Respektiere 02/2012

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Die fleiĂ&#x;ige Biene – bald Vergangenheit?

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Einsatz in der Ukraine ... es geht weiter! Seite 4


Impressum

| Editorial

Liebe ETN-Mitglieder,

Inhalt

Seite 4 Unser Einsatz in der Ukraine ... es geht weiter!

Seite 2 Inhalt Impressum Seite 3 Editorial

Natur

Fokus Seite 4 Seite 6

Unser Einsatz in der Ukraine ... es geht weiter! Hunde aus der Ukraine suchen ein Zuhause

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KIDS

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In eigener Sache Seite 8 Seite 10 Seite 12

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Ein etwas anderer Projekttag Mitgliederversammlung 2012 Vier ETN-Schützlinge im hohen Norden Tyler - Neues Leben mit einer neuen Hüfte

Der deutsche Wald Die Wahner Heide

Achtung! Ein Hund auf der Autobahn!

Unsere Partner Seite 48 Seite 50

Noah‘s Ark Animal Sanctuary Unsere Einsatzgebiete in Europa

Magazin Seite 18 Seite 21 Seite 22 Seite 24 Seite 26 Seite 28 Seite 30 Seite 36

Gefahr für den Schweinswal Rexi hat es ertragen Schützlinge des TSV Marsberg und Umgebung e.V. Urlaubszeit NetAP Voller Einsatz – Chica und Cara verdanken ihr Leben der Feuerwehr Die fleißige Biene – bald Vergangenheit? Wie alles begann

Seite 18 Gefahr für den Schweinswal

Impressum Herausgeber Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. Hof Huppenhardt, D-53804 Much Tel.: 0 22 45-61 90-0 Fax: 0 22 45-61 90-11 E-Mail: info@etn-ev.de VR 2454, Amtsgericht Siegburg Der ETN e.V. ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Mitgliederverwaltung ETN e.V.: Hof Huppenhardt, D-53804 Much Tel.: 0 22 45-61 90-17 Fax: 0 22 45-61 90-11 E-Mail: mitgliederbetreuung@etn-ev.de

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Redaktion: Götz Bukenberger E-Mail: info@etn-ev.de Tel.: 0 22 45-61 90-0 ETN im Internet www.etn-ev.de Termin der nächsten Ausgabe Viertes Quartal 2012 Druck Hofmann Druck GmbH & Co. KG 90411 Nürnberg

Alle Beiträge und Fotos sind urheber­rechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte ­Beiträge übernehmen Heraus­geber und Re­ daktion keine ­Gewähr. Wir behalten uns vor, ­Beiträge zu kürzen und/oder zu über­arbeiten. Bezugspreis ist im Mitglieds­beitrag ent­halten. Respektiere ist auf chlorfrei ­gebleichtem Papier gedruckt.

das EU-Parlament scheint wieder dem Druck einer Lobby, diesmal der Lebensmittelindustrie, nachzugeben und lehnt die seit langem von Verbraucherschützern und Ärzten geforderte Ampelkennzeichnung für Lebensmittel ab. Damit steht fest: Die Lebensmittelindustrie muss ihre Fertigprodukte auch künftig nicht so kennzeichnen, dass auf den ersten Blick erkennbar wäre, wie hoch der Anteil an Zucker, Fett oder Salz ist. In der deutschen und europäischen Politik wird seit Jahren diskutiert, wie Kunden beim Kauf schnell und verständlich vor Dickmachern in den Lebensmittelregalen gewarnt werden könnten. Vor allem Verbraucherschützer favorisieren eine Nährwert-Ampel, aber auch Kinderärzte sehen darin eine praktikable, für jedermann verständliche Lösung. Produkte könnten so leicht miteinander verglichen werden. Dem Plan zufolge hätte die bunte Grafik auf einen Blick über die Menge an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz informiert - und zwar einheitlich bezogen auf einhundert Gramm beziehungsweise einhundert Milliliter. Die Werte sollten farblich hinterlegt werden. Rot stünde für einen hohen, Gelb für einen mittleren und Grün für einen niedrigen und damit gesundheitlich unbedenklichen Anteil. Über diese Kennzeichnungen könnte auch das Essverhalten der Verbraucher positiv beein-

flusst und damit langfristig auch der Umgang mit dem Nahrungsmittel „Tier“ verändert werden; Stichwort: „Massentierhaltung“, die der ETN e.V. strikt ablehnt. Doch nun hat sich die Lebensmittelindustrie wieder durchgesetzt. Die Lobbyvertreter der Branche sind seit gut zwei Jahren aktiv, um die EU-Parlamentarier von ihren eigenen Vorschlägen zu überzeugen. Dabei machten die Konzerne immer wieder klar, dass sie eine Lebensmittel-Ampel ablehnen - nun hatten sie Erfolg. Die Ampelkennzeichnung könnte ein weiteres Mosaiksteinchen sein, die Menschen für das, was sie essen, zu sensibilisieren. Wir brauchen klare und wahrheitsgemäße Angaben darüber, wie Tiere gehalten wurden, woher die Lebensmittel kommen, wie sie weiterverarbeitet wurden, und welche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Formfleisch oder Analogkäse darin enthalten sind. Erst wenn sich diese Informationen für uns Verbraucher leicht erkennbar auf allen Waren wiederfinden, wird sich auch langfristig die Ernährung umstellen.

Ein Beispiel dafür, dass nur massive Proteste und Interventionen zum Erfolg führen, ist die Tatsache, dass das EU-Parlament auf Druck von uns Tierschützern und Verbraucherorganisationen die maximale Transportzeit von Nutztieren auf acht Stunden beschränkt hat.

Aber statt Bürgernähe herrscht in Europa immer noch die Lobbymacht der Industrie, siehe die hektischen Versuche der Profiteure, die Käfighaltung der Legehennen gegen den Willen der Verbraucher weiter in Kraft zu lassen.

In diesem Sinne wünschen das ETN-Team und ich Ihnen - zusammen mit Ihren Tieren - eine schöne Sommer- und Ferienzeit.

Um Erfolg zu haben, ist der gebündelte Protest einer großen Gemeinschaft erforderlich. Daher freuen wir uns über jedes neue Mitglied, das uns hilft, den erforderlichen Druck zu verstärken.

Ihr Dieter Ernst

Nur wenn wir uns unserer Macht als Verbraucher, aber auch als Tierschützer, endlich bewusst werden, können wir maßgeblich dazu beitragen, dass nicht weiter der Profit im Vordergrund steht. Seite 3


| Fokus

Unser Einsatz in der Ukraine ... es geht weiter!

der ETN e.V. deshalb schon vor Abschluss der Verhandlungen, in Lugansk eine Kastrationsaktion zu starten. Große Resonanz Über zwei Wochen lang kastrierte das ETN-Tierärzteteam kostenlos Tiere von Privathaltern, die sich den Eingriff oft finanziell nicht leisten konnten, sowie Tiere in zwei privaten Tierheimen. Allein in den Tierheimen warteten über zweihundert Hunde und Katzen auf Hilfe und medizinische Behandlung. Aber auch bei der Behandlung privater Haustiere zeichnete sich schon in den ersten Tagen ab, dass es für das ETN-Team viel zu tun geben würde. Schon in der ersten Woche nach Ankündigung unserer Kampagne hatten sich bereits dreihundert Privathalter mit ihren Haustieren angemeldet.

Das private Tierheim „Give a paw“ in Lugansk

Nach langwierigen Gesprächen und einer ersten Kastrationsaktion in Kiew (wir berichteten im letzten Heft) trägt unser Einsatz in der Ukraine nun weitere Früchte. Im Frühjahr initiierte der ETN e.V. in der staatlichen Tierklinik in Kiew den Ausbau eines leerstehenden Gebäudes zu einer modernen Quarantänestation. Vor dem Bau der Station gab es in der Klinik kaum Unterbringungsmöglichkeiten für kranke Tiere und frisch kastrierte Straßenhunde,- dieses Problem stellt sich nun nicht mehr. Die vom ETN finanzierte, dringend benötigte Quarantänestation bietet Platz für vierzig bis fünfzig Hunde und verfügt über eine Fußbodenheizung sowie einen separaten OP-Raum. Seit unserer Kastrationsaktion in Kiew bringen täglich dutzende Menschen Straßentiere und auch Haustiere zur Kastration, und dank des Einsatzes des Seite 4

stellvertretenden Bürgermeisters Oleksandr Mazurchak ist dies für mittellose Menschen und Tierschützer kostenlos. In Kiew zeigt sich, dass man durch dauerhaftes Engagement für Tiere in Not und Dialogbereitschaft mit den zuständigen Behörden viel bewegen kann - auch wenn die Situation zuvor aussichtslos erschien. Hoffnung gibt es mittlerweile auch in Lugansk, einer Stadt im Osten des Landes, die durch den grausamen Umgang der Stadtverwaltung mit den dort lebenden Straßenhunden bekannt wurde. In Lugansk führten die ETN-Botschafterin Maja von Hohenzollern und der Präsident des ETN, Dieter Ernst, Gespräche mit dem Bürgermeister der Stadt und konfrontierten ihn mit Berichten lokaler Tierschützer über Massenmorde an Straßentieren in der Stadt. Abermals hieß es auch hier, nicht

locker zu lassen, denn die Verantwortlichen beschränkten sich vor allem darauf, alle Vorwürfe abzustreiten. Schließlich konnte aber die Ausarbeitung eines Vertrages vereinbart werden, in dem der ETN e.V. Hilfe bei der Umsetzung des ‚Neuter-and-Release‘- Programmes (Kastrieren-und-Freilassen) anbot. Dies knüpften wir jedoch an eine klare Forderung: Das Töten der Straßentiere in Lugansk muss sofort aufhören! Der Standpunkt des ETN war somit klar, doch auf eine Antwort der Stadtverwaltung warten wir bisher vergebens. Ein Monat wertvoller Zeit verging, in dem tausende Tiere auf den Straßen und in privaten Tierheimen erneut trächtig wurden, und Lugansk sich wieder ein Stück weiter vom ‚Neuter-and-Release‘- Programm entfernte. Um weiteres Tierleid zu verhindern und den Willen zur Zusammenarbeit noch einmal zu verdeutlichen, entschloss sich

entgegen der Behauptungen der Stadtverwaltung – viele Menschen bereit sind, Verantwortung für ihr Tier zu übernehmen und den grausamen Umgang mit Tieren nicht befürworten. In der Bevölkerung der Ukraine findet langsam

aber sicher ein Umdenken statt; nun ist es an den Bürgermeistern und Behörden, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Nur so kann die Ukraine zu einem Land werden, in dem die Rechte von Mensch und Tier geachtet werden.

