Hälfte der Grundwasserentnahme aus sechs Staaten: Kalifornien, Texas, Nebraska, Arkansas, Idaho und Florida – so berichtete die US Geological Survey-Behörde. Wassermanagement wird nicht leicht sein. Schwere Dürren und Bevölkerungsbooms haben die Wasservorräte der Städte in den wärmsten Staaten überfordert, wo sich eine Antihaltung gegenüber Regulierungsmaßnahmen am stärksten verschanzt hat. Gemeinden, die mit Mangel, Verunreinigung und der Verschlechterung der Infrastruktur konfrontiert sind, erwägen eine Privatisierung und wenden sich an US-Tochtergesellschaften von europäischen Multinationalen wie Suez Environnement oder Vivendi Universal. Inzwischen profitieren Energielobbyisten von der Sorge über steigende Arbeitslosigkeit und bilden eine Lobby gegen Umweltregulierungen, gegen Gesetze zur Klimaveränderung, gegen erhöhte Steuern oder Abhängigkeit von ausländischen Brennstoffvorräten. In diesem andauernden Kampf bleibt der wesentliche Bestandteil hinter jedem Arbeitsplatz, Haushalt und Industrie oft unerwähnt. Die Amerikaner werden es vielleicht bald bedauern, einen Rohstoff auf Kosten eines anderen begünstigt zu haben. Susan Froetschel ist Journalistin und Autorin von drei mystischen Romanen. Mit freundlicher Genehmigung von YaleGlobal Online.


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FEUILLETON

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

Ein Starfotograf offenbart seine Geheimnisse

Lori Harel

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ls Künstler sehe ich, welche Ausgangssituation die „ Kamera einfängt und betrachte es nicht als das Endergebnis an sich. Das Bild ist erst fertig, wenn ich das, was die Kamera eingefangen hat, modifiziert habe und es meine Wahrnehmung widerspiegelt“, erklärt Alain Briot in seinem Buch. Wenn man mit dem anfänglichen und wichtigen Schritt zurechtgekommen ist, rät er, das Bild wie ein Kunstwerk zu behandeln und auf keinen Fall als Foto zu bezeichnen. Man solle es selbstverständlich signieren und beim Verkaufen die Qualität und nicht die Quantität im Kopf haben. Weil diese Arbeit zur bildenden Kunst zählt, darf sie auf keinen Fall als Masse verkauft werden. Obwohl es nur gedruckte Worte sind, ist es beim Lesen so, als ob der Meisterfotograf persönlich zu einem spricht. Geduldig lüftet er Stück für Stück die Geheimnisse seiner praktischen Kenntnisse, die er durch persönliche Versuche und Irrtümer erlangt hat. Gleich zu Anfang spricht Briot von der Notwendigkeit des Marketings, um von der Kunst leben zu können. Er stellt fest, dass man mehr Marketing als Kunst machen muss und leitet dann die Leser bei der Entwicklung ihrer Marketingkenntnisse an, bis diese selbst zur Kunst werden. Wenn er über die notwendigen Marketingstrategien spricht, fragt man sich, wie viel Zeit, Mühe, Forschung und tiefes Denken er bei seiner Karriereplanung aufbrachte, bis

er dahin kam, wo er heute ist. Auf detaillierte Art gibt Briot einen realen Einblick, damit man sich selbst die Fragen stellen kann, denen man sich vor Beginn der eigenen Karriere stellen muss: „Verkaufen oder nicht verkaufen, das ist hier die Frage“, schreibt er in seinem Buch. Briots Buch richtet sich nicht nur an Leser, die Einzelheiten über das Marketing von Kunstfotografie erfahren möchten, sondern auch an Leute, die sich für den Erfolg eines berühmten Fotografen interessieren oder all diejenigen, die allgemeine Inspirationen für eigene Projekte suchen.

F O T O : C O U R T E SY O F A L A I N B R I O T

In seinem Buch „Marketing Fine Art Photography“ spricht der erfolgreiche Landschaftsfotograf Alain Briot nicht nur über die Vermarktung seiner eigenen Kunst. Seine Erfolgsstrategien sind darüber hinaus interessant.

Briots Erfahrung

Briot wurde in Paris geboren. Hier studierte er Kunstwissenschaft und Fotografie und zog in die Vereinigten Staaten, um dort weiter zu studieren. Doch dann verbrachte er sehr viel Zeit damit, Bilder von den Landschaften Arizonas aufzunehmen. Und es scheint ein bisschen so, als habe sich seine französische Vernunft dabei mit der Weisheit und Seele der Indianer vermischt. Wenn seine Bilder auch größtenteils den Westen Amerikas und die Nationalparks zeigen und alle einen direkten Bezug zu seinem persönlichen Erfolg haben, lassen sich seine Ergebnisse auch auf ähnliche Landschaftsfotografien anwenden. Seine Marketing- und Verkaufsmethoden können außerdem auch Kunstmaler, Bildhauer oder Handwerker auf ihre Arbeit übertragen. Er plädiert für den direkten Kundenkontakt und die Methode, alles selbst in die Hand zu nehmen. Beides hilft dabei, die Arbeit des Künstlers effizienter zu machen, weniger Ausgaben zu haben, exklusiver zu werden und der eigene Chef zu bleiben. Briot spricht auch sehr spezifisch darüber, was und wie man verkauft, wo man verkauft und wie man Preise festsetzt. Ebenso erklärt er Grundlagen des Marketings und die Kunst des Verkaufens. Zunächst vermittelt er den Lesern ein Basisverständnis zur Kunstfotografie, um Achtung vor dieser Kunst und sich selbst als Künstler zu entwickeln. Zur Nachbearbeitung der Bilder ermutigt Bri-

ot nicht nur, sondern er sieht es als ein absolutes Muss, um die eigenen Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Und das verlangt mehr, als den Auslöser der Kamera zu betätigen. Beispielsweise vereinigt Briot mithilfe von Photoshop CS4 mehrere Fotografien zu einem Bild oder ändert Farbton, Kontrast, Farbpalette und Bildformat. Er sagt, Bilder nicht zu bearbeiten bedeutet, sich nicht für sie verantwortlich zu fühlen. Ein künstlerisches Bild sei eben das totale Gegenteil eines Fotos, das für Dokumentationszwecke geschossen wird.

Die Perle der Weisheit

Der berühmte Landschaftsfotograf Alain Briot schoss sein erstes Foto am Yavapai im Grand Canyon mit der Absicht, damit einen Erfolg zu landen. Aber es war ein unbeabsichtigtes und intuitiv geschossenes zweites Foto, welches zum Verkaufsschlager wurde. „Abenddämmerung am Yavapai“ von Alain Briot ist auch das Titelfoto seines letzten Buches „Marketing der Kunstfotografie“ (das Buch ist bisher nur in englischer Sprache erhältlich).

Der Abschnitt „Persönliche Fähigkeiten“ ist besonders inspirierend, weil Briot darin zu verschiedensten Themen Stellung nimmt. In alphabetischer Reihenfolge gibt er Rat, wie man seine persönlichen Fähigkeiten in vielen Bereichen verbessern kann. Wenn es um Geschäfte mit Kunden geht, rät Briot, aufgeschlossen zu sein und nicht auf der eigenen Meinung zu beharren. „Das Ziel ist, hilfreich – statt im Recht zu sein.“ Über Konkurrenz, die eine Herausforderung für jede Karriere ist, sagt er: „Lieben Sie Ihre Konkurren-

ten, Sie werden dadurch besser und Sie können härter arbeiten. Ohne das umzusetzen wären Sie nicht da, wo Sie jetzt sind … Sie müssen nach vorne und nicht zurück oder zur Seite schauen. Bleiben Sie gelassen, egal wie gut oder schlecht Ihre Konkurrenten Sie einschätzen.“ Er rät, sich selbst hohe Ziele zu setzen und erinnert daran, dass ein fester Glaube an das eigene Können die wichtigste Grundvoraussetzung für Erfolg ist. Denn seine Erfahrungen haben ihn gelehrt, dass man nach einiger Zeit das bekommt, woran man glaubt und dass positive Gedanken positive Ergebnisse mit sich bringen. Neben dem Thema Konkurrenz streift Briot auch das Thema Kritik: „Nehmen Sie Kritik nicht blindlings in Kauf. Hinterfragen Sie immer, warum jemand Ihre Arbeit kritisiert. Kritik gibt es in verschiedenen Kategorien und sie wird aus verschiedenen Gründen geübt. Einige dieser Motive sind sehr stichhaltig. Diesen müssen Sie Beachtung schenken. Andere wiederum sind es nicht und sollten für Sie keine Bedeutung haben.“ Er kommt zu dem Schluss: „Lassen Sie zu, das Kritik Ihre Arbeit optimiert, nicht aber Ihre Persönlichkeit verändert.“

Ängste können ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg darstellen: „Ich lernte, mich von der Angst nicht lähmen zu lassen. Wenn die Angst Sie lähmt, werden Sie davon abgehalten, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Lernen Sie, die Angst unter Kontrolle zu halten sonst wird die Angst Sie unter Kontrolle halten.“ Briot erwähnt das Durchhaltevermögen als Hauptschlüssel für den Erfolg: „Durchhaltevermögen ist etwas, das wir kontrollieren können, schließlich sind wir es, die darüber entscheiden, standhaft weiterzumachen, bis unsere Ziele erreicht sind. Wenn wir einen Plan haben und uns spezifische Ziele und Fristen setzen und diese einhalten ohne aufzugeben, dann werden wir zum Erfolg kommen.“ Einige Menschen denken, dass sie ständig aktiv sein müssen, um auch produktiv sein zu können. Briot denkt anders darüber: „Beseitigen Sie alles, was der Produktivität im Weg steht einschließlich der unnötigen Aktivitäten.“ Wer Briots Buch liest, spürt die Anstrengung, die man aufbringen muss, um einen solchen Erfolg seinen eigenen zu nennen. Trotzdem oder gerade deswegen ist Briots Buch sehr inspirierend.

Solide Neuverfilmung eines Tanzklassikers aus den 80ern

F O T O : K .C . B A I L E Y/ PA R A M O U N T P I C T U R E S

Ein tragischer Unfall soll das Tanzen verbieten?! Der Tanzfilm „Footloose“ aus den 80ern ab sofort im Kino.

Mark Jackson

A

merikanische High SchoolFilme machen aus Newcomer-Schauspielern fast immer Filmstars. Es ist sicher, dass diese ausgezeichnete Neuverfilmung von Footloose unter der Regie von Craig Brewer mindestens zwei Karrieren auf das Niveau von allgemein bekannten Namen bringen wird. Kids heute! Die können was! Julianne Hough, mit dem Ruhm aus „Dancing with the Stars“ sowie preisgekrönte Countrysängerin und Hauptdarsteller Kenny Wormald sind Weltklasse-Tänzer und begabte Schauspieler. Während die Bewertungen schon in die Nähe eines übermenschlichen Niveaus hinaufgeschraubt wurden, was in gewissem Sinn Fortschritt bedeutet, unterstreicht der Film aber auch das dritte Gesetz von Newton: „Zu jeder

einwirkenden Kraft gibt es immer eine Gegenkraft“. So kommt auch eine Rückwärtsbewegung zum Zuge. Ren (Wormald), ein junger Mann aus Boston, zieht in eine Kleinstadt im Süden, um nach dem Tod seiner Mutter bei seiner Tante und seinem Onkel zu leben. Er ist rebellisch: Er schaut bei keiner Ungerechtigkeit tatenlos zu. Der Soundtrack „Where have all the good men gone, and where are the gods?“ („Wo sind alle guten Männer hin und wo die Götter?“) hat wahrscheinlich ihn gemeint, obwohl er aus den Lautsprechern seines gelben VW-Käfer ertönt. Wegen eines tödlichen Autounfalles, der direkt nach einer Tanzveranstaltung an der High School geschah, haben die Stadtältesten das öffentliche Tanzen verboten. Pfarrer Shaw Moore (Dennis Quaid) sorgt sich öffentlich um die Moral der Jugend von heute, mit der es wegen lüsterner Liedtexte und Tanzbewegungen bergab geht. Nostalgisch

poliert er die Zeit vor dem Simsen und Twittern mit realen Treffen zwischen den Leuten auf. Moores gestörte und prächtige Tochter Ariel, deren Bruder Opfer eines Autounfalls war, tritt auf, indem sie ein Date mit einem Macho hat, ein Held im Autorennen. Natürlich führt das alles zum Kampf um die Nummer-Eins-Position und wer ein Date mit der Tochter des Pfarrers bekommt. Außerdem ist es eine Mission für Ren, die Älteren wegen des bedrückenden Tanzverbotes herauszufordern … Als das Original von Footloose 1984 herauskam, war es schon damals eine völlig lächerliche Vorstellung, dass eine Stadt das Tanzen in der High School verbietet. Dass die gleiche Voraussetzung 27 Jahre später Erfolg haben könnte, ist eigentlich absurd. Wo doch zwischenzeitlich Michael Jackson gekommen und wieder gegangen ist, der Breakdance sich explosionsartig ausbreitete und dann wieder gestorben ist, die Sintflut der Tanz-

filme und der Hip-Hop den ganzen Planeten ergriff. Aber der Film liefert gute Arbeit, indem er die Vorgeschichte des Autounfalls aufgreift und dadurch hilft, unsere Zweifel daran zu zerstreuen, dass so ein Verbot tatsächlich verabschiedet werden könnte. Zurück zum Gesetz von Newton: Es ist keine Frage, dass der Tanz von heute sehr hoch entwickelt ist, von gymnastisch bis akrobatisch. Fortschritt! Richtig? Aber da gibt es auch Szenen sechsjähriger Mädchen mit Tanzbewegungen, die aus PoleDancing stammen. Das Hüftgewackle von Elvis war einmal im Fernsehen verboten und jetzt zeigen es Sechsjährige auf der Kinoleinwand. Fortbewegung? Rückwärtsbewegung? Oder sind es nur die Füße, die lockerer geworden sind?


