6. April - 19. April 2011 / Nr. 279 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €
epochtimes.de
Verteidigung im nächsten Webkrieg Seite 7
Klon-Produkte in der EU Seite 2
Willkommen – Ai Weiwei – ausgerechnet in Berlin Seite 3
Das Aus für die deutsche Kernenergie „Wir Menschen sind eben außerstande, für absolute Sicherheit zu sorgen. Und deshalb ist eine Technik, die 100prozentige Sicherheit braucht, nicht menschengerecht.“
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Bärenstarke Verjüngungskur für Winnie Puh Diese Figuren springen förmlich aus der Leinwand – und nehmen dabei manchmal auch Buchstaben und ganze Wörter mit. Das ist Puuh, wie man ihn liebt.
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Erdbebenvorhersagen trafen nicht ein Vor einem Erdbeben baut sich Stress in der Erde auf; dabei entstehen schwache elektromagnetische Signale, die von der oberen Atmosphäre aus empfangen werden können. mehr auf Seite 10
Die Realität von Fukushima hat den wissenschaftlichen Glauben an die Machbarkeit des Möglichen überholt. Der Glaube, der Mensch könnte sich mit Technik über die Urgewalten der Natur erheben, hat tiefe Risse bekommen.
Vernunft gefragt im Zeitalter von Machbarkeit Sonja Flesch-Reiß
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ir schauen gebannt auf Japan, auf ein Land, das in immense Schwierigkeiten geraten ist. Wir sehen, wie Schicht für Schicht das Unvermögen hinter der liebenswürdigen und technisch kompetent erscheinenden Fassade zum Vorschein kommt. Was Japankenner längst wissen, erscheint nun wie in einem
Vergrößerungsglas vor der Weltöffentlichkeit: Ein Beharrungsvermögen in alten Strukturen bei der Verleugnung schlimmer Nachrichten. Der unbedingte Wille, Gesichtsverlust zu vermeiden bis hin zur Realitätsverweigerung. Japan ist bekannt als Erdbebenland. Japan ist auch bekannt als Hochtechnologieland. Das passte genau so lange zusammen, bis die Realität von Fukushima den wissenschaftlichen Glauben an die Machbarkeit des Möglichen über-
holt hat. Der Glaube, der Mensch könnte sich mit Technik über die Urgewalten der Natur erheben, hat tiefe Risse bekommen. Die Wissenschaftsgläubigkeit unserer Technik- und Computergeneration ist längst zu einer „Religion“ geworden, die die Suche nach Lösungen außerhalb ihres Machtbereichs verbietet. Wer wagt es, in der Kirche der Wissenschaft die Technik „Aberglaube“ zu nennen, solange genau diese Wissenschaft definiert, was „Vernunft“ ist? Die
„In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.“ Johann Wolfgang von Goethe
Hilflosigkeit lässt sich jedenfalls nicht mit solchen Glaubenssätzen wegdiskutieren. Wer wird letztendlich die Verantwortung übernehmen für die atomare Verseuchung in Japan? Da kann die „Spitzentechnologie“ zeigen, wie sie nicht nur die Schäden von Erdbeben und dazugehörigem Tsunami beseitigt. Der verantwortliche Chef der Reaktorfirma Tepco, Masataka Shimizu, hat es sich jedenfalls sehr einfach gemacht. Nach einmaligem Erscheinen bei der allerersten Pressekonferenz erholt er sich seit einigen Tagen im Krankenhaus von Schwindelgefühlen und hohem Blutdruck. Entschuldigen für die Versäumnisse, Pannen und Fehlinformationen durfte sich ein anderer, Tsunehisa Katsumata, Aufsichtsratschef des Unternehmens, der nun auch versucht, die Tepco zu retten vor der drohenden Verstaatlichung. Und rettet damit die Ehre, die in Japan alles gilt, lange vor Religion und Staat.
Unmögliches ist möglich
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Ein Mensch, auch ein Techniker, kann sich das Unvorstellbare nicht vorstellen. Die menschliche Vorstellung ist begrenzt, deswegen gibt es auch nur begrenzte Lösungsmöglichkeiten. Wir lieben Stories und Filme, die gut ausgehen, wenn wir uns vorher schön gegruselt haben. Dies hier ist jedoch die Realität und keine Technikphantasie. Szenarien, die „undenkbare“ Ereignisse zeigen, werden als Horrorvision weit in die Zukunft gelegt, wie in „Erde ohne Menschheit“ oder „Supervulkan“ und anderen Filmen. Techniker rechnen uns dann vor, dass die
Traditionell gekleidet gehen Japanerinnen nur zu besonderen Anlässen, wie hier zu dem geliebten Kirschblütenfest.
Wahrscheinlichkeit so gering ist, dass man so etwas vernachlässigen kann, ein „Rest-Risiko“. Aber, was ein Mensch denken kann, kann auch
geschehen. Und so ist es eben auch in Fukushima geschehen und kann überall geschehen: Vernachlässigtes Rest-Risiko.
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The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Produkte von geklonten Tieren weiter ohne Kennzeichnung im Handel. Verbraucher werden unmündig gemacht. Vorstoß des EUParlaments ist gescheitert – auch an Deutschlands Wirtschaftsminister. Sonja Flesch-Reiß
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ie Forderung des Europaparlaments nach einem Verbot und strikten Vorgaben zur Vermarktung von Klonfleisch scheiterte am Widerstand des EU-Ministerrats und der EU-Kommission. Das Scheitern der Verhandlung bedeutet, dass es zunächst überhaupt kein neues Gesetz gibt. Die Bundesregierung erklärt nun, dass sie dies bedauere. Diese Regierungserklärung steht im Widerspruch zu Aussagen ihrer Mitglieder. Peter Liese (CDU), der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion äußerte im Parlament, dass die Mitgliedsstaaten offenbar wollen, „dass die Verbraucher Klonfleisch essen, ohne dies zu erfahren“ und kritisiert die Haltung der Regierungskoalition. Auch Verbraucherministerin Ilse
Aigner (CSU) hat einen Kompromiss vorgeschlagen, den aber ihr Kollege, der Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), „bis zuletzt blockiert“ habe. Die Europaabgeordnete Dagmar Roth-Behrendt (SPD) und Expertin für Gesundheits- und Verbraucherschutz, kritisiert ebenfalls die Haltung der Bundesregierung. Klonen sei „ethisch und moralisch nicht vertretbar“, sagt sie. Die Kennzeichnungspflicht sei an der Sperrminorität von Deutschland, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden und einiger anderer Länder gescheitert. In der EU würden „massenhaft Nachfahren geklonter Tiere gezüchtet, deren Produkte dann in den Regalen der Supermärkte liegen“. Wobei nicht die Klontiere selbst, sondern deren Nachfahren das Problem seien.
Strategie und Taktik
In den meisten Ländern gibt es die Regelung, dass ein Gesetz, eine Verordnung, so lange greift, bis ein neues, eine neue, beschlossen und verabschiedet wurde und in Kraft tritt. Und wenn ein Gesetz oder eine Verordnung ausgesetzt wird, warum auch immer, gibt es keinen gesetzfreien Raum, sondern das vorhergehende Recht tritt automatisch an seine Stelle. Es sei denn, es gab keins. Dann gibt es keine Regelung, wenn eine neue Gesetzesvorlage oder Verordnung scheitert. Also, wenn
man keine Beschränkung wünscht, muss man das Beschränkende einfach scheitern lassen. Das ist eine einfache Strategie. Und damit es nicht wie eine „Blockade“ aussieht, wird eben verhandelt und verhandelt, in diesem Fall drei Jahre lang – mit dem Ziel des Scheiterns und dem Erhalt des Status quo. Und so kommentiert CDU-Europa-Abgeordneter Peter Liese: „Jeder Kompromiss wäre besser gewesen als gar keine Regelung.“
Ernährungsindustrie lehnt Klonen ab
Vertreter der heimischen Lebensmittelproduzenten lehnen offiziell Klonprodukte für den deutschen Markt ab. Die Produktion sei zu teuer und die Risiken weitgehend unbekannt. Auch ethisch und moralisch seien Klonprodukte nicht vertretbar, auch habe der Verbraucher EU-weit den Verzehr solcher Produkte abgelehnt. Wie „DIE WELT“ berichtet, will auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) kein Klonfleisch haben. „Wir hätten uns eine Positivkennzeichnung gewünscht“, sagt Christian Böttcher (BVL). Zumal der Verbraucher dann mit seinem Kaufverhalten über die Zukunft von Klonfleisch entschieden hätte. „Wir sind äußerst skeptisch, ob die Verbraucher noch zugreifen würden, wenn sie wüssten, dass es sich um Klonfleisch handelt.“
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er kennt sie nicht, die Frage beim Einkauf von Fisch oder Fleisch, ob die Ware auch frisch ist. Beleuchtungstricks am Verkaufstresen tun ein Übriges, Verbraucher „hinters Licht“ zu führen. Und schließlich kann man nicht an jedem Hähnchenschenkel schnuppern. Bei verpacktem Fisch oder Fleisch ist es kaum möglich, zwischen frischer und bereits ungenießbarer Ware zu unterscheiden. FraunhoferForscher haben sich der Frage angenommen und eine Sensorfolie entwickelt, die in die Packung integriert wird und dort die Qualitätskontrolle übernimmt. Bei verdorbener Speise warnt sie durch einen Farbwechsel. Ob der eingeschweißte Hähnchenschenkel wirklich noch frisch und genießbar ist? Ansehen kann man es ihm nicht. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum stellt keine Garantie da. Gammelfleischskandale haben den Verbraucher zusätzlich verunsi-
chert und auch der Kunde selbst verkürzt möglicherweise durch falsche Lagerung die Haltbarkeit. Eine Sensorfolie der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien EMFT in München kann hier unverzüglich grünes – nein: gelbes Licht geben oder bei verdorbener Ware warnen. Die EMFT hat sie in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt entwickelt.
Farbwechsel zeigt verdorbene Ware an
Die Sensorfolie wird in die Innenseite der Verpackung integriert und reagiert auf biogene Amine. Das sind Moleküle, die beim Zersetzungsprozess von Lebensmitteln, vor allem Fisch und Fleisch, entstehen. Sie sind auch für den unangenehmen Geruch verantwortlich. Gelangen diese nun in die Luft in der Verpackung, so reagiert der Indikatorfarbstoff der Sensorfolie mit ihnen und wechselt seine Farbe von Gelb zu Blau. „Ab einem bestimmten Konzentrationsbereich ist die Farbänderung deutlich zu erkennen und kann somit eine Warnfunktion übernehmen“, erläutert Dr. Anna Hezinger, Wissenschaftlerin an der EMFT. Das ist nicht nur interessant, um ungenießbare Produkte zu erkennen. Viele Menschen reagieren überempfindlich auf bestimmte Amine. Eine Warnung ist für sie umso wichtiger.
Unmündige Bürger
Viele Umfragen in der EU haben ergeben, dass Klonfleisch und andere Klonprodukte keine Käufer finden werden, wenn der Verbraucher selbst entscheiden kann. Ergo darf der Verbraucher gar nicht erst wissen, was geklont ist und was nicht. Dann ist es ja ganz logisch, die Kennzeichnungspflicht zu verhindern, damit es zu keinem Klonfleisch-Boykott kommen kann. Aber zu kurz gedacht. Die EU-Minister haben ja unter anderem abgelehnt, weil sie der Meinung waren, dass es völlig unmöglich sei, die Produktionsketten in der Nahrungsmittelindustrie lückenlos zu dokumentieren. Das hat sich aber jüngst beim DioxinSkandal noch anders angehört. Da war genau das gefordert. Die Rückverfolgung von Fleisch und anderen Lebensmitteln, die den EU-Ministern so unmöglich erscheint, gibt es ja längst. Die freiwilligen Verpflichtungen der deutschen Verbände im Öko-Landbau wie Demeter,
Diese beiden geklonten Ochsen sind identisch mit ihrem Genspender, der 1993 verstarb. Sein Erbgut wurde seither tiefgefroren aufbewahrt in einer Samenbank in Zentral-Japan. Die Kinki-Universität in Osaka, Japan, hatte die Klontechnologie erfolgreich entwickelt.
Bioland oder Naturbau tun seit Jahren, was den EU-Kommissaren und Wirtschaftsministern nicht umsetzbar erscheint. Vielleicht haben die Damen und Herren auch nur vergessen, dass sie es vor dem Dioxin-Skandal auch schon einmal taten, als BSE noch eine weltweite Horrorvision war. Die Methoden sind da, die Datenbanken auch, doch solche Transparenz muss auch gewollt sein.
Richtungsweisend
Deshalb, von EU-Bürger zu EUBürger gesprochen: Man hat immer die Wahl. Vielleicht vegetarisch zu leben oder mal zu schauen, was der
Bio-Laden um die Ecke ungeklont anbietet. Selbst die Bild-Zeitung, die bisher kein Verfechter von ökologisch unbedenklicher Lebensweise war, rät nun ihren Lesern zu gentechnikfreiem Bio-Fleisch. Da aber alles mindestens zwei Seiten hat, darf hier der positive Aspekt von Klonfleisch nicht unerwähnt bleiben. Das Kojote-Magazin schreibt, dass Klonfleisch dem Verbraucher mehr Sicherheit gibt und zitiert den hauseigenen Gentechnikexperten Frank N. Stein: „Schließlich können sie dann in allen 17.000 deutschen Supermärkten Schnitzel vom gleichen Schwein kaufen.“
Für Schüler und Studenten: Medizin- und Sucht-Labor
Keine Chance für Gammelfleisch Eine neue Sensorfolie der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien in München kann grünes – nein: gelbes Licht geben oder bei verdorbener Ware warnen.
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Klonprodukte in der EU – ungeliebt und unerkannt
Sensorfolie sorgt für Lebensmittelsicherheit
„Die Information der Sensorfolie beruht im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum nicht auf einer Schätzung, sondern auf der tatsächlichen Kontrolle des Lebensmittels“, betont Hezinger. Gleichzeitig ist das System sehr kostengünstig. Das ist wichtig, damit es auch im großen Maßstab eingesetzt werden kann. Andere Lösungen, beispielsweise elektronische Sensoren, würden den Preis des abgepackten Fleisches zu stark erhöhen. Darüber hinaus müssen Dinge, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen können, hohen Anforderungen genügen. „Die Lebensmittelsicherheit ist hier durch eine Sperrschicht zwischen Sensorfolie und Produkt gewährleistet. Diese Barriere lässt nur gasförmige Amine durch. Die Indikatorchemikalien können nicht passieren“, erläutert Hezinger. Zusätzlich arbeiten die Wissenschaftler an einem Messmodul mit eingebauter Sensorfolie. Mitarbeiter der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie können damit die Ware direkt testen und die Frische bestimmen. Das Gerät wertet die Farbreaktion objektiv aus und liefert zudem ein genaueres Ergebnis als das menschliche Auge. Auch Farbzwischenstufen lassen sich so exakt bestimmen. Derzeit suchen Hezinger und ihr Team noch Industriepartner, um die Sensorfolie und das Messmodul weiter zu entwickeln und zu produzieren. (idw/red)
Schüler auf dem Schüler mit Rauschbrille Früh übt sich, wer einmal Medizin-Campus im Labor ein guter GesundheitsforDie Würzburger Medizinstu- Am MIND-Center der Uni Würzscher werden will. Darum denten Sebastian Börner und Fi- burg sollen sich Studierende und fördert das Bundesministe- lip Berisha haben sich mit ihrer Schulklassen vom Sommer an mit Idee „Scholar Science Camp – dem Thema Sucht auseinandersetrium für Bildung und Gesundheit fängt mit Forschung zen. Die Fachdidaktiken Biologie, Forschung (BMBF) mit an“ durchgesetzt. Vom 1. bis 5. Chemie und Physik entwickeln August wollen sie Gymnasiasten dafür in den kommenden Wochen dem Wettbewerb „Was aus der elften Jahrgangsstufe an ein eigenes Lehr- und Lernlabor. macht gesund?“ Projekte In dem neuen Labor betreuen die Universität einladen und für von Studierenden. den Beruf des Wissenschaftlers Studierende die Experimentier-
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leich mit zwei Projektideen für Schulklassen waren Studierende der Uni Würzburg im bundesweiten Wettbewerb „Was macht gesund?“ erfolgreich. Sie bekommen nun jeweils 10.000 Euro, um ihre Pläne umzusetzen. Insgesamt wurden 15 Projekte ausgezeichnet. Früh übt sich, wer einmal ein guter Gesundheitsforscher werden will. Darum fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Wettbewerb „Was macht gesund?“ Projekte von Studierenden. Aus 64 Bewerbungen hat eine Jury aus Wissenschaftlern und Kommunikationsexperten die besten 15 Projekte ausgesucht; gleich zwei davon stammen von der Uni Würzburg.
begeistern. Wie wird man „Gesundheitsforscher“? Wie sieht der Arbeitsalltag eines Wissenschaftlers aus? Wo kann man arbeiten und wie sind die beruflichen Perspektiven? Solche und andere Fragen wollen die Medizinstudenten beantworten. Ihr Ziel ist es, den Schülern einen möglichst realistischen Überblick über die Studien- und Arbeitsmöglichkeiten zu geben. Zu den ersten drei Tagen des Science Camps gehören Theorieblöcke, Laborpraktika und Führungen auf dem Würzburger Medizin-Campus. Zum Abschluss findet ein Kongress statt, bei dem die Schüler das Gelernte in Kurzvorträgen und Postern aufarbeiten – ganz, wie es bei Wissenschaftlern üblich ist. Abgerundet wird die Veranstaltung durch Podiumsdiskussionen und eine Berufsberatung.
Impressum Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung) Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Kultur und Unterhaltung), Anke Wang (The Epoch Styles) Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchin redaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini Verlag und redaktion Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684, E-Mail: Chefredaktion@EpochTimes.de
Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong Zheng Anzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral), +49(0)163/200 5876 (Hamburg, Nina Hamrle Anzeigenannahme: Mo - Fr. 9 - 12 Uhr Silvia Leist), +49 (0) 176/44 50 8661 (Cham, Min Teng-Schwägerl), +49(0)174/20 04 279 (Stuttgart, Walther Krickl), +49 (0) 176/22 80 86 93 (Frankfurt, Thomas Kalmund) e-mail Anzeigen@EpochTimes.de Abo-Bestellung Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte, Tel./Fax: +49(0)30/36434994, E-Mail: Abo@EpochTimes.de Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin
stationen. Schüler erfahren dort zum Beispiel mit Hilfsmitteln wie Rauschsimulationsbrillen, welche Wahrnehmungsstörungen der Konsum von Alkohol bewirken kann. Mit modernen Analyseverfahren untersuchen sie anschließend die Chemie von Zigaretten und beobachten im Wärmebild die Wirkung von Nikotin auf die Durchblutung. Die Idee für das Projekt „Die Sucht und Du – und nu?“ stammt von Dr. Sabine Gerstner (Fachgruppe Didaktik Biologie), Katja Weirauch (Chemie-Didaktik) und Markus Elsholz (Didaktik der Physik). Das MIND-Center der Uni Würzburg ist ein fakultätsübergreifender Verbund der Fachdidaktiken. MIND steht für Mathematisches, Informationstechnologisches und Naturwissenschaftliches Didaktikzentrum; sein Sprecher ist Professor Thomas Trefzger. (Robert Emmerich/idw)
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The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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Bis Redaktionsschluss hieß es, Ai Weiwei wäre am 3. April an der Ausreise nach Hongkong gehindert worden. Er hat immer erklärt, seinen Wohnsitz in China behalten zu wollen. Renate Lilge-Stodieck
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r ist ein Schwergewicht unter den Künstlern, in China ebenso wie international, er ist auch körperlich ein Schwergewicht. Einer, der sich nicht mal schnell aus dem Staube machen kann, weder in China noch anderswo. Das will er auch nicht. Und so bringt er denn sich und sein künstlerisches Schaffen mit Aplomb in die Öffentlichkeit – in New York, kürzlich in London, in München und auch in Berlin, nur in China darf er das nicht. Die Rede ist von Ai Weiwei, dem chinesischen Konzeptkünstler, von dem es heißt, dass er jetzt im Berliner Bezirk Oberschöneweide ein Atelier von 4.800 Quadratmetern Größe auf einer Industriebrache erwerben will.
Sein letzter Versuch, im heimatlichen China auszustellen, der von vielen chinesischen Freunden unterstützt wurde, endete mit der Zerstörung seines Ateliers in Shanghai. Zur Eröffnung hatte „man“ ihn im November letzten Jahres in Peking unter Hausarrest gestellt. Im Januar dieses Jahres kam „man“ dann mit dem Abrissbagger und demolierte sein Haus in Shanghai. Die Bilder gleichen auf makabre Weise dem Zerstörungswerk eines Tsunami.
Das Internet nutzt Ai Weiwei bewusst und intensiv und sagte in einem Interview mit Radio Free Asia: „Ich bin überzeugt, dass niemand das Internet wirklich blockieren kann. Jedes totalitäre Regime hat durch Drohung und Kontrolle seine Macht aufrechterhalten. Ich wünsche, dass jeder standhaft zu seinen eigenen Interessen und Grundrechten stehen und sich gegen die Missachtung wehren kann – auch zur Bewahrung der eigenen Würde.“
An Widerstand gewöhnt
Das Schicksal, unerwünscht zu sein, teilt mit ihm nun der deutsche Sinologe und Schriftsteller Tilmann Spengler, der ebenso wie Ai Weiwei auf der Wunschliste der deutschen Ausstellungsmacher und des Auswärtigen Amts stand für die Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ im Pekinger Chinesischen Nationalmuseum. Sie fand am 1. April im Beisein von Außenminister Westerwelle statt. Spengler reagierte er auf die Aussperrung mit der Bemerkung, sein Fall zeige nur, „wie dringend nötig der Gedanke der Aufklärung für die Köpfe größerer Teile der chinesischen Regierung ist“. Begründet wurde die Aussperrung von chinesischer Seite, dass Spengler „kein Freund Chinas“ sei.
Gewöhnt an ein Leben im Widerstand gegen die herrschenden Kommunisten hatte sich der 1957 geborene Sohn des chinesischen Dichters und Regimekritikers Ai Qing (1910 1996) schon während seiner Jugend. Der Vater lebte mit seiner Familie in 20-jähriger Verbannung in der Mandschurei und in Xinjiang. Mit seiner Kunst und seinem politischen Engagement weist Ai Weiwei beherzt auf die bestehenden Unterdrückungsmaßnahmen der Kommunistischen Partei Chinas hin. Nach dem schweren Erdbeben von 2008 begann er eine Recherche über die verschollenen Kinder und veröffentlichte ihre bisher geheim gehaltenen Namenslisten.
