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Abenteuer Amerika

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Plastik ade

Plastik ade

Auch in der Bewegungsfreiheit waren die Fußball-Mädels wegen Corona ziemlich begrenzt. Anstatt Orlando mit seinen vielen Freizeitparks wie Disney World, Sea World, Universal Studios & Co. zu entdecken, konnte die Studentin nur Downtown und eine Outdoor Mall besuchen. „Eigentlich sollten wir uns nur innerhalb der Mannschaft bewegen. Deshalb gingen wir außerhalb des Campus höchstens mal zum Shoppen oder

Ich ging gerne und oft spazieren – allerdings nicht mit den Amerikanern. Denn die können das gar nicht verstehen und sagen: Wir haben doch ein Auto und können fahren!

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in den Supermarkt“, beschreibt die 18-Jährige, die gemeinsam mit dem Team wöchentlich auf das Virus getestet wurde. „Die Gefahr einer Ansteckung ist in den Resorts einfach zu groß.“

Trips in die Umgebung fielen daher genauso ins Wasser wie große Feste. Dementsprechend

AM WOCHENENDE

war für Emilie Sprinttraining angesagt

EMILIE

mit der Vereinsflagge der UFC Knights

reduziert wurde auch an Halloween gefeiert: „Eigentlich ist das ja in den USA eine richtig fette Party, aber heuer war das leider nicht möglich. Wir haben einen Pumpkin Pie gebacken, der sehr lecker war, und anschließend im kleinen Kreis einen Horrorfilm geschaut.“ Ein anderes Event hat die 18-Jährige dagegen live und hautnah erlebt: die Präsidentschaftswahl. Wie war da die Stimmung in Orlando? „Wir haben uns die beiden TV-Duelle angeschaut und natürlich am Wahltag ständig unsere Handys auf Neuigkeiten gecheckt. In unserem Team hatten wir Anhänger beider Lager, aber als Ausländerin mischte ich mich lieber nicht zu sehr ein. Man hat jedoch schon gemerkt, dass ein bisschen Spannung vorhanden war. Große Protestaktionen haben wir aber nicht mitbekommen“, erzählt Emilie.

Und was treibt man dann in der Freizeit, wenn Corona so vieles verbietet? „Ich ging gerne und oft spazieren – allerdings nicht mit den

Amerikanern. Denn die können das gar nicht verstehen und sagen: Wir haben doch ein Auto und können fahren!“, lacht Emilie. Begleitet wurde sie daher meist von ihren Freundinnen aus Neuseeland, England oder Deutschland. Auch gemeinsames Fernsehen stand oft auf dem Programm. Neue Serienhighlights hat die Ingolstädterin aber kaum entdeckt: „Ich bin aber ohnehin nicht der Typ, der zwei Tage am Stück eine Serie durchschaut. Allerdings fand ich ,Designated Survivor‘, wo es um das politische System Amerikas geht, sehr interessant“, berichtet der Teenager, der kurz nach Thanksenorm hohen Stellenwert. Die Bedingungen sind besser als bei manchem Erstligaclub in Deutschland, gerade beim Krafttraining. Interessant war auch, andere Spielertypen und Fußballstile auf internationaler Ebene kennenzulernen.“ Aber auch im persönlichen Bereich war das Auslandssemester eine Bereicherung: „Ich haben neue Menschen und ein anderes Studiensystem kennengelernt. Die Uni mit dem riesigen Gelände und dem Fokus auf den Sport war schon Wahnsinn – diese Erfahrung möchte ich nicht missen“, zieht Emilie trotz Corona ein positives Fazit.

giving wieder nach Deutschland zurückkehrte und Weihnachten in Ingolstadt im Kreise der Familie verbrachte.

War es wegen der Pandemie-Auflagen nun ein verschenktes Semester? Das findet Emilie, die künftig ihre Fußballschuhe für den FC Ingolstadt schnüren wird, keineswegs. Auch wenn das Virus dem ganz großen Amerika-Abenteuer im Wege stand, hat die Studentin dennoch viel Positives aus ihrem USA-Aufenthalt mitgenommen – vor allem für ihre fußballerische Karriere: „Der Sport hat an der Uni einen

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1 Nach ihrer Zeit beim FC Bayern und ihrem Abstecher in die USA steht Emilie Bernhardt jetzt bei den Schanzern unter Vertrag

2 Der See befindet sich auf dem Unigelände und war oft Ziel von Emilies Spaziergängen

3 Der Mannschafts-Coach gibt Emilie und ihren Mannschaftskollegen Trainingsanweisungen

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