DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung Geschäftsbericht 2014
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung Geschäftsbericht 2014 Wien, Juni 2015
INHALT
GELEBTE SOLIDARITÄT IST WICHTIGER DENN JE
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DIE WEICHEN FÜR EINE VIELVERSPRECHENDE ZUKUNFT SIND GESTELLT
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DIE ERSTE STIFTUNG: HAUPTAKTIONÄRIN DER ERSTE GROUP
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ALPBACH COMMUNITY MEETING 2014
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HIGHLIGHTS
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KALENDER
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PROJEKTE UND FÖRDERUNGEN IM ÜBERBLICK
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ÜBERSICHT ÜBER DIE ZUWENDUNGEN
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ERSTE STIFTUNG BIBLIOTHEK
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GREMIEN UND TEAM
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LAGEBERICHT
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JAHRESABSCHLUSS 2014 Anhang zum Jahresabschluss 2014 Anlagenspiegel 2014
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MITGLIEDER DES VEREINS „DIE ERSTE ÖSTERREICHISCHE SPAR-CASSE PRIVATSTIFTUNG“
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IMPRESSUM
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Vorstand (v. l. n. r.) Bernhard Spalt, Franz Karl Pr端ller, Richard Wolf
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Gelebte Solidarität ist wichtiger denn je
Mit großer Freude überreichen wir Ihnen den Geschäftsbericht der ERSTE Stiftung für das Jahr 2014. Ein spannendes Jahr mit vielen Herausforderungen liegt hinter uns und voraussichtlich auch vor uns. Soziale Gerechtigkeit auf regionaler wie globaler Ebene, militärische Konfrontationen im Osten Europas, in denen es ebenso um demokratische Werte und Gesellschaftsmodelle mit mehr oder weniger Partizipation der Zivilgesellschaft geht, Staatshaushalte, die weiter unter starkem ökonomischem Druck stehen und deren Sozialsysteme, Bildungsinstitutionen und Kulturschaffende unter diesen Belastungen immer mehr leiden – all das hat 2014 zu einem Jahr gemacht, in dem es mehr denn je notwendig war, dass Solidarität von uns allen gelebt und gesellschaftlicher Wandel aktiv mitgestaltet wird. Auch das wirtschaftliche Umfeld, in dem die ERSTE Stiftung tätig ist, hat sich weiter verändert, daher hat der Vorstand im Jahr 2014 wichtige Entscheidungen treffen müssen. Das Stiftungsteam wurde personell verkleinert und einer neuen Strategie angepasst, die diese veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss. Hierarchien wurden abgebaut und Abteilungen restrukturiert. Für den Programmbereich wurde eine Neuorientierung des Prozesses für einen strategischen Plan mit klaren Schwerpunkten notwendig. Den beschränkten Wachstumsmöglichkeiten der Stiftung für die nächsten Jahre soll durch eine Schärfung der Strategie Rechnung getragen werden. Die Arbeitsfelder der Stiftung und ihrer drei Programme Soziale Entwicklung, Kultur und Europa fokussieren künftig auf die Bereiche Bewusstseinsbildung und gesellschaftliches Engagement, Kulturproduktion sowie Bildung und Entwicklung. Die Stiftung wird sich mit der Expertise ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen selbst stärker in die Projektentwicklung einbringen. Die Experten und Expertinnen in den unterschiedlichen Programmen arbeiten eng zusammen und entwickeln gemeinsame Strategien zur Lösung gesellschaftlicher Probleme. Doraja Eberle hat diesen Prozess der strategischen Schärfung und Fokussierung mit Nachdruck und Stringenz vorangetrieben. Unter ihrer Leitung wurde die Stiftung zukunftsfähig gemacht. Als Profi in der Sozialarbeit und der internationalen Hilfe für Menschen in Not hat sie ihr ganzes Know-how im Sozialbereich einbringen können und beim Netzwerken mit anderen Stiftungen und Förderorganisationen waren ihre Erfahrung und ihre Kenntnis der Realität vor Ort außerordentlich geschätzt. Sie beendete zum 31. Dezember ihre Tätigkeit als Vorsitzende des Vorstandes und wechselte ins Kuratorium der ERSTE Stiftung, wo sie den Vorsitz von Erhard Busek übernommen hat, der weiterhin aktiv in diesem Beratungsgremium mitwirken wird. Wir sind Doraja Eberle zu größtem Dank verpflichtet und freuen uns sehr, sie weiter als wertvolle Ratgeberin im Team zu haben. Die jährliche Generalversammlung und Konferenz des European Foundation Centre, des Dachverbandes der europäischen gemeinnützigen Stiftungen, fand in diesem Jahr in Sarajewo statt. Die ERSTE Stiftung war Mitglied des Organisationskomitees der gut besuchten Tagung. Unter dem Titel „Rethinking Europe“ diskutierten wir mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Stiftungen über Solidarität, Zivilgesellschaft und verantwortliches politisches Handeln, während draußen vor der Türe ein Großteil der Regionen Bosniens, Serbiens und Kroatiens im Hochwasser unterging. Wir wurden Augenzeugen der schlimmsten Flutkatastrophe am Balkan seit über 120 Jahren. Eine der Hilfsmaßnahmen der ERSTE Stiftung: Wir unterstützten eine Spendeninitiative unseres Projekts „Musikschule Superar Srebrenica“ mit PR-Maßnahmen. Der Superar Jugendchor Srebrenica produzierte zusammen mit bekannten Musikern aus den von der Flut betroffenen Ländern einen Song, der zum Spenden aufrief. Mit dem Erlös wurden Musikschulen wieder aufgebaut, die durch die Flut alles verloren haben.
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Auch in Österreich schienen im Sommer Dämme zu brechen, allerdings im positiven Sinne. Es bestand die Hoffnung, dass Österreich im Bereich Philanthropie und Bürgerengagement zu internationalen Standards aufschließen könnte. Als eines der letzten Länder Europas gibt es hierzulande keine Gesetzgebung, die gemeinnütziges Stiften steuerlich begünstigt und damit aktiv fördert, also privates Engagement zugunsten der Allgemeinheit zu einer Sache von gesamtgesellschaftlichem, ja staatlichem Interesse macht. So hat etwa die ERSTE Stiftung im Jahr 2014 EUR 22.782.150,90 Steuern an den österreichischen Staat abgeführt, den man somit als den bei weitem Meistbegünstigten bezeichnen könnte. Gemeinsam mit der Julius Raab Stiftung haben wir einen Beitrag zu diesem Prozess geleistet und einen Stiftungsatlas herausgegeben sowie eine große Netzwerkveranstaltung in Wien organisiert. Wir sind Mitgründer des Verbands gemeinnütziges Stiften, der sich für eine entsprechende Gesetzesreform nach deutschem und Schweizer Vorbild stark macht und Österreichs Stiftungslandschaft zum Blühen bringen will. Zwei neue, große Projekte der ERSTE Stiftung sind in diesem Jahr nach Phasen der Entwicklung und Vorbereitung mit voller Kraft gestartet. Die ERSTE Foundation NGO Academy ist ein Bildungsprogramm für Menschen, die im dritten Sektor im Bereich soziale Integration arbeiten. Die Akademie wurde gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien entwickelt und ermöglicht Führungskräften und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen, ihr Wissen zu Themen wie strategisches Planen, soziales Unternehmertum und Kommunikation wesentlich und mit praktischen Beispielen für die Anwendung bei der täglichen Arbeit zu vertiefen. Mit dem ERSTE Foundation Roma Partnership versuchen wir, an eine der komplexesten Aufgaben Europas mit einfachen Mitteln heranzugehen und dabei in erster Linie die Betroffenen selbst einzubeziehen. Die soziale Ausgrenzung von Europas größter ethnischer Minderheit, den Sinti und Roma, zu überwinden, gehört sicherlich zu den komplexesten sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen unsers Kontinents. Die Initiative der ERSTE Stiftung überträgt erfolgreiche Projekte in Rumänien, Ungarn und der Slowakei, die Arbeitsplätze für Roma schaffen, in andere Gemeinden und vernetzt Good-PractiseInitiativen miteinander. Im Sommer hatte eine unabhängige Jury den von der Stiftung initiierten und mit EUR 76.000 dotierten Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 der russischen Kunstkritikerin und Autorin Ekaterina Degot zuerkannt. Diese Entscheidung war ein deutliches Signal der Unterstützung an die neue russische Dissidentenszene. Im Dezember startete ebenfalls mit einem Blick nach Osten die von der ERSTE Stiftung initiierte neue Diskussionsreihe „Das europäische Match – Kontroversen und Begegnungen“. Journalistinnen und Journalisten aus Russland und der Ukraine lieferten sich zum Thema „The Media War: Clash of Realities in the Ukraine Conflict“ eine lebhafte Debatte über den Medienkrieg, der sich um die Konflikte in der Ukraine entwickelt hat.
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Die ERSTE Stiftung bleibt auch künftig in Bewegung. Wir werden Mitte 2016 auf den neu erbauten Erste Campus umziehen. Am künftigen Firmensitz der Erste Group, in unmittelbarer Nähe des ebenfalls neuen Wiener Hauptbahnhofs, wird die Stiftung größere Räumlichkeiten erhalten. Im Erdgeschoß gelegen und niederschwellig zugänglich werden wir uns dann einem interessierten Publikum mit eigenen Veranstaltungen öffnen können. Nicht zuletzt wird unsere stetig wachsende Fachbibliothek zu einem Treffpunkt für Menschen werden, die sich mit den Themen soziale Entwicklung, Stärkung der Demokratie, europäische Integration und zeitgenössische Kultur in Zentral-, Ost- und Südosteuropa beschäftigen. Darauf freuen wir uns schon jetzt und danken den Partnern, die uns auch auf diesem Weg begleiten werden.
Franz Karl Prüller Vorsitzender
Richard Wolf stv. Vorsitzender
Bernhard Spalt Vorstandsmitglied
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Die Weichen für eine vielversprechende Zukunft sind gestellt Als Doraja Eberle am 15. Dezember 2012 vom Aufsichtsrat der ERSTE Stiftung zur neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde, übernahm sie eine Institution, die im Umbruch war. Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 haben sich in den nachfolgenden Jahren auch auf die Märkte der Erste Group ausgewirkt, deren Hauptaktionärin die ERSTE Stiftung ist. So musste der Ausfall einer Dividende für das Jahr 2012 ebenso überbrückt werden, wie auf der anderen Seite die Abteilungen der Stiftung mit einer starken Zunahme an Förderansuchen zurechtkommen mussten, da die öffentlichen Mittel genauso wie andere private Förderer in den Sozial-, Bildungs- und Kulturbudgets der Länder, in denen die Stiftung tätig ist, immer mehr wegbrachen. Georg Winckler Vorsitzender des Aufsichtsrates der ERSTE Stiftung
In der ERSTE Stiftung wurden damals im Zuge der Neubesetzung die beiden Funktionen „Vorsitz“ und „operative Verantwortung“ im Vorstand bei Doraja Eberle zusammengelegt. Dies war bereits Bestandteil einer strategischen Neuorganisation der Stiftung. Es mussten jedoch noch weitere wichtige Entscheidungen getroffen werden, um die gemeinnützig tätige Sparkassen-Privatstiftung an die neuen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa anzupassen. So hat die Stiftung auf die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation reagiert und einen Großteil ihrer Schulden durch Aktienverkäufe abgebaut. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat die ERSTE Stiftung damit die Weichen für die künftige erfolgreiche Arbeit gestellt. Dem persönlichen Engagement von Doraja Eberle ist es zu verdanken, dass die ERSTE Stiftung in den letzten Jahren ihre Aufgaben weiterhin gut erfüllen konnte. Sie vermittelte Begeisterung und hatte immer das eigentliche Ziel der Stiftung vor Augen: dass die Stiftung im Leben anderer Menschen etwas zum Besseren wenden sollte. Im Team mit Franz Karl Prüller, dem zweiten operativen Vorstand der Stiftung, hat sie in zwei Jahren viel bewegt. Doraja Eberle übergab den Vorsitz im Vorstand der ERSTE Stiftung zum 31. Dezember 2014 an ihren Co-Vorstand Franz Karl Prüller. Dieser war in der Stiftung seit 2005 zunächst als Programmdirektor für „soziale Entwicklung“ und seit Ende 2012 als geschäftsführendes Mitglied des Vorstandes tätig. Der Aufsichtsrat hat mit dieser Entscheidung in seiner Sitzung am 15. Dezember 2014 Frau Eberles Wunsch entsprochen, sich von der aktiven Tätigkeit für die ERSTE Stiftung zurückzuziehen. Mit diesem Schritt wird die bisherige Doppelgeschäftsführung in der Person des neuen Vorsitzenden vereint und somit erneut zur Straffung von Strukturen und Kosten beigetragen. Somit wird Franz Karl Prüller als alleiniger operativer Vorstand 2015 den Vorsitz übernehmen und gemeinsam mit Richard Wolf (stellvertretender Vorsitzender) und Bernhard Spalt die ERSTE Stiftung führen. Wir freuen uns, dass Doraja Eberle der ERSTE Stiftung nunmehr beratend als neue Vorsitzende des Kuratoriums zur Verfügung stehen wird. Um ihre Erfahrung für die Stiftung zu erhalten, hat Erhard Busek, bislang Vorsitzender des Kuratoriums der ERSTE Stiftung, Doraja Eberle als seine Nachfolgerin für den Vorsitz dieses Fachbeirates von Experten und Expertinnen aus Zentral- und Osteuropa vorgeschlagen. Erhard Busek bringt sich in die Stiftung weiterhin in beratender Funktion als Mitglied des Kuratoriums ein.
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Mitglieder des Aufsichtsrates Georg Winckler (Vorsitzender) Johanna Rachinger (stellv. Vorsitzende) Maximilian Hardegg Bernhard Kainz Peter Mitterbauer Peter Pichler Markus Trauttmansdorff Barbara Pichler
Eine gute Nachricht ist auch, dass die ERSTE Stiftung mit der Schaffung einer stabilen Aktionärsgruppe unter ihrer Führung ihre Rolle als Hauptaktionärin im letzten Jahr wesentlich stärken konnte. Die aus Kapitalerhöhungen der Erste Group Bank AG der vergangenen Jahre rührenden Schulden der Stiftung konnten signifikant gesenkt werden, die Personalstruktur wurde gestrafft, das Budget für Projektarbeit und Zuwendungen an Partner jedoch auf dem Niveau der letzten Jahre gehalten. Ein Umzug der Stiftung auf den von der Erste Group im Jahr 2016 zu besiedelnden Erste Campus ist beschlossen und wird neue Möglichkeiten der Präsentation der Stiftungstätigkeit bieten. Nicht zuletzt die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Erste Bank werden die gemeinnützige Arbeit ihrer Hauptaktionärin dann besser verfolgen und sich aus erster Hand informieren können. Die Mitglieder des Aufsichtsrates bedanken sich bei Doraja Eberle, Franz Karl Prüller, Richard Wolf und Bernhard Spalt ausdrücklich für die in den letzten Jahren geleistete, ausgezeichnete Arbeit. Den künftigen Entwicklungen sehen wir mit großer Erwartung und Neugier entgegen.
Georg Winckler Vorsitzender des Aufsichtsrates
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Wirtschaftliche und stimmrechtliche Beteiligung der ERSTE Stiftung an der Erste Group* UNIQA Versicherungsverein Privatstiftung 4,1*% Lone Pine Capital ERSTE Stiftung** 4,1*% 11,9*% Harbor Int. Fund 4,0*% CaixaBank** 9,9*% Sparkassen und SparkassenPrivatstiftungen** 5,2**% Wiener St채dtische Wechselseitige Versicherungsverein** 3,0*% Mitarbeiter 1,0*% Private Investoren 9,6*%
Institutionelle Investoren 47,2*%
* Stand 31. 12. 2014, Streubesitz: 70,0 % ** Die ERSTE Stiftung kontrolliert ingesamt 30,0 % der Aktien (inklusive 18,1 % aus den Anteilen der CaixaBank, der Sparkassen und Sparkassen-Privatstiftungen, des Wiener St채dtische Wechselseitige Versicherungsvereins) und ist mit 11,9 % wirtschaftlich an der Erste Group Bank AG beteiligt.
Kursverlauf der Erste Group-Aktie und wichtiger Indizes (indexiert)
Erste Group-Aktie Austrian Trade Index (ATX) DJ Euro Stoxx Banks
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31. Dezember 2014
Die ERSTE Stiftung: Hauptaktionärin der Erste Group
Stärkung der Kontrolle über die Erste Group dank Syndikatsvereinbarungen mit mehreren Mitaktionären Die ERSTE Stiftung ist eine Sparkassen-Privatstiftung gemäß dem österreichischen Sparkassengesetz. Dies bedeutet, dass sie gleichzeitig zwei Funktionen erfüllen muss. Die ERSTE Stiftung hat dem Gemeinwohl zu dienen und Teile der Dividende aus der Beteiligung an der Erste Group in gemeinnützige Projekte zu investieren. Die Dividende wird jährlich von der Geschäftsführung der Bank vorgeschlagen und von der Hauptversammlung der Aktionäre beschlossen. Zu den Begünstigten, die Zuwendungen der Stiftung erhalten dürfen, gehören ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Organisationen, nicht aber Einzelpersonen oder kommerzielle Unternehmen. Die von der ERSTE Stiftung initiierten und eigenständig entwickelten Projekte werden daher immer mit Partnern durchgeführt bzw. haben Begünstigte, die diesem Kreis zugehörig sind. Gemäß Stiftungserklärung soll die ERSTE Stiftung andererseits dauerhaft und qualifiziert an der Erste Group Bank AG beteiligt sein und die Erste Group Bank AG bei ihren regionalen und überregionalen Maßnahmen unterstützen. Daher hat die ERSTE Stiftung in der Vergangenheit regelmäßig an Kapitalerhöhungen der Erste Group Bank AG teilgenommen und dafür Verbindlichkeiten aufgenommen. Inzwischen ist die Expansion der Erste Group Bank AG größtenteils abgeschlossen. Die ERSTE Stiftung hat daher in den letzten Jahren ihre Schulden wieder beträchtlich reduziert. Im Jahr 2014 wurden 13.576.817 Mio. Aktien (das entspricht rund 3 % des Grundkapitals) verkauft. Der Bruttoerlös aus diesem Verkauf ergab rund EUR 262 Mio. Daraus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 225,7 Mio. an Verbindlichkeiten rückgeführt und es ist geplant, mit diesen Erlösen im Jahr 2015 weitere ca. EUR 214 Mio. zu tilgen. Die ERSTE Stiftung senkt damit ihren Schuldenstand deutlich im ersten Halbjahr 2015 auf EUR 400 Mio. Die ERSTE Stiftung hat 2014 EUR 661.776,42 (2013: 639.371,85) an personalbezogenen Steuern und Abgaben gezahlt. An einkommensabhängigen Steuern sind 19.661.857,47 (2013: 10.797.050,24) angefallen. Eine besonders positive Entwicklung war 2014 die Erweiterung der Aktionärsgruppe, die sich unter der Führung der Stiftung zusammengeschlossen hat. Am 15. Dezember 2014 genehmigte die österreichische Übernahmekommission Änderungen bei bestehenden Syndikats- und Aktionärsvereinbarungen, die zu einer Stärkung der Position der ERSTE Stiftung als Hauptaktionärin der Erste Group führten. Die Aktionärsgruppe besteht nun aus der ERSTE Stiftung, der Sparkassengruppe, die sich aus Sparkassen und Sparkassen-Privatstiftungen zusammensetzt, der CaixaBank und dem Eigentümer der Vienna Insurance Group, dem Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein. Die angeführten Aktienverkäufe der ERSTE Stiftung erfolgten innerhalb der Kernaktionärsgruppe, sodass nunmehr die wirtschaftliche Beteiligung der ERSTE Stiftung bei 11,9 % liegt. CaixaBank und ERSTE Stiftung haben ihre gemeinsame Vereinbarung (Preferred Partnership) von 2009 überarbeitet und ergänzt. Die überarbeitete Vereinbarung beinhaltet nun das Recht der CaixaBank, ein zweites Mitglied im Aufsichtsrat der Erste Group zu nominieren. Die CaixaBank hat ihre Beteiligung an der Erste Group von 9,1 % auf derzeit 9,9 % erhöht. Die Sparkassengruppe ging eine Aktionärsvereinbarung mit der ERSTE Stiftung ein, erhöhte ihren Anteil auf 5,2 % von zuvor 3,4 % und hat nun das Recht, ein Mitglied des Aufsichtsrates der Erste Group Bank AG zu nominieren. Der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein hat die 2013 mit der ERSTE Stiftung abgeschlossene Vereinbarung angeglichen und seine Beteiligung an der Erste Group Bank AG in den letzten Monaten auf
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rund 3,0 % erhöht. Die Erste Group verfügt somit über eine stabile Gruppe von Aktionären, die rund 30 % der Anteile hält. Dank dieser Vereinbarung kann sich eine der größten Retail-Banken in Zentral- und Osteuropa weiterhin auf eine sehr solide Eigentümerstruktur stützen, mit der ERSTE Stiftung an der Spitze einer Gruppe von zuverlässigen Partnern.
Kursrückgang der Erste Group-Aktie aufgrund von Einmaleffekten Die Entwicklung des europäischen Bankensektors stand unter dem Einfluss der Bilanzund Stresstests der EZB bzw. EBA. Während die europäischen Bankaktien einen Rückgang von fast 5 % verzeichneten, musste die Aktie der Erste Group bedingt durch Sonderfaktoren einen überproportionalen Kursrückgang von rund 24 % hinnehmen. Hohe Vorsorgen in Ungarn und Rumänien, Abschreibung von Firmenwerten, Unsicherheiten betreffend die Konvertierung von Fremdwährungskrediten in Ungarn und hohe Steuerbelastung waren ausschlaggebend für einen Rückgang auf das Jahrestief bei EUR 17,02 Mitte Oktober. Nach dem mit gutem Erfolg bestandenen Banken-Stresstest konnte die Erste Group-Aktie deutlich zulegen und beendete das Jahr 2014 mit einem Kurs von EUR 19,235. Die Marktkapitalisierung der Erste Group sank – aufgrund der rückläufigen Entwicklung des Aktienkurses – zum Jahresultimo 2014 auf EUR 8,3 Mrd. nach EUR 10,9 Mrd. im Jahr 2013. Der Wert des Anteils der ERSTE Stiftung an der Erste Group Bank AG belief sich daher zum Jahresende auf rund EUR 1 Mrd.
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ERSTE Foundation Community Alpbach Meeting 2014 3 Tage 72 Teilnehmer 40 Organisationen 11 Länder Zum fünften Mal hat sich 2014 die ERSTE Foundation Community am Rande des Europäischen Forums Alpbach in Tirol zum Austausch getroffen. Die folgenden Seiten geben Impressionen von der Atmosphäre dieses Treffens wieder, das zu einem festen Bestandteil und einer gern genutzten Möglichkeit des Austausches und der Reflexion für das Team der ERSTE Stiftung und langjährige Projektpartner geworden ist.
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In diesem Jahr nahmen u. a. aktiv am Programm teil: der Präsident des Europäischen Forums Alpbach Franz Fischler, Gründer von Krytyka Polityczna Slawomir Sierakowski, Katerina Mishchenko vom Contemporary Visual Arts Center Kiev, die bosnische Filmemacherin Jasmlila Žbanić, die ukrainische Schriftstellerin Oksana Zabuzhko und die Frankfurter Künstlergruppe finger.
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HIGHLIGHTS
ERSTE FOUNDATION NGO ACADEMY
Die Zivilgesellschaft in CEE auf bestehende und künftige Herausforderungen vorbereiten Die ERSTE Foundation NGO Academy unterstützt zivilgesellschaftliche Organisationen in Zentral- und Südosteuropa im Bereich sozialer Integration durch Wissenstransfer, Kompetenzvermittlung (Management, Führung, Leadership) und Netzwerkbildung bei der Bewältigung von bestehenden und künftigen Herausforderungen im sozialen Sektor. Wir sprachen mit Miroljub Nikolić, dem Direktor der Caritas Šabac in Serbien und Teilnehmer des ersten Jahrgangs der ERSTE Foundation NGO Academy. Wofür steht Elio? Elio ist die italienische Übersetzung des griechischen Wortes Helios und bedeutet Sonne. Warum Sonne? Wir glauben, dass wir den Menschen mit diesem Projekt durch Arbeitsplätze zu einem neuen Leben verhelfen können, dass wir jenen, die sich unser Service nicht leisten können, Sonnenlicht bringen und dass wir für die Menschen, die um uns herum leben, weiterhin Licht und Wärme verbreiten. Wer sind die Hauptnutznießer und Hauptnutznießerinnen von Elio? Dieses Projekt kommt in erster Linie Frauen aus gefährdeten Gruppen zugute. Durch diese Arbeit werden sie für einen echten Job ausgebildet und haben so die Chance, zu gleichberechtigten und wirtschaftlich unabhängigen Mitgliedern der Gemeinschaft zu werden. Außerdem unterstützt dieses Projekt Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben: jenen, die sich nicht um sich selbst kümmern können und keine Möglichkeiten haben, um Hilfe zu bitten. Wir bieten ihnen ein komplettes, kostenfreies Wäsche- und Reinigungsservice. Sie nehmen seit 2014 an den Programmen der ERSTE Foundation NGO Academy teil. Wie würden Sie diese beurteilen? Wir haben bis jetzt an dem Social Innovation and Management Programme und an drei Workshops innerhalb des Regional Programme teilgenommen. Mit der ERSTE Foundation NGO Academy bieten Sie den NGOs dieser Region ein einzigartiges Konzept und Service. Die Workshops sind auf die speziellen und aktuellen Bedürfnisse der NGOs zugeschnitten. Um ein Beispiel zu nennen: Manche der angesprochenen Themen hatten wir nie als wichtig erachtet, aber dann erkannten wir, dass sie für die Erreichung einiger unserer Projektziele entscheidend sein könnten. Wir zogen nie die Notwendigkeit in Betracht, eine Kommunikationsstrategie oder Corporate Identity zu entwickeln oder unsere Interessenund Zielgruppen innerhalb und außerhalb der örtlichen Bevölkerung zu ermitteln. Wir konzentrierten uns nur darauf, unsere Arbeit zu erledigen.
Miroljub Nikolić Direktor der Caritas Šabac Die Caritas Šabac betreibt das Wäscheservice Elio, ein Sozialunternehmen, das sozial benachteiligten Frauen eine Beschäftigung und der örtlichen Bevölkerung einen erschwinglichen, erstklassigen Wäsche-, Reinigungs-, Trockenund Bügelservice bietet. Das Unternehmen war eines der Finalistenprojekte des Preises für Soziale Integration der ERSTE Stiftung 2013.
Die ERSTE Foundation NGO Academy ist ein Kooperationsprojekt der Wirtschaftsuniversität Wien und ERSTE Stiftung.
Gab es ein Training, das Sie für besonders nützlich für Ihre Organisation erachteten? Dank eines der Workshops sind wir gerade dabei, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln und unsere Zielgruppe zu definieren. Wiedererkennung und Akzeptanz innerhalb einer breiteren Öffentlichkeit sind die Voraussetzungen für uns, ein gewinnbringendes und nachhaltiges Sozialunternehmen zu werden. Darüber hinaus möchte ich die Bedeutung der regionalen Dimension des Projektes unterstreichen. Wir haben endlich die Chance, mit unseren Nachbarn zu arbeiten. Das Programm bietet eine Plattform für gegenseitigen Austausch, Unterstützung und Inspiration. Am allerwichtigsten ist dabei jedoch die Erkenntnis, dass wir mit unseren Problemen nicht alleine sind. Das Programm schafft die Voraussetzungen für zukünftige Synergien zwischen Ländern, die in den vergangenen Jahren nicht sehr gut miteinander ausgekommen sind.
Teilnehmer/innen des Social and Innovation Management Programme im Kardinal König Haus in Wien.
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ERSTE FOUNDATION NGO ACADEMY
ERSTE Foundation NGO Academy Die ERSTE Foundation NGO Academy baut auf dem Capacity-Building-Ansatz auf und ermöglicht dadurch die Weiterentwicklung der einzelnen Organisationen und in der Folge des gesamten Sektors. Die ERSTE Foundation NGO Academy ist in ein internationales Programm, auf Englisch „Social Innovation and Management Programme“, und das „Regional Programme“ unterteilt: International umfasst es Themenblöcke wie NGO Ecosystems, Fundraising, Strategy oder Leadership und zielt vorrangig auf Führungskräfte und Projektmanager und -managerinnen ab. Das regionale Programm setzt sich aus voneinander weitestgehend unabhängigen Veranstaltungen zusammen. Sie werden in mehreren Sprachgruppen abgehalten, wobei ihre Themen verstärkt lokale Gegebenheiten und Bedürfnisse mit einbeziehen. Der Aufbau der beiden Programme erfolgt in einer Kooperation zwischen der ERSTE Stiftung und dem Kompetenzzentrum für Non-Profit-Organisationen und Social Entrepreneurship der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Jahr 2014 wurden die Programme auf internationaler sowie auf regionaler Ebene konzeptioniert, aufgebaut und zum ersten Mal umgesetzt.
Social Innovation and Management Programme 2014 3 Module 25 Teilnehmer/innen unterschiedlicher NGOs 12 Länder 1 Sprache Regional Programme 2014/2015 Periode: Oktober–Dezember 2014 16 Workshops 13 Länder 8 Städte 7 Sprachen Englisch, Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch und Rumänisch
Durch die ERSTE Foundation NGO Academy soll die Zivilgesellschaft in Zentral- und Südosteuropa lanfristig gestärkt werden. Jovana Trifunović
Vortragende 2014 (Auswahl) Csaba Bakó Renate Buber Erhard Busek Radka Bystřická Klaus Candussi Christoph Chorherr Vlad Craioveau Sava Dalbokov Michael Fembek Gabriela Gandal Vera Gjokaj
Lukáš Hejna Nikolaus Hutter Iván Kepecs Ilse Klanner Michael Kleinbichler Ivan Krastev Michaela Kreuterová Christian G. Majer Daniel Matei Michael Meyer Reinhard Millner Jana Pacalová Sabine Pöhacker Florian Pomper
Olivia Rauscher Matthias Reisinger Zsófia Rét Susanne Roiser Andreja Rosandić Karin Schetelig Andrea Schmidt Christian Schober Georg Schön Günther Stahl Peter Vandor Josef Waltl Barbara Weber Chris Worman
1 Kurze Auszeit auf der Dachterrasse der Erste Bank Lounge am Petersplatz. 2 Andreas Treichl, Vorsitzender des Vorstandes der Erste Group Bank AG und Mitglied des Kuratoriums der ERSTE Stiftung, begrüßt die Teilnehmer/innen. 3 Teilnehmer/innen der ersten Generation des Social and Innovation Managment Programme. 4 Im Gruppenbild: Teilnehmer/innen des Social and Innovation Management Programme und Organisator/innen der ERSTE Foundation NGO Academy.
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IGOR ZABEL AWARD FOR CULTURE AND THEORY
Keine einfachen Zeiten für kritische Kunst und kritisches Denken Die Gewinnerin des Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 ist die russische Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin Ekaterina Degot. Anfang November hat der österreichische Künstler Josef Dabernig den Hauptraum der Wiener Secession in einen eleganten, von schlichten, aber schweren Stoffen eingefassten Festsaal verwandelt. Am 6. November fand zum vierten Mal die Verleihung des Igor Zabel Award for Culture and Theory statt, nun erstmals in Wien. Es war eine fröhliche Feier, die aber auch viele nachdenkliche Momente und starke Redebeiträge enthielt. Denn diesmal sandte der Igor Zabel Award for Culture and Theory ein starkes Signal nach Russland. Mit dem Hauptpreis (EUR 40.000) wurde die für ihre kritischen Stellungnahmen gegenüber der offiziellen Politik ihres Heimatlandes bekannte Kunsthistorikerin Ekaterina Degot ausgezeichnet. Mit der Entscheidung für die Empfängerin des Hauptpreises hat die Jury – bestehend aus Keti Chukhrov (Moskau), Apolonija Šušteršič (Ljubljana) sowie Rainer Fuchs (Wien) – ein deutliches Signal der Unterstützung an die neue russische Dissidentenszene gesandt. Diese hat es im nationalistisch aufgeheizten Klima des Ukrainekonflikts und angesichts einer neuen Ära der Ost-West-Konfrontation immer schwerer, innerhalb, aber vor allem auch außerhalb Russlands wahrgenommen zu werden. Ekaterina Degot wurde der Preis für ihre interdisziplinäre Arbeit als Kritikerin und Kuratorin verliehen, die sich vor allem mit soziopolitischen und ästhetischen Themen in Russland und Osteuropa auseinandersetzt. Viel beachtet wurde in jüngster Zeit ihr Blogbeitrag zur Debatte über einen Boykott der Manifesta in St. Petersburg, der auf subtile Weise deutlich machte, dass es fatal gewesen wäre, die russischen Künstler und Künstlerinnen gerade jetzt vom internationalen Austausch abzuschneiden, obwohl die Gefahr der Vereinnahmung der renommierten Ausstellung für die Selbstdarstellung eines undemokratischen Systems jederzeit bestünde. „Ich bin außerordentlich dankbar für diesen Preis, insbesondere deshalb, weil ich ihn als eine Geste der Solidarität gegenüber den Intellektuellen Russlands in einem der dunkelsten Augenblicke in der Geschichte des Landes sehe“, kommentierte Ekaterina Degot die Entscheidung der Jury. Neben dem Award werden drei Stipendien (je EUR 12.000) vergeben, davon zwei von der Jury. Diese erhielten zwei Theoretiker, die sich mit der engen Wechselwirkung von politischer und kultureller Entwicklung auseinandersetzen: der Prager Kunsttheoretiker Karel Císař und der Kunsthistoriker Miklavž Komelj aus Ljubljana. Karel Císař ist Assistenzprofessor für Ästhetik und Kunsttheorie an der Akademie für Künste, Architektur und Design in Prag. Die Jury erkannte ihm ein Igor-Zabel-Stipendium zu, weil er „die Kluft zwischen westlicher und östlicher Kunst und Kunsttheorie überbrückt, indem er in internationalen und interdisziplinären Zusammenhängen arbeitet und denkt“. Er bewegt sich dabei zwischen den unterschiedlichen Medien Fotografie, Film, Literatur, Architektur und Design. Miklavž Komelj ist Kunsthistoriker, Dichter und Übersetzer in Ljubljana. Er untersucht Beziehungen zwischen Kunst und Politik auf ähnliche Weise wie der Namensgeber des Preises, den er gut kannte. Ein Igor-Zabel-Stipendium wurde ihm für sein engagiertes Schreiben zugesprochen. Seine Leidenschaft gilt wenig beachteter Kunst und übersehenen Künstler und Künstlerinnen. Partisanenkunst hat er einen dauerhaften Platz in der Sammlung der
Igor Zabel (1958 – 2005) war ein vielseitig interessierter und aktiver slowenischer Kurator, Autor und Kulturtheoretiker. Als Philosoph, Autor, Essayist, Kurator moderner und zeitgenössischer Kunst, Literatur- und Kunstkritiker und Übersetzer war er Vorbild für neue Generationen von Kuratoren und Kuratorinnen und Kritiker und Kritikerinnen zeitgenössischer Kunst. Als Theoretiker und Kurator forderte er unermüdlich eine gründliche Untersuchung politischer, sozialer und kultureller Subströmungen ein, die möglicherweise zu einem besseren Verständnis der modernen und zeitgenössischen Kunst führen könnte. Die Preisträger und Preisträgerinnen – ebenso wie Igor Zabel – haben spezifische Bereiche des Wissens und der Kultur zusammengeführt und auf deren Allgegenwart im Leben der Menschen hingewiesen. Der Igor Zabel Award for Culture and Theory würdigt diesen erweiterten Zugang bei Forschung, Analyse und Vermittlung.