Unerwünscht
Spengler hatte zu ihrem Missfallen für Liu Xiaobo im Jahr 2010 schon vor der Verleihung des Friedensnobelpreises eine Laudatio gehalten. Liu Xiaobo sitzt in China im Gefängnis und darf nicht ausreisen. Nun darf Tilmann Spengler nicht einreisen, obwohl er das jahrelang als Wissenschaftler und als Begleiter von Schröder immer durfte, an dessen Reden er im Hintergrund feilte. Es ist nicht üblich, dass Gäste die Ausstellungen, die sie mitbringen, auch finanzieren, sondern das Gastland lädt ein und übernimmt die Kosten. In diesem Fall heißt es jedoch, dass das Auswärtige Amt etwa zehn Millionen Euro an Steuergeldern aufgewendet hat. Es ist auch nicht üblich, dass an der internen Liste der anreisenden Gäste vom Gastland herumgestrichen wird. In dem neu gestalteten Nationalmuseum in Peking werden etwa 600 Exponate ein Jahr lang gezeigt werden. Es liegt am Platz des „Himmlischen Friedens“ – auf den die Chinesen immer noch warten. Im Begleitprogramm „Aufklärung im Dialog“ sollen Intellektuelle, Künstler und Wissenschaftler in sogenannten
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Willkommen – Ai Weiwei – ausgerechnet in Berlin
Salons miteinander diskutieren. Spengler hatte an führender Stelle den nun verarmten „Dialog“ vorbereitet. Vielleicht trifft er sich ja in Berlin mit dem Weltenbummler Ai Weiwei zu einem fruchtbaren „Dialog“ bei der für den 29. April vorgesehenen Ausstellungseröffnung in der Berliner Galerie Neugerriemschneider. So Ai Weiwei kommen kann. In Berlin weiß man noch, dass die Kommunisten nur eine deutliche Sprache verstehen und einen aufrechten Gang. Vielleicht sagt Ai Weiwei eines Tages auch wie einst John F. Kennedy: „Ich bin ein Berliner!“
100 Millionen Sonnenblumenkerne aus Porzellan präsentierte Ai Weiwei in London. Das Atelier von Ai Weiwei in Shanghai wurde als unerwünscht abgerissen.
Rosemarie Frühauf
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as ist das Haus vom Nikolaus. Oder doch nicht? Ai Weiweis „Teehaus“, bestehend aus 3600 Kilo gepresstem Pu-Erh-Tee, gilt als eines der Hauptwerke des Künstlers. Es wird eher unpolitisch eingestuft. Kein Wunder, so friedlich und nett wie es aussieht. Die 378 Quader und 54 Prismen, aus denen es gebaut ist, nehmen sich wie vergrößerte Bauklötzchen aus, liebevoll arrangiert auf gestreuseltem Untergrund des gleichen Materials. Edel, es könnte auch Mahagoniholz sein. Allerdings nur auf den ersten Blick. Die geschwungene Struktur aus Brauntönen und dunklen Maserungen rührt von den abertausenden Blättchen her. Jeder einzelne der neun Kilo schweren Klötze strahlt
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gebündelte Kraft aus. Unbeschreiblich der Duft: Erdig, krautig, holzig, frisch. Der aufwendige, mehrjährige Fermentationsprozess, in dem der Pu-Erh traditionell gereift wird, schwingt darin nach. Das Teehaus ist Scherz und Gedankengebäude in einem, denn als Haus ist es völlig sinnlos und kann nicht betreten werden. Nicht ohne dadaistischen Humor benutzt der Künstler hier Mittel der Moderne, um seine Botschaft zu formulieren. Materie, die zum Essenziellsten der chinesischen Kultur gehört, wurde in eine westliche Form gepresst. Ist das Teehaus damit Sinnbild des Kommunismus, einer im Westen entstandenen Idee, die Menschen als Masse von beliebiger Formbarkeit und Verfügbarkeit betrachtet? Wer einmal Pu-Erh zubereitet hat, weiß, dass sich dieses krümelig geknüllte Etwas in der Kanne zu bemerkens-
wert großen Blättern entfaltet. Was, wenn diese zahllosen Blätter sich entfalten würden? Was, wenn das chinesische Volk beginnen würde, sich geistig zu entfalten? Etwas wackelig, da nicht im Verbund geschichtet, musste das Teehaus an seinem jetzigen Standort, dem Berliner Museum für asiatische Kunst, schon zweimal vom Kurator zurechtgerückt werden, damit es nicht das gleiche Schicksal ereilt wie Ai Weiweis Skulptur „Template“, die 2007 auf der Documenta einstürzte. Bis zum 12. Januar 2012 steht das Teehaus als Dauerleihgabe in direkter Nachbarschaft zu einem Thronensemble der Qin-Dynastie. Paravent und Kaiserthron aus Palisanderholz sehen ähnlich dunkelbraun aus und mit ihren geheimnisvoll glitzernden Perlmutteinlagen und goldenen Miniaturblümchen verbindet sie mit Ai
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Ein Teehaus der besonderen Art
Das Teehaus ist Scherz und Gedankengebäude in einem, denn als Haus ist es völlig sinnlos und kann nicht betreten werden.
Weiweis moderner Äußerung eine immense Kleinteiligkeit, die sich im Gesamten verbirgt. Ai Weiwei selbst hat sich – vermutlich als Teil seines Konzeptes – nie zum Teehaus geäußert. Das heizt Spekulationen zusätzlich an, etwa, ob es eine Anspielung auf den überhitzten chinesischen Immobilienmarkt darstellen könnte. Eines ist augenfällig, es geht um Potenzial, das nach Entfaltung strebt. Bis zum 2. Mai 2011 ist in der Londoner Kunsthalle Tate Modern Ai Weiweis Installation „Sunflower Seeds“ aus 100 Millionen handgefertigten Sonnenblumenkernen aus Porzellan zu sehen. Diese sind dort als graue, zehn Zentimeter hohe Masse auf dem Boden ausgeschüttet. Beim Aufbau trampelte der Künstler sogar selbst darauf herum. Auch ihr Daseinszustand könnte sich – zumindest imaginär – verändern. Sie könnten erblühen.
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WIRTSCHAFT
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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Konzerne und die arabischen Internet-Blockaden Zensiert: Das Internet, als potentes Werkzeug für Freiheitsbewegungen begrüßt, befindet sich zunehmend unter Feuer durch die autokratischen Staaten. Clothilde Le Coz und Timothy Karr
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er Frühling in der arabischen Welt ist jetzt düsterer geworden, da die Despoten in Libyen, Bahrain und Jemen sowie reaktionäre Elemente in Ägypten wieder die Oberhand gegen die pro-demokratischen Demonstranten gewonnen haben. Und das Internet, das manchmal als potentes Werkzeug für diese Bewegungen überbewertet wurde, ist von diesen und anderen autokratischen Staaten zunehmend unter Beschuss geraten, indem sie versuchen, populären Dissens zu vernichten. Während der ersten März-Woche stürzte in Libyen das Gaddafi-Regime die Nation in digitale Dunkelheit und so ist es bis heute geblieben. Das Königreich Bahrain reagierte rasch auf die Pro-Demokratie-Demonstrationen, indem es Webseiten wegfilterte, mit denen Einheimische Videos per Handy verbreiten konnten, YouTube-Seiten mit Videos von Demonstrationen sperrte und eine große Facebook-Gruppe aus dem Netz nahmen, die mehr Demonstrationen forderte.
Und auch in Ägypten hat trotz des Weggangs von Mubarak die InterimsMilitärregierung eine harte Haltung gegen Pro-Demokratie-Aktivisten bei dem Versuch eingenommen, die Verbreitung von erbeuteten Staatssicherheits-Dateien zu unterbinden, die das Ausmaß offenbaren, mit dem die Regierung das Internet zum Überwachen von Ägyptern nutzte. Diese Accounts von InternetMissbrauch sind nicht unbemerkt geblieben. Weniger bekannt ist jedoch, inwieweit die amerikanischen und europäischen Unternehmen dies ermöglicht haben.
Unternehmen als Wegbereiter
Ägyptens Internet-Niederschlagung scheint von Narus unterstützt worden zu sein, einem Boeing zugehörigen Anbieter von Überwachungstechnologie, der der Telecom Egypt real-time Geheimdienst Software verkaufte, die Onlinekommunikation filtert und zu ihrem Ursprung verfolgt. Israelische Sicherheitsexperten gründeten Narus, um Massenüberwachungssysteme für Regierungen und große Firmenkunden zu erstellen und zu verkaufen. Sie sind bekannt für die Entwicklung von
NarusInsight, einem SupercomputerSystem, das angeblich von der amerikanischen nationalen Sicherheitsbehörde und anderen Organisationen verwendet wird, und das einen „vollständigen Internet-Einblick“ auf verdächtige Internet-Kommunikation zur Verfügung stellt in dem Moment, in dem sie getätigt werden. Laut Aussagen in dem Buch „The Shadow Factory“ von James Bamford hat Narus auch Libyen mit Überwachungstechnologien beliefert. Im Jahr 2005 traf das Unternehmen eine Multimillionen-Dollar-Vereinbarung mit Giza Systems von Ägypten für die Lizenz, Narus Web-Überwachungsprodukte im gesamten Nahen Osten einzusetzen. Giza Systems betreut seither das libysche Internet. Das englische Unternehmen Vodafone hat sein in Ägypten stationiertes Handy-Netz aufgrund eines Ersuchens des Mubarak-Regimes heruntergefahren und es dann wiederhergestellt, um SMS-Kunden im ganzen Land Pro-Mubarak Propaganda zu senden. Wenn Gruppen für digitale Rechte, wie AccessNow.org, gegen Vodafones Aktionen protestierten, teilte das Unternehmen mit, sie könnten nichts gegen das Versenden dieser Texte machen, weil
sie durch die Notstandsgesetze des Landes dazu gezwungen wären. Bahrain filterte und blockierte Webseiten angeblich mit SmartFilter Software von der US-Firma McAfee, die Intel Ende letzten Jahres gekauft hatte. Trotz der weit verbreiteten Berichte über seine Verwendung behaupten Führungskräfte des Unternehmens, dass sie „keine Kontrolle über oder Einblick darin haben, wie eine Organisation ihre eigenen FilterRichtlinien implementiert“. Cisco Systems ist einer der größten Partner für Bahrain und ein führender Hersteller von „Deep Packet Inspection“ Systemen (DPI), also einer Technologie zur Filterung von Inhalten, die es Netzwerkadministratoren erlaubt, Daten von Benutzern von Internet und Mobiltelefonen zu überprüfen, zu verfolgen und ausfindig zu machen. 2009 ging das aus San José, Kalifornien, stammende Unternehmen nach Bahrain, um in der Hauptstadt ein Internet Data Center zu gründen, um „als eine wesentliche Komponente bei den Bemühungen, die staatlichen Dienstleistungen für die Bevölkerung zu verbessern“, zu dienen. Nokia und Siemens arbeiten ebenfalls am libyschen Mobilfunknetzwerk. Ein Joint Venture der
beiden Unternehmen wurde 2009 heftig kritisiert, weil es das iranische Regime bei einer Razzia gegen Internetdissidenten unterstützte. Man kann schwer sagen, ob die beiden Unternehmen die libysche Regierung unterstützt haben, da uns die PR-Abteilung von Nokia / Siemens keine Auskünfte geben wollte.
Führung durch Handlung
Mitte Februar sprach Außenministerin Hillary Clinton über die neue „US Internet freedom policy“, die demokratischen Bewegungen helfen soll, Zugang zu offenen Netzwerken zu bekommen, um sich gegen autoritäre Regime äußern zu können. Als Teil dieser Initiative wird das Auswärtige Amt im zweistelligen Millionenbereich Geld zur Verfügung stellen, um „Technologen und Aktivisten bei ihrer gefährlichen Arbeit in ihrem Kampf gegen Internetrepressionen“ zu unterstützen. Clinton sprach von dem Glauben der Obama-Administration an „das universelle Recht, sich über das Internet auszutauschen“, einem Recht, das das Weiße Haus als natürliche Erweiterung des ureigenen Rechts zur freien Meinungsäußerung, zur Versammlungsfreiheit und der Vereinsbildung betrachtet. Es ist jedoch schwierig, sich mit hohen moralischen Standards zu brüsten und andere Länder auf die Wichtigkeit der Internetfreiheit hinzuweisen, wenn die eigene Wirtschaft DPI-Systeme und andere Technologien an Regime exportiert, damit diese ihre eigene Bevölkerung ausspionieren und das Internet zu einem Ort der Unterdrückung machen können. Bei der Befragung von Clintons stellvertretendem Direktor James Steinberg nach dieser Widersprüchlichkeit während einer Anhörung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Februar erwähnte der
Republikaner Chris Smith das Abkommen von Narus mit dem Mubarak- Regime. „Das ist ein furchtbares Werkzeug zur Unterdrückung“, sagte Smith und führt weiter aus: „Narus ermöglicht laut diesen Berichten diesen Eingriff in die Privatsphäre.“ Republikaner Bill Keating führte die Befragung fort und ging so weit zu sagen, dass „Menschen ihr Leben aufgrund dieser Technologie verlieren.“ Am Anfang des Monats schrieb Senator Dick Durbin aus dem Komitee für Auslandsbeziehungen einen politischen Kommentar, in dem er die amerikanische Technologieindustrie für „das Versagen, sich den Herausforderungen der Menschenrechte zu stellen“ niedermachte. Darin heißt es weiter: „Wenn die amerikanischen Unternehmen nicht gewillt sind, vernünftige Wege zu gehen, dann muss der Kongress einschreiten.“ Ein Versprechen, zu handeln ist ermutigend, aber weit weniger gut, als die Handlung selbst. Bis jetzt haben wir wenig Bestreben gesehen, unsere Internetfreiheit gegen Unternehmen und ihre despotischen Kunden, die versuchen uns diese Freiheit wegzunehmen, zu verteidigen.
i Clothilde Le Coz ist die Washingtoner Leiterin von Reporter ohne Grenzen, die vor Kurzem den „Report 2011 Feinde des Internet“ veröffentlicht hat. Timothy Karr ist der Kampagnenchef von Free Press, der größten MedienReform-Gruppierung der Landes, von der aus er alle Kampagnen und Bemühungen zur Ausweitung des Kontaktaufbaus über das Internet überblicken kann. Beide sind Mitarbeiter von „Foreign Policy In Focus“. www.fpif.org.
Mit den Krisen im Mittleren Osten und Japan droht eine neue Rezession K
risen im Nahen Osten und Japan drohen, die amerikanische und globale Wirtschaft in eine zweite Rezession zu stürzen. Seitdem die wirtschaftliche Erholung im Juli 2009 begann, ergab das BIP-Wachstum in den USA lediglich 2,8 Prozent. Das ist ein Tempo, das nicht ausreicht, um die Arbeitslosigkeit auf ein erträgliches Niveau zu senken. Und dieses geringe Wachstum lässt die Wirtschaft bei dem geringsten Hickser und jeder Verzögerung anfällig werden für eine Rezession. Vor den Unruhen im Nahen Osten prognostizierten Ökonomen für 2011 ein Wachstum von 3,5 Prozent, aber der Anstieg der Ölpreise auf 110 US-Dollar pro Barrel und Benzin auf 3,62 US-Dollar pro Gallone wird wahrscheinlich einen halben Punkt oder vielleicht mehr kosten. Das zu diesen rosigen Aussichten. Sollte der Ölpreis auf 140 US-Dollar pro Barrel ansteigen, würden die Benzinpreise die 4,00 Dollar-Marke pro Gallone übersteigen und das US-Wachstum könnte auf 2,5 Prozent sinken. Das wäre kaum genug, um den Stand zu erhalten und auch nicht genug, um
viele neue Arbeitsplätze zu schaffen. Wahrscheinlich viel weniger Arbeitsplätze als die 1,5 Millionen pro Jahr, die notwendig wären, um mit dem Bevölkerungswachstum und dem Wachstum der Erwerbsbevölkerung gleichzuziehen. Sollte darüber hinaus Japan durch die Krise seine Fertigung für mehr als einen oder zwei Monate herunterfahren, könnte das US-BIP-Wachstum um einen weiteren halben Punkt in den Bereich von 2,5 Prozent sinken. Ein Anstieg des Ölpreises auf 140 US-Dollar pro Barrel und eine anhaltende Krise in Japan würde die Situation noch verschlimmern. Das Wachstum würde sich auf zwei Prozent verlangsamen, Unternehmen würden mit Entlassungen beginnen – voilà, Armageddon ist da. Für die Banker ist all dies nur ein Klacks. Denn der Ökonom Ben Bernanke leiht ihnen mehr Geld für Null Zinsen, sie werden mit Oil Futures, also mit zukünftigen Preisen für Öl handeln und die japanischen Schulden umstrukturieren und sich selbst wieder fette Boni zahlen. Man wird es erleben! Was China anbelangt, wird seine merkantilistische Politik und das Horten von US-Dollars, Euros und Yens es erlauben, das Schlimmste zu vermeiden. Weitere Konjunktur-
programme, die verwendet werden müssen, um nur chinesische Waren zu beschaffen – zur Erfüllung des lang vernachlässigten Bedarfs in der Gesundheitsversorgung, der Bildung und dergleichen – lässt Chinas Wirtschaft weiter brummen und sie im Westen an Boden gewinnen. Aber Washington – Vorsicht! Eine zweite Rezession würde ausreichen, um die Bundesfinanzen in die gleiche Schachtel zu legen, wie die mit noch mehr Problemen belasteten Staaten, etwa Griechenland. Die 9,5 Billionen US-Dollar eines zehnjährigen Defizits, das das CBO (Congressional Budget Office) entwarf, könnten leicht auf 15 oder 20 US-Billionen Dollar hochspringen und die BondVigilantes könnten Washington zwingen, Geld zu drucken – die Zinssätze, die Washington für neue Anleihen zu zahlen hätte, wären unerschwinglich. Hyper-Inflation und eine schreckliche zweite Rezession oder Schlimmeres könnten die Folgen sein.
F O T O : J I J I P R E S S /A F P/G E T T Y I M A G E S
Peter Morici
i Peter Morici ist Professor an der Smith School of Business, University of Maryland School und ehemaliger Chefökonom der US International Trade Commission.
GESCHLOSSEN: die Schriftzeichen besagen, dass Japan Railway am 14. März 2011 auf dem Bahnhof von Tokyo keine Bahn-Tickets mehr ausgibt. Sowohl bei geschlossenen Häfen, Flughäfen und Autobahnen als auch bei Produktionsstätten werden erhebliche wirtschaftliche Verluste nicht ausbleiben.
WIRTSCHAFT
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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F O T O : M I G U E L V I L L AG R A N /G E T T Y I M AG E S
Das Aus für die deutsche Kernenergie – Strom wird teurer
Nikolaus Schneider (EKD): „… dass wir Menschen außerstande sind, für absolute Sicherheit zu sorgen. Und deshalb ist eine Technik, die 100-prozentige Sicherheit braucht, nicht menschengerecht.“ Günter Spahn
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ie Ereignisse in Japan – vor allem um das Kernkraftwerk Fukushima I – überschlagen sich. Wir sehen apokalyptische Bilder, die berechtigte Ängste wecken. Aber dennoch, und trotz der atomaren Katastrophe im Umfeld des Erdbebens und des Tsunami, wollen wir herausstellen, wie klein der Mensch gegenüber den Naturgewalten ist: Häuser, Anlagen, Fabriken, Schiffe, Fahrzeuge und vor allem Menschen – sie wurden von den Wassermassen einfach hinweggetragen. Deshalb sind bei allem politischen Streit um die Bewertung der Kernenergie die Gedanken bei den Betroffenen in Japan, die ihre Angehörigen und in zweiter Linie auch ihre Unterkunft, ihre Wohnungseinrichtungen – kurz ihre Lebensgrundlage – verloren haben.
Nicht menschengerecht
Die mit der Naturkatastrophe verbundene technische Katastrophe in Blöcken des Kernkraftwerkes Fukushima hat zumindest in Deutschland zum Ende der Kernenergie geführt. Die Deutschen akzeptieren mehrheitlich die Kernenergie nicht und wollen auch keine Argumente mehr zur Kenntnis nehmen, die für die Kernenergie sprechen. Der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, brachte es in einer Predigt auf den Punkt: „Zur Geschöpflichkeit des Menschen gehört aber, dass wir Menschen eben außerstande sind, für absolute Sicherheit zu sorgen. Und deshalb ist auch eine Technik, die 100-prozentige Sicherheit braucht, nicht menschengerecht.“
Schlamperei
Haben wir uns – auch als Befürworter der deutschen Kernenergie – etwas vorgemacht? Nein, für Christen ist die Sache klar: Der Mensch ist nicht vollkommen und wo Menschen wirken, da „menschelt“ es – ein Restrisiko war immer bekannt. Die Frage war nur, ob dieses Restrisiko so klein ist, dass man es hinnehmen kann. Die Kraftwerke in Japan galten als erdbebensicher, sie wurden sogar auf einem felsigen Untergrund gebaut und durchaus könnte die Technik noch stärkere Fundamente und weitere Sicherungsringe realisieren. Doch dies nützt alles nichts, wenn der Mensch Fehler macht. Versagt haben periphere Systeme in den japanischen Kraftwerken. Schließlich kam auch noch eine Schlamperei hinzu, weil für die 3. Sicherungsstufe zu wenige Großbatterien für den Strom der Pumpen vorhanden waren.
Menschliche Fehler in der Logistik und Organisation. Die Dinge nahmen ihren katastrophalen Lauf.
Auswirkungen in Deutschland
In einer emotional stark aufgeheizten deutschen Öffentlichkeit war die Kernenergie schon bisher in Teilen der Bevölkerung sehr umstritten. Die Ängste, die mit der Kernenergie verbunden sind, haben längst auch konservative Kreise erfasst. Weshalb dies alles so ist, muss hier nicht mehr erläutert werden. Zeitungen, Radio und das Fernsehen überschlagen sich in Deutschland geradezu mit der apokalyptischen Berichterstattung. Die Entwicklung bekam einen Drive, der alles (auch die Bundesregierung) überrollte. Schon ist es geschehen, dass ein so erfolgreiches Bundesland wie Baden-Württemberg erstmals seit Jahrzehnten für die CDU verloren geht, weil die Bürger die badenwürttembergische Landesregierung, die bisher die Kernenergie bejahte, abstraften. Die Ereignisse von Japan hatten ihre Auswirkungen auch für Baden-Württemberg. Und natürlich auch in allen anderen Regionen Deutschlands.
Die Sieben-MilliardenMenschheit
Ist dies nun das Ende der Kernenergie grundsätzlich? Von Deutschland abgesehen, heißt die Antwort nein. Doch wie geht es weltweit weiter? Vor allem in Deutschland will man der Wahrheit nicht ins Auge sehen! Der Strombedarf wird fundamental zunehmen und da wird die Welt auf deutsche Empfindlichkeiten wenig Rücksicht nehmen. Vor wenigen Jahrzehnten bevölkerten vier Milliarden Menschen die Erde, kurz vor der Jahrtausendwende waren es schon sechs Milliarden und dieses Jahr wird – nur zehn Jahre nach der Marke sechs – die weltweite Bevölkerungsanzahl die SiebenMilliarden-Grenze (vermutlich im Spätsommer) überschreiten. Jeden Tag, man muss sich das einmal vorstellen, jeden Tag nimmt die Weltbevölkerung um 216.000 Menschen zu. Heute jugendlich aktive Menschen von 20 Jahren werden die Erde etwa um 2050 mit neun Milliarden Bewohnern teilen müssen.
Wie und wo auf Strom verzichten?
Die Menschen drängen weltweit nach mehr Wohlstand; sie wollen das Internet und andere Bequemlichkeiten, die auf Strom basieren. Wie sieht heute in einem deutschen Haushalt eine Küche aus? Wir haben Küchenmaschinen, Brotbackautomaten, Allesschneider, Stabmixer, Entsafter, Fritteusen, Mikrowellen, Zerkleinerer und Kaffeemaschinen – alles Geräte, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar waren
und Strom benötigen. Wer will aber auf diesen Komfort verzichten? Das Auto soll künftig „elektrisch“ fahren – aber die dafür notwendigen Batterien müssten ja dann auch mit Strom gespeist werden – von nichts kommt nichts! Wie sollen die gewaltigen Strommengen produziert werden? Viele setzen auf das Thema Energiesparen und auf die regenerative Stromerzeugung. Wir können aber „vorn“ bei Weitem nicht so viel Energie einsparen, wie „hinten“ aufgrund des steigenden Bevölkerungspotenzials zusätzlich benötigt wird.
