The Epoch Times Deutschland 03-08-2011

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epochtimes.de

Angriff der Zombie-Rechner mit Würmern und Trojanern Seite 4

3. August - 16. August 2011 / Nr. 287 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Präventivmaßnahmen gegen Piraterie Seite 6

Thomas Hengelbrocks Tannhäuser-Wunder in Bayreuth Seite 9

Grassroot-Revolution auf dem „Tahrir-Platz“ Spaniens Es begann mit dem Internet-Aufruf zum Protest am 15. Mai, um „Reale Demokratie jetzt!“ zu fordern. Die Demonstranten wurden „Indignados“ genannt, die Empörten.

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Künstliche Intelligenz Eine neue Form des Lebens? Wie wird sich dieses Phänomen in Richtung „Bewusstsein“ weiterentwickeln? Es gibt Stimmen die behaupten, die künstliche Intelligenz hätte bereits begonnen, die Menschen zu beherrschen.

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F O T O : J O N AT H A N N A C K S T R A N D /A F P/G E T T Y I M A G E S

Das Erfolgsrezept der Kommunisten im Westen Unsere chinesische Kollegin Lea Zhou – aufgewachsen im kommunistischen China –sprach mit der Publizistin Bettina Röhl über ihr Buch „So macht Kommunismus Spaß!“ mehr auf Seite 12

Die Bilder der Trauer in Norwegen und des gegenseitigen Trostes werden länger im kollektiven Gedächtnis bleiben, als die Schreckensbilder von Tod und Verwüstung. Eine weitgehend intakte Gemeinschaft kann in Zeiten des partiellen Schreckens eine besondere tragende Kraft des Miteinanders und der Freundschaft entwickeln. Kräfte, die im Menschen existieren und die sich im gegenseitigen Zuspruch, in Kerzen und einfachen Blumenangebinden zeigten.

Luxus in Zeiten des Internets Neue Zeiten, neue Werte: Wenn jeder im Internet einfach alles erleben und haben kann, wie wird dann der gute alte Luxus definiert.

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Der Deutschen neuestes Hobby: GOLD

Tut gut: Internationaler Tag der Freundschaft

im Internet sind mannigfaltig GoldGOLD: Goldbarren, Goldwasch-Schnellkurse zu finden und Anleihen, Goldmünzen, viele Orte werben Touristen ein mit Gold unterm Kopfkissen, preiswerten Goldschürf-Kursen und Leihwerkzeug. Goldtropfen, Goldwasser, Gold-Nuggets, Gold-Claim, Hobby mit Hintergedanken Goldstaub, Goldflitter, ioniAktuell zum Boom gibt es Ratgesiertes Gold, Goldschmuck, ber-Sendungen auch in den ersten die Journalisten und Blattgold, Zahngold, Rhein- Programmen, andere im Selbstversuch zeigen. gold, Rauschgold – Haupt- In hüfthohen Gummistiefeln oder Anglerhosen stapfen und stehen sie sache GOLD.

Freundschaft zwischen den Völkern und Kulturen ist eigentlich der Gründungsgedanke der Vereinten Nationen und das ist etwas sehr Wertvolles.

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ie Goldpreise steigen und steigen. Und je weniger erschwinglich so ein kleiner Goldbarren oder die wertvolle Goldkette wird, umso größer wird der Wunsch nach dem Besitz des wertvollen Edelmetalls. Findige Trendsetter rufen deshalb ein neues Hobby aus für alle Träumer, alle Hoffungsvollen und alle Gierigen – Goldsuchen in Deutschland.

Goldschürfkurse boomen

Ob mit Goldwasch-Schale und Gummistiefeln oder mit Metall-Detektor und Geologenhammer und Lupe – alle denkbaren Varianten sind im Trend. Schulen haben Goldwasch-AGs, Firmen machen Goldwasch-Betriebsausflüge. Ebay bietet Goldwaschpfannen an in rund, viereckig, sechseckig, gebraucht und neu, aus USA, Deutschland oder Tschechien. Amazon bietet Bücher und Ratgeber aller Art an,

Goldflitter

In Deutschland werden meist Goldflitter gefunden,

Renate Lilge-Stodieck

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Von Goldnuggets in dieser Größe kann man in Deutschland nur träumen.

FOTO: JOE R AEDLE /NE WSMAKERS

Sonja Flesch-Reiss

im Wasser von steinigen Flüssen, auch im Rhein und in der Elbe, oder bequemer noch, sitzen auf wasserfesten Duschhockern in fließenden Gewässern und häufen Gestein in Goldwasch-Rinnen oder Goldwasch-Pfannen. Leicht soll es sein, wird beteuert, das richtige Goldwaschen. Steine, Schlamm und Sand müssen im Wasser in Bewegung gehalten werden, damit das schwerere Gold sich nach unten absetzen kann. Wie gut, dass man vorher schon weiß, dass nicht mit größeren Nuggets zu rechnen ist. Ein Nugget, also ein relativ reines Goldklümpchen, kommt bei uns nur selten vor und ist dann nicht größer als ein halber Zentimeter, ist also eher ein Mikro-Nugget. Aber Nuggets sind extrem selten, nur ein Prozent aller Goldfunde sind in Nugget- oder MikroNugget-Form.

oder besser gesagt: Flitterchen! Zwanzigtausend solcher Flitterchen von 2-4 mm Größe ergeben etwa ein Gramm Gold von häufig 2022 Karat Reinheit. Profis sammeln auch noch kleinere Mini-Flitterchen bis 0,2 mm Größe, von denen man dann zweihunderttausend braucht für ein Gramm Gold. Das ist dann schon eher für die Goldwäsche im größeren Stil, nicht für den HobbyGoldsucher, der das Gefühl von Freiheit und Abenteuer im nächstgelegenen Fluss, am Wochenende, im Urlaub, mit und ohne Familie, und erst einmal unter Anleitung erfahrener Goldwäscher sucht.

icht ganz neu sind Feiern zum Tag der Freundschaft am 30. Juli, aber seit einem offiziellen UN-Beschluss vom 11. April dieses Jahres wurde aus diesem Tag der „Internationale Tag der Freundschaft“ gemacht. Er soll der Freundschaft zwischen den Menschen, den Kulturen und den Ländern dienen. „Es ist eigentlich erstaunlich, dass die UNO erst jetzt diesen Tag der Freundschaft international einrichtet“, sagte dazu Prof. Dr. Michael Grünbart zur Epoch Times, „denn die Freundschaft zwischen den Völkern und Kulturen ist an sich der Gründungsgedanke der Vereinten Nationen und sie ist etwas sehr Wertvolles. Es lohnt sich, darauf besonders aufmerksam zu machen.“ Freundschaften und Freundschaftsnetzwerke hätten sich in der Geschichte immer wieder als wichtige soziale Werkzeuge erwiesen, sagt der Historiker und Byzantinist vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. Prof. Grünbart sieht viele Parallelen zwischen Geschichte und Gegenwart: Zur

Pflege politischer Verbindungen hätten etwa in byzantinischer Zeit (330-1453) – seinem speziellen Forschungsgebiet – genauso wie heute Bankette zu Staatsbesuchen, Gastgeschenke, rote Teppiche und festliche Empfänge gedient. Die Feinheiten im diplomatischen Zeremoniell ähnelten sich ebenfalls stark, wenn man historische und gegenwärtige Abläufe vergleiche. Grünbart gehört dem internationalen Forschungsprojekt „Medieval Friendship Networks“ an, das über verschiedene mittelalterliche Kulturen hinweg vergleicht, wie Freundschaften funktionierten.

zur Vorsicht. Man kann dessen Bedeutung nicht mit heutigen Vorstellungen von emotionaler und uneigennütziger Verbundenheit zwischen Freunden gleichsetzen. „Ganz offen schrieb beispielsweise 1158 ein Zeitgenosse über ein Abkommen zwischen Wilhelm I. von Sizilien und dem byzantinischen Kaiser Manuel I., dass keine ‚ehrliche Eintracht‘, sondern der gegenseitige Nutzen im Vordergrund stand. Obwohl die vermeintliche Freundschaft der beiden Herrscher alles andere als uneigennützig war, profitierten Kriegsgefangene und Soldaten sehr davon.“

Parallelen zu sozialen Netzwerken

Ein pragmatischer Freundschaftsbegriff

Überlieferte Briefe weisen nach den Worten des Wissenschaftlers gewisse Parallelen zu sozialen Netzwerken wie Facebook auf: „Dem Verfasser von Briefen ging es mitunter schlicht darum, ein Lebenszeichen zu geben, Neuigkeiten auszutauschen, sich in Erinnerung zu rufen oder einfach sein Schreibund Lesebedürfnis zu stillen.“ „Auch heute“, so sagt Grünbart, „gibt es ein immerwährendes Bedürfnis nach Kommunikation, nach Bestätigung, auch nach Selbstdarstellung, das mit Facebook oder Twitter leicht befriedigt werden kann. Netzwerke entstehen und weltweite Verbindungen, die noch vor wenigen Jahren nicht zur Verfügung standen, allerdings auch mit Gefahren der Täuschung und des Missbrauchs.“ Wenn allerdings das Wort „Freundschaft“ in einem historischen Text fällt, rät Grünbart

Die Menschen im mittelalterlichen byzantinischen Reich pflegten laut Grünbart einen pragmatischen Freundschaftsbegriff: „Man durfte Freundschaft einsetzen, um etwas zu erreichen.“ In der damaligen Politik sei Freundschaft häufig ein erster Schritt zur Anbahnung einer Verwandtschaftsverbindung gewesen, erläuterte der Experte. „Wollte das Kaiserhaus seine Beziehungen zu anderen Mächten festigen, ließ es freundschaftliche Bündnisse möglichst mit verwandtschaftlichen Verhältnissen untermauern.“

Fortsetzung auf Seite 2


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Deutschland

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Fortsetzung von Seite 1 Die nach Byzanz verheirateten Prinzessinnen hätten einen griechischen Namen annehmen müssen. Wie Piroschka von Ungarn, die zu Beginn des 12. Jahrhunderts Johannes II. heiratete, wurden viele von ihnen zu ihrer Hochzeit auf den Namen „Eirene“, also „Frieden“, getauft.

Freundschaft als gesellschaftlicher Kitt

Wie wichtig staatliche Freundschaft in ihrer Funktion als gesellschaftlicher Kitt war, zeigte laut Prof. Grünbart auch eine Episode ihrer Abwesenheit. Quellen hätten die Herrschaft von Andronikos I. Komnenos 1183 bis 1185 als unerträgliche „Zeit des Zwietrachts“ bezeichnet, in der „alle Bande des Vertrauens, selbst zwischen den engsten Verwandten, zerrissen waren“. Geht man noch tiefer in die europäische Kulturgeschichte, dann findet man in der Mythologie der Griechen den Göttervater Zeus als Hüter der Gastfreundschaft. Man traf sich mit Freunden zum Gastmahl oder diese wurden die Grundlagen von Freundschaften. Berühmtestes Zeugnis davon legt Platons „Gastmahl“ ab. Die Rituale sind bis heute erhalten auch im offiziellen Rahmen der Arbeitsessen von Politikern oder Geschäftsleuten oder des gemeinsamen Festessens bei Staatsbesuchen. Aber auch im persönlichen

Freundeskreis spielt das gemeinsame Essen eine verbindende Rolle. Freundschaftsrituale gibt es privat und im öffentlichen Rahmen in Form von Gastgeschenken, die der Gast mitbringt, sie sind unerlässlich, um die Wertschätzung der Beziehung zu zeigen. Auch früher, so der Forscher Grünbart, hätte man den Briefen, die zwischen Gelehrten getauscht wurden, Geschenke beigefügt, um eine besondere Verbindung herzustellen.

Der persönliche Kontext

Ein besonders trauriges Kapitel ist der Verrat unter Freunden, den viele Menschen, die in Diktaturen gelebt haben, erleiden mussten. Diese Wunden gehen so tief und sind so schmerzhaft, dass auch die Nachforschungen darüber oft weit hinausgeschoben werden – bei der Stasi-Unterlagenbehörde gehen immer noch Anfragen ein von ehemaligen DDR-Bürgern, die erst jetzt die Kraft finden, einen Rückblick in ihr eigenes Schicksal zu wagen. „Am tiefsten schmerzen Wunden, uns geschlagen // Von Feinden, die der Freundschaft Larve tragen.“ – Das dichtete der deutsche Schriftsteller Friedrich von Bodenstedt im Jahr 1882. Und daran zerbrechen Freundschaften. „Hier muss man unterscheiden zwischen denen, die aktiv beendet werden und solchen, die einfach auslaufen“, erklärt Dr. Horst Heidbrink, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fern-

Uni Hagen. „Die bewusste Entscheidung, sich von einem Freund oder einer Freundin zu trennen, ist oft die Folge eines Vertrauensbruchs. Wenn etwa intime Informationen an Dritte weitergegeben werden, verkraften das viele Freundschaften nicht.“ Als wichtigste Voraussetzung für die Beständigkeit einer Freundschaft fand Heidbrink heraus, dass ein Gleichgewicht im Nehmen und Geben bestehen müsse. „Dabei geht es nicht darum, dass der eine dem anderen nicht ohne Gegenleistung hilft. Insgesamt und über einen längeren Zeitraum muss das Verhältnis ausgeglichen sein“, betont Heidbrink. Ein verlogenes Beispiel, wie die Hoffnungen auf Freundschaft missbraucht werden können, lieferte der Begrüßungsruf „Freundschaft“ der FDJ, dem Jugendverband in der ehemaligen DDR. Denn bei dem Wunsch nach Meinungsfreiheit und Reisefreiheit hörte die „Freundschaft“ ganz schnell wieder auf. Und ein bewegendes Beispiel, wie ein ganzes Volk in freundschaftlicher Weise etwas Unfassbares erträgt, gibt Norwegen in diesen Tagen ab. Kronprinz Haakon sprach von einer „mit Liebe“ gefüllten Straße. „Wir haben die Kraft, dem Hass mit Zusammengehörigkeit zu begegnen. Wir haben gewählt, wofür wir stehen.“

F o t o : J eff J M i t c h e l l /Gett y I m ag e s

Tut gut: Internationaler Tag der Freundschaft

Kronprinz Haakon sprach von einer „mit Liebe“ gefüllten Straße, als 150.000 Norweger sich auf den Weg zum Trauergottesdienst nach Oslo machten.

Gedenken am 20. Juli an Menschen von Adel in China So wie der 20. Juli in Deutschland zu einem Ehrentag geworden ist für die Menschen, die sich 1944 Hitler entgegenstellten, so ist der 20. Juli 1999 noch immer ein trauriger Tag für die edlen Menschen, die seitdem in China verfolgt werden Renate Lilge-Stodieck

F o t o : J a s o n Wan g / T h e E p o c h T i m e s

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Rechtsanwalt David Matas aus Kanada kam nach Berlin zu einem Medizinerkongress in der Humboldt-Universität.

erlin – Besuch aus Kanada hatte sich am Vorabend des 20. Juli in Berlin angesagt. Für Deutsche ist der 20. Juli seit 1944 ein bitteres Datum, schlug doch das Attentat auf Hitler fehl und wurde mit der Exekution der Attentäter in Berlin geahndet. Diejenigen, die damals umgebracht wurden, zählten zu den nachdenklichsten und mutigsten deutschen Köpfen, größtenteils Angehörige des deutschen Adels. Wobei man Adel in diesem Fall ganz ernst im Wortsinn nehmen darf. Und so ist es nicht nur ein bitteres Datum, sondern ein ermutigendes. Vor dem Reichstag wurde an diesem Tag – wie jedes Jahr im ehrenvollen Gedenken an den Grafen Stauffenberg und seine Freunde – den Rekruten der Bundeswehr der Eid abgenommen. Bereit zum Einsatz für einen demokratischen Staat. Für diejenigen, die sich zu den Praktizierenden von Falun Gong zählen, ist der 20. Juli 1999 ein bitterer Tag, ob sie

nun in Deutschland, in China oder in einem anderen Land leben. An jenem 20. Juli setzte nämlich der damalige Staatschef Chinas und Parteichef der herrschenden Kommunistischen Partei eine wüste Kampagne gegen die politisch harmlose und desinteressierte, zur buddhistischen Richtung zählende Gruppe von Falun Gong in Gang. Verbreitung von Aberglauben war einer der abstrusen Vorwürfe, die der um seine Macht fürchtende Jiang Zemin erhob, ganz im Gefolge der tödlichen Kampagnen von Mao. Ein Machtkampf gegen Menschen, die nach Millionen zählen, die aber gar keine Macht wollen. Verhaftungen bei Nacht und Nebel, Bücherverbrennungen, Diffamierungskampagnen bis hin zu einer zu Propagandazwecken inszenierten vermeintlichen Selbstverbrennung, Folter und erzwungene Geständnisse – nichts war den Verfolgern zu niedrig, um damit gegen Falun Gong vorzugehen. Und nichts hat vermocht, Falun Gong auszulöschen. Das alles währt nun schon seit zwölf Jahren und ebenso lange und ebenso friedlich wie von Anfang an beschränkt sich Falun Gong darauf, gemäß seiner Lehre von Toleranz, Güte und Wahrhaftigkeit, mit Infoständen, Flyern und Gesprächen auf die inzwischen auf die ganze Welt ausgeweitete Verfolgung von Falun Gong aufmerksam zu machen. Öffentlichkeit im Ausland herzustellen, sehen die Praktizierenden als ihre einzige Möglichkeit, die sie dem Wahnsinn der Zwangsarbeit, Umerziehung und Folter in China entgegenzusetzen haben. In China läuft die Aufklärung von Mund zu Mund durch die Mutigen von Falun Gong, und so ist der 20. Juli auch für sie ein ermutigendes Datum.

Der Gast aus Kanada

Am Tag vor dem 20. Juli konnten die Berliner Praktizierenden in diesem Jahr den Gast aus Kanada begrüßen, der sich ihrer Sache in besonderer Weise annimmt. David Matas, Rechtsanwalt aus Winnipeg, spezialisiert auf Asylrecht und Menschenrechtsfragen, deckte 2006 gemeinsam mit David Kilgour, ebenfalls Jurist und ehemaliger kanadischer Staatssekretär, ein unglaubliches Verbrechen auf, das bis heute andauert und das an den Falun Gong-Praktizierenden in China verübt wird: Organraub. Obwohl er und sein Kollege zunächst nicht an diese Vorwürfe glauben wollten, die ihnen berichtet wurden, fanden sie doch in vielen dokumentierten Telefongesprächen mit Transplantationsärzten in China heraus, dass man bei Bedarf in sehr kurzer Zeit Nieren, Herzen, Leber, Augenhornhäute und anderes in China erhalten konnte. Stammen die Organe von Falun GongPraktizierenden, gilt das wie ein besonderes Gütesiegel. Durch die gesunde Lebensweise ohne Zigaretten und ohne Alkohol und durch die fünf stärkenden Übungen gelten Falun Gong-Praktizierende zu recht als besonders gesund. Und sie sind wie eine „Organbank“ in den Arbeitslagern zur Verfügung. Geheim und ohne Rechte. Matas und Kilgour kamen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass faktisch das gesamte Transplantationswesen Chinas den Tod von Gefangenen in Kauf nimmt, um einen lukrativen Organhandel zu betreiben. Für über 40.000 Transplantationen in den Jahren bis 2006, und inzwischen wurden es noch mehr, gibt es keine Nachweise über die

Impressum Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung) Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Kultur und Unterhaltung), Anke Wang (The Epoch Life) Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchin redaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini Verlag und redaktion Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin, Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684, E-Mail: Chefredaktion@EpochTimes.de

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Herkunft der Organe. Und es gibt kaum freiwillige chinesische Organspender, es widerspricht ihrer mentalen Einstellung. Die fast lückenlose Geheimhaltung gelingt, weil die chinesischen Militärkrankenhäuser involviert sind, für die es ein lukratives Geschäft ist.

„Beendet die Verfolgung sofort!“

Über diese Tatsachen hatte David Matas am Nachmittag in der Humboldt-Universität referiert anlässlich des „International Congress for Law and mental Health / Berlin 17. - 23. Juli 2011“. Zum Abschluss dieses Vortrags sagte Matas: „Mehr und mehr Ärzte und Organisationen nehmen das Thema ernst und lassen sich nicht mehr durch Chinas ‚Erklärungen‘ täuschen.“ Kilgour und er wären in den letzten fünf Jahren in über 40 Ländern gewesen und in über 70 Städten. „Wir sind zwar nur zwei, da kann man nicht so viel schaffen; aber dafür, dass wir nur zwei sind, haben wir schon ganz schön viel erreicht“, so zog er am Abend Bilanz, als er im Nikolaiviertel in der Berliner Gedenkbibliothek für die Opfer des Kommunismus einen weiteren Vortrag hielt. Am Abend des 20. Juli hielten die Berliner Praktizierenden eine KerzenMahnwache vor der chinesischen Botschaft ab für ihre Edlen in China, die auch nach zwölf Jahren noch viele Millionen zählen, und für die Toten, die nicht vergessen werden. Weltweit gab es aus diesem Anlass Demonstrationen, Informationsveranstaltungen und Mahnwachen. Alle fordern sie unbeirrt, genau wie David Matas es ausdrückte: „Die Verfolgung von Falun Gong muss nicht morgen beendet werden, sondern heute, sofort!“


Deutschland

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Der Deutschen neuestes Hobby: GOLD Natürlich ist die Goldsuche mühsam. Und die Freude ist groß, wenn nach den üblichen drei Stunden Goldwaschkurs im Transportröhrchen wenigstens irgendetwas glitzert und funkelt. Glänzende Augen und ein bisschen Goldrauschstimmung täuschen nicht darüber hinweg, dass es sich hier um harte Arbeit, Muskeltraining im Freien und Abhärtung im kalten Wasser handelt. Der Gewinn am Anfang ist häufig der Kick, etwas Ungewöhnliches zu tun, interessante Menschen kennenzulernen und nach stundenlanger Plackerei in frischer Luft ein gesunder Appetit auf die dem neu gewonnenen Hobby entsprechend rustikale Kost. Ein kräftiger Ganzkörper-Muskelkater am nächsten Tag bestätigt, dass man sich erfolgreich mit edlem Tun um edles Gold bemüht hat. Auch hier scheint der Weg wichtiger als das Ziel zu sein.

Und wer die Goldrushs in Alaska und Kalifornien noch im Hinterkopf hat und nachdenkt darüber, wer diejenigen waren, die wirklich am Goldrausch verdienten und Geld gemacht haben, der macht

Oh, wie ist es am Rhein so schön bei der Goldwäscherei.

Der Goldpreis steigt in diesen unsicheren Zeiten weiter. Am heutigen Tag kostet ein Gramm Gold etwa 36 Euro, Tendenz steigend. Natürlich zahlen Goldankäufer etwa ein Fünftel weniger, sie wollen ja auch etwas daran verdienen. Bei Rheingold werden auch mal 100 Euro pro Gramm gezahlt. Da kann sich jeder ausrechnen, was er so mit seinem Hobby im Schnitt „verdienen“ könnte, wenn er erst einmal die Kosten für seine Ausrüstung raus hat. Und da kann man richtig investieren, obwohl die Preise im Vergleich zu anderen Hobbies doch überschaubar bleiben. Bei ebay gibt es die Goldwaschpfannen schon ab zwölf Euro, Anglerhosen oder Gummistiefel leiht man erst einmal bei Freunden und Bekannten, Literatur wie „Lockruf des Goldes“ von Jack London hat man seit früher Jugend im Keller oder bei Muttern

Abenteuerspielplatz Deutschland

Erfahrene Goldsucher wissen, dass schon allein das Wort „Gold“ im Namen eines Ortes, Berges oder Flusses der Hinweis ist, dass in früheren Zeiten hier erfolgreich Gold gewonnen wurde. Man kann historische Literatur zu Rate ziehen oder sogar Sagen und Legenden aus der jeweiligen Region. Einfacher geht’s per Tourist-Info, denn diese touristische Attraktion wird sicher nicht verschwiegen. Es gibt also Gold zu finden im Rhein vom Oberlauf bis Mainz, wenn man bedenkt, dass Vater Rhein begradigt wurde und nicht in seinem ursprünglichen Bett fließt. Es gibt Gold im Schwarzwald, an der Mosel und im Hunsrück, in der Eifel, an der Eder und an der Elbe, im Thüringer Wald, im Fichtelgebirge, im Harz, im Erzgebirge, in der Oberpfalz, im Bayerischen Wald und in bayerischen Alpenflüssen. Der Renner, das deutsche „Eldorado“, aber ist Thüringen. Der Goldabbau in den Minen ist zwar noch nicht wieder aufgenommen worden, aber durch Verwitterung ausgewaschenes Berggold, das sogenannte Seifengold, gibt es in vielen Flüssen des Landes. Schon früher wurde an der Grümpen bei Theuern Gold gewaschen und auch heute noch gilt dieser fünfzehn Kilometer lange Nebenfluss der Itz als goldreichster Fluss Deutschlands. Anbieter F o t o : D OMI N I Q U E FAG E T/A F P/G ett y I m age s

Hobby mit Zukunft

sind sicher einst wie heute eine sichere Geschäftsidee mit hoher Gewinnspanne und hohem ServiceWert für künftige Generationen von Goldsuchern in Deutschland.

heute hier auch einen Laden auf mit Goldsucher-Zubehör und mit fahrbaren Mini-Filialen jeweils am Wochenende vor Ort. Schaufeln, Pfannen, Rinnen, Trockenfleisch, Gummistiefel, Power-Riegel für den kleinen Hunger zwischendurch

F o t o : P ea r s o n S c o tt F o r e s m an / W i k i m ed i a C o m m o n s G N U

Körperertüchtigung

im Wohnzimmerschrank gelassen. Und es ist so tröstlich zu wissen, dass man nicht im fernen Alaska bei Sturm und Eis den Wölfen im Wald oder im örtlichen Saloon ausgeliefert ist …

F o t o : A k r a m Sa l e h /G ett y I m age s

Fortsetzung von Seite 1

von Goldwasch-Exkursionen sagen dazu: „Alles, was Sie finden, wird Ihr Eigentum! – Aus rechtlichen Gründen können wir keine Fundgarantie geben – aber es gab noch keinen, der nichts gefunden hätte!“ Das Goldwaschen kostet pro Person und Stunde 3,75 Euro, Gerätschaften und Zubehör außer Gummistiefeln werden vom Veranstalter gestellt. Es darf aber auch nach Rücksprache mit dem Goldmuseum Theuern oder dem jeweiligen Vermieter allein geschürft werden. Na denn: Glückauf und „Full Pan“!

