The Epoch Times Deutschland 07-09-2011

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Lach mal beim Denkmal! Seite 3

7. September - 20. September 2011 / Nr. 289 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Malawi löst afrikanisches Hungerproblem Seite 7

Telemedizin bei Parkinson Seite 14

Sneaker Selbstdesignen – Made in Germany Seite 18

Hinter den Kulissen von El Bullis Meisterküche Der Film über den Meisterkoch Ferran Adriàs zeigt die Vielfalt der Küchenkreationen mithilfe der Molekularküche.

Wenn der Respekt fehlt und die Glaubwürdigkeit …

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Die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ in Berlin ist die Chance, kurzeitig das moderne Weltbild zu verlassen und zu staunen über die Schönheit des Echten und Wirklichen ...

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Energiewende oder Energierevolution? Unerschöpflich ist die uns umgebende Energie im Kosmos. Wie lässt sie sich in nutzbare Energie umwandeln?

FOTO: JÜRGEN HANKE

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Werte sind wieder gefragt, die die ständige Unruhe und Unsicherheit vertreiben können und die der inneren und äußeren Panik standhalten.

Sonja Flesch-Reiss

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nsicherheit ist ein Faktor, der heute massiv unsere Gesellschaft prägt. Keiner kann sich zurzeit den gegensätzlichen Meldungen, die krasser nicht sein können, entziehen. Auch wir Jour-

Chinas Cyber-War aufgedeckt Ein chinesischer Film, der Mitte Juli entdeckt wurde und für weltweites Aufsehen sorgte, zeigt den Cyber-Krieg gegen US-Einrichtungen mit Filmmaterial von sechs Sekunden. Matthew Robertson und Helena Zhu

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in langweiliger Standardfilm der chinesischen Militärpropaganda, der Mitte Juli gefunden wurde, brachte ungewollt einige brisante Tatsachen ans Licht: In dem Film auftauchende Aufnahmen eines ComputerBildschirms belegen, dass eine chinesische Militär-Universität an der Cyberkriegsführung gegen Einrichtungen in den Vereinigten Staaten beteiligt ist. Der Dokumentarfilm selbst war nichts anderes als eine Lobpreisung der Weisheit und des Urteilsvermögens der chinesischen

Militärstrategen. Darin werden die Vereinigten Staaten in typischer Weise als ein unerbittlicher Aggressor im Cyber-Bereich verurteilt. Aber die flüchtigen Aufnahmen eines offenbar von China ausgehenden Cyber-Angriffs fanden irgendwie ihren Weg in den endgültigen Schnitt. Die Bildschirmaufnahmen erscheinen als Filmmaterial für sechs Sekunden in der Dokumentation und liegen zwischen den Minuten 11:04 und 11:10. Es wird eine nach Kundenwünschen erstellte chinesische Software gezeigt, die offenbar eine Cyber-Attacke gegen die Hauptwebseite der spirituellen Falun Gong-Praxis richtet, indem sie eine IP-Adresse verwendet, die zu einer US-Universität gehört. Seit dem 22. August um 1:30 Uhr EDT (Eastern Daylight Time – Sommerzeit der US-Ostküste) ist die ganze Dokumentation bei Youtube und auf der Webseite von CCTV, dem chinesischen staatlichen Fernsehsender, verfügbar. Die Bildschirmaufnahmen zeigen den Namen der Software und der chinesischen Universität, die sie entwickelte, nämlich die Universität für Elektrotechnik der Volksbefreiungsarmee (VBA) Chinas. Dies ist ein direkter Beweis dafür, dass die VBA an der Codierung von Cyber-Angriffs-Software gegen eine chinesische Gruppe von Dissidenten beteiligt ist. Fortsetzung auf Seite 6

nalisten stehen täglich vor einem Entscheidungszwiespalt angesichts widersprüchlicher Nachrichten. Was aus dem Geld wird, interessiert uns verständlicherweise alle; und ob es wieder einmal „kaputt“ geht, davon können die Älteren noch berichten. Und es treibt vielen den Angstschweiß auf die Stirn, als wären sie oder gar das Geld kurz

vor dem Kollaps. Die einen wollen den Euro retten mit einem Rettungsschirm, die anderen bezeichnen genau das als „Wirtschaftskiller“ und plädieren, wissenschaftlich gestützt natürlich, für die freien Kräfte des Marktes. Spielen die Großen im Geschäft und in der Politik miteinander Poker, „Schwarzer Peter“ oder eher Eierlaufen?

Politiker der jeweils gleichen Partei erklären das Zusammenwachsen der europäischen Staaten mit gemeinsamer Regierung zum erwünschten Ziel, während die anderen Politiker aus den gleichen Reihen dies verteufeln und im besten Fall als schnell wieder abzuschaffendes notwendiges Übel betrachten. Fortsetzung auf Seite 2

Wu Shu im Wettbewerb Vom 8. - 9. Oktober 2011 findet der 3. Internationale Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste in New York statt.

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Deutschland

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Wenn der Respekt fehlt und die Glaubwürdigkeit … Fortsetzung von Seite 1 Das alles ist verwirrend. Keiner weiß, was „die da oben“ wollen. Wissen es „die da oben“ denn? Kaum einer glaubt noch den Politikern im Wahlkreis, wenn die versichern, welche Meinung sie vertreten würden und sich dann doch der „Parteiräson“ anpassen, um nicht auf die „Abschussliste“ zu geraten. Schließlich will jeder wiedergewählt werden, denn Politik ist heute vorrangig ein Beruf – nicht mehr Berufung. Und da liegt der Hund begraben. Noch dazu ist es ein Beruf, für den es keine Ausbildung gibt – „Learning by doing“ auf Kosten des Volkes. Oder wie sonst lässt sich der Verschiebebahnhof der Amtsinhaber rechtfertigen?

Freund und Feind

In einem Gespräch bei „Beckmann“ Anfang September stellte der erzkonservative BUND-Mitbegründer, Freiherr und leidgeprüfter Vater, Enoch zu Guttenberg, beiläufig fest, dass den heutigen Politikern die Leidenschaft fehle. Früher habe man zuerst einen Beruf gehabt und dann noch die Welt retten wollen. Oder zumin-

dest besser machen. Und genau dieses Ziel erkannte man auch beim politischen Gegner an, nur war sein Weg eben anders. Aber alle wollten gemeinsam dieses Ziel mit demokratischen Mitteln erreichen; das sorgte dafür, dass man sich gegenseitig respektierte und achtete, eben als würdige Gegner. In heißen Debatten und Redeschlachten bekämpften sich oft gerade jene, die am Abend als Freunde beim Wein gemeinsam in geselliger Runde den Tag ausklingen ließen. Sie waren politische Gegner, aber keine Feinde. Sie wussten, woran sie miteinander waren und konnten einander vertrauen. Ganz nach dem alten Sprichwort: „Achte deine Feinde und fürchte jene, die dir schmeicheln.“ Umfragen zum Thema, welchem Politiker die Menschen heute vertrauen, zeigen ebenfalls das Desaster – kaum einer kann über die Parteigrenze hinaus das Vertrauen des Volkes erlangen … Dass dies aber immer noch möglich ist, bewies Winfried Kretschmann, den die Schwaben zum ersten grünen Ministerpräsidenten machten in Deutschlands erfolgreichstem, bisher konserva-

tiven „Musterländle“. Menschen, die ihn kennen, sagen, dass er einer ist, der es gut mit den Menschen meint, der tut, was er sagt, der zuhören kann und der heute noch so geradlinig ist wie vor Zeiten als junger Mann. Einer, den man respektiert, den man achtet, dem man vertraut und den man deshalb unterstützt. Möge er standhaft bleiben …

Sehnsucht und Veranlagung

Menschen wollen einander vertrauen, sich gegenseitig respektieren, würdigen und schätzen. Dieser Gemeinsinn, der Wunsch nach Gemeinschaft, ist sogar genetisch verankert über die vielen Jahrtausende vom Jäger und Sammler hin bis zum heutigen Verhalten der Finanzjongleure an der Börse. Alle suchen Stabilität, etwas, worauf sie langfristig bauen können, was morgen noch Bedeutung und Wichtigkeit hat und seinen Wert behält. Und eben nicht nur den gesellschaftlich definierten materiellen Wert, sondern eine Beständigkeit, die in diesen „windigen“ Zeiten auch Einfluss auf die persönlich erlebten Gefühle hat. Werte sind gefragt, die die ständige Unruhe und Unsicher-

heit vertreiben können und die der inneren und äußeren Panik standhalten.

zu betrachten, da sie offensichtlich der heiligen Wissenschaft nicht glauben. So wird die Religion ganz nebenbei ersetzt durch das Geschenk der gesellschaftlichen Allgemeinbildung durch staatliche Einrichtungen.

Paradigmen-Wechsel

Noch vor wenigen Jahrzehnten übernahm diese Aufgabe der persönliche Glaube an eine höhere Macht, die manche Gott nannten, manche Jehova, manche Allah, Buddha oder mit anderen über Jahrtausende überlieferten Namen. Für die Stabilität der Gesellschaft waren die Religionen zuständig mit ihren jeweiligen Organisationen, die auch politische Machtansprüche hatten und in vielen Ländern heute noch beanspruchen. Dennoch wusste jeder Einzelne, wo er in seiner Gesellschaft stand. Mit allen Vor- und Nachteilen. Heute übernimmt diese Aufgabe die Wissenschaft. Seit Jahrzehnten haben alle bereits in den Schulen die Doktrin gelernt, dass der Mensch vom Affen abstammt, und wenn auch nicht in direkter Linie, so sei er ihm genetisch doch zu 98 Prozent gleich – sagt die Wissenschaft. Und jene, die die Wissenschaft Kreationisten nennt, weil sie noch an die alte Doktrin glauben, dass ein Gott ein Volk erschuf, sind schon von vornherein mit Skepsis

Innere Entwurzelung

„Mein Vater war doch so ein hochintelligenter, gebildeter, begabter und angesehener Mann! Wie konnte er nur an so einen Quatsch wie ein göttliches Gesetz glauben? Was hat es ihm genützt?“ Welche Bitterkeit und Verzweiflung schwingen in solchen Worten jugendlichen Unverstands mit – die seelischen Schmerzen ganzer Generationen entwurzelter und der inneren Wahrheit beraubter Menschen. Wer in sich selbst nicht ruht und auch in keinem Glauben Frieden findet, ist prädestiniert für Ängste, Panikattacken, Unruhe und Verführbarkeit – solche Menschen suchen Zerstreuung, Ablenkung und äußeren Halt. Wo sollen die hin in diesen Zeiten mit einer Not, die sie nicht einmal benennen können? Welche Werte können diese vom Wissenschaftsglauben indoktrinierten Menschen überhaupt akzeptieren und leben? Eine wahre Hölle, die sie in sich

haben und die ihnen Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft nimmt. Da ist die Religion weit weg! Kein Weg zurück.

Vorwärts und nicht verzweifeln

Allgemeine übergeordnete Werte könnten die Lösung sein für diese Gesellschaft, der die Hoffnung ausgeht. Werte, die für alle Menschen gelten, überall auf der Welt. Eine neue Moral, die nicht moralisierend ist, sondern gütig, liebevoll, wahrhaftig und voller Toleranz und Geduld. Die helfende Hand für andere, die die eigene Einsamkeit und Verlorenheit überwindet und Brücken baut. Persönlicher Mut zur Güte, die nicht verurteilt, sondern das Mensch-Sein wagt im Miteinander-Füreinander. Man muss nicht an einen Weltuntergang glauben, doch dass eine alte Welt untergeht, ist für viele spürbar. Ebenso, dass wir uns jetzt entscheiden müssen, in welcher Welt wir leben wollen. Die stürmischen Zeiten können die Menschen nur als Gemeinschaft überstehen. Nur mit der bewussten Entscheidung zu persönlicher Zuverlässigkeit und zum gegenseitigen Vertrauen können sie den Pfad in eine für sie unbekannte, aber bessere Zukunft gehen.

„In mein Tun verbissen und in mein Spiel verliebt“ „... das Malen ist wunderschön, es macht einen froher und duldsamer.“ Marita Niermann

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F o t o : K u nststat i o n K l e i ns a ssen

olker Michels, seit Jahrzehnten Herausgeber des gesamten literarischen Hesse-werkes, fand in dem Nachlass von Hermann Hesse über 3.000 bis dahin unbekannte Blätter. Etwa 120 davon werden in der bisher wohl umfangreichsten Präsentation in der Kunststation Kleinsassen gezeigt. Günther Troll, der Kurator der Ausstellung, betreut Doppelbegabungen und hat mit H.H. einen guten Griff getan. Hesse selbst hätte nie geahnt, dass sein intimes privates Werk in der Öffentlichkeit so schnell die Herzen des Publikums erobert. In der Kindheit schwerlebig, grüblerisch und problematisch, in der Jugend trotzig und radikal bis zum Selbstmordversuch, lebt Hesse als hochsensibler Introvertierter in seiner eigenen geistigen Erlebniswelt. Als 30-Jähriger resümiert er:

Speziell die Maler habe ich gern

„Als Dichter wäre ich ohne das Malen nicht so weit gekommen.“

„Studenten, Professoren, Musiker, Schauspieler und Literaten sind mir stets im Umgang ein Greuel gewesen, während ich alle bildenden Künstler, speziell die Maler, gern habe und fast ausschließlich mit solchen verkehre.“

Als sein Leben in der Zeit des ersten Weltkriegs in eine äußerst kritische Phase tritt – sein jüngster Sohn ist lebensbedrohlich erkrankt, seine Frau zeigt erste Anzeichen einer Schizophrenie, sein Vater stirbt und die deutsche Presse hetzt gegen ihn als Vaterlandsverräter – steht er vor einem Nervenzusammenbruch.

Malen – eine Verführung zum Leben

Sein Arzt, ein Psychoanalytiker, gibt ihm die therapeutische Anregung, seine Träume zu malen. Dieser Impuls ist für Hesse mit knapp 40 Jahren der Beginn einer nicht mehr endenden Schaffensperiode. Die ersten Bilder sind Illustrationen seiner Gedichte, die er in notleidender Zeit für kleine Preise an Liebhaber verkauft. In der Zeit der Inflation lebt er sogar davon. Nach der Übersiedlung ins Tessin lässt er sich von Stimmung und Landschaft des Südens inspirieren: „Ich liebe die schöne Natur, die Wälder, Reben und Dörfer hier so sehr, dass ich sie immer wieder malen muss. Aber es bleibt bis jetzt bei ganz einfachen landschaftlichen Motiven, weiter scheine ich nicht zu kommen.“ Bevorzugt aquarelliert er in Malblockgrößen, die auf den Knien noch zu handhaben sind und seine Farbpalette wechselt seit Malbeginn von dunklen Temperafarben hin zu zarten Pastelltönen und zu kräftigeren, lebensfrohen Farben in der späteren Phase. Hesse, reiner Autodidakt, lässt

sich lediglich von Louis Moilliet anleiten. Dies wird wie ein Türöffner für seine Seele: „Malen ist wundervoll. (...) Das befreit von der verfluchten Willenswelt.“ Und es hat einen Einfluss auf sein Schreiben: „Ich habe in den letzten Jahren, seit ich mich mit dem Malen beschäftige, zur Literatur allmählich eine Distanz bekommen, die ich nicht hoch genug einschätzen kann und zu der ich keinen anderen Weg gewusst hätte. (...) Als Dichter wäre ich ohne das Malen nicht so weit gekommen.“

Malen als Therapie

Das Aufgehen in der Kunst, das Verbissensein in die Arbeit und gleichzeitig das leichte, spielerisch-verliebte Vergessensein, heute mit dem Begriff „flow“ bezeichnet, fällt ihm beim Malen leichter als beim Dichten. Die Stunden, die er täglich draußen mit dem Malblock auf den Knien verbringt (vielleicht ein Drittel seiner Arbeitszeit), dienen der eigenen Erbauung, dem Erleben, dem zarten Verschmelzen mit der Natur. „(...) oft sehe ich und fühle ich die Außenwelt mit meinem Innern in einem Zusammenhang und Einklang, den man magisch nennen muss.“ Sein Freund und Dichterkollege Romain Rolland ist von der lebensfrischen Wirkung dieser Schöpfungen begeistert: „Ich bin entzückt von Ihren Aquarellen. Sie sind köstlich wie Früchte und lachen wie Blumen. Sie erfreuen das Herz.“

Impressum Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung) Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Kultur und Unterhaltung), Anke Wang (The Epoch Life) Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchin redaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini Verlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 e-mail Chefredaktion@EpochTimes.de

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Hesse hätte die Kunststation und Kleinsassen geliebt

Hesse, dessen ganzes Leben unter der Prämisse steht, wie er, der leise zurückgezogene Naturliebhaber, einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten kann, unterstützt zeitlebens notleidende Künstler. Auch Kleinsassen, ursprünglich von 1900 bis 1945 Künstlerkolonie, hat eine soziale Intention: 1979 greift man die in der Zeitschrift „Art“ veröffentlichte Idee des Künstlers Jürgen BlumKwiatkowski auf, Künstlern leerstehende Räume zu geben und diesen Ort dadurch zu einem Anziehungsund Ausstrahlungspunkt zu machen. Künstler werden eingeladen, bei kostenloser Unterbringung und Ateliernutzung in der freien Dorfschule ihre Kunst zu entfalten und im Gegenzug nach Verlassen der Kunststation einzelne Werke als naturale Gegenleistung zu schenken. Dieses System mit zweijähriger Residenzpflicht für die Künstler geht auf und so verfügt das Haus über einen erstaunlichen Fundus. Mittlerweile sind die Ausstellungsräume auf fast 1.500 Quadratmeter angewachsen. Die Künstler kommen aus allen Genres und Ländern, so sind dort auch die russische Avantgarde oder chinesische Dissidenten anzutreffen. Der melancholische Spätsommer war für den naturverbundenen Maler und Gärtner Hermann Hesse eine Zeit des Abschieds. Auch die kommt für die Ausstellung, aber erst am 25. September. So lange ist noch Zeit, mit dem Herzen und den Augen Hesses zu schauen und in seine subtile Erlebniswelt einzutauchen.


Deutschland

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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Lach mal beim Denkmal!

Frankfurter Großbürgertum

Die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft lädt in diesem Jahr ein, ihr Clubhaus in der Siesmayerstraße am 11. September zu besuchen. Das ist eine seltene Gelegenheit, ist doch sogar die Anzahl der Mitglieder in diesem Club der Frankfurter Elite auf sechshundert begrenzt. Sie kommen aus Handel, Banken, Wirtschaft, Freien Berufen, Justiz und Verwaltung, Wissenschaft und Kultur. Die „Villa Bonn“ ist eines der wenigen vollständig erhaltenen, großbürgerlichen Palais in Frankfurt am Main. Man legt Wert auf eine persönliche geschützte Atmosphäre

F o t o : Wa lte r L a c h ne r

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ut Lachen hat, wer ein Denkmal mithilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhalten oder restaurieren kann. Nicht, dass es einfach wäre, aber wohl kaum eine private Stiftung ist seit 25 Jahren so engagiert im Einsammeln und Verteilen von Geldern unterwegs. Was jedoch noch wichtiger ist: die dahinter stehende Begeisterung und Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkt ansteckend. So koordiniert die Stiftung auch den bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der jedes Jahr am zweiten Sonntag im September stattfindet. Dieser Beitrag zu den European Heritage Days ist mit 7.000 geöffneten Bauwerken und mehr als vier Millionen Besuchern inzwischen zu einer der größten Kulturveranstaltungen in Deutschland avanciert. Informativ und unterhaltsam berichtet die Stiftung außerdem mit der Zeitschrift „Monumente“ regelmäßig ihren Förderern, was mit ihren Spenden geschieht.

zählt. Im Schatten des alten Wehrturmes lädt die Burgschenke ein zu „Speysen auf der Ritterburg“. „Ritter Uwe“ und sein Gefolge sind bekannt für erlebnisreiche, historische Rittermahle und andere Spektakel. In den Zwingeranlagen der Burg hat auch die Deutsche Greifenwarte ihren Sitz. Beliebt bei Alt und Jung bietet ein Rundgang im Geierhof, dem Eulengraben und im Adlerring die Möglichkeit, etwa 100 Greifvögel aus nächster Nähe zu besichtigen. Vor der historischen Kulisse der Burg finden regelmäßig Flugvorführungen mit Adlern und Geiern statt. Die Vielzahl der eingesetzten frei fliegenden Großgreifvögel ist nahezu einmalig in Deutschland. Der weiteste Weg lohnt sich.

Erbaut 1895-97 als großbürgerliches Palais für den Bankier Wilhelm B. Bonn; die „Villa Bonn“ in Frankfurt am Main.

iPhone-App

Sogar eine kostenfreie DenkmaltagApp ist bereits für iPhones im App Store erhältlich. Alle Geräte mit iOS 3.1 oder neuer können damit auf das kartenbasierte Programm zugreifen. Für Android-Systeme ist die App noch in der Entwicklung. Sie wird rechtzeitig zum Tag des offenen Denkmals als Download zur Verfügung stehen, verspricht man seitens der Organisatoren.