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Ekaterina Degot, Gewinnerin des Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 2 Im Publikum: Jurymitglied Keti Chukhrov, Mateja Kos Zabel und Jasna Zabel. 3 Gewinner/innen und Jury mit den Vertreter/innen der Igor Zabel Association for Culture and Theory und ERSTE Stiftung 4, 5 Die aus Buchstaben zusammengesetzte Trophäe des Preises
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Auszug aus der Dankesrede der Preisträgerin Ekatarina Degot, die unter dem Titel „The List of Fiascos“ die Entwicklung ihres Heimatlandes ebenso wie ihren eigenen Werdegang schonungslos und mit einer Prise bitterem Humor als eine Geschichte des Scheiterns beschrieb. (…) In den letzten Tagen der 1980er, noch in den eisigen Zeiten des Kalten Krieges, war ich freischaffende Kunsthistorikerin. Die Kunstgeschichte war für mich ein Mittel, um der Politik, der Wirtschaft, dem öffentlichen Bereich und allem, dem ich hilflos gegenüberstand, möglichst fern zu sein. Nun trachte ich verzweifelt danach, zu ebendieser Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit durchzudringen, ohne dabei die Kunsthistorikerin in mir aufzugeben, die ich nach wie vor bedauern würde, zu verlieren. Wir Kunsthistoriker und andere Intellektuelle waren und sind immer noch Teil des kulturellen Überbaus, ergehen uns in Kritik, schwelgen in der Sprache, navigieren durch die Semiosphäre, während uns die wirtschaftlichen Bedingungen genommen wurden und noch immer genommen werden, früher vom realen Sozialismus, heute vom trügerischen Kapitalismus. Wir hatten keinen Boden unter den Füßen. Wir Kunstkritiker und -theoretiker haben gelernt, der Distanz und Unabhängigkeit, der Ironie und dem Sarkasmus zu huldigen – den letzten Zufluchten derer, denen man alle möglichen Freiheiten genommen hat. Wir übersahen die eine Freiheit, die wir hatten – jede Menge Freizeit. Wir verwechselten diese Freizeit mit einem Dämmerzustand. 1989 wachten wir eines Morgens auf und erkannten, dass wir auf dem Markt waren. Man erzählte uns fortwährend, dass wir wieder Teil der Geschichte wären; andere behaupteten, die Geschichte hätte bereits geendet. Das klang seltsam, weil wir doch noch keinen einzigen Bissen davon gekostet hatten. Aber wir waren da draußen, in der Welt, auf dem Markt, und das galt auch für unsere Texte, die zum ersten Mal übersetzt, verstanden, missverstanden, beurteilt, zitiert, aufgegriffen und beachtet wurden. Sowjetische Kunsthistoriker verstanden es nur zu gut, wie man ein bestimmtes Kunstwerk analysierte und in einen Kontext stellte
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– mit Metaphern und Litotes, Paradoxien und Oxymora; doch diese Fertigkeit, dieses Handwerk, wurde nicht mehr benötigt. Gefragt war eine postfordistische Wissensproduktion: starre, kryptische, universell-westliche Sammelbegriffe, diese Passwörter der internationalen Kulturwissenschaften, die häufig das Wesentliche nicht begreifen, jedoch das Begonnene zensieren. Erst viel später wagte ich es in meinen Texten und meiner Forschungstätigkeit, mein sowjetisches antiformalistisches – letztlich marxistisches, jedoch eher in der literarischen Erzählung und Philosophie als in der Semiotik und politischen Theorie verwurzeltes – Erbe offen anzunehmen. Auch wenn die Geschichte vorbei war, so verflog die Zeit immer schneller, und in den 1990ern wurde ich Kunstkritikerin und Kulturkolumnistin bei einer Tageszeitung. Jene unter uns, die schon zuvor nicht aufhören konnten zu schreiben, taten es nun in – und für – bürgerliche und scheinbürgerliche Blätter. Der Vertrag basierte auf der Illusion der Freiheit eines Autors. Aber diese unsere Freiheit, die Freiheit, spitzfindige, sehr persönliche Worte zu wählen, legitimierte in Wahrheit die Entscheidungsfreiheit auf dem freien Markt, und was am allerwichtigsten ist, die einmalige Wahl des freien Marktes selbst. Die Klügsten unter uns hatten bereits erkannt, dass das, was wir taten, ein Schönfärben der gegenwärtigen massiven Umverteilung des Vermögens war, die Ekstase des Anhäufens und die Ästhetik der immateriellen und unmittelbaren Weitergabe. Erst zehn Jahre später, im Jahr 2007, konnte ich die Website erstellen, die ich im Sinne hatte, auf der ich versuchte, schwülstige Kunstkritik zugunsten schonungsloser, sozial-orientierter Faction-Prosa zu verbannen. Aber warum wandte ich mich in meinen Texten überhaupt weiterhin an die Öffentlichkeit und nicht an die Wissenschaft, obwohl man mich bereits gewarnt hatte, dass es mir nicht viel Respekt einbringen würde? Warum wollte ich die Menschen stets zum Lachen bringen – und in meinen kühnsten Träumen sogar zum Weinen? Warum gelang es mir nicht, substanziell, präzise und seriös zu sein? (…)
IGOR ZABEL AWARD FOR CULTURE AND THEORY
Moderna Galerija in Ljubljana verschafft. Ein Stipendium wird traditionell von der Gewinnerin vergeben. Es ging an den russischen Aktivisten, Schriftsteller und Übersetzer Kirill Medvedev für seinen Verlag Free Marxist Press. Der Non-Profit-Verlag versteht sich als Bildungsprojekt zur Förderung zeitgenössischer marxistischer und kritischer Theorie, politischer Kunst und Dichtung. Veröffentlichungen und Aktionen haben die Geschichte der Arbeit, sozialistische und antifaschistische Gruppen sowie Frauen-, Homosexuellen- und Minderheitenbewegungen zum Thema. Die Preisverleihung in Wien fand in Kooperation mit mumok und SECESSION statt. Die Gewinner und Gewinnerinnen stellten ihre Arbeit im Rahmen einer Konferenz im mumok vor. Unter dem von Igor Zabel entlehnten Motto „Continuing Dialogues“ gaben die Preisträger und Preisträgerinnen Einblick in ihre Arbeit. Karel Císař unterhielt sich mit Rainer Fuchs über seine Ausstellung „Figures and Prefigurations“, die 2013 in der Städtischen Galerie in Prag zu sehen war. Miklavž Komelj und Apolonija Šušteršič tauschten sich unter dem Secessions-Motto „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit.“ von Ludwig Hevesi aus. Mit großer Spannung war die Diskussion des russischen Podiums erwartet worden. „Neo-Patriotism and the Options of Dissidentship“ war das Thema von Keti Chukhrov, Ekaterina Degot und Kirill Medvedev, die sich darin einig waren, dass kritisch denkende russische Intellektuelle noch lange einen schweren Stand in ihrer Heimat haben werden. Der mit insgesamt EUR 76.000 dotierte Igor Zabel Award for Culture and Theory ist eine Initiative der ERSTE Stiftung und wird gemeinsam mit dem Verein Igor Zabel Association for Culture and Theory (Ljubljana) biennal ausgelobt. Der Preis zeichnet außerordentliche kulturelle Leistungen von Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen als auch Kunsttheoretikern und Kunsttheoretikerinnen aus, deren Arbeit einen Bezug zu Zentral- und Südosteuropa hat und zum kulturellen Dialog auffordert. Der Igor Zabel Award for Culture and Theory wurde zum ersten Mal 2008 an das kroatische Kuratorinnen-Kollektiv What, How & for Whom (WHW) vergeben. Piotr Piotrowski, Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor des Nationalmuseums in Warschau, gewann den Preis 2010, die mazedonische Kunsthistorikerin Suzana Milevska wurde 2012 ausgezeichnet. Der nächste Igor Zabel Award for Culture and Theory wird 2016 vergeben.
Glasnost. Soviet NonConformist Art from the 1980s Texts by Joseph Backstein, Ekaterina Degot, Boris Groys London et al.: Haunch of Venison, 2010
Jan Mancuska: Against Interpretation by Karel Cisar (Author), Katrin Meder (Author) Hatje Cantz; Bilingual edition, 2011
Maribel Königer
It‘s no good. Poems, essays, actions. Kirill Medvedev, translated from the Russian by Keith Gessen et al. New York: n+1 / Ugly Duckling Presse, 2012
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Auszug aus der programmatischen Rede „Insurgent Art in the Theatre of Politics“ während der Preisverleihung von Timea Junghaus, deren Organisation European Roma Cultural Foundation 2012 ein Igor-Zabel-Arbeitsstipendium erhalten hatte. (…) Ich bin eine Roma, (…) eine Intellektuelle der ersten Generation, eine Kunsthistorikerin, eine Kuratorin für zeitgenössische Kunst, was bedeutet, dass meine Familie keine Ahnung hat, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Nein, im Ernst, es bedeutet, dass ich von der Kraft des Visuellen und der Bejahung des Begriffs zeitgenössische RomaKunst besessen bin. Wenn ich vor einem angesehenen Publikum wie diesem hier heute Abend spreche, so muss ich, bevor ich beginne, einen Moment innehalten und mich daran erinnern, dass – auch wenn ich von einem Volk abstamme, das so verhasst ist, so verachtet, so traumatisiert und stigmatisiert und terrorisiert – ich keine Angst davor haben muss, über meine Verletztheit zu sprechen, sondern darauf vertrauen kann, dass es mir nach wie vor gelingt, Mittel und Wege zu finden, die Wahrheit zu sprechen und Allianzen zu finden, die nicht auf Interessen – was der konventionellen Form der Zusammenarbeit in meinem Bereich entspräche – sondern auf Solidarität beruhen. Unter einigen anderen Kollegen und Freunden war es Suzana Milevska, Kunsthistorikerin und Gewinnerin des Igor-Zabel-Preises 2012, die mir und meinen Kollegen in der European Roma Cultural Foundation und Gallery8 zeigte, dass wir sogar in diesem auf Rivalität und Wettbewerb beruhenden Teufelskreissystem an einem Bekenntnis zu Integrität, Ehrlichkeit und Anstand festhalten können und dabei dennoch Teil eines Netzwerkes, einer Gemeinschaft oder einer Tradition des Kampfes sein können. Mithilfe des Igor-Zabel-Arbeitsstipendiums, das
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Suzana Milevska unserer kleinen Organisation verlieh – nur sechs Monate, nachdem die ungarischen Behörden das letzte Kulturzentrum in Budapest geschlossen hatten, das der Roma-Gemeinde für Kulturproduktion, -präsentation und -interpretation zur Verfügung stand –, mieteten wir 2012 ein Gemüsegeschäft im achten Bezirk von Budapest, der „Schokoladenseite der Stadt“, einer hauptsächlich von Roma bewohnten Gegend, und starteten Gallery8 – Roma Contemporary Art Space. Dank dieser Unterstützung entgingen wir dem üblichen Roma-NGO-Schicksal, das häufig einer Falle gleicht, in der Roma darauf warten, dass die Geberorganisationen ihre sogenannten Projekte – zuweilen verrückte Ideen oder „Initiativen“ – den Roma-Organisationen überantworten. Wir mussten nicht bei irgendeiner Regierungsbehörde oder einem Geldgeber um Projektförderung ansuchen, denn wir hatten endlich die Mittel, um das zu tun, was wir wollten. Gallery8 widmet sich der Revision des übertragenen Wissens über traditionelle und zeitgenössische Kunst und Kultur der Roma durch die nähere Bestimmung von in der postkolonialen Theorie und Kritik erörterten Themen wie der Essentialisierung der Roma-Identität, kulturellen Unterschieden, Hybridisierung und Subjektivität. Bei unseren Forschungs-, kuratorischen und aktivistischen Projekten geht es um den unablässigen Kampf gegen negative Stereotypen und feindliche Haltungen gegenüber Roma-Gemeinschaften, indem wir uns mit den heikelsten und dringlichsten Themen wie dem Roma-Holocaust, der Roma-feindlichen Stimmung und dem Rassismus auseinandersetzen. Wir tun dies in dem extrem feindlichen, nationalistischen, politischen Klima des heutigen Ungarn. Unsere kuratorischen Projekte und künstlerischen Aktionen bewiesen und machten sichtbar, dass die weiße Vormachtstellung real ist und dass das Patriarchat real ist, und unser Heimatland hat uns gezeigt, dass es uns
Wir sind angewidert von dem endlosen Diskurs des „Zigeunerproblems“ der offiziellen Politik und ihren Parolen – wie etwa dass „Zigeuner“ nicht arbeiten wollen, Sozialschmarotzer, Diebe, handlesende Scharlatane, kriminelle Bestien und sexbesessene Tiere sind – und wir wissen, dass Roma genau das sind, was Europa braucht, um sich zu erholen! Die europäischen Volkswirtschaften beginnen, die Auswirkungen der rapide alternden Arbeiterschaft zu spüren. Da die Bevölkerung Europas nicht genug Kinder zeugt, um scheidende Generationen im erwerbsfähigen Alter zu ersetzen, wird die Situation nur noch schlimmer werden. Bis 2050 wird die Bevölkerung der ethnischen Bulgaren voraussichtlich auf 800.000 schrumpfen, während die Anzahl der bulgarischen Roma auf 3,5 Millionen ansteigen soll. Bulgarien wird faktisch bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ein Roma-Land sein! Einer Prognose aus dem Jahr 2010 zufolge, werden 20 % der ungarischen Bevölkerung, 30 % der rumänischen Bevölkerung und 40 % der Berufstätigen unter ihnen bis zu eben diesem Jahr Roma sein. Europa braucht Roma-Babys. Wenn die europäischen Regierungen effektiv in die Integration der Roma investieren, werden sie damit eine Erwerbsbevölkerung aufbauen, die helfen kann, die kommende Last steigender Pensionen, Gesundheitsausgaben und anderer staatlicher Aufwendungen zu tragen und unser alterndes und krankes Europa zu retten. (…) Igor Zabel warnte uns davor, dass „die Vorstellung, dass Kunst ernsthaft die Welt verändern kann, fraglich, utopisch oder sogar unmöglich geworden ist.“ Es besteht jedoch kein Zweifel, dass sein Erbe bestätigt, dass Kulturkritik eine entscheidende Position sein kann und ist, um Macht und Dominanz aufzudecken, Wissen auszutauschen und neue Erkenntnistheorien zu entwickeln.
Jury 2014 Die Preisträger und Preisträgerinnen werden von einer internationalen Jury ausgewählt. 2014 gehörten der Jury die Philosophin Keti Chukhrov (Moskau), die Künstlerin und Architektin Apolonija Šušteršič (Ljubljana) sowie der Kurator und stellvertretende Direktor des mumok, Rainer Fuchs, an.
IGOR ZABEL AWARD FOR CULTURE AND THEORY
verletzen, gefährden und zerstören kann. Es ist ziemlich schwierig, an den essenziellen Kern an Menschlichkeit der Weißen zu glauben, wenn sie uns mit Waffen angreifen. Und noch immer arbeiten wir in Ungarn, das das Labor der europäischen Experimentierkunst zu sein scheint, mit kritischem Bewusstsein „gegen die Laufrichtung“.
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THE EUROPEAN MATCH
Der Medienkrieg
Die erste Diskussion einer neuen Gesprächsreihe der ERSTE Stiftung beleuchtete unterschiedliche Wirklichkeiten in der Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine Im großen Saal der Diplomatischen Akademie in Wien meinte man am 1. Dezember 2014 die in der Luft liegenden Spannungen geradezu knistern zu hören. Auf dem Podium saßen sich drei Gesprächspartner in einer Diskussion gegenüber, in der es just darum gehen sollte, warum die Atmosphäre in dieser Runde eigentlich so gereizt war: weil man einander nämlich sowieso nicht trauen könne. Auf der einen Seite von Moderator Christian Ultsch (Ressortleiter Außenpolitik der österreichischen Tageszeitung Die Presse) saß Oksana Boyko, Moderatorin der im 14-tägigen Rhythmus ausgestrahlten geopolitischen Sendung „Worlds Apart“ auf RT (vormals Russia Today). Auf der anderen saßen Katya Gorchinskaya, stellvertretende Chefredakteurin der englischsprachigen Zeitung Kyiv Post und Gastgeberin der ukrainischen TV-Sendung „Free People“ sowie Yevhen Fedchenko, Direktor und Journalistik-Professor an der Journalistenschule der Kiewer Mohyla-Akademie.und Mitbegründer der im März 2014 gegründeten Initiative „StopFake.org“. Thema der ersten Runde der neuen Diskussionsreihe „Das europäische Match – Kontroversen und Begegnungen“, die die ERSTE Stiftung in Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse von nun an regelmäßig veranstaltet, war der Medienkrieg, der den Konflikt in der Ukraine begleitet und mit jeweils völlig unterschiedlichen Darstellungen der Wirklichkeit in den Konfliktgebieten die Öffentlichkeit in Russland, der Ukraine und den beobachtenden Staaten zu beeinflussen versucht.
Oksana Boyko ist Moderatorin der 14-tägig ausgestrahlten geopolitischen Sendung „Worlds Apart“ auf RT. Yevhen Fedchenko ist Mitbegründer der im März 2014 gegründeten Initiative StopFake.org und Direktor und Journalistik-Professor an der Journalistenschule der Kiewer Mohyla-Akademie. Katya Gorchinskaya ist stellvertretende Chefredakteurin der englischsprachigen Zeitung Kyiv Post und Gastgeberin der TV-Sendung „Free People“.
Dass Medien – wie durchaus auch in der Vergangenheit – über internationale Konflikte nicht neutral berichten, sondern sehr oft einen patriotischen Standpunkt einnehmen und dabei auch vor Propaganda bis hin zu manipulativ eingesetzten Falschmeldungen nicht zurückschrecken, ist nichts Neues und ein globales Phänomen. Dennoch wird allenthalben beklagt, dass im speziellen Fall der aktuellen Beziehungen zwischen Russland und Ukraine gezielte Fehlinformationen besonders skrupellos zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung eingesetzt würden. Die Geschehnisse auf der Krim und im Donezbecken waren und sind außerhalb der Region nur durch journalistische Berichterstattung präsent, durch TVBilder von Belagerern und Belagerten, durch Kommentare, Interviews und Hintergrundberichte. Dabei werden in den Medien der Konfliktparteien zum Teil völlig unterschiedliche Wirklichkeiten beschrieben. Der Kampf auf der Straße ist tatsächlich auch zu einem Krieg der Medien geworden, die ihr Publikum bewusst mit dem Antagonismus „Wir gegen die anderen“ emotionalisieren. Die Debatte darüber eignete sich daher ausgezeichnet als Auftakt für die Reihe „Das europäische Match“, die sich in den kommenden Jahren der grundsätzlichen Frage widmen möchte, warum 25 Jahre nach den großen gesellschaftlichen Umbrüchen in Europa die Ära der Großmächte und Ideologien sowie der Trennung von Ost und West noch immer nicht vorüber ist, ja, warum alte und neue Gräben immer wieder aufbrechen. Denn Europa ist nach wie vor kein vereinter Kontinent. Wirtschaftliche Instabilität, soziale Ungleichheit und ein seine neue Rolle suchender Kulturbetrieb werfen Fragen nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. 1 Christian Ultsch greift in die hitzige Diskussion zwischen Oksana Boyko (links) und Katya Gorchinskaya (rechts) ein. 2 Zwei unterschiedliche Standpunkte, drei Diskutanten. Von links nach rechts: Yevhen Fedchenko, Oksana Boyko, Katya Gorchinskaya. 3 Die stellvertretende Chefredakteurin der Kyiv Post, Katya Gorchinskaya, schildert ihre Perspektive. 4 Als Mitbegründer der Plattform StopFake.org weiß Journalist Yevhen Fedchenko auf die Gefahren von Falschmeldungen in Medien hinzuweisen und vor deren Missbrauch zu warnen. 5 The European Match – Kontroversen und Begegnungen: die erste Ausgabe der Diskussionsreihe in der gut besuchten Diplomatischen Akademie Wien.
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Die Gesprächsreihe „Das europäische Match“ will daher Experten und Expertinnen und handelnde Akteure und Akteurinnen aus Ost und West zusammenbringen, um von einem Schlagabtausch der Argumente zu lernen und um Kontrahenten und Kontrahentinnen Gelegenheit für spannende Kontroversen zu geben. Filip Radunovic, der die Reihe konzipiert hat, wies in der Einleitung zum Abend auf ein Kernproblem der politischen Antagonismen des 21. Jahrhunderts hin: Der Kampf der Ideologien sei ersetzt worden durch den viel heftigeren Widerstreit der (medial vermittelten) Wirklichkeiten. Dem nachzugehen habe man sich heute vorgenommen. Die Diskussion begann jedoch mit einem gewissen Abstand vom eigentlichen Thema – dem Medienkrieg – und nahm zuerst die historischen Ereignisse des vergangenen Jahres selbst ins Visier. Die Rollen auf dem Podium waren in zu erwartender Weise verteilt: Frau Boyko wies auf ausländische Interessen und inländische Extremisten hin, die bei den Aufständen am Maidan Ende 2013 und zu Beginn des Jahres 2014 in Kiew eine Rolle gespielt hätten, während Frau Gorchinskaya immer wieder betonte, dass es das ukrainische Volk war, dass sich in einem legitimen revolutionären Akt seiner korrupten, von Moskau abhängigen Regierung entledigt und im Anschluss auf demokratische Weise eine neue Regierung gewählt habe. In der ersten Hälfte des Abends konnte man also eher dem Medienkrieg live zusehen, als ihn von kompetenter Seite analysiert zu bekommen. Aufschlussreich und die Mechanismen medialer Vermittlung reflektierend war dabei jedoch, wie sehr Argumente gewinnen oder verlieren können durch die Art, wie sie vorgetragen werden. Oksana Boyko ist Anchorwoman eines großen TV-Senders. Sie war jahrelang politische Korrespondentin und berichtete vor Ort über die Konflikte in Tschetschenien, Libyen, Syrien und Afghanistan. Auf ihre persönlichen Erfahrungen aus dieser Zeit wies sie wiederholt hin, wenn auch nicht immer im passenden Zusammenhang. Ihr perfektes Englisch, das sie einem Masterstudium in Massenkommunikation in den USA verdankt, und ein rhetorisch höchst gewandtes Auftreten verliehen ihren Statements eine Glaubwürdigkeit, die in erster Linie auf professionellem Auftreten und diskursivem Geschick gründete.
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Foto: Emeric Fohlen / Zuma / picturedesk.com
Frau Boyko konzedierte mehrfach, dass die russischen Aktivitäten nicht immer völkerrechtskonform abgelaufen seien, dass nicht immer die Wahrheit gesagt wurde, dass Russlands Führung ebenso wie seine Bevölkerung manchmal aus irrationalen Ängsten heraus handelten und reagierten und dass Wladimir Putin eben auch nur ein Mensch sei. Natürlich sei die russische Demokratie noch nicht so weit entwickelt wie die westliche und ebenso natürlich sei es erstrebenswert, dort anzukommen. Aber die westlichen Großmächte verhielten sich schließlich ebenso, würden auch internationale Abkommen verletzen und mit zweierlei Maß messen.
THE EUROPEAN MATCH
Die beiden ukrainischen Journalisten verfügten über weit weniger Bühnenpräsenz, hatten dafür aber das moralische Gewicht derer auf ihrer Seite, deren Land angegriffen worden ist. Insbesondere Katya Gorchinskaya wirkte auf eine Weise beherrscht, die ihre zierliche Statur angespannt wirken ließ. Hier war es jemandem sichtlich besonders wichtig, Haltung und Würde zu bewahren. Frau Gorchinskaya befasst sich schon seit Langem mit dem politischen und moralischen Zustand ihres Landes. Sie ist seit 2008 regionale Berichterstatterin des „Reports über organisiertes Verbrechen und Korruption“, ein Non-Profit-Netzwerk von Zentren für investigativen Journalismus, und schreibt regelmäßig für das Wall Street Journal. Häufig tritt sie als Kommentatorin in westlichen Medien, als Gastrednerin bei internationalen Konferenzen oder in TV-Sendungen zur aktuellen politischen Lage in der Ukraine auf.
Foto: Emeric Fohlen / Rex Features / picturedesk.com
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1 In der Menge am Maidan demonstrieren Frauen für die Freiheit der Ukraine. 2 Bei den Demonstrationen gegen die Regierung in Kiew werden auch am Maidan Gegensätze sichtbar.
In der Diskussion übte sie durchaus Kritik an der eigenen neuen Regierung, die noch lange nicht das umgesetzt habe, wofür man im Frühjahr auf die Straße gegangen sei. Bei den Kämpfen in der Ostukraine räumte sie ein, dass auch die ukrainische Armee Misshandlungen begangen habe. Was bei Oksana Boyko in erster Linie professionell und weltgewandt wirkte, das diskursive Abwägen verschiedener Sichtweisen und die argumentative, scheinbar rationale Entscheidung für eine Wahrheit von offenbar mehreren möglichen (etwa die Beurteilung der Annexion der Krim als geostrategisch gerechtfertigt), das transportierte bei Katya Gorchinskaya die Authentizität einer tatsächlich betroffenen Akteurin. Die Art und Weise, wie sie ihre Realität darstellte, legte nahe, dass hier in einer historisch gewachsenen, akut politischen Situation um die Lösung existenzieller Fragen gerungen wurde, Aussagen also aufgrund eigener Erfahrungen getätigt wurden. Aber es wurde an diesem Abend auch über Medienmanipulation gesprochen und es gab von beiden Seiten Kostproben einseitiger Darstellungen. Yevhen Fedchenko tat seiner Sache keinen Gefallen, als er einen einzelnen polemischen User-Kommentar auf der Community-Website von RT als Quelle für die politische Haltung des Senders selbst und der russischen Öffentlichkeit im Allgemeinen zitierte. Während Oksana Boyko tatsächlich keine Miene verzog, als sie behauptete, Moskau habe die Absicht der Ukraine, sich der EU anzuschließen, doch von Anfang an akzeptiert und die russische Medienlandschaft sei wahrlich eine vielfältige und RT definitiv ein regierungsunabhängiger Sender. Katya Gorchinskaya hat Ende 2014 ihren ersten Aufenthalt eines dreimonatigen Stipendiums im Rahmen des Milena Jesenská Fellowships am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien angetreten, das in Kooperation mit der ERSTE Stiftung durchgeführt wird. Sie will in dieser Zeit ein Buch über die Revolution in Kiew schreiben. Darin soll es „um den Mut eines Menschen gehen, und um Solidarität, welche Angst und Unsicherheit in ihre Schranken verweist“. Das Buch erzählt eine Geschichte, die zwischen Fiktion und Dokumentation angesiedelt ist. Und den Anspruch erhebt, die Wahrheit zu beschreiben. Jedenfalls eine Wahrheit. Maribel Königer
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Association For A Better Life ist an der Entwicklung im ländlichen Raum interessiert und hilft jungen Menschen beim Einstieg in den Beruf. (Košice, Slowakische Republik) BAGazs Association hilft einer Roma-Gemeinde bei der autonomen Bewirtschaftung von Gärten mit Bio-Gemüse und bei der Zucht von Jungschweinen. (Bag, Ungarn) Community Aid Network gibt jungen Roma eine zeitgemäße multimediale Ausbildung und ermöglicht ihnen somit den Einstieg in den Arbeitsmarkt. (Săcele, Rumänien) Education PRO-SPECT bietet Multimedia-Workshops für Jugendliche an, um ihnen den Berufseinstieg in diesem Bereich zu erleichtern. (Brünn, Tschechische Republik) IKEDOO setzt auf experimentelles Lernen. Die Organisation hat ein mobiles Labor entwickelt, das benachteiligte Romaund Nicht-Roma-Jugendliche auf das Berufsleben vorbereitet. (Bukarest, Rumänien) Profilantrop Association entwickelt einfache und anwendbare Technologien, die den Lebensstandard insbesondere von einkommensschwachen Familien verbessern, z.B. die Produktion von Biobriketts. (Budapest, Ungarn) Pro-Cserehát Association hat es sich zum Ziel gesetzt, benachteiligten Menschen in ländlichen Gemeinden zu helfen, Gemeinschaftsgärten zu errichten. (Budapest, Ungarn) Romani Design ist ein Modelabel, das traditionelle Roma-Motive neu interpretiert und versucht, Stereotype zu überwinden. Das Designstudio ist auch Lernzentrum für benachteiligte Jugendliche, für arbeitslose Roma und Nicht-Roma. (Budapest, Ungarn) Romano ButiQ Association schafft neue Arbeitsfelder für traditionelle Roma-Handwerker und vermarktet die Kreationen unter der Marke Meșteshukar ButiQ (siehe Spalte rechts auf S. 37). (Bukarest, Rumänien)
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Transitions fördert junge und talentierte Roma und Nicht-Roma-Journalisten in qualitativ hochwertigen Medienworkshops. (Prag, Tschechische Republik)
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ERSTE FOUNDATION ROMA PARTNERSHIP
„Hier gibt es noch ein starkes Bewusstsein für das Arbeiten mit der Hand“ Seit 2011 arbeitet die rumänische Organisation Romano ButiQ an der Wiederbelebung traditionellen Roma-Handwerks und hat dafür die Marke Meșteshukar ButiQ (MBQ) geschaffen. Inzwischen ist ein breites Netzwerk für Menschen entstanden, die einen handwerklichen Beruf erlernt haben, wie zum Beispiel Kupfertreiber, Schmiede oder Schneider. Die international erfolgreiche Designerin Nadja Zerunian und der Designer und Schneider Peter Weisz arbeiten unentgeltlich mit Handwerkern und Kunsthandwerkern zusammen und feilen mit ihnen an zeitgemäßen Entwürfen für MBQ. Wir haben die beiden getroffen und über ihre Eindrücke und Erfahrungen gesprochen. Im Dezember 2014 fand das Koordinationstreffen aller im ERSTE Foundation Roma Partnership vereinten Organisationen statt. Nadja, Sie waren bereits das zweite Mal, Peter, Sie das erste Mal dabei und haben Ihre Arbeit vorgestellt. Was ist das Besondere an dieser Partnerschaft? NZ: Es ist eine bemerkenswerte Plattform, um sich auszutauschen. NGOs unterschiedlicher nationaler Herkunft, die in den verschiedensten Bereichen arbeiten, haben die Möglichkeit, von einer Vielzahl von Initiativen zu lernen. PW: Ich war sehr positiv überrascht, wie viel Kraft in die einzelnen Projekte gesteckt und damit bewerkstelligt wird. Es sind so unterschiedliche Ansätze da und viele laufen mit Erfolg. In der Vernetzung dieser vielfältigen Initiativen liegt sicher auch die Einzigartigkeit des ERSTE Foundation Roma Partnership. Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Ihnen und MBQ? Warum geben Sie in Ihrer Freizeit Ihr Wissen an Handwerker weiter? NZ: Die ERSTE Stiftung hat mich im Herbst 2013 angesprochen. Ich sollte als Pro-BonoExpertin das Design und den Anteil des Handwerks für zwei ihrer Roma-Partnership-Projekte evaluieren. Ich staunte über das vorhandene Potenzial und die Fertigkeiten. Ich sah eine echte Chance für MBQ, das Produktportfolio zu erweitern und zu aktualisieren, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Das war eine großartige Herausforderung, und die Aussicht, mit einer Gruppe von geschickten, traditionellen Handwerkern arbeiten zu können, war faszinierend. Ich lebte in einer eigenen Welt weit weg von der Wirklichkeit und wollte unbedingt meinen Horizont erweitern. Zeuge des Herstellungsprozesses von der Idee bis zum fertigen Produkt zu sein, hatte schon immer eine magische Qualität für mich. Jetzt habe ich die erstaunliche Gelegenheit, an diesem höchst spannenden Prozess der Positionierung einer Marke mit Fokus auf traditionellem Roma-Handwerk mitzuarbeiten. PW: Nadja hat mir von der Möglichkeit erzählt, etwas bewegen zu können. Ich habe spontan gesagt: „Ja, das mache ich.“ Ich habe einen unersättlichen Hang zum Handwerk. Mein Atelier ist eine Art Fundgrube, voll von Dingen, die ich auf Flohmärkten und bei Großmüttern und Tanten zusammengesammelt habe. Handwerk an sich interessiert mich und es macht mir Spaß, etwas mit den Händen zu machen. Dass ich jemandem helfen kann, ist gewissermaßen ein Zusatzbonus. Aber es gibt noch einen anderen persönlichen Hintergrund. Meine Großeltern kamen aus Ungarn. Ich habe schon als Kind einen Bezug zur Kultur der Roma bekommen – eine romantische Schicksalsfügung sozusagen. Welche Herausforderungen kamen auf Sie zu und mit welchen Erfahrungen sind Sie von Ihren Reisen zurückgekommen?