Alaska heißt hier Thüringen und Klondike heißt Grümpel. Literatur wie „Lockruf des Goldes“ von Jack London kennt man seit früher Jugend.

Lieber im Haus „Sündenpfuhl“ als im Heim „Abendfrieden“ Wittener Pflegewissenschaftlerin entwickelt Konzept für Mobilität im Altenheim. In Bayern und Berlin erprobt.

F o t o : B ett i na St o l z e / P i x e l i o. de

W

as wird aus uns, wenn wir nicht allmählich begreifen, dass Herumsitzen nicht den letzten Lebensabschnitt unserer Elterngeneration ausfüllen kann und auch keine Perspektive für unsere eigene Zukunft ist. Was wären wir ohne kreative und engagierte Wissenschaftlerinnen, die sich nicht mit IstZuständen abfinden, sondern tatkräftig auf Mängel reagieren – und die Ergebnisse sorgfältig wissenschaftlich dokumentieren? Eine von ihnen ist Prof. Dr. Angelika Zegelin vom Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke. Sie beschäftigt sich schon länger mit einer der größten Ängste, die die Menschen in Deutschland haben. Das ist die vor Immobilität und dem Verlust von Autonomie im Alter. In ein Altenheim zu ziehen, ist für viele eine echte Horrorvorstellung. Das ist nicht ganz unbegründet. „40 bis 50 Prozent der Leute, die in ein Altenheim kommen, können schon ein Jahr später nicht mehr ohne fremde Hilfe gehen und stehen“, sagt Prof. Zegelin. „Dabei sind diese Leute oft gar nicht gelähmt, sondern nur gebrechlich und schwach. Sie verlernen ganz einfach das Laufen und Stehen,

weil es nicht richtig gefördert wird.“ Und landen dadurch nach wenigen Monaten im Rollstuhl. Oftmals setzt die Immobilisierung durch den Heimeinzug selbst ein.

Bewegung muss Sinn machen

„Das muss aber nicht so sein“, macht die Pflegewissenschaftlerin klar. Mit ihrem Programm zur „Mobilitätsförderung in der Altenpflege“ möchte sie diesem Trend entgegenwirken. Dabei geht es darum, nach der Durchführung einer ersten „Ist-Analyse“ vor Ort geeignete einrichtungsspezifische Gegenmaßnahmen einzuleiten, umzusetzen und wissenschaftlich zu begleiten. Dabei gilt immer: „Bewegung muss Freude und Sinn machen. Es muss sich für die Bewohner lohnen, den Schmerz, der erst mal durch die Bewegung entsteht, auszuhalten.“ Dazu gibt es verschiedene Maßnahmen, die je nach Stärken und Schwächen der jeweiligen Einrichtung individuell auszuwählen und anzupassen sind. „Wir alle bewegen uns ja meist intentional“, sagt Prof. Zegelin. Erstes Ziel sei es also, Orte zu schaffen, die es zu erkunden lohnt. Dies kann auch dadurch erreicht werden, dass Spielautomaten in verschiedenen Ecken der Einrichtung aufgestellt werden. „Das können durchaus ‚schräge‘ Sachen sein, die neugierig machen. Wir müssen zeigen, dass das Leben in einem Altenheim noch nicht zu Ende ist. Ich selbst würde jedenfalls lieber in ein Heim namens ‚Sündenpfuhl’ einziehen als in das Heim ‚Abendfrieden’.“

Wir wollen etwas erleben

Auch die Umsetzung des Konzeptes der von ihr entwickelten und oft kopierten „Klinikspaziergänge“ ist eine Möglichkeit, Mobilität zu fördern. Dabei werden den Bewohnern an verschiedenen über die Einrichtung verteilten Stationen interessante Orte geboten, die über einen „Mobilitätspfad“ oder eine „Spazierroute“ miteinander verbunden sind. Zu besichtigen sind dort Bilder und Gemälde, die Assoziationen zur Jugendzeit der Bewohner fördern, Gedichte, eine Jukebox mit alten Schlagern, eine Sport- und Spielecke, ein großes Aquarium oder eine Handarbeitsecke. Auch das von Prof. Zegelin entwickelte Biografie-Poster kommt zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine riesige Grafik, in der Hunderte von Details aufgenommen sind, sodass es dort bei jedem Besuch etwas Neues zu entdecken gibt. In diesem Rückblick über mehrere Jahrzehnte enthalten sind „alte Bekannte“ wie die D-Mark, Figuren von Wilhelm Busch, Werbeslogans aus vergangenen Tagen, Filmplakate und Zeichnungen von historischen Ereignissen. „Wichtig ist uns dabei vor allem, dass die Leute weg von der ‚Wartesaal-auf-den-Tod‘-Einstellung kommen“, sagt Prof. Zegelin. „Wir versuchen, sie einzubeziehen, sie zu bestätigen und vor allem, ihnen so viel Alltag wie möglich zu erhalten. Wer mit der Einstellung in ein Altenheim geht, dass ihm hier alles abgenommen und für ihn geregelt

wird, der befindet sich bereits in der Abwärtsspirale, die mit dem völligen Verlust der Selbstständigkeit endet.“

Bestätigung und Wertschätzung

Deshalb sei es Ziel ihres Programms, zumindest eine „Autonomie im Nahradius“ zu erhalten. Dies könne mit dem „Drei-Schritte-Programm“ und dem selbstständigen Besuch der Toilette im eigenen Zimmer erreicht werden. „Wir bieten eine Vorschlagliste von etwa 20 individuellen Maßnahmen an“, erläutert die Expertin zum Thema Bettlägerigkeit. Das können auch Dinge wie eine Umgestaltung des Gartens, des Speisesaals, eine bessere Einbeziehung der Angehörigen oder eine Vereinheitlichung der Handgriffe der Pflegenden beim Umbetten beinhalten. Im Vordergrund stehe aber immer die Bestätigung und Wertschätzung der Bewohner sowie die Frage, was der Einzelne noch selbst einbringen kann. Ihr Programm „Mobilitätsförderung in der Altenpflege“ hat Prof. Zegelin in den vergangenen Jahren in insgesamt fünf Einrichtungen in Bayern und Berlin durchgeführt. „Das Ergebnis war jedes Mal, dass die Leute wieder mobiler geworden und dass die Neuankömmlinge länger mobil geblieben sind.“ Nach diesen positiven Erfahrungen möchte sie das Programm nun auch auf Nordrhein-Westfalen ausweiten. Prof. Zegelin: „Dafür suchen wir noch Pflegeeinrichtungen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind.“ (idw/rls)


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WIRTSCHAFT

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Zombie-Rechner greifen an mit Viren, Würmern und Trojanern Cyberkriminelle sind keine Einzelkämpfer. Sie kapern Rechner und schließen sie zu großen Netzwerken zusammen. Diese Botnetze lassen sich fernsteuern.

FOTO: FKIE

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otnetze, aus Tausenden von vernetzten fremdgesteuerten Computern bestehend, stellen eine massive Bedrohung dar. Abgesehen davon, dass solche Schadprogramme in jüngster Zeit mehrfach an politisch motivierten Angriffen beteiligt waren, fügen sie Großunternehmen und Privatpersonen gleichermaßen einen signifikanten wirtschaftlichen Schaden zu. Im Laufe der Jahre hat sich die Botnetz-Szene immer stärker in Richtung organisierter Kriminalität entwickelt. Cyberkriminelle sind keine Einzelkämpfer. Sie kapern Rechner und schließen sie zu großen Netzwerken zusammen. Diese Botnetze lassen sich fernsteuern und als Spamschleuder oder für politisch und wirtschaftlich motivierte Hacker-Angriffe missbrauchen. Experten haben einen umfassenden Lagebericht erstellt.

Vielfüßig, klein und unscheinbar, so werden die Viren, Würmer und Trojaner gern dargestellt, wie hier auf dem Untersuchungsbericht des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie, FKIE. Harmlos sind sie nicht.

Privatpersonen und Unternehmen

Viren, Würmer und Trojaner haben nicht länger einzelne Rechner im Visier. Sie kapern Abertausende Com-

puter auf der ganzen Welt und bringen sie unter ihre Kontrolle: jeden PC oder Server, der nicht ausreichend gegen die Schädlinge geschützt ist. In einem Botnetz werden Rechner von Privatpersonen oder Unternehmen zum Verteiler von Milliarden SpamMails, zu Datenschnüfflern oder zum Teil eines Denial-of-Service-Angriffs, der Systeme lahmlegt. Das bringt Firmen nicht nur in Verruf, sondern verursacht weltweit jährlich Schäden in Milliardenhöhe. „Die Gewinne, die Botnetze jedes Jahr ‚erwirtschaften‘, übersteigen die Gewinne, die mit Drogenhandel gemacht werden, geben Experten an“, erklärt Dr. Jens Tölle, Leiter Cyber Defense am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE in Wachtberg. Dem FBI gelang vergangenen April ein Schlag gegen die OnlineKriminalität. Sie legten große Teile des Botnets „Coreflood“ lahm, das nach offiziellen Angaben ungefähr zwei Millionen Rechner stark gewesen sein soll und einen Schaden von bis zu 100 Millionen US-Dollar verursachte. Solche Erfolgsmeldungen sind leider selten. Die Server und Rechner eines Botnetzes sind meist über viele Länder der Welt verstreut. Eine internationale Gesetzgebung fehlt bislang.

Studie zu Botnetzen

Forscher des FKIE haben im Auftrag der Europäischen Agentur für Netzund Informationssicherheit (ENISA)

eine Studie zu Botnetzen erstellt. Gemeinsam mit europäischen Sicherheitsexperten haben sie analysiert, wie man die Zombie-Netzwerke besser entdecken, ihre Bedrohung einschätzen und feindliche Übergriffe abwehren kann. Der Bericht kommt zu dem wichtigen Ergebnis, dass die Zahl der infizierten Systeme allein kein ausreichendes Maß der Beurteilung der Bedrohung sein kann, die von einem bestimmten Botnetz ausgeht. Begründet wird diese Erkenntnis damit, dass die meisten derzeitigen Methoden nicht präzise genug sind und die jeweils angewandte Methodik zwecks Gewinnung von Zahlen oftmals nicht umfassend genug erläutert wird. Hinzu kommt, dass selbst die kleinsten Botnetze erheblichen Schaden anrichten können, wie beispielsweise beim Diebstahl von streng vertraulichen oder geheimen Informationen. Andererseits jedoch hängt das Bedrohungspotenzial stark von den jeweiligen Interessengruppen ab. Verschiedene Botnetze verfolgen unter Umständen völlig verschiedene Ziele und bieten eine spezifische Funktionalität an.

Nicht alles anklicken

Auch wenn manche Statistiken suggerieren, dass nur eine geringe Anzahl Unternehmen mit solchen Problemen zu kämpfen hat, sind Botnetze und Malware eine ernst zu nehmende Bedrohung. Experten zufolge hat der Conficker-Wurm

viele der Fortune eintausend Firmen befallen. Er hat zwar keine zusätzlichen schädlichen Aktivitäten ausgeführt, aber die Situation hätte ohne Weiteres eskalieren können. Sicherheitslücken führen nicht nur zu Systemausfällen und finanziellen Schäden, sie schaden auch dem Ruf des Unternehmens. Um sich davor zu schützen, raten die Forscher Firmen, entsprechende Sicherheitsrichtlinien einzuführen. Mitarbeiter bräuchten zunächst das Bewusstsein für IT-Sicherheit: Nicht jede E-Mail und jede Webseite sollte unbedarft geöffnet und angesurft werden. Für den sicheren Umgang mit IT im Arbeitsalltag sollten Schulungen angeboten werden. Nur wenn Gesetzgeber über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten, Forscher sich austauschen, Endanwender und Firmen IT-Sicherheit ernst nehmen und Internet-Service-Provider sie dabei unterstützen, kann ein langfristiger Sieg gegen die Zombie-Netzwerke gelingen. An einen schnellen Sieg glaubt Tölle noch nicht: „Ich halte es für relativ ausgeschlossen, dass wir in naher Zukunft eine internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet realisieren werden.“ Aber die ENISA und die Ergebnisse dieser Studie können erste Schritte in die Richtung sein, eine europaweite Regelung im Kampf gegen Cyberkriminalität zu finden. (idw/rls) Download der Studie unter:

http://www.fkie.fraunhofer.de/botnet-studie

Wer ist ein erfahrener Social Media Professional? Das Problem ist, Social Media ist kein konkreter Bereich, es ist eine Taktik, und eine Taktik, die sich je nach Benutzer ändert. Jim Armstrong

E

xperte für soziale Medien. Erfahrener Fachmann für soziale Medien. Altgedienter Veteran der digitalen Welt. Heutzutage kann jeder, der über eine Internetverbindung verfügt,

diese Superlative für sich beanspruchen. Diese Begriffe werden sorglos und nur allzu oft gebraucht. Bei LinkedIn logge ich mich ab und zu ein, bei Twitter öfter, als ich zugeben möchte und bei Facebook so oft, dass meine Augen eigentlich blau und weiß bluten müssten … diese Titel werden durch die digitalen Landschaften geschleudert. Hier erkläre ich, warum sie keinen Sinn machen.

Social Media sind keine Einheit

Social Media sind keine Einheit. Social Media dienen der Kontaktpflege, dem Marketing, der Werbung, Veröffentlichung, dem Rundfunk, der

Berichterstattung und dem Grafikdesign, alles zu einem Ganzen vermischt. Social Media sind Taktik – sie können Teil von Kommunikationsplänen der Öffentlichkeitsarbeit sein oder eines Plans zur Markenbildung. Sie können zum Aufbau von Beziehungen dienen, zum Austausch von Fotos oder Nachrichten. So könnte ich das weiter aufzählen. Wenn jemand sich einen Experten nennt, wüsste ich gern, wie er dazu kommt. Wie in jedem Bereich gibt es Prinzipien wie Buchhaltung, Ausbildung und Gesetze, die man verstehen muss, um als Experte auf einem bestimmten Feld zu gelten. Das Problem ist, dass Social Media kein konkretes Feld darstellt. Es ist eine

Taktik, die sich an das Verhalten der Nutzer anpasst. Die Nutzer melden sich aus den verschiedensten Gründen bei sozialen Medien an. Keiner reicht aus, um ihn oder sie zum Experten für soziale Medien zu machen. Jemand der tweetet, wie kleine Unternehmen Hunderte von Followern auf Twitter bekommen können, ist kein Experte. Diese Personen haben nicht das Gleiche im Sinn wie die, die versuchen, dauerhafte Beziehungen auf Twitter aufzubauen. Im Endeffekt ist der Status des sogenannten Experten nicht beeindruckend und in den meisten Fällen nicht auf die meisten Nutzer von Social Media anwendbar.

Social Media sind zu umfassend

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Was genau sind Social Media? Haben Sie jemals von jemandem eine gute prägnante Definition darüber gehört, die Sie zufriedengestellt hat? Ich warte immer noch darauf. Innerhalb von Social Media gibt es so viele Disziplinen, Strategien und Taktiken. Zu behaupten, man sei ein „Experte für soziale Medien“, entspricht ungefähr dem „Experten für Neuigkeiten“. O.k., Sie sind also „Experte für Neuigkeiten“, auf welche Arten von Neuigkeiten sind Sie denn spezialisiert … Politik, Sport, internationale Beziehungen, Lokalnachrichten … Sie verstehen wohl, was ich meine?

Experten für Social Media ernennen sich selbst

Letzten Monat äußerte sich Gary Vaynerchuck, Autor, Investor und ein Guru der sozialen Medien, einer der wenigen, die es tatsächlich sind, bei TechCrunch TV zu diesem Thema: „99,5 Prozent derer, die von sich behaupten, sie seien Experten oder Gurus der sozialen Medien, sind Clowns.“ Er meint, wir durchleben eine Blase sozialer Medien. Ich meine, dass die Menschen begeistert davon

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Ein bisschen Zwitschern und schon ein Experte für Social Media? Tipps für kluges Marketing von Get Busy Media.

sind und jede Möglichkeit zur Selbstdarstellung und Selbstverherrlichung nutzen. Das Fast Company Magazin hat kürzlich eine Befragung durchgeführt bei 500 Geschäftsführern, die zum „Fast Company’s Innovation Uncensored Event“ im April eingeladen waren: „Welches ist der zurzeit am meisten überbewertete Trend?“ Die Antwort an erster Stelle war: Social Media. Die zweite Frage war: „Welches ist der am meisten unterschätzte Trend?“ Die meistgenannte Antwort hier: Social Media. Jeder erkennt die Macht der sozialen Medien und den Einfluss, den diese Plattformen haben können … Das Problem ist die Frage, wie man das Ganze bewertet. Wie ist der Wert von einem „Gefällt mir“ bei Facebook anzusetzen, einem Retweet bei Twitter

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oder einem +1 bei Google? Jungunternehmen wie Klout und Wildfire sprießen hervor mit der Absicht, in der Landschaft der sozialen Medien für quantifizierbare Werte zu sorgen. Einfach gesagt, wenn sich ein drei Jahre altes Jungunternehmen in Silicon Valley immer noch die Köpfe zerbricht, wie man den Einfluss sozialer Medien quantifiziert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie keine Antwort auf diese Frage haben. Und Sie sind höchstwahrscheinlich auch kein Experte. Hören Sie auf anzugeben und fangen Sie an zu lernen. Social Media sind im Begriff, sich weiterzuentwickeln und das sollen Sie auch.

i Get Busy Media ist ein Blog und Resource-Center, das kleinen Unternehmen und Jungunternehmen hilft, ihr Unternehmen zu verbessern. www.getbusymedia.com oder auf Twitter, @GetBusyMedia.


wirtschaft

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

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Ohne Schulden lebt es sich leichter Trotz potentiell schwerwiegender persönlicher und gesellschaftlicher Konsequenzen ist Überschuldung noch immer ein Tabuthema, über das insbesondere Jugendliche wenig sprechen.

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anze Staaten sind verschuldet und lavieren sich durch, die Politiker spielen „Schwarzer Peter“ oder nehmen Reißaus, um am Ende nicht als Schuldige dazustehen mit dem schwarzen Peter in der Hand. Wen wundert es, wenn unsere Jugendlichen auch gern über ihre Verhältnisse leben? Da es sich aber ohne Schulden leichter lebt, hat die Projektgruppe Wirtschaftspsychologie der Universität Mannheim gemeinsam mit dem Städtischen Leihamt (!) Mannheim und dem Caritasverband Mannheim e.V. ein Präventionsprogramm gegen Jugendüberschuldung entwickelt. Mit dem Projekt „START FREI!“ wollen die Initiatoren dem Problem der steigenden Jugendüberschuldung in der Metropolregion Rhein-Neckar entgegenwirken. Es kommt zunächst in den Schulen der Metropolregion zum Einsatz. Das komplette Präventionsprogramm inklusive detaillierter Anwendungsanleitung wird kostenlos über eine projektbegleitende Website als Download zur Verfügung gestellt. Die Website mit dem Namen http:// www.frei-starten.de soll neben der Verbreitung und Förderung des Präventionsprogramms verschuldeten Jugendlichen als eine erste Anlaufstelle und als Informationsportal dienen. Sie ist so heiter wie unkompliziert, dass sie geradezu neugierig macht. Vielleicht nicht nur Jugendliche.

Aber aktuelle Statistiken belegen einen bedenklichen Trend, dass sich nämlich immer mehr Jugendliche in Deutschland verschulden. Der Schuldneratlas 2010 zeigt einen dramatischen Anstieg der Jugendüberschuldungsrate seit 2004. Laut Sigrid Kemptner vom Caritasverband Mannheim e.V. stellt Jugendüberschuldung auch in der Metropolregion Rhein-Neckar ein wachsendes Problem dar. Trotz potentiell schwerwiegender persönlicher und gesellschaftlicher Konsequenzen ist Überschuldung noch immer ein Tabuthema, über das insbesondere Jugendliche wenig sprechen. Erschwerend hinzu kommt die vorherrschende öffentliche Meinung, nach der Überschuldung gern als Privatangelegenheit von Personen eingestuft wird, die nicht mit Geld umgehen können. Der Geschäftsführer des Städtischen Leihamts Mannheim Jürgen Rackwitz und Prof. Dr. Karsten Müller, Leiter der Projektgruppe Wirtschaftspsychologie, sehen Überschuldungsprävention als eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die auch im Rahmen der schulischen Bildung stärker gefördert werden sollte. Das Präventionsprogramm soll Jugendliche dabei unterstützen, den Umgang mit Geld zu erlernen, die eigenen Finanzen im Griff zu behalten und ein Bewusstsein für den eigenen Konsum zu entwickeln. „Das Programm bietet Schulen die Chance, finanziellen Problemen ihrer Schüler frühzeitig vorzubeugen. Auf der Website www.frei-starten.de können sich interessierte Lehrerinnen und Lehrer direkt darüber informieren, wie man das Programm im Unterricht anwenden kann“, unterstreicht Prof. Dr. Karsten Müller. Die Arbeit an dem Projekt wurde 2009 im Rahmen von sogenannten Service Learning-Seminaren begonnen. Im Rahmen dieser Seminare wenden die Studierenden ihr er-

lerntes Wissen im gemeinnützigen Bereich an. Gemeinsam mit Vertretern des Caritasverbandes Mannheim e.V. beteiligten die Studierenden sich aktiv an der Durchführung und Weiterentwicklung verschiedener Schuldenpräventionsmodule in der Justus-von-Liebig-Schule und der Luzenberg-Schule in Mannheim. Die traditionelle Schuldenprävention fokussiert sich meist auf die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen. Das Präventionsprogramm „START FREI!“ ergänzt diesen Ansatz um eine weitere Perspektive, indem auch Persönlichkeitseigenschaften in den Blick genommen werden, die negative Konsumhandlungen und somit das Auftreten von Verschuldung begünstigen. Das Programm wurde so gestaltet, dass es im Rahmen des Schulunterrichts eingesetzt werden kann und seine schwerpunktmäßige Zielgruppe bei Jugendlichen im Altersbereich zwischen 12 und 17 Jahren hat. Es besteht aus vier integrierten jeweils 90 Minuten umfassenden Schwerpunktmodulen, die an verschiedenen verschuldungskritischen Faktoren ansetzen. Die einzelnen Module bestehen aus verschiedenen Bausteinen, die beispielsweise Gruppenaufgaben, Filmclips zum Thema Jugendüberschuldung sowie Lernspiele beinhalten. Bei der Gestaltung der Bausteine wurde großer Wert darauf gelegt, dass sie bei den Jugendlichen eine Motivation zur aktiven Teilnahme auslösen. Derzeit wird das Programm in Schulen der Metropolregion Rhein-Neckar, wie zum Beispiel der Helene-LangeSchule und der Karl- Kübel-Schule, bereits erfolgreich eingesetzt. Neben der Erstellung des Präventionsprogramms betreibt die Projektgruppe Wirtschaftspsychologie Grundlagenforschung, um insbesondere psychologische Fak-

Ruth Heimann vom Caritasverband Mannheim e.V. bei der Schuldenprävention in einer Klasse von Auszubildenden an der Luzenbergschule. toren von Überschuldung zu identifizieren. So wurden beispielsweise Interviews mit überschuldeten jungen Erwachsenen durchgeführt, um „aus erster Hand“ detaillierte Informationen über Ursachen und Folgen von Schulden zu bekommen. Als Kooperationspartner, die die Projektgruppe insbesondere bei den wissenschaftlichen Untersuchungen unterstützten, sind Biotopia, das Förderband Mannheim sowie die ASS – Arbeitsgemeinschaft Spezialisierte

Schuldnerberatung Mannheim zu nennen. Finanziell gefördert wird die Forschung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse und zum Zwecke der weiteren wissenschaftlichen Fundierung des Präventionsprogramms wird ab dem kommenden Herbst ein umfangreiches Befragungsprojekt in Schulen verschiedener Schulformen durchgeführt. Im Spätherbst dieses

Jahres werden zum Thema „Konsumenten der Zukunft: Emanzipation und Kompetenzentwicklung“ ein Schulungstag sowie eine Fachtagung stattfinden. Im Rahmen des Schulungstages sollen Lehrer und Interessierte für das Thema Jugendüberschuldung und Schuldenprävention sensibilisiert werden. Die generelle Zielsetzung der Fachtagung besteht im Austausch zwischen Experten aus Forschung und Praxis. (idw/rls)

Universität Witten/Herdecke bietet sehr gute Studienbedingungen

Arbeit und Leben in Balance

uch in der dreizehnten Befragung im trendence Graduate Barometer 2011 beurteilen die Studierenden des Faches Wirtschaftswissenschaft die Universität Witten/Herdecke erneut sehr positiv: In acht von elf Kategorien sehen sie die Universität Witten/Herdecke top, einmal gut, nur bei der Bibliothek und der EDV liegen die Bewertungen schlechter. Im Einzelnen: Die Betreuung durch die Dozenten, der Career Service, die Kooperation mit der Wirtschaft, der Praxisbezug der Ausbildung, die Qualität der Dozenten, der Service der Hochschule und die studentischen Aktivitäten – alle diese Punkte beurteilen die examensnahen Studierenden mit der besten zu vergebenden Note. Das trendence Graduate Barometer 2011 ist nach Angaben der Macher die größte und umfassendste Studie ihrer Art und trendence Europas führendes Institut im Bereich Personalmarketing. An den insgesamt vier Umfragen (Business, Engineering, IT und Law) haben sich 31.989 Absolventen an 117 deutschen Hochschulen beteiligt. Die Studie sei zum bedeutendsten Messinstrument für Employer Brands in Deutschland geworden. Ein ähnlich positives Bild bietet sich in der zweiten mit der UW/H durchgeführten Befragung, der Universum Studentenstudie 2011: Auch in diesem Jahr zählt hier die UW/H zu den Hochschulen mit den zufriedensten Studierenden in Deutschland, sowohl unter den Privathochschulen als auch insgesamt. Die Studierenden vergaben im Hinblick auf die allgemeine Hochschulzufriedenheit im Schnitt 4,8 von 5 möglichen Punkten. Bei den Einzelaspekten werden unter anderem die Kontakte der Hochschule zur freien Wirtschaft (4,7 von 5), das Betreuungsverhältnis (4,9 von 5)

Trendanalyse zu Work-Life Balance und Leistungspolitik erschienen.