Feuilleton

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

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Die Ukulele findet ihren Meister

Olivia Zeitoun

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outube ist mittlerweile zu einer beliebten Plattform für Künstler geworden, um neue Fans und ganze Fan-Gemeinden zu gewinnen. Deshalb ist es etwas schwierig, zwischen den vielen ehrgeizig Bemühten echte musikalische Juwelen zu entdecken. Die Videos von Jake Shimabukuro sind solche Juwelen und verbreiten sich nun virusartig unter Musikfreunden. Das Video zum Beispiel, in dem Shimabukuro im New Yorker Central Park Ukulele spielt, wurde bereits über neun Millionen Mal angeklickt. Shimabukuros Musik lässt sich am besten als eine modernisierte Version der traditionellen Ukulele in Richtung Indie charakterisieren.

Außerdem sind Einflüsse des Jazz, des Rocks, des Folks und der Klassik zu erkennen. All dies setzt sich perfekt zusammen und wird den nur vier Seiten der Ukulele entlockt. Glücklicherweise beschränkt sich Shimabukuros Bühne heute nicht mehr auf Cafés oder Parks: Er tourt im Zickzack durch die USA und auch in großen US-amerikanischen Fernsehsendungen war er schon zu Gast. Shimabukuros vermutlich bekanntestes Stück ist eine CoverVersion von den Beatles und zeigt seine ganze künstlerische Bandbreite: „While My Guitar Gently Weeps“ von George Harrison spielt er in seinem berühmten Youtube-Clip aus dem Central Park. Dabei bewegt er sich scheinbar träumerisch leicht zwischen zartestem Zupfen und zupackend virtuosen Ausbrüchen. Und wie viel Seele und persönlichen Ausdruck der Musiker in die Stücke hineinfließen lassen kann, zeigen besonders die gecoverten Songs, die unerwarteten Tiefgang gewinnen, wenn Shimabukuro sie interpretiert. Die Videos, die den jungen Hawaiianer mit geschlossenen Augen, wie in Versenkung zeigen, lassen keinen Zweifel daran, dass hier einer mit jedem einzelnen Ton seiner Musik verschmolzen ist ...

Zwischen Tradition und Moderne

Die Ukulele ist zwar das denkbar unüblichste Instrument für eine große Karriere, auf Hawaii jedoch ist die Mini-Gitarre sehr beliebt. Sie entwickelte sich aus dem Cavaquinho, das portugiesische Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts dorthin gebracht hatten. Dank dem weltbekannten Künstler Kamakawiwo’ole (bekannt für seine Ukulelen-Version von „Over the Rainbow“ und „What a Wonderful World“) erlangte die Ukulele in den 1990er-Jahren große Beliebtheit. Jetzt verschafft Jake Shimabukuro, der schon mit vier Jahren begann, Ukulele zu spielen, dem kleinen Instrument und damit dieser Art Musik noch einmal große Aufmerksamkeit. Und das nicht nur, indem er bekannte Songs neu interpretiert, sondern auch mit eigenen Stücken. Sein aktuelles Album „Peace Love Ukulele“ ist zurzeit die Nr. 1 der weltweiten Billboard Charts und beinhaltet beides: Queen-Fans werden den Song „Bohemian Rhapsody” nach einer Art „Ukulelen-Verjüngungskur“ wiederfinden und Leonard Cohens unvergesslich schönes „Hallelujah“ ist darauf ebenso zu hören.

Obwohl sich die Songs stilistisch sehr unterscheiden (von flotter Guter-Laune-Musik mit RockEinflüssen bis zu melancholischen und ruhigeren Stücken), haben alle die gleiche Grundlage. Alle Stücke wirken sehr entspannend und lassen den Zuhörer mit einer Mischung aus Fingerpicking und Akkorden in ihre jeweilige Stimmung eintauchen. Wenn man Melodien und klassisch gespielte Musik mit unerwarteten Wendungen mag und neugierig auf den Klang der Ukulele ist, dann ist Shimabukuros Album genau das Richtige. Unvergleichlich schöner ist es natürlich, wenn man die Möglichkeit hat, ihn live zu erleben, um einen direkten Eindruck von einer zeitgenössischen, hawaiianischen Musik zu erhalten. Mehr Informationen unter: jakeshimabukuro.com.

Der auf Hawaii aufgewachsene Jake Shimabukuro ist mittlerweile zu einem international bekannten Virtuosen auf der Ukulele, dem traditionellen Instrument Hawaiis, geworden.

F o t o : S en c a m e

Der junge Hawaiianer Jake Shimabukuro wurde über Youtube berühmt. Durch ihn bekommen Klassiker aus Rock und Pop plötzlich eine ganz neue Klangfarbe.

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WISSEN

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

Zeitfaktor entscheidet über Sternenschicksal Ob eine Sonne am Ende ihrer Lebenszeit zu einem Weißen Zwerg, einem Neutronenstern oder zu einem Schwarzen Loch wird, hängt allein von ihrer Masse ab. Allerdings scheint es unter den Neutronensternen und Schwarzen Löchern keine Objekte zwischen zwei und fünf Sonnenmassen zu geben, obwohl man von einer kontinuierlichen Masseverteilung ausgehen könnte.

F O T O : N A S A /J P L- C A LT E C H / S T S C I / CXC / S A O

W

enn ein Stern in seiner aktiven Phase ein gewisses Gewicht überschreitet, kann er in einer Supernova-Explosion zerstört werden oder bei noch größerer Masse zu einem Schwarzen Loch kollabieren. Für einen bestimmten Massebereich gibt es allerdings noch keine eindeutige Zuordnung, was 1998 zum ersten Mal bemerkt wurde. Jetzt scheint jedoch ein neues Entstehungsmodell eine Lösung anzubieten, wodurch auch der Mechanismus der Supernova-Explosionen beleuchtet wird. Für beide Ereignisse wurde früher eine kontinuierliche Masseverteilung angenommen. Das bedeutet, dass nach dem Tod der Sterne die daraus entstehenden Objekte alle möglichen Massen – von Bruchteilen der Sonnenmasse bis hin zu 100 Sonnenmassen – haben können. Es gibt jedoch einen Bereich – zwischen zwei Sonnenmassen und fünf Sonnenmassen –, in dem bis heute weder Schwarze Löcher noch Neutronensterne gefunden werden konnten. Der schwerste Neutronenstern wiegt zwei Sonnenmassen und das leichteste Schwarze Loch wiegt fünf Sonnenmassen; dazwischen wurde bisher so gut wie nichts beobachtet. Aktuelle Untersuchungen der

Supernova-Rest Cassiopeia A: Für dieses Bild wurden Daten der NASA Weltraumteleskope Spitzer, Hubble und Chandra überlagert.

Massen von 20 Schwarzen Löchern untermauern diese Diskrepanz: Obwohl es auch Beobachtungsfehler geben könnte, (Schwarze Löcher mit kleinen Massen sind kaum beobachtbar), haben der polnische Astrophysiker Krzysztof Belczynski von der Warschauer Universität und sein Team eine Hypothese aufgestellt, die dieses Umwandlungsverhalten mit dem Explosionsmechanismus einer Supernova zu begründen versucht. Supernovae entstehen durch den Zusammensturz massiver Sterne. Sterne unter 20 Sonnenmassen erzeugen riesige Explosionen, wobei Neutronensterne von geringer Masse zurückbleiben. Sterne

„Es ist anzunehmen, dass fortgeschrittene Zivilisationen sicher im Inneren solcher supermassiven Schwarzen Löcher und unsichtbar von außen leben“, schreibt Dokuchaev in seinem Bericht.

über 40 bis 50 Sonnenmassen explodieren nicht, sondern verwandeln sich direkt in ein Schwarzes Loch. Dazwischen ist beides möglich. Von Neutronensternen und Schwarzen Löchern wird angenommen, dass sie durch Einsturz des Kerns gebildet werden. Wenn sich der übrig gebliebene eiserne Kern eines Sterns nicht länger selbst stabilisieren kann und zum Neutronenkern kollabiert, beginnen die äußeren Schichten auf den Kern einzustürzen. Durch den Reflex am Rand des Kerngebietes entsteht eine gegengerichtete Schockwelle, die einen Neutronenschauer mit sich führt und rasch

durch die einstürzenden Schichten nach außen läuft. Entsteht beim Zusammenprall der Schockwelle mit den ins Zentrum stürzenden Gasen genügend thermonukleare Energie, kommt es zu einer Supernova. Und genau zu diesem Zeitpunkt – so vermutet das Team um Belczynski – müsste die Endmasse des nach der Explosion zurückbleibenden Objektes feststehen. Durch die Explosion wird der größte Teil der Masse des Sterns verloren gehen. Kann aber durch die Stoßwelle nicht genügend Energie erzeugt werden, fällt das Objekt in sich zusammen und ein Schwarzes Loch entsteht. Astronomen

nehmen an, dass dieser entscheidende Moment nur eine Zehntelsekunde oder weniger dauert. Laut dieser Hypothese ist die Masseverschiebung im resultierenden Objekt umso größer, je kürzer diese Phase andauert. Der bestimmende Faktor für das beobachtete Masseloch wäre also der Zeitfaktor innerhalb der Endphase eines schweren Sterns. Die Wissenschaftler konnten aufgrund theoretischer Berechnungen die Explosionszeit für den Bereich zwischen zwei und fünf Sonnenmassen auf 100 bis 200 Millisekunden eingrenzen. „Die beobachtete Lücke schränkt die Bedingungen, unter denen ein Stern kollabiert, sehr ein. Dazu passt nur ein Modell mit kurzen Explosionszeiten“, schrieben die Wissenschaftler in ihrem Forschungsbericht. „Dieses Modell prognostiziert für einen massiven Stern zwei verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten. Entweder geschieht ein gewaltiger Ausbruch und der Großteil der Sternenmasse wird fortgeschleudert; das führt zur Bildung eines Neutronensterns. Oder die Supernova misslingt und der ganze Stern kollabiert zu einem Schwarzen Loch.“ Für andere Szenarios – um die Supernova fortzusetzen – wäre eine extra Energiequelle nötig, zum Beispiel eine Magnetar-Phase. Dafür müsste sich der Neutronenstern besonders schnell drehen (etwa 100 Umdrehungen pro Sekunde) und schon vorher ein relativ starkes Magnetfeld besitzen, das dann durch einen Dynamoeffekt verstärkt würde. „Sollten in der Zukunft innerhalb der Masselücke trotzdem kompakte Überreste von Sternen gefunden werden, könnten verzögerte Instabilitäten zu einem Neuentfachen der Supernova-Explosion geführt haben“, schließen die Forscher. „Die Beobachtung der Masselücke ist somit ein bedeutender Faktor, um den Mechanismus der Supernovae zu enthüllen.“ (red.)

Bedeutender ägyptischer Ostraka-Fund (Tontafeln) Oft ist es schwer bis unmöglich, Ausgrabungsstätten historisch bekannten Orten eindeutig zuzuordnen. So war der Fund von beschriebenen Tontafeln im Umland des Klosters Deir el-Bachit ein großes Glück.

FO

: L M

U

Diese Tontafel ist ein Brief an den Klostervater Apa Zacharias.

Nicole Kehrer Deutsches Archäologisches Institut

FOTO: LMU

I

m Konzessionsgebiet der Unternehmung Dra’ Abu el-Naga des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo in Theben-West / Oberägypten gelang einem Team der Ludwig-Maximilians-Universität München eine überraschende Entdeckung: Bei Arbeiten im Umland des auf der Hügelkuppe gelegenen Klosters Deir el-Bachit wurden 175 Ostraka geborgen, die aufgrund der Fundumstände zweifelsfrei dem Kloster zuzuordnen sind. Der Begriff Ostraka (sing. Ostrakon, altgriechisch für „Tonscherbe“) bezieht sich nicht ausschließlich auf Tontafeln, auch Muschel- oder Eierschalen und Kalksteinscherben wurden so genannt. Gut verfügbar und praktisch in der Handhabung dienten sie im Altertum als das

TO

Kloster Deir el-Bachit auf einer Hügelkuppe in Theben-West / Oberägypten. Beschreibmittel und wurden für Notizen, Briefe, Schulaufgaben, Abrechnungen, Quittungen und viele Arten des täglichen Gebrauchs genutzt. Natürlich gab es auch Papyrus, der aber teuer war und deshalb weniger gebräuchlich. Beschrieben wurde das Material mit Tinte oder die Schrift wurde eingeritzt. Bereits eine erste Sichtung der Texte führte zu spektakulären Ergebnissen: Außer einigen Briefen an die „Klosterväter“ Apa Zacharias (siehe Foto) und Apa Papas fand sich auch

die Erwähnung eines „Topos (Klosters) des heiligen Paulos“. Diese Ergebnisse sind insofern interessant, als eine Identifikation der Anlage von Deir el-Bachit bisher nicht möglich war. Das ist umso bedauerlicher, als es sich hierbei nicht nur um die größte monastische Anlage der Region handelt, sondern auch um die letzte noch recht gut erhaltene. Sie wird seit einigen Jahren im Rahmen zweier DFG-geförderter Projekte und im Rahmen des von der Fritz-Thyssen-Stiftung finan-

zierten Projekts „Zwischen Christentum und Islam“ archäologisch und epigrafisch (Epigrafik: „Inschriftenkunde“) erforscht. Die neuen Befunde sind nun in hohem Maße geeignet, diese Wissenslücke zu füllen: Beide in den Texten als Adressaten genannte Klosterväter sind bisher – wie aus bereits veröffentlichten, allerdings nicht verorteten Texten bekannt ist – ausschließlich für das seinerseits noch nicht lokalisierte, im thebanischen Raum gelegene Pauloskloster belegt. Die

