De verfahlt sittersprung

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DE FERFALT SITTESPRUNG Von Raymond BITSCH Version 68 & 67


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DE FERFALT SITTESPRUNG Von Raymond BITSCH

version Bas-RHINOISE PERSONE

Rodolphe

ENGEL

Mathilde

ENGEL

Rolf

ENGEL

Ehre Sohn

Sabine

ENGEL

Ehri Dochter

Amédé

DEIFEL

E Friend von Rodolphe un Gemeinderatsmann

Julie

DEIFEL

D’Frau vom Amédé

Alex

MAYER

Frend von Rolf

Annie

MAYER

Schwester von Alex, un d’Frau von Rolf

Dimitri

KALNITCHEF

ZITA Emile

Wirt un Maire von Ganzwiller Sinie Frau

De Zirkus Directer E Seiltanzere

DIPFEL

Albertine KLOPFER

De Facteur Zimmer Maidel vom Hôtel Himmelreich

1 un 2 Akt

in de Gartewirtschaft vom Maire oder inere Wirtschaft.

3 Akt

Im Hôtelzimmer


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ACTE 1 Scène 1 Rodolphe, Amédé

Rodolphe :

(isch am e Schelt ufhange, un verzelt) Wan ich drandank wie mir ghirote han. Am e schoene Maije Owe, mini Frau isch im Bett gelaje, un ich bin am Fenster gstande, un hab in die schoen Maije Nacht gelaujt, un sau ze minere Frau, meinsch as mir au emol Kinder kreje ? Brellt die mich an ! Wann am Fenster stehn blich ganz bestimt nett du Rensweh. (Will des Schelt ufhange, keitt von de leiter)

Amédé :

Salut do las emol die Hirots annonce : Bauerin suecht e Bur mit Tracteur, Billt vom Tracteur zu Schege

Rodolphe :

Salut Na un was wett dann du ?!

Amédé :

Hesch du Hitt morje schon minni Frau gsann ?

Rodolphe :

Nein,warum,was hesch dan weder los gehlonn ?

Amédé :

Der Blamasch ewerlab ich nett

Rodolphe :

Kansch du mir des verspreche ?

Amédé :

Halt jetz. Gesch du mit mir Häm, ich hab allein angscht von minere Alt.

Rodolphe :

Geh emol ich komm noch (ab hinte links)

Scène 2 Rodolphe, Rolf Rolf :

(kommt von links, Sportlich angezueje, plateau mit Café) Komm Babbe mir solle café trinke hett Mamme gsaut.

Rodolphe :

(sitzt anne)Also Rolf, du kannsch von mir uss mache was de wett, mir hann uns gfreit das du komme bisch Du bisch jetz 5 Johr in de Fremde gsinn, bisch e erscht klassiger Sportsmann worre sowie Zitunge schriwe, ich verschte jo nix devon ;

Rolf :

(sin Babbe gejenewer ganz ewerlaje) Ja, ja 10 erschti Prisse haw ich krejt

Rodolphe :

Des isch doch mir wurscht ;

Rolf :

Horich Babbe ,ich hab mich in e Maidel verliebt, un well’s hirote.

Rodolphe :

Des isch mir nett wurscht ! Ich hab dir’s schon gsaut, du kannsch minni Wirtschaft hann, kannsch e Hôtel druss mache, awer loss dir Zitt mittem hirote .

Rolf :

Ich glaub ich hatt doch’ s rechtige Alter dezu.


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Rodolphe :

Merick dir des, so alt kann mir gar nett sin, das es zum hirote ze spot isch ! Jetz bisch 26 Johr alt, do muesch jo mindeschtens 30 Johr ghirote sin, bis du emol ussichte hesch, von dinere bessere Heleft erlest ze warre.

Rolf :

Geh, Babbe, du bisch auj schon drissig Johr ghirote, un ……………….

Rodolphe :

Ich bin e usser gewöhnlichie starikie Natur, sonsch hatt ich’ s nett usghalte. Los der gsaut sinn Rolf, d’ Eh isch e Folterkammer.

Rolf :

Weje dem kreje mir kenn Handel, Babbe, ich hab anderi Ansichte.

Rodolphe :

Un ich red us Erfarhrung.

Rolf :

Du redsch grad wie wenn dich d’ Mamme din ganze Lawe lang schikannert hatt !

Rodolphe :

Des will ich nett sauje, awer bie uns gehts emmer noch einem Kopf, un des isch dinnie Mamme.

Rolf :

Ich hatt des Théma gar nett angschnitte, awer gewissie Umstande zwinge mich dezue……

Rodolphe :

Was fer Umstande ? doch nett……………..

Rolf :

Nein, des nett………….awer……………..

Rodolphe :

Was, awer ?

Rolf :

Die Gschicht isch die…………. Ich bin namlich schon ghi…………… Scène 3 Rodolphe, Rolf, Mathilde

Mathilde :

(kommt von links, mit ere Zittung) Do luej har, Alter, was in de Zittung steht von unserem Bue ! (lasst) « Der bekannt gewordene Sportsmann Rolf Engel, e echter Elsasser verbringt sinie Sommerferie in sinnere Heimett in de Wirtschaft von sinne Eltere. Docht duet ar training widersch mache fer die kommende inernationale Wettkämpf. Mir wunsche ihm gueter Erfolg ». Gall, des hatte mir nie gedankt, dass unsere Bue emol so bekannt word ?

Rodolphe :

Un dass er so saudum isch

Rolf :

Halt jetz Babbe

Mathilde :

Wieso ?

Rodolphe :

Dank dir, hirote well ar, jetz in sinne schönschte Johre well ar sich in e Zwangsjack Stecke

Mathilde :

Un de no, wann ar well soll ar halt hirote.

Rodolphe :

Guet, no hirotsch halt ! Wann d’ Mamme ebs saujt, no gibts kenn Widerspruch. Merick dir des Rolf, nie Wiederspreche, dann worsch e gueter Ehmann !

Mathilde :

Seij du nur stell, du ganz gscheiter ! (Zum Rolf) Was isch’s dann fer einie ?


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Rolf :

E Sportsmaidel !

Rodolphe :

Natirlich, Was hesch dann du gemeint ? Meinsch alleway das e so bekannter Sportler viellicht e Burre Maidel hirot? (zu Rolf)Wan er ghirote sen , kenne ihr glich e Sporsgschafft uffmache.

Mathilde :

Des hett doch unsere Bue nett notwandich. Wo isch sie dann hare dinie Zukenfdich ?

Rolf :

Vom Lothringe.

Rodolphe :

Jesses Maria ! ! ! Vom Lothringe ? Des isch usgschlosse, des isch jo ganz ussgschlosse, das du die hirotsch. Des isch jo e Uslandere. Die bast nett zue dir. Die bringsch mir nett ins Huss. Ja gebts nett genue Maidle bie uns ? Was glaubsch dann due, unserie Maidle sin ganz verruckt uf dich. Hesch du e Ahnung, im Muller Franz sinie Dochter hett extra Schlittschueh lauffe gelehrt, hett sich 2 mol d’ Axel gebroche, numme as se Sportlere word, un im André sinie spielt Dauj un Nacht Ping-Pong, alles waje dir ! Un du kommsch mir mit dere Lothringere do har ! Des kommt gar nett in Frauj.

Rolf :

Luej, Babbe, mir han uns halt verliebt. Un dan duet’s in unserem Dorf guet wenn emol e fremd’s Maidel ins Dorf kommt. Ihr han eich jo Génératione lang gejesitich ghirote ! Des isch jo Inezucht ! Do druss entstehe jo als me idiote.

Rodolphe :

Bin ich viellicht e idiot ?

Mathilde :

Na. Awer lang hatte se nemme warde derfe.

Rodolphe :

Due mich nett so fresch anrede, gall ?

Rolf :

Halt jetz Babbe, so gross isch des Verbrache doch nett. Wenn ich jetz ohne ejer Wisse ghirote hatt, kennte ihr au nix me drann mache.

Mathilde :

Ganz richtig

Rodolphe :

Na, nett « ganz richtig » Du lersch mich jetz kanne als « Maire ». Wann du kommsch mit dere, ware ihr allie 2 usgewise.

Mathilde :

Jetzt haltsch du emol din Mull, wann’s beliebt. Ich geh von dem Standpunkt uss, wann’s e anstandichs un e nettes Maidel isch, isch’s doch égal wie’s hare kommt. D’Haupsach esch doch das de Bue glicklich word.

Rodolphe :

Glecklig word mer nie wann mir hirot.

Mathilde :

Jetzt halt doch, de Rolf esch alt genue fer das er weiss was ar macht.

Rolf :

Mir lang’s jetzt, de Babbe hett in dem Punkt doch kenn Verstandnis ! (ab links)

Mathilde :

Hesch du eber gfraujt wie de mich ghirote hesch ?

Rodolphe :

Halt jetzt, drissig Johr isch’s noch dim Welle gange, jetz geht’s emol noch minnem. Mir warre jo de Spott von de ganz Gemein wann der e Lothringere hirot. So schluss, fertig ich will nix me here. Un ewerhaupt soll er warde bis er drissig Johr alt isch. In dere Zitt hett ar sich usgetobt, un wurd e treyer Ehmann.

Mathilde :

Das ich net lach, von eich Mannsbiler isch kenner treyer, ob er spoot oder freij hirot.


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Rodolphe :

Du muesch’s jo wisse, oder kannsch du mir viellicht ebs nochwisse ?

Mathilde :

Ich trauj dir au nett widdersch as wie ich dich seh. Mir Fraue hann in dere Beziehung e spezialer Instinkt.

Rodolphe :

Awer bie mir bisch du uffem latze Waj.

Mathilde :

Geh, halt’s Muhl ! Wann dir e Jung’s Maidel in d’Hand lauft, dat ich au kenn Garantie fer dich ewernamme. Wann ihr Manner numme e bissel datschle kenne, no isch’s eich woll.

Rodolphe :

Un ihr ? Ihr verdraje d’Auje bis das eich einer anlacht, un noch lauft.

Mathilde :

Es heisst eich jo nemme noch laufe.

Rodolphe :

Geh halt jetzt, un loss mich in Ruej, ich muess schaffe, ich hab mir nett umme suncht des Bureau do russgschtellt. Ich hab anderie Arweitt das uf anderie Frauje ufzebasse, ich hab schon genue an dir. (setz an de Tisch) Scène 4 Rodolphe, Mathilde, Sabine

Sabine :

(Maidel von links, mit Badtuech unterm Arm) Wo isch denn de Rolf ?

Mathilde :

Ich weiss nett, wo witt dann du anne ?

Sabine :

in d’Piscine mittem Rolf.

Mathilde :

(Nemmt ihr s’Badtuech) Nix do, du gesch jetzt nuss, nemmsch e eimer Wasser un wasch d’ewere Zimmer uf, des isch au gschwumme.

Sabine :

Hitt isch awer doch so scheen Wetter, Mamme.

Rodolphe :

Los se doch gehn, de Rolf isch jo auj gange

Mathilde :

Do wurd gebliewe ! Mir han e Hôtel un kenn Sportverein. Bie uns wurd gschafft. Wanns emol e Prinz hirot , brucht’s emol nix me mache.

Sabine :

Awer miner Herr Bruder der kann mache was er will.

Mathilde :

Des isch ganz ebs ander’s.

Sabine :

Natirlich des isch e Sportsmann !

Rodolphe :

Hann ihr zwei jetzt bal fertig ? Do kann jo ken Teifel schriwe. (zu Mathilde) Handel doch nett allewill mit dem Maidel.

Sabine :

Des isch jetz, au weder wor.

Rodolphe :

Un jetzt los zum schwimme des isch gsund.

Mathilde :

Natirlig d’Mamme kann jo putze un Dochter geht schwimme.

Rodolphe :

Des isch gsund fer dich.


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Mathilde :

Natirlig, numme das din Harzkaferle mache kan was as will.

Rodolphe :

Her, loss diner Wuedt an jemand andersch us.

Mathilde :

Oh ihr Mannsbilder ; (links ab)

Sabine :

Des hesch guet gemacht Babele (winkt im abgehen) Salut, Salut (ab)

Rodolphe :

(sieht sich um) So jetz sin allie drusse. Gott sei dank. Do wurd mer jo verruckt mit dene Wiwer

Scène 5 Rodolphe, Zita, Dimitri Rodolphe :

(Will anezetze)

Dimitri :

Guete Daa

Zita :

Bon-jour

Rodolphe :

Was e paar Schueh ? Bonjour !

Dimitri :

Hab ich die Ehr mittem Herr Maire ze redde ?

Rodolphe :

Ganz genauj, der bin ich.

Dimitri :

Erlauwe sie, das ich mich vorstel : Dimitri Kalnitchef, Directer von dem Weltberemte Zircus SARRAZANI. Dompteur, un Propriétaire von 10 Loewe, 6 Tiger 10 Ross ……………

Zita :

(schtost ‘ne ,lislie) Die han mir jo gar nett.

Dimitri :

(lislie) Quattsch nett, des isch doch Réclame ! Un do Zita d’Haupperson von dem ganze Owe, d’Star von unserem Spectacle, im errem phänomenale Drohtsel Akt !

Zita :

(macht e Knix)

Rodolphe :

Was welle ihr dann eigentlich ?

Dimitri :

Mir sin uffere Tournée durich ganz Europa un mechte garn in ihre Gemein spiele, un hoffe das mir eijerie Genehmigung bekomme. (Diefie Verbeugung)

Rodolphe :

Sin ihr vum Théâter ?

Dimitri :

(Abweisend) Ken beleidichunge, mir sin e Cirque.

Rodolphe :

Was sin ihr ?

Dimitri :

E Cirque ! Mir hann e Chapiteau 100 Méter lang 30 Méter breit. E Orchester von 45 Mann starick, mit electrischen Antrieb.

Zita :

(schtost’ne) Awer halt doch

Dimitri :

(Draj sich errum, macht de Finger uf’s Muhl)


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Rodolphe :

Also sie moechte do spiele ?

Dimitri :

Natirlich, mir hann bis jetzt numme in de greschte Städt von Europa gspielt.

Zita :

(zu Dimitri) Des isch jo gar nett wor.

Dimitri :

(zu Zita) Réclame, Réclame, Mensch, isch halwe Gschäft !

Rodolphe :

Bi uns rendiert sich so ebs nett, mitte im Sommer hett ken Mensch Zitt am Owe’s fer in de Cirque ze gehn. (schribt widersch)

Dimitri :

Oh, sawe sie des nett, Sarrazani de Weltberemt Cirque muess mir gsahn hann, mit sinne Rösser, sinne Tiger, mit sinne Artischte. Sie spare e Reiss uf Afrika, wenn sie unsere Zoologisch Garte sehn, unserie Zita in ihrem Drohtsel Akt.

Zita :

(macht wieder e Knix) Ganz rechtig !

Dimitri :

Awer Herr Maire bedenke se, sie riskere gar nix debie. Im gejeteil, eijerie Gemein word durich uns in ganz Europa bekannt.

Rodolphe :

Des isch jo racht un scheen, awer ich kann’s nit genehmiche.

Dimitri :

Awer erlauwe sie Herr Maire. Wann sie welle, déposser ich sofort 5.000 Franke (grift in siner Frack)

Zita :

(lislie) Ewertrieb doch nett, du hesch jo kenn 10 Franke im Sack.

Dimitri :

(lislie) Des weiss doch der net , mir muess imponiere. Numme d’Réclam kann uns rette.

Rodolphe :

Ich kann nix mache, de Gemeinderatt hett bschlosse das mir kenn reisende Truppe in de Gemeind lon spiele. Mir hann s’lestschte Johr e Théatergrupp do gett, die hann kenn Gschäft gemacht, nochher hann mir se uf Gemeinde Koschte abtransportere muen, schonch warre se Hitt noch do.

Zita :

(zum Dimitri) Do horrich was der vun dir halt.

Dimitri :

(schebt Zita uf d’Zit) Des kommt bi uns gar nett in fröj. Mir sin doch kenn Amateur.

Rodolphe :

Des kann schon sin, awer as kommt nit in Fröj.

Dimitri :

Kenne sie kenn usnamm mache ?

Rodolphe :

Nein, des kann ich nett.

Zita :

So, hesch jetz mit dinere Réclame.

Dimitri :

(lislie ze Zita) Jetz kommsch du drann, des ich de letscht Trumpf, wie mir noch hann ! Dann also nett ! Au revoir Herr Maire (Allie zwei e Révérence un ab)

Rodolphe :

Ja, ja, un komme guet widersch.


Scène 6

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Rodolphe, Zita Zita :

(kommt wieder errin)

Rodolphe :

Hann ihr ebs vergasse ?

Zita :

Liewer Herr Maire

Rodolphe :

Was welle ihr dann noch ?

Zita :

Liewer Herr Maire, derf ich ihne e Freibillet gann fer Morje unserie Vorstellunge lueje in Melhuse (gibt e Billet)

Rodolphe :

Merci vielmols, s’hett awer kenn Zwack, ich hab Morje kenn Zitt.

Zita :

(schelmisch) Awer fer mich hann sie doch e bissel Zitt ?

Rodolphe :

Ja, spiele sie au mett ?

Zita :

Natirlig, minnie Nummer isch doch de Drohtsel’Akt.

Rodolphe :

Drohtsel’Akt ?

Zita :

Ja, ja Akt.

Rodolphe :

Des muess eigentlich ganz intéressant sin.

Zita :

Un ob ?………Also gall sie komme, bitte, bitte, ja ? (zutreulich) Un dann, minner liewer Herr Maire, wann ihr unserie, minnie Leischtungen gsahn hann, dann warre sie er harte Harz erweiche ,un uns die Genehmigung gahn fer in ihre Gemein ze spiele.

Rodolphe :

Macht die e schmus ! Wo spiele ihr dann eigentlich ?

Zita :

E kleini Stund von do, in Melhuse. Mittem Zug e kleini Stund. Anfang am 20h, fertig am 23h.

Rodolphe :

(Luejt uf e Farplan) Do kann’ i jo gar nemmie Heim fahre.

Zita :

Was, isch des e so schlimm ?

Rodolphe :

Des grad nett.

Zita :

Sie kenne jo bie mir…………….

Rodolphe :

(schnell, freudig) Ja natirlig ?

Zita :

Pardon ! bie mir im salwe Hôtel Ewernachte.

Rodolphe :

(fer sich) Prima, prima, des war ebs, des war e ganz genesbarie Abwechslung.

Zita :

(tanzelt) Na, welle ehr, sie, sie kläner……… ?

Rodolphe :

Herrgott noch emol, isch des e natter Kaffer. Wann ich an minnie Alt dank, vergeht mir de ganz appetit.


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Zita :

Also, sie komme bstimmt, galle ? (stricht’ne e bissel)

Rodolphe :

Natirlich, schon weije dem Akt……. Dem Drohtsel’Akt.

Zita :

Mir freije uns ewer die Ehr, un warre uns meij gahn.

Rodolphe :

Do kann ich nett wederstehn, ich komm. Awer ich well e scheener Platz vorne dran as i racht viel seh.

Zita :

Word gemacht, ganz vorne.

Rodolphe :

Un nochhar trinke mir e Flaschel Win.

Zita :

Oder zwei.

Rodolphe :

(datschelt Zita) Wann numme Hitt schon Morje war.

Zita :

Langsamm, langsamm. Kann ich druf zelle, das mir d’genehmigung bekomme do ze spiele ?

Rodolphe :

Word gemacht.

Zita :

Ich hab’s jo gewisst !

Rodolphe :

Was ?

Zita :

Das e so « liewer » Mann wie sie kenn hartes Harz kann hann.

Rodolphe :

Natirlig nett, Harzele.

Zita :

Uf wederlauje.

Rodolphe :

Ein moment.

Zita :

Was soll noch sin ?

Rodolphe :

(geht ze de links Ter) Maidel komm emol har, wie heisch dann du ?

Zita :

Annie - Zita isch minner Kenschtler Namme.

Rodolphe :

Wo wohnscht dann du ?

Zita :

In « Hôtel Himmelreich » Zimmer 69. Ich bin numme Owes ze spreche.

Rodolphe :

Des isch jo grad des intéressante !

Zita :

Du, du !

Rodolphe :

Gall, no trinke mir Morje e Flachel Win mitander ?

Zita :

Oder zwei.

Rodolphe :

Soviel wie du wett.


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Zita :

Wann bekomm ich die Genehmigung ?

Rodolphe :

Morje………un wann……….bekumm ich…………sie ?

Zita :

Morje………..uf wederlueje ! (wirft e Schmutz zu, dann ab)

Rodolphe :

(ribt sich d’Händ) Herrgott noch emol, des klabt, (singt) Jetz trink mir noch e Flaschel Win (tanzelt dezu) Scène 7 Rodolphe, Mathilde

Mathilde :

(kommt errin ohne as de Rodolphe s’merickt) (luej zu. Kleini Pause) Jetz springt der errum wie e narrischer Geisbock. Was isch dann ?

Rodolphe :

(verschreckt) Ha ! ! Will, will mer Krahneauje so Weh mache.

Mathilde :

So , Un de no muesch errum hupse un singsch vor luter Schmerze ? (schmeck) Wer isch dann do gsin ? do schtink’s noch Parfum.

Rodolphe :

Einie wo e Zimmer suecht fer Férie ze mache.

Mathilde :

Die mues awer natt un frendlich sin gsin ?

Rodolphe :

Warrum ?

Mathilde :

Wie du so rumspringsch wie e junger Hirsch.

Rodolphe :

Ich weiss nett, was du weder meinsch.

Mathilde :

Du worsch mir doch nett Wiss welle mache das dir Krahneauje so Weh mache. Ich mecht bloss wisse was dich so freit.

Rodolphe :

Du nett, do kannsch versichert sin.

Mathilde :

Ja mir Fraue hann e besundere finer Instinkt.

Rodolphe :

Los mich doch in Rueh mit dim Instinkt.

Mathilde :

Los dich numme nett verwitsche, schonsch hesch nix ze lache.

Rodolphe :

Mit dir haw ich noch nie nix ze lache kett. Un deno du reddsch as wann mir Mannsbilder nix andersch’s ze duen hatte, as de Wiwer noch ze ranne.

Mathilde :

Von eich isch einer wie de ander. (links ab)

Rodolphe :

Jetz luej einer Mensch des Luder an. Die hett’s direckt in de Nas. Min liewer , do heisst’s vorsichtig sin.


Scène 8

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Rodolophe, Amédé, Mathilde Amédé :

(kommt von hinte links) Salut Herr Maire,isch hab als uf dich gewart.

Rodolphe :

Salut Amédé, was pressert dann bie dir eso ?

Amédé :

Do bass emol uf, du muesch mir e Alibi noch wiese.

Rodolphe :

Ich in dir e Alibi , Warrum dann ?

Amédé :

Minni Alt isch mir de hinter komme.

Rodolphe :

Hinter was ?

Amédé :

Hinter gewisse Sache.

Rodolphe :

Oje.

Amédé :

Herrgott noch emol isch dess saujdum gange.

Rodolphe :

Was dann ?

Amédé :

Also pass uf : du saujch einfach ich bin Gescht bie dir gsin, oder noch besser, mir sin Geschter mittnand furt gsin. Liej einfach ebs zamme, mir werre uns nochher schon errus redde.

Rodolphe :

Min Lewer, do kenne mir in e schoen’s Gschlamassel komme.

Amédé :

Also hoer zu. Gescht Owe sin in de Postwirschaft e paar Maidle gsin, ich bin zu ne gsasse. Deno hann mir Win getruncke un hann gsunge, un hopla setz uf einmol einie von denne mir uf de Ghere, ich datschel e bissel, natirlig, un so widdersch un so widdersch. Am 6 Hit Morje wirft mich minnie Alt ussem Bett, die hett schon alles gewisst. Oje, oje ! Also du weisch jetzt bscheidt, was du ze mache hesch « im Fall eines Falles ».

Rodolphe :

Isch des alles ?

Amédé :

Ja, viellicht kann ich dir auj emol behelflich sin, in erre ähnliche Sach ;

Rodolphe :

Nein, min Liewer, des glaub ich nett.

Amédé :

Des weiss mir nett, so ebs kommt efter’s ewer Nacht ! Un e Heilicher bisch du jo au kenner.

Rodolphe :

Hoer mir uf mit denne Wiewer.

Amédé :

Oh, pfui Deifel, mir kreijt nie genue.

Mathilde :

(von links) Du Alter ; ah, guete Morje Amédé !

Amédé :

Guete Morje Madame Mathilde.

Mathilde :

Du, de Maire von Ranspach hett grad angeruefe. Du solsch Morje zum komme waije de Holtzversteijung im Staatsforscht.


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Rodolphe :

S’ isch schon racht.

Mathilde :

Als, no sauj isch’s ihm du kommsch Morje. (ab)

Rodolphe :

Herrgott, isch des bleed, grad Morje haw ich schon ebs vor kett.

Amédé :

Hesch du am end e kleiner Zittesprung vor ?

Rodolphe :

Wie kommsch jetz du uf die Idée ?

Amédé :

(zuckt mit de Achsel) Ich mein numme so.

Rodolphe :

Du muesch mich doch nett mit dir vergliche welle, du hesch doch genue Drack an stacke.

Amédé :

Wann des so vischtigie Sach isch, als Gemeinderats Mann kann ich desch jo vertrate, wann du mir d’Vollmacht gibsch.

Rodolphe :

Du datsch mir e grosse Gfalle mache, weisch ich muess Morje zum……zum……..

Amédé :

Redd Nix, ich glaub dir’s jo doch nett.

Rodolphe :

Nein, nein du kannsch’ s schon glauwe.

Amédé :

Guet ich glaub dir’s. Awer verzähle bruch mir nix.

Rodolphe :

Un zu unsere Wiwer sauje mir, mir fahre mittnand uf Ranspach.

Amédé :

(lachend) Ja, ja des mache mir so.

Scène 9 Rodolphe, Amédé, Julie Julie :

(Anfang vierzig, komisch, wie e Gendarm) (von hinte links)

Amédé :

Oje, minnie Alt (geht zerruck)

Rodolphe :

Bonjour Julie, suesch dinner Mann ?

Julie :

(spettig) Warrum, isch der auj do ?

Rodolphe :

Natirlig, do setz ar jo.

Julie :

Geluge, denne seh ich gar nett.

Rodolphe :

Was wett dann eigentlich ?

Julie :

Will mir jetz grad eso allein sinn

Rodolphe :

So ganz allein sin mir nett, diner Alt esch auj do.

Julie :

Der existert fer mich nemme, bass jetzt uf, ich will mich scheide lonn.

Rodolphe :

Des dät ich net mache, scheide des macht Weh.


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Julie :

Loss jetzt die dumme Wetz, mir isch’s nett um’s lache.

Rodolphe :

Ja warrum dann ? Ehr lawe doch in de schoenscht Harmonie.

Julie :

Harmonie ? Dass ich nett lach (lacht) Harmonie.

Rodolphe :

Dann bisch bie mir an de falsch Adress. Fer ze scheide muesch du zum e Advocat gehn

Julie :

Guet, no geh ich zum Advocat, awer gscheide wurd.

Rodolphe :

Ja pressiert’s dann eso ?

Julie :

Glaubsch dann du ich mach noch lang so widdersch, ich soll zue lueje wie ar mit de andere Wiwer s’Gald verpputz, un ich soll dracket Arweitt mache, un wur noch usgelacht, des glaubsch jo salwer nett. Awer dem Lueder riss ich d’Auje ussem Kopf (geht uf de Maire los) dass sie sich nemmi sahn kann lonn.

Rodolphe :

He, luej dir d’Litt e bessel genauer an ,ich bin die nett. Un wann du e bessel Wenjer brelle datsch, kennt mir dich auj verstehn.

Julie :

(Hilt) S’isch auj wor, was datsch du sauje wann fremdi Litt verzehle. Ich setz ganz ahnungslos d’Heim, do kommt Michel’s Philomène un saujt mir das minner Alt in de Postwirschaft, un hett e Maidel uffen Gehre, un duet se…………

Rodolphe :

(falt in) So intimie Sache gahn mich nix an.

Julie :

(brellt) Un duet se errum drucke, ja, nundebuckel noch emol fert sich e verhirotener Mann eso uff ?

Rodolphe :

Un des alles hett d’Philomène verzehlt ?

Julie :

Natirlich, sie hett’s ganz ditlich durrich s’Fenster gsahn, wie se Beer gholt hett ;

Rodolphe :

Ja, ja, d’Philomène, des isch jo d’reinscht ,Karfridiratch so blett ze babble. Ich gibt dir jetz e gueter Rot.

Julie :

Ich pfiff uf dinner guete Rot, do haw ich nix devon.

Rodolphe :

Jetz saujsch de Philomène sie soll sich e neiji Brell kauffe, das se besser seht.

Julie :

Wieso ?

Rodolphe :

Will dinner Alt un ich mittem letschte Zug um 10 Heim gfahre sin.

Julie :

Nein min Liewer, des friss ich nett uf s’erschte mol.

Rodolphe :

Warrum ? Was gibt’s do ze zwifle ?

Julie :

De Wirth von de Post hett ne auj gsahn.

Rodolphe :

Ja, natirlich, wie mir von de Bahn komme sin, hann mir Noch e Beer in de Post getruncke. As isch kenn Mensch meh in de Wirtschafft gsin wie de Ding…….de………..de……..


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Julie :

Wie de Muller und de Frantz Sepp.

Rodolphe :

Ganz rechtig, di zwei sin noch drinne gsin. Du kannsch se jo fröje wann mir’s nett glauwe wett.

Julie :

Nein denne zwei Hallunge glaub ich auj nix. Die hann salwer Drack am Stacke.

Rodolphe :

Uf jedefalls schicksch mir d’Philomène das ich dem kurzsechtige Schandarm emol d’Männung sauj. Dann mit eso gebabbels kann mir s’groeschte Unheil anrichte.

Julie :

Dis war schon ball passiert, die kommt mir nemm in’s Huss, di bled Kueh. Mich so ufzereje.

Rodolphe :

Weije nix un weder nix.

Julie :

Vielmols merci Herr Maire, fir d’Ufklärung. (zum Amédé) Was isch, gehsch mit Amédé ?

Amédé :

Nein, nein, du bisch mir noch ze viel ufgereijt.

Julie :

Des hett mir devon, ich sauj’s emmer, e Frau isch e s’Klaw ! (ab hinte links)

Scène 10 Rodolphe, Amédé Beidi :

(lache)

Rodolphe :

Na, wie haw ich’s gemacht ?

Amédé :

Prima

Rodolphe :

Wann se numme nett widdersch fröjt.