Neuer OP-Raum der ETN-Quarantänestation

Die große, positive Resonanz in Lugansk zeigt, dass auch hier –

Einweihung der ETN-Quarantänestation in Kiew. Von rechts: Dieter Ernst, Maja Prinzessin v. Hohenzollern, Bürgermeister Oleksandr Mazurchak Seite 5


| Fokus

Hunde aus der Ukraine suchen ein Zuhause Tysia Tysia ist eine einjährige, kleine Mischlingshündin. Als sie zwei Monate alt war, fanden Kiewer Tierschützer sie mit gebrochener Wirbelsäule in einer Mülltonne; seitdem kämpfen wir um ihr Leben. Tysia musste schon viel durchmachen, wurde operiert, hatte einen Gips, und nun besteht die große Hoffnung, dass sie wieder normal laufen kann. Sie ist unglaublich lebensfroh, versteht sich mit jedem Mensch und Tier und zeigt uns, wie kostbar das Leben ist. Sie träumt von einer Familie, die sie liebt, so wie sie ist. Tysia lebt derzeit in einer Pflegestelle in Kiew. Sie macht große Fortschritte beim Laufen, zieht aber ihre Hinterbeinchen noch hinter sich her. Sie braucht Zeit, viel Liebe und Geduld.

Nuscha

Rejna Rejna ist eine mittelgroße, ungefähr vierjährige Mischlingshündin. Im September 2011 verlor sie durch einen Autounfall ihr rechtes Vorderbein. In ihrem bisherigen Leben musste Rejna viel Schlimmes erleben und viele Schmerzen ertragen, deswegen ist sie auch ein wenig ängstlich. Aber mit viel Liebe und Geduld kann man ihr sicher wieder das Vertrauen in den Menschen zurückgeben. Diese Hündin hat es wirklich verdient, endlich glücklich zu sein. Rejna lebt im Tierheim Gostomel in der Nähe von Kiew, verträgt sich gut mit anderen Hunden, und ihre Behinderung stört sie kaum noch.

Sonia und Leila Sonia und Leila sind Geschwister und ungefähr eineinhalb Jahre alt. Jemand hat sie als Welpen in einer Tüte im Wald ausgesetzt. Tierschützer aus Kiew haben sie ganz zufällig gefunden und gerettet. Die beiden sind sehr lieb und menschenbezogen, mögen lange Spaziergänge und können auch gerne im Doppelpack vermittelt werden.

Die einjährige Mischlingshündin Nuscha hatte einen Autounfall. Sie kam mit gebrochenen Beinen in die Kiewer Tierklinik, wurde dort operiert und kann inzwischen wieder laufen. Nuscha ist sehr lieb und ruhig, am Anfang vielleicht ein wenig ängstlich, findet aber schnell Vertrauen. Sie lebt in einer Pflegestelle und träumt von einer Familie, die sie liebt und mit ihr spielt.

Maja Die kleine Mischlingshündin Maja ist ungefähr vier Jahre alt. Man hat sie ausgesetzt, weil sie einen Tumor am Bauch hatte, der schon mit der Gebärmutter verwachsen war. Die kleine Maja musste monatelang unter schlimmen Schmerzen auf der Straße leben und suchte vergebens nach ihrer früheren Familie. Inzwischen geht es Maja viel besser; sie ist operiert worden und sehnt sich nach einer Familie, die sie nie wieder im Stich lässt. Maja ist sehr ruhig, menschenbezogen und verträgt sich sehr gut mit Hunden und Katzen.

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Linda Linda, eine kleine Zwergschnauzer-Mischlingshündin, ist eineinhalb Jahre alt. Ukrainische Tierschützer fanden das völlig abgemagerte Tierchen an einem Baum angebunden. Sie hatte zwei kleine Welpen und war schon mehr tot als lebendig. Linda konnte mit viel Fürsorge wieder aufgepäppelt werden und ist trotz allem, was sie erlebt hat, unglaublich lieb. Momentan befindet sie sich in einer ukrainischen Pflegestelle und wartet dringend auf Vermittlung in eine eigene Familie, die sich ausgiebig mit ihr beschäftigt. Seite 7


| In eigener Sache und ließen sich auch von kampflustigen Ziegen nicht entmutigen. Besonders angetan hatte es den Schülern die kleine Ziege Emil, ein Neuzugang auf Hof Huppenhardt, der nicht nur gegenüber Artgenossen gerne einmal seine Hörner einsetzt. Unsere Fohlen Bea und Marcello eroberten schnell das Herz der beiden Schülerinnen und ließen bei den Mädchen nicht zum ersten Mal den Wunsch nach einem eigenen Pferd aufkommen. Bei gutem Wetter und einer Fülle an Aufgaben ging der Tag schnell vorbei. Die Schüler der Don-Bosco-Schule waren beeindruckt vom Hofbetrieb und der intensiven Pflege, die auch Großtiere benötigen. Schüler und Lehrer, die dem Beispiel der Don-Bosco-Schule folgen möchten, sind herzlich eingeladen, sich in der Geschäftsstelle des ETN e.V. zu melden.

Ein etwas anderer Projekttag Selbst wenn sie auf dem Land wohnen, haben viele Kinder oft wenig Gelegenheit, Tiere und die Arbeit mit ihnen näher kennenzulernen. Das war wohl einer der Gründe, die die Lehrer der DonBosco-Schule in Neunkirchen dazu bewog, einen Projekttag zu veranstalten, an dem Schüler in „tierische“ Berufe hineinschnuppern konnten. Neben Tierarztpraxen, landwirtschaftlichen Betrieben und Imkereien stand auch Hof Huppenhardt auf der Liste möglicher Betriebe, und so fanden sich am 22.05.2012 fünf Kinder der fünften Klasse auf unserem Gnadenhof ein. Seite 8

Für die Kinder gab es viel zu erkunden, und sie bekamen einen Einblick in die alltägliche Arbeit eines Tierpflegers. Futter zubereiten und verteilen, aber auch we-

niger angenehme Aufgaben wie das Ausmisten der Ställe standen auf dem Arbeitsplan. Finja, Lena, Maik, Henri und Joshua erledigten alle Aufgaben mit Begeisterung

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| In eigener Sache

Mitgliederversammlung 2012 Trotz kalten und regnerischen Wetters trafen sich fünfundsechzig aktive Mitglieder und zahlreiche Gäste zur Mitgliederversammlung 2012 des ETN e.V. auf Hof Huppenhardt. Der Vormittag war gefüllt mit Regularien. Dieter Ernst, Präsident des ETN, führte souverän durch die Tagesordnung. Er stellte die vielfältigen Aktivitäten des ETN in den letzten beiden Jahren vor. Unter anderem führte das ETNTierärzteteam zweiundzwanzig Kastrationsaktionen durch, engagierte sich der ETN in Süd- und Osteuropa, bewahrte das Leben von zahlreichen Hunden und Katzen durch Tierrettungsfahrten und -aktionen und rettete zehn Fohlen aus den Schlachtauktionen im österreichischen Maishofen. Der Schwerpunkt der politischen Arbeit des ETN e.V. lag in den letzten Wochen auf Aktionen im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine, die die brutale Tötung von Straßentieren in den Austragungsorten Kiew, Donezk, Lemberg und Charkiw anprangerten sowie der aktiven Hilfe, um dieses sinnlose und widerliche Morden von Straßenhunden dort zu verhindern. Im Rahmen von Nachwahlen sprach die Mitgliederversammlung vier neuen Delegierten ihr Vertrauen aus. Dieter Ernst, Astrid Depenbrock, Rana Kronaus und Karin Müller verstärken in den nächsten drei Jahren die Delegiertenversammlung. Die Mitgliederversammlung bestätigte die Beschlüsse der Delegiertenversammlung und wurde im Rahmen Seite 10

des Rechenschaftsberichts sehr detailliert über die erfreuliche finanzielle Situation des ETN informiert.

der Bau einer Quarantänestation sind Ausdruck der aktiven Unterstützung der Tierschützer in Kiew und Donezk durch den ETN.

Nach dem Mittagsimbiss, der nicht nur den Gaumen erfreute, sondern auch dem regen Informationsaustausch diente, berichtete Julia Vasbender, Biologin beim ETN, über die Arbeit des ETN e.V. in der Ukraine. Kastrationsaktionen und

Einen nachhaltigen Eindruck vermittelte der Bericht der Tierschutzbotschafterin Maja von Hohenzollern über die vielfältigen politischen Aktivitäten der Prinzessin in Zusammenarbeit mit dem ETN e.V. Neben dem Kampf gegen ein

Euthanasiegesetz für Straßentiere in Rumänien organisierte die Prinzessin Demonstrationen und Mahnwachen am Rande des Papstbesuchs in Deutschland, um die Verantwortlichen der Katholischen Kirche, allen voran den Papst, dafür zu sensibilisieren, dass auch Tiere eine Seele haben, und die Anerkennung dieser Selbstverständlichkeit durch die Katholische Kirche den Tieren unendliches Leid ersparen könnte. Kirstin Thiemann, Mitarbeiterin der Schutzstation Wattenmeer, führte den interessierten Mitgliedern eindrücklich vor Augen, wie nötig der Schutz und wie wertvoll der Erhalt dieses einmaligen Lebensraums Wattenmeer ist. Der Dank an den ETN, mit dessen Unterstützung auf den Halligen Langenes und Hooge Schulungsräume für Schulklassen und Familien errichtet werden konnte, war herzlich und aufrichtig. Mit der „Arche“, einem auf lange Sicht von der Schutzstation Wattenmeer angelegten Projekt, trägt der ETN e.V. auch weiterhin intensiv zum Schutz dieses Weltnaturerbes bei. Auch wenn die Mitgliederversammlung offiziell um 16:00 Uhr beendet wurde, beantwortete der Vorstand mit Dieter Ernst an der Spitze noch lange die vielen Fragen der Mitglieder. FAZIT: Bis auf das Wetter eine gelungene Veranstaltung!