Identifikation der Anlage von Deir el-Bachit als Pauloskloster ist damit sehr wahrscheinlich geworden. Ein vor Kurzem durchgeführter erster Abgleich der dem Pauloskloster zuzuweisenden Textbestände des British Museum, London mit den im Bereich der Anlage von Deir el-Bachit gefundenen Ostraka ergab einige zweifelsfreie Übereinstimmungen in den Handschriften der jeweiligen Texte und untermauert damit diese Zuordnung. Diese neuen Erkenntnisse ermöglichen nicht nur neue absolute Datierungsmöglichkeiten in Bezug auf das zeitlich sonst nur schwer einzuordnende koptische Material der Region, sondern sie bieten darüber hinaus neue wichtige Informationsquellen. So steht zu erwarten, dass

i Ostraka Die bekannteste bis heute erhaltene Sammlung von Ostraka ist das Nikanor-Archiv. Es bietet eine wichtige historische Informationsquelle über die Organisation des Ost- und Südhandels im antiken Griechenland zwischen den Jahren 6 und 62 n. Chr. Die Belege berichten über den Karawanentransport auf der Fernhandelsroute zwischen den griechischen Städten Koptos, Myos, Hormos und Berenike. Auf dieser Route fand der Warenaustausch zwischen dem Römischen Reich, Arabien, Afrika und Indien statt. Details der Rechnungen und Quittungen benennen griechische, römische und ägyptische Großhändler. Darunter Marcus Julius Alexander, der wahrscheinlich der Bruder des ägyptischen Präfekten Tiberius Julius Alexander war.

im Zuge der noch andauernden Projekte Einsichten in die Lebenswelt, Organisation und Vernetzung einer monastischen Landschaft von der Spätantike bis in islamische Zeit gewonnen werden können, die diese sonst häufig unbeachtete „dunkle“ Epoche weiter zu erschließen helfen.


WISSEN

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Wenn Wälder zu Savannen werden Plötzlicher Übergang:

Forscherteams entdeckten in globalen Satellitenbildern, dass es für die Entwicklung von Ökosystemen kritische Schwellwerte gibt.

Die Wandlung eines Ökosystems in ein anderes geht relativ schnell vonstatten, wenn bestimmte Prozentwerte der Baumdichte über- oder unterschritten werden. Überschreitet die Baumdichte den 60-Prozentwert dann wandelt sich eine Savanne (rechts) rasch in einen ökologisch stabilen Wald (links) um.

Marieke Vos-Zweers

FOTO: PUBLIC DOMAIN

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Baumdichte mit Niederschlägen und jahreszeitlichen Veränderungen zusammenhängt. Allerdings kann auch Feuer eine wichtige Rolle spielen, da es sich rasch ausbreitet, wenn die Bestandsdichte unter 40-45 Prozent fällt. In Gegenden mit Niederschlagsmengen von 2.500 mm/Jahr gibt es stabile Wälder. In Gebieten mit NieEs gibt wenig Gebiete mit 50 derschlagsmengen zwischen 1.000 bis 60 Prozent Baumbestand, was und 2.500 mm/Jahr herrschen entzeigt, dass sich ein durch Feuer weder langlebige Savannen oder oder Abholzung gelichteter Wald Wälder vor, abhängig davon, wie plötzlich zur Savanne umwandelt. sie auf Feuer reagieren. Bei RegenUnd wenn eine Savanne wieder zu fällen zwischen 750 und 1.500 mm/ einem Wald werden soll, muss die Jahr ist das Feuer der entscheidende Baumdichte den 60-Prozent-Wert Faktor, ob ein Ökosystem zum überschreiten. Erst dann kann das Grasland oder zur Savanne wird. Ökosystem einen stabilen Zustand Somit sind die Gebiete mit einer erlangen. Baumdichte von 50 bis 60 Prozent Das amerikanisch-südafrika- bzw. von einem bis fünf Prozent nische Team entdeckte, dass die für Veränderungen am anfälligsten. FOTO: THE EPOCH TIMES

erden bei der Baumdichte bestimmte Schwellenwerte überschritten, können Wälder oder Grasgebiete plötzlich zu Savannen werden oder umgekehrt. Das wurde bei aktuellen Studien, die in der Oktoberausgabe des Journals Science veröffentlicht wurden, festgestellt. Bisher dachten Wissenschaftler, dass die Ökosysteme langsam und kontinuierlich auf Klima- und Wetterfaktoren sowie Feuer reagieren. Jetzt aber haben die Wissenschaftler ein mächtiges neues Werkzeug zur Verfügung, „eine globale Karte der Anfälligkeit von Baumbeständen“, mit der sie die Areale finden können, für die sich eine Aufforstung oder eine Umgestaltung zur Savanne am ehesten lohnt. Dadurch können Kosten eingespart und Erfolgsraten erhöht werden. Mit Blick auf Lebensräume in Afrika, Australien und Südamerika kamen zwei Forscherteams unabhängig voneinander zu denselben Ergebnissen: trockenere Gebiete werden mit zunehmenden Niederschlagsmengen nicht – wie zuvor angenommen wurde – automatisch üppiger. Beide Teams ermittelten genaue Schwellenwerte, die plötzliche Übergänge zwischen drei verschiedenen Lebensräumen – Wäldern, Savannen und baumlosen Ökosystemen wie Farn- und Grasland – markieren. Die Forscher kommen aus Amerika, Südafrika und den Niederlanden und sind die ersten Wissenschaftler, die die Baumdichte in einem solch riesigen Umfang untersucht haben. Dabei nutzten sie Opensource-Satellitendaten über Niederschlagsmengen und Baumdichten. Milena Holmgren von der Universität Wageningen, ein Mitglied des niederländischen Teams, gab der Epoch Times eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

„Die Studien ergänzen sich wunderbar“, sagte sie. „Wir arbeiteten zur selben Zeit an der gleichen Idee.“ Das aus amerikanischen und südafrikanischen Mitgliedern bestehende Team registrierte, dass die meisten Regionen entweder sehr wenig Bäume (20 Prozent Bedeckung) oder eine relativ hohe Bestandsdichte (80 Prozent Bedeckung) aufweisen. Das niederländische Team hingegen entdeckte, dass es einen kritischen Wert gibt

(fünf Prozent Bedeckung), ab dem sich Gebiete mit geringem Baumbestand plötzlich zu Savannen wandeln. „Das Erfreuliche ist, dass wir beweisen konnten, dass es tatsächlich diese drei Bereiche gibt. Dadurch war es möglich, die Anfälligkeit von Lebensräumen im Kartenmaterial sichtbar zu machen. Das wird, so denken wir, viele Anwendungsmöglichkeiten haben“, führte Milena weiter aus.

Diese Entdeckung könnte dabei helfen, Endwaldungen zu verhindern, indem man Aufforstungen auf anfällige Zonen konzentriert. Andererseits ist in anfälligen Zonen mit nur fünf Prozent Baumdichte relativ wenig Aufwand erforderlich, um diese in eine stabile Savanne zu überführen. Darüber hinaus konnten laut Milena globale klimatische Faktoren wie der El Niño und La Niña ebenfalls genutzt werden, um Renaturierungen erfolgreicher und effizienter zu gestalten. Heute können bereits langfristige lokale Wettervorhersagen für anfällige Gebiete gemacht werden. Das ermöglicht uns heute, die Bestandsdichte auf über fünf Prozent zu bringen; ab diesem Punkt ist das Ökosystem in der Lage, sich selbst zu stabilisieren.

Das besondere Verdauungssystem der Riesenpandas Reid Schram

R

iesenpandas haben ein für Raubtiere typisches Verdauungssystem, können sich aber trotzdem ausschließlich von Bambus ernähren. Dafür sorgt eine Vielzahl von symbiotischen Bakterien, mit deren Hilfe sie komplexe Kohlenhydrate verdauen. Dies ergaben neue Forschungsergebnisse aus China. Diese Allesfresser verdauen täglich bis zu 12,5 Kilogramm Bambus, obwohl ihr Verdauungstrakt keine Enzyme produziert, die Pflanzenfresser sonst nutzen, um Zellulose und Hemizellulose – die in Pflanzenfasern enthalten sind – aufzubrechen. Wissenschaftler aus Peking untersuchten Ausscheidungen von wild lebenden und gefangenen Pandas. Durch den Vergleich mikrobieller Gensequenzen, mit denen, die bei Pflanzenfressern ge-

funden wurden, konnten 13 verschiedene Arten von Bakterien identifiziert werden, die eine Ähnlichkeit mit dem Zellulose verdauenden Bakterium Clostridium haben. Sieben davon scheinen nur beim Riesenpanda aufzutreten. Die neuen Auswertungen des Darminhalts der Pandabären zeigten hohe Anteile an Firmicutes-Bakterien und unterscheiden sich von den Ergebnissen älterer Studien (die zum Ziel hatten, die Mikroben im Darm des Riesenpandas zu charakterisieren); sie ähneln in hohem Maß denen von Pflanzenfressern. „Die Bakterienvielfalt beim Riesenpanda war allerdings geringer als bei anderen pflanzenfressenden und nicht pflanzenfressenden Fleischfressern. Das könnte möglicherweise an der einzigartigen Spezialisierung des Riesenpandas auf Bambus und an seinem einfachen Verdauungssystem liegen.“ Durch den Vergleich der Glyco-

sidasen (Verdauungsenzyme) des Pandas mit denen anderer Pflanzenfresser fand das Team heraus, dass die Anteile der Enzyme, die bestimmte Kohlenhydrate verdauen können, bei Pandabären (36 Prozent) und Menschen (37 Prozent) ungefähr gleich sind und sich zum Beispiel von Kühen (57 Prozent) deutlich unterscheiden. Sie entdeckten ebenfalls, dass von allen Pflanzenfressern bei den Pandabären die Vielfalt an Cellulasen und Endohemicellulasen am geringsten ist. Das deutet darauf hin, dass Bambus besonders schwer verdaulich ist. Außer vielen Darmsekreten hat der „Bambusspezialist“ einige weitere Merkmale, um mit den faserigen Pflanzen fertigzuwerden: starke Zähne, eine kräftige Kaumuskulatur und Greifdaumen, um die Bambusrohre zu umfassen. Die Studie wurde in den Proceedings of the National Academy of Sciences am 17. Oktober veröffentlicht. (red.)

Der prominente RiesenPanda "Po" scheint nicht viel von einer Bambus-Diät zu halten.

F O T O : D AV I D L I V I N G S T O N /G E T T Y I M AG E S

Das Verdauungssystem des Pandabären verbirgt Rätsel, mit deren Lösung sich chinesische Wissenschaftler seit Langem beschäftigen. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Zusammensetzung seiner Verdauungssäfte im Vergleich mit den Menschen und reinen Pflanzenfressern Besonderheiten aufweist.


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Menschen und Meinungen

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

„Das Phänomen der unterlassenen Hilfeleistung ist in dieser Kultur des systematischen Wegschauens ausgeprägter als in den saturierten Gesellschaften Europas und Nordamerikas. Seit Gründung der Volksrepublik China tat man nämlich gut daran, nichts zu sehen, zu hören, zu wissen, zu sagen oder zu tun, um Nachteile zu vermeiden. Für Unfallopfer in China ist die Überlebensstrategie der KP-Untertanen ein zusätzlicher Gefährdungsfaktor.“ Dr. Thomas Weyrauch

D

er gewaltsame Tod des kleinen Mädchens Yueyue brachte in China eine Diskussion in Gang, wie sie in dieser Breite nur über das Internet möglich ist. Es geht darin nicht um die vom Ausland viel beschworenen Menschenrechte, sondern viel tiefergehender um die Moral einer Gesellschaft. Am 13. Oktober wurde das zweijährige Mädchen Yueyue von einem Kleinbus überfahren. Der Fahrer bremste, nachdem das Kind von den Vorderrädern bereits überrollt worden war, stoppte kurz und fuhr dann weiter. Dabei wurde Yueyue auch noch von den Hinterrädern überrollt. Minuten später wurde sie noch einmal von einem Lkw überfahren. 18 Passanten gingen an dem Unfallort vorbei und keiner von ihnen beachtete das Unfallopfer, bis schließlich eine Müllsammlerin sich um das Kind kümmerte und Hilfe herbeirief. Dieses ganze Geschehnis wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet und löste heftige Diskussionen in China und vielen anderen Ländern aus, nachdem es auf Youtube in einem Film veröffentlicht worden war. Am 20. Oktober, als bekannt gegeben wurde, dass Yueyue inzwischen im Krankenhaus gestorben sei, wurde in der Provinz Sichuan wiederum ein Kind auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause zweimal von einem Lkw überfahren. Das fünfjährige

F o t o : L a u r ent F i e v et/A F P/G ett y I m age s

Stellungnahme aus Deutschland von Dr. Thomas Weyrauch:

F o t o : P ete r Pa r k s /A F P/G ett y I m age s

Als Chinese frage ich: Was ist los mit unserem Volk?