Amédé :

Ich bin jetz lieb un natt mittere, no komm se gar nett uf die Idée. Also vielmols merci, un fer des, fahr ich Morje uf Ranspach, un du kannsch dinnie andere Sache erlediche. (lacht) Morje hol ich die Vollmacht. (ab hinte links)

Rodolphe :

Des geht jo wie gschmiert, minnie Alt glaub ich bin in Ranspach, un in derre Zitt bin ich in………… (tanzelt, links ab)

Scène 11 Sabine, Alex Sabine :

(Alex von hinte links) So komme numme errin. Was welle ehr dann ?

Alex :

Wann’s belebt, isch de Herr Engel nett do ?

Sabine :

De Jung oder de Alt ? mir hann namlich zwei.

Alex :

De jung natirlig.

Sabine :

Der isch furt bim schwimme.


15

Alex :

Schad, kommt ar ball wedder ?

Sabine :

Des weiss ich nett. Isch’s ebs wischtiges was sie em ze sauje hann ?

Alex :

Eigentlich nett, des heisst eigentlich schon ;

Sabine :

Des versteh ich nett. Ehr sin worschin’s siner Kamerad de Alex ?

Alex :

Ja der bin ich …………….. un in glicher Zitt………… de Brueder

Sabine :

Was fer e Brueder ?

Alex :

De Vereinsbrueder.

Sabine

Ich hab’s mir doch glich gedankt.

Alex :

Wieso ?

Sabine

Sie hann eso Sport Figur. (lacht)

Alex :

Es geht.

Sabine :

Welle ihr nett e bessel zetze ?

Alex :

Merci vielmols. (setz sich) Ich hatt mich gern mittem Rolf unterhalte.

Sabine :

Sie kenne sich auj mett mir unterhalte, awer numme wann sie’s garn duehn.

Alex :

Eigentlich noch liewer

Sabine :

Dis isch natt von ihne. Also sie sin e Sportmann ?

Alex :

Ja, des bin ich.

Sabine :

(frindlich) Was sin sie ? Boxer, Schwimmer, Laufer ?

Alex :

Ich bin Segelflieger.

Sabine :

Was ? Segelflieger. Oh des muess scheen sin, wann mir so in de Luft errumflieje kann. Ich war fer min Lawe garn e Sportlehrer worre, awer bie uns im Kaff, bie uns im Dorf gibts jo nix. Hann ihr eijere Fliejer bie eich ?

Alex :

Nein, der steht uffem Flugplatz in Metz.

Sabine :

Ah, sin ihr auj e Lothringer ?

Alex :

Nein, nein, isch bin e geborener Elsasser, awer minnie Eltere hann e grosse’s Gschäft in Metz

Sabine :

Minnem Brueder sinnie Fiancée isch auj von Metz, un weije dem lost se minner Babe net hirote.

Alex :

(lacht) Des isch guet.


16

Sabine :

Nein, des isch nett guet ! Des isch schlacht vom Babbe. Bie de Lieb gibts kenn Klasse unterschied. Un wenn ich emol einer gern hab, wurd ghirote, égal wo ar har kommt.

Alex :

Sie sin awer e energisch’s Maidel !

Sabine :

Bin ich auj, des haw ich von de Mamme.

Alex :

(lacht) So, so ! Wie heisse sie dann eigentlich ?

Sabine :

Sabine

Alex :

Also Sabine. Was date sie sauje wenn ich sie mitnehme dät ?

Sabine :

Mittem Segelflieger ?

Alex :

Auj des. Ich mein wenn ich sie emol mitnehme dät uf Metz ?

Sabine :

Gar nix, awer e Schmutz date ehr kreje, natirlich in aller Ehr !

Alex :

Har demit ! Sabine, du kommsch mit uf Metz. Nit waje mir !...Sabine kannsch du s’Mull halte ?

Sabine :

Ja, ja

Alex :

Also Sabine, bass guet uf. Du kommsch mit uf Metz, erschten’s wie du e liebs Maidel bisch, zweitens will ich mich……….. des redde mir speter, un hauptsachlich will ich nemlich de Brueder von de Frauj von dim Brueder bin.

Sabine :

Jesses Maria ! Sie sin dann miner Schwaujer ? Ja isch minner Brueder ghirote ? Wie mich des freijt. Ja, ja ich fahr mit uf Metz, wann fahre mir dann ?

Alex :

Un was esch jetz mit dem versprochene Schmutz ?

Sabine :

(zeit ihm Stirn) Awer numme do her, un nett widdersch

Alex :

(Gibt e Schmutz uf d’Stirn un uf de Backe) Entschuldiche isch bin e bessel usgerutsch.

Sabine :

Des isch frasch von eich.

Alex :

Awer schoen oder nett ? Jetz muess ich gehn, ich will sahn ob ich de Rolf treff. Ich komm weder Sabine. Un vor alle Dinge s’Mull Halte. Es soll e grosses Geheimnis bliewe. (lacht,ab.)

Sabine :

Oh, isch des schoen gsin. Ich weiss gar nett wie mir’s isch.

Scène 12 Sabine, Rodolphe Rodolphe :

(Kommt danzelt zerruck)

Sabine :

Ja, Babbe was machsch dann du do ?

Rodolphe :

Was mach isch dann, nix.


17

Sabine :

Du huppsch do errum wie e junger von 20 Johr.

Rodolphe :

Des isch racht, des kann ich bruche.

Sabine :

Was ?

Rodolphe :

Nix, ich mein, des freit mich, das’s mir jetz besser geht mit minnere Gischt. Ich soll viel Freinbunge mache hett de Dokter gsaut. (markiert Freinbunge)

Sabine :

Des haw ich gar nett gewesst, das de Gischt hesch.

Rodolphe :

Es word noch meh gahn wie du nett weisch. Un jetz loss mich allein mit minne Gedanke, ich muess schaffe.

Sabine :

Isch d’Mamme noch so schlacht ufgeleijt ?

Rodolphe :

Dinni Mamme isch emmer schlacht ufgeleijt.

Sabine :

Derno geh ich’ere ussem Waij (singt :Ich tanze mit dir in de Himmel hinein) (Ab,rechts)

Rodolphe :

Zimmer 69, glaub ich hett se gsaut, numme am Owes ze sprache (rib sich d’Hand) Do bin ich schon do !

Sabine :

(steckt de Kopf errin) Du………………Babbe………………..

Rodolphe :

Was isch los ?

Sabine :

Du Babbe rot emol was ich hab ?

Rodolphe :

Ich hab ken Zitt fer d’ Rätsch ze spiele.

Sabine :

(zeit e Photo) Do luej emol her (gibt’m s’Photo)

Rodolphe :

(betracht’s un schmurzeld) Wer isch dann des ?

Sabine :

Rot emol.

Rodolphe :

Kumm, halt mir mit dam Rote. Entweder sausch’s oder sausch’s nett ;

Sabine :

Gfallt sie dir ?

Rodolphe :

Un ob

Sabine :

Die kannsch du hann.

Rodolphe :

S’Photo ?

Sabine :

Nein sie selwer.

Rodolphe :

Red doch kenn so daubheite do har

Sabine :

Des isch kenn Daubheit, sonder im Rolf sinnie Frau.


18

Rodolphe :

Was die Lothringere ?

Sabine :

Des isch kenn Lothringere.

Rodolphe :

Un ich sauj dir des isch doch einie.

Sabine :

(luejts’Photo) Des glauwie nett, des sieht mir doch schon am Mull. Fer e Lothringere hett se doch e zu klein’s Mull.

Rodolphe :

Wo hesch dann des Photo har ?

Sabine :

Im Rolf isch’s ussem Portefeuille keijt, no haw ich ne gfraujt. Un das du ihne nett hirote losch, des hett er mir auj gsaut.

Rodolphe :

Do hett er dich nett angelöje.

Sabine :

Babbe loss ne doch hirote, so e schoeni Schweijerdochter kreijsch du in dim ganze Lawe kenni me.

Rodolphe :

Usgschlosse, die kommt mir nett in minnie Famelie.

Sabine :

Du Dickschädel ! (ab)

Rodolphe :

Die hett e Ton zue ihrem Babbe, des muess ich schon sauje. (schribt widdersch)

Sabine :

(kommt zerruck) Du Babbe

Rodolphe :

Jetz loss mich doch emol in Ruej.

Sabine :

Die kannsch glich hann, ich sauj dir blos das de Rolf gsaut hett, das er in dem Punkt kenn Wort me mit dir redd. Un wann dir’s bis Morje nett ewerleijt hesch, hirot er doch, un pfifft uf d’Erbschaft, kapersch des ?

Rodolphe :

Du un de Rolf, eich due isch………………..

Sabine :

Numme kenn Verspreschunge die du nett halte kannsch. Ich halt zum Rolf. Salut (ab)

Rodolphe :

Hesch schon emol e so ebs gsahn ? Wie des ewer mich hargfalle isch. Awer mir bringe ehr allie mitanander nett um. (schribt) So jetz isch die Vollmacht fer de Amédé fertig, noch unterschriwe de « Herr Maire Rodolphe Engel ». So.

Sabine :

(kommt errin) Du Babbe,

Rodolphe :

Jetz loss mich emol in Ruej mit dim Saudumme « Babbe » sonscht fangsch einie.

Sabine :

Ich will dir numme sauje, das de Rolf gsaut hett, wenn du ihne nett hirote losch, geht er, un kommt ewerhaupt nemmie Heim.

Rodolphe :

Dann saujsch im Rolf, wann er mir eso kommt, dann kann er mache was er will.

Sabine :

Un ich geh auj mit. Dann bisch uns allie zwei los, un komme duen mir nemmie. Hoechtens in de Férie un dann gehn mir in e ander Hôtel ! (ab)

Rodolphe :

(hett usgholt fer ze schlauje) Jetz isch awer genue.


Sabine :

19 (kommt zerruck) Wann d’Mamme e Lothringere war gsin, hatsch se doch ghirote, will d’Lieb kenn Granze kennt. (ab)

Rodolphe :

So ebs frasch’s muess uf de Walt existere. Awer des sin d’Folje von de Erziehung.

Scène 13 Rodolphe, Mathilde Mathilde :

(von links) Was sin die Folje von de Erziehung ?

Rodolphe :

Hatsch jetz emol dinnie Dochter ghert, so ebs frach’s, die hett mir s’Mull an kangt.

Mathilde :

Weije was ?

Rodolphe :

Ufgereijt hett sie sich, will ich de Rolf nett hirote loss.

Mathilde :

Na ja, es sin halt Gschwister, die halte immer zamme.

Rodolphe :

Die kenne zamme halte wie sie welle, die Gschicht isch fer mich erledig, uss, fertig.

Mathilde :

Du, mach dich nett so wechdig, die Gschicht mit’em Rolf word so geregelt wie ich’s am beschte halt, un dass jeds zefriede isch. Un der wo ewe nett zefriede isch, der soll’s grad bliewe lonn. Verstande ?

Rodolphe :

Du hesch’s so ditlich gsaut, das es gar kenn Misverstandnis kann gahn. Awer weije dem geht’s doch noch minem Wille.

Mathilde :

Des warre mir schon sahn ! Was ziesch du Morje fer e Kleid an ?

Rodolphe :

Minn schoenschte. Un das Morje alles in Ordnung isch, des sau ich dir. Un du richtsch mir auj warm Wasser, das ich mir d’Fuess wasch.

Mathilde :

Du hesch se jo erscht vor 4 Daa gewasche. (fer sich) Was hett dann der vor, das der sich e so prober macht ?

Rodolphe :

Warrum ? Soll ich mich viellicht nemmi wasche ? (fer sich) Mir dat meine die schmeckt ebs.

Mathilde :

Wann fahrsch dann Morje ?

Rodolphe :

Morje Mittaa ! Un das alles gericht isch, das ich nett weder im ganze Huss sueche muess.

Mathilde :

As word gericht sin wie emmer, du bruch grad in d’Hose schlupfe, wann dir des nett soviel Arweitt isch ! (ab)

Rodolphe :

Drissig Johr haw ich’s bie darre usghalte, ohne langie Zitt ze hann. Awer nie isch mir die Zitt so lang worre als von Hitt uf Morje.


Scène 14

20

Rodolhe, Rolf, Facteur Rolf :

(von links) Du Babbe, isch kenn Brief komme fer mich ?

Rodolphe :

Nein

Rolf :

Wann bis Morje kenn Brief fer mich kommt, fahr ich Ewermorje furt.

Rodolphe :

So, fahrsch uf Metz ?

Rolf :

Ja

Rodolphe :

Hesch Angscht sie geht dir newes nuss ?

Rolf :

Nein, di Angscht bruech ich nett hann.

Rodolphe :

Hesch du e Vertrauje, des hatt ich nett.

Rolf :

Du reddsch woll us erfahrung. (ab,rechts)

Rodolphe :

(bafft) Was hann dann allie Hitt ? Ich glaub die sahn mir’s allie an, dass ich e Sittesprung vor hab ? Jetz wur ich schon ganz nervoes. Ich muess jetz de Fahrplan studiere, wann e Zug fahrt(luejt de Fahrplan un last) Melhuse am 12h47, Ranspach am 12h32, des geht jo wie am Schnerel. De Amédé un ich fahre mitanander furt, folje desse esch e Control von unsere Frauje usgschlosse. (lacht un pfifft)

Facteur :

(von links) Guete Morje Herr Maire.

Rodolphe :

Hesch Post fer mich ?

Facteur :

Natirlig, zwei Brief, e normaler un e spezialer.

Rodolphe :

Was heisst des ? e normaler un e zpezialer ?

Facteur :

Will einer noch Maigleckle schmeckt, usserdem isch’s noch e expressbrief von Melhuse.

Rodolphe :

Was von Melhuse ? Gib schnell har.

Facteur :

Numme langsam, alles mit de Ruej. Des isch de normal Brief (schmeckt am Brief) un des isch de expressbrief.

Rodolphe :

(Risst em de Brief us de Hand) Merci !

Facteur :

Expressbrief steht drowe, kannsch dir denke wie ich gerennt bin ! (hebtd’Hand anne fer Trinckgeld)

Rodolphe :

Bekommsch emol e Trinkgald wann ich Zitt hab.

Facteur :

Merci vielmols, s’nachste mol kann ich auj langsammer renne. (ab,links)


21

Rodolphe :

(Schmeckt am Brief) Wo isch dann der har ? (luejt de Adsender) Hôtel Himmelreich Melhuse Zimmer 69 (macht de Brief uf) « Mon chérie, viens sans faute demain, mille baisers, je t’attends avec impatience, encore une fois mille baisers, ta chérie adorée. » Kumm isch se furt, schon hawie e Brief dass se uf mich ward, ich kumm, ich kumm. (macht de ander Brief uf) « Suite à votre courrier du 22 courant, je vous informe ….. » interesser mich gar nett. (leijt de Brief neves) Wie de Facteur gsaut hett, a ganz normaler Brief, awer de ander (schmeckt noch emol dran) der isch 1A (er verwachselt d’Brief)

Mathilde :

(kommt von links) Was isch dann des fer e Parfum ?

Rodolphe :

Jesses minnie Alt (scmeckt noch emol) Der muess verschwinde.

Mathilde :

Wass schmeckt dann do noch Maigleckle ?

Rodolphe :

Ich schmeckt nix, ich hab de Schnuppe.

Mathilde :

Leij mich nett an, ich hab gsahn as de Facteur dir e Brief gahn hett. Wo isch der Brief ?

Rodolphe :

Un wo har weisch du das dar Brief fer mich isch gsin ?

Mathilde :

Minner klein Finger saujt mir des.

Rodolphe :

Ah dinner klein Finger ? Do isch der Brief, ar isch vom Burreverband weijere Versammlung. Do isch ar, kannsch dinni Wunderfitzig Nas ninn stecke. (gibt de Brief)

Mathilde :

Wann isch dann di Versammlung ?

Rodolphe :

Du hesch jo de Brief, du kannsch’s jo lasse.

Mathilde :

(macht de Brief uf un last)

Rodolphe :

Un, was isch jetzt ?

Mathilde :

Du ganz gemeiner Karrel, un der schamt sich nett emol, mir danne Brief ze gahn.

Rodolphe :

He numme langsamm, e bessel Haltung.

Mathilde :

Hett mir schon emol so ebs gsahn ? Gibt mir danne Brief, un was steht drinne ?

Rodolphe :

(fer sich) mich fangsch nett ! (lutt) Was steht dann drinne ?

Mathilde :

Des fraujt der noch ! Wann ich grad e Hewel hatt, dadt ich dir einie uff dinner Schadel hauje dass dadsch meine die 12 Apostel sin Reiwer gsin. (Last lutt) « Mon chérie, viens sans faute demain, mille baisers, je t’attends avec impatience, encore une fois mille baisers, ta chérie adorée. »

Rodolphe :

Jesses Maria !

Mathilde :

Hesch jetz ghert was im dem Brief steht ? Jetz geht mir e Licht uf. Drum witt du dir Morje d’Fuess wasche, as du in dinnere Chérie besser gfalsch.

Rodolhe :

Do, do stimmt ebs nett.


22

Mathilde :

Ganz richtig do stimmt ebs nett.

Rodolphe :

(fer sich) Ich Rindsvieh, ich hab d’Brief verwachselt.

Mathilde :

(rib sich d’Auje ab) De Herr Maire, d’Hauptpersonn vom Dorf, hett e Verhaltnis mett’em so lichte Maidel, un ar will in alle e Moralprédie halte.

Rodolphe :

Halt, die Gschicht isch eso………..

Mathilde :

Du haltsch’s Mull, jetz un in Ewigkeit.

Rodolphe :

Amen

Mathilde :

Jawohl…..Amen, die Gschicht do bring isch d’Vorheit errus, un dann waijt e andere Wind « Herr Maire » (hilt un brelt) Am liebschte geh ich glich in’s Wasser.

Rodolphe :

Jo, as d’Fisch verschrecke. Des war dinner Tod , du kannsch jo net schwimme.

Mathilde :

Du hesch’s notwendig noch Witz ze mache. Von Hitt ab sin mir gschiedenie Litt, hesch’s verstande ? Ob’s verstande hesch haw ich dich gfrojt ?

Rodolphe :

(kleinlutt) Ja

Mathilde :

Un de Racht warre mir schon sahn. Dann ihr Manner hann Kraft im Hirn, un s’Hirn in de Fuess. (ab)

Rodolphe :

Wann die so widdersch macht, bin ich bis Morje gschtorwe, oder ich lab nemmie !

RIDEAU


23

ACTE 2 Scène 1 Rodolphe, Mathilde, Rolf, Sabine Rolf :

(packt d’Sportstasch)

Mathilde :

Was falt dann dir in, Bue ? Jetz bisch grad e paar Dau do, un schon witt weder furt.

Rolf :

Es isch wohr ! Ich will mir minni Ferié doch net verhunze, un alle Dau mittem Babbe Krach hann.

Mathilde :

Jetz haw ich mich eso gfraijt dass du komme bisch.

Rolf :

Ich kann kenni hirote die ich net garn hab, numme fer im Babbe plaisier ze mache.

Sabine :

Des dät ich auj nett mache.

Mathilde :

Jesses Maria, der verdruss. Loss dir Zitt Rolf. Ich zwing de Babbe schon dezue. Ich hab e mittel, un diss helft uf Garantie.

Rodolphe :

(von links) Ah, ah, isch de Herr Sohn schon reisefertig ?

Sabine :

Du siechs jo.

Rodolphe :

Halt du dinner frach Schnawel. (Spettisch) un wie lang durt jetz die Fahrt ?

Rolf :

18 Stunde.

Sabine :

Mittem Schnellzug, weil’s ihm pressiert, gal Rolf ?

Rodolphe :

Welle ihr mich uf de Arm namme ?

Mathilde :

Due dich numme nett so kenschtlig ufreje. Du hesch’s grad notwendig ! (lieslig zum Rodolphe) Du trurig’s Mannsbild.

Rolf :

Ich will dir eb’s sauje Babbe, Minni Frau isch gar kenn Lothringere.

Rodolphe :

Ja, prima. hesch schon weder e anderie ?

Rolf :

Minni Frau isch e Elsassere.

Sabine :

Ja, ihri Eltere hann bloss im Lothringe e grosses Gschäft.

Rodolphe :

Ja woher weisch dann du des ?

Sabine :

Des,………… Des haw ich mir glich gedenkt.

Rodolphe :

Des isch mir Wurscht. Wann e Elsasser in’s Lothringe zieht, isch’s kenn Elsasser me.

Rolf :

(isch fertig mittem packe) So ich bin fertig.

Sabine :

Hesch alles ingepackt Rolf ?


24

Rolf :

Ja

Sabine :

Na, deno pack ich weder us.

Rolf :

Warrum ?

Sabine :

Dann du bliesch do ! (zieht’ne uf d’Zitt, un flustert ihm ins Ohr) De Brueder von Dinere Frau isch do..

Rolf :

Wass ?

Rodolphe :

Was hann dann ihr zwei fer Geheimnisse ?

Sabine :

Ganz grossie. …………….Komm Rolf (beide links ab) Scène 2 Rodolphe, Mathilde

Mathilde :

Rodolphe, ich sauj dir’s.

Rodolphe :

Was ?

Mathilde :

Meh sauj ich dir nett. Zwing mich nett uf usserschte, sonsch sauj ich’s vom dim Verhaltnis..

Rodolphe :

Komm mir nett mit dere Gschicht, des hett gar ken wart, das mer devon red.

Mathilde :

So des hett ken wart das mer drewer red ? Wann du awer so ebs von mir datsch Erfahre ?

Rodolphe :

Des war ganz ebs andersch. Mir Manner sin de Versuechung viel meh usgsetz als Ihr Frauje.

Mathilde :

Des isch a bellichie Usred.

Rodolphe :

Bewiese kannsch mir nix.

Mathilde :

So, ich kann nix bewiese ? (lacht)

Rodolphe :

Un ewerhaupt sin mir gschiedenie Litt, hesch gsaut, un rede devon auj nix meh ! Also los mich in Ruej. (ab recht’s)

Mathilde :

Der gibt nett noch, awer ward nume du Dickschadel, jetz kommt minn letschte Kampfmittel !

Rodolphe :

(kommt zeruck, ganz anschtandig) Hammele, hesch mir schon minni Kleider gerescht ?

Mathilde :

(barsch) Was fer Kleider ?

Rodolphe :

Na ja, die wo ich bruch fer furtfahre.

Mathilde :

(reijt sich uf) Ah so, du witt jo furtfahre ! Des hätt ich jetz ball vergasse. (spettlich) Soll ich dir auj noch s’Wasser fer d’Fuess wasche richte ?

Rodolphe :

Red doch kenn Bledsinn.


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Mathilde :

Ich hab numme gemeind, ich mecht nett hann das du mit ungewaschene Fuess zum e Rendez-vous gehsch !

Rodolphe :

Jetz her emol uf. Ich bin an dere ganz Gschicht…………

Mathilde :

Unschuldig ? Na, minn Liewer des marsch du mir nett Wiss. Un das de uf Ranspach farsch des glauwie auj nett.

Rodolphe :

Dumm’s Gebabbel’s, wo soll ich dann sonsch anne fahre ?

Mathilde :

Du wursch’s schon wisse, viellicht uf Zimmer 69 zue dere Annie, die mit schmarze uf die wart !

Rodolphe :

Jo was nett noch.

Mathilde :

Jedefalls gesch du mir nett furt, des dat dir eso basse. D’Alt d’Heim schoen brav, un du dätsch dich mittere andere amusiere.

Rodolphe :

Natirlich ,an d’ Holtzversteijerung.

Mathilde :

Mir kann nett wisse. Du bliesch mir do un fertig. Du brusch gar nett ze rede !

Rodolphe :

(Verzwifeld) Des derfsch mir nett mache ! Des ward jo e Blamasch das es kenn zweiter meh so gibt. Ich kann doch nett im Maire von Ranspach téléphoniere, un, sawe minni Alt lost mich nett furt.

Mathilde :

Guet ! Du kannsch fahre, awer du losch de Rolf hirote, hesch mich guet verstande ?

Rodolphe :

(fer sich) Jetz derf ich nett glich « Ja » sawe, sonscht schmeckt’se de Bouchon. (Lutt) Nein, Altie, do hesch d’Flient am letze Backe.

Mathilde :

Die Gschicht muess jetz a end namme, ich will kenn Lothringere des weisch jo,un de rascht isch egal.

Rodolphe :

Des isch jo e directie Vergewaltigung !

Mathilde :

Oder soll ich uf Ranspach téléphoniere dass nett kommsch ?

Rodolphe :

Weisch was, des mache mir alles Morje us, wann ich zeruck komm.

Mathilde :

Nix, jetz wurd alles usgemacht. Wann ich e Auj zudruck, kannsch du’s auj mache.

Rodolphe :

Wann numme des ganze Maire Amtel de Teifel holle dät. Also, von mir us dass e Rueh hesch.

Mathilde :

So des hatte mir, jetz kannsch von mir us fahre, ich geh jetz dinni Kleider reschde (ab)

Rodolphe :

(lacht) Noch emol isch’s guet gange, Altie desmol bisch du d’ Amgschmiert ! Herrgott sin doch di Wiewer so bled.


Scène 3 Rodolphe, Alex, Sabine Alex :

(kommt von hinte links) Guete Daa

Rodolphe :

Guete Daa, was soll sin ?

Alex :

Alex Meyer

Rodolphe :

Un dann ?

Alex :

Ich mescht gern mit eijerem Sohn redde.

Rodolphe :

Ich weiss nett ob ar do isch, ein Moment.

Alex :

Sawe ihm grad de Alex von Lothringe isch do.

Rodolphe :

Wass, Lothringe ! Wann ich numme des Wort « Lothringe » nemmi herre dat. (rueft) Rolf

Sabine :

(von links) Was isch Babbe ?

Rodolphe :

Bisch du de Rolf ?

Sabine :

Nein, du siesch’s jo, awer de Rolf wurd alle Aujesblick komme.

Rodolphe :

Do, unterhalt dich mir dem Herr, bis de Rolf kommt. (ab)

Alex :

Des isch awer natt von dir, Sabine, dass du do bisch. Hesch au din Muhl kenne Halte.

Sabine :

Natirlig

Alex :

Sabine

Sabine :

Was isch ?

Alex :

Ich bin zietter Gescht verliebt.

Sabine :

Ich au

Alex :

In dich

Sabine :

(schelmisch, lachend) Ich au

Alex :

Minn Maidel (gibt ere e Schmutz)

Sabine :

Du ! ! !

Alex :

Nett redde, Sabine, (gibt ere noch e Schmutz) Witt du mich hirote ?

Sabine :

Ja, ja,…… froj doch nett, jetz gehn mir allie geje de Babbe.

Alex :

Ganz rechtig, de Rolf, du, un ich

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Sabine :

Ja, bliesch du jetz do ?

Alex :

Leider nett. Ich muess wieder fuhrt.

Sabine :

Wo anne ?

Alex :

A uf Melhuse, mir hann doch dert s’Hôtel reserwiert.

Sabine :

Uf Melhuse ? Un ich blie do ?

Alex :

Kommsch mich bsueche.

Sabine :

Oh, wie garn, schon weje dinnere Schwester, die mecht ich doch so garn kenne lehre. Awer des geht jo nett, d’Mamme lost mich nett fuhrt.

Alex :

Versuech’s doch emol, du findsch schon e usred. Wann uf Melhuse kommsch, dann gehsch zu minnere Schwester « Hôtel Himmelreich Zimmer 69 », Ich saujere bscheid.

Sabine :

Wenn ich numme schon dort war.

Alex :

Es wurd schon gehn.

Sabine :

Hoffentlich.

Alex :

Du (gibt ere e Schmutz)

Scène 4 Alex, Sabine, Rolf, Rodolphe, Mathilde Rodolphe :

(von links) Der Lothringer un min Maidel, ich wurr narrisch (lutt) Entschuldige die Herrschafte..

Sabine :

Jesses de Babbe (schnell rechts ab)

Alex :

Ich………..ich……………ich weiss nett.

Rodolphe :

(lutt) Des isch e Frechheit so ebs. Sie komme einfach erringschneitt, sawe ich Bin de Alex.……

Rolf :

(e tempo hinte links errin) Salut Alex.

Alex :

Na endlich, du weisch s’neijschte ?……..

Rolf :

Weiss schon alles, d’Sabine hett mir’s schon verzehlt. Fahre mir glich ?

Alex :

Nein , Erscht Hitt Midaa. (geht geije de Rodolphe)

Rolf :

(zeit’ne am Arm) Komm glich, un verzehl mir alles. Bis nochher Babbe. (beide Rechts ab)

Rodolphe :

(ganz verbluft) do wurd’s emmer schoener.

Mathilde :

(von links) D’Kleider sin gerecht, un s’Wasser fer Fuess wasche au.


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Rodolphe :

Schon guet, ich hab noch Zitt.

Mathilde :

Du, bass uf, mir isch ebs ufgfalle.

Rodolphe :

Schon weder ?

Mathilde :

(spettisch) Ja, schon weder. Dass ich ganz sicher bin dass du uf Ranspach fahrsch, schicksch du mir sofort wann de ankommsch in Ranspach e Télégramm, dass ich au weiss, dass de sicher ankomme bisch.

Rodolphe :

Ja, Herrgott noch emol, ich steh jo direkt unter Polizeiufsicht.

Mathilde :

Des isch dinie Schuld, ich kann des verlange, un ich verlang’s. Also verstande e Télégramm Rodolphe schonsch steibts. (ab links)

Rodolphe :

Je, ohje, was mach ich jetz ? Des Wibsbild isch direckt e Privatdetektiv, die isch noch im stand un fahrt selwer mit.

Scène 5 Rodolphe, Amédé Amédé :

(hinte links) Salut Rodolphe !

Rodolphe :

Salut Amédé, was witt dann schon weder ?

Amédé :

Hesch’s schon vergasse ? Ich well d’Vollmacht hole.

Rodolphe :

Jesses Maria, (geht an s’Bureau) Do !

Amédé :

Na, also, jetz isch alles in ordnung, minn Gschaft un din Vergneije. Wann fahre mir Dann ?

Rodolphe :

Am beschte fahre mir gar nett.

Amédé :

Ohje, hesch Problemer mit dinere Alt ?

Rodolphe :

Ja ! ! ! ! So ebs ahnlisch’s.

Amédé :

Du alter Sunder, gal, ich hab mir’s doch glich gedankt as du e Rendez-vous hesch.

Rodolphe :

Halt doch s’Muhl, wann’s minnie Alt hert.