Wenn die in Wien lebende, mit Preisen ausgezeichnete, österreichische Designerin Nadja Zerunian nicht als ProBono-Beraterin für das ERSTE Foundation Roma Partnership unterwegs ist, arbeitet sie für namhafte Labels wie AA Watch Company, Georg Jensen, Calvin Klein, Swatch oder Rado. Von ihr entworfene Produkte waren in den Shops der Museen für Moderne Kunst in New York und San Francisco und im Museum für Angewandte Kunst in Wien erhältlich. Nadja Zerunian bloggt regelmäßig auf roma-handicraft.tumblr.com
Peter Weisz, Jahrgang 1967, ist Designer, Creative Director, Fashion Director und Schneidermeister in Wien. Gemeinsam mit Nadja Zerunian arbeitet er als unentgeltlicher Berater und Designer im Rahmen des ERSTE Foundation Roma Partnership. In Zusammenarbeit mit lokalen RomaHandwerkern entwickeln sie moderne Handwerksprodukte in edlem Design.
NZ: Es gibt wenige Herausforderungen und viele Überraschungen. Hauptsächlich kämpfe ich mit den gleichen Hürden wie die Handwerker: dem Mangel an geeigneten Rohstoffen, wenigen, teilweise unzureichenden Werkzeugen, knappen Ressourcen, großen
1 Silberschmied Nevers (Radu Ion) arbeitet an der ersten Silberschmuck-Kollektion in seiner Werkstatt in Bukarest. 2 Ein wichtiger Schritt im Produktionsprozess ist die Trocknung des zu verarbeitenden Holzes.
3 Hohes Maß an Präzision und gekonnter Umgang mit den Materialien als Grundvoraussetzung für die edlen Produkte von MBQ: ein Schnitzer bei der Anfertigung einer Holzschale.
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Entfernungen, schlechten Straßen. Aber ich bin erstaunt über den Einfallsreichtum und die Kreativität, die diese schlimmen Umstände hervorbringen. Es gibt immer eine Lösung. Die Erfahrungen sind manchmal überwältigend, die Schicksale unerträglich. Ich weiß jetzt zum ersten Mal in meinem Leben, wie Armut schmeckt, sich anfühlt und aussieht. Wenn ich heimkomme, ist das manchmal, als beträte ich einen surrealen Traum, völlig von der realen anderen Welt abgekoppelt. PW: Auch ich betrat eine für mich völlig neue Welt und wollte zuerst wissen, mit welcher Kultur ich es zu tun habe. Die ist komplex, weil die Roma in verschiedenen Ländern leben und jede Region einen eigenen dichten kulturellen Hintergrund besitzt. Ich versuche Produkte zu designen, da muss ich mich irgendwo anhalten, etwas spüren können. In unserer Arbeitswelt ist alles auf Industrie und Werbung ausgerichtet. Wenn man so will, ist alles schon so verdorben. Das ist es zwar in Rumänien auch, aber auf eine andere Art und Weise. Dort sind die Menschen noch nicht so stark von der Werbung manipuliert. Da gibt es an manchen Ecken noch andere Werte, die es mir erlauben, andere Dinge zu kreieren. Es gibt noch diese gewisse Schlichtheit in der Arbeit mit den Elementen selbst und ein starkes Bewusstsein für die Arbeit mit der Hand. Was motiviert eine international etablierte Designexpertin, mit Menschen zu arbeiten, die außerhalb ihrer eigenen Volksgruppe fast ausschließlich Ausgrenzung und Ablehnung erfahren? Das Geheimnis der Kollektionen von Romani Design ist die erfolgreiche Neuinterpretation traditioneller Stoffe und Muster.
Die ERSTE Stiftung Roma Partnerschaft ist ein informeller Verbund engagierter Partnerorganisationen, die das Leben von Roma in Zentralund Südosteuropa nachhaltig verbessern und Grundlagen für den Erwerb des eigenen Lebensunterhalts schaffen wollen. Die Plattform entstand aus dem gemeinsamen Anliegen, die Entwicklung von sozialem Unternehmertum zu fördern, einkommensschaffende Aktivitäten und Ausbildungsprogramme auf kommunaler Ebene durchzuführen und, im Zuge dessen, die Zusammenarbeit zwischen Roma und Nicht-Roma zu ermöglichen und auf Dauer zu stärken. Die Mitgliedsorganisationen werden finanziell unterstützt und von internationalen Pro Bono-Experten beraten. Außerdem profitieren sie von einem Know-how-Transfer und regelmäßigem Erfahrungsaustausch innerhalb des Netzwerks. 2014 waren zehn Organisationen Mitglieder dieses Netzwerks. (siehe Seite 34)
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NZ: Eine „ethnische Gruppe“ wurde zu Menschen mit Gesichtern und Geschichten, viele von ihnen zu Freunden: Eva und Victor, Zoli und Theresa, Nevers und Simone, Zorin und Maria, Itzok und Bebe. Oh, fast hätte ich Alex vergessen. Ich wusste nicht viel über die Roma. Sie waren bunt, fremd, vielleicht habe ich die Leute sogar romantisiert. Ich habe mich ein bisschen eingelesen und gelernt – und war beschämt. Kaum verständlich, dass wir, das „zivilisierte“ Europa, als das wir gesehen werden wollen, nicht in der Lage sind, mit einer Minderheit von zehn Millionen Menschen angemessen umzugehen. Wie ist es möglich, dass wir Diskriminierung und Verfolgung seit Jahrhunderten zulassen? Wann passierte es, dass wir meinten, wegzuschauen wäre okay? Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, nicht in Stereotypen zu arbeiten. Dieses Projekt ermöglicht es mir, die Bemühungen zu unterstützen, allen diesen etablierten Labels und Vorurteilen zu widersprechen, mit denen diese Gruppe von Menschen zu tun hat. Nadja, Sie arbeiten für namhafte Marken und Hersteller, Peter, Sie haben eine Ausbildung als Schneider. Wie kann ich mir Ihre Arbeit mit unterschiedlichen Handwerkern vorstellen? NZ: Ich liebe es, in den Schaffensprozess einzutauchen, und genieße dabei extrem die Nähe. Es ist anregend und sehr inspirierend, mit dem Handwerker gemeinsam zu arbeiten, der letztlich Dinge fertigt, die auf Papier erdacht wurden. Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung. Ich wünschte, jeder Designer könnte sie erleben. PW: Wir treffen auf ganz unterschiedliche Charaktere in unterschiedlichen Umgebungen und die meisten von ihnen können mit dem Wort Designer nichts anfangen. So treten wir auch nicht auf. Mit MBQ vermitteln wir vielmehr: Es soll einen Schritt weitergehen. Zusammen wollen wir weiterkommen. Alle kommen aus einer langen handwerklichen Tradition, wo sie möglicherweise aus praktischen Überlegungen heraus stets die gleichen Produkte produziert haben. Ich motiviere sie, etwas Neues zu probieren. Ist es Ihnen gelungen? PW: Ja. Wenn es gelungen ist, eine neue Form zu entwickeln, dann spüren das auch die Handwerker und merken, dass es einfach rockt. Ich kann ihnen in den meisten Fällen nichts Technisches zeigen, ich bin Schneider. Wir können lediglich den Zugang zu anderen Formen eröffnen, neue Ideen überbringen, und dieser Prozess funktioniert oft spontan. Selbst mit bester Vorbereitung müssen wir vor Ort vielleicht die Richtung komplett ändern. Die Schneiderei ist eine Technik. Wenn du diese, wie in jedem anderen Handwerk auch, beherrschst, kannst du das gewohnte Terrain verlassen und weitergehen. Aber
Welche Erfolge haben die einzelnen Handwerker bisher erzielt und was bleibt noch zu tun? PW: Lenuţa, der Schneiderin aus Bukarest, konnte ich einige Techniken beibringen. Sie hat verstanden, dass sie mit den richtigen Bügel- und Dressurtechniken entweder H&M oder Dior machen kann. Jeder Besuch bei ihr vermehrt ihre Erfahrung und so gelingt langsam, aber stetig der Aufbau einer Schneiderwerkstatt. Sie erkennt den Nutzen unserer Arbeit. Noch dazu hat sie eine irrsinnige Freude entwickelt, denn bisher hat sie keine Zeit gehabt, sich zu überlegen, wie weit sie mit ihren Entwürfen gehen kann. Da ging es um den nackten Überlebenskampf. Gemeinsam haben wir sieben Kollektionen gemacht und eine achte bewusst in einem reduzierten Design. Als sie das Ergebnis gesehen hat, war sie stolz und glücklich. So etwas war nur innerhalb dieses Projekts möglich. NZ: Nevers, unser wunderbarer Silberschmied, stellte nicht nur zum ersten Mal in zwei renommierten zeitgenössischen Schmuckausstellungen in Bukarest aus, sondern konnte auch seinen Teilzeitjob als Leiter eines Lagerhauses aufgeben. Er ist jetzt ein Vollzeitmitarbeiter von MBQ als Silberschmied und in der Lage, seine Familie zu unterhalten. Das ist eine erstaunliche Leistung und eine sehr konkrete Auswirkung auf das Leben einer Familie. Im Idealfall können wir diesen Erfolg in allen Kategorien wiederholen. Es wird nicht ausreichen, die Produktpalette zu aktualisieren, alternative Vertriebsmöglichkeiten zu erkunden und für Präsentationsflächen für Fertigkeiten und traditionelles Handwerk zu sorgen, um ein anderes Licht auf diese ausgebeutete Gruppe zu werfen. Es müssen auch Möglichkeiten für sie geschaffen werden, ein Einkommen zu erwirtschaften. Die öffentliche Wahrnehmung in Hinblick auf das Handwerk zu verbessern, ist ein allgemeines Ziel. Derzeit gibt es wenig Interesse in der nächsten Generation von Roma, in die Fußstapfen ihrer Vorfahren zu treten, um dieses generationsübergreifende Können weiterzutragen. Sie haben geringe Erwartungen. Viele von ihnen glauben, dass Obsternte oder andere saisonale Niedriglohnjobs in Europa die einzigen Optionen sind. Allen zu zeigen, dass Handwerkskunst Einkommen generieren kann und eine Zukunft verspricht, wird hoffentlich dazu beitragen, diesen Trend umzukehren.
ERSTE FOUNDATION ROMA PARTNERSHIP
wenn du die Grundregeln nicht kennst, weißt du nicht, wohin du gehen kannst. Dir steht kein Weg offen und du kannst dich nur in deinem Rahmen bewegen. NZ: Von den Besenbindern in Clejani zu den Kupferschmieden in Medias: Ich habe noch nie ein „Das ist unmöglich!“ gehört, ein Spruch, den Designer nur allzu gut kennen. Der Handwerker ist ein Partner. Die Entwicklung des Produkts ist ein Gemeinschaftserlebnis. Da sind immer Neugier und vor allem der Ehrgeiz, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, und in der Regel die Entschlossenheit, den Status quo infrage zu stellen. Selten bin ich auf Zögern gestoßen, aber das lässt in der Regel nach, während wir mit Formen und Techniken experimentieren.
Meșteshukar ButiQ (MBQ) bedeutet so viel wie „Handwerksboutique“ und wurde 2011 in Bukarest gegründet. Es versteht sich als Netzwerk von eigenständigen Handwerkern und Kleinstunternehmern und hat sich der Wiederbelebung traditionellen Roma-Handwerks verschrieben. Die Initiative unternimmt den Versuch, neue Absatzmöglichkeiten für die handwerklichen Produkte von Kupfertreibern, Schneidern, Schmieden oder Schnitzern zu erschließen und moderne Produkte für den nationalen und internationalen Markt zu entwickeln. Und das mit Erfolg. Mittlerweile werden die gefertigten Arbeiten über eine Online-Plattform verkauft. 2015 plant die Sozialinitiative die Eröffnung mehrerer Shops in Rumänien. MBQ ist ein Label der Romano ButiQ Association, eine NGO, die durch zahlreiche weitere Projekte die Entwicklung des kulturellen und künstlerischen Erbes der Roma-Community fördert und bewahrt und sich für die Integration von Roma in Rumänien stark macht.
MBQ und andere Organisationen im ERSTE Foundation Roma Partnership wollen dezidiert soziales Unternehmertum fördern. Das heißt also, dass Sie mit Ihrer Arbeit an dieser Stelle auch mitwirken? NZ: Stimmt, MBQ ist ein starker Befürworter des Unternehmertums. Handwerker werden ermutigt und ausgebildet, um kleine Unternehmen zu gründen. MBQ unterstützt den Aufbau von Genossenschaften, um den Zugriff auf Ressourcen, Rechtshilfe und viel mehr Herausforderungen zu erleichtern, vor denen kleine Unternehmen stehen. PW: Nadja und ich arbeiten auf der kreativen Ebene, aber wir sehen, wie viel Organisation da noch dazugehört. Am Ende wollen wir nicht nur Designs entwickeln, sondern diese auch verkaufen. Wenn wir es schaffen, die Produkte zu veredeln, dann müssen sie auf einer professionellen Basis vertrieben werden. Zu Beginn werden das natürlich nicht die großen Stückzahlen sein, aber irgendwann – und das wird die Herausforderung für MBQ – werden wir den nächsten Schritt machen können. Es ist ein großes Glück, dass handwerkliche Arbeit wieder im Trend liegt. Noch vor dem Sommer 2015 werden wir den ersten Shop eröffnen und bis dahin gibt es jetzt schon vielfältige Möglichkeiten, die Produkte zu präsentieren, 2015 zum Beispiel im Wien Museum. Gerald Radinger 37
G E M E I N N Ü T Z I G E
Stiftungen
Wie wir Österreich zum Blühen bringen 38
Ende Oktober wurde unter dem Motto „Österreich zum Blühen bringen“ der neu gegründete Verband für gemeinnütziges Stiften in Wien vorgestellt. Gemeinsam mit der Julius Raab Stiftung haben wir eine Auftaktveranstaltung in der Eventhalle Gironcoli Kristall im STRABAG Kunstforum organisiert. Rund 250 Stifter und Vertreter aus Kultur, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik sind der Einladung gefolgt – und man war sich einig: Es werden bessere Rahmenbedingungen für gemeinnütziges Stiften benötigt. Während in Deutschland 95 % der Stiftungen gemeinnützig sind, sind es in Österreich nur 5 %. Europaweit fördern mehr als 110.000 gemeinnützige Stiftungen Bildung, Forschung, Kultur, Soziales und Entwicklungszusammenarbeit mit einem Volumen von geschätzten EUR 83 bis 150 Mrd. In Österreich liegt das Volumen der Stiftungsausschüttungen bisher nur bei rund EUR 20 bis 25 Mio. pro Jahr. Man bräuchte also auch hier, so die einhellige Meinung, dringend bessere Voraussetzungen für ein zivilgesellschaftliches Engagement, um die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Seitens der Regierung waren zu diesem Zeitpunkt bereits erste positive Signale zu erkennen.
Gemeinnützige Stiftungen – wie wir Österreich zum Blühen bringen
VERBAND FÜR GEMEINNÜTZIGES STIFTEN
Österreich zum Blühen bringen – gemeinsam für eine bessere philanthropische Stiftungskultur
Herausgeber: Bund gemeinnütziger Stiftungen www.stiftungsbund.at Julius Raab Stiftung Mozartgasse 4, A-1041 Wien ERSTE Stiftung Friedrichstraße 10, A-1010 Wien Die Publikation können Sie bei uns bestellen: press@erstestiftung.org
Auch für die ERSTE Stiftung als Sparkassen-Privatstiftung, die dem österreichischen Sparkassengesetz unterliegt, wäre es eine große Unterstützung, wenn gemeinnütziges Stiften in Österreich besser geregelt wäre. Die neu gegründete Interessenvertretung mit mehr als 40 Mitgliedern, unter dem Vorsitz von Präsident Harald Katzmair, setzt sich für eine neue Stiftungskultur in Österreich ein. Aufgrund mangelnder gesetzlicher Rahmenbedingungen spielen gemeinnützige Stiftungen hierzulande nur eine untergeordnete Rolle: So gibt es 701 gemeinnützige Stiftungen, neben 2.609 eigennützigen Privatstiftungen, während beispielsweise in der Schweiz mehr als 12.000 gemeinnützige Stiftungen aktiv sind. Dementsprechend gering fallen die Stiftungsausschüttungen bzw. die Finanzierung des dritten Sektors in Österreich aus. Harald Katzmair erläuterte im Rahmen der Veranstaltung, warum eine Verbesserung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen so wichtig ist: „Privates Vermögen für gemeinnützige Zwecke zu mobilisieren, ist ein Gebot der Stunde. Gemeinnützige Stiftungen sind wichtige zivilgesellschaftliche Institutionen. Unser Ziel ist es, steuerrechtliche und gesetzliche Rahmenbedingungen nach dem Vorbild von Deutschland und der Schweiz zu schaffen, um das Einbringen von Vermögen in gemeinnützige Stiftungen zu erleichtern.“ Hedda Hoffmann-Steudner, Mitglied der Geschäftsleitung im Bundesverband Deutscher Stiftungen, und Christoph Degen, Geschäftsführer von proFonds, dem Dachverband der gemeinnützigen Stiftungen in der Schweiz, gaben den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung Einblick in die Stiftungslandschaften in den Nachbarländern und betonten die Bedeutung von „gemeinnützigkeitsfreundlichen“ rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. So herrscht also Aufbruchsstimmung in Österreich. Maßnahmen zur Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements kündigte Harald Mahrer, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, an: Geplant sei eine deutliche Vereinfachung des Bundesstiftungs- und Fondsgesetzes in Bezug auf die Errichtung gemeinnütziger Stiftungen wie auch Änderungen in der Bundesabgabenordnung betreffend die steuerliche Behandlung gemeinnütziger Stiftungstätigkeit. Die Begutachtung der gesetzlichen Neuregelung sollte bald beginnen. Die Publikation „Gemeinnützige Stiftungen – wie wir Österreich zum Blühen bringen“, gemeinsam von der Julius Raab Stiftung und der ERSTE Stiftung herausgegeben, wurde ebenfalls präsentiert. Der sogenannte „Stiftungsatlas Österreich“ zeigt auf, wie es um die Situation von gemeinnützigen Stiftungen in Österreich und im internationalen Vergleich bestellt ist, was diese Stiftungen schon heute vermögen und welche Potenziale für und durch das gemeinnützige Stiftungswesen gehoben werden können. Alexandra Rosetti-Dobslaw
Infografik (nächste Seite): Now Design + Direction, aus „Verband für Gemeinnütziges Stiften – wie wir Österreich zum Blühen bringen“, S. 40–41
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Stiftungen in Österreich Stiftungen werden in Österreich aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen hauptsächlich zu eigennützigen Zwecken errichtet. Das Potenzial für gemeinnützige Stiftungen ist groß. Gemeinnützige Stiftungen können in Österreich zu wichtigen Akteuren der Zivilgesellschaft werden. Da ist mehr drin Anzahl der Stiftungen in Österreich*
Rund 20% aller Stiftungen sind rein gemeinnützig. Das entspricht 701 Stiftungen. 75,3% 2.609 eigennützige Privatstiftungen
Eine Privatstiftung nach dem Österreichischen Privatstiftungsgesetz 1993 ist eine ins Firmenbuch eingetragene Stiftung. Sie kann zu jedem Zweck gegründet werden. Dieser kann eigennützig, gemeinnützig oder doppelnützig sein. In Österreich werden die meisten Privatstiftungen mit eigennützigem Zweck errichtet. Sie dienen im Wesentlichen der Verwaltung von Vermögen. Das zur Errichtung notwendige Vermögen beträgt 70.000 €. In einer rein gemeinnützigen der Stiftung, der Stiftungsvorstand und ein allfälliger Beirat, ausschließlich und unmittelbar mit gemeinnützigen Zwecken. Sparkassen, die ihr Unternehmen in eine Sparkassen-Aktiengesellschaft eingebracht haben, können durch Beschluss des Vorstands in eine Privatstiftung gemäß Privatstiftungsgesetz 1993 umgewandelt werden (s.o.). Ein erheblicher Prozentsatz der Dividendenerträge wird jährlich für regionale Projekte ausgegeben. Für alle Sparkassenstiftungen gilt, dass es sich um gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zuwendungen handeln muss. Bundesstiftung: Eine Bundesstiftung auf Basis des Bundes-Stiftungs- und Fondsgesetzes kann zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken errichtet werden, die auch über den Interessenbereich des jeweiligen Landes hinausgehen können. Bundesstiftungen können nur mit Bescheid aufgelöst werden.
1% 35 Sparkassenstiftungen
6,5% 226 rein gemeinnützige Privatstiftungen 6,5% 224 Landesstiftungen
6,2% 216 Bundesstiftungen
* auf Basis einer Analyse der Stiftungsurkunden im Firmenbuch bzw. bei den jeweiligen Stiftungsbehörden
Landesstiftung: Eine Landesstiftung wird nach dem Stiftungs- und Fondsgesetz des jeweiligen Landes errichtet. Sie kann zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken errichtet werden, die aber nicht über den Interessenbereich des jeweiligen Landes hinausgehen. Landesstiftungen können nur mit Bescheid aufgelöst werden.
Bundesländer-Vergleich Verteilung von Stiftungen nach Bundesländern und Art der Stiftung rein eigennützige Privatstiftungen
rein gemeinnützige Privatstiftungen
Wien
1.220
121
375 Niederösterreich Steiermark Salzburg Kärnten Tirol Vorarlberg Burgenland
Bundesstiftungen
16 20 15 17 15 13 6 3
254 201 188 132 115 96 28
Landesstiftungen
154
35 14 46 30 18 12 31 31 7
13 19 7 10 0 6 2 5
Gute Zwecke
Wertvoll
Rein gemeinnützige Stiftungen nach Tätigkeitsbereichen (Mehrfachnennungen möglich)
Wertschöpfung* der Privatstiftungen in Österreich
Soziale Dienste
278
Bildung und Forschung
256
Die totale Wertschöpfung der Privatstiftungen beträgt 2.095,65 Mio. Euro (davon 1.738,45 Mio. Euro in Österreich).
131
Kultur, Sport und Erholung Gesundheitswesen 60 Entwicklung und Wohnungswesen 57 Religion
2.096
0,79%
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Rechtsdienste, Interessenvertretung und Politik 18 Stiftungs- und Spendenwesen 18
Anteil der jährlichen Wertschöpfung in Österreich
Umwelt 15 Sonstiges 12
* Dieser Betrag stellt den originären Wertschöpfungsbeitrag der Stiftungen dar und enthält nicht die Wertschöpfung der durch Stiftungen gehaltenen Unternehmensbeteiligungen. Quelle: Verband Österreichischer Privatstiftungen 2014, Datenquelle: Economica 2009
International 11 Arbeitgeber- und Berufsverbände 5
Unternehmen Stiftung
Negativ-Wachstum Jährlicher Nettozuwachs an Privatstiftungen seit 1993
Aufteilung des Vermögens in Privatstiftungen in Prozent
804
Privatvermögen 12%
289 202
24%
211 131
161
182 39
12 1993
138
1995
1997
1999
28
2012 2014
2001 2003 2005 2007 2009 2011 -48
Quelle: Verband Österreichischer Privatstiftungen, Datenquelle: Compass Verlag, Group, Stand 30.6.2014
-10
Immobilien
64%
Unternehmensbeteiligungen Quelle: Verband Österreichischer Privatstiftungen 2014
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BOSNIEN UND HERZEGOWINA
Solidarität in und mit Bosnien
Auf einer internationalen Konferenz diskutiert, im Stiftungsteam gelebt und in einem überfluteten Land das kostbarste Gut Als es am 13. Mai 2014 in Srebrenica zu regnen begann, waren wir, eine kleine Gruppe von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der ERSTE Stiftung froh, dass wir am Vortag schon das Dach vollständig gedeckt hatten. Seit ein paar Tagen hielten wir uns in der kleinen bosnischen Stadt nahe der Drina auf, die bis heute vom schrecklichen Genozid gezeichnet ist, dem im Juli 1995 rund 8.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Wir besuchten den Friedhof der Ermordeten in Potočari, die Gedenkstätte und die Fabrik, in der niederländische Blauhelme und die bosnischen Flüchtlinge die letzten Tage vor dem Massaker verbrachten, sprachen mit vielen Menschen und besuchten die wenigen erfolgreichen Sozialprojekte in der Gegend. Eine außergewöhnliche Teambuilding-Maßnahme hatte uns hergeführt: Vier Tage lang durften wir mit eigenen Händen und gemeinsam mit drei einheimischen Fachleuten ein neues Heim für ein im Krieg vertriebenes Ehepaar bauen, das nun in die Heimat auf das Grundstück der Eltern zurückkehren konnte. Über tausend dieser kleinen, aber soliden und einfach zu errichtenden Holzhäuser hat die österreichischbosnische NGO „Bauern helfen Bauern“ bereits mithilfe von Spenden und deren Spendern für einst vor dem Krieg geflohene Rückkehrer errichtet. Die Vorstandsvorsitzende der ERSTE Stiftung, Doraja Eberle, hatte die Hilfsorganisation vor über 20 Jahren gegründet, um den Menschen während der Jugoslawienkriege beizustehen. Für uns war es ein tolles Gefühl, einmal nicht in unserer Funktion als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einer Stiftung, sondern ganz persönlich und unmittelbar, sozusagen von Mensch zu Mensch jemanden unterstützen zu können. Und wie die meisten Handwerker entwickelten auch wir eine ganz eigene Beziehung zu „unserem“ Haus. Daher die Freude über die Errichtung des Rohbaus bei schönem Wetter und die Erleichterung, dass der plötzlich einsetzende Regen schon auf die selbstverlegten und offenbar gut abdichtenden Dachschindeln tropfte. Es hatte nicht nur in Srebrenica zu regnen begonnen, sondern überall in Kroatien, Bosnien und Herzegowina und in Serbien. Am darauffolgenden Tag war das Häuschen fertig und ein Teil von uns fuhr mit dem Auto durch das nasse Land von Srebrenica nach Sarajewo. Dort begann am 15. Mai die 25. Generalversammlung und Konferenz des European Foundation Centre (EFC), des Dachverbandes der europäischen gemeinnützigen Stiftungen. Die ERSTE Stiftung gehörte in diesem Jahr zu den Mitgliedern des Organisationskomittees und veranstaltete auch eine der Diskussionen, die das Thema der Konferenz illustrieren sollten. „Europa neu denken. Über Solidarität, Zivilgesellschaft und verantwortliches politisches Handeln“ lautete der Titel der Konferenz. Zum ersten Mal fand eine Generalversammlung des EFC in einem Land Osteuropas statt und dann gleich in einem, das mit den Folgen der Konflikte der letzten Jahrzehnte am Balkan im Vergleich zu den Nachbarländern noch am heftigsten zu kämpfen hatte. Die Wahl des Konferenzortes fiel auch wegen der Symbolik des Jahres 2014 auf Sarajewo. Drei zentrale Ereignisse prägten im vergangenen Jahrhundert seine Geschichte: 1914 hatte das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ausgelöst; 1984 präsentierte sich bei den Olympischen Winterspielen ein weltoffenes Sarajewo der vielen unterschiedlichen Kulturen; und keine zehn Jahre später erlebten die Bewohner und Bewohnerinnen von 1992 bis 1996 die
1 „Europa neu denken“, war der Titel der 25. Jahreshauptversammlung und Konferenz des EFC. 2 Mit vereinten Kräften wurde das Haus nach wenigen Tagen erbaut und es konnte der Schlüssel den neuen Besitzern übergeben werden.
25. Generalversammlung und Konferenz des EFC Sarajewo, Bosnien und Herzegowina, 15.-17. Mai 2014 Titel: „Europa neu denken. Über Solidarität, Zivilgesellschaft und verantwortliches politisches Handeln“ Über 400 zentrale Akteure des Stiftungssektors in Europa und dem Rest der Welt nahmen sich dieser dringlichen Herausforderung an und befassten sich darüber hinaus mit verwandten Themen wie sozialer und wirtschaftlicher Erneuerung, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit, Umwelt, Jugend, Bildung, Kultur und Medien, die alle eine Rolle beim Aufbau und Erhalt geschlossener, stabiler und friedlicher Gesellschaften spielen. Auf der aus drei Plenar- und 22 parallel laufenden Themensitzungen bestehenden Konferenz diskutierten zahlreiche fachkundige und einflussreiche Referenten über viele der derzeit in Europa äußerst relevanten Themen. Zudem nutzten die Konferenzteilnehmer/innen das informelle Rahmenprogramm zum Netzwerken mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Möglichkeit, im Rahmen von verschiedenen organisierten Exkursionen Bosniens Geschichte und Kultur zu erleben und sich damit auseinanderzusetzen. Über den EFC Das 1989 gegründete European Foundation Centre (EFC) ist ein Zusammenschluss von mehr als 230 gemeinnützigen Stiftungen und Organisationen, die in ganz Europa und darüber hinaus gemeinnützige Zwecke verfolgen. Die vom EFC entwickelten und durchgeführten Aktivitäten stehen im Einklang mit seinen Zielen: Schaffung von gesetzlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen; Dokumentation der Stiftungslandschaft; Stärkung der Infrastruktur des Stiftungssektors; und Förderung der Zusammenarbeit, sowohl zwischen den Stiftungen als auch zwischen Stiftungen und anderen Akteuren zur Förderung des Allgemeinwohls in Europa und darüber hinaus. www.efc.be
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BOSNIEN UND HERZEGOWINA
längste Belagerung einer Hauptstadt in der modernen Geschichte. Sie dauerte 1.035 Tage. 1914, 1984, 1994 – genug Anlässe, um 2014 zurückzublicken und aus der Geschichte zu lernen. Die Konferenz wollte aber vor allem nach vorne blicken. Das Beispiel Sarajewos sei von „überragender Bedeutung für die Abwehr jeder Art von Bedrohung für die europäische Gesellschaft und für die Rückbesinnung auf ein Europa, für das demokratische Werte, Menschenrechte und das Vertrauen in seine Stärken einen Schlüssel bilden“, so die Organisatoren. Solidarität, Akzeptanz von Vielfalt und der hohe Stellenwert von Versöhnung seien solche Stärken. Sie könnten die Zivilgesellschaft in ganz Europa neu beleben die zentrale Herausforderung für alle Stiftungen. Rund 500 Stiftungen, Partner und lokale Akteure kamen für drei Tage zusammen, um Themen wie soziale und wirtschaftliche Erneuerung, Versöhnung, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit, Umwelt, Frieden, Jugend, Bildung, Kultur und Medien zu diskutieren, die alle eine Rolle beim Aufbau und Erhalt gerechter, stabiler und friedlicher Gesellschaften in Europa und der Welt spielen. Die drei großen Themenblöcke der Workshops und Debatten waren Solidarität (mit einem besonderen Schwerpunkt auf Jugendarbeitslosigkeit und Akzeptanz von Diversität im Gegensatz zu Fremdenfeindlichkeit und Hassreden), grenzüberschreitende Gerechtigkeit, Versöhnung und Konfliktlösung sowie die Zivilgesellschaft also solche, verantwortungsvolles Regieren und die Rolle von Stiftungen in der Debatte über die Zukunft Europas.
Superar Bosnien | ((superar)) 2012 hat Superar die Musikschule von seinem Partner „Bauern helfen Bauern“ in Srebrenica übernommen. In enger Zusammenarbeit mit dem BhB-Team haben sie das musikalische Programm für die Kinder erweitert, regelmäßige Konzerte für die Eltern der lokalen Community und einen „ständigen“ Draht von Srebrenica nach Wien etabliert. 80 Kinder aus Srebrenica werden fast täglich in den Räumen der Volksschule intensiv am Instrument Stimme im Chor und an Instrumenten gefördert und durch den Alltag begleitet.
Die Diskussionsrunde der ERSTE Stiftung in den Räumen der Universität Sarajewo stellte die Frage, ob soziale Inklusion in Zentral- und Osteuropa nun Mythos oder – zumindest teilweise – Wirklichkeit geworden sei. Die Moderatorin Alina Serban und der Moderator Robin Gosejohann, beide Projektmanager der ERSTE Stiftung, skizzierten zuerst den gesellschaftlichen Hintergrund. Zunehmende soziale, ethnische und wirtschaftliche Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen gebe es nicht nur, aber vor allem in Mittelund Osteuropa wie auch in anderen Teilen Europas. Einen kämpferischen Ton schlug im ersten Beitrag Timea Junghaus an, die Geschäftsführerin der European Roma Cultural Foundation in Budapest, die deutlich erkennen ließ, dass sie, selbst Roma, mit ihrer Geduld gegenüber den langsamen Fortschritten bei der Integration der Roma am Ende sei. Intoleranz, Extremismus, soziale Ausgrenzung, ethnischer Hass seien Realität im Alltag aller Roma, in allen Ländern Europas. Erfahrungen aus erster Hand konnte auch Sergej Kara beisteuern, Gründungsdirektor der NGO vagus.sk, die sich um obdachlose Menschen in Bratislava kümmert. Er war sich mit der Leiterin des Zentrums für Jugendintegration in Belgrad, Milica Djordjević, einig, dass Ausgrenzung in erster Linie ein strukturelles Problem sei, denn die von der Politik definierten Rahmenbedingungen ermöglichen oder unterbinden Rassismus und einen ungleichen Kampf unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen um knappe Ressourcen. Mit der rumänischen Kunstkritikerin und Kuratorin Raluca Voinea von tranzit.ro und dem bosnischen Musiker und Leiter des Integrationschores Superar in Srebrenica, Ismar Porić, kamen zwei Praktiker aus dem Kulturbetrieb zu Wort, die darauf hinwiesen, wie wichtig kulturelle Konzepte zur Integration sind. Goran Svilanović, Generalsekretär des Rats für regionale Zusammenarbeit in Sarajewo, hatte das Schlusswort und nahm noch einmal die Politik in die Pflicht, die die Bedingungen schaffen müsse, unter denen Integration möglich sei.