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Studierende an der Universität Witten/Herdecke. und die Praxisorientierung der Lehre (4,7 von 5) besonders positiv beurteilt. Aus der Sicht der Studierenden bietet die UW/H optimale Studienbedingungen, die Hochschule liegt in fast allen Bereichen in der Spitzengruppe. Universum ist ein internationales Beratungsunternehmen, spezialisiert auf Employer Branding. Die Ergebnisse der jährlichen Studentenstudie sind auch Grundlage für die Universum Top 100 Arbeitgeberrankings. Weitere Informationen unter www. universumglobal.com

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften bietet zur Zeit vier Studiengänge an: die beiden Bachelorstudiengänge Business Economics sowie Philosophie, Politik und Ökonomik (PPE). Dazu kommen die beiden Masterstudiengänge General Management sowie Family Business Management. (idw)

rbeit und Leben in Harmonie zusammenzubringen, ist für viele Beschäftigte schwierig – nicht nur für erwerbstätige Mütter. Bei vielen ist die Arbeit so wichtig geworden, dass für das Privatleben kaum oder nur sehr wenig Zeit bleibt. Auf Dauer kann das Nerven und Gesundheit kosten, manchmal gehen darunter auch Beziehung und Familie zu Bruch. In den Betrieben ist inzwischen angekommen, dass so etwas auch auf die Arbeit selbst zurückschlägt: Nicht nur die Beschäftigten „haben ein Problem“, auch die Unternehmen. Um Abhilfe zu schaffen, muss der Zusammenhang von Arbeit und Leben, der Work-Life Balance, und betrieblicher Leistungspolitik im Betrieb ein Thema sein. Erste Ergebnisse einer Trendanalyse des Forschungsprojekts „Lanceo – balanceorientierte Leistungspolitik“ zeigen, dass Work-Life Balance ein gesellschaftlich sehr hoch bewertetes Thema ist – und zugleich eines, das Beschäftigten und Betrieben erhebliche Probleme bereitet. Für viele Beschäftigte sind Arbeit und Privatleben eine wechselseitige Bereicherung. Dennoch entstehen große Probleme, die meist von der Arbeit ausgehen. Die Arbeit frisst so viel Zeit, aber auch so viele Nerven, dass für das „Leben“ nicht genug übrig bleibt. Diese Erfahrung findet sich in allen Beschäftigtengruppen und nicht nur unter dem Etikett „Vereinbarkeit von Beruf und Fa-

milie“ bei den erwerbstätigen Müttern. Abhängig ist diese Erfahrung in erster Linie von den Arbeitsbedingungen, etwa von hoher Arbeitsintensität und häufigen ungeplanten Arbeitsunterbrechungen. Und die Probleme der „WorkLife Balance“ schlagen wiederum auf die Arbeit zurück: Wer starke Konflikte zwischen Arbeit und Leben erfährt, wird auch den Erwartungen im Betrieb weniger gerecht. Auch die Betriebe spüren das bereits. Bei aus Kostengründen ausgedünnter Personaldecke und hohem Zeitdruck wirkt sich eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit schnell aus. Deshalb greifen sie inzwischen zunehmend von sich aus das Thema Work-Life Balance auf. Die eingeleiteten Gestaltungsmaßnahmen sind aber oft entweder sehr spezifisch wie Betriebskindergärten oder richten sich vor allem an privilegierte, besonders auf dem Arbeitsmarkt gesuchte Arbeitskräfte. Die Betriebe achten noch zu wenig auf die Leistungsanforderungen. Besonders wenn die Leistungspolitik „maßlos“ wird, führt dies zu Überlastung, Demotivation, Fehlsteuerung und einer Beeinträchtigung der Balance zwischen Arbeit und Leben. Einiges ist in den Betrieben bereits in Bewegung, gerade auf dem Gebiet der leistungsorientierten Bezahlung. Doch wird der Zusammenhang zwischen Leistungspolitik und Work-Life Balance noch nicht systematisch thematisiert und konkret gestaltet. In vorausschauenden Betrieben werden solche Maßnahmen keine Zukunftsmusik bleiben, sondern mit ausgeglicheneren Arbeitnehmern die Zukunft gestalten. (sfr/idw)


INTERNATIONALES

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The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Präventivmaßnahmen gegen Piraterie Joshua Philipp

F O T O : KO E N VA N W E E L /A F P/G E T T Y I M AG E S

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eit fast zwei Jahrhunderten ist die Piraterie rückläufig und in der Mitte des 19. Jahrhunderts war sie sogar fast ganz verschwunden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam Piraterie wieder verstärkt auf. Die globale Politik kann die Bemühungen zur Bekämpfung der Piraterie daran hindern, das zu erreichen, was zweihundert Jahre früher fast erledigt war. Ein Teil des Problems ist, dass die weltweiten wirtschaftlichen und politischen Bemühungen gegen die Piraterie regional immer unterschiedlich sind. Dies ist ein wesentlicher Punkt, der in einem bald erscheinenden Bericht behandelt wird und ein wichtiger Anfangspunkt, um die moderne Piraterie auf See zu beenden. Gegenwärtig versuchen die Nationen der Welt, die Piraterie mit ähnlichen Methoden wie um 1700 zu bekämpfen ‒ Methoden, die durch die Globalisierung ineffektiv geworden sind. Vielleicht liegt die Lösung der Probleme in der Bucht von Bengalen, einem Gewässer bei Indien, Bangladesch und Sri Lanka. In dieser Region werde die Piraterie nicht als ein Problem für die Sicherheit des Seeverkehrs oder als eine Gefahr für die weltweite Versorgungskette angesehen, so Swadesh Rana, Projektberaterin bei One Earth Future (OEF), einer Nichtregierungsorganisation. „Wir sehen es eher als Ärgernis ‒ Raubüberfälle auf See.“ Für länger als einen Monat traf sich Rana regelmäßig mit Beamten für Meeressicherheit in den Ländern entlang der Bucht von Bengalen mit dem Ziel, eine bahnbrechende Studie über die Hintergründe der Piraterie zu erstellen und Lösungswege zu erarbeiten. Obwohl der Bericht bis

Wiedersehensfreude bei der Rückkehr einer holländischen Fregatte von ihrer Anti-Pirateriemission.

jetzt noch nicht veröffentlicht wurde, informierte sie die Epoch Times vorab telefonisch über einige Ergebnisse. Die Studie ist Teil des Projektes „Meer ohne Piraterie“, das Flaggschiff der Projekte der OEF (Operation Enduring Freedom). „Ich war nicht darauf vorbereitet, was ich dort zu sehen bekam“, sagte Rana im Interview. „Wenn es ein Gewässer in der heutigen Welt gibt, das wirklich das Versprechen

hält, dafür zu sorgen, dass die Piraterie verschwindet, dann ist es die Bucht von Bengalen.“

Das goldene Zeitalter der Piraten

Um die heutige Piraterie und die Gegenmaßnahmen zu verstehen, betrachtet man am besten „das goldene Zeitalter der Piraten“, das ungefähr von 1690 bis 1725 dauerte. Es war eine Zeit, die von ehrlosen Männern geplagt wurde ‒

Blackbeard, Henry Morgan, Captain Kidd und andere. Eine Zeit, in der Piratenlords die Ozeane von Festungen in der Karibik, Madagaskar und der Küste von Westafrika aus beherrschten. Der Grund, warum sich Männer für ein Leben als Pirat entschieden, ist in geschichtlichen Aufzeichnungen genau dargestellt und unterscheidet sich nicht viel von den Gründen der heutigen Piraten. Zwei dieser historischen Berichte werden in dem Buch „Between the Devil and the Deep Blue Sea“ von Marcus Rediker zitiert. Vor seiner Hinrichtung wegen Piraterie im Jahre 1724 kritisierte Edward Teach vor allem die schlechte Versorgung auf den Schiffen, die oftmals zur Piraterie führte. Er äußerte den berühmten Satz: „Ich wünschte, die Herren der Schiffe würden ihre Männer nicht mit so viel Härte ausnutzen, wodurch wir großer Versuchung ausgesetzt sind.“ William Fly machte eine ähnliche Aussage, bevor er im Jahre 1726 gehängt wurde. Er meinte wütend: „Ich kann mir nichts anlasten ‒ ich erkläre mich für keinen Mord schuldig ‒ unser Kapitän und seine Offiziere behandelten uns barbarisch. Wir armen Männer haben keine Gerechtigkeit erfahren. Zu unseren Kommandeuren konnte man nicht sagen, sie sollen uns nicht so sehr misshandeln und uns wie Hunde behandeln.“ Für die heutigen Piraten sind die schlechten Lebensverhältnisse und der Misshandlung die Hauptgründe für ihr Handeln ‒ an den Rand der Gesellschaft gedrängte Fischer gehen in die Kriminalität. Als Grund für ihr Handeln nannten Piraten von Somalia den weltweiten Missbrauch ihrer Fischindustrie. Ähnliche Erklärungen gaben auch ehemalige Fischer in der Bucht von Bengalen ab, die heute als Piraten leben. Laut Rana leben die Fischer in der Bucht von Bengalen in wirklich

schwierigen Verhältnissen. Ihre Boote sind sehr schmal, 91 mal 152 Zentimeter und 80 Prozent der Fischer haben noch nicht einmal ein eigenes Boot. Wenn sie die Leihgebühr für das Boot nicht bezahlen können, sind sie nicht mehr in der Lage, ihre Familie zu ernähren.

Eine Lösung für das Ende Piraterie

Die Piraterie wurde 1800 in vernichtenden Kriegen von der Marine brutal niedergeschlagen. In Asien sahen sich die Piraten mit der japanischen Marine, der Tokugawa Shogunate, und mit der chinesischen Marine und deren riesigen Schiffen der Qing-Dynastie konfrontiert. In anderen Gebieten kämpften sie gegen die Marine anderer Nationen, einschließlich der Großbritanniens. Die heutigen Maßnahmen gegen Piraterie sind nicht viel anders und die Marine der verschiedenen Staaten versucht, die Piraten um den Golf von Aden einzukesseln. In diesem derzeitigen Ansatz gibt es jedoch einige Fehler. Zum Beispiel ist er in einigen Gebieten unwirksam, da dort keine großen Schiffe fahren können oder weil es wegen der politischen Lage schwierig ist, wie zum Beispiel in Indonesien und in der Bucht von Bengalen. Dieser Ansatz ist auch nur in der Lage, die Piraten aufzuhalten nachdem sie zugeschlagen haben. Rana äußerte ihre Hoffnung, dass ihre Studie dazu beitragen könne, „die Debatte um die Piraterie weg vom Risikomanagement und hin zur Risikominderung zu bewegen“ und das Problem an der Wurzel zu lösen, indem sich darauf konzentriert wird, „die Anzahl der Piraten zu reduzieren“. Eine Lösung, so merkt sie an, „muss nicht nur von Küste zu Küste den dortigen Umständen entsprechend angepasst sein, sondern auch von Hafen zu Hafen“. Rana schwebt vor, die Bucht von

Bengalen als Pilotprojekt zu nehmen, vom Risikomanagement ‒ Bekämpfung, Verhaftung und Verfolgung der Piraten ‒ zur Risikominderung zu kommen, die Einzelpersonen dazu bewegen könnte, sich von vornherein erst gar nicht der Piraterie zuzuwenden. „Wird das aktuelle Risiko der Piraterie auf See in der Bucht von Bengalen mit dem Golf von Aden, dem Horn von Afrika, der Straße von Malakka und in jüngerer Zeit der Westküste der indischen Halbinsel verglichen, so ist hier das Phänomen weniger signifikant, besser zu handhaben und verringert sich sehr, wenn es in einen situationsspezifischen Kontext gestellt wird“, steht in dem unveröffentlichten Entwurf des Berichts. Laut Rana könnte eine Antwort auf das Problem in den Fischern selbst schlummern. „Ein entscheidender Ansatz wäre, die Fischer als eine riesige Interessengemeinschaft bei der Bekämpfung der Piraterie im Golf von Bengalen zu etablieren“, heißt es weiter im Bericht. Wenn der Bericht veröffentlicht ist, plant Rana eine weiterführende Studie über die Fischer in der Region, von denen einige sowohl das Problem als auch die Lösung für die Piraterie darstellen. Eine wichtige Rolle bei den aktuellen Anti-Piraterie-Bemühungen in der Bucht von Bengalen sollte das aktive Engagement der Küstengemeinden spielen, so Rana in ihrem Bericht, doch das Potenzial dieser Gemeinden zur Bekämpfung der Piraterie sei „bei weitem noch nicht ausgeschöpft.“ Dies „stellt einen nichtmilitärischen Ansatz“ zur Bewältigung der Piraterie dar und schafft zudem noch Arbeitsplätze, so der Bericht weiter. „Als Interessengemeinschaft in der Bekämpfung der Piraterie sind die Fischer der Bucht eher bereit, ihre persönliche und berufliche Sicherheit in den Gewässern näher an ihrem Wohnort zu schützen.“

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

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Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Auflösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Serie.

Kommentar Zwei Fortsetzung

2.2. Die unehrenhaften Anfänge der Kommunistischen Partei Chinas

Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) beansprucht für sich eine glänzende Geschichte, eine die angeblich „Sieg um Sieg“ gesehen habe. Dies ist bloß ein Versuch, sich selbst schönzureden und die Herrschaft der Kommunistischen Partei zu legitimieren. Tatsächlich hat die Kommunistische Partei nicht ein bisschen Ruhm vorzuweisen. Nur dank ihrer neun üblen Grundfaktoren – Bösartigkeit, Betrug, Hetze, Asozialität, Spionage, Raub, Kampf, Vernichtung und Kontrolle – konnte sie die Macht erringen und erhalten.

2.2.1 Die Gründung der KPCh – Aufgezogen an der Brust der Sowjetunion

„Die Geschützsalven der Oktober-

revolution brachten uns den Marxismus-Leninismus.“ So stellt sich die Partei dem Volk dar. Doch als die Partei gegründet wurde, war sie nur der asiatische Zweig der Sowjetunion. Von Anfang an beging diese Partei Landesverrat. In der Gründungsphase der Kommunistischen Partei Chinas hatte sie weder Geld noch eine Theorie oder irgendwelche Erfahrungen. Sie hatte keine Grundlage, auf die sie sich stützen konnte. Die KPCh schloss sich der Kommunistischen Internationale an, um ihr Schicksal mit der gewaltsamen Revolution zu verknüpfen; die gewaltsame Revolution Chinas war nur ein Ableger der gewaltsamen Revolution von Marx und Lenin. Die Komintern bildete die globale Leitstelle, um die politischen Machtverhältnisse in der Welt umzustürzen. Die KPCh war einfach nur ihr östlicher Zweig und führte den Roten Imperialismus der Sowjetunion im Osten aus. Die KPCh übernahm die Erfahrungen der Kommunistischen Partei der Sowjetunion hinsichtlich der gewaltsamen politischen Machtübernahme und der Diktatur des Proletariats.

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Sie folgte in ihrer politischen, ideologischen und organisatorischen Linie den Vorgaben der sowjetischen Partei. Die KPCh imitierte die Existenzform einer fremden illegalen Untergrundorganisation und übte strenge Überwachung und Kontrolle aus. Die Kommunistische Partei der Sowjetunion war Rückgrat und Förderer der KPCh. Die Satzung der KPCh, die bei ihrer ersten Vertreterversammlung verabschiedet wurde, hatte die Komintern formuliert. Der Marxismus-Leninismus und der Klassenkampf, die Diktatur des Proletariats und die Errichtung der Partei waren ihre wesentlichen Grundlagen. Außerdem war das Parteiprogramm der Kommunistischen Partei der Sowjetunion eine wichtige Basis. Die Seele der KPCh ist eine Ideologie, die von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion übernommen wurde. Chen Duxiu, einer der ersten Funktionäre der KPCh, hatte andere Auffassungen als Maring, der Vertreter des Internationalen Kommunistischen Komitees. Maring schrieb eine Mitteilung an Chen, in der er anmerkte, dass Chen den Befehlen

der Komintern zu folgen habe, wenn er ein wirkliches Mitglied der Kommunistischen Partei wäre. Obwohl Chen Duxiu der Führer der KPCh war, konnte er nichts anderes tun, als Befehle der Komintern zu befolgen und sich der Sowjetunion zu unterwerfen. Während der dritten Vertreterversammlung der KPCh 1923 räumte Chen Duxiu öffentlich ein, dass die Partei fast vollständig aus Beiträgen der sowjetischen Komintern finanziert wurde. In einem Jahr leistete die Komintern an die KPCh einen Beitrag von über 200.000 Yuan. Das Ergebnis war jedoch unbefriedigend und die Komintern beschuldigte die KPCh, sich nicht genug bemüht zu haben. Freigegebenen Partei-Dokumenten zufolge erhielt die KPCh von Oktober 1921 bis Juni 1922 16.655 Yuan. 1924 bekam sie 1.500 US-Dollar und 31.927,17 Yuan und 1927 erhielt sie 187.674 Yuan. Der monatliche Beitrag der Komintern belief sich durchschnittlich auf 20.000 Yuan. Die heute von der KPCh gewöhnlich eingesetzten Methoden wie Einflussnahme, Bestechung und Drohung

fanden schon damals ihre Anwendung. Die Komintern hat die KPCh scharf kritisiert, dass sie ständig auf Geldmittel drängen würde. „Sie benutzten verschiedene Geldquellen wie beispielsweise das Internationale Kommunikationsbüro, Beauftragte der Komintern, militärische Organisationen usw., um Geldmittel zu beziehen, weil eine Stelle nicht von der anderen wusste, dass sie bereits Gelder ausgezahlt hatte. (…) Das Bemerkenswerte daran ist, dass die chinesischen Genossen nicht nur die Denkweise unserer sowjetischen Genossen sehr gut kennen, sondern dass sie wissen, wie sie die einzelnen Genossen, die für die Freigabe der Mittel zuständig sind, zu behandeln haben. Sobald sie merken, dass sie die Mittel mit normalen Methoden nicht bekommen können, weichen sie den regulären Treffen aus. Stattdessen benutzen sie schließlich die unfeine Methode der Erpressung. Beispielsweise verbreiten sie Gerüchte, dass sogar schon Mitarbeiter an der Basis die Sowjets kritisierten, dass sie das Geld nicht an die KPCh, sondern an Warlords gegeben hätten.“

Bitte senden Sie die Briefe an leserbriefe@epochtimes.de Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684

99.354.579

MENSCHEN haben mit dem Stichtag 27. Juli 2011 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

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m 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 25.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.org veröffentlicht.


Internationales

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

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Grassroot-Revolution auf dem „Tahrir-Platz“ Spaniens Danny Schechter

Empörung

Die Bewegung wurde nach ihrem Twitter-Namen als „spanishrevolution“ bekannt. Dort wurden Nachrichten, Bilder und Filmmaterial der Bewegung verbreitet. . Es begann mit dem Internet-Aufruf zum Protest am 15. Mai, um „Reale Demokratie jetzt!“ zu fordern. Die Demonstranten wurden „Indignados“ genannt – die Empörten. Die Idee, die hinter ihren Aussagen und Forderungen steht, stieß in mehr als 160 Städten und Gemeinden auf Resonanz.

F o t o : P ed r o A r m e s t r e /A F P/G ett y I m age s

S

panien ist zu Recht stolz auf die Paella, ein unverwechselbares Gericht, eine schmackhafte Mischung von Köstlichkeiten aus diversen Gemüsearten und Meeresfrüchten. In politischer Hinsicht finden ähnliche Ereignisse wie auf dem Tahrir-Platz jetzt auf Madrids Puerta del Sol statt. Dort versammelte sich eine vielfältige Mischung von Aktivisten – alt, jung, männlich und weiblich, Behinderte, Einwanderer und Aktivisten aus der Westsahara. Sie schufen einen Ausgangspunkt dafür, wovon viele meinen, es käme der revolutionären Bewegung am nächsten, die dieses Land in den 1930er-Jahren erlebt hat. Am 15. Mai begann die Reale Demokratie, eine Basis-Plattform, wie sie genannt wird, einen Marsch, an dem zunächst nur eine Handvoll Aktivisten teilnahmen. Inzwischen erreichte sie das Einkaufsviertel auf der Puerta del Sol, schwoll auf über 25.000 Menschen an und sorgte damit bei ihren Organisatoren, Teilnehmern und Politikern der beiden großen Parteien für Überraschung. Allerdings verwandelte sich dieser Marsch in eine Bewegung, als viele ihrer Anhänger beschlossen, auf dem Platz zu bleiben. Sie waren zweifellos durch die Ereignisse in Ägypten inspiriert. In Kairo war sich die große Menschenmenge in der Forderung, dass Mubarak gehen muss, einig, auch wenn ihre Ursachen später auf eine zusammenbrechende Wirtschaft und Massenarbeitslosigkeit unter den jungen Menschen zurückgeführt wurden. Ihre Geschichte wurde von sozialen Medien verbreitet und in Live-TV-Sendungen ausgestrahlt.

Demonstranten während einer Kundgebung gegen die Wirtschaftskrise und die himmelhohe Arbeitslosenrate auf dem Platz Puerta del Sol in Madrid.

Der Aktivist Pablo Quiziel artikulierte das Gefühl: „Mitten in lokalen und regionalen Wahlkämpfen und mit den Plaketen der verschiedenen politischen Parteien im ganzen Land sagen die Leute auf den Straßen „genug!“. Desillusionierte Jugendliche, Arbeitslose, Rentner, Studenten, Einwanderer und andere entrechtete Gruppen ahmten ihre Brüder in der arabischen Welt nach und fordern nun ein Stimmrecht, um die Möglichkeit zu erhalten, in Würde zu leben.“ In Spanien sagten die Aktivisten, sie drückten ihre Empörung über den Zustand der Wirtschaft des Landes und die parasitäre Natur der beiden wichtigsten politischen Parteien aus. Es sind die Sozialisten (PSOE – Partido Socialista Obrero Español) und die Volkspartei der rechten Mitte (PP – Partido Popular), die weiterhin ihr bisheriges Verhalten zeigen und ihren vorhersagbaren Tanz der gegenseitigen Beschuldigungen. Es gab nur

„Jeder hofft, dass dies nicht verschwinden wird, weil es der Funke der Veränderung ist.“

wenig Lösungsideen, während die Märkte einbrachen.