Für Abenteuerlustige

Einen besonderen Ausflugstipp, der Denkmal- und Naturerlebnis verbindet, haben wir für unsere Leser parat: Das ist die Burg Guttenberg in Neckarmühlbach. Sie wurde in der Stauferzeit (um 1200) zur Sicherung der Kaiserpfalz in Bad Wimpfen gebaut. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vergab im August vom Lotto Baden-Württemberg einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Sanierung des Bergfrieds der Burg Guttenberg in HaßmersheimNeckarmühlbach. Im ältesten Teil der Burg befindet sich ein preisgekröntes Museum, das in der Ausstellung „Leben auf der Ritterburg“ die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner er-

F o t o : b u r g - g u tten b e r g . de

Renate Lilge-Stodieck

und eine überaus gepflegte Gastlichkeit im Club. Zu den Gästen, die hier Vorträge gehalten haben, zählten Albert Einstein, Walter Rathenau, Thomas und Heinrich Mann, Ludwig Erhard, Georg Solti, Carlo Schmid, Carl Orff, Theodor Heuss, Willy Brandt, Carola Stern, Henry Kissinger, Hermann Josef Abs, Alfred Herrhausen, Hans Tietmeyer, Odo Marquard, Wolf Singer, Angela Merkel und viele andere mehr. In den Jahren 1895-97 für den Bankier Wilhelm Bernhard Bonn erbaut, ging die nach dem Bauherren genannte „Villa Bonn” 1923 in den Besitz der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft über. Seien es der Grüne oder der Blaue Salon im ersten Stock, der helle Frankfurter Salon im Erdgeschoß oder der Speisesaal mit Wintergarten und das dazugehörige Restaurant, alles steht als Denkmal des 19. Jahrhunderts am Sonntag für Besucher offen.

F o t o : S e b a st i a n M ü l l e r

Wer je ein altes Haus geerbt hat, der weiß, dass es nicht nur erfreulich ist, die Kosten für Erhaltung und Restaurierung aufzubringen.

Seit mehr als 550 Jahren ist die seit dem Mittelalter unzerstörte Burg Guttenberg in Haßmersheim-Neckarmühlbach im Besitz der Freiherren von Gemmingen. Besondere Attraktion sind die täglichen Vorführungen der Greifvögel.

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Wirtschaft

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

China ein Rätsel ... alles Wirtschaft oder was? Wie die Welt sich bemüht, ihre neueste wirtschaftliche Supermacht zu verstehen.

Kerry Brown

F o t o : E d J o nes /A F P/G ett y I mages

F o t o : M I K E C L A R K E /A F P/G ett y I mages

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Ein unglückliches China ist nicht nur ein Problem für sich selbst, sondern auch für den Rest der Welt.

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hina ist für Außenpolitiker weltweit bislang ein völliges Rätsel geblieben. Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 hatten die USA für 20 Jahre kaum etwas mit dem Land zu tun, außer es zu ignorieren, Embargos zu verhängen und den Handel zu sanktionieren. Sie nahmen China nur in Bezug auf den Streitpunkt Taiwan wahr. Der Besuch des US-Präsidenten Nixon 1972 beendete diese Ära, aber während eine Reihe von Problemen verworfen wurde, nahm ein anderes deren Platz ein. Die Wiederaufnahme des UN-Mandates im Jahr 1971 bedeutete, dass China in der Lage war, seine strategischen Bedürfnisse sehr viel stärker durchzusetzen. Zu diesen Bedürfnissen gehören unter anderem umstrittene Grenzkonflikte (sowohl Land- als auch Seegrenzen) sowie eine Vielzahl von bis dato ungelösten politischen Unstimmigkeiten mit einigen seiner Nachbarn. Angefangen bei Japan mit den fortdauernden Beschwerden über den erbitterten japanisch-chinesischen Krieg in den Jahren 1937-1945 bis hin zu Indien und dessen Aufnahme der Exilregierung des Dalai Lama. Chinas bereitwillige liberale Wirtschaftsreformen in den späten 70er-Jahren hätten augenscheinlich viele Probleme erleichtern können. Es kamen jedoch eine Reihe neuer Probleme auf. Nach mehr als drei Jahrzehnten starken Wachstums, in denen zweistellige BIP-Wachstumsraten die Regel waren, stellt die Volksrepublik Politiker in Europa, Amerika und einen Großteil der restlichen Welt heute vor ein gewaltiges Rätsel: Wie soll man einen Akteur behandeln, der einerseits seine Märkte geöffnet, den eigenen Produktionsstandort vorangetrieben hat und der globalen Wirtschaftsstruktur wohlwollend gesinnt ist, andererseits aber gleichzeitig an einem eigenen politischen Weg festhält? Ein Akteur, bei dem die Kommunistische Partei noch immer das absolute Machtmonopol innehat und in dem Rechtsstaatlichkeit und Handlungsfreiheit der Zivilgesellschaft nur durch den Rahmen politischer und administrativer Befugnisse bestimmt wird?

USA und die EU – schwierige Partner

Chinas Beziehungen zu den USA sind im Laufe der Zeit das beste Beispiel dafür geworden, wie Dinge erst sehr gut, aber dann wieder sehr falsch laufen können. Für den Großteil der letzten drei Jahrzehnte schwankten die zwei Großmächte zwischen gegenseitiger Akzeptanz und manchmal sogar wechselseitiger Bewunderung auf der einen Seite und Verurteilungen, Disputen und Streitereien auf der anderen Seite. Chinas eindeutige Ära der Liberalisierung in den 80ern wurde von vielen US-Amerikanern gefeiert – Premier Deng Xiaoping wurde sogar von der „Time“ zum Mann des Jahres gekürt. Dies endete aber jäh im Juni 1989 nach dem Ereignis auf dem Tiananmen Platz. Amerika verhängte Embargos gegen China und stellte Militärgespräche ein. Nichtsdestotrotz führten beide Parteien weiterhin pragmatisch Geheimgespräche. Weit davon entfernt, eine Phase abgekühlter Beziehungen einzuläuten, ergriff China erneut die Initiative und führte ab 1992 noch tiefgreifendere Wirtschaftsreformen durch, die letztlich im Jahr 2001 zum Beitritt in die WHO führten. Von Investoren aus dem Ausland bestürmt, war China nun in der Lage, viele seiner Sektoren

für den Außenhandel zu öffnen und auf die internationale Bildfläche zu treten. Dabei halfen nicht zuletzt die mehr als eine Million chinesischer Studenten im Ausland. Politische Entscheidungsträger besonders in den USA und in Europa müssen in dieser Zeit angenommen haben, dass der Grundstein für eine schrittweise Umstellung von China zu einem fügsamen und konformen Mitglied der globalen Ordnung gelegt sei. In vielerlei Hinsicht lagen sie richtig. China nahm an vielen Friedensmissionen der UN teil, arbeitete nach dem 11. September zusammen mit den USA an Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung und schloss sich durch den Beitritt zum IWF, der Weltbank und diverser G-Gruppen den Hauptinstitutionen der globalen Ordnung an. China sah sich selbst als eine friedliche, positive neue Macht, deren kräftiger wirtschaftlicher Aufstieg einen Mehrwert sowohl für Entwicklungs- als auch Industrieländer schuf. Die Olympischen Spiele 2008 in Peking wurden als der Moment chinesischer Geschichte gesehen, an dem das Land die Weltbühne mit wiederhergestellter Ehre, deutlicher Stärke und unübersehbarem Einfluss betrat.

che Beobachter fanden schließlich Beweise für das, was sie schon lange erwartet hatten: Zur Überraschung der eigenen Führungsriege und aller anderen hat sich China wirtschaftlich wesentlich schneller und erfolgreicher entwickelt, als irgendjemand jemals gedacht hätte – und zwar teils dank harter eigener Arbeit sowie dank der Torheit und des Pechs einiger westlicher Volkswirtschaften. China mit der immensen Anzahl an Arbeitskräften, der Flexibilität und der Ausrichtung der Wirtschaft auf den Export zeigte, dass es wirtschaftlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort handelte, als alle anderen wegen der hohen Schulden, strukturellen Schwächen und schlechtem Management scheiterten. In der schlimmsten Zeit der weltweiten Finanzkrise 2009 war das Land immer noch in der Lage, ein Wachstum von acht Prozent vorzuweisen, wohingegen ein Großteil der restlichen Volkswirtschaften schrumpfte. Politisch bedeutete das, dass die Volksrepublik, ob nun gewollt oder nicht, bis 2010 deutlich einflussreicher und sichtbarer geworden war. Diese Entwicklung ging jedoch mit einer genaueren Überprüfung und erhöhter Aufmerksamkeit für jede Handlung und Bewegung einher.

Wie soll man einen Akteur behandeln, der einerseits seine Märkte geöffnet, den eigenen Produktionsstandort vorangetrieben hat und der globalen Wirtschaftsstruktur wohlwollend gesinnt ist, andererseits aber gleichzeitig an einem eigenen politischen Weg festhält?

Ein durchsetzungsfähiges China

Aber es löste sich nicht alles in Wohlgefallen auf. Die Unstimmigkeiten und Streitereien blieben dieselben – verzwickter und vielleicht unterschwelliger als sie es in den 1980eroder 1990er-Jahren waren, aber immer noch so, dass sie zu Streitereien und Auseinandersetzungen führen konnten. Seit den Olympischen Spielen 2008 hat sich China zur weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft entwickelt und ist größter Importeur sowie Exporteur geworden. Nichtsdestotrotz sind die politischen Beziehungen komplizierter geworden. Der eigentümliche Empfang Präsident Obamas in China im November 2009 mit strengen ihm auferlegten Einschränkungen, schon fast provokativer Verwaltung seines Zeitplans und der Berichterstattung seines Aufenthalts in Peking waren die ersten Anzeichen dafür, dass die Dinge nicht schnell unkompliziert werden. Auseinandersetzungen mit der EU über das Todesurteil, das im selben Jahr noch über einen britischen Bürger verhängt wurde, haben sich noch durch die Verhaftung des im ganzen Lande bekannten Regimekritikers Liu Xiaobo am ersten Weihnachtsfeiertag 2009, trotz Verurteilung durch das Ausland, verschärft. 2010 traten die Konflikte mit den USA hinsichtlich Tibet, Taiwan sowie der Wechselkurspolitik der chinesischen Währung erneut zutage und es gab neuerliche Unstimmigkeiten mit Japan über die Inhaftierung eines chinesischen Kapitäns und seiner Crew im Oktober während eines Vorfalls, in den ein japanisches Patrouillenschiff involviert war. Außerhalb von China redete man von einem neuen selbstbewussten Handeln des Landes. Aber westli-

Chinas Rolle in der Welt ist durch seine Innenpolitik zu verstehen

Chinas Machthaber sprechen, unabhängig aus welcher Richtung sie auch kommen, stets zwei Themen an: Zum einen sorgen sie sich, wie China zu einem nachhaltigen, leistungsfähigen Land mit mittleren Einkommensschichten geführt werden kann. Ihr Mantra, dass China laut Pro-Kopf-Einkommen noch immer ein Entwicklungsland ist, mag im Westen sehr kritisch gesehen werden, aber für politische Entscheidungsträger in Peking sind die Armut und Unzufriedenheit vor allem im Westen des Landes und in ruralen Gegenden allgemein eine Quelle großer Besorgnis. Chinesische Politiker sehen demografische Probleme (eine alternde Bevölkerung), Probleme der Ressourcensicherheit, Ernährungssicherung, die Wasserversorgung sowie gewaltige Herausforderungen bei der Errichtung eines angemessenen Rentensystems – und wenden sich deshalb den anstehenden und durch das kontinuierliche Wachstum verursachten Problemen in der Staatsführung sowie politischen Reformen zu. Es ist daher keine Überraschung, dass sie deswegen an ihrem anderen, zweiten wichtigen Grundsatz festhalten wollen: China ist noch nicht bereit, eine große internationale Führungsposition einzunehmen, solange diese internen Probleme nicht gelöst werden. Wenn die Führer des Landes sehen, dass ein Thema sich auf die nationalen Interessen auswirkt, wie beispielsweise Sicherheit und Stabilität ihrer Grenzen, Sicherung von Ressourcen sowie die Beibehaltung der Nichteinmischung von anderen Staaten in ihre Angelegenheiten, reagiert China so, wie es schon


Wirtschaft

Auch ein Problem für den Westen

China stellte nun auch den Westen vor ein Problem: Einerseits hat China jahrelangen Forderungen seitens des Westens nachgegeben und sich als kooperatives Mitglied in die internationale Staatengemeinschaft eingebracht. Chinesische Investitionen und Interessen sind auf der ganzen Welt vertreten. Das Land braucht nun genau wie die USA oder die EU ein stabiles internationales Umfeld. Es konnte nie zuvor so leicht durch seine auswärtigen Interessen beeinflusst werden. Die Integrationspolitik, die die USA und andere Länder trotz einiger schwieriger Momente nun seit mehr als vier Jahrzehnten verfolgen, hat als Resultat ein China hervorgebracht, das noch nie so stark in die Weltgemeinschaft eingebunden war. Andererseits bedeutet diese Integration, die es anderen erlaubt, mehr Einfluss auf China zu nehmen, dass China sich selbst in der Lage befindet, wiederum seine Interessen weit über die eigenen Grenzen hinaus äußern und verfolgen zu können. Wenn China klare Vorteile sieht und damit beginnt zu Themen Stellung zu beziehen, die es als kritisch bewertet, versetzt das den Rest der Welt normalerweise in einen Schockzustand. Dies wird begleitet von Befürchtungen, das Land würde sein Gewicht in die Waagschale werfen, dabei anderen seine Meinung aufzwingen oder sich für gefühltes historisches Unrecht rächen. Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wird die Volksrepublik regelmäßig verteufelt, ob sie nun ihre Ansichten geltend machen will oder nicht. Den Jahren, in denen China vom Westen dazu gedrängt wurde, eine pro-aktivere Haltung zu internationalen Fragen einzunehmen, folgt nun eine Ära, in der alle Aktivitäten Chinas als verdächtig angesehen und in den kommenden Jahrzehnten minutiös nach Beweisen für seine Absicht, den Rest der Welt zu dominieren, analysiert werden.

Früher als gewollt ist China gezwungen, nicht nur eine globale Wirtschaftsmacht zu sein, sondern eine Weltmacht zu werden. Dadurch kam der alte Grundsatz der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten ins Wanken. Für das moderne China gibt es nur wenige Angelegenheiten, in denen es nicht irgendeine Beteiligung oder irgendwelche Interessen hat.

Ist es töricht, vor allem wirtschaftliche Interessen zu verfolgen?

Die Kommunistische Partei wusste 1978, dass ihre Ideologie auf dem Klassenkampf basiert. Das Ziel, Wohlstand für eine möglichst breite Gruppe von Menschen zu schaffen, um die Legitimation der Partei auszubauen und die Machtposition aufrechtzuerhalten, sollte soziale Konflikte reduzieren. Aufgrund dessen ist seitdem die wirtschaftliche Entwicklung das alles entscheidende Thema, auf das alle Neugestaltungen der Sozialpolitik oder der Ideologie abzielen. Drei Jahrzehnte später, und dabei wurden die kühnsten Träume der Reform-Ära übertroffen, wurde das urbane China reich – aber viele in der Volksrepublik fragen sich, ob es denn auch ein glücklicheres Land geworden ist. Jüngste Umfragen zeigen einerseits, dass Chinesen stolz sind und die Regierung unterstützen, andererseits aber auch, dass mehr als 70 Prozent unzufrieden, unglücklich und neidisch auf den Erfolg anderer sind. Die Umweltqualität, die Belastungen des täglichen Lebens, Korruptionen unter Staats- und Regierungschefs sowie das Gefühl von Unsicherheit dienen alle dazu, dieses Gefühl der Unzufriedenheit zu verstärken. „Unhappy China“, ein Bestseller, der kurz nach den Olympischen Spielen 2009 von einer Gruppe Populisten verfasst wurde, erfasste das Gefühl öffentlicher Verwirrung über eine eigennützige Elite, die es zuließ, dass die Ungleichheit drastische Züge annahm und China zu einem, in den Worten der Autoren, „ Ausgebeuteten der Welt“ wurde.

Ein unglückliches China

Ein unglückliches China ist nicht nur ein Problem für sich selbst, sondern auch für den Rest der Welt. Politiker hatten vielleicht seit Nixons Besuch bereits im Hinterkopf die Befürchtung, dass das, was sie sich wünschen, eines Tages eintreffen könnte. Zumindest wirtschaftlich gesehen ist genau das eingetreten. China trägt massiv zum globalen Wachstum bei und wird von einer Regierung regiert, die mehr Menschen aus der Armut geholfen hat als jede andere vor ihr. Aber das gleiche China ist mit Narben der jüngsten Geschichte übersät, sei es die bittere Erinnerung an die Millionen von Toten durch die Hungersnot in den frü-

hen 1960er-Jahren oder das Leiden einer Generation von Studenten und Intelektuellen im Rahmen der Kulturrevolution. Eingebettet in die Geschichte sind der Albtraum der Demütigung und Teilung Chinas in den 1930er-Jahren sowie die schrecklichen Leiden in den Kriegen der 1940er-Jahre. All diese Aspekte hinterlassen tiefe Wunden, die von Politikern in der Volksrepublik China kaschiert werden, die aber, mit den Worten eines Gelehrten ausgedrückt, eine „flüsternde Geschichte“ hinterlassen haben, die sich von Zeit zu Zeit im öffentlichen Diskurs entlädt, bevor sie wieder zum Schweigen gebracht wird. Während Führungspersonen – wie etwa Präsident Hu Jintao bei einem Staatsbesuch in den USA Anfang 2011 – noch einer Notwendigkeit der Verbesserung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit zustimmten, hat zeitgleich der chinesische Sicherheitsapparat eines der repressivsten Vorgehen der jüngeren Geschichte gegen einige der bekanntesten Künstler, Intellektuelle, Blogger und Menschenrechtsanwälte des Landes entfesselt. Das Unbehagen darüber fügt eine besondere Schärfe zu Chinas Vorwurf der Heuchelei gegenüber dem Westen hinzu: Doppelte Standards beim Klimawandel, Interventionen im Nahen Osten und Nordafrika, aber gleichzeitig Kritik an seiner jüngst wahrgenommen Aggressivität gegenüber Japan, Korea und einigen anderen Ländern.

Wohin geht Chinas Weg?

Unabhängig davon, ob man sich nun innerhalb oder außerhalb Chinas befindet, jedermann sieht sich mit demselben Problem konfrontiert, nämlich wie man eigentlich eine ganzheitliche und stimmige Deutung für das Land finden kann. Ist es ein armes Entwicklungsland, das noch weit davon entfernt ist, auf eigenen Füßen stehen zu können? Oder ist es ein Land, das von einer – dem Rest der Welt weitgehend fremden – politischen Ideologie geleitet wird und nach dem Erreichen des Großmachtsstatus historisches Leid rächen möchte? Wird sich dieser Staat nun endlich mit seiner tragischen Vergangenheit arrangieren und der Welt zeigen, dass zuletzt die Hoffnung über Niederlage und Verzweiflung gesiegt hat? Oder ist China ein Ort, der von sozialen, ethnischen und kulturellen

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seit 1949 reagiert hat – es schreit lang und anhaltend. Diejenigen, die versuchen, in Chinas nationale Angelegenheiten wie Taiwan, Tibet, Xinjiang und die maritimen Grenzen einzugreifen, erleben stärksten Widerstand. Aber in Bezug auf den zweiten Grundsatz ändern sich die Dinge. So hielt sich das Land beispielsweise bei der NATO-Intervention in Libyen im Sommer 2011 zurück und achtete auf ein gutes Verhältnis zu den anderen ständigen Mitgliedern im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Während der Schlussdebatte in der UN enthielt sich China seiner Stimme, anstatt mit einem Veto zu stimmen und ermöglichte damit die Fortführung der militärischen Eingriffe. Dies mag so sein, weil China inzwischen wesentliche Vermögenswerte und Interessen in anderen Ländern besitzt. Vor den NATO- Angriffen lebten und arbeiteten mehr als 35.000 Chinesen in Libyen, die zurück in ihre Heimat gebracht werden mussten. Früher als gewollt war China gezwungen, nicht nur eine globale Wirtschaftsmacht zu sein, sondern eine Weltmacht zu werden. Dadurch kam der alte Grundsatz der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten ins Wanken. Für das moderne China gibt es nur wenige Angelegenheiten, in denen es nicht irgendeine Beteiligung oder irgendwelche Interessen hat. Das bedeutet, dass durch die Mitwirkung an Themen, die weit über seine Grenzen hinausreichen, seine „inneren Angelegenheiten“ und nationalen Interessen gesichert sein müssen.

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Unterschieden auseinandergerissen wird und weit instabiler und unsicherer ist, als der Rest der Welt denkt? Ist es eine Nation, die die Schuld an internen politischen Problemen anderen zuschreibt, indem sie lautstark alle anderen verantwortlich macht, oder ist es in der Tat der Ort, an dem ein ganz neues Entwicklungsmodell gebildet wird, das die dringend benötigte Alternative zum überholten Modell der Industrienationen des Westens bietet? Sollte China Anlass zur Hoffnung geben und ermutigt werden, seinen globalen Einfluss auszubauen? In den kommenden Jahren wird die Frage, was China ist und wie mit dem Land umzugehen ist, weder leichter zu finden noch einfacher zu beantworten sein. Beides wird schwerer. Welche Antworten gefunden werden, wird durch gemeinschaftliche Bemühungen innerhalb und außerhalb Chinas entschieden werden. Dann kann ein Bild Chinas entstehen, das sowohl die Chinesen selbst als auch der Rest der Welt versteht.

i Der Autor des Beitrags „Chinese Riddle“ ist Kerry Brown, Associate Fellow im Chatham House, Großbritannien. Der Beitrag ist Kontextartikel der gleichnamigen 360-Grad-Analyse „The Chinese Riddle“. Die deutsche Übersetzung erstellten Vietchi Pham und Gregor Konzack. Das Original kann unter http://www.fairobserver. com/360theme/chinese-riddle nachgelesen werden. Der Artikel wurde von „Fair Observer“ zur Verfügung gestellt. Fair Observer (www.fairobserver.com) ist ein neues globales Multimedia-Magazin, spezialisiert auf „360-Grad-Analysen, welche historische und kulturelle Hintergrundsberichte, wie auch verschiedene politische und geografische Meinungen zu relevanten, überregionalen, globalen sowie kontroversen Themen beinhaltet.