1 Superar: Die Musikinitiative hilft auch in Bosnien jungen Menschen, ihr Potenzial zu entdecken und auszuschöpfen. 2 Fassungslos angesichts der Gewalten blickt eine Gruppe in die Fluten der Miljacka.
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Auch während dieser Debatte regnete es draußen weiter. Und es regnete auch an den folgenden Tagen und hörte nicht mehr auf. Während wir mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen europäischen Stiftungen in den Konferenzräumen die Zukunft Europas diskutierten, gingen in der Gegenwart draußen vor der Türe das Land und ein Großteil der Region unter. Unter der Führung der gastgebenden bosnischen Stiftung Mosaik und mit tatkräftigem Einsatz von Doraja Eberle wurde noch während der Generalversammlung eine Soforthilfe für die am härtesten Betroffenen organisiert. Später, als wir über weite Umwege an in Seen verwandelten Landschaften vorbei wieder nach Wien gefahren waren und allen klar wurde, dass wir Zeugen der schlimmsten Flutkatastrophe am Balkan seit über 120 Jahren geworden waren, folgten andere Initiativen. So transportierte auf Anregung der ERSTE Stiftung die Erste Bank Österreich lastwagenweise gut erhaltene, ausrangierte Büromöbel in die überschwemmten Gebiete. Am 30. Juli 2014 wurde der Song „Love People“ unter dem Motto „Wenn Herzen miteinander schlagen“ vom Superar-Chor aus Srebrenica und von der Pop-Legende Mladen Vojičić Tifa in Sarajewo der Öffentlichkeit vorgestellt. Das war der Start einer Kampagne, die zu Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe aufrief und konkret Mittel für vier Musikschulen sammelte, die in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien gravierende Schäden erlitten hatten. Der Initiative von Superar Bosnien und der NGO „Bauern helfen Bauern“ gelang es in kürzester Zeit, zwölf bekannte Musikerinnen und Musiker aus der Region dafür zu begeistern, das Musikvideo „Love People“ zusammen mit dem Kinderchor aufzunehmen. Die ERSTE Stiftung hat die Kampagne mit Medienarbeit und Logistik unterstützt. „Die Leute haben während der Überschwemmungen auf beeindruckende Weise Solidarität bewiesen, als Tausende ihre Häuser verlassen mussten und Schulen ebenso verschwunden waren wie das eigene Einkommen. In der Zeit nach dem Hochwasser ist immer noch Hilfe nötig. Vor allem jetzt sollten wir zusammenhalten“, meinte Ismar Poric, Chorleiter von Superar Bosnien und Initiator der Kampagne. „Für die mehr als 120 Kinder des Superar Chores ist die Verbindung von Musik und Solidarität Teil ihres täglichen Lebens. Nun dient unsere Musik dazu, die Klassenräume der Musikschulen in Doboj, Maglaj, Gunja und Obrenovac wiederherzustellen. Die Schulen waren von den Überschwemmungen stark betroffen und brauchen neue Musikinstrumente und anderes Material, das zerstört wurde.“ Superar ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien regelmäßigen Musikunterricht und stärkt so ihre Persönlichkeit und ihr Selbstbewusstsein. Superar Bosnien in Srebrenica wurde 2012 von „Bauern helfen Bauern“ initiiert, um durch Musik Kinder aus allen ethnischen Gruppen einander näherzubringen und ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebenskompetenzen zu entwickeln. Die Musiker und Musikerinnen, die sich der Kampagne angeschlossen hatten, gehören zu den großen Namen der regionalen Popund Rockszene wie Alen Islamović, Mladen Vojičić Tifa und Jasna Gospić, darunter auch die Stars Maid Hećimović, Igor Vukojević, Dragana Kajtazović und Geronimo aus Bosnien und Herzegowina, Ivana Kindl, Ivana Husar und Jacques Huodek aus Kroatien sowie Daniel Kajmakoski aus Mazedonien und Zoe Kida aus Serbien. Auch für sie war es ein Zeichen von Solidarität, zu helfen und an diesem grenzüberschreitenden Projekt mitzuwirken. Maribel Königer
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Jänner 2014, Wien
10. Jänner 2014, Wien
Artist-in-Residence: 10 neue Künstler Das Programm von tranzit.org und ERSTE Stiftung hat 10 neue Künstler/innen ausgewählt, die ein Arbeitsstipendium für einen Monat erhalten.
Kakanien – Neue Heimaten: Episode 5 Autor Michael Stavarič bringt eine Litanei Gedanken über den vielstimmigen europäischen Gesang seinem Gastgeber, Burgschauspieler Peter Matić, mit. Der Wiener Musiker und Medienkünstler Klaus Karlbauer erzeugt – auf der selbst umgebauten Zither – Musik.
14. Jänner – 1. März 2014
Ausschreibung des Paul-Celan-Stipendiums für Übersetzer/innen 2014 10. Jänner – 14. Februar 2014, Budapest
Ausstellung: „{roma} The contract to sell the ethnicity“ Die Ausstellung wurde im Rahmen von PATTERNS Lectures produziert und widmet sich der Dekonstruktion von Stereotypen. 16. Jänner – 5. März 2014
Ausschreibung des Balkan Fellowship for Journalistic Excellence 2014 zum Thema „Generations“
19. Jänner 2014, Wien
Europa im Diskurs Antworten auf die Frage „Wie wirkt 1914 nach?“ Manfried Rauchensteiner, Timothy Snyder, Biljana Srbljanović, Eduard Habsburg-Lothringen und Alexandra Föderl-Schmid im Wiener Burgtheater.
23. Jänner 2014, Chișinău
Teatru Spălătorie: „Independent Moldova. Erratum“ Die Performance der Künstler Ion Borș, David Schwartz, Dumitru Stegărescu, Doriana Talmazan, Irina Vacarciuc stetzt sich kritisch mit der offiziellen Geschichtsschreibung der Republik Moldau auseinander.
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24. Jänner – 13. April, New York
„Report on the Construction of a Spaceship Module“: tranzit verwandelt das „New Museum“ in ein Raumschiff Die Kurator/innen von tranzit.org gestalten die Ausstellungsfläche als Raumschiff und verweisen auf osteuropäische Science-Fiction-Filme aus der Zeit des Kalten Krieges. Dem New Yorker Publikum werden im Inneren der fiktiven Raumstation mehr als 100 Exponate von bedeutenden Künstler/innen aus Zentral- und Osteuropa gezeigt.
28. Jänner – 12. Februar 2014, Cluj
Ausstellung: „Children should be supervised when consuming this product“ Der rumänische Künstler Vlad Iepure hat die Rolle von Sonnenblumenkernen und deren Bedeutung als wichtiges Exportprodukt des Landes näher betrachtet und festgestellt, dass Samen aus den Vereinigten Staaten, Deutschland oder Ungarn importiert und als rumänisches Produkt verkauft werden.
29. Jänner 2014, Wien
Buchpräsentation: „Balkan Reloaded“ Archis Interventions Network in Südosteuropa präsentiert im Architekturzentrum Wien ihre neueste Publikation zum Thema Urbanismus und Interventionen. Es diskutieren anschließend unter der Moderation von Herausgeber Kai Vöckler: Orhan Esen, Dragan Krstevski, Filip Radunovic, Tatjana Rajic, Katharina Ritter, Aneta Spaseska im Architekturzentrum Wien.
Februar 2014, Wien
tranzit.org: Artist-in-Residence Die ungarische Künstlerin Szilvi Német zieht ins quartier21/MuseumsQuartier.
9. Februar 2014, Budapest
tranzit.hu: Catalyst Award Ceremony „Gallery8 Roma Contemporary Art Space“ gewinnt die Kategorie Motor, während „The Missing Classmate” als bestes Projekt mit sozialem Engagement ausgezeichnet wird.
10. Februar 2014
„The Zone of Transition has moved to Maidan Square“ Übersetzerin und Redakteurin Nelia Vakhovska übersetzt im Rahmen des PaulCelan-Stipendiums für Übersetzer/innen Boris Budens Text „Zone of Transition“ ins Ukrainische.
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21. Februar – 6. April 2014, Prag
Chto delat: „Anti-anticommunism“ 12. Februar 2014, Wien
Kathrin Rhomberg wird neue Vorstandsvorsitzende von „Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung“.
Das russische Kunstkollektiv widmet sich der Frage, warum nach Dekaden des Zerfalls der Sowjetunion eine neue Art der Enttäuschung an die Stelle einer antikommunistischen Haltung getreten ist.
26. Februar 2014, Wien
„Sweet Sixties“ Buchpräsentation März 2014
Ausschreibung der Stipendien für Kurator/ innen und Künstler/innen an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg
In der Wiener Secession werden Texte und Ergebnisse des gleichnamigen Projekts, einer überregionalen Recheinitiative, präsentiert, die sich mit den Feldern von Kunst, Medien und Bildungskontexten befasst und unterrepräsentierte kulturelle Ereignisse und Verbindungslinien in der revolutionären Zeit der 1960er-Jahre untersucht.
März 2014
7. März 2014, Salzburg
Filmpräsentation: „PIONIRI – my story, our story“ Junge Salzburger/innen erzählen von ihren Erlebnissen, ihren Erinnerungen an den Krieg und ihrer Verbindung zu Ex-Jugoslawien.
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Ausschreibung zum Social Impact Award 2014 findet statt
März 2014, Wien
tranzit.org: Artist-in-Residence Der ungarische Künstler Gergely Hory zieht ins quartier21/MuseumsQuartier.
8. März 2014, New York
tranzit präsentiert „New Maps Old Gaps“ Begleitend zur Ausstellung „Report on the Construction of a Spaceship Module“ findet ein Symposium statt.
11. März 2014, Wien 12. März – 2. November 2014, Wien
„An Meine Völker! – Der Erste Weltkrieg 1914 – 1918“ Zum Anlass des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs eröffnet die Ausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek.
Stiftungsprofessur für zentralund südosteuropäische Kunstgeschichte wird um ein weiteres Jahr verlängert Die zum ersten Mal in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien vergebene Professur, welche die mazedonische Kunstund Kulturtheoretikerin und Kuratorin Suzana Milevska innehat, wird für ein weiteres Studienjahr verlängert.
16. März 2014, Wien
Europa im Diskurs Lee A. Brudvig, Martin Schulz, Hans-Christian Ströbele, Werner Weidenfeld und Alexandra Föderl-Schmid gehen der Frage nach: „Driften Europa und die USA auseinander?“
13. – 16. März 2014, Leipzig
13. und 14. März 2014, Ljubljana
Elke Krasny: „Unplanned History“ In Zusammenarbeit mit der Igor Zabel Association for Culture and Theory findet ein öffentlicher Vortrag und ein Workshop statt, der sich mit kritischer Praxis des Kuratierens auseinandersetzt.
ERSTE Foundation goes Leipzig Book Fair Zum ersten Mal präsentiert die ERSTE Stiftung eigene und unterstützte Publikationen einem breiten Publikum, der besucherreichsten Buchmesse im deutschsprachigen Raum.
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17. – 23. März 2014, Bukarest
„Human Rights Film Festival: One World Romania“ In verschiedenen Kinos Bukarests findet das Dokumentarfilmfestival für Menschenrechte statt. Schwerpunkt in diesem Jahr sind die Werke des polnischen Regisseurs Marcel Lozinski.
20. – 22. März 2014, Wien
Performance: „Delicate Instruments Handled With Care“ Im Rahmen des Imagetanz-Festivals zeigt die rumänische Choreografin Alexandra Pirici ihre neue Performance, die spezifische Momente aufgreift, welche im kulturellen Gedächtnis verankert sind.
23., 26. und 28. März 2014, Temeswar, Sibiu, Bukarest
„Slobodija Odysseia, mon Amour!“ Diese Theaterproduktion reist zu den Wurzeln unserer Demokratie erörtert dabei aktuelle Fragen zur europäischen Identität und welche Bedeutung Menschenrechte heutzutage besitzen.
24. – 28. März, Wien
ERSTE Foundation NGO Academy startet in Wien Das in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien entwickelte und durchgeführte „Social Innovation and Management Programme“ startet zum ersten Mal. 25 Vertreter/innen sozialer Initiativen aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa nehmen am ersten Modul in Wien teil.
26. März 2014, Berlin
Buchpräsentation: „re.act.feminism #2 – a performing archive“ Das Buch ist Ergebnis eines mehrjährigen Ausstellungs- und Archivprojekts und dokumentiert eine feministisch inspirierte und genderkritische Performancepraxis im transkulturellen Kontext.
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25. März 2014, Brüssel
Preisverleihung: „Social Innovation in Ageing“ „Passion for Life“, eine schwedische Initiative für mehr Selbstbestimmung und Verbesserungen im Alltag älterer Menschen, gewinnt den ersten Preis. Abitare Solidale (Italien) und Protocol 3 (Belgien) sind weitere Preisträger.
27. und 28. März 2014, London
27. März – 30. September 2014, Zagreb
„AT YOUR SERVICE – KUNST UND ARBEITSWELT“ Die in der Zusammenarbeit zwischen dem Technischen Museum Wien und der ERSTE Stiftung kuratierte Ausstellung übersiedelt ins Technische Museum Zagreb und wird dort eröffnet.
Konferenz: „Post-crisis recovery in Southeast Europe and beyond: policy challenges for social and economic inclusion“ Fünf Stipendiaten des ERSTE Foundation Fellowship for Social Research sind eingeladen, an der Konferenz der London School of Economics teilzunehmen und ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren.
28. März – 4. Mai 2014, Bratislava
„Committed To Change @ tranzit.sk“ Die Ausstellung widmet sich dem Potenzial von Kunst als Motor und Initiator für gesellschaftliche und individuelle Veränderung. Kuratoren sind Daniel Grúň in Zusammenarbeit mit Lýdia Pribišová.
April 2014
PATTERNS Lectures: Universitätskurse 2014/2015 wurden ausgewählt
1. – 4. April 2014, Senec
Mit der aces Academy 2014 endet der siebente Zyklus des Schulnetzwerks Zur finalen Veranstaltung im westslowakischen Senec kommen fast 300 Schüler/innen und Lehrer/innen sowie Vertreter/innen der Unterrichtsministerien der 15 teilnehmenden Länder, um die Ergebnisse der gemeinsam erarbeiteten Projekte vorzustellen. Die fünf innovativsten und inspirierendsten Projekte werden mit einem Spezialpreis prämiert.
April 2014, Wien
tranzit.org: Artist-inResidence Die rumänischen Künstlerinnen Xandra Popescu und Larisa Crunţeanu ziehen ins quartier21/MuseumsQuartier.
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9. April 2014, Wien
6. April 2014, Wien
Europa im Diskurs „Die Zerstörung des Wissens?“ ist das Thema der hochkarätig besetzten Diskussionsrunde im Wiener Burgtheater. Lawrence Lessig, Armin Nassehi, Cornelia Klinger und Sara Miller McCune stellten sich den Fragen von Nicholas Lemann.
Balkan Fellowship for Journalistic Excellence: 10 Teilnehmer/innen wurden für das diesjährige Programm ausgewählt.
11. April – 24. Mai 2014, Bukarest
„Haunting Monumentality II“ Gruppenausstellung im Club Electroputere über die Beziehung zeitgenössischer objektbezogener Kunstpraxis und Monumentalität. © Ádám Ulbert: „A thixotropic experience“ (Detail), 2012. Verschiedene Materialien, variable Dimension. Mit freundlicher Genehmigung, Trapéz, Budapest. Foto: Péter Puklus
17. April 2014, Cluj
tranzit.ro: „When is happiness possible?“ Das Künstlerkollektiv h.arta group untersucht in dieser Ausstellung das zum neoliberalen Ideal gewordene (materielle) Glück und wirft die Frage auf, ob individuelles Glück noch im Bereich des Möglichen liegt.
25. April 2014, Budapest
Schlingensiefs „Ausländer raus“
30. April – 3. August 2014, Brünn
tranzit.hu zeigt den Film von Paul Poet über Christoph Schlingensiefs kontroversielles Kunstprojekt „Ausländer raus. Bitte liebt Österreich“. Es diskutieren die Theaterkritikerin Andrea Tompa, Kuratorin Kathrin Rhomberg und Dóra Heygi (tranzit.hu).
„Grey Gold“ eröffnet im Brno House of Arts Die Ausstellung widmet sich den Arbeiten renommierter tschechischer und slowakischer Künstlerinnnen über 65, deren Karriere in der Nachkriegszeit der 1950er und 1960er begonnen hat.
30. April – 1. Juni 2014, Wien
„SEE New Perspectives“ World Press Photo und die Robert Bosch Stiftung organisierten Workshops für 15 Fotografen. Die fotografischen Essays griffen aktuelle soziale Themen am Balkan auf und stellten sie in einer Ausstellung in den öffentlichen Blickpunkt.
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Mai 2014, Wien Mai 2014, Srebrenica
ERSTE Stiftung goes Srebrenica Ein großer Teil der Mitarbeiter/innen der ERSTE Stiftung fährt ins bosnische Srebrenica. Unter der Anleitung der Initiative „Bauern helfen Bauern“ wird einer Familie ein neues Dach über dem Kopf gebaut.
tranzit.org: Artist-in-Residence Der rumänische Künstler Cristian Nae zieht ins quartier21/ MuseumsQuartier.
5. Mai 2014, Wien
5. Hospiz- und Palliativtag
2. – 31. Mai 2014, Zagreb
Ausstellung: „Liquidation“
Zum Thema Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung von Menschen mit Behinderung referieren und diskutieren Vertreter/innen von Behindertenorganisationen und Politik.
Das interdisziplinäre Projekt wurde von der New Yorker Kuratorin Sarah Lookofsky initiiert und wird nach einer Ausstellung in Prishtina der Öffentlichkeit in Zagreb präsentiert.
9. – 11. Mai 2014, Berlin 8. Mai 2014, Wien
Kakanien – Neue Heimaten: Episode 6 Ausgehend von der Novelle „Die Büste des Kaisers“ – einer melancholischen Betrachtung über die Fragwürdigkeit nationaler Tugenden, die Heimatlosen und Wanderer im Werk des aus Ostgalizien stammenden österreichischen Autors Joseph Roth – präsentiert Burgschauspielerin Sabine Haupt Texte, die von den ukrainischen Autoren Marjana Gaponenko und Jurko Prochasko speziell für diesen Abend geschrieben wurden. Begleitet wird sie vom österreichischen Musiker Bernhard Moshammer.
Konferenz: „Performing Arts in the Second Public Sphere“ In der Literaturwerkstatt Berlin diskutieren internationale Expert/innen aus verschiedenen Disziplinen mögliche Impulse zur Produktion von performativer Kunst.
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12. – 15. Mai 2014, Ljubljana
Paul O’Neill: „Did Somebody Say Curating, Again?“ 9. – 30. Mai 2014, Budapest
tranzit.hu: „How Much Fascism?“
Aktuelle Entwicklungen in der Praxis von Kuratoren werden in einem Vortrag und Workshops vom New Yorker Kurator, Künstler und Autor behandelt.
„Kunst unter einem schlechten Stern: Die Verantwortung von Kunst” ist eine dreiteilige Event- und Ausstellungsserie über Künstler/innen und deren Lebensrealität zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.
15. Mai – 15. August 2014, Freising
Open Systems: „Artslab 06 – What if … and beyond“ 14. Mai – 15. Juni 2014, Bad Kleinkirchheim
Hotel Konkurrenz
Im Rahmen der Ausstellung im Europäischen Künstlerhaus Oberbayern findet am 7. Juni eine Podiumsdiskussion zum Thema „Balkan(s) Now“ statt.
30 Tage besteht dieses Hotel in einem klassischen österreichischen Tourismusort. Es wurde von Künstlern als „Laboratorium für Beherbergungswesen mit höchsten Ansprüchen“ geplant und wird von Mitarbeitern des bestehenden Hotels und Helfern sogar bewohnt und dient als Begegnungszone für Touristen, Saisonarbeitskräfte und Anrainer.
15.–17. Mai 2014, Sarajevo
„Social inclusion in Central and Eastern Europe: Myth or reality?”
16. Mai 2014, Wien
Hemayat-Sommerfest Auch in diesem Jahr lädt die Initiative Hemayat zum Sommerfest für einen wohltätigen Zweck, die Betreuung und die Unterstützung im Krieg traumatisierter Menschen.
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Im Rahmen der 25. Jahreshauptversammlung und Konferenz des European Foundation Centre (EFC) unter dem Titel „Rethinking Europe: Solidarity, Civil Society and Political Governance“ findet eine von der ERSTE Stiftung veranstaltete Podiumsdiskussion statt.
20. Mai – 10. Juni 2014, Ljubljana
ARCHITECTURE
ART
In einer dreiteiligen Serie von Vorträgen und Diskussionen über das Verhältnis von Architektur und Kunst werden Antworten auf die Frage gesucht, inwieweit Architektur auch Kunst ist oder nicht ist. 23. Mai – 22. Juni 2014, Bratislava
tranzit.sk: „The Need for Practice“ Judit Angel, Direktorin von tranzit.sk, kuratiert eine Ausstellung zum Thema Zukunft. Grundannahme ist das allgegenwärtige Gefühl der Unbeständigkeit, welchem unsere Gesellschaft unterworfen ist, und die Sehnsucht nach einer „besseren“ Welt. Anstatt sich dieser Sehnsucht hinzugeben und auf die Zukunft zu warten, rufen die Künstler/innen zur aktiven Konfrontation mit der Gegenwart und ein Leben im Moment auf.
28. Mai – 20. Juni 2014, Budapest
Ausstellung: „PAST, CONTINUOUS“ Diese Schau fokussiert auf das Verhältnis zwischen der offiziellen Kultur der sozialistischen Ära und deren kollektivem Erbe.
28. Mai 2014, Wien
Stipendiaten für das Milena Jesenská Fellowship für europäische Kulturjournalisten werden ausgewählt Benjamin Cunningham, Victor Martinovich, Judit Klein und Albena Shkodrova werden zwischen Juli 2014 und Juni 2015 am Institut für die Wissenschaften vom Menschen forschen und arbeiten.
Juni 2014
Ausschreibung des ERSTE Foundation Fellowship for Social Research 2015/2016
Juni – Juli 2014, Wien
tranzit.org: Artist-in-Residence Der rumänische Künstler Miklós Szilárd zieht ins quartier21/MuseumsQuartier.
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2. – 4. Juni 2014, Moieciu de Sus
European Schools for a Living Planet An der Schlussveranstaltung der internationalen Umweltbildungsinitiative nehmen 33 Schulklassen aus elf Ländern teil.
3. Juni 2014, Arad
Superar bei den Österreichischen Kulturtagen Die Initiative für mehr Musik und Tanz im täglichen Leben von Kindern tritt bei den Kulturtagen im rumänischen Arad auf.
10. Juni 2014, Bukarest
tranzit.ro und tranzit.at Buchpräsentation Die Tagebücher Ion Grigorescus zwischen 1970 und 1975 werden von Andreiana Mihail und Georg Schöllhammer herausgegeben.
18. Juni – 18. September, Bukarest
tranzit.ro: „Teodor Graur – Nostalgia“ Eine Werkschau des rumänischen Künstlers mit fotografischen Arbeiten der letzten dreißig Jahre.
19. Juni 2014, Ljubljana
Buchpräsentation: „Performative Gestures Political Moves“ Dieses Buch ist nicht nur eine wissenschaftliche Betrachtung performativer Kunst in Osteuropa, sondern verortet darüber hinaus, was es heute repräsentiert.
25. Juni 2014, Bratislava
Buchpräsentation: „Galéria Ganku“ 25. Juni 2014, Wien
ERSTE Foundation NGO Academy Social Innovation and Management Programme endet erfolgreich nach 3 Modulen
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Dieses Buch widmet sich einem der wichtigsten künstlerischen Werke Július Kollers. Die Galerie Ganek besaß legendären Ruf und war auf einem Gipfel in der Hohen Tatra beheimatet. Obwohl dort niemals Kunstwerke ausgestellt wurden, errang die Galerie große Bedeutung als ein Ort für jene Ideen und Gedanken, die in der Tschechoslowakei weder erwünscht waren noch wurde ihnen Raum zugesprochen.
Juli 2014, Sarajewo
Superar: „When Hearts Unite“ Gemeinsam mit der Hilfsorganisation „Bauern helfen Bauern“ organisiert der Kinderchor von Superar Bosnien Hilfe für die Betroffenen der Flut in Bosnien. In Zusammenarbeit mit zwölf berühmten Musikern aus Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina entstand der berührende Song „Love People“, ein erfolgreicher Aufruf zur Solidarität und zum Spenden.
10. – 24. Juli 2014, Kiew
Ivan Melnychuk und Oleksandr Burlaka: „Island“ Als Teil der Ausstellungsserie „Unrendered Spaces“ im „Visual Culture Research Center“ in Kiew bringen die beiden Künstler utopische, vielleicht auch fragile Impressionen aus Island in den aktuellen Diskurs über eine chaotische Weltordnung.
21. Juli – 30. August 2014, Salzburg
Salzburger Sommerakademie: „How does the world come into picture?“ Insgesamt werden 7 Stipendien für Kurator/innen und Künstler/innen an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg vergeben.
25. Juli – 14. September 2014, Danzig
Ausstellung „Artonautics“ Im Rahmen von „THERE IS NO MEANING IF MEANING IS NOT SHARED“ sind unterschiedlichste Kunstdokumente aus dem Archiv von tranzit in der Stadtgalerie von Danzig zu sehen.
August 2014, Wien
tranzit.org: Artist-in-Residence Marcela Steinbachová bezieht das quartier21/MuseumsQuartier.
30. August 2014, Heidelberg
Buchpräsentation: „Seiichi Furuya – Staatsgrenze“ Der Fotograf ist unter anderem Gründer des Magazins „Camera Austria“ und präsentiert im Heidelberger Kunstverein sein aktuelles Buchprojekt unter dem Motto „Where the Truth Lies“ / „Wo die Wahrheit liegt“.
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September 2014, Wien
tranzit.org: Artist-in-Residence Ladislava Gažiová bezieht das quartier21/ MuseumsQuartier.
22. September 2014, Ljubljana
„World of Art 2014 Lectures“ Vorträge der Igor-Zabel-Award-Preisträger Klara Kemp-Welch („Continuity and Rupture. Networking and Collaboration from the 70s to the 00s“) und Piotr Piotrowski („The Global NETwork. Approaching Comparative Art History“).
25. September 2014, Bratislava
tranzit.sk eröffnet neue Galerie Mit „Revised Version“, einer Ausstellung der slowakischen Künstlerin Ilona Németh, lädt tranzit.sk-Direktorin Judit Angel zur Eröffnung der neuen Ausstellungsräumlichkeiten im Zentrum der Stadt.
2. – 5. Oktober 2014, Wien
VIENNAFAIR: Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung Auf der renommierten Kunstmesse präsentiert Kontakt fotografische Werke von Margherita Spiluttini aus 3 Jahrzehnten Südbahnhof Wien.
Oktober – Dezember 2014, Budapest
Seminar: „Art in the Age of the Anthropocene” Diesen Herbst startet der „Experimental Reading Room“ eine fortlaufende Serie öffentlicher Seminare und Gastvorträge.
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9. Oktober 2014, Bratislava Oktober 2014, Wien
Artist-in-Residence Andrea Kalinová bezieht das quartier21/MuseumsQuartier.
tranzit.sk: „Curating ‚Eastern Europe‘ And Beyond: Art Histories through the Exhibition“ Die Gäste Louisa Avgita (Thessaloniki), Cristian Nae (Iasi) und Suzana Milevska (Skopje, Wien) diskutieren unter der Leitung von Mária Orišková.
8. – 10. Oktober, Palermo
Grantmakers East Forum Im Rahmen des 19. Grantmakers East Forum moderiert Alina Serban (ERSTE Stiftung) eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Should we stay or should we go“.
10. Oktober – 30. November 2014, Bukarest
Ausstellung: „Enchanting Views“ Die Entwicklung des Tourismus am Schwarzen Meer und die Nachkriegsmoderne in der rumänischen Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre sind Thema der erstmals in dieser Form gezeigten Exponate. 10. Oktober – 28. November 2014, Budapest
tranzit.hu: „Open Doors: Király Tamás ’80s“ Die Ausstellung widmet sich den frühen Werken des ungarischen Modeschöpfers und Performance-Künstlers.
18. Oktober 2014, Bukarest
IKEDOO mobile lab Das Forschungsinstitut für innovatives Lernen für Kinder, IKEDOO, tourt von nun an mit dem ersten mobilen und interaktiven Labor für experimentelles Lernen durch das Land.
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18. Oktober 2014 – 1. Februar 2015, Leipzig
Ausstellung: „Creativity Exercises“ Wie Menschen lernen und wie dies ihre Persönlichkeit und ihr Verhalten beeinflussen kann, wird in der Ausstellung von der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und tranzit.hu aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt.
21. – 22. Oktober 2014, Venedig
Konferenz: „Local Modernities. National Architecture and International Style in the Soviet Empire post 1953“ Eine Kooperation von dem Armenischen Pavillon der 14. Architektur-Biennale von Venedig und von tranzit.at.
29. Oktober 2014, Wien
Der Verband für gemeinnütziges Stiften wird gegründet Unter dem Motto „Österreich zum Blühen bringen“ werden die Ziele des Verbandes und eine Publikation präsentiert.
November 2014, Wien
Artist-in-Residence András Cséfalvay bezieht das quartier21/MuseumsQuartier. 6. November 2014, Wien
Der Igor Zabel Award for Culture and Theory wird der russischen Kunsthistorikerin, Kuratorin und Schriftstellerin Ekaterina Degot verliehen Die Arbeitsstipendien gehen an Kirill Medvedev, Karel Císař und Miklavž Komelj. Mitglieder der Jury: Keti Chukhrov, Rainer Fuchs, Apolonija Šušteršič.
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10. – 16. November 2014, Wien 9. November 2014, Budapest
Romani Design auf Laufsteg Die Sozialunternehmerin und Modedesignerin Erika Varga präsentiert ihre modischen Interpretationen bei den „Marie Claire Fashion Days“ in Budapest. Ihr Modelabel Romani Design ist Teil des ERSTE Foundation Roma Partnership.
Konferenz: „Putren Le Jakha! – Open Your Eyes!“ Die internationale Jugendkonferenz zu Antiziganismus findet in Wien statt.
12. November 2014, Budapest
Civic Auction 2014 Zum siebenten Mal stellen soziale Initiativen ihre Ideen und Dienste für eine Auktion zur Verfügung.
18. – 28. November 2014, Bratislava 14. – 17. November 2014, Bratislava
Central European Forum 2014: „Us and Them“ Zum Gedenken an den Jahrestag der Samtenen Revolution von 1989 findet die sechste Ausgabe des mit hochkarätigen Sprechern besetzten Central European Forum in Bratislava statt.
20. November 2014, Wien
Grenzgänger/Grenzdenker: „Putins neues Russland“ Der österreichische Historiker und Autor Martin Pollack kuratiert die neue Veranstaltungsreihe im Kasino am Schwarzenbergplatz. Mit ihm diskutieren die Autoren Svetlana Alexievich und Mischa Gabovich.
tranzit.sk: „Revolution without Movement“ 10 Tage im Zeichen von experimentellen und prozessorientierten Diskursprojekten, performativen Vorträgen und Yoga.
27. November 2014 – 15. Februar 2015, Prag
Ausstellung: „Trinh Minh-ha“ tranzitdisplay zeigt das filmische Werk der vietnamesischen Dokumentar- und Experimentalfilmerin.
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28. November 2014, Săcele
Filmpräsentation: „Happiness? Easy!“ Schülerinnen und Schüler in Săcele zeigen den Film „Happiness? Easy!“/ „Fericire? Simplu!“ den sie im Rahmen des Programms „Multimedia-Preparing for Life“, einer Initiative des ERSTE Foundation Roma Partnership, produziert haben.
Dezember 2014
Ausschreibung für das Paul Celan Fellowship for Translators 2015/2016
29. November 2014, Sarajewo
„Syria’s War: A Journal of Pain“ Die Ausstellung des Pulitzer-Preisträgers Narciso Contreras ist in der Gallery 11/07/95 zu sehen.
Dezember 2014
18 Sozialwissenschaftler erhalten Stipendien für das ERSTE Foundation Fellowship for Social Research Dezember 2014, Wien
Franz Karl Prüller übernimmt den Vorsitz des Vorstandes der ERSTE Stiftung von Doraja Eberle.
1. Dezember 2014, Wien
Dezember 2014, Belgrad
Balkan Fellowship for Journalistic Excellence Jeta Abazi, kosovarische Journalistin, hat die beste Reportage des diesjährigen Balkan Fellowship for Journalistic Excellence verfasst. Die Reportagen von Kosta Kallergis aus Griechenland und Krassimir Yankow aus Bulgarien werden ebenfalls prämiert.