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| In eigener Sache Pierre und Momo haben auch die beiden Shetlandponys Lena und Hansi im letzten Jahr ein neues Zuhause auf dem Gnadenhof von Carpe Diem gefunden. Über einen Partnerverein kamen die Stute und ihr kleiner Sohn nach Hof Huppenhardt (wir berichteten in Heft 2/2011), und zunächst glaubte niemand, dass die beiden Tiere eine Zukunft haben könnten, denn beide waren krank.

Pierre auf dem Hof von Carpe Diem

Lena leidet unter Dämpfigkeit, einer chronischen Erkrankung der Atemwege. Durch die Offenstallhaltung auf Hof Huppenhardt besserte sich ihr Zustand bereits erheblich. Ihr Wohlbefinden ist stark abhängig von der Tagesform. In Ostfriesland kommt sie gut mit der Krankheit zurecht.

Lenas größte Stütze ist ihr kleiner Sohn Hansi. Das kleine Hengstfohlen kam mit einer Krümmung der Brustwirbelsäule zur Welt. Obwohl es schwer vorstellbar schien, dass sich der Kleine normal bewegen könnte, war er von Anfang an nicht in seinen Bewegungen beeinträchtigt. Schon auf Hof Huppenhardt tobte Hansi wie ein gesundes Fohlen über die Weide. In Heft 2/2011 konnten wir noch keine Voraussage zu Hansis künftiger Entwicklung machen, aber bislang zeigt er auch auf dem Hof von Carpe Diem keinerlei Beeinträchtigungen. Die Menschen vom Tierschutzverein „Carpe Diem Westerende“ versorgen und pflegen Pierre, Momo, Lena und Hansi nun schon seit vielen Monaten gegen einen ge-

Pierre (Foto A. Engels)

ringen Obolus. Durch ihren Umzug auf den ostfriesischen Gnadenhof und den Einsatz von Carpe Diem und des ETN e.V. ist es unseren Schützlingen nun möglich, ein glückliches Leben im heilenden Nordseeklima zu verbringen.

Vier ETN-Schützlinge im hohen Norden Lena (vorne) und Hansi

Der Tierschutzverein „Carpe Diem Westerende“ im Herzen Ostfrieslands gibt Tieren, die misshandelt und nicht artgerecht gehalten wurden, ein neues Zuhause. Der Schwerpunkt des Vereins liegt auf der Rettung von Groß- und Nutztieren, aber auch Katzen, Hunde und allerlei Federvieh fanden auf dem Hof der Familie Freimark eine neue Heimat. Seit einiger Zeit beherbergt der Gnadenhof von „Carpe Diem“ auch vier Pferde von Hof Huppenhardt. Pierre, ein vierundzwanzigjähriger Friesenwallach, und Momo, eine Ponystute, litten an einem Sommerekzem und mussten daher auf Hof Huppenhardt eine Ekzemerdecke tragen. Die Seeluft und die stetige, leichte Brise Seite 12

in Ostfriesland tragen seit dem Umzug der beiden nun zur Linderung ihrer Beschwerden bei. Pierre und Momo benötigen keine Decke mehr, und auch Mähne und Schweif des schönen Friesen sind mittlerweile nachgewachsen. Neben

Momo

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| In eigener Sache

Tyler Neues Leben mit einer neuen Hüfte Bericht über eine OP

Dreibeinig, blind, gebrochene Knochen. Mit schweren Handicaps kommen sie zu uns, ins kleine Tierheim des Tierschutzvereins ‚Menschen für Tiere e.V. Nümbrecht‘ in Köln-Ostheim.

Die Frage nach dem ersten Termin in der Praxis ‚Gut Bergerhof‘ in Pulheim-Freimersdorf bestimmt unsere Tagesarbeit. Fast täglich fahren wir mit einem oder mehreren unserer Schützlinge dorthin,

um ihnen vom Tierärzteteam Dr. Pingen und Dr. Navarra helfen zu lassen. Viele unserer Tiere haben irgendein Handicap; sind dreibeinig, blind, humpeln wegen gebrochener Knochen, haben organische Erkrankungen. Gemeinsam mit Helli Pries vom Verein ,Europäische Straßentierhilfe e.V.‘ versuchen wir zu retten, was zu retten ist. So kam auch Tyler zu uns. Wir, der ‚Tierschutzverein Menschen für Tiere e.V. Nümbrecht‘ (mit unserem kleinen Tierheim in KölnOstheim) und die ‚Europäische Straßentierhilfe e.V.‘ sind Partner des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN), ohne den gar nichts ginge. Helli Pries meldete uns einen Auslands-Notfall und bat uns, Tyler, einen Dobermann-Mix, der große Probleme mit seiner Hüfte habe und nur sehr schlecht laufen könne, aufzunehmen. Tyler kam am 18. August 2011 zu uns. Er war bis auf die Knochen abgemagert, traurig und voller Schmerzen. Dr. Pingen und Dr. Navarra diagnostizierten eine Hüftverletzung und entschieden, ein künstliches Hüftgelenk zu implantieren. Tyler wurde mit Schmerzmitteln versorgt und mit mehreren Mahlzeiten am Tag gepäppelt. Er war ein sehr tapferer Hund, der kurze Spaziergänge trotz seiner Schmerzen genoss und überhaupt keine Probleme machte. Am 28.09.2011 wurde die Operation durchgeführt. Anschließend sahen wir uns die Röntgenaufnahmen an und waren überwäl-

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Hier nun die fachmännische, medizinische Darstellung seiner Tierärzte:

tigt, was die tierärztliche Kunst da vollbracht hatte. Auf den Zehntelmillimeter genau saß das Implantat. Zwei Tage nach der Operation durften wir Tyler wieder abholen, bekamen aber die strenge Anweisung, ihn ganz ruhig zu halten,- er durfte nicht springen, nicht rennen und vor allem auch nicht ausrutschen. Das alles war Tyler überhaupt nicht recht; bereits nach wenigen Tagen wollte er losrennen als wenn nichts gewesen wäre. Er trat schon sehr sicher auf und humpelte kaum. Wir müssen sagen, es waren anstrengende sechs Wochen nach der Operation, immer hatten wir die Angst im Nacken, dass irgendetwas passieren könnte, und alles umsonst gewesen war. Man versuche nämlich einmal, einen knapp zweijährigen, temperamentvollen, lauffreudigen Dobermann-Mix ruhig zu halten.

Als Tyler zu uns in die Praxis kam, zeigte er einen deutlichen Muskelabbau und einen Hochstand des rechten Oberschenkels. Bei der Ganguntersuchung ist uns eine starke Lahmheit dieses Beines aufgefallen. Der Bewegungsumfang des Hüftgelenkes war deutlich eingeschränkt, und bei der Streckung zeigte der Hund Schmerzen. Daraufhin haben wir eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, wobei sich herausstellte,

dass die Hüfte luxiert war,- mit anderen Worten: Der Oberschenkelkopf saß nicht in der richtigen Position. In einer funktionierenden Hüfte sitzt der Oberschenkelkopf in der Pfanne (s. Abb. 1). Bei Tyler saß der Oberschenkelkopf oberhalb der Pfanne. Er wies diese Veränderung seit langer Zeit auf, so dass der Oberschenkelkopf eine Pseudopfanne im Becken gebildet hatte (s. Abb. 2).

Pfanne

Oberschenkelkopf

Abb. 1: A) Komponenten des Hüftgelenks; B) Funktionierendes Hüftgelenk Seite 15


| In eigener Sache Tylers Operation war besonders schwierig, da die gesamte Muskulatur verkürzt war. Hinzu kam, dass die Pfanne und die Pseudopfanne verbunden werden mussten, um die Prothese einsetzen zu können (s. Abb. 4). Trotz dieser Schwierigkeiten ist die Operation sehr gut verlaufen, und Tyler hat

alles gut überstanden. Am Tag nach der Operation konnte Tyler das Bein vollständig belasten. Innerhalb von sieben Monaten hatte Tyler eine sehr gute Muskulatur aufgebaut und zeigte keinerlei Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen. Da Tyler ein lebenslustiger Hund ist, hat uns dieser

Erfolg besonders gefreut. Der künstliche Hüftgelenkersatz ist sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von Hüftgelenkverletzungen und Hüftgelenkdysplasien (HD). In der Tiermedizin liegt die Erfolgsquote des künstlichen Hüftgelenkersatzes bei über 95%. Aus diesem Grund ist diese Methode die beste Behandlung bei solchen Erkrankungen Dr. C. Pingen und Dr. S. Navarra Tierärztliche Praxis Gut Bergerhof Gut Bergerhof 2 50259 Pulheim-Freimersdorf Tel.: 0 22 34-8 26 70 e-Mail: info@tierarztpraxis-pingen.de HP: www.tierarztpraxis-pingen.de

Abb. 2: A) Tylers Röntgenaufnahme; B) Schematische Darstellung der Röntgenaufnahme

Aufgrund des Schweregrades der Verletzung war für Tyler die Wiederherstellung seines Hüftgelenks nicht mehr möglich. Die beste Option, Tyler ein schmerzfreies und voll belastbares Hüftgelenk zu ermöglichen, war daher ein künstlicher Hüftgelenkersatz. Der künstliche Hüftgelenkersatz wird in der Tiermedizin seit mehr als dreißig Jahren zur Behandlung von Hüftgelenkerkrankungen und -traumata verwendet. Im Grunde werden bei diesem Verfahren Oberschenkelkopf und Pfanne durch eine sogenannte Oberschenkelkopf- und Pfannenprothese ersetzt. Es gibt verschiedene Modelle von Prothesen. Tylers Oberschenkelkopfprothese besteht aus Titan, die Pfanne besitzt eine Außenhülle ebenfalls aus Titan und eine Innenbeschichtung aus Polyäthylen (s. Abb. 3).