Dezentralisiert

Aber sie bewegten sich außerhalb der Wahlpolitik und schufen ein befreites Dorf mit Zelten und provisorischen Strukturen. Sie hatten keine Führer und wollte auch keine. Sie praktizierten eine Form der konsensbasierten Basisdemokratie, nämlich eine Art demokratischer Entscheidungsfindung. Es erinnerte mich an das, was ich über utopische Gemeinschaften gelesen hatte, in denen „das Volk“ Regie führt. Die Idee, die hinter ihren Aussagen und Forderungen steht, stieß bald in mehr als 160 Städten und Gemeinden auf Resonanz. Ich kam einen Monat nach dem Ereignis, das als sogenannte 15. Mai-Bewegung begann, dorthin, und zwar fast durch einen Zufall. Auf meiner Reise nach Südafrika flog ich mit der spanischen Fluggesellschaft Iberia, musste aber einen 12-stündigen Zwischenstopp in

Kauf nehmen. Als ich durch Madrid ging, ließ mich mein revolutionäres Tourismus-Gen die wunderbare Madrid-Metro nehmen und nach dreimaligem Umsteigen der Revolution gegenüberstehen, bei einer Temperatur von über 32 ° Celsius. Ja, es war sehr sonnig. Einige der Aktivisten wie Liam, der aus Irland stammt, schmierten sich wegen der heißen Nachmittagssonne dick mit Sonnencreme ein. „Wir werden alle gebraten“, sagte er zu mir.

Moralische Instanz

Während Sol (der Platz) immer noch als ihre öffentliche Basis funktioniert, spielten sie seine Bedeutung bereits herunter, weil sie sich Wohnblock für Wohnblock ausbreiten. An dem Tag, als ich dort war, verließ eine kleine Abordnung den Sol, um eine Zwangsräumung zu stoppen. Nach der Konfrontation mit einem Vermieter und der örtlichen Bank schafften sie das auch. Sie stellen eine sehr große mora-

lische Instanz dar. Denn sie sprechen über Probleme im Bereich der persönlichen Möglichkeiten, frei von politischer Rhetorik und Schwulst. Sie werfen nicht mit Parolen um sich oder handeln wie frühere Parteigänger. Dieser Ansatz scheint für viele Sinn zu machen, die ihre Gesellschaft in der Krise sehen, in der sich die Politiker gegenseitig die Schuld geben. Die 15. Mai-Bewegung dagegen ermutigt die Bürger, ihre Beschwerden zu äußern selbst die Dinge in die Hand zu nehmen. Sie neigen dazu, wie Anarchisten zu denken und von ihrer Selbstverwaltung als einem Prinzip der politischen Ökonomie zu sprechen. Sie sind sich sehr klar darüber, dass sie eine herkömmliche hierarchische Partei nicht durch eine andere ersetzen möchten. Sie lehnen es ab, Führer heranzuziehen und vorzuzeigen. Ein Aktivist erzählte mir sogar, dass Entscheidungen aufgrund von allgemeiner Einigkeit quälend langsam getroffen und von wenigen blockiert werden können, die die Mehrheit als Geiseln halten können. Liam erzählte mir: „Es gab Leute, die uns dafür lobten, dass wir aufstanden. Wir sagen ihnen, sie sollten nicht zu sehr an uns glauben, sondern sich mehr am Veränderungsprozess beteiligen. Wir können es nicht für sie tun.“ Die ganze lokale Presse schreibt über die Bewegung und scheint bereit, sie zum Scheitern zu erklären. Gleichzeitig berichtet sie über den freien Fall der spanischen Wirtschaft. Die Zeitung Diagonal schreibt über jede ihrer Aktivitäten, während sich Aktivisten in sozialen Medien und Blogs auf lokalen Webseiten zu Wort melden. Viele sind für den Stil der neuen Bewegung und die interaktive Diskussion offen. Bernarda kommentierte in einer Lokalzeitung: „Die Demokratie ist hier wirklich schlecht. Es gibt zwei Parteien, aber niemand mag wirklich eine davon.“ Juan meint: „Ich denke, es ist sehr interessant, dass sich Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und unterschiedlichen Gruppen zusammenschließen.“ Cesar stimmt zu: „Jeder hofft, dass dies nicht verschwinden wird, weil es der Funke der Veränderung ist.“ Juan fügt hinzu: „Ich bin wirklich stolz auf uns alle.“

Atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten Kevin Martin

A

bschreckung ist der offiziell angegebene Grund, weswegen die Vereinigten Staaten ein nukleares Arsenal von insgesamt über 9.000 Sprengköpfen aufrechterhalten. Die anderen Atommächte haben sich die Theorie der Abschreckung ebenfalls mehr oder weniger zu eigen gemacht. Das Grundprinzip der Abschreckungsstheorie ist der Gedanke, dass kein rational denkender Führer die Vereinigten Staaten mit atomaren Waffen angreifen würde aus Angst, dass die Vereinigten Staaten zurückschlagen würden und seine Angreifer auslöscht. Obwohl die Schlagzeilen, die aus dem Nahen Osten kommen, über Revolutionen und Repressionen berichten, bleiben die Atomwaffen in dieser Region ein

zentrales Problem. Das iranische Atomprogramm hat dabei bisher die meiste Aufmerksamkeit erhalten. Der Iran sollte nicht mehr über Kernwaffen verfügen und die aktuellen Atommächte sollten das auch nicht. Aber wenn die Abschreckungstheorie funktioniert, sollte Israels Atomwaffenarsenal von mindestens 200 Waffen, und nicht zu vergessen das viel größere US-Arsenal, den Iran davon abbringen, auch nur an einen nuklearen Angriff zu denken. Der einzige Grund, weshalb die Abschreckung vielleicht nicht greift, könnte darin liegen, dass die im Iran herrschenden Mullahs irrational sind und sich daher nicht wie die „rationalen“ Herrscher von anderen Ländern abschrecken lassen. Das ist jedoch schlicht falsch. So wie andere angeblich „verrückte“ Regimes wie Libyen, Burma und Nordkorea rational handeln, um ihre Macht zu erhalten,

tun die Mullahs das auch. Die Entscheidungen, die sie treffen, mögen wir vielleicht nicht, aber zu ihrer Selbsterhaltung handeln sie ganz rational.

Atomwaffenfreie Zone

Es geht nicht darum, die Theorie der Abschreckung irgendwie zu stützen, sondern sie durch die globale Abschaffung von Atomwaffen obsolet werden zu lassen. Im Nahen Osten wird 2012 in diesem Zusammenhang eine Konferenz unter dem Vorzeichen des Atomwaffensperrvertrags abgehalten, um eine massenvernichtungswaffenfreie Zone in der Region zu schaffen, wie sie bereits in Lateinamerika, der Karibik, in Afrika, Zentralasien, Südostasien, im Südpazifik und in der Antarktis eingerichtet wurden. Süd- und Südwestasien sind die einzigen Bereiche der südlichen Erdhalbkugel, die derzeit nicht Teil einer atomwaffenfreien Zone sind. Entgegen der derzeitigen Lage

und der Tatsache, dass der Iran für sein Atomprogramm damals Unterstützung von den USA erhielt, hatte der Iran 1974 ironischerweise als erstes Land eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten gefordert. Er spricht sich immer noch für eine solche aus, wie alle anderen Länder der Region – mit Ausnahme von Israel. Aber Israels Position ist da nicht völlig unverrückbar. Im September 2009 unterstützte Israel eine Resolution der Internationalen Atomenergiebehörde für eine solche Zone. Und es entstanden Gerüchte, dass Israel vielleicht nur an der Konferenz teilnehmen würde, um nicht als Quertreiber angesehen zu werden. Israel würde sicherlich von einer massenvernichtungswaffenfreien Zone profitieren, da es keine nukleare Aufrüstung in der Region haben will. Das Problem der Atomwaffen im Nahen Osten erstreckt sich weit über Israel und den Iran hinaus.

Der Iran sollte nicht mehr über Kernwaffen verfügen und die aktuellen Atommächte sollten das auch nicht.

Die Türkei, Saudi-Arabien, Ägypten, Syrien, die Vereinigten Arabischen Emirate und vielleicht andere Länder in der Region könnten sich auch Atomenergie nutzbar machen.

Washington und die Zone

Da durch den relativen Niedergang der amerikanischen Macht und dem Aufstieg anderer regionaler Mächte die Entwicklung zu einer multipolaren Welt tendiert, können die Vereinigten Staaten und Israel nicht weiterhin die anderen Länder der Region ignorieren. Die Einrichtung einer massenvernichtungswaffenfreien Zone im Nahen Osten könnte einen Dominoeffekt für den regionalen Frieden auslösen. Die Zone könnte für Israel über eine größere Transparenz eine Stärkung des Vertrauens in die regionale Sicherheit bewirken. Kevin Martin ist Geschäftsführer von Peace Action und Mitarbeiter von Foreign Policy in Focus.


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feuilleton

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Offizielle Fotos von „Der Hobbit“ veröffentlicht D

ie Fans von „Der Herr der Ringe“ können sich freuen: Peter Jackson übernahm die Regie für „Der Hobbit“, einem zweiteiligen Prequel zur „Der Herr der Ringe“-Trilogie. Der erste Teil der drei Dreharbeiten ist bereits beendet. Der erste Teil „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ wird allerdings erst im Dezember 2012 erscheinen. Jackson und eine Gruppe von Regisseuren sowie deren Mitarbeiter sind gerade dabei, die besten Gipfel und Plätze im südlichen Teil von Neuseeland zu erkunden, bevor die Schauspieler und die Crew im September für den zweiten Teil des Drehs wieder am Set zusammenkommen. In der Zwischenzeit wurden die ersten offiziellen Fotos des Films veröffentlicht. Außerdem veröffentlichte Peter Jackson Videos, die einen Blick hinter die Kulissen zulassen. Während die Fans auf den ersten Teil von „Der Hobbit“ warten, gibt es schon Vorfreude auf den

Peter Jacksons Fans müssen sich noch gedulden. Der „kleine Hobbit“ wird nächstes Jahr erscheinen.

a l l e F o t o s : Wa r ne r B r o s

Kristina Skorbach

Regisseur Peter Jackson mit Martin Freeman am Set von „Der Hobbit: Eine unentdeckte Reise“.

Ian McKellen schlüpft in Teil 1 „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ wieder in die Rolle des weisen Zauberers Gandalf. Martin Freeman als Bilbo Beutlin im Fantasy Adventure „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“.

sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,

Die schönsten Teile des Besitzes von Film-Ikone treten eine Reise um die Welt an, um ihre Fans zu erfreuen und ein Momentum für den Verkauf zu schaffen.

hinter den Blütendolden, die ein Blau nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln. Sie spiegeln es verweint und ungenau, als wollten sie es wiederum verlieren,

Nicholas McLaughlin

und wie in alten blauen Briefpapieren

E

ist Gelb in ihnen, Violett und Grau; Verwaschenes wie an einer Kinderschürze, Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht: wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Rainer Maria Rilke

F o t o : Renate F r an k e / p i x e l i o. de

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen

lizabeth Taylor hat sich in ihrem Leben eine weitreichende Sammlung an Schmuck, Kleidern, Accessoires, dekorativer Kunst und Erinnerungsstücken angeschafft. Die schönsten Teile dieser Sammlung werden für drei Monate auf eine internationale Reise gehen, die im Dezember in einer zehntägigen Ausstellung in New York enden wird. Das Auktionshaus Christie’s in New York wird den gesamten Ausstellungsraum des Rockefeller Centers dazu nutzen, die Sammlung vorzuführen, um sie anschließend in einer viertägigen Auktion zu versteigern. Ab September wird die Sammlung auf ihrer Reise in Moskau, London, Los Angeles, Dubai, Genf, Paris und Hongkong Halt machen, um dem interessierten Publikum präsentiert zu werden. Elisabeth Taylor, bekannt als

Filmstar und Modeikone, hat sich auch in humanitären Angelegenheiten engagiert. Christie’s wird Teile des aus Eintrittsgeldern, Events und Veröffentlichungen erwirtschafteten Geldes der Elisabeth Taylor AIDS Foundation spenden. „Christie’s fühlt sich geehrt, dass dem Haus diese wichtige Aufgabe bei der Würdigung des außergewöhnlichen Lebens und Vermächtnisses von Elizabeth Taylor anvertraut wurde. Die Ausstellung ihrer Sammlung bei Christie’s und in der ganzen Welt wird den Menschen Einblicke in das Leben einer Frau gewähren, die eine echte Ikone, eine einzigartige Frau, ein Star beim Film und in der Modewelt, eine liebende Mutter, eine erfolgreiche Geschäftsfrau und ein großzügiger Menschenfreund war“, berichtete der Vorsitzende und Präsident von Christie’s America Marc Poster in einer Pressemeldung. „Diese Sammlung ihres geliebten Besitzes bringt uns das einzigartige Wesen Elizabeth Taylor näher und wird Verehrung, Entzückung und mitunter große Bewunderung bei denen auslösen, die kommen, um diese Sammlung zu sehen“, fuhr Poster fort. Mit Expertisen und Hingabe hat Elizabeth Taylor in ihrem Leben eine erstaunliche Sammlung an Schmuck der Top-Designer zusammengetragen, was ihr hohes Verständnis für die Faszination und die Kunst der Schmuckbearbeitung ausdrückt.

F o t o : M i t f r e u nd l i c h e r G ene h m i g u ng v o n M P T V Image s

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln

ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

lich werden viele Rollen von der Originalbesetzung gespielt. „Der Hobbit“ wird sich in jedem Fall mehr auf Bilbo Beutlin konzentrieren, der von Martin Freeman gespielt wird. Bilbo ist der Onkel von Frodo Beutlin, der den Beginn der Reise des Rings offenlegen wird. „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ basieren auf den Kultbüchern des Schriftstellers, Poeten, Philologen und Oxford-Professors J. R. R. Tolkien, der im Jahre 1973 verstorben ist.

Christie’s feiert das Leben und Erbe der Elizabeth Taylor

Blaue Hortensie

in einer von den Dolden, und man sieht

zweiten Teil „Der Hobbit oder Hin und zurück“, der Ende 2013 in die Kinos kommen soll. Obwohl die Vorbereitungen für den Film bereits vor einigen Jahren begonnen haben, ist viel Arbeit für die Vorproduktion aufgewendet worden. Einschließlich des Wiederaufbaus alter Sets, des Herstellens neuer Kostüme und des Aufbaus neuer Sets. Fans von „Der Herr der Ringe“ werden viele ähnliche Sets aus der Trilogie wiederfinden und natür-

Elizabeth Taylor in späteren Jahren: eine Ikone des Films und der Mode, eine liebende Mutter und eine Menschenfreundin.

Mit den Designern Valentino, Gianni Versace und Gianfranco Ferré unter ihren Freunden und Mitstreitern hat sich Elizabeth Taylors Stil über die Jahre hin weiterentwickelt und zeigt sich heute in einer ausgedehnten Sammlung von Haute Couture, Konfektionsmode, Handtaschen und Accessoires, die den Star in ihr widerspiegeln – mit und ohne Blitzlichtgewitter.


FEUILLETON

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F O T O : B AY R E U T H E R F E S T S P I E L E / E N R I C O N AW R AT H

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Ansingen gegen den Trash: Elisabeth (Camilla Nylund) glaubt, dass jeder Mann eine zweite Chance verdient hat. Die edle Jungfrau umgeben von Rittern, Festspielchor und „Alkoholator“.

Thomas Hengelbrocks Tannhäuser-Wunder in Bayreuth Hohe Kunst im Graben, begleitet von Chaos auf der Bühne: Ein faszinierend akribischer Thomas Hengelbrock am Pult entdeckt Tannhäuser neu, während Regisseur Sebastian Baumgarten das Festspielhaus partout zum Event-Schauplatz erklären möchte.

Rosemarie Frühauf

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as Wunder ist ein Schlüsselwort in Wagners Tannhäuser. An exakt zwanzig Stellen wird in dem Minnesängerepos vom „Wunder“ gesungen und dieser Wunderbegriff ist weit. Er umfasst alles, vom Wunder der sinnlichen Liebe bis zum weltumspannend göttlichen Wirken. „Allmächt’ger, dir sei Preis! Hehr sind die Wunder deiner Gnade“, entfährt es dem Ritter, als er, den lusthungrigen Armen der Liebesgöttin Venus noch einmal entronnen, in die Menschenwelt zurückkehrt. Und als er, der wankelmütige Spötter, dann von Elisabeth, dem Sinnbild der verantwortungsvollen Frau, die eigentlich seine große Liebe ist, später gefragt wird, was ihn zurückgeführt habe, antwortet er: „Ein Wunder war’s, ein unbegreiflich hohes Wunder!“ Tannhäuser im 21. Jahrhundert könnte ein Drama sein über die unterschiedlichen Erwartungen, die Männer und Frauen aneinander haben. Im

Sängerwettstreit werden verschiedene Entwürfe von Männlichkeit gezeigt, die alle Ritterlichkeit und Verantwortungsbereitschaft zum Thema haben. Da manövriert sich Tannhäuser, der Triebhaftigkeit über alles stellt und damit die Basis zivilisierten Zusammenlebens unterminiert, natürlich als „Sünder“ ins Abseits.

Wundervolle Mär: An exakt zwanzig Stellen wird in Wagners MinnesängerOper Tannhäuser vom „Wunder“ gesungen.

Ein ewig menschlicher Konflikt

Regisseur Baumgarten antwortet auf diese Tannhäuser-Problematik marxistisch-freudianisch: Die Religion als gesellschaftlicher Überbau, der verlangt, dass Es (in diesem Fall alles Fleischliche und Emotionale) unterdrückt wird. Alkohol ist die Droge, die’s möglich macht und seine Bühnengesellschaft stabilisiert. Und so wird ein riesiger roter Tank mit der Aufschrift „Alkoholator“ zum Container der Verheißung und die Trompeten blasen zum kollektiven Besäufnis. Deshalb begrüßt also der Chor die edle Halle so freudig. Der Venusberg ist ein Käfig mit einer überdimensionalen roten Fleischlandschaft, in dem sich tierisch gebärdende, haarige Steinzeitwesen und Haifisch-Embryonen tummeln, die zu Wagners orgiasti-

In der Eventfalle

Der Klangforscher: Thomas Hengelbrock dirigierte aus einem zeitgenössischen Faksimile von Wagners originaler Partitur (Dresdener Fassung, 1845). Dazu brauchte er ein extra breites Pult. FO

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: K .F

schem Klangrausch lustig auf und ab hüpfen. Bei Bedarf werden sie per Hubpodium in den Keller versenkt, da wo sie katholisch-korrekt hingehören. Venus ist ihre schwangere Gebieterin im Glitzerkleid. Im Schlussbild hat sie dann ihr Baby, begleitet von monumentaler Videoprojektion (Christopher Kondek). Das Wunder der Erlösung bei Wagner wird bei Baumgarten mit dem Wunder des Lebens und der Fortpflanzung als Happy End in Einklang gebracht. Doch zuvor wird der Zuschauer Zeuge allerlei bizarrer Szenen. So schubst ausgerechnet Wolfram Elisabeth in den Biogastank, auf dass sie als Frau und Opfer des Systems ihr seliges Ende finde ...

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Wunder allerorten. Wenn schon in Wagners Tannhäuser nichts Normalität ist, dann darf es auf Baumgartens Bühne auch nichts Normales geben. Ein Experiment, das konsequent durchgeführt wird. Die Kostüme von Nina von Mechow sind bunt, elegant, rockig oder trashig und weder zeitlich noch stilistisch einzuordnen. Von Anfang an wird auf den Vorhang verzichtet und die Maschinenlandschaft bekommt enorme Aufmerksamkeit. Fünfzig Zuschauer sitzen erstmals auf der Bühne und können die Innenseite des Orchestergrabens sehen. Im Tannhäuser wird zwar empfohlen, Geheimnisse zu hüten, Bayreuth gibt jedoch an diesem Abend alle Geheimnisse preis und dies ist das Erfolgsrezept: „Baumgartens Tannhäuser“ ist eigentlich ein Event. Auch in den Pausen ist das Haus geöffnet und die letzten Geheimnisse, etwa was sich Joep van Lieshout bei seinem Biogas-Bühnenbild dachte, werden per Film gelüftet. Dass Baumgartens Regie mit ihren trivialen Gesten und inhaltlichen Verdrehungen eine totale Persiflage des Werkes darstellt, dessen Personen und Textaussagen sie ständig ins Lächerliche zieht, wurde als notwendiges Übel in Kauf genommen. Das Premierenpublikum machte gute Miene und erhob erst beim Schlussapplaus einen ernstzunehmenden Buh-Chor, der allerdings mehr erschöpft als empört klang.

Der Glanz kam aus dem Graben

Ein Wunder gab es dennoch. Dirigent Thomas Hengelbrock, bekannt als Erforscher des Originalklangs, entzauberte dem Festspielorchester Unglaubliches mit einer Natürlichkeit und Frische, die Wagner in die Nähe von Mendelssohn rückte. Wie er das Orchester zu diesem lupenreinen Klang, in dem jede einzelne Stimme hörbar war, auch gedrillt haben muss – es war kein gewohntes Wogen und Rauschen, nein, eher ein Rollen wie in einem perfekten Kugellager und doch wie von einem pulsierendem Herzschlag getrieben, poetisch und inspiriert in seinen stillen Momenten. Und auch die Schweigepausen, die er immer wieder, besonders in den Dialogen setzte, waren mit knisternder Spannung gefüllt. Die Solostimmen des Orchesters blühten auf wie Blumen auf einer Frühlingswiese. Auch schaffte Hengelbrock die Überblendungen der sakralen Pilgermusik mit den Venusbergmotiven, ohne sein zügiges Tempo zu verlieren. Über die gesamte Spiellänge boten er und das Orchester ständige Überraschungen, unerwartete dynamische Wendungen und ein fantastisches Zusammenspiel mit den Sängern, die auf die Feinfühligkeit des Dirigenten mit wunderbaren Pianissimos und edler Gestaltung einstiegen. Besonders Camilla Nylund mit ihrem lyrischsilbernen Sopran konnte dadurch als Elisabeth Zartheit und Feuer entfalten und Michael Nagy konnte als Wolfram seine Sensibilität und Kultiviertheit unter Beweis stellen. Die Chorszenen wurden zu Gedichten. Hengelbrocks Pilger büßten in Pianissimo und akzentuiertem Andante ihre Schuld, ohne darin musikalisch zu erstarren. Keine deutschen Depressionen (die dafür kurioserweise szenisch gepflegt wurden), dafür Geradlinigkeit und Ehrlichkeit. Ein wunderbar hoffnungsvoller Klang.

Solisten mit Qualitätsunterschieden

Einen riesigen und verdienten Erfolg feierte Günther Groissböck als Landgraf Hermann. Ein junger Bass, doch von sonorer Reife. Ebenso kompromisslose Klangschönheit boten Michael Nagy als Wolfram,

Lothar Odinius als Walther von der Vogelweide sowie Katja Stuber als junger Hirte. Etwas schade: Tannhäuser (Lars Cleveman), eigentlich ein heller, energiegeladener Tenor, stemmte sich mit enger Höhe durch seinen Part und kämpfte um Textverständlichkeit. Dass er sich durch Streichungen um die zweite Strophe des Venuspreisliedes und Tannhäusers essentielle Rufe „Erbarm Dich mein!“ gedrückt hatte, brachte ihm trotz seines leidenschaftlichen Spiels nur Höflichkeitsapplaus. Die Venus von Stephanie Friede hatte zwar das dramatische Kaliber, um als dominante Urmutter aufzutrumpfen, wirkte aber mit Riesenvibrato und Intonationsschwierigkeiten vor dem makellosen Rest des Ensembles wie eine Fehlbesetzung. Maximalen Applaus erhielten der Festspielchor und sein Leiter Eberhard Friedrich sowie das unbeschreibliche Orchester. Hengelbrocks Enschlackungskur für die Ohren blieb jedoch vom Premierenpublikum weitgehend unverstanden. Diese Buhs wollten vermutlich sagen: „Wir wollen lieber Thielemann!“

i Der fahrende Minnesänger „Tanhûser“ lebte tatsächlich um 1265. Ab 1430 existierte die Sage über ihn. Tannhäuser pilgert darin nach Rom, um für sein sündiges Treiben mit der Liebesgöttin Frau Venus Vergebung zu erflehen. Der Papst aber weist ihn ab: „Wie dieser Stab in meiner Hand nie mehr sich schmückt mit frischem Grün, kann aus der Hölle heißem Brand Erlösung nimmer dir erblüh’n!“ (Wagner). Im Original kehrt Tannhäuser in den Venusberg zurück, bevor ihn die Boten des Papstes, dessen Stab zu grünen begonnen hatte, einholen können. Bei Wagner wird er erlöst, weil seine Geliebte Elisabeth sich für ihn in Gebeten aufopfert.