„Schattenkraftwerkskapazitäten“
Und die regenerative Erzeugung, die immer so populistisch vor allem von den deutschen Grünen postuliert wird? Im Windbereich müssten enorme „Schattenkraftwerkskapazitäten“ aufgebaut werden, um die windbedingte schwankende Stromerzeugung auszugleichen. Tausende Kilometer Stromleitungen sind erforderlich. Der forcierte Ausbau durch die Windkraft führt bereits jetzt zu enormen Netz- und Übertragungsproblemen. Windenergie fordern viele, doch Freileitungen haben ja ebenfalls keine genügende Akzeptanz. Die Meereswinderschließung ist technisch sehr kompliziert und verteuert natürlich die Strompreise. Bereits heute subventionieren wir durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz die entsprechenden Technologien – was zu einer weiteren Verteuerung der Strompreise führt.
Neue Technologien
Welche Technologien für Speicher, etwa für den durch Windkraftanlagen erzeugten Strom, sollen realisiert werden; wo sollen diese Speicher hin und werden sie in der Öffentlichkeit akzeptiert, wenn nur an die Problematik der CCS-Speicher erinnert werden darf? Speicher sind aber die Voraussetzungen, um der Windkraft zum entscheidenden Durchbruch zu verhelfen. Auch die besten Windparks können nur dann Strom erzeugen, wenn der Wind dies zulässt. Derzeit werden bei einem guten Offshore-Windpark in Deutschland nur jährlich in 4.000 Betriebsstunden (von 8.760 theoretisch möglichen) Strom produziert. Vor zwei Jahren hat sich die Desertec-Initiative rekrutiert. Ziel soll sein, Solarstrom aus den nordafrikanischen Wüsten nach Europa zu transportieren. Das ehrgeizige Projekt ist technisch durchaus machbar. Doch Nordafrika ist leider, wie wir derzeit traurig erleben müssen, politisch sehr instabil. Man stelle sich einmal vor, man hätte vor 15 Jahren dieses Projekt bereits realisiert: Europa würde heute zittern, ob der Strom – etwa aus Libyen – überhaupt hier ankomme.
Moderne Kohleverstromung
Man muss den Bürgern heute auch politisch die Wahrheit sagen. Ohne Kernenergie und bei einer gleichzeitigen Ablehnung einer inzwischen längst praktizierten sauberen und umweltschonenden Kohleverstromung geht es nicht. Deshalb brauchen wir eine saubere Kohleverstromung mit modernen und effizienten
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Turbinen – flankierend zum Ausbau der regenerativen Energien. Aber genau die saubere moderne Kohleverstromung, wie sie derzeit in Mannheim durch den neuen Block 9 beim Großkraftwerk Mannheim (GKM) entsteht, wird ja auch angefeindet. Eine „verrückte“ Welt! Wir müssen in Deutschland, wenn schon die Kernenergie unerwünscht ist, zusätzlich
zur regenerativen Erzeugung zumindest der sauberen Kohleverstromung mit hochmodernen und effizienten Anlagen eine Chance geben. Ansonsten sind der Wohlstand und die sichere Energieversorgung mit Strom in Deutschland gefährdet. Und weltweit ohnehin. Günter Spahn ist Herausgeber und Chefredakteur von Der Wirtschaftsreport..
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Internationales
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Die afghanischen Frauen rufen um Hilfe Der Internationale Frauentag am 8. März ist eine hervorragende Gelegenheit gewesen, um über die Not der afghanischen Frauen nachzudenken. Die Selbstverbrennungen, die afghanische Frauen in großer Zahl begehen (sie zünden sich selbst an und sterben daran), sind eine der tragischsten Reaktionen auf Gewalt gegen Frauen in diesem Land. Dr. César Chelala
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ie Opfer, die dieses Schreckliche überlebt haben, können kein normales Leben mehr führen. Sie werden oft dauerhaft zu Krüppeln, sind entstellt und werden von ihren Mitmenschen gemieden. Wenn die vorhandenen Gesetze zum Schutz der Frauen nicht vollständig umgesetzt werden, werden sich die Folgen der Gewalt gegen Frauen weiterhin als Bestrafung auf das Leben der afghanischen Frauen auswirken. Selbstverbrennung scheint momentan die einzige Antwort für Frauen zu sein, die häuslicher Gewalt, Zwangsheirat und anderen frauenfeindlichen sozialen Bräuchen entfliehen wollen. Obwohl viele Afghanen ‒ einschließlich einiger religiöser Führer ‒ diese gesellschaftlichen Gewohnheiten aufgrund ihrer Interpretation des Islam verstärken, sind diese Praktiken weder mit der Scharia noch mit afghanischem und internationalem Recht vereinbar, da sie die grundlegenden Menschenrechte der Frauen verletzen. Zuverlässige nationale Statistiken über dieses Phänomen sind
Häusliche Gewalt gegen Frauen ist in Afghanistan allgegenwärtig. Und die Gesetze zum Schutz der Frau werden nicht umgesetzt. nicht verfügbar, da viele Familien diese Taten wegen des Schandflecks vertuschen. Weil es gleichzeitig auch keine gute medizinische Versorgung und keine zuständigen staatlichen Stellen gibt, werden solche Ereignisse nie offiziell dokumentiert. Nach Angaben der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission (Independent Human Rights Commission AIHRC) wurden im Jahr 2006 106 Fälle und im Jahr 2007 184 Fälle von Selbstverbrennung registriert, was einem Anstieg von 73 Prozent in einem Jahr entspricht. Es wird befürchtet, dass dieses Phänomen weiterhin zunimmt.
Die Situation wird dadurch noch besorgniserregender, dass Polizei und Justiz laut AIHRC keine formellen Untersuchungen zu den Ursachen der Selbstmorde und Selbstverbrennungen von Frauen durchführen. Homa Sultani, die beim AIHRC die Rechte der Frauen recherchiert, argumentiert: „Es gibt eine Kultur der Straffreiheit für diejenigen, die Frauen zu Selbstverbrennung und Selbstmord treiben. Die Selbstverbrennung der Frauen in Afghanistan ist ein Spiegelbild ihrer benachteiligten Situation im sozialen und medizinischen Bereich. Einige Statistiken belegen: 87 Prozent der afghanischen
Selbstverbrennung scheint momentan die einzige Antwort für Frauen zu sein, die häuslicher Gewalt, Zwangsheirat und anderen frauenfeindlichen sozialen Bräuchen entfliehen wollen.
Frauen sind Analphabeten; mehr als eine von drei Frauen erlebt körperliche, psychische und/oder sexuelle Gewalt und 70 bis 80 Prozent der Frauen müssen Zwangs ehen eingehen. Manche Menschen sehen die Ehe in Afghanistan in einigen Fällen als eine Form des Verkaufs an, wobei Frauen gehandelt werden, um familiäre Streitigkeiten zu lösen oder die familiären Bindungen zu stärken. In diesem Zusammenhang gibt es häufig Zwangsehen mit minderjährigen Mädchen, wobei nationales Recht verletzt wird, wonach die in Frage kommenden Frauen mindestens 16 Jahre alt sein müssen. Einige Mäd-
chen werden von Männern geheiratet, die immerhin fünfmal so alt sind wie sie selbst. Die Mehrheit der afghanischen Frauen sind Opfer von psychischer und sexueller Gewalt, die sie dazu bringt, Selbstmord oder Drogenmissbrauch zu begehen. Die meisten der registrierten Fälle treten in großen Städten Afghanistans auf, während die Zahl derjenigen, die in ländlichen Gebieten auftreten, eine Dunkelziffer bleibt. Es gibt durchaus eine Möglichkeit, die Anzahl dieser tragischen Vorfälle zu senken. Im August 2009 erließ die afghanische Regierung das Gesetz zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen (Law on Elimination of Violence against Women - EVAW), das viele verletzende traditionelle Praktiken kriminalisiert. Doch obwohl die Verabschiedung dieses Gesetzes eine bedeutende Errungenschaft war, stellte die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan für Menschenrechte (United Nations Assistance Mission in Afghanistan, Human Rights ‒ UNAMA HR) fest, dass die Strafverfolgungsbehörden oft unwillig oder unfähig waren, Gesetze zum Schutz der Frauen anzuwenden. Solche Untätigkeit trägt viel dazu bei, dass diese Praktiken weiterhin zugelassen werden. Es ist dringend notwendig, dass die Regierung von Afghanistan die Voraussetzungen für die vollständige Umsetzung des Gesetzes EVAW schafft. Die UNAMA HR wies darauf hin, dass „Verurteilungen nach dem EVAWGesetz die Täter abschrecken können, Frauen Gewalt anzutun“. Gleichzeitig sollte der afghanische Präsident Hamid Karsai darauf hinweisen, dass die Achtung der Frauenrechte der Kern der Menschenrechtspolitik der Regierung ist. Dr. César Chelala, ein internationaler bekannter Gesundheitsberater, ist Mitgewinner der Auszeichnung Overseas Press Club of America.
Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Der Erste der Neun Kommentare: Was ist die Kommunistische Partei? (Fortsetzung)
Der modernen Politikwissenschaft zufolge speist sich Macht aus drei Quellen: Gewalt, Ressourcen und Wissen. Die KPCh hat nie gezögert, willkürlich Gewalt anzuwenden, um den Menschen ihr Eigentum zu rauben. Doch es ist für sie das Wichtigste, den Menschen die Rede-, Meinungs-, und Pressefreiheit zu entziehen und den freien Geist und Willen auszurotten, damit sie die absolute Kontrolle über die Gesellschaft erlangen kann. Demzufolge kann man sagen, dass die KPCh - ein solch bösartiger Schmarotzer mit einer derartig umfassenden und strikten Kontrolle der Gesellschaft ‒ nicht mit irgend einem anderen Regime auf der Welt zu vergleichen ist.
Sich selbst prüfen und von den Fesseln der KPCh befreien
Karl Marx kündigte 1848 im Manifest der Kommunistischen Partei an: „Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus.“ Hundert Jahre später
ist der Kommunismus nicht mehr nur ein Gespenst, sondern ein konkretes materielles Wesen geworden. Er hat sich seuchenartig über den Erdball ausgebreitet, zehnmillionenfach Leben ausgelöscht, Privateigentum von hunderten Millionen von Menschen geraubt und deren freien Geist und Gedanken ausgerottet. Die ursprüngliche Lehre der KP vertrat die Enteignung allen Privateigentums und ebenso die Eliminierung der „ausbeutenden Klasse“. Privates Eigentum ist die Basis aller gesellschaftlich vereinbarten Rechte und oft Träger der nationalen Kultur. Menschen, denen ihr Eigentum geraubt wird, wird auch ihr freier Geist und der eigene Wille genommen. Letztendlich verlieren sie die Möglichkeit, gesellschaftliche und politische Rechte zu erwerben. Konfrontiert damit, in der Krise zu überleben, sah sich die KPCh gezwungen, Chinas Wirtschaft in den 80er-Jahren zu reformieren. Das Recht auf Privateigentum wurde den Menschen in gewissem Umfang zurückgegeben. Das bewirkte ein Loch in der unförmigen Maschinerie der KPCh und ihrer strikten Kontrolle. Dieses Loch wurde immer größer und heute streben alle Mitglieder der KPCh wie wahnsinnig danach, privates Vermögen anzuhäufen.
Tradition zerstören: Unzählige Kulturgüter fielen der Kulturrevolution zum Opfer.
Der KPCh-Schmarotzer, der sich durch Zwang, Betrug und häufig wechselnden Prinzipien am Leben erhält, zeigt nun Zeichen des Verfalls; er schwebt in tausend Ängsten und wittert überall Gefahr. Er plündert noch irrsinniger die Reichtümer des Volkes und des Staates und klammert sich an die Macht, im Versuch, sich selbst zu retten. Dies führt jedoch zu einer noch schnelleren Eskalation der Krise.
Das heutige China erscheint zwar wirtschaftlich erfolgreich, aber die sozialen Konflikte haben in einem nie gekannten Ausmaß zugenommen. Entsprechend ihrer Eigenart versucht die KPCh noch einmal, die in ihrer Vergangenheit angewandten Intrigen zu schmieden. Sie mag gewisse Kompromisse schließen, wie zum Beispiel die Rehabilitation der Demokratischen Studentenbewegung vom 4. Juni 1989 auf dem TiananmenPlatz oder die Falun Gong-Bewegung oder aber sie erklärt erneut eine kleine Gruppe von Menschen zum Feind, um der Bevölkerung weiterhin ihre Gewalt und Macht zu demonstrieren. Als sich die chinesische Nation in den vergangenen hundert Jahren einer Reihe von Bedrohungen gegenübersah, reagierte sie mit dem Import von Gütern und Waffen, der Reform des Gesellschaftssystems und schließlich mit radikalen und gewaltsamen Revolutionen. Millionen von Menschen starben und die uralte chinesische Zivilisation ging verloren. Es sieht so aus, als ob die verschiedenen Lösungsversuche fehlschlugen. Als in der chinesischen Bevölkerung Unruhe und Angst herrschten, ergriff das Gespenst der KP die Gunst der Stunde, trat auf die Bühne und beherrscht seitdem diese Nation, die in der Welt die
letzte ist, die noch die alte Zivilisation geerbt hat. Bei zukünftigen Problemen werden die Chinesen zwangsläufig erneut wählen müssen. Egal, wie sie sich entscheiden, jedem Chinesen muss klar werden, dass jegliches Hoffen auf die KPCh den Schaden, der der chinesischen Nation zugefügt wurde, nur vergrößern und der KPCh neue Energie verleihen wird. Die Chinesen müssen alle Illusionen aufgeben, müssen selbst nachdenken und ihre eigenen Ent-
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scheidungen treffen. Nur dann kann sich das chinesische Volk der alptraumhaften Kontrolle, wie sie die KPCh in den letzten 50 Jahren ausgeübt hat, entziehen. In einer freien Gesellschaft kann die ursprüngliche chinesische Zivilisation, die auf Achtung vor der menschlichen Natur und einer Güte allem gegenüber begründet ist, wieder hergestellt werden. Den vollständigen Text der Neun Kommentare finden Sie unter: www.epochtimes.de/neun-kommentare
Am 18. November 2004 veröffentlichte die „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Herkunft, die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Die Veröffentlichung der Neun Kommentare hat dazu geführt, dass täglich rund 25.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren erklären. Laut den Parteisatzungen der KPCh ist ein Austritt nur mit Einwilligung des Parteikomitees möglich. Die Rückverfolgbarkeit des Absenders auf einer derartigen Erklärung würde aber unberechenbare Konsequenzen nach sich ziehen, die bis hin zu Arbeitslager und Mord gehen könnten. Die Festlandchinesen treten deshalb unter Angabe eines Pseudonyms auf der von der „Epoch Times“ eigens dafür eingerichteten Webseite aus. Die großteils per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts)-Centern gesammelt und im Internet auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht. Zudem werden in China selbst an verschiedenen Orten wie an Bushaltestellen Austrittserklärungen angebracht oder sogar direkt auf Geldscheine geschrieben.
92.344.189 Menschen
haben mit dem Stichtag 2. April 2011 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.
INTERNATIONALES
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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Verteidigung im nächsten Web-Krieg Reuters beschreibt die jüngste Welle von Cyber-Angriffen auf Kanadas Finanzministerium als „beispiellos“. Von China ausgehend, richteten sich die Angriffe gezielt auf die Rechner von hochrangigen Regierungsvertretern, um Zugang zu staatlichen Daten und Systemen zu erlangen. Alan W. Dowd
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Vernetzte Welt: Obwohl das Internet einerseits viele Vorteile bringt, ermöglicht es andererseits auch das Stehlen von Daten und Angriffe auf lebenswichtige Infrastruktuern. und 2008 zum Opfer groß angelegter Cyber-Angriffe wurde, meint: „Die Volksrepublik China sammelt intensiv politische, militärische, firmenstrategische und wissenschaftliche Informationen, um ihre technologischen Lücken so schnell wie möglich zu schließen.“ Ein deutscher Beamter bezeichnete die Angriffe als „chinesischen Cyber-Krieg“. Im Jahr 2007 wurde das Pentagon gezwungen, Computersysteme des Büros des Verteidigungsministers zu deaktivieren, nachdem entdeckt wurde, dass sich das chinesische Militär in das System gehackt hatte. Die Economic and Security Review Commission (Kommission zur Prüfung der amerikanisch-chinesischen Wirtschafts- und Sicherheitsaspekte) berichtet, dass chinesische Hacker Computer-Komponenten mit Codes einschleusten, die aktiviert werden konnten, um Daten zu stehlen oder zu zerstören; sie drangen in Rechnersysteme von Unternehmen ein, die im
„Die Volksrepublik China sammelt intensiv politische, militärische, firmenstrategische und wissenschaftliche Informationen, um ihre technologischen Lücken so schnell wie möglich zu schließen.“ – Deutsche Bundesregierung
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n der Tat sind diese Angriffe auf westliche Computernetze nicht die ersten und werden auch nicht die letzten sein, weshalb Kanada und seine engsten Verbündeten ernsthaft über den Schutz ihres gemeinsamen Cyberspace nachdenken. Die gute Nachricht ist, dass Militär, Regierung und führende Persönlichkeiten der Wirtschaft in verbündeten Ländern schon dabei, sind die Grundsätze der kollektiven Verteidigung im Cyberspace anzuwenden. Die schlechte Nachricht ist, dass die bösen Jungs schon die ersten Salven in dieses neue Kriegsgebiet abgefeuert haben. Einige argumentieren, dass Angriffe im Cyberspace für die Sicherheit der realen Welt keine Bedrohung darstellen. Sie irren sich! Man denke nur an die beunruhigenden Worte des Chefs der UN-Agentur für Informationstechnologien, der befürchtet, „der nächste Weltkrieg könnte im Cyberspace stattfinden“, fragen Sie auch unsere Freunde in Estland und Georgien. Estland überstand das, was manche als den ersten „Webkrieg“ im Jahr 2007 bezeichnen. Damals verursachten die russischen Nationalisten mit einer vernichtenden Salve eine „denial of service“-Attacke, die die Netzwerke im ganzen Land abstürzen ließ. Dazu zählten auch diejenigen, die für Regierungsstellen, den Medienvertrieb, das Handy-System und die größte Bank des Landes zuständig sind. Ein Jahr nach der Estland-Attacke starteten russische Cyber-Milizen eine digitale Invasion vor dem Einmarsch russischer Bodentruppen in Georgien, lähmten die Regierungsnetzwerke und manipulierten Server. Während Russlands Cyber-Attacken auf Estland und Georgien der Einschüchterung und Verwirrung dienten, zielten Chinas Angriffe auf den Diebstahl und die gründliche Auswertung von Informationen ab. Die deutsche Regierung, die in den Jahren 2007
Bereich der Verteidigung der USA tätig sind, sowie in die des Weißen Hauses, des Außenministeriums und der NASA; sie griffen auch Ministerien in Kanada, Großbritannien, Europa, Japan, Indien, Taiwan, Südkorea, Australien und Dutzende anderer Länder an. Die britische Regierung äußerte sich im Jahr 2009 besorgt darüber, dass Netzwerk-Upgrades für Versorgungsunternehmen von einem chinesischen Telekommunikationsunternehmen durchgeführt wurden. Möglicherweise erlangt Peking damit die Fähigkeit zum Herunterfahren wichtiger Dienstleistungen einschließlich der Energie- und Wasserversorgung. Ebenso berichtete das Wall Street Journal über ein „tiefgreifendes“ Eindringen in das US-Stromnetz. Dabei wurden schädliche Software und „Schläferschalter“ eingeschleust, die es China oder Russland ermöglichen, den Betrieb zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl zu stören. Wir können uns gar nicht vorstellen, welche Auswirkungen ein massiver Ausfall des Stromnetzes hätte. Man denke nur an das Chaos, das dem Blackout an der Ostküste im Jahr 2003 folgte. In New York, Detroit, Ottawa und Toronto wurde es dunkel; neun Atomreaktoren wurden offline geschaltet; sechs große Flughäfen wurden geschlossen; Krankenhäuser und Gefängnisse wurden nicht mehr versorgt; auch Funkmasten arbeiteten nicht mehr ‒ dabei war all dies noch nicht einmal das Ergebnis eines böswilligen Angriffs. Die NATO meldet, dass alle ihre Mitgliedstaaten Cyber-Angriffe irgendeiner Art überstanden haben. Auf dieser Liste stand auch Kanada ‒ und zwar schon vor den diesjährigen Cyber-Angriffen durch China. Schon im Jahr 2005 berichtete die kanadische Behörde Communications Security Establishment, die Signalaufklärung betreibt und die Informations-Infrastruktur schützt, von „raffinierten“ Eingriffen in die Computersysteme der Regierung. Chinesische Behörden behaupten, sie wären gegen „alle Verbrechen, einschließlich Hacking, die das Internet zerstören.“ Doch Peking ermu-
tigt stillschweigend Hunderte von quasi-unabhängigen Hacker-Teams und bildet sie sogar an chinesischen Militärbasen aus. In der Tat stellte das Pentagon im Jahr 2007 fest, dass „die PLA (Chinesisches Militär) Einheiten zur Kriegsführung im Bereich der Informationstechnologie aufstellte, um Viren zu entwickeln, die feindliche Computersysteme und Netzwerke angreifen.“ Um zu verhindern, dass CyberScharmützel Konflikte in der realen Welt auslösen, fordern verschiedene Nationen die UN dazu auf „Normen für akzeptiertes Verhalten im Cyberspace [und] Austausch von Informationen über nationale Rechtsvorschriften und Cyber-SicherheitsStrategien aufzustellen“, berichtete kürzlich die Washington Post. Aber zwei der Länder, die zur Cyber-Kooperation auffordern, sind Russland und China, die beide für einige der schlimmsten Cyber-Angriffe der heutigen Zeit verantwortlich sind. Daher wird wahrscheinlich nicht viel aus dem UN-Plan für Cyber-Frieden in unserer Zeit werden. Frieden und Sicherheit im CyberSpace könnten mit den Fähigkeiten, der Konzeption und der Entschlossenheit zur Abschreckung einhergehen, Cyber-Angriffe zu verhindern und, falls erforderlich, sie zu beantworten. Wie General James Cartwright, der stellvertretende Vorsitzende der US Joint Chiefs of Staff (der US-Generalstabschefs) argumentierte, ist es Zeit, „die Prinzipien der Kriegsführung auf die CyberDomäne anzuwenden“. Daher ruft die NATO in ihrem neuen strategischen Konzept, der ersten Stellungnahme zur Überarbeitung der Allianz-Mission seit 1999, die Verbündeten dazu auf, ihre „Verteidigungs- und Widerstandsfähigkeit gegen Cyber-Angriffe zu erhöhen“. Nach Estland schuf die NATO ein Zentrum, das Mitgliedsstaaten dabei hilft, sich gegen Angriffe auf Computernetzwerke zu wehren und erfolgreich gegen sie vorzugehen“. Natürlich liegt die Cyber-Verteidigung nicht allein in der Verantwortung des Militärs. Unternehmen und zivile Behörden spielen eine
Schlüsselrolle bei der Aufdeckung, Vorbeugung und Vorbereitung auf Cyber-Angriffe. Kanada und die Vereinigten Staaten haben zum Beispiel mindestens drei Großmanöver zur Cyber-Verteidigung unter dem Codenamen „Cyber Storm“ gestartet. Am jüngsten dieser Manöver, das im Jahr 2010 stattfand, nahmen 60 Privatunternehmen und 13 Partnerländer teil. Wie schon bei der Verteidigung gegen die sowjetische Bedrohung während des Kalten Krieges muss Kanada auch heute seine Aufgabe bei der Verteidigung gegen die CyberBedrohung wahrnehmen. Die neue Cyber-Sicherheitsstrategie ist ein Anfang, bietet aber wahrscheinlich keinen ausreichenden Schutz für eine Nation wie Kanada, die vom Cyberspace abhängig ist. Man denke nur an den Notfallplan für die weiteren Maßnahmen nach den jüngsten Anschlägen. Der bestand offenbar darin, Tausende von Regierungsmitarbeitern anzuweisen, Internetverbindungen zu Hause oder „drahtlose Internetverbindungen in nahe gelegenen Cafés“ zu nutzen, wie die New York Times berichtet. Die zugesagten 90 Millionen US-Dollar zum Schutz Kanadas im Cyberspace sind armselig im Vergleich zu dem, was andere Nationen in ihre Cyber-Verteidigung investieren. Die USA dagegen haben sich verpflichtet, etwa 30 Milliarden USDollar für ihre Comprehensive National Cyber-Security Initiative (ihre Initiative für umfassende CyberSicherheit) auszugeben. In Großbritannien sind es mehr als eine Milliarde. Deutschland errichtet in diesem Jahr ein nationales Zentrum zur Abwehr von Cyber-Angriffen. Dies sind vernünftige Schritte. Ene Ergma, der Sprecher des estnischen Parlaments, der den 1. Webkrieg beobachtete, meinte: „Im CyberKrieg gibt es kein Blutvergießen. Aber er kann alles zerstören.“ Alan W. Dowd ist Seniorpartner des Fraser Institute, forscht im Bereich der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, und ist Chefredakteur von Fraser Insight. Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Genehmigung von Troy Media Corporation.