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Prothese Oberschenkelkopf

Prothese Pfanne

Abb. 4: Postoperative Röntgenaufnahme

Abb. 3: Hüftgelenkprothese

Die tierärztliche Praxis Dr. Pingen und Dr. Navarra auf Gut Bergerhof gibt es seit über vierzehn Jahren. Während anfänglich auch Großtiere behandelt wurden, entwickelte sich die Kleintierpraxis, und hier insbesondere die Kleintierchirurgie, in den letzten Jahren zum Tätigkeitsschwerpunkt. In der Praxis werden alle Methoden der modernen Diagnostik und Therapie angewandt, so dass auch oft schwer verletzten Tieren wie Tyler aus unserem Bericht geholfen werden kann. Die tierärztliche Praxis Gut Bergerhof arbeitet seit einiger Zeit auch eng mit dem ETN e.V. zusammen. Viele unserer Not- und Sorgenfälle konnten mithilfe des Praxisteams wieder in ein neues, unbeschwertes Leben finden. Seite 17


| Magazin

Fotograf: Ulrich Holst Schutzstation Wattenmeer

die Anzahl der Tiere auf ungefähr sechshundert geschätzt und bildet damit eine der am stärksten gefährdeten Kleinwalpopulationen in Europa.

Schuld ist der Mensch

Gefahr für den

Schweinswal Die meisten haben schon von ihm gehört, aber nur wenige haben ihn bisher in deutschen Gewässern gesehen: Den Schweinswal. Der Schweinswal Phocoena phocoena ist die einzige Walart, die regelmäßig in deutschen Gewässern vorkommt und sich sogar dort fortpflanzt. Die Gewässer vor Sylt und Amrum gelten als Kinderstube der Schweinswale in der deutschen Nordsee, insgesamt wird der Bestand auf etwa 350.000 Tiere in Nord- und Ostsee geschätzt. Trotzdem sieht man den kleinen Zahnwal, der eine maximale Länge von 1,80 m erreichen kann, nicht oft, denn er legt ein eher unSeite 18

auffälliges Verhalten an den Tag. Im Gegensatz zu anderen Walarten vollführt er keine spektakulären Sprünge, und auch beim Luftholen wird nur kurz die Finne des Wals sichtbar. Dass man den kleinen Meeressäuger nur selten zu Gesicht bekommt liegt aber auch daran,

dass sein Bestand in vielen Gebieten seit Jahren rückläufig ist. Die scheinbar hohe Gesamtzahl in Nord- und Ostsee täuscht, denn in den letzten zehn Jahren ist vor allem die Zahl der Schweinswale in der Ostsee stark zurückgegangen. Besonders bedroht ist eine genetisch isolierte Population in der östlichen Ostsee. Dort wird

Der drastische Rückgang des Schweinswalbestandes ist nach Meinung von Meeresbiologen hauptsächlich auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Todesursache Nr. 1 ist der Beifang der Fischerei. Das größte Problem stellt die Fischerei mit Stellnetzen dar. Das moderne, dünne Netzmaterial wird von Schweinswalen scheinbar nicht über ihr Sonar erkannt, so dass sie in die Netze hineinschwimmen und jämmerlich ertrinken. Deshalb wird im Abkommen zur Erhaltung von Kleinwalen (ASCOBANS) gefordert, Stell- und Treibnetze durch für Wale ungefährliche Fangmethoden wie Kammerreusen und Langleinen zu ersetzen. Außerdem könnten Netze mit Pingern ausgestattet werden. Dies sind akustische Signalgeber, die Wale von Stellnetzen fernhalten sollen. Die Kehrseite der Medail-

le könnte hier allerdings sein, dass manche Wale lernen, dem Geräusch gezielt zu folgen, weil sie dort ein volles Fischernetz erwartet. Außerdem könnten Pinger nicht unerheblich zur Lärmverschmutzung der Meere beitragen, die die empfindlichen Meeressäuger nachweislich unter Stress setzt. Zurzeit sind Pinger nur für Fischkutter ab zwölf Metern Länge vorgeschrieben, was freilich unsinnig ist, da sich die ausgelegten Netze bei kleinen und großen Schiffen nicht grundlegend unterscheiden. In Stellnetzen verendete Wale sind oft durch Netzabdrücke an Finne, Fluke oder Körper zu identifizieren. Um dies zu vertuschen, lassen sich viele Fischer abenteuerliche Methoden einfallen. Oft werden verstümmelte Tiere an Stränden angespült, denen Flossen und andere Körperpartien abgeschnitten wurden. Dadurch sind keine Netzmarken mehr sichtbar, und die zerstückelten Kadaver werden schneller von Krebsen aufgefressen. Auch wurden schon Wale mit Ziegelsteinen an der Fluke aufgefunden. So verschwindet vermutlich jedes Jahr eine große

Zahl an toten Schweinswalen unbemerkt auf dem Meeresboden, ohne von Forschern registriert werden zu können. Neben der direkten Gefahr durch Stellnetze werden Schweinswale auch indirekt von der Fischerei bedroht. Um seinen Energiehaushalt aufrechtzuerhalten, muss der Wal täglich mindestens fünf Kilogramm Fisch fressen; bevorzugt werden fettreiche Heringe und Makrelen. Durch die starke Überfischung von Nord- und Ostsee muss er aber immer öfter auf weniger energiereiche Nahrung wie Sandaale, Würmer oder Krebstiere zurückgreifen. Verschwinden auch diese Nahrungstiere, wie aufgrund des Klimawandels vor einigen Jahren an der schottischen Küste geschehen, wird es für unseren kleinsten Zahnwal eng. Durch solche Ereignisse wird das unglaublich komplexe, ökologische Gefüge in unseren Ozeanen deutlich, und es zeigt sich, wie sehr Meeresbewohner durch menschliche Eingriffe gefährdet werden. Als erstes trifft es dabei immer Top-Prädatoren am Ende der Nahrungskette, wie den Schweinswal. Doch nicht nur die Fischerei bereitet dem Schweinswal Probleme. Wie andere Meeresbewohner leidet er unter Chemikalien- und Mülleintrag, den Folgen der Gewinnung von Bodenschätzen, übermäßigem Schiffsverkehr und Lärmverschmutzung. Um das Überleben unserer Schweinswale zu sichern, müssen die Verantwortlichen auf den Gebieten der Fischerei und Politik umdenken. Denn solange es keine großflächigen und effizienten Beschränkungen für Fischerei und andere menschliche Aktivitäten gibt, leidet Deutschlands einzige Walart weiter. Seite 19


| Magazin

Rexi hat es ertragen

Kurzportrait Systematik Ordnung: Wale (Cetacea) Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti) Überfamilie: Delfinartige (Delphinoidea) Familie: Schweinswale (Phocoenidae) Gattung: Phocoena Art: Gewöhnlicher Schweinswal (Phocoena phocoena) Aussehen Maximale Länge: Oberseite: Unterseite:

1,8 m schwarz-grau weiß flache, dreieckige Rückenfinne

Lebensraum Flache Gewässer der Nordhalbkugel Nahrung Schwarmfische (Hering, Makrele) Benthosfische Borstenwürmer Krebstiere Schnecken

Was kann ein Mensch ertragen? - Kann er es ertragen, sich jahrelang nur in einem Radius von eineinhalb Metern zu bewegen? - Kann er es ertragen, fast völlig ungeschützt den Witterungen der Jahreszeiten ausgesetzt zu sein? - Kann ein Mensch es ertragen, zeitlebens unter Hunger und Durst zu leiden? - Kann ein Mensch es ertragen, in Angst vor Gewalt und Erniedrigung zu leben? - Kann er es ertragen mit anzusehen, wie vor seinen Augen Freunde erschlagen werden? Ein Mensch kann das alles nicht ertragen – und ein Hund? Rexi hat es ertragen! Rexi: Gequält, schwer verletzt, mit einer geschundenen Seele. Ungarische Tierfreunde wurden zu Rexi gerufen. Ungläubig stehen sie diesem Hund gegenüber, der alles ertragen und überlebt hat. Der den Hass und die Abneigung seines Besitzers zu spüren bekommen hat. Der mit ansehen musste, wie seine Weg- und Leidensgefährten auf brutalste Weise mit einer Ha-

ika Döring

Fotograf: Ann

cke erschlagen wurden. Der immer noch aufrecht stand, als auch auf ihn eingeschlagen wurde. Rexi hat all das ertragen, was uns unerträglich scheint. Jetzt ist er in Sicherheit und dankt es den ungarischen Rettern mit Zärtlichkeit. (Text und Fotos wurden uns freundlicherweise vom Verein „Projekt-Pusztahunde e.V.“ überlassen.) Rexis körperliche Wunden wurden in Ungarn versorgt und ein Verein für seine Aufnahme in Deutschland gesucht. Bewegt von diesem furchtbaren Schicksal waren wir bereit, Rexi aufzunehmen. Rexis verwundete Seele kann keine Operation, keine warme Hütte, keine noch so leckere Mahlzeit heilen. Das kann nur ein liebevoller Mensch. Rexi wartet jetzt auf seine Menschen, denen er all sein Vertrauen schenken möchte, denn

sein Vertrauen hat er sich bewahrt. Rexi möchte am liebsten jedem auf den Schoß krabbeln, ganz nah sein und all seine Liebe zeigen. So sehr uns seine Vergangenheit berührt, so sehr berührt uns auch seine bedingungslose Hingabe. Der ungefähr fünfjährige, kastrierte und geimpfte Rüde läuft und spielt in einer gemischten Hundegruppe; mit anderen Hunden hat er keine Probleme. Er zeigte auch keine Eingewöhnungsprobleme; seine Ausstrahlung, die blitzenden Augen, sein Lachen und seine Munterkeit sind Ausdruck von Glück und Zufriedenheit. Jetzt fehlt Rexi nur noch ein liebevolles Zuhause auf Lebenszeit! Interessieren Sie sich für Rexi? Dann melden Sie sich bei uns! ng e.V.

und Umgebu ein Marsberg er zv ut ch rs ie T n Elke Heineman 72 : 0 29 94-90 83 Tel. 17 17 11 -19 Mobil : 01 51 arsberg.de -m tz : www.tierschu HP

Fotograf: Ulrich Holst Schutzstation Wattenmeer Seite 20

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Auch diese Schützlinge in der Obhut des Tierschutzvereins ‚TSV Marsberg und Umgebung e.V.‘ sind dringend auf der Suche nach einem Zuhause:

Barni Barni bereitet uns Sorgen, denn dieser Schäferhund sollte so schnell wie möglich in ein geeignetes Zuhause. Der Rüde ist absolut freundlich, mit seinem offenen, vertrauensvollen Wesen passt er gut zu einer Familie, die sich für Schäferhunde begeistern kann. Barni ist acht Jahre alt und zeigt keine Hüftprobleme. Er sollte in einem katzenfreien Haus leben, eventuell auch zusammen mit größeren Kindern. Er ist ein ehrlicher Hund, der sich nach Eingewöhnung als angenehmer Begleiter zeigen wird. Haus und Garten wären von Vorteil, denn Barni ist fit und beschäftigt sich gerne. Er verfügt über einen guten Gehorsam. Wir haben ihn als älteren Rüden aufgenommen, weil er aus einer sehr schlechten Tierheimsituation aus Polen kommt. Seine Vermittlung liegt uns sehr am Herzen .