Mädchen starb noch am Unfallort. Nach Augenzeugenberichten sei das Kind aufgestanden, nachdem es das erste Mal überfahren wurde. Aber der Lkw habe es absichtlich ein zweites Mal überfahren und mitgeschleift; die Blutspur auf der Straße sei mehr als zehn Meter lang gewesen. In den Kommentaren zu dem Video des überfahrenen Mädchens auf Youtube wurde an mehreren Stellen erwähnt, dass es in China sehr riskant sein könne, etwas Gutes zu tun. Auch für diese Behauptung gibt es ein Fallbeispiel: Im Jahr 2006 half ein junger Mann einer alten verletzten Frau und brachte sie ins Krankenhaus. Die Frau beschuldigte später die-

sen Mann, der Unfallverursacher zu sein und klagte gegen ihn auf Bezahlung ihrer medizinischen Behandlung. Trotz gegenteiliger Zeugenaussagen wurde er zur Übernahme von 40 Prozent der Behandlungskosten verurteilt. Die Urteilsbegründung lautete: „Wenn der Angeklagte nur helfen wollte, hätte er – der allgemein üblichen gesellschaftlichen Verhaltensweise entsprechend – auf die Familienangehörigen von Frau Xu warten und danach weggehen können. Aber er hat sich dafür nicht entschieden, seine Handlung entspricht demnach nicht dem üblichen Verhalten“. Das Gericht hat nicht aufgrund von Zeugenaussagen, sondern an-

„Für einige Vorteile ignorieren die Menschen Untaten in ihrer Nähe. Ich bin der Meinung, dass der Zustand der Gesellschaft von dir und mir abhängt. Wir sollten nicht denken, dass das alles nichts mit uns zu tun hat.“

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Chinesischer Blogger

hand der „üblichen Verhaltensweise“ entschieden. Der „Fall von Pengyu“ ist inzwischen in ganz China bekannt. Ein Augenzeuge äußerte direkt nach diesem Urteil: „Wer traut sich in Zukunft noch, etwas Gutes zu tun?“ Die Chinesen diskutieren das Thema im Internet, das ihnen trotz Zensur durch staatliche Behörden eine Möglichkeit bietet, sich über sich selbst als Gesellschaft klarzuwerden, was angesichts kommunistisch gesteuerter Medien und vielfältiger Überwachungsmechanismen sonst nicht so leicht möglich ist. (yhm)

Wird der Anwalt Gao Zhisheng die Methoden der KP-Machthaber überstehen? Wer für China Hoffnungen hegt wie er, findet hier Fakten für eine eigene Einschätzung der Lage. Ein rückhaltloses Buch.

Einige Blogeinträge hat die Epoch Times übersetzen lassen.

Wer in einer Diktatur aufgewachsen ist, kann sie verstehen • „In England gab es eine Diskussion im Radio über den Fall von Yueyue. Ein Radiozuhörer aus Tschechien rief an und sagte, dass die Reaktion der 18 Passanten nicht typisch chinesisch sei. Jeder Mensch, der in einer Diktatur aufgewachsen sei, könne sie verstehen.“ • Ein chinesischer Flugbegleiter der Emirates Airline schreibt: „Als ich heute wegen eines Visums zur amerikanischen Botschaft in Dubai ging, hatte CNN gerade das Video von Yueyue gezeigt. In den Nachrichten von CNN wurde erklärt, dass 18 Passanten am Unfallort vorbeigingen, ohne etwas zu unternehmen. Über 100 Menschen in der Botschaft schauten mich überrascht an. Ich schämte mich sehr. Als Chinese finde ich dafür keine Erklärung. Was ist los mit unserem Volk?“ ANZEIGE

• „China hat gar keinen gesellschaftlichen Konflikt, der die Moral verdirbt. Man braucht nur die korrupten Beamten zu bestrafen, die politischen Gefangenen freizulassen, die Meinungsfreiheit zu gewährleisten und die Überwachung abzuschaffen, dann steigt die Moral von ganz alleine.“ • „Warum hat ausgerechnet eine Müllsammlerin dem Mädchen geholfen, nachdem 18 Personen vorbeigelaufen waren? Es ist auf keinen Fall ein Zufall, sondern die Folge unzureichender Bildung in parteipolitischer Hinsicht. Diese Müllsammlerin hat nur kurz die Schule besucht und war in den letzten Jahren mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt. Deshalb hatte sie keine Zeit zum Lesen. Sie hat nicht viel von der Erziehung der Kommunistischen Partei Chinas mitbekommen

und wurde daher in ihrer Weltanschauung nicht beeinflusst. Demzufolge konnte sie sich ihre Menschlichkeit bewahren.“ • Wenn es ein Interview über die Fälle von Pengyu und Yueyue gäbe, könnte es folgendermaßen ablaufen: Frage: „Ist der Fall von Pengyu gesetzlich gesehen sehr kompliziert?“ Antwort: „Nein, ein Jurastudent, der vier Semester studiert hat, kann ihn richtig entscheiden.“ Frage: „Was sagen Sie zum Gerichtsbeschluss über den Fall „Pengyu“?“ Antwort: „Er ist ein Grabstein der Moral!“ Frage: „Was sagen Sie zum Fall von Yueyue?“ Antwort: „Das ist ein weiterer Grabstein!“ • „Die Moral der Gesellschaft ist zerstört. Die Schlechten werden

von abartigen Menschen als Helden gefeiert. Wie konnte es dazu kommen? Die Menschen wurden immer egoistischer und verloren ihren Glauben. Das Gute wurde und wird weiterhin vom Bösen verdrängt. Könnte man das verhindern? Naja, ich nicht. Ich bin machtlos.“ • „Am 21. Oktober sind zwei einflussreiche Menschen gestorben: Gaddafi und Yueyue. Gaddafi hat mit uns nicht viel zu tun, aber leider ist Yueyue eine von uns. Ihr Tod verunsichert das ganze Volk. Die Chinesen kümmern sich nicht darum, wer der nächste Gaddafi wird. Sie beten aber, dass sich ein Ereignis wie mit Yueyue nicht wiederholt.“ • „Du bist ein Chinese und sollst hilfsbreit sein, heißt es. Wenn du aber später wegen deiner Hilfsbreitschaft erpresst würdest, würde dir ein Moderator des

Parteifernsehsenders erzählen, dass du dich für das Ansehen der Asiaten geopfert habest. Ein Schriftsteller der Kommunistischen Partei würde dir sagen, dass die Gesellschaft zum großen Teil gut sei. Ein anonymer Internetbenutzer würde dir sagen, dass du ein Teil eines feindlichen Planes wärest und dass dein Fall nie passiert sei. Ein Chefredakteur der Parteizeitung würde dir sagen, dass das nur ein Zeichen dafür sei, dass China noch nicht ganz perfekt entwickelt sei. Ein Juraprofessor würde dir sagen, dass die Entscheidung des Gerichts juristisch richtig sei. Am Ende würden alle Parteianhänger rufen: „So etwas kann doch auch in den USA passieren, was beschwerst du dich?!“ Bilder und den Youtube-Film auf www.epochtimes.de/china.html

Es ist der „Nachweis“ – beschämend, dass er im Westen nötig ist –, dass Chinesen wie auf Taiwan zur Entwicklung und zur wirtschaftlich erfolgreichen Stabilisierung einer Demokratie fähig sind.

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Bio-Mode kann so schön sein! Seite 16

„Je länger man übt, desto wohler fühlt man sich“ Seite 14

Die Schlacht am Hausaufgaben-Berg Seite 20

A L L E F O T O S : © 2 011 L E X U S

Einen zeitgemäßen sportlicheleganten Auftritt garantiert das überarbeitete ExterieurDesign des GS 450h – Lexus. Ab Frühjahr 2012 steht der Vollhybrid beim Händler.

Luxusliner Lexus GS 450h ist 2012 am Start Vollhybridtechnik im Luxussegment ist heute noch immer eine Seltenheit, obwohl die Technik als ausgereift gilt und niedrigen Verbrauch mit ordentlicher Performance kombiniert. 2005 erschien der Lexus GS 450h wie ein Wunder. Jetzt haben deutsche Hersteller nachgezogen. Kann der Lexus Vollhybrid seine technologische Spitzenposition weiter behaupten? Detlef Kossakowski

B

ereits 2005 wurde die Frage gestellt, warum sich die Prominenz in Europa nicht ebenfalls energieeffizient fortbewegt. Damals – in der dritten Auflage und das erste Mal mit einem von Toyota entwickelten Hybrid-Antrieb ausgestattet – wurde der Lexus GS

450h auf den europäischen Markt gebracht. Eine Luxuslimousine mit modernster Antriebstechnik, für deren Zuverlässigkeit die Pannenstatistiken eines Toyota Prius bürgten. Abgesehen von wenigen Schwächen (wie etwa einem etwas zu kleinen Kofferraum) konnten ihm seine Hauptkonkurrenten – der Fünfer von BMW und der E500 von Mercedes-Benz – damals antriebstechnisch nicht das Wasser reichen. Anfang 2012 steht nun der völlig überarbeitete GS 450h beim Händler. Dieses Mal scheint es für die Konkurrenz aus Deutschland noch schwerer zu werden, denn außer bei Gewicht und Verbrauch hat sich der Hybrid überall verbessert. Zunächst verbreiterte sich der vordere und hintere Radabstand um 40 bzw. 50 Millimeter. Die Dachlinie fällt nun weniger steil ab und bietet im Fond mehr Kopffreiheit. Bequem sind auch die vorderen Sessel – Seitenwangen-Profilierung und Sitzflächenlänge sind elektrisch verstellbar. Separat davon lässt sich das Lehnenoberteil in der Neigung justieren. Das Interieur wurde weiter aufgewertet. Leder und Holzeinlagen sowie eine Ambiente-Beleuchtung sorgen auch auf

Die Dachlinie fällt weniger steil ab und bietet jetzt im Fond mehr Kopffreiheit. Der Kofferraum fasst mit 465 Litern 50 Prozent mehr als das Vorgängermodell.

längeren Strecken für Entspannung und Wohlgefühl. Der Kofferraum vergrößerte sich um 50 Prozent und hat jetzt ein Fassungsvermögen von 465 Litern – groß genug für das gesamte Urlaubsgepäck.

Der Antrieb

Für den nötigen Vortrieb sorgen ein V6-Benziner und ein E-Motor. Im Elektrobetrieb (bis 50 km/h) kann nach wie vor eine Strecke von zwei Kilometern zurückgelegt werden. Insgesamt stehen 345 PS Systemleistung bei einem um etwa zehn Prozent gesenkten Verbrauch (6,9 Liter Normverbrauch) zur Verfügung. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist in 5,9 Sekunden erledigt und die Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h elektronisch begrenzt. Natürlich hat sich inzwischen auch bei BMW und Mercedes-Benz antriebstechnisch einiges getan. Der BMW ActiveHybrid 5 mit ähnlichen

Mehr Kopffreiheit im Fond: Die Dachlinie fällt nicht so steil ab wie beim VorgängerModell. Die Vordersitze sind in Seitenwangen-Profilierung und Sitzflächenlänge elektronisch verstellbar.

Das Cockpit des GS 450h: Übersichtlich und mit edlen Materialien verarbeitet, präsentiert sich die erste Reihe des Hybriden.

Daten steht gleichzeitig in den Startlöchern. Ob sich die HybridTechnologie von BMW in Bezug auf Reifegrad und Zuverlässigkeit mit der des Japaners messen kann, bleibt abzuwarten. Das Exterieur-Design liegt mit seiner dynamischeren Front, den LED-Tagfahrleuchten und einer zeitgemäßen Gestaltung der Rückleuchten im Trend. Auch scheint sich der neue GS mit seinem verbreiterten Radstand bei gleichbleibender Karosserielänge und den ausgestellten Radläufen dichter an den Untergrund zu schmiegen als sein Vorgänger.

Alles an Bord

Ansonsten braucht der Fahrer eines GS 450h – was Sicherheit und technische Extras betrifft – auf nichts zu verzichten, was deutsche Autobauer zu bieten haben. Auf Knopfdruck passen sich zum Beispiel Fahrwerk- und Motorcharakteristik an

bestimmte Fahrsituationen an. Ein Plus an Fahrdynamik bietet die ebenfalls optional bestellbare gelenkte Hinterachse und die variable Lenkung. Serienmäßig ist der GS 450h mit zwölf Airbags und einem PreCrash-System für den Insassenschutz ausgestattet. Nachtsicht-, Tot-Winkel- und Spurhalteassistent können zusätzlich geordert werden. Zur Steuerung der vielfältigen Funktionen dient ein großer zentraler Monitor. Über eine Heckkamera wird der Blick nach hinten erleichtert. Auch kann das Multimediasystem mit einer High-EndAudio-Anlage kombiniert werden. Über den Preis schweigt sich Toyota Lexus noch aus; er dürfte für die Limousine aber nicht unter 60.000 Euro liegen.