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Chinas Cyber-War aufgedeckt Aufgedeckt:

Fortsetzung von Seite 1

FOTO: CCT V

Die Anzeige im Softwarefenster bedeutet: „Wählen Sie Angriff auf das Ziel.“ Die Person am Computer wählt eine IP-Adresse aus einer Liste aus – es ist 138.26.72.17 zu sehen – und dann ein Ziel. In der Software sind die Worte „Falun Gong-Webseitenliste“ verschlüsselt, was bedeutet, dass die Möglichkeiten für Angriffe auf Falun Gong-Webseiten in die Software integriert wurden. Eine Dropdown-Liste von Dutzenden von Falun Gong-Webseiten erscheint. Der Computerbediener wählte Minghui.org, die HauptWebseite der spirituellen Falun Gong-Praxis. Die IP-Adresse 138.26.72.17 gehört zur University of Alabama in Birmingham (UAB), wie eine Online-Nachverfolgung ergab. Die Aufnahmen zeigen dann, wie ein großer Button mit der Bezeichnung „Angriff“ links unten angeklickt wird, dann kommt im Film ein Schnitt. Jason Ma, ein Kommentator von New Tang Dynasty Television, meint: „Hier hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihr größtes Geheimnis durchsickern lassen. Dies ist das erste Mal, dass wir klar sehen, dass eine der besten chinesischen Militär-Universitäten Forschungen im Bereich der CyberAngriffe betreibt und Software dafür entwickelt. Hierfür gibt es in diesem Video klare Beweise.“ Experten vermuten seit Langem, dass das chinesische Militär an Cyber-Angriffen beteiligt ist, obwohl die Kommunistische Partei Chinas dies immer bestritten hat. Ma sagt: „Jetzt haben wir Beweise. So dehnen sie auch ihre Verfolgung von Falun Gong ins Ausland aus und greifen eine zivile Webseite in den USA an. Diese

Ein Bild der HackSoftware, die im Propagandafilm gezeigt wurde. Die großen Schriftzeichen oben bedeuten „Angriffsziel auswählen“. Im ersten Feld wählt der Nutzer eine IP-Adresse aus, von der der Angriff ausgeführt wird. Im unteren DropdownMenü sind Falun GongWebseiten aufgelistet, die angegriffen werden sollen. Auf dem Button links unten steht „Angriff“.

sechs Videosekunden liefern dafür eindeutige Beweise.“ Netzwerk-Administratoren der the University of Alabama (UAB) , die am 26. August kontaktiert wurden, warfen einen Blick auf die IPAdresse in ihrem Netzwerk und sagten, diese sei seit 2010 nicht mehr verwendet worden. Einer der Techniker erinnerte sich auch daran, dass ein Falun Gong-Praktizierender, der die Universität besuchte, dort vor einigen Jahren informelle Falun Gong-Tref-

fen abhielt. Er und seine Kollegen konnten nicht bestätigen, dass der Student diese IP-Adresse benutzte. Ein UAB-Netzwerkadministrator versicherte gegenüber der Epoch Times, dass Schutzmaßnahmen gegen Eindringungsversuche in Netzwerke getroffen würden und dass ihr Netzwerk nicht beeinträchtigt sei. Im vergangenen Monat gab McAfee, ein Unternehmen im Bereich der Netzwerksicherheit, bekannt, dass eine beispiellose Kam-

pagne von Cyber-Spionage von einem „staatlichen Akteur“ durchgeführt wurde. Sie richtete sich gegen mehr als 70 Organisationen und Regierungen auf der ganzen Welt, deren geistiges Eigentum in Milliardenhöhe davon betroffen war. Später ließen sich IP-Adressen, die an dem Angriff beteiligt waren, eindeutig nach China zurückverfolgen. Auch immer mehr Indizienbeweise anderer Art lassen vermuten, dass die Angriffe aus China stammten.

Der Militär-Propagandafilm vom 17. Juli posaunte heraus, die Vereinigten Staaten seien die eigentlichen Angreifer im Cyberspace und China sei sehr anfällig für Cyber-Angriffe. „Amerika entwickelt als erstes Land das Konzept eines Cyber-Kriegs und setzt es dann in einem echten Krieg ein“, sagte der Sprecher an einer Stelle. Ohne die Bildschirmaufnahmen hätte die Täuschung funktionieren können. Die University of Alabama in Bir-

mingham gab eine Erklärung zu den Medienberichten ab und stellte darin fest, dass die IP-Adresse zu einer Webseite gehörte, die im Jahr 2001 stillgelegt wurde, weil sie gegen die UAB-Regeln verstoßen habe. Man gehe davon aus, dass der in dem Video gezeigte Zweck der Aktion nicht darin bestehe, einen Angriff von dieser Webseite aus zu starten, sondern den Zugang zu ihr zu blockieren. Man habe auch keine Kenntnis über solche Angriffe weder aus der Vergangenheit noch aus der Gegenwart.

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

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Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Auflösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Serie.

Kommentar Zwei Fortsetzung

2.2.3 Der Bauernaufstand in der Provinz Hunan – Die Anstiftung der Asozialen zur Rebellion

Während des Nordfeldzuges stachelte die KPCh in den ländlichen Gegenden Aufstände an, um die Macht zu erlangen, während sich die Nationale Revolutionsarmee im Krieg mit den Warlords befand. Der Bauernaufstand in der Provinz Hunan von 1927 war eine Revolte des kriminellen Pöbels, der Schlimmsten der Gesellschaft, so wie bei dem berühmten Aufstand der Pariser Kommune, der ersten kommunistischen Revolution von 1871. Französische Staatsbürger und Ausländer, die zu dieser Zeit in Paris waren, hatten gesehen, dass die Anhänger der Pariser Kommune eine Bande von umherziehenden Räubern war, die keine Perspektive hatten. Sie plünderten große Gebäude und Luxusvillen,

lebten darin und genossen Delikatessen. Sie kümmerten sich nur um ihren augenblicklichen Spaß, nicht aber um die Konsequenzen ihres Handelns. Während des Aufstandes der Pariser Kommune zensierten sie die Presse. Sie nahmen den Erzbischof von Paris, Georges Darboy, der Predigten für den König hielt, als Geisel und erschossen ihn später. Zu ihrer eigenen Belustigung ermordeten sie 64 Geistliche auf brutale Weise, zündeten Paläste an und zerstörten Regierungsgebäude, private Residenzen, Monumente und Mahnmale. Der Wohlstand und die Schönheit der französischen Hauptstadt fand in Europa nicht seinesgleichen. Aber nach dem Aufstand der Pariser Kommune blieben von vielen Gebäuden nur Asche und von vielen Menschen nur Knochen übrig. Derartige Gräueltaten und Grausamkeiten kamen in der Geschichte bis heute nur selten vor. Mao Tse-tung gab zu: „Es stimmt, dass die Bauern auf dem Lande in gewissem Sinne sehr ungezügelt sind. Da die Bauernvereinigung das Sagen hat, gesteht sie den Grundherren keinerlei Rechte zu und fegt ihr Ansehen hinweg.

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Die Landesherren werden niedergeworfen und man setzt ihnen noch den Fuß in den Nacken. ‚Wir werden euch auf die Liste der Konterrevolutionäre setzen!‘ drohen ihnen die Bauern. Sie bestrafen die lokalen Tyrannen und die üble Oberschicht, sie verlangen von ihnen Abgaben und zerschmettern ihre Sänften. Die Menschen plündern die Häuser der üblen Oberschicht und der lokalen Tyrannen, die gegen die Bauernvereinigung sind. Sie schlachten ihre Schweine und essen ihr Getreide. Sie lungern sogar in den elfenbeinverzierten Betten der Töchter und Schwiegertöchter der Oberschicht und Tyrannen herum. Beim geringsten Anlass ergreifen sie sie, setzen den Verhafteten große Papierhüte auf und führen sie durchs Dorf, wobei sie rufen: ‚Ihr dreckigen Gutsherren, jetzt sollt ihr uns kennenlernen!‘ Sie tun, was sie wollen und stellen alles auf den Kopf. Sie errichteten eine Art Terror auf dem Lande.19 (...) Um es ganz offen zu sagen – es ist nötig, in jedem Dorf eine Periode des Terrors zu erzeugen, ansonsten wäre es unmöglich, die Aktivitäten der Konterrevolutionäre auf dem Land zu unterdrücken und die Macht der

Oberschicht zu brechen. Um ein Unrecht zu berichtigen, müssen die Grenzen überschritten werden, ansonsten kann man das Unrecht nicht korrigieren (...) Viele Taten während der Zeit der Revolution, die als zu weit gegangen angesehen wurden, waren in Wirklichkeit genau das, was die Revolution brauchte.“20 Die kommunistische Revolution errichtet ein System des Terrors.

2.2.4 Der Feldzug nach Norden zur Bekämpfung der Japaner ‒ Die Flucht der Besiegten

Die KPCh bezeichnete den „Langen Marsch“ als Feldzug nach Norden zur Bekämpfung der Japaner. Sie machte den Langen Marsch zu einem Mythos der chinesischen Revolution: „Der Lange Marsch ist ein Manifest, ein Propagandatrupp, eine „Sähmaschine“. (...) Kurz gesagt, der Lange Marsch endete mit unserem Sieg und mit der Niederlage des Feindes.“ Der sogenannte Lange Marsch nach Norden zur Bekämpfung der Japaner war eine schamlose Lüge der KPCh, um ihre eigene Niederlage zu kaschieren. Die historische Wahrheit ist, dass die Kommunis-

tische Partei von Oktober 1933 bis Januar 1934 eine totale Niederlage durch den fünften Vernichtungsfeldzug der KMT erlitt; die KPCh verlor nach und nach ihre politische Macht auf dem Lande, ihr Stützpunktgebiet wurde immer kleiner und so sah sich die Rote Armee der KPCh gezwungen zu fliehen. Dies ist der wahre Anlass des Langen Marsches. Forsetzung in der nächsten Ausgabe. Den vollständigen Text der „Neun Kommentare“ finden Sie unter: www. epochtimes.de/NeunKommentare

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haben mit dem Stichtag 31. August 2011 ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

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_______ aus Maos „Untersuchungsbericht über die Bauern in Hunan“ (März 1927) 19

aus Maos „Untersuchungsbericht über die Bauern in Hunan“ (März 1927) 20

Bitte senden Sie die Briefe an leserbriefe@epochtimes.de Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684

m 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 25.000 Chinesen ihren Austritt aus der KPCh, dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.org veröffentlicht.


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Malawi löst afrikanisches Hungerproblem Simone D’Arbreu

Das Modell exportieren

Präsident Mutharika hat jetzt einen Plan vorgeschlagen, der Afrika in den nächsten fünf Jahren von der Nahrungsmittelunterstützung aus dem Ausland unabhängig machen soll. Dieser Fünfjahresplan, auch African Food Basket Project genannt, setzt den Fokus aller teil-

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005 hat Präsident Bingu Wu Mutharika aus Malawi einen innovativen Fünfjahresplan ins Leben gerufen, der Malawis Agrarsektor fördern sollte. Der Plan sah vor, die Subventionen zu erhöhen und zehn Prozent des nationalen Budgets für den Agrarbereich bereitzustellen. Ziel war die Verbesserung der Infrastruktur und die Förderung der Ausbildung der Bauern. Trotz der Bedenken der Weltbank und der Vereinten Nationen hat Präsident Mutharika Malawis Agrarsektor vorangetrieben und die Armut von 52 auf 40 Prozent senken können. Malawi wurde zu einem Nahrungsmittelspeicher, nicht nur für die eigene Bevölkerung, sondern auch für den Export. Malawi hat 1,1 Millionen Tonnen mehr Mais produziert, als es jährlich benötigt und exportiert diesen Überschuss jetzt in die benachbarten Länder. Malawi konnte während der Katastrophe in Haiti 200 Tonnen Reis dorthin schicken. 2004 litt Malawi unter einer Hungersnot, die ein Drittel der 13 Millionen Einwohner bedrohte. Die Hälfte davon lebte in absoluter Armut. Malawi fand die Lösung des Problems nicht im Rat der Weltbank, dem World Food Program oder anderen internationalen Hilfsprogrammen, indem die Privatisierung vorangetrieben wird. Die Weltbank empfahl auch den malawischen Bauern Exportwaren zu produzieren, um mit den Einnahmen Nahrungsmittel zu importieren. Seit 2004 läuft nun das landesweite Agricultural Inputs Subsidy Program, bei dem Gutscheine an fast die Hälfte aller malawischen Kleinbauern verteilt wurden, damit sie sich Düngemittel und Saatgut unter dem Marktpreis kaufen konnten. Durch dieses Subventionsprogramm konnte Malawi Nahrungsvorräte für Notfälle anlegen und die Ernteerträge bei gleichzeitiger Senkung der Lebensmittelkosten erhöhen. Malawi hat der Welt gezeigt, dass es genau wie Europa und Nordamerika die Agrarwirtschaft effektiv subventionieren kann. Joshua Kurlantzick, der Autor von „The Malawi Model“ sagt, dass der malawische Ansatz als Vorbild für landwirtschaftliche Entwicklung dienen kann, weil es im Gegensatz zu den Privatisierungsmodellen, wie sie von den internationalen Ökonomen für Entwicklungshilfe favorisiert werden, funktioniert hat. Malawis Subventionsprogramm bietet jedoch auch Problemfelder. Subventionen in der Landwirtschaft zwingen die Bauern bisweilen dazu, den Agrarsektor zu verlassen, da die Umsätze aus dem Verkauf der Ernte sinken. Im Durchschnitt verlieren schwarzafrikanische Länder aufgrund der landwirtschaftlichen Subventionen zehn bis fünfzehn Prozent ihres Einkommens. Mutharikas Plan könnte sich möglicherweise nur auf den kurzfristigen und weniger auf den langfristigen Effekt konzentrieren. Dazu stoßen Mutharikas autoritäre Tendenzen auf Kritik. Und kann das Modell, das in Malawi so gut funktioniert hat, in den vielen verschiedenen Ländern Afrikas ebenfalls in so kurzer Zeit funktionieren?

Mami checkt das Maisfeld: Malawi hat es geschafft, durch Subventionen die Landwirtschaft so weit aufzubauen, dass Hunger bekämpft und Nahrungsmittel sogar exportiert werden können. nehmenden afrikanischen Länder und aller kooperierenden Partner darauf, die Agrarwirtschaft und Lebensmittelversorgung durch Subventionen, ein erhöhtes Budget und bezahlbare Informationsund Kommunikationstechnologien zu sichern. In Afrika wird nur ein Drittel des bebaubaren Ackerlandes kultiviert. Mutharika geht davon aus, dass eine höhere Nutzung des kultivierbaren Bodens und mehr Ausgaben der Regierung für den Agrarsektor den Hunger und die Armut bis 2015 halbieren können. Mutharikas Plan sieht neben dem Aufbau der Infrastruktur auch die Förderung der sozialen Entwicklung vor. Unterstützung für Frauen, die Jugend, Bildung und Entwicklung der Infrastruktur können helfen, den Agrarsektor aufzubauen. In Afrika leisten die Frauen über 70 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeit, insbesondere bei der Produktion von Getreide. Dennoch haben Frauen wenig Zugang zu Informationen und Märkten, die sie mit Land, Ressourcen, Düngemittel, Geräten für die Landwirtschaft und finanziellen Mitteln versorgen könnten. Aufgrund der traditionellen Rollenverteilung treffen den Großteil der Entscheidungen immer noch die Männer. Als Folge haben Frauen, die den Großteil der Feldarbeit leisten, kein Mitspracherecht, obwohl sie einen höheren Anteil am Produktionsprozess haben. Das African Food Basket Project hat zum Ziel, diese Ungleichheit zu beseitigen, indem den Frauen die Kontrolle über ihr Land gegeben werden soll. Sie sollen entscheiden, welches Getreide sie anbauen, welchem System des Anbaus sie folgen möchten und wie sie das Einkommen verwenden wollen, das der Anbau abwirft. Dieser Plan ist auf einen hohen Bildungsgrad angewiesen. Durch die Ausbildung von Frauen, vor allem in den ländlichen Gegenden, wird die Alphabetisierung voranschreiten, was den Zugang der Frauen zu Informationen

In Afrika wird nur ein Drittel des bebaubaren Ackerlandes kultiviert.

und Märkten verbessert und was wiederum den Anbau von Getreide fördert. Malawi hatte ursprünglich in den ersten Jahren der Reform nicht die Stärkung der Frauen im Programm, doch haben Nachforschungen gezeigt, dass eine landwirtschaftliche Ausbildung der Frauen nachhaltiges Wachstum fördert. Frauen kontrollieren in Afrika im Allgemeinen den Agrarmarkt und steuern erheblich zum informellen Sektor bei, der den ökonomischen Sektor mit dem größten Wachstum darstellt. Für die Landwirtschaft ist die Jugend ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg. Laut dem African Food Basket Project wird die Jugend eine strukturierte, informelle Ausbildung in den bestmöglichen Betriebsarten für die Landwirtschaft erhalten. Die Absolventen werden dann Zugang zu Mikrokrediten und Fonds wie dem Youth Enterprise Development Fund (YEDF) in Malawi erhalten. Der YEDF lockt Investoren an und ermöglicht es ihnen, in Unternehmen beginnend bei der Marktbude bis hin zu Industrieparks zu investieren, von denen die Jugend profitiert. Ein Wachstum der landwirtschaftlichen Betriebe wird zu einer Öffnung im Arbeitsmarkt führen, was die Jungen sowie die Alten in den Agrarsektor bringen wird, was wiederum die Nahrungsversorgung weiter sichert. Die Transportmöglichkeit ist ein drittes Element in der Verbesserung der Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung. Durchschnittlich gehen zwanzig Prozent des Getreides während des Transports verloren. Durch die Verbesserung des nationalen und internationalen Transports auf Straßen, per Bahn, Schiff oder Flugzeug können die afrikanischen Länder Nahrungsmittel effizienter verfrachten und den signifikanten Verlust von Getreide vermeiden. Mutharika wirbt vehement für den Aufbau eines grünen Gürtels entlang des Nils, des Nigers, des Chads und des Shebelli-Juba-Be-

ckens im Nordosten Afrikas, um die Bewässerung zu verbessern. Nur sieben Prozent des kulturfähigen Landes wird bewässert. Im Vergleich dazu werden in Südafrika 29 Prozent und in Asien 41 Prozent bewässert. Ein breiter grüner Gürtel über den ganzen Kontinent könnte die Bewässerungsquote erhöhen und als Folge davon auch die landwirtschaftliche Produktivität.

Ein realisierbarer Plan?

Malawis Erfolg und Mutharikas Ambitionen, den Hunger und die Armut zu bekämpfen, zeigen der Welt, dass Afrika das Potenzial und die Möglichkeiten hat, die Situation der Nahrungsmittelknappheit zu verbessern. Aber die afrikanischen Länder sind nicht alle gleich. Manche der Länder sind hoch verschuldet. die Verschuldung Somalias über drei Milliarden US-Dollar zum Beispiel macht es für das Land schwer, finanzielle Unterstützung für den Aufbau der Landwirtschaft zu bekommen und weitere Budgetkürzungen bedrängen das Land. Aber außenstehende Akteure könnten den verschuldeten Ländern helfen. Sogar Malawi hat finanzielle Unterstützung für den Umschwung im Agrarsektor bekommen. Die Abteilung für internationale Entwicklung in Großbritannien unterstützte Malawi und dessen Subventionsprogramm im Jahr 2006 mit acht Millionen US-Dollar. Eine vielleicht größere Herausforderung sind die Länder, die nicht gewillt sind, mehr Geld für den Agrarsektor auszugeben. Die Regierung um Teodoro Obiang in Äquatorialguinea zum Beispiel ist berüchtigt für Korruption und Misswirtschaft seitens der Regierung. Kürzlich hat das Land 830 Millionen US-Dollar für den Bau eines luxuriösen Komplexes außerhalb der Hauptstadt für ein anstehendes Treffen der Afrikanischen Union ausgegeben, um ausländische Investoren anzulocken. Diese Summe hätte den Weg für die Nahrungsmittelsicherheit in diesem Land ebnen können.

Selbst für Länder, die gewillt sind und die Möglichkeiten haben, ist der Fünfjahresplan des African Food Basket eine große Herausforderung. Für Malawi hat es annähernd ein Jahrzehnt gedauert, bis durch ihn die Unabhängigkeit bei der Nahrungsmittelversorgung erreicht wurde. Es scheint unrealistisch, für den ganzen Kontinent innerhalb von nur fünf Jahren auch nur einen Teil dieses Erfolgs zu erreichen. Daniel Gustafson von der UN Food and Agricultural Organization (FAO) Liaison Office for North America sagt, dass die FAO die Idee des African Food Basket Project unterstützt. Eine zehnprozentige Erhöhung des Budgets der afrikanischen Länder für den Agrarsektor sei eine wunderbare Idee und es gebe keinen Grund, warum sich das auf lange Sicht nicht als Vorteil für Afrika entwickeln könnte. Länder wie Ghana, Nigeria und Malawi hätten es bei den Bestrebungen nach Unabhängigkeit und der Investition und Nahrungsproduktion außerordentlich gut gemacht. Die politische Situation in Malawi hat sich in der Zwischenzeit jedoch beträchtlich verschlechtert. Die Regierung ist im Juli bei Demonstrationen gegen sie hart vorgegangen. Neunzehn Demonstranten wurden getötet. Die Millenium Challange Corporation, eine Behörde der US-Regierung, die Länder mit guter Regierungsarbeit durch Entwicklungshilfen unterstützt, hat Malawi unter anderem die Zusage über eine Unterstützung mit 350 Millionen US-Dollar über fünf Jahre gegeben, um die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern. Trotz des Erfolges kämpft Malawi weiterhin gegen Armut, Analphabetismus und Regierungsprobleme. Mit anderen Worten braucht African Food Basket also nicht nur Investitionen im Agrarsektor, sondern auch gute Regierungsarbeit. Wenn Malawi beide Ziele erreicht, kann es wirklich für den Rest des Kontinents den Weg weisen.