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KULTUR & UNTERHALTUNG
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
FOTO: DISNE Y ENTERPRISES, INC.
Bärenstarke Verjüngungskur für Winnie Puuh
Nach über 35 Jahren bringen die Walt DisneyStudios wieder einen handgezeichneten Kinderspielfilm mit dem liebenswürdigen Bären nach Originalmotiven von A.A. Milne ins Kino. Christian Schlierkamp
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ohn Lasseter, so unkte es aus dem Zauberwald der Animationsbranche, habe seinen überragenden Erfolg als Produzent und sein Gespür für die Erfolgsthemen der Pixar/Disney Produktionen (wie „Toy Story“, „Findet Nemo“, „Ratatouille“, „Cars“ und „Oben“) alleine der modernen Computertechnik zu verdanken. Die Unken küssten Lasseter zunächst als ausführenden Produzenten
der oscarnominierten Zeichentrickproduktion „Küss den Frosch“ wach und fegten ihn nun gekonnt (erneut als ausführender Produzent) mit einem komplett neuen und handgezeichneten Winnie Puuh-Film aus dem Hundertmorgenwald. Produzent Peter del Vecho sowie den Regisseuren Stephen Anderson („Triff die Robinsons“ und „Bärenbrüder“) und John Hall („Küss den Frosch“, „Tarzan“) ist zusammen mit Lasseter ein Meisterwerk geglückt, an dem sich so mancher sonst verhoben hätte.
Authentisch, nicht nostalgisch
Überzeugend ist bei dieser Produktion einmal mehr die reife, ja kriminalistische Herangehensweise, mit der bei Disney die Filmthemen zielsicher recherchiert und aufbereitet werden. Burny Mattinson, Senior Story Artist bei Disney, zählt zu den wenigen Animatoren, die selbst noch mit Walt Disney zusammengearbeitet haben. Er hatte bereits bei Winnie Puuhs letztem Kinoabenteuer „Win-
nie Puuh und Tigger dazu!“ 1974 eine leitende Funktion inne und war bei dieser Produktion Leiter des StoryTeams. Es gibt keinen Besseren, um die klassische Atmosphäre und den unverkennbaren Disney-Charme in die richtigen Bahnen zu leiten“, freut sich Regisseur Hall. „Wir nennen ihn den Puuh-Guru, denn er war der spirituelle Wegweiser durch diesen Prozess.“ Mattinson, der 1953 mit 18 Jahren bei Disney in der Poststelle ohne formelle künstlerische Ausbildung begonnen hatte und sich vom Phasenzeichner bei „Susi und Strolch“ zum Regisseur und Produzenten hochgearbeitet hatte, gelang es in den frühen Achtzigern, bereits einen anderen berühmten Disney-Star nach dreißigjähriger Abstinenz wieder auf die Leinwand zu bringen: „Micky‘s schönste Weihnachtsgeschichten“ war der erste Film, in der Micky Maus 1983 höchstpersönlich wieder die Hauptrolle im Kino spielte. Um ein Gefühl für das Setting der
Geschichten zu bekommen, besuchten die Filmemacher den Ashdown Forest im britischen East Sussex, wo der echte Christopher Robin, Puuhs Besitzer, oft seine Sommerferien verbracht hatte. Das Team besichtigte mehrere Londoner Museen mit E.H. Shepherds Originalzeichnungen. „Wir haben uns den Look des Films direkt von Milnes Kinderbüchern abgeschaut“, erzählt John Lasseter. „Die Aquarelle lassen eine klassische Stimmung entstehen und die handgezeichneten Bilder haben eine Individualität, die bei den meisten animierten Filmen fehlen würde. Diese Figuren springen förmlich aus der Leinwand – und nehmen dabei manchmal auch Buchstaben und ganze Wörter mit. Das ist Puuh, wie man ihn liebt.“
Die Story
Winnie Puh wacht eines Morgens vom Hunger getrieben auf und begibt sich auf die Suche nach Honig im Hundertmorgenwald, die ihn zu seinen Freunden Tigger, Rabbit, Ferkel, Kanga, Ruh und zu guter Letzt I-Aah führt, der seinen Schwanz verloren hat. „Nun, ein Schwanz ist entweder da oder nicht“, sagt Winnie Puuh. „Und deiner ist nicht ... da“. Die Freunde suchen Christopher Robin auf, um einen neuen Schwanz für I-Aah zu finden. Eule schickt die ganze Bande auf eine wilde Mission, um Christopher Robin vor dem imaginären Bösewicht „Balzrück“ zu retten, weil er als einziger der Freun-
de lesen kann und eine Botschaft des Jungen an die Plüschtierbande falsch interpretiert. Währenddessen versucht Tigger, den deprimierten IAah aufzumuntern und ihn ungefragt zu einem mutigen „Tigger 2“ zu trainieren. Es wird ein turbulenter Tag für Puuh, der doch eigentlich nur etwas Honig finden wollte. Überzeugend an dieser Produktion ist, dass sie die stilistischen Besonderheiten des Originals beibehält und dabei ihren Humor an das heutige Publikum anpasst. Immer noch stolpern Puuh und seine Freunde durch die Buchstaben des Buches und von Seite zu Seite in ihre neuen Abenteuer und wirken dabei keinesfalls alt und überholt.
„Man erkennt sich selbst wieder“
Die Filmemacher zielten darauf ab, das Publikum positiv zu überraschen. „Viele haben sicherlich eine vorgefasste Meinung über Winnie Puuh“, gibt Hall zu. „Aber wir möchten allen deutlich machen, dass Winnie Puuh nicht nur ein Film für Kindergartenkinder ist, sondern jeden anspricht. Man kann sich über jede dieser Figuren amüsieren und in ihnen ein bisschen von sich selbst entdecken.“ Anderson fügt hinzu: „Das Interessante an den Freunden aus dem Hundertmorgenwald ist, dass man jeden von ihnen auf eine Grundeigenschaft reduzieren kann: Ferkel ist Furcht, Eule verkörpert Ego, Rabbit steht für Kontrolle, Puuh ist die reine Unschuld und I-Aah ist der Pessimismus in Person. Sie alle verkörpern
zentrale menschliche Charakterzüge und Erfahrungen. Deshalb kann man sich in sie so leicht hineinfühlen und sich über sie amüsieren. Man schaut sie an, lacht mit ihnen und erkennt sich selbst wieder.“ In diesem Zuge ist Tigger nicht zu vergessen, der für Mut und Optimismus steht und von Chefzeichner Andreas Deja herrlich jungenhaft charmant in Szene gesetzt wurde. Teamleiter und Animationslegende Eric Goldberg, der für Rabbit verantwortlich zeichnet und die Choreografie des herrlich disneyesken „Balzrück-Songs“ übernahm, ist gleichfalls hervorzuheben. Großartig, wie in diesem Lied mit der gezeichneten Stilistik gespielt wird und die Figuren von einem normal gezeichneten Stil in eine Schultafel-Ästhetik und wie mit Kreide gezeichnet überwechseln (den oberlehrerhaften Erläuterungen Eules an der schwarzen Schultafel folgend). Dieser Film ist ein guter Grund, sich mit klassischer Animation zu beschäftigen; keinem anderen Studio ist es bislang gelungen, dem Zeichentrickfilm so gekonnt und reif ins digitale Zeitalter hinüber zu helfen wie den Disney-Studios. „Winnie Puuh“ – ein wunderbarer Kinospaß für Klein und Groß von den Altmeistern des Genres. Absolut sehenswert. Kinostart in Deutschland ist der 14.04.
Liebeserklärung an die brasilianische Heimat
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apagei Blu kann nicht fliegen und muss erst mal lernen, zu lieben – weil man in Rio mit dem Herzen fliegt. Der neue Computeranimationsfilm RIO der Produzenten der Ice Age-Filme entführt den Besucher auf eine farbenfrohe und lebensbejahende Reise nach Brasilien. Carlos Saldanha, Erfolgsregisseur der Ice Age-Filme, lag es schon lange am Herzen, diese Liebeser-
klärung an seine Heimatstadt Rio umzusetzen. Saldanhas Begeisterung – umgesetzt in einer Melange aus Musical, brasilianischen Rhythmen, dem farbenfrohen Setting und den großartig animierten Charakteren – ist einfach ansteckend. Man muss schon aus Stein sein, um nicht irgendwann in dieser vor Musik und Rhythmus strotzenden Produktion im Kinosessel mitzuwippen. Die Blue Sky Studios haben keinen geringeren als die brasilianische Musikerlegende Sergio
Mendes als ausführenden Musikproduzenten gewonnen, der eigens für RIO eine Neuaufnahme seines Klassikers „Ma Que Nada“ vornahm. Einzig die überzogene Coolness einiger Charaktere, wie die der diebischen Neuweltaffenschar, die ziemlich an die exzentrischen Lemuren aus Dreamworks „Madagaskar“-Filmen erinnern, sowie die sehr auf Charts gebürsteten Songs von will.i.am, Jamie Foxx sowie R&B-Star Taio Cruz mögen den Filmgenuss mitunter hier und da etwas eintrüben.
Alles in allem ist RIO eine wunderschöne und sehenswerte Parabel auf Liebe und Freundschaft und zeigt, dass Liebe nicht nur Flügel verleiht, sondern auch den Mut, sich für andere einzusetzen. In Deutschland ist der Film mit den Sprechern David Kross als Blu, Johanna Klum als Jewel und Roberto Blanco als Tukan Rafael ab 7. April in den Kinos zu sehen.
F O T O : 2 011 T W E N T I E T H C E N T U R Y F OX
Christian Schlierkamp
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KULTUR & UNTERHALTUNG
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Rosemarie Frühauf
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ange hatten Münchner Opernfans diesem Abend entgegengefiebert – und dann kam alles anders. Als einen Tag vor der Premiere von Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ Starsängerin Vesselina Kassarova wegen einer Lungenentzündung absagte, bewies die Bayerische Staatsoper Mut und Größe, indem sie nicht eine Ersatzsängerin einflog, sondern einer Nachwuchskünstlerin die große Chance gab. Der Auftritt von Tara Erraught als Romeo wurde eine Sensation. Und all die enttäuschten Kassarova-Fans, die noch schnell ihre Karten verkauft hatten, verpassten einen Abend, an dem vermutlich ein neuer Star geboren wurde.
Sensationserfolg für Einspringerin Tara Erraught
F O T O : W I L F R I E D H Ö S L / B AY E R I S C H E S TA AT S O P E R
Die Premiere der BelliniOper „I Capuleti e i Montecchi“ an der Bayerischen Staatsoper wurde am 27. März zur Schicksalsstunde einer jungen Sängerin: Tara Erraught durfte für Vesselina Kassarova einspringen und wurde stürmisch gefeiert.
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Realität geht über Routine
„Voll ängstlichem Stolz“ hatte Intendant Nikolaus Bachler die Einspringerin aus dem eigenen Ensemble angekündigt. In nur fünf Tagen hatte die 24-jährige Irin schon vorsichtshalber die Rolle gelernt und die Generalprobe noch von der Bühnenkante aus mitgesungen. Tara Erraught ist erst seit dieser Spielzeit Ensemblemitglied und gehörte seit 2008 zum Opernstudio der Bayerischen Staatsoper. Ihr Einsatz bewies, dass Sternstunden immer dann schlagen, wenn die Routine vom echten Leben eingeholt wird. Denn die unglaubliche Intensität, mit der sich Erraught ihrer Rolle und dem Augenblick hingab, schlug das Publikum in Bann. Mit Natürlichkeit, großer Musikalität und Sensibilität meisterte sie den schwierigen Part, in dem sie feurig rebellisch, tragisch verliebt und vor
Machte München sprachlos: Tara Erraught als Romeo in Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“.
allem ein Junge sein musste. Denn in Bellinis bittersüßer Belcanto-Version der Geschichte von Romeo und Julia geht Schönheit vor Realismus und das Liebespaar wird von zwei Frauen dargestellt.
Traumpaar der jungen Stimmen
Tara Erraught beeindruckte mit ihrer überraschend voluminösen, sehr leuchtkräftigen, farbenreichen Stimme. Flexibel gelangen ihr alle nötigen Facetten der Rolle und ihre zarten, schwarz gefärbten Tiefen
strahlten unheimlichen Ernst aus. Zusammen mit ihrer Bühnenpartnerin Eri Nakamura, der ebenso intensiven wie filigranen Sopranistin aus Japan, wurde ein berührendes Bild jugendlicher Leidenschaft und Verletzlichkeit gezeichnet. Mit schwebenden Phrasen und endlos scheinendem Atem beider Sängerinnen wurden die Szenen des Liebespaares zu den Höhepunkten des Abends. Und Erraught hielt nicht nur durch, nein, ihr gelang gegen Ende nochmals eine Steigerung. Die Auseinan-
Die unglaubliche Intensität, mit der sich Tara Erraught ihrer Rolle und dem Augenblick hingab, schlug das Publikum in Bann.
dersetzung zwischen Romeo und seinem Widersacher Tebaldo, das letzte Solo sowie das anschließende Sterbeduett gerieten atemberaubend spannend. Und das Münchener Publikum war restlos überzeugt. Neben den Sängerinnen wurden Dirigent Yves Abel und das Orchester der Bayerischen Staatsoper am ausgiebigsten gefeiert. Tenor Dimitri Pittas wurde wegen seiner geschmeidig strahlenden Interpretation des Tebaldo zum meistbeklatschten Mann im Ensemble.
Letzte Ruhestätte eines Hyperaktiven Frankfurts literarische Landkarte ist um einen Anziehungspunkt reicher: Auf dem Hauptfriedhof wurde das Grab des historischen Zappel-Philipps entdeckt, er hieß Philipp Julius von Fabricius (1839-1911).
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er kennt ihn nicht, den Zappel-Philipp aus Heinrich Hoffmanns Bilderbuchklassiker „Der Struwwelpeter“. Seine Geschichte erschien 1846 in der zweiten Auflage des Bilderbuchs. Der fiktive Urahn der hyperaktiven Kinder, nach dem die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) als „Zappel-Philipp-Syndrom“ benannt wurde, hatte ein reales Vorbild aus dem Bekanntenkreis des Autors. Es war der Arzt Philipp Julius von Fabricius, der von 1839 bis 1911 in Frankfurt gelebt hat.
Ein Grabmalpate als Entdecker
Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof hat nun der Grabmalpate und Friedhofskenner Dieter Georg das Grab des historischen ZappelPhilipps entdeckt. Georg, der als „Grabmalpate“ zehn denkmalgeschützte Grabstätten auf dem Hauptfriedhof betreut, hat inzwischen auch die Pflege und Restau-
rierung der letzten Ruhestätte von Fabricius und dessen Angehörigen übernommen.
ches Detail zur Geschichte eines in Frankfurt entstandenen Stückes Weltliteratur. Wir freuen uns sehr.“
Der Frankfurter Arzt outete sich selbst
Auch Paulinchen gab es wirklich
Recherchen des Heinrich-Hoffmann-Museums, des heutigen „Struwwelpeter-Museums“, hatten bereits vor Jahren ergeben, dass der am 22. Januar 1911 verstorbene Philipp Julius von Fabricius sich selbst als Urbild des Zappel-Philipps bezeichnet hatte. Im Jahre 1901 wollte der Ärztliche Verein in Frankfurt sein sieben Jahre zuvor verstorbenes Gründungsmitglied Heinrich Hoffmann mit einem Denkmal ehren. Als dafür Geld gesammelt wurde, unterzeichnete Fabricius, zu diesem Zeitpunkt geachteter Arzt, Geheimer Sanitätsrat und seit 1889 geadelt, seinen Beitrag mit dem Zusatz: „Urbild des Zappel-Philipps“. Ein Artikel, der nach dem Tod von Fabricius im Jahr 1911 erschienen war, belegt diese Selbstenthüllung. Heute wird er im Struwwelpeter-Museum im Frankfurter Westend aufbewahrt. Die Entdeckung des Grabes durch Dieter Georg schließt eine Lücke im Frankfurter Struwwelpeter-Stadtplan. Auch Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth ist begeistert: „Ein aufschlussrei-
Der Vater des „Zappel-Philipps“, Friedrich Wilhelm Fabricius, war ein Kollege aus dem Team der Armenklinik, die Struwwelpeter-Verfasser Heinrich Hoffmann 1834 mit anderen jungen Ärzten gegründet hatte. Wie Heinrich Hoffmann in seinen Lebenserinnerungen berichtet, unternahmen die jungen
Ärzte auch privat viel miteinander. Ein weiterer Kollege des Hospitals, das bedürftige Frankfurter und Bewohner der umliegenden Dörfer kostenlos versorgte, war Adolf Schmidt. Wie Friedrich Wilhelm Fabricius hatte auch Schmidt Kinder im Alter von Heinrich Hoffmanns Sohn Carl, für den der „Struwwelpeter“ als Weihnachtsgeschenk angefertigt worden war. Dr. Schmidts Tochter Pauline soll als Fünfjährige beim Spiel mit Zündhölzern die
Gardinen in der Wohnung angezündet haben. Doch das Abenteuer ging gut aus und der Brand konnte gelöscht werden. Pauline starb jedoch bereits mit nur 15 Jahren, im Jahr 1856, an Tuberkulose. Auch sie wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben.
Ein Gemälde als weitere Inspiration
Eine weitere Anregung für den „Zappel-Philipp“ fand Hoffmann in einem Werk seines Malerfreundes Heinrich von Rustige. Der Maler kam 1838 an das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt und schuf im selben Jahr das Ölgemälde „Die unterbrochene Mahlzeit“, das heute in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen ist. Es zeigt eine Familienszene mit Vater,
Mutter und vier Kindern am Esstisch. Einer der Söhne ist mit dem Schemel umgefallen und hat den Tisch halb abgedeckt. Schüssel, Brot und zerbrochene Teller liegen auf dem Boden. Hoffmann kannte mit Sicherheit das Gemälde seines Freundes Rustige, denn dieser war Mitglied in Hoffmanns 1840 gegründeter Künstler- und Gelehrtengesellschaft „Die Tutti Frutti und ihre Bäder im Ganges“. Heinrich Hoffmann selbst hatte keine konkreten Vorbilder für die Figuren des „Struwwelpeters“ benannt. Trotzdem vermerkte er in seinen Lebenserinnerungen: „So ganz aus der Luft gegriffen waren übrigens die Geschichten doch nicht, die eine oder andere war doch auf praktischem Boden gewachsen“. (pia/Beate Zekorn-von Bebenburg)
i Die Grabstelle von Dr. Philipp Julius von Fabricius liegt auf dem Frankfurter Hauptfriedhof im Gewann F, Grabnummer XXII, nahe dem Mausoleum Reichbach-Lessonitz.
F O T O : P R I VAT
Struwwelpeter-Museum (Heinrich-Hoffmann-Museum), Schubertstraße 20, 60325 Frankfurt am Main, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr.
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WISSEN
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Erdbebenvorhersagen trafen nicht ein Russische und britische Forscher arbeiten an einer Technologie, die etwas leisten soll, was bis heute nicht möglich war: Die Vorhersage von Erdbeben.