Amédé :

Die isch nett do. Viellicht kann ich dir helfe ?

Rodolphe :

Minn Liewer, des isch ganz bled gewann, un die Sach isch schon ingfadelt gsinn.

Amédé :

Was witt, as kommt immer ans Daa’s Liecht.

Rodolphe :

Bass uf. Ich hab Gescht e Maidel kenne gelert.

Amédé :

Wass Gescht erscht ?

Rodolphe :

Natirlig


29

Amédé :

Mach kenn Bledsinn, wie isch dann des meijlich ?

Rodolphe :

Weisch, as isch einie von de Seltanzer Gsellschaft.

Amédé :

Isch des meijlich ?

Rodolphe :

Die welle doch s’Erlaubnis fer bi uns ze spiele.

Amédé :

Du hesch’s ne doch gahn ?

Rodolphe :

Nein, des bruche mir nett.

Amédé :

Du Rindvieh, ja doch bruche mir des.

Rodolphe :

Die Tanzere hett mich gebitt un gebattelt, un hett mir e freij Billet gahn, fer Morje Owe in d’Vorstelung ze komme, wo sie ehre Drohtsel akt macht.

Amédé :

Herrgott noch emol des will ich au sahn.

Rodolphe :

Un wann ich die Genehmischung bring Hitt Owe…… Un dann…………..

Amédé :

Natirlig, du alter Fachmann, in so Sache worsch dir doch die Gelajeheit nett entgehn lonn ! ! !

Rodolphe :

Bis jetz isch alles guet gange. Sie isch kum ungefär 2 Stunde im Hôtel gsin hett se mir schon, e Expressbrief zu komme lonn. Un sie schriebt ich soll jo komme un ihr Zimmer Numéro het’se mir au gann.

Amédé :

Was hett’se dann fer e Numéro ?

Rodolphe :

Jo, so saudumm bin ich doch nett, dass ich dir saa dass se uffen Zimmer n° 69 wohnt.

Amédé :

Wass N° 69 ? Prima N° 69 des isch guet.

Rodolphe :

Halt dochs’Muhl, minni Alt hett awer danne Brief verwitscht.

Amédé :

Oje !

Rodolphe :

Jetzt ewerleij dir doch, sie verlangt das wann ich in Ranspach ankomm, soll ich e Télégramm schecke dass ich guet ankomme bin. Ich kann doch nett von Melhuse e………..

Amédé :

Nein du nett, awer ich……..

Rodolphe :

Was du ?

Amédé :

Wann ich in Ranspach ankommn, no scheck ich e Télégramm.

Rodolphe :

Ja…………. An des haw ich gar nett gedankt. Awer wann sieD’ Schrift kannt ?

Amédé :

Herrgott noch emol, bisch du e Rindvieh, des wurd doch télégraphiert.

Rodolphe :

Du hesch racht, do hatt ich jetz nett drann gedankt vor lutter Ufreijung.

Amédé :

Du, bass uf, wann fahre mir dann ?


30

Rodolphe :

(luejt uf de Farplan) Ganz intéressant, minner Zug fahrt drei Minutes später as dinner. Du kommsch am 3h21 uf Ranspach, gibsch um 4h00 s’Télégramm uf, des bekommt minni Alt am halb funf. Un in derre Zitt bin ich schon lang in Melhuse.

Amédé :

Un uf die Art hesch du bie dinere Alt des verlorene Vertrauje weder gfunde. (beidi lache)

Rodolphe :

Des freit mich.

Amédé :

Des dät mich au freije, wann eso schoens’s Bibbel uf mich dät warde.

Rodolphe :

Du bruch’s nett umesonscht mache, amesiert dich guet, un was de ussgibsch bekommsch von mir bezahlt.

Amédé :

Des isch doch ganz normal. Wann treffe mir uns dann ?

Rodolphe :

Bass uf, mir traffe uns am zwelfe am Bahnhof. Bisch awer in de Zitt gall, un kenn halb Stund ze spoot wie emmer.

Amédé :

Guet alles in Ordnung, un mach as alles klapt, un mach nett de wilde Mann bie derre Seltänzere.(ab)

Rodolphe :

So, des Hindernis war au ewersprunge. So Altie desmol nutz dinni ganz Diplomatie nix ! (ab)

Scène 6 Mathilde, Rolf, Alex, Sabine Mathilde :

(mittem Rolf un Alex von links)(zum Alex) De Rolf hett uns schon viel von ihne verzählt. So un jetz will ich ebs ze asse rechte, gall.

Alex :

Des isch nett notwendig.

Rolf :

Natirlig isch’s notwendig.

Mathilde :

Ganz richtig, jetz wurd do gebliewe un gasse. (zum Rolf) Un as dir besser schmeckt, Rolf, kann ich dir saawe das de Babbe schon halwer d’accord isch mit dinere Hochzitt.

Rolf :

Wirklig ? Es wurd als besser.

Mathilde :

Wann du wett kannsch dinni Frau bringe.

Alex :

Die hann mir glich, inere Stund isch se do.

Mathilde :

Bes von Metz ?

Rolf :

Nein, inere Stund isch se reise fertig.

Alex :

Natirlig, natirlig

Rolf :

Des hett noch Zitt. Mir warte bis de Babbe sin « Ja » Wort gan hett, un dann bring isch die gross Ewerraschung ins Huss.


31

Mathilde :

Wie du meinsch Rolf, komme glich zum asse (ab)

Rolf :

Due dich e bessel beherrsche, du hätsch uns fascht verrote !

Alex :

Ja, schon guet !

Rolf :

Es soll niemand erfahre, dass ich ghirote bin. Des isch die gross Ewerraschung.

Sabine :

(von rechts) Du, Rolf, du solsch glich zu de Mamme komme.

Rolf :

Was will ze dann ?

Sabine :

Des weiss ich nett.

Rolf :

Ich komm glich weder (stund, un geht links ab)

Sabine :

(lacht) S’isch gar nett wohr !

Alex :

Was isch nett wohr ?

Sabine :

Dass de Rolf ze de Mamme komme soll, des haw ich numme gsaat, das isch dir saawe kan, das ich worschins uf Melhuse komm.

Alex :

Weriklig ?

Sabine :

Ich hab gsaat vorschinlig.

Alex :

Was heisst vorschinlig ?

Sabine :

Vorschinlig heisst, wann miner Plan ufgeht. Jedefalls kannsch du demit rachne, das ich komm.

Alex :

Minni Schwester wohnt im Hôtel Himmelreich.

Sabine :

(lacht) Also, dann uf wiederlueje im Himmelreich. (lachend ab rechts)

Alex :

Des isch doch e goldiger Käffer.

Mathilde :

(von links) Monsieur Alex, komme s’Asse steht uffem Tisch.

Alex :

Garn

Mathilde :

(rueft noch rechts) Sabine, mir asse.

Sabine :

(von drusse) Jaaa.

Mathilde :

Awer e bissel schneller.

Sabine :

(von rechts, heb de Backe) Ich will nix asse.

Mathilde :

So, warrum nett ?

Sabine :

Will ich Zahnweh hab………(hilt)


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Mathilde :

Ich weiss nett, was ihr fer Litt sin, . Ich hab s’ganze Johr kenn Zahnweh.

Sabine :

(hilend) Des glaub isch dir, will du e Gebess hesch. (setz an de Tisch un hebt de Kopf)

Mathilde :

Du gesch zum Zahnartz un losch denne Zahn errus risse.

Sabine :

Nein, des macht viel ze viel Weh.

Alex :

Uf einmol so grossi Schmerze ? Dis duet mir awer leid.

Mathilde :

Du worsch’s schon ushalte ! Meinsch ich will d’ganz Zitt din Gejommer’s zu herre ?

Sabine :

Viellicht vergeht’s weder bis Morje.

Mathilde :

Nix do ! Wann e Zahn Weh macht, muess er errus. Was fer einer macht dir dann Weh ?

Sabine :

(machts’Muhl uf) Ich glaub der do hinte !

Mathilde :

(sie luejt) Du farsch mir Hitt noch uf Melhuse, un losch mir denne Zahn zeije oder plombere.

Sabine :

(lacht hinterem Buckel von de Mathilde) Ja natirlig plombere do wur ich awer Hitt nett fertig.

Alex :

(freit sich) So e schelm

Mathilde :

No gehsch Morje noch emol anne. Bliesch bie minnere Schwester ewer Nacht. Un sausch im Zahnartz, du kannsch nett alle Daa komme, no macht er dir denne Zahn glich fertig. Awer Hitt wurd gfahre, ich will des trueriche Gsicht nett weder Morje sahn.

Sabine :

(hilt) Ja, ja, (macht im Alex e Zeiche)

Mathilde :

So, Monsieur Alex, jetzt gehn mir asse. (geht links ab)

Sabine :

(druckt d’Hand im Alex)(lacht) Prima isch des gange ! (beidi links ab)

Scène 7 Rodolphe, Mathilde Rodolphe :

(von links) So ich bin Reise fertig. (luejt sich im Spiejel) Eigentlich bin ich noch ganz in ordnung, isch sau jo allerwill jung isch jung un fufzig Johr isch kenn Alter ! Mathilde

Mathilde :

Was isch ?

Rodolphe :

Ich fahr jetzt.

Mathilde :

(kommt) Ja witt du nett zerscht ebs asse ?

Rodolphe :

Nein

Mathilde :

Warum , was pressiert dann eso ?

Rodolphe :

(luejt uf d’Uhr) In 10 Minutes fahrt ze Zug .


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Mathilde :

No macht as de furt kummsch !

Rodolphe :

Also bis Morje (will ab)

Mathilde :

Halt emol, un vergiss des Télégramm nett !

Rodolphe :

Wurd erledigt. Du kriejch din Télégramm, no kannsch sicher sin das ich in Ranspach bin (tanzelt nuss)

Mathilde :

Mache dir dinie Huehnerauje weder Weh ?

Rodolphe :

Nein, d’Schuh drucke mich (hinkt) Ich kann jo kumm uftrate.

Mathilde :

Dummel dich jetzt, schunsch verfalsch doch noch dinner Zug.

Rodolphe :

Kemmer dich nett, ich komm noch anne. (hinkt zweimol un lauft de no nuss)

Mathilde :

(schettelt de Kopf) Do stimmt ebs nett, do stimmt ebs nett, do isch ebs nett in Ordnung. Der hett sich schon so verdächtig angezöhje.

Scène 8 Mathilde, Sabine, Rodolphe Sabine :

(e Duech um de Kopf, wie e Osterei) Du mamme, was rannt dann de Babbe So ?

Mathilde :

Der isch doch ganz langsam nusgange, will ihm d’Fuess so Weh mache.

Sabine :

Luej ihm emol noch, (Beidi lueje hinte nuss)

Mathilde :

Jetzt luej emol des an ! Der rannt jo wie e junger Hund. Do drucke ne d’Schueh gar Net.

Sabine :

Viellicht isch’s ihm jetz lichter, will er drusse isch.

Mathilde :

Des kommt mir jetzt au so vor.

Sabine :

Jetz lauft ihm de Mirra, im Facteur siner Hund noch,(brellt) Jesses Maria !

Mathilde :

Was isch dann los ?

Sabine :

Mamme, jetz hett ihm de Hund d’Hose verisse.

Mathilde :

Des gschiht ihm ganz racht. Ward ar grad frejer gange.

Sabine :

Ich seh, der wurd flueche. De Zug hett er verfahlt, un d’Hose sin au verisse.

Mathilde :

Er soll numme komme, jetz sin wieder allie d’schuld. Ich sauj’s jo, nix bleder’s als E Mannsbild.

Sabine :

Jesses, Mamme, jetz kommt ar schon. Mach ne nett ganz narrisch, der luejt wie e Katz wann’s rummelt


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Mathilde :

Der kann lueje wie ar will, ar soll mich numme nett blose mache.

Rodolphe :

Himmelhergott noch emol, wann numme de Teifel allie Hund dät holle.

Mathilde :

Ward’sch gemehtlich gange.

Rodolphe :

Ward’sch gemehtlich gange ! Wann de Zug schon im Bahnhof ingfahre isch wie ich d’Husster nuss bin.

Sabine :

Babbe warrum hangsch dann diner Huet nett uf ?

Rodolphe :

Verschwind, du Frachdax. Bie de nägscht Gelejeheitt fangsch eini dass dir d’Zähn Wackle.

Sabine :

Ich geh liewer. (links ab)

Mathilde :

Hett ar dich gebisse ?

Rodolphe :

Du sigsch’s jo.

Mathilde :

Nein, des sieh ich nett, wann du de Huet de vor hebsch.

Rodolphe :

Kommsch grad nuf in’s Zimmer no kannsch dich ewerzeije. Du muesch doch dini Nas eweral drinne hann.

Mathilde :

Jetz wurd’s als besser !

Rodolphe :

Wann farht dann de nagscht Zug ? Am 16h11 des isch e Schnellzug, des isch grad racht. Hoffentlich klapts desmol, schonsch hang ich mich uf.

Mathilde :

(kommt von rechts un brellt) Ich hab gemeint du witt anderi Hose anzieje ?

Rodolphe :

Brell doch nett eso. Ich bin schon nervoes Hitt, un die andere warte in Ranspach uf mich, un wisse nett was loss isch.

Mathilde :

Nochhar téléphonier ich newer, das de mittem Zug speter kommsch. Wann fahrt dann der ?

Rodolphe :

Am 16h11 as isch e Schnallzug, der isch inere Stund dort.

Mathilde :

Na also, der isch friej genue. Komm jetz ich helf dir, die Hose anzieje, schonsch verfallsch dene au noch. (beidi rechts ab)

Scène 9 Julie, Mathilde Julie :

(von hinte links) Isch do niemand ? (geht zu de Ter links) Mathilde bisch nett D’Heim ?

Mathilde :

(von drusse) Ja doch, ich komm glich.

Julie :

Ich hab awer nett lang Zitt.

Mathilde :

(von rechts) Ah, du bisch’s Julie. Was witt dann ?


35

Julie :

Ich hab numme welle noch dinem Mann lueje, ob ne de Hund vom Facteur fescht gebisse hett. Weisch ich hab’s namlich gsahn, im Fall das ar e Zeije brucht.

Mathilde :

Es isch nett so gfarhlich, bloss d’Hose sin verisse.

Julie :

No geht’s noch. Wann numme schonsch nix verletz isch.

Mathilde :

Komm setz dich e bessel zu mir.

Julie :

(setz sich) Es isch grad guet dass minner Mann uf Ranspach gfahre isch. Do isch doch wenigschten’s einer von uns dort, wann de Herr Maire schon fahlt.

Mathilde :

Wass ? Diner Mann isch au uf Ranspach gfahre ? Do hett mir de Rodoplhe gar nix gsaat devon.

Julie :

Mach dir nix druss, die mache manchmol Sache wie mir nett wisse.

Mathilde :

Ich dank jo nix debie. Awer weisch mir kummt di Gschicht e bissel verdächtig vor. Minner Mann saat mir immer wo ar anne geht un mit wem.

Julie :

Des geniert mich gar nett, wann ar numme in de Zitt d’Heim isch.

Mathilde :

Des isch ebs neijes, Julie, dass du eso redsch. Im ganze Dorf isch keini so eifersichtig uf ihre Mann wie du.

Julie :

Weisch, des kommt will ich mich Geschter so blamiert hab. Eigentlich brucht mir nett immer uf die Ratschwiwer herre.

Mathilde :

Warum, was isch dann do gsin ?

Julie :

E Vorgescht Owe kommt Michel’s Philomène zu mir un saat mir, miner Alt setz in de Poschtwirtschaft un hett eini uffem Gehre sitze un datschelt ze un dät mittere schmuse.

Mathilde :

Wass dinner Mann ?

Julie :

Sie hett ne ganz genauj gekannt. Kannsch dir’s danke, wies in mir gekocht hett.

Mathilde :

Des glaub ich ! Wann’s miner gewann war, hatt ich e so e Krach gschlaawe, das s’ganze Dorf zammegerannt war !

Julie :

Ja, des kannsch du mache, awer ich nett ! Horrich jetz emol ! Gescht Owe geh ich zu dim Mann un verzähl ihm alles un saa ich well mech scheide lon . Alles hett ar sich genauj anghoricht, uf einmol saat ar, ich soll de Philomène saawe sie soll doch anderie Brillegläser kauffe, fer dass se besser sieht !

Mathilde :

Warum ?

Julie :

Ja, des haw ich mich au gfröjt ! Dann saat ar dass ar un miner Alt mittem letschte Zug Heim gfahre sin. Kannsch dir danke, wie ich blamiert bingsin. Drumm stehr ich mich nemmi an dem was d’andere verzehle.

Mathilde :

Wann soll Vorgescht minner Alt Heim komme sin ?


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Julie :

A am Zehne, ar hett’s jo salwer gsaat.

Mathilde :

So, So, Gueht das ich des erfarht. Des sin doch gereweni Gaujner ! Die lieje as sich Balige beije.

Julie :

Wieso ?

Mathilde :

Will minner Alt Vorgescht Owe, mit mir am halwer Zehn ins Bett gange isch.

Julie :

Bisch ganz sicher ?

Mathilde :

Ja, ja, des bin ich ganz sicher.

Julie :

Was ? Ja no hett d’Philomène am End doch e racht ghett ! (fangt an ze hille)

Mathilde :

Halt mit hille, as wurd ken Tropfe Wasser vergosse weije denne zwei Lumpe. Mir isch des glich verdachtig vorkomme, wie du mir verzehlt hesch, das diner Alt au uf Ranspach gfahre isch.

Julie :

Du glaubsch doch nett am End………………. ?

Mathilde :

Ich glaub nett numme, ich bin sogar Felsefscht Ewerzeit, dass die zwei ebs im Schild fehre. Jetz heisst’s numme d’Ruej nett verlere, kenn Wort drewer redde, un nix anmericke lonn.

Julie :

Ich red nix. Awer wann minner Heim kommt, dann hauj ich ihm glich s’erschte beschte wie ich in d’Hand bekomm uf de Schadel.

Mathilde :

Ganz rechtig ! Awer jetz téléphonere mir uf d’Mairie von Ranspach, un verlangsch diner Alt an’s téléphone. Wann ar dann am Téléphone fröjt wer am Aparat isch, saasch du bisch des Bibbel von Vorgescht Owe, un saasch ar soll Hitt Owe in Post komme. Wann ar d’accord isch, derno wartsch uf ne, un wann ar kommt machsch e so Krach in de Wirtschaft, das ar sich dort nemmi sahn kann lonn.

Julie :

So wurd’s gemacht, do gibts numme noch e Radikahmittel. Entweder ar oder ich. (geije hinte links, im abgehn) Die Teifelsmannsbilder. (mir hert’s drusse noch handle)

Mathilde :

Un ich, ich will bim Pfarrer glich sini Licht bschtele. (links ab)

Scène 10 Alex , Rolf, Sabine, Mathilde Rolf :

(kommt mittem Alex von links) Also Alex, mir fahre mittem Auto, ich hol blos Noch minni Keffer..

Alex :

Ja nimsch du e Koffer mit ?

Rolf :

Nein numme e Sportstasch. Ich blie doch mindenstens drei Daa bie minnere Frau, des kannsch dir doch denke.

Alex :

Natirlich kann ich mir des denke.

Rolf :

Hoffentlich. Wart e moment, ich bin glich fertig (recht’s ab)


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Sabine :

(von links, mittem Duech um de Kopf) Pst, pst

Alex :

Sabine, bisch fertig ? Mir fahre jetz furt.

Sabine :

Prima ! Awer zerscht muess ich zu minnere Dante. Weisch wann minni Mamme ebs von dem Schwindel erfahrt, isch de Teifel los.

Alex :

Guet, dann kummsch awer so schnall wie meijlich ins Hôtel Himmelreich.

Sabine :

(seufzt) Ins Himmelreich ! Ah des muess schoen sin ! Ob mich de Portier ninn lost gehn ? In de Himmel !

Alex :

Ohne Problème. Du gesch zu minnere Schwester do isch doch nix uffaligs, oder ?

Sabine :

Nein, ich freij mich wie e klein Kind, das ich minni Schwäjerin kenne lehr un das……..

Alex :

Un das ?

Sabine :

Un das ich endlich emol kenn Angscht bruch hann das mich minni Mamme verwitscht.

Alex :

Kumm her, Maidel, gib mir noch schnell e Schmutz als reiseproviant.

Sabine :

Awer numme einer. (in dem Moment kommt mit tempo d’Mathilde von links) (merrich sofort d’Mathilde un brellt) Au do der do hinte isch’s, de ganz letscht. (macht weders’Duech um de Kopf)

Alex :

(hett au d’Situation erfasst) Sabine, du muesch umbedingt zum Zahnartz.

Mathilde :

Des saa ich au. Awer natirlig wann ich ebs saa ,isch’s grad wie wann ich de Mies pfiff.

Sabine :

Ich geh nett garn zum Zahnartz, wiel ich soviel Angscht hab.

Alex :

Du bruch doch kenn Angscht hann des geht alles schmertzlos.

Sabine :

Glaubsch wercklig ? (bleck mit de Auje) Alles ganz schmertzlos ?

Mathilde :

Do word jetz nett lang drewer gerett. Du zeischt dich jetzt an, un farhsch, verstande ? Wann ich ebs saa, no wurd’s au gemacht.

Sabine :

Na, ja in Gottesnamme, mir soll’s e racht sin.

Mathilde :

Ob’s dir racht isch oder nett, du muesch einfach.

Sabine :

(seuftzer) Guet, no fahr ich halt uf Melhuse. (rechts ab)

Mathilde :

Sie welle uns schon weder verlonn ?

Alex :

Numme e paar Daa.

Mathilde :

Un de Alex fahrt mit eich ?

Alex :

Ja, mir fahre uf Metz, un komme weder zu eich zerruck.

Mathilde :

Kommt dann im Rolf sinni Frau au ball ?


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Alex :

Viellicht bringe mir’se sogar mit.

Mathilde :

Des war awer natt. (links ab)

Rolf :

(von recht’s mit Sabine) So, ich bin sowitt.

Alex :

Also dann los ! (links ab)

Sabine :

Die sin furt un jetz mach ich mich ussem Staub. (macht s’Duech ewag. De Rodolphe kommt errin, sie macht s’Duech weder um de Kopf)

Scène 11 Sabine, Rodolphe, Mathilde Rodolphe :

(von links) Wo fahrt dann de Herr Sohn anne wann mir fröje derf ?

Sabine :

De Herr Sohn fahrt uf Metz.

Rodolphe :

So, langt’s nett fer widdersch ?

Sabine :

Des weiss ich nett.

Rodolphe :

Was laufsch dann ganz Zitt errum mit dem Muhlkorb an ?

Sabine :

Will ich Zahnweh hab. (links ab)

Rodolphe :

(nemmt de Fahrplan, last halblutt)

Mathilde :

(von links) Was lasch dann schon weder uf dem Fahrplan ?

Rodolphe :

(verschreckt) Ich will sicher sin ob der Zug au fahrt, un, dass ich ne nett weder Verfahl.

Mathilde :

Reij dich nett uf, du kommsch nett ze spot.

Rodolphe :

Hesch uf Ranspach téléphoniert ?

Mathilde :

(ungeduldig) Jaaaaa

Rodolphe :

Was hett er gsaat ?

Mathilde :

Ar het gsaat, as isch ihm liewer wann e bessel später kommsch.

Rodolphe :

So, dann isch jo gueht. (geht hinte rechts ab)

Scène 12 Mathilde, Julie Julei :

(mittem e dicke Hewel) Du, Mathilde meinsch dar langt ?

Mathilde :

Du schlaasch’ne jo dirmli mit damm.

Julie :

Des macht nix, der isch nett meh wart. A Wutt haw ich, das es mir schlacht isch.


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Mathilde :

Ich au

Julie :

Warum du au ?

Mathilde :

Minner Schlawiener, der Judas, hett e Brief von Melhuse bekomme von ännere. Un weisch wo ar anne komme soll ? Ins Hôtel Himmelreich !

Julie :

A so e Lump, wie bisch dann du do druf komme ?

Mathilde :

Der saudum Keip hett mir jo denne Brief salwer gann, ar hett gemeind ar gibt mir e andere. Un zitter as du mir gsaat hesch dass diner Alt uf Ranspach gfahre isch, kommt mir di Gschicht e bessel verdachtig vor. Danne zwei tröj ich nemmi.

Julie :

Do stackt ebs de hinter, des kannsch mir glauwe.

Mathilde :

Wart numme, de M. Engel un de M. Teifel im Fajfir. Téléphonier jetz emol dim Alte, der isch namlich jetz in Ranspach ankomme.

Julie :

Des mues ich ganz schlöj anpacke, das ich errus bring wie die heisst, sonscht spant ar’s. (geht an s’Téléphone, macht s’Numéro) Mairerie von Ranspach ? (hebt de Herrer zu) Wann ich numme nett in de Wutt komm. Du Mathilde, meinsch ar kannt mich nett an de Stimm ?

Mathilde :

Jo wohar ! Muesch numme frindlich un lieb redde.

Julie :

Wart numme zerscht stift e Kerz fer d’arme Seele, un nochhar wurd ar durich geweischt. (Horricht de Téléphone) Allo…..Ja…… Allo, isch do Mairie von Ranspach ? Ja…….. ich mecht mittem Herr Teifel …….ja, vielmols merci. (nimmt de Hewel in d’Hand) Ar kommt schon

Mathilde :

(stellt sich uf e Stuhl un macht s’Ohr an de Herre)

Julie :

(mit verstelter Stimm) Wer isch do ? Ah du bisch’s (ganz lieb) Rot emol wer am Téléphone isch ? Dank emol an Vorgeschter, an de Post Wirthschaft. (Zu Mathilde) Aha Mizzi heisst des Lueder ! (ins Téléphone) Kommsch du Hitt weder ? Du kannsch Hitt Owe nett komme ? Warum nett . Ah so, du muesch viellicht noch uf Melhuse !

Mathilde :

A so e Mechtvieh !………(zu Julie) Saa ihm du kommsch au uf Melhuse.

Julie :

(ins Téléphone) Luej emol, viellicht isch’s doch meijlich……wericklich nett ? Ich hab Hitt frei, dann komm ich au uf Melhuse………. Dann treffe mir uns nochhar ? (zu Mathilde) Wo dann, wi meinsch denn du ?

Mathilde :

Bstell ne ins Hôtel Himmelreich.

Julie :

(ins Téléphone) Bass uf, kommsch ins Hôtel Himmelreich, ja Himmelreich, s’isch schon racht. (Schmutz ins Tléphone) Also bis nochhar Schazele. (leijt energisch de Téléphone uf) So…… jetz gehts dir an e Krauje, Manele.

Mathilde :

Des isch doch verdachtig, das dinner Alt noch uf Melhuse fahre will…….. Un minner hett e Brief von dort bekomme.


Scène 13

40

Mathilde, Julie, Rodolphe Rodolphe :

(von rechts) Also bis Morje.

Mathilde :

Ja bis Morje, un mach dass du Anfangs Mittaa wieder do bisch.

Rodolphe :

So wie so, ich bin jo au froh, wann ich wieder d’Heim bin.

Mathilde :

Des glauw ich jetzt wenjer.

Rodolphe :

Wursch schon sahn. Also bis Morje. (hinte links ab)

Mathilde :

(zu Julie) Wie der ufgereijt isch. Do stimmt ebs nett. Minner Instinkt saat mir’s.

Scène 14 Mathilde, Julie, Facteur Facteur :

(von hinte links) Bonjour, Madame le Maire. Do e Télégramm.

Mathilde :

Jesses Maria, e Télégramm, ich hab immer e so Angscht wann e Télégramm kommt. (zum Facteur) Vielmols merci Facteur.

Facteur :

Nett ze danke, s’isch garn gschahn. (hinte links ab)

Mathilde :

Was wurd do wieder drenne stehn ? As wurd doch niemand von de Verwandschaft gstorwe sin ? (macht’s uf) « Bin guet in Ranspach ankomme, diner treuer Rodolphe » (kleini pause, sie lueje sich gross an) Ja mich treft de Schlaa. So ne unverschamtheit isch noch nie do gewahn ! Grad isch er zum Dor nuss un schon isch’s Télégramm do.

Julie :

Spannsch nix ? Weisch wer des Télégramm gschickt hett ? Des isch minner Alt gsin.

Mathilde :

Ich hab mir’s doch glich gedank. Ar hett diner Alt uf Ranspach gschickt, un weisch wo minner Alt anne isch ?……………….Uf Melhuse !

Julie :

Jo, ich bin ganz baff. (macht d’armel nuf, un schwingt de Hewel) Minn Liewer, Hitt bin ich inere so rechtiche Kampfstimmung.

Mathilde :

Numme d’Rueh nett verliere, jetz muenn mir zwei zamme halte. Jetz kommt’s wies’s will, mir zwei fahre uf Melhuse.

Julie :

Ganz genauj (schwingt de Hewel) Danne trummel ich zamme, as Fatze flieje ! Ich sau lang nix, awer wann ich emol anfang no bin ich e Vieh ! Buerschtel, dinni letscht Stund hett gschlaawe.

RIDEAU


41

ACTE 3

Hotelzimmer, Doppelbett,Nachtischle, Tisch, 2 Stuehl, un e Paravent Scène 1 Annie, Albertine Annie : (setzt un last, es klopft) Entrez Albertine :

Bonjour Madame

Annie :

Bonjour. Was gibts ? Isch d’Poscht do ?

Albertine :

Ja

Annie :

Wo ? isch se unte ?

Albertine :

Nein…………… am Bahnhof, sie derfe unte Ter nus, rechts um s’Eck, no, sahn ihr se dort stehn, newenem Bahnhof.

Annie :

Ich mein doch, ob Brief fer mich komme sin ?

Albertine :

Nein, bis jetz noch nett. Awer die komme noch.

Annie :

Was welle sie dann do ?

Albertine :

(kratz sich hinterem Ohr) Ja, des isch jo saudum.

Annie :

Was isch saudum ?

Albertine :

Dis was ich well.

Annie :

Ja, was welle ihr dann ?

Albertine :

Ihne macht’s jo nix uss, eijere Mann isch jo nett do, deno kannt’s ihne jo egal sin, wie ihr schloffe, un mir däte ihr e grosser Gfalle mache.

Annie :

Ich versteh gar nix, ja wo soll ich dann schloffe ?

Albertine :

Wisse sie, di Gschicht isch nämlich a so : sie sin im a latze Zimmer.

Annie :

Wieso ?

Albertine :

Sie sin im Zimmer n° 69, un eigentlich isch n° 96 eijer Zimmer. Ich hab nämlich d’chlessel un d’numéros verwechselt.