FEUILLETON

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Legende: Die Zeit des Starkochs Ferran Adrià (siebter v.l.) und seinen Mitarbeitern des „El Bulli“ Restaurants an der Costa Brava ist erst einmal vorüber.

Hinter den Kulissen von El Bullis Meisterküche

Joe Bendel

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m Vergleich zu einem Tisch bei Meisterkoch Ferran Adriàs Restaurant „El Bulli“ ist eine Reservierung bei Nobu so, als würde man mit einem Ecktisch bei White Castle (älteste Fastfood-Kette in den USA) vorliebnehmen. Pro Saison bekommen hier nur etwa

8.000 Personen einen Platz. In der gesamten Wintersaison ist das Restaurant geschlossen, um ein völlig neues Menü exklusiver kulinarischer Kreationen zu entwickeln. Da das gefeierte katalanische Restaurant seine Türen bereits dauerhaft geschlossen hat, werden sich die abenteuerlustigen Genießer stattdessen für das Mahl, das in der Dokumentation des deutschen Filmemachers „El Bulli – Cooking in Progress“ entwickelt wurde, entscheiden müssen. Dabei wird nicht auf die alten erfolgreichen Kreationen des El Bulli zurückgegriffen. Adrià lässt alle Menüs der vorhergehenden Saison, aufgebaut in 30 aufeinanderfolgende Gänge, hinter sich, und beginnt von vorne. Die einzige Richtlinie von El Bulli ist Originalität mit einer Vorliebe für Zutaten, die in einem völlig neuen Kontext verwendet werden. Trotzdem verhalten sich Adrià und seine Mitarbeiter nicht wie Köche, die

wild auf eine Küche losgelassen werden. Sie gleichen eher einem Team von forschenden Wissenschaftlern, die streng kontrollierte Laborexperimente durchführen. Offen gesagt könnte „Cooking in Progress“ ein bisschen Unordnung vertragen. Außer einem harschen verbalen Rüffel (der reichlich unberechtigt wirkt), findet man im ganzen Film nur wenig Drama. Stattdessen beobachtet das Publikum ruhig, wie das Team still jeden Gang verfeinert. Auch wenn Gereons beobachtender Stil eine Bewunderung für Adriàs methodisches Vorgehen hervorruft, lässt dies den Zuschauer eher kalt. Tatsächlich ist es eher schwierig, sich auf Adriàs Persönlichkeit einen Reim zu machen, besonders für seine getreue Leutnants Oriol Castro und Eduard Xatrach, die zu Adrià in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis stehen. Auch kulinarische Laien werden

davon beeindruckt sein, zu sehen, was aus den rohen Zutaten gezaubert wird. Dabei fängt der Kameramann Josef Mayerhofer wunderbar die Eleganz des bemerkenswerten Restaurants an der Küste und dessen kunstvolle Küche ein. „El Bulli – Cooking in Progress“ ist ein Film über das Kochen in seiner reinsten Form. Hardcore Food Network-Zuschauer werden wahrscheinlich davon begeistert sein, aber diejenigen ohne ein ernsthaftes kulinarisches Interesse, einschließlich erfahrener Dokumentationsfreunde, könnten ihn als etwas nüchtern und langsam empfinden. Aber für das eigentliche Zielpublikum wird es ein faszinierender Einblick in die Arbeit eines gefeierten Restaurants sein, an das man sich bald mit sagenhaften Begriffen erinnern wird.

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Der Dokumentarfilm „El Bulli – Cooking in Progress“ des deutschen Filmemachers Gereon Wetzel über den Meisterkoch Ferran Adriàs und sein Team zeigt die Vielfalt der Küchenkreationen mit Hilfe der Molekularküche.

Der deutsche Dokumentarfilmer Gereon Wetzel mit dem Chefkoch Ferran Adrià in Berlin.

Belle – Musik für das Schöne, Gute und Gerechte Die Australierin Belle lebt in New York und ist mit ihrer frischen Stimme, den aufrichtigen Texten und dem inspirierenden Sound, der an Künstler wie Joni Mitchell oder Jewel erinnert, ein neuer Stern am Pophimmel. Masha Savitz

FOTO: JEFF NENARELL A / THE EPOCH TIMES

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Bereits mit 15 Jahren schrieb die Australierin ihre ersten Liedtexte.

uf der Startseite von iTunes in der Kategorie „Empfehlungen“ steht diesen Monat die Newcomerin und Songwriterin Belle, die mit ihrem Debutalbum ihrem Herzen und ihrem Gewissen folgt. Belles Karriere als Songwriterin begann im Alter von 15 Jahren, als sie sich der Musik und der Poesie zuwandte, um sich mit ihren eigenen komplexen Teenagerproblemen auseinanderzusetzen. Deshalb ist ihr erstes Album „Never Too Late“ eine Zusammenstellung von Songs, die nicht nur von schönen Melodien, sondern auch von sozialen Inhalten

geprägt sind. Dabei klingt Belles Stimme manchmal melancholisch, aber aus einer tiefen, persönlichen Ebene stets hoffnungsvoll. „ One Day You’ll See“ basiert auf einem Gedicht, das ich mit 15 Jahren geschrieben habe“, sagte Belle im Interview. Das Lied ist eine Botschaft des Mitgefühls an junge Mädchen, die sich zur körperlichen Intimität mit ihren Partnern gezwungen fühlen. „Mir sind als Teenager Fehler unterlaufen und das machte mich sehr traurig. In diesem Lied erzähle ich mir und anderen, dass man das nicht tun muss, um geliebt zu werden. Ich möchte Mädchen im Teenageralter dazu ermutigen zu sagen: ‚ich will noch warten‘.“ Belle ist mehr als nur ein Name. Er repräsentiert alles, wofür diese Künstlerin steht und Belle hofft, andere inspirieren zu können. „Ich möchte das Schöne und das Gute darstellen“, bekräftigt Belle. So ist die eigentliche Bedeutung ihres Namens auch „innere Schönheit“. Sie hofft außerdem, eine Alternative für die gesellschaftlichen Erwartungen an die oberflächliche Schönheit und die Sexualisierung der Frauen darzustellen Belle hat sich nicht immer wie ein guter Mensch verhalten. Ihre Jahre als Teenager beschreibt sie als „dunkle Zeit“. Der Wendepunkt kam 1999, als sie eine Offenba-

rung hatte, nach der sie in der Meditationspraxis Falun Gong Trost fand. „Ich erkannte, dass es an mir liegt, mein Leben zu ändern. Ich gab zurück, was ich gestohlen hatte, entschuldigte mich bei Menschen, die ich verletzt hatte und war auf der Suche nach etwas, das mir half, mich zu verbessern.“ Falun Gong half Belle nicht nur, in ihrer persönlichen Situation einen Durchbruch zu schaffen, sondern regte in ihr auch das Pflichtgefühl an, sich gegen die Verfolgung von Falun Gong in China zu engagieren. Nach ihrer Beschreibung „eine der größten humanitären Katastrophen aller Zeiten“. „Ich habe so viel durch das Praktizieren von Falun Gong profitiert, dass ich alles tun möchte, was in meiner Macht steht, um mich für Falun Gong und die Menschenrechte einzusetzen.“ Belle reiste 2001 mit 34 anderen friedlichen Demonstranten nach China und wurde widerrechtlich wegen des Ausrollens eines Banners auf dem Tiananmen Platz verhaftet. Die Gruppe wurde für 24 Stunden in ein Gefangenenlager gebracht und dann ausgewiesen. Außerdem wurde ihnen für die nächsten fünf Jahre die Einreise nach China verboten. „Diese Situation war sehr beängstigend“, gab Bell zu. Es war schlimmer, als ich mir das je hätte vorstellen können.

Erst einige Jahre später verstand sie wirklich den Wert dieser belastenden Nervenprobe. „Ich hörte später von einem Falun Gong-Praktizierenden in China, der in einem Gefängnis einen Zeitungsartikel über unseren Protest gelesen hatte. Das Wissen um die Unterstützung aus der ganzen Welt half diesem Praktizierenden dabei, durchzuhalten und weiterzumachen. Das war für mich die größte Belohnung“, sagte Belle. „Diese Erfahrung inspirierte mich zum Schreiben des Songs ‚Be The Voice‘.“ Seitdem sind diese Themen Bestandteil ihrer Musik und ihrer Auftritte. 2009 unterschrieb Belle einen Vertrag bei dem in Florida ansässigen Plattenlabel Ingenious Records, das sich speziell um Künstler kümmert, die ihre Fan-Basis erweitern möchten und sich zugleich eine künstlerische Unabhängigkeit aufbauen wollen.

i Ihr Debutalbum ‚Never Too Late‘ ist weltweit bei iTunes erhältlich. Unter www.everythingbelle.com finden Sie weitere Informationen über die Sängerin.


FEUILLETON

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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Gedenkt der Liebe und der Schönheit

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as Berliner Bode-Museum ist dieser Tage ein Ort, an dem sich wie sonst selten der Wandel des menschlichen Bewusstseins im Lauf der Zeiten zeigt. Ein Ort, an dem sich Technikglaube, Analysebesessenheit und Vermarktungswahn der Moderne auf Schritt und Tritt offenbaren, um sogleich zur Bedeutungslosigkeit zu zerfallen. Perlengeschmückte Damen und Herren in immer wieder roten und schwarzen Mänteln und Mützen schauen aus goldenen Bilderrahmen auf Menschen, die mit technischen Gerätschaften in den Händen im Dunkel herumschleichen. Sie ans Ohr pressen. Kaum miteinander sprechen. Jeder Einzelne von ihnen (das heißt, sein „Zeitfenster-Ticket“) ist beim Eintritt dreimal gescannt worden. Damit höchstens ihrer Dreihundert gleichzeitig anwesend sind. Denn diese Edlen müssen geschützt werden. Vor zu viel Publikum und dem Atem des Vulgären. Vor den Folgen einer monatelangen Medienkampagne.

Einfach hingehen, dem „Multimediaguide“ entsagen – und staunen über die Schönheit des Echten und Wirklichen ...

F O T O : T H E M E T R O P O L I TA N M U S E U M O F A R T N E W YO R K

Rosemarie Frühauf

len, die von den Staatlichen Museen zu Berlin und dem New Yorker Metropolitan Museum of Art zusammengetragen wurde, um die Entstehung des Portraits erstmals wissenschaftlich zu beleuchten. Dabei wissen wir fast nichts über die Menschen auf den Bildern und diejenigen, die sie gemalt haben. Und das ist ja gerade das Schöne. Immer wieder bleibt es bei Beschriftungen wie „Bildnis eines Mannes“ und „Bildnis einer Dame“. Und unter einem Schwarzgekleideten, der den Betrachter beängstigend scharfsinnig fixiert steht: „Raffael?“ und „1504?“. Die Einzigartigkeit der Frauen und ihrer komplizierten Frisuren und Gewänder lässt sich nicht beschreiben. Ebenso wenig der spröde Charme einiger Männer, die Gottesergebenheit so mancher Mönche und schon gar nicht die überwältigende Niedlichkeit eines „lachenden Knaben“ (Desiderio da Settignano). An diesem Marmorköpfchen kommt keiner griesgrämig vorbei. Wie wertvoll, eine Münze, die einer der Portraitierten hält, oder ein Amulett mit demselben Motiv, wie es Botticellis Simonetta um den Hals trägt, in einer kleinen Vitrine daneben wiederzufinden. Neben den „Top of the Pops“, sprich, den allerorts beworbenen Stars der Ausstellung, bestechen gerade die Bilder, die unbekannte Künstler von uns unbekannten Menschen malten.

Meisterwerke aus fünfzig Museen

Ein Herr wirft seinen Schatten ins Leben einer Dame bei Filippo Lippi. Links: Donatellos San Rossore“. Rechts: Eine edelsteinbesetzte Medaille von Gian Cristoforo Romano feiert die Schönheit der Isabella d’Este.

Ein sagenhafter Aufwand steht hinter der Auswahl an Gemälden, Zeichnungen, Büsten und Medail-

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Die Grazie und die unschuldsvollen Augen von Leonardos „Dame mit dem Hermelin“ kontrastieren befremdlich mit dem Tier auf ihrem Arm und dem pechschwarzen Hintergrund. Nur bis 31.10. ist sie der Star der Ausstellung.

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Die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ in Berlin ist die Chance, kurzeitig das moderne Weltbild zu verlassen. Um unter lapislazuliblauem Himmel spazieren zu gehen und faszinierende Menschen zu treffen.

Pracht trifft auf Einfachheit

Aber auch an großen Namen, wie Fra Angelicos Portrait eines Mönches strömen die Massen achtlos vorbei und dem Multimediaguide fehlen die Worte. Unscheinbar, doch mit tiefem Ausdruck ist diese eine der ersten überlebenden Zeichnungen, die ein Maler von einem Mitmenschen anfertigte. Sie wurde von Queen Elizabeth II. ausgeliehen. Die Totenmaske des Lorenzo di Medici sagt mehr als die Geschichtsbücher und verließ zum ersten Mal Italien. Ein Mann wie ein Löwe – welche Feinfühligkeit lag hinter diesen geschlossenen Lidern, welcher Adel in seiner Augenbraue und das gemischt mit der Fähigkeit zur brachialen Gewalt, angelegt im Unterkiefer seines widerborstigen Charakterkopfes. Die Macht, die er realiter ausübte, wird spürbar. Die Bilder übertreiben nicht.

FOTO: THE EPOCH TIMES

Menschen und ihre Geschichten

Außerdem lernt der Besucher kennen: Einen ambitionierten Vater, der während des Bibelstudiums Prunkharnisch trägt und davon träumt, dass sein Kleiner, etwa vier Jahre alt und bereits in Goldbrokat gewandet, eines Tages Papst wird (Herzog von Urbino Federico da Montefeltro und sein Sohn, gemalt von Pietro di Spagna). Eine junge, zurückhaltende Blondine mit wei-

ßem Häubchen und schwarzem Kleid. Verewigt vor strahlend blauem Himmel, im Hosentaschenformat von Jacometto Veneziano. Da war wohl jemand in eine Nonne verliebt und das Auftragswerk rein privat. Eine junge Witwe, die vom Tod ihres Mannes so getroffen ist, dass sie sich nicht vorstellen kann, jemals wieder zu heiraten. Ihre Körperhaltung bringt unmissverständlich zum Ausdruck, dass sie mit dem Leben abgeschlossen hat (Lorenzo di Credi). Berühmt ist die innige Verbindung eines alten Mannes und seines Enkels, die von Ghirlandio festgehalten wurde, als der Dargestellte bereits gestorben war. Zwei Berge im Hintergrund, einer mit blanken Felsen in kühlem Blau, davor ein anderer, grünbewachsen und das blühende Leben, spiegelt die beiden (Louvre).

Begnadeter Bildhauer

Donatellos Büstenreliquiar des „San Rossore“ eine vergoldete Bronze, gemahnt zum Niederknien. Angeschnitten die Schulterklappen einer Rüstung, in ihrer Unregelmäßigkeit lebendig. Mysteriös, wie er das geformt hat, diese Entschlossenheit und Leidensbereitschaft der Stirn und des Nasenrückens. Sein Bart dagegen gibt offen zu, dass hier keine Härchen hervorstehen, sondern Strich für Strich in die Wange graviert wurde.

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Der still duldende Krieger ruft uns zu: „Menschen, Ihr müsst wieder lernen, zu pilgern!“ Denn die Berliner RenaissanceBegeisterung hat bereits in den ersten Tagen die „zeitgemäße Technologie für den entspannten Museumsbesuch“ überwältigt. Es kommt zu Komplikationen bei der OnlineBuchung. „Der Server ist überlastet. – Wir bitten um Geduld.“

i „Gesichter der Renaissance Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst“ noch bis 20. 11. 2011 im Bode-Museum auf der Berliner Museumsinsel VIP-Tickets 30 Euro, regulär 14 Euro. Begleitend ist ein Katalog für 29 Euro (im Buchhandel 47,50 Euro) und ein kostenloser App erschienen. www.gesichterinberlin.de


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Wissen

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Energiewende oder Energierevolution? Unerschöpflich ist die uns umgebende Energie im Kosmos. Aber wie lässt sie sich in für den Menschen nutzbare und saubere Energie umwandeln? Die Antwort auf diese Frage ist seit Jahren bekannt, wurde aber bis heute noch immer nicht großtechnisch umgesetzt.

Prof. Dr. Claus W. Turtur

Unerschöpfliche Quellen

Bevor wir uns dieser Frage zuwen­ den, möchten wir gerne wissen, ob die Vorräte an dieser Energie

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F o t o : G e r d A lt m ann / p i x e l i o

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lassische Energieträger wie Uran, Erdöl oder Gas las­ sen zunehmend Nachteile erkennen. Hauptsächlich durch die Belastung der Umwelt, aber auch aufgrund der Endlichkeit der Vorräte und in Anbetracht der steigenden Preise werden sie zu­ nehmend unattraktiver. Neue Al­ ternativen sind nötig. Solarzellen und Windmühlen machen von sich reden. Vermutlich bahnt sich eine Energiewende an. Oder zeichnet sich gar eine Energierevolution ab? Eine bislang kaum bekannte Ener­ gieform kommt in die Diskussion, die Nullpunktsenergie elektroma­ gnetischer Wellen des Quantenva­ kuums – kurz Vakuumenergie oder Raumenergie genannt. Wäre sie nutzbar, dann wäre sie der einsame Stern am Himmel der Energiepo­ litik: absolut umweltverträglich, ohne Gesundheitsrisiken, uner­ schöpflich, überall verfügbar und extrem kostengünstig. Die Entdeckung der Nullpunkts­ energie geht schon auf die Väter der Quantentheorie zurück, auf Leute wie Heisenberg, Bohr und Schrödinger. Was sie für einzelne Oszillatoren bewiesen haben, hat H. B. G. Casimir anno 1948 auf elek­ tromagnetische Wellen übertragen – und damit dem Begriff der „Null­ punktsenergie elektromagnetischer Wellen des Quantenvakuums“ zur Bekanntheit verholfen. Neunund­ vierzig Jahre lang hat man ihn nicht ernst genommen, bis schließlich anno 1997 Steve Lamoreaux von der amerikanischen Eliteuniversität Yale den Casimir-Effekt experimen­ tell beweisen konnte. Dabei werden zwei elektrisch ungeladene Metall­ platten, die im Abstand weniger Nanometer zueinander angeordnet sind, von der Kraft der Nullpunkts­ wellen des Vakuums zueinander gedrückt. Die von Lamoreaux tat­ sächlich gemessene mechanische Kraft bestätigt sofort die Wirkung der Nullpunktswellen. In der Com­ puterindustrie haben diese Kräfte seit etwa 2005 praktisch Fertigungs­ relevanz. Die Frage ist nur, ob man deren Energie auch permanent fort­ gesetzt zum Antrieb einer Maschi­ ne nutzen kann.