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The European Match: „The Media War: Clash of Realities in the Ukraine Conflict“ In der ersten Ausgabe einer neuen Serie von Gesprächen diskutieren Oksana Boyko, Yevhen Fedchenko und Katya Gorchinskaya. Es moderiert Christian Ultsch, Leiter der Außenpolitikredaktion bei der Tageszeitung DIE PRESSE.
4. – 13. Dezember 2014, Wien
Filmfestival: „This Human World“ Auch in diesem Jahr holt das renommierte Filmfestival nationale und internationale Filme, die gesellschaftliche Themen aus aller Welt beleuchten, nach Wien.
5. – 9. Dezember 2014, Belgrad
Off Frame Festival Grenzen und ihre unterschiedlichen Bedeutungen sind Schwerpunkt des diesjährigen Festivals.
12. – 13. Dezember 2014, Wien
Symposium: „Going East“ Osteuropäische Traditionen in Übersetzungen und den Translationswissenschaften stehen im Zentrum dieser zwei Tage.
17. – 23. Dezember 2014, Cluj
„Progress in regress. Roma people in the capitalist postcommunism“ Zahlreiche Workshops, Gespräche und Diskussionen widmen sich der Lage der Roma.
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PROJEKTE UND FÖRDERUNGEN IM ÜBERBLICK
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PUBLIKATIONEN 2014 Eigene Publikationen und Ko-Herausgeberschaften
Geförderte Publikationen
Handbook for International School Projects Herausgeberinnen: Michaela Münster, Carmen Teubl Wien: Interkulturelles Zentrum, 2014
An Meine Völker! Der Erste Weltkrieg 1914-1918 Herausgeber: Manfried Rauchensteiner Wien: Amalthea Signum, 2014
Država u krevetu. Međunarodna izložba / State Abed. International exhibition Herausgeberin: Natasha Kadin Split: Gallery of Fine Arts, 2014
Civil Society Index – Rapid Assessment. Rahmenbedingungen für die Zivilgesellschaft in Österreich Autoren: Eva More-Hollerweger, Ruth Simsa, Günther Kainz et al. Wien: IGO – Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen, Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisation und Social Entrepreneurship, CIVICUS – World Alliance for Citizen Participation, 2014
Ion Grigorescu: Diaries 1970–1975 Herausgeber: Georg Schöllhammer Berlin: Sternberg Press, 2014
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung Geschäftsbericht 2013
Geschäftsbericht 2014
Give Citizen a Chance – Central European Forum, Bratislava 2013 Herausgeberin: Andrea Puková Bratislava: Projekt Forum, 2014
Július KOLLER – Galéria Ganku Herausgeber: Daniel Grúň Wien: Schlebrügge Editor, 2014
Liquidation Herausgeberinnen: Ana Kovačić, Sanja Sekelj, Lea Vene Zagreb: KUD INA, 2014
Grey gold. Czech and Slovak female artists over 65 Herausgeber: Vendula Fremlová et al. Brno: The Brno House of Arts, 2014
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Make.a.Match Herausgeberin: Katharina Schendl Berlin: Revolver, 2014
Parallel lives. A Documentary Theatre Project on Secret Police in Eastern Europe Herausgeber: Martina Vannayová, Ján Šimko Berlin: Theater der Zeit, 2014
DVD: Pioniri. Meine Geschichte, unsere Geschichte Regisseure: Markus WeisheitingerHermann, Sandro Pfeiffer, Edin Smajilbašić Salzburg: Friedensbüro, 2014
Syria’s war. A journal of pain Autor: Narciso Contreras Sarajevo: Culture of Remembrance – Galerija 11/07/95, 2014
Team 10 East. Revisionist Architecture in Real Existing Modernism Herausgeber: Łukasz Stanek Warschau: Museum of Modern Art, 2014
Parallel lives: Reader Herausgeberin: Martina Vannayová Nitra: Association International Theatre Festival Divadelná Nitra, 2014
Re.act.feminism #2 – A performing archive Herausgeberinnen: Bettina Knaup, Beatrice Ellen Stammer. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst, 2014
“Traducerile au de cuget să îmblînzească obiceiurile …” – Rumänische Übersetzungsgeschichte. Prozesse, Produkte, Akteure Herausgeberinnen: Larisa Schippel, Magda Jeanrenaud, Julia Richter Berlin: Frank & Timme, 2014
Sixpackfilm – Distribution catalog Herausgeberin: Brigitta Burger-Utzer Wien: Sixpackfilm, 2014
Performative Gestures Political Moves Herausgeberinnen: Katja Kobolt, Lana Zdravković Ljubljana: City of Women, 2014
Spasi znak Autoren: Rosana Ratkovčić, Sanja Bachrach Krištofić, Mario Krištofić Zagreb: Umjetnička organizacija Kultura umjetnosti, 2014
Was bleibt. Fragmente einer fortwährenden Vergangenheit / What remains. Fragments of a continuous past Autorin: Marika Schmiedt Wien: ARTBRUT, 2014
Staatsgrenze 1981 – 1983 Konzeption: Seiichi Furuya Leipzig: Spector Books, 2014 69
AUSSCHREIBUNGEN 2014 PATTERNS Lectures Diese Initiative unterstützt die Einführung neuer Lehrveranstaltungen an Universitäten in Zentral- und Südosteuropa in den Bereichen Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften. Darüber hinaus ermöglicht sie Dozenten und Dozentinnen internationale Studienaufenthalte und fördert den internationalen wissenschaftlichen Austausch durch Gastvorträge. Universitätskurse im Studienjahr 2014/2015: Lettland
Slowakische Republik
Readings in regional art histories. Theoretical approaches to the art of Eastern Europe and the Baltic states Kunstakademie Lettland, Institut für Geschichte und Kunsttheorie, Riga DOZENTIN: Mara Traumane
Curating archives. Critical perspectives on parallel cultural histories Akademie für bildende Künste und Design, Institut für Theorie und Kunstgeschichte, Bratislava DOZENT: Daniel Grúň
Polen
Slowenien
Transforming sexual norms and national identity in Poland after 1989. A critical discourse analysis Polnische Akademie der Wissenschaften, Institut für Slawistik, Warschau DOZENTINNEN: Anna Kurowicka und Anna Jawor
DIWO art systems: Corrections to the dominant yet deficient system and narrative of visual art in Slovenia from 1960 to 2000 Universität Nova Gorica, School of Arts DOZENTIN: Petja Grafenauer
The public and art. Ways of engaging with the public sphere, the proletariat and counterpublics in Poland from 1968 to the present day Polnische Akademie der Wissenschaften, Institut für Philosophie und Soziologie, Warschau DOZENTIN: Ewa Majewska
The living archive – Feminist curating and contemporary art practices Universität Ljubljana, Akademie für bildende Künste und Design DOZENTIN: Jelena Petrović
Feminist new materialism – a political perspective in the context of Polish post-transition gender politics Warschau Universität, Institut für Philosophie DOZENTINNEN: Monika Rogowska-Stangret und Olga Cielemęcka Rumänien (Collective) dignity and (the rhetoric of) belonging. A fragmented history of the production of national identity in Romanian art and culture from the 1970s to the present day Nationale Universität der Künste Bukarest, Institut für Kunstgeschichte und Kunsttheorie DOZENTIN: Veda Popovici Clowns of catastrophe: A decade of radicalism, humour and identity politics in Romania, former Yugoslavia and ex-Soviet territory Nationale Universität der Künste Bukarest, Institut für Fotografie und Video DOZENTINNEN: Cristina David und Alina Şerban
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Tschechische Republik Popular culture and subcultures in the post-socialist societies of Central Eastern and South Eastern Europe Karls-Universität Prag, Geisteswissenschaftliche Fakultät, Institut für Tschechische und Vergleichende Literaturwissenschaft DOZENTEN: Ondřej Daniel und Tomaš Kavka Opening the archive. Artistic research into the Czechoslovak alternative culture of the 1970s and 1980s Technische Universität Brünn, Geisteswissenschaftliche Fakultät DOZENTIN UND DOZENT: Barbora Klímová und Michal Moravčík Ungarn Facts, methods and interpretations. Key exhibitions, collections and programmes in post-1945 Hungarian (neo) avant-garde art in Hungary and in Western and Eastern Europe, with a particular focus on the organizational activity of László Beke and Dóra Maurer with regard to West-East contact and on the plurality of the media Eötvös-Loránd-Universität, Institut für Kunstgeschichte, Budapest DOZENTINNEN: Annamária Szőke und Judit Király
Tu was, dann tut sich was. Österreichs erstes Sozialfestival unterstützt Ideen für ein besseres Zusammenleben und fördert daher eingereichte Projekte in verschiedenen Kategorien. Förderer des Projekts, das Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Regionen Österreichs zu mehr Eigeninitiative anregen will, ist die Stiftergemeinschaft „Sinnstifter“, der die ERSTE Stiftung als Gründungsmitglied angehört. In den Jahren 2013 und 2014 fand das Festival in der Mühlviertler Alm statt und setzte somit wichtige soziale Impulse im nordöstlichen Oberösterreich. Eingereichte Projekte 2013/2014: Solidarität und Gemeinschaft Erleben, lernen, staunen Eingereicht von: Karin Reindl
Weltverbesserung konkret – Beim Reden kommen d‘Leut zamm Eingereicht von: Maria Sabaini
Family Fit Eingereicht von: Gabriele Hölzl
Gemeinsam aktives Tun beim Bau einer Ökohütte von Eltern und Kindern Eingereicht von: Irene Tober und Susanne Stütz
Lerne deine Gemeinde kennen Eingereicht von: Regina Fragner und Alois Reithmayer
Vorleserinnen und Vorleser für daheim zu buchen Eingereicht von: Maria Atteneder
Moosgruttis Begegnungshaus Eingereicht von: Monika Pragerstorfer
Gedenkort für Kinder, die vor, nach oder während der Geburt von uns gegangen sind Eingereicht von: Waltraud Moßbauer und Team
Speed-Dating auf der Alm Eingereicht von: Alois Reithmayr Spielerische Freizeitgestaltung mit dem Partner Pferd Eingereicht von: Fritz Kriechbaum Tag des Ehrenamts Eingereicht von: Franz Xaver Hölzl Fußballländermatch mit Asylwerbern Eingereicht von: Michael Paireder Montagskochen – gesundes Essen statt Gefrierkost Eingereicht von: Fritz Frühwirt Tu was: Lebt (weiter)! Eingereicht von: Bruno Peböck Babytreff und Stillrunde Eingereicht von: Manuela Etzlstorfer Kinderflohmarkt Eingereicht von: Anita Farthofer und Nina Holzmann Zeit-Bankerl Eingereicht von: Melitta Paulinec und Berthold Moser Pierbach, ein Netzwerk – wir für dich und uns Eingereicht von: Martin Mayringer Gemeinsames Singen im betreubaren Wohnen Eingereicht von: Christa Mayrhofer Spiele on tour Eingereicht von: Birgit Pfindel Ich-Du-Wir-Tag der Begegnung Eingereicht von: Gertrude Fragner Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Eingereicht von: Wolfgang König Kreuz am Haiderberg Eingereicht von: Ernst Steininger KI-SE-Tage Eingereicht von: Julia Höfer
Integrations-Frühlingsfest Eingereicht von: Hans Furthlehner und Frau Kastler Aktion Mittagstisch – miteinander schmeckt’s! Eingereicht von: Gotttfried und Marianne Wittibschlager, Gerhard Leimlehner, Renate Giretzlehner, Franz Klingler, Waltraud Mobßbauer und Franz Schmalzer Handtaschenverleih Eingereicht von: Elisabeth Schmalzer und Renate Schübl Wir wollen zum Gemeinwohl unserer Gemeinde einen Beitrag leisten Eingereicht von: Herbert Wurz Regionalität, Natur und Umwelt Xund, guat und va dahoam Eingereicht von: Gertrude Haider AuthenTisch Eingereicht von: Bernhard Kern MILAN – Miteinander landwirtschaften Eingereicht von: Alexander Hunger Regional is LeckaSchmecka Eingereicht von: Klaus Aumair und Team Gemeinsam Gartln Eingereicht von: Monika Umgeher Unsere Natur ist kein Mistkübel Eingereicht von: Erika Glocker Aufblühen – Säen von Blumenwiesen Eingereicht von: Erich Pölzl und Alfred Haas Mühlviertler Almkisterl Eingereicht von: Sabine Moser, Rosa Brandstätter und Markus Thauerböck Spazieren einmal anders – mystische Plätze der Mühlviertler Alm Eingereicht von: Robert Diensenreither 71
Tag des Kaltenberger Winterroggens Eingereicht von: Mario Thauerböck Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgarten Bad Zell Eingereicht von: Michaela Fröhlich Wasser, die treibende Kraft zum Tun Eingereicht von: Mathilde Hinterreither Unsere Geschichte – Leben auf der Mühlviertler Alm Eingereicht von: Josef Kramer Nahversorgung ist Lebensqualität Eingereicht von: Maria Hölzl Rund um die Honigwabe Eingereicht von: Franz Stütz Gemeinschafts-Kräutergarten: Ein Dorf blüht auf Eingereicht von: Ulrike Grad Montagskochen – gesundes Essen statt Gefrierkost Eingereicht von: Fritz Frühwirt Bildung und Kultur Wenn’s kompliziert wird Eingereicht von: Annemarie Luger Vastehst – JugendTheater Eingereicht von: Michael Paireder und Albin Schartlmüller AlmA – AlmAnthologie Eingereicht von: Zita Eder und Karl Hackl Krawuzzi – Kapuzzi in St. Leonhard Eingereicht von: Nicole Mayrhofer Die Buch.Bar Eingereicht von: Zita Eder und Rudi Wiesmayr Play English Eingereicht von: Gabriele Hölzl Kinästhetik-Kurs für pflegende Angehörige Eingereicht von: Gabriele Hölzl Bühne bildet! Eingereicht von: Josef Kramer Grenzenlos! In der Geschichte wurden wir getrennt – die Gegenwart vereint uns wieder Eingereicht von: Benedikt Herzog
Babytreff und Stillrunde Eingereicht von: Manuela Etzlstorfer Handwerk und Tradition Kochen wie anno dazumal Eingereicht von: Romana Buchberger Handwerk erleben Eingereicht von: Manfred Riepl, Josef Mitmannsgruber und Walter Punkenhofer Volkstanz für alle Eingereicht von: Bernhard Naderer Brauchtum erleben – Wissen weitergeben Eingereicht von: Miriam Zeitlhofer und Lisa Wimmer Tarockrunden für Jung und Alt Eingereicht von: Thomas Kreindl Gemeinsam aktives Tun beim Bau einer Ökohütte von Eltern und Kindern Eingereicht von: Irene Tober und Susanne Stütz Zeit-Bankerl Eingereicht von: Melitta Paulinec und Berthold Moser Jugend und Mobilität Jugend(T)raum – Treffpunkt für alle Eingereicht von: Veronika Lumetsberger, Marion Achleitner und Magdalena Windhager Driver auf der Alm Eingereicht von: Robert Diensenreither Tag der Baumaschinen Eingereicht von: Johann Leutgeb, Manfred Pilz Dorfbus Eingereicht von: Thomas Kreindl Wir schreiben Sportgeschichte Eingereicht von: Simon Stangl, Alexander Penz, Sebastian Schmalzer und Martin Hackl
Jung sein ohne Handy & Co. Eingereicht von: Ingrid Pattri und Schüler/innen
Foahst mit? Eingereicht von: Christian Haider, Dominik Raffetseder und Markus Raffetseder
Vorleserinnen und Vorleser für daheim zu buchen Eingereicht von: Maria Atteneder
Babysitterbörse Eingereicht von: Julia Schmalzer
Die Nacht des Feuers Eingereicht von: Petra Schartlmüller und Birgit Brunner Kunst und Begegnung Eingereicht von: Margit Kriechbaumer und Heidemarie Url Sprachen verbinden und eröffnen neue Möglichkeiten Eingereicht von: Edith Kern-Klambauer und Květa Pohlhammer-Lauterbachova Musik- und Erlebnispädagogik Eingereicht von: Magdalena Mühlbachler
72
Sozialkompetenz für Lebensqualität im Alter auf kommunaler Ebene Eingereicht von: Gerda Diesenreither und Anton Hoser
PROJEKTE FÜR SCHÜLER/INNEN 2014 Academy of Central European Schools (aces) Die Academy of Central European Schools (aces) ist eines der größten zentraleuropäischen Schulnetzwerke und führt grenzüberschreitende Schulprojekte durch. Ein jährlich ausgeschriebenes Programm soll Schüler/innen und Lehrer/innen ermutigen, sich für einen interkulturellen Austausch zu engagieren. Die ausgewählten Schulen in den 15 Partnerländern arbeiteten auch 2013/2014 gemeinsam an einem vorgegebenen Thema: „I and the others: Discovering diversity around and within me.“ An der Ausschreibung 2013/2014 hatten sich mehr als 500 Schulen beteiligt, folgende 105 wurden ausgewählt. Teilnehmende Schulen 2013/2014: Schule
Stadt
Land
28 Nentori
Burrel
Albanien
Shkolla 9 vjecare Ali Demi
Tirana
Albanien
JU Deseta Osnovna Škola Bijela
Brčko
Bosnien und Herzegowina
Srednja Ekonomsko Trgovinska Skola Tuzla
Tuzla
Bosnien und Herzegowina
SOU Dimcho Debelyanov
Belene
Bulgarien
Profesionalna Gimnazia Po Veterinarna Meditzina Prof. Dr. G. Pavlov
Dobrich
Bulgarien
I OU Sv. Paisii Hilendarski
Galabovo
Bulgarien
Osnovno Uchilishte Hristo Botev
Krainitsi
Bulgarien
SOU Sv Sv Kiril i Metodii
Novo Selo
Bulgarien
Konstantin Velichkov Secondary School
Plovdiv
Bulgarien
Sredno Obstoobrazovatelno Uciliste Sveti Sofroni Vrachanski
Plovdiv
Bulgarien
Gimnazia Hristo Botev
Popovo
Bulgarien
Osnovno Uchilishte
Rakovski
Bulgarien
Zemedelska Profesionalna Gimnazia Kliment Timiriazev
Sandanski
Bulgarien
The Secondary Vocational School Of Economics, Administration And Service Atanas Burov
Silistra
Bulgarien
Profesionalna gimnazia po ikonomika Karl Marx
Smolyan
Bulgarien
139 OU Zaharii Krusha
Sofia
Bulgarien
22 SOU Georgi Rakovski
Sofia
Bulgarien
Mejdunarodna Gimnazija Prof. Dr. Vassil Zlatarski
Sofia
Bulgarien
Profilirana Gimnaziya za Izuchavane na Chuzhdi Ezitsi
Targovishte
Bulgarien
Sredno obshtoobrazovatelno uchilishte
Topolovgrad
Bulgarien
Osnovno Uchilishte Sveti Patriarh Evtimii
Varna
Bulgarien
Private Trade School Varna
Varna
Bulgarien
Gimnazia s prepodavane na chujdi ezici
Vidin
Bulgarien
Mileniumi i Trete
Prishtina
Kosovo
Srednja strukovna škola Antuna Horvata
Djakovo
Kroatien
Gimnazija Eugena Kumičića Opatija
Opatija
Kroatien
Ekonomska Skola Sibenik
Šibenik
Kroatien
Elektrostrojarska škola Varaždin
Varaždin
Kroatien
Osnovna Škola Josipa Matoša
Vukovar
Kroatien
OU Elpida Karamandi
Bitola
Mazedonien
Straso Pindzur Primary School
Karbinci
Mazedonien
OU Goce Delcev
Mogila
Mazedonien
Opstinsko Osnovno Uciliste Goce Delcev
Negotino
Mazedonien
Sredno opshtinsko uchilishte Gjorche Petrov
Prilep
Mazedonien
73
74
Schule
Stadt
Land
Obshtinsko Osnovno Uchilishtse
Probistip
Mazedonien
NOVA International Schools
Skopje
Mazedonien
OU Vasil Glavinov
Skopje
Mazedonien
Privatno sredno uciliste Petta privatna gimnazija
Skopje
Mazedonien
SETU Mihajlo Pupin Skopje
Skopje
Mazedonien
SUGS Nikola Karev
Skopje
Mazedonien
Straso Pindzur
Sokolarci
Mazedonien
JUSMS Danilo Kis
Budva
Montenegro
Grundschule Milija Nikčevič
Nikšić
Montenegro
Srednja elektrotehnička škola
Podgorica
Montenegro
Neue Mittelschule Dr. Renner
Graz
Österreich
Bundesgymnasium Wien VIII
Wien
Österreich
Sonderpädagogisches Zentrum
Wien
Österreich
The Theoretical Lyceum
Calarasi
Republik Moldau
Colegiul Financiar-Bancar
Chișinău
Republik Moldau
Lyceum Natalia Dadiani
Chișinău
Republik Moldau
Lyceum Lucian Blaga
Iargara
Republik Moldau
Liceul Tehnologic Iuliu Maniu
Arad
Rumänien
Colegiul National Gheorghe Sincai
Bukarest
Rumänien
Liceul Tehnologic Special Nr. 3
Bukarest
Rumänien
Scoala Gimnaziala Nr. 188
Bukarest
Rumänien
Liceul De Arte
Buzau
Rumänien
Scoala Gimnaziala Sfantul Apostol Andrei
Buzau
Rumänien
Scoala Nr. 2 Constantin Gerota
Calafat
Rumänien
Carol I Commercial College
Constanta
Rumänien
Colegiul National Pedagogic Constantin Bratescu
Constanta
Rumänien
Colegiul Vasile Lovinescu
Falticeni
Rumänien
Liceul Particular Marin Coman
Galati
Rumänien
D.D.Patrascanu Secondary School
Iași
Rumänien
Scoala Gimnaziala Speciala Constantin Paunescu
Iași
Rumänien
Liceul Teoretic Mircea Eliade
Intorsura Buzaului
Rumänien
Scoala Gimnaziala Prigoria
Prigoria
Rumänien
Scoala Gimnaziala Puchenii Mari
Puchenii Mari
Rumänien
Scoala Gimnaziala Nr. 1
Remetea
Rumänien
Colegiul Naţional Kölcsey Ferenc
Satu Mare
Rumänien
Colegiul Tehnic Elisa Zamfirescu
Satu Mare
Rumänien
Liceul Teoretic German
Satu Mare
Rumänien
Scoala Gimnaziala Nr. 12
Timisoara
Rumänien
I. L. Caragiale
Tulcea
Rumänien
Branislav Nušić Primary School
Belgrad
Serbien
OŠ Vasa Čarapić
Belgrad
Serbien
Osnovna Škola Dušan Dugalić
Belgrad
Serbien
Škola za oštećene sluhom – nagluve
Belgrad
Serbien
Dule Karaklajic
Lazarevac
Serbien
Karlovačka Gimnazija
Sremski Karlovci
Serbien
Hemijsko-medicinska skola
Vrsac
Serbien
Economsko Trgovinska Shkola
Zajechar
Serbien
Sukromne Gymnazium Galileo School
Bratislava
Slowakische Republik
Schule
Stadt
Land
Spojená Škola
Detva
Slowakische Republik
Sukromna Stredna Odborna Skola
Giraltovce
Slowakische Republik
Stredná Priemyselná Škola – Ipari Szakkozépiskola
Komárno
Slowakische Republik
Stredná riemyselná škola
Košice
Slowakische Republik
Gymnazium Lipany
Lipany
Slowakische Republik
Gymnázium Antona Bernoláka
Senec
Slowakische Republik
Zakladna skola Sama Cambela
Slovenska Lupča
Slowakische Republik
Súkromná Obchodná Akadémia Žiar Nad Hronom
Žiar Nad Hronom
Slowakische Republik
Gimnazija Bežigrad, OU International School
Ljubljana
Slowenien
Gimnazija Ptuj
Ptuj
Slowenien
Škofijska Gimnazija Vipava
Vipava
Slowenien
Osnovna Šola Vransko-Tabor
Vransko
Slowenien
Střední průmyslová škola elektrotechnická a informačních technologií
Brno
Tschechische Republik
Zakladni skola a materska skola Ostrava-Poruba, Ukrajinska 19, prispevkova organizace
Ostrava-Poruba
Tschechische Republik
ZŠ a MŠ Ostrava-Zábřeh
Ostrava-Zábřeh
Tschechische Republik
Střední Odborná Škola Obchodu, Užitého Umění A Designu
Plzeň
Tschechische Republik
Základní Škola
Prag
Tschechische Republik
Obchodní Akademie A Vyšší Odborná Škola
Příbram
Tschechische Republik
Zakladni skola Bernarda Bolzana o.p.s.
Tabor
Tschechische Republik
Széchenyi István Római Katolikus Közgazdasági és Informatikai Szakközépiskola
Hatvan
Ungarn
Kalocsai Kunszt József Általános Iskola
Kalocsa
Ungarn
Táncsics Mihály Közoktatási Intézmény És Tehetségközpont Vörösmarty Mihály Tagintézménye
Orosháza
Ungarn
European Schools for a Living Planet Ziel des Projektes in Zusammenarbeit mit dem World Wildlife Fund (WWF) ist es, Jugendlichen eine gemeinsame Verantwortung für Europas Kultur- und Naturraum nahezubringen. Lehrer/innen und Schüler/innen realisieren eingereichte Naturschutzprojekte, die möglichst viele Menschen erreichen und motivieren sollen, für Umwelt- und Naturschutz in Europa aktiv zu werden. Teilnehmende Schulen 2013/2014: Schule
Stadt
Land
GRG 15 Schmelz
Wien
Österreich
High Vocational School of Transport
Razlog
Bulgarien
St. St. Cyril and Metodius Primary school
Bachevo
Bulgarien
Vocational High School of Clothing and Design Princess Maria Luisa
Sofia
Bulgarien
Osnovna škola
Popovac
Kroatien
Osnovna škola
Drenje
Kroatien
Purkynovo gymnazium
Strážnice
Tschechische Republik
G. SOŠE a SOU Kaplice
Kaplice
Tschechische Republik
Elementary School Deblín
Deblín
Tschechische Republik
SŠ Infis
Plzeň
Tschechische Republik
Bocskai István Református Oktatási Központ
Halásztelek
Ungarn
Mohácsi Kisfaludy Károly Gimnazium
Halásztelek
Ungarn
Saint Benedict School Center"
Budapest
Ungarn 75
Schule
Stadt
Land
Orizont Lyceum
Chișinău
Republik Moldau
Adrian Păunescu High School
Căzănești
Republik Moldau
Puhoi Theoretical Lyceum
Chișinău
Republik Moldau
Lorin Salagean Technical College
Drobeta
Rumänien
Colegiul Tehnic Matei Corvin
Hunedoara
Rumänien
Școala Gimnazială Nr. 1
Neamţ
Rumänien
Colegiul Tehnic Energetic
Cluj-Napoca
Rumänien
Beška Brothers Grulović
Beška
Serbien
Elementary School Drinka Pavlovic
Belgrad
Serbien
OŠ Gavrilo Princip Primary School
Zemun
Serbien
TS Mileva Marić-Ajnštajn
Novi Sad
Serbien
Gymnázium Pázmána S. UJM – Pázmány Péter Gimnázium
Nové Zámky
Slowakische Republik
ZŠ a Gymnázium s VJM
Bratislava
Slowakische Republik
OS Preserje
Preserje
Slowenien
Gimnazija Jožeta Plečnika Ljubljana
Ljubljana
Slowenien
Biotechnical School Centre – Secondary School
Naklo
Slowenien
Science and Math Lyceum
Smila
Ukraine
Kharkiv Secondary School Nr. 91
Kharkiv
Ukraine
Kostopil Secondary School Nr. 6
Kostopil
Ukraine
Secondary School Nr. 24
Ternopil
Ukraine
Demokratiewerkstatt in Montenegro Nach dem Vorbild der Demokratiewerkstatt im Österreichischen Parlament werden in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica Workshops für Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren durchgeführt. In der unmittelbaren Nähe des Parlamentsgebäudes werden einmal pro Tag spielerisch die Funktionen des nationalen und des Europäischen Parlaments, das Konzept der Demokratie, der Gesetzgebungsprozesse und die Rolle der Medien in einer pluralistischen Gesellschaft spielerisch vermittelt. Im Jahr 2014 nahmen 16 Schulen an der Demokratiewerkstatt teil. Mitte des Jahres übernahm das Montenegrinische Parlament die Finanzierung dieser Inititative. Teilnehmende Schulen 2014
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Schule
Bezirk
Grundschule Blažo Jokov Orlandić
Bar
Grundschule Kekec
Bar
Grundschule Nedakusi
Bijelo Polje
Grundschule Druga Osnovna Škola
Budva
Grundschule Njegoš
Cetinje
Grundschule Milosav Koljenšić
Danilovgrad
Grundschule Nikola Đurković
Kotor
Grundschule Njegoš
Kotor
Grundschule Radomir Rakočević
Mojkovac
Grundschule Branko Božović
Podgorica
Grundschule Milan Vukotić
Podgorica
Grundschule Pavle Rovinski
Podgorica
Grundschule Vlado Milić
Podgorica
Grundschule Vuk Karadžić
Podgorica
Grundschule Zarija Vujošević
Podgorica
Grundschule Maršal Tito
Ulcinj
STIPENDIEN 2014 Die ERSTE Stiftung vergibt unmittelbar keine Einzelstipendien. Gemeinsam mit Partnerorganisationen entwickelt sie aber wissenschaftliche oder berufspraktische Programme, die Stipendien für Forscher/innen, Journalist/innen, Übersetzer/innen, Künstler/innen und Kurator/innen zur Verfügung stellen. Alle Stipendien fördern grenzüberschreitendes Arbeiten, Recherchieren, Kommunizieren und Denken. Stiftungsprofessur für zentral- und südosteuropäische Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste Wien Die Stiftungsprofessur ist eine Kooperation der Akademie der bildenden Künste Wien mit der ERSTE Stiftung. Sie ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit ausgezeichneten Qualifikationen in zentral- und südosteuropäischer Kunstgeschichte (v. a. nach 1960) einen Gastaufenthalt in Wien mit eigenen Lehrveranstaltungen. Im Sinne eines erweiterten Begriffs von Kunstgeschichte sollen Berührungspunkte zu anderen Gebieten der Kunstund Kulturwissenschaften, insbesondere der kritischen Reflexion ökonomischer, politischer, kultureller und queerfeministischer Zusammenhänge, postkolonialer Theoriebildung und Institutionskritik, den Lehrplan der Studierenden bereichern. Stiftungsprofessorin 2013–2015: Suzana Milevska, Kunsthistorikerin und Kuratorin, Skopje, Mazedonien
Balkan Fellowship for Journalistic Excellence Das Balkan Fellowship for Journalistic Excellence wurde von der ERSTE Stiftung und der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) ins Leben gerufen, um eine qualitativ hochwertige Berichterstattung in Südosteuropa und regionales Networking unter den Journalist/innen zu fördern. Deren Kenntnisstand, insbesondere über europapolitische Themen, soll verbessert werden, um dazu beizutragen, die südosteuropäische Öffentlichkeit besser zu informieren. Darüber hinaus soll bei den Stipendiat/innen das Interesse an der Arbeit der Medien in den Nachbarländern geweckt werden. Jedes Jahr werden bis zu zehn bereits erfahrene Journalist/innen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Rumänien und Serbien von einer Jury für das sieben Monate dauernde Programm ausgewählt. Die besten drei Reportagen werden am Ende gesondert prämiert. Das Balkan Fellowship for Journalistic Excellence wurde 2014 von der ERSTE Stiftung und den Open Society Foundations in Kooperation mit BIRN durchgeführt. Medienpartner: Der Standard, Süddeutsche Zeitung, Neue Zürcher Zeitung. Thema 2014: „Generations” Stipendiat/innen 2014: Jeta Abazi Gashi, Kosovo Fighting for their fair share (1. Preis)
Branko Krivokapic, Montenegro Building Bridges Over Troubled Water
Kostas Kallergis, Griechenland The great leap rightward (2. Preis)
Tanja Matic, Serbien Blood Ties
Krasimir Yankov, Bulgarien Syrian refugees leave Bulgaria for German limbo (3. Preis)
Marija Mitevska, Mazedonien Macedonians migrate south for illegal tourism work
Boryana Dzhambazova, Bulgarien Entrepreneurs strive to make Balkans buzz with tech startups
Dragana Peco, Serbien Moonlighting Serbian police suspected of violence and corruption
Marija Knezevic, Kroatien Islands seek direction in seas of change
Lina Vdovii, Rumänien Romania’s resilient generation: The kids ‘left behind’ who get ahead
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ERSTE Foundation Fellowship for Social Research Die ERSTE Stiftung vergibt alle zwei Jahre Stipendien für Sozialforschung zu einem vorgegebenen Thema. Forscher/innen oder Forscherteams (max. 2 Personen) reichen dabei Projektvorschläge ein, die von einer internationalen Fachjury ausgewählt werden. Die Forschungsergebnisse werden im Internet veröffentlicht und stehen in Kurzfassungen Entscheidungsträgern aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zur Verfügung. Den Sozialwissenschaftler/ innen wird außerdem durch regelmäßige Treffen und Veranstaltungen ermöglicht, sich international zu vernetzen und mit Fachleuten des jeweiligen Fachgebiets in Kontakt zu treten. Thema 2013/2014: „Labour markets and employment in Central and Eastern Europe” Stipendiat/innen: Viktorija Atanasovska und Tijana Angljekovska, Organisation für Wirtschaftsforschung, STOUK Skopje, Mazedonien Opening the black-box of labour market for women in Macedonia Kitti Baracsi, Education and Society Doctoral School, Universität Pécs, Ungarn Rom Slavi, Rom Rumeni, Rom Ungheresi, Rom Bulgari. Four Case Studies of Roma from CEE Countries in Campania Anna Baranowska und Iga Magda, Department of Economics I, Warsaw School of Economics, Warschau, Polen What makes young people the marginalized labour market group? Evidence from Poland Almina Besic, Institut für Personalpolitik, Universität Graz, Österreich Internationalisation and Human Resource Strategies of Austrian companies in South-Eastern Europe Nina Brankovic, FEA-Umweltschutz-Organisation, Sarajewo, Bosnien und Herzegowina Exploring education and labour policy mismatch and its influence on the unemployment rate in Western Balkan countries Svitlana Buko, Precedent Academics, Indianapolis, USA Barriers to inclusion of IT entrepreneurs-leaders into the formal sector of employment in Ukraine Elma Demir, Handlungs- und Dienstleistungsgewerkschaft, Bosnien und Herzegowina Illegal work and its impact on economic development in Bosnia and Herzegovina Anca Dohotariu und Ioana Baluta, Fakultät für Politikwissenschaften, Universität Bukarest, Rumänien Child minders in Bucharest: A shadowed category between law, employment and social norms Olena Fedyuk, Budapest, Ungarn Costs and benefits of labour migration on migrants’ professional trajectories and their households’ well-being: Comparative case study of Ukrainian labour migration to Italy and Ireland Réka Geambaşu, Fakultät für Soziologie und Sozialarbeit, Babeș-Bolyai Universität, Cluj, Rumänien The socio-economic characteristics of female labour market participation in two Central and Eastern European countries. The role of part-time work in improving women’s access to paid work Jan Grill, Manchester-Universität, Vereinigtes Königreich Roma migrations and socio-economic mobilities of labour markets in Central Eastern Europe Daniel Horn, Max Weber Postdoctoral Fellow, European University Institute, San Domenico di Fiesole, Italien School-based vocational or work-based apprentice training? An assessment of the Hungarian vocational training system Alice Iancu, Hyperion-Universität Bukarest, Rumänien Lucky to live in the capital city? A space and relational approach to women’s social exclusion in Bucharest Katarina Jirsa, Counseling center for legal aid and psycho-social support for women who suffered domestic violence, Kikinda, Serbien Competitiveness of women victims of domestic violence on labour markets – Problems and perspectives Klara Kališkova, Centre for Economic Research and Graduate Education – Economics Insitute (CERGE-EI), Prag, Tschechische Republik Public Policies and Female Labour Supply in the EU: Microeconomic Approach Lucie Kalousova, Sociology and Health Policy, University of Michigan, USA Does greater prevalence of high strain working conditions lead to greater rates of early retirement in Central and Eastern Europe? Asja Korbar, Nansen-Dialog-Zentrum, Osijek, Kroatien The effects of separate schooling on employment possibilities of youth of Serbian national minority in VukovarSirmium County in Croatia
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Jelena Laušev, Fakultät für Wirtschaft, Universität Belgrad, Serbien The impact of public sector employment on local labour markets in CEE countries: Evidence from Croatia, Hungary and Serbia Olena Nizalova, Kyiev Economics Institute, Kiew, Ukraine Inequality in Working Conditions: Ukrainian Experience Timea Pal, European University Institute, San Domenico di Fiesole, Italien Manufacturing on the Move: Employment Implications of Multinational Enterprise Restructurings in Central and Eastern Europe Tatjana Perić, Centre for Gender Studies, Universität Novi Sad, Serbien Expectations against exclusion: Young educated Roma and labour markets in Serbia, Macedonia and Bosnia and Herzegovina Norbert Petrovici, Urban Sociology and Urban Economy at Babeș-Bolyai Universität, Cluj, Rumänien Imagining the Economy and the Labour Market as an Unemployed Oleksii Polegkyi, Universität Breslau, Polen und Universität Antwerpen, Belgien Ukrainian labour migrants in Poland: Part of society or unwanted visitors Anca Simionca, GAS-Organisation, Cluj, Rumänien Career flexibility between labour market precariousness and personal choice: The case of middle managers in Romania Alexandra Szőke, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, Österreich A ‘Road to Work’? – Public work and (un)employment in the Hungarian countryside Jelena Žarković Rakić und Marko Vladisavljevic, Faculty of Economics, Universität Belgrad, Serbien und Foundation for the Advancement of Economics, Belgrad, Serbien Addressing rising inactivity of older people in Serbia
ERSTE Foundation NGO Academy Die ERSTE Foundation NGO Academy bietet ein umfassendes Capacity-Building-Angebot für zivilgesellschaftliche Organisationen in Zentral- und Südosteuropa an. So werden Führungskräfte und Mitarbeiter/innen dieser Organisationen, die Organisationen selbst und indirekt auch ihre Stakeholder durch unterschiedliche Programme gefördert und in der Bewältigung bestehender und künftiger Herausforderungen in ihren Sektoren unterstützt. Die Academy ist ein Kooperationsprojekt zwischen der ERSTE Stiftung und der Wirtschaftsuniversität Wien. SOCIAL INNOVATION AND MANAGEMENT PROGRAMME Das Social Innovation and Management Programme richtet seinen Fokus auf Kompetenzentwicklung auf individueller und organisationaler Ebene sowie der praktischen Anwendung der vermittelten Fertigkeiten zur Stärkung der Organisationen bzw. ihrer Führungskräfte.