Bello Der sehr kleine, fünf Jahre alte, weiße Mischlingsrüde kam aus Bulgarien zu uns. Die Tierschützer vor Ort nannten seinen früheren Aufenthaltsort das „Camp der Verstoßenen“. Eine große Anzahl von Hunden war dort an kurzen Ketten und klapprigen Hütten festgebunden. Bello war zunächst ein sehr ängstlicher Hund, vieles erschreckte ihn. Mit großem Einfühlungsvermögen wurde seine Nähe gesucht. Der Rüde ist sehr lieb, er hält sich derzeit in einer gemischten Hundegruppe auf und ist in einer Hundepension untergebracht. Mit Artgenossen kann er problemlos umgehen. Er wäre sicher als Zweithund in Gesellschaft einer Hündin mit festem Charakter sehr gut aufgehoben, aber auch als Einzelhund in liebevollen Händen. Bello muss noch lernen, mit ungewohnten Situationen umzugehen, und es bereitet doch auch Freude, dem Hund dabei zur Seite zu stehen.

Maja

Pia

und kam hre in einem Tierheim Ja i dre rt do hte ac rbr den sich aus Spanien. Sie ve uns. Beide Hunde befin zu o nn Be en Eine sanfte Schönheit rüd nd hu gerne als gleitung des Schäfer undliche Hündin, die fre hr se e ein , im Sommer 2011 in Be alt hre t gerne estelle. Pia ist fünf Ja den und Hündinnen, ha Rü t nn ke Sie . in einer privaten Pfleg rde wü t. Pia bewegt Rüden zusammenleben hr gelehrig und verspiel se n se Zweithund mit einem We en en off gewisser , zeigt sich mit ihrem mit Garten zu leben. Ein us Ha em ein Kontakt zu Menschen in , en ngshündin. Möglichkeit bekomm hund-Podenco-Mischli fer hä Sc e ein sich gerne und sollte die sie ist eschlossen, vermutlich rufen wird. Jagdtrieb ist nicht ausg giert sofort, wenn sie ge rea sie t; gu ist m rsa Ihr Geho

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d hündin aus Deutschlan Die reinrassige Schäfer we nd hu be ist ein Abga ist sieben Jahre alt. Sie sie s, do an mm folgt alle Ko gen Umzugs. Maja be bt hr fit. Spaziergänge lie se d ist gut erzogen un Sie n. de Rü es llschaft ein sie, auch gern in Gese hund geeignet. Mit an eit Zw wäre auch gut als ja Ma t. iel rsp ve sich sehr deren Hunden zeigt sie r, lässt sich von fremkte ara Ch hat einen guten und ln, zeigt keine Scheu den Personen streiche s ing erd all n, vorzugt Rüde mag jeden. Maja be ne oh , en rag ert Hündinnen kann sie Kontakte mit hr Die selbstbewusste, se n. rde aggressiv zu we Die . ng bu ge Um rweise in naturnaher neues Zuhause, ideale ein ößeren Kindern t ch Gr . su en in rat nd zu hü ab fer ist schöne Schä lt mit Katzen ha us Ha em ein n Vo t. gewohn Großstadt ist sie nicht . tan ge zu hr wäre sie se Seite 23


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Urlaubszeit

In dieser Zeit ist der Mensch verstärkt bereit, neue Eindrücke und Anregungen aufzunehmen. Schauen Sie doch auf Ihrer Fahrt in den Urlaub einmal bei einem der zahlreichen Partner des ETN e.V. vorbei.

In ganz Europa versuchen

Partner und Mitglieder des ETN, in Not geratenen Tieren zu helfen.

Neben vielen Tierschutz- und Gnadenhöfen gibt es zum Beispiel an der Nordsee in der Schutzstation Wattenmeer vieles zu entdecken. So bietet sich bei einer Kutterfahrt die Möglichkeit, Seevögel beim Fischfang zu beobachten, und wenn man Glück hat, entdeckt man auf den Sandbänken entlang der Fahrrinnen sogar Seehunde. Wenn sie einen mit ihren kugeligen Augen beobachten, zaubert einem das mit Sicherheit ein Lächeln ins Gesicht, und die Kinder vergessen schon mal die Frage nach dem nächsten Eisbecher. Aber auch

ohne eine Kutterfahrt kann man in der Seehundstation Friedrichskoog die Tiere unter Wasser beobachten und die verschiedenen Arten der eleganten Schwimmer kennenlernen. Unsere beiden heimischen Robbenarten, Seehund und Kegelrobbe, gehören zu den Hundsrobben. Im Gegensatz zu ihren beiden Schwesterfamilien können sie ihre Vorder- und Hinterflossen nicht unter den Rumpf bringen, um an Land laufen zu können. Dort können sie sich nur mittels ihrer Brust- und Rückenmuskulatur robbend fortbewegen. Daher vielleicht der Name „Robben“. Nicht weit von Livorno oder Pisa, in der beliebten Ferienregion der Toskana, finden Straßenhunde, Katzen und die armen Geschöpfe Zuflucht, die sonst in den Canili, den Hundehöllen Italiens, aus reiner Geldgier dahinvegetieren müssten. Inmitten der Pinienwälder der Provinz Grosseto können sich die vielfach gequälten Kreaturen erholen, wieder Vertrauen in

die Menschen gewinnen und auf ein neues, liebevolles Zuhause hoffen. Ein Besuch bei unserem Partner S.O.S. Animali International vermittelt sicher einen tieferen Eindruck in die aufopferungsvolle Arbeit von Helga Wallrath als jeder Bericht. Nehmen Sie sich doch einmal einen Tag Zeit, und schauen Sie bei einem der über einhundert Partner des ETN e.V. vorbei. Die entsprechenden Adressen und Telefonnummern finden Sie unter www.etn-ev.de. Eine Bitte: Rufen Sie unseren Partnerverein vorher an, denn nicht immer passt ein Besuch in die anstrengende tägliche Arbeit. Und noch etwas: Eine kleine Spende in die Futterkasse ist bestimmt so erfrischend wie der dritte Latte macchiato oder das fünfte Eis. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen erholsamen Urlaub! Ihr ETN-Team

Ausspannen, die Arbeit und den Alltag hinter sich lassen, Kraft tanken für neue, anstehende Aufgaben; das und noch viel mehr hat man sich für den Urlaub, die kostbarsten Tage im Jahr, vorgenommen. Seite 24

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NetAP

Ein Schweizer Netzwerk mit internationaler Reichweite

1.400 Esel medizinisch versorgt, 2.000 Hunde und Katzen kastriert, 500 Tiere von armutsbetroffenen Menschen behandelt, 37.000 Unterschriften gegen lange Schlachttransporte gesammelt, 4.000 Hunde gegen Tollwut geimpft und 5.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit für die Tiere geleistet. Und das sind nur einige Zahlen, die die Schweizer Tierschutzorganisation NetAP (Network for Animal Protection) alleine für das vergangene Jahr vorweisen kann. Seite 26

2011 war ein erfolgreiches Jahr für NetAP. Esther Geisser, Präsidentin und Gründerin der engagierten Organisation, blickt mit Freude auf das vergangene Jahr zurück: „Wir konnten da sein, wo die Not der Tiere groß war und unsere Hilfe die Lebenssituation der betroffenen Tiere auch nachhaltig verbessert hat. Wir beachten stets die örtlichen Rahmenbedingungen und beziehen lokale Tierschützer und Behörden in unsere Arbeit mit ein. So haben wir im letzten Jahr auch mit unseren SwissVETS/ EuroVETS-Einsatzteams sehr viel Gutes für die Tiere erreicht.“ Im gleichen Tempo und mit dem gleichen Erfolg setzten sich die Aktivitäten übergangslos im neuen Jahr fort. So war NetAP unter anderem von Oktober 2011 bis Februar 2012 in Bangkok aktiv. Die tragische Flutkatastrophe verursachte nicht nur unter den Menschen viel Leid. In Bangkok waren dank des ständig wachsenden Netzes an Tierärzten dreizehn NetAP-Tierärzte im Einsatz, um den vierbeinigen Opfern in der großen Katastrophe beizustehen. Und kaum war der letzte Tierarzt aus Bangkok zurückgekehrt, flog ein anderer NetAP-Tierarzt bereits nach Kiew in die Ukraine, um den ETN e.V. im Kampf gegen die Tötung der Straßentiere zu unterstützen. Ihm folgte eine zweite NetAP-Tierärztin, die sich durch vorbildliche Ruhe und Kompetenz auszeichnete und in Donezk einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg dieses wichtigen Einsatzes leisten konnte. Aber auch in Indien, Tansania und Italien ist NetAP mit langfristigen Projekten im Einsatz. Bis Ende des Jahres sollen in Tansania weitere 1.500 Esel medizinisch versorgt und in Indien 6.000 Hunde kastriert werden. Und gerade kehrt ein Einsatzteam von einer Kastrationswoche in Italien zurück.