Annie :

Ja, un ?


42

Albertine :

Des Zimmer hett nämlich einer von Zirkus bstellt, Vorgeschter schon, e Dompteur (usspreche Dompte---- eur) un sie isch e Seildanzere.

Annie :

Sie welle saawe e Dompteur ?

Albertine :

Jo von mir us, awer ich dank ihr warre so frendlich sin , un däte in Zimmer 96 umzeije ?

Annie :

Warum han sie mir dess nett Gescht gsaat ?

Albertine :

Isch saa’s ihne jo, ich hab’s verwechselt.

Annie :

Jetzt zeij ich nemmi um, usgschlosse ! Des Zimmer hett e sehr schoeni Ussicht uf s’Geberi. Umzeije kommt gar nett in Fröj.

Albertine :

Wisse sie des isch e ganz wediger Teifel der Dompteur. Ar isch Hitt schon do gsin, un hett gfröjt ob alles in Ordnung isch. Un wie ich des von de verweckslung hab welle saawe, hett der gebrellt das d’Wand gelodelt hann, un das ich ganz verknepft ben gsin.

Annie :

Was isch des ?

Albertine :

Ja, ja, ganz verknepft.

Annie :

(fer sich) Wann ich numme des vertstehn kennt. Also ich geh nett us dem Zimmer uf kenne Fall. Mache sie des mit dem Dompteur us.

Albertine :

So, des freit mich. (geht geje Ter, kert weder um) Im Fremdebuch haw ich sie uf Zimmer 96 ingetrauje. Un ich mein es war nett angenehm fer sie, wann sie jemand fer e Seiltanzere halte dät.

Annie :

Des isch mir égal, dann bin ich ewe e Seiltanzere. Un Hitt kommt noch minner Mann, dem haw ich schon gschriewe, das ich im Zimmer 69 wohn, un wann’s e Misverstandnis gebt, dann regle ihr’s grad mit dem Lewebandiger.

Albertine :

Do kannsch halt nix mache, ich mir au racht awer mit dem spennente Teifel, dem Dompteur redd ich nix meh. Ar soll grad uffem Zimmer 96 schloffe, wann ar d’Auje zu hett un schlofft, wurd égal sin wie ar leijt. (Will ab)

Annie :

E Auje’s Bleck noch.

Albertine :

Was soll noch sin ?

Annie :

Saawe se emol, wieviel Zimmer hann sie dann eigentlich in ihrem Hôtel ?

Albertine :

13 Zimmer un 8 Suite mit 2 oder 3 Zimmer.

Annie :

Ja, wie kommt’s dann, das eijeri Zimmer bis Nummer 96 gehn ?

Albertine :

Uf des bruche se nett gehn, des isch weije de Réclame. Wisse se das die Gschicht Grösser usseht..

Annie :

So , awer d’Gascht, die uf eijeri Réclame komme, die sahn doch glich das des Hôtel gar nett so gross isch.


43

Albertine :

Des macht doch nix, wann se emol do sin, un mich sahn un unser erschtklassiche Hôtel, no welle se gar nemmi fort.

Annie :

Na, ja es isch eigentlich ganz gemetlich do, wann au nett erschtklassich.

Albertine :

Hoffentlich bliewe sie noch e Will do, wisse se sie sin e gueter Client.

Annie :

Was bin ich ?

Albertine :

So sodde allie Client sin, ihr mache eine nett blose, bezahle ohne Problème, un mit eich kann mir redde wie de Schnawel gewachse isch.

Annie :

Ich versteh numme d’haleft, awer des macht nix.

Albertine :

Wann ihr ebs bruche, grad téléphoniere, ich bin glich do.

Annie :

Isch schon racht.

Albertine :

So, ich will jetz gehn, dann wann mich de Patron suecht un mich nett find, brellt ar wieder s’ganze Hôtel voll. (links ab)

Annie :

(rechts ab)

Scène 2 Mathilde, Julie, Annie Mathilde un

(Von links) (Mathilde zerscht mittem Rajeschirm, un schnuffelt in de Luft errum, Sophie mittem Julie ;Hewel in de Hand schnuffelt au.)

Mathilde :

Aha, stimmt schon

Julie :

Mir sin alleway rechtig.

Mathilde :

Des isch der verdagtig Maigleckel Parfum.

Julie :

Des isch also des Sendenecht im Himmelreich.

Mathilde :

Wann ich numme d’Ruehj nett verlehr.

Julie :

Numme d’Ruehj nett verlere, Mathilde. Heiliger Johannes steht mir bie, dass ich ne nett umbring wann ar do die Ter errin kommt.

Annie :

(von rechts) Bonjour bisamme, mit was kann ich dienne ?

Mathilde :

Also,Sie sin die Mlle Annie ?

Annie :

Ja, die bin ich.

Mathilde :

(zue Julie) Die seht ganz raffenert us.

Julie :

Also wie e …………. Ich find gar ken passender Ussdruck fer se.

Mathilde :

(klopft mitem Rajeschirm uf de Bode) Wo isch minner Mann ?


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Annie :

(harmlos) Kenn Ahnung.

Mathilde :

Sooooooooo…………

Julie :

Sie hann kenn Ahnnung .

Mathilde :

Ein moment. (macht Ter recht’s uf)

Julie :

Des warre mir glich hann.

Mathilde :

(luejt recht’s unter s’Bett un Julie link’s unter’s Bett)

Julie :

(brellt) Ah ! jetz bin ich verschrocke.

Mathilde :

Hesch ebs gsanhn ?

Julie :

Ja, dich.

Annie :

Wode sie mir viellicht erkläre was des bedide soll ?

Mathilde :

Des soll bedide, das ich minner Mann do suech, mit dem sie e schmutziges Verhaltnis hann. Un seije se jo stell, ich kann’s bewise.

Julie :

Ja, ja ganz genau !

Mathilde :

Ich hab’s schwartz uf wiss. Un do warte mir uf minner Mann, will ich ganz bstimmt weiss das er kommt.

Annie :

Un wann ihr des saawe, no muess es einfach eso sin ?

Mathilde :

(mit zeruckhaltener Wued) Ich saa’s ne, mache sie sich nett luschtig ewer mich, ich bin namlich gelade bis do har. (macht de Geste dezu)

Julie :

Numme nett frach warre, schonsch kenne ihr ebs erlawe, im ängschte Familie Kreiss.

Annie :

Die ganz Gschicht isch vermuetlich e Irrtum. Wie kenne sie behaupte, das ich mit ihrem Mann e Verhaltnis hab ?

Mathilde :

Des behaupt ich nett numme, des kann ich sogar bewiese.

Juie :

Jawohl ! Des kenne mir bewiese.

Mathilde :

Hann si in minnem Mann nett e Brief gschriewe, das sie ihne do erwarte ?

Annie :

Ich, e Brief ?

Julie :

Ja, ganz genau.

Mathilde :

(gebt ihre de Brief) Do, lasse se.

Annie :

(e blick uf de Brief) Allerdings, denne Brief haw ich gschriewe.

Julie :

So e Frachheit. (zu Mathilde) Soll ich se glich zamme schlaawe ? (macht de Geste mittem Stock)


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Mathilde :

Numme d’Ruej nett verlere ! (zu Annie) Jetz kenne ihr nemmi s’gejeteil saawe.

Annie :

Ich hab doch im minnem Mann gschriewe, un nett un eijerem !

Mathilde :

Was ? So e Frachheit ! So, so sie sin also ghirote ?

Julie :

Wie lang dann schon, wann mir fröje derf ?

Annie :

Ich hab leider minner « Certificat de Mariage » nett bie mir, awer do d’Carte d’identité…… wurd’ne lange (hollt se) do voilà ! (gebts in de Mathilde)

Mathilde :

(last) Annie Engel………(lost sich uf e Stuehl falle, springt glich weder uf) Jetz muess er in Zuchthuss. So ebs muess ich erlawe. Der isch zwei mol ghirote, der isch jo schlemmer as e Sultan, der, der…………….

Julie :

Numme d’Ruej nett verlere.

Annie :

Ich glaub des isch e Irrtum.

Julie :

Halte sie eijer Muhl, des isch kenn Irrtum. (zu Mathilde) Mathilde, due mich berüejische, sonsch kann ich mich nemmi behersche.

Annie :

Hann sie viellicht e Sohn ?

Mathilde :

Ja, des schon, awer der Luser isch jo noch nett ghirote.

Annie :

Wo isch dann eijere Sohn ?

Mathilde :

Der isch jetz in Metz.

Annie :

Wesse sie des ganz genauj ?

Julie :

Stelle doch kenn so bledie Fröje.

Annie :

Hann sie viellicht noch e zweiter Sohn ?

Mathilde :

Nein, am zweite isch minner Mann nemmi mit komme.

Annie :

Jetz fang ich awer salwer an irr ze warre. (trurig) Des isch doch nett meijlich.

Mathilde :

Meijlich isch alles Hitt ze Daa’s in denne unmoralische Zitte.

Annie :

(fer sich) Die Frau isch doch mindeschtens 20 Johr älter als er…… Viellicht hett er die ghirote weijem Gald. (zu de Mathilde, hebt sie am Arm) Stimmt des au alles was sie do saawe ?

Mathilde :

Bis uf’s Depfelle uffem I. Ich als sini rechtmassig Frau, hab’s Anracht (zeijt de Rajeschirm) un von dem Anracht wur ich gebruch mache.

Julie :

(zeijt de Stock) Jawohl, von dem Anracht warre mir gebruch mache, noch dem moto, ( en Allemand ) „vor gebrauch schutteln“.

Annie :

Des wurd jo ganz schlimm.

Julie :

Fer unseri Manner schon.


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Mathikde :

Awer numme kenn Uffreijung, alles mit de Ruej.

Annie :

Ich reiss ab.

Mathilde :

Nein, nein, des derfe sie nett. Mir Frauje muen zamme halte in denne schwere Stunde. Un des duen mir jetz. Basse uf, wann Zitt isch fer ins Bett ze gehn, gehn sie in minn Zimmer, un ich ward do uf ne mit lieb un mittem Rajeschirm.

Julie :

Prima, Mathilde, prima. Un hauj jo glich rechtig druf, un gib jo Acht das nett denewe haujsch.

Annie :

Des gibt jo e Skandal.

Mathilde :

Des gibt kenn Skandal.

Julie :

Des wurd gemacht in aller Ruej.

Mathilde :

Bis ar errum luejt, hett ar schon eini drowe.

Julie :

Awer e saftigie.

Mathilde :

Ja, ja bruch kenn Angscht hann. Komme sie jetzt uf unser Zimmer, un treschte eich, uns geht’s au nett besser.

Annie :

Des isch e schener Troscht, komme gehn sie do durrich das eich nemme seht.

Julie :

Oh, Mathilde ich mescht so garn an dim Platz sin. (beidi rechts ab)

Scène 3 Annie, Rolf Rolf :

(von links, strahlend) Ich bin do ! (annie réagert nett) Ja………… was………was Hesch denn ?

Annie :

Nix

Rolf :

(geht zu ihre) Awer Annie

Annie :

Rehr mich nett an ! Geh wenn’s beliebt, geh !

Rolf :

Ja, Annie, was hesch denn ?

Annie :

Nix, du…………..du……………..Hirotsschwindler !

Rolf :

Wass bin ich ? (lacht)

Annie :

E gemeiner Hirotsschwindler.

Rolf :

Jetz mescht ich wisse, was des fer e Bledsinn isch !

Annie :

Bledsinn heisst mir des ? Warrend das « ich do ahnungslos ward, un uffem Glauwe bin das minner Mann bie sinne Eltere isch …………(lacht) bie sinne Eltere die schon lang gschtorwe sin…………isch er bie sinere Frau.


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Rolf :

Bie wem bin ich gsin ?

Annie :

Bie dinere Frau…….. bruch gar nett redde, ich hab de Bewies.

Rolf :

Also, Annie, wottsch du mir die Sach ufkläre.

Annie :

Die Sach wurd ball klar sin ! Morje reiss ich hab ! Un Konzequenze hann sie ze trauje sie….sie……

Rolf :

Annie bisch du ganz verrückt worre ? D’Sabine muess her, dann isch die Gschicht glich geklärt. (im abgehn links) Ich un zwei mol ghirote, ich glaub de Babbe hett recht, einmol ghirote isch ball ze viel. (links ab)

Scène 4 Annie, Albertine, Rodolphe Annie : (téléphoniert) Ja, Kennte sie grad uf Zimmer 69 komme ? Ja, merci. Albertine :

(von links) Mit was kan ich diene ?

Annie :

Hann sie e Auto ?

Albertine :

Nein, sowitt haw ich’s noch nett gebrocht, awer wann ihr welle, e Schalkarig hann mir drusse stehn, oder viellicht e alt’s Vélo.

Annie :

Nein, e Taxi mein ich.

Albertine :

Ha jo, natirlich

Annie :

Dann bsorje sie mir einer, awer glich. (geht ufgerejt uf un ab)

Albertine :

Ja, ich ruef grad im Jule an. (links ab, lost Ter offe)

Rodolphe :

(von drusse) 67, 68, 69 isch Mlle Annie do ? (stuehnt Annie an) Ja des isch gar nett Mlle Annie, des……des isch doch Zimmer 69 ?

Annie :

Ja worrum ?

Rodolphe :

Do hett mir namlich e Seiltanzere gschrewe.

Annie :

E Seiltanzere ?

Rodolphe :

Ja, sie hett mir gschrewe…….. « Je t’attends avec mille baisers. »

Annie :

Wer sin dann ihr eigentlich ?

Rodolphe :

Muess ich ihne des sauje ?

Annie :

Es interessert mich schon.

Rodolphe :

Ich bin de Rodolphe Engel Maire von Ganzwiller.

Annie :

(e Lecht geht ihre uff, lacht)


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Rodolphe :

Was lache sie dann ? Kanne sie mich vielicht ?

Annie :

Ja, natirlich.

Rodolphe :

(wurd verlaje) Herrgott noch emol, jetz kannt mich die.

Annie :

(fer sich) Na ward, Schwejerbabbe, jetz sollsch du ebs erlewe. (lutt) Ich will ihne glich erkläre, woher ich sie ken. Ich bin nemlich e Frendin von dere Seiltanzere, Annie, die ihne denne Brief gschrewe hett.

Rodolphe :

Jo , alleweij ?

Annie :

Sie hett mir verlangt, das ich uf eich warte soll, un……….

Rodolphe :

Un ihr solle eich mit mir unterhalte ?

Annie :

Ganz rechtig ! Was natirlig, ihne angenahm isch ?

Rodolphe :

A jo Mamselele.

Annie :

Nemme ze Platz. Des muess ich saawe die Seiltanzere hett e gueter Gschmack. (setz zum)

Rodolphe :

Ja, des schon ! ich bin noch e schoener Mann, oder nett ?

Annie :

Un ob, sie gfalle mir ganz guet.

Rodolphe :

Sie mir au. Sie sin so……………..(datschelt se)

Annie :

(wehrt ab) Pst. Numme langsamm, des derf ich nett dulde.

Rodolphe :

Warrum dann nett ? Sieht’s jo niemand.

Annie :

Awer ich derf doch in minere Frindin de Verehrer nett ewagbutze

Rodolphe :

Sie sin e ganz natts Trutschele.

Annie :

Meine sie ?

Rodolphe :

Sie gfalle mir noch besser wie de Seiltanzere. Wer sin dann sie ?

Annie :

Ich , Ich bin au bim Zirkus !

Rodolphe :

Jo, isch’s wor ? Wann ihr in unsere Gemein spiele, no komme ihr au mit dem Zirkus ? Des isch prima, ich hab schon die Genemichung bie mir, das eijere Zirkus bie uns uftrette derf. Was mache sie dann bim Zirkus ? Sin sie……..(fangt an ze tanze)

Annie :

(lacht heimlich, dann nickt sie) Ja, Tanzerin bin ich.

Rodolphe :

Mache sie au e so Akt, wie Seiltanzere ?

Annie :

(droht ihm) Sie, Herr Maire, Herr Maire, sie hann’s awer dick hinter de Ohre.


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Rodolphe :

Geh geh, Schatzele, saa doch nett Herr Maire (singt) Sag, sag « du » zu mir ! Weisch was, jetzt trincke mir e Flaschel Win mitnand. Du gfallsch mir als besser.

Annie :

So ? Ich bin awer e Lothringere, un ihr Elsasser kenne doch Lothringer nett schmecke.

Rodolphe :

Wer saat dann des ? Es hett doch mettem Litt gebabbels nix ze duen. Do hann mir hoechstens d’Lothringer gemeint awer doch nett d’Lothringere, des sin doch e so schoeni Maidle.

Annie :

Guet dass ich des weiss.

Rodolphe :

Also, was isch, trinke mir jetz e Flaschel Schampes ?

Annie :

Nein, uf kenne Fall. Dann schonsch wur ich emmer so lischtsennig.

Rodolphe :

Des war mir grad racht ! (fer sich) Herrgott nochemol, bie derre hatt ich e chance.

Annie :

So un jetzt gehn se. Es kennt jemand komme un des wär unangenehm.

Rodolphe :

Allewaij, des isch jetzt schad.

Annie :

Ich soll eich ussrichte von de Seiltanzere, sie solle noch de Vorstellung do, in dem Zimmer warte.(schelmisch) S’kann awer au meijlich sin, das am Platz von de Seiltanzere ich komm.

Rodolphe :

Des war nett latz ! (nimmt Annie am Arm) Dann trinke mir e paar Flaschle Schampes.

Annie :

A, natirlich, de Schampes, denne trinke mir Hitt noch ganz bstimmt, des kann ich eich jetz schon versprache. Awer jetz gehn se.

Rodolphe :

Ja, muess des sin ?

Annie :

Ja ! Später kenne sie jo weder komme.

Rodolphe :

Also bis nochhar, un mach numme, des du weder kommsch, statt d’ander.

Annie :

Ich mach min meijlichte ! (ab rechts)

Rodolphe :

Also bis nochhar.

Scène 5 Rodolphe, Amédé, Julie Rodolphe :

(es klopft) Wer kommt dann jetz ?

Amédé :

(klopft noch emol)

Rodolphe :

Du kannsch noch lang klopfe, ich saa nett « Entrez » (geht hinter de Paravent)

Amédé :

(kommt ganz langsamm errin) S’isch gar nemme do. Isch de Herr Maire schon do gsin ? (geht im Zimmer errum, betracht alles)


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Julie :

(kommt von rechts) Mamselele, hann sie minner Rajeschirm…… (seht de Amédé) Aha, au schon Hissie ?

Amédé :

(verdattert) Ja……………Ja……………ich………….ich hab numme welle………..

Julie :

Was du gewellt hesch ! des weiss ich schon lang !

Amédé :

Awer luej doch Hämmele !

Julie :

So, so, des isch also die Holzversteijung ?

Amédé :

Ja, Missele

Julie :

Awer jetzt wurd Holtz versteijt ( nemmt de Schirm un schlaujt takmässig uf de Amédé) zum erschte, zum zweite, un zum letschte mol ! (ewerem hab gehn)

Rodolphe :

(luejt hinterem Paravent vor , un lacht) Die heisst nett umesuncht Teifel, hett der Schlaij kriejt, in demm sinere Hutt mecht ich nett stacke. (Triumpherend) Do bin ich weder guet devon komme ! Des kann jo mir gar nett bassere. (links ab)

Scène 6 Annie, Rolf Annie :

(von rechts) Na, Schweijerbabbe jetz haw ich dich in de Fall. Jetz muesch du unserie Hochzitt zu gahn schonsch ! Ob ich dene Fall bie de Schweijermamme ufkläre soll, oder ob ich de Rolf ?

Rolf :

(von links) Annie, jetz isch minni Schwester unte, jetzt wurd die ganz Gschicht ufgeklärt.

Annie :

S’isch nemmi netig, ich bin schon ufgeklärt.

Rolf :

Durich wenne ?

Annie :

Durich diner Babbe.

Rolf :

Isch der do ?

Annie :

Nadirlich ! Er hett sich in mich verliebt.

Rolf :

Na der ich guet ? Des sin jo nettie Sache.

Annie :

(lacht) Un er hett mir Rendez-vous gahn fer Hitt Owe.

Rolf :

Jetzt fang ich schon langsamm an bled ze wäre. Wie komt dann minner Babbe do har ?

Annie :

Ganz einfach. Minner Brief, der wo ich dir gschrewe hab, hett diner Babbe bekomme, un isch glich uf die Inladung ingange.

Rolf :

So, isch recht ! Des gibt e nattes Théâter. (lacht. Es klopft)

Annie :

Ich glaub es hett geklopft ! (zum Rolf) Verstckel dich, es brucht dich niemand ze sehn !


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Rolf :

Ich geh grad do ninn ! (rechts ab)

Scène 7 Annie, Mathilde Annie : (s’klopft noch emol) Entrez Mathilde :

(luejt von links errin) Sin ihr noch do ?

Annie : Ja, un was isch denn los ? Mathilde :

Ich hab gemeint, mir dusche s’Zimmer ?

Annie :

Ganz rechtig, des kenne mir mache. Awer wan eijere Mann inns Zimmer kommt, no kannt ar eich glich. Es war besser wan ihr eich ins Bett dâte leije.

Mathilde :

Meinne sie ?

Annie :

Ja, sicher ! Welle sie e Pyjama ?

Mathilde :

Was isch dann des ?

Annie :

Ich mein, ob sie e Pyjama welle, Hose un e Frackel ?

Mathilde :

Nein……. Ich zeij kenn Hose an, nett emol im Daa.

Annie :

Wie sie welle, ich dät’s fer besser halte ihr däte mir viel besser glieche.

Mathilde :

Guet, ich bin zu allem fahig. Mintwaije ziejh ich au e Pfui-schama an ! Wann’s sin muess.

Annie :

Warte se, ich hol ihne de Pyjama im Neweszimmer. (rechts ab)

Mathilde :

Frei dich jetzt, Rodolphe ! Du worsch im Himmelreich wunder erlawe ! (fangt sech an uss zieje)

Annie :

(von rechts, geije links, Rodolphe wurd links siechtbar, lisli zum Rodolphe ) Verhalt dich ruejich. (Rodolphe verschwindt, Annie gibt de Mathilde de Pyjama) Do, schnell ningschlupft.

Mathilde :

(blouse un Rock usgezöje, zeijt de Huet ab) Nein, ganz zeij ich mich doch nett us !(zeijt de Huet wieder uf)(Hebt d’Hosse vor sich) In denne Hose hett minner Hintere kenn Platz, hegschtens einer Fuess.

Annie :

(lacht) Des glaub ich au.

Scène 8 Dimitri, Mathilde, Annie

Dimitri :

(Mir hert Musik) (hinter de scène links, licht angetruncke) 35 52 65 69, do wurd mir jo ganz verruckt mit denne Zahle.


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Annie :

Ich glaub er kommt, ich verschwind !(rechts nuss)

Mathilde :

(nimmt de Rajeschirm un geht ins Bett, macht s’Liecht us, as wurd dunkel uf de Buhn) So, jetz kannsch komme, Mannele, jetz kannsch dich freije. (schwingt im Bett de Schirm, dann Verschteckel ze ne unterem Bettdeck)

Dimitri :

(von links, schwankt un singt, « Es gibt kein Bier auf Hawai », macht Liecht. Luejt uf s’Bett, pfift lislie) Minnie Alt schloft schon. Numme ruej (macht s’Liecht us) Gfehrlich isch d’Litt ze wecke, un no langsamm ins Bett ! ( zieht sich us bis uf d’ Unterhose und Strempf) Verfluecht noch emol, vunderbari Maidle gibt’s in Melhuse un salwer isch mir ghirote, des, isch zum umkeije. (leijt ins Bett, un dreijt de Mathilde de Buckel, schnapt lutt) Vouaaah ! (un schloft)

Mathilde :

(setz sich ins Bett, hett angscht) Was isch dann des fer einer …………wie kommt dann der do herrin ? Do stimmt ebs nett……..(zitterd) Heiliger Joseph, helf mir……..wann numme des guet usgeht ! (leijt sich weder ins Bett, un zieht d’Deck ewer de kopf)

Scène 9 Dimitri, Mathilde, Rodolphe Rodolphe :

(von links, d’Schueh in de Hand) Gott seij dank das mich nemme gsahn hett. Bin schon rechtig (schmeck) Do henne schmeckt’s noch Maigleckle…. Wann des minnie Alt wisse dat……..ich soll uf se warte, hett se gsaat, wann se noch nett do isch. (suecht de Liechtschalter) Wo isch dann’s Liecht ? Ha do (macht liecht) So, jetz isch nimm so finschter. Jetz sieht mir wenigstens was mir rede !

Mathilde :

(hett sich inzwische ufgericht, un setz im Bett) Ah ha ! ! !

Dimitri :

(schnaricht ganz lutt)

Rodolphe :

(sieht die zwei im Bett leije, riebt sich d’Auje us , start) Ja, ja Himmel…….. Herrgott…… was isch dann do los ? Mich trifft de Schlaa. Des, des isch jo minnie Alt !

Dimitri :

(isch ufgewacht, setz im Bett) Was isch dann do los ?

Rodolphe :

Du miserablich’s Wibsbild, du leijsch jo mittem e ganz fremde Mannsbild im Bett.

Dimitri :

He ! Was welle sie von minnere Frau ?

Rodolphe :

Was isch des ? Eijeri Frau ? Ah, ha des isch jo de Veehbandiger ! Ah……..die ghert ihne scheen……. Die kenne ihr dressere un nochhar in e Kefig sperre. Dann mache ihr s’beschte Gschäft von eijerem ganze Lawe !

Dimitri :

(luejt langsamm Mathilde an, dann ussem Bett springt) Entschuldige sie Herr Maire, des isch alleweij e Verweckslung, ich hab eins getruncke kett, un hab worschins s’Zimmer numéro verwackselt.

Rodolphe :

So, so, (zu de Mathilde) Un du was hesch dann du verwackselt ? Hein ? Was witt dann du ewerhaupt in Melhuse ?

Mathilde :

(isch ussem Bett mitem Rajeschirm) Dich haw ich welle verweitsche, bie dinnere zweit Frau.


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Rodolphe :

(ewerleijt) Bie minnere zweit Frau, ha, ha,…. oh du Lueder du ganz rafenert’s ! Du bisch jo mit alle Wasser gewasche ! Mich hesch welle verwitsche, de bi haw ich dich verwitscht !

Mathilde :

Du worsch doch nett glaawe, das ich………..

Rodolphe :

Halt din Muhl, ich tröj dir alles zu, numme nix guet’s.

Mathilde :

Du….. ich saa dir’s, mach mich nett latz. Wie kommsch dann du ewerhaupt dohar, wan mir fröje derf ?

Rodolphe :

(frach) Ich ? Ich hab numme im Zirkusdirecter Genehmigung welle bringe das sie in unserem Dorf spiele derfe ! (zieht grossartig e Brief ussem Sack, un ewerreicht’ ne im Dimitri)

Dimitri :

(nemmt de Brief) Vielmols merci Herr Maire, vielmols merci.

Rodolphe :

(fer sich) Fin hab ich mich do errusgered.

Mathilde :

Un fer was hesch dann dinni Schueh ussgezöje ?

Rodolphe :

Das mir mich nett herre soll !

Mathilde :

Ich hab dich awer ghoert, du………….du Pharisäer !

Scène 10 Mathilde, Dimitri, Rodolphe, Annie, Rolf Annie :

(isch schon e bessel vorher von rechts komme, geht zu de Mathilde) Weller isch dann jetzt unsere gemeinsam Herr Gemahl ?

Rodolphe :

(verschreck, macht in de Annie Zeiche sie soll verschwinde)

Mathilde :

(Ditt uf de Rodolphe) Do steht ar, de Schinheilig !

Annie :

Was ………der ? (Lacht) Nein, des isch eijere Mann, awer nett minner.

Mathilde :

Was…………nett ? Ja, wer isch dann eijere Mann ?

Annie :

(geht rechts ab Ter, un zieht de Rolf errin) Do…………. des isch minner Mann.

Mathilde :

(start) De Rolf isch au do ?

Rodolphe :

(perplex) Jetzt weiss ich nemmi was hinte un vorne isch !

Dimitri :

(setz uffem Bett) Sie, Minni Herrschafte, wem ghert denn eigentlich des Zimmer 69 ?

Annie :

Mir…………Dann s’ Zimmermaidel hett de Schlessel vom Zimmer n° 96 un 69 verduscht.

Rodolphe :

Die bled Kuh !

Dimitri :

Dann minni Herrschafte, bitt ich vielmols um Entschuldigung. Die Sach hett sich wohl ufgeklärt. Ich geh uf Zimmer 96. Guet Nacht un schloffe guet. (links ab)


54

Rolf :

Ja was mache denn ihr do, im Hôtel Himmelreich ?

Rodolphe :

Mir hann uns verlofe in de Nacht.

Annie :

(zu Mathilde) Na, liewie Schweijermamme, was sawe ihr jetz dezu, das eijere Sohn minner Mann isch ?

Mathilde :

(schettelt de Kopf) Ich komm gar nemmi mit, so schnall geht’s.

Rodolphe :

Zitter wann sin ihr dann ghirote ?

Rolf :

Acht Daa. Des hett die gross Ewerraschung solle sin.

Rodolphe :

(e Blick uf d’Annie) Des isch jo e Ewerraschung.

Rolf :

Des isch nemlich die Lothringere, die du nett liede kannsch.

Rodolphe :

Halt doch din Muhl, sonsch fangsch einie ! (holt uss) (dann frindlich ze de Annie) D’Lothringere sin mir noch immer sympatisch gsin. (blickt in de Annie)

Mathilde :

(zu de Annie) Dann isch der Brief fer de Rolf gsin ?

Annie :

Natirlig…… wem den sonscht ?

Mathilde :

(schadefroh) Na, Alter, no hesch dich also umesonscht gfreit.

Rodolphe :

Wieso ?

Mathilde :

Du bisch doch blos weije dem Brief uf Melhuse gfahre ?

Rodolphe :

(fer sich) Hett die e Ahnung. (lutt) Redde mir nimm devon, des isch numme e bledi Verwachslung gsin.

Scène 11 Rodolphe, Mathilde, Rolf, Annie, Alex, Sabine Alex :

(mit Sabine von links) Annie, Rolf, wo bliewe ihr dann so lang ? (verstunt wie se de Rodolphe un d’Mathilde sahn)

Sabine :

(blid an de Ter sthen, verschrocke) De Babbe, un d’Mamme.