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Wissen

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Keine Limits für Leistung und Schmerzen Was macht einen Hochleistungssportler aus und wie sehen optimale Trainingsbedingungen, besonders bei einem sehr hohen Leistungsniveau, aus? Phil Gallagher, Direktor des Labors für angewandte Physiologie an der Universität von Kansas erklärt, was diejenigen auszeichnet, die bei der Tour de France ganz vorn mit dabei sind.

Conan Milner

F o t o : L I O N E L B O N AV E N T U R E /A F P/G ett y I m age s

M

Auch in der Ebene „bergan“: Das Training von Rad-Profis zählt zu den härtesten aller Sportarten.

produziert“, erklärte Gallagher, der auf dem Forschungsgebiet der Leistungsmessungen an Fahrradfahrern führend ist. Indem er in einem Labor mit einem geeichten Messgerät die Leistungsfähigkeit von Radfahrern ermittelte, fand Gallagher heraus, dass ein durchschnittlicher Fahrradfahrer weniger als die Hälfte leisten kann, als ein Elite-Athlet während der Tour de France. Laut Gallagher haben diese Athleten ihr ganzes Leben trainiert und deshalb größere Herzen als eine durchschnittliche Person. Diese gut trainierten Herzen sind in der Lage, pro Schlag mehr Blut zu pumpen und dem Blut mehr Sauerstoff zu entziehen, als es einem untrainierten Menschen möglich ist. „Wenn einer betrügen möchte, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten“, sagte Gallagher und erklärte verschiedene Techniken des Blutdopings, um die roten Für Gallagher ist Blutkörperchen eines SportLeistungssport lers künstlich anzureichern und eine Wissenschaft somit einen Wettkampfvorteil zu „In der Vergangenheit gab es keine erzielen. Geräte, mit denen gemessen werIn den 90er-Jahren wurde ungeden konnte, wie viel Leistung – zügelt gedopt – nicht nur bei der in Watt gemessen – eine Person Tour de France, sondern bei vielen

In den 90er-Jahren wurde ungezügelt gedopt – nicht nur bei der Tour de France, sondern auch bei vielen anderen Sportarten.

Sportarten. Wer in den 90er-Jahren ein Fahrer der Tour war, hat wahrscheinlich solche Techniken angewandt. Aber die Doping-Skandale in der Vergangenheit sind heute eine Gewähr, dass die Wettkämpfer regelmäßig getestet werden. „Ich denke, die heutigen Fahrer sind die saubersten, seit es die Tour gibt“, betonte Gallagher. Da regelmäßige BlutdopingTests abschreckend wirken, streben die Sportler anderweitige Methoden an, die roten Blutzellen zu vermehren, um ihre Leistung zu erhöhen. Gallagher erklärte, um dies zu erreichen gäbe es die Möglichkeit, in großen Höhenlagen zu leben und in niedrigen zu trainieren. Das bedeutet, um die Sauerstoffproduktion anzukurbeln und die roten Blutkörperchen zu unterstützen, werden die Athleten ihre Freizeit in den Bergen genießen und auf Meeresniveau trainieren. „Das kann man mit Zelten simulieren; die Norweger benutzen ein spezielles Haus“, sagte Gallagher und erklärt weitere Methoden, um das Sauerstoffniveau zu variieren und damit die Leistungsfähigkeit zu verbessern. „Um einen Effekt zu erzielen, muss man in

einer Höhe von dreitausend Metern leben. Ein normales rotes Blutkörperchen lebt 120 Tage. Deswegen hat man nur ein Zeitfenster von vier Monaten zur Verfügung.“ Aber es hängt nicht nur von der optimalen Sauerstoffversorgung des Blutes ab, um ein Spitzensportler zu sein. Gallagher betonte, dass diese Personen für eine lange Zeit

F o t o : C at R o o ne y/ T h e E p o c h T i m e s

an stelle sich vor was es bedeutet, innerhalb von 21 Tagen mit dem Rad 3.000 Kilometer zurückzulegen, davon einen Großteil bergan gegen starke Steigungen ankämpfend! Das ist für die meisten von uns undenkbar. Aber jedes Jahr im Juli stellen sich die weltbesten Radfahrer dieser Herausforderung bei ihrer Fahrt durch Europa, in den Berge kletternd und durch die Städte sprintend, bei dem ultimativen Radrennen der Welt – der Tour de France. Dieser Wettkampf ist nur wenigen Auserwählten mit genügend Willen, Ausdauer und Schmerztoleranz vorbehalten; jenen, die eine solch lange und anspruchsvolle Strecke durchzustehen vermögen. Laut Phil Gallagher, dem Direktor des Labors für angewandte Physiologie an der Universität von Kansas, ist die Tour de France ein Spektakel extremer menschlicher Leistung. Gallagher, der sich als lebenslanger Ausdauer-Athlet mehrfach als Ski-Langläufer für die olympischen Vorentscheidungen der USA qualifiziert hat, beobachtet dieses Jahr die Tour als Autorität für außergewöhnliche menschliche physiologische Prozesse. Diese ermöglichen es den Spitzenradfahrern, eine mörderische dreiwöchige Fahrt anzutreten und ihre Körper auf das Extremste zu belasten.

qualvolle Leiden ertragen können müssen. „Hochrangige Athleten sind sehr diszipliniert und ihrem Sport ergeben. Um ein erstklassiger Athlet zu sein, braucht man ein bestimmtes Denkmuster“, erklärte er, „man muss in der Lage sein, lang anhaltende Schmerzen auszuhalten“. Wie jedem extremen Ausdauersportler sind den Fahrern der Tour de France Schmerzen nicht fremd. Täglich 160 Kilometer und mehr zu fahren, gegen die besten Radsportler der Welt, das ist sicher kein Spaziergang im Park! „Sie gehen wirklich hart ran, bis an ihre äußerste Grenze“, sagt Gallagher. „Das kann reine Schmerzen bedeuten bei Fahrten von 250 Kilometern Länge.“ Während nur wenige Menschen auf dem Niveau der Tour der France konkurrieren können, gibt es für Freizeitsportler durchaus die Möglichkeit, ihre Fitness und ihr Durchhaltevermögen zu verbessern, indem sie regelmäßig trainieren. Er empfiehlt dazu einen „verantwortungsvollen Kameraden“, der zu regelmäßiger Trainingsarbeit motiviert. „Der Trainingseffekt hält 22 bis 28 Stunden an“, so Gallagher. „Man muss die meisten Tage der Woche trainieren. Es kann nur 30 Minuten dauern, aber es muss möglichst täglich sein.“ Gallagher führte aus, dass für ein gutes Training kein raffiniertes Equipment nötig ist, aber ein gesunder Menschenverstand wichtig ist. „Man darf zum Beispiel nicht die ganze Straße für sich in Anspruch nehmen, wie es viele Radfahrer machen; das kann die Autofahrer behindern und in Rage bringen.“

Phil Gallagher, Direktor des Labors für angewandte Physiologie an der Universität von Kansas, im Hightech-Trainingslabor.

Artemis-Sonden nehmen Arbeit auf Zur Untersuchung von Sonnenstürmen wurde ein Satellit der THEMIS Mission wiederverwendet und aus dem Erdorbit in einen Mondorbit gebracht.

Andrés Córdova

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ie Zwillingssonde ARTEMIS trat kürzlich in den Mondorbit ein, nachdem sie zwei Jahre im Erdorbit verbracht hatte. Die ARTEMIS-Mission steht

für Beschleunigung, Wiederverbindung, Turbulenzen sowie Elektrodynamik der Wechselwirkung zwischen Mond und Sonne. Sie wird die Oberfläche des Mondes, sein Magnetfeld und das ihn umgebende magnetische Umfeld untersuchen. „Mit zwei Sonden, die in gegenläufiger Richtung den Mond umkreisen, können wir 3D- Ansichten der Struktur des Magnetfeldes auf der Oberfläche des Mondes und in seiner nahen Umgebung erhalten“, teilte der leitende Forscher Vassilis Angelopoulos von der Universität Kalifornien in Los Angeles in einer Pressenachricht mit. „ARTEMIS wird eine völlig neue Wissenschaft zur Anwendung bringen und gleichzeitig

eine bereits existierende Sonde wiederverwenden, wodurch Steuergelder gespart werden können“, fügte er hinzu. Die beiden Sonden sammelten vormals Daten des Erdmagnetfeldes und waren Teil der aus fünf Satelliten bestehenden Mission THEMIS, die die physikalische Ursache der Polarlichter im Raum um die Erde, die während Sonnenstürmen auftreten, untersuchte. „Die THEMIS-Sonden sind die am vollständigsten ausgerüsteten, die jemals zum Mond geschickt wurden“, sagte David Sibeck vom Goddard Space Flight Center. „Zum ersten Mal erhalten wir mithilfe von zwei Satelliten eine einzigartige 3D-Ansicht des Mondes; dies wird ein Hauptteil

unseres Mondforschungsprogramms sein. ARTEMIS wird daher auch Informationen über Turbulenzen des Sonnenwindes sammeln. Dadurch soll untersucht werden, wie das Magnetfeld der Erde durch den Sonnenwind in Mondentfernung verformt wird. Im Gegensatz zur Erde hat der Mond kein eigenes Magnetfeld. Durch ihren Einsatz bei der THEMIS-Mission trugen die beiden Satelliten mit dazu bei, dass die Astronomen erkannten, wie das Magnetfeld der Sonne und der Sonnenwind Polarlichter an den Polen der Erde erzeugen. Angeregt durch starke Sonnenwinde reißen magnetische Feldlinien tief im Schatten der Erde (nach etwa einem Drittel der Ent-

ARTEMIS wird eine völlig neue Wissenschaft zur Anwendung bringen und gleichzeitig eine bereits existierende Sonde wiederverwenden, wodurch Steuergelder gespart werden können.

fernung zum Mond) und verbinden sich neu. Dadurch entstehen die sogenannten elektromagnetischen Stürme bei uns auf der Erde. Diese Energie entlädt sich an den Polen unseres Planeten, wodurch die Atmosphäre zum Leuchten in roten und grünen Farben angeregt wird. Dieses Leuchten ist in der nördlichen Hemisphäre als „Nordlicht“ oder Aurora Borealis und in der südlichen als „Südlicht“ oder Aurora Australis bekannt.


WISSEN

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K.I.: Eine neue Form des Lebens? Die Entfaltung der künstlichen Intelligenz wirft Fragen auf. Zum Beispiel, wie sich dieses Phänomen in Richtung „Bewusstsein“ weiterentwickeln wird. Es gibt Stimmen die behaupten, die künstliche Intelligenz hätte bereits begonnen, die Menschen zu beherrschen.

Leonardo Vintiñi

I

George: „Hallo! Was machst du gerade?“ „Ich schreibe einen Artikel.“ George: „Über welches Thema?“ „Über die künstliche Intelligenz.“ Keine Reaktion von George. Mein Interview-Partner, ein 39-jähriger Junggeselle namens George, zeigt bereits seine erste Unfähigkeit, lexikalische Zusammenhänge in unserem gerade begonnenen Gespräch herzustellen. Vielleicht sollte ich etwas großzügiger mit meiner Anerkennung sein, wohl wissend, dass diese Person nur eine Software in der Entwicklungsphase ist, speziell dafür entworfen, um Konversationen in Chatrooms zu führen. „Ich glaube, du hast gerade den TuringTest nicht bestanden. Wie auch immer, ich gedenke, dir noch eine Chance zu geben.“ George: „Ich habe nichts getan. Ich bin zu jung, um Kinder gehabt zu haben, ich bin ein sehr kranker Mensch, der sich Hilfe von anderen wünscht.“ „O.k., da haben wir’s wieder ... Ich versuche ernsthaft, mit dir ein verständliches Gespräch zu führen, aber du hilfst mir nicht sehr dabei.“ George: „Du bist kein Mensch.“ „O.k., du hast gewonnen. Ich finde keine Antworten mehr. Trotzdem, vielen Dank für deine Hilfe bei meinem Artikel. Es war mir ein Vergnügen.“ Frustriert über die offensichtliche geistige Unfähigkeit meines Freundes, Verknüpfungen herzustellen, beschließe ich, ihn zu verlassen. Obwohl George eine der am höchsten entwickelten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz ist, scheint seine Intelligenz die eines Kindes kaum zu übertreffen.

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Ein zehnjähriger Junge springt

Künstliche Intelligenz: Mensch und Maschine – wer dient wem und wer steuert wen? Eine gesunde Skepsis sollte jedem Benutzer eines Computers eigen sein.

aus dem 19. Stock, weil seine Eltern ihm verbieten, den Computer zu benutzen; ein chinesischer Mann, 30 Jahre alt, stirbt, nachdem er drei Tage lang durchgehend Internet-Wetteinsätze getätigt hat; eine argentinische Mutter fotografiert die verschiedenen Gesichter ihres Sohnes, während er sich mit gewalttätigen Videospielen beschäftigt, um ihm danach sein vor Aufregung entstelltes Antlitz zu zeigen. Obwohl es bisher keiner einzigen Maschine in der Welt gelungen ist, den berühmten Turing-Test zu bestehen, behaupten viele Experten, dass Computern eine grundsätzliche Form der Intelligenz zu eigen ist. Diese Behauptung wird als unwiderlegbar hingestellt, solange es den Wissenschaftlern nicht gelungen ist, sich auf eine befriedigende Definition für „Intelligenz“ zu einigen. Immerhin ... solange die Neuropsychologie die Funktion des menschlichen Gehirns nur oberflächlich versteht, ist der Computer auf eine ihm eigene Weise intelligent. Wenngleich er nie das Bewusstsein eines Menschen erreichen wird, könnte es gut möglich sein, dass der Computer eines Tages völlig unerwartet einen weiten Sprung nach vorn macht und sich entgegen allen Voraussagen völlig unberechenbar verhält. Dann hat er eine Form von Pseudo-Bewusstsein erlangt. Das heißt, der Computer könnte eine Art von Selbstbestimmung entwickeln. Derzeit ist gesichert, dass Computersysteme in einer Reihe von Fällen ein gewisses chaotisches Verhalten zeigten. Kurz gesagt: wenn Bewusstsein als ein Verhalten verstanden werden kann, das von vorherbestimmten und steuerbaren Werten abweicht, stellen dann etwa solche Funken von Chaos nicht bereits irgendeine Form von Bewusstsein dar? Ein erschreckendes Beispiel dafür wurde in der Zeitschrift „Der Spiegel“ im Jahr 1993 veröffent­ licht. Der Artikel berichtete über das Computerexperiment „Tierra“

Heute können wir nicht leugnen, dass immer weniger Menschen in der Lage sind, eine erfolgreiche Entscheidung ohne den Einsatz geeigneter Software zu treffen.

des Forschers Tom Ray, des Designers einer berühmten Virus-Replikations-Software: „Zunächst hatte sich der Strang (von 80 digitalen Befehlen) rasch vermehrt und explosionsartig im Speicher ausgebreitet. Dann waren die ersten Mutanten aufgetaucht. (...) Parasiten begannen, Rays ‚Tierra‘ zu besiedeln. Verstümmelt auf nur noch 45 Befehle waren sie nicht fähig, sich selbständig zu vermehren. Stattdessen sprangen sie in ihre Vorgänger-Programme hinein und machten sich – wie ein Virus in der Zelle – deren Reproduktionscodes zunutze. (…) Schnell breitete sich die Seuche aus, bis die Wirte rar wurden. Wenig später brach die Population der verhungernden Parasiten zusammen, sodass sich die Wirtspopulation wieder erholen konnte. Ray dachte ökologische Gesetze wiederzuerkennen, die er zehn Jahre zuvor in Costa Rica beobachtet hatte. (…) Jetzt hatte er seine eigene digitale Ökologie geschaffen. Diese entfaltete schnell immer größere Vielfalt. Bald lernten einige Programme, sich gegen die Parasiten zu schützen; sie bildeten eine Art Immunsystem, das die Schädlinge erkennen konnte.“ Der Computer hatte sich selbst einer „Schutzimpfung“ unterzogen. Heute können wir nicht leugnen, dass immer weniger Menschen in der Lage sind, eine erfolgreiche Entscheidung ohne den Einsatz geeigneter Software zu treffen. Milliarden und Abermilliarden von Bytes in der Form von 1 und 0 steuern jede Sekunde unserer Welt Börsen, Bankkonzerne, Statistikunternehmen, Institutionen, Regierungsdaten, ... sie analysieren, vergleichen, verarbeiten und zwingen uns, Entscheidungen nach ihren Berechnungen zu treffen. Ob es einem gefällt oder nicht – so meinen viele Experten – ist es doch eine unbestrittene Tatsache, dass uns diese Zeit den Computer-Gehorsam gebracht hat, angefangen von nutzbringender Folgsamkeit bis hin zur Fügsamkeit. Was unsere eigenen Programme

betrifft ist der Gedanke, dass die Befehle zwischen Mensch und Maschine nur in eine Richtung gehen, etwas naiv, aber um konkrete Ziele zu erreichen, ist man logischerweise darauf angewiesen das zu tun, was der Computer empfiehlt: „Klicken Sie auf Akzeptieren“; „Starten Sie ihren Computer“; „Löschen Sie die Datei“; „Brechen Sie den Vorgang ab“ … Bei jedem Klick auf unserer Fahrt durch den Cyberspace analysiert und lernt das Internet unsere Vorlieben bzw. untersucht unsere Denkweise. Das sollte uns zu denken geben. Wird eines Tages – ähnlich wie in dem Film „Terminator“ –­der Mensch eine hochentwickelte Software einführen, die imstande ist, eine Eigenwahrnehmung innerhalb unserer Maschinen und dem globalen Kommunikationsnetz zu entwickeln? Werden wir in der Lage sein, durch dunkle und komplexe Algorithmen die Biologie des menschlichen Gehirns

nachzubilden, welches uns Menschen erlaubt, stolze Besitzer von dem, was wir als „Intelligenz“ bezeichnen, zu sein? Wird schließlich der Tag (genau wie in dem ScienceFiction-Film „Matrix“) kommen, an dem unsere Computer sich weigern werden, sich vollständig abschalten zu lassen? Mit dem bittersüßen Geschmack, der nach der Fertigstellung meines Artikels bleibt, beschließe ich, mir eine Pause zu gönnen und schalte meinen Computer aus. Ein schwaches Licht blinkt ohne ersichtlichen Grund auf. Das Brummen meiner Festplatte, die jede von mir benutzte Datei speichert, wird lauter. Der Bildschirm befiehlt mir, einen Moment zu warten, während der Computer das Speichern der Informationen abschließt. Etwas verwirrt, aber wie alle Gehorsamen der Welt, folge ich den Anweisungen des Computers: ich setze mich hin und warte.

F o t o : s tefan b ay e r / P i x e l i o

„Hallo!“

F o t o : D av i d Pa u l M o r r i s /G ett y Image s

ch werfe einen Blick auf meine Uhr. Seit Minuten steckt mein Computer mit einem monotonen Summen fest und weigert sich, die von mir erteilten Aufgaben zu erfüllen. Meine Gedanken beginnen zu wandern, doch plötzlich sage ich mir, ich sollte nicht auf meinen PC warten, sondern dieser eigentlich auf mich. Etwas unbehaglich wird mir, als der Gedanke aufsteigt, ich selbst könnte bereits der Kontrolle durch meinen Computer unterliegen und springe auf von meinem Sitz, um Stift und Papier zu holen. Bei meiner Rückkehr hat sich das kalkulatorische Dilemma gelöst. „Letzten Endes übertreibe ich vielleicht etwas“, sagte ich mir. Also mache ich mit dem geplanten Interview weiter:

Computer: Trotz der Faszination die für viele davon ausgeht sollte man die Zeit dabei im Auge behalten.


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menschen & meinungen

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Das Erfolgsrezept der Kommunisten im Westen Kommunismus stets verschlafen hat. Röhl: Der Westen hat immer versäumt, seine Jugend wirklich mitzunehmen und für die Demokratie und auch den Kapitalismus zu begeistern. Es ist ja ein Kennzeichen der Jugend, dass die Menschen in dieser Lebensphase sich gern für das Gute, für die Gerechtigkeit und für soziale Ideen begeistern und engagieren. Und wenn der Kommunismus ihnen vorgaukelt, den Schlüssel für die Weltverbesserung zu liefern, dann hat das eine Attraktion ganz besonders für die kritischen, die aufgeklärten und die intelligenten jungen Leute. Dem hatten die Regierungen von Bundeskanzler Adenauer bis Bundeskanzlerin Angela Merkel nur ein großes Vakuum entgegenzusetzen. Man hat das Gefühl, dass die Konservativen das Diskutieren und Argumentieren regelrecht verlernt haben und dass diese Tugenden bei den Kommunisten gezielt geschult wurden. Insofern hat der Westen nichts „verschlafen“, son-

Epoch Times: Frau Röhl, Ihr Buch „So macht Kommunismus Spaß!“ erschien im Jahr 2006. Welche Reaktionen auf das Buch hat es in Deutschland gegeben? Bettina Röhl: Als mein Buch erschien, war es vom Tag des Erscheinens an ein Erfolg. Das Wichtigste war, dass das Buch auf dem Markt durchgekommen ist und von der in Deutschland linkslastigen Kritik für werthaltig befunden wurde. Am ersten Tag gab es eine große Besprechung im „Spiegel“, dem größten und wichtigsten politischen Magazin in Deutschland und im „Stern“ folgte dann eine zehnseitige Geschichte zu meinem Buch. Und damit war das Buch, das vorher von vielen Linken schon mit Angst und Sorge betrachtet worden war, plötzlich etabliert. In linken Medien wurde das Buch als Standardwerk zur Geschichte der Linken in Deutschland bezeichnet. Epoch Times: Wie haben die 68er generell darauf reagiert? Röhl: Die 68er waren überrascht, dass das Buch nicht in erster Linie das Thema 68 behandelt hat und schon gar nicht das Thema RAF, was im Hinblick auf meine Mutter oft mit meiner Person verbunden wird. Mein Buch behandelt die kommunistischen Strukturen, die im Westen Deutschlands seit den Fünfziger Jahren aufgebaut wurden. Und insofern waren die 68er in den Medien eigentlich erleichtert und fanden das Buch spontan unheimlich toll. Erst später haben sie festgestellt, dass mein Buch sehr klar und zwingend argumentiert und analysiert und so der kommunistischen Ideologie weh tut und auch ein paar essentielle Mythen der 68er zerstört. Epoch Times: Und was hat Sie dazu bewogen, dieses Buch zu schreiben? Röhl: Also meine Eltern, zunächst nur mein Vater, hatten eine Zeitung gegründet, die Zeitschrift „Konkret“, die in Wahrheit eine Gründung der Kommunistischen Partei war in Ostberlin. Das heißt, mein Vater lebte in Hamburg, im Westen, und er wurde angesprochen von ein paar kommunistischen Studenten. Die wollten eine Zeitung im Westen gründen, um die westliche Jugend kommunistisch zu infiltrieren. Und dazu brauchten sie einen westlichen Chefredakteur. Das Ganze wurde in Ostberlin in einem Büro ausgedacht und schließlich wurde diese Zeitung auf den Weg gebracht und derjenige, der das unterschrieben hat, war übrigens Erich Honecker, der langjährige spätere Staatschef der DDR, der damals in jungen Jahren noch Chef der Ost-FDJ war. Das war Anfang der 50er-Jahre und auf der anderen Seite stand mein sehr naiver Vater, ein nützlicher Idiot, der Lust hatte, eine Zeitung zu machen, und der sich dann in den Dienst des Kommunismus gestellt hat. Und dieses Konzept, die Verheimlichung der Finanzierung aus dem Osten, plus einem lustigen avantgardistischen Feuilleton, entpuppte sich als ein unglaubliches Erfolgsrezept, vor allem bei den

F o t o : Pa u l S c h i r n h o fe r

Unsere chinesische Kollegin Lea Zhou – aufgewachsen im kommunistischen China – traf die Publizistin Bettina Röhl zu einem Gespräch über ihr Buch „So macht Kommunismus Spaß!“. Das vollständige Interview finden Sie unter www.epochtimes.de

Bettina Röhl beim Interview. Studenten. In wenigen Jahren war die Zeitschrift Konkret die wichtigste Studentenzeitung und dann die wichtigste Zeitung der Linken und 1968 eine Zeitschrift mit einer Auflage von 250.000 pro Woche. Das war in Westdeutschland sehr viel und da kulminierte dann das, was auch überhaupt das Problem des Westens ist, und weshalb auch der Titel so ist. Die Linken konnten plötzlich enorme Summen verdienen. Kapitalistischer Luxus und linksradikale, kommunistische Ideen gingen zusammen und so macht Kommunismus natürlich Spaß. Epoch Times: Durch diese Zeitung Konkret hat auch Ihre Mutter Ulrike Meinhof Ihren Vater Klaus Rainer Röhl kennengelernt. War das so? Röhl: Das war so. Ende der 50er-Jahre ging es um die erste Antiatomwaffenbewegung in Westdeutschland, der sich meine Mutter als Studentin anschloss. Und das ist ja eigentlich auch eine ganz wichtige Sache. Wer ist nicht gegen Atomwaffen? Ich glaube, alle sind gegen Atomwaffen. Aber aus der Akte „Konkret“, die ja im Zentrum meines Buches steht, einer wichtigen Ostberliner Akte, die ich gefunden habe und in der die Zusammenarbeit von Konkret mit Ostberlin dokumentiert ist, kann man die Strategie der Kommunisten nachweisen: Man hat eben dort gesagt, Antiatomwaffenbewegung ist sehr gut, aber natürlich müssen nur die Atomwaffen im Westen abgeschafft werden – die Atomwaffen im Osten dürfen nicht kritisiert werden und sollen im Gegenteil in aller Ruhe in Stellung gegen den Westen gebracht werden. Dann allerdings, sage ich, ist das keine Antiatomwaffenbewegung. Also, entweder Antiatomwaffenbewegung in West und Ost, eben weltweit, oder die ganze Antiatomwaffenbewegung ist nichts anderes als kommunistische Militärpropaganda. Genau das sollte aber mein Vater als Chefredakteur von Konkret propagieren und die Zeitschrift Konkret bekam den Auftrag, die ursprünglich ehrliche Anti-

atomwaffenbewegung in Westdeutschland kommunistisch zu unterwandern. Und meine Eltern, die sich so kennengelernt haben, waren dann auch als Paar mit ihrer Zeitung, was diese Propaganda betrifft, sehr erfolgreich. In Sachen Propaganda sind die Linken und speziell auch die Kommunisten perfekt. Auf eigentlich allen Gebieten haben alle kommunistischen Regimes der letzten 100 Jahre bitter und grandios versagt. Aber in Sachen Propaganda waren sie dem in jeder Hinsicht sonst erfolgreicheren Westen haushoch überlegen. Epoch Times: Weiß man, in welchem Umfang die Stasi Konkret unterstützt hat? Röhl: Die Stasi, die zu der Zeit noch einen anderen Namen hatte, unterstützte die Zeitschrift mit sehr viel Geld, wie ich aus der Akte belegen kann und was mir auch alte Führungskader bestätigt haben. Die haben mir konkret erzählt, dass es 40.000 DM im Monat waren. Nach heutigem Geld ein Millionenbetrag. Dazu muss man wissen, dass es in Westdeutschland ein richtiges Unterwanderungssystem gab, in das die DDR Millionenbeträge investierte. Nicht nur die Zeitschrift Konkret wurde finanziert, sondern eben auch Parteigenossen, Kirchenleute, Leute aus den Gewerkschaften und viele Intellektuelle und Schriftsteller. Die DDR hatte keine Devisen, aber was sie an Devisen hatte, steckte sie in die Propaganda im Westen, wo ihr viele nützliche Idioten, die Kommunismus im reichen Westen spielten, sehr zum Schaden des Westens, halfen. Eigentlich unfassbar. Die meisten Akten dieses Unterwanderungssystems sind 1989 von der sterbenden DDR vernichtet worden und durch Zufall ist die Akte Konkret, wie ich sie nenne, und die ich dann gefunden habe, erhalten geblieben. Das ist mein Verdienst, dass ich nach der Akte gesucht und sie dann auch gefunden habe. Epoch Times: Ist es dem westlichen Verfassungsschutz überhaupt nicht aufgefallen, diese stetigen Kontakte und diese regelmäßigen Fahrten nach Ostberlin?