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FITNESS

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

„Je länger man übt, desto wohler fühlt man sich“ T

raditionelle Formen der Kampfkunst, die auch in China zum Teil gar nicht oder nur selten zu sehen sind, haben ihren Weg nach Deutschland gefunden. Tai Chi-Lehrer Thomas Richter aus der Sächsischen Schweiz organisierte Anfang Oktober ein neuntägiges Trainingscamp in Dresden, bei dem erfahrene Praktizierende der inneren Kampfkünste von seinem Lehrer aus China unterrichtet wurden. Hierbei wurde vor allem das Yang Stil-Bagua Taijiquan vertieft, welches von seinem „ShiFu“ (Meister, Lehrer) Li Suiyin ursprünglich öffentlich bekannt gemacht wurde, aber in China bisher nur wenige Menschen kennen. Bei dieser Form der inneren Kampfkünste verschmelzen vier Kampfkunststile zu einer Form – die Form des alten Yang Stil Taijiquan wird dabei mit der des Bagua Zhang verbunden und vereint sich weiter mit Elementen des Xingyiquan und des Bajiquan. Bei der inneren Kampfkunst werden insbesondere die mentale Kraft (Willenskraft) und die Charaktereigenschaften gestärkt. Sie enthalten besonders viele Aspekte der traditionellen Geistesund Körperkultur Chinas und unterscheiden sich sehr deutlich von modernen kampfsportlichen Entwicklungen. Innere Kampfkunst zu üben bedeutet, einen langen gesunden Weg zu gehen, sich selbst körperlich gut zu entwickeln und einen friedlichen Geist und positives Denken zu bewahren. Das Camp in Dresden beinhaltete weiterhin das Unterrichten in Tuishou, Xingyiquan, Bagua Zhang sowie Instruktionen zur Form des Kun WuSchwerts und Grundübungen und Prinzipien zur Ausübung im Wudang-Schwert. Die Epoch Times sprach mit Organisator Thomas Richter über das Camp, die Kampfkunst, über ihn selbst und seinen Lehrer Li Suiyin: Epoch Times: Herr Richter, wie haben Sie Meister Li Suiyin kennengelernt und wie ist dieses Camp eigentlich entstanden? Thomas Richter: Das Camp ist entstanden durch Mitwirkung meines Freundes Udo Werner, wir beide sind Schüler von Meister Li Suiyin. Wir haben Meister Li hier in Deutschland kennengelernt, ein chinesischer Freund hat ihn vor ungefähr acht Jahren nach Deutschland auf Besuch eingeladen. Wir haben vorher schon einige Jahre Tai Chi gemacht und haben dabei immer so ein bisschen nach einem besonderen Lehrer gesucht. Es ist ja sehr schwer, so jemanden zu finden, auch in China ist das schwer. Dort muss man dafür auch die richtigen Kontakte haben, denn die traditionellen Meister sind sehr eigen und außergewöhnlich. Sie zeigen sich kaum in der Öffentlichkeit und machen auch keine Vorführungen. Sie haben oft auch nur begrenzte Schülerzahlen und manchmal sind sie sehr versteckt. Es ist sehr schwierig so jemanden zu finden. Wir sind schon mehrere Jahre hier in Deutschland auf Lehrgänge gegangen, ich war

F O T O S : N A N CY M C D O N N E L L / T H E E P O C H T I M E S

Tai Chi-Lehrer Thomas Richter über eher seltene traditionelle chinesische Kampfkünste in Ost und West.

Die Gruppe bei Übungen der inneren Kampfkunst Bajiquan.

Thomas Richter (li.) und ShiFu Li Suiyin bei einer Schwertübung. auch zweimal in China, allerdings weniger wegen dem Tai Chi, sondern mehr wegen der Kultur. Und dann haben wir sozusagen hier in Deutschland den Kontakt zu ihm bekommen und haben uns dann überlegt, was wir tun können, damit er Menschen in seiner speziellen Form hier in Deutschland unterrichten kann. Wir haben schnell gemerkt, dass seine Form außergewöhnlich ist, auch in China außergewöhnlich. Was er hier macht, sieht man in der Öffentlichkeit auch in China nur selten. Epoch Times: Ist Meister Li Suiyin ein in China anerkannter Lehrer? Richter: Ja, er hat in China auch offizielle Funktionen. Er ist Gründer und Vorsitzender der Zhang Xiang Wu Martial Arts Research Association in seiner Heimatstadt Xian und Vizepräsident der Xian Wushu Sport Association. Jede große Stadt in China hat eine Wushu Association, in der alle großen Wushu Meister vereint sind. Wushu ist ja der Oberbegriff für alle Formen der Kampfkunst und das Tai Chi zum Beispiel gehört auch dazu. Meister Li ist dort u.a. für Wettkämpfe zuständig und fungiert auch als Schiedsrichter. Außerdem ist er in der Wu Zhong Bajiquan Association tätig, das ist eine Vereinigung in ganz China, die sich vor allem der Erhaltung und der Pflege des Kampfkunststils Bajiquan widmet. Das ist eine sehr seltene Form, die in Deutschland noch nicht bekannt ist. Vor zwei

„Gewinne, genau in dem Moment, wo Himmel und Erde noch nicht geteilt sind, wo Yin und Yang noch nicht aufgetaucht sind. Keinen Schritt vor, keinen zurück und nicht bleiben, um zu gewinnen – dies ist das Geheimnis der Schwertkampfkunst.“ Takuan Soho (1573-1645) japanischer Zen-Meister

Jahren hat er außerdem seine eigene Association gegründet, weil er die speziellen Techniken seines Lehrers erhalten möchte. Diese Association betreibt er mit seinen persönlichen Schülern und darunter zählen auch wir. Er wünscht sich eine sogenannte Zweigstelle in Deutschland und in Amerika. Er hat auch einen amerikanischen Schüler, der momentan bei ihm in Xian lebt. Epoch Times: Wie gestaltete sich das Camp und die Zusammenarbeit mit Meister Li Suiyin? Richter: Wir haben uns überlegt, wie wir das am besten machen können. Wir kannten viele Leute, die dafür Interesse haben, aber so ein Wochenende ist immer schnell vorbei. Man müsste also mindestens ein Trainingscamp zusammenstellen, damit wir mehrere Tage am Stück haben, an denen auch ganztags das Training stattfindet. Das ist zwar anstrengend, aber über den gesamten Zeitraum betrachtet, bringt es jedem Teilnehmer sehr viel. Was in China ein halbes Jahr Training bedeutet, wurde hier in eine Woche gepackt und das ist für uns natürlich eine Ehre und eine einzigartige Gelegenheit. Epoch Times: Ist so eine Kompression überhaupt möglich? Richter: Nach Ansicht des Lehrers ist das kein Problem. Er möchte ja, dass wir uns weiter-

Steigerung bekommen, die ich mir entwickeln und ein hohes Niveau selbst nicht erträumt hätte. erreichen. In China ist es eine traEpoch Times: Sie sehen ditionelle Einstellung, als Lehrer sein Gesicht zu wahren. Das heißt, die Kampfkunst also auch als Weg zur persönlichen durch seine Schüler muss sich die Qualität dessen, was er lehrt, aus- Weiterentwicklung? Richter: Auf jeden Fall. In drücken, sprich, wenn wir sagen, Deutschland wird das ja oft misswir sind Schüler von Meister Li verstanden. Die Kampfkunst Suiyin, dann muss unser Können dient dazu, Körper und Geist zu auch die entsprechende Qualitrainieren und gesünder zu wertät aufweisen, damit er in Chiden und die Leute sagen dann na nicht sein Gesicht verliert. Das oft, ja aber da muss ich ja kämpist wiederum sein Ansporn und fen lernen und ich will ja gar das gibt es nur noch selten. So jenicht kämpfen. Es geht nicht ums mand öffnet sich nicht einfach so, Kämpfen. Die Kampfkunst führt geht ins Ausland und zeigt dort dazu, dass wir uns mit unserem Dinge, die er in China zum Beieigenen Körper richtig beschäftispiel nie öffentlich zeigen würgen – von außen nach innen und de. Also diese Schwertform, die von innen nach außen. Da werwir hier machen, ist eine Kun Wu den auch sehr viele Prozesse in Schwertform, die in China nicht Gang gesetzt, körperlich wie geisöffentlich unterrichtet wird. Also tig. Auch hier im Camp kommen er würde in China nicht so eine wir psychisch an unsere GrenGruppe unterrichten wie hier. zen. Er zeigt sehr vieles, er ist sehr Epoch Times: Warum nicht? streng. Er zeigt sehr viele unterRichter: Diese Schwertschiedliche Dinge. Eine BeweKunst wurde bislang nur gung so, eine andere Bewegung wenigen Schülern weiwieder so. Die eine Bewegung hat tergegeben, die ein er gestern so gezeigt, heute zeigt sehr hohes Niveau in er sie so und damit kommt man den inneren Kampfkünsten hatten. Au- körperlich und geistig an seine Grenzen, aber dadurch verändert ßerdem sollen sich auch etwas. Und die VeränCharakter, Perderungen, die stattfinden, sind sönlichkeit und das Positive an dem Prozess. Das ein gutes Herz kann man mit Worten eigentlich vorhanden sein. gar nicht ausdrücken, was da pasSelbst in Chisiert. Wenn Sie jemanden hier im na achtet man Camp fragen, wird er sagen, daheutzutage nicht mehr da- für mache ich das eigentlich. Mit anderen Methoden kann man das rauf. Vieles vielleicht nicht so erreichen, zuwird eher mindest ist das meine Erfahrung. sportlich beIch habe auch einige Jahre als Fittrieben. Es ist nesstrainer gearbeitet. Daher kenein sehr wertvolles Kulturgut, ne ich mich auch etwas in unseren modernen Fitness-Methoden aus das kann man und ich kann wirklich sagen, dass nicht einfach so selbst viele gute Fitnessmethoauf den Markt den nach meiner Meinung nicht werfen. Deswedas bringen, was zum Beispiel die gen unterrichtet er bestimmte Din- Kampfkunst bringt, da hier Veränderungen auf der gesamten ge auch nur, wenn Ebene stattfinden. Das ist eigentdas Niveau dalich der ursprüngliche Sinn und für vorhanden ist Zweck der Kampfkünste. oder wenn er bereit Epoch Times: Vielen Dank, dafür ist. Wichtig sind auch die charak- Herr Richter, für dieses Gespräch. Das Interview führte terlichen VoraussetNancy McDonnell. zungen, die ein Schüler haben muss, um so etwas lernen zu können und es nicht zu missbrauchen. Ein Beispiel: wir lernen jetzt seine Form seit sieben Jahren und ich als sein Tudi (adoptierter Schüler) habe verboten bekommen, dieses Schwert zu unterrichten oder öffentlich aufzuführen. Und daran halte ich mich bis heute. Wer das lernen möchte, sollte zu seinen Seminaren kommen und dann schaut er sich selbst die Leute an und unterrichtet sie persönlich. Epoch Times: Wofür lernen Sie selbst all die Techniken der Kampfkunst? Richter: Ich lerne Tai Chi und Wushu zuallererst für mich selbst. Ich bin schon früh mit der chinesischen Kultur in Kontakt gekommen. In jungen Jahren war ich sehr viel krank und mir wurde immer wieder von chinesischer Seite gesagt, du musst Tai Chi machen, das hilft dir vielleicht, deinen Körper wieder gesund zu bekommen. Ich habe das dann gemacht und es hat mir sehr gut getan und mir geholfen. Später fing ich auch mit den anderen Formen des Wushu an, obwohl viele sagten, ich solle das nicht machen, aber mein Körper und Geist hatten bereits ein ganz anderes Niveau erreicht. In diesem Vorschau Sinne ist das sehr wertvoll für mich und mein Leben hat sich dadurch sehr positiv verändert. Seit ich In der nächsten Ausgabe Meister Li Suiyin kenne und sein lesen Sie das Interview mit ShiFu (Meister) Li Suiyin. Schüler bin, hat das noch mal eine


GESUNDHEIT

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

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Glückliche Menschen leben länger Seine Gewohnheiten zu überdenken, was denn wirklich vorteilhaft für das Leben und die Gesundheit ist sowie die Vermeidung von Langzeitnebenwirkungen können die Antriebsmotoren für ein glücklicheres und längeres Leben sein.

Peter Sanftmann

W

ie man einen gesunden Körper und ein langes Leben erlangen kann, ist eine Frage von universeller Bedeutung. Eine glückliche Lebenseinstellung ist nach aktuellen Studien ein wichtiger Pfeiler für ein langes Leben voller Lebensqualität. Ein Artikel in dem amerikanischen Fachblatt „Science“ gab neue Anregungen für ein glücklicheres und damit längeres Leben.

bereits als Student pessimistisch und in schlechter Stimmung war, starb in einem früheren Alter. Jene, die bereits im Alter von 20 Jahren zufrieden mit ihrem Leben waren, wenig Stress empfanden und meist guter Stimmung waren, lebten hingegen wesentlich länger. Die nähere Aufschlüsselung der Ergebnisse dieser Studie konnte nachweisen, wie deutlich sich negative Faktoren wie Stress, schlechte Laune, Unzufriedenheit und Pessimismus handfest auf die Gesundheit auswirken und sogar das Leben verkürzen. „Glück ist keine Wunderwaffe“, sagt Studienleiter Ed Diener von der Universität Illinois, „aber es verringert die Erkrankungsgefahr und verlängert das Leben.“

„Glück ist keine Wunderwaffe, aber es verringert die Erkrankungsgefahr und verlängert das Leben.“ Studienleiter Ed Diener von der Universität Illinois

Lebenseinstellung ist für Lebenserwartung wesentlich

Doch welche Hinweise konnten diese Untersuchungen für ein glücklicheres und längeres Leben hervorbringen? Das Zusammen-

Die im Artikel vorgestellten Methoden zur Ermittlung des Einflusses der Lebenseinstellung auf die Lebenserwartung sind ebenso vielfältig wie vielseitig: Über 160 verschiedene Studien analysierten die Wissenschaftler von der amerikanischen Universität Illinois. Das Ergebnis ist eindeutig: „Die überwältigende Mehrheit zeigt, dass Glücklichsein mit Gesundheit und einem längeren Leben einhergeht“, erklärt Studienleiter Ed Diener von der Universität Illinois. So ergaben Umfragedaten, bei denen amerikanische Staatsbürger über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten befragt und untersucht wurden, dass glückliche Menschen durchschnittlich 14 Prozent länger leben als unglückliche Menschen. Eine weitere Studie an Nonnen zeigte, dass glückliche Nonnen eine Lebenserwartung von 93,5 Jahren hatten, während die Lebenserwartung von subjektiv unglücklichen Nonnen bei 86,6 Jahren lag. Die Studie wertete unter anderem die Gefühle aus, die die Nonnen als junge Frauen in ihren Tagebucheinträgen offenbart hatten.

modernen Medizin konkrete Methoden eingesetzt, die sofort durch Veränderungen im Körper nachweisbar sind. Der Artikel im „Science“-Fachmagazin erweitert jedoch diesen Horizont, indem er – sich auf statistische Untersuchungsergebnisse berufend – argumentiert, dass Gefühle und Ideen einen großen Einfluss auf den Gesundheitszustand haben können. Mit anderen Worten ausgedrückt, stehen die geistige und die materielle Seite in ständiger wechselseitiger Beziehung zueinander. Daraus ergeben sich zwei Folgerungen:

Das Verständnis des Zusammenspiels von Körper und Geist, die Auswirkung von Gefühlen auf die Gesundheit, war den Menschen im alten China ebenfalls bekannt. Die Theorie der fünf Elemente schreibt jedem übertriebenen Gefühl eine bestimmte Organschädigung zu: Ärger führt zu Leberschäden, Traurigkeit und Ratlosigkeit schlagen sich auf die Milz nieder, Mitleid auf die Lunge und Angst zeigt sich in Nierenschädigungen.