Mathilde :

(verstunt) Ja, was marsch dann du do ?

Sabine :

(erfasst d’Situation) Do Mamme, luej emol, minner Zahn isch schon plombiert. (zeijt ihr Muhl) Un es hett nett Weh gemacht.

Rodolphe :

Wie kommsch dann du dohar ?

Sabine :

(geht uf Rodolphe zu) Do luej Babbe, (ihr Muhl ufgspert) wie der Zahn schen plombiert isch !

Rodolphe :

Komme mir nett mit so blede Usredde dohar ! Ich mescht wesse, wie du in des Hôtel kommsch, un noch dezue in de Nacht ?


55

Sabine :

Babbe, di Gschicht esch ganz compliziert.

Alex :

So wie d’Mamsell Sabine zum Zahnartz gemuent hett, sin mir glich uf Melhuse gfahre, de Rolf, d’Sabine un ich.

Mathilde :

Aha, jetzt geht bie mir e Liecht uf, Isch des der Zahnartz, der wo………..

Rodolphe :

Der wie so guet plombiere kann ?

Alex :

Nein, ich bin nett Zahnartz, awer Herr Maire, Madame, ich bin de Brueder von eijere Sohnsfrau, un halt in dere geleijeheit um d’Hand von d Mamsell Sabine an.

Sabine :

Babbe, saa glich ja, dann wann de nein saasch, hirote mir doch.

Mathilde :

Ja

Sabine :

Babbe saasch bal « ja »

Rodolphe :

In dem fall, das……………

Mathilde :

Die Gschicht fer dich so guet usgange isch.

Rodolphe :

Halt s’Muhl Mathilde, also in Gottesnamme : Ja

Alex :

(umarmt Sabine) Komm Sabine, un unseri Hochzitt fiere mir im Hôtel Himmelreich.

Mathilde :

(zum Rodolphe) Un du, du fahrsch jetz mit mir Heim, un dann lehr ich dir s’Elefte Gebott !

Rodolphe :

Un des isch ?

Allie :

Du derfsch dich nett verwitsche lonn !

RIDEAU

FIN


1

DE VERFALT SITTESPRUNG Von Raymond BITSCH

Version Haut-Rhinoise

6 HERRE

PERSONE

6 DAME

Rodolphe

ENGEL

Mathilde

ENGEL

Rolf

ENGEL

Ehre Sohn

Sabine

ENGEL

EhrIe Dochter

Amédé

DEIFEL

E Friend von Rodolphe un Gemeinderatsmann

Julie

DEIFEL

D’FrauI vom Amédé

Alex

MAYER

Frend von Rolf

Annie

MAYER

Schwester von Alex, un d’FrauI von Rolf

Dimitri

KALNITCHEF

ZITA Emile

Sinie FrauI

De Zirkus Directer E Seiltanzere

DIPFEL

Albertine KLOPFER

2/3/95

Wirt un Maire von Ganzwiller

De Facteur Zimmer Maidel vom Hôtel Himmelreich

1 un 2 Akt

in de Gartewirtschaft vom Maire oder inere Wirtschaft.

3 Akt

Im Hôtelzimmer


2

ACTE 1

Scène 1 Rodolphe, Amédé Rodolphe : (isch am e Schelt ufhange, un verzelt) Wan ich dradank wi mir ghirote han. Am e warmà Maije Owe, mini Frau esch im Bett gélaje, un ich bin am Fenster gstande, un hab in die schoen Maije Nacht gelaujt, un sàg ze minere Fraui, meinsch as mir aui emol Kinder bekumme ? Brielt die mich an ! Wann am Fenster stehn blich ganz bestimt nett. (Will des Schelt ufhange, keit von de leider) Amédé :Salut do les emol die Hirots annonce : Bauerin suecht e Bur mit Tracteur, Bild vom Tracteur zu schechà. Rodolphe

: Salut , was wett dann du ?!

Amédé : Hesch du Hit z’ morgà schon minni Fraui gsà ? Rodolphe :

Nei ,wurum,was hesch weder los glo ?

Amédé :

Der Blamasch ewerlab ich nett

Rodolphe :

Kasch du mir des verspreche ?

Amédé :

Halt jetz. Gesch mit mir Heim, ich han angscht von minere Fraui.

Rodolphe :

Gang emol ich komm noch (ab hinte links) Scène 2 Rodolphe, Rolf

Rolf :

(kommt von links, Sportlich angezueje, plateau mit Café) Komm Vatter mir solle café trinke hett Mamme g’seit.

Rodolphe :(sitzt anne)Also Rolf, du kannsch von mir uss mache was de wett, mir hann uns gfreit das du komme bisch Du bisch jetz 5 Johr in de Fremde gsi, bisch e erscht klassige Sportsmann worre sowie Zitunge schriwe, ich verstand jo nix dervu ; Rolf :

Rodolphe : Rolf :

(sin Babbe gejenewer ganz ewerlaje) Ja, ja 10 erschti Prisa ha ich bekummà. Des isch doch mir wurscht ; Babbe ,ich hab mich in e Maidel verliebt, un well’s hirote.

Rodolphe :

Des isch mir nett wurscht ! Ich hab dir’s schu g’seit, du kannsch minni Wirtschaft hann, kannsch e Hôtel druss mache, awer loss dir Zitt mittem hirote .

Rolf :

Ich glaub ich hatt doch s’rechtige Alter dezu.

Rodolphe :

Merick dir des, so alt kann mir gar nett sin, das es zum hirote ze spot isch ! Jetz bisch 26 Johr alt, do muesch jo mindeschtens 30 Johr ghirote sin, bis du emol ussichte hesch, von dinere bessere Heleft erlest ze warre.


3

Rolf :

Kumm jetz, Babbe, du bisch auj schon drissig Johr ghirote, un ……………….

Rodolphe :

Ich bin e üsser g’wehnligà Natur, sonsch hatt ich’ s nett usghalte. Los der g’seit se Rolf, d’ Eh isch e Folterkammer.

Rolf :

Babbe, ich hab anderi Ansichte.

Rodolphe :

Un ich red üs Erfahrung.

Rolf :

Du redsch grad wie wenn dich d’ Mamme din ganze Lawe lang schikannert hatt !

Rodolphe :

Des will ich nett sagà, bie uns gehts emmer noch eim Kopf, un des isch D’ Mamme.

Rolf :

Ich hätt des Théma nett angschnitte, awer g’wessà Umstande zwinge mich dezue……

Rodolphe :

Was fer Umstande ? De hasch ebbà net.......Das Maidlà.............

Rolf :

Nein, des nett………….awer……………..

Rodolphe :

Was, awer ?

Rolf :

Die Gschicht isch die…………. Ich bin schon ghi…………… Scène 3 Rodolphe, Rolf, Mathilde

Mathilde :

(kommt von links, mit ere Zittung) Do lüeg, was in de Zittung steht von unserem Bue ! (lasst) « Der bekannt gewordene Sportsmann Rolf Engel, e echter Elsasser verbringt sina Ferie in de Wirtschaft von sinne Eltere. Docht düet ar training widersch mache fer die kommende inernationale Wettkämpf. Mir wunsche ihm viel Erfolg ». Gall, des hatte mir nie gedankt, dass unser Büe emol so bekannt werd ?

Rodolphe :

Un dass er e so sauidumm esch

Rolf :

Halt jetz Babbe

Mathilde :

Wieso Sauidumm ?

Rodolphe :

Er well hirote , jetz in sinne schönschte mannerJohrà well ar sich in e Zwangsjackà Stecke

Mathilde :

Un de no, wann àr well soll àr halt hirote.

Rodolphe :

Güet ! Wenn d’ Mamme ebs seit, no gibts ke Widerspruch.

Mathilde :

Rolf :

Besch dü nur stell, dü halb gscheiter ! (Zum Rolf) Was isch dass fèr Einà ? E Sportsmaidel !


4

Rodolphe :

Natirlich, Was hesch dann du gemeint ? Meinsch allewàg das e so bekannter Sportler e Bürre Maidel hirot? (zu Rolf)Wan er ghirote sen , kenne ihr glich e Sporsgschafft uffmache.

Mathilde :

Des hett doch unsere Büe nett notwändig. Wo isch sie hàr dinà Züekenftigà ?

Rolf :

Vom Lothringe.

Rodolphe :

Jesses Maria ! ! ! Vu Lothringe ? Des isch usgschlosse. Des isch jo e Uslandere. Die passt nett zu dir. Die bringsch mir nett ins Huss. Ja gebts nett genue Maidle bie uns ? Was glaubsch dann dü, unserie Maidle sin ganz verruckt uf dich. Im Muller Franz sini Dochter hett extra Schlittschueh lauffe gelehrt, hett sich 2 mol d’ Axel gebroche, numme as se Sportlere word, un im André sinie spielt Tag un Nacht Ping-Pong, alles wagà dir ! Un dü kommsch mir mit dere Lothringere do har ! Des kommt gar nett in Frog.

Rolf

: Babbe, mir han uns verliebt. Un dass macht in unserem Dorf güet wenn emol e fremd’s Maidel kommt. Ihr han eich jo Génératione lang gegàsitlig ghirote ! Des isch jo Inzucht ! Do druss entstehe idiote.

Rodolphe :

Bin ich viellicht e idiot ?

Mathilde :

Na. Awer lang hatt’s nemme kennà geh.

Rolf :

Halt Babbe, so gross isch des Verbrache nett. Wenn ich ohnà ejer Wisse ghirote hatt, kennte ihr nix drà mache.

Mathilde :

Ganz richtig

Rodolphe : Dü lersch mich känne als « Maire ». Wann dü kommsch mit darà, ware ihr Beidà üsgewise. Mathilde :

Jetzt haltsch di Mül, wann’s beliebt. Ich gang von dem Standpunkt üss, wann’s e a’stantig Maidel isch, isch’s égal wu’s hare kommt. D’Haupsach esch das unser Bue glicklich werd . Unser Rolf esch alt genüe fer z’ wessà was ar macht.

Rolf :

Mir lang’s jetzt, de Babbe hett in dem Punkt doch kenn Verstandnis ! (ab links)

Mathilde :

Hesch dü g’frogt wu de mich ghirote hesch ?

Rodolphe :

Halt jetzt. Mir warre jo de Spott vu d’r Gemein wann der e Lothringere hirot. So schluss, fertig ich will nix me here.

Mathilde :

Das ich net lach, von eich Mannsbiler isch kenner treyer, ob er spoot oder freij hirot.

Rodolphe :

Halt jetzt, un loss mich in Ruej, ich muess schaffe.(setz am Tisch) Scène 4 Rodolphe, Mathilde, Sabine

Sabine :

Mathilde :

(Maidel von links, mit Badtuech unterm Arm) Wo isch denn de Rolf , Mammà ? Ich weiss nett, wo wett anà ?


5

Sabine :

in d’Piscine mittem Rolf.

Mathilde :

(Nemmt ihr s’Badtuech) Nix do, dü nemmsch e eimer Wasser un wasch d’ewere Zimmer uf, des isch oï gschwumme.

Sabine :

Hitt isch awer so scheen Wetter, Mamme.

Rodolphe :

Los se doch gehn, de Rolf esch jo oï gange

Mathilde :

Do wurd gebliewe ! Mir han e Hôtel un kenn Sportverein. Bie uns wurd gschafft.

Sabine :

Awer mi Herr Brüder der kann mache was er will.

Mathilde :

Des isch ganz ebs ander’s.

Sabine :

Natirlich des isch e Sportsmann !

Rodolphe :

Hann ihr zwei jetzt bol fertig ? Do kann jo ken Teifel schriwe. (zu Mathilde) Hàndel doch nett allewill mit dem Maidel.

Sabine :

Des esch jetz,oï weder wor.

Rodolphe :

Gang dü nur geh schwimme des isch gsund.

Mathilde :

Natirlig d’Mamme kann jo putze un Dochter geht schwimme.

Rodolphe :

Des isch gsund fer dich.

Mathilde :

Natirlig, numme das din Hàrzkàferle mache kan was às will.

Rodolphe :

Hehr, loss di Wüet an ebrem andersch üs.

Mathilde :

Oh ihr Mannsbilder ; (links ab)

Sabine :

Des hesch güet gemacht Babele (winkt im abgehen) Salut, Salut (ab)

Rodolphe :

(sieht sich um) So jetz sin allà duss. Gott sei dank. Do wurd mer jo verruckt mit dene Wiwer

Scène 5 Rodolphe, Zita, Dimitri Rodolphe :

(Will anezetze)

Dimitri :

Güeta Tag

Zita :

Bon-jour

Rodolphe :

Bonjour !

Dimitri :

Hab ich die Ehr mittem Herr Maire z’redde ?

Rodolphe :

Jà , dà, bin ich.


6

Dimitri :

Erlauwe sie, das ich mich vorstel : Dimitri Kalnitchef, Directer von dem Weltberemte Zircus SARRAZANI. Dompteur, un Propriétaire von 10 Loewe, 6 Tiger 10 Ross ……………

Zita :

( Seit’s im Dimitri in’s Ohr) Die han mir jo gar nett.

Dimitri :

(lislig) Stell, des isch doch Réclame ! Un do Zita d’Hauiptperson un d’r Star von unserem Spectacle, im ehrem phänomenale Drohtseil Tantz !

Zita :

(macht e Knix)

Rodolphe :

Was wann’r ihr dann eigentlich, vu mir?

Dimitri :

Mir sin uffere Tournée dur ganz Europa un mechte gàrn in ihre Gemein spiele, un hoffe das mir eijerie Genehmigung bekomme. (Tiefia Verbeugung)

Rodolphe :

Sin ihr vum Théâter ?

Dimitri :

(Abweisend) Wu dànkà se anà , mir sin e Cirque.

Rodolphe :

Was sin ihr ?

Dimitri :

E Cirque ! Mir hann e Chapiteau 100 Méter lang 30 Méter breit. E Orchester von 45 Mann starick, mit electrischen Antrieb.

Zita :

(schtost’ne) Awer halt doch

Dimitri :

(Draj sich errum, macht de Finger uf’s Muhl)

Rodolphe :

Also sie moechte do bi uns e Vorstellung gà ?

Dimitri :

Natirlich, mir hann bis jetzt numme in de greschte Städt von Europa gspielt.

Rodolphe :

Bi uns rendiert sich so ebs nett, mitte im Sommer hett ken Mensch Zitt fer in de Cirque ze gehn. (schribt witterscht)

Dimitri :

Oh, sawe sie des nett, Sarrazani de Weltberemt Cirque müess mir gsàh ha, mit sinne Rösser, sinne Tiger, mit sinne Artischte.. Unserie Zita in ehrem Drohtseil Tantz.

Zita :

(macht wieder e Knix) Ganz rechtig !

Dimitri :

Herr Maire bedenke se, sie riskere gar nix derbi. Im gejeteil, eijerie Gemein werd dur uns in ganz Europa bekannt.

Rodolphe :

Des isch jo racht un scheen, awer ich kann’s nit g’nàmigà.

Dimitri :

Awer erlauwe sie Herr Maire. Ich bezahl sofort 300 Euros (grift in siner Frack)

Zita :

(lislig) Ewertrieb doch nett, du hesch jo kenn 10 Euros im Sack.

Dimitri :

(lislig) Des weiss doch der net , mir müess I’druck schendà , nummà das kat uns retta.

Rodolphe :

Ich kann nix mache, d’r G’meinrot hett bschlosse das mir kei reisende Truppe in de Gemein lo spiele. Mir hann s’lestschte Johr e Théatergrupp do gett, nochher hann mir se uf Gemeinde Koschte abtransportiera messà , sunscht wàrtà die hett noch do!.


7

Zita :

(zum Dimitri) Was der vu dir halt.

Dimitri :

(schebt Zita uf d’Zit) Des kommt bi uns gar nett in frog. Mir sin kei Amateur.

Rodolphe :

Des ka schu si, awer às kommt nit in Frog.

Dimitri :

Kenne sie ke üsnamm mache ?

Rodolphe :

Nein, des kann ich nett.

Zita :

So, hesch jetz mit dinà Sprech.

Dimitri :

(lislig ze Zita) Jetz kommsch du drann, des isch de letscht Trumpf, wu mir noch hàn ! Also nett ! Au revoir Herr Maire (Allie zwei e Révérence un ab)

Rodolphe :

Ja, ja, un komme güet wittersch.

Scène 6 Rodolphe, Zita Zita :

(kommt wieder errin)

Rodolphe :

Hann ihr ebs vergasse ?

Zita :

Liewer Herr Maire

Rodolphe :

Was wann’r noch ?

Zita :

Liewer Herr Maire, derf ich ihne e Freibillet gà fer Morje unseri Vorstellunge ku lüegà in Melhuse (gibt e Billet)

Rodolphe :

Merci vielmols, s’hett kenn Zwack, ich hab Morn ken Zitt.

Zita :

(schelmisch) Awer fer mich hann sie doch e bissel Zitt ? Meine mina Drohtseil Tantz , halwer nackt , wase Pracht

Rodolphe :

Drohtseil.............Halwer nackt!

Zita :

Ja, ja ! Fascht blutt!

Rodolphe :

Des muess eigentlich ganz intéressant sin.

Zita :

Un ob ?………Also gall sie komme, bitte, bitte, jà ? (zutreulich) Un liewer Herr Maire.

Rodolphe :

Wo spiele ihr dann eigentlich ? ( werd weich )

Zita :

E kleini Stund von do, in Melhuse. Mittem Zug e Stund. Anfang am 20h, fertig am 23h.

Rodolphe :

(Lüejt uf e Farplan) Do kann’ i jo gar nemm Heim fahre.

Zita :

Was,esch des e so schlimm ?

Rodolphe :

Des grad nett.


8

Zita :

Sie kenne jo bie mir…………….

Rodolphe :

(schnell, freudig) Ja natirlig ?

Zita :

Pardon ! bie mir im Hôtel Ewernachte.

Rodolphe :

(fer sich) Prima, prima, des war ebs.

Zita :

(tanzelt) Un wann’r, sie, sie kläner……… ?

Rodolphe :

Herrgott noch emol, esch des e natter Kaffer.

Zita :

Also, sie komme bstimmt, galle ? (stricht’ne e bissel)

Rodolphe :

Natirlich, schon wàgà……. Dem Drohtseil’Akt.

Zita :

Mir freije uns ewer die Ehr, un warre uns meij gà.

Rodolphe :

Do kann ich nett wedersteh , ich komm. Awer ich well e scheener Platz vorne dra as i ràcht viel seh.

Zita :

Werd gemacht, ganz vorne.

Rodolphe :

Un nochhar trinke mir e Flaschel Wi.

Zita :

Oder zwei.

Rodolphe :

(dàtschelt Zita) Wann numme Hitt schu Mornà war.

Zita :

Langsam, langsam. Kann ich druf zelle, das mir d’genehmigung bekomme fer bi eich kummà speelà ?

Rodolphe :

Werd gemacht.

Zita :

Ich hab’s jo gewisst !

Rodolphe :

Was ?

Zita :

Das e so « liewer » Mann wie sie kenn härt Harz ka ha.

Rodolphe :

Natirlig nett, Hàrzele.

Zita :

Uf wederlüege

Rodolphe :

Ein moment.

Zita :

Was soll noch sin ?

Rodolphe :

(geht ze de links Ter) Maidel , wie heisch dann du ?

Zita :

Annie - Zita isch mi Kenschtler Namme.

Rodolphe :

Wo wohnscht dü ?

Zita :

In « Hôtel Himmelreich » Zimmer 69. Ich bin numme am Owa z’ spràchà.


9

Rodolphe :

Des isch jo grad des intéressante !

Zita :

Dü, dü !

Rodolphe :

Gall, no trinke mir Mornà e Flachel Win mitander ?

Zita :

Oder zwei.

Rodolphe :

Soviel wie dü wett.

Zita :

Wann bekumm isch die Genehmigung ?

Rodolphe :

Mornà………un wann……….bekumm isch…………sie ?

Zita :

Mornà………..uf wederlueje ! (wirft e Schmutz zu, dann ab)

Rodolphe :

(ribt sich d’Händ) Herrgott noch emol, des klabt, (singt) Jetz trink mir noch e Flaschel Wi (tanzelt dezu) Scène 7 Rodolphe, Mathilde

Mathilde :

(kommt errin ohne as de Rodolphe s’merickt) (luej zu. Kleini Pause) Jetz gumbt dà ummà wie e narrischer Geisbock. Was isch mit dir los ?

Rodolphe :

(verschreckt) Ha ! ! Will, will mer d’Hienerauigà Weh mache.

Mathilde :

So , Un de no muesch ummà hüpse un singsch vor lüter Schmerze ? (schmeck) Wer isch do gsin ? do schtink’s noch Parfum.

Rodolphe :

Einà wo e zimmer süecht fer Férie ze mache.

Mathilde :

Die mües awer nàtt un frendlich gsi se ?

Rodolphe :

Warrum ?

Mathilde :

Wie du so rumspringsch wie e junger Hirsch.

Rodolphe :

Isch weiss nett, was dü weder meinsch.

Mathilde :

Du wett mir nett Wiss welle mache das dir d’Hienerauigà so Weh mache. Ich mecht wisse was dich so freit.

Rodolphe :

Dü nett, do kannsch versichert sin.

Mathilde :

Ja mir Fraue hann e besundere finer Instinkt.

Rodolphe :

Los mich in Rüeh mit dim Instinkt.

Mathilde :

Los dich numme nett verwitsche, sunscht hesch nix ze lache.

Rodolphe :

Mit dir haw ich noch nie nix ze lache kett. Dü reddsch wie wann mir Mannsbilder nix andersch’s ze düe hätte, as de Wiwer noch ze rennà.


10

Mathilde :

Vo eich isch einer wie de ander. (links ab)

Rodolphe :

Jetz lüej einer Mensch des Lüeder a. Die schmeckt ebbis. Min liewer , do heisst’s vorsichtig sin.

Scène 8 Rodolophe, Amédé, Mathilde Amédé :

(kommt von hinte links) Salut Herr Maire,isch ha uf dich g’wartà.

Rodolphe :

Salut Amédé, was pressert bie dir eso ?

Amédé :

Du müesch mir e Alibi verschaffà .

Rodolphe :

Ich dir e Alibi , Warrum ?

Amédé :

Minni Fraui isch mir de hinter komme.

Rodolphe :

Hinter was ?

Amédé :

Hinter gewisse Sache.

Rodolphe :

Oje.

Amédé :

Herrgott noch emol esch des saujdum gange.

Rodolphe :

Was dann ?

Amédé :

Also pass uf : dü seisch einfach isch bin Gescht bie dir gsi, oder noch besser, mir sin Geschter mittnand furt gsin. Liegsch einfach ebs zàmme.

Rodolphe :

Mi Liewer, do kenne mir in e schoen’s Gschlamassel komme.

Amédé :

Also hoer züe. Gescht Owe sin in de Postwirschaft e paar Maidle gsin, ich bin zu ne gsasse. Hànn Wi getruncke un gsunge, un hoplà setz uf einmol einà von denne mir uf de Ghere, isch datschel e bissel, natirlig, un so widdersch un so widdersch. Am 6 Hit Morje wirft mich minnie Fraui ussem Bett, die hett schon alles gewisst. Oje, oje ! Also du weisch jetzt bscheid, was du ze mache hesch « im Fall eines Falles ».

Rodolphe :

Esch des alles ?

Amédé :

Ja, viellicht kann ich dir oï emol behelflich sin, in re ähnliche Sach ;

Rodolphe :

Nein, mi Liewer, des glaub isch nett.

Amédé :

Des weiss mir nett, so ebs kommt efter’s ewer Nacht ! Un e Heilicher bisch dü jo au kenner.

Rodolphe :

Hoer mir uf mit denne Wiewer.

Amédé :

Oh, pfui Deifel, mir bekummt nie genüe.

Mathilde :

(von links) Dü Alter ; ah, güete Morje Amédé !


11

Amédé :

Güete Morje Madame Mathilde.

Mathilde :

Dü, de Maire von Ranspach hett grad a’gerüefe. Du solsch Morje zum kumme wàgà de Holtzverstegerung.

Rodolphe :

S’ isch schon ràcht.

Mathilde :

Also, do sag isch’s ihm dü kommsch Morje. (ab)

Rodolphe :

Herrgott, isch des bleed, grad Morje haw isch schon ebs vor kett.

Amédé :

Hesch dü am end e kleiner Zittesprung vor ?

Rodolphe :

Wie kommsch jetz dü uf die Idée ?

Amédé :

(zuckt mit de Achsel) Ich mein numme so.

Rodolphe :

Du müesch mich nett mit dir vergliche , dü hesch genüe Dràck an stàcke.

Amédé :

Wann des e wechtigà Sach isch, als Gemeinderats Mann kann ich dich jo vertràte, wann du mir d’Vollmacht gibsch.

Rodolphe :

Du dàtsch mir e grosse Gfalle mache, weisch isch müess Morje zum……zum……..

Amédé :

Redd Nix, ich glaub dir’s jo doch nett.

Rodolphe :

Nein, nein du kasch’ s mer riewig glauiwa.

Amédé :

Guet ich glaub dir’s. Awer verzähle bruch mir nix.

Rodolphe :

Un zu unsere Wiwer sàgà mir, mir fahre mittnand uf Ranspach.

Amédé :

(lachend) Jà, jà des mache mir so.

Scène 9 Rodolphe, Amédé, Julie Julie :

(Anfang vierzig, komisch, wie e Gendarm) (von hinte links)

Amédé :

Oje, minnie Fraui (geht zerruck)

Rodolphe :

Bonjour Julie, süesch dinner Mann ?

Julie :

(spettig) Warrum, isch’r do ?

Rodolphe :

Natirlig, do setz àr jo.

Julie :

Will mir jetz grad eso allein sinn

Rodolphe :

So ganz allein sin mir nett, di Mann esch aui do.

Julie :

Der existert fer mich nemme, ich will mich scheide lo.


12

Rodolphe :

Des dät isch net mache, scheide des macht Weh.

Julie :

Loss dinà dumme Wetz, mir isch’s nett um’s lache.

Rodolphe :

Ehr làwe doch in de schoenscht Harmonie.

Julie :

Harmonie ? Dass ich nett lach (lacht) Harmonie.

Rodolphe :

Do bisch bie mir an de falsch Adress. Fer ze scheide müesch zum e Advocat gehen.

Julie :

Güet, no geh isch zum Advocat, awer gscheide wurd.

Rodolphe :

Ja pressiert’s dann eso ?

Julie :

Glaubsch dü dass ich dass noch lang so widdersch mach, un züe lüeje wie ar mit andere Wiwer s’Gald verpputz, un isch soll dracket Arwet mache, un wur noch üsgelacht, dem Lüeder riss ich d’Auiga ussem Kopf (geht uf de Maire los) .

Rodolphe :

Heh , nummà langsam , ich bin die nett. Wann dü e betzi Wenjer briela dàtsch, kennt mir dich verstehn.

Julie :

(Hilt) S’isch wor, was dätsch dü saga wann Litt verzehle. Isch setz ganz ahnungslos d’Heim, do kommt Michel’s Philomène un seit mir das minner Alt in de Postwirschaft huckt, un hett e Maidel uf d’r chos, un duet se…

Rodolphe :

(falt in) So Sache gàhn mich nix an.

Julie :

(brellt) Un düet se ummà drucke, jà, nundebuckel noch emol fiert sich e verhirotener Mann eso uff ?

Rodolphe :

Un des alles hett d’Philomène verzehlt ?

Julie :

Natirlich, sie hett’s didlig dur s’Fenster gsà .

Rodolphe :

Ja, ja, d’Philomène, des isch jo d’reinscht ,Karfridiràtch . Isch gibt dir jetz e güeter Rot.

Julie :

Ich pfiff uf dinner güete Rot, do ha ich nix dervu .

Rodolphe :

Doch , seisch im Philomène sie soll e neiji Brell kauffe, das se rechtig seht.

Julie :

Wieso ?

Rodolphe :

Will di Mann un ich mittem letschte Zug um 10 Heim gfahre sin.

Julie :

Nein min Liewer, wett mech fer dumm verkauife .

Rodolphe :

Was gibt’s do ze zwifle ?

Julie :

De Wirth vo de Post hett ne aui gsa .

Rodolphe :

Dass stimmt , wie mir von de Bahn komme sin, hànn mir Noch e Beer in de Post getruncke. As isch ke Mensch meh in de Wirtschafft gsi als wie d’r Ding…….de………..de……..


13

Julie :

Wie de Muller und de Frantz Sepp.

Rodolphe :

Ganz rechtig, di zwei sin noch drinne gsi. Du kannsch se jo frogà wann mir’s nett glauiwe wett.

Julie :

Nein denne zwei Hallunge glaub ich nix. Die hann salwer Dràck am Stàcke.

Rodolphe :

Uf jedefalls schicksch mir d’Philomène das ich dem kurzsechtige Schandarm d’Meinung sag. Mit eso gebabbels kann mir s’groeschte Unheil a’rechtà .

Julie :

Dis war fascht passiert, die kommt mir nemm in’s Hüss, di bled Küeh.

Rodolphe :

Weije nix un weder nix.

Julie :

Vielmols merci Herr Maire, fir d’Ufklärung. (zum Amédé) Was esch, gehsch mit Amédé ?

Amédé :

Nein, nein, du bisch mir noch ze viel ufgregt.

Julie :

Des hett mir devon, ich sag’s emmer, e Frau esch e s’Klaw ! (ab hinte links)

Scène 10 Rodolphe, Amédé Beidi :

(lache)

Rodolphe :

Na, wie haw ich’s gemacht ?

Amédé :

Prima

Rodolphe :

Wann se numme nett widdersch geht ge frögà .

Amédé :

Ich bin jetz lieb un nàtt mittere, no komm se gar nett uf die Idée. Also vielmols merci, un fer des, fahr ich Morje uf Ranspach, un du kannsch dinni andere Sache erledigà. (lacht) Morje hol ich di Vollmacht. (ab hinte links)

Rodolphe :

Des geht jo wie gschmiert, minnie Fraui glaub isch bin in Ranspach, un in derre Zitt bin isch in………… (tanzelt, links ab)

Scène 11 Sabine, Alex Sabine :

(Alex von hinte links) Kumme numme errin. Was wànn’r denn ?

Alex :

Isch de Herr Engel nett do ?

Sabine :

De Jung oder de Alt ? mir hànn namlich zwei.

Alex :

De jung natirlig.

Sabine :

Der isch furt geh schwimme.


14

Alex :

Schad, kommt àr ball wedder ?

Sabine :

Des weiss ich nett. Esch’s ebs wischtiges was sie em ze sauje hann ?