Elissa Michele Zacher
N
FOTO: NASA
ach dem Beben in Japan am 11. März zirkulierten Gerüchte, dass eine Serie verheerender Erdbeben den Planeten innerhalb der nächsten Wochen heimsuchen würde. Der Astrologe Ken Ring behauptete, dass er das zurückliegende Erdbeben in Christchurch exakt vorhergesagt habe und annehme, dass um den 20. März herum weitere in Neuseeland und in den USA stattfinden würden. Ring begründet alle seine Vorhersagen auf dem Studium des Mondes und der Wetterphänomene. Nur die Zukunft kann zeigen, ob er richtig lag; aber wissenschaftlich gesehen, liegt die Fähigkeit, Beben langfristig erfolgreich vorErdbebenbeobachtung: Der NASA-Satellit Terra erkundete Feuerkatastrophen und Überflutungen um Sendai. 2015 sollen zwei herzusagen, außerhalb unserer Satelliten des britisch-russischischen Twin-Sat-Projektes zur Vorhersage von Erdbeben in ihre Umlaufbahn gebracht werden. Möglichkeiten. Obwohl russische und britische Forscher an einer Methode arbeiten, mit der Erdbeben kurzfristig vorhergesagt werden können, bleibt das noch immer elektromagnetische sowie geo- gemeinsam und nur einige Kilome- zweitgrößten englischsprachigen entlang der New Madrid Verwerfungslinie im Osten der USA aufaußerhalb unserer Möglichkeiten. physikalische Änderungen und ter voneinander entfernt die Erde Tageszeitung Indiens. sogar Klänge, die die Erde produ- umrunden. Sie sammeln Daten, die Vitaly Chmyrev vom Geophysi- treten sollte. Der Bericht erzählt Auf die Erde hören ziert, wenn sie unter großer Span- mit denen von Erdstationen kom- kalischen Institut sagte The Hindu, von einem Anstieg des Elektro„Es gibt keine zuverlässigen Anzei- nung steht. biniert werden, um potentiellen dass die elektromagnetischen magnetismus in der oberen Atmo„Vor der Hauptbewegung ent- Erdbeben und vulkanischen Akti- Signale vor dem massiven Haiti- sphäre über diesem Gebiet. chen, um vorhersagen zu können, Laut AP fand vom 21. bis 25. ob es ein Erdbeben geben und wo stehen viele kleine Risse; diese vitäten einen Schritt voraus zu sein. Erdbeben aufgenommen wurden, es passieren wird“, sagte der Seis- erzeugen einen Klang“, sagte Ser- Außerdem werden unbeständige aber erst nach dem Ereignis analy- März auch ein einwöchiges Traimologe Gennady Sobolev laut gey Anisimov laut RT. „Sobald wir Gebiete wie zum Beispiel die rus- siert werden konnten. Eine konti- ning des US-Militärs und der CIA der Webseite RT. „Es konnten in der Lage sind, diese Geräusche sische Halbinsel Kamtschatka oder nuierliche Überwachung aus dem in Fort Leavenworth in Kansas am nur einige mögliche Schätzungen zu registrieren und verstehen, Island dauerüberwacht. Orbit wird nötig sein, um auf sol- Rand der „gefährdeten Zone“ statt. vorgenommen werden, dass das welche Art von Geräuschen den „Vor einem Erdbeben baut sich che Ereignisse reagieren zu kön- Das US-Schatzamt, das AußenmiErdbeben mit dieser und jener Beginn eines Erdbebens ankündi- Stress in der Erde auf; dabei wer- nen. Dieses Projekt steckt jedoch nisterium und das Amt für InterWahrscheinlichkeit da oder dort gen, sind wir in der Lage, Katastro- den schwache elektromagnetische noch in den Kinderschuhen und nationale Entwicklung und andere auftreten wird. Bis jetzt existiert phen vorherzusagen oder sogar zu Signale abgegeben, die von der die beiden Satelliten werden nicht Regierungsstellen sowie das Internoch keine zuverlässige Methode verhindern.“ oberen Atmosphäre aus empfan- vor 2015 gestartet sein. nationale Rote Kreuz und Beamte gen werden können. Wir möchten der Akademie der kanadischen zur Erdbebenvorhersage.” herausbekommen, wie sich diese Verständliche Nervosität Streitkräfte sollen daran teilgeAm Moskauer Institut für Phy- Das Twinsat-Projekt sik der Erde haben Wissenschaft- Bei einem weiteren Projekt werden Signale von den vielen anderen Laut einer Geschichte, die im Inter- nommen haben. Der Bundesstaat ler Erdbeben im Labor nachgestellt. russische Forscher in Zusammen- jederzeit ebenfalls vorhandenen net ihre Runde machte, teilte das Arkansas soll innerhalb der letzten Wenn ein Erdbeben simuliert wird, arbeit mit britischen Kollegen zwei unterscheiden“, erwähnte Alan Geophysikalische Institut Premi- sechs Monate über 600 Erschütteregistrieren 20 Sensoren in einem Satelliten zum Einsatz bringen. Bei Smith vom Mullard Space Science erminister Putin mit, dass ein wei- rungen erlebt haben; es wird aber speziellen Gerät Änderungen diesem als „Twinsat“ benannten Laboratory des University College, teres großes Erdbeben gegen Ende auch angenommen, dass diese des Drucks, der Temperatur, Projekt sollen die beiden Satelliten London, gegenüber The Hindu, der März 2011 höchstwahrscheinlich in Verbindung mit natürlichen
„Vor einem Erdbeben baut sich Stress in der Erde auf; dabei entstehen schwache elektromagnetische Signale, die von der oberen Atmosphäre aus empfangen werden können.“
Gasvorkommen in dieser Region stehen könnten. Derzeit ist das aktuelle japanische Sensorensystem, mit dem die einem Beben vorhergehenden „P-Wellen“ festgestellt werden – und das einen Alarm über Fernsehen und Smartphone etc. versendet, bevor die gefährlichen S-Wellen ankommen –, ein exzellentes System, bis mehr Anzeichen dafür bekannt sein werden, wann ein Erdbeben stattfindet. Dieses System erlaubt es den Menschen, die Situation wahrzunehmen und sich psychisch und physisch vorzubereiten. Mit anderen Worten: es rettet Leben. Elissa Michele Zacher ist eine Autorin, die unter anderem Publikationen in apt, einem Online Literatur-Magazin, dem North East Poetry Journal und der Freedom Press veröffentlicht.
Vergangene Beben hinterließen ihre Spuren nicht nur auf dem Land. Israelischen Wissenschaftlern ist es unter Wasser mithilfe moderner Sonargeräte gelungen, künftige mögliche Gefährdungen durch Tsunamis und Spuren vergangener Erdbeben in Korallenriffen aufzuspüren.
Ginger Chan
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orscher interessieren sich für Korallenriffe und verschiedene Unterwasserphänomene, um die genauen Positionen von Erdbeben-Störzonen festzulegen, ist in einer Studie zu lesen, die im Journal Geo-Marine Letters veröffentlicht wurde. Unter Anwendung der Fächersonar-Technologie konnte ein Team von Wissenschaftlern aus Israel, Jordanien und den USA das erste hochaufgelöste Bild vom Meeresboden des nördlichen Golfs von Akaba/ Golfs von Eilat, der vor dem südlichen Israel und Jordanien liegt, vorlegen. „Die Aufzeichnung der möglicherweise aktiven Störzonen vor der Küste ist eine wichtige Komponente bei der Festlegung von Gefahrenpotentialen in dieser dicht bevölkerten Region. Darüber hinaus können Erdrutsche unter Wasser Tsunamis auslösen und
stellen somit ebenfalls eine große Gefahr dar“, ist im Bericht der Forscher zu lesen. Die Wissenschaftler entdeckten auf dem Meeresboden Deformationen in Korallenriffen, die auf Erdbebenaktivitäten hindeuten. Dabei konnten sie bekannte Störungslinien dieses Gebietes bestätigen und die Position zukünftiger Erdbebengebiete festlegen. Ein weiteres Problem sind Unterwasser-Canyons mit steilen Hängen. Reißt ein Steilhang ab, kann es zur Bildung von Tsunamiwellen kommen. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass alle diese Eigenschaften des Unterwasser-Terrains im Zusammenhang mit seismischen Aktivitäten stehen. „Durch das Studium fossiler Korallenriffe und ihres zeitlichen Verfalls haben wir einen neuen Weg zur Erkundung von aktiven Verwerfungen vor der Küste gefunden, indem wir die Bewegungen der Sedimente und der fossilen Strukturen dazwischen untersuchten“, sagte Gal Hartman, ein Absolvent der Universität Tel Aviv
Die Wissenschaftler entdeckten auf dem Meeresboden Deformationen in Korallenriffen ... sie glauben, dass diese Veränderungen des Unterwasser-Terrains seismische Aktivitäten in der Vergangenheit aufzeigen.
F O T O : M I C H E L S A I L H A N /A F P/G E T T Y I M AG E S
Auf der Suche nach Erdbebenherden
Die nordanatolische Verwerfung südlich der 15 Millionen-Metropole Istanbul wird bereits per Sonar kontinuierlich überwacht. und Co-Autor der Studie, in einer Pressenachricht. „Was wir nicht exakt sagen können ist, wann das nächste Erdbeben kommen wird. Aber wir können Städteplanern sagen, wo das nächste wahrscheinliche Epizentrum sein wird.“
Obwohl sich diese Untersuchungen speziell auf die Region um Akaba und Eilat beziehen, könnten sie laut Hartman auch überall in der Welt zur Anwendung gebracht werden einschließlich des San-Andreas-Grabens in Kalifornien.
WISSEN
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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Der Ursprung der Olmeken-Kultur
Leonardo Vintiñi
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ine alte Kultur, die im 11. Jahrhundert v. Chr. in Mittelamerika blühte, stellt Wissenschaftler auch heute noch immer vor Rätsel, es ist die der Olmeken. Ihre religiösen Rituale sind weit davon entfernt, vollständig verstanden zu werden – dasselbe gilt für ihren Ursprung. Wie konnte diese Kultur, die so plötzlich erschienen war, solch einen ernormen Einfluss auf die gesamte Region ausüben? Viele Autoren sprechen sich dafür aus – eingeschlossen Mike Xu, Professor für chinesische Studien an der Universität von Oklahoma –, dass die Vorfahren der Olmeken aus dem alten China stammten. Der Beweis? Die Olmeken-Kultur begann um 1100 v. Chr., einige Jahre nach dem Fall der chinesischen Shang-Dynastie (1766 – 1122 v. Chr.). Laut alten Chroniken aus diesem Gebiet brachte der Sohn des Shang-Kaisers, als die Zhou einfielen und das Land plünderten, 25.000 Anhänger zum „östlichen Ozean“. Laut Mike Xu waren dies die ersten Olmeken. Zu dieser Zeit war die chinesische Flotte die fortschrittlichste der Welt. Einige Historiker halten es für möglich, dass diese chinesischen Reisenden die amerikanische Küste aufgrund der „schwarzen Strömung“ erreicht haben könnten. Die in Japan als „Kuro Shiwo“ oder „Todeströmung“ bekannte pazifische Strömung hätte in der Lage sein können, die chinesischen
Segler nach Amerika zu navigieren. Im seinem Artikel für das Segel-Magazin 48 Degrees North (48 Grad Nord) „Leben wir im Land der Fusang?“ schrieb Hewitt R. Jackson, dass es Beweise für ähnliche präkolumbianische chinesische Seereisen gibt:
Hwui Chans Reise nach Amerika
„Der am besten dokumentierte Bericht, der untersucht wurde, ist vermutlich der von Hwui Chan (Hoei Shin). Er war ein „cha-men“ oder Bettelpriester, der als einer der ersten buddhistischen Missionare von Afghanistan nach China gelangt war. Es war eine Periode, in der sich der Buddhismus weit verbreitete und für die „chamen“ war es üblich, außergewöhnliche Reisen zu Land und zu Wasser auf sich zu nehmen. Hwui Chan segelte ca. 500 Jahre vor Leif Erickson und 1000 Jahre vor Kolumbus nach Amerika. Seine Beschreibung des Landes, das er besucht hatte, deutet darauf hin, dass er an Kalifornien vorbeikam und sich in Mexiko niederließ. Nach einem Aufenthalt von 40 Jahren kehrte er im Jahr 499 n. Chr. nach China zurück und berichtete dem Kaiser von seinen Reisen und Unternehmungen. Die Geschichte vom Land Fusang war zu dieser Zeit in China sehr bekannt. Vielleicht war sie auch unter westlichen Gelehrten bekannt und anerkannt, wurde aber aus irgendeinem Grund nicht mehr in unserer Geschichte und Literatur überliefert.“ Außer der „schwarzen Strömung“, als Möglichkeit die Reise zu erklären, untermauern die alten Werkzeuge der Olmeken diese Theorie weiter. Auch die Schreibsprache, die auf den Krügen und den Töpferwaren der Olmeken gefunden wurde, und die Statuen offenbaren Dinge, die dem Einfluss der chinesischen Kultur zugeschrieben werden könnten.
Die Olmeken nutzten chinesische Schriftzeichen
Professor Xu weist darauf hin, dass viele Wörter, die diese Gegenstände dekorieren, exakt mit denen übereinstimmen, die in der Shang-Dynastie
F O T O : O M A R T O R R E S /A F P/G E T T Y I M AG E S
Die rätselhafte OlmekenKultur in Mittelamerika schien im 11. Jahrhundert v. Chr. wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Die Möglichkeit, ihre Entstehung auf die damals sehr seetüchtigen Chinesen der Shang-Dynastie zurückzuführen, wird noch in wissenschaftlichen Kreisen abgelehnt.
„Und weil sie nicht verwittert sind, so sitzen sie noch heute“ ‒ diese olmekischen Steinfiguren stammen von 500-800 v. Chr.
Chinas benutzt wurden: Sonne, Berg, Künstler, Wasser, Regen, Opfer, Gesundheit, Pflanzen, Wohlstand und Erde. Tatsächlich sind 146 Schriftzeichen, die von den Olmeken benutzt wurden, exakt dieselben wie die der primitiven chinesischen Schrift. Wenn Xu den Studenten, die sich mit der Analyse der anfänglichen chinesischen Kultur beschäftigen, die Kunstgegenstände der Olmeken zeigte, glaubten diese immer, es handele sich dabei um alte chinesische Schrift. Obwohl die meisten Mittelamerika-Fachleute Xus Theorie nicht akzeptieren – Kritiker haben ihn als „die gefährlichste Person in der mittelamerikanischen Forschung“ gebrandmarkt – eröffnet diese trotzdem Einblicke auf die mysteriösen Olmeken, die besser akzeptierte Theorien nicht bieten können. In ihrem Brief aus dem Jahr 2005 an das Science-Magazin kritisiert Betty J. Meggers vom Nationalmuseum für Naturgeschichte
i Olmeken (ca. 1500 – 400 v. Chr.) Der ursprüngliche Name der ältesten Zivilisation Mesoamerikas ist eigentlich nicht bekannt. Die heutige Volksbezeichnung (Aztekisch: Leute aus dem Kautschukland) leitet sich von den Olmeca-Xicallanca ab, einem Volk das später die Heimat der Olmeken, jenes Sumpfland mit seinen vereinzelten Hügeln und Vulkanen am Golf von Mexiko, besiedelte. Die Olmeken wurden oft als Beginn der mittelamerikanischen Hochkulturen mit Schrift und Kalenderrechnung angesehen. Die imposantesten Hinterlassenschaften des rätselhaften Volkes sind wunderschöne und viele Tonnen schwere steinerne Kopfskulpturen.
am Smithsonian-Institut, dass die meisten Gelehrten für Mittelamerika-Wissenschaften es versäumen, die Gegenüberstellungen Xus zu akzeptieren: „Die Erfindung der Schrift revolutionierte die chinesische Gesellschaft, indem sie die Kommunikation zwischen verschiedensprachigen Gruppen erleichterte, sodass daraus eine verbesserte wirtschaftliche Interaktion und soziale Integration resultierte. Die schnelle Verbreitung der Olmeken-Zeichenschrift und die damit verbundene kulturelle Entwicklung scheinen in ganz Mittelamerika die gleichen Auswirkungen gehabt zu haben. Der Niedergang der Shang-Dynastie, ca. um 1500 v. Chr., fällt mit dem Auftauchen der Olmeken-Zivilisation zusammen. Anstatt ohne Kenntnis von Fakten über die unbegreiflichen Schriftzeichen der Olmeken-Gesellschaft zu spekulieren, würde es sich lohnen, die archäologischen Funde mit den
detaillierten Aufzeichnungen über die Auswirkungen der Entwicklung der Schrift auf die chinesische Zivilisation zu vergleichen. Was haben wir zu verlieren?“
Vorschau Was war vor dem ‚Big Bang’? Wenn der Kosmos tatsächlich aus einer großen Explosion hervorgegangen sein soll, so stellt sich natürlich die Frage nach dem ‚davor‘. Könnte sein Entstehen und Vergehen so wie die Jahreszeiten zyklischen Gesetzmäßigkeiten gehorchen?
Alle 27 Millionen Jahre ereignet sich ein Massensterben Louis Makiello
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ie US-Forscher bei einer Studie herausfanden, soll alle 27 Millionen Jahre ein Massensterben stattfinden. Die nächste derartige Katastrophe würde demnach in 16 Millionen Jahren anstehen. Der Physiker Adrian Melott von der Universität von Kansas und der Paläontologe Richard Bambach vom Smithsonian Institut in Washington, D.C. veröffentlichten ihren Bericht „Nemesis neu überdacht” in der im September 2010 erschienenen Ausgabe der monatlich erscheinenden Notizen der Royal Astronomical Society. Ihre Ergebnisse decken sich nicht mit der „Nemesis“-Theorie (oder Todessterntheorie), nach der ein dunkler Sternenbegleiter unseres Planetensystems dafür
angenommenen 27-Millionen-JahreZyklus. Dieser Zyklus schließt auch das Aussterben der Dinosaurier vor 65,5 Millionen Jahren ein, das fast genau vor drei Perioden stattfand. Jedes der Ereignisse verursachte das Aussterben von 10 bis 60 Prozent aller Spezies der Erde. Die Forscher sind sich zu 99 Prozent sicher, dass diese Ereignisse nicht zufällig waren. Die Nemesis-Theorie wurde von Paläontologen 1984 aufgestellt, um das periodische Massensterben zu erklären. Laut Melott und Bambach müsste sich die Umlaufperiode eines solchen Sterns innerhalb Laut Todessterntheorie werden Kometen vom Rand des Sonnender letzten 500 Millionen Jahre um systems durch Nemesis Masse in Richtung Zentrum abgelenkt. 15 bis 30 Prozent verändert haben. Andere Forschungsberichte saverantwortlich sein soll, dass alle 27 Einfach zu pünktlich gen aus, dass der Stern aufgrund Millionen Jahre – durch seinen peri- Die Wissenschaftler identifizierten – der Störungen durch vorbeikomodischen gravitativen Einfluss auf im zurückliegenden Zeitraum von mende Sterne und der galaktischen die Oortsche Wolke (ein weit außen 500 Millionen Jahren – neun- gravitativen Gezeiten für jede neue liegendes Gebiet aus kleinen und zehnmal ein großes Massen- Umrundung vier Prozent mehr Zeit großen Eis- und Gesteinsbrocken) – sterben. Zehnmal geschah dies bräuchte. „Die fossilen Befunde ganze Schauer von tödlichen Kome- etwa drei Millionen Jahre vor sind nicht mit den erwarteten ten in unser Sonnensystem stürzen. oder nach dem Zeitpunkt des Bahnstörungen eines begleitenden FOTO: NASA
Studie widerlegt Todessterntheorie
Eine regelmäßige Periode von 27 Millionen Jahren kann es eigentlich nicht geben; es muss eher von einer kontinuierlichen Zunahme um vier Prozent (ca. drei Millionen Jahre pro Umlauf) ausgegangen werden.
dunklen Sterns vereinbar“, schreiben Melott und Bambach in ihrem Bericht.
Auf der Suche nach „Nemesis“
Wenn Nemesis existiert, müsste ihn das NASA-Weltraumteleskop WISE (Wide-field Infrared Survey Explorer), das von Januar 2009 bis Oktober 2010 seine Arbeit verrichtete, ausfindig gemacht haben. Es wird allerdings noch bis 2013 dauern, bis die Wissenschaftler auf ihrer Suche nach entfernten Objekten die Resultate im Infrarotspektrum analysiert haben. Das Teleskop hat den Himmel zweimal abgesucht, um ein zeitverzögertes Bild zu produzieren. Wenn sich ein entferntes Objekt innerhalb der Zeit zwischen beiden Aufnahmen bewegt hat, können die Wissenschaftler das Bild benutzen, um die Position und die Umlaufbahn des Objektes zu bestimmen. Melott und Bambach konnten leider keine alternative Erklärung für die Ursache des periodischen Massensterbens anbieten.
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menschen & meinungen
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Cora kann auch anders Selbst Autorennen zu fahren, ist für Cora Schumacher Herausforderung und Therapie zugleich. So entdecken immer mehr Frauen die Liebe zum Motorsport. Andreas Burkert
F o t o : Pa u l R i p k e
W
ir sprachen mit Cora Schumacher über schnelle Autos, berühmte Rennfahrer und eine Rolle, die sie als Frau des Rennfahrers Ralf Schumacher eingenommen hatte. Seit letztem Jahr gibt sie selbst wieder richtig Gas. Zum Interview haben wir uns in der Lounge im Münchner Hotel Vier Jahreszeiten verabredet. Drei Stunden reden wir, trinken eine Menge Kaffee und atmen die drückende Luft. So stelle ich mir eine Teambesprechung im Rennlager vor, wenige Stunden vor dem Start, volle Konzentration, keine Fehler, keine Schwächen zeigen. Ist das eine Welt, die einer Frau gefällt? Sicher nicht, glaube ich. Die aktiven Fahrerinnen im Rennsport könnte ich an einer Hand abzählen. Nach der zweiten Tasse Kaffee spreche ich Cora darauf an. Sie lacht und erzählt von einer anderen aufregenden und faszinierenden Welt. Sie spricht von einer Atmosphäre, die fesselt, von Teamgeist und einer Menge Spaß. Gut, sie sollte es ja wissen, denn sie ist ja auch die Frau eines Rennfahrers. „Ja“, sagt sie. „Mein Mann ist Rennfahrer, trägt einen berühmten Namen und fährt heute noch erfolgreich Rennen. Und, ja, ich begleite ihn auch heute noch.“ So oft es ihre Zeit zulässt, schiebt sie nach. „Aber ich bin auch Hausfrau, habe einen neunjährigen Sohn, der selbst begeistert Bambini Kart Challenge fährt und last but not least fahre ich selbst Rennen“. Dass dies so gar nicht in das Klischee Cora Schumacher passt, werden viele nicht erwarten. Das weiß sie auch. Dann erzählt sie uns von der Rolle, die sie allzu lange gespielt hat, die von den Medien so gern geschrieben wird und die, von der sie allzu lange dachte, dass man dies vor ihr erwartet. Sie spielte mit, färbte ihre Haare noch blonder und ließ sich auf jedem roten Teppich sehen, redete dort mit Gott und der Welt. Auch bei unserem Interview redet sie viel, erzählt witzige, sympathische aber auch nachdenkliche Geschichten und Erlebnisse aus ihrem Leben. Und sie erzählt von der Freiheit, wenn sie ins Auto einsteigt, Tür und Fenster schließt und den Motor startet: „Dann es gibt nichts Schöneres, als sich nur
Jedes Rennen ist eine Herausforderung und eine Therapie, sagt Caro Schumacher. Sie findet im Rennsport zu sich selbst. noch auf die nächste Kurve zu konzentrieren.“ Cora, reden wir mal über qualmende Reifen. Gerne. Ich liebe schnelle Autos ... … und einen Mann, der sie fährt? Ja. Aber in dem Falle fährt sie eine Frau (und lacht). Aber reden wir doch bitte über mich. O.k., also, auch du liebst schnelle Autos? Und zwar lange Zeit, bevor ich Ralf kennenlernte. Mein Vater hatte eine freie Kfz-Werkstatt, fuhr auch Rennen, nahm mich mit zu diversen Rennen und zeigte mir früh, auch an Autos selbst zu schrauben. Oh, eine gelernte Kfz-Mechanikerin? Nein, nein. Ich hatte nach der Schule einen anderen Beruf gewählt. Ich bin gelernte Kommunikationskauffrau und habe zuletzt im Unternehmen Diesel Jeans gearbeitet. Mit dem damaligen Chef bin ich auch heute noch in Kontakt und befreundet. Doch plötzlich warst du dann in der Rolle der Frau des Rennfahrers … … mit allen Annehmlichkeiten aber auch Unannehmlichkeiten. Was kann daran schlecht sein? Beispielsweise der Rummel um meine Person, die Presse, die gestelzten Empfänge und später auch die vielen Pseudointerpretationen um meine Person, die mich in eine Schublade steckten, die so nicht stimmen und mich auch
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„Es ist schade, dass Frauen noch immer nachgesagt wird, sie packen es nicht.“
persönlich verletzt haben. Das war unter anderem ein Grund, warum ich mich längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurückgezogen habe. … aber für dich wurde doch überall der rote Teppich ausgerollt. Dennoch hast du oftmals das Gefühl, in einer Scheinwelt zu sein. Das prägt auch. Ja, das prägt sicher. Es ist nicht meine Welt. Die Rolle, die ich dort ausfüllte und die mir zugeschrieben wurde, an der wäre ich fast zerbrochen. Irgendwann hast du das Proseccoglas dann abgestellt, bist raus auf den Parkplatz und
hast dir gesagt, jetzt fahre ich Rennen. Ganz so war es nicht. Ich habe mich ja schon immer für den Motorsport interessiert und wollte schon immer Rennen fahren. Dann kam 2004 die Offerte, bei der Mini Challenge mitzufahren. Endlich mal selbst ans Lenkrad zu dürfen, war natürlich eine neue und große Herausforderung. Aber ganz so einfach ist es dann nicht: Zuerst musste ich die notwendige Lizenz erwerben – also Fahrertrainings, Streckenkunde, Theorie ... … dann den ersten Gang eingelegt und ab dafür? Zuvor musste auch ich zusehen, Sponsoren zu finden, die meine Saison finanzieren. Warum fährst du die Mini Challenge? Ich liebe das Modell. Für mich muss ein Auto nicht nur seine Funktion erfüllen. Es müssen auch Emotionen damit verbunden sein. Und mein erstes Auto war ein Mini und noch heute fahre ich privat Mini. Den hat dir dein Vater geschenkt? Ja, Nein. Meine Eltern wollten zuerst, dass ich einen Opel Corsa fahre. Aber ich hatte mich in einen Mini verliebt ... und Gott sei Dank konnte ich meinen Vater auch dafür begeistern. Töchter bekommen immer, was sie wollen. Nein, ganz so einfach war es nicht. In den Ferien habe ich immer an der Tankstelle gearbeitet,
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um mir mein Auto selbst zu finanzieren. Zudem war der Mini, den wir kauften, anfangs kaum ein richtiges brauchbares Auto. Doch gemeinsam mit meinem Vater habe ich den Wagen restauriert. Und getunt. Mini Leichtmetallfelgen, Doppelrohrauspuff und so weiter. Ein schönes Auto war es dann. Was will frau mehr? (lacht) Heute stehen vier Minis in meiner Garage. Und ich fahre bei der Mini Challenge mit. Was will ich mehr? Und du hast den ersten Mini als Jugenderinnerung. Nein, leider nicht. Ich brauchte das Geld, ich hab ihn verkauft. Doch ich würde ihn gern wieder haben. O.k.? Kann ich bei dir auch eine Suchanfrage durchgeben? Bitte, nur zu. Liebe Leserinnen, liebe Leser. Ich suche einen knallroten Mini mit Mini Leichtmetallfelgen und einem Doppelrohrauspuff. Und ...? Jaa, ich weiß, leider gibt es Tausende von roten getunten Minis ... Aber deine Leserinnen und Leser können mal in den Fahrzeugbrief schauen, ob sie meinen Namen dort finden. Zurück zur Rennpiste. Die Leidenschaft fürs Autorennen hast du von deinem Vater. Er, der selbst auf der Nordschleife Rennen gefahren ist, hat dich immer mitgenommen und dir dabei schon früh den Virus
„Rennsport“ injiziert. Doch, warum hast du nicht schon in deiner Kindheit deine Runden gedreht? Wer regelmäßig auf die Rennstrecke geht und dort auch etwas erreichen möchte, der muss schon Geld mitbringen. Meine Eltern konnten sich das nicht leisten. Da hat es dein Sohn einfacher. Wir unterstützen in sehr dabei, wir drängen aber nicht. Ich warne auch davor, sein Kind nur deshalb zum Motorsport zu bringen, weil es gerade „in“ ist. Und noch etwas ist entscheidend. Das vergessen viele. Dem Erfolg und vor allem der Sicherheit zuliebe muss eine gehörige Portion Professionalität investiert werden. Das geht nur, wenn die Familie mit ganzem Herzen dahinter steht. Dich hat aber keiner gedrängt, mit dem Rennsport anzufangen? Nein. Ich mache es, weil es mir Spaß macht, weil ich mich verwirklichen kann und weil ich die Atmosphäre liebe. Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt. Dann habe ich meine Rennlizenz bei Timo Rumpfkeil gemacht. Hatte der Familienrat keine Bedenken? Na bitte. Mein Mann fährt DTM (Deutsche Tourenwagen Masters), mein Sohn Kartrennen. Und das Risiko auf einer deutschen Autobahn zu verunglücken, ist da wesentlich größer. Also rein ins Auto und feste aufs Gas drücken? Fährst du so Rennen? Nein. Vor den ersten Rennen hatte ich eine Riesenangst. Heute aber immer noch eine Menge Respekt ... ... weil es dich von der Strecke gefegt hat? (lacht). Freilich! Kaum einer, der mit Ehrgeiz bei der Sache ist, bleibt immer auf der Strecke. Es gilt dennoch, das Risiko eines Unfalls zu minimieren. Heute besiegt dein Ehrgeiz deine Angst? Ich hab den Vorteil, dass ich mich nicht mehr auf Teufel komm raus beweisen muss. Ich fahr nicht wegen der Medien oder um eine goldene Ananas zu gewinnen. Ich bin eine Hausfrau und ich liebe den Rennsport – trotzdem bin ich ungemein ehrgeizig. Jetzt untertreibst du aber. Immerhin bist du vor Kurzem bei dem 24-Stunden-Rennen in Dubai gestartet – gar erfolgreich. Ja, danke. Ich muss und ich möchte und ich werde auch die Vorgaben meiner Sponsoren erfüllen. In Dubai haben wir dann auch den zweiten Platz geholt. Dort bin ich übrigens nachts gefahren. Ich dachte wegen der Hitze wär´s besser. Doch Nachtfahrten sind die Hölle. Wenn Du nicht dreist deine Spur fährst, verunsicherst du den Hintermann, der dich nicht abschätzen kann.