Negative Gefühle und Ängste führen zu Organschäden

Außerdem können Reizüberflutungen wie etwa durch Fernsehen, Filme oder Videospiele zu Krankheiten führen. Auch in anderen Untersuchungen hat es sich gezeigt, dass die eben genannten Faktoren, die mit einer Reizüberflutung –insbesondere in Verbindung mit aggressiven oder unschönen Elementen – die Gesundheit negativ beeinflussen. So beschrieb im Januar 2011 das „Time“-Magazin in einem Artikel die Wirkung von Videospielen auf den Menschen. Während sich die häufig beschriebene subjektive Wahrnehmung von Unterhaltung und Entspannung bei den Spielen kaum objektiv zu erkennen gab, kristallisierten sich im Gegenteil eher bedenkliche Nebenwirkungen heraus. Studierende, die häufig Videospiele durchführen, neigen laut diesem Artikel nicht nur zu Impulsivität und einem Mangel an Fürsorge anderen gegenüber, sondern weisen auch gewalttätige Tendenzen, Depressionen, Entfremdung und andere psychische Probleme auf. Die wechselseitige geistige und materielle Beziehung zu verstehen kann dabei helfen, sich nicht jedem Stress und Druck zur Wahrung des Rufes auszusetzen oder die Schuld immer weiterzuschieben. Ein gesunder Geist weiß daran zu denken, wie er anderen am besten Freude bringen kann.

Diese Aspekte weisen auf eine enge Interaktion zwischen dem materiellen und geistigen Bereich hin. Allgemein anerkannt ist, dass sich die körperliche Verfassung extrem wütender Menschen durchaus verschlechtern kann. Auch übertriebene Freude oder Trauer sind der Gesundheit nicht zuträglich. Die Zeitschrift „Science“ erwähnt in demselben Artikel einen weiteren Beleg. So weisen Männer, die ihre Frau vor einem Monat verloren haben, eine doppelt so hohe Sterblichkeitsrate auf. Bei Frauen steigt die Sterblichkeit sogar um das Dreifache an.

F O T O : J E N S B R E D E H O R N / P I X E L I O. D E

Glückliche Menschen leben zehn Jahre länger

bringen dieser Untersuchungsdaten lieferte einige fassbare Erkenntnisse, die die Lebenserwartung und Lebensqualität erhöhen können. Der Schlüssel liegt in einem erweiterten Verständnis über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Lebenseinstellung und erfordert ein Umdenken in bestimmten Aspekten des Lebens, so folgerten die Wissenschaftler. Die Untersuchungsergebnisse weisen auf ein grundlegendes Problem hin: Inwiefern können sich die geistige Einstellung und der materielle Gesundheitszustand samt Lebenserwartung gegenseitig beeinflussen? In den meisten Fällen werden in der

Jeder Mensch hat sein eigenes Empfinden, was ihn glücklich macht. Doch diese Studie empfiehlt, sich etwasSchönes und Natürliches auszusuchen, wenn man sich etwas Gutes tun will.

Vorschau

Optimismus macht glücklich

Pessimismus bewahrheitet sich selbst

Eine weitere Langzeitstudie begleitete 5000 Personen über einen Zeitraum von 40 Jahren, wobei ihre Lebensumstände detailliert erfasst wurden. Die Ergebnisse zeigen: Wer

Mehr als drei Viertel der milliardenschweren Gesundheitskosten werden durch die Versorgung von chronischen Krankheiten in Anspruch genommen. Die Anwendung eines günstigeren Lebensstils ist hierbei einer der wichtigsten Faktoren, um Krankheiten und ihre Folgen zu vermeiden, wie ein Artikel mit dem Titel „Wellness einholen“ vom Januar 2011 im „Time“-Magazin erklärte. Auch in Bezug auf chronische Erkrankungen kann die Anwendung einer günstigeren Lebenseinstellung ein tragender Gesichtspunkt sein.

Optimismus geht auf Mitmenschen über

Umfragen haben ergeben, dass man im Leben – am Arbeitsplatz wie in der Freizeit – bewusst oder unbewusst häufig die Entscheidung trifft,

Reizüberflutung und Videospiele

seine Zeit lieber mit Menschen zu verbringen, die eine positive, optimistische Ausstrahlung haben, anstatt sich der depressiven Stimmung anderer mit ihrer nach unten ziehenden Schwere auszusetzen. Anders gesagt, wenn man einer Person begegnet, die eine optimistische und positive Haltung hat, können Glücksgefühle erweckt werden. So kann sie bereits eine positive Wirkung auf die Gesundheit und Stimmung ausüben und ist dabei, anderen zu helfen und ihnen Vorteile zu bringen. Der Funke springt häufig über und es wird in diesen Fällen erkennbar, wie diese positive Haltung sich selbst und andere direkt begünstigt. Im Volksmund ist von „guten Taten“ die Rede und deckt sich wissenschaftlich gesehen mit der starken Wirkung von Glück auf die Gesundheit.

Schrumpfendes Gehirn mit guter Erinnerung Bisher nahm man an, dass das Schrumpfen des Gehirns im Alter zu einer Verschlechterung des Erinnerungsvermögens führen würde. Doch neuere Untersuchungen widerlegten diese Annahme. Das Erinnerungsvermögen bleibt von der Gehirnmasse unabhängig, zumal durchschnittlich ein Mensch weniger als 10% seines Gehirns benutzen kann.

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mode

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The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

Foto: Lili Giacobino

Schön bunt und Bio: Im Unterschied zu ihren weitverbreiteten Geschwistern aus unverrottbarem Plastik sind diese trendigen Armbändchen umweltfreundlich und kompostierbar.

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Bio-Mode kann so schön sein! Es sind vor allem die kleinen Designer, die für eine grünere Modeindustrie arbeiten. Manchmal erfinden sie so erstaunliche Sachen wie Lili Giacobino aus London. Ihr gelang es, am eigenen Herd einen organischen, dekorativen Kunststoff zu mixen.

B

Mo-Sa: 10:00 – 19:00 Uhr

ei der wichtigsten Handelsmesse für nachhaltige Mode, dem „Ethical Fashion Forum“ (EFF), wurden neulich in London Trends und Innovationen rund um das Thema Mode und Ethik präsentiert. Die Ausstellung war vor Jahren die erste weltweit, die sich ausschließlich mit ethisch einwandfreien Materialien beschäftigte. Die EFF soll eine Plattform für den Austausch von Ideen, Techniken und Inspirationen bieten. Faire Praktiken der Produktion und Materialbeschaffung werden unterstützt. Denn nachhaltige Mode erschöpft sich nicht nur im fairen Handel mit Fasern und Stoffen, es geht auch um die Herstellungsverfahren. Ein Umdenken in der Modeindustrie in Richtung Nachhaltigkeit anzustoßen, ist das Ziel der Messe. Ein Prozess, der nicht erzwungen werden kann, sondern durch Inspiration angeregt werden soll. Und immer wieder beweisen die Aussteller, dass Schönheit und Nachhaltigkeit in der Modeindustrie vereinbar sind. Ein Trend, der für die Modeindustrie immer wichtiger wird, ist zum Beispiel das Upcycling statt Recycling: In diesem Prozess wird ein Produkt, das eigentlich nicht mehr verwendet werden kann oder in die Rubrik „Abfall“ fällt, zu einem Produkt mit höherem Wert verarbeitet. Die Verschnitte, die in Kleiderfabriken anfallen, können zum Beispiel zu kommerziell verwertbaren Kleidungsstücken verarbeitet werden.

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Eine ziemlich ungewöhnliche Variante des Upcyclings präsentierte die Schmuckdesignerin Lili

Giacobino, die Eigentümerin von Lili Design Ltd. Ihr Unternehmen stellt eine Kollektion aus BioplastikSchmuck her, und zwar aus Nahrungsmittelbestandteilen. Lili Giacobino sagt, dass sie in der Schweiz groß wurde, einem Ort, an dem die Überzeugung, am besten nichts wegzuwerfen und Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen, kulturell fest verankert ist. Ihr besonderer Schmuck wird aus Speisestärke, Wasser und Früchten hergestellt. Sie produziert auch Stücke aus Mehl, Tapioka und Schokolade und verwandelt gerne Materialien aus dem Alltag zu Hause in Accessoires und so werden auch Joghurtbecher und Blechdosen kreativ integriert. Der Schmuck, der dabei entsteht, ist nicht nur hochwertig verarbeitet und sieht absolut attraktiv aus – er ist außerdem biegsam, umweltfreundlich, weil biologisch abbaubar und besonders hautfreundlich. Eines ihrer Lieblingsmaterialien ist Bioglycerin, ein jahrhundertealter Seifenbestandteil. Dieses Material ist sehr geschmeidig und wird auch Bioplastik genannt. Es muss eine Woche angesetzt werden, bevor es für den transparentätherischen Schmuck verwendet werden kann. Ihre spezielle Bioplastik-Rezeptur hat Lili Giacobino in monatelangen Experimenten in der eigenen Küche selbst entwickelt. Trotzdem hat sie nicht vor, sie geheim zu halten, sondern gibt ihre Herstellungsmethode in „BioBijoux“-Workshops weiter. Was für ein wunderbares Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit. Aktuell verkauft die Londoner Designerin ihre Arbeiten auf Märkten, in ausgewählten Londoner Läden und ihrem Online-Shop: www.lilidesign.com (red)


Tanz

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

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F o t o : Ta n z s p o r t g a r de H a r s e w i n k e l

Die Tanzsportgruppe Harsewinkel stürmt nach oben

Für den Schautanz „Zeit, dass sich was ändert!“, gab es Kostüme mit lachenden Sonnen, aufgenähten Windrädern oder fließenden Wasserwellen als Ärmel. Er bezog sich auf den Einsatz erneuerbarer Energien.

Harsewinkel – den Ortsnamen könnte Loriot erfunden haben, aber wenn der Aufstieg der Tanzsportgarde von Harsewinkel weiterhin so erfolgreich verläuft, wird er uns allen wohl eines Tages vertraut in den Ohren klingen. Renate Lilge-Stodieck

I

m schönen Münsterland nahe Gütersloh gelegen hat Harsewinkel mit seinen 24.000 Einwohnern nicht nur eine über tausendjährige dokumentierte Ortsgeschichte, sondern auch seit 1975 die „Karnevalsgesellschaft Rote Funken Harsewinkel“. Deren Tanzsportabteilung hat schon etliche Westfalen- und Deutsche

Meistertitel gewonnen. Ihre Tanzsportgarde ist von 2005 bis 2011 sieben Mal in Folge „Deutschlands erfolgreichster Verein im karnevalistischen Tanzsport“ geworden. Etwa 150 Mitglieder zählt die Tanzsportgarde, die sowohl die traditionellen Funkenmariechen im Karneval stellen kann als auch beim Schautanz mit Kreativität in Kostümen und mit Ausdrucksstärke punktet. Im Oktober bei einem Turnier in Koblenz zeigten sie eine souveräne Leistung und erreichten zweimal mit 466 Punkten Platz 1. Mit ihrem Motto „Zeit, dass sich was ändert!“, knüpften sie auch an den Zeitgeist an. „Zeit, dass sich was ändert!“ als Motto bezieht sich auf die Nutzung regenerativer Energien, womit nicht das Tanzen gemeint ist; aber natürlich kann man auch sehen, wie allein durch die rhythmischen Bewegungen die Tanzenden sich und ihr Publikum mit Energie aufladen. Gemeint sind hier eigentlich Wind, Wasser

und Sonne. Dafür gab es Kostüme mit lachenden Sonnen, aufgenähten Windrädern oder fließenden Wasserwellen als Ärmel. Während die Karnevalsgarden mit ihren Aufmärschen ein ganz exaktes Auftreten mit einer unglaublichen Gelenkigkeit brauchen, kommt es in den Schautänzen zusätzlich darauf an, eine Geschichte zu erzählen sowie Gedanken und Gefühle auszudrücken, was denn auch mit großer Frische und sportlichem Elan gelingt. Die Schautänze der vergangenen Jahre hatten ebenso phantasievolle Kostüme wie auch freche Titel wie „Pippi Langstrumpf “, „Wir werden euch schon scheuchen“, „Faszination der Schlange“ oder „Wir nehmen unser Leben selbst in die Hand“. In Harsewinkel weht ein frischer Wind. Trainiert werden die Gruppen ehrenamtlich von 16 ausgebildeten Trainerinnen, die zweimal in der Woche tatkräftig neben ihrem Beruf dieses schöne Hobby

weitergeben. Etwa acht Stunden Trainingszeit in der Woche müssen die Mitglieder absolvieren, wobei der Spaß nicht zu kurz kommt. Aus dem Karnevalstanz ist in Harsewinkel – und nicht nur dort – ein richtiger Leistungssport geworden. Beginnen können die Kinder mit vier Jahren und lernen auch schnell, auf einer Bühne aufzutreten. Aufgeteilt sind die Wettbewerbe für Junioren- und Seniorengruppen – das Alter ist nach oben offen. Tanzsportvereine dieser Art gibt es viele, die sich bei Turnieren treffen und eindeutige Kriterien erfüllen müssen: Beim Gardetanz sind das Aufmarsch, Grundstellung, Uniform, Ausstrahlung, Schrittvielfalt, Schwierigkeitsgrad, Darstellung der Disziplin, Exaktheit und Ausführung sowie Choreografie. Beim Schautanz zählen Thematik, Originalität, Kreativität, Kostüme, Schritt- und Bewegungsvielfalt, Ausführung, Musik und Choreografie.