Alex :

Eigentlich nett, des heisst eigentlich schon ;

Sabine :

Des verstand ich nett. Ehr sin worschin’s siner Kamerad de Alex ?

Alex :

Ja der bin isch …………….. un in glicher Zitt………… de Brüeder

Sabine :

Was fer e Brüeder ?

Alex :

De Vereinsbrüeder.

Sabine Ich han’s mir doch glich gedankt. Alex :

Wieso ?

Sabine Sie hann eso Sport Figür. (lacht) Alex :

Es geht.

Sabine :

Wànn’r nett e bessel zetze ?

Alex :

Merci vielmols. (setz sich) Isch hatt mich gern mittem Rolf unterhalte.

Sabine :

Sie kenne sich auj mett mir unterhalte, awer numme wann sie’s gàrn Tüen

Alex :

Eigentlich noch liewer

Sabine :

Dis esch natt von ihne. Also sie sin e Sportmann ?

Alex :

Ja, des bin isch.

Sabine :

(frindlich) Was sin sie ? Boxer, Schwimmer, Laufer ?

Alex :

Ich bin Segelflieger.

Sabine :

Was ? Segelflieger. Oh des müess scheen si, wann mir so in de Luft errumflieje kann. Ich war fer min Läwe gàrn e Sportlehrer worre, awer bie uns im Kaff, bie uns im Dorf gibts jo nix. Hann ihr eijere Fliejer bie eich ?

Alex :

Nein, der steht uffem Flugplatz in Metz.

Sabine :

Ah, sin ihr aui e Lothringer ?

Alex :

Nei, nei, ich bin e geborener Elsàsser, awer minnie Eltere hann e gross Gschäft in Metz

Sabine :

Minnem Bruder sinà Fiancée isch auj von Metz, un wagà dem lost se minner Babe net hirote.

Alex :

(lacht) Des isch güet.


15

Sabine :

Nein, des isch nett güet ! Des isch schlacht vom Babbe. Bie d’r Liewà gibts kenn Klasse unterschied. Un wenn isch emol einer gern ha, wurd ghirote, égal wo àr hàr kommt.

Alex :

Sie sin awer e energisch’s Maidlà !

Sabine :

Bin isch aui, des han ich von de Mamme.

Alex :

(lacht) So, so ! Wie heisse sie dann eigentlich ?

Sabine :

Sabine

Alex :

Also Sabine. Was dàte sie sauje wenn ich sie mitnehme dät ?

Sabine :

Mittem Segelflieger ?

Alex :

Auj des. Ich mein wenn isch sie emol mitnehme dät uf Metz ?

Sabine :

Gar nix, awer e Schmutz dàte ihr bekumme, natirlich in aller Ehr !

Alex :

Hàr demit ! Sabine, dü kommsch mit uf Metz. Nit wagà mir !...Sabine kannsch dü s’Mull halte ?

Sabine :

Jà, jà

Alex :

Also Sabine, bass güet uf. Du kommsch mit uf Metz, erschten’s wie du e liebs Maidel bisch, zweitens will isch mich……….. des redde mir speter, un hauptsachlich will isch nemlich de Brueder von de Frauj von dim Brueder bin.

Sabine :

Jesses Maria ! Sie sin dann miner Schwaujer ? Ja isch minner Brueder ghirote ? Wie mich des freijt. Ja, ja isch fahr mit uf Metz, wann fahre mir dann ?

Alex :

Un was esch jetz mit dem versprochene Schmutz ?

Sabine :

(zeit ihm Stirn) Awer numme do her, un nett widdersch

Alex :

(Gibt e Schmutz uf d’Stirn un uf de Backe) Entschuldiche isch bin e bessel usgerutsch.

Sabine :

Des isch fràsch von eich.

Alex :

Awer schoen oder nett ? Jetz müess isch gehn, ich will lüege ob isch de Rolf treff. Ich komm weder Sabine. Un vor alle Dinge s’Müll Halte. Es soll e grosses Geheimnis bliewe. (lacht,ab.)

Sabine :

Oh, isch des schoen gsin. Isch weiss gar nett wie mir’s esch.

Scène 12 Sabine, Rodolphe Rodolphe :

(Kommt danzelt zerruck)

Sabine : Jà, Babbe was machsch du do ? Dü huppsch do errum wie e junger von 20 Johr.


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Rodolphe :

Des isch ràcht, des kann ich bruche.

Sabine :

Was ?

Rodolphe :

Nix, ich mein, des freit mich, das’s mir jetz besser geht mit minnere Gischt. Isch soll viel Freiübunge mache hett de Dokter gsaut. (markiert Freiübunge)

Sabine :

Ich han gar nett gewesst, das de Gischt hesch.

Rodolphe :

Es word noch meh gà wu dü nett weisch. Un jetz loss mich allein mit minne Gedanke, isch muess schaffe.

Sabine :

Esch d’Mamme noch so schlàcht ufgeleijt ?

Rodolphe :

Dinni Mamme isch emmer schlàcht ufgeleijt !

Sabine :

Derno gang ich ere ussem Waij (singt :Ich tanze mit dir in de Himmel hinein) (Ab,rechts)

Rodolphe :

Zimmer 69, hett se gseit, numme am Owe ze spràche (rib sich d’Hand) Do bin isch schon do !

Sabine :

(steckt de Kopf errin) Dü………………Babbe………………..

Rodolphe :

Was isch los ?

Sabine :

Babbe rot emol was ich ha ?

Rodolphe :

Ich hab ken Zitt zum verliere ..

Sabine :

(zeit e Photo) Do lüej emol (gibt’m s’Photo)

Rodolphe :

(betracht’s un schmurzeld) Wer isch des ?

Sabine :

Rot emol.

Rodolphe :

Kumm, halt mit dàm Rote. Entweder seisch’s oder seisch’s nett ;

Sabine :

Gfallt sie dir ?

Rodolphe :

Un ob

Sabine :

Die kannsch du hann.

Rodolphe :

S’Photo ?

Sabine :

Nein sie selwer.

Rodolphe :

Red ke so dummheite

Sabine :

Des isch kenn Dummheit, sonder im Rolf sinà Fraui.

Rodolphe :

Was die Lothringere ?

Sabine :

Des isch kenn Lothringere.


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Rodolphe :

Un ich sauj dir des isch doch einà.

Sabine :

(luejts’Photo) Des glauwie nett, des sieht mir am Müll. Fer e Lothringere hett se e zu klein’s Müll.

Rodolphe :

Wo hesch dann des Photo har ?

Sabine :

S’isch im Rolf ussem Portefeuille keijt, no ha ich ne gfrogt. Das dü ihne nett hirote losch.

Rodolphe :

Do hett er dich nett a’gloge.

Sabine :

Babbe loss ne doch hirote, so e schoeni Schweijerdochter bikummsch in dim ganze Lawe kenni me.

Rodolphe :

Üsgschlosse, die kommt mir nett in minnie Famelie !

Sabine :

Du Dickschädel ! (ab)

Rodolphe :

Die hett e fràcher Ton zue ihrem Babbe, des müess isch sauje. (schribt widdersch)

Sabine :

(kommt zerruck) Du Babbe

Rodolphe :

Jetz loss mich in Ruej.

Sabine :

Die kannsch glich hann, isch sauj dir blos das de Rolf gseit hett, das er ewer dà Punkt kenn Wort me mit dir redd. Un wann dir’s bis Morje nett ewerleijt hesch, hirot er doch, un pfifft uf d’Erbschaft, kapersch des ?

Rodolphe :

Dü met samt d’r Rolf tüen ich………………..

Sabine :

Numme kenn Verspreschunge wu dü nett halte kannsch. Ich halt zum Rolf. Salut (ab)

Rodolphe :

Hesch scho emol e so ebs gsàh ? Wie des ewer mich hargfalle esch. (schribt) So jetz isch die Vollmacht fer de Amédé fertig, noch unterschriwe de « Herr Maire Rodolphe Engel ». So.

Sabine :

(kommt errin) Dü Babbe,

Rodolphe :

Loss mich àndlig in Ruej mit dàm Saudumme « Babbe » sonscht patsch ich dir einà .

Sabine :

Ich will dir numme sauje, das d’r Rolf gseit hett, wenn du n’e nett hirote losch, kommt ewerhaupt nemmie Heim.

Rodolphe :

Et bien saujsch im Rolf, wenn er eso kommt, kann’r mache was er will.

Sabine :

Un isch gang aui mit. Do bisch uns zwei los, un komme tüen mir nemmi. Hoechtens in de Férie un dann gehn mir in e ander Hôtel ! (ab)

Rodolphe :

(hett üsgholt fer ze schlauje) Jetz isch awer genue !

Sabine :

(kommt zerruck) Wann d’Mamme e Lothringere wàr gsi, hätsch se doch ghirote, will d’Lieb ke Grànze kennt. (ab)


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Rodolphe :

So ebs fràch’s müess uf d’r Walt existere. Awer des sin d’Folje von de Erziehung.

Scène 13 Rodolphe, Mathilde Mathilde :

(von links) Was sin die Folje von de Erziehung ?

Rodolphe : Hätsch dinnie Dochter ghert, so ebs fràch’s, die hett mir s’Müll an kangt. Mathilde :

Wagà was ?

Rodolphe :

Ufgereijt hett sie sich, will ich d’r Rolf nett hirote loss.

Mathilde :

Sin halt Gschwister, die halte immer zàmme.

Rodolphe :

Die kenne zàmme halte so lang se wànn, die Gschicht isch fer mich erledig, üss, fertig.

Mathilde :

Dü, mach dich nett so wechdig, die Gschicht mit’em Rolf werd so geregelt wie isch’s am beschte halt. Un der wo ewe nett zefriede esch, der soll’s gradbliewe lo. Verstande ?

Rodolphe :

Du hesch’s so ditlich gseit, das es gar kenn Misverstandnis ka gàh. Awer weije dem geht’s doch noch minem Wille.

Mathilde :

Des wàrà mir schon sàh ! Was legsch norna fer e Kleid an ?

Rodolphe :

Mi schoenschte. Un mach das Morje alles in Ordnung esch, sunscht ! Gang un richtsch mir warm Wasser, das ich minà Fuess waschà ka .

Mathilde :

Du Hesch se jo erscht vor 4 Tag g’wàscht. (fer sich) Was hett dà vor, das der sich e so prober macht ?

Rodolphe :

Warrum ? Soll ich mich viellicht nemmi wasche ? (fer sich) M’r tàt meine die schmeckt ebs.

Mathilde :

Wann fahrsch dann Morje ?

Rodolphe :

Morn z’ mitag ! Un das alles gerecht isch.

Mathilde :

As word g’rescht si wie emmer, dü brüch grad in d’Hose schlupfe, wann dir des nett z’vil Arweit isch ! (ab)

Rodolphe :

Drissig Johr halt isch’s bie darre üs , ohne langie Zitt ze ha. Awer nie esch mir die Zitt so lang worre als von Hitt uf Morje.

Scène 14 Rodolhe, Rolf, Facteur Rolf :

(von links) Dü Babbe, isch kenn Brief komme fer mich ?

Rodolphe :

Nei

Rolf :

Wann bis Morje kenn Brief fer mich kommt, fahr ich Ewermorje furt.


19

Rodolphe :

So, fahrsch uf Metz ?

Rolf :

Rodolphe :

Hesch Angscht sie geht dir nàwà d’ Schüel ?

Rolf :

Nein, di Angscht brüech isch nett hann.

Rodolphe :

Hesch dü e Vertrauje, des hätt isch nett.

Rolf :

Du reddsch wohl us erfahrung. (ab,rechts)

Rodolphe :

(bafft) Was hann dänn alli Hitt ? Ich glaub die sàhn mir’s an, dass isch e Sittesprung vor hab ? Jetz word isch schon ganz nervoes. Ich müess de Fahrplan studiere, wann e Zug fahrt(luejt de Fahrplan un last) Melhuse am 12h47, Ranspach am 12h32, des geht jo wie am Schnerel. De Amédé un isch fahre mitanander furt, do isch e Control von unsere Frauje üsgschlosse. (lacht un pfifft)

Facteur :

(von links) Güete Morje Herr Maire.

Rodolphe :

Hesch Post fer mich ?

Facteur :

Natirlig, zwei Brief, e normaler un e spezialer.

Rodolphe :

Was heisst des ? e normaler un e zpezialer ?

Facteur :

Will einer noch Maigleckle schmeckt, üsserdem isch’s noch e expressbrief von Melhuse.

Rodolphe :

Was von Melhuse ? Gib schnell hàr.

Facteur :

Numme langsam, alles mit de Rüe . Des isch de normal Brief (schmeckt am Brief) un des isch de expressbrief.

Rodolphe :

(Risst em de Brief us de Hand) Merci !

Facteur :

Expressbrief steht drowe, kannsch dir denke wie isch gerennt bin ! (hebtd’Hand anne fer Trinckgeld)

Rodolphe :

Bekommsch emol e Trinkgald wann isch Zitt hab.

Facteur :

Merci vielmols, s’nachste mol kann isch auj langsammer renne. (ab,links)

Rodolphe :

(Schmeckt am Brief) Wo esch dann der har ? (luejt de Alsender) Hôtel Himmelreich Melhuse Zimmer 69 (macht de Brief uf) « Mon chérie, viens sans faute demain, mille baisers, je t’attends avec impatience, encore une fois mille baisers, ta chérie adorée. » Kumm esch se furt, schon hawie e Brief dass se uf mich ward, isch kumm, isch kumm. (macht de ander Brief uf) « Suite à votre courrier du 22 courant, je vous informe ….. » interesser mich gar nett. (leijt de Brief neves) Wie de Facteur gsaut hett, a ganz normaler Brief, awer de ander (schmeckt noch emol dran) der esch 1A (er verwachselt d’Brief)

Mathilde :

(kommt von links) Was esch dann des fer e Parfum ?

Rodolphe :

Jesses minnie Fraui (scmeckt noch emol) Der müess verschwinde.


20

Mathilde :

Wass schmeckt do noch Maigleckle ?

Rodolphe :

Isch schmeckt nix, ich han de Schnuppe.

Mathilde :

Lieg nett , ich hàb gsàh as de Facteur dir e Brief gàh hett. Wo esch der Brief ?

Rodolphe :

Un wo har weisch du das dar Brief fer mich esch gsin ?

Mathilde :

Minner klein Finger saujt mir des.

Rodolphe :

Ah dinner klein Finger ? Do esch der Brief, ar esch vom Bürreverband weijere Versammlung. Do esch ar, kannsch dinni Wunderfitzig Nas dri stecke. (gibt de Brief)

Mathilde :

Wann isch di Versammlung ?

Rodolphe :

Dü hesch jo de Brief .

Mathilde :

(macht de Brief uf un last)

Rodolphe :

Un, was isch jetzt ?

Mathilde :

Rodolphe : Mathilde :

Dü ganz gemeiner Kàrlà, der schàmt sich nett emol, mir danne Brief ze Gàh . He numme langsamm, e bessel Haltung. Hett mir schon emol so ebs gsàh ? Gibt mir dà Brief, un was steht drinne ?

Rodolphe :

(fer sich) mich fangsch nett ! (lütt) Was steht dann drinne ?

Mathilde :

Was drinnà steht ?. (Last lutt) « Mon chérie, viens sans faute demain, mille baisers, je t’attends avec impatience, encore une fois mille baisers, ta chérie adorée. »

Rodolphe :

Jesses Maria !

Mathilde :

Hesch jetz ghert was im dem Brief steht ? Jetz geht mir e Licht uf. Ah , wagà dàmm wett dü Morje d’Fuess wàsche, as du in dinnere Chérie besser gfalsch.

Rodolhe :

Do, do stimmt ebs nett.

Mathilde :

Ganz richtig do stimmt ebs nett.

Rodolphe :

(fer sich) Ich Rindsvieh, isch hab d’Brief verwachselt.

Mathilde :

(rib sich d’Auje ab) De Herr Maire, d’Hauptpersonn vom Dorf, hett e Verhaltnis mett’em so lichte Maidel, un àr will in alle e Moralprédie halte.

Rodolphe :

Halt, die Gschicht isch eso………..

Mathilde :

Du haltsch’s Mull, jetz un in Ewigkeit.


21

Rodolphe :

Amen

Mathilde :

Jawohl…..Amen, jetz blost e andere Wind « Herr Maire » (hilt un brelt) Am liebschte geh isch in’s Wasser.

Rodolphe : Dü kannsch jo net schwimme. Mathilde :

Du hesch’s notwendig noch Witz ze mache. Von Hitt ab sin mir gschiedenie Litt, hesch’s verstande ? Ob’s verstande hesch haw isch dich gfrojt ?

Rodolphe :

(kleinlutt) Jà !

Mathilde :

Un de Ràscht wàrre mir schon sahn. Dann ihr Manner hàn Kraft im Hirn, un s’Hirn in de Füess. (ab)

Rodolphe :

Wann die so widdersch macht, bin isch bis Morje gschtorwe, oder isch lab nemmie !

RIDEAU


22

ACTE 2 Scène 1 Rodolphe, Mathilde, Rolf, Sabine Rolf :

(packt d’Sportstasch)

Mathilde :

Was falt dir in, Büe ? Jetz bisch grad e paar Tàg do, un schon witt weder furt.

Rolf :

Es isch wohr ! Ich will mir minni Ferié doch net verhunze, un alle Tàg mittem Babbe krach ha .

Mathilde : Rolf :

Ich ha mich eso gfraijt dass du komme bisch. Ich kan keinà hirote wu ich net garn ha, numme fer im Babbe plaisier ze Mache .

Sabine :

Des tät isch oï nett mache.

Mathilde :

Jesses Maria . Loss dir Zitt Rolf. Ich zwing de Babbe schon dezüe. Ich hab e mittel, un diss helft uf Garantie.

Rodolphe :

(von links) Ah, ah, isch de Herr Sohn schon reisefertig ?

Sabine :

Dü siechs jo.

Rodolphe :

Halt di fràch Schnawel. (Spettisch) un wie lang dürt die Fahrt ?

Rolf :

18 Stunde.

Sabine :

Mittem Schnellzug, er isch pressiert, gal Rolf ?

Rodolphe :

Wànn ihr mich uf de Arm nàmme ?

Mathilde :

Tüe dich numme nett so kenschtlig ufreje. Du hesch’s grad notwendig ! (lieslig zum Rodolphe) Dü trürig’s Mannsbild.

Rolf :

Ich will dir eb’s sagà Babbe, Minni Frau isch gar ke Lothringere.

Rodolphe :

Prima. Hesch schon weder e anderie ?

Rolf :

Minni Frau isch e Elsàssere.

Sabine :

Sinà Eltere han bloss im Lothringe e gross Gschäft.

Rodolphe :

Jà woher weisch dü des ?

Sabine :

Des,………… Des haw ich mir glich gedenkt.

Rodolphe :

Des isch mir Wurscht. Wann e Elsàsser in’s Lothringe zieht, isch’s kenn Elsàsser me.

Rolf :

(isch fertig mittem packe) So ich bin fertig.


23

Sabine :

Hesch alles ingepackt Rolf ?

Rolf :

Sabine :

Na, deno pack ich weder üs.

Rolf :

Warrum ?

Sabine :

Dü bliesch do ! (zieht’ne uf d’Zitt, un flustert ihm ins Ohr) De Brüder von dinere Frau isch do..

Rolf :

Wass ?

Rodolphe :

Was hann dann ihr zwei fer Geheimnisse ?

Sabine :

Ganz grossà. …………….Komm Rolf (beide links ab) Scène 2 Rodolphe, Mathilde

Mathilde :

Rodolphe, ich sag dir’s.

Rodolphe :

Was ?

Mathilde :

Meh sag ich dir nett. Zwing mich nett uf üsserschte, sonsch verrot isch’s vu dim Verhaltnis.

Rodolphe :

Komm mir nett mit dere Gschicht, des hett gar ken wàrt, das mer devon Red.

Mathilde :

So des hett ken wàrt das mer drewer red ? Wann dü awer so ebs von Mir dàtsch , erfahre ?

Rodolphe :

Des war ganz ebs andersch. Mir Mànner sin in d’r Versuechung viel meh üsgsetz als ihr Frauje.

Mathilde :

Des isch a beligà Üsred.

Rodolphe :

Bewiese kannsch mir nix.

Mathilde :

So, ich ka nix bewiese ? (lacht)

Rodolphe :

Un ewerhaüpt sin mir gschiedenie Litt, hesch gseit . Also los mich in Ruej. (ab recht’s)

Mathilde :

Dà gibt nett noch, ward nume du Dickschàdel, jetz kommt mi letschte Kampf-mittel !

Rodolphe :

(kommt zeruck, ganz anschtandig) Hàmmele, hesch mir minni Kleider gerescht ?

Mathilde :

(barsch) Was fer Kleider ?

Rodolphe :

Die wo ich brüch fer furtfahre.

Mathilde :

(reijt sich uf) Ah so, dü witt jo furtfahre ! Des hätt ich jetz ball vergàsse. (spettlich) Soll ich dir auj noch s’Wasser fer d’Fuess wasche richte ?


24

Rodolphe :

Red doch ke Bledsinn.

Mathilde :

Ich hab numme gemeind, ich mecht nett hann das du mit ungewaschene Fuess zum e Rendez-vous gehsch !

Rodolphe :

Jetz her uf. Ich bin an dere ganz Gschicht…………

Mathilde :

Unschuldig ? Nei, mi Liewer des marsch dü mir nett Wiss. Un das de uf Ranspach farsch des glauwie aui nett.

Rodolphe :

Dumm’s Gebabbel’s, wo soll ich dann sonsch anne fahre ?

Mathilde :

Dü wursch’s schon wisse, viellicht uf Zimmer 69 zu dere Annie, die mit schmàrze uf die wart !

Rodolphe :

Jo was nett noch.

Mathilde :

Jedefalls gesch du mir nett furt, des dat dir eso basse. D’Alt d’Heim schoen brav, un du dätsch dich mittere andere amüsiere.

Rodolphe :

Natirlich ,an d’ Holtzversteijerung.

Mathilde :

Mir kann nett wisse. Dü bliesch mir do un fertig. Du brüsch nett redà !

Rodolphe :

(Verzwifeld) Des derfsch mir nett mache ! Des ward jo e Blamasch das es kenn zweiter meh so gibt. Ich kann doch nett im Maire von Ranspach téléphoniere, un, sagà minni Madame lost mich nett furt.

Mathilde :

Guet ! Dü kannsch fahre, awer dü losch de Rolf hirote, hesch mich güet verstande ?

Rodolphe :

(fer sich) Jetz derf ich nett glich « Ja » sagà, sonscht schmeckt’se de Bouchon . (lutt) Nei , do hesch d’Flenta am latze Backe.

Mathilde :

Die Gschicht müess jetz à end nàmme .

Rodolphe :

Des isch jo e Vergewaltigung !

Mathilde :

Oder soll ich uf Ranspach téléphoniere dass nett kommsch ?

Rodolphe :

Weisch was, des mache mir alles Morje üs, wann ich zeruck komm.

Mathilde :

Nix, jetz wurd alles üsgemacht. Wann ich e Auj züdruck, kannsch dü’s aui mache.

Rodolphe :

Wann numme des ganze Maire Amtel de Teifel holle dät. Also, von mir üs dass de dinà Rüeh hesch.

Mathilde :

So des hatte mir, jetz kannsch von mir üs fahre, ich geh dinni Kleider geh reschtà (ab)

Rodolphe :

(lacht) Noch emol esch’s güet gange, Altie desmol bisch dü d’amgschmiert ! Herrgott sin doch di Wiewer so bled.

Scène 3 Rodolphe, Alex, Sabine


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Alex :

(kommt von hinte links) Güete Tag

Rodolphe :

Güete Tag, was soll sin ?

Alex :

Alex Meyer

Rodolphe :

Un dann ?

Alex :

Ich mecht gern mit eijerem Sohn redde.

Rodolphe :

Ich weiss nett ob är do isch, ein Moment.

Alex :

Sawe ihm grad de Alex von Lothringe esch do.

Rodolphe : Wass, Lothringe ! Wann ich numme des Wort « Lothringe » nemmi herre tàt , (rueft) Rolf . Sabine :

(von links) Was isch Babbe ?

Rodolphe :

Bisch dü de Rolf ?

Sabine :

Nein, du siesch’s jo, awer de Rolf wurd alle Aujesblick komme.

Rodolphe :

Do, unterhalt dich mir dem Herr, bis de Rolf kommt. (ab)

Alex :

Des isch awer nàtt vo dir, Sabine, dass dü do bisch. Hesch di Mühl kenne halte ?

Sabine :

Natirlig

Alex :

Sabine

Sabine :

Was isch ?

Alex :

Ich bin zietter Gescht verliebt.

Sabine :

Ich au

Alex :

In dich

Sabine :

(schelmisch, lachend) Ich au

Alex :

Minn Maidel (gibt ere e Schmutz)

Sabine :

Dü ! ! !

Alex :

Nett redde, Sabine, (gibt ere noch e Schmutz) Witt dü mich hirote ?

Sabine :

Ja, ja,…… froj doch nett, jetz gehn mir allie zum Babbe.

Alex :

Ganz rechtig, de Rolf, dü, un ich

Sabine :

Ja, bliesch dü jetz do ?

Alex :

Leider nett. Ich müess wieder fuhrt.

.


26

Sabine :

Wo anne ?

Alex :

A uf Melhüse, mir hann doch dert s’Hôtel reserwiert.

Sabine :

Uf Melhüse ? Un ich bin do ?

Alex :

Kommsch mich bsüeche.

Sabine :

Oh, wie gàrn, schon wagà dinnere Schwester, die mecht ich doch so garn kenne lehre. Awer des geht jo nett, d’Mamme lost mich nett fuhrt.

Alex :

Versüech’s doch emol, du findsch schon e üsred. Wann uf Melhüse kommsch, gehsch zu minnere Schwester « Hôtel Himmelreich Zimmer 69 », Ich sagrà bscheid.

Sabine :

Wenn ich numme scho dert wàr.

Alex :

Es wurd scho gehn.

Sabine :

Hoffentlich.

Alex :

Dü (gibt ere e Schmutz)

Scène 4 Alex, Sabine, Rolf, Rodolphe, Mathilde Rodolphe :

(von links) Der Lothringer un mi Maidel, ich wurr narrisch (lutt) Entschuldige die Herrschafte..

Sabine :

Jesses de Babbe (schnell rechts ab)

Alex :

Ich………..ich……………ich weiss nett.

Rodolphe :

(lütt) Des isch e Frechheit so ebs. Sie komme einfach inegschneit, un sàgà ich bin de Alex.……

Rolf :

(Schnàl vu hinte links errin) Salut Alex.

Alex :

Endlich, dü weisch s’neijschte ?……..

Rolf :

Weiss scho alles, d’Sabine hett mir’s scho verzehlt. Fahre mir glich ?

Alex : Rolf :

Nein , Erscht Hitt Midag. (geht geije de Rodolphe) (zeit’ne am Arm) Komm , un verzehl mir alles. Bis nochher Babbe. (beide rechts ab)

Rodolphe :

(ganz verbluft) do wurd’s emmer schoener.

Mathilde :

(von links) D’Kleider sin g’reschte, un s’Wasser fer Fuess wasche au.

Rodolphe :

Scho güet, ich hab noch Zitt.

Mathilde :

Dü, bass uf, mir isch ebs ufgfalle.


27

Rodolphe :

Schon weder ?

Mathilde :

(spettisch) Jà, schon weder. Dass ich ganz sicher bin dass du uf Ranspach fahrsch, schicksch du mir sofort wann de ankommsch in Ranspach e Télégramm, dass ich weiss, dass de sicher ankomme bisch.

Rodolphe :

Ja, Herrgott noch emol, stand ich unter Polizeiufsicht.

Mathilde :

Des esch dinà Schuld. Also verstande e Télégramm Rodolphe sunscht steibts. (ab links)

Rodolphe :

Je, ohje, was mach isch jetz ? Des Wibsbild esch direckt e Privatdetektiv, die esch noch im stand un fahrt selwer mit.

Scène 5 Rodolphe, Amédé Amédé :

(hinte links) Salut Rodolphe !

Rodolphe :

Salut Amédé, was witt dann schon weder ?

Amédé :

Hesch’s scho vergàsse ? Ich well d’Vollmacht hole.

Rodolphe :

Jesses Maria, (geht an s’Bureau) Do !

Amédé :

Also, jetz isch alles in ordnung. Wann fahre mir denn ?

Rodolphe :

Am beschte fahre mir gar nett.

Amédé :

Ohje, hesch Problemer mit dinere Fraui ?

Rodolphe :

Jà ! ! ! ! So ebs àhnlisch’s.

Amédé : Rodolphe : Amédé : Rodolphe :

Dü alter Sunder, gàl, ich hab mir’s doch glich gedankt as dü e RendezVous hesch Halt s’Mühl, wann’s minnie Fraui hehrt. Die isch nett do. Viellicht kann isch dir helfe ? Mi Liewer, mer isch nemm z’hàlfà, un die Sach esch schon ingfadelt Gsinn.

Amédé :

Was witt, às kommt immer ans Tàgesliecht.

Rodolphe :

Bass uf. Ich hab Gescht e Maidel kenne gelert.

Amédé :

Wass Gescht erscht ?

Rodolphe :

Natirlig

Amédé :

Mach kenn Bledsinn, wie isch des meglig ?

Rodolphe :

Weisch, as isch einie von de Seltanzer Gsellschaft.


28

Amédé :

Mach mi net verruckt!

Rodolphe :

Die mechtà s’Erlaubnis fer bi uns ku z’spelà.

Amédé :

Du hesch’s ne doch gàh ?

Rodolphe :

Nein, des brüche mir nett.

Amédé :

Dü Rindvieh, doch brüche mir des.

Rodolphe :

Die Tanzere hett mich gebettà un gebàttelt, un hett mir e freij Billet gàh, fer Morn z’ Owe in d’Vorstelung ze komme, wo sie ehre Drohtsel akt macht.

Amédé :

Herrgott noch emol des will isch aui sàh.

Rodolphe :

Un wann isch die G’nàmigung bring Hitt Owe…… Un dann…………..

Amédé :

Natirlig, dü alter Fachmann, in so Sache worsch dir doch die Gelajeheit nett entgehn lonn ! ! !

Rodolphe :

Bis jetz isch alles güet gange. Sie isch kum ungefär 2 Stunde im Hôtel gsin hett se mir schon, e Expressbrief zu komme lo. Un sie schriebt ich soll jo komme un ihr Zimmer Numéro het’se mir aui gà.