Teilnehmer/innen 2014: Ognjen Andrić, Green Gold – Society for Social Ecology; Viviana Denisa Anghel, apd – asociaţa pro democraţia; Muhamet Arifi, Balkan Sunflowers Kosova; Anikó Bakonyi, Hungarian Helsinki Committee; Anna Cristina Burtea, Heart of a Child Foundation; Iveta Chovancová, Odyseus; Lilia Doibani, ProAbility Moldova; Teia Marina Gavrilescu, FuturePlus; Tereza Jurečková, Pragulic; Klára Kalibová, In IUSTITIA; Sergej Kára, Vagus; Petra Kocjan, The Ypsilon Institute; Lejla Kusturica, Mozaik Foundation; Vladimir Lazovski, Open the Windows; Olesea Lujan, CCF Moldova; Ana Măiţă, Mothers for Mothers; Andreea Pătru, Romano ButiQ; Reka Primuszne-Sara, Shelter Foundation; Kushtrim Puka, Forum for Civic Initiatives; Tamás Simon, Open Doors Association; Irina Sorescu, CPE – Center for Partnership and Equality; Reinhold Tritscher, Theater ecce; Angelika Vanek-Enyinnaya, Die Schwalbe; Tamara Žakula Desnica, Home for children „Tic“; Franc Zlatar, Slovene Philanthropy. 24. – 28 März 2014, Modul I, Wien Fundraising: Communications, Community, Strategy Innovation Management in Civil Society Organisations Creative Design Thinking Lab Opportunity Radar, Assignment
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5. – 9. Mai 2014, Modul II, Wien Reconnect and Expert and Peer Dialogues Group Tweets, Patterns and Emergent Topics Business Planning Project Management Marketing Management for Nonprofit Organisations 16. – 20. Juni 2014, Modul III, Wien Reconnect and Expert and Peer Dialogues From Output to Impact Leading People and Organisations Leadership and Teams
REGIONAL PROGRAMME Das Regional Programme konzentriert sich auf die themenspezifische Stärkung von Management-Kompetenzen unter Einbezug des lokalen Kontexts sowie der lokalen Weiterentwicklungsbedürfnisse.
22. – 23. Oktober 2014, Wien Projektmanagement in NPOs (in deutscher Sprache) 24. Oktober 2014, Cluj-Napoca Curs de marketing online pentru ONG-uri (in rumänischer Sprache) 29. – 30. Oktober 2014, Bukarest Workshop de Planificare Strategica (in rumänischer Sprache) 4. – 5. November 2014, Belgrad Financijska održivost (in kroatischer Sprache) 11. – 12. November 2014, Zagreb Upravljanje projektnim ciklusom (in kroatischer Sprache) 13. – 14. November 2014, Prag Online fundraising – fundraising ve světě jedniček a nul (in tschechischer Sprache) 18. – 19. November 2014, Budapest Stratégiai tervezés a gyakorlatban (in ungarischer Sprache) 24. November 2014, Wien Das Ökosystem des Social Entrepreneurship (in deutscher Sprache) 1. Dezember 2014, Budapest CSR stratégiák (in ungarischer Sprache) 3. – 4. Dezember 2014, Zagreb Marketing Management in Nonprofit Organisations (in englischer Sprache) 9. – 10. Dezember 2014, Wien Marketing Management in Nonprofit Organisations (in englischer Sprache)
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Milena Jesenská Fellowships for Journalists Das Stipendium richtet sich an Journalist/innen, die sich intensiver mit einem europäischen Kulturthema auseinandersetzen wollen. Es wurde vom Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) sowie von der European Cultural Foundation gegründet und wird von Project Syndicate und der ERSTE Stiftung unterstützt. Die Namensgeberin Milena Jesenská (1896–1944) war eine herausragende Journalistin ihrer Zeit, die im Konzentrationslager Ravensbrück wegen ihres politischen Widerstands ermordet wurde. Von der ERSTE Stiftung unterstützte Stipendiat/innen 2014/2015: Benjamin Cunningham, freier Journalist, Prag, Tschechische Republik Roma and the New Nationalism Victor Martinovich, stellvertretender Chefredakteur der BelGazeta, Minsk, Weißrussland Marc Chagall, Long Way Home Judit Klein, freie Journalistin, Pécs, Ungarn Where do we stay? The role of journalists in post-scialist countries Albena Shkodrova, Chefredakteurin bei Bacchus, Leuven, Belgien Kitchen Dissidents and Other Communist Gourmet Stories
Paul Celan Fellowships for Translators Das Stipendienprogramm des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (Wien) unterstützt mithilfe der ERSTE Stiftung Übersetzungen bedeutender Werke auf dem Gebiet der Geistes-und Sozialwissenschaften in Sprachen des mittel- und südosteuropäischen Raumes. Es trägt den Namen des Autors und Übersetzers Paul Celan, dessen Werk die Vielfalt europäischer Kultur und den grenzüberschreitenden Dialog propagiert. Stipendiat/innen 2014: Christian Ferencz-Flatz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alexandru Dragomir Institut an der Rumänischen Gesellschaft für Phänomenologie, Bukarest Walter Benjamin, „Das Passagen-Werk“, Übersetzung vom Deutschen ins Rumänische Michal Filipczuk, freier Übersetzer, Krakau Judith Butler, „Parting Ways. Jewishness an the Critique of Zionism“, Übersetzung vom Englischen ins Polnische Kateryna Mishchenko, freie Übersetzerin, Autorin, Redakteurin und Herausgeberin des Magazins „Prostory“, Kiew Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, „Träume“, Übersetzung vom Deutschen ins Ukrainische Halyna Petrosanyak, freie Übersetzerin und Autorin, Iwano-Frankivsk Elisabeth Freundlich, „Die Ermordung einer Stadt namens Stanislau. NS-Vernichtungspolitik in Polen 1939-1945“, Übersetzung vom Deutschen ins Ukrainische Roumiana Preshlenova, außerordentliche Professorin der „Balkan Studies“, Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Sofia Konrad Clewing, Oliver Jens Schmitt (Hg.), „Geschichte Südosteuropas. Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart“, Übersetzung vom Deutschen ins Bulgarische
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Artists-In-Residence im quartier21/MuseumsQuartier Wien Das Artist-in-Residence-Programm ist ein Projekt von ERSTE Stiftung und tranzit. Es will junge zeitgenössische Künstler/innen aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakischen Republik unterstützen und den grenzüberschreitenden Dialog fördern. Jedes Jahr werden von tranzit fünf Künstler/innen ausgewählt, die jeweils zwei Monate in einem Gästeatelier im quartier21/MuseumsQuartier in Wien leben und arbeiten. Künstler/innen 2014: Szilvi Német, Ungarn Gergely Hory, Ungarn Xandra Popescu, Rumänien Larisa Crunteanu, Rumänien Cristian Nae, Rumänien Szilárd Miklós, Rumänien Marcela Steinbachová, Tschechische Republik Ladislava Gažiová, Tschechische Republik Andrea Kalinová, Tschechische Republik András Cséfalvay, Tschechische Republik
Stipendien für Kurator/innen und Künstler/innen an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg Die ERSTE Stiftung ermöglicht jährlich vier Stipendien für junge Künstler/innen und vier Stipendien für junge Kurator/ innen aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakischen Republik für die Teilnahme an einem Kurs ihrer Wahl an der Salzburger Sommerakademie für Bildende Kunst. Stipendiat/innen 2014: Vlad Basalici, Rumänien Marta Fiserova, Tschechische Republik Radoslav Istok, Slowakische Republik Anna Juhasz, Ungarn Diana Marincu, Rumänien Tímea Anita Piróth, Ungarn Jana Pisarikova, Tschechische Republik
Stipendium für Journalist/innen mit Roma-/Aschkali-/Balkan-ägyptischer Herkunft Dieses Stipendium soll Journalist/innen mit Roma-, Aschkali-, Balkan-ägyptischen Wurzeln unterstützen, tief sitzende Vorurteile durch Beiträge zu diesen Volksgruppen in öffentlichen Medien entgegenzuwirken und Integration zu fördern. Die Aschkali leben als ethnische Minderheit im Kosovo, in Zentralserbien, Albanien, Bulgarien und Mazedonien, BalkanÄgypter im Kosovo, in Albanien und Mazedonien. Stipendiat 2014: Serdjan Baftijari, Montenegro
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PREISE 2014 Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 Der alle zwei Jahre vergebene Preis unterstützt die Arbeit von Kunsthistoriker/innen und –theoretiker/innen in Zentralund Südosteuropa. Er soll die Wahrnehmung von Kunst und Kultur aus dieser Region fördern und den Austausch von kulturellem Wissen zwischen Ost und West beleben. Vorbild und Namensgeber ist der im Jahr 2005 verstorbene slowenische Kurator, Autor und Kulturtheoretiker Igor Zabel. Am 6. November 2014 wurde der Preis in der Wiener Secession verliehen. Eine Konferenz fand begleitend statt (siehe auch S. 24–29). Preisträgerin 2014 Ekaterina Degot, Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin, Moskau, Russland / Köln, Deutschland Stipendien 2014 Karel Císař, Kunsttheoretiker, Prag, Tschechische Republik Miklavž Komelj, Autor und Übersetzer, Ljubljana, Slowenien Kirill Medvedev, Schriftsteller, Verleger und Aktivist, Moskau, Russland
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ÜBERSICHT ÜBER DIE ZUWENDUNGEN UND DEN PROJEKTAUFWAND NACH PROGRAMMEN
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Zuwendungen Im Jahr 2014 wurden EUR 6,1 Mio. für Projekte der ERSTE Stiftung gemeinnützigen Organisationen zugewendet. EUR 3,2 Mio. wurden ausbezahlt, EUR 2,9 Mio. wurden in Form von Verbindlichkeiten für beschlossene Projekte bereitgestellt. 4,3 % (EUR 0,3 Mio.) von EUR 6,1 Mio. wurden an Kapitalertragsteuer bezahlt oder rückgestellt. Insgesamt wurden 135 Einzelprojekte mit Projektpartnern in Österreich und in den Ländern Zentral- und Südosteuropas umgesetzt. Die Zuwendungen verteilen sich folgendermaßen auf die Programme: Auszahlungen und verbindliche Zusagen 2014 Soziales EUR 3.154.997 51,4B% 55 Projekte Kultur EUR 1.673.290 27,2B% 42 Projekte
Summe: EUR 6.142.882 135 Projekte
Europa EUR 1.094.054 17,8B% 17 Projekte Allgemeine Förderungen EUR 220.541 3,6B% 21 Projekte
Zuwendungen nach Programmen EUR
7.000.000 6.142.882 6.000.000 5.000.000 4.003.130
4.000.000 3.154.997 3.000.000
2.000.000
2.143.497
1.000.000
1.673.290 1.055.223
1.094.054 804.410 220.541
0
Soziales 55 Projekte 6 Großprojekte
Kultur 42 Projekte 5 Großprojekte
Europa 17 Projekte 2 Großprojekte
Allgemeine Förderungen 21 Projekte
Zuwendungen gesamt Große Projekte (> 100.000)
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Summe 135 Projekte 13 Großprojekte
Zuwendungen für große Projekte 9,63 % der Projekte im Jahr 2014 erhielten Zuwendungen, die höher als EUR 100.000 ausfielen. Für diese Projekte wurden 65,17 % der zugewendeten Mittel verwendet. Der Durchschnittswert der Zuwendungen dieser für die Stiftung bedeutenden Projekte beträgt EUR 307.933,08. Die ERSTE Stiftung fokussiert ihre Tätigkeit stark, um eine bessere Wirkung zu erzielen.
Mittel für Projekte
Anzahl der Projekte
65,17 % > 100.000 EUR
90,37 % < 100.000 EUR
34,83 % < 100.000 EUR
9,63 % > 100.000 EUR
Große Projekte der ERSTE Stiftung Projektname
Zuwendung
Programm
aces – Academy of Central European Schools, 9. Jahrgang
662.700
Europa
Demokratiewerkstatt in Montenegro
141.710
Europa
ERSTE Foundation Award for Social Integration
960.000
Soziales
ERSTE Foundation Fellowship for Social Research
345.000
Soziales
ERSTE Foundation NGO Academy
181.830
Soziales
Igor Zabel Award and Association for Culture and Theory
146.160
Kultur
KomenskýFond – Learning for Life
450.000
Soziales
Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung
241.667
Kultur
Social Impact Award
106.667
Soziales
Stiftungsprofessur für zentral- und südosteuropäische Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste Wien
186.570
Kultur
Support of People with Disabilities in Eastern and Southeastern Europe
100.000
Soziales
tranzit.at
310.827
Kultur
170.000
Kultur
tranzit.sk Gesamt
4.003.130
Projektaufwand Neben den Zuwendungen, die direkt an die Projektpartner flossen, wurden 2014 EUR 761.617 unmittelbar für Projektentwicklung und –umsetzung sowie Forschung in den Programmen und Allgemeinen Förderungen ausgegeben: Soziales
245.169
Kultur
278.872
Europa
223.059
Allgemeine Förderungen
14.517
Summe Projektaufwand
761.617
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ERSTE STIFTUNG BIBLIOTHEK Die ERSTE Stiftung Bibliothek ist der Wissensfundus der ERSTE Stiftung. Seit 2007 schafft die Bibliothek mit ihren Sammlungen den Zugang zu Wissen und zu allen Informationsressourcen, die die Themen und Ziele der ERSTE Stiftung und ihrer breit gefächerten Projekte erschließen. Inhaltliche Sammlungsschwerpunkte bilden gegenwärtige sozioökonomische und kulturelle Entwicklungen sowie deren politische Rahmenbedingungen in Zentral- und Südosteuropa. Darunter fallen Themen wie konzeptuelle Kunst seit den 1950er-Jahren, Minderheiten- und Geschlechterdiskurse, Social Banking und soziales Unternehmertum, NGO- und Projektmanagement, Demografie, Integration und Migration sowie Bildung. Bei der Wissensvermittlung setzen wir auf einen niederschwelligen Zugang zu den in der Bibliothek verfügbaren Informationsressourcen. Zugleich stehen über den Online-Katalog digitale Wissensressourcen bereit, die im Internet im Volltext zugänglich sind. Im Jahr 2014 wurden 358 Medien in unterschiedlichen Formaten angekauft, vom gedruckten Buch bis zur digitalen Ressource. Durch Schenkungen und Katalogisierung von Recherchematerialien kamen insgesamt 1.000 neue bibliografische Einträge zum Katalog hinzu. Derzeit stehen rund 9.000 Medien zur Recherche, Benützung oder Ausleihe bereit. 2014 wurden, wie schon 2013, über 1.000 Medien ausgeliehen. Besonders signifikant stieg die Benützung des Online-Katalogs, der 6.500-Mal besucht wurde. Überhaupt wurde 2014 der digitale Bereich forciert, was auch die enorme Steigerung der Katalogaufrufe erklärt. Zudem wird die von der Uni Kassel entwickelte Social-Bookmarking-Plattform BibSonomy genutzt, mit der es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung möglich ist, OnlineRessourcen mit gemeinschaftlich verwalteten Lesezeichen und Schlagwörtern zu versehen. Über eine Tag Cloud können Besucher und Besucherinnen von www.erstestiftung.org weiterführende Informationen aus dem Wissenspool der Stiftung generieren und abrufen. Die Entwicklung der Bibliothek in den letzten 5 Jahren 2010
2011
2012
2013
2014
Benützer/innen
70
86
118
153
183
Ausleihen
383
461
847
1032
1019
Erwerbungen
650
496
471
317
358
Neue Katalogeinträge
1300
1620
2051
946
1108
Suchanfragen im Online Public Access Catalogue (OPAC)
500
1100
1400
3200
6500
Themenbereiche in der ERSTE Stiftung Bibliothek (Medien je Fachbereich anteilig am Gesamtbestand 2014) Geschichte
Kunst
Sprache und Literatur
Informationswissenschaften und Philosophie
Politik- und Sozialwissenschaften
Management
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Europäische Integration ist für uns mehr als ein Projekt. Bei uns ist sie gelebte Wirklichkeit. Wir kommen aus zehn verschiedenen Ländern Europas und sprechen insgesamt zwölf Sprachen fließend.
ERSTE STIFTUNG GREMIEN UND TEAM (Stand 31. 12. 2014) Aufsichtsrat Georg Winckler, Vorsitzender Johanna Rachinger, stellv. Vorsitzende Maximilian Hardegg Bernhard Kainz Peter Mitterbauer Barbara Pichler Peter Pichler Markus Trauttmansdorff
Programm Kultur Maria Derntl, Projektmanagerin Christiane Erharter, Projektmanagerin Miroslava Holečková, Projektkoordinatorin Heide Wihrheim, Projektmanagerin
Kuratorium Erhard Busek, Vorsitzender (bis 31. 12. 2014, ab 1. 1. 2015: Doraja Eberle) Christoph Badelt Caroline Hornstein-Tomić Ivan Krastev Johanna Mair Boris Marte Franz Salm Andreas Treichl Ivan Vejvoda
ERSTE Stiftung Bibliothek Jutta Braidt, Leiterin Aleksandra Aleksić, Mitarbeiterin Bibliothek
Vorstand Doraja Eberle, Vorstandsvorsitzende Franz Karl Prüller (ab 26. 1. 2015 Vorsitzender) Richard Wolf, stellv. Vorstandsvorsitzender Bernhard Spalt
Budget und Organisation Anna Nöst, Leiterin, Executive Director Finance and Organisation Veronika Dworzak, Teamassistenz Iveta Hosova, Assistenz Monika Kampl, Controllerin Vera Millauer, Leiterin Büromanagement Christine Platzer-Ehalt, Juristin Ivo Reinprecht, Teamassistenz Simona Rhomberg, Juristin Eva Schieder, Junior-Controllerin Christiane Seifriedsberger, Teamassistenz Daniel Torres, Teamassistenz Lubica Vopickova, Assistenz Eva Zalesky, Assistenz Organsitzungsmanagement
Susanne Schaller, Assistenz Programm Soziales Ursula Dechant, Projektkoordinatorin Barbora Orlíková, Projektkoordinatorin Alina Șerban, Projektmanagerin Hajnalka Bessenyei, Projektmanagerin Nicole Traxler, Projektmanagerin
Programm Europa Robin Gosejohann, Projektmanager Filip Radunović, Projektmanager
Kommunikation Maribel Königer, Leiterin, Head of Communications Andreea Gurău, Kommunikationsmanagerin Gerald Radinger, Kommunikationsassistent und Projektkoordinator Alexandra Rosetti-Dobslaw, Kommunikationsmanagerin Jovana Trifunović, Kommunikationsmanagerin
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LAGEBERICHT 2014
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Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Österreich wurde 2014 wie schon im Jahr davor von drei der vier wichtigsten Ratingagenturen mit der Bestnote „Triple-A“ beurteilt. Damit gilt das Land als Schuldner höchster Bonität mit einem so gut wie vernachlässigbaren Ausfallrisiko. Die vorläufigen Berechnungen der österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitute stellen der österreichischen Wirtschaft 2014 ein Wachstum des BIP von 0,3 % bzw. 0,4 % in Aussicht, das auch 2015 nur äußerst leicht an Dynamik gewinnen dürfte (0,5 % bis 0,8 %). Der Euroraum insgesamt konnte 2014 um (vorläufig) 0,8 % zulegen. Die Vorlaufindikatoren für Österreich befanden sich gegen Jahresende hin noch immer im Seitwärtsgang und gaben keine nennenswerten Hinweise auf eine deutlichere Konjunkturbelebung im Jahr 2015. Allerdings waren die Risiken für die Wirtschaftsentwicklung als sehr hoch einzustufen. Schwer oder nicht vorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel der rasche Verfall der Ölpreise im Dezember, andauernde geopolitische Spannungen in östlichen Ländern oder der rasch sinkende Eurowechselkurs sind aktuelle Beispiele dafür. Auch das Wiederaufflammen der internationalen Staatsschuldenkrise war noch immer virulent. Der österreichischen Konjunktur fehlten im Jahr 2014 expansive Impulse sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Der private Konsum stagnierte und die heimischen Exporte sanken seit dem 2. Quartal 2014 deutlich. Die zurückhaltende Investitionsstimmung der Unternehmen resultierte aus dem trüben Wirtschaftsklima und der schwachen Endnachfrage. Seit 2002 weist Österreich positive Leistungsbilanzsalden aus, die eine internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes bestätigen. 2014 betrug der Leistungsbilanzüberschuss (prognostiziert) EUR 3,2 Mrd. oder 1 % des BIP. Die österreichische Arbeitslosenrate stieg 2014 von 4,9 % auf (vorläufig) 5,1 % an, blieb aber wie schon im Vorjahr die niedrigste in der Europäischen Union. Im Jahresdurchschnitt waren 2014 3,503 Mio. Personen unselbstständig beschäftigt, um 0,6 % oder 20.383 Personen mehr als im Jahr davor. Die Arbeitslosigkeit (Stand November) stieg um 9 % oder 32.395 Personen auf einen Stand von 331.756 an. Zum 30. 9. 2014 betrug Österreichs öffentlicher Schuldenstand 80,7 % des BIP oder EUR 264,5 Mrd. Damit lag das Maastricht-Ziel von 60 % des BIP unverändert in weiter Ferne. Das Budgetdefizit dürfte von 1,5 % des BIP im Jahr 2013 auf (prognostiziert) 3 % des BIP gestiegen sein und damit auf dem Niveau des Maastricht-Limit von 3 % des BIP gelegen haben. Die Insolvenzstatistik zeigt 2014 sowohl bei der Anzahl der Unternehmenskonkurse (- 0,7 %) als auch bei den Privatkonkursen (- 6,3 %) einen erfreulichen Rückgang. Die Insolvenzpassiva sanken im Unternehmenssektor deutlich um 54 % auf EUR 2,9 Mrd. Allerdings entfielen EUR 3,5 Mrd. Im Jahr 2013 auf eine Großinsolvenz im Bausektor. Erfreulich entwickelte sich die Zahl der von Insolvenzen betroffenen Dienstnehmer. Mit 21.000 Personen lag der Stand um 34 % (Vorjahr: 36,5 %) unter dem Vorjahr. Die EZB hat im Jahr 2014 verstärkt Maßnahmen gesetzt, um die Kreditversorgung der Unternehmen in Europa zu stärken und die Wirtschaft somit zu unterstützen. Zwei Mal senkten die europäischen Währungshüter die Leitzinsen auf bis dato 0,05 % und reduzierten
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die Einlagenfazilität auf – 0,2 %, womit die schon seit einiger Zeit erwarteten negativen Zinsen Realität wurden. Rückendeckung für das angekündigte Staatsanleiheprogramm bekam die EZB erst nach dem Bilanzstichtag am 14. 1. 2015 durch den EU-Generalanwalt des EU-Gerichtshofs, der das Programm OMT als mit EU-Recht vereinbar sieht. Ebenfalls nach dem Bilanzstichtag von hoher Bedeutung für den österreichischen Bankensektor war das überraschende Aufgeben des Euro/CHF-Mindestkurses von 1,20 durch die Schweizer Nationalbank SNB am 15. 1. 2015. Die Finanzmärkte reagierten erheblich auf den Beschluss und der Euro sackte gegenüber dem Franken (CHF) um ca. 14 % ab. Der über Nacht deutlich festere CHF verteuert Fremdwährungskredite für die österreichischen CHF-Kreditnehmer erheblich. Bei historisch tiefem Zinsniveau erhöhte sich das inländische Kreditvolumen seit dem Jahresende 2013 um 1,7 % (Stand November 2014). Bei den Einlagen verlief die Entwicklung zwar ebenfalls ansteigend (+ 2,0 %), im langjährigen Vergleich jedoch unterdurchschnittlich. Die Sparquote der privaten Haushalte fiel von 7,3 % im Jahr 2013 auf (prognostiziert) 7,1 % im Berichtsjahr 2014. Die Inflation ging im Jahresvergleich von 2,0 % im Jahr 2013 auf (vorläufig) 1,7 % im Jahr 2014 zurück. Die Loan-to-Deposit Ratio (Kundenkredite in % der Kundeneinlagen) hat sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert und betrug im 3. Quartal 2014 119,3 % (2013: 122,5 %). Die in der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft befragten Banken gaben an, die Richtlinien für die Kreditvergabe an KMU im 3. Quartal 2014 erstmals seit über vier Jahren wieder leicht gelockert zu haben. Die konsolidierte Profitabilität des österreichischen Bankensektors stand auch im Laufe des Jahres 2014 weiter unter Druck, was unter anderem mit Firmenwertabschreibungen einiger Institute zu begründen war. Um die Profitabilität und Risikotragfähigkeit der österreichischen Banken nachhaltig zu stärken, empfiehlt die Oesterreichische Nationalbank, Bemühungen zur Kostenreduktion fortzusetzen, die Kreditrisiken proaktiv zu adressieren und die Eigenmittelausstattung zu verbessern. Auf dem Kapitalmarkt waren Rekordhochs an den Leitbörsen und sinkende Anleiherenditen die Bilanz des abgelaufenen Jahres. Allerdings hinkte die Wiener Börse der internationalen Entwicklung hinterher. Während andere Marktplätze deutliche Zuwächse verbuchten, verlor der heimische ATX zweistellig. Die Immobilienpreise sind in Österreich hingegen in den ersten drei Quartalen 2014 weiter gestiegen, allerdings schwächte sich der Preisanstieg zuletzt etwas ab. Im November 2014 ist die Bankenaufsicht für alle als signifikant eingestuften Banken im Euroraum von der FMA an die EZB übergeben worden. Im europäischen Stresstest haben fünf der sechs geprüften österreichischen Kreditinstitutsgruppen die Prüfung gut bestanden und selbst unter dem schärfsten Stressszenario ausreichende Eigenkapitalpuffer ausgewiesen. Ab 2015 wird im Rahmen der Bankenunion das BIRG (Bankeninterventionsund -restrukturierungsgesetz) durch das neue BSAG (Bundesgesetz für die Sanierung und Abwicklung von Banken) zur Umsetzung der Richtlinie 2014/59/EU für die Sanierung und Abwicklung von Banken (BRRD) ersetzt. Als Abwicklungsbehörde fungiert dabei die FMA. Ziele des Gesetzes sind einerseits die effiziente Stabilisierung von ausfallgefährdeten Banken, andererseits die Vermeidung des Einsatzes zusätzlicher öffentlicher Mittel für die Stabilisierung von Banken. Nach dem Bilanzstichtag zum 31. 12. 2014 sind keine gesamtwirtschaftlichen Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Erste Group Bank AG eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
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Allerdings kam das Aufgeben des Euro/CHF-Mindestkurses von 1,20 durch die Schweizer Nationalbank SNB am 15. 1. 2015 sehr überraschend. Die internationalen Finanzmärkte reagierten erheblich auf den Beschluss und der Euro sackte gegenüber dem Franken (CHF) um ca. 14 % ab. Der über Nacht deutlich festere CHF verteuert Fremdwährungskredite für die österreichischen CHF-Kreditnehmer erheblich. Die Vorlaufindikatoren für Österreich befanden sich gegen Jahresende hin noch immer im Seitwärtsgang und gaben keine nennenswerten Hinweise auf eine deutlichere Konjunkturbelebung im Jahr 2015. Die aktuellen Prognosen stellen 2015 für die österreichische Wirtschaft ein Wachstum des BIP von + 0,5 % bis + 0,8 % in Aussicht, das 2016 nochmals leicht an Dynamik gewinnen könnte (1,1 % bis 1,6 %). Allerdings sind die Abwärtsrisiken für die Wirtschaftsentwicklung nach wie vor hoch. Ein Wiederaufflammen der internationalen Staatsschuldenkrise oder der geopolitischen Spannungen in östlichen Ländern kann noch immer nicht ausgeschlossen werden. Die Inflationsrate wird 2015 und 2016 unter der 2 %-Marke prognostiziert. Im Bankenmarkt bleiben die Wachstumsaussichten gemäß den aktuellen Prognosen moderat. Das Kreditvolumen dürfte 2015 (+ 0,1 %) und 2016 (+ 0,5 %) nur sehr schwach ansteigen, während beim Einlagenvolumen in beiden Jahren ein höheres Wachstum von 4,2 % bzw. 3,4 % möglich sein sollte.