Die Schautänze haben freche Titel: „Wir werden euch schon scheuchen“, „Faszination der Schlange“ oder „Wir nehmen unser Leben selbst in die Hand“.

Für die Herstellung der Kostüme, die sich neben professionellen Bühnenentwürfen durchaus sehen lassen können, haben sich einige Mütter gefunden, die beim Entwerfen und Nähen helfen. Schminken und Frisieren vor den Auftritten unterstützt die Bühnenwirksamkeit. Denn schließlich geht es nicht nur um sportliche Wettbewerbe, sondern auch um Auftritte bei Karnevalsfeiern, Festumzügen, bei eigenen Veranstaltungen und bei Einladungen zu Schautänzen. Da klingelt dann auch mal etwas Geld in der Kasse durch Eintrittsgelder und Gagen. Das wird dringend gebraucht, auch wenn ein Verein die Arbeit unterstützt und ortsansässige Firmen als Sponsoren fungieren. Das Schönste jedoch, so verriet uns die Cheftrainerin und Leiterin Daniela Schaffarik, sind der Teamgeist, das Zusammenwirken, die gemeinsamen Planungen und Begegnungen. „Wir sind eben wie eine große Familie und wir alle machen das mit ganz viel Herz, das ist sicher auch der Grund für unseren Erfolg.“

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Bildhübsche Französin, 51 / 1,62 – Witwe Informatikerin SYLVIE hat eine schöne, schlanke Figur, weiblich-erotische Ausstrahlung und ein feinsinniges Gesicht mit langen blonden Haaren. Ihr charmanter Akzent unterstreicht ihr fröhliches Wesen, sie bezeichnet sich als warmherzig, zärtlich, treu + anschmiegsam. „Ich brauche keinen Versorger, sondern sehne mich - nachdem genug Zeit vergangen ist - wieder nach Liebe + Geborgenheit. Ich bin ortsungebunden. Welcher ehrliche + verlässliche Mann, gerne auch älter, möchte mir sein Herz schenken?“ Kontakt: 069/ 175 36 70 80 Lebenslustige Ärztin, 48 Jahre „Was soll ich viel über mich sagen: Ich bin eine selbständige Ärztin, schlank, sportlich mit schönem dunkelbraunen Haar und grünen Augen. Ich liebe klassische Musik, Musicals, Theater und Kunst - aber auch gemeinsame Radtouren. Aber viel wichtiger bist doch Du, der zuverlässige sympathische Mann (gerne bis in die 60er), den ich schon so lange suche. Kannst Du Dir eine Beziehung mit einer temperamentvollen, natürlichen und anpassungsfähigen Partnerin vorstellen, die attraktiv, gesellig und unternehmungslustig ist? Dann nimm doch das Glück in beide Hände und melde Dich möglichst schnell bei mir.“ Kontakt: 069/ 175 36 70 80

Aparte Witwe, 47 / 1,74 mit schlanker, zierlicher Figur, blonden langen Haaren und braunen Augen - ohne Übertreibung eine wirkliche Augenweide. Ihr Wesen ist ansprechend und sympathisch. Als Physio-Therapeutin ist sie in eigener Praxis erfolgreich tätig. Nur das Schicksal machte sie frei. Nach überwundenem Schmerz wünscht sie sich wieder Geborgenheit und innige Liebe. „Welcher niveauvolle Mann, bis in die 60er, gibt meinem Herzen wieder ein Zuhause?“ Kontakt: 069/ 175 36 70 80 Patrizia, bezaubernde Apothekerin, 48 / 1,70 ist selbständig, hat eine Top-Figur, blonde Haare und ein strahlendes Lächeln. Sie sucht einen außergewöhnlichen, interessanten und unabhängigen neuen Partner, eventuell auch in den 60’ern, für eine gemeinsame und glückliche Zukunft. Sie ist eine anziehende, elegante Persönlichkeit, die sich souverän und eloquent auf jedem Parkett bewegen kann. Trotzdem können Sie mit ihr auch „Pferde stehlen“. Genießen Sie die Aufmerksamkeit dieser herrlichen Frau, die alle Blicke auf sich zieht, und die sich nach beglückender Zweisamkeit und starken Armen sehnt. Kontakt: 069/ 175 36 70 80

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KULINARISCHES

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

Die Autorin von „Mad Hungry“ über Familienbande, Improvisation und altmodisches Essen.

W

er hat aus Ihnen eine leidenschaftliche Köchin gemacht? Ich bin in der großen italienischen Familie meines Vaters aufgewachsen, da war es praktisch unmöglich, sich nicht fürs Essen zu interessieren. Meine Mutter Rose hat für uns sechs zu Hause immer einfach, aber frisch gekocht und erst, als ich selbst kochen musste, begann ich, das zu schätzen. Meine Liebe zum Kochen erwachte so richtig, als ich meine eigene Familie bekochen musste. Daraus entwickelte sich eine ganze Karriere als Küchenchefin, Kochlehrerin, Betreiberin eines Partyservices, Autorin und Food-Journalistin. Eine Mutter, die jeden Tag kochen muss, hätte auch abschreckend wirken können. Fußballtraining, Elternabende und Geschäftsessen nehmen wir so wichtig in unserem Leben. Es gibt keinen Grund, warum wir das mit unseren täglichen Mahlzeiten nicht genauso tun sollten, ob man nun Familie hat oder nicht. Ein Essen anzurichten ist nicht aufwendiger, als das Haus zu putzen, den Rasen zu mähen oder den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen. Wenn wir die Mahlzeiten wichtiger nehmen und sie gemeinsam mit den Menschen, die wir lieben, zubereiten, ernähren wir uns nicht nur gesünder, sondern schaffen auch eine tolle Atmosphäre. Zusammen das Frühstück,

Mittag- oder Abendessen herzurichten, wird auf einmal zu einem Event, etwas, worauf man sich freut und das ist dann viel mehr als einfach nur zu essen. Welche Zutaten sollte man immer zu Hause haben, um spontan ein schmackhaftes und gesundes Essen zu zaubern? Ich habe immer Olivenöl, irgendeine Art von Pasta, Dosentomaten, Thunfisch in der Dose, Bohnen, Reis und Eier vorrätig. Damit kann man einige tolle Sachen zubereiten. Solche Gerichte nenne ich immer „Es ist nichts zu essen im Haus …“ Wann ist für Sie ein Gericht rundum gelungen? Ein Gericht ist dann gelungen, wenn man es immer wieder essen möchte, wenn deine Familie fragt, kochst du das bitte für uns? Wenn deine Kinder oder Freunde wissen wollen, wie es geht, damit sie es

Bringt alle an einen Tisch: Lucinda Scala Quinn hat ein Herz für hungrige Jungs und Männer.

selbst machen können. Es muss nicht unbedingt leicht zuzubereiten sein, obwohl ich festgestellt habe, dass einige meiner beliebtesten Rezepte einfach aus vorhandenen Vorräten improvisiert werden können. Warum ist das gemeinsame Familienessen so wichtig – in einer Zeit, in der oft beide Eltern berufstätig sind, vielleicht wichtiger denn je? Eine gemeinsame Mahlzeit ist mit das Beste, was man für seine Familie tun kann – ob das Sie und Ihr Partner, Ihre Kinder, Freunde oder Mitbewohner sind. Gemeinsam zu kochen und zu essen ist so viel mehr, als einfach nur Nahrung zu sich zu nehmen. In einer Zeit, in der man so volle Terminkalender hat, gibt es kaum etwas Wichtigeres, als sich Zeit zu nehmen, um miteinander zu essen; zu erfahren, was die anderen am Tag erlebt haben – einfach zusammenzusitzen und miteinander zu reden. Das Essen bringt das Gespräch in Gang. Meine drei Teenager zum Reden zu bringen, ist nicht immer leicht, aber Sie wären erstaunt zu sehen, wie sie auf einmal erzählen, was in ihrem Leben los ist, wenn sie eigentlich nur fragen wollten, ob jemand ihnen mal den Brokkoli reicht. Es ist Ihnen gelungen, aus essenden auch kochende Männer zu machen. Was bringen Ihre Männer auf den Tisch? Die Männer in meinem Leben unterscheiden sich alle durch ihren Geschmack und ihr Können. Mein Mann liebt ein gutes Steak und macht großartige Spareribs. Meinem ältesten Sohn Calder habe ich das Kochen beigebracht, bevor er ins College ging. Als er zurückkam, hat er mir viele Variationen gezeigt, in denen er Vorräte oder Reste aus dem Kühlschrank verarbeitet hat. Viele dieser einfallsreichen Rezepte aus seiner College-Zeit haben Einzug in unsere Alltagsküche gehalten. Mein mittlerer Sohn Miles ist Profi-Koch. Er hat schon in vielen guten Restaurants gearbeitet. Wenn er nach Hause kommt, zeigt er mir sehr viel Neues – seine Kochkünste stehen einfach nochmal eine Stufe über

meinen. Bei ihm werde ich von der Lehrerin zur Schülerin. Luca, mein Jüngster, lernt gerade erst das Kochen. Mit 16 wird sein Leben stark vom Fußballtraining bestimmt, aber je näher seine College-Zeit rückt, desto wichtiger ist es ihm, auch selbst für sich kochen zu können. Sie empfehlen in Ihren „10 Geboten“ einfache und altmodische Gerichte. Was meinen Sie damit? Wenn ich von einfachen, altmodischen Gerichten spreche, meine ich diejenigen, die immer funktionieren. Die man immer machen kann, auch wenn kaum noch Vorräte im Haus sind; die man anderen weitergeben kann; Gerichte mit wenigen Zutaten und viel Geschmack. Probieren Sie nicht zu viele Rezepte auf einmal aus. Probieren Sie eines aus und kombinieren Sie es mit einem, das Sie aus dem Effeff können – muten Sie sich nicht zu viel zu, sonst verlieren Sie das Selbstvertrauen und das Kochen wird eher zur Last als zur Lust. Welche Tipps haben Sie für den „Hunger zwischendurch“, der bei Männern ständig herrscht und der sie so oft zu Junk-Food greifen lässt? Geben Sie Ihren Männern und Jungs tolle Snacks. Die Hungerattacken zwischendurch sind unvermeidlich, aber wenn man für gute Zwischenmahlzeiten sorgt, am besten mit Proteinen, kann man sie von den geliebten Chips abbringen. Frisches Gemüse, Käse, Nüsse – keinen Zucker, kein nährstoffarmes Zeug. Wenn man auf dem Herd etwas zubereitet, das lecker duftet, warten sie vielleicht sogar, bis das Essen fertig ist. Wie kriege ich notorisch Fleisch liebende Männer und Jungs dazu, auch mal frisches Gemüse, idealerweise aus dem eigenen Garten, zu essen? Ich sage immer, zum Gemüseesser wird man gemacht, nicht geboren. Als meine Jungs klein waren, haben sie manchmal Gemüse gegessen, manchmal nicht. Ich habe es trotzdem jeden Tag auf den Tisch gestellt, und wenn man es abwechslungsreich zubereitet (Schinkenspeck hilft immer!), greifen sie irgendwann zu. Mein mittlerer Sohn, Miles, hat Tomaten gehasst. Es gab keine Möglichkeit, ihn dazu zu bringen,

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Lucinda Scala Quinn im Interview

Männer unter sich: Familienleben spielt sich in der Küche ab.

eine zu essen – aber er liebte Brooklyn. Also haben wir ihm erzählt, die Tomaten kämen aus Brooklyn. Plötzlich aß er sie! Und zum Schluss: Was ist wichtiger für Sie: für Ihre Gerichte von Ihren Männern gelobt oder von ihnen bekocht zu werden? Wer freut sich nicht, wenn andere das Essen, das man für sie gekocht hat, loben? Aber noch mehr liebe ich das befriedigende Gefühl, das sich bei mir einstellt, wenn ich jemandem etwas beigebracht habe – seien es meine Söhne, mein Mann, ein Kollege oder eine Freundin. Ich verrate ihnen einen Tipp, eine Technik oder ein ganzes Rezept und sehe dann, wie sie selbst mit ihren Kochkünsten Erfolg haben oder sogar das, was sie von mir gelernt haben, an andere weitergeben. Was gibt es schöneres als ein tolles Essen, das dein Mann für dich gekocht hat?