„Kastrieren statt töten“ heißt die Devise von NetAP, denn nur so lässt sich das Problem der Überpopulation der Straßentiere auf tiergerechte Art und Weise langfristig lösen. Diese Meinung vertritt auch der ETN e.V. und ist froh über die Zusammenarbeit mit NetAP. „Es ist bemerkenswert“, meint Dieter Ernst, Präsident des ETN, „wie rasch und unbürokratisch NetAP Tierärzte für Tierschutzeinsätze zur Verfügung stellen kann. Für die Ukraine, für Spanien und für Griechenland konnten wir bereits auf die Unterstützung von NetAP zählen. Und all’ diese Menschen bei NetAP, ob Vorstandsmitglieder, Juristen, Tierärzte oder kaufmännische Angestellte arbeiten ehrenamtlich für die Anliegen der Tiere und setzen ihren Urlaub und ihre Freizeit dafür ein, den Tieren beizustehen – Idealisten im Einsatz für Tiere.“ Esther Geisser war schon als Kind eine ausgesprochene Tierfreundin. „Tiere sind empfindungsfähige Wesen, die ebenso wie der Mensch das Recht auf ein Leben ohne Hunger, Durst, Schmerz und Angst haben. Leider wird dieses Recht allzu oft mit Füßen getreten“, erklärt die Juristin. „Mit NetAP wollen wir den Status der Menschen nicht herabsetzen, sondern den der Tiere anheben.“ Ne-

ben dem großen Engagement für Streuner setzt sich NetAP insbesondere auch gegen das immense Leid der sogenannten Nutztiere ein. So arbeiteten die Beteiligten bei NetAP auch unzählige Stunden für die Kampagne „8hours“, welche die Transportzeiten für Schlachttiere europaweit auf maximal acht Stunden beschränken will. „Auch acht Stunden sind noch viel zu lang“, gibt Esther Geisser zu bedenken. „Aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn zurzeit sind die Zustände einfach unvorstellbar schlimm.“ Sie spricht aus eigener Erfahrung, ist sie selbst doch immer wieder im Einsatz und sieht die furchtbaren Zustände mit eigenen Augen. Zu den Aktivitäten von NetAP gehören noch viele weitere Projekte. Mehr Informationen findet man unter www.netap.ch. Die Organisation ist auf Spendengelder angewiesen, wobei zu betonen ist, dass jeder gespendete Euro vollumfänglich den Tieren zugute kommt, da bei NetAP keine Lohnkosten entstehen, und Mietkosten für Büro- und Lagerräume sowie viele weitere Kosten für die Administration durch den Vorstand getragen werden. In Deutschland nimmt der ETN e.V. gerne Spenden für gemeinsame Kastrationsaktionen entgegen. Seite 27


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Voller Einsatz – Chica und Cara verdanken ihr Leben der Feuerwehr

Eine wahre Geschichte

suchten dort nach den vermissten Katzen. Obwohl man die Hand nicht vor Augen sehen konnte, fanden die Retter die beiden Stubentiger im Essbereich leblos auf dem Boden. Sie trugen die getigerte Chica und die schwarz-weiße Cara (sechsjährige Geschwister aus Spanien) nach draußen und übergaben sie dem Rettungstrupp.

Bei einem Wohnungsbrand bei meiner Freundin Annette L. in Witten haben engagierte Feuerwehrleute am 13. Januar zwei Katzen auf außergewöhnliche Weise gerettet. Abends kurz nach 21 Uhr hatte der dreizehnjährige Tim die Wache alarmiert, während Annette dafür sorgte, dass Tochter Nina (15) und zwei Besucherkinder die Wohnung verließen und die beiden Hunde Sheila und Naja dem brennenden Wohnzimmer entkamen. Durch Annettes blitzschnelle

Uwe Schroll (47) und Frank Schmidt (43, selbst Halter zweier Katzen) sahen die beiden und sagten sich, so Uwe Schroll: „Irgendetwas müssen wir machen, wir müssen es einfach probieren.“ Die Katzen hatten blutigen Schaum vor dem Mund, ein klares Anzeichen für ein Lungenödem. Schroll weiter: „Wenn beim Menschen etwas gegen eine Rauchgasvergiftung hilft, warum dann nicht auch bei Katzen!“ Das gleiche Spray, das die Rettungssanitäter zuvor den Bewohnern ver-

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Reaktion blieben die beiden Kinder und auch die Hunde unverletzt, sie selbst zog sich allerdings ziemlich schlimme Brandverletzungen zu, so dass meine arme Freundin die Nacht im Krankenhaus verbringen musste. Doch wo waren die beiden Katzen? Schnell waren die Einsatzkräfte vor Ort, und das Feuer konnte gelöscht werden. Kurz darauf gingen einige Feuerwehrmänner mit Atemschutz in die Wohnung und

abreicht hatten, wurde nun auch für die Katzen herbeigeschafft. Uwe Schroll und Frank Schmidt öffneten den Tieren die Mäuler und sprühten das Spray hinein. Anschließend setzten sie den Katzen Sauerstoffbrillen auf und beatmeten sie. Obwohl dies alles aussichtslos schien, ließen sich die Retter nicht beirren, und nach fünf bangen Minuten zeigte Chica eine erste Reaktion. Cara ging es noch viel schlechter, aber auch sie gab nach zehn Minuten erste Lebenszeichen von sich. Die freiwillige Feuerwehr fuhr die beiden zum tierärztlichen Notdienst. „Die Männer trugen die Katzen auf dem Arm zu uns“, erinnert sich die behandelnde Ärztin. „Wir machen ja alles“, lacht Uwe Schroll, aber wir Tierschützer wissen, dass diese Hilfe weit über das Übliche hinausgeht, und dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht verpflichtet sind, auf die beschriebene Weise um das Leben von Katzen zu

kämpfen. Das ganze Wochenende über mussten Chica und Cara noch stationär in der Tierarztpraxis behandelt werden. Am Montag fuhr ich dann in Annettes Auftrag dorthin, um die beiden abzuholen, und danach stank mein ganzes Auto nach Rauch, so sehr haftete der Geruch noch nach Tagen im Fell der Katzen. Nun sind Chica und Cara wieder wohlbehalten bei ihrer Familie, die sehr dankbar für ihre Rettung ist. Uwe Schroll und Frank Schmidt arbeiten seit rund zwanzig Jahren zusammen mit ihrem Team. „Wir verbringen ein Drittel unserer Lebenszeit miteinander; das ist wie eine Familie, das schweißt zusammen“, erklärt Uwe Schroll das gute Zusammenspiel der Kollegen. Nicht selten stehen Tierrettungen auf dem Programm. „Einmal haben wir bei einem älteren Ehepaar im Schlafzimmer den kompletten Kleiderschrank samt Inhalt abge-

baut, um die dahinter festsitzende Katze zu befreien. Über so etwas kann man dann auch lachen. Aber man muss auch die Leute verstehen, die Angst um ihr Tier haben.“ Ulrich Gerken, Pressesprecher der Feuerwehr Witten, betont: „Für uns Feuerwehrleute ist jedes Leben wertvoll. Das hat sich auch bei diesem Einsatz mit den beiden Katzen wieder gezeigt, aber ein wenig Glück gehört immer dazu!“ Für ihren „tierischen Einsatz“ werde ich den beiden engagierten Feuerwehrmännern aus Witten ein Dankschreiben des ETN e.V. überreichen. Renate von Heyden-Klaaßen

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Die fleißige Biene – bald Vergangenheit?

Die Imkerei ist ein uralter Berufszweig, doch bis vor wenigen Jahrzehnten beschäftigten sich neben Imkern nur eine Handvoll Forscher mit Bienen und ihrer Rolle im Ökosystem. Doch seit es weltweit alljährlich zu massenhaftem Bienensterben kommt, ist die wichtige Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen, und es werden von allen Seiten Lösungsansätze gesucht. Auch die Europäische Kommission hat diese Problematik mit einiger Verzögerung erkannt und Maßnahmen ergriffen. Es wurden verschiedene Strategiepapiere entwickelt, um den Verlust von Ökosystemen und der biologischen Vielfalt auf unserer Erde zu stoppen und somit ihre Bewohner zu schützen, doch die Ziele wurden klar verfehlt. Dieses Scheitern zeigte deutlich, dass es an der Umsetzung solcher Strategiepapiere mangelt, und daher wurden in jüngster Zeit konkretere Maßnahmen ergriffen.

Die EU-Kommission finanziert beispielsweise Studien über den Rückgang des Bienenbestands und plant in naher Zukunft die Erstellung einer roten Liste bedrohter Bestäuber in Europa, zu denen nicht nur Honig- und Wildbienen, sondern auch Schmetterlinge, Hummeln und Schwebfliegen zählen. Projekte zum Thema Bienen werden EU-weit unterstützt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die Erforschung des Bienensterbens gelegt wird. Feierlich verkündet wurden diese Vorhaben auf einem internationalen Sym-

posium zum Thema „Bienen und Bestäubung“ in Brüssel, auf dem Forscher und Vertreter von Naturschutzverbänden eindringlich die Lage schilderten.

Das Bienensterben geht uns alle an Der massenhafte Rückgang bestäubender Insekten ist, auch in ökonomischer Hinsicht, ein größeres Problem als man auf den ers-

Foto: Thomas Kappel

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| Magazin ten Blick glauben mag. Über siebzig Prozent der Pflanzen, die als Nahrungsmittel genutzt werden, sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. So ist das Massensterben dieser Bestäuber nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen im Bereich der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft. Letztere ist allerdings nicht ganz unschuldig an der besorgniserregenden Situation von Bienen und Co. Drei viertel aller landwirtschaftlichen Flächen hemmen den Artenreichtum von Flora und Fauna durch monokulturelle Aussaat, dem vermehrten Einsatz von Pestiziden sowie dem Fehlen von Randstreifen und Brachflächen, die Wildkräutern und –tieren Platz bieten. Jüngste Studien beweisen beispielsweise, dass Neonicotinoide, die zu den gängigen Wirkstoffen von Pflanzenschutzmitteln zählen, die Orientierung von Bienen und die Produktivität von Hummeln massiv stören. Schon lange gibt es Forderungen nach mehr Kontrollen und weitreichenderen Tests beim Einsatz von Pestiziden, so dass sich nun auch die EU mit dem Thema beschäftigt. Nach Ansicht von Bauernverbänden und der Chemieindustrie stellt sich die Lage freilich anders dar. Pestizide seien unverzichtbar für die Landwirtschaft und meist ungefährlich, ließen Vertreter von Firmen und Verbänden auf dem Symposium in Brüssel verlauten.