Das Räderwerk der Natur anzapfen: Wie im Makrokosmos ist auch im Mikrokosmos alles in Bewegung und voller Energie.

für eine praktische großindustri­ elle Versorgung der Menschheit ausreichen. Dazu betrachten wir Messungen der Astrophysik zur beschleunigten Expansion des Universums, denen zufolge unser Weltall folgende Massen-Zusam­ mensetzung aufweist: Etwa fünf Prozent sind sichtbare Materie, also Sterne, Planeten und auch die Zei­ tung, die Sie soeben lesen; ca. 25 30 Prozent sind bisher unentdeckte Elementarteilchen; jene bewusste Nullpunktsenergie des Quantenva­ kuums liegt bei 65 - 70 Prozent. Wir können also getrost viel mehr als das Billiardenfache unserer gesam­ ten Erdmasse verheizen, ohne das Universum merklich zu entleeren. Der Energievorrat ist nicht nur un­ erschöpflich, sondern er strömt seit Menschengedenken kostenlos aus dem Universum zu uns, ohne dass dies unserer Gesundheit den ge­ ringsten Schaden zufügen würde. Schon seit Langem wird die praktische Nutzung der Null­ punktsenergie sehr kontrovers dis­ kutiert. Angeblich hat sogar Nikola Tesla anno 1930 ein Auto damit an­ getrieben. Aber das Auto ist heute nicht mehr auffindbar. Viele Erfin­ der sind seither auf den Plan ge­ treten. Viele davon entpuppten sich nach einer gewissen Zeit als Scharlatane. Dadurch wird leider die gesamte Branche der Raum­

energieforschung gestört. Deshalb werden nicht nur die Befürworter der Raumenergie immer lauter, sondern auch die Zweifler. Dies be­ hindert die große Revolution der Energieversorgung erheblich.

ein Gutachten der weltgrößten Zer­ tifizierungsgesellschaft SGS (Société Générale de Surveillance SA) ver­ fügt. Seine weltweit zahlreichen Pa­ tente hat jetzt die asiatische Firma „Evergreen Enterprise International Ltd.“ übernommen. Lösungen seit Jahren Nun ist der Autor des vorlie­ vorhanden genden Artikels selbst Physiker und Aber in Wirklichkeit existieren be­ Grundlagenwissenschaftler und als reits nachgewiesenermaßen funk­ solcher seit Anbeginn seiner Aus­ tionierende Prototypen tatsächlich bildung mit einer gesunden Por­ arbeitender Vakuumenergie-Kon­ tion Skepsis ausgestattet. Deshalb verter. Zwei funktionierende Kon- musste er die Angelegenheit mit verter seien an dieser Stelle exempla-­ eigenen Händen im Labor unter­ risch herausgesucht und erwähnt, suchen und nachmessen. Die Trag­ weil diese beiden über offiziell an­ weite der Vakuumenergie-Nutzung erkannte Gutachten aufgrund wis­ zur Versorgung der Menschheit ist senschaftlicher Prüfprozeduren so groß, dass der Autor entschieden verfügen. Beide Entwicklungen hat: „Ich glaube das nur, wenn ich sind praktisch brandneu und des­ es mit eigenen Augen sehe.“ halb noch kaum bekannt: Die Funktionalität des US-ame­ Experimenteller Nachweis rikanischen „terawatt-converters“ Nachdem eine fundierte theore­ (energy from inter¬molecular tische Grundlage entwickelt wor­ fluctuations, http://www.tera­ den war, konnte eine Anordnung watt.com) ist durch Prüfzertifikate nach der Abbildung in der Infobox der bekannten Organisationen TÜV- aufgebaut werden. Im oberen Teil Rheinland und – unabhängig davon des Bildes sieht man eine rote Me­ – der Underwriters Laboratories Inc. tallscheibe, die den Namen „Feld­ bestätigt. Die Leistungen liegen im quelle“ trägt, weil sie elektrostatisch Bereich von einigen hundert Watt. aufgeladen wird und demzufolge Noch leistungsfähiger nämlich ein elektrostatisches Feld erzeugt. im Kilowattbereich angesiedelt ist So wie ein durch Reiben elektrosta­ der australische „lutec-converter“ tisch aufgeladenes Kunststofflineal (LEA electric producing device, bekanntermaßen Papierschnipsel http://www.lutec.com.au/), der über anzieht (die meisten Leser werden dies aus der Kindheit kennen), so zieht die rot gezeichnete Feldquel­ le die hellblau gezeichneten Rotor­ blätter an, wobei die anziehenden Kräfte in die Richtungen der dun­ kelblauen Pfeile zeigen. Lagert man den Rotor in geeigneter Weise, so kann man verhindern, dass er zur Feldquelle hochfliegt. Vielmehr Elektrostatischer Rotor führt die tangentiale Komponen­ zur Wandlung von te der Anziehungskräfte zu einer Vakuumenergie Drehung des Rotors – und jetzt Die rote Metallscheibe wird kommt der entscheidende Trick: elektrostatisch aufgelaDa die Ladung nicht von der Feld­ den, erzeugt ein elektriostaquelle abfließen kann, wird die Dre­ tisches Feld und zieht die hung endlos fortlaufen, ohne dass blauen Rotorblätter an. Da ein Strom fließt. Der Rotor kann die Ladung nicht von der also eine mechanische Leistung Feldquelle abfließen kann, abgeben, ohne eine elektrische Lei­ wird die Drehung endstung zu verbrauchen. Dass dies tat­ los fortlaufen, ohne einen sächlich der Fall ist, hat der Autor Stromfluss zu erzeugen.

nicht nur in einer Kooperation mit der Universität Magdeburg nach­ gewiesen, sondern auch in der einschlägigen Fachliteratur publi­ ziert. Eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Publikationen ist open-source zugänglich auf der Internet-Seite des Autors: http:// www.ostfalia.de/cms/de/pws/ turtur/FundE

Wir können getrost viel mehr als das Billiardenfache unserer gesamten Erdmasse verheizen, ohne das Universum merklich zu entleeren.

Mit dieser Wandlung von Vaku­ umenergie in mechanische Rotati­ onsenergie ist zwar deren praktische Nutzbarkeit erstmals auf Universi­ tätsniveau nachgewiesen, aber der praktische Nutzen beläuft sich le­ diglich auf ein wissenschaftliches Grundlagenexperiment. Die ge­ wandelte Leistung beträgt bei einem Rotor von 64 Millimeter Durchmesser gerade eben 150 Nanowatt und dies bei einer Spannung von 30.000 Volt. Bedenkt man, dass die Menschen auf unserer Erde derzeit eine Leistung in der Größenordnung von ca. 1.500 Exajoule pro Jahr benötigen, dann ist sofort klar: Der elektrostatische Rotor ist ein klares Grundlagenexpe­ riment, aber die Energieversorgung der Menschen erfordert völlig ande­ re Anlagen.

Bau größerer Anlagen durchgerechnet

Um die Konstruktion derartiger Va­ kuumenergie-Systeme zu ermöglichen, hat der Autor ein grundle­

gendes Berechnungsverfahren für magnetische Vakuumenergie-Kon­ verter aller Art entwickelt. Darauf ba­ sierend hat er zwecks rechnerischer Prüfung dieses Verfahrens einen Vakuum­energie-Konverter in der Theorie konstruiert und dessen Be­ trieb auf dem Computer simuliert. Bei entsprechender Einstellung des Systems lässt sich Vakuumenergie in Bewegungsenergie der Magne­ trotation und in elektrische Energie des Schwingkreises wandeln, sodass dem System sowohl mechanische als auch elektrische Energie entnommen werden kann. Größe und Leistung der Maschine sind skalierbar. So könnte man z.B. die Abmessungen und die Leistung einer handelsüb­ lichen Bohrmaschine erreichen – nur ein Versorgungskabel wird nicht benötigt. Sehr gerne würde der Autor die hier in der Theorie entwickelte Kon­ struktion zur Nutzung von Vaku­ umenergie in die Praxis umsetzen, doch leider fehlen ihm dazu die Möglichkeiten. Nun wird die Zukunft erweisen, ob sich aus der Energieproblematik eine leichte Wende hin zu Windkraft und Solarzellen ergibt, die nicht um das Problem der Energiespeicherung und der Akkumulatoren mitsamt der damit verbundenen chemischen Abfälle umhinkommt, oder eine Re­ volution hin zu Vakuumenergie-Ge­ neratoren mit einer Verfügbarkeit rund um die Uhr. Diese Energiever­ sorgung würde eine Energiespeiche­ rung überflüssig machen und wäre darüber hinaus extrem kostengün­ stig, da man nur die Maschine kau­ fen müsste, aber keine Substanzen als Energieträger.

i Claus Wilhelm Turtur ist promovierter Physiker und Professor an der FH Wolfenbüttel, Erfinder und Autor des Buches "Wandlung von Vakuumenergie elektromagnetischer Nullpunktsoszillationen in klassische mechanische Energie.


WISSEN

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Die geheimnisvollen Meridiane der TCM

Leonardo Vintiñi

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ie Kenntnisse über die Meridiane und deren Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin sind bereits Jahrtausende alt. Dennoch scheinen sie bis heute ihre Geheimnisse nur zögerlich preiszugeben. Wie kann man die Meridiane aufspüren? Was für eine Rolle spielen sie? Welche Aussagen macht die aktuelle Forschung auf diesem Gebiet? Die Meridiantheorie hat eine lange Geschichte und wurde innerhalb der chinesischen Medizin kontinuierlich weiterentwickelt. Die erste systematische Aufzeichnung der Meridiane mit genauer Angabe ihrer Positionen erfolgte bereits vor 2.000 Jahren im „Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“ (Huangdi Neijing ). Die chinesische Medizin glaubt, dass durch die Meridiane das Qi (Chi), die Energie im menschlichen Körper strömt. Die Meridiane sind mit den Organen verbunden und verteilen sich im ganzen Körper. Das Meridiansystem spielte eine wichtige Rolle in der Physiologie, der Pathologie und bei der Vorbeugung von Krankheiten. Die alten chinesischen Ärzte waren davon überzeugt, dass das Universum lebendig ist und eine harmonische Beziehung zwischen dem Himmel und allen Dingen auf der Erde bewahrt werden sollte. Diese Sichtweise begleitete nicht nur die chinesische Medizin, sondern war auch unmittelbar mit der Physik, Astronomie, Geografie und Philosophie verbunden. Der heutigen modernen Medizin allerdings scheint der Zugang zu diesem alten Wissen versperrt zu sein. Bei Diskussionen zu diesem

Thema werden von westlichen Medizinern oft Zweifel über die Existenz von Meridianen und dem Fluss des Qi vorgebracht. Es ist jedoch eine Tatsache, dass jeder Mensch Meridiane besitzt; obwohl sie nicht anzufassen oder direkt zu sehen sind, können sie unter bestimmten Bedingungen sichtbar gemacht werden. Laut Studien chinesischer Wissenschaftler weist etwa ein Prozent der Bevölkerung eine Empfindlichkeit in den Meridianen auf. Chinesische Forscher haben sich der Herausforderung gestellt, das Meridiansystem mithilfe wissenschaftlicher Methoden nachzuweisen. Ein Mitarbeiter der chinesischen Akademie der Wissenschaften konnte ein äußerst empfindliches Messinstrument entwickeln und fand heraus, dass es Linien im Körper gibt, die schwach leuchten. Sie emittieren zweieinhalbmal mehr Licht als ihre Umgebung und verlaufen entsprechend den aus der chinesischen Medizin bekannten Meridianen. Diese linienförmigen Bereiche weisen außerdem einen geringeren elektrischen Widerstand auf als die sie umgebenden Gebiete. Wird ein Tracer (eine radioaktive Substanz, die in Röntgenaufnahmen sichtbar ist) in einen Akupunkturpunkt eingespritzt, verbreitet sich die Injektion innerhalb des Körpers entlang der Meridiane. Professor Li Dingzhong, Wissenschaftler, renommierter Gelehrter und Experte auf dem Gebiet der Meridiane, beobachtete in 305 Fällen dass sich die Herde von Hautkrankheiten entlang von Meridianen ausbreiteten. Diese Entdeckung löste einen Schock in der internationalen Medizin aus. Sein Buch „Das Meridian-Phänomen“ wurde in Japan veröffentlicht. Die Forschung auf dem Gebiet der Meridiane ist größtenteils noch immer auf phänomenologische Studien beschränkt und weit davon entfernt, das gesamte System und das Qi darzustellen, geschweige denn die sich darum rankenden Rätsel vollständig zu lösen. Sollten diese Fragen einst gelöst werden, würde das sicher eine wissenschaftliche Revolution bedeuten. Dr. Benjamin Kong aus Schweden und Dr. Xiu Zhou aus Deutschland sind die leitenden Herausgeber der China Research Group.

i Meridiane Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin durchziehen die Meridiane den gesamten Körper kreuz und quer. Sie sollen sogar zahlreicher sein als die Blutgefäße. Im Gegensatz zu den Blutgefäßen gibt es offene Stellen an der Körperoberfläche, die als Akupunkturpunkte bezeichnet werden. Ist der Körper eines Menschen krank, werden bestimmte Akupunkturpunkte mit Nadeln behandelt. Das sind Punkte entlang der Meridiane, die mit einem Organ in Verbindung stehen können. In den Meridianen fließt das Qi. Kann das Qi an einer Stelle im Körper nicht fließen (wenn es an dieser Stelle eine Unterbrechung des Energieflusses gibt) entsteht dort Krankheit. Die Krankheit zu behandeln erfordert, den Fluss des Qi anzuregen und wiederherzustellen. Gelingt dies, kann mit Genesung gerechnet werden. Akupunktur ist unglaublich vielfältig, hängt aber sehr von den Fähigkeiten des Arztes ab. Mit Akupunktur kann ein Embryo vor der Geburt im Mutterleib zum Drehen veranlasst werden. Es gibt sogar eine sehr effektive Methode zur Behandlung von Schizophrenie.

F o t o : C AT R OO N E Y/ T h e E p o c h T i mes

Dass Akupunktur heilen kann, wird heute auch von vielen westlichen Medizinern eingeräumt. Warum aber ist es so schwierig, die Wirkmechanismen sichtbar zu machen?

Darstellung von Akupunkturpunkten und Meridianverläufen des menschlichen Körpers.

Kooperationsbereitschaft versus Angepasstheit

Ginger Chan

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n gesellschaftliche Normen angepasste Personen versuchen, mit der Masse zu gehen. Es kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass sie mitziehen, wenn es um das Gemeinwohl einer größeren Gruppe geht. Forscher an der Universität von East Anglia, Großbritannien, entwarfen ein Spiel, um zu messen, in welchem Umfang Teilnehmerpaare miteinander kooperieren und sich unterschiedlichen Niveaus sozialer Angepasstheit zuordnen lassen. Sie entdeckten, dass Gruppen, die aus Konformisten bestehen, dazu tendieren, sich unkooperativ zu verhalten. Im ersten Teil des Experiments

wurden die Teilnehmer danach eingestuft, in welchem Maß sie sich angleichen wollten, also nach ihrem „Sozialeifer“. Dann wurden sie nach ihrer Einstellung zum Thema „Steuern zahlen“ befragt. Die Personen mit einem größeren Sozialeifer wurden als Konformisten beurteilt; wie erwartet zeigten sie eine größere Bereitschaft, Steuern zu zahlen, um der sozialen Norm zu entsprechen. Im zweiten Teil des Experi-

ments wurden Paare aufgrund ihres Konformitätslevels gebildet. Sie sollten Gelder für gemeinnützige Projekte vergeben. Dabei ging es eigentlich um das Zahlen von Steuern. Die Spielgestaltung war so ausgelegt, dass ein kooperatives Verhalten den Vorteil beider Parteien gesehen hatte, während eine unkooperative Spielweise auf den Vorteil des weniger kooperativen Mitspielers bedacht war. Obwohl der bekundete Wille,

F o t o : j o h n M o o re /G etty Images

Es scheint kontraintuitiv zu sein, aber angepasste Mitarbeiter müssen nicht unbedingt kooperationsbereiter sein als weniger angepasste.

Konformisten passen sich zwar der Masse an, tendieren anscheinend aber nicht dazu, zum Wohl aller zu handeln.

Steuern zu zahlen größer war, legten die Teilnehmer mit einem höheren Konformitätslevel eine weniger kooperative Spielweise an den Tag und verteilten nicht so viel von ihren Mitteln wie ihre weniger angepassten Mitspieler. „Im Gegensatz zu unseren Erwartungen bedeutet Angepasstheit nicht auch Kooperationsbereitschaft“, sagte Mitautor Dr. Piers Fleming in einer Pressenachricht. „Ihr ‚Sozialeifer‘ führt Men-

Es wird vermutet, dass die mangeln­ de Kooperation­s-­­ bereitschaft ‒ vorausgesetzt das Gros verhält sich nicht kooperativ – gerade aus der Angepasstheit resultiert.

schen eigentlich nicht dazu, dass sie sich kooperativer verhalten.“ „Eigentlich erwartet man, dass sich Leute, deren Sozialeifer auf einem hohen Niveau liegt, gern bei Bemühungen anderer einbringen; stattdessen sind angepasste Personen weniger hilfsbereit. Vermutlich deswegen weil sie sich nach den weniger hilfsbereiten Mitgliedern des Teams richten.“ Die Forscher untersuchten weiterhin die Auswirkung von positivem Feedback auf das Kooperationsniveau. Sie entdeckten, dass nur Teilnehmer-Paare mit geringer Angepasstheit bereit waren, eine größere Spende zu geben. „Obwohl hochgradig angepasste Leute in dieser Studie vorgaben, eher dazu bereit zu sein Steuern zu zahlen, ist es aufgrund ihres Strebens nach Konformität unwahrscheinlich, dass sie mehr zahlen als zuvor ihr Partner“, erwähnte Koautor Professor Daniel Zizzo in der Pressenachricht. „Im Gegenteil, wenn man die weniger angepassten Teilnehmer dazu ermutigte, waren sie – ungeachtet der Investitionen ihres Partners – sogar bereit, mehr auszugeben. Das führte im Spiel zu größeren Investitionen für

beide und bewirkte einen positiven Kreislauf zu gegenseitigem Nutzen. Die Studie wurde in der Augustausgabe von Personality and Individual Differences (Persönlichkeit und individuelle Unterschiede) veröffentlicht.

Vorschau Der Luzifer-Effekt Was kann dazu führen, dass eine Person sich mit Menschen verträgt, die sie zum Opfer machen (auch als Stockholm-Syndrom bekannt)? Welche psychische Veranlagung führt dazu, dass die Opfer ihre Täter sogar öffentlich in Schutz nehmen und verteidigen?


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Menschen und Meinungen

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F o t o s : J i a n x i n Wa n g / T h e E p o c h T i m es

Wie Hip-Hop Afrikas Mädchen hilft

Fatou M. Diatta, genannt Sister Fa, singt Lieder, die das Leben der Menschen verändern. Durch Musik erreicht sie ihre Herzen.

Mit Musik verändert sie die Welt von afrikanischen Mädchen – ein Dorf nach dem anderen. Die senegalesische Hip-Hop-Königin Sister Fa singt gegen die Beschneidung von Frauen. Anke Wang

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ie afrikanische Musikerin Sister Fa lässt in einer Gesellschaft, in der die Stimme der Frauen wenig zählt, ihre Stimme und ihre Botschaften erklingen. Die Wahlberlinerin fährt regelmäßig nach Afrika, um über Menschenrechte, speziell Genitalverstümmelung bei Mädchen und die Folgen, aufzuklären. Die Menschen hören ihr zu, lernen, tanzen und singen schließlich sogar mit. So hat sie erreicht, dass viele Gemeinschaften, auch ihre eigene, mit einer Deklaration die Praktiken des Schneidens abgelehnt haben. Epoch Times sprach mit Sister Fa alias Fatou M. Diatta über die Musik, die Praktiken der „Beschneidung“ und wie diese durch Aufklärung abgeschafft werden kann. Mit 18 Jahren bringt sie im Senegal ihr erstes Tape mit Rapmusik heraus. Bald wird sie als „beste Neuentdeckung des Jahres“ auf den senegalesischen Hip-Hop Awards gefeiert, ihre Musik wird auf verschiedenen westafrikanischen Sendern veröffentlicht. Die satte, melodiöse Mischung ihrer Musik aus Rap, Reggae, Soul, afrikanischen Klängen und Pop ist völkerübergreifend und ihre Lieder singt und rappt sie mit warmem Timbre auf Französisch und in den afrikanischen Sprachen Mandinka, Wolof und Diola. Als es für sie richtig losgeht, trifft sie eine schwierige Entscheidung. Der afrikanische Musikstar folgt im Jahr 2006 der Liebe nach Deutschland und lebt seitdem mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter in Berlin. Sie muss von vorn anfangen. Als sie zu Hause ein Lied schreibt, in dem sie ihre Erfahrungen verarbeitet, ermutigt sie ihr Schwiegervater mit den Worten: „Ich denke, es ist wirklich Zeit, das Tabu zu

brechen“ und ihr wurde klar: „Er hat Recht.“ Diatta beginnt sich gegen das Beschneiden von Mädchen zu engagieren und teilweise aus eigener Kasse, teilweise mithilfe des GoetheInstituts, Hilfsprojekte zu starten. Sie verwendet die Musik, den Hip-Hop, als Instrument, um heiße Themen wie die „Beschneidung“ von Mädchen anzusprechen, von der sie selbst betroffen ist. Ohne Selbstmitleid, aber mit viel Rhythmus erreicht ihre Musik viele Menschen. Im September wird sie sich mit Künstlern aus anderen Teilen Afrikas und Helfern treffen, um die Botschaft der Unversehrtheit in deren Heimat weiterzutragen. Das ist jedoch erst ein Anfang. Im Jahr 2012 wird Diatta erneut nach Afrika reisen, um verschiedene Gemeinschaften zu unterrichten und ihnen auch Videos von Dörfern zu zeigen, die, nachdem man die Menschen informiert hatte, öffentlich deklariert hatten, ihre Mädchen nicht mehr zu beschneiden.

denn sie dachten, die Wunde würde dadurch schnell verheilen. Eine von ihnen hatte es aus dem Krankenhaus mitgenommen, in dem sie arbeitete. Doch die Wunde infizierte sich. Die Frauen wussten, „Beschneidung“ von Mädchen ist eigentlich verboten und wagten nicht, die Babies ins Krankenhaus zu bringen aus Angst vor dem Gefängnis. Sie behielten die zwei Babies zu Hause, bis sie gestorben waren.“ Der Tod der beiden Kinder ließ das intelligente Mädchen nicht mehr los. „Das war eines der Schlüsselerlebnisse, die mich dazu gebracht haben, meine Musik zu benutzen, um die Gesellschaft zu sensibilisieren.“ Nach dem Tod ihrer Mutter ging sie zurück nach Dakar. Dort fand sie heraus, dass das Beschneiden von Mädchen – was für sie normal, eine Tatsache des Lebens war – verboten ist.

Informieren statt zu bekämpfen

Durch Musik erreicht sie die Herzen der Menschen und unterrichtet über die verschwiegenen oder für „natürlich“ gehaltenen Tatsachen des FGC. Eines ihrer Ziele auf einer ihrer Touren durch den Senegal ist, die nächste Elterngeneration zu informieren, um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, die eigenen Kinder nicht beschneiden zu lassen. Dabei geht sie vor Ort in die Schulen. „Es war sehr schwierig für mich, die Erlaubnis zu bekommen, in die Schulen zu gehen, um mit den Kindern zu sprechen. Die Lehrer waren verunsichert, ob die Eltern der Kinder das akzeptieren würden oder nicht.“ Die betroffenen Frauen und ihre Familien sind selbst Fachleute, was die Folgen des Beschneidens der Frauen angeht. Zögerliche Lehrer und Schüler blühen auf, nachdem Diatta offen über ihre Erfahrungen spricht und singen zum Schluss sogar händeklatschend und aus voller Brust „Non a l’excision“ (Nein zur Beschneidung). Diatta ist der Ansicht, die Regierung im Senegal könnte wesentlich mehr tun, um die Informationen über das Verbot und die Gefahren dieses Brauchs an die Bevölkerung zu bringen.