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Lucinda Scala Quinn Mad Hungry So machen Sie Männer und Jungs satt und glücklich h.f.ullmann publishing, Potsdam 2011 19,99 EUR – 30,50 SFr

F O T O : D AV I D M . R U S S E L

Fütterung der Raubtiere Anke Wang

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ieses Buch schöpft aus dem Erfahrungsschatz der dreifachen Mutter, dementsprechend ist es alltagstauglich. Ein dicker Schinken, der gute Rezepte und überlebenswichtige Tipps für Familien enthält. Was tun, wenn eine Heerschar hungriger Heranwachsender spontan in die Küche einfällt? Wie kriege ich meine Kinder zum Frühstücken? Wie mache ich das perfekte Spiegelei? Wer diesen Almanach besitzt, kennt die Tricks. Das Buch sieht ein bisschen altmodisch aus und das ist es auch. Altmodisch und bewährt, aber nicht altbacken, sondern knackfrisch holt die amerikanische Autorin aus der italienischen Tradition ihrer Familie die Liebe zum Essen. Ideen, Tipps und Rezepte werden von Anekdoten aus der Familia gewürzt. Altmodisch und dadurch nachhaltig, kommen Tipps daher wie, „Kaufen Sie ganze Vögel“. Na gut und dann? Die Teile, die man nicht auftischt,

werden eingefroren, dazu kommen dann weitere, bis sie genug für eine Brühe ergeben. Vernünftige Sache. Sie bietet dem Leser Rezepte quer durch die Esskulturen, von Tackos, karamellisiertem Blumenkohl (einfach oder raffiniert), bis süßsaurem Lachs an. Dazu kommen Tipps für Mütter von Jungs, mit denen sie ihre wilden Kerle zum Helfen im Haushalt kriegen. Eines ist ganz klar. Nachdem diese die Burger, Pommes frites oder Rippchen von „Mama Lucinda“ gekostet haben, werden sie sich von da an nicht mehr mit Burgern von Fast-Food-Ketten abspeisen lassen. Dabei wird auf gesunde Ernährung samt dem ausführlichen Kapitel über Frühstücksrezepte geachtet. Fazit: Mama kocht am besten, aber ihre Jungs können es auch.

Kostprobe aus Mad Hungry Hähnchen mit Essigglasur

Für 6-8 Personen Dieses Gericht hat bei uns seit mindestens 20 Jahren einen festen Platz im Speiseplan. Ursprünglich

kochten wir es nach einem italienischen Rezept unbekannten Ursprungs, inzwischen ist es unser ureigenes Familienessen, obwohl mein Mann und ich es leicht unterschiedlich zubereiten. So viel ist jedoch sicher: Wenn der Rosmarinessig in der Pfanne auf die goldbraunen Hähnchenteile trifft, vollzieht sich eine wahrhaft alchimistische Reaktion – der Essig löscht die knusprigen braunen Stückchen ab und kocht zu einem Sirup ein, der in jedes Hähnchenteil eindringt und ihm ein agrodolce (süßsaures) Aroma verleiht. Wie viele der Gerichte in diesem Buch wird auch dieses noch besser, wenn man es im Voraus zubereitet. Am besten schmeckt dazu Polenta! • 250 ml guter Rotweinessig • 2-3 Knoblauchzehen, fein gehackt (etwa 2 EL) • 3 frische Rosmarinzweige, gehackt (etwa 2 EL) • 2,5 kg Hähnchenteile mit Knochen (jedes Teilstück noch einmal halbiert) • Grobes Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

• •

Natives Olivenöl extra 175 ml Hühnerbrühe, zuzüglich Brühe nach Bedarf

1) Mindestens 15 Minuten und bis zu 2 Stunden vor der Zubereitung Essig, Knoblauch und Rosmarin für die Marinade mischen. 2) Die Hähnchenteile gründlich salzen und pfeffern. Eine große Pfanne sehr heiß werden lassen und so viel Olivenöl durch Schwenken darin verteilen, dass der Boden bedeckt ist. Die Hähnchenteile mit der Hautseite nach unten die die Pfanne legen. Die Pfanne dabei nicht überfüllen, notfalls das Fleisch portionsweise braten. Die Hähnchenteile zunächst nicht bewegen, es dauert einige Minuten, bis sie angebraten sind und nicht mehr am Pfannenboden kleben. Von alle Seiten bräunen (10 Minuten pro Portion). Die Hitze gerade so hoch einstellen, dass das Hähnchen nicht anbrennt. Wenn alle Portionen gar sind, alle Hähnchenteile wieder in die Pfanne geben. 3) Die Hühnerbrühe zufügen und den Bratensatz vom Boden

lösen. Die Hitze reduzieren und 15 bis 20 Minuten einkochen lassen. Dann die Hitze wieder erhöhen und die Essigmischung zugießen. Die Pfanne 8 bis 10 Minuten schwenken und den Inhalt etwas bewegen, während der Essig verdampft und sich eine glänzende Glasur bildet. Sofort servieren.

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Wie bändigt man den Bärenhunger der wilden Kerle? Lucinda Scala Quinn kennt die Bedürfnisse einer hungrigen Männerbande, ihre Küche ist auf einen Haushalt mit drei Söhnen und einem Ehemann eingestellt. Rezepte für Mahlzeiten aus einer einzigen Pfanne, bei denen die Reste schmecken und die man locker für Überraschungsgäste anpassen kann, oder selbst gemachte Getränke, die einen Softdrinks vergessen lassen – hier ist die wichtigste Zutat Liebe. Die zweitwichtigste Zutat ist Vernunft, die schmeckt man aber nicht raus.


REISE

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

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Ein Himmel voller Farbtupfer Z

wei Wochen lang ist das Tannheimer Tal Schauplatz für Start- und Landemanöver der Heißluftballons – gemeldet sind 25 Teams aus aller Welt. Bunte Riesen heben täglich zwischen 11 und 12 Uhr ab und steigen, bis sie als leuchtende Farbtupfer über den Gipfeln schweben. Bei optimalen Wetterbedingungen brechen manche Piloten im Tannheimer Tal sogar zur Alpen-Überquerung auf. Andere genießen bei einer Tour ins benachbarte Allgäu den im Winter besonders weiten Ausblick auf die Märchenkulisse mit verschneiten Bergen und den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau. Gäste im Tannheimer Tal haben die Möglichkeit, an einer Ballonfahrt teilzunehmen. Der Preis beträgt 220 Euro pro Person. Inbegriffen sind die Mithilfe beim Auf- und Abbau sowie eine waschechte „Ballontaufe“ vom Piloten nach der ein- bis zweistündigen Fahrt. Der Brauch aus dem 18. Jahrhundert erhebt den Mitfahrer in den Adelsstand der Ballonfahrer. Anmelden kann man sich am Startplatz oder vorab bei Rudi Höfer unter

der Telefonnummer: +43 (676) 9 49 02 50. Kinder müssen mindestens 12 Jahre alt und 1,20 Meter groß sein. Abends bietet das Festival ein Rahmenprogramm. Ein Highlight ist das traditionelle Ballonglühen am 9. Januar in Nesselwängle und am 16. Januar in Jungholz, jeweils um 20 Uhr.

Festival-Highlight: Ballonglühen an den Alpen mit Walzermusik. Dabei bleiben die Ballonkörbe am Boden stehen. Die erleuchteten Ballonhüllen „glühen“ in der Dämmerung und wiegen sich zur sanften Walzermusik.

F O T O S : T O U R I S M U S V E R B A N D TA N N H E I M E R TA L

Von 8. bis 22. Januar steigen im Tannheimer Tal täglich Heißluftballone in den Tiroler Winterhimmel.

i Weitere Informationen bei: Tourismusverband Tannheimer Tal unter www.tannheimertal.com und +43 (5675) 62 20 0

Von 8. bis 22. Januar steigen beim 17. Internationalen Ballonfestival im Tannheimer Tal täglich Heißluftballone aus der ganzen Welt in den Tiroler Winterhimmel.

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LERNEN

The Epoch Times Deutschland / 2. November - 15. November 2011 / Nr. 293

Die Schlacht am Hausaufgaben-Berg oft, sie würden die Schule hassen. Diese negativen Gefühle sind sogar stark, doch woher kommen sie? Werden einem Kind viele Möglichkeiten gegeben, um Neues kennenzulernen und wird es dabei auf seinem Weg unterstützt, so wird es die Welt neugierig erkunden. Wird ihm das Gefühl vermittelt, es sei ein Versager und wenn es unter Druck gesetzt wird, es nur etwas machen muss, was es nicht möchte, so wird es sich dieser Situation entziehen Michael Courter wollen. Wenn Sie bedenken, dass eine gute Beziehung darüber entscheidet, ob Ihr Kind erfolgreich ist und s ist wichtig die Prioritäten Sie seine Kreativität und Lernbefür die Bildung des Kindes reitschaft fördern, dann helfen Sie zu ordnen. Warum berührt ihrem Kind wirklich. Wenn Sie in dieser Streit um die Hausaufgaben diesem Aspekt zuversichtlich sind, so? Die meisten Eltern zeigen ein löst sich der Streit auf, sodass Sie starkes Engagement, wenn es da- Ihr Kind auf seinem aufregenden rum geht, ihre Kinder zu unterstüt- Weg unterstützen können. zen, sodass sie im Leben erfolgreich sind – dies beginnt früh. Bei mir ha- Zuhören und ben ganz andere Aspekte als die Hintergründe verstehen Hausaufgaben Priorität. Warum bereiten die Hausaufgaben Schwierigkeiten? Es ist leicht dem Familienleben kommt zuerst Kind die Schuld für Probleme Die Familie steht an erster Stelle. zu geben. Wenn ich mich zu Das ist die allerwichtigste Regel für einem Kind setze und seinen den Erfolg. Es gibt viele Beweise da- Schulproblemen Aufmerkfür, dass zwischenmenschliche Be- samkeit schenke, erfahre ziehungen ausschlaggebend dafür ich die Hintergründe. Während Sie aufsind, ob ein Mensch in seinem Leben glücklich ist. Die wichtigste Be- merksam den Erkläziehung ist die zu den Eltern, denn rungen Ihres Kindes diese Beziehung legt den Grund- zuhören, warum es stein für alle folgenden. seine HausaufgaBedenken Sie, was für Auswir- ben nicht machen kungen die Streitereien um die konnte, klingt wahrHausaufgaben auf die Beziehung scheinlich vieles wie eine zu Ihrem Kind haben. Ich meine Ausrede. Unterbrechen Sie es trotznicht, dass Sie zu einer Art Kumpel dem nicht, hören Sie einfach nur werden sollen oder kleine Unstim- zu. Das ist wichtig für eine gute migkeiten vermeiden sollen. Wenn Beziehung. Menschen sind eher der Streit das Vertrauensverhält- gewillt zuzuhören, wenn ihnen zunis zu Ihrem Kind jedoch dauerhaft gehört wird und sie ernst genomstört, so ist er es nicht wert. Wenn men werden. Ihnen Ihre Kinder sagen, sie hassen Nachdem Sie aufmerksam zugeSie und dies länger als ein Tag an- hört haben, machen Sie Vorschläge. dauert, richten Sie mehr Schaden an, als Sie erreichen. Struktur und

Michael Courter ist Familientherapeut aus Kalifornien. Oft erlebt er, wie Eltern und Kinder sich wegen Hausaufgaben streiten.

Hilfestellung geben

Jedes Kind ist einzigartig, jedoch gibt es einige typische Probleme. Was ist wirklich wichtig für die Bil- Ein Grund für die häufigen Schwiedung Ihres Kindes? Kleine Kinder rigkeiten mit den Hausaufgaben sind sehr neugierig und erkunden liegt in dem noch fehlenden orgafasziniert die Natur. Ältere Kinder, nisatorischen Geschick. In diesem vor allem diejenigen, die Schwierig- Fall wissen Kinder oft nicht, welkeiten in der Schule haben, meinen che Aufgaben sie aufhaben oder sie

Fördern und Freude am Lernen beibehalten

F O T O : S . H O F S C H L A E G E R / P I X E L I O. D E

E

Hausaufgaben ohne Streit und Geschrei. Es ist wichtiger, dass Ihr Kind die Freude am Lernen und seine Neugier behält, als was letztendlich für Noten auf dem Zeugnis stehen. F O T O : D U W I T T / P I X E L I O. D E

finden das Hilfsmaterial zur Fertigstellung der Aufgabe nicht. Fällt es dem Kind zum Beispiel schwer, den Überblick darüber zu behalten, wird vorerst nur eine Aufgabe festgelegt und fertig gestellt. Dies gibt Selbstvertrauen und Antrieb. Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme sind auch verbreitet. Dies tritt häufig auf, wenn die Kinder nicht still sitzen können oder sich leicht ablenken lassen. Manche Kinder werden auch nicht entsprechend ihrem Leistungsniveau unterrichtet. Das führt zu Problemen, besonders bei Kindern, die ihren Mitschülern schon voraus sind. Zu manchen Kindern passt der standardisierte Lehrplan und Lernstil nicht. Verschiedene

Probleme erfordern individuelle Lösungen.

Die Bedürfnisse des Kindes verstehen

Dem Kind Pausen zu gönnen und ihm Zuwendung zu schenken ist eine Möglichkeit, die bei vielen Hausaufgabenproblemen wirkt. Zum Beispiel nach einer 20-minütigen Arbeitsphase 15 Minuten draußen spielen. Nach einer weiteren Arbeitsphase sollte etwas anderes gespielt werden. Dieser Ansatz ist ausgeglichen. Der erlebte Spaß in der Freizeit verbessert die Bindung und das Kind kann sich wieder besser auf seine Arbeit konzentrieren, sodass es schnell fertig wird.

SUDOKU Füllen Sie das Raster so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem umrandeten 3x3 Quadrat alle Zahlen von 1 bis 9 erscheinen, und zwar so, dass jede Zahl nur einmal vorkommt.

LEICHT

BILD DER WOCHE SCHWER

SCHWER

Jungwölfe in der sächsischen Lausitz wurden mit GPSHalsbandsendern ausgestattet, um ihre Bewegungen zu verfolgen. Wölfe können bei ihren Wanderungen mehr als 70 Kilometer pro Tag zurücklegen. Insgesamt leben rund 60 Wölfe in ganz Deutschland.

LÖSUNGEN LEICHT

FOTO: NABU/H. POLLIN

Ein „Isegrimm“ namens Alan


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