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Die chinesischen Schriftzeichen Seite V
Chevrolet entdeckt die Familie Seite VII
Vegetarische Verführungen Seite III
Bewusst leben – bewusst bewegen
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Ob beim Sport, Wandern, bei körperlichen Übungen oder beim Ausdauertraining – unsere Wahrnehmung hat einen starken Einfluss darauf, wie wir die Bewegung empfinden und ob wir das Ziel erreichen können, auf angenehme Weise unsere Gesundheit zu erhalten.
Nicht nur das Wandern gibt uns immer wieder gute Gelegenheit, innezuhalten und uns unseres Selbst, unserer Umgebung und dem was wir tun bewusst zu werden. Emory M. Moore Jr.
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ichts als Anstrengung und Schweiß!“ – Viele Menschen sehen Fitnessübungen und „ Bewegungstraining als etwas rein Körperliches. Sie assoziieren damit schmerzhafte Plagerei, um die Traummuskulatur aufzubauen oder in dieses Kleid oder jene Jeans zu passen. Das stimmt zum Teil, wird aber belanglos und oberflächlich, sobald man anfängt, die Gesundheit höher zu bewerten als die Figur. So weit verbreitet diese Anschauungen auch sind, bleiben sie doch die unwichtigen Vorstellungen, die man normalerweise mit dem Training von Tanz, Kampfkunst, Yoga und ganzheitlichen therapeutischen Übungen sowie Massagen verbindet. Auch die physische Rehabilitation, das Widerstandstraining und viele weitere Körpertherapien haben alle etwas gemeinsam: das Geistige. Angefangen mit dem Interesse, Neues zu erkunden, über die Entscheidung damit zu beginnen, bis hin zu der Entschlossenheit, die Übungen zu meistern und weiterzumachen, haben alle Trainingsarten eine bedeutende geistige Komponente. Bei allen Prozessen ist es der Geist, der am stärksten involviert ist und die meisten Vorteile erhält. Durch die Wirtschaftskrise hat sich für viele Menschen der Lebensstandard drastisch verändert; die meisten von uns wurden auf die eine
oder andere Weise beeinflusst. Während der gesamten Geschichte der Menschheit haben sich die Menschen darum bemüht, einen Sinn in der Welt zu erkennen. Unsere Vorfahren haben gekämpft, um zu überleben und voranzukommen. Gesundheit und individuelles Wohlgefühl hatten zu allen Zeiten konstante Priorität, ob wir nun wohlhabend waren oder im Elend lebten. Die Herausforderungen, Gesundheit und Moral zu erhalten, klopfen an unsere Tür, unabhängig von unserer sozialen Situation. Unser Geist ist dabei das wichtigste Werkzeug bei der Überwindung von Schwierigkeiten. Das Körpertraining entwickelt unseren Geist durch eine Vielzahl von Wegen.
Ausdauerbewegungen schulen den Geist
Das menschliche Sein wird durch Druck und durch Ehrgeiz gestärkt und weiterentwickelt. Der Geist kann sich beim Bewältigen von Aufgaben in der Feuerprobe stählen. Man kann den Geist mit einem Knochen vergleichen: ohne den Druck der Schwerkraft wird ein Knochen Kalzium verlieren, sodass seine Zusammensetzung nicht mehr stimmt und er unfähig wird, das eigene Gewicht zu tragen. Dies macht einen Knochen nutzlos für seine Aufgabe. Mit dem Geist ist es ähnlich: er braucht Aktivität, um einwandfreie Funktionsfähigkeit zu bewahren. Übungen sind für den Geist gleichermaßen wichtig wie für den Körper; sie fördern die Harmo-
nie zwischen den Gedanken und den Handlungen. Dennoch halten Übungen nicht nur den Geist und den Körper fit. Im modernen Leben können wir auch mental so involviert sein, dass unser Herz von den alltäglichen Dingen mit hinuntergezogen wird. Training kann dazu dienen, die mentale Spannung zu lösen und geistige Entspannung zu bewirken, indem man sich auf sein Inneres konzentriert. Wenn wir die innere Welt öffnen, haben wir die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und uns von den vielfachen, fordernden Aufgaben zu befreien, die uns bis an die Grenzen belasten können, weil sie anscheinend nicht zu lösen sind. Ein Zuviel oder Zuwenig in unserem Leben stellt uns vor die gleiche Aufgabe: wir müssen unsere Motivation trainieren und die Langeweile überwinden.
Die Motivation versteckt sich im Detail
Wiederholung ist eine unabdingbare Voraussetzung beim Trainieren und allgemein beim Lernen. Es ist das Mittel der Wahl, um Verhalten zu bestärken und den Fertigkeiten Feinschliff zu geben. Allerdings kann Langeweile ein negatives Nebenprodukt von Wiederholung sein. Bei Langstreckenaktivitäten wie Laufen, Fahrradfahren und Schwimmen kann der bewusst Trainierende die Langeweile überwinden, indem er voll da ist und sich auf alle Details, jeden Schritt, jeden Zug konzentriert. Durch die totale Versenkung in die Aufgaben sind wir in der Lage, uns
ständig anzupassen und zu vervollkommnen. Die Sorgen unseres Lebens beginnen wegzuschmelzen, sobald wir die Fähigkeit entwickeln, uns ausschließlich auf das zu konzentrieren, was wir tun; und der alltägliche Druck fängt an, seinen Platz in unserem Bewusstsein zu räumen zugunsten von geistiger Entspannung und Ausgeglichenheit. Diese Fähigkeiten sind in unser Leben übertragbar und verbessern es. Statt uns abzumühen gehen wir in Meditation. Wie ein Gärtner, der bestrebt ist, jede Reihe identisch mit der nächsten anzulegen, oder ein Maler – ein Strich gleicht dem anderen – oder auch ein Handwerker – jedes Stück hergestellt in der gleichen Qualität. Dies sind Dinge, die eine bleibende Wirkung auf uns ausüben. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jedermann stolz auf die Qualität dessen ist, was er tut und sein Bewusstsein auf die Tätigkeit konzentriert, während er sie ausführt. Ich persönlich würde mich dann an öffentlichen Orten, in einem Zug, einem Flugzeug oder in einem Auto erheblich besser fühlen.
Durch die totale Versenkung in die Aufgaben sind wir in der Lage, uns ständig anzupassen und zu vervollkommnen. Die Sorgen unseres Lebens beginnen wegzuschmelzen, sobald wir die Fähigkeit entwickeln, uns ausschließlich auf das zu konzentrieren, was wir tun.
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M U S TA FA
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Gesundheit
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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II
Ein Akupunkturmodell, auf dem die Akupunkturpunkte dargestellt sind, wie sie an der Oberfläche entlang von Energiemeridianen in Reihen verlaufen. Nach der Chinesischen Medizin spiegelt sich jede Gesundheitsstörung oder Schmerz auch als Energieungleichgewicht in den Meridianen wider. Durch Akupunkturnadeln oder Hitzezufuhr an den Akupunkturpunkten lassen sich solche Energieungleichgewichte wieder ausgleichen und die Beschwerden oder die Gesundheitsstörung heilen.
Akupunktur gegen die Kopfschmerzen Akupunktur kann Spannungskopfschmerzen um die Hälfte reduzieren, fand eine Studie bei Personen, die über längere Zeit an Spannungskopfschmerzen litten.
manchmal bis zu den Augen. In vielen Fällen können die Patienten daher die Kopfschmerzen nicht genau lokalisieren. Kopfschmerzen bei Migränepatienten werden häufig als pulsierend und dröhnend beschrieben. Mit jedem Pulsschlag scheint der Schmerz im Kopf stärker zu werden und sich allmählich im gesamten Kopfbereich auszubreiten.
Peter Sanftmann
Schmerzen gehen durch Akupunkturbehandlung zurück
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twa zwei von drei Bundesbürgern leiden regelmäßig unter Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Eine alternative Behandlungsmöglichkeit ohne Einsatz von Medikamenten ist die Akupunktur. Eine Studie mit fast 300 Patienten ergab, dass Akupunkturbehandlungen die Häufigkeit von Spannungskopfschmerzen um etwas weniger als die Hälfte senken können.
Häufigste Form von Kopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen und Migräne sind laut statistischer Angaben mit 90 Prozent die am häufigsten auftretenden Formen von Kopfschmerzen. Sie sollen durch eine Reizung von Schmerzfasern im Kopf- und Gesichtsbereich entstehen. Insgesamt sind heute mehr als zweihundert verschiedene Arten von Kopfschmerzen bekannt. Rund 29 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. Im Durchschnitt sind Frauen häufiger betroffen als Männer. In den meisten Fällen treten die Schmerzen an mehreren Tagen im Monat auf. Etwa ein Zehntel der Patienten berichten sogar über bis zu 15 Tage im Monat. Der Schmerzcharakter wird von den betroffenen Personen als ein drückendes, dumpfes Gefühl im Kopf beschrieben. Die Schmerzen beginnen im Nacken und ziehen
Laut einem Bericht der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ bewirkt Akupunktur eine Reduzierung von Spannungskopfschmerzen bei Personen, die regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden. In einer Studie, die zufallsverteilt und kontrolliert durchgeführt wurde, teilten Forscher aus Deutschland über 270 Patienten in drei verschiedene Gruppen ein. Bei der Auswahl der Studienprobanden wurde darauf geachtet, dass alle Personen unter ähnlich starken Spannungskopfschmerzbeschwerden litten. Zwei der drei Gruppen wurden über einen Zeitraum von acht Wochen mit Akupunktur behandelt, während die dritte Gruppe keine Behandlung erhielt. Die erste Gruppe wurde dabei mittels traditioneller Akupunktur behandelt, während bei der zweiten Gruppe zur Kontrolle die Akupunkturnadeln nur oberflächlich in die Haut eingeführt wurden.
Schmerzlinderung hält über mehrere Monate an
Die Gruppe, die mittels traditioneller Akupunktur behandelt wurde, wies einen Rückgang der Spannungskopfschmerzen um fast die Hälfte auf. In Zahlen ausgedrückt litten die Studienteilnehmer, die die traditionelle Akupunkturbehandlung erhalten hatten, in den ersten vier Wochen nach der Behandlung durchschnittlich sechs Tage weniger an Spannungskopfschmerzen.
Die Verbesserung der Spannungskopfschmerzen hielt auch mehrere Monate nach der Akupunkturbehandlung an.
Die Verbesserungen der Beschwerden hielten bis zu mehreren Monaten nach der Behandlung an, obwohl sich ab einem Monat nach Absetzen der Akupunkturbehandlung wieder eine zunehmende Tendenz zu Spannungskopfschmerzen zeigte. Die Studienteilnehmer, die in die dritte Gruppe eingeteilt worden waren und keine Behandlung erhalten hatten, bekamen angesichts der Studienergebnisse auch die Möglichkeit einer traditionellen Akupunkturbehandlung im Nachhinein eingeräumt. Auch bei diesen Patienten zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Die nachträgliche Behandlung mittels traditioneller Akupunktur bewirkte in dem Fall eine Linderung der Spannungskopfschmerzen, die mit den Ergebnissen der ersten Gruppe vergleichbar waren. Im Verlauf der Studie berichteten 37 von insgesamt 195 Patienten über Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder kleineren Blutergüssen unter der Haut.
Wirkungsweise der Akupunktur weiterhin ungeklärt
Die genaue Wirkungsweise der Akupunktur bleibt auch aus Sicht der Studienleiter weiterhin ungeklärt. Sie sind der Ansicht, dass die Behandlungserfolge durch Akupunktur oft mit starken Placebo-Effekten oder psychologischen Phänomenen in Zusammenhang gebracht werden können. Andererseits würden die Ergebnisse eindeutig zeigen, dass mit Akupunktur ebenso gute Verbesserungen in der Behandlung von Spannungskopfschmerzen erzielt werden können wie mit herkömmlichen Behandlungsmethoden. Die Ergebnisse sind mit einer ähnlich gestalteten Studie über die Wirkung der Akupunktur bei Migräne vergleichbar. Für diese Studie
wurden 307 deutsche Patienten ausgesucht, die an schweren Migräneanfällen litten. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „American Medial Association“ veröffentlicht. Auch bei diesen Patienten zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Beschwerden – sowohl in der durchschnittlichen Anzahl der Tage mit starken als auch mit mäßigen Kopfschmerzen. In den drei Wochen nach der Behandlung gaben die Patienten an, um durchschnittlich drei Tage weniger an mäßigen oder starken Kopfschmerzen gelitten zu haben. Vor der Behandlung litten sie im Durchschnitt innerhalb von drei Wochen an 5,2 Tagen an Kopfschmerzen. Nach der Akupunktur gingen diese um etwa die Hälfte auf durchschnittlich 2,2 Tage zurück.
Weitere Therapiemöglichkeiten bei Spannungskopfschmerzen: Als medikamentöse Behandlung werden die allgemeinen Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Paracetamol eingesetzt. Eine regelmäßige Einnahme von diesen Schmerzmitteln kann jedoch zur Entstehung von einem medikamentenverursachten Kopfschmerz führen. Vor allem bei über längere Zeit anhaltenden Dauerspannungskopfschmerzen werden Entspannungsübungen wie die Muskelrelaxation nach Jacobsen, regelmäßige körperliche Bewegung, die Führung von Schmerztagebüchern oder Training zur Stressbewältigung empfohlen.
Vorschau Reiseapotheke auf Chinesisch: In der nächsten Ausgabe der Epoch Times Deutschland auf der Themenseite Gesundheit: Wie man durch die chinesische Medizin für Reisenotfälle wie Magen-Darm-Entzündungskrankheiten gut vorbereitet sein kann.
KULINARISCH
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Anke Wang
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isher ließ das Wort „Vegetarisch“ keine Assoziationen von lukullischen Genüssen entstehen. Das könnte das Kochbuch „Vegetarische Verführungen – Udo Einenkels fantasievolle Bioküche“ ändern. Das Zeug zum Klassiker hat es durch den Mix aus alltagstauglichen Rezepten und raffinierten Gerichten bei denen niemand ahnt, dass er seinem Körper Gutes tut. Humorvoll und lebensnah liest sich das Buch des Erlebnisgastronomen, die Rezepte reichen von Vorspeisen, Salaten und Suppen über Hauptgerichte bis hin zu Desserts und Frühstücksvariationen. Über den Mann hinter´m Herd: Eigentlich wollte er ja Rockstar werden, und wir hätten an dieser Stelle gern seine neueste CD vorgestellt. Doch dann wechselte Udo Einenkel ins kulinarische Showbusiness, brachte statt der Gitarrensaiten den Kochlöffel zum Schwingen und machte sich mit seinem legendären Bio-Restaurant Abendmahl über Berlin hinaus einen Namen. Zum Kult-Koch wurde er mit Events wie „Essen im Dunkeln“ und seinen „Tödliche Desserts“. Der Koch, ärztlich geprüfter Gesundheitsberater und erfahrener Foodfotograf, leitet heute seine eigene Bio-Kochschule. Einenkel erzählte der The Epoch Times über Kartoffelbrei, Korn und Öl fürs Auto.
„Ich arbeite gerne mit Getreide. Dinkel, Weizen, Hafer, Einkorn, Roggen. Es ist mir auch ein Anliegen den Leuten das ganze Getreide wieder nahe zu bringen. Wenn man zum Beispiel in einen Supermarkt geht, da findet man kein ganzes Getreide mehr. Das findet man nur noch im Bioladen. Aber das ist die Grundlage unserer Ernährung. Daran kann man sehen wo wir eigentlich hingekommen sind mit der Food-Industrialisierung. Das Essen ist ganz wichtig, damit gestalten wir unseren Körper, damit gestalten wir unsere Seele und viele Leute unterschätzen das immer noch. Ich finde das immer tragisch: viele Männer kaufen sich ohne mit der Wimper
zu zucken einen Liter Öl für ihr Auto für 20 Euro. Aber wenn sie das für ein Olivenöl ausgeben sollen, dann stehen denen die Haare zu Berge, wenn sie noch welche haben. Aber unser Körper ist unser Tempel, das ist der reinste Luxus, da sollte man auch nur das Beste reinstecken. Mein Motto ist immer wenn ich einkaufen gehe, „Lasst eure Nahrung so natürlich wie möglich. An der Natur orientiert, weil der Mensch kommt aus der Natur. Wir sollten uns aus der Natur ernähren und nicht von Lebensmittelkonzernen oder Chemiekonzernen wie
Monsanto, ernähren lassen. Dabei sterben wir früh und kaputt. Das Buch ist in erster Linie für den Haushaltsgebrauch gemacht. Da sind Sachen drin wie Pizza, Semmelknödel, Kartoffelbrei. Ich musste in meinem Kochkurs immer wieder feststellen, dass Leute keinen Kartoffelbrei kochen können. Das ist die handwerkliche Basis, und da sollte man anfangen. Mit einem leckeren Kartoffelbrei kann man jeden überzeugen. Für mich ist es halt ganz wichtig zur Basic zurück zu gehen, zu gucken, wo sind unsere Ursprünge und von dem Industriefood weg zu kommen. Das ist das Wichtigste für mich. Ich denke immer mehr Leute entwickeln ein Bewusstsein darüber, was gute Lebensmittel sind. Ich denke wir befinden uns am Anfang eines Weges und ich hoffe, dass der immer größer wird und wir immer mehr gesunde Lebensmittel bekommen, damit wir auch immer mehr einen gesunden Geist bekommen. Dann wird auch unsere Welt wieder friedlicher werden. Friede, Freude, Eierkuchen!“ Aber nur wenn das Huhn nicht eingesperrt war.
Austernpilze mit Mandelpanade
FOTO: UDO EINENKEL
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Des Kochs Leibgericht: Austernpilze mit Mandelpanade, dazu Sauce Hollandaise, weißer Spargel und Kartoffeln.
„Ein saftiges Pilzschnitzel, das seinen österreichischen Bruder aus Kalbfleisch um Längen an die Wand spielt. Selbst gestandene Mannsbilder konnte ich schon mit diesem Vegi-Schnitzel bezirzen. Verwenden Sie möglichst große Austern-
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Einenkel rockt die Küche
pilze, die kleinen tun es aber auch. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass sich die Pilze nicht durch falsche Lagerung mit Wasser vollgesogen haben oder aber sehr trocken sind. Frische ist hier das A und O. Sie werden ziemlich schnell herausfinden, welche Pilze frisch sind und welche Größe sich gut für diesen Leckerbissen eignet.“ Zubereitung: 1. Mehl in einen tiefen Teller geben. Eier in einem weiteren tiefen Teller gründlich verquirlen und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Mandelblättchen und Semmelbrösel in einem dritten tiefen Teller miteinander vermengen. 2. Austernpilze putzen, aber nicht waschen und von beiden Seiten zuerst in Mehl, dann in der Eimasse und zum Schluss in Mandel-Semmelbrösel-Panade wenden. 3. Butter und Olivenöl in eine Pfanne geben und die panierten Austernpilze bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten. 4 Portionen Vollkorn-Weizenmehl 100 g 4 Eier Salz frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Mandelblättchen 120 g Semmelbrösel 120 g Austernpilze 400 g Butter 80 g Olivenöl 80 ml
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Rückbesinnung: Einenkels vegetarische Küche lebt von hochwertigen Zutaten. Dem Gaumen gefällt dieser Schmaus.