Amédé :

Was hett’se fer e Numéro ?

Rodolphe :

Jo, so saudumm bin isch nett, dass isch dir sag dass se im Zimmer

Amédé :

Wass N° 69 ? Prima N° 69 des isch güet.

Rodolphe :

Halt s’Muhl, minni Fraui hett dà Brief verwitscht.

Amédé :

Oje !...........Oje !………..Oje !

Rodolphe :

Sie verlangt das wann ich in Ranspach a’kumm, soll ich e Télégramm schecke dass ich güet ankomme bin. Isch kann doch nett von Melhuse e………..

Amédé :

Nein dü nett, awer ich……..

Rodolphe :

Was dü ?

Amédé :

Wann ich in Ranspach a’kummn, no scheck ich e Télégramm.

Rodolphe :

Jà…………. An des haw ich gar nett gedankt. Awer wann sie d’ Schrift kannt ?

Amédé :

Herrgott noch emol, des wurd doch télégraphiert.

Rodolphe :

Du hesch ràcht, do hätt ich nett dra gedankt vor lütter Ufreijung.

Amédé :

Dü, bass uf, wann fahre mir ?

Rodolphe :

(lüejt uf de Farplan) Ganz intéressant, minner Zug fahrt drei Minute später as dinner. Dü kommsch am 3h21 uf Ranspach, gibsch um 4h00 s’Télégramm uf, des bekommt minni Fraui am halb funf. Un in derre Zitt bin isch schon lang in Melhüse.

N°69 wohnt.


29

Amédé :

Un uf die Art hesch dü des verlorene Vertrauje weder gfunde. (beidi lache)

Rodolphe :

Des freit mich.

Amédé :

Des tàt mich aui freije, wann eso schoens’s Bibbel uf mich warde tàt.

Rodolphe :

Du brüch’s nett umesonscht mache, amesiert dich güet, un was de üssgibsch bekommsch von mir bezahlt.

Amédé :

Des isch doch ganz normal. Wann treffe mir uns ?

Rodolphe :

Bass uf, mir tràffe uns am zwelfe am Bahnhof. Bisch awer in de Zitt gàll, un kenn halb Stund ze spoot wie emmer.

Amédé :

Güet alles in Ordnung, un mach as alles klapt, mach nett züe wild bie derre Seltänzere.(ab)

Rodolphe :

So, des Hindernis war üsem Wàg. Mi lieb wiwàlà desmol nutz dinni ganz Diplomatie nix ! (ab)

Scène 6 Mathilde, Rolf, Alex, Sabine Mathilde :

(mittem Rolf un Alex von links)(zum Alex) De Rolf hett uns schon viel von ihne verzahlt. So un jetz will ich ebs ze asse rechte, gall.

Alex :

Des isch nett notwendig.

Rolf :

Natirlig isch’s notwendig.

Mathilde :

Ganz richtig, jetz wurd do gebliewe un gàsse. (zum Rolf) Un as dir besser schmeckt, Rolf, kann ich dir saugà das de Babbe schon halwer d’accord esch mit dinere Hochzitt.

Rolf :

Wirklig ? Es wurd immer besser.

Mathilde :

Wann du wett kannsch dinni Fraui bringe.

Alex :

Die hànn mir glich, inere Stund isch se do.

Mathilde :

Was vu Metz ?

Rolf :

Nei, inere Stund isch se reise fertig.

Alex :

Natirlig, natirlig

Rolf :

Des hett noch Zitt. Mir warte bis de Babbe sin Jàwort gà hett, un derno bring isch die gross Ewerraschung ins Hüss.

Mathilde :

Wie dü meinsch Rolf, komme glich zum àsse (ab)

Rolf :

Düe dich beherrsche, du hätsch uns fascht verrote !

Alex :

Jà, schon güet !


30

Rolf :

S’derf niemes erfahre, dass ich ghirote bin. Des isch die gross Ewerraschung.

Sabine :

(von rechts) Rolf, d’Mama verlangt dich.

Rolf :

Was will ze ?

Sabine :

Des weiss ich nett.

Rolf :

Ich komm glich weder (stund, un geht links ab)

Sabine :

(lacht) S’isch gar nett wohr !

Alex :

Was isch nett wohr ?

Sabine :

Dass de Rolf ze de Mamme komme soll, des haw ich numme gseit, das ich dir sagà ka, das ich worschins uf Melhüse komm.

Alex :

Weriklig ?

Sabine :

Ich hab gseit vorschinlig.

Alex :

Was heisst vorschinlig ?

Sabine :

Vorschinlig heisst, wann miner Plan ufgeht. Jedefalls kannsch du demit rachne, das isch komm.

Alex :

Minni Schwester wohnt im Hôtel Himmelreich.

Sabine :

(lacht) Also, dann uf wiederlüeje im Himmelreich. (lachend ab rechts)

Alex :

Des isch doch e goldiger Kaffer.

Mathilde :

(von links) Monsieur Alex, komme s’Asse steht uffem Tisch.

Alex :

Gàrn

Mathilde :

(rüeft noch rechts) Sabine, mir àsse.

Sabine :

(von drusse) Jààà.

Mathilde :

Awer e betzi schneller.

Sabine :

(von rechts, heb de Backe) Ich will nix àsse.

Mathilde :

So, warrum nett ?

Sabine :

Will ich Zahnweh hab………(hilt)

Mathilde :

Ich weiss nett, was ihr fer Litt sin, . Ich hab s’ganze Johr kenn Zahnweh.

Sabine :

(hilend) Des glaub ich dir, will du e falsch Gebess hesch. (setz an de Tisch un hebt de Kopf)

Mathilde :

Du gesch zum Zahnartz un losch denne Zahn üs risse.


31

Sabine :

Nein, des macht viel ze viel Weh.

Alex :

Uf einmol so grossi Schmerze ? Dis düet mir awer leid.

Mathilde :

Du worsch’s schon üshalte ! Meinsch ich will d’ganz Zitt din Gejommer’s zu herre ?

Sabine :

Viellicht vergeht’s weder bis Morje.

Mathilde :

Nix do ! Wann e Zahn Weh macht, müess er ussà. Was fer einer macht dir dann Weh ?

Sabine :

(machts’Muhl uf) Ich glaub der do hinte !

Mathilde :

(sie luejt) Du farsch mir Hitt noch uf Melhüse, un losch mir denne Zahn B’sorgà.

Sabine :

(lacht hinterem Buckel von de Mathilde) Ja natirlig b’sorgà fer hett langt Zitt kumm.

Alex :

(freit sich) So e schelm

Mathilde :

Doch làngt se. Bliesch bie minnere Schwester ewer Nacht. Hitt wurd gfahre, ich will des trüriga Gsicht nett weder Morje sahn.

Sabine :

(hilt) Jà, jà, (macht im Alex e Zeiche)

Mathilde :

So, Monsieur Alex, jetzt gehn mir geh asse. (geht links ab)

Sabine :

(druckt d’Hand im Alex)(lacht) Prima isch des gange ! (beidi links ab)

Scène 7 Rodolphe, Mathilde Rodolphe :

(von links) So ich bin Reise fertig. (lüejt sich im Spiejel) Eigentlich bin ich noch ganz in ordnung, ich sag’s jo allerwill fufzig Johr isch kenn Alter ! Mathilde

Mathilde :

Was esch ?

Rodolphe :

Ich fahr jetzt.

Mathilde :

(kommt) Jà witt du nett zerscht ebs àsse ?

Rodolphe :

Nein

Mathilde :

Warum , was pressiert dann eso ?

Rodolphe :

(lüejt uf d’Uhr) In 10 Minutes fahrt de Zug .

Mathilde :

No macht as de furt kommsch !


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Rodolphe :

Also bis Morje (will ab)

Mathilde :

Halt , un vergiss des Télégramm nett !

Rodolphe :

Wurd erledigt. Du bikumsch din Télégramm, no kannsch sicher si das ich in Ranspach bin (tanzelt nuss)

Mathilde :

Mache dir dini Hüehnerauje weder Weh ?

Rodolphe :

Nein, d’Schuh drucke mich (hinkt) Ich kann jo kumm uftràte.

Mathilde :

Dummel dich jetzt, schunsch verfàlsch doch noch dinner Zug.

Rodolphe :

Kemmer dich nett, isch komm schon noch anne. (hinkt zweimol un lauft de no nuss)

Mathilde :

(schettelt de Kopf) Do stimmt ebs nett, do stimmt ebs nett, do esch ebs nett in Ordnung. Der hett sich schon so verdächtig angezöhje.

Scène 8 Mathilde, Sabine, Rodolphe Sabine :

(e Tüech um de Kopf, wie e Osterei) Du mamme, wurum rannt de Babbe à so ?

Mathilde :

Der esch doch ganz langsam üsagange, will ihm d’Füess so Weh mache.

Sabine :

Lüej ihm emol noch, (Beidi lüeje hinte nuss)

Mathilde :

Jetzt lüej emol des an ! Der rannt jo wie e junger Hund. Do drucke ne D’ Schueh gar nett.

Sabine :

Viellicht isch’s ihm jetz lichter, will er drüsse isch.

Mathilde :

Des kommt mir aui so vor.

Sabine :

Jetz rennt ihm d’r Mirra, im Facteur si Hund noch,(brellt) Jesses Maria!

Mathilde :

Was isch los ?

Sabine :

Mamme, jetz hett ihm de Hund d’Hose verisse.

Mathilde :

Des gschiht ihm ganz ràcht.

Sabine :

Der wurd flüeche. De Zug verfàhlt, un d’Hose verisse.

Mathilde :

Er soll numme komme, jetz sin wieder allie d’schuld. Nur er nett. Blet Sin se die Mannsbelder.

Sabine :

Jesses, Mamme. Mach ne nett ganz narrisch, der lüejt wie n’e Tiger wu ein fràssà will.

Mathilde :

Der kann lüeje wie ar will, ar soll mich numme nett hàssig machà.


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Rodolphe :

Himmelhergott noch emol, wann numme de Teifel allie Hund dät holle.

Mathilde :

Hetschg’miedlig g’macht.

Rodolphe :

Mach kei Wetz ! Wann de Zug schon im Bahnhof ingfahre esch wie isch d’Hüsster nuss bin.

Sabine :

Babbe warrum hàngsch dann diner Hüet nett uf ?

Rodolphe :

Verschwind, du Fràchdax. Bie de nägscht Gelejeheitt fangsch eini dass Dir d’Zähn wackle.

Sabine :

Ich geh liewer. (links ab)

Mathilde :

Hett ar dich gebisse ?

Rodolphe :

Du sehsch jo.

Mathilde :

Nein, des sieh ich nett, wann dü de Hüet de vor hebsch.

Rodolphe :

Kommsch grad nuf in’s Zimmer no kannsch dich ewerzeije.

Mathilde :

Jetz wurd’s als besser !

Rodolphe :

Wann farht dann de nàgscht Zug ? Am 16h11 des isch e Schnellzug, des isch grad ràcht. Hoffentlich klapts desmol, schonsch hang ich mich uf.

Mathilde :

(kommt von rechts un brellt) Ich hab gemeint du witt anderi Hose anzieje ?

Rodolphe :

Brell doch nett eso. Ich bin schon nervoes genüe, se warte in Ranspach uf mich, un wisse nett was loss isch.

Mathilde :

Ich telephonier ne, das de mittem Zug speter kommsch. Wann fahrt dann der ?

Rodolphe :

Am 16h11 às isch e Schnàllzug, der isch inere Stund dort.

Mathilde :

Also, der esch friej genüe. Komm jetz ich helf dir, die Hose anzieje, schonsch verfallsch dene aui noch. (beidi rechts ab)

Scène 9 Julie, Mathilde Julie :

(von hinte links) Isch do niemend’s do ? (geht zu de Ter links) Mathilde Bisch nett d’Heim ?

Mathilde :

(von drusse) Jà doch, ich kumm glich.

Julie :

Ich hab awer nett lang Zitt.

Mathilde :

(von rechts) Ah, du bisch’s Julie. Was witt dann ?

Julie :

Ich hab numme welle noch dinem Mann lüeje, ob ne de Hund vom Facteur fescht gebisse hett. Weisch isch hab’s nàmlich gsa, im Fall das ar e Zigà brücht.


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Mathilde :

Es esch nett so gfarhlich, bloss d’Hose sin verisse.

Julie :

No geht’s noch. Wann numme nix verletz isch.

Mathilde :

Komm setz dich e bessel zu mir.

Julie :

(setz sich) Es isch grad güet dass minner Mann uf Ranspach gfàhre isch. Do isch do wenigschten’s einer von uns dort, wann de Herr Maire schon fàhlt.

Mathilde :

Wass ? Diner Mann esch aui uf Ranspach gfàhre ? Do hett mir de Rodoplhe gar nix gseit devo.

Julie :

Mach dir nix drüss, die mache vilmol Sache wie mir nett wisse.

Mathilde :

Ich dànk nix debie. Awer weisch mir kummt di Gschicht e bissel verdächtig vor. Minner Mann seit mir sunscht immer wo ar anne geht un mit wem.

Julie :

Des geniert mich gar nett, wann àr numme in de Zitt d’Heim isch.

Mathilde :

Des isch neij, Julie, dass dü eso reddsch. Im ganze Dorf esch keini so eifersichtig uf ihre Mann wie dü.

Julie :

Weisch, des kommt will ich mich Geschter so blamiert hab. Eigentlich brücht mir nett immer uf die Ràtschwiwer hehrà.

Mathilde :

Warum, isch ebbis passiert ?

Julie :

E Vorgescht Owe kommt Michel’s Philomène zu mir un seit mir, miner ältscht setz in de Poschtwirtschaft un hett eini uf d’r Schos sitze un dàtschelt ze un dät mittere schmüse.

Mathilde :

Wass dinner Mann ?

Julie :

Kannsch dir’s danke, wies in mir gekocht hett.

Mathilde :

Des glaub ich ! Wann’s miner g’se wàr, hatt ich e so ne Skandal g’macht, das s’ganze Dorf zàmmegerannt wàr !

Julie :

Jà, des kannsch dü mache, awer ich nett ! Horrich jetz emol ! Gescht Owe geh isch zu dim Mann un verzähl ihm alles un sag isch well mech scheide lon . Alles hett ar sich genauj anghoricht, uf einmol saujt ar, ich soll de Philomène sagà sie soll neijà Brillegläser kauffe, fer dass se besser sieht !

Mathilde :

Warum ?

Julie :

Jà, des haw isch mich aui g’frogt ! Er seit dass àr un miner Mann mittem letschte Zug Heim gfahre sin. Kannsch dir danke, wie isch blamiert bi gsi. Drumm stehr ich mich nemmi an dem was d’andere verzehle.

Mathilde :

Wann soll Vorgescht mi Mann Heim komme sin ?

Julie :

A am Zehne, ar hett’s jo sàlwer gseit.

Mathilde :

So, So, Güeht das ich des erfahr. Des sin doch gereweni Gauner ! Die lieje às sich Balgà beigà.


35

Julie :

Wieso ?

Mathilde :

Will mi Mann Vorgescht Owe, mit mir am halwer Zehn ins Bett gange isch.

Julie :

Bisch ganz sicher ?

Mathilde :

Jà, jà, des bin isch ganz sicher.

Julie :

Was ? Ja no hett d’Philomène am End doch e ràcht g’ha ! (fangt an ze hille)

Mathilde :

Halt mit hille, as wurd ken Tropfe Wasser vergosse wagà denne zwei Lumpe. Mir isch des glich verdàchtig vorkomme, wu dü mir verzehlt hesch, das diner Alt aui uf Ranspach gfahre isch.

Julie :

Dü glaubsch doch nett am End………………. ?

Mathilde :

Ich glaub nett numme, ich bin sogar Felsefscht Ewerzigt, dass die zwei ebs im Schild fehre. Jetz heisst’s numme d’Rüej nett verlere, kenn Wort drewer redde, un nix amerckà lo.

Julie :

Ich sag nix. Awer wänn minner Heim kommt, hau ich ihm glich s’erschte beschte wie ich in d’Hand bekomm uf de Schädel.

Mathilde :

Ganz rechtig ! Awer jetz téléphonere mir uf d’Mairie von Ranspach, un verlangsch diner Mann an’s téléphone. Wann àr am Téléphone frogt wer am Aparat isch, seisch du bisch des Bibbel von Vorgescht Owe, un seisch àr soll Hitt Owe in Post komme. Wann àr d’accord isch, derno wartsch uf ne, un wann ar kommt machsch e so Krach in de Wirtschaft, das àr sich dort nemmi sà kat lo.

Julie :

So wurd’s gemacht, do gibts numme noch e Radikalmittel. Entweder àr oder ich. (geije hinte links, im abgehn) Die Teifelsmannsbilder. (mir hert’s drusse noch handle)

Mathilde :

Un ich, ich will bim Pfarrer glich sini Licht bschtele. (links ab)

Scène 10 Alex , Rolf, Sabine, Mathilde Rolf :

(kommt mittem Alex von links) Also Alex, mir fahre mittem Auto, ich Hol blos noch minni Keffer..

Alex :

Ja nimsch dü e Koffer mit ?

Rolf :

Nein numme e Sportstàsch. Ich blie doch mindenstens drei Tàg bie minnere Fraui , des kannsch dir doch denke.

Alex :

Natirlich kann ich mir des denke.

Rolf :

Hoffentlich. Wart e moment, ich bin gli fertig (recht’s ab)

Sabine :

(von links, mittem Düech um de Kopf) Pst, pst

Alex :

Sabine, bisch fertig ? Mir fahre jetz furt.


36

Sabine :

Prima ! Awer zerscht müess ich zu minnere Dante. Weisch wann minni Mamme ebs von dem Schwindel erfahrt, esch de Teifel los.

Alex :

Güet, derno kommsch awer so schnàll wie meijlich ins Hôtel Himmelreich.

Sabine :

(seufzt) Ins Himmelreich ! Ah des müess schoen si ! Ob mich de Portier innà lost gehn ? In de Himmel !

Alex :

Ohne Problème. Dü gesch zu minnere Schwester do esch doch nix uffaligs, oder ?

Sabine :

Nein, ich freij mich wie e klein Kind, das ich minni Schwegrà kenne lehr un das……..

Alex :

Un das ?

Sabine :

Un das ich endlich emol ke Angscht brüch ha das mich minni Mamme verwitscht.

Alex :

Maidel, gib mir noch schnell e Schmutz als reiseproviant.

Sabine :

Awer numme einer. (in dem Moment kommt mit tempo d’Mathilde von links) (merrich sofort d’Mathilde un brellt) do dà Backàzahn, de ganz letscht. (macht weders’Duech um de Kopf)

Alex :

(hett auj d’Situation erfasst) Sabine, du müesch umbedingt zum Zahnartz.

Mathilde :

Des saug ich aui. Awer natirlig wann ich ebs saug ,isch’s grad wie wann isch de Mies pfifsch.

Sabine :

Ich gang nett garn zum Zahnartz, wiel ich soviel Angscht hab.

Alex :

Dü brüch doch kenn Angscht ha des geht alles schmertzlos.

Sabine :

Glaubsch wercklig ? (bleck mit de Auje) Alles ganz schmertzlos ?

Mathilde :

Do word nett lang drewer gerett. Du legsch dich jetzt a, un fahrsch, verstande ? Wann ich ebs sag, no wurd’s gemacht.

Sabine :

In Gottesnamme, mir soll’s e ràcht si.

Mathilde :

Ob’s dir ràcht isch oder nett, dü müesch einfach.

Sabine :

(seuftzer) Güet, no fahr ich halt uf Melhüse. (rechts ab)

Mathilde :

Sie well uns scho weder verlo ?

Alex :

Numme e paar Tàg.

Mathilde :

Un de Alex fahrt mit eich ?

Alex :

Jà, mir fahre uf Metz, un komme weder zu eich zerruck.

Mathilde :

Kommt im Rolf sinni Fraui aui ball ?

Alex :

Viellicht bringe mir’se sogar mit.

Mathilde :

Des war awer nàtt. (links ab)


37

Rolf :

(von recht’s mit Sabine) So, ich bin sowitt.

Alex :

Also dann los ! (links ab)

Sabine :

Die sin furt un jetz mach ich mich au üssem Staub. (macht s’Düech ewag. De Rodolphe kommt errin, sie macht s’Düech weder um de Kopf)

Scène 11 Sabine, Rodolphe, Mathilde Rodolphe :

(von links) Wo fahrt mi Herr Sohn anne wann mir frauje derf ?

Sabine :

De Herr Sohn fahrt uf Metz.

Rodolphe :

So, làngt’s nett fer widdersch ?

Sabine :

Des weiss ich nett.

Rodolphe :

Was laufsch dann ganz Zitt errum mit dem Mühlkorb a ?

Sabine :

Will ich Zahnweh ha. (links ab)

Rodolphe :

(nemmt de Fahrplan, làst halblutt)

Mathilde :

(von links) Was lesch scho weder uf dem Fahrplan ?

Rodolphe :

(verschreckt) Ich will sicher si ob der Zug aui fahrt, un, dass ich ne nett weder verfahl.

Mathilde :

Reij dich nett uf, dü kommsch nett z’ spot.

Rodolphe :

Hesch uf Ranspach téléphoniert ?

Mathilde :

(ungeduldig) Jààààà !

Rodolphe :

Was hett er gseit ?

Mathilde :

Ar het gseit, as ich ihm liewer wann e bessel später kommsch.

Rodolphe :

So, derno isch jo güeht. (geht hinte rechts ab)

Scène 12 Mathilde, Julie Julei :

(mittem e dicke Hewel) Dü, Mathilde meinsch langt dà ?

Mathilde :

Du schlesch’ne jo dirmli mit dàmm.

Julie :

Mathilde :

Des macht nix, der esch nett meh wàrt. A Wüet ha ich, das es mir schlàcht isch. Ich aui


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Julie :

Warum du aui ?

Mathilde : Mi Schlawiener, der Judas, hett e Brief von Melhüse bekomme vu einrà. Un weisch wo àr anne komme soll ? Ins Hôtel Himmelreich ! Julie :

A so e Lump, wie bisch do druf komme ?

Mathilde :

Der dummà Keip hett mir dà Brief sàlwer gà, àr hett gemeind àr gibt mir e andere. Un zitter as du mir gseit hesch dass diner Alt uf Ranspach gfahre isch, kommt mir di Gschicht e bessel verdàchtig vor. Dànne zwei draui isch nemmi.

Julie :

Do stackt ebs de hinter, des kannsch mir glauwe.

Mathilde :

Téléphonier emol dim Mann, de isch nàmlich jetz in Ranspach ankomme.

Julie :

Des mües ich ganz schlöi anpacke, das ich üsse bring wie die heisst, sonscht spant ar’s. (geht an s’Téléphone, macht s’Numéro) Mairerie von Ranspach ? (hebt de Herrer zu) Du Mathilde, meinsch ar kannt mich nett an de Stimm ?

Mathilde :

Jo wohàr ! Müesch numme frindlich un lieb redde.

Julie :

Wart numme zerscht stift e Kerz fer d’arme Seele, un nochhar wurd àr durich geweischt. (Horricht de Téléphone) Allo…..Ja…… Allo, isch do Mairie von Ranspach ? Jà…….. ich mecht mittem Herr Teifel …….jà, vielmols merci. (nimmt de Hewel in d’Hand) Ar kommt schon

Mathilde :

(stellt sich uf e Stuhl un macht s’Ohr an de Herre)

Julie :

(mit verstelter Stimm) Wer isch do ? Ah du bisch’s (ganz lieb) Rot emol wer am Téléphone isch ? Dànk emol an Vorgeschter, an d’ Post Wirthschaft. (Zu Mathilde) Aha Mizzi heisst des Lüeder ! (ins Téléphone) Kommsch du Hitt weder ? Du kannsch Hitt Owe nett komme ? Warum nett . Ah so, du muesch viellicht noch uf Melhüse !

Mathilde :

A so e Mechtvieh !………(zu Julie) Sag ihm dü kommsch aui uf Melhüse.

Julie :

(ins Téléphone) Lüej emol, viellicht isch’s doch meijlich……wericklich nett ? Ich hab Hitt frei, dann komm ich aui uf Melhüse………. Mir treffe uns nochhar ? (zu Mathilde) Wu anà ?

Mathilde :

Bstell ne ins Hôtel Himmelreich.

Julie :

(ins Téléphone) Bass uf, kommsch ins Hôtel Himmelreich, jà Himmelreich, s’isch schon ràcht. (Schmutz ins Téléphone) Also bis nochhar Schazele. (leijt energisch de Téléphone uf) So…… jetz gehts dir an e Krauje, Mànele.

Mathilde :

Des isch doch verdàchtig, das dinner Ältscht noch uf Melhüse fahre will…….. Un minner hett e Brief von dort bekomme.

Scène 13 Mathilde, Julie, Rodolphe Rodolphe :

(von rechts) Also bis Morje.


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Mathilde :

Jà bis Morje, un mach dass dü Anfangs Mittag wieder do bisch.

Rodolphe :

So wie so, ich bin jo aui froh, wenn ich wieder d’Heim bin.

Mathilde :

Des glauw isch jetzt weniger.

Rodolphe :

Wursch’s g’sàh. Also bis Morn. (hinte links ab)

Mathilde :

(zu Julie) Wie der ufgereit isch. Do stimmt ebs nett. Minner Instinkt seijt mir…

Scène 14 Mathilde, Julie, Facteur Facteur :

(von hinte links) Bonjour, Madame le Maire. Do e Télégramm.

Mathilde :

Jesses Maria, e Télégramm, ich hab immer e so Angscht wann e Télégramm kommt. (zum Facteur) Vielmols merci Facteur.

Facteur :

Nett ze danke, s’isch garn gschàh. (hinte links ab)

Mathilde :

As wurd doch niemand von de Verwandschaft gstorwe sin ? (macht’s uf) « Bin güet in Ranspach ankomme, diner treuer Rodolphe » (kleini pause, sie lüeje sich gross an) Ja mich trefft de Schlag So ne unverschamtheit isch noch nie do gse ! Grad isch er zum Dor nüss un schon isch’s Télégramm do.

Julie :

Spannsch nix ? Weisch wer des Télégramm gschickt hett ? Des isch mi Lüwi gsi.

Mathilde :

Ich hab mir’s doch glich gedànkt. Ar hett diner Alt uf Ranspach gschickt, un weisch wo minner anne isch ?……………….Uf Melhüse !

Julie :

Isch bin bàff. (macht d’ärmel nuf, un schwingt de Hewel) Minn Liewer, Hitt bin ich inere rechtiche Kampfstimmung.

Mathilde :

Numme d’Rüeh nett verliere, jetz müen mir zwei zàmme halte. Jetz kommt’s wies’s will, mir zwei fahre uf Melhüse.

Julie :

Ganz genaui (schwingt de Hewel) Danne trummel ich zàmme, as Fàtze flieje ! Ich sag lang nix, awer wann ich emol àfang no bin i wie ne Wildsteck Veh ! Dann Buerschtel, dinni letscht Stund hett gschlauje.

RIDEAU


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ACTE 3

Hotelzimmer, Doppelbett,Nachtischle, Tisch, 2 Stuehl, un e Paravent Scène 1 Annie, Albertine Annie : (setzt un last, es klopft) Entrez Albertine :

Bonjour Madame

Annie : Bonjour. Was gibts ? Esch d’Poscht do ? Albertine :

Annie : Wo ? esch se unte ? Albertine :

Nein…………… am Bahnhof, sie gehn unte Ter üssà, rechts um s’Eck, no, sàhn ihr se dort steh, newenem Bahnhof.

Annie : Ich mein doch, ob Brief fer mich komme sin ? Albertine :

Nein, bis jetz noch nett. Awer die komme noch.

Annie : Was wànn’r dann do ? Albertine :

(kratz sich hinterem Ohr) Jà, des esch jo saudum.

Annie : Was esch saudum ? Albertine :

Dis was ich well.

Annie : Jà, was wann’r dann ? Albertine :

Ihne macht’s jo nix üss, eijere Mann isch jo nett do, deno kannt’s ihne jo egal sin, wie ihr schloffe, un mir däte ihr e grosser Gfalle mache.

Annie :

Ich versteh gar nix, jà wo soll ich derno schloffe ?

Albertine :

Wisse sie, di Gschicht esch nämlich à so : sie sin im à làtze Zimmer.

Annie :

Wieso ?

Albertine :

Sie sin im Zimmer n° 69, un eigentlich esch n° 96 eijer Zimmer. Isch hab nämlich d’schlessel un d’numéros verwechselt.

Annie :

Jà, un ?

Albertine :

Des Zimmer hett nämlich einer von Zirkus bstellt, Vorgeschter schon, e Dumpetör (usspreche Dompte---- eur) un sie isch e Seildànzere.


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Annie :

Sie wànn sagà , Tierbàndiger ?

Albertine :

Jo von mir üs, awer ich dank ihr wàrre so frendlich si , un däte in Zimmer 96 umziehgà ?

Annie :

Warum han sie mir dess nett Gescht gseit ?

Albertine :

Ich hab’s verwechselt.

Annie :

Jetzt zeij ich nemmi um, üsgschlosse ! Des Zimmer hett e sehr schoeni Üssicht uf s’Geberi. Üszeije kommt gar nett in Fröj.

Albertine :

Wisse sie des esch e ganz welder Teifel der Dompteur. Ar isch Hitt schon do gsin, un hett gfröjt ob alles in Ordnung esch. Un wie ich des von de verweckslung ha welle sagà, hett der gebrellt das d’Wand gelodelt hànn, un das ich ganz verknepft gse bin.

Annie :

Was isch des ?

Albertine :

Jà, jà, ganz verknepft.

Annie :

(fer sich) Wann ich numme des vertstehn kennt. Also ich gang nett üs dem Zimmer uf ke Fall. Mache sie des mit dem Dompteur üs.

Albertine :

So, des freit mich. (geht geje Ter, kert weder um) Im Fremdebüch ha ich sie uf Zimmer 96 ingetrauge. Un isch mein es war nett angenehm fer sie, wann sie jemand fer e Seiltanzere halte dät.

Annie :

Des isch mir égal, dann bin ich ewe e Seiltanzere. Un Hitt kommt noch mi Mann, dem ha ich schon gschriewe, das ich im Zimmer 69 wohn, un wann’s e Misverstandnis gebt, derno regle ihr’s mit dem Lewe bandiger.

Albertine :

Do kannsch halt nix mache, isch mir aui ràcht awer mit dem spennente Teifel, dem Dompteur redd ich nix meh. Ar soll grad uffem Zimmer 96 schloffe, wann àr d’Auige zü hett un schlofft, wurd égal sin wie ar legt. (Will ab)

Annie :

E moment noch.