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Bilanzentwicklung Die Bilanzsumme erreicht per 31. 12. 2014 EUR 981,4 Mio. Dem aktivseitigen Rückgang der Beteiligungen steht passivseitig im Wesentlichen eine Reduktion der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der verbrieften Verbindlichkeiten gegenüber. Die Forderungen an Kreditinstitute von EUR 262,8 Mio. zeigen gegenüber dem Jahresultimo 2013 einen Rückgang um EUR 16,6 Mio. Vom Bilanzstand entfallen EUR 262,6 Mio. auf täglich fällige Guthaben. Auf der Aktivseite hat sich die Position Beteiligungen per 31. 12. 2014 gegenüber dem Vorjahr um EUR 219,9 Mio. auf EUR 564,8 Mio. reduziert. Diese Reduktion resultiert aus dem Verkauf von 13.576.817 Mio Stück Aktien der Erste Group AG. Die ERSTE Stiftung hält zum Bilanzstichtag direkt 42.912.951 Stück Aktien an der Erste Group, Buchwert per 31. 12. 2014 EUR 564,1 Mio. Gemeinsam mit den Syndikatspartnern und der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG kontrollierte die Stiftung direkt und indirekt 30,01 % am Grundkapital der Erste Group Bank AG. Der durchschnittliche Buchwert pro Aktie der direkt gehaltenen Anteile errechnet sich auf EUR 13,14 pro Aktie (Vorjahr: EUR 13,88). Die Beteiligungsposition beinhaltet weiters die good.bee Holding GmbH (Anteil 40 %), deren Buchwert unverändert mit EUR 0,7 Mio. zu Buche schlägt. In der Position Anteile an verbundenen Unternehmen ist unverändert die Beteiligung an der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG mit einem Buchwert von EUR 124,4 Mio. ausgewiesen. Die sonstigen Aktiva erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 17,3 Mio. auf EUR 29,0 Mio. Diese Position beinhaltet hauptsächlich Forderungen gegenüber dem Finanzamt, die im Wesentlich aus der Vorauszahlung der Körperschaftsteuer 2014 mit EUR 22,1 Mio. besteht. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringern sich gegenüber Ende 2013 um rund EUR 22,2 Mio. auf EUR 241,5 Mio. Die verbrieften Verbindlichkeiten vermindern sich im Bilanzjahr um EUR 203,5 Mio. auf EUR 371,0 Mio. Diese Verminderung kam vor allem durch die Tilgung von Anleihen zustande: Die variabel verzinsten Anleihen wurden durch mit der Erste Group Bank AG abgeschlossene Swaps in fixe Verzinsungen gedreht. Im Vergleich der Jahresendstände zeigen die sonstigen Verbindlichkeiten einen Rückgang um EUR 2,0 Mio. auf EUR 15,3 Mio. Diese Position beinhaltet hauptsächlich die Zinsenabgrenzungen für Kredite, Anleihen und Derivate (zusammen EUR 10,4 Mio.) sowie Verbindlichkeiten aus bereits zugesagten, jedoch noch nicht ausgezahlten Zuwendungen (EUR 4,5 Mio.). Die Position Rückstellungen erhöht sich um EUR 8,2 Mio. und beträgt zum Bilanzstichtag EUR 20,2 Mio. (Vorjahr: EUR 11,9 Mio.) und umfasst Rückstellungen für Steuern EUR 19,0 Mio. (Vorjahr: EUR 11,2 Mio.) sowie Personal- und sonstige Aufwendungen in Höhe von EUR 1,2 Mio. (Vorjahr: EUR 0,7 Mio.).
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Das Stiftungsvermögen (Kapital- und Gewinnrücklagen) beläuft sich nach Zuwendungen an Begünstigte im Ausmaß von EUR 6,1 Mio. und nach Vorwegzuweisung des Jahresüberschusses 2014 an die Rücklage in Höhe von EUR 5,3 Mio. per 31. 12. 2014 auf EUR 333,3 Mio. (Vorjahr: EUR 334,1 Mio.). Die freie Rücklage beinhaltet dabei zum Bilanzstichtag EUR 2.673.597,49 noch nicht ausgenützte Mittel aus dem Zuwendungsbudget der Vorjahre. Diese stehen 2015 – zusätzlich zum laufenden Budget 2015 – für Zuwendungen zur Verfügung. Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung zeigt im Berichtszeitraum folgende Entwicklung: Die Position Nettozinsertrag weist einen Überhang der Zinsenaufwendungen über die Zinsenerträge in Höhe von EUR 25,2 Mio. (Vorjahr: EUR 29,0 Mio.) aus, der sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 3,8 Mio. reduziert hat, was im Wesentlichen auf einen im Jahresdurchschnitt niedrigeren Stand der Verbindlichkeiten sowie ein niedrigeres Zinsniveau zurückzuführen ist. Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen in Höhe von EUR 13,7 Mio. betreffen die Ausschüttung der Anteilsscheine der Erste Group Bank AG-PS-Dividendenberechtigung für 2013 mit EUR 0,9 Mio. die Dividendenausschüttung auf Erste Group Bank-Aktien mit EUR 11,3 Mio. und den Beteiligungsertrag aus der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG in Höhe von EUR 1,5 Mio. Nach Berücksichtigung des Provisionsergebnisses, der Erträge aus sonstigen Finanzgeschäften und der sonstigen betrieblichen Erträge wird bei den Betriebserträgen ein Minus von EUR 12,2 Mio. (Vorjahr: Plus EUR 6,8 Mio.) ausgewiesen. Nach Abzug der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen und den Abschreibungen auf das Sachanlage- und Immaterielle Anlagevermögen ergibt sich ein negatives Betriebsergebnis von EUR 17,9 Mio. (Vorjahr: EUR 0,9 Mio.). Nach Berücksichtigung der Auflösung von Wertberichtigung für das Evidenzkonto der Zwischensteuer von EUR 0,6 Mio. und der Gewinnrealisierungen aus dem Verkauf der Erste Group Bank AG-Aktien von 13.576.817 Mio. Stück Erste Group-Aktien in Höhe von EUR 42,3 Mio. (Vorjahr: EUR 60,5 Mio.) aus dem Verkauf ergibt sich ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von EUR 25,0 Mio. (Vorjahr: EUR 60,8 Mio.). Nach Ertragsteuern von EUR 19,7 Mio. (Vorjahr: EUR 12,7 Mio.) wird ein Jahresüberschuss in Höhe von EUR 5,3 Mio. (Vorjahr: EUR 48,2 Mio.) ausgewiesen, der zur Rücklagen-Dotierung zur Verfügung steht.
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Finanzinstrumente und Risikomanagementziele Die für die ERSTE Stiftung relevanten Risiken aus Finanzinstrumenten sind: Das Kursrisiko aus der Beteiligung an der Erste Group Bank AG: Im Stiftungszweck ist das Halten einer qualifizierten Beteiligung an der Erste Group Bank AG definiert. Das Zinsänderungsrisiko aus aufgenommenen Krediten und Zinsderivaten: Es bestehen Absicherungspositionen in Zinsderivaten gegenüber steigenden Zinsen. Das Liquiditätsrisiko: Die Zinszahlungen für aufgenommene Kredite sollen langfristig insbesondere durch den Dividendenertrag aus der Beteiligung an der Erste Group Bank AG finanziert werden. Der wesentliche Vermögenswert der Stiftung wird durch die Beteiligung an der Erste Group Bank AG repräsentiert. Daraus besteht eine ertragsmäßige Abhängigkeit von den Dividendenerträgen der Erste Group Bank AG. Es besteht kein Fremdwährungsrisiko und kein Ausfallrisiko aus Forderungen.
Stiftungszweck: gemeinnützige Tätigkeit Die ERSTE Stiftung ist im Jahr 2003 aus der Ersten Österreichischen Spar-Casse Anteilsverwaltung hervorgegangen, einem der beiden Nachfolger der Ersten Österreichischen Spar-Casse. 1819 eröffnete dieser Sparkassenverein in Wien die erste Bank für Menschen, die bisher keine Möglichkeit hatten, selbst für ihre Zukunft vorzusorgen. Von den Gründern hat die Stiftung den Einsatz für die Menschen geerbt. Die ERSTE Stiftung unterstützt die Idee eines gemeinsamen Europas. Nach 1989 ist ein geteilter Kontinent wieder zusammengewachsen. Die ERSTE Stiftung hat den gesamten Kulturraum Zentral- und Südosteuropa im Blick. Sie unterstützt soziale Teilhabe und zivilgesellschaftliche Engagements, fördert die Begegnung der Menschen und das Wissen um die jüngere Vergangenheit einer Region, in der Schengen-Raum, Europäische Union und Eurozone für neue Bruchlinien, aber auch Hoffnungen und Erwartungen sorgen. Die ERSTE Stiftung ist operativ tätig und entwickelt eigenständig Projekte in den drei Programmen Soziales, Kultur und Europa. Langfristige Wirkung ist bei den Projektentscheidungen ebenso ein Anliegen wie interdisziplinäre und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Zwei neue Großprojekte der ERSTE Stiftung sind nach Phasen der Entwicklung und Vorbereitung 2014 gestartet. Die ERSTE Foundation NGO Academy und das ERSTE Foundation Roma Partnership. Die NGO Academy ist ein Bildungsprogramm für Menschen, die im Bereich soziale Integration arbeiten. Vorerst steht es den Gewinnern des Preises der ERSTE Stiftung für soziale Integration offen, später sollen auch andere Organisationen die Kurse besuchen können. Mit dem ERSTE Foundation Roma Partnership versucht die Stiftung, der sozialen Ausgrenzung von Europas größter ethnischer Minderheit, den Sinti und Roma, entgegenzuwirken. Die Initiative versucht, erfolgreiche Projekte in Rumänien, Ungarn und der Slowakei, die Arbeitsplätze für Roma schaffen, in andere Gemeinden zu übertragen und Best-Practice-Initiativen miteinander zu vernetzen.
99
Die internationale Community der ERSTE Stiftung traf sich im August im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach, das 2014 unter dem Motto „At the Crossroads“ (Am Scheideweg) stattfand. Zu einem weiteren Großtreffen versammelten sich in Belgrad die Alumni der acht Generationen des Balkan Fellowship for Journalistic Excellence. Im Sommer wurde von einer internationalen Jury der Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 der russischen Kunstkritikerin und Autorin Ekaterina Degot zuerkannt. Diese Entscheidung war ein deutliches Signal der Unterstützung für die neue russische Dissidentenszene. Anlässlich der feierlichen Preisverleihung in der Secession in Wien Anfang November fand eine Konferenz im mumok statt, an der auch die Gewinner der Igor-ZabelArbeitsstipendien teilnahmen. Im Dezember initiierte die ERSTE Stiftung eine neue Diskussionsreihe: „Das europäische Match – Kontroversen und Begegnungen.“ Zum Auftakt brachte sie ukrainische und russische Journalisten an einen Tisch zum Thema „The Media War: Clash of Realities in the Ukraine Conflict“. Die Reihe findet in Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse statt und wird 2015 fortgesetzt. Das Jahr 2014 stand auch im Zeichen intensiver Verbandsarbeit und der Mitwirkung an Netzwerktreffen philanthropischer Organisationen. Im Mai 2014 fand in Sarajewo die jährliche Generalversammlung und Konferenz des European Foundation Centre, des Dachverbandes der europäischen gemeinnützigen Stiftungen, statt. Diesmal war die ERSTE Stiftung Mitglied des Organisationskomitees und organisierte auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Soziale Inklusion in Zentral- und Osteuropa: Mythos oder Wirklichkeit?“. Im Oktober wurde in Österreich der Verbund gemeinnütziger Stiftungen gegründet, der sich für eine Gesetzesreform einsetzt, die gemeinnütziges Stiften steuerlich begünstigt und damit aktiv fördert. Gemeinsam mit der Julius Raab Stiftung hat die ERSTE Stiftung in Oktober einen Stiftungsatlas herausgegeben und eine große Netzwerkveranstaltung in Wien organisiert.
100
Ausblick auf 2015 und Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Stärkung der Rolle als Kernaktionär mit den Abschlüssen der Syndikatsverträge mit den Sparkassen, der CaixaBank und dem Wiener Städtischen Wechselseitigen Versicherungsverein bei gleichzeitiger Entschuldung am Jahresende war ein wichtiger Schritt. Damit wurde eine starke Kernaktionärsgruppe gebildet, die den Zielen der Stiftung verbunden ist und sicherstellt, dass die Stiftung ihre Aufgabe als gemeinnützige Vereinigung in unverändert starker Position verfolgen kann. Ganz besonders hervorgehoben sei dabei die verstärkte Zusammenarbeit mit den Sparkassen und den Sparkassenstiftungen in Österreich. Die für das Jahr 2015 erstellten Budgetpläne entsprechen einem Sparhaushalt, insbesondere bei den Betriebsausgaben, während die Zuwendungen an Projektpartner in derselben Höhe wie in den letzten Jahren ausgeschüttet werden können. Damit ist sichergestellt, dass die gemeinnützigen Initiativen und Projekte der Stiftung weiterentwickelt werden. 2015 soll ein Schwerpunkt auf langfristig wirksame Projekte gelegt werden, um mit der Expertise, die in der Stiftung vorhanden ist, eine stärkere Rolle in Entwicklungspartnerschaften zu spielen. Die Reduzierung kleinerer Projektförderungen wird ebenso weiterverfolgt wie die Suche nach qualifizierten Partnern im Bereich der internationalen Stiftungen, mit denen gemeinsam größere Initiativen bei geteilten Kosten umgesetzt werden können.
Wien, den 3. Juni 2015 Der Vorstand
Richard Wolf stv. Vorsitzender
Franz Karl Prüller Vorsitzender
Bernhard Spalt Vorstandsmitglied
101
JAHRESABSCHLUSS 2014
103
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014
AKTIVA 1.
2.
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind:
b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel
b) sonstige Forderungen 4.
Forderungen an Kunden
5.
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
0
0
0,00
0 262.842.421,29
279.423
262.642.421,29
49.923
200.000,00
229.500 0,00
0
0,00
0
0,00
0
darunter: eigene Schuldverschreibungen
0,00
0
darunter: an Kreditinstituten
Sonstige Vermögensgegenstände
13.
Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist Rechnungsabgrenzungsposten
SUMME DER AKTIVA
784.648 783.935 124.481 0
102.975,00
160
39.722,00
65
0,00
Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile an einer herrschenden oder an einer mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft
12.
564.794.437,12
0,00
Sachanlagen
darunter: Nennwert
0
124.480.500,00
Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden
0,00
564.081.437,12
Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditinstituten
14.
0,00
b) von anderen Emittenten
Beteiligungen
11.
0
0
7.
TEUR 31. 12. 2013
0,00
0,00
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
10.
TEUR 31. 12. 2013
a) von öffentlichen Emittenten
6.
9.
EUR
0,00
Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig
8.
EUR
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere
3.
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
0
0,00 0,00
0 0
29.028.964,10
11.695
0,00
0
70.423,49
1.103
981.359.443,00
1.201.575
0,00
0
Posten unter der Bilanz 1.
104
Auslandsaktiva
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014
PASSIVA 1.
EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
2.
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
TEUR 31. 12. 2013
241.500.000,00
TEUR 31. 12. 2013 263.700
0
0
241.500.000,00
263.700
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen
EUR
0,00
0
0,00
0
0,00
0
darunter: aa) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
0,00
0
b) sonstige Verbindlichkeiten
0,00
0
aa) täglich fällig
0,00
0
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
0,00
0
darunter:
3.
Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
4.
Sonstige Verbindlichkeiten
5.
Rechnungsabgrenzungsposten
6.
Rückstellungen
574.500 0
371.000.000,00
574.500 15.333.066,39
17.297
0,00
0
20.176.946,84
11.935
a) Rückstellungen für Abfertigungen
0,00
0
b) Rückstellungen für Pensionen
0,00
0
18.984.472,01
11.232
1.192.474,83
703
c) Steuerrückstellungen d) sonstige 6.A
371.000.000,00 0,00
Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00
0
Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
0,00
0
Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
0,00
0
8.A
Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG
0,00
0
8.B
Instrumente ohne Stimmrecht gemäß § 26a BWG
0,00
0
Gezeichnetes Kapital
0,00
0
79.147.249,86
79.147
7.
8.
9 10.
Kapitalrücklagen 79.147.249,86
79.147
b) nicht gebundene
a) gebundene
0,00
0
c) Rücklage für eigene Aktien
0,00
0
Übertrag
727.157.263,09
946.579
105
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014
PASSIVA
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
EUR
Übertrag 11.
b) satzungsmäßige Rücklagen c) andere Rücklagen d) Rücklage für eigene Aktien
TEUR 31. 12. 2013
727.157.263,09
Gewinnrücklagen a) gesetzliche Rücklage
EUR
946.579
254.202.179,91 145.135.386,32
TEUR 31. 12. 2013
254.996 121.915
0,00
0
109.066.793,59
133.081
0,00
0
12.
Haftrücklage gemäß § 57 Abs. 5 BWG
0,00
0
13.
Bilanzgewinn
0,00
0
14.
Unversteuerte Rücklagen
0,00
0
a) Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen
0,00
0
b) sonstige unversteuerte Rücklagen
0,00
0
aa) Investitionsrücklage gemäß § 9 EStG 1988
0,00
0
bb) Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG 1988
0,00
0
cc) Mietzinsrücklage gemäß § 11 EStG 1988
0,00
0
dd) Übertragungsrücklage gemäß § 12 EStG 1988
0,00
0
darunter:
SUMME DER PASSIVA
981.359.443,00
1.201.575
0,00
0
Posten unter der Bilanz 1.
Eventualverbindlichkeiten darunter: a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln
0,00
0
0,00
0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten 2.
Kreditrisiken darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften
0,00 0,00
0 0
3.
Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften
0,00
0
4.
Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2
0,00
0
0,00
0
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 darunter Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 5.
0,00
Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1
6.
106
lit. a bis c der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
0,00
a) Harte Kernkapitalquote von 4 %
0,00
b) Kernkapitalquote von 5,5 %
0,00
c) Gesamtkapitalquote von 8 %
0,00
Auslandspassiva
0
0,00
0
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 2014
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 1.
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
EUR
Zinsen und ähnliche Erträge darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren
2.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
I.
NETTOZINSERTRAG
3.
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Erträge aus Beteiligungen c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen
4.
Provisionserträge
5.
Provisionsaufwendungen
6.
Aufwendungen aus Finanzgeschäften
7.
Sonstige betriebliche Erträge
II.
BETRIEBSERTRÄGE
8.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand
EUR
TEUR 31. 12. 2013
8.548.694,73 191.254,43
TEUR 31. 12. 2013 9.483
264 33.771.201,32
38.501
- 25.222.506,59
- 29.018
13.711.513,60
31.805
868.560,00
1.359
11.297.953,60
29.226
1.545.000,00
1.220 3.924,34
13
260.510,36
49
- 516.071,32
- 16
13.033,48
4.037
- 12.270.616,85
6.772
5.470.397,33
5.644
3.050.948,09
2.809
2.360.859,63
2.147
darunter: aa) Löhne und Gehälter bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
526.466,99
515
cc) sonstiger Sozialaufwand
36.687,04
31
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
94.530,33
84
0,00
0
32.404,10
32
2.419.449,24
2.835
ee) Dotierung der Pensionsrückstellung ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 9.
Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände
10.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
III.
BETRIEBSAUFWENDUNGEN
IV.
BETRIEBSERGEBNIS
118.596,53
255
0,00
0
5.588.993,86
5.899
- 17.859.610,71
873
107
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 2014
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
EUR
Übertrag (IV. Betriebsergebnis) 11.
12.
13.
14.
V.
15.
TEUR 31. 12. 2013 873
0,00
-1
587.900,00
0
Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
0,00
553
Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
42.282.184,50
60.505
ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
25.010.473,79
60.826
0,00
0
Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken
Außerordentliche Erträge 0,00
Außerordentliche Aufwendungen darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
17.
TEUR 31. 12. 2013
- 17.859.610,71
darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 16.
EUR
0 0,00
0,00
Außerordentliches Ergebnis
0 0
0,00
0
19.661.837,47
10.797
0,00
1.878
(Zwischensumme aus Posten 15 und 16)
108
18.
Steuern vom Einkommen und Ertrag
19.
Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen
VI.
JAHRESÜBERSCHUSS
5.348.636,32
48.151
20.
Rücklagenbewegung
5.348.636,32
48.151
darunter: Dotierung der Haftrücklage
0,00
0
Auflösung der Haftrücklage
0,00
0
VII.
JAHRESGEWINN
0,00
0
21.
Verlustvortrag/Gewinnvortrag (Vj)
0,00
0
22.
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages
0,00
0
VIII.
BILANZGEWINN
0,00
0
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
1 ALLGEMEINE ANGABEN 1.1 Einleitung 1.2 Gliederung des Jahresabschlusses 1.3 Haftung der ERSTE Stiftung für die Sparkassen AG
110 110 110 110
2 ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN 2.1 Generalnorm 2.2 Bewertungsmethoden 2.2.1 Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten 2.2.2 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen 2.2.3 Forderungen 2.2.4 Wertpapiere 2.2.5 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 2.2.6 Verbindlichkeiten 2.2.7 Rückstellungen
110 110 110 110 110 110 110 111 111 111
3 ABWEICHUNG VON BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
111
4 ANGABEN ZUR BILANZ 4.1 Fristengliederung Forderungen und Verpflichtungen 4.2 Beziehungen zu verbundenen Unternehmen 4.3 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen 4.4 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen 4.5 Wertpapiere 4.6 Finanzinstrumente des Anlagevermögens 4.7 Im Folgejahr fällig werdende Schuldverschreibungen 4.8 Nachrangige Vermögensgegenstände 4.9 Anlagevermögen 4.10 Zwischenkörperschaftsteuer gemäß § 22 Abs. 3 KStG 4.11 Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen 4.12 Sonstige Verbindlichkeiten 4.13 Rückstellungen für Steuern 4.14 Aufgeschobene Steuer aus der formwechselnden Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse in die ERSTE Stiftung 4.15 Sonstige Rückstellungen
111 111 111 111 112 112 112 113 113 113 113 113 113 113
5 KAPITALFLUSSRECHNUNG
115
6 ANGABEN ZUR GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 6.1 Zinsen und ähnliche Erträge 6.2 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.3 Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 6.4 Veräußerungsgewinne beziehungsweise -verluste des Anlagevermögens 6.5 Aufwendungen für den Abschlussprüfer 6.6 Belastung der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit durch Steuern 6.7 Rücklagenzuführung 6.8 Entwicklung des Stiftungsvermögens
115 115 115 116 116 116 116 116 116
7 LIQUIDITÄT
116
8 ANGABEN ZU ORGANEN UND ARBEITNEHMERN 8.1 Anzahl der Arbeitnehmer 8.2 Organbezüge 8.3 Namen der Organmitglieder
117 117 117 117
BEILAGE ZUM ANHANG: ANLAGENSPIEGEL
118
113 114
109
1
ALLGEMEINE ANGABEN
1.1
Einleitung
Die Aufstellung des Jahresabschlusses 2014 erfolgte gemäß § 18 Privatstiftungsgesetz (PSG) unter sinngemäßer Anwendung der diesbezüglichen Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der jeweils geltenden Fassung. 1.2
Gliederung des Jahresabschlusses
Durch die formwechselnde Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Anteilsverwaltungssparkasse“ in „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“ (im folgenden kurz: ERSTE Stiftung) und die damit verbundene Buchwertfortführung ergibt sich hinsichtlich der Gliederung des Jahresabschlusses der Privatstiftung eine Fortführung der BWG-mäßigen Gliederung. 1.3
Haftung der ERSTE Stiftung für die Sparkassen AG
Gemäß § 27b Abs. 1 SpG in Verbindung mit § 92 Abs. 9 BWG haftet die ERSTE Stiftung mit ihrem gesamten Vermögen (zur ungeteilten Hand) für alle Verbindlichkeiten der Erste Group Bank AG (vormals Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG). Mit der Eintragung im Firmenbuch entstand gemäß § 7 Abs. 1 PSG die ERSTE Stiftung. Die Anteilsverwaltungssparkasse besteht gemäß § 27b Abs. 1 SpG als Privatstiftung weiter. Die ERSTE Stiftung ist seit 19. Dezember 2003 im Firmenbuch beim Handelsgericht unter der FN 072984f und der Firma „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“ eingetragen.
2
ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
2.1
Generalnorm
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Privatstiftung zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung der ERSTE Stiftung unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde Rechnung getragen. 2.2
Bewertungsmethoden
2.2.1 Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Valuten und Fremdwährungsschecks wurden mit dem Referenzkurs der EZB bewertet. Erträge aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung berücksichtigt. 2.2.2 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden mit Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht aufgrund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung eine Abwertung erforderlich war. 2.2.3 Forderungen Forderungen an Kreditinstitute und sonstige Forderungen wurden nach den Vorschriften des § 207 UGB bewertet. Erkennbaren Risiken wurde durch entsprechende Wertberichtigung Rechnung getragen. 2.2.4 Wertpapiere Wertpapiere (Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere) werden entsprechend ihrer Zuordnung zu den Finanzanlagen zu Anschaffungskosten und bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zum niedrigeren Marktwert („gemildertes Niederstwertprinzip“) bewertet. Die Zuordnung der Wertpapiere erfolgt entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien. 2.2.5 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungsdauer beträgt für · immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens vier Jahre (25B%), · sonstige Sachanlagen zwischen vier und sieben Jahren (zwischen 25B% und 14,29B%). Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
110
2.2.6 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. 2.2.7 Rückstellungen Die Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig war.
3 ABWEICHUNG VON BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Gegenüber dem Vorjahr wurden keine Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.
4
ANGABEN ZUR BILANZ
4.1
Fristengliederung Forderungen und Verpflichtungen
Fristengliederung der nicht täglich fälligen Forderungen und Guthaben und der nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken (nach Restlaufzeiten): 31. 12. 2014
31. 12. 2013
EUR
TEUR
đƫ*% $0ƫ0A#(% $ƫ"A((%#!ƫ +. !.1*#!*ƫ1* ƫ 10$ !* bis 3 Monate
0,00
50.000
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
0,00
160.000
đƫ*% $0ƫ0A#(% $ƫ"A((%#!ƫ !.,ý% $01*#!* bis 3 Monate
160.000.000,00
51.200
54.000.000,00
247.000
398.500.000,00
540.000
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
4.2
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Die Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen wurden im branchenüblichen Rahmen abgewickelt. 4.3
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen enthalten Anteile an folgenden wesentlichen Unternehmen und weisen nach den letzten uns vorliegenden Jahresabschlüssen Eigenkapital und Ergebnis wie folgt aus: Firma und Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital gesamt (davon indirekt) in %
EigenmittelB/ Eigenkapital EUR
letztes Ergebnis EUR
Jahresabschluss per Jahr
9,98 %
9.008.414.681,75
0,00
31. 12. 2014
good.bee Holding GmbH, Wien
40,00 %
2.552.282,12
- 50.214,50
31. 12. 2013
Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG, Wien
50,20 %
339.977.305,05
- 31.968.351,80
30. 06. 2014
100 %
28.241,20
- 6.758,80
31. 12. 2013
Erste Group Bank AG, Wien
Sparkassen Beteiligungs GmbH, Wien
Der Buchwert der Beteiligungen in Höhe von EUR 564.794.437,12 (Vorjahr: TEUR 784.648) betrifft mit EUR 713.000,00 (Vorjahr: TEUR 713) die 40 %-Beteiligung an der good.bee Holding GmbH und mit EUR 564.081.437,12 (Vorjahr: TEUR 783.935) die Beteiligung an der Erste Group Bank AG. Dieser Buchwert repräsentiert insgesamt einen Bestand von 42.912.951 Stück Erste Group Bank-Stammaktien, die – je nach Anschaffungsperiode – auf zwei verschiedenen Depots mit unterschiedlichen Anschaffungskosten geführt werden und die per 31. 12. 2014 einen Anteil am Grundkapital von 9,98 % (Vorjahr: 13,14 %) darstellen. Der Marktwert dieser Beteiligung, berechnet auf Basis des Schlusskurses der Wiener Börse von EUR 19,235, lag per Jahresultimo bei 825.430.612,49. Bei der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung handelt es sich im Verhältnis zur Erste Group Bank AG um kein übergeordnetes Kreditinstitut (Kreditinstitut oder Finanz-Holdinggesellschaft), das eine Kreditinstitutsgruppe im Sinne des § 30 Abs. 1 BWG begründet, weshalb die Einbeziehung der ERSTE Stiftung in den Konsolidierungskreis gemäß BWG nicht erforderlich ist. Auch handelsrechtlich ist gemäß § 244 UGB kein Konzernabschluss zu erstellen.
111
Unter dem Bilanzposten „Anteile an verbundenen Unternehmen“ ist die Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG mit einem Buchwert von EUR 124.445.500,00 aus der Einbringung von 7,9 Mio. Stück EGB-Aktien, ausgewiesen. Der Anteil der von der ERSTE Stiftung indirekt über die Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG am Grundkapital der Erste Group Bank AG gehalten wird, liegt bei 1,84 %. Der durch die ERSTE Stiftung direkt kontrollierte Anteil beträgt somit per 31. 12. 2014 insgesamt 11,82 %. Am 15. Dezember wurde die seit 2009 bestehende Aktionärsvereinbarung (Preferred Partnership Agreement) zwischen der CaixaBank S.A. und der ERSTE Stiftung erneuert. Demzufolge ist die CaixaBank S.A. dem Bündnis von Kernaktionären beigetreten, dem neben der ERSTE Stiftung auch die Sparkassen, deren Stiftungen und der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group angehören. Per 31. 12. 2014 hielt die CaixaBank S.A. mit Firmensitz in Barcelona, Spanien, 42.634.248 Stück (Vorjahr: 39.195.848. Stück) Erste Group Bank AG-Aktien, was einem Anteil von 9,92 % (Vorjahr: 9,12 %) am Grundkapital der Erste Group BankAG entspricht. Gemeinsam mit den Syndikatspartnern kontrollierte die Stiftung direkt und indirekt 30,01 % am Grundkapital der Erste Group Bank AG. Der durchschnittliche Bewertungskurs je Erste Group-Aktie für die von der ERSTE Stiftung direkt sowie indirekt in Form ihres Anteils an der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehaltenen Erste Group-Aktien lag per 31. 12. 2014 bei EUR 13,55. Mit einem Buchwert von EUR 35.000,00 besteht ein Anteil von 100 % an der im Jahr 2011 gegründeten Sparkassen Beteiligungs-GmbH. 4.4
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Es bestehen keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, welche wesentlich und marktunüblich sind. 4.5
Wertpapiere
Die Wertpapiere, welche die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, wurden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. zum Börsehandel zugelassen, börsenotiert EUR
nicht börsenotiert EUR
davon bewertet wie Anlagevermögen EUR
andere Bewertung EUR
200.000,00
0,00
200.000,00
0,00
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Zum Bilanzstichtag 31. 12. 2014 bestehen keine Wertpapierleihgeschäfte von Erste Group Bank-Aktien (Vorjahr: 164.297 Stück). Umgekehrt wurden von einzelnen Sparkassen 3.649.436 Stück Erste Group Bank-Aktien (Vorjahr: 3.681.436 Stück) temporär an die ERSTE Stiftung verliehen. 4.6
Finanzinstrumente des Anlagevermögens
Zum 31. 12. 2014 bestanden folgende mit der Erste Group Bank AG abgeschlossene Derivativgeschäfte: 31. *12. *2014 Type IRS IRS IRS IRS IRS IRS
Abschluss 2010 2010 2011 2011 2011 2012
Laufzeit 2010 – 2015 2010 – 2016 2011 – 2015 2011 – 2016 2012 – 2017 2012 – 2017
Nominale 3.000.000,00 100.000.000,00 1.000.000,00 75.000.000,00 3.000.000,00 100.000.000,00 282.000.000,00
Marktwert - 213.030,29 - 1.311.537,84 - 79.031,85 - 4.969.002,19 - 317.804,30 - 3.768.667,43 - 10.659.073,90
Abschluss 2010 2010 2011 2011 2011 2012
Laufzeit 2010 – 2015 2010 – 2016 2011 – 2015 2011 – 2016 2012 – 2017 2012 – 2017
Nominale 3.000.000,00 100.000.000,00 1.000.000,00 75.000.000,00 3.000.000,00 100.000.000,00 282.000.000,00
Marktwert - 168.401,60 - 1.622.212,97 - 64.130,74 - 6.433.420,06 - 366.315,81 - 3.636.491,87 - 12.290.973,05
31.* 12.* 2013 Type IRS IRS IRS IRS IRS IRS
112
Das Bestreben des Vorstandes ist es, den Aufwand kalkulierbar und planbar zu gestalten. Aus diesem Grund wurde die variable Verzinsung für Anleihen mit einem Emissionsvolumen von EUR 282 Mio. durch den Abschluss von Swaps mit der Erste Group Bank AG in gleicher Höhe in fixe Verzinsung gedreht. Die Parameter der Grundgeschäfte (Emissionen) und der Absicherungsgeschäfte (Swaps) sind grundsätzlich identisch, sodass Bewertungseinheiten gebildet werden konnten. Der Absicherungszeitraum entspricht der Laufzeit der Emissionen, die variablen Konditionen sind gleichlautend. Durch vorzeitige Rückkäufe verringerte sich das Emissionsvolumen im Ausmaß von EUR 11.000.000, die dadurch entstandene Ineffizienz in Höhe von EUR 516.069,41 wurde rückgestellt. 4.7
Im Folgejahr fällig werdende Schuldverschreibungen
Von den begebenen, börsefähigen Schuldverschreibungen werden EUR 4.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 199.500) fällig. 4.8
Nachrangige Vermögensgegenstände
Forderungen an Kreditinstitute 4.9
31.B 12. 2014 EUR 0,00
31.B 12. B2013 TEUR 2.500
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel) findet sich in der Beilage zum Anhang. 4.10
Zwischenkörperschaftsteuer gemäß § 22 Abs. 3 KStG
Es besteht eine Forderung gegenüber der Republik Österreich aus der Verrechnung der Zwischenkörperschaftsteuer in Höhe von EUR 8.554.194,20. Es ist zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses nicht absehbar, ob beziehungsweise wann die unverzinste Forderung an die Republik Österreich aus der Vorauszahlung der Zwischenkörperschaftsteuer mit Kapitalerstragsteuer auf Zuwendungen verrechnet werden kann. Aus diesem Grund wurde sie in Höhe von 50 % wertberichtigt. 4.11
Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Gegenüber verbundenen Unternehmen bestanden keine wesentlichen, nicht in der Bilanz ausgewiesenen Verpflichtungen. 4.12
Sonstige Verbindlichkeiten
In den sonstigen Verbindlichkeiten waren folgende wesentliche Einzelposten enthalten:
Verbindlichkeiten Finanzamt Verbindlichkeiten offene Rechnungen Verbindlichkeiten Zuwendungen Zinsabgrenzungen Kreditinstitute Zinsabgrenzungen Emissionen Zinsabgrenzungen Derivate
4.13
31.B 12. 2014 EUR
31.B 12. B2013 TEUR
0,00 339.949,30 4.532.870,90 1.895.198,19 2.187.907,53 6.308.544,33
725 319 4.531 1.961 3.486 6.259
Rückstellungen für Steuern
Rückstellungen für Steuern wurden in Höhe von EUR 18.984.472,01 (Vorjahr: TEUR 11.232) gebildet. Diese Rückstellung resultiert im Wesentlichen aus Verkäufen der Erste Group Bank-Aktien. Die in der Vergangenheit bestehenden Verlustvorträge wurden im Geschäftsjahr 2013 aufgebraucht. Im Geschäftsjahr 2013 wurde die Betriebsprüfung für die Wirtschaftsjahre 2005 bis 2007 abgeschlossen. Der Rechtsansicht der Betriebsprüfung wurde zwar bei der Berechnung des Steueraufwandes für das Geschäftsjahr 2014 gefolgt, inhaltlich wird sie aber von der ERSTE Stiftung nicht geteilt und durch ein Rechtsmittel bekämpft. 4.14
Aufgeschobene Steuer aus der formwechselnden Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse in die ERSTE Stiftung
Die formwechselnde Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse in die ERSTE Stiftung gilt gemäß § 13 Abs. 5 Z 1 KStG mit Ablauf des Umwandlungsstichtages, somit mit 1. 4. 2003, als bewirkt. Umwandlungsstichtag ist der Tag, an dem die Schlussbilanz der Anteilsverwaltungssparkasse gemäß § 27a Abs. 6 SpG aufgestellt wurde.