Information: Am besten funktioniert das Panieren, wenn Sie zuerst alle Austernpilze in Mehl, dann im Ei und zuletzt in der Mandel-SemmelbröselPanade wenden. Geben Sie nicht die ganze MandelSemmelbrösel-Panade auf einmal in den Teller, sondern immer nur eine kleine Menge für 2-3 Pilze. Andernfalls verklebt die Eimasse die Panade zu sehr und es wird schwierig, diese Klumpen weiter zum Panieren zu verwenden.
i Udo Einenkel: Vegetarische Verführungen. Udo Einenkels fantasievolle Bioküche, München (blv), 2011, 240 S., Hardcover, ISBN: 978-3-8354-0765-7, 24,95 € (D) / 25,70 € (A) / 41,50 sFr
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01.02.2011 15:39:24
ibt es etwas Individuelleres als Urlaubsträume? Seit Auto, Bahn oder Flugzeug uns überall hintransportieren können, haben sich auch die Reiseangebote vervielfacht. Damit die Träume jedoch in Erfüllung gehen, müssen die Angebote auch passen. Und selbst wenn man seine Urlaubsreise nicht in einem Reisebüro bucht, sondern individuell am heimischen Computer zusammenstellt, lassen sich Restrisiken nicht vermeiden. Schon schnell ergeben sich erste Zweifel, ob alle persönlichen Eckdaten stimmen: Ist die ruhige Lage des Hotels richtig gewählt oder wäre die engere Anbindung an ein kulturelles Zentrum nicht günstiger gewesen? Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis oder fühlt man sich am Ende doch über den Tisch gezogen? Besteht genügend individueller Gestaltungsspielraum oder muss man sich einer ungewünschten Gruppendisziplin unterwerfen? Doch wie findet man das Angebot, das genau zu einem passt? Diese Frage muss seit wenigen Jahren nicht mehr mit einem hilflosen Achselzucken beantwortet werden. Denn inzwischen gibt es mobile Reiseberater, die jedem nach seinen Wünschen und Möglichkeiten zum Nulltarif aus der Verlegenheit helfen. Wie aber soll das funktionieren? Die Spurensuche führt, wie so oft, übers Internet. Hier stößt man auf die Seite der Take Off-Reisen, die den Suchenden weiterleitet an die entsprechenden Gesprächsangebote in seiner jeweiligen Region. Dreihundert Berater sollen es insge-
samt sein, Leute vom Fach, die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr in einem Reisebüro arbeiten können oder wollen und sich als Kleinunternehmer zu Hause selbstständig gemacht haben. Ein Kontakt ist schnell hergestellt, zunächst per E-Mail, dann telefonisch. Es meldet sich Natascha Niederl aus Wachtberg bei Bonn, die bereitwillig erklärt, wie die Sache funktioniert. Nach ihrem dreijährigen Erziehungsurlaub, so gesteht sie, sei es ihr schwergefallen, weiterhin einer regelmäßigen Büroarbeit außer Haus nachzugehen. Daher entschloss sie sich – auf ein entsprechendes Angebot hin – von ihrer eigenen Wohnung aus als Reiseberaterin tätig zu werden. Offenbar mit gutem Erfolg. Inzwischen hat sich in ihrem ständig wachsenden Kundenkreis herumgesprochen, welche Vorteile mit dieser persönlichen Beratung verbunden sind. Denn die Beratungs- und Buchungsgespräche sind an keine festen Bürozeiten gebunden, sondern werden frei vereinbart. Dabei stehen ihr an ihrem Arbeitsplatz alle erforderlichen Computerprogramme zur Verfügung, sodass sie auch auf ausgefallene Reiseziele und –veranstalter Zugriff hat. Das im Verlauf des Gesprächs wichtigste Stichwort ist der Begriff „Bedarfsermittlung“. Dahinter verbirgt sich ihre ständige Frage, was wirklich zu dem Kunden passt: Was kennt er schon, was gefällt ihm besonders und was will die Familie? Aus all den Antworten schnürt sie dann ein Paket, das wie ein großer Wurf unmittelbar auf den Kunden zugeschnitten ist. Mit der Frage nach einer Reise in die Antarktis folgt die Probe aufs Exempel: Sie soll stattfinden zum Jahreswechsel, soll möglichst wenig kosten und doch angenehm und sicher verlaufen. Und dazu soll sie – naturschonend – möglichst auch
ökologischen Anforderungen genügen. Kein Problem für Natascha, die die vorhandenen Angebote solange abwägt, bis alle Gesichtspunkte zusammenpassen. Sicherlich eine Erleichterung für den potenziellen Kunden. Denn der muss bei Zielen dieser Art nicht mehr hinuntersteigen in die Niederungen des Buchungsalltags in einem Reisebüro oder am heimischen PC. Vielmehr hat er – gegenseitiges Vertrauen vorausgesetzt – die Gewähr, dass all die von ihm angeführten Kriterien auch tatsächlich berücksichtigt und in das Gesamtpaket integriert wurden. Auch als Beraterin, so gesteht Natascha, profitiert sie von diesem Modell. Denn die entzerrte Bürozeit im Vergleich zu früheren Jahren ist für sie von großem Vorteil. Und schließlich kann sie sich bei ständiger häuslicher Anwesenheit auch voll um ihre Kinder kümmern. Und zudem stehe sie mit wachsendem Kundenkreis auch finanziell besser da als früher. Auf Nachfrage wird sie konkreter: Nein, eine zusätzliche Gebühr ihrer Kundschaft sei es nicht, von der sie lebe. Vielmehr sei es ein Teil der im Reisepreis enthaltenen Gebühr, die jeder Kunde ohnehin in einem Reisebüro bei seiner Buchung zu entrichten habe. Ein prozentual festgelegter Satz, der selbst dann anfalle, wenn die Buchung direkt beim Veranstalter erfolge. Insgesamt also ein Modell, dessen Vorteile sich beim Kunden längst herumgesprochen haben. Zum Vorteil auch für die Reisebranche, die mit persönlichen Reiseberatern nun ein neues Tor zum Reisemarkt aufgestoßen hat.
i www.takeoff-reisen.de natascha.niederl@takeoffreisen.de
Lernen
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
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SUDOKU Füllen Sie das Raster so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem umrandeten 3x3 Quadrat alle Zahlen von 1 bis 9 erscheinen, und zwar so, dass jede Zahl nur einmal vorkommt.
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Ein chinesisches Kind, das die Grundschule beendet, hat circa 3000 Schriftzeichen gelernt.
Die chinesischen Schriftzeichen
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er Legende nach erfand der Beamte Cang Jie vor 4.000 Jahren die chinesischen Schriftzeichen. Im chinesischen Volk wird folgende Geschichte überliefert: „Cang Jie erfand die Schriftzeichen, dabei fielen Hirsekörner vom Himmel und die bösen Geister weinten in der Nacht.“ Der Schriftsteller und Maler Zhang Yanyuan erklärte in der Tang-Dynastie (618-907) die obige Überlieferung wie folgt: Der Himmel könne seine Geheimnisse den Menschen gegenüber nicht mehr verheimlichen. Die Menschen würden durch das Lernen der Zeichen die Himmelsgeheimnisse erkennen. Das sei die gleiche glückliche Fügung, als ob vom Himmel Hirsekörner herunterfallen würden. Die bösen Geister könnten sich nun nicht mehr verstecken, da die Menschen durch die Schriftzeichen die Grundsätze und die Prinzipien der Welt erkennen könnten. Deshalb sei es den Geistern nicht mehr möglich, die Menschen zu belügen und zu betrügen. Den Geistern bleibe als Trost nur, heimlich in der Nacht zu weinen.
Leicht
Maria Zheng
Die chinesischen Schriftzeichen sind der Schatz der Schätze der chinesischen Kultur. Die Chinesen sprechen von „Einheit von Himmel und Menschen“, die sich auch in den chinesischen Schriftzeichen widerspiegelt. Die chinesischen Schriftzeichen beinhalten die Lehre des I-Ging, der FünfElemente und des taoistischen Yin-Yang, sie tragen umfassende Informationen von Himmel, Erde, Menschen, Ereignissen und Gegenständen, deren Zusammenhänge durch die Zusammenstellung der Zeichen bildlich dargestellt wird. So entstand auch im alten China das Wahrsagen auf der Basis von Schriftzeichen. Xu Shen, ein Forscher der chinesischen Schriftzeichen in der Dong-Han-Dynastie (25-220 n. Chr.), hatte auf der Basis der Lehre des I-Ging und der FünfElemente die Struktur der chinesischen Schriftzeichen analysiert und das wichtigste Buch über die chinesischen Schriftzeichen „Erklärung der Schriften und Analyse der Zeichen“ [Shuo Wen Jie Zi] erfasst. In seinem Buch unterteilte Xu Shen die chinesischen Zeichen in sechs Kategorien: Xiàngxíng, „Bildzeichen“ - Piktogramme, die das Bezeichnete entsprechend der Erscheinungsform wiedergeben (zum Beispiel 山 für Berg); Zhǐshì, „auf Tatbestände deuten“ - Symbole, Ideogramme; Huìyì, „Vereinigung der Bedeutungen“ – Zeichen, die aus zwei oder mehr Zeichen mit verschiedenen Bedeutungen zusammengesetzt sind und deren Inhalt mit dem neuen Gesamtinhalt zusammenhängt; Xíngshēng, „Form und Ton“ – Zeichen, die aus einem Laut- und einem bedeutungsandeutenden Zeichen zusammengesetzt sind (Phonogramme). Ein Beispiel dafür ist das Zeichen 媽 (mā, „Mutter“). Die rechte Komponente 馬 (mǎ, „Pferd“) gibt die Aussprache an,
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Die chinesische Schrift hat tiefe Hintergründe und Inhalte, die nur eine Bildsprache transportieren kann. Beim Chinesischlernen nutzt man andere Hirnareale als bei einer westlichen Sprache. Hier ein kleiner Einblick in ihre Bedeutung.
Das Zeichen 媽 mā Mutter besteht aus zwei Teilen. 馬 mǎ Pferd gibt die Aussprache an, während die linke Komponente, 女 nǚ Frau, die Bedeutung enthält.
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während die linke Komponente 女 (nǚ, „Frau“) den Hinweis auf die Bedeutung gibt. Die bedeutungstragende Komponente ist oft auch das Radikal, nach dem die Zeichen in Wörterbüchern angeordnet werden; Jiǎjiè, „unter falschem Namen“ – Zeichen, die wegen des gleichen Lauts für eine andere Bedeutung verwendet werden; Zhuǎnzhù, „wenden und gießen“ - Synonyme. Etwa 90 Prozent aller chinesischen Schriftzeichen fallen als Phonogramme in die Gruppe Xíngshēng „Form und Ton“.
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tierung zu Produkt und Preis, aber er greift in erster Linie zu dem, was ihn anspricht.“ Verwendet werden nur die besten Zutaten ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern oder genmanipulierten Produkten: Nur echtes Krebsfleisch, Yellowfin Tunfisch, der artgerecht mit einem Longline-Verfahren ohne viel Beifang gefangen wird und norwegischer Lachs, der ohne Farbstoffe und Antibiotika nach Vorgaben des Unternehmens gezüchtet wird. Den Unterschied sieht und schmeckt man sofort. Weine vom Weingut Menger Krug erfüllen höchste Ansprüche international anerkannter Spitzenweine, ohne Einsatz von Pflanzenschutzmittel, stets in der Balance mit der Natur. Zudem bietet Sushi Circle, neben den Haustees, 5-Sterne-Tees an, die sonst nur in Fachgeschäften und der Sternegastronomie verwendet werden. Der Erfolg des Konzepts zeigt sich besonders in den Abendstunden, wenn die Gäste zum „All-You-Can-Eat“-Angebot für 17,90 Euro bis auf die Straße Schlange stehen.
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DRIVE & STYLE
The Epoch Times Deutschland / 6. April - 19. April 2011 / Nr. 279
Faszinierend verwegen – Norwegen mit Bahn und Fähre Aurlandfjords ist das kleine Städtchen Flåm Knotenpunkt zwischen der Fähre und der Bergbahn Richtung Bergen. Die Zeit bis zur Abfahrt nutzen wir aber für eine rasante Fahrt durch die Fjorde mit den RIB-Boats. Ein Geheimtipp: Erst dadurch offenbaren sich die Besonderheiten des Landes inmitten der Abgeschiedenheit. Dazu zählt auch das kleine Dorf Undredal, das vor einigen Jahren nur per Boot sicher erreichbar war. Erst vor 20 Jahren wurde für die etwa 90 Einwohner ein Tunnel durch die Berge gesprengt.
Den Westen Norwegens mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden? Wir verfolgten die Spuren der Wikingerkönige, entlang der Fjorde mit der Fähre und auf die Berge mit der Bahn. Eine „wilde“ Reise durch Fjordnorwegen.
Andreas Burkert
Herrlich abenteuerlich
Auf den Spuren der Könige
Wir beginnen unsere Reise durch Fjordnorwegen von diesem beschaulichen Ort aus – Norwegens ältestem Königssitz. Heute beheimatet dieses wichtigste kulturgeschichtliche Gebiet des Landes das Geschichtszentrum „Nordvegen Historiesenter“. Denn dort wirkte Norwegens „erster“ König und dort wurde er begraben. Hinweise auf seine Burg haben Archäologen unter dem Parkplatz neben der Königskirche von 1250 gefunden und im Schlamm des ältesten Hansehafens vermuten sie alte Handels-
FOTO: PREBEN K ASPERSEN VISITFL ÅM
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elch ein Held. Um das Ja-Wort seiner Liebsten zu bekommen, versprach Harald Hårfagre, er werde ein mächtiger König. Bis ihm das gelingt, so versicherte er weiter, werde er sich nicht die Haare schneiden. Und die wuchsen dem Wikinger, der von 852 bis 933 lebte, im Laufe der Zeit derart, dass er als Harald Schönhaar (Hinn Hárfagri) in die Geschichte einging. Und natürlich gelang es ihm, als erster König große Teile Norwegens zu beherrschen. Fortan regierte er mit seiner selbstbewussten Frau von Avaldsnes aus einem idyllisch gelegenen Ort auf der Insel Karmøy, im Südwesten von Norwegen, direkt am engen Karmsund gelegen. Diese nur wenige hundert Meter breite Meeresenge trennt die Insel vom Festland. Sie diente zu seiner Zeit den Seefahrern als wichtigste Handelsroute nach Norden (Nordvegen) und Harald Hårfagre als lukrative Einnahmequelle. Wer den sicheren Weg nach Norden passieren wollte, musste ihm Tribut zollen.
Wetterfest durch Norwegens Fjorde, Regenbogen inbegriffen. schiffe der Wikinger. Passend dazu wurde gegenüber ein kleines Wikingerdorf errichtet, wo Kinder in spannenden Abenteuern das Leben um 800 nachempfinden können. In Sichtweite zeigt sich auch die Kleinstadt Haugesund mit ihren etwa 33.000 Einwohnern. Mit dem Bus sind es nur wenige Minuten in die Innenstadt. Neben einer gemütlichen Einkaufsstraße lädt vor allem der maritime Hafenbereich ein. Von dort aus wagen wir auch die Überfahrt zur Insel Røvær. Sie liegt nur 20 Minuten Bootsfahrt vor dem Festland und beheimatet etwa 130 Einwohner. Mittelpunkt ist der Hafen, dort findet sich auch ein kleiner Laden. Für die etwa zwölf Kinder ist der Dreh- und Angelpunkt allerdings
der Fußballplatz – mitten auf der Insel – nur wenige hundert Meter vom Wasser entfernt. Das Tragen der Schwimmwesten, außer auf dem Bolzplatz, wird den Kleinen deshalb schon früh beigebracht.
In aller Einsamkeit
Auf einem Felsen, direkt am Wasser und nur über eine schmale Brücke zu erreichen, liegt das einzige Hotel der Insel. Es nennt sich Kulturhotel und wird von der Besitzerin liebevoll geführt. Die neun Doppelzimmer mit Bad werden von Ruhesuchenden wie auch kleinen Gruppen gebucht. Mehrmals im Jahr vermietet die Insulanerin die Zimmer übrigens nur an Frauen. Geboten werden dann unter anderem spezielle Wellness-
Bleibt da nicht die Landschaft auf der Strecke? Und erst die Fjorde, die während vergangener Eiszeiten über hundert Meter tief in den Fels gehobelt wurden, wenn öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden? Nein!
und Esoterikkurse. Trotz der wenigen Quadratkilometer finden wir auf der Insel viele einsame Stellen zum Träumen. Zurück auf dem Festland geht es mit dem Bus entlang der Sørfjord, einem Seitenarm des Hardangerfjords, bis nach Utne. Lohnenswert: Gegenüber dem Fähranlieger steht das Hotel Utne Hardanger www.utnehotel.no. Seit 1772 ist es ununterbrochen in Betrieb und beherbergt bis heute regelmäßig auch Norwegens Königin. Von der Terrasse genießen wir am Abend den Blick auf den Fjord. Wir gehen früh zu Bett, denn am nächsten Morgen nutzen wir die erste Fähre nach Flåm. Umringt von hohen Bergen und am Rande des weitläufigen
kommen. Hier sollte gegebenenfalls auch gegen einen Bußgeldbescheid vorgegangen werden. Zwar besteht hinsichtlich des Ausgangs des Ordnungswidrigkeitsverfahrens grundsätzlich keine Bindungswirkung für ein zivilrechtliches Verfahren. Zumindest ist aber damit zu rechnen, dass sich der Ausgang auch auf das Ergebnis der zivilrechtlichen Auseinandersetzung auswirken könnte. Selbst dann, wenn das Verschulden klar bei der Gegenseite liegt, wird diese versuchen,
bei demjenigen, der während des Unfalls einen Kopfhörer trug, ein Mitverschulden zu konstruieren. Im Übrigen ist nicht auszuschließen, dass die Haftpflichtversicherung desjenigen, der während eines Unfalls einen Kopfhörer trug, ihre
Heute finden immer mehr Touristen den Ort, ruhen sich am Bootsanleger aus oder probieren den einzigartigen braunen Ziegenkäse, den der Hüttenwirt übers Jahr produziert. Nur wenige allerdings finden den Weg zur kleinsten Kirche Skandinaviens. Doch seit Kurzem steht der 1147 erbaute Holzbau im Interesse internationaler Wissenschaftlicher – dank der sehr engagierten Vorsitzenden. Die Deckenzeichnungen seien aus der für Norwegen vorchristlichen Zeit, zeigt sie sich überzeugt. Renommierte Kunsthistoriker sollen dies nun beweisen. Zurück in Flåm erreichen wir rechtzeitig die historische Flåmsbahn. Über abenteuerlich in den Fels gehauenen Passagen fahren wir auf 866 Meter hinauf. Für die zwanzig Kilometer bis nach Myrdal benötigt die Bahn etwa eine Stunde – vorbei an faszinierenden Landschaften, Tälern und Wasserfällen. Vom Bahnhof Myrdal auf der Hochebene fahren täglich mehrmals Fernzüge nach Oslo und Bergen – wir steigen für unseren letzten Reiseabschnitt in den Zug nach Bergen. Die Fahrt macht den Abschied von der Wiege Norwegens im Übrigen nicht leichter – denn wir durchqueren teils schneebedeckte Berge, einsam gelegene Seen und unberührte Wildnis.
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Kopfhörer im Straßenverkehr Um Fahrten mit dem Fahrrad oder dem Auto zu versüßen oder zu verkürzen, sind für viele Musik oder das Telefonat mit Freunden unverzichtbar.
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b lange oder kurze Fahrt, der Griff zum Knopf im Ohr liegt für viele Fahrzeugführer nahe. Das Nutzen eines Kopfhörers kann jedoch problematisch werden, warnen Experten der Versicherungsagentur ARAG.
StVO
Nach § 23 Abs. 1 S. 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) trifft den Fahrzeugführer die Pflicht, dafür zu sorgen, dass sein Gehör nicht durch Geräte beeinträchtigt wird. Der Kopfhörer ist nach seinem ihm angedachten Verwendungszweck zweifelsfrei als Gerät im
Sinne der Vorschrift zu qualifizieren. Beeinträchtigt wird das Gehör des Fahrzeugführers immer dann, wenn eine Verschlechterung oder Minderung des Hörvermögens eintritt. Hierzu reicht bereits eine geringfügige Überschreitung der Schwelle zu einer bedeutsamen Beeinträchtigung aus. Sollte dies der Fall sein, so stellt das Tragen des Kopfhörers eine Ordnungswidrigkeit dar, durch die der Träger den Pflichten des § 1 StVO, insbesondere der Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme, nicht ausreichend nachkommen kann. Ein Verstoß wird daher nach §§ 49 Abs. 1 Nr. 22, 23 Abs. 1 S. 1 StVO in Verbindung mit Nr. 107.1 des Bußgeldkatalogs mit einem Bußgeld von zehn Euro sanktioniert.
Regel etwa, die besagt, dass das Tragen von nur einem Knopf im Ohr zulässig sei, während eine beidseitige Beschallung zwangsläufig zu einer Beeinträchtigung führe, gibt es nicht. Zweifelsfrei liegt eine Beeinträchtigung dagegen beispielsweise vor, wenn der Fahrzeugführer Martinshörer überhört und einem Einsatzwagen den Platz versperrt. Im konkreten Fall muss die Frage nach dem Vorliegen einer Beeinträchtigung des Gehörs durch einen Richter entschieden werden. Geht es nur um den Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit, dürfte dies in den meisten Fällen angesichts des geringen Bußgelds aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll sein.
Einzelfall entscheidet
Kommt es zu einem Unfall, kann dagegen der Frage, ob eine Beeinträchtigung des Gehörs vorlag, für die zivilrechtliche Auseinandersetzung erhebliche Bedeutung zu-
Ob die Schwelle zu einer bedeutsamen Beeinträchtigung tatsächlich überschritten wird, ist eine Frage des jeweiligen Einzelfalls. Eine feste
Einstandspflicht aufgrund einer grob fahrlässigen Schadensherbeiführung entsprechend zu kürzen versucht.
Fazit
Ein generelles Verbot der Benutzung von Kopfhörern besteht – im Gegensatz etwa zum umfassenden Nutzungsverbot für Mobiltelefone – nicht. Im Hinblick auf die drohenden tatsächlichen und rechtlichen Konsequenzen dürfte jedoch von dem Tragen eines Kopfhörers während des Führens eines Fahrzeugs abzuraten sein. (red)
Haftpflichtversicherung
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Was interessiert mich schon die Welt? Ich höre nur, was mir gefällt.