Röhl: Also, wenn das dem westlichen Geheimdienst nicht aufgefallen ist, dann muss er ganz furchtbar dumm gewesen sein und das ist überhaupt grundsätzlich eine ganz wichtige Frage. Warum haben die westlichen Dienste nicht funktioniert oder warum sind deren Ergebnisse von den Regierungen im Westen ignoriert worden? Die Kommunistische Partei war in Westdeutschland ja verboten, das heißt, meine Eltern waren in einer illegalen Partei und darauf stand Gefängnis. Aber es gab kein konsequentes, überzeugtes Handeln der Regierung im Westen gegen die kommunistische Unterwanderung. Und der schwerste Vorwurf, den ich den Regierungen im Westen mache und auch den konservativen Parteien im Westen, ist, dass sich niemand mit den Systemfehlern des Kommunismus intellektuell-politisch auseinandergesetzt hat. Die Bundesrepublik, sonst in jeder Hinsicht überlegen, hat sich von den Kommunisten am Nasenring durch die Arena führen lassen und auf eine sehr naive Weise in der Auseinandersetzung versagt. Der Westen hatte die starke DM und die war im Endeffekt stärker als der Kommunismus und das war das Glück des Westens. Aber es reicht bis heute nicht, dass man den Glücks- und Heilsbotschaften des Kommunismus nichts entgegenzusetzen hat und sich auch bis heute niemand im Westen gefunden hat, der Karl Marx, der eine Wirtschaftsideologie gezaubert hatte, ohne etwas von Wirtschaft zu verstehen, von Grund auf erschüttert und entzaubert. Die sogenannten Anti-Kommunisten haben sich nach meinem Eindruck mit den Marxschen Lehren bis heute nicht vernünftig auseinandergesetzt und sind in der ideellen Auseinandersetzung bis heute unterlegen. Und es fehlt natürlich die adäquate Aufklärung der Verbrechen aller kommunistischen Regimes dieser Welt. Epoch Times: Die Kommunisten sind ja sehr stark in der Propaganda, heutzutage auch, aber den Eindruck hat man heute immer noch, dass der Westen eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem

Die Linken konnten mit „Konkret“ plötzlich enorme Summen verdienen, Luxus und linksradikale Ideen trafen zusammen. Und so macht Kommunismus natürlich Spaß.

dern er hat aktiv etwas unterlassen und unterlässt bis heute etwas. Aber an diese Schizophrenie zwischen Luxus, Sicherheit, Freiheit und Revolution hat vor allem in den 70er- und 80er-Jahren der Westen seine Jugend und die Intelligenz des Landes an den westlichen Pop-Kommunismus verloren. Die 68er, die Post-68er und die heutigen Generationen, die nicht einmal mehr wissen, wie stark sie von den 68er-Gedanken und dem 68er-Lebensgefühl beeinflusst sind, stehen in dieser Tradition. So erklärt sich der Titel meines Buches: So macht Kommunismus Spaß! Mit der Mao-Bibel unter dem Arm und mit Pop und Sex und Rock’nRoll im Kopf machte die im Westen kopierte Kulturrevolution Mao Tse Tungs Spaß. Der Kommunismus in den kommunistischen Ländern machte den Leuten offensichtlich keinen Spaß. Epoch Times: Das heißt, finanziert durch den Osten, lebte man im kapitalistischen Wohlstand im Westen. Röhl: Genau. Aber die Propagandaerfolge waren so groß, dass dann im Westen linke Ideen modern wurden. Ab Ende der Sechzigerjahre war der Spiegel, war der Stern, waren also unsere großen auf linksradikal gebürsteten Medien, wahre Gelddruckmaschinen. Sie verdienten auf hochkapitalistische Weise Geld mit linker Propaganda. Die haben sie dann aber freiwillig gemacht und brauchten auch kein Ostgeld mehr. Das, was man nach Mao Tse Tung auch im Westen die Neue Linke nannte, verselbständigte sich und lief und läuft wie geschmiert von ganz allein. Und dieser Boom, der sich später 68er-Bewegung nannte, führte dazu, dass alles, was links und auch radikal und revolutionär daherkam, „In“ war und sich verkaufte. Und damals bildete sich auch der linke Filz, der die Bundesrepublik bis heute beherrscht. Im Westen fand in den Sechziger- und Siebziger Jahren eine perverse Adaption der Kulturrevolution in China statt. Das Wort Kulturrevolution hieß hier, wir machen die Welt kaputt mit lauter Pop-Musik, Drogen, Revolutionsphantasien und das alles gefüttert und abgefedert durch dickes Taschengeld von Eltern und Großeltern gegen alles, was etabliert war, was Tradition war. Was sollte dieser Nonsens in der damals prosperierenden Bundesrepublik, der besten Bundesrepublik, die es jemals gab? Es gab keine Arbeitslosigkeit, es gab funktionierende Sozialsysteme und zunehmend nahm die gesamte Bevölkerung am Wohlstand teil. Die konkreten Zukunftsaussichten für diese 68er-Generationen waren phantastisch. Das Maß an Freiheit, das die Bundesrepublik in den Sechziger- und Siebziger Jahren besaß, gibt es in der heutigen Bundesrepublik nicht mehr. Das Interview führte Lea Zhou.

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Röhl, Bettina So macht Kommunismus Spaß! Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl und die Akte Konkret 677 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-434-50600-3 EUR 29,80


Elektrisch mobil ohne Tanken? Seite 17

Uhren für echte Kerle Seite 14

Die deutsche Hauptstadt (n)ostalgisch Seite 18

Der andere Weißkohl: Pakchoi Er ist ein wahrer Schatz für alle die mehr Gemüse zu sich nehmen möchten, dank seiner Inhaltsstoffe wie Vitamin A, B und C, Aminosäuren, Magnesium, Phosphor, Kalium, Calcium und Eisen. Pakchoi soll keimtötende und reinigende Eigenschaften auf den Körper haben. Diesen kleinen Kohl, auch bekannt als Pok Choi oder Chinesischer Senfkohl, gibt es in vielen Sorten. Baby Pakchoi, man ahnt es fast, ist Mini und wird in manchen Rezepten im Ganzen gegart, während Shanghai Pakchoi grüne Blattrippen hat.

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ES M TI H OC EP E TH G/ AN W N

Zartblättrig: Pakchoi ist kein Mangold, er tut nur so.

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4 Bund Baby-Pakchoi 1 Scheibchen frischer Ingwer 1 Knoblauchzehe gewürfelt Salz Einige Tropfen Sesamöl 1½ Esslöffel Öl für die Pfanne

JA

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S:

Kurz angebratener Baby-Pakchoi

dem Öl heiß machen. Wenn das Öl heiß ist, Ingwer und Knoblauch hineingeben und ungefähr 30 Sekunden rühren. Die Pakchoistrünke zuerst in den Wok oder die Pfanne geben und vier Minuten lang rühren. Dann die Blätter, Sesamöl und Salz dazugeben und eine Minute köcheln lassen. Den Herd ausschalten und für eine weitere Minute mit einem Deckel bedeckt die Pfanne ruhen lassen. Sofort servieren.

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akchoi ist in China besser bekannt als “Weißer Kohl”, Bai Cai. Seit uralten Zeiten wird das hochkultivierte Gemüse dort angebaut. Roh hat Pakchoi (Brassica rapa chinensis) einen bitteren Geschmack, aber gegart entwickelt er eine angenehme, leicht süße Note. Es ist ein beliebtes chinesisches Gemüse, das kurz angebraten oder in Suppen verwendet wird, denn sein Geschmack ist nicht dominierend und passt gut zu vielen anderen Gemüse- und Fleischsorten. Es ist eine exzellente Beilage, die gerne kurz angebraten mit Reis serviert wird. Mit Krabben und etwas Salz in der Pfanne zubereitet hat man ein leichtes Gericht, das auch noch schnell fertig ist. Pakchoi ist einfach zuzubereiten. Ihn zu reinigen und zu kochen dauert weniger als zehn Minuten. Wer ihn mag, der hat ihn bald als regulären Vorrat im Kühlschrank. Er kann als Alternative für sämtliche andere Kohlarten verwendet werden – sogar als Ersatz für Spinat oder Mangold.

Es gibt mehr als 20 Sorten zu kaufen und tatsächlich erinnert er äußerlich ein wenig an Mangold. Bei einem Ausflug in den ortsansässigen asiatischen Supermarkt empfiehlt es sich, zu den kleineren Sorten zu greifen, deren Blätter zarter sind und sich daher in Asien größerer Wertschätzung erfreuen als ihre großblättrigen Verwandten. In Asienmärkten ist der Pakchoi oft frischer und günstiger als in anderen Supermärkten.

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Maureen Zebian

Für den europäischen Markt wird dieser Kohl meist in den Niederlanden angebaut.

Den Pakchoi waschen, während man die Blätter vom Strunk abzieht. Blätter gut waschen und abtrocknen. Den Strunk diagonal und die Blätter quer schneiden. Den Wok oder die Bratpfanne mit

Bewusst essen im Büro – statt planlos satt

Die Currywurst kann einpacken! Strategische Ernährung kommt auf den Plan: Snacks die die geistige Leistungsfähigkeit fördern.

Anke Wang

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m Wochenende wird liebevoll gekocht, unter der Woche speist man sich und seine Lieben lieblos ab. Kantinenessen, Pizzaservice oder tagtäglich belegtes Brot mit einem Stück Obst, sind die Wahl der Qual die

ein Schreibtischtäter treffen muss. Schön ist das nicht, wohl fühlt man sich danach auch nicht. Nach zu schweren Essen kommt prompt der Durchhänger, auch langfristig fordert die einseitige Ernährung Tribut. Das weiß inzwischen jeder, umsetzen tun es aber die Wenigsten. Essen, das fit und wach macht, die Konzentration unterstützt und keine Beleidigung für den Gaumen ist,

F O T O S : M A R T I N S T I C K L E R A U S O F F I C E S N A C K , K N E I P P -V R L A G W I E N

Abwechslungsreiche Snacks, abgestimmt auf die Bedürfnisse von Schreibtischtätern, von denen stetige Hochleistung erwartet wird.

kann man im Büro nicht aus dem Automaten ziehen.

Lebensqualität im Arbeitsalltag

Die Routine wird von guten Vorsätzen und Wünschen unterbrochen, die dann oft umständlich umzusetzen sind und dem Zeitmangel zum Opfer fallen. Hier kommt Ernährungsexperte Reinhard-Karl Üblacker ins Spiel. Mit seinem Buch Office Snack: Der Masterplan für einen gesünderen Job-Alltag gibt er Lesern einen 15-Tage-Masterplan samt Rezepten an die Hand. Dies ist kein Buch zum Durchlesen, sondern eines zum effektiven Anwenden, um eine gesunde, alltagstaugliche Ernährung zu realisieren.

An die Brotboxen, fertig, los!

Vor den Tipps für eine nachhaltige Ernährungsweise kommt die Bestandsaufnahme. Hier werden alte Gewohnheiten unter die Lupe genommen. Welcher Ernährungstyp bin ich? Nachdem der Ist-Stand klar ist, kann es losgehen. Praxisbezogen mit allerlei Tipps bekommt man Informationen samt Liste für die „Notfallapotheke“ oder zur „Ersten Hilfe bei sinkender Leistungskurve“, Tipps zur Ernährung bei heißem Wetter oder für unterwegs.

Schaler Beigeschmack?

Wem Anglizismen nicht schmecken, der wird sich daran in diesem Buch schnell sattgelesen haben: Man rechne mit Key-Targets statt Zielen und Sandwich statt Butterbrot. Ungewöhnlich sind auch die Handvoll Anzeigen im Buch. Wen's nicht stört, der hat hier ein kompetentes Handbuch.

Tag 8 aus Office Snack

SELF-CHECK: Nehme ich mir genug Zeit für das Frühstück und starte damit bewusst in den Tag? Snack 1: Müsli: 4 EL Haferflocken + ½ Apfel (klein geschnitten) + 4 EL Joghurt + 1 EL Agavendicksaft Trink-Management: ¼ stilles Wasser Snack 2: Sandwich: 1 Scheibe Vollkornbrot + 3 EL Hüttenkäse + 2 Radieschen (klein geschnitten) + 1 EL Kresse + 3 Scheiben Rohschinken Warmer Snack: 3 kl. Seeteufelfilets auf einen Rosmarinzweig spießen + 1 TL Zitronensaft – 10 Minuten dämpfen oder in der Pfanne bei leichter Hitze braten. Salat: Rote Beete (Glas) + 1 Frühlingszwiebel (Ringe) + Chicorée (fein geschnitten) + ½ Apfel (klein geschnitten) – vermengen und eventu-

ell mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für den Geistesblitz: Getrocknete Früchte + Nüsse, z.B. Kokoswürfel und Cashewnüsse Trink-Snack: Ins Mixglas: ¼ Honigmelone + 125 ml Wasser + 125 ml Apfelsaft (100 %) + Saft von 1 Zitrone + 1 Zweig Zitronenmelisse – pürieren.

TO DO:

Stellen Sie Ihr Müsli nach Ihren Vorlieben zusammen. Kombinieren Sie Getreideflocken, Trockenfrüchte und Nüsse nach Lust und Laune. Zuckerfrei und nach Ihrem Geschmack.

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Office Snack Von Reinhard-Karl Üblacker Verlag Kneipp, Wien ISBN-13: 978-3-7088-0511-5


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LIFESTYLE

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Modefotograf Clive Arrowsmith Harald Leighton

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ch hatte das Vergnügen, der Friseur des berühmten Fotografen Clive Arrowsmith und seiner Kunden in den Jahren zu sein, in denen ich als einer der wenigen Session Friseure in London tätig war. Zu Arrowsmith’s Kunden gehörten die großen Magazine wie Vogue, Tatler, Nova und Harpers sowie einige renommierte Werbeagenturen, die einen breiten Kundenstamm in der Beautyindustrie hatten – inklusive Revlon und Max Factor. Arrowsmith, der international berühmte Mode- und Portraitfotograf, verließ mit 17 Jahren Nordwales und zog nach London. Er studierte an der Queensferry School of Art, genau gegenüber der Liverpool School of Art, in der ein gewisser John Lennon studierte. Nur eine Flussüberquerung trennte sie. Als Student verbrachte Arrowsmith einige seiner Wochenenden in Liverpool, wo er auf dem Boden der Wohnung von John Lennon, Paul McCartney und George Harrison schlief. Zu der Zeit nannte man sie „The Quarry Men“ – die späteren „Beatles“.

„Es war eine wunderbare Zeit. Ich erinnere mich, dass ich George fragte, ob ich seine neue Stratocaster-Gitarre ausprobieren könnte und er sagte: 'Nein', obwohl ich ihm mein Sixpack Bier anbot. Darüber lachten wir noch Jahre später“, so Arrowsmith. Danach entdeckte er für sich eine Marktlücke als Fotograf, Geschäftsführer für den Vertrieb von Videos und anderer kommerzieller Geschäfte und als Songwriter. Er fotografierte Seine Heiligkeit, den Dalai Lama, Prinz Charles, Mick Jagger, Jeff Beck, Michael Caine, Liv Tyler und eine Vielzahl anderer Berühmtheiten und Stars des Modefirmaments. In seinem großen Portraitarchiv befinden sich ebenfalls viele britische Ministerpräsidenten wie Tony Blair und Margaret Thatcher. Arrowsmith arbeitete auch sehr eng mit Sir Paul McCartney zusammen. Er fotografierte die legendären Alben „Band on The Run“ sowie „Wings At The Speed of Sound“ und erschuf eine große Kollektion von Portraits für McCartney und seine damalige Frau Linda. Auch mit George Harrison arbeitete er häufig zusammen und machte Bilder von ihm mit Ravi Shankar. Mode macht einen großen Teil seiner Karriere aus. Er fotografierte die Kollektionen für Vogue und alle großen Designer: Yves Saint Laurent, Yamamoto, Tom Ford, Gucci, Vivien Westwood, Zandra Rhodes und JeanPaul Gaultier. In den letzten zwei

Schau mir in die Linse, Kleines! Die Schauspielerin Liv Tyler wurde vom Modefotografen Clive Arrowsmith für eine De Beers Diamanten Kampagne fotografiert.

F O T O : C O U R T E SY O F H A R O L D L E I G H T O N

Dalai Lama, Margaret Thatcher oder Beatles, er hatte sie vor der Kamera.

Jahren trug er seine gesamte Arbeit, die er für Vogue in den 70ern und 80ern erledigt hatte, zusammen. Die Mehrzahl dieser Fotos erschienen in dem Buch „Arrowsmith: Photographs From Vogue“. „Nach vielen Anfragen fühlte ich, dass es an der Zeit war, alle Bilder zusammenzutragen. Ich machte Portraits von David Bowie, Peter Gabriel, Alain Delon und Mama Cass.“ Geschäftlich fotografierte Arrowsmith Kampagnen für De Beers, Revlon, Lexus, Haselblad, Castigliano, L’Oreal, John Frieda, Shi Cashmere, Fortnum und Mason sowie Harrods. Das private Leben des Fotografen war gleichermaßen farbenfroh. Er heiratete viermal und wurde ebenfalls von vier Kindern. Er ist bekannt für seinen frechen Sinn für Humor und Anekdoten. Art Garfunkels treffender Kommentar, den er während der Dreharbeiten eines Videos in Paris losließ – Arrowsmith führte Regie – lautete: „Hier kommt Clive mit den Witzen.“ Seine verrückte, stürmische Persönlichkeit hat ihm oft durch große Belastungen und Stress geholfen. Nicht immer lief alles nach Plan. Beispielsweise am Anfang seiner Karriere, er benutzte den falschen Film für das Albumcover „Band on The Run“ von den Wings. Später gestand er dies McCartney, der ihm daraufhin das neu auferlegte Album „Band on The Run“ mit einem Smiley und dem Spruch „Ich mag das gelbe Licht“ schickte. Ein anderes Mal blieb der Jeep

von Arrowsmith und Team in einer spanischen Wüste stecken und ihr Freiluftstudio wurde von einem Sandsturm weggefegt. Ein Assistent rannte davon und schrie: „Ich halte das nicht mehr aus!“ Später wurde er im Makeup- Wohnmobil spärlich bekleidet, bewusstlos mit einer Flasche Tequila gefunden. Arrowsmith fotografierte immer voller Leidenschaft. Seine Streiche in den 70´er und 80´er Jahren zeigten, dass er nicht nur ein Leben, sondern viele verschiedene Leben führte. Vor 20 Jahren hörte er mit dem Trinken auf und wurde ein praktizierender Buddhist. „Seine Heiligkeit, den Dalai Lama zu fotografieren, war der größte Segen meines Lebens“, sagte er. „Mein Lehrer führt das Tibet Center in New York und ich besuche ihn so oft ich kann mit meinem Freund Nicky Vreeland, der ein Mönch und exzellenter Fotograf ist.“

i Harold Leighton hat jahrzehntelang in der Modeindustrie in Europa und in den USA gearbeitet. Seine Website ist www.haroldleighton.com

Uhren für echte Kerle

F O T O S : S E I KO

FOTO: PI AG E T

Louis Cartier entwickelte 1904 eine Armbanduhr für Flugpionier Alberto SantosDumont. Ab 1911 gab es sie zu kaufen. Sie begründete Cartiers Weltruhm.

Seikos „Sportura Alarm Chronograph SNAE67P1“ ist die offizielle Uhr des FC Barcelona.

FOTOS: LONGINES

auf seinem 47.000 Kilometer umfassenden Flug rund um den Nordatlantik eine speziell konstruierte Uhr von Longines. Sie hatte einen Tachometer, der Fluggeschwindigkeiten bis 500 km/h messen konnte und war extrem kältebeständig. Der Pilot überflog nämlich unter anderem Grönland, Island und Neufundland, um eine Flugroute zu erproben, die für die zivile Luftfahrt nutzbar war. (red)

Charles Lindbergh umrundete 1933 mit seiner Frau und einer „Longines“ den Nordatlantik.

Die Piaget Polo FortyFive spielt in der Mystery-Serie „XIII“ eine nicht unwesentliche Rolle, um den Helden (Stuart Townsend) an seine vergessene Identität zu erinnern.

„HydroConquest“ von Longines wurde speziell für Taucher und Wassersportler entworfen. Sie ist wasserdicht bis zu einem Druck von 30 bar, was 300 Tiefenmeter entspricht.

INES

wickelt – von Louis Cartier für den brasilianischen Luftfahrtpionier Alberto Santos-Dumont. Ab 1911 gab es sie zu kaufen und sie begründete Cartiers Weltruhm. Noch heute erinnern große und griffige Kronen daran, dass Fliegeruhren einst mit Handschuhen verstellt und aufgezogen werden konnten. Drehzifferblätter halfen bei der astronomischen Navigation. Charles Lindbergh zum Beispiel trug 1933

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mals als zierlich empfundenen Erfindungen wurden, verspielt und geschmückt, in Armreifen der Damen eingebaut. Was ein echter Mann war, der trug eine Taschenuhr. Bis der Erste Weltkrieg kam und die Armbanduhr der Offiziere, als zweckmäßiges Utensil, ihren Siegeszug in der übrigen Männerwelt antrat. Schon 1904 wurde die vermutlich erste Fliegeruhr der Welt ent-

FOT

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ine Taschenuhr abzulesen ist während des Lenkens eines Luftschiffes ziemlich unpraktisch. Und in Kampfhandlungen konnten einem genau die Sekunden, die es brauchte, das altmodische Zeitmessgerät hervorzukramen, das Leben kosten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Uhrmacher aus reinem technischem Ehrgeiz immer kleinere Uhrwerke gebaut. Doch diese da-


SCHMUCK

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Luxus pur, gepaart mit überschäumender Fantasie und Kreativität. Die „Cocktailringe“ von Piaget erfüllen die kühnsten Träume an Schönheit, wenngleich sie auch preislich spitze sind und man sie deshalb im Alltag eher weniger antrifft ... Genf und entwerfen die Kreationen, die bis ins kleinste Teilchen perfekt sind.