Viele Risikofaktoren Neben dem Einsatz von Pestiziden gibt es aber noch weitere Faktoren, die den Bienen zusetzen. Viele Stöcke sind schlecht genährt und verhungern, weil Imker den Seite 32 28

Bedürfnissen verschiedener Bienenarten nicht Rechnung tragen können oder schlecht informiert sind. Auch Parasiten sind eine immense Bedrohung für Bienenvölker, besonders die Varroa-Milbe erlangte in den letzten Jahren traurige Berühmtheit. Vor ungefähr vierzig Jahren aus Asien eingeschleppt, bedroht die Milbe nun Völker der westlichen Honigbiene ‚Apis mellifera’ auf fast allen Kontinenten. Sie befällt neben der Brut auch erwachsene Tiere eines Bienenstocks und kann in kurzer Zeit ein gesamtes Volk auslöschen. Zur Bekämpfung solcher Parasiten und anderer Krankheiten werden nicht selten chemische Mittel genutzt, die wiederum ihren Teil zur Schwächung der Bienenvölker beitragen. Und so zeigt sich, dass man nicht nur einen Faktor betrachten darf, um das Problem des Bienensterbens zu verstehen, sondern sich natürliche und von Menschen gemachte Strukturen in ihrer Gesamtheit ansehen muss.

Lösungen gesucht Eine Lösung ist aufgrund der Komplexität des Problems nicht einfach zu finden. Ansätze bieten beispielsweise Initiativen wie unsere ETN-Partnerorganisation Mellifera, die eine Forschungsimkerei mit Naturwaben betreibt und auf die künstliche Nachzucht von Königinnen verzichtet – Maßnahmen, die den Bienenvölkern eine natürliche Entwicklung ermöglichen. Mellifera und andere Vereine erproben außerdem ökologische Methoden zur Bekämpfung der Varroa-Milbe und fördern private Imker mit wenigen Völkern. Das Netzwerk „Blühende Landschaften“ arbeitet mit

Bauern zusammen, um Wege für eine bienenfreundliche Landwirtschaft zu ebnen und informiert Privatleute darüber, wie sie ihren Garten zu einem Paradies für Bienen, Hummeln und Co. machen können. Lokal begrenzte Ansätze, die einzelne Landwirte und Imker betreffen, gibt es viele. Doch für eine Lösung der „Bienenkrise“ müssen global wirkende Institutionen wie die Europäische Kommission mit lokalen Initiativen zusammenarbeiten. Ein Anfang ist nun gemacht.

Wie Sie helfen können, Bienen, Hummeln und Co. zu schützen: Bepflanzen Sie Ihren Garten oder Balkon mit „bienenfreundlichen“ Pflanzen. Weitere Infos dazu und Saatgutmischungen finden Sie auf www.bluehende-landschaft.de

Interview mit Dr. Tobias Gantner Wir trafen Dr. Tobias Gantner (38) an seinem Arbeitsplatz im Chempark, auf dem Dach des Gebäudes K 56 des Bayer Konzerns in Leverkusen.

ETN: Herr Dr. Gantner, Sie sind Arzt, Philosoph und nach einem Wirtschaftsstudium nunmehr Leiter Marktzugang für innovative Arzneimittel Bayer HealthCare Deutschland – Division Pharmaceuticals. Nun haben Sie sich sechs Bienenvölker an den Arbeitsplatz geholt. Wie und wann kam es dazu? Dr. Gantner: Bienen haben mich schon immer interessiert. Sie geben mir die Möglichkeit, auch in meinem Bürojob entsprechend der Jahreszeiten leben zu können, da ich mir stets bewusst machen muss, welche Pflanzen gerade

blühen, und wofür ich bei der Versorgung der Bienen Sorge tragen muss. Insbesondere interessiert mich auch das Verhalten der Bienen als soziale Insekten. Ich bin auch sehr davon überzeugt, dass wir von den Bienen viel lernen können. Ich hatte die Idee, die Bienen auf dem Dach anzusiedeln und teile mir die Arbeit mit einem Kollegen aus der Tiergesundheit der Bayer HealthCare. Die Bienen sind nunmehr seit November 2011 auf dem Dach. ETN: Empfinden Sie es nicht als ungewöhnlich, dass Ihre Bienenvölker auf dem Dach des Gebäudes Ihres Arbeitgebers stehen? Dr. Gantner: Ungewöhnlich ist es sicher schon ein wenig. Ich empfinde es daher schon als Glücksfall, dass mein Arbeitgeber mir dies gestattet. Natürlich würde man eigentlich denken, Bienenvölker sollten im Grünen zwischen

Blumenwiesen stehen. Jedoch finden sich immer mehr Bienen auch in den Innenstädten. Mir jedenfalls gibt es die Möglichkeit, mich schneller und häufiger um die Bienen zu kümmern. Natürlich mutet es auf den ersten Blick auch eher ungewöhnlich an, dass die Bienen mitten in einem Konzern der chemischen und pharmazeutischen Industrie stehen. ETN: Finden die Bienen denn hier genug Nahrung? Dr. Gantner: Ja, bislang kann ich dies nur bestätigen. Es entstehen durch Umgestaltung innerhalb des Geländes des Chemparks in Leverkusen immer wieder einmal Brachflächen. Ich habe bereits angeregt, hier Blumenwiesen zu säen, um weitere Nahrungsquellen für die Bienen zu schaffen. Die Realisierung dieser Idee scheint auf einem guten Weg zu sein.

Lassen Sie als Landwirt Grünstreifen, Hecken und brachliegende Bereiche stehen, und bauen Sie gezielt Trachtpflanzen mit viel Pollen und Nektar in Ihre Fruchtfolge ein. Verzichten Sie, soweit möglich, auf den Einsatz von Pestiziden. Übernehmen Sie eine BienenPatenschaft auf www.beegood. de Weitere Infos finden Sie auch auf www.mellifera.de

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| Magazin ETN: Haben Sie bei Ihren Bienen auch Probleme mit der VarroaMilbe? Dr. Gantner: Ich habe das Problem bislang gut im Griff gehabt. Ich habe die Varroa-Milbe hier erfolgreich bekämpfen können. Aber es ist grundsätzlich wichtig, die Bienen zu beobachten und insbesondere die Drohnenrähmchen auszuschneiden, da diese häufiger von der Varroa-Milbe befallen werden. ETN: Handelt es sich bei den Bienenvölkern auf dem Dach um ein Experiment Ihres Arbeitgebers? Dr. Gantner: Nein, es handelt sich um eine Privatinitiative, die von meinem Arbeitgeber geduldet wird. Allerdings hat mich mein Arbeitgeber in dem Genehmigungsverfahren und bei bautechnischen

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Anpassungen unterstützt. ETN: Was mussten Sie beachten? Dr. Gantner: Insbesondere musste die Standfestigkeit und Statik der Styropurbeuten geprüft werden, damit diese bei starkem Wind nicht weggeweht werden können. ETN: Sie haben die Bienenvölker in Styropurbeuten untergebracht, sind Bienenkörbe out? Dr. Gantner: Die klassischen Bienenkörbe sind tatsächlich selten geworden. Heute werden entweder Holzbeuten oder Styropurbeuten verwendet. Ich halte die Styropurbeuten hier auch für standortgerecht, da die Bienen auf dem Dach keinen Schatten finden. Hier bieten ihnen die Styropurbeuten eine gute Gelegenheit zur Temperaturregulation und ent-

sprechen somit nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft einer artgerechten Haltung. ETN: Sind Sie jeden Tag bei den Bienen? Dr. Gantner: Dies ist abhängig von der Jahreszeit. Jetzt in den Sommermonaten bin ich etwa alle drei bis vier Tage bei den Bienen. Im Winter sollte man die Bienen in Ruhe lassen. Jede unnötige Erschütterung führt dann zu einer unnötigen Bewegung der Bienen und damit zu einem Energieverlust mit der Folge, dass das Volk Gefahr läuft, den Winter nicht zu überleben.

groß der Ertrag ist. In jedem Falle werde ich den Honig zuvor lebensmittelchemisch untersuchen lassen. Mich interessiert schon, ob sich irgendwelche Schadstoffbelastungen im Honig auffinden lassen. Sofern dann der Honig in Ordnung ist, wovon ich ausgehe, habe ich vor, den Honig zu verkaufen und den Erlös einem guten Zweck zukommen zu lassen. Ich selbst habe nicht die Absicht, mit dem Honig Profit zu machen.

ETN: Dann melden wir uns schon heute für den guten Zweck an, freuen uns auf den ersten Honig aus Ihrer Produktion und bedanken uns für das Gespräch. Dr. Gantner: Sie sind herzlich eingeladen, über den weiteren Verlauf des Bienenexperiments auf dem Gebäude K 56 im Chempark in Leverkusen zu berichten. ETN: Dieses Angebot nehmen wir gerne an.