„Ich ‚kämpfe‘ definitiv nicht gegen FGM (Genitalverstümmelung), ich versuche, den Gemeinden die guten Informationen zu bringen und ihnen etwas über die Konsequenzen zu erklären, durch kulturelle Dinge, wie Theater und Musik. Wir versuchen auch, die jungen Leute in den Schulen zu erreichen und mit ihnen über Menschenrechte zu sprechen. Wir sind nicht dabei, gegen FGM zu kämpfen, sondern möchten die Folgen dieser Praktiken sensibilisieren.“ Unterstützung erfährt sie durch ihren Vater, den Lehrer Ibrahima Diatta. FGM, auch female genital cutting, bedeutet „Beschneiden der weiblichen Genitalien“. Als Mädchen schickten ihre Eltern sie – ein keckes Kind aus der Hauptstadt Dakar – aufs Land. Dort sollte sie wohl in die Obhut einer strengeren Erziehung und die Erfahrung eines härteren Lebens kommen. In ihrer Erinnerung dauerte der Dorfaufenthalt nicht ganz ein Jahr. Erfahrungen, die sie prägten, hat sie dort gemacht. An jenem Ort wurde sie Zeuge vom Sterben zweier kleiner Mädchen. „Diese zwei Babies starben. Eins war aus der Nachbarschaft, sie verwendeten ein chemisches Produkt, eine Art Bleiche, Puder, welches man auch in den Windeln verwendete,

Unterwegs in Afrikas Dörfern und Schulen, um Bewusstsein zu schaffen

Schneiden ist keine Folklore

Laut der Menschenrechtsorganisa-

tion Terre des Femmes e.V. leben in Deutschland über 20.000 Frauen, die auch von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind. Um Kinder vor dem Beschneiden zu schützen, sieht Diatta in erster Linie die Medien, Ärzte und Hebammen in der Pflicht. „Jede Tradition und Kultur, die Krankheit und Tod bringt, ist etwas, das man wirklich abschaffen sollte. Geld zu geben hilft nicht viel, aber diese Praktik wird nicht nach Europa gebracht, wenn sie in Afrika nicht mehr existiert. Die Menschen sollten keine Berührungsangst haben. Mittlerweile sprechen die Menschen über dieses Thema, sie sprechen in der Kirche, in der Moschee, in der Schule, sogar auf der Toilette darüber!“

Afrika ist fähig, sich selbst zu helfen

Diatta sieht einen der Gründe, dass manche Hilfsorganisationen wenig Erfolg haben, in deren Herangehensweise und Ausdrucksweise. „Im französischen Wort für ‚verstümmeln‘ ist die Bedeutung einer böswilligen, verletzenden Absicht enthalten. Daher verwende ich das Wort ‚beschnitten‘. Für mich war es eine Art von Verstümmelung, denn ich bin nicht mit einem vollständigen Körper aufgewachsen, etwas an meinem Körper fehlt. Meine Mutter war keine barbarische Frau, sie war eine sehr liebenswerte Frau. Sie hat versucht, mich vor einer Gesellschaft zu schützen, die unbeschnittene Frauen marginalisiert. Ohne ‚Beschneidung‘ kann eine Frau kein Wasser reichen, nicht kochen, nicht an den Zeremonien teilnehmen oder heiraten. Die Mütter möchten nur ihre Kinder vor der eigenen Gemeinschaft schützen. Ich bin ein Opfer, ich weiß, wovon ich rede.“ Diatta schätzt sehr die Herangehensweise der von UNICEF geförderten Nichtregierungsorganisation Tostan mit Sitz im Senegal. Diese arbeitet vor allem mit praxisbezogener Bildung von Hygiene bis Radioprogrammen und unterstützt Gemeinschaften mit Mikrokrediten. Eine UNICEF-Studie hat gezeigt, dass unter den von Tostan geschulten Gemeinden, über 4.600 Dörfer, die öffentlich angekündigt hatten, die „Beschneidung“ von Mädchen zu beenden, zehn Jahre später 77 Prozent diesen Brauch tatsächlich

„Ohne ‚Beschneidung‘ kann eine Frau kein Wasser reichen, nicht kochen, nicht an den Zeremonien teilnehmen oder heiraten. Ich bin ein Opfer, ich weiß, wovon ich rede.“ Sister Fa, Fatou M. Diatta

aufgegeben hatten. In diesen Dörfern muss kein Mädchen mehr fürchten, eine Außenseiterin zu sein, wenn sie unversehrt ist.

i Die Fakten FGM ist eine 3.000 Jahre alte soziale Konvention, die keine religiöse Grundlage hat und von Christen wie Moslems, vor allem in Teilen Afrikas und Asiens, betrieben wird. Es gibt verschiedene Formen der „Beschneidung“, bei der teilweise oder völlig die äußeren Geschlechtsorgane der Mädchen und Frauen abgeschnitten werden. Bei der „pharaonischen Form“ werden die Stümpfe der Labien zusammengenäht, ein Objekt – wie ein Strohhalm – wird so eingebracht, dass eine winzige Öffnung bleibt, die oft zu klein ist, um ungehindert urinieren oder menstruieren zu können. Der Begriff weibliche „Beschneidung“ wird oft verwendet, um diese mit der männlichen „Beschneidung“, dem Entfernen der Vorhaut, gleichzusetzen. Aussagekräftiger ist jedoch „weibliche Genitalverstümmelung“, auf Englisch Female genital mutilation, FGM, zu benutzen, auch female genital cutting, „Schneiden der weiblichen Genitalien“, FGC, wird häufig verwendet. Einschnitt in die Gesundheit Viele der überlebenden Frauen leiden ihr Leben lang unter gesundheitlichen Problemen, teils ohne zu wissen, dass diese nicht frauentypisch sind, sondern von der „Beschneidung“ verursacht sind. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation erhöht sich das Risiko für den Tod von Mutter und Kind bei der Geburt proportional, je schwerwiegender die Verstümmelung ist. Die Länder, die Frauen beschneiden, gehören zu den Ländern mit der höchsten Sterblichkeitsrate bei der Geburt.


Wo Frankreich am französischsten ist Seite 19

Der neue Audi A6 – zur richtigen Zeit Seite 17

Die Rätsel der chinesischen Schriftzeichen Seite 20

Teezeremonie: Reinigung von Geist, Herz und Körper Das geistige Erbe des Ueda Shigeyasu: Die Teezeremonie des Kriegers kultiviert Gelassenheit, Kraft, Eleganz und Höflichkeit.

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ie verschiedenen traditionellen Arten der Teezeremonie aus Japan zeichnen sich durch ihre erhabene Anmut und Eleganz aus und wurden zu einer eigenen Kunst perfektioniert. Die japanische Teezeremonie inspirierte wiederum andere Kunstformen wie Architektur oder Blumenstecken. Im 9. Jahrhundert wurde der Tee von China aus nach Japan eingeführt und es entwickelten sich Teezeremonien, die in einem engen Zusammenhang mit dem Buddhismus stehen. Die Vollkommenheit des japanischen Buke Sado, was so viel wie „Teezeremonie im Krieger-Stil“ bedeutet, geht auf Ueda Shigeyasu zurück, der als General unter dem bekannten Herrscher Toyotomi Hideyoshi der MomoyamaZeit (1573-1603) diente. „Soko“, „Souko“ ausgesprochen, war der buddhistische Name des Generals, den er nach seiner Einweihung zum Mönch erhalten hatte. Ueda Soko perfektionierte die Teezeremonie der Krieger. Soko (1563-1650) war als mutiger Krieger bekannt und auch als ein Mann von erlesenem Geschmack und einer Leidenschaft für die Teezeremonie. Soko lebte in einer Zeit, die durch häufige Kriege gekennzeichnet war. Unsicherheit und Unruhe waren ständige Begleiter im Leben der Menschen. Das Wesen der Teezeremonie und die ihr innewohnende Kraft konnten Geist und Wille auf ein höheres spirituelles Gefilde heben.

F O T O : U E D A R Y U - WA F U D O U / T H E E P O C H T I M E S

Xiao Lei

Die Schule, die die Teezeremonie des Kriegers lehrt.

Er lernte die Kunst von dem berühmten Teezeremonie-Meister „Sennorikyu“. Nach dem Tod des Meisters lernte Soko unter dessen bestem Schüler „Furuta Oribe“. Soko verband Sennorikyus Gelassenheit mit der Eleganz Oribes und entwickelte daraus seine unverkennbare „Ueda Soko Teezeremonie“. Dabei werden die Normen des Krieger-Stils genauestens beachtet und männliche Kraft gleichzeitig mit weiblicher Eleganz verkörpert. Der General war außerdem ein hervorragender Garten- und Landschaftsarchitekt. Historischen Aufzeichnungen zufolge entwarf

und konstruierte er den Garten namens „Shukkeien“, heute eine bedeutende touristische Attraktion in Hiroshima. In diesem Garten stehen Teehäuser, ein Hof im japanischen Wafudou-Stil, die Bibliothek und der Lesesaal der Soko-Familie, alles im Ueda Soko-Stil mit der charakteristischen Architektur der Edo-Zeit. Die Gebäude beherbergen eine beeindruckende Anzahl an Büchern und alten Gegenständen. Während der Edo-Zeit (16031867) wurde die Teezeremonie im Krieger-Stil durch die Asano-Familie verbreitet und später in die Ueda Soko integriert. Durch die

zentrale Lage im Stadtkern von Hiroshima zog die Schule viele Schüler an. Der aktuelle Schulleiter Soushi ist bereits der Leiter in der 16. Generation.

Der Geist der Teezeremonie

Die japanische Teezeremonie fördert ebenso wie die Kampfkunst die Entwicklung des Charakters, dessen vier wichtigsten Eigenschaften Freundlichkeit, Respekt, Reinheit und Gelassenheit sind. Sennorikyu sagte einst, diese Werte umschreiben am besten den grundlegenden Geist der Teezeremonie. Sanftmut fördert die Harmonie und wirkt sich sehr positiv auf

zwischenmenschliche Beziehungen aus. Wenn Besucher eine Tasse Tee in einem Teehaus probieren, erfahren sie oft, wie vornehm eine Teezeremonie ist, denn egal, ob jemand Gast oder Gastgeber ist, Worte wie „nach Ihnen“ und „lassen Sie sich Zeit“ sind häufig zu hören. Aus den vielen Gegenständen der Teezeremonie sticht die Bambus-Teekelle heraus. Die Legende besagt, während Soko auf die Ankunft der feindlichen Truppen wartete, schnitzte er eine Teekelle aus einem Stück Bambus. Seine traditionellen Krieger-merkmale wie Mut und Gelassenheit begeisterten Generationen bis zum heutigen Tag. Solch eine wertvolle Bambusteekelle von Soko ist im Besitz des derzeitigen Schulleiters von Ueda Soko.

Das Treffen mit dem Schulleiter

Die Epoch Times traf im Frühjahr den Schulleiter Herrn Ueda Soukou in der Hiroshima Ueda SokoSchule. Herr Ueda zeigte uns, wie man sich geistig und körperlich auf eine Teezeremonie vorbereitet. Die körperliche Vorbereitung umfasst Arbeiten wie den Hof keh-

ren, das Tee-Set zu reinigen und Nachspeisen vorzubereiten. All diese Tätigkeiten müssen aus vollem Herzen kommen, denn dies wird von den Gästen wahrgenommen und geschätzt, teilte uns Herr Ueda mit. Er erklärte auch, dass das Etikett des Ueda-Stils mit seinen geradlinigen Bewegungen einzigartig ist und für Krieger steht, die während des Reitens Pfeile abschießen. Ein ganz wichtiger Gegenstand der Teezeremonie der Krieger ist der Fächer. Der Fächer symbolisiert das Schwert des Kriegers und wird beim Grüßen und im Gespräch mit den Gästen feierlich eingesetzt. Aber die eigene Geisteshaltung und Einstellung sind der eigentliche Schlüssel des Studiums und der Würdigung der Teezeremonie. Wichtiger als der Geschmack des Tees ist die Disziplin des Teezubereiters, der seine Fähigkeiten in konsequenter, regelmäßiger Übung erwirbt, indem er sein aufrichtiges und selbstloses Gemüt darin kultiviert, andere vor das eigene Selbst zu setzen.

„Stylectrical. Nicht nur vom Apple Elektrodesign“

Design, das Innovation bewirkte

In der Ausstellung wird die Apple-Produktpalette, die unter Ive entwickelt wurde, mit rund 100 Produkten erst-

mals im Museum gezeigt. Darunter befinden sich auch selten gesehene Geräte wie das „eMate 300“, ein für den Schulbetrieb entwickelter Laptop aus dem Jahr 1997, der „iMac Blue Dalmatian“ und der erste Flachbildschirm des Unternehmens Apple. Auch brandneue Produkte, wie das iPhone 4, das MacBook Air und das iPad 2 werden präsentiert und können teilweise ausprobiert werden. Verschiedenste Faktoren, wie Material, Form, Funktion und Bedienung spielen beim Design von Elektrogeräten eine Rolle. Stylectrical gibt Einblicke in diese komplizierten Entwicklungsschritte und Abläufe der Produktgestaltung, nicht nur am Beispiel Apple. Durch zahlreiche andere Produktdesigns aus dem Bestand des Museums für

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Der Apple eMate 300 war ein stylischer Laptop für Schüler, Baujahr 1997. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.

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inst sahen alle Computer beige oder grau und irgendwie gleich langweilig aus. Dann aber kam die Innovation: Jonathan Ive wurde 1997 Chefdesigner von Apple. Er fand schneeweiße Computer, hier und da lichtdurchlässige Kunststoffe und den gezielten Einsatz von Farbe viel attraktiver. Und Millionen Kunden teilten seinen Geschmack. Zum ersten Mal wird ist das Design der Apple-Computer Thema einer Ausstellung: Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg würdigt es vom 26. August 2011 bis zum 15. Januar 2012 kulturwissenschaftlich. Unter dem Titel „Stylectrical. Von Elektrodesign, das Geschichte schreibt“.

Kunst und Gewerbe Hamburg wird dieser Hintergrund vertieft. Eine Verbindung wird u.a. zum deutschen Elektrogerätehersteller Braun und dessen einstigem Chefdesigner Dieter Rams gezogen.

Design, das bis heute Trends prägt

Anhand des Beispiels „Apple“ wird gezeigt, wie konsequentes Design das Erscheinungsbild einer Marke prägt und entscheidend zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt. Im Fall von Apple so nachhaltig, dass die Produkte großen Einfluss auf die Kultur der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ausüben konnten. In Kooperation mit dem red dot institute und dem EPEA Internationale Umweltforschung GmbH konnte der Ausstellung „Stylectrical“ ein weiteres Trendthema hinzugefügt werden, nämlich die Wirkung des Designs in Wirtschaft und Umwelt. (rf)

i „Stylectrical. Von Elektrodesign, das Geschichte schreibt“ Vom 26. August 2011 bis zum 15. Januar 2012 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; www.mkg-hamburg.de Steintorplatz 20099 Hamburg Di bis So: 11 - 18 Uhr Do: 11 - 21 Uhr


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GESUNDHEIT

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Telemedizin ermöglicht bei Parkinson genauere Therapieanpassung D

as genaue Einstellen der Medikamente ist essentiell wichtig für die richtige Therapie des Morbus Parkinson. Sofort können sich bei zu viel oder zu wenigen Medikamenten starke Nebenwirkungen bemerkbar machen oder die Muskeln des Patienten bis zur Bewegungsunfähigkeit starr werden. Ein interaktives Therapiekonzept mithilfe von Internet und Videokamera soll nun eine noch genauere Beobachtung des Patienten und folglich bessere Medikamentenanpassung ermöglichen. Diese auch als Schüttel- oder Zitterlähmung bekannte Krankheit ist in der Regel ein niederschmetterndes Urteil für die Betroffenen. Bei mehr als 250.000 Menschen in Deutschland machen sich immer stärker die Beschwerden von Steifheit, Zittern und verlangsamte Bewegung bemerkbar – Diagnose: Parkinson. Jahr für Jahr kommen dazu schätzungsweise 20.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Ursache für diese Krankheit liegt nach aktuellem Stand der Wissenschaft noch im Unbekannten. Vermutet werden genetische Faktoren sowie ein Zusammenhang mit Magen- und Darmerkrankungen. Beobachten lässt sich ein zunehmender Untergang von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin produzieren. Dadurch kommt es immer mehr zu einem Mangel an Dopamin im Gehirn. Dieser Botenstoff des Gehirns wird vor allem in Zellen der Substantia nigra im Hirnstamm produziert.

Auffwendige Medikamentenanpassung

Ein unsicherer, kleinschrittiger Gang mit Krückstock zusammen mit erstarrter Gesichtsmimik sind äußere Kennzeichen dieser Parkinson-Krankheit.

wechsel umgewandelt werden können, sodass die Nebenwirkungen des Dopamins auf den Körperstamm vermindert werden können. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung erhalten Patienten bis zu acht verschiedene Medikamente, deren Einnahme individuell auf den Tagesablauf des einzelnen Patienten abgestimmt werden muss.

F O T O : M V B - PA R K I N S O N . D E

Eine heilende Therapie gibt es bislang noch nicht. Daher wird mit einer Vielzahl von Medikamenten versucht, die Symptome der Krankheit zu lindern. Grundlage der Behandlung ist in erster Linie der Versuch, den Dopaminmangel auszugleichen. Die Patienten bekommen Medikamente, die erst innerhalb des Gehirns zu Dopamin durch Stoff-

F O T O : PAT R I C K B E R N A R D /A F P/G E T T Y I M AG E S

Der Arzt beobachtet und therapiert über die Videokamera und soll über diese Videodokumentation einen besseren Blick über den Patienten für genauere Therapie bekommen.

Über Videoaufnahmen kann der Arzt nun ein besseres Bild über den momentanen Gesundheitszustand des Patienten bei Parkinson gewinnen.

Bisher mussten die Patienten für diese schwierige Anpassung der Medikamente oftmals für mehrere Wochen in Spezialkliniken eingewiesen werden. Naturgemäß orientiert sich die Einstellung der Medikation dieser Patienten im Alltag in der Klink. Erschwerend kam in dieser Situation hinzu, dass vor allem ältere Parkinson-Patienten in der ungewohnten Klinikumgebung Angst, Halluzinationen und Verwirrtheit entwickelten und so oftmals eine wirksame medikamentöse Behandlung verhindert wurde. Anders ist das bei einer gezielten Einnahme von Tabletten, die sich an den Erfordernissen der Patienten zu Hause anpasst. Über 3.000 Parkinson-Patienten wurden bislang mit einer neuen Methode ambulant und videounterstützt zu Hause behandelt. Die genauere Einstellung der medikamentösen Therapie, die durch dieses Verfahren ermöglicht wird, ist das Hauptargument der betreibenden Kliniken wie das Universitätsklinikum Düsseldorf oder die Charité Berlin.

Einfache Bedienung – für alle Patienten geeignet

Für diese videounterstützte Parkinson-Therapie wird in der Wohnung des Patienten für 30 Tage eine Kamera mit einem Drucker aufgebaut. Das System ist direkt mit dem niedergelassenen Neurologen vor

Ort und einem Spezialisten für Bewegungsstörungen in der Klinik verbunden.

Ambulante Videotherapie hilft Ärzten, die beste Therapie für ParkinsonPatienten auszuwählen.