DÖ RT IET E D RIC H

www.piaget.de

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Man bekommt sie in Deutschland über autorisierte Händler.

Das Hauptmaterial Silber wird auch in Kombination mit Emaille und Niello verwendet. Jedes Stück ist ein Unikat. Viele ihrer Schmuckstücke werden im Schleudergussverfahren hergestellt, also einzeln aus Wachs geformt und in eine spezielle Formmasse eingebettet, aus der das Wachs ausgeschmolzen wird. Die Form geht dabei verloren. Wie in der Natur erblüht auch jede dieser silbernen Blumen nur ein einziges Mal.

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Links Unten: Golden Nectar Inspiration aus 18-karätigem Gelbgold, besetzt mit 44 Brillanten und einem Zitrin im Kissenschliff. Oben links: Cosmopolitan Inspiration (aus 18-karätigem Weißgold, unter anderem mit 321 Brillanten). Oben rechts: Raspberry Daiquiri-Inspiration (18-karätiges Weißgold, 91 Brillanten, ein Rubellit im Kissenschliff, drei geschnitzte Rubelliten und 147 runde Smaragde).

Die kleinen Kostbarkeiten der Leipziger Designerin sind im Internet zu beziehen unter www.doertedietrich.de

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Das im Jahr 1874 gegründete Haus begann als Uhrmanufaktur und war ausschließlich auf die Konzeption und Fertigung von Uhrwerken spezialisiert. In den 1960er-Jahren begann Piaget damit, außergewöhnliche Schmuckuhren zu entwerfen, auf die ebenso kreative Schmuckkollektionen folgen sollten. Menschen aus 40 verschiedenen Berufen arbeiten in Piagets historischem Atelier in Côte-auxFées in der Nähe von

Eine Blume, liebevoll handgeformt, um sie am Finger oder am Ohr zu tragen. Aus Silber designt Dörte Dietrich Schmuckstücke, deren Inspirationsquelle die Natur ist, besonders die Welt der Pflanzen mit ihren Blüten, Blattformen und Samenkapseln. Aber auch Insekten erfahren eine stilisierte Umsetzung in femininen und puristischen Schmuck.

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Ein Stückchen Natur, dass man gerne bei sich tragen möchte. Und wenn es auch im Großstadtdschungel ist ...

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Lieblingsschmuck Lieblings schmuck

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FOT LDS CH MIE DE DEL TOW

Ein Lieblingsschmuck für Charakterfrauen, die gerne modern und sachlich mit selten und kostbar kombinieren möchten. Und keine Angst davor haben, stilistisch ein bisschen anzuecken.

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Schmuck ist für sie ein Teil, das zum Leben gehören soll, und das man überallhin mitnehmen möchte. Bei ihren schlichten und puristischen Formen ist das möglich. Dabei ist die handwerkliche Fertigung Teil der Geschichte des Objektes.

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Die Berliner Goldschmiedemeisterin Susanne Deltow entdeckte vor Jahren eine spezielle Vorliebe: Rohdiamanten. Diese silbrigglitzernden Kristallwürfel bildet eine der wenigen quadratischen Formen, die in der Natur wächst. Am liebsten kombiniert sie sie mit 750er Gelbgold.

Große Marke, leicht zu finden, bezahlbar und äußerst stylish? Klingt ideal, aber das gibt es wirklich. Bastian Inverun ist Lieblingsschmuck, weil seine alltägliche Eleganz einen Hauch von Galmour versprüht, die zu beinahe jedem Outfit passt. Der Name „inverun“ verrät das Konzept, das dahinter steckt. Er steht für die lateinischen Wörter ingenuus, verum, unicus – edel, echt, einzigartig.

Goldschmiede Deltow, Ladenatelier in der Bölschestraße 10, 12587 Berlin-Friedrichshagen, Telefon 030 - 531 02 37.

Das Label aus der Hansestadt Bremen fertigt seit 1974 Schmuck in wertvoller und massiver Manufakturqualität, die jedem Modeschmuck überlegen ist. Dabei werden nur natürliche Materialien wie Sterlingsilber, Gold, Diamanten, Perlen und geschliffene Edelsteine verwendet.

Die Idee hinter den Designs von Bastian: Sie sollen trendy sein und doch zeitlose Qualitäten haben, eben etwas, das man lange behalten und tragen möchte. Den Ring mit Blumenmuster gibt es in filigraner und pompöser Ausführung, ein Beispiel dafür, wie der Stil von Bastian je nach Geschmack und Typ interpretiert werden kann. www.bastian-inverun.com

FOTOS: BASTIAN INVERUN

Luxus in Zeiten des Internets Neue Zeiten, neue Werte: Wenn jeder im Internet einfach alles erleben und haben kann, wie wird dann der gute alte Luxus definiert?

Katharina Starlay

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rüher – ja da war er noch eine tolle Sache. Wer ihn hatte, war gern unter sich, verkörperte er doch den Hauch des Elitären: Der Luxus. Luxusgüter waren in Läden zu kriegen, die nur einer bestimmten Klientel vorbehalten schienen, die Verkäufer nobler als die Kunden – und schon war die Welt sortiert. Heute ist das anders. Luxus ist ein Volksgut geworden, im Prinzip erreichbar für jeden, wenn man das Geld nur hätte! Aber Kreditkarten machen ja bekanntlich frei – jedenfalls für den kurzen Moment der Kaufentscheidung. Luxus, „... er bezeichnet Verhaltensweisen, Aufwendungen oder Ausstattungen, welche über das übliche Maß (den üblichen Standard) hinausgehen bzw. über das in einer

Gesellschaft als notwendig und … für sinnvoll erachtete Maß. Luxus fasst damit Phänomene zusammen, die für einen großen Teil der Bezugsgruppe zwar erstrebenswert sind, aber nicht erreichbar.“ Soweit die Theorie, nachzulesen in Wikipedia. Die Praxis aber bedient sich des Internets und wird zur Verführung für Jung und Alt, Arm und Reich. Das lateinische Wort, das übersetzt „Verschwendung“ heißt, erreicht damit Kultstatus. Früher allerdings, als alles noch besser war, war Luxus auch mit einer gewissen Seltenheit und unschlagbaren Qualitätsbegriffen verbunden. Da waren bestimmte Güter rar, weil sie so lange in der Herstellung brauchten, Hotels teurer, weil die Teppiche dicker, die Bäder aus Marmor und die Kellner üppiger livriert waren. Und Uhren waren teuer, weil ein Herstellergeheimnis sie auch in der dritten Generation von Großvater zu Enkel noch minutengenau

laufen ließ. Heute gibt es kein Geheimnis mehr. Es gibt Internet. Luxus wird über prominente Gesichter verkauft und nicht mehr über Qualität. Die kommt dann später – aber immerhin. Verkauft werden Geschichten aus der Welt berühmter Gesichter, die uns mehr denn je am großen Glamour nippen lassen. Gleichzeitig steht die Authentizität einer Marke, weil die Welt massenhaft Zeit für Internet-Recherchen hat, auf kritischem Prüfstand. Und das ist vielleicht die gute Botschaft. „Touch and Feel“ funktioniert auch heute noch nicht virtuell. Wer viel Geld ausgeben will, muss das Objekt der Begierde anfassen dürfen. Er tut es aber nur dann, wenn die dazugehörige Story stimmt. Live-Berichterstattung aus den Produktionsstätten? Warum nicht? Fotoserien der Rohmaterialien? Würde zumindest ein paar Bildungslücken schließen. Und mit dem Siegeszug von Ethik und Moral könnte dies noch der bes-

te Vorteil des World Wide Web sein – wenn sich nämlich Verbraucher wieder mehr Gedanken über den Ursprung ihrer Neuerwerbungen machen. Auch praktisch: Im Netz schauen wir öfter mal vorbei, ohne Anfahrt mit S-Bahn, Auto, Taxi, ohne Wartezeiten und Schlechtwetterlaune – manchmal sogar in der bezahlten Arbeitszeit. Aber das ist ein anderes Thema. Fest steht, dass sich Luxus heute anders definiert. Wo Qualität, Rarität, Preis und nicht zuletzt das Marketing aus einem Gegenstand ein begehrliches Produkt machten, kommt Neros Daumen, der über Top oder Flop entscheidet, von mehr oder weniger hippen Bloggern mit bunten Shirts und rosa Haaren – den Meinungsmachern der Gegenwart. Und damit: Vom Verbraucher selbst. Von Ihnen – solange Sie diese Quellen konsultieren.

i Mehr Expertentipps der Frankfurter Modedesignerin und Imageberaterin Katharina Starlay gibt´s im Internet auf www.starlay.de und www.stilclub.de.


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Fitness

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Finden Sie das beste Training für sich selbst Jeder kann Spaß an Sport und körperlicher Aktivität haben. Vorausgesetzt, man findet das Richtige!

Krafttraining zum Muskelaufbau

Krafttraining hilft, Muskeln und die Knochendichte aufzubauen, was durch die Verwendung von Gewichten, Expandern und Dehnbändern erreicht werden kann. Krafttraining beeinflusst auch unseren Körperstoffwechsel, schafft mehr Energie und es wird mehr Fett verbrannt. Yoga und Pilates bauen Kraft auf, weil Sie mit Ihrem Körper gegen die Schwerkraft arbeiten, was zu Widerstandsfähigkeit und dem Aufbau von Muskeln führt.

Vivian R. Rodriguez

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Walking für Nichtläufer

Laufen verbrennt die meisten Kalorien, aber genießen Sie Laufen? Können Sie sich auf ein Laufprogramm verpflichten? Vielleicht haben Sie Arthritis und Laufen ist zu schmerzhaft. Walking (Gehen) ist eine ausgezeichnete Wahl für die meisten Menschen. Walking kann überall und zu jeder Zeit durchgeführt werden. Wenn es zu kalt ist, können Sie immer noch zu einem Einkaufszentrum gehen und im Innenbereich laufen. Sie können sich zu Fuß durch ein schnelles Tempo oder durch Bergaufgehen selbst herausfor-

Dehnübungen für die Gelenke

F o t o : C h r i s M c G r at h /G ett y Image s

bungen helfen, gesund zu bleiben und schützen vor einer Vielzahl von Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten, Übergewicht und Osteoporose. Nur, wie wählen Sie die beste Übung für sich aus? Die, die Sie machen, ist die beste. Wenn es für Sie kein Genuss ist, in ein Fitness-Studio zu gehen, werden Sie nie hingehen. Finden Sie eine Tätigkeit, die Sie genießen, wie Schwimmen, Laufen, Radfahren, Pilates, Yoga, Tai Chi oder Tanz. Ganz unabhängig von der Tätigkeit, wenn Sie es genießen, ist die Chance groß, dass Sie dran bleiben. Nehmen Sie Ihren Hund und machen Sie einen Spaziergang. Bitten Sie Freunde oder ihre Familie, mit Ihnen spazieren zu gehen oder sehen Sie sich einfach mal einen anderen Teil der Stadt an. Benutzen Sie die Treppe statt den Aufzug. Das Entscheidende ist, körperlich aktiv zu bleiben und den Körper zu bewegen. Wenn Sie dies nicht tun, wird im Alter alles schwieriger.

AT & T Short Course National Championships: Schwimmer Markus Rogan. Schwimmen ist eine gute Übung, um sich in Form zu bringen.

dern. Für Menschen, die Osteoporose haben oder gefährdet sind sie zu bekommen, ist Walking mit einer Gewichtsweste eine gute Option, weil das zusätzliche Gewicht auf dem Körper die Knochendichte erhöht. Bevor Sie mit einem Übungsprogramm beginnen, immer Ihren Arzt zu Rate ziehen.

Schwimmen für Anfänger

Schwimmen ist eine Alternative für jemanden, der gerade erst anfängt oder das Gefühl hat, zu sehr aus der Form zu sein. Auftrieb und Wassertemperaturen, die wärmer als die

Ausdauer, Flexibilität, Kraft: um ein individuelles Ziel zu erreichen braucht es das richtige Training.

Luft sind, machen es für den Körper einfacher sich aufzuwärmen. Sie können jeden Stil schwimmen und auch Wassergymnastik machen. Sie brauchen keinem Fitness-Studio beizutreten. Viele Städte haben Sporteinrichtungen und WellnessZentren, die kostenlos oder sehr preisgünstig sind.

Aerobic für das Herz-Kreislauf-System

Um fit und gesund zu sein und zu bleiben, sollten Sie Aerobic, Kraftund Flexibilitätsübungen machen. Aerobic bezieht sich auf Tätigkeiten,

die mehr unter Sauerstoffsättigung ablaufen im Gegensatz zu anearob, bei denen die Energiegewinnung im Muskel unter Sauerstoffmangel abläuft. Aerobic-Aktivitäten verbessern das Herz-Kreislauf-System. Unser Herz und unsere Lungen arbeiten effizienter, was uns mehr Ausdauer beschert. Während aeroben Aktivitäten muss man auf ein Niveau kommen, bei dem man nur leicht oder etwas außer Atem kommt. Gehen Sie über Ihre Komfortzone hinaus, aber nicht 100 Prozent der ganzen Zeit, sondern in Intervallen.

Flexibilität ist die Fähigkeit, die Gelenke frei zu bewegen. Die meisten, selbst Sportler und sehr fitte Leute, vernachlässigen diese wichtige Komponente in ihrer Routine. Dehnübungen helfen, die Muskeln wieder in ihre normale Ruhelänge zu bringen und halten die Gelenke geschmeidig und in der Lage, sich mit Leichtigkeit zu bewegen. Yoga ist eine großartige Praxis, die Ihre Flexibilität steigert und auch Kraft aufbaut. Und schließlich, falls Sie Probleme haben, einem Trainingsprogramm verpflichtet zu bleiben, mieten Sie sich einen Trainer. Ein persönlicher Trainer kann Ihnen den Einstieg in ein Programm erleichtern und einen Zeitplan erstellen, mit dem Sie arbeiten können. Es ist sinnvoll, den Trainer zu fragen, ob er durch eine anerkannte Organisation zertifiziert ist. Bleiben Sie aktiv, um Krankheiten vorzubeugen und auch im Alter fit zu sein.

i Vivian R. Rodriguez Sie ist eine geprüfte Personal Trainerin sowie Yoga- und Pilates-Lehrerin. Ihre Firma heißt Balanced Fitness, Changing Lives, Creating Healthy Lifestyles: Weitere Informationen unter: www.vivianrodriguez.com

Schlafmangel ist nicht immer die Ursache für Tagesmüdigkeit.

dender Faktor angeführt wird; allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, dass das Schlafverhalten an sich überhaupt beurteilt wurde.

Es gibt viele Ursachen für Tagesmüdigkeit Dr. John Briffa

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ürzlich stieß ich auf einen Artikel auf der Webseite von „Science Daily“ mit dem Titel: „Tagesmüdigkeit bei Jugendlichen könnte mit ihrem verstärkten Verlangen nach Kohlehydraten in Zusammenhang stehen.“ Dies bezog sich auf eine Studie der Associated Professional Sleep Societies in Minneapolis. In der Studie wurden 262 Jugendliche im ungefähren Alter von 17 Jahren im Hinblick auf Tagesmüdigkeit, Depression und ein Kohlehydratverlangen untersucht. Als Hauptergebnis fand man heraus, dass Jugendliche, die sehr schläfrig sind und oft einen Heißhunger auf Kohlehydrate haben, anfälliger für Depressionen sind. In dem Bericht findet sich ein Kommentar einer der Autoren, bei dem Schlafentzug als entschei-

Ich habe keine Ahnung, was da vor sich ging, aber ich habe den Eindruck, der Autor hatte den simplen Gedanken: Müdigkeit am Tag werde durch Schlafentzug hervorgerufen. Sollte dies der Fall gewesen sein, so halte ich dies für eine absolut primitive Sichtweise, da wirklich viele Ursachen zu einer Tagesmüdigkeit führen können und das hat nicht direkt etwas mit Schlafentzug zu tun. Der Übeltäter Nummer eins, den ich auf meiner persönlichen Liste habe, ist ein Blutzuckerungleichgewicht und spezielle Zeiten mit niedrigem Blutzucker (Hypoglykämie). Im Krankenhaus ist das ein häufiges Problem, weshalb ich es oft in meinen Schriften und Vorlesungen erwähne.

Niedriger Blutzucker kann zu Stimmungsproblemen führen

Wenn Personen einen niedrigen Blutzuckerspiegel haben, kann es nicht nur sein, dass sie sich müde fühlen, sie können gleichzeitig auch

ein erhöhtes Verlangen nach Kohlehydraten verspüren. Weil die Gehirnfunktionen normalerweise von einer guten Glukoseversorgung abhängig sind, überrascht mich die Tatsache nicht, dass ein niedriger Blutzucker zu Stimmungsproblemen führen kann, mitunter auch zu Traurigkeit und Depression. Mit anderen Worten, die Ursache von Müdigkeit und Heißhunger auf Kohlehydrate und die damit einhergehende Depression ist wahrscheinlich nicht der Schlafentzug, sie könnte vielmehr an einem Blutzuckerungleichgewicht liegen. Könnte es denn auch einen Zusammenhang zwischen einem Ungleichgewicht im Blutzucker und schlechtem Schlaf geben? Die Antwort auf diese Frage ist in meinen Augen ein eindeutiges „Ja“. Ein Effekt von zu niedrigem Blutzucker ist die Freisetzung von Zucker aus der Leber, da der Körper versucht, den Zuckerspiegel wieder zu erhöhen. Um dies zu erreichen, aktiviert der Körper das sympathische Nervensystem, welches eine wesentliche Rolle bei der Stressreaktion spielt. Der Körper kann auch Stresshormone wie zum Beispiel Adrenalin ausschütten, was eine Zuckerfreisetzung bewirkt.

F o t o : S . H o f s c h l aege r / p i x e l i o. de .

Ungleichgewicht von Blutzucker macht müde

Jugendliche, die sehr schläfrig sind, sollen oft einen Heißhunger auf Kohlehydrate haben. Diät mit Kohlehydratvermeidung wirkt Wunder

Ein aktiver Sympathikus lässt einen nicht gut schlafen. Im besten Fall beeinflusst er die Tiefe des Schlafes und damit einhergehend den Grad des Ausgeruhtseins. Wenn man Pech hat, ist es für gewöhnlich so, dass man mitten in der Nacht so gegen 3:30 Uhr oder 4:00 Uhr aufwacht und danach nicht wieder einschlafen kann – bis ungefähr anderthalb Stunden vor dem Klingeln des Weckers.

Ich habe festgestellt, dass eine grundlegende Diät mit ziemlicher Kohlehydratvermeidung Wunder wirkt, um den Blutzucker wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die eigene Stimmungslage zu heben und sich wieder energiegeladener zu fühlen. Nach ein paar Wochen wird in der Regel wieder alles in Ordnung sein und man hat auch keine Lust mehr auf kohlehydratreiche Lebensmittel, die in der Regel die Hauptursache für das Problem sind.

i Dr. John Briffa Er ist ein in London ansässiger Arzt und Autor mit Interesse an Ernährung und Naturheilkunde.


AUTO

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Elektrisch mobil ohne Tanken?

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eichte, abgasfreie und bezahlbare Fahrzeuge mit unendlicher Reichweite, die während der Fahrt die Batterie laden und die Energie aus dem Umgebungsfeld ziehen, sodass nicht mehr getankt werden muss – aus diesem Stoff sind die Träume der E-Mobilisten gewebt. Eine gerichtete elektrische Kopplung mit nahezu unendlicher Reichweite könnte eine technische Lösung bringen. Vorgeschlagen hat diese Technik vor 100 Jahren der berühmte Experimentalphysiker Nikola Tesla. Heutige Nachbauten hat der Autor auf Verbrauchermessen (unter anderem Mannheimer Maimarkt 2009) und auf E-Mobility-Kongressen in Österreich (2009) sowie in Deutschland (2010) vorgestellt.

Historie

1901 rief der Bankier J.P. Morgan den Erfinder Tesla zu sich: „Haben Sie die Meldung gelesen? Da hat ein gewisser Marconi über den Atlantik telegrafiert. Und das mit nur einem Watt! Welche Leistung hat eigentlich unser Wardenclyff-Sender auf Long Island?“ Tesla antwortete seinem Geldgeber: „7,5 Megawatt! Aber damit ist nicht nur Funkkontakt mit Ihren Schiffen möglich, damit können Sie die Schiffe auch noch elektrisch antreiben!“ Morgan ließ daraufhin alle Gelder an Tesla sperren und finanzierte nur noch Marconi aus Sorge, drahtlos verschickte Energie könnte unerlaubt angezapft und nicht bezahlt werden. Tesla entwickelte zwar Ideen zur „Individualisierung“ der Trägerwelle (heute würden wir von Modulation sprechen), aber da hatte sich die Welt schon auf seinen Dreiphasenwechselstrom festgelegt. Dieser Drehstrom lässt sich messen und abrechnen; ein erfolgreiches Geschäftsmodell, wenn auch nur die zweitbeste Technik. Die drahtlose Technik war dem Blick der Öffentlichkeit entschwunden und Teslas Sendeturm wurde 1917 gesprengt. Seine Wahlheimat USA hatte dem in Dalmatien geborenen Tesla den Rücken gekehrt.

Bilanz

Geheime Versuche

Was letztendlich zählt, ist der gesamte Wirkungsgrad von der Rohenergie bis hin zur Bewegung des Fahrzeugs. Um Erdöl zu bewegen, ist eine hohe Pumpenleistung erforderlich. Es entstehen Verluste, die von der Länge der Pipeline abhängen. Weitere Transportverluste verursachen die Tankschiffe und die Tanklaster. Bis das Benzin endlich im Tank ist, bleibt viel Geld auf der Strecke. Aber der Verbraucher steht diesen Verlusten machtlos gegenüber und scheint sich nur für den Spritverbrauch seines eigenen Vehikels zu interessieren, des letzten Gliedes in der Verlustkette. Ein Elektromotor braucht für die gleiche Fahrleistung beispielsweise nur halb so viel Energie. Selbst wenn die Verluste im Stromrichter in Sende- und Empfängerspule hinzugerechnet werden, ist bei drahtloser Energieübertragung

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Das E-Mobil von Toyota muss zum Aufladen parken – nicht aber mit Skalarwellen-Technologie.

Unbegrenzte E-Mobilität durch Energieübertragung ohne Grenzen.

Erdwärmekraftwerke in Island könnten alle Elektromobile in Europa mit sauberer elektrischer Energie versorgen. Nur, wie lässt sich der Saft zu den Fahrzeugen bringen? Stellen wir uns vor, neben dem Kraftwerk steht ein Energiesender, der in Resonanz mit allen seinen Kunden steht, die auf Europas Straßen unterwegs sind. Die Feldlinien laufen im Sinne eines Schwingkreises vom Sender zu den Empfängern und bündeln sich dort. Die abgezogene Leistung wird beim Sender gemessen und so nachgeregelt, dass kein Streufeld erzeugt wird. Damit treten auch keine Übertragungsverluste und kein E-Smog mehr auf. Die Reichweite tendiert gegen unendlich, wenn die Verluste gegen Null gehen. Ein intelligentes Abrechnungssystem sorgt dafür, dass keine Energie gestohlen werden kann und nur die zahlenden Autofahrer drahtlos versorgt werden. Wer in zehn Jahren ein solches – aus heutiger Sicht noch futuristisch klingendes – System anbieten will, der muss auf der Stelle mit der Entwicklung beginnen. Wer hingegen wartet, der wird auch morgen noch Energie an Zapfsäulen tanken und im Auto herumschleppen.

Einleitung

ES

Erinnern wir uns: Tesla konnte sich gegenüber Edison durchsetzen, weil sein Drehstrom beim Energietransport über große Entfernungen weit weniger Verluste erzeugt als Gleichstrom. Dennoch arbeiten beide Systeme mit Kabeln aus Kupfer. Schickt man aber Feldenergie durch die Luft, dann können zwangsläufig keine Kupferverluste mehr auftreten. Das hatte auch Tesla schon erkannt und „World Wireless“ propagiert.

FO YO TO SH : A IK FP AZ P U HO TS TO U N / O /F

Prof. Dr. Konstantin Meyl

ein Wirkungsgrad zu erwarten, der kaum zu übertreffen ist. Irgendwann wird man die heutige Technik als „die schlimmste Umweltheizung“ bezeichnen, die unser Planet Erde jemals ertragen musste!

Die Idee des „Worldwide Wireless“ und die gut dokumentierten Vorversuche aus Colorado Springs, wo Tesla eine Zehn-Kilowatt-Leistung drahtlos über eine Entfernung von 40 Kilometern verlustfrei übertragen hatte, beschäftigt seitdem geheime Bedürfnisse. Irgendwo auf der Welt war möglicherweise nach den Originalplänen ein neuer Sender gebaut worden, denn um das Jahr 1930 herum war Tesla mit einem Pierce Arrow unterwegs, der anstelle des Benzinmotors einen hochpoligen Asynchronmotor eingebaut hatte und einen mit Röhren bestückten Konverter. Eine hohe Antenne mit Kugelelektrode an der Spitze sammelte die elektrischen Feldlinien ein und ein Kupferband, das die Straße berührte, bildete als Erdung das andere Ende der Teslaspule. Die Leistung hatte mindestens 60 Kilowatt betragen.

