Monitoring
Dichtheitsüberwachung von Flachdächern ist Stand der Technik Die Klimatisierung von Gebäuden erfordert technische Aufbauten auf dem Flachdach. Mit den Anforderungen an das Flachdach (Klimatisierung, Energiegewinnung, Nutzung als Lebensraum) steigen auch die Kosten für dessen Erstellung kontinuierlich an. Eine lange Nutzungsdauer ist deshalb essentiell, um Kosten und Nutzen in Balance zu bringen. Die lange Nutzung von Gebäuden bedarf einer gut funktionierenden Gebäudehülle. Ein besonders beanspruchter Teil dieser Hülle ist das Flachdach. Seine Funktion zu überwachen ist heute normal und Stand der Technik. Die Dichtheit der Dachabdichtung hat eine herausragende Stellung. Es reicht nicht, die Dachabdichtung nach den Fachregeln, den Normen und den Verarbeitungsvorschriften der Hersteller ausführen zu lassen. Denn selbst wenn der Verarbeiter alles richtig gemacht hat, können nachträgliche Beschädigungen die Ursache für Undichtheiten sein. Um eine lange Lebensdauer zu sichern, werden heute Systeme für die Dichtheitsprüfung und Sensoren für die Dichtheitsüberwachung eingebaut.
Dichtheitsprüfung – Sicherheit von Anfang an Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Monitoring ist die Überprüfung des Anfangszustandes – die Dichtheitsprüfung nach Fertigstellung der Abdichtung. Die Dichtheit der Abdichtung zur Bauabnahme kann nur exakt überprüft werden, wenn man eine elektrisch leitfähige Schicht zwischen Dämmung und Abdichtung einbaut, um anschließend elektrische Prüfmethoden im Zuge der Bauabnahme zu ermöglichen. Die Dichtheitsprüfung ermöglicht die exakte und punktgenaue Ortung von Fehlstellen in der Abdichtung – oder, wie der Name schon sagt, die Feststellung, dass die Abdichtung dicht, also ohne Fehlstellen ist. Dabei soll die durch einen Messtechniker durchgeführte Dichtheitsprüfung sicher Verarbeitungsfehler (z. B. offene Nahtstellen)
bzw. nachträglich eingebrachte mechanische Beschädigungen (z. B. Schnitte, Brandlöcher, etc.) detektieren. Werden diese elektrisch leitfähigen Schichten nicht eingebaut, ist eine exakte Dichtheitsprüfung zur Bauabnahme nicht möglich!
Dichtheitsüberwachung – dauerhafte Sicherheit mit Ereignismeldung in Echtzeit Für die Überwachung der Dachabdichtung gibt es eine Reihe von bewährten Systemen auf dem deutschen Markt. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze, was und wie die Systeme überwachen. Generell gilt: Das System muss auf die jeweilige Dachsituation abgestimmt sein und folgende Grundforderungen erfüllen: –– –– –– –– ––
das System ist preiswert es ist einfach zu montieren es überwacht rund um die Uhr (24/7) es liefert relevante Daten für die Überwachung es funktioniert autark (der Mensch muss nicht aktiv eingreifen).
Praxisbeispiel – Dichtheitsüberwachung mit Funk-Sensoren: Alarm in Echtzeit In einem Gebäudedach wurde im Zuge der Abdichtung ein Dichtheitsüberwachungssystem eingebaut. Genutzt wurden Sensoren, die die relative Luftfeuchte im Dachpaket überwachen sowie das Auftreten von flüssigem Wasser auf der Dampfsperre messen. Im Dachpaket wurden entsprechend der Größe und Geometrie des Daches vier Sensoren eingesetzt. Die Energieversorgung der Sensoren wird über handelsübliche Batterien sichergestellt. Die theoretische Batterielebensdauer solcher Sensoren kann heute bereits 6–10 Jahre betragen. Um eine einfache Montage zu ermöglichen, wird der Funk-
Bild 1. Edelstahlgitter (Protectsys B) (links) und Glasvlies (Protectsys B) (rechts)
Ernst & Sohn Special 2020 · Flachdächer
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