Die Bedienung dieses Systems gestaltet sich für die meisten Patienten als problemlos. Erfahrungen zeigen, dass auch ältere Menschen und ihre Angehörigen diese videounterstützte Parkinson-Therapie sicher durchführen können. Dreibis viermal am Tag soll der Patient zu verabredeten Zeiten die Kameraaufnahme auslösen und wird daraufhin durch ein Bewegungsprogramm geführt, um die aktu-

elle Beweglichkeit zu überprüfen und einzuschätzen. Nach abgeschlossenem Bewegungsprogramm schaltet sich die Kamera nach einigen Minuten automatisch ab. Außer bei besonderen Schmerzen oder neu aufgetretener Unbeweglichkeit reichen diese drei bis vier Videoaufnahmen am Tag aus für eine ausreichende Einschätzung der Beweglichkeit des Patienten. In besonderen Fällen kann die Kamera jederzeit rund um die Uhr für Aufnahmen gestartet werden. In der Klinik können die Ärzte durch die Videoaufnahmen ein genaues Bild vom tatsächlichen Grad der Erkrankung gewinnen. Die Fachärzte können sich somit zeitgenau über Schwankungen bei der Beweglichkeit informieren und dadurch gemeinsam die Einnahmezeiten und Dosierungen der Medikamente an den ganz persönlichen Tagesablauf und das häusliche Umfeld des einzelnen Patienten anpassen. Bei dieser videounterstützten Therapie fühlten sich die Patienten aktiv an der Therapie beteiligt und ernster genommen. Die bei Klinikaufenthalten häufigen depressiven Phasen blieben aus und die behandelnden Ärzte erlangen Einblick in das tägliche Leben mit den üblichen Essens- und Schlafzeiten des Patienten. Die Rückmeldungen zeigten eine Optimierung der Medikamenteneinstellung und eine bessere Beweglichkeit. (ps)


Gesundheit

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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Wang Jingwen

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ber ich weiß doch, dass da irgendetwas nicht stimmt!“ Man hat wiederkehrende „ Schmerzen, Müdigkeit und Unwohlsein und hat es genau im Gefühl, dass sich dadurch gesundheitliche Probleme ankündigen wollen. Dennoch sagen die Ärzte, es wäre alles in Ordnung bei den Organen, sie empfehlen Schmerzmittel oder sogar psychologische Hilfe, wenn es dann auch am Arbeitsplatz zu größeren Problemen kommt. Bei Fällen wie diesem, die die Krankenhausmedizin schnell an ihre Grenzen bringen, setzt das Wissen der chinesischen Medizin an und vermag den Körper wieder zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzufügen. Der Hauptunterschied zwischen der chinesischen und westlichen Medizin liegt darin, dass erstere in der traditionellen Kultur verwurzelt ist, während die westliche Medizin einen modernen Zweig der Naturwissenschaft darstellt. In der heutigen von westlicher Medizin geprägten Gesellschaft zweifeln die Menschen an der Wirksamkeit der chinesischen Medizin. Selbst im heutigen China ist die chinesische Medizin umstritten. Tatsächlich verließen sich die Chinesen in den letzten 5.000 Jahren bei

der Heilung ihrer Krankheiten und dem Schutz vor Seuchen auf die chinesische Medizin. Infolgedessen hatte die chinesische Medizin in der Geschichte Chinas entscheidend zum Bevölkerungswachstum beigetragen. Unter den über 300 Arten traditioneller Medizin, die es auf der Erde gibt, hat insbesondere die chinesische Medizin zunehmend an Popularität gewonnen. Die Wirksamkeit der chinesischen Medizin kann auch an der wachsenden Anzahl von Menschen gemessen werden, die sich entscheiden, sie zu studieren.

Neue Perspektiven bei Alzheimer oder Krebs

In erster Linie ist die chinesische Medizin eine Reihe praktischer Fertigkeiten für die Behandlung verschiedener Krankheiten. Sie behandelt Krankheiten von der gewöhnlichen Erkältung bis hin zu schweren Krankheiten wie Tumoren oder Herzerkrankungen. Viele Chinesen vertrauen in ihrem Alltag diesen Fertigkeiten. Professor He Yumin vom Shanghai Traditional Chinese Medicine Institute sagt: „Nehmen Sie zum Beispiel Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei dem die Lebenserwartung international zwischen vier und sechs Monaten beträgt. Trotzdem haben zwanzig von hundert Patienten, die hier in Shanghai von uns behandelt

wurden, noch drei bis fünf Jahre gelebt. Die meisten von ihnen konnten entweder keiner Operation oder keiner Chemo- oder Radiotherapie unterzogen werden.“ Im Volksmund heißt es ironischerweise: „Diejenigen, die in westlicher Medizin Heilung suchen, wissen normalerweise genau, woran sie sterben; Menschen, die in der chinesischen Medizin Heilung suchen, wissen normalerweise nicht genau, warum sie leben.“

gesund und krank sein, bei dem bei allen wichtigen physischen und chemischen Tests die Werte normal sind, aber der Patient dennoch alle Arten von Unwohlsein und sogar Schmerzen empfinden kann. Bei dieser Form von Krankheit stößt die westliche Medizin an ihre Grenzen. Aber genau hier zeigt die chinesische Medizin ihre Stärke, indem sie den Zustand des ganzen Körpers begutachtet und die daraus abgeleiteten Symptome analysiert.

Den ganzen Körper im Blickfeld

Fotografische Darstellung der Meridiane

Die westliche Medizin konzentriert sich auf das Beseitigen der Symptome, indem sie direkte Methoden verwendet. Also im Sinne von „Heile den Kopf, wenn der Kopf schmerzt; heile den Fuß, wenn der Fuß schmerzt.“ Die chinesische Medizin hingegen verfolgt eine ganzheitliche Methode bei der Analyse des menschlichen Körpers als Ganzes. Dabei wird der Körper als eine Ansammlung von miteinander verbundenen und in wechselseitiger Beziehung stehender Systeme betrachtet. Dieser ganzheitliche Ansatz in der chinesischen Medizin zeigt großes Potenzial in der Behandlung schwerer Krankheiten wie Krebs, Aids oder Alzheimer. Die Weltgesundheitsorganisation definiert den „Sub-Gesundheitszustand“ als ein Stadium zwischen

Die konventionelle westliche Medizin erkennt die Existenz der Meridiane oder Energiekanäle im menschlichen Körper nicht an, weil sie in der Anatomie nicht nachgewiesen werden können. Die KirlianFotografie ist eine wissenschaftliche Untersuchungsmethode, bei der Bilder über den menschlichen Körper gemacht werden können und auch Hinweise über den Gesundheitszustand des Körpers und der Organe hervorbringt. Mit einer speziellen Kamera werden hier weder Film noch eine Emulsion benötigt. Stattdessen können Bilder des „biologischen Plasmakörpers“ des Menschen mit dem Lichtblitz zwischen zwei Elektroden direkt aufgenommen werden. Ein solches Bild, das von einer Gruppe von Wissenschaftlern

F o t o : P h i l i ppe L o pe z /A F P/G ett y I m ages

Der wesentliche Unterschied zwischen chinesischer und westlicher Medizin

Das Schröpfen ist eine Methode zum sogenannten „Ausleiten“ in der westlichen Medizin, im Osten wird es als Beseitigung einer „Stagnation von Blut und Qi“ betrachtet.

an der Kirov State University aufgenommen wurde, zeigt im ganzen Körper viele helle Lichtfelder, die mit den Akupunkturpunkten und den Meridianen größtenteils übereinstimmen.

Über Jahrtausende bewährtes Wissen

Für Chinesen, die die chinesische Medizin wertschätzen, gibt es auch einen kulturellen Aspekt. Letztendlich verkörpert sie die traditionelle chinesische Kultur in jedem Aspekt, der mit der Gesundheit des Menschen zu tun hat. Wohingegen die westliche Medizin für „sehen heißt glauben“plädiert, folgt die chinesische Medizin dem Prinzip von Yin und Yang und der Philosophie der wechselseitigen Hemmung und Förderung. Die chinesische Medizin glaubt an die Existenz von Energiekanälen und Akupunkturpunkten, auch wenn sie vom

menschlichen Auge nicht gesehen werden können. Außerdem spricht die chinesische Tradition davon, dass jeder Gesundheitsaspekt sowohl eine körperliche als auch eine seelische Seite hat. Beide Elemente arbeiten zusammen und bilden eine vollständige Einheit. Die authentische chinesische Medizin hat ihre Wurzeln in der göttlich inspirierten chinesischen Kultur. Es ist sehr traurig, dass das Wesentliche der chinesischen Medizin durch die Vermischung mit westlich-naturwissenschaftlichem Glauben verloren gegangen ist. Was weitergegeben wurde, sind lediglich die Rezepte und Techniken. Im heutigen modernisierten China erhalten die Studenten, die chinesische Medizin studieren, Unterricht in westlicher Medizin, aber nicht in der Essenz und der Grundlage ihrer eigenen Kultur.

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leich zwei Internetläden der Extraklasse hat die Apothekerin Sabine Helbig aus Cham eröffnet: Die Versandapotheke Naturheilkundeshop24 und den Biobiene-Shop24. Hier gibt es jede Menge Heilsames und Gesundes. Und dazu eine Premium-Beratung.

Die ganze Palette der Heil- und Arzneimittel „Der Arzt behandelt, die Natur heilt“, sagte Hippokrates, der Begründer der westlichen Medizin. Und die Anwendungsgebiete für Heilung aus der Natur sind vielfältig. Apothekerin Sabine Helbig ist mit ihrer Leidenschaft für die besten Produkte, Ganzheitlichkeit und Einsatz für ihre Kunden in der Alruna-Apotheke in Cham tätig. Ihren Service und ihr Wissen stellt sie per Internet, aber auch für ganz Deutschland zur Verfügung. Ihre Versandapotheke und der Naturheilkunde-shop24 verstehen sich als ganzheitlicher Dienstleister: Die kostenfreie, persönliche Beratung per Telefon und E-Mail, natürlich durch pharmazeutisches Fachpersonal, ist ihr Markenzeichen. Naturheilkundeshop24 hebt sich auf diese Weise von vielen Medikamenten-Shops ab, die ihre Kunden zwar mit dem Preis locken, aber keinerlei Beratung bieten.

Bei Anruf: Beratung! Mit diesem besonderen Beratungsangebot gewann Frau Helbigs Premium-Shop nicht nur die Herzen vieler Kunden, sondern im Jahr 2008 auch Platz 1 beim „Excellence Award für Apotheken“, einem bundesweiten Wettbewerb. Aber der Naturheilkunde-shop24 berät nicht nur zum üblichen Apothekensortiment, sondern auch speziell zum Thema Alternativmedizin, wo er Tipps zu Therapiekonzepten und gesunder Ernährung bereithält. Das geschulte Team kennt sich bestens aus mit Themen wie Schüssler Salze, Ayurveda, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien, Aromatherapie, Homöopathie und Pflanzenmedizin und sogar mit Naturheilkunde für Tiere. Anrufen kann man zum Festnetztarif und wer seine Telefonnummer per E-Mail schickt, wird kostenlos vom Team zurückgerufen. Den Arztbesuch ersetzt der Anruf natürlich nicht. Gesundheit fängt mit der Ernährung an Die naturnahe und ganzheitliche Lebensart, die Gesundheit erhält und Krankheiten vorbeugt, fängt bei der Ernährung an. Um den Kunden solche hochwertigen Lebensmittel anbieten zu können, bekam Frau Helbigs ausgezeichnete Versand-Apotheke einen „Zwilling“, den Internetladen „Biobiene-shop24“. Der Laden führt ca. 10.000 Bioprodukte aus allen Lebensbereichen: Nahrungs- und Genussmittel, wie Kaffee, Snacks und Babynahrung, aber auch ein Feinschmeckersortiment, das mit Erzeugnissen wie Rosengelee und Whisky-Vanille-Trüffelcreme verwöhnt. Wer

denkt, dass das Angebot hier aufhören müsste, wird überrascht: Biobiene führt außerdem noch exklusive Naturkosmetik, das heißt Körperpflegeprodukte, die frei von schädlichen Chemikalien, synthetischen Farb- und Duftstoffen oder Mineralölen sind (Deodorants ohne Aluminium zum Beispiel). Dazu noch ausgesuchte Bücher, Produkte für Haustiere, Pferde und den Garten, biologische Waschmittel und vieles mehr. Auch zum Angebot von Biobiene wird der Kunde kompetent per Telefon beraten. Und das Ganze wird direkt nach Hause geliefert.

F O T O : I . F R I E D R I C H / P I X E L I O. D E

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Heilkundiges Onlineshopping in Apotheke und Bioladen

i Naturheilkunde-shop24 Telefon: 09971 - 9950000 · Telefon: 09971 - 996710 · Telefax: 09971 - 9950001 · info@naturheilkunde-shop24.de Biobiene-Shop24 Telefon: 09971 - 9967117 · Telefax: 09971 - 9950001 · info@biobiene-shop24.de Apotheke vor Ort Alruna-Apotheke, Schwanenstr. 2, 93413 Cham · www.alruna-apotheke.de FOTO: R A INER STUR M / PIXELIO.D E

FOTO: BA R BA R A ECKHOLDT/ PIXELIO.D E


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FITNESS

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Junge Künstler beim Internationalen Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste 2009 in New York.

FOTOS: BING DAI/ THE EPOCH TIMES

Wu Shu im Wettbewerb Vom 8. - 9. Oktober 2011 findet der 3. Internationale Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste in New York statt.

D

er Internationale Wettbewerb für traditionelle chinesische Kampfkünste ist ein Teil der weltweiten chinesischen Wettbewerbsserie, die von „New Tang Dynasty Television“ (NTD) veranstaltet wird. Eines der Hauptziele der chinesischen Wettbewerbsserie ist es, dem chinesischen Volk zu helfen, zu seinen kulturellen Wurzeln zurückzufinden. „Heutzutage gibt es nur wenige Wettbewerbe, die die traditionellen Künste einbeziehen“, sagt Samson Lee, Teilnehmer des 1. Wettbewerbs von 2009. „Zeitgenössische Kampfkunst ist populärer und da gibt es mehr Wettbewerbe. Traditionelle Wettkämpfe sind leider selten. Da es ein internationaler Wettbewerb ist, bringt er Menschen der ganzen Welt an diesen einen Ort und ich denke, das ist ein ganz besonderer Aspekt dieses Wettbewerbs, der ihn sehr besonders macht.“ In der chinesischen Kultur wird die traditionelle chinesische Kampfkunst als eine von den Gotthei-

ten überlieferte Kultur angesehen. Ernsthaft Praktizierende innerer Kultivierung verstehen dabei die traditionellen Kampfkünste genauso wie den klassischen chinesischen Tanz als vom gleichen Ursprung kommend. In der chinesischen Sprache haben Kampfkunst und Tanz denselben Klang, haben aber unterschiedliche Schriftzeichen. Sie haben die gleiche Abstammung, aber verschiedene Charaktere. Im antiken Buch des I Ging wird Kampfkunst und Tanz unterschieden. Kampfkunst ist als eine Form definiert, durch welche Kraft und Stärke dargestellt werden, wohingegen beim Tanz eher Liebenswürdigkeit, Freude und Respekt ihren Ausdruck finden.

Die Veranstalter hoffen, die Technik der traditionellen Kampfkünste und ihre Werte für zukünftige Generationen erhalten zu können.

Kampfkunst steht in enger Verbindung mit persönlicher Kultivierung

Der Inhalt der chinesischen Kampfkunst ist sehr tiefgehend und seine Bedeutung sehr weitreichend. Er steht in enger Verbindung mit persönlicher Kultivierung (Selbst-

entwicklung). Seine grundlegenden Eigenschaften beinhalten die Entwicklung der Tugend, künstlerische Technik, Pflege von Gesundheit und Langlebigkeit, die Verbesserung der körperlichen Verfassung, sich außerdem verteidigen zu können und der Entstehung von Gewalt vorzubeugen. Jonathan Huang, ebenfalls Teilnehmer des 1. Internationalen Wettbewerbs von 2009, erzählt von seinen ersten Erfahrungen mit seinem Lehrer: „Er hat mir gezeigt, wo es lang geht, denn ich war nur ein Straßenjunge mit Worten wie ‚Yeah Man, Yeah Man‘ und er sagte zu mir: ‚Was? Mit wem redest du eigentlich?‘ Er hat mich so weit zurechtgerückt bis ich merkte, ich muss die Älteren respektieren, denn es gibt so vieles, was ich nicht weiß. Ich wollte dann wirklich alles wissen, was er mir beibringen konnte, aber zuerst musste ich lernen, die Menschen, mich selbst und vor allem ihn zu respektieren.“ Die Tugend der Kampfkunst steht in direkter Verbindung zur Moral. Lao-Tse sagte: „Dao erzeugt,

De (Tugend) nährt.“ Das Dao erzeugt alle Dinge und Tugend beherrscht alle Dinge. Alle Dinge schätzen das Dao und achten die Tugend, um die Grundlage für das Leben zu schaffen. Mit Tugend bleiben alle Dinge lebendig, ohne Tugend hört alles auf zu existieren. Wenn jemand Böses tut und keine Tugend mehr besitzt, so wird sein Leben als Ganzes vernichtet. Dieses gilt nicht nur für die Kampfkünste. Viele Meister der traditionellen Kampfkünste lehren in China nicht in der Öffentlichkeit oder finden keine geeigneten Schüler, um ihre Kunst weiterzugeben. Das hat dazu geführt, dass viele traditionelle Elemente dieser Kunst verloren gingen oder in Gefahr sind, verloren zu gehen. Ironischerweise sind es die Chinesen außerhalb Chinas, die als Minderheit die chinesischen Kampfkünste praktizieren und wertschätzen, weil sie eine der Kronjuwelen ihrer eigenen Kultur sind. Der TVSender NTD veranstaltet diesen Wettbewerb, um der weltweiten

chinesischen Gemeinschaft eine Gelegenheit zu geben, ihre eigene kulturelle Identität wiederzufinden. Man hofft, dass sich chinesische Kampfkünstler aus aller Welt und aus allen Lebensbereichen daran beteiligen werden. (ntd/mcd)

i Alle Teilnehmer müssen sich im Voraus anmelden. Anmeldeschluss ist der 30. September. Online-Registrierungen sind auf folgender Seite möglich: http://kampfkunst.wettbewerbe-ntdtv.de/registration.php

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Ein Haus und viele Bäume

Fast alles, was wir tun und lassen, hat Folgen für Natur und Umwelt. Wichtig ist deshalb eine ausgeglichene Ökobilanz

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lles hat mit allem zu tun. Genau betrachtet ist die Welt ein riesiges System kommunizierender Röhren. So hat jeder Quadratmeter weniger Regenwald im Amazonasgebiet langfristig Folgen für das Weltklima. Und vielleicht kann ein Schmetterling in China mit seinem Flügelschlag tatsächlich ein Erdbeben etliche tausend Kilometer enfernt verursachen. Heute wissen wir: Die Ökobilanz ist nicht regional begrenzt. Sie gilt weltweit. Wer also mitten in Deutschland ein Haus baut, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies auch – zugegeben wohl recht minimale – ökologische Konsequenzen zum Beispiel in Afrika oder in Asien hat. Immer mehr verantwortungsbewusste Bauherren legen deshalb Wert darauf, dass die Ökobilanz durch geeignete Maßnahmen und Aktionen ausgeglichen wird. Die Vereinten Nationen (UN) haben für 2011 das „Jahr der Wälder“ ausgerufen. Den Menschen soll stärker als bisher ins Bewusstsein gerufen werden, welche Bedeutung Bäume, Sträucher und Hecken für eine lebenswerte Umwelt haben. Indem sie

etwa Schadstoffe umwandeln in unbedenkliche Gase. Konkret bedeutet dies: Jeder Baum, jeder Strauch und jede Hecke, die neu angepflanzt werden, tragen dazu bei, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder noch tief werden durchatmen können. Bauherren, die ihre Verantwortung ernst nehmen, finden in Town & Country Haus den idealen Partner. Das Unternehmen kooperiert seit dem Jahr 2011 mit „EUROPARC Deutschland e.V.“, der Dachorganisation der „Nationalen Naturlandschaften“, die unter anderem das „Jahr der Wälder“ auch in Deutschland tiefer ins Bewusstsein der Menschen verankern wird. Diese Kooperation geht weit über eine ideelle Unterstützung hinaus. Sie lässt sich auch in Euro und Cent bemessen. Im Kaufpreis eines jeden Town & Country-Energiesparhauses (www. HausAusstellung.de) ist ein Betrag von rund 200 Euro enthalten. Diese werden ohne Umwege für Nachhaltigkeits- und Umweltprojekte verwendet. Dadurch werden die Folgen, die jeder Hausbau für die regionale

und globale Ökobilanz hat, kompensiert. Zum Beispiel finden Pflanzaktionen in Nationalparks und Biosphärenreservaten der „Nationalen Naturlandschaften“ statt. Für Bauherren ist dies in vielfacher Hinsicht gewinnbringend. Denn sie sind Eigentümer eines Hauses mit gutem Preis-LeistungsVerhältnis. Und haben vor allem ihre emotionale Heimat gefunden. Schließlich hat jeder Bauherr ohne eigenen Aufwand seinen Beitrag zu einer ausgeglichenen Ökobilanz geleistet.

Die Bestandteile des „Bau-QualitätsSchutzbriefes“: • Vor Baubeginn erstellen Experten ein Baugrundgutachten. • Jedes Town & Country Haus verfügt über eine TÜV-geprüfte Planung. • Regelmäßig wird der Baufortschritt durch unabhängige Baugutachter kontrolliert. • Obligatorisch gehört zum „BauQualitäts-Schutzbrief“ der sogenannte Blower-Door-Test. Mit seiner Hilfe wird die Winddichtigkeit eines Hauses

überprüft. Der Test zielt insbesondere auf die Senkung von Energiekosten und die Vermeidung von Schimmelbildung im Haus ab. Auch mit dem „Bau-QualitätsSchutzbrief“ hat Town & Country Haus praktisch ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Diesem und den beiden anderen „Hausbau-Schutzbriefen“ ist zu verdanken, dass „sich so viele Bauherren für Town & Country entscheiden“.

Mehr Infos über Deutschlands meistgekauftes Markenhaus bei Sylvia Wagner GmbH Höhhof-Kesselweg 2, 93455 Traitsching


AUTO

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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Dass Audi mit dem neuen A6 an vorderster Front mitmischen wird, ist sicher. Diverse Tests konnten nur geringfügige Unterschiede zwischen ihm und vergleichbaren Modellen der Konkurrenz ausmachen.

Detlef Kossakowski

F

ür Audi lief der Verkauf im ersten Halbjahr 2011 vor allem im Premiumbereich äußerst gut. Durch Verkäufe auf dem amerikanischen Markt konnte das Unternehmen den umsatzstärksten Juli der Firmengeschichte verzeichnen. Der Audi A6 – als beliebte Oberklasselimousine oder noch beliebter als Avant – scheint genau zur richtigen Zeit auf den Markt zu kommen. Beim NapNCAP-Crashtest konnte er aktuell in allen Kategorien fünf Punkte einheimsen. Aber Sicherheit wird in der deutschen Oberklasse ohnehin vorausgesetzt. Viel interessanter sind die antriebstechnischen Neuerungen.