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Chevrolet entdeckt die Familie Seit wenigen Tagen steht der neue Chevrolet Orlando bei den Händlern. Schon in der Basisversion ist die Großraumlimousine serienmäßig mit sieben Sitzen, sechs Airbags und ESC ausgestattet. Preis und Design machen den familientauglichen Van zum fast idealen Alltagsgefährt. Andreas Burkert
Familienauto und Verwandlungskünstler
Die zahlreichen Klappvariationen der Sitze machen den Van nutzbar für vielerlei Aktivitäten – mit der
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uch wenn Mütter bei Familienautos oftmals vehement die Richtung vorgeben müssen, beim neuen Chevrolet Orlando werden sie vermutlich weit weniger Überzeugungskraft benötigen, als etwa bei der Wahl des Zweitwagens. Mit einem in dieser Klasse ungewöhnlichen Design hat der amerikanische Autobauer einen familienfreundlichen Van geschaffen, der bei allen Familienmitgliedern gut ankommen soll. Bewusst haben die Konstrukteure mit den traditionell konservativen Designregeln gebrochen und dem Van ein agiles, sportliches Aussehen verliehen. Die niedrige Dachlinie, die Ecken und Kanten und nicht zuletzt die ausgestellten Radkästen erinnern ein wenig an ein muskulöses US-Car. Damit darf man auch die Kleinen bis vor die Schule fahren, ohne dass sie sich für das Auto schämen. Dann wird die Rückbank umgeklappt und Platz geschaffen für den großen Wocheneinkauf. Maximale 1.487 Liter Ladevolumen bietet der Orlando, wenn die zweite und dritte Sitzreihe umgeklappt werden und bis unters Dach beladen wird. Noch 727 Liter sind es, wenn nur die dritte Reihe unten bleibt. Und nur noch knappe 90 Liter bleiben in der Siebensitz-Kombination. Kaum Platz für großes Gepäck. Aber auch große Kinder, die bereits die 1,60-Meter-Marke überschritten haben, werden sich über das beengte Platzangebot in der dritte Reihe beschweren. Auch wenn diese ohne Aufpreis serienmäßig an Bord ist, andere Hersteller verlangen dafür bis zu 700 Euro, für lange Fahrten ist das Sitzen dort keine angenehme Angelegenheit.
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ganzen Familie, dem Sportverein des Sohnes oder dem Partner und dem Mountainbike. Genügend Ablagemöglichkeiten für Kleinigkeiten haben die Konstrukteure dafür wohlwissend vorgesehen. Neben einer ganzen Reihe von einzelnen Ablagefächern im Ladebereich gibt es unter anderem zwei große Getränkehalter in der Mittelkonsole, Straßenkarten- und Flaschenhalter in den Vorder- und Fondtüren. Hinter der Frontpartie der Audioeinheit versteckt sich die wohl raffinierteste Ablage im Auto, die sich hydraulisch gedämpft langsam öffnet, betätigt man die Drucktaste unterhalb des CD-Einschubs. Dort können, geschützt vor den Blicken Neugieriger, MP3-Player, Sonnenbrille oder die Brieftasche verstaut werden. Je nach Ausstattungsvariante umfasst das Fach aber auch
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einen AUX-Anschluss und einen optionalen USB-Anschluss für MP3 oder iPod.
dazu unter anderem wesentliche Fahrwerkelemente der Kompaktlimousine Cruze verwendet. Und der Cruze wiederum nutzt dieselbe Bodengruppe wie der Opel Astra.
Europäisches Fahrgefühl
Sparsame Motoren
Moderne Zeiten bei Chevrolet. Und gute Aussichten, dem deutschen Markt die Marke attraktiv zu machen. „Der neue Orlando spielt für uns eine wichtige strategische Rolle bei der Produktoffensive in Europa“, sagt Wayne Brannon, Präsident und Geschäftsführer von Chevrolet Europe. Und Brannon hofft auf eine große Akzeptanz. Immerhin ist der Familien-Van der Beginn eines ehrgeizigen Vorhabens, innerhalb der kommenden 15 Monate sieben neue Modelle einzuführen. Mit einem Fahrwerk und einer Motorisierung, die dem europäischen Fahrgefühl gerecht werden, haben die Ingenieure bereits einen wesentlichen Teil zum geplanten Erfolg beigetragen. Bewusst haben sie
Auch bei der Auswahl der Motoren hat man sich an europäischen Werten orientiert und bietet drei kraftstoffsparende Chevrolet-Aggregate an: einen Benziner und zwei Dieselmotoren. Der 1,8-Liter-Benziner leistet 141 PS bei 6200 U/min und erreicht ein Drehmoment von 176 Nm bei 3800 U/min. Damit kommt er auf maximale 185 km/h. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 7,3 Litern auf 100 km an. Für Drehmoment-Verwöhnte hat die GM-Tochter ihre beiden 2,0-Liter-Dieselmotoren aufgepeppt – einen mit 130 PS, den anderen mit 163 PS. Der leistungsstärkere der beiden Motoren bringt es bei 2000 U/min schon auf ein maximales Drehmoment von 360 Nm und ist
neben einem 6-Gang-Schaltgetriebe auch mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe verfügbar. Die schwächere Version mit einem Drehmomenthöchstwert von 315 Nm wird mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe angeboten. Damit schafft er es auf 180 km/h Höchstgeschwindigkeit – gegenüber 195 km/h der PS-stärkeren Motorisierung. Mit rund 6 Litern/100km soll der Kraftstoffverbrauch bei beiden Motorisierungen identisch sein, so die Angaben im Prospekt.
Beim Preis unterbietet Chevrolet die Konkurrenz
Ganz zum Wohle einer knappen Familienkasse ist auch der Preis für das Einstiegsmodell mit dem 1,8-Liter-Benzinmotor kalkuliert worden. Bereits für 18.990 Euro ist die LSVersion erhältlich – serienmäßig mit ESC, sechs Airbags, CD-Radio mit 4 Lautsprechern sowie elektrisch verstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln. Auch wenn eine manuelle Klimaanlage erst gegen Aufpreis mitgeliefert wird.
Das Preisniveau liegt deutlich unter den Modellen der Mitbewerber wie dem Mazda 5 oder dem Renault Grand Scénic. Die LT-Version, die es ab 20.490 Euro beziehungsweise als Diesel ab 22.390 Euro gibt, ist dann unter anderem schon mit Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern hinten und Parksensoren, einem wichtigen Detail, ausgestattet. Im Ausstattungspaket LT+, ab 21.390 Euro, sind zusätzlich 16“ Leichtmetall-Felgen aufgezogen, eine elektrische Klimaanlage, 6 Lautsprecher sowie Nebelscheinwerfer eingebaut. Das 6-Stufen Automatikgetriebe und ein Navigationssystem mit 7“ Farb-Bildschirm ist allerdings wieder nur gegen Aufpreis erhältlich. Ab 22.890 Euro gibt es die LTZ-Version mit 17“ Leichtmetall-Felgen, zusätzlichem Licht- und Regensensor, einem automatisch abblendbaren Rückspiegel, elektrisch anklappbare Außenspiegel, dem Navigationssystem sowie Tempomat. Wer es noch exklusiver haben möchte, etwa mit Glasschiebedach, Ledersitzen und Sitzheizung, der muss sich das Exklusiv-Paket mit 18“ LeichtmetallFelgen als Option dazu bestellen.
Cabrios und Oldtimer schnuppern Frühlingsluft Fahrzeugtechnik geprüft und den Mit den steigenden FrühAutos eine Frühjahrs-Pflege-Kur gelingstemperaturen bringen gönnt werden. immer mehr Oldtimer- und Cabrio-Besitzer ihre „Schätz- Verdeck säubern und imprägnieren chen“ auf die Straße.
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uch die Cabrios mit AprilSaisonkennzeichen dürfen seit dem 1. April wieder rollen. Insgesamt sind in Deutschland momentan knapp 1,5 Millionen Cabrios und über 315.000 Oldtimer zugelassen. Dazu kommen rund eine Million sogenannte Youngtimer, die mehr als 20 aber noch keine 30 Jahre alt sind. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) empfiehlt, die erste Ausfahrt gut vorzubereiten. Nach dem Winterschlaf sollte die
Empfindliche Stoffverdecke sollten wenn möglich manuell gereinigt werden. Zwar sind die meisten Cabrios inzwischen durchaus waschanlagentauglich, die Wäsche per Hand ist jedoch materialschonender. Falls das Fahrzeug im Winter bewegt wurde, sollten nun mit einer weichen Bürste die Streusalzränder entfernt werden. Auch von innen sollte der CabrioHimmel gereinigt werden – beispielsweise mit Polsterschaum. Sind Kratzer in der Kunststoffheckscheibe, sollte diese gründlich poliert werden. Ist die Sicht stark eingeschränkt, sollte man die Scheibe austauschen
lassen. Wer Zweifel hegt, ob sein Wagen noch dicht ist, sollte zudem über eine Neuimprägnierung des Verdecks nachdenken. Handlungsbedarf besteht, wenn einzelne Wassertropfen von der Verdeckhaut nicht mehr sauber abperlen, sondern unmittelbar einsickern. Zum Saisonstart sollte auch der Schließmechanismus geprüft werden. Schuld an verdächtigen Geräuschen beim Öffnen sind in aller Regel verbogene Gestänge, schwergängige Gelenke oder nachlassende Elektromotoren. Um weitere Beschädigungen zu vermeiden, gilt es in solchen Fällen unbedingt, den Öffnungsvorgang zu unterbrechen und einen Fachmann zu Hilfe zu rufen. In einem ersten Schritt kann Silikonspray oder Fett helfen, die Gelenke wieder gangbar zu machen.
Verdeckpflege materialschonend und manuell; nach Winterschlaf Oldtimer-Öl und Bremsflüssigkeit prüfen; Fahrzeuge auf Marderschäden untersuchen. Frisches Öl für reifes Blech
Oldtimer-Besitzer sollten die Fahrzeugtechnik intensiv prüfen – damit die Saison möglichst ohne Komplikationen und Pannen verläuft. Wichtig ist beispielsweise, alle Betriebsflüssigkeiten zu kontrollieren. Wurde der Klassiker
länger als sechs Monate nicht bewegt, sollte ein Ölwechsel durchgeführt werden. Denn Öle altern auch ohne mechanische oder thermische Belastung, die Korrosionsschutzadditive lassen nach. Zudem sollte aus Sicherheitsgründen immer die Bremsanlage besonders genau unter die Lupe genommen werden. Eventuell muss auch die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden – je nach gemessenem Wassergehalt. Je weiter der Wassergehalt steigt und sich der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit dementsprechend nach unten verlagert, desto schlechter ist die Qualität der Flüssigkeit. Das bedeutet, umso schlechter kann der vom Pedal ausgehende Bremsdruck an den Radbremszylinder übertragen werden.
In die Oldtimer-Garage können sich ungebetene Gäste wie Marder eingeschlichen haben. Gummiteile, Kabel und Leitungen – insbesondere im Motorraum – sollten deshalb gründlich untersucht und bissgeschädigte Teile ausgetauscht werden. (red)
Diese Seiten wurden erstellt in Kooperation mit Drive & Style, dem Magazin für eine werteorientierte Mobilität. www.drive-and-style.de
WELLNESS BEAUTY
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Mit nackten Füßen durchs Gras ist ein gesunder Spaß: Bei den Füßen beginnt Wohlbefinden und Gesundheit.
Barfuß glücklich und gesund Die Sonnenstrahlen erwecken die Natur zu neuem Leben, das Thermometer klettert und mit den ersten warmen Frühlingstagen beginnt die Barfuß-Saison.
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ährend Kinder einen ganz unverkrampften Hang zum Barfußlaufen haben, stößt der wohlerzogene Großstädter, der mit dem Gedanken spielt, seine Zehen zu lüften und den Füßen etwas Freiheit zu schenken auf jede Menge zivilisatorischer Stolpersteine. Die befinden sich jedoch weniger am Boden der Tatsachen als im Kopf. Barfußlaufen am Strand – ja klar. Im Park vielleicht auch noch, kurze Momente und wenn es richtig warm ist. Darüber hinaus wird es etwas abenteuerlich.
Natürliche Abhärtung
Schon Pfarrer Kneipp predigte „Barfußlaufen ist gesund“ und so ist die natürlichste und gesündeste Art der Fortbewegung heutzutage ein Wellness-Trend für sich geworden. Im Internet beschäftigen sich ganze Foren, in denen Tipps und Erfahrungen ausgetauscht werden, zum Thema Barfußlaufen in Alltag und Freizeit. Und wer eine rauchfreie Barfuß-Disco suchen sollte, wird ebenfalls fündig. Die Gemeinde der Barfußgänger ist groß, und lauscht man ihren Erzählungen, kommt man zu dem Schluss, das barfuß alles schöner sein muss. Dies hat simple Gründe: Barfußlaufen bietet die einfachste Fußreflexzonen-Massage, fördert die Gesundheit der Füße und des ganzen Menschen und kann sich bei vielerlei Beschwerden positiv auswirken. Denn Füße wurden für dynamische Bewegung und nicht für das Stehen erschaffen. Wenn ihre Gelenke und Muskeln so richtig losarbeiten dürfen, spürt der gesamte Körper, bis hin zur Rücken- und Halswirbelsäule die positiven Effekte. Regelmäßiges
Barfußlaufen kann sogar gegen Kopfschmerzen und Migräne helfen. Erforscht man die vielen medizinischen Vorteile des Barfußlaufens, steigt die Verwunderung darüber, dass Schuhe so eine Wichtigkeit bekommen konnten. Ein ungeschriebenes Gesetz der Schuhpflicht entstand einst aus der gesellschaftlichen Abgrenzung von beschuhten und unbeschuhten, d.h. armen Menschen. Wer dazu gehören wollte, musste Schuhe tragen. Doch auch in der Arbeitswelt gibt es bereits Vorstöße, die dieses Dogma durchbrechen: Als innovative Form der Gesundheitsfürsorge für seine Mitarbeiter entschied sich eine Schweizer Bank im Jahr 2008, ihren 140 Angestellten am Arbeitsplatz das Stehen auf weich-elastischen Spezialböden zu ermöglichen, um die Füße zu trainieren und den Rücken aktiv zu entlasten.
derwege. Kleine bestehen aus ein paar Stationen, bei denen unterschiedliches Material erspürt werden kann. Große folgen dem ähnlichen Prinzip, erstrecken sich über mehrere Kilometer durch Wiese, Wald und Hain und bieten natürliche Gewässer zum Durchwaten an. Oft sind ihre Ausgangspunkte Parks von Kurbädern. Um ganz einfach selbst etwas für die Gesundheit tun, bietet sich das Barfußlaufen zu Hause an. Socken anbehalten gilt nicht, denn bereits diese hindern den Fuß am Atmen. Aber werden die Füße denn da nicht kalt? Gewöhnungssache, meinen die Profis. Ihr Anfängertipp lautet wie bei so vielen Disziplinen: Mit kurzen Barfuß-Erfahrungen beginnen und mit der Zeit steigern. Egal ob in der Wohnung oder draußen, die Füße werden immer länger durchhalten. Nicht zuletzt wird ihr Bewegungsapparat ganz anders gefordert Wellness-Trend und besser durchblutet. Beim LauBarfußwandern fen werden die Sohlen von den verMittlerweile gibt es in ganz Deutsch- schiedenen Untergründen massiert land viele verschiedene Barfuß-Wan- und durchgekitzelt, was von Selbst
warm hält. Wenn die Füße trotz Bewegung kalt werden, einfach wieder Socken anziehen, dann besteht keine Erkältungsgefahr. Überzeugte Barfüßer, die Schuhe nur anziehen, wenn es unbedingt sein muss, schaffen es bis zu einem dreiviertel Jahr ohne Schuhe auszukommen. Wenn der Rest des Körpers warm bekleidet ist, sei dies angeblich kein Problem, da könne es bei 10 Grad C° schon losgehen. Nun ja, das ist was für Fortgeschrittene ...
Barfußtipps für den Start
Barfußwandern funktioniert am besten auf natürlichen Böden. Wiese und Wald sind gute Startpunkte. Natürlich geht es nicht um Strecken oder Geschwindigkeitsrekorde, sondern um Entspannung und Wellness. Da sind zwei Stunden ein vernünftiger Zeitrahmen, denn die Beanspruchung der Füße ist höher. Leichte Schuhe und Pflaster sollte man als Anfänger für den Notfall immer dabei haben, denn untrainierte Großstadtfüße sind dünnhäutig. Mit der Zeit wird die
Haut an den Füßen ledriger und dicker, was aber nicht heißt, dass sie zur Hornhaut mutiert. Wirklich aufpassen sollte man auf Fallobstwiesen, um keine unangenehme Bekanntschaft mit Bienen zu machen. (red)
i Zwei beliebte Barfuss-Wanderwege befinden sich in der Nähe von Frankfurt am Main: Der Barfußweg Bad Orb im Spessart ist mit einer Länge von 4,5km Deutschlands längster Barfusswanderweg. Er führt über Wald- und Wiesenboden, verschiedene Balacierstationen, einen Bach und zwei KneippAnlagen. Der Barfusspfad Bad Sobernhein an der Nahe ist ähnlich ausgestattet und zieht jedes Jahr rund 100 000 Besucher an. Er lockt mit einem rund 3,5 km langen Rundweg in reizvoller Landschaft.
Hände sprechen Bände Aber müssen sie immer gleich alles merkt man auch an den Händen. verraten – die trockene Heizungs- Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte luft, die erste Gartenarbeit im noch 40 bis 60 Prozent betragen. Hilfreich kalten Wind, den Frühjahrputz oder zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit … aber sie müssen ja nicht gleich dass wir den geerbten Jahrhundert- sind zum Beispiel Zimmerbrunnen alles verraten. Ich war Anfang oder wende-Sekretär selbst aufgearbeitet oder Ultraschallvernebler. Das WasMitte Dreißig als sich mir in einer haben? Wenn die Hände älter aus- ser sollte wöchentlich gewechselt Hamburger S-Bahn zwei junge Män- sehen als das Gesicht, liegt es wohl werden. ner gegenüber setzten. Sie werden auch daran, dass wir den Händen Ein sanfter Umgang mit den um die zwanzig Jahre jung gewesen mehr zumuten und ihnen oben- Händen fängt beim Händewaschen sein. Der Eine mit blonden der an- drein nicht entsprechend mehr Pfle- an. Auch wenn man es eilig hat: Die dere mit dunklem kurzem Haar und ge gönnen. Seifenreste sollen vor dem Abtrogezupften Augenbrauen. Ich nickte cken gründlich abgespült werden. höflich und las weiter in meinem Folgende Tipps sollen den Am besten man benutzt eine phBuch, als der Blonde seinem Freund Händen zu ein wenig mehr neutrale Seife, so schützt man den zuraunte: „Selbst wenn jemand im „Verschwiegenheit“ verhelfen: Säureschutzmantel der Haut. Gesicht sehr jung aussieht, an den Die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöDen Händen einen Abreibung Händen kann man das wahre Al- hen. Trockene Luft (Heizungsluft) verpassen gehört auch dazu: Peeter erkennen.“ Ich spürte die entlar- entzieht der Haut Feuchtigkeit. Das ling. To Peel heißt so viel wie venden Blicke auf meinem Gesicht und auf meinen Händen. Automatisch schaute ich hoch und sah wie die beiden nun ihre eigenen Hände betrachteten: „Bei mir sieht man nur, dass ich mir dringend wieder die Nägel feilen muss,“ sagte der Blonde mit einem Seufzen. Darüber musste ich kichern. Die beiden schauten sich erschrocken an, während ich mich erhob, um an der nächsten Haltestation auszusteigen: „Oje, hat die das etwa gehört?“ Oje, dachte nun auch ich, so alt, dass man annehmen könnte, dass ich vielleicht schon altersbedingt schlecht höre, sehen meine Hände ja wohl nicht aus. Oder? Aus gutem Grund trugen die Film-Diven vergangener Zeiten zu öffentlichen Anlässen Handschuhe aus Spitze, Satin und anderen feinen Stoffen: Hände sprechen Bände. Schutzbedarf: Handschuhe schonen die zarte Haut. F O T O : G E S A Z I M M E R M A N N / P I X E L I O. D E
Heike Soleinsky
schälen oder pellen. Alte Hautschüppchen werden abgerieben. Dafür kann man entweder Fertigprodukte nehmen; als abschleifende Mittel enthalten sie meist Salz- oder Zucker, Tonerde oder Kunstpartikel. frisch ge... Oder man macht sich selbst kauft werden muss und ein Handpeeling aus einfachen, nicht lange haltbar ist. In Tiegeln puren Zutaten: Einen Löffel Zu- und Tuben stecken auch viele gute cker mit ein paar Tropfen Oliven- Inhaltsstoffe, die Hände glätten und öl durchtränken, die Masse über schützen. dem Waschbecken oder über einem Ob Frühjahrsputz oder GartenHandtuch auf den gewaschenen arbeit ... wer ordentlich zupackt Händen einmassieren. Kurz ein- sollte die Hände mit Handschuhen wirken lassen. Anschließend mit schützen. Zum Schutz der Hände warmem Wasser abspülen und tro- gehört unbedingt: cremen, cremen, ckentupfen. Wenn man dem Oli- cremen. Zum Schutz vor Kälte venöl-Zucker-Gemisch ein paar nehme man eine fettende HandTropfen Zitronensaft beifügt, kann creme. Sie sollte hochwertige, fette das Verfärbungen der Finger und Pflanzenöle wie Mandelöl, MacaNägel aufhellen. Danach sollte man, damianussöl oder Sheabutter entwegen der Wirkung der Zitrone, halten. In beheizten, trockenen vorsichtig mit Sonneneinstrahlung Räumen dagegen empfiehlt es sein und eine UV-Schutz-Creme sich, feuchtigkeitsspendende Handauftragen. Auch Salz peelt gut: Ca. cremes zu benutzen. Die Ahava Leave-On Dead2 Löffel Salz mit ein paar Tropfen Milch oder Sahne zu einer streich- sea Mud Dermud Intensive Hand fähigen Masse rühren. Ein Teelöffel Cream soll schützen wie ein unHonig beigemischt wirkt entzün- sichtbarer Handschuh. Sie enthält dungshemmend und befeuchtend. mineralreichen Schlamm von den Anwendung wie beim Zucker- Ufern des Toten Meeres sowie Aloe Peeling. Olivenöl gilt als Ultima- Vera, Zinkspat, Kokosnussöl und tiv-Tipp für die Handpflege. Nach Sheabutter. Auch entzündungsjedem Händewaschen ein paar hemmende Sanddorn-Extrakte, Tropfen in die Hand träufeln und Vitamin E und antibakterielles Caverreiben. Zwei bis drei Minuten lamin. 100 ml kosten 17,50 Euro. einwirken lassen. „Reichhaltige Handcreme“ von Der Vorteil von fertigen Hand- Melvita enthält wertvolle Zutaten masken aus dem Handel ist, dass die schützen und mit Feuchtigkeit man sie immer parat hat – während versorgen: Kakaobutter, Arganöl Quark zum Beispiel ja immer erst und Karitébutter. Wenn man direkt
Sanfte Pflege sieht man Händen an. F O T O : C AT H E R I N E
nach dem Händeeincremen einen Apfel essen oder einen Kaffee trinken möchte, ist der Geruch nach ätherischen Ölen zu intensiv, da er anderen Aromen in die Quere kommt. Wen das nicht stört, hat eine softe, gut pflegende Handcreme, die zu 98,55 Prozent aus natürlichen Rohstoffen besteht und zu 23 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau. 150 ml kosten 16, 50 Euro. Mit 20 Prozent Karitébutter (Sheabutter) kommt die Karité-Handcreme, das weltweit am häufigsten verkaufte Produkt von L’Occitane daher. Sie zieht schnell ein und hinterlässt nur einen leichten Duft von Jasmin und Ylang-Ylang, womit diese Creme absolut alltagstauglich ist. Weitere Zutaten sind Extrakte aus Honig, Mandel, Leinsamen und Hibiskus. Erhältlich als Tube mit 150 ml für 20 Euro und als Reisegröße mit 30 ml für 7 Euro. Wenn die Nagelhaut trocken und rissig ist, braucht sie eine Extra-Portion Pflege. Zum Beispiel zwei Mal täglich Nymphaea Nailcare Butter. Die enthält Jojobaöl, Vitamin F und Sheabutter und duftet dezent. Die Butter in die Nagelhaut einmassieren, den Überschuss auf Nägel und Finger streichen. 50 ml der Catherine Nymphaea Nailcare Butter kosten 18,00 Euro. Mit diesen Tipps dürfte die Handpflege in Butter sein.