113
Die aus der Umwandlung entstehende Steuerpflicht (der auf die einzelnen Wirtschaftsgüter der Schlussbilanz der Anteilsverwaltungssparkasse entfallenden Unterschiedsbeträge zwischen den steuerlich maßgebenden Buchwerten und den Teilwerten) verschiebt sich aufgrund eines Antrages gemäß § 13 Abs. 5 Z 2 KStG teilweise bis zur Veräußerung oder dem sonstigen Ausscheiden der Wirtschaftsgüter aus der ERSTE Stiftung. Dieser Antrag wurde im Rahmen der Abgabe der Steuererklärung 2003 gestellt. Der in Evidenz genommene Unterschiedsbetrag resultiert aus der Differenz zwischen dem Verkehrswert und dem Steuerwert der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG (nunmehr Erste Group Bank AG)-Stammaktien vor Umwandlung und wurde wie folgt ermittelt: Der Steuerwert der Aktien der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG betrug vor Umwandlung EUR 31,48 (nach Aktiensplit EUR 7,87) pro Aktie. Der Verkehrswert der Aktien wurde als Sechs-Monats-Durchschnitt von Oktober 2002 bis März 2003 ermittelt und belief sich auf EUR 61,10 (nach Aktiensplit EUR 15,28). Die Differenz von EUR 29,62 (nach Aktiensplit EUR 7,41) wurde für 19.831.809 Stück Aktien (somit EUR 587.418.182,58) als Unterschiedsbetrag in Evidenz genommen. Durch Verkäufe in den Jahren 2004, 2005, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014 verringerte er sich auf EUR 308.068.338,54 per 31. 12 2014. Der Unterschiedsbetrag für 1.500.000 Stück Aktien wurde bereits 2003 versteuert. Die ERSTE Stiftung erzielt vor allem Einkünfte aus Kapitalvermögen und sonstige Einkünfte aus der Veräußerung von Beteiligungen, die gemäß § 13 Abs. 3 KStG bis einschließlich 2010 einer Zwischensteuer von 12,5 % und ab dem Jahr 2011 einer Zwischensteuer von 25 % unterliegen. Die Erhebung der Zwischensteuer unterbleibt insoweit, als von der Stiftung Zuwendungen erfolgen und hierfür tatsächlich Kapitalertragsteuer entrichtet wird. Über die entrichtete und allenfalls wieder gutgeschriebene Zwischensteuer ist ein Evidenzkonto zu führen; der dort erfasste Betrag beläuft sich per 31. 12. 2014 auf EUR 8.554.194,20.
4.15
Sonstige Rückstellungen
Steuerrückstellungen: Personalrückstellungen: Prüfungskosten: Sachaufwand: Drohverlust aus Derivaten:
114
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
31. 12. 2013
Verbrauch
Auflösung
Dotationen
31. 12. 2013
11.231.804,76
11.231.804,76
18.984.472,01
18.984.472,01
247.157,00
187.631,74
59.525,26
258.171,00
258.171,00
20.000,00
16.522,00
3.478,00
25.000,00
25.000,00
436.330,17
272.505,48
132.517,50
361.927,23
393.234,42
0,00
0,00
0,00
516.069,41
516.069,41
11.935.291,93
11.708.463,08
195.520,76
20.145.639,65
20.176.946,84
5
KAPITALFLUSSRECHNUNG 2014 Jahresüberschuss -/+
Gewinne/Verluste aus Wertpapieren
+
Wertberichtigungen auf Finanzanlagevermögen
+
Abschreibungen (operativ)
+
Zunahme der langfristigen Rückstellungen
+
Steueraufwand
=
Geldflüsse aus operativer Tätigkeit
+/-
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
+/-
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva
+/-
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten (ohne Bank- und Wechselverbindlichkeiten) sowie anderer Passiva
2013
EUR
EUR
5.348.636,32
48.150.913,46
-42.314.074,50
-60.292.022,53
0,00
0,00
118.596,53
255.030,36 0,00 0,00
-36.846.841,65
-11.886.078,71
8.241.654,91
2.320.675,81
-16.300.294,34
-332.486,67
-1.963.921,01
-2.935.817,57
-46.869.402,09
-12.833.707,14
=
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
-
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen
-35.845,53
-178.742,02
-
Investition in Beteiligung EB, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
0,00
17.183.900,00
+/-
Beteiligung good.bee
0,00
0,00
+/-
Investitionen in Anteile an verbundenen Unternehmen Sparkassen Beteiligungs GmbH Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG
0,00
-31.165.500,00 -31.165.500,00 0,00
Kauf/Verkauf bzw. Einbringung von Aktien EGB Einbringung Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG Kauf/Verkauf von Aktion EBG Gewinne aus dem Verkauf von EBG-Aktien
262.167.880,61
294.818.210,00
219.853.806,11 42.314.074,50
234.526.187,47 60.292.022,53
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
262.132.035,08
280.657.867,98
-203.500.000,00
-196.539.000,49
-22.200.026,57
14.500.010,35
-225.700.026,57
-182.038.990,14
-6.142.881,80
-7.098.175,46
-16.580.275,38
78.686.995,24
+
= +/-
verbriefte Verbindlichkeiten
+/-
Einzahlung/Auszahlungen aus der Tilgung/Aufnahme von Bankverbindlichkeiten
=
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit Zuwendungen Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes
+/-
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes
0,00
-
Stand der flüssigen Mittel am Anfang der Periode
279.422.696,67
200.735.701,43
+
Stand der flüssigen Mittel am Ende der Periode
262.842.421,29
279.422.696,67
Gesamtveränderung des Finanzmittelbestandes
-16.580.275,38
78.686.995,24
6
ANGABEN ZUR GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
6.1
Zinsen und ähnliche Erträge
Die Zinserträge in Höhe von EUR 8.548.694,73 (Vorjahr: TEUR 9.483) resultieren im Wesentlichen aus den Erträgen der Zinsabsicherungsgeschäfte. 6.2
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsaufwendungen betragen insgesamt EUR 33.771.201,32 (Vorjahr: TEUR 38.501), hievon betreffen EUR 22.076.010,41 (Vorjahr: TEUR 26.579) Zinsaufwendungen für Kreditaufnahmen bei Kreditinstituten und für die emittierten Anleihen, EUR 11.695.190,91 (Vorjahr: TEUR 11.922) entfallen auf Derivativgeschäfte. Die Mittelaufnahmen erfolgten hauptsächlich zur Finanzierung des Erwerbes von GiroCredit-Aktien im Jahr 1998 sowie von Aktien der damaligen Erste Bank AG (heute Erste Group Bank AG) anlässlich deren Kapitalerhöhungen im Oktober 2000, Juli 2002 und Jänner 2006. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund TEUR 4,7 resultiert im Wesentlichen aus der Tilgung von Krediten und Anleihen.
115
6.3
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
Diese Position setzt sich aus der Ausschüttung der Anteilsscheine der Erste Group Bank AG-PS-Dividendenberechtigung für 2013 mit EUR 868.560,00 (Vorjahr: TEUR 1.360), aus der Dividendenzahlung von EUR 0,20 pro Aktie (Vorjahr: EUR 0,40) der Erste Group Bank AG in Höhe von EUR 11.297.953,60 (Vorjahr: EUR 29.226) und dem Ertrag aus der Beteiligung an der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG in Höhe von EUR 1.545.000,00 (Vorjahr: TEUR 1.220) zusammen. 6.4
Veräußerungsgewinne beziehungsweise -verluste des Anlagevermögens
Bei den Verkäufen von 13.576.817 Stück Erste Group Bank-Aktien (Vorjahr: 11.874.266 Stk.) wurde ein Veräußerungsgewinn in Höhe von EUR 42.314.074,50 (Vorjahr: TEUR 60.505) verzeichnet 6.5
Aufwendungen für den Abschlussprüfer
Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer betrugen für die Prüfung des Jahresabschlusses EUR 25.000,00 (Vorjahr: TEUR 20). Andere Leistungen wurden nicht erbracht. 6.6
Belastung der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit durch Steuern
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von EUR 25.010.473,79 wurde durch Steuern vom Einkommen und Ertrag von EUR 19.661.837,47 belastet. 6.7
Rücklagenzuführung
Der Jahresüberschuss von EUR 5.348.636,32 (Vorjahr: TEUR 48.151) wurde bereits im Jahresabschluss zur Gänze den Rücklagen zugeführt. Zur Erhaltung des Stiftungsvermögens wurden EUR 17.871.473,00 (Vorjahr: TEUR 1.256) der freien Rücklage aufgelöst und der gesetzlichen Rücklage zugeführt. 6.8
Entwicklung des Stiftungsvermögens
Gebundenes Widmungskapital per 1. 4. 2003 Gebundene Gewinnrücklage per 31. 12. 2012 zuzüglich Dotierungen 2003 bis 2013 abzüglich Zuwendungen 2005 bis 2013 an Begünstigte Stiftungsvermögen per 31. 12. 2013 abzüglich Zuwendungen 2014 an Begünstigte zuzüglich nicht ausgenutztes Projektbudget aus Vorjahren zuzüglich Dotierung 2014 Stiftungsvermögen per 31. 12. 2014 davon gebundene Rücklage per 31. 12. 2014: davon freie Rücklage per 31. 12. 2014:
31. 12. 2014 EUR 79.147.249,86 72.508.808,00 244.036.627,58 - 61.549.010,19 334.143.675,25 - 6.142.881,80 0,00 5.348.636,32 333.349.429,77 224.282.635,18 109.066.793,59
31. 12. 2013 TEUR 79.147 72.509 195.886 - 54.451 293.091 - 7.116 17 48.151 334.144 201.063 133.081
Zum Bilanzstichtag 31. 12. 2014 beträgt das buchmäßige Vermögen der ERSTE Stiftung, wie oben ersichtlich, ohne stille Reserven bzw. stille Lasten EUR 333.349.429,77 (Vorjahr: TEUR 334.144). Diese Veränderung des Stiftungsvermögens resultiert einerseits aus der Dotation der gebundenen Rücklage aus dem Jahresüberschuss 2014 in Höhe von EUR 5.348.636,32 und andererseits aus der Rücklagenverwendung gemäß § 3 der Stiftungserklärung in Höhe von EUR 6.142.881,80. 7 LIQUIDITÄT Im Berichtsjahr 2014 konnten durch den Mittelüberschuss aus dem Jahr 2013 Anleihen und Kredite in Höhe von EUR 225,7 Mio. getilgt werden. Die ERSTE Stiftung hat im 2. Halbjahr 2014 rund 13.577 Mio. Stück Aktien der Erste Group Bank AG aus ihrem Bestand verkauft, mit der daraus entstandenen Liquidität werden die Verbindlichkeiten der Stiftung in Höhe von EUR 215 Mio., die Anfang 2015 fällig werden, zurückbezahlt. Es ist beabsichtigt, die im Jahr 2015 fälligen Kredite teilweise zu prolongieren und mit der vorhandenen Liquidität die verbrieften Verbindlichkeiten zurückzubezahlen. Es ist somit das gesamte Geschäftsjahr 2015 ausreichend Liquidität vorhanden, um sämtliche Verbindlichkeiten zu bedienen, die geplanten Aktivitäten durchzuführen und den Schuldenabbau wie geplant weiter fortzuführen.
116
8
ANGABEN ZU ORGANEN UND ARBEITNEHMERN
8.1
Anzahl der Arbeitnehmer
Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer betrug 28,6 Angestellte (Vorjahr: 27,6). Insgesamt waren per 31. 12. 2014 38 Arbeitnehmer (Vorjahr: 35) beschäftigt. 8.2
Organbezüge
Entsprechend § 13 Stiftungserklärung erhalten die Mitglieder des Stiftungsvorstandes für ihre Tätigkeit eine mit ihren Aufgaben und mit der Lage der ERSTE Stiftung in Einklang stehende, vom Aufsichtsrat festzulegende Vergütung, es sei denn, das Mitglied des Stiftungsvorstandes erhält regelmäßige Bezüge von der Erste Group Bank AG oder einer von ihr beherrschten Gesellschaft. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes beliefen sich auf EUR 375.225,40 (Vorjahr: TEUR 345). An ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden keine Bezüge ausbezahlt. Die Gesamtbezüge der tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf EUR 86.666,67 (Vorjahr: TEUR 80). An ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrates wurden keine Bezüge ausbezahlt.
8.3
Namen der Organmitglieder
Folgende Personen waren als Mitglieder des Vorstandes tätig: Theodora Eberle, Vorsitzende des Vorstandes (bis 31. 12. 2014) Dr. Richard Wolf, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Franz Karl Prüller Mag. Bernhard Spalt
Folgende Personen waren als Mitglieder des Aufsichtsrates tätig: Präsident Altrektor Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler, Vorsitzender des Aufsichtsrates GD Dr. Johanna Rachinger, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates Dkfm. Dr. Dietrich Blahut (bis 01. 04. 2014) Dipl.-Ing. Maximilian Hardegg Dipl.-Ing. DDr. Peter Mitterbauer Bernhard Kainz Friedrich Lackner (bis 15. 12. 2014) Pichler Barbara (ab 16. 12. 2014) Dr. Peter Pichler (ab 02. 04. 2014) Dr. Markus Trauttmansdorff (ab 02. 04. 2014) Die Vereinsversammlung bestand aus 107 Mitgliedern (Vorjahr: 105) und 34 Ehrenmitgliedern (Vorjahr: 33). Vereinsvorsteher: Präsident Altrektor Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler
117
ANLAGENSPIEGEL Bezeichnung
Anschaffungskosten per 1.* 1.* 2014 EUR
Zugänge 2014 EUR
Abgänge 2014 EUR
Umbuchungen 2014 EUR
Anschaffungskosten per 31.* 12. *2014 EUR
Wertpapiere a) Schuldtitel öffentlicher Stellen
19.839.375,00
1.731.890,00
21.368.265,00
0,00
203.000,00
Summe
19.839.375,00
1.731.890,00
21.368.265,00
0,00
203.000,00
Beteiligungen
786.029.243,23
0,00
219.853.806,11
0,00
566.175.437,12
Anteile an verbundenen Unternehmen
127.776.068,76
0,00
0,00
0,00
127.776.068,76
b) Sonstige
887.525,37
28.104,00
0,00
0,00
915.629,37
Summe
887.525,37
28.104,00
0,00
0,00
915.629,37
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung
508.736,57
7.263,53
0,00
0,00
516.000,10
Summe
508.736,57
7.263,53
0,00
0,00
516.000,10
935.040.948,93
1.767.257,53
241.222.071,11
0,00
695.586.135,35
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Summe Anlagevermögen
Bezeichnung
Zuschreibungen 2014 EUR
*) kumulierte Abschreibung EUR
Buchwert per 31. *12. *2014 EUR
Buchwert per 31.* 12.* 2013 EUR
Abschreibung 2014 EUR
Wertpapiere a) Schuldtitel öffentlicher Stellen
0,00
3.000,00
200.000,00
19.500.000,00
31.890,00
Summe
0,00
3.000,00
200.000,00
19.500.000,00
31.890,00
Beteiligungen
0,00
1.381.000,00
564.794.437,12
784.648.243,23
Anteile an verbundenen Unternehmen
0,00
3.295.568,76
124.480.500,00
124.480.500,00
0,00
b) Sonstige
0,00
812.654,37
102.975,00
160.033,00
85.162,00
Summe
0,00
812.654,37
102.975,00
160.033,00
85.162,00
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung
0,00
476.278,10
39.722,00
65.415,00
32.956,53
Summe
0,00
476.278,10
39.722,00
65.415,00
32.956,53
Summe Anlagevermögen
0,00
5.968.501,23
689.617.634,12
928.854.191,23
150.008,53
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
*) gegebenenfalls mit Währungsumrechnung gemäß § 58 Abs. 1 BWG saldiert
118
JAHRESABSCHLUSS 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
Wien, den 3. Juni 2015 Der Vorstand
Franz Karl Prüller Vorsitzender
Richard Wolf stv. Vorsitzender
Bernhard Spalt Vorstandsmitglied
BESTÄTIGUNGSVERMERK Bericht zum Jahresabschluss Der Sparkassen-Prüfungsverband hat den beigefügten Jahresabschluss der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2014, die Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das am 31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung Die gesetzlichen Vertreter der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen. Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung Die Verantwortung des Sparkassen-Prüfungsverbandes besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser
119
Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs-und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt. Prüfungsurteil Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, zum 31. Dezember 2014 sowie der Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung. Aussagen zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht. Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Jahresabschluss 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung
Wien, 3. Juni 2015 Sparkassen-Prüfungsverband Prüfungsstelle
Mag. Friedrich O. Hief Wirtschaftsprüfer
Mag. Erich Steffl Wirtschaftsprüfer
Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird.
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MITGLIEDER DES VEREINS
121
Mitglieder des Vereins „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“ zum 31. 12. 2014
ANGYAN Dr. Thomas, Generalsekretär ATTEMS Mag. Dr. Johannes, Vorstandsdirektor ATTENSAM Ing. Oliver BADELT Univ.-Prof. Dr. Christoph, Rektor BARTENSTEIN Dr. Ilse BERCHTOLD-OSTERMANN Mag. Dr. Eleonore BLAHUT Dkfm. Dr. Dietrich BLEYLEBEN-KOREN Dr. Elisabeth BOLLMANN KR Dkfm. Harald BREITENEDER Mag. Bettina BRETSCHNEIDER Dr. Rudolf, Professor BURGER Dr. Ernst CATASTA Dr. Mario CESKA Dr. Franz, Botschafter i. R. DOLEZAL-BRANDENBERGER KR Dkfm. Dr. Franz DORALT Univ.-Prof. Dr. Peter, LL.M. DRAXLER Mag. Christiane EBERLE Theodora EISELSBERG Dr. Maximilian ESSL KR Karlheinz, Professor FEYL Dr. Peter FÖLSS Mag. pharm. Herwig FUCHS o. Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Konrad, Gen.-Dir. i. R. GATNAR Anton F., Chefredakteur GEIGER Ing. Franz, Vorstandsdirektor* GEYER Dr. Günter, Gen.-Dir. i. R. GLAUNACH Dr. Ulrich GÜRTLER Dkfm. Elisabeth GÜRTLER Dr. Rudolf GUTSCHELHOFER Univ.-Prof. Dr. Alfred HAFFNER Dr. Thomas M. HARDEGG Dipl.-Ing. Maximilian HAUMER Dr. Hans, Gen.-Dir. i. R. HAUSER Dr. Wulf Gordian HOMAN Mag. Jan, Generaldirektor HUMER Rudolf, Vorstandsdirektor HUTSCHINSKI KR Dipl.-Ing. Werner, Baurat h. c. KALSS Univ.-Prof. Dr. Susanne KAPSCH Mag. Georg, Vorsitzender des Vorstandes KARNER Dr. Dietrich, Gen.-Dir. i. R. KESSLER Dr. Heinz, Präsident, Gen.-Dir. i. R. KLEINITZER Dr. Peter KOLLMANN Mag. Dagmar KRAINER SENGER-WEISS Dr. LL.M. Elisabeth KRISTEN Dkfm. Dr. Walter KUCSKO-STADLMAYER Univ.-Prof. Dr. Gabriele KWIZDA KR Dkfm. Dr. Johann F. LANDAU DDr. Michael LANGAUER Fritz LATTORFF Philipp von LIEBEN-SEUTTER Christoph, Generalsekretär* LOUDON Dr. Ernst-Gideon MANG o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr. h. c. Herbert MARENZI Dr. Stefan MARSONER Dkfm. Dr. Helmut MARTE Mag. Boris
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MITTERBAUER Dipl.-Ing. DDr. Peter, MÜLLER Univ.-Prof. Dr. Markus, Vizerektor NIEDERSÜSS Rudolf NISS Dr. Therese, MBA ODER Dr. Ernst PAMMER Dr. Ernst PICHLER Dr. Peter, Mitglied des Vorstandes PIRKER DDr. Horst PLACHUTTA Mario* POLSTERER-KATTUS Dr. Ernst PRÜLLER BA MSc. Franz Karl RACHINGER Dr. Johanna, Generaldirektorin RAIDL Dkfm. Dr. Claus, Präsident* RATH KR Dkfm. Dr. Ernst RATH Mag. Philipp RAUCH Franz* RETTER Dkfm. Herbert F. REUTTER Dr. Georg ROBATHIN Dr. Heinz RÖDLER Dipl.-Ing. Mag. Friedrich, Professor RUSTLER Dr. Peter SALM-REIFFERSCHEIDT Dr. Franz SCHMITZ Dr. Richard SCHNEIDER Dr. Graham Paul* SCHÜSSEL Dr. Wolfgang, Bundeskanzler a. D.* SCHWARZENBERG Karl Fürst zu* SENGER-WEISS Dkfm. Heidegunde SENGER-WEISS Dipl.-Ing. Paul, Konsul SPALLART Dr. Michael SPALT Mag. Bernhard STEIN Mag. Susanne STICKLER Dipl.-Ing. Friedrich, Vorstandsdirektor STIMPFL-ABELE Dr. Alfons STRADIOT Georg TAPPEINER Univ.-Prof. Dr. Gerhard TESSMAR-PFOHL Dkfm. Dr. Werner TRAUTTMANSDORFF Dr. Markus TREICHL Mag. Andreas TUMA Zdenek ULRICH KR Dr. Wolfgang, Gen.-Dir. i. R. UNTERBERGER Dr. Andreas WALDSTEIN Georg WALLNER Dr. Leo, Gen.-Dir. i. R.* WENCKHEIM Christiane* WERNER Dipl.-Ing. Helmut, Baurat WIESMÜLLER KR Dr. Heinrich WINCKLER Univ.-Prof. Dr. Georg, Altrektor WOLF Dr. Richard ZERDIK Dr. Michael ZIMPFER Univ.-Prof. Dr. Michael, MBA ZUNA-KRATKY Dr. Gabriele
* = ruhend gestellt
Ehrenmitglieder (Stand 31. 12. 2014)
Ehrungen 2014
BAUMGARTNER Dr. Ernst BENISEK Walter, Direktor i. R. GALLE Dr. Klaus GEIERECKER Dkfm. Otto GLEISSNER Dr. Friedrich GRESSEL Heinrich HARMER Dr. Gustav HELDWEIN KR Karlhans HIMMER Dr. Hans JONAK Friedrich KEHRER DDr. Karl KORINEK Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Karl, Ehrenpräsident KREJCI Herbert, Präsident, Professor KURZ Dr. Otto LECHNER Dr. Harald LÖWENTHAL-MAROICIC Dr. Franz MARENZI Dr. Heinrich NETTIG KR Walter, Professor, Senator h. c. PASCHKE Dipl.-Ing. Dr. Dr. h. c. Fritz, Univ.-Prof. PEICHL Gustav, Architekt, Professor PETRUSCH Dkfm. Dr. Max ROBATHIN KR Ing. Heinz SCHIMETSCHEK KR Herbert, Ehrenpräsident, Gen.-Dir. i. R. SCHNEIDER KR Dr. Georg-Jörg SIMMET KR Ernst, Vorstandsdirektor i. R. STREISSLER Univ.-Prof. Dr. Erich STURMINGER Dr. Harald, Präsident a. D., Professor TAUS Dr. Josef TRESTLER KR Dr. Fritz TUPPY Dr. Dr. h. c. Hans, Univ.-Prof. WALTER Dkfm. Dr. Ernst, Direktor i. R. WINKLER Dr. DDr. h. c. Günther, Univ.-Prof. WOLFSBERGER Dr. Walter ZEIDLER KR Mag. Dr. Franz
55-jährige Vereinsmitgliedschaft Dkfm. Dr. Ernst Walter
(Beitritt 10. 4. 1959)
45-jährige Vereinsmitgliedschaft Dr. Harald Sturminger
(Beitritt 18. 4. 1969)
35-jährige Vereinsmitgliedschaft Dr. Ernst Oder Dr. Karl Korinek Dr. Friedrich Gleissner
(Beitritt 22. 6. 1979) (Beitritt 22. 6. 1979) (Beitritt 22. 6. 1979)
30-jährige Vereinsmitgliedschaft Dkfm. Herbert Retter Rudolf Humer Dkfm. Harald Bollmann Dr. Walter Wolfsberger Dr. Hans Tuppy Dr. Fritz Trestler Dr. Heinrich Marenzi Dr. Heinrich Wiesmüller
(Beitritt (Beitritt (Beitritt (Beitritt (Beitritt (Beitritt (Beitritt (Beitritt
22. 22. 22. 22. 22. 22. 22. 22.
3. 3. 3. 3. 3. 3. 3. 3.
1984) 1984) 1984) 1984) 1984) 1984) 1984) 1984)
10. 10. 10. 10.
1989) 1989) 1989) 1989)
25-jährige Vereinsmitgliedschaft Dr. Michael Zerdik (Beitritt Dr. Hans Haumer (Beitritt Dr. Maximilian Eiselsberg (Beitritt Dkfm. Dr. Franz Dolezal-Brandenberger (Beitritt
3. 3. 3. 3.
123
IMPRESSUM Herausgeber DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung Friedrichstraße 10, A-1010 Wien info@erstestiftung.org www.erstestiftung.org Redaktion Maribel Königer, Gerald Radinger, Jovana Trifunović Autoren Maribel Königer, Gerald Radinger, Alexandra Rosetti-Dobslaw, Jovana Trifunović Visuelles Konzept Collettiva Design: Miriam Strobach Übersetzungen Barbara Maya Lektorat Elisabeth Schöberl Fotos, soweit nicht anders vermerkt: Copyright © ERSTE Stiftung S. 4 © Marcel Billaudet; S. 14-15 © Margaryta Danderfer, © European Forum Alpbach; S. 16-17 © Margaryta Danderfer, © Luiza Puiu, © European Forum Alpbach; S. 20 © Dejan Petrovic; S. 21 © Miroljub Nikolić; S. 22 © Dejan Petrovic; S 24 © Barbara Zeidler, © Igor Zabel Association for Culture and Theory; S. 25 © Igor Zabel Association for Culture and Theory; S. 26 u. S.28 © Barbara Zeidler; S. 30 © Marcel Billaudet; S. 32 © Emeric Fohlen / Zuma / picturedesk.com; S. 33 © Emeric Fohlen / Rex Features / picturedesk.com; S. 34 © Matei Plesa, © Andrei M. Georgescu; S. 35 © Nadja Zerunian, © Peter Weisz; S. 35 © Balint Hirling; S. 38 © Julian Mullan; S. 40-41 © Now Design + Direction, Christoph Almasy, Paul Leichtfried; S. 42 © EFC – European Foundation Centre, © Dejan Petrovic; S. 44 © Video Still Superar Bosnia feat. Band Aid – Love People, Gotiva Production, © Dejan Petrovic; S. 48 © tranzit.org, © Lukas Beck, © Reinhard Werner, © Archiv Klaus Karlbauer, © Unbekannt, © BIRN, © IWM/Philipp Steinkellner, © Teatru Spălătorie; S. 49 © Jindrich Polák, Ikarie XB-1 [Reise bis ans Ende des Universums], 1963 (Standbild). Mit freundlicher Genehmingung des National Film Archive, Prag, © tranzit.ro, © Archis Interventions Network, © Szilvi Német, © Máté Nyusztay, © Medusa Series, Montage; S. 50 © Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung, © Chto delat, © tranzit.at, © Theresa Schnöll, Eröffnung der Summer Academy 2013, Festung Hohensalzburg, © Pioniri, © Unbekannt; S. 51 © Gergerly Hory, © Unbekannt, © Österreichische Nationalbibliothek, © Marek Krzyanek, © IWM/Philipp Steinkellner, © Tannoy; S. 52 © One World Romania, © Alexandra Pirici and Manuel Pelmuş: An Immaterial Retrospective of the Venice Biennale, 2013. Darstellung von „Tramstop. A Monument to the Future”, eine Installation von Joseph Beuys, Deutscher Pavillon auf der 37. Biennale von Venedig, 1976. Foto: Eduard Constantin, © Bahamut Productions, © Unbekannt, © re.act.feminism #2, Foto: unbekannt, © Ashoka changemakers; S. 53 © Pavel Sterec: Experiment Quo, videoinštalácia, 2014 und Ausstellungsplakat, tranzit.sk, Montage, © Natascha Unkart, © Katerina Jesna, © Xandra Popescu/Larisa Crunţeanu; S. 54 © IWM/ Philipp Steinkellner, © Dejan Petrovic, © Ádám Ulbert: A thixotropic experience (Detail), 2012. Verschiedene Materialien, variable Dimension. Mit freundlicher Genehmigung Trapéz, Budapest. Foto: Péter Puklus, © h.arta group, © Johann Klinger, © Unbekannt, © Marko Risović; S. 55 © Dejan Petrovic, © Cristian Nae, © Unbekannt, © Kurt Winkler, Werkstatt Rueppgasse Lebenshilfe Wien, © Georg Soulek, © Literaturhaus Berlin/Performing Arts in the Second Public Sphere; S. 56 © tranzit.hu, © Paul O’Neill, © Hotel Konkurrenz, © Open Systems, © Hemayat, © Unbekannt; S. 57 © Unbekannt, © tranzit.sk, © Past, Continuous, © Miklós Szilárd; S. 58 © Alex Spineanu, © Superar, © Teodor Graur: Tien-An-Men Square, Beijing, 1987. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers, © Unbekannt, © Dejan Petrovic, © Július Koller/tranzit.sk; S. 59 © Video Still Superar Bosnia feat. Band Aid – Love People, Gotiva Production, © Ivan Melnychuk und Oleksandr Burlaka, © Anne Bauchinger: Klasse von Chernysheva/Jermolaewa bei der Sommerakademie 2013, Festung Hohensalzburg, © tranzit.org, © Marcela Steinbachová, © Seiichi Furuya; S. 60 © Ladislava Gažiová, © Unbekannt, © tranzit.sk, © Margherita Spiluttini, © Rudolf Sikora: The Earth must not become a Dead Planet, 1972. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers; S. 61 © Andrea Kalinová, © tranzit.sk, © Tamás Király, © Petre Dumitrescu: Olimp, 1973, Mit freundlicher Genehmigung von Agerpres, © IKEDOO; S. 62 © Tamás Papp: Active-Passive Exercises at the Creativity Exercises course von Miklós Erdély und Dóra Maurer 1975-77. Mit freundlicher Genehmigung der Miklós Erdély Foundation, Budapest, © tranzit.at, © Richard Tanzer, © András Cséfalvay, © Barbara Zeidler; S. 63 © Balint Hirling, © Romano Centro, © Unbekannt, © Central European Forum, © tranzit.sk, © Burgtheater/Georg Soulek, © Trinh Minh-ha: Film still from “A Tale of Love” (1995, 108 min); S. 64 © Unbekannt, © Narciso Contreras, © Markus Schwarze, © Unbekannt, © Unbekannt; S. 65 © Film Still: Živan Makes a Punk Festival (Živan Pravi Pank Festival), Serbien, 2014, 64 min, Regie: Ognjen Glavonić, © Unbekannt, © tranzit.ro; S. 68 © Grafik Fiala, © Collettiva Design/Miriam Strobach, © Österreichische Nationalbibliothek/Amalthea Verlag, © IGO – Interessensvertretung Gemeinnütziger Organisationen, © Grey Gold/The Brno House of Arts, © Gallery of Fine Arts Split, © Ion Grigorescu, © Július Koller; S. 69 © Theater der Zeit, Berlin, © Theatre Festival Divadelná Nitra, © City of Woman Ljubljana, © Pioniri, © Unbekannt, © Seiichi Furuya, © Narciso Contreras, © Marika Schmiedt/ARTBRUT; S. 88 © Markus Schwarze; S. 90 © Markus Schwarze, © Dejan Petrovic, © Neumayr/Mike Vogl, © Sabine Hauswirth/ Österreichische Nationalbibliothek, © Unbekannt
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Social Development, Culture, Europe
www.erstestiftung.org