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Neuer Antrieb

Bis jetzt waren die fünf angekündigten Motoren bekannt: Zum Beispiel der 2,0 Liter Basis-Diesel (als einziger in Serie handgeschaltet). Nun ist auch sicher, dass der 313 PS starke 3,0 Liter Bi-Turbo-Motor kommen wird. Damit kann in 5,4 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt werden. Zwei von ABT getunte 3,0 Liter TDI-Motoren bringen es auf 240 bzw. sogar 420 PS (Originalleistungen 204 und 300 PS). Zudem steht dieses Jahr noch der Hybrid-Motor mit einer kombinierten Leistung von 245 PS an. Alle großen Motorisierungen haben serienmäßig eine Sieben-StufenTiptronic (acht Stufen im Bi-Turbo). Beim Allradantrieb kommt das neue

Kronenrad-Mittendifferenzial zum Einsatz, das bei dynamischer Fahrweise das Kurvenverhalten verbessert. Wird eine variable Lastverteilung auf der Hinterachse gewünscht, kann das Sport-Differential gewählt werden. Alle neuen Motorisierungen verbrauchen durchschnittlich 19 Prozent weniger Sprit als früher, was dem Gewichtsverlust von 30 - 80 Kilogramm sowie diversen kraftstoffsparenden Maßnahmen, wie zum Beispiel der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik und der Energierückgewinnung, zu verdan-

Das Interieur: Insbesondere die edle Holzeinlage und das Leder verbreiten eine wohnliche Atmosphäre im Innenraum.

F O T O S : A U D I AG

Der neue Audi A6 – zur richtigen Zeit Der neue Audi A6: Seit Juni im Verkauf soll er ab Herbst beim Händler stehen. ken ist. Der Hybrid soll sogar mit durchschnittlich 6,2 Liter Super auf 100 Kilometer bei einer Gesamtmotorleistung von 245 PS auskommen.

Innen und außen

Der A6 übernimmt weitestgehend das Design des größeren Bruders A8. Die Länge bleibt gleich, nur wird die Karosserie etwas breiter und flacher. Allerdings wächst der Radabstand um beträchtliche sieben Zentimeter, was einen erheblichen Raumgewinn ausmachen soll. Mehr Platz bietet auch die flachere Konsole im Fond. Drei Holzarten, Aluminium und Klavierlack sowie diverse Leder sorgen – je nach Geschmack – für Wohlbefinden. 75 Prozent der Käufer entschieden sich – hauptsächlich aus Grün-

den der Praktikabilität – für den Avant. Jetzt fällt die Wahl möglicherweise schwerer, weil die elegantere Limousine ebenfalls eine komplett umklappbare Rückbank hat und bei Bedarf viel Stauraum gewährleistet. Mit Sicherheit bietet der Avant aber noch mehr Flexibilität: Das praktische handfreie Zugangssystem per Fußschwenk zum Gepäckraum (à la Passat), das auch für die Limousine mit einem Aufpreis von 650 Euro buchbar ist. Das größere Ladevolumen mit 560 bis 1.680 Litern, die 60/40 geteilt umklappbare Rückbank, die nach dem Öffnen der Heckklappe bequem von hinten gelöst werden kann und das zweischienige Fixiersystem machen den Avant zum Lademeister.

Extras, Extras …

Der Bildschirm für Steuerung und Navi ist vollständig einfahrbar und wird serienmäßig geliefert. Auf Zwei-Zonen-Klimaanlage, Mittelarmlehnen hinten und vorn sowie 16-Zoll-Felgen muss auch niemand verzichten. Extras dagegen sind die Luftfederung und ein Fahrdynamiksystem, das in das Motormanagement eingreift. Außerdem können zusätzlich Head-up-Display, lenkunterstützte Einparkhilfe, Scheinwerfer mit LED-Leuchtband (mit integrierter Blinkerfunktion), Start-Stopp-Taste etc. bestellt werden. Das bereits recht üppig ausgestattete Serienmodell der Audi A6Limousine steht mit 38.500 Euro in der Preisliste. Der Avant würde 40.850 Euro kosten.


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MODE

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

Sneaker Selbstdesignen – Made in Germany Das Scurdy-Team von links nach rechts: Max von Papen, Ideengeber Manuel Langele und Designer Timo Leßmöllmann.

Das Internet hat eine neue Kreativ-Werkstatt: Beim Kölner Label „Scurdy“ kann man Schuhe selbst entwerfen und bestellen.

W

ir glauben, dass modebewusste Menschen auch „ komplexe und hochwertige Produkte wie Sneaker selbst gestalten möchten“, sagt Max von Papen. Der 33-Jährige hat an der Universität Witten General Management studiert und nun zusammen mit seinem Partner Manuel Langele, einem passionierten Sneakerfan, das Label „Scurdy“ gegründet. T-Shirts und Basecaps waren nur der Anfang, jetzt kann jeder Internet-Nutzer auch seine eigenen Freizeitschuhe persönlich gestalten und direkt bestellen. Mit einem Design-Konfigurator, der auf der Homepage www.scurdy. com seit Anfang August verfügbar ist, wird genau dieses möglich.

Online ausgetüftelt ...

Schritt für Schritt wird man durch den Design-Prozess des Schuhs geführt und kann jedes Detail selbst bestimmen: Es besteht die Möglichkeit, aus einem Menü von bestehenden Motiven zu wählen oder eigene Grafikdateien hochzuladen. Eine elementare Farbauswahl für Obermaterial und Innenfutter sind ebenso möglich und man kann sogar Farbe und Aussehen der Ösen, Nähte und Schnürsenkel festlegen. Die ganz Anspruchsvollen können jeden einzelnen Schuh unterschiedlich gestalten, für Traditionalisten, die Symmetrie bevorzugen, gibt es den Button „Design spiegeln“. Schon Anfang 2009 hatte Sneakerfan Manuel Langele die Idee, die Her-

stellung von individualisierten Sneakern zu verwirklichen, weil er weltweit vergeblich nach einem solchen Anbieter gesucht hatte. Es dauerte dann zwei Jahre, um den Scurdy und seinen Produktionprozess markttauglich zu machen. „Der Online-Konfigurator geht ans Limit dessen, was im Internet technisch möglich ist“, erklärt Max von Papen. Die Scurdy-Gründer brauchten drei Anläufe, um eine Agentur zu finden, die der Programmierung ihres „Online-Konfigurators“ gewachsen war, diese dauerte dann von Oktober 2010 bis Juli 2011.

… in Deutschland bestellt

Zwischen 120 und 130 Euro kostet so ein Paar individuell gestalteter Schuhe. Das Erscheinungsbild des Scurdy ist dem des Converse-Sneakers sehr ähnlich. Aber nur auf den ersten Blick, denn sein innerer Aufbau mit drei Schichten ist technisch aufwendiger: Unter dem abriebfesten UV-beständigen Obermaterial mit dem Design befinden sich ein feuchtigkeitsaufsaugendes Polster und ein Hightech-Innenfutter. Die Sohle kommt aus Italien, es ist ein besonders hochwertiges Material, das auch gerne von Top-Modeherstellern verwendet wird, damit sie nicht an der Knickfalte bricht. Entgegen der allgemeinen Marktlogik, Bekleidung und Schuhe in Fernost zu produzieren, fertigt Scurdy seine individualisierten Schuhe in Deutschland. „Das war eine sehr bewusste Entscheidung“, bemerkt Max von Papen. „Wir gehen unseren eigenen Weg, pflegen eine partnerschaftliche Beziehung mit unseren Lieferanten und verwenden ausschließlich hochwertige Materialien von ausgewählten italienischen und deutschen Zulieferern.“ Die Fertigung erfolgt in einem Netzwerk kleiner Handwerksbetriebe in Rheinland-Pfalz.

„Unsere Sneaker werden von Menschen montiert, deren Leidenschaft gute Schuhe sind. Die Individualität der Scurdys beginnt somit bereits mit ihrer individuellen Fertigung.“ Aktuell umfasst das Produktprogramm Stoff-Sneaker. Die Lieferzeit beträgt zwei bis drei Wochen. In Kürze soll das Angebot jedoch um eine winterfeste Version mit Fellfutter und bald auch Leder-Sneaker erweitert werden.

Das hat kein anderer: Die Grafik auf dem Schuh beeindruckt nicht nur durch Individualität, sondern auch durch Qualität: Sie ist besonders abriebfest und UV-beständig.

Marktplatz für Sneakerfans und Designer

Eine zusätzliche Option im Scurdy-Angebot ist der firmeneigene virtuelle Marktplatz, der ambitionierten Design- und Sneakerfans die Möglichkeit bietet, ihre Kreationen zu einer selbst gewählten Provision zum Verkauf anzubieten. Damit profitieren sie von den E-Commerce-, Produktions- und Versandprozessen von Scurdy und können ihr eigenes Sneaker-Label schaffen – ohne die in der Schuhbranche üblichen Mindestproduktionsmengen und mit minimalem eigenem Aufwand. Designt und bestellt werden kann schon ab einem Paar. Die grafischen Dateivorlagen können im jpeg- oder pmg-Format sein und müssen lediglich die Upload-Konditionen des ScurdyKonfigurators erfüllen. Damit diese kreative Internet-Plattform auch auf hohem Niveau funktioniert, prüfen die Scurdy-Betreiber jeden Entwurf, bevor er für den Marktplatz freigeschaltet wird. Dabei suchen sie nur professionell illustrierte Designs aus, denn die Reproduktion von GoogleBildern oder stibitzten Zeichnungen kommt für sie selbstverständlich nicht in Frage. (rf)

SNEA KER DESIGN C ON TEST! Um eine Fülle von einzigartigen Designs für den Marktplatz zu generieren, hat das Scurdy-Team einen Design-Wettbewerb ausgeschrieben. Aus einer Top-Ten von Facebook-Likes werden drei Sieger ermittelt, die je ein Paar ihrer selbstdesignten Sneaker gewinnen, dazu kommen für den ersten Platz 500 Euro, für den zweiten 250 Euro in bar. Die Jury besteht aus Ecommerce-Gründern und professionellen Illustratoren.

So kann man teilnehmen: Unter www.scurdy.com ein Design erstellen und für den Marktplatz freischalten. Einsendeschluss ist der 1.11. 2011.

W W W.S C U R DY.C O M

Damenschuhe – Ladykiller? Der elegante Auftritt einer Frau steht und fällt mit ihren Schuhen. Unsere Stilexpertin weiß, warum …

Katharina Starlay

R

oter Teppich … Showtime! Der Oscar ist gerade verliehen worden und die bunten Gazetten bersten von noch bunteren Fotos. Stars und Sternchen präsentieren ihre Kleider, für die sie natürlich nicht bezahlen mussten, weil sie die beste Werbung für den Designer sind, und stöckeln auf abenteuerlichen Gebilden über den rubinfarbenen Velours.

Im Stehen ja, im Gehen, naja.

Stöckeln? Schreiten tun sie jedenfalls nicht, gehen ebenfalls nicht – und schweben schon gar nicht. Das ist nämlich das Dilemma der Gebilde aus einschlägigen spanischen oder französischen Designhäusern, deren Namen in der Regel mit M oder L beginnen: Im Stehen sehen die eigentlich ganz klasse aus, nur im Gehen rauben sie einer Frau alles, was elegant und souverän macht. Im schlimmsten Fall wird es ein Supergau für das Selbstbewusstsein. (Von den Druckstellen ganz zu schweigen.)

Es gibt drei verschiedene SchuhKategorien für Frauen: a) Schuhe zum Laufen (flache und Sportschuhe), b) Schuhe zum Gehen (verschiedene Höhen mit breiteren Absätzen), c) Schuhe zum Stehen und „elegant aussehen“ (hohe und schmale Absätze). Wenn Sie nun einen C-Schuh beim Stadtbummel tragen, sieht das vielleicht unerhört stylish aus – aber Sie machen sich das Leben schwer, denn die Stilettos funktionieren eben nur auf ganz gleichmäßigem Boden, sinken aber auf unebenem Straßenpflaster gerne mal in die Ritzen ein. Ein schöner Gang ist da nicht mehr drin. Stilprofis überlegen sich also vorher, wie die „Bühne“ sein wird, auf der die Performance und der buchstäbliche Auftritt stattfinden sollen.

Ausprobieren zahlt sich aus

Um sich auf höheren und/oder schmalen Absätzen wohlzufühlen, braucht es Übung. Wer seinen Alltag in Turnschuhen verbringt und für die Gala 11-cm-Absätze mit 0,4 cm Durchmesser wählt, betreibt Selbstboykott. Wie soll Frau noch souverän lächeln, wenn sie sich nicht sicher

fühlt? Besser, Sie haben die Schuhe schon vorher zu Hause ausgiebig getestet und auch die eine oder andere Treppenstufe damit bezwungen. Ein langer Fuß kann naturgemäß höhere Absätze vertragen und hat immer noch den Ballen auf dem Boden, sodass die Balance leichter fällt. Ein kurzer Fuß sieht tatsächlich besser aus, wenn der Absatz nicht zu hoch ist – besonders dann, wenn über dem Fuß eine nicht sehr große, etwas vollere Figur steht. Zu hohe Absätze machen nämlich kleiner, wenn der unsichere Gang die Absicht, größer zu wirken, verrät. Womit wir am Punkt sind: Was ist ein schöner Gang? Bewegung, die fließend und unverkrampft ist. Füße, die über den Fußballen abrollen (was bei festen Sohlen und Plateaus schon mal unmöglich ist), anstatt das volle Gewicht auf die Ferse zu setzen. Die Fashion-Szene schwört auf High Heels, weil sie das Gewicht auf den Vorderfuß zwingen. Einen schönen Gang kann man aber auch ohne das erwerben – durch Training der Fußmuskulatur und die richtige Körperspannung bei optimaler Balance. Die elegante, katzenartige Bewe-

gung von Tangueras (Tango-Tänzerinnen) beispielsweise ist nichts weiter als das schöne Ergebnis dieser Technik. Und von denen können wir uns auch abgucken, dass Tanzschuhe genauso elegant – nur viel bequemer als Abendschuhe sind.

Die entscheidenden Zentimeter

Für uns normale Menschen gilt: Alles Extreme vermeiden. Denn wo High Heels, wenn einem die Übung fehlt, die Balance gefährden, machen superflache Ballerinas wiederum einen Entengang. Im Positiven wie im Negativen: Mit den richtigen Schuhen steht und fällt die Erscheinung einer Dame. Den flachen Blockabsatz-Schuh gegen einen eleganten Pumps ausgetauscht – schon ist das Business-Kostüm fit für die Abendveranstaltung. Sneakers statt Halbschuh zur Jeans kombiniert – schon wird das Outfit lässig statt damenhaft. „Upgrade“ oder „Downgrade“ eines Outfits werden manchmal zu einer Frage der Zentimeter. Unsere Hollywood-Sternchen jedenfalls sind dankbar, dass die Fotos im Stehen aufgenommen werden!

i Die Frankfurter Modedesignerin und Corporate Image Beraterin Katharina Starlay hat mit einem führenden Tanzschuhhersteller Business-Schuhe konzipiert, die Eleganz und Tragekomfort vereinen. Mehr darüber auf www.stilclub.de und über ihre Arbeit auf www.starlay.de


reise

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

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Wo Frankreich am französischsten ist Gerade im Sommer bietet die liebliche Naturlandschaft des Loire-Tales mit seinen Königsschlössern ein ganz besonderes Kulturerlebnis. Bernd Kregel

b e i de F o t o s : b e r nd k r e g e l

V

on einer Anhöhe des Städtchens Blois aus weitet sich der Blick über eine malerische Flusslandschaft, in der grüne Flussauen die träge dahinströmende Loire umrahmen. Nie hat man offenbar versucht, das flache Gewässer in größerem Stil schiffbar zu machen oder gar aufzustauen. So blieb die liebliche Naturlandschaft des Loire-Tales erhalten. Stolz überragen die Türme der Stadt diese Flussidylle. Unter ihnen ducken sich die Häuser der verwinkelten Altstadt, die sich um schmucke Straßen, Gässchen und Plätze herum gruppieren. In ihrer unaufdringlichen und wenig pompösen Art erwecken sie nicht gerade den Eindruck, das östliche Eingangstor zu sein für eine Entdeckungsreise zu den legendären Schlössern an der Loire. Besonders zu den Königsschlössern, von denen aus Frankreich einst regiert wurde, bevor sich der Regierungssitz zur Zeit des Absolutismus in Richtung Paris verschob.

Doch die abgrundtiefe Enttäuschung über sein Scheitern barg auch etwas Gutes in sich. Denn aus dem Frust erwuchs der Plan, etwas zu erschaffen, das in seiner Pracht vor der Ewigkeit Bestand haben sollte. So gab er ein Bauprojekt in Auftrag, das mit seiner Dachkonstruktion mit einer Symphonie aus Kuppeln, Türmen und Türmchen alles Bestehende in den Schatten stellen sollte. Und als mithilfe des künstlerischen Großmeisters Leonardo da Vinci das Wunderwerk namens Chambord mit seiner doppelspiraligen Wendeltreppe endlich fertiggestellt war, wollte es natürlich vorgezeigt werden. So veranlasste eine Mischung aus

Stolz und gekränkter Eitelkeit den französischen König, seinen Vorgesetzten Kaiser Karl V. an diesen Ort einzuladen. Dieser akzeptierte und soll sich – so wird es überliefert – zu einem Lob herabgelassen haben.

Chenonceau — das schönste Loire-Schloss

Gefühle verbanden Franz I. mit dem Schloss Amboise, in dem er einst aufgewachsen war. Gelegen auf einer Felskante hoch über der gleichnamigen Stadt an der Loire, verfügte das kraftstrotzende Wunderwerk über einen Turm, in dem sich eine schiefe Ebene in vielen Windungen spiralförmig nach oben drehte. Zwei Reiter konnten auf diese Weise in voller Rüstung nebeneinander auf den Burghof hinauf gelangen, ohne sich dabei auch nur zu berühren. Das schönste aller Loire-Schlösser jedoch dient nicht so sehr der Repräsentation als vielmehr dem Wohnkomfort. Es ist Chenonceau, das Schloss royaler Frauen, Witwen und der Mätressen, die in großzügigen Gartenanlagen mitsamt einer Orangerie ihren Alltag verbringen konnten. Das Schloss selbst, errichtet auf den Grundmauern einer ehemaligen Wassermühle, wölbt sich mit seiner Galerie über einen Kanal und bezaubert durch die Leichtigkeit, mit der die über das Wasser gewölbten Steinbögen das Gebäude tragen. www.leschateauxdelaloire.org

Schloss Chenonceau in lyrischem Ambiente.

Und doch gibt es mit dem mächtigen Schloss von Blois ein Indiz für die einstige Bedeutung der Stadt. Seine einzelnen Flügel legen Zeugnis ab von den unterschiedlichen Stilepochen, in denen es durch verschiedene Herrscher erbaut wurde. Und immer wieder ist es Franz I., der sich hier wie auch anderswo als königlicher Baumeister einen Namen machte.

Symphonie aus Kuppeln und Türmen

König Franz I. hatte es sich in den Kopf gesetzt, Kaiser zu werden. Doch Karl V. aus dem Hause Habsburg schnappte ihm diesen fetten Brocken vor der Nase weg, ein Umstand, den Franz I. seinem Konkurrenten nicht verzeihen konnte.

Schloss Amboise mit Akteuren.

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LERNEN

The Epoch Times Deutschland / 7. September - 20. September 2011 / Nr. 289

好 (Hao) – gut, schön Die Rätsel der chinesischen Schriftzeichen

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enn etwas gut ist, bezeichnen es die Chinesen als ihre Kinder ohne Vorbehalte gut und schön. Sie halten ihre 好 (Hao). Zum Beispiel grüßt man sich in China Kinder auch von der Geburt an für gutherzig. Eine andere Erklärung besagt, dass eine Familie, in der Söhmit „你好嗎 (Ni hao ma?) – Geht es Dir gut? Eine mögliche Antwort darauf ist „我很好“ (Wo hen hao) – mir ne und Töchter vorkommen, gut ist, da die Kinder den Fortbestand und das Glück einer geht es (sehr) gut. Laut dem Hauptwerk zu den chineFamilie verkörpern. Seit jesischen Schriftzeichen „Erklärung der her legten die Chinesen sehr Schriften und Analyse der Zeichen“ viel Wert auf die Familie und (Shuo Wen Jie Zi) setzte sich das Zeiauf die Sippe, was sich auch im chen 好 aus 女 (Niu) – TochAhnenkult widerspiegelt. ter und 子 (Zi) – Sohn, Durch diesen Glauben an die zusammen. Warum das Familie ist leichter verstehbar, waAuftreten von Töchtern und rum die Ein-Kind-Politik auf AbSöhnen gut oder schön bedeutet, lehnung stößt – seit 1975 darf jede lässt sich anhand der chinesischen Familie offiziell Kultur erklären. nur noch ein Kind Eltern lieben ihre Kinder, auf die Welt brinweil sie die Kinder als ein von gen. Viele Chineihnen erschaffendes Werk besen, vor allem solche, trachten, sagte man im alten die in ländlichen RegioChina. Dabei soll diese Liebe unnen leben, empfinden dies als Belasabhängig davon sein, ob das Kind tung. In einer Familie, wo entweder nun brav oder rebellisch, fleinur 女 oder 子 anzutreffen sind, ist ßig oder faul, schön oder das Leben nach deren Auffassung hässlich ist. Eltern finden nicht mehr 好 – gut. (red) 好 (Hao) – gut, schön.

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Viele chinesische Schriftzeichen haben tiefgehende historische und philosophische Hintergründe. Einige ihrer Rätsel werden hier entziffert.


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