Albertine :

Was soll noch sin ?

Annie :

Wieviel Zimmer hann sie dann eigentlich in ihrem Hôtel ?

Albertine :

13 Zimmer un 8 Suite mit 2 oder 3 Zimmer.

Annie :

Jà, wie kommt’s derno, das eijeri Zimmer bis Nummer 96 gehn ?

Albertine :

Üf des brüche se nett gehn, des isch wagà de Réclame. Wisse se das Unser Hôtel grösser üsseht..

Annie :

So , awer d’Gäscht, die sàhn doch glich das des Hôtel gar nett so gross isch.

Albertine :

Des macht doch nix, wann se emol do sin, un mich g’sàhn un unser erschtklassiche Hôtel, no wann se gar nem fort.

Annie :

Jà es isch eigentlich gemetlich do, wann aui nett erschtklassich.


42

Albertine :

Hoffentlich bliewe sie noch e Will do, wisse se sie sin e güeter Kundà.

Annie :

Was bin ich ?

Albertine :

So sodde allie Kundà sin, ihr mache eine nett z’ blosà, bezahle ohne Problème, un mit eich kann mir redde wie de Schnawel gewachse isch.

Annie :

Ich versteh numme s’halwà, awer des macht nix.

Albertine :

Wann ihr ebs brüche, grad téléphoniere, ich bin glich do.

Annie :

Isch schon ràcht.

Albertine :

So, ich will jetz gehn, dann wenn mich de Patron süecht un mich nett find, brellt ar wieder s’ganze Hôtel voll. (links ab)

Annie :

(rechts ab)

Scène 2 Mathilde, Julie, Annie Mathilde un (Von links) (Mathilde zerscht mittem Rajeschirm, un schnuffelt in de Luft errum,Sophie mittem Julie ;Hewel in de Hand schnuffelt aui.) Mathilde :

Aha, stimmt schon

Julie :

Mir sin rechtig.

Mathilde :

Des isch dà verdagtig Maigleckel Duft.

Julie :

Des isch also des Sendànàscht im Himmelreich.

Mathilde :

Wann ich numme d’Nàrvà nett verlehr.

Julie :

Numme d’Rüehj nett verlere, Mathilde. Heiliger Johannes stant mir bie, dass ich ne nett umbring wann ar do die Ter inà kommt.

Annie :

(von rechts) Bonjour binand, mit was kann ich dienne ?

Mathilde :

Also,Sie sin die Mlle Annie ?

Annie :

Ja, die bin isch.

Mathilde :

(zue Julie) Die seht ganz raffenert üs.

Julie :

Also wie e …………. Ich find gar ken passender Üssdruck fer se.

Mathilde :

(klopft mitem Rajeschirm uf de Bode) Wo isch mi Mann ?

Annie :

(harmlos) Kenn Ahnung.

Mathilde :

Sooooooooo…………

Julie :

Sie hàn kenn Ahnung ?


43

Mathilde :

Ein moment. (macht Ter recht’s uf)

Julie :

Des wàrre mir glich ha.

Mathilde :

(lüejt recht’s unter s’Bett un Julie link’s unter’s Bett)

Julie :

(brellt) Ah ! jetz bin isch verschrocke.

Mathilde :

Hesch ebs gsà ?

Julie :

Jà, dich.

Annie :

Wode sie mir viellicht erkläre was des bedide soll ?

Mathilde :

Des soll bedide, das ich mi Mann do süech, mit dem sie e schmutziges Verhältnis hann. Un liegà nett, ich kann’s bewise.

Julie :

Jà, jà ganz genaui !

Mathilde :

Ich hab’s schwartz uf wiss. Un do warte mir uf mi Mann, will ich bstimmt weiss das er kommt.

Annie :

Wenn’r ihr des sagà, no müess es eso sin ?

Mathilde :

(mit zeruckhaltener Wüed) Ich sag’s eich, mache sie sich nett luschtig ewer mich, ich bin namlich gelade bis owa üsà. (macht de Geste dezu)

Julie :

Numme nett fràch wàrre, sunscht kenne ihr ebs erlàwe, im ängschte Familie Kreiss.

Annie :

Die ganz Gschicht isch vermüetlich e Irrtum. Wie kenne sie behaupte, das ich mit ihrem Mann e Verhältnis ha ?

Mathilde :

Des behaupt ich nett numme, des kann ich sogar bewiese.

Juie :

Jawohl ! Des kenne mir bewiese.

Mathilde :

Hatt se nett in minnen Mann e Brief gschriewe, das sie ihne do erwarte ?

Annie :

Ich, e Brief ?

Julie :

Jà , e Brief .

Mathilde :

(gebt ihre de Brief) Do, làsse se.

Annie :

(e blick uf de Brief) Allerdings, denne Brief ha ich gschriewe.

Julie :

So e Fràchheit. (zu Mathilde) Soll ich se glich zàmme schlagà ? (macht de Geste mittem Stock)

Mathilde :

Numme d’Narvà nett verlere ! (zu Annie) Jetz kenne ihr nemmi s’gejeteil behauipte.

Annie :

Ich hab im mim Mann gschriewe, un nett in eijerem !

Mathilde :

Was ? So e Fràchheit ! So, so sie sin also ghirote ?


44

Julie :

Wie lang dann schon, wann mir froga derf ?

Annie :

Ich hab leider mi Famelie Biechlà nett bie mir, awer d’Carte d’identité…… wurd’ne lange (hollt se) do voilà ! (gebts in de Mathilde)

Mathilde :

(last) Annie Engel………(lost sich uf e Stuehl falle, springt glich weder uf) Jetz müess er in Zuchthüss. So ebs müess ich erlawe. Der isch zwei mol ghirote, der isch jo schlemmer as e Sültan, der, der…………….

Julie :

B’halt dinà nàrvà !

Annie :

Ich glaub des isch e Irrtum.

Julie :

Halte sie EIR0 Gosch, des isch ke Irrtum. (zu Mathilde) Mathilde, heb mich z’ruck, sonsch kann ich mich nemmi behersche.

Annie :

Hann sie viellicht e Sohn ?

Mathilde :

Jà, des schon, awer der Lüser isch noch nett ghirote.

Annie :

Wo isch eijere Sohn ?

Mathilde :

Der isch jetz in Metz.

Annie :

Wesse sie des ganz genaui ?

Julie :

Stelle doch kenn so bledie Fröje.

Annie :

Hann sie viellicht noch e zweiter Sohn ?

Mathilde :

Nein, am zweite isch mi Mann nem mit komme.

Annie :

Jetz fang ich awer sàlwer an irr ze wàrre. (trurig) Des isch doch nett meijlich.

Mathilde :

Meijlich isch alles Hitt ze Tag’s in denne unmoralische Zitte.

Annie :

(fer sich) Die Frau isch mindeschtens 20 Johr älter als er…… Viellicht hett er die ghirote weijem Gàld. (zu de Mathilde, hebt sie am Arm) Stimmt des alles was sie do seit ?

Mathilde :

Bis uf’s Depfelle uffem I. Ich sini rechtmàssig Fraui, han’s Anràcht (zeijt de Rajeschirm) un von dem Anràcht wur ich gebrüch mache.

Julie :

(zeijt de Stock) Jàwohl, von dem Anràcht wàrre mir gebrüch mache, noch dem moto, „vor gebrauch güet schütteln“.

Annie :

Des wurd jo ganz schlimm.

Julie :

Fer unseri Mànner schon.

Mathikde :

Awer numme kenn Üffreijung, alles mit de Rüej.

Annie :

Ich reiss ab.


Mathilde :

45 Nein, nein, des derfe sie nett. Mir Frauje müen zàmme halte in denne schwere Stunde. Un des düen mir jetz. Basse uf, wann Zitt isch fer ins Bett ze gehn, gehn sie in mi Zimmer, un ich ward do uf ne mit lieb un mittem Rajeschirm.

Julie :

Prima, Mathilde, prima. Un haui jo glich rechtig druf, un gib Acht das nett denewe hauisch.

Annie :

Des gibt jo e Skandal.

Mathilde :

Des gibt kenn Skandal.

Julie :

Des wurd gemacht in aller Ruej.

Mathilde :

Bis ar weiss was passiert, hett ar schon eini hockà.

Julie :

Awer e saftigà.

Mathilde :

Jà, jà ! komme sie uf unser Zimmer, un treschte eich, uns geht’s aui nett besser.

Annie :

Des isch e schener Troscht, komme sie do durà das eich niemà seht.

Julie :

Oh, Mathilde isch mescht so gàrn an dim Platz sin. (beidi rechts ab)

Scène 3 Annie, Rolf Rolf :

(von links, strahlend) Ich bin do ! (annie réagert nett) Jà………… was………was hesch denn ?

Annie :

Nix

Rolf :

(geht zu ihre) Awer Annie

Annie :

Rehr mich nett an ! Gang wenn’s beliebt, gang !

Rolf :

Annie, was hesch ?

Annie :

Nix, dü…………..dü……………..Hirotsschwindler !

Rolf :

Wass bin ich ? (lacht)

Annie :

E gemeiner Hirotsschwindler.

Rolf :

Jetz mecht ich wisse, was des fer e Bledsinn isch !

Annie :

Bledsinn heisst mir des ? Wàrrend das « ich do ahnungslos ward, un uffem Glauwe bin das minner Mann bie sinne Eltere isch …………(lacht) bie sinne Eltere die schon lang gschtorwe sin……isch er bie sinere Fraui.

Rolf :

Bie wem bin ich gsi ?

Annie :

Bie dinere Fraui…….. brüechsch nett redde, ich hab de Bewies.

Rolf :

Also, Annie, wottsch dü mir die Sach ufkläre.


46

Annie :

Die Sach wurd ball klar sin ! Morn reiss ich ab ! Un Konzequenze hann sie ze tragà sie….sie……

Rolf :

Annie bisch dü verrückt worre ? D’Sabine müess her, derno isch die Gschicht glich geklärt. (im abgehn links) Ich un zwei mol ghirote, ich glaub de Babbe hett recht, einmol ghirote isch ball ze viel. (links ab)

Scène 4 Annie, Albertine, Rodolphe Annie : (téléphoniert) Jà, Kennte sie uf Zimmer 69 komme ? Jà, merci. Albertine :

(von links) Mit was kan ich diene ?

Annie : Hann sie e Auto ? Albertine :

Nein, sowitt haw isch’s noch nett gebrocht, awer wann ihr wànn, e Alt Motorad hann mir drusse stehn, oder viellicht e alt’s Vélo.

Annie :

Nein, e Taxi mein ich.

Albertine :

Ha jo, natirlich

Annie :

Bsorgà sie mir einer, awer glich. (geht ufgerejt uf un ab)

Albertine :

Jà, ich ruef grad im Jule an. (links ab, lost Ter offe)

Rodolphe :

(von drusse) 67, 68, 69 isch Mlle Annie do ? (stüehnt Annie an) Jà des isch gar nett Mlle Annie, des……des isch doch Zimmer 69 ?

Annie :

Jà worrum ?

Rodolphe :

Do hett mir nàmlich e Seiltanzere gschrewe.

Annie :

E Seiltanzere ?

Rodolphe :

Jà, sie hett mir gschrewe…….. « Je t’attends avec mille baisers. »

Annie :

Wer sin ihr eigentlich ?

Rodolphe :

Müess ich ihne des sage ?

Annie :

Es interessert mich schon.

Rodolphe :

Ich bin de Rodolphe Engel Maire von Ganzwiller.

Annie : (e Lecht geht ihre uff, lacht) Rodolphe :

Was lache sie dann ? Känne sie mich vielicht ?

Annie : Jà, natirlig. Rodolphe :

(wurd verlaje) Herrgott noch emol, jetz kännt mich die.


47

Annie :

(fer sich) Ward, Schwejerbabbe, jetz sollsch dü ebs erlewe. (lütt) Ich will ihne glich erkläre, woher ich sie ken. Ich bin nemlich e Frendin von dere Seiltanzere, Annie, die ihne denne Brief gschrewe hett.

Rodolphe :

Jo , allewag ?

Annie : Sie hett mir verlangt, das ich uf eich warte soll, un………. Rodolphe :… Un ihr solle eich mit mir unterhalte ? Annie :

Ganz rechtig ! Was natirlig, ihne angenàhm isch ?

Rodolphe :

A jo Mamselele.

Annie :

Nemme ze Platz. Des müess ich sagà die Seiltanzere hett e güeter Gschmack. (setz zum)

Rodolphe :

Jà, des schon ! ich bin noch e schoener Mann, oder nett ?

Annie :

Un ob, sie gfalle mir ganz güet.

Rodolphe :

Sie mir aui. Sie sin so……………..(dàtschelt se)

Annie :

(wehrt ab) Pst. Numme langsam, des derf isch nett dulde.

Rodolphe :

Warrum nett ? Sieht’s jo niemand.

Annie :

Awer isch derf doch in minere Frindin de Verehrer nett ewàgbutze

Rodolphe :

Sie sin e ganz nàtts Trütschele.

Annie :

Meine sie ?

Rodolphe :

Sie gfalle mir noch besser wie de Seiltanzere. Wer sin sie ?

Annie :

Ich , Ich bin aui bim Zirkus !

Rodolphe :

Jo, isch’s wor ? Wànn ihr in unserem Städlà spiele, no komme ihr aui mit dem Zirkus ? Des esch prima, isch hab die Genemichung bie mir, das eijere Zirkus bie uns uftrette derf. Was mache sie dann bim Zirkus ? Sin sie……..(fangt an ze tanze)

Annie :

(lacht heimlich, dann nickt sie) Jà, Tänzerin bin isch.

Rodolphe :

Mache sie aui e so Akt, wie d’Seiltanzere ?

Annie :

(droht ihm) Sie, Herr Maire, Herr Maire, sie hann’s awer dick hinter de Ohre.

Rodolphe :

Schatzele, sag doch nett Herr Maire (singt) Sag, sag « dü » zu mir ! Weisch was, jetzt trincke mir e Flaschel Wi mitnand. Du gfallsch mir als besser.

Annie :

So ? Ich bin awer e Lothringere, un ihr Elsàsser kenne Lothringer nett schmecke.

Rodolphe :

Wer seit dann des ? Do hann mir hoechstens d’Lothringer gemeint awer nett d’Lothringerà, des sin doch e so schoeni Maidle.


48

Annie :

Güet dass ich des weiss.

Rodolphe :

Also, was isch, trinke mir e Flàschel Schampes ?

Annie :

Nein, uf kenne Fall. Dann schonsch wurd ich lischtsennig.

Rodolphe :

Des wàr mir grad ràcht ! (fer sich) Herrgott nochemol, bie derre hatt ich e chance.

Annie :

So un jetzt gehn se. Es kennt ebber komme un des wär dumm un bleed.

Rodolphe :

Allewàg, des isch awer schad.

Annie :

Ich soll eich üssrichte von de Seiltanzere, sie solle noch de Vorstellung do, in dem Zimmer warte.(schelmisch) S’kann awer aui meijlich sin, das am Platz von de Seiltanzere ich komm.

Rodolphe :

Des war nett làtz ! (nimmt Annie am Arm) Derno trinke mir e paar Flaschle Schampes.

Annie :

Natirlich, de Schampes, dà trinke mir Hitt ganz bstimmt, des kann ich eich jetz schon versprache. Awer gehn se jetz.

Rodolphe :

Ja, müess des sin ?

Annie :

Jà ! Später kenne sie jo weder komme.

Rodolphe :

Also bis nochhàr, un mach numme, des du weder kommsch, statt d’ander.

Annie :

Ich mach mi megligschte ! (ab rechts)

Rodolphe :

Also bis nochhàr.

Scène 5 Rodolphe, Amédé, Julie Rodolphe :

(es klopft) Wer kommt jetz ?

Amédé :

(klopft noch emol)

Rodolphe :

Du kannsch noch lang klopfe, ich saui nett « Entrez » (geht hinter de Paravent)

Amédé :

(kommt ganz langsamm errin) S’isch nemme do. Isch de Herr Maire schon do gsin ? (geht im Zimmer errum, betracht alles)

Julie :

(kommt von rechts) Mamselele, hann sie minner Rajeschirm…… (seht de Amédé) Aha, aui scho Hissig ?

Amédé :

(verdattert) Jà……Jà……………ich………….ich hab numme welle………..

Julie :

Was dü gewellt hesch ! des weiss isch schon lang !

Amédé :

Awer lüei doch Hämmele !


49

Julie :

So, so, des isch also die Holzversteigerung ?

Amédé :

Jà, Missele

Julie :

Awer jetzt wurd Holtz versteigert ( nemmt de Schirm un schlauit takmässig uf de Amédé) zum erschte, zum zweite, un zum letschte mol ! (ewerem hab gehn)

Rodolphe :

(lüejt hinterem Paravent vor , un lacht) Die heisst nett umesuncht Teifel, hett der Schleg kriejt, in demm sinere Hütt mecht ich nett stàcke. (Triumpherend) Do bin ich weder güet devon komme ! Des kann jo mir gar nett bassere. (links ab)

Scène 6 Annie, Rolf Annie :

(von rechts) Schweijerbabbe jetz ha ich dich in de Fall. Jetz müesch dü unserie Hochzitt zu gàh schonsch ! Ob ich dene Fall bie de Schweijermamme ufkläre soll, oder ob ich de Rolf ?

Rolf :

(von links) Annie, jetz isch minni Schwester unte, jetzt wurd die ganz Gschicht ufgeklärt.

Annie :

S’isch nemmi netig, ich bin schon ufgeklärt.

Rolf :

Durich wenne ?

Annie :

Durich diner Babbe.

Rolf :

Isch der do ?

Annie :

Nadirlich ! Er hett sich in mich verliebt.

Rolf :

Dà ich güet ? Des sin jo nettie Sache.

Annie :

(lacht) Un er hett mir Rendez-vous gahn fer Hitt Owe.

Rolf :

Jetzt fang ich langsam a bled ze wäre. Wie komt mi Babbe do hàr ?

Annie :

Ganz einfach. Mi Brief, der wo ich dir gschrewe hab, hett di Vatter bekomme, un isch glich uf die Inladung ingange.

Rolf :

Des gibt e nàt Théâter. (lacht. Es klopft)

Annie :

Ich glauib s’hett geklopft ! (zum Rolf) Versteckel dich, es brücht dich niemand ze sehn !

Rolf :

Ich geh do ninn ! (rechts ab)

Scène 7 Annie, Mathilde Annie : (s’klopft noch emol) Entrez Mathilde :

(luejt von links errin) Sin ihr noch do ?


50

Annie : Jà, un was isch los ? Mathilde :

Ich hab gemeint, mir düsche s’Zimmer ?

Annie :

Ganz rechtig, des kenne mir mache. Awer wan eijere Mann inns Zimmer kommt, war’s besser wenn ihr imBett tàtà legà.

Mathilde :

Meinne sie ?

Annie :

Ja, sicher ! Welle sie e Pyjàma ?

Mathilde :

Was isch dann des ?

Annie :

Isch mein, ob sie e Pyjama welle, Hose un e Kettel ?

Mathilde :

Nei……. Ich leg ke Hose a, nett emol am Tag.

Annie :

Wie sie well, ich dät’s fer besser halte ihr däte mir viel besser glieche.

Mathilde :

Güet, ich bin zu allem fàhig. Wagà mer leg ich e Pfui-schama an ! Wann’s si müess.

Annie :

Warte , ich hol ihne de Pyjama im Neweszimmer. (rechts ab)

Mathilde :

Frei dich jetzt, Rodolphe ! Dü worsch im Himmelreich wunder erlàwe ! (fangt sech a üszieje)

Annie :

(von rechts, geije links, Rodolphe wurd links siechtbar, lisli zum Rodolphe ) Verhalt dich riewig. (Rodolphe verschwindt, Annie gibt de Mathilde de Pyjama) Do, schnell ningschlupft.

Mathilde :

(blouse un Rock usgezöje, zeijt de Huet ab) Nein, ganz zeij ich mich doch nett üs !(zeijt de Huet wieder uf)(Hebt d’Hosse vor sich) In denne Hosse hett mi Hintere kenn Platz, hegschtens mit einem Füess.

Annie :

(lacht) Des glaub isch aui.

Scène 8 Dimitri, Mathilde, Annie

Dimitri :

(Mir hert Musik) (hinter de scène links, licht angetruncke) 35 52 65 69, do wurd mir jo ganz verruckt mit denne Zahle.

Annie :

Isch glaub er kommt, ich verschwind !(rechts nuss)

Mathilde :

(nimmt de Rajeschirm un geht ins Bett, macht s’Liecht us, as wurd dunkel uf de Buhn) So, jetz kannsch komme, Mànnele, jetz kannsch dich freije. (schwingt im Bett de Schirm, dann Verschteckel ze ne unterem Bettdeck)

Dimitri :

(von links, schwankt un singt, « Es gibt kein Bier auf Hawai », macht Liecht. Lüejt uf s’Bett, pfift lislie) Minnie Alt schloft schon. Numme rüei (macht s’Liecht us) Gfehrlich isch d’Litt ze wecke, un no langsamm ins Bett ! ( zieht sich us bis uf d’ Unterhose und Strempf) Verflüecht noch emol, vunderbari Maidle gibt’s in Melhüse un salwer isch mir


51

ghirote, des, isch zum umkeije. (leijt ins Bett, un dreijt de Mathilde de Buckel, schnapt lutt) Vouaaah ! (un schloft) Mathilde :

(setz sich ins Bett, hett angscht) Was isch des fer einer …………wie kommt dà der do herrin ? Do stimmt ebs nett……..(zitterd) Heiliger Joseph, helf mir……..wann numme des güet üsgeht ! (leijt sich weder ins Bett, un zieht d’Deck ewer de kopf)

Scène 9 Dimitri, Mathilde, Rodolphe Rodolphe :

(von links, d’Schueh in de Hand) Gott sei dank das mich niemà gsàh hett. Bin schon rechtig (schmeck) Do henne schmeckt’s noch Maigleckle…. Wann des minnie Alt wisse dat……..ich soll uf se warte, hett se gseit, wann se noch nett do isch. (süecht de Liechtschalter) Wo isch dann’s Liecht ? Ha do (macht liecht) So, jetz isch nimm so finschter. Jetz sieht mir wenigstens was mir rede !

Mathilde :

(hett sich inzwische ufgericht, un setz im Bett) Ah ha ! ! !

Dimitri :

(schnaricht ganz lutt)

Rodolphe :

(sieht die zwei im Bett leije, riebt sich d’Auige üs , start) Jà, jà Himmel…….. Herrgott…… was isch dann do los ? Mich trifft de Schlag. Des, des isch jo minà Fraui !

Dimitri :

(isch ufgewacht, setz im Bett) Was isch do los ?

Rodolphe :

Du miserablig Wibsbild, dü leijsch jo mittem e ganz fremde Mannsbild im Bett.

Dimitri :

He ! Was welle sie von minnere Frau ?

Rodolphe :

Was isch des ? Eijeri Frau ? Ah, ha des isch jo de Veehbandiger ! Ah……..die ghert ihne schu……. Die kenne ihr dressere un nochhar in e Kefig sperre. Dann mache ihr s’beschte Gschäft.

Dimitri :

(luejt langsamm Mathilde an, dann ussem Bett springt) Entschuldige sie Herr Maire, des isch allewag e Verweckslung, ich hab eins getruncke kett, un hab worschins s’Zimmer numéro verwackselt.

Rodolphe :

So, so, (zu de Mathilde) Un dü was hesch dü verwackselt ? Hein ? Was witt dü ewerhaupt in Melhüse ?

Mathilde :

(isch üssem Bett mitem Rajeschirm) Dich ha ich welle verwetsche, bie dinnere zweit Fraui.

Rodolphe :

(ewerleijt) Bie minnere zweit Fraui, ha, ha,…. oh du Lueder du ganz rafenert’s ! Du bisch mit alle Wasser gewàsche ! Mich hesch welle verwitsche, de bi haw ich dich verwitscht !

Mathilde :

Dü worsch doch nett glauve, das ich………..

Rodolphe :

Halt di Mühl, ich tröi dir alles zu, numme nix güet’s.

Mathilde :

Dü….. ich sag dir’s, mach mich nett làtz. Wie kommsch dann dü ewerhaupt dohar, wan mir fröje derf ?


52

Rodolphe :

(frach) Ich ? Ich hab im Zirkusdirecter Genehmigung welle bringe das sie in unserem Dorf spiele derfe ! (zieht grossartig e Brief üssem Sack, un ewerreicht’ ne im Dimitri)

Dimitri :

(nemmt de Brief) Vielmols merci Herr Maire, vielmols merci.

Rodolphe :

(fer sich) Fin ha ich mich do üsgered.

Mathilde :

Un fer was hesch dann dinni Schüeh ussgezöje ?

Rodolphe :

Das mer mich nett hehrà soll !

Mathilde :

Ich hab dich awer ghöert, dü………….dü Pharisäer !

Scène 10 Mathilde, Dimitri, Rodolphe,Zita, Annie, Rolf Annie :

(ich schon e bessel vorher von rechts komme, geht zu de Mathilde) Weller isch jetzt unsere gemeinsam Herr Gemahl ?

Rodolphe :

(verschreck, macht in de Annie Zeiche sie soll verschwinde)

Mathilde :

(Ditt uf de Rodolphe) Do steht àr, de Schinheilig !

Annie :

Was ………der ? (Lacht) Nein, des isch eijere Mann, awer nett minner.

Mathilde :

Was…………nett ? Jà, wer isch dann eijere Mann ?

Annie :

(geht rechts ab Ter, un zieht de Rolf errin) Do…………. des isch minner Mann.

Mathilde :

(start) De Rolf isch aui do ?

Rodolphe :

(perplex) Jetzt weiss ich nemmi was hinte un vorne isch !

Dimitri :

(setz uffem Bett) Minni Herrschafte, wem ghert denn eigentlich des Zimmer 69 ?

Annie :

Mir…………Dann s’ Zimmermaidel hett de Schlessel vom Zimmer n° 96 un 69 verdüscht.

Rodolphe :

Die bleed Küe !

Zita :

( Vun Links , tanzelt , un stricht’ne e bissel ) Was isch mi liewer , ich ward schü lang uf dich. Wagà dem Akt.

Rodolphe:

Himmel Herrgott……..Was isch dann do los ? Du Veehbandiger! Nemm die weld Katz un verschwend.

Zita:

( well de Rodolphe werschnütze) Kumm mi liewer.

Dimitri :

Rolf :

(Hebt Zita) Halt doch jetzt ! Dann minni Herrschafte,bitt ich vielmols um Entschuldigung. Die Sach hett sich wohl ufgeklärt. Mer gehn uf Zimmer 96 . Güet Nacht un schloffe güet. ( Dimitri un Zita links ab) Ja was mache denn ihr do, im Hôtel Himmelreich ?


53

Rodolphe :

Mir hann uns verlofe in de Nacht.

Annie :

(zu Mathilde) Un, liewie Schweijermamme, was sagà ihr dezu, das eijere Sohn mi Mann isch ?

Mathilde :

(schettelt de Kopf) Isch komm gar nemmi mit, so schnàll geht’s.

Rodolphe :

Zitter wann sin ihr ghirote ?

Rolf :

Acht Tàg. Des hett die gross Ewerraschung solle sin.

Rodolphe :

(e Blick uf d’Annie) Des isch jo e Ewerraschung.

Rolf :

Des sich nemlich die Lothringere, die wu dü nett liede kasch.

Rodolphe :

Halt di Mühl, sonsch fangsch einie ! (holt üss) (dann frindlich ze de Annie) D’Lothringerà sin mir noch immer sympatisch gsi. (blickt in de Annie)

Mathilde :

(zu de Annie) So isch der Brief fer de Rolf gsi ?

Annie :

Natirlig…… wem den sonscht ?

Mathilde :

(schadefroh) Alter, no hesch dich also umesonscht gfreit.

Rodolphe :

Wieso ?

Mathilde :

Du bisch doch blos weije dem Brief uf Melhüse gfahre ?

Rodolphe :

(fer sich) Hett die e Ahnung. (lutt) Redde mir nimm devon, des isch numme e bledi Verwachslung gsin.

Scène 11 Rodolphe, Mathilde, Rolf, Annie, Alex, Sabine Alex :

(mit Sabine von links) Annie, Rolf, wo bliewe ihr so lang ? (verstünt wie se de Rodolphe un d’Mathilde sahn)

Sabine : Mathilde :

(blid an de Ter steh, verschrocke) De Babbe, un d’Mamme. (verstunt) Jà, was machsch dann dü do ?

Sabine :

(erfasst d’Situation) Do Mamme, lüeg emol, minner Zahn isch scho plombiert. (zeijt ihr Mühl) Un es hett nett Weh gemacht.

Rodolphe :

Wie kommsch dü dohar ?

Sabine :

(geht uf Rodolphe zü) Do lüeg Babbe, (ihr Muhl ufgspert) wie der Zahn schen plombiert isch !

Rodolphe :

Komme mir nett mit so blede üsredde dohar ! Ich mescht wesse, wie du in des Hôtel kommsch, un noch dezüe in de Nacht ?

Sabine :

Babbe, di Gschicht isch ganz compliziert.


54

Alex :

Will d’Mamsell Sabine zum Zahnartz hatt miessà geh, sin mir glich uf Melhüse gfahre, de Rolf, d’Sabine un ich.

Mathilde :

Aha, jetzt geht bie mir e Liecht uf, isch des der Zahnartz, der wo………..

Rodolphe :

Der wie so güet plombiere kann ?

Alex :

Nei, ich bin nett Zahnartz, awer Herr Maire, ich bin de Brüeder von eijere Sohnsfrau, un halt in dere geleijeheit um d’Hand von d Mamsell Sabine an.

Sabine :

Babbe, sag jà, dann wann de nei seisch, hirote mir doch.

Mathilde : Sabine :

Jà Babbe seisch bal « jà »

Rodolphe :

In dem fall, das……………

Mathilde :

Die Gschicht fer dich so güet üsgange isch.

Rodolphe :

Halt s’Mühl Mathilde, also in Gottesnamme : Jà

Alex :

(umarmt Sabine) Komm Sabine, un unseri Hochzitt fiere mir im Hôtel Himmelreich.

Mathilde : Rodolphe :

(zum Rodolphe) Un dü, dü fahrsch jetz mit mir Heim, un dann lehr ich dir s’Elefte Gebott ! Un des isch ?

Allie :

Du derfsch dich nett verwitsche lonn !

RIDEAU

FIN


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