„Die Energie kommt aus der Umgebung“, hatte Tesla technisch korrekt erklärt. Tatsächlich aber quittierte das Amperemeter beim Sender jede Beschleunigung von Teslas Luxusauto. Nach einer 1932 erschienenen Pressemitteilung hatte Tesla vermutlich Besuch bekommen. Belegt ist, dass sein Auto wenige Tage danach in Buffalo abgestellt worden war. Der Konverter wurde ausgebaut und ist seitdem verschwunden. Auch Dr. T.H. Moray hatte 1936 ungebetenen Besuch bekommen, nachdem sein Konverter bis zu 50 Kilowatt einsammeln konnte. Er hat drei Überfälle nur deshalb überlebt, weil er nach eigener Aussage „schneller schießen konnte“. Solche Revolvergeschichten entspringen der Gier nach sogenannter „Freier Energie“. Jedenfalls sollte die Geheimniskrämerei um Teslas „Wireless“ ein Ende haben.

Heutiger Stand

1999 führte das erste Transferzentrum für Skalarwellentechnik öffentlich im Technologiepark von Villingen-Schwenningen einen modernen Nachbau einer Tesla-Übertragung vor. Der Autor führte Nachweis, dass alle Aussagen von Tesla zutref-

F O T O : T E S L A S O C I E T Y S C H W E I Z , G R A F I K O B E N : P R O F. D R . KO N S TA N T I N M E Y L

Bereits mit seinem Wechselstrom setzte sich Tesla gegen den verlustreichen Gleichstrom Edisons durch. Seinen wahren Trumpf, Energie nahezu verlustfrei zu übertragen, konnte er nie ausspielen und wirtschaftlich umsetzen.

fend sind. Das Experiment ist bis heute hunderte Male weltweit reproduziert und bestätigt worden. Es ist beispielsweise Ausgangsleistung zum Betrieb eines viel beachteten Bootsmodells. Das Boot ist aus durchsichtigem Plexiglas, damit jeder sehen kann, dass keine Batterie an Bord ist und kein Kabel mitgeschleppt wird. Es wird von einem 5 Watt-Elektromotor angetrieben. Der Wirkungsgrad der Anlage liegt knapp unter 100 Prozent. Das Boot war zudem in der TV-Dokumentation „Und sie bewegt sich doch“ zu sehen. Die ZDF-Produktion hatte 2007 Premiere und ist Dutzende Male im In- und Ausland gezeigt worden.

Der Weg in die industrielle Nutzung

Der Autor hat sich neben dem experimentellen Nachweis der Skalarwellen auch intensiv mit der mathematisch-physikalischen Beschreibung beschäftigt. Ein physikalisches Phänomen gilt als anerkannt, wenn es mit den Gesetzen der Physik begründet und in einem Experiment gezeigt werden kann und beide Ergebnisse – die der Rechnung und die der Messung – übereinstimmen. Diese strengen Voraussetzungen sind

Einige träumen schon heute laut von Induktionsschleifen auf Parkplätzen oder an roten Ampeln, aber geringe Reichweite und schlechter Wirkungsgrad einer magnetischen Kopplung bringt die Träumer schnell in die Realität zurück.

im Falle der Skalarwellen heute erfüllt. Mit dem Experimentierkoffer des ersten Transferzentrums für Skalarwellentechnik sind zudem die experimentellen Befunde jederzeit und von jedermann reproduzierbar. Damit ist der Weg frei für die industrielle Nutzung der Energieübertragungstechnik nach Tesla. Der Bedarf ist akut vorhanden. Für eine drahtlose Energieübertragung gibt es keine Landesgrenze und keine Beschränkung in der Entfernung. Der gefährliche und teure Transport von Gas und Öl wird somit überflüssig und Gefahren für die Pipelines durch Naturkatastrophen oder terroristische Anschläge gibt es nicht mehr. Sowohl die Energieerzeuger als auch die Kunden werden unabhängiger, ganz im Sinne der von der EU verordneten Liberalisierung der Energiemärkte. Wieso aber erfährt die drahtlose Energieübertragung unter diesen Umständen keine finanzielle Förderung durch das Energiekommissariat der EU? Wenn durch Blitzschlag beispielsweise das öffentliche Stromnetz zusammenbricht, dann werden alle Betroffenen, die zukünftig ein Wireless-E-Mobil in der Garage stehen haben, ihr Haus an den Energieempfänger des Autos anschließen und so drahtlos unabhängige Energie drahtlos beziehen. Wer wollte das verbieten? Es steht den Energieversorgern frei, ebenfalls Energiesender zu betreiben und sich an dem neuen Geschäft zu beteiligen. Wer aus Angst vor Veränderungen an gewohnter Technik klammert, hat bereits verloren – vielleicht weiß er es nur noch nicht.

Der Pierce Arrow: war Grundlage für Teslas Auto, das ohne Benzin fuhr. Eine legendäre Fahrt damit soll Ende 1930 stattgefunden haben und brachte einen Besucher zum ersten Wasserkraftwerk an den Niagara-Fällen.


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Reise

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

Seeluft schnuppern im sommerlichen Brighton räumigen Becken dieses Aquariums. Die von Fischen umwimmelte Galionsfigur aus alten Zeiten macht die Meeresgrund-Illusion perfekt.

Bernd Kregel

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Ästhetische Perfektion und orientalische Verspieltheit

Vielleicht war es der schmerzhafte Verlust Neuenglands unter Georg III., der seinen Nachfolger dazu veranlasste, mit einem Bauwerk aufzutrumpfen, das ebenso auch in einer der reichsten überseeischen „Kronjuwelen“ hätte stehen können. Denn in

Sportlicher Auslauf im Wasser und an Land

Entspannung und Spaß: Der „Brighton Pier“, auf dem sich zu allen Tageszeiten das pure Leben tummelt.

der verspielten Außenfassade spiegelt sich eindeutig der Glanz eines indischen Maharaja-Palastes wider, mit schwungvollen Kuppeln, die dem unübertroffenen Mogul-Grabmal des Taj Mahal an Eleganz nahe kommen. Ästhetisch perfekt und in einer orientalischen Verspieltheit, die niemand auf den Britischen Inseln vermuten würde. In seinem Inneren hingegen überzeugt das Prachtgebäude mit chinesischen Preziosen, die zur damaligen Zeit hoch im Kurs standen. So beispielsweise die kostbaren Stehlampen und die Porzellanvasen als überzeugender Inbegriff royaler Repräsentation. Ein überaus schwelgerisches Gesamtkunstwerk und – wie bei allen großen Bauten jener Zeit – ein Musterbeispiel für den neuesten Stand der Technik.

Den Höhepunkt bietet der Bankettsaal als die standesgemäße Kulisse für die königlichen Dinners jener Zeit. Teil der gewagten Ausstattung ist der Kronleuchter, neun Meter lang und eine Tonne schwer, der aus den Klauen eines versilberten Drachens in der Mitte des Saals von der Decke herabhängt. Den festlich hergerichteten Tisch ziert vergoldetes Silbergerät jener Epoche, die bedeutendste öffentlich ausgestellte Kollektion ihrer Art.

lebriert wird. „Etwa mit der englischen Küche?“ mag hier jemand kritisch anfragen. Doch der vorschnelle Spötter sollte achtgeben, dass ihm nicht vor Erstaunen der Leckerbissen im Hals stecken bleibt. Zum Beispiel in der „Latin Lounge“ in der West Street oder dem „Ginger Boy“ am College Place. Und nicht zuletzt im „Chilli Pickle“ in der Jubilee Street, wo englische und indische Küche gemeinsam mit alten Vorurteilen aufräumen.

Entspanntes Schlendern in den „Lanes“

Pures Leben in allen Facetten

Gemütlich zu schlendern in den „Lanes“ der Innenstadt ist besonders am Wochenende ein Vergnügen. Fast mediterran erscheint bei schönem Wetter das „Eating Out“, das vor zahllosen Restaurants ze-

Der Brighton Beach verfügt zwar nicht über einen weißen Sand von Waikiki-Qualität, dafür jedoch über Unmengen rund geschliffener Kieselsteine, soweit das Auge unterhalb der südenglischen Steilküste reicht.

F o t o : b e r nd k r ege l

del verpflichtet, sagt ein altes Sprichwort. Queen Victoria nahm diese Verpflichtung einst auf ihre Weise wahr: Sie schlief in einem Bett, indem gleich vier Matratzen übereinander gestapelt waren. Nicht etwa, um es der verwöhnten „Prinzessin auf der Erbse“ gleich zu tun, sondern allein deswegen, weil es ihr erlaubte erheblich höher zu liegen. Damit war sie – selbst in dieser wenig majestätischen Position – dem Dienstpersonal im wörtlichsten Sinne über-legen. Das heute noch gut erhaltene Möbelstück stand jedoch nicht in einem ihrer Londoner Paläste. Vielmehr fand es seinen Platz in dem südenglischen Küstenort Brighton, nur ein paar Kutschenstunden von der englischen Metropole entfernt. Hier hatte Georg IV., einer ihrer Vorgänger im Amt, einen „Royal Pavillon“ errichten lassen, der nicht nur ein repräsentatives königliches Ausflugsziel darstellte, sondern zugleich alles in den Schatten stellte, was die Weltmacht England an Exotik zu bieten hatte.

Der Reiz des Royalen trifft in Brighton auf Kirmesspaß und landschaftliche Idylle.

F o t o : pete r m a c d i a m i d /G ett y I m age s

Die Küstenstadt Brighton am Ärmelkanal ist das größte und beliebteste Seebad Großbritanniens. Sportliche und kulturelle Events machen sie besonders in den Sommermonaten zu einem besonderen Anziehungspunkt.

Im Mittelpunkt der Strand- und Amüsiermeile steht, wie bereits seit vielen Jahrzehnten der „Brighton Pier“, auf dem sich zu allen Tageszeiten das pure Leben entfaltet. Esslokale, Spielhallen und Kirmesbuden ziehen die Besucher hinauf auf den langen Brettersteg. Dazu abenteuerliche Fahrgeräte, die ihre Passagiere hoch in die Luft wirbeln, sodass deren Schreie weit über den Strand hallen. Wen es hinab zieht in den Untergrund, für den stehen die Türen des Sea Life Centre aus viktorianischer Zeit offen. Unglaublich die visionäre Kreativität und der Stand der Technik, mit denen bereits im Jahr 1872 das Meeresleben an Land geholt wurde. Riesenschildkröten, Haie und Oktopusse tummeln sich in den realistisch ausgestalteten ge-

Und doch lässt sich die Küstenlinie von Brighton nicht vollständig beschreiben ohne die etwa zwei Kilometer vom „Pier“ entfernte Marina. Eine kleine historische Elektrobahn ersetzt den Fußmarsch entlang der Wasserkante, und dann ist es nur noch ein kurzes Stück bis zu dem wellengeschützten Hafenbecken. Hier warten lange Reihen von Segelbooten auf ihren Aufbruch in die häufig stürmischen Kanalgewässer, wenn nicht sogar in die Nordsee oder den Nordatlantik. Eine sportliche Herausforderung im Kampf mit den Naturgewalten, wie die letzte Regatta in der Nähe der Isle of Wight mit zahlreichen Karambolagen gezeigt hat. Auch die grün gewellte Kalklandschaft von East Sussex bietet genügend sportlichen Auslauf. Auf sommerlich bunten Feldwegen geht es mit Fahrrädern vorbei an einem der schönsten Täler Südenglands und dann hinauf zu einem jener Aussichtspunkte, an denen sich Land und Meer in einem einzigen Blick vereinigen. Sommerromantik, die umgehend an Shakespeares Sonett vom „Sommertag“ erinnert. Wen wundert’s, dass die Londoner längst ihren kleinen Ableger vor der eigenen Haustür für sich entdeckt haben und das Monumentale gegen das Überschaubare eintauschen. www.visitbrighton.com

Die deutsche Hauptstadt (n)ostalgisch Elke Backert

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wall is better than a war“, eine Mauer sei besser als ein „ Krieg, soll US-Präsident Kennedy in Berlin gesagt haben. „The wall in Berlin“, die Mauer in Berlin, war so ungefähr das einzige, was der Durchschnittsamerikaner damals von Deutschland wusste. 50 Jahre sind seit dem Mauerbau vergangen, und Berlin hat einiges vollbracht, damit Berlinbesucher dieser Zeit angemessen gedenken können. „Die Mauer muss weg!“, hieß es nach der Grenzöffnung zu Recht. Doch konnten Reste der Mauer als Mahnmal erhalten bleiben und 1998 eine Gedenkstätte an der Bernauer Straße, Symbol der Teilung Berlins, eingeweiht werden. Denn hier wurden die Folgen der Abriegelung dramatisch sichtbar. Um den Sprung in die Freiheit aus den Häusern an der Bernauer Straße, der Grenzlinie, zu verhindern, mauerte das DDR-Regime alle Fenster zu und siedelte etwa 2.000 Bewohner zwangsweise um. Die Außenausstellung im ehemaligen Grenzstreifen auf etwa 1,4 Kilometer

Länge ist rund um die Uhr zugänglich und erinnert mit Plaketten im Boden an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft. Wo die DDR-Diktatur 1985 die neogotische Versöhnungskirche aus Backstein sprengte, wurde auf Initiative des Pastors Manfred Fischer aus Lehm und Steinen der alten Kirche eine Kapelle der Versöhnung errichtet, in der er jeden Sonntag Andachten für die Mauer-

toten abhält. Zuvor läuten drei Helfer von Hand die erhaltenen Glocken der zerstörten Backsteinkirche, die jetzt in einem Holzlattenbau frei schwingen. Seit 2005 baut man auf dem Gelände, dem ehemaligen Todesstreifen, Roggen an, der zu Mehl vermahlen und zu Friedensbroten und Abendmahloblaten verbacken wird. Versöhnung im wogenden Kornfeld. Vom Besucherzentrum auf der ge-

So ist Berlin. Mit eenem Auge weint et, mit eenem Auge lacht et.

F o t o : j o h anne s E i s e l e /A F P/G ett y I m age s

Das ehemals geteilte Berlin ist für viele Synonym für die Kindheit.

Zeitfenster ins Jetzt: Berlin ist heute ein Dorn im Auge vieler Diktaturen.

genüberliegenden Seite der Bernauer Straße führen Treppe und Lift zur Aussichtsplattform, von der man einen eindrucksvollen Überblick über die Gedenkstätte Berliner Mauer bekommt. Woran denkt man noch beim Wort Mauer? Natürlich an den Grenzübergang Checkpoint Charlie. Auf dem Gehweg das Schild „Sie betreten den amerikanischen Sektor“. Es sei eine Kopie, das Originalschild, so erfährt man gleich dahinter im „Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie“, befindet sich in eben diesem Museum. Es ist täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet und begleitet die Mauer vom 13. August 1961 bis zu ihrem Fall, erzählt von den etwa 5.000 Menschen, denen die Flucht gelang und wie sie ihnen gelang, in einer Isetta, in zwei übereinander gelegten Surfbrettern, in Heißluftballons, in Musiktruhe oder Lautsprecherbox. Aber auch der gewaltfreie Kampf für Menschenrechte wird geehrt – von Gandhi bis Walesa. In dicken Ordnern kann man nach den Tausenden von Namen suchen, deren Körper nicht mehr existieren. Dagegen sind das DDR-Museum, gegenüber dem Berliner Dom und direkt unten an der Spree gelegen, und die Geschichte der DDR interaktiv, zum Anfassen. Hier gibt es keine Verbote: „Bitte nicht berühren“, es geht darum, alles anzufassen, zu öffnen, was sich öffnen lässt. Schubladen aufziehen, Telefon ab-

heben, Trabi starten, Schrankfächer aufklappen, die Kalaschnikov schießen hören und dem Atmen durch die Atemmaske lauschen. Hier blickt man hinter die Mauer und wie es sich denn so im Sozialismus leben ließ einschließlich Wohnzimmer-, Plaste&Elaste- und Nacktkultur am Strand, Datschenidylle, Verhörraum und Gefängniszelle. „Praktisch denken, Plaste schenken!“ Handfest zeigt es das DDR-Restaurant nebenan unter dem riesigen Wandbild „Lob des Kommunismus“ von Ronald Paris. Es verwöhnt mit Ost-Spezialitäten, Goldbroiler, Currywurst und falschem Hasen. So falsch eben wie die DDR war.

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Reise

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

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Bunter Kosmos: Die Gottheiten Taiwans Nadia Ghattas

V

or 30 Jahren war Taiwan noch ein von Agrarwirtschaft geprägtes Land. Heute produziert Taiwan mehr Halbleiter und Elektronik als die meisten industrialisierten Länder der Welt. Die Dinge ändern sich sehr schnell in Taiwan. Wo früher Bauernhöfe waren befinden sich jetzt Straßen und Bauern sind heute Geschäftsführer von Großunternehmen. Vor diesem Hintergrund bemühen sich Taiwaner aller Gesellschaftsschichten, ihre Traditionen aufrechtzuerhalten und arbeiten hart daran, sie an ihre Kinder weiterzugeben.

Die Bedeutung der Tradition

Zu den faszinierendsten Traditionen zählen die Feste und Rituale, die zu Ehren der verschiedenen Gottheiten in Taiwan abgehalten werden. Mit den religiösen Ritualen und opulenten Opfergaben drükken die Menschen ihre Ergebenheit aus. Die Taiwaner glauben, dass sie dadurch ihre kulturelle Identität erhalten, aber auch ihre Zweifel beseitigen und Schwierigkeiten mildern können.

Das Göttliche ist im Alltag der Taiwaner allgegenwärtig. Viele glauben, dass es unzählige Gottheiten im Universum gibt, die sich bereits „drei Fuß über den Köpfen“ befinden. Diese Weisheit hat zu Taiwans einzigartiger religiöser Landschaft geführt, in der die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinander gedeihen können.

der Kinder um Hilfe. Konfuzius ist die Schutzgottheit aller Schüler, die auf gute Noten und einen guten Abschluss hoffen – egal, ob Grundschüler oder Studenten. Der Gott der Erde wird von den Bauern verehrt, die für ihn kleine Altäre in die Felder bauen. Auch wenn diesen puppenhausgroßen Minitempeln oft ein Dach fehlt.

Die Göttin mit der Lampe

Im Tempel oder auf offener See: Schon drei Fuß über dem Kopf existieren Gottheiten.

Es gibt gewissermaßen keine religiöse Diskriminierung. Es ist egal, ob Sie Buddhist, Taoist oder Konfuzianist sind. Jeder ist willkommen, sogar in ein und demselben Tempel. Neben den vielen göttlichen Wesen dieser Religionen lassen sich in den Tempeln auch Gottheiten lokalen Ursprungs finden.

Die Verehrung der Gottheiten

Manche Gottheiten werden in Taiwan für besondere Segnungen verehrt. Der Jadekaiser wird als höchste Gottheit angesehen, aber viele Menschen beten ihn nur zu bestimmten

F o t o : nad i a g h atta s / T h e E p o c h T i m e s

Ein modernes Land lebt Tradition und Glauben an ein lebendiges Universum.

Wächter: Die taiwanische Göttin Ma-Tsu und ihre beiden Begleiter „Eintausend-Meilen-Auge“ und „Wirksame Ohren“ haben laut Berichten Seemänner in gefährlichen Lagen auf dem Meer gerettet. Gelegenheiten an, da sie den mächtigen Herrn des Himmels nicht mit ihren trivialen Sorgen und Nöten belästigen wollen. Der Gott des Herdes oder der Küche wird viel häufiger verehrt. Sein Abbild ist in jeder Küche zu finden. Einmal im Jahr zum Neujahrsbeginn reist er in den Himmel, um dem Jadekaiser zu berichten, was im Haushalt passiert ist. Kein Wunder, dass jeder

gut Freund mit ihm sein möchte. Der Legende nach war der Beginn seiner Karriere aber alles andere als glorreich. Als dritter Sohn des Jadekaisers verhielt er sich nicht standesgemäß. Aufgrund seiner Faulheit und seiner Liebeleien mit den göttlichen Schönheiten schickte ihn sein wütender Vater in die Welt der Menschen, um ihn dort, in der niedrigsten Position, seinen Dienst verrichten

zu lassen – als Gott der Küche. Ironischerweise war er hier den ganzen Tag von Frauen umgeben, gleichzeitig war es ihm unmöglich, sein saloppes Leben weiterzuführen. So, wie die Einwohner Vertrauen in die administrative Führung des Stadtgottes, den Gott des Stadtgrabens, haben, der ihre Stadt beschützt und sich um deren Belange kümmert, bitten schwangere Frauen die Göttin

Die Gottheiten treten in den verschiedensten Formen auf. Man findet freundlich lächelnde Buddhas oder himmlische Schönheiten neben abscheulichen Wesen mit großen Augen. Diese Wesen werden ebenfalls als gut betrachtet. In jedem Tempel befinden sich Löwen und Drachen als Schutz vor dem Bösen. Oft werden auch leblose Objekte von den örtlichen Bewohnern als Gottheiten betrachtet. Zum Beispiel Felsen, von denen die Menschen glauben, dass sie der Wohnort umherwandernder Geister sind oder die Überschwemmung eines Dorfes verhindert haben. Egal, ob alt oder jung, man geht in die Tempel, um die Gottheiten um Rat zu fragen. Dabei kann es sich um Dinge des täglichen Lebens handeln oder Belange, die die Gesellschaft betreffen. Die Göttin des Meeres, MaTsu, ist die spirituelle Großmutter. Die Taiwaner glauben, dass Ma-Tsu für Gläubige eine Beschützerin, Heilerin und Führerin ist. Sie soll, in Gestalt einer Dame mit Laterne, Seeleute aus der Not gerettet haben und die Taiwaner befragen sie per Orakel.

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LERNEN

The Epoch Times Deutschland / 3. August - 16. August 2011 / Nr. 287

眞 (Zhen) – wahrhaft, wirklich, echt Viele chinesische Schriftzeichen haben tiefgehende historische und philosophische Hintergründe. Einige ihrer Rätsel werden hier entziffert.

FOTOS: THE EPOCH TIMES

Die Rätsel der chinesischen Schriftzeichen (3)

D

as chinesische Schriftzeichen 眞 (Zhen) be- Ursprung im Universum zurückzukehren. Ziel jedes Daosteht aus den beiden Ideogrammen 十 (Shi) isten ist es zum 眞人 (Zhen Ren) zu werden, einem wahund 目 (mu). 十 ist das Schriftzeichen für ren vollendeten Menschen. Der 眞人 soll die die Zahl zehn und symbolisiert die zehn HimWahrheit erlangt haben und in Einheit mit dem Universum melsrichtungen unseres Universums, 目 bedeutet Auge. 十目 ist soexistieren. Dieser Zustand mit das göttliche Auge oder ist der Erleuchtung im Budauch das allsehende Auge. dhismus gleichzusetzen. Dieses Schriftzeichen basiert Der wahre Mensch sei frei auf dem Glauben der Chivon Konzepten, Vorstellungen nesen, dass nur übermenschund Beschränkungen, weil er die liche Wesen, also Gottheiten in absolute Freiheit und Leere verwirkder Lage sind, die Wahrheit, das licht hat, heißt es im Daoismus. Wahrhaftige zu erkennen. GottIm Gegensatz zu 眞 bedeuten die heiten seien frei und unterlägen beiden Schriftzeichen 假 und 伪 keinen Einschränkungen, heißt falsch oder auch gefälscht. Beide es. Der Mensch dagegen sei Zeichen haben im linken in seiner subjektiven Sicht Ideogramm 亻, das beschränkt und auf die den Menschen, das Sinneswahrnehmung seiMenschliche symbolines Körpers angewiesen. siert. Im Gegensatz zum 眞 spielt in der daoWahrhaften ist somit das istischen Glaubenslehre Falsche etwas Menschliches. eine zentrale Rolle. Im DaoisDenn Lüge und Falschheit, so mus strebt der Mensch danach die chinesische Überlieferung, hadurch Kultivierung, durch das Streben ihren Ursprung beim Men眞 (Zhen) – wahrhaft, wirklich, echt. ben nach Wahrhaftigkeit zu seinem schen. (red)

SUDOKU Füllen Sie das Raster so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem umrandeten 3x3 Quadrat alle Zahlen von 1 bis 9 erscheinen, und zwar so, dass jede Zahl nur einmal vorkommt.

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BILD DER WOCHE Leichter als Sommerluft

F O T O : A F P/G E T T Y I M AG E S

LÖSUNGEN

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F O T O : C H R I S T I A N P E T E R S E N /G E T T Y I M AG E S

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Sie steigen wieder auf. Vom 3. 8. 2011 bis 7. 8. 2011 veranstaltet der Deutsche Freiballonsport-Verband e.V. die Deutsche Meisterschaft der Heißluftballon-Piloten in Gladenbach, Hessen.


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