ETN: Planen Sie, Honig zu ernten? Dr. Gantner: Grundsätzlich schon. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie

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Wie alles begann Es fing damit an, dass meine Frau und ich vor ungefähr neun Jahren zwei Ponys aus schlechter Haltung freikauften. Wir stellten die beiden bei einem Bauern unter. Da meine Frau bei einem Tierarzt in Wesel arbeitet, kamen immer mal wieder Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel hinzu, die morgens in Kartons vor der Praxis standen, oder die jemand im Wald gefunden und in der Praxis abgegeben hatte. Eines Tages sprach mich ein Arbeitskollege an, ob ich nicht einen einsamen, über dreißigjährigen Esel aufnehmen könne. Da wir ohnehin Eselfans waren, holte ich den Esel ab. Nun waren es schon drei Großtiere, die wir beim Bauern einstellten – eine nicht gerade preiswerte Lösung! Folglich machten wir uns auf die Suche nach etwas Eigenem und fanden ganz in der Nähe gut zwei Hektar Land, darauf eine Halle mit sechs Boxen, und das alles auch noch gut bezahlbar, welch ein Glück! Seite 36

Nach dem Umzug auf das neue Gelände habe ich mir mit dem Kauf der zwei Ziegen Lilly und Lisa einen Kindheitstraum erfüllt. Die beiden zogen in das neu umzäunte Ziegengehege und hatten sofort Riesenspaß, hier herumzuklettern. Und da noch genug Platz war, kam unsere Paula hinzu. Paula ist ein „Minischwein“ (das aber gar nicht so mini ist...), und die drei vertrugen sich auf Anhieb. Einige Jahre später zogen die Ziegen Liesel, Emely und Doris bei uns ein. Leider verstarb unsere Emely vor einigen Wochen mit ungefähr fünfzehn Jahren an Altersschwäche. Kurze Zeit später folgte ihr Lisa. Der Tierarzt war zwar noch einige Male bei uns, aber wir bekamen Lisas Lungenentzündung einfach nicht in den Griff, so dass wir uns nach etwa drei Wochen Behandlung auf Anraten des Tierarztes dazu entschlossen haben, Lisa zu erlösen. Das sind dann die nicht so schönen Momente, die

unser Hobby leider auch mit sich bringt. Einige Zeit später war ich mal wieder auf der Homepage des ETN e.V. und schaute mich natürlich auch auf der Tiervermittlungsseite um. Ich sah die Ziegen und entschloss mich zusammen mit meiner Frau, noch zwei Tiere zu uns zu holen. Wir fuhren nach Much, schauten uns die Ziegen an und kehrten - statt mit den geplanten zweien - letztlich mit unserem Paul nach Hause zurück. Paul ist ein ungefähr sechsjähriger Ziegenbock mit Arthrose im Bein. Er ist nun Herr über drei Ziegenweiber: Doris, Lilly und Liesel. Anfangs noch sehr schüchtern und zurückhaltend, zeigt er nun, wer das Sagen hat und zwingt die anderen förmlich dazu, mit ihm zu schmusen.

Auch unser alter Esel sollte noch einen Artgenossen in etwa gleichem Alter bekommen, und wir wurden wiederum über das Internet beim ETN in Much fündig. Unser Auserwählter hieß Franz, lebte mit drei weiteren Eselomas auf Hof Huppenhardt und gefiel uns sofort. Noch in der gleichen Woche bekamen wir Besuch von Herrn Wiescher, dem ehemaligen Präsidenten des ETN e.V., der sich ein Bild von unserem Hof machen wollte und alles für gut befand. Am Wochenende fuhren wir dann wieder nach Much und holten Franz zu uns. Die Augen unseres Esels Winni vergessen wir nie, als er sah, dass es noch einen von seiner Sorte gibt. Das war unser Lohn für die ganze Fahrerei. Nach einiger Zeit erhielten wir eine Anfrage vom ETN, ob wir vielleicht noch Interesse an einem vierjährigen Esel hätten, der auf Hof Huppenhardt ebenfalls auf ein neues Zuhause wartete. Noch in der gleichen Woche fuhren wir nach Much und holten ihn zu uns. Leider hielt das Glück mit ihm nicht lange, nur ungefähr ein halbes Jahr später verstarb er binnen kürzester Zeit. Wir waren fassungslos und fragten uns, was wir wohl falsch gemacht hatten. Also ließen wir das Tier obduzieren. Der Befund ergab, dass der Esel von Geburt an eine Schrumpfniere hatte und die andere nicht arbeitete, und so hat er sich selbst vergiftet.

wollte, weil er angeblich alle Zäune durchbrach. Wir bauten einen großen Offenstall mit einem Sandplatz davor, so dass alle auch nachts draußen bleiben konnten. Im vergangenen Jahr starben dann die beiden Eselopis. Sie müssen beide über vierzig Jahre alt gewesen sein. Ende 2011 sprach uns dann jemand vom ortsansässigen Tierschutzverein an, ob wir noch einen Esel und ein Shetty aufnehmen könnten, die von einem Wanderzirkus in Wesel stammten. Da bei uns wieder etwas Platz war, und Carlson ja nicht alleine bleiben sollte, willigten wir ein, und Lille Hess (genannt ‚Knubbel’) und der Esel Pascal zogen ein. Beide sind sieben Jahre jung und verstehen sich prächtig mit den anderen. Wir halten derzeit zwei Esel (Carlson und Pascal), zwei Shettys (Knubbel und Rosalee), einen Ponyopa und ein Ponystütchen, zwei Hunde, einen Kater, dazu einige Kaninchen und Meerschweinchen sowie fünf Wellensittiche. Claudia und Björn Koch

Rosalee, ein Shetty, haben wir auch noch aufgenommen. Sie lebte in einem Garten, und der Besitzer konnte sie nicht anfassen, weil sie panische Angst vor ihm hatte. Für eine Kiste Bier konnten wir sie mitnehmen. Rosalee ist heute so lieb und menschenbezogen; man erkennt sie kaum wieder! Vor zwei Jahren kam dann noch Carlson dazu, ein etwa zehnjähriger, grauer Esel, den man nicht mehr Seite 37


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Insgesamt wird die Brandgefahr durch trockenere Sommerhalbjahre auch in den nächsten Jahren ansteigen, und extreme Wetterereignisse werden häufiger. Man geht davon aus, dass Stürme, wie beispielsweise Kyrill im Jahr 2007, in Zukunft enorme Schäden anrichten werden, insbesondere in Monokulturen einzelner Baumarten. So zeigen zum Beispiel die in Deutschland weit verbreiteten, reinen Fichtenbestände eine hohe Anfälligkeit für Stürme. In weiten Teilen unseres Landes wurde dieser Nadelbaum großflächig angepflanzt, da er schnell wächst, und das Holz vielseitig verwendbar ist. Allerdings wächst die Fichte unter natürlichen Bedingungen eher im Bergland und in Hochlagen und ist daher an die Bedingungen im Flachland gar nicht angepasst. Das macht sie anfällig für Klimaschwankungen und Schädlinge, wie zum Beispiel den Borkenkäfer. Die Lösung des Problems wäre die Ansiedlung von Mischwäldern, in denen Bäume nachhaltig geerntet werden und auf Kahlschläge verzichtet wird. Aber wie so oft fehlt vielen Waldbesitzern und Forstämtern diese Weitsichtigkeit. Der Holzbedarf steigt in Deutschland stetig an, und um ihn zu decken, setzen viele auf schnell wachsende Lösungen. Unter natürlichen, nicht vom Menschen beeinflussten Bedingungen, wäre heute ein Großteil der Fläche Deutschlands mit Buchen- und Eichenmischwäldern bedeckt. Solche Wälder sind widerstandsfähig, und sollte doch einmal ein Sturm einige alte Bäume niederreißen, steht der Nachwuchs im unteren Stockwerk bereits in den Startlöchern.

Waldschutzgebiete benötigt

Der deutsche Wald Nachdem Anfang der achtziger Jahre die deutschen Wälder noch in aller Munde waren, und das Thema ‚Waldsterben’ aus den Zeitungen nicht wegzudenken war, ist es in den letzten Jahren um unseren heimischen Baumbestand scheinbar ruhig geworden. Doch die Ruhe trügt, denn der deutsche Wald muss seit einigen Jahren gegen eine neue Gefahr kämpfen. Dem Waldzustandsbericht 2011 zufolge steht es in einigen Bundesländern nicht besonders gut um den Baumbestand. Schuld daran ist nach Ansicht vieler Experten der Einfluss des Klimawandels. Durch ein ungewöhnlich warmes Frühjahr war beispielsweise im letzten Jahr der Fruchtertrag der Buche dreimal so hoch wie im Durchschnitt, was die Bäume viel Energie kostete und damit ihr Wachstum stark einschränkte.

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Trotz starker Abholzung und der Anpflanzung von Fichten-Monokulturen besitzt Deutschland heute immer noch ungefähr fünfundzwanzig Prozent der weltweiten Buchenwälder – ein wertvoller Bestand, den es zu schützen gilt. Doch leider steht bei uns bislang weniger als ein Prozent des Waldes unter Schutz, und diese Gebiete sind in viel zu kleine Teile aufgeteilt. Dabei sind gerade zusammenhängende Waldgebiete sehr wichtig für die Biodiversität eines Ökosystems. Besonders alte Laub- und Mischwälder bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat und tragen damit zur Erhaltung der Artenvielfalt in unseren Wäldern bei. Außerdem sind sie wichtig für die Speicherung und Umwandlung von Kohlenstoff und wirken so dem Klimawandel entgegen, - vom Wert des Waldes als Erholungsgebiet ganz zu schweigen. Deshalb muss die deutsche Bundesregierung nun handeln und ihre im Jahr 2007 verabschiedete Strategie zur biologischen Vielfalt endlich befolgen. Dieses Strategiepapier hat unter anderem den Erhalt großräumiger, ungeteilter Waldflächen und die Förderung natürlicher Waldzusammensetzungen und typischer Lebensgemeinschaften zum Ziel. Ein ambitioniertes Vorhaben, das nur erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn zusammenhängende Waldstücke als Schutzgebiete ausgezeichnet werden.

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| Natur Magazin Zwischenzeitlich finden sich auf der fünftausend Hektar großen Wahner Heide einhundert Brutvogelarten, mehr als zweitausendfünfhundert Käferarten und über siebenhundert gefährdete Tierund Pflanzenarten (von denen ein Drittel auf der Roten Liste steht), die allesamt zwischen Sümpfen, Dünenlandschaften, Heidemooren und blühenden Heiden in einem der letzten Rückzugsgebiete leben. Auch ist die Wahner Heide ein bedeutsames Rast- und Überwinterungsareal für Zugvögel. Wegen des bedeutenden Bestandes der Heidelerche und des Mittelspechts wurde die Wahner Heide schon 1990 zur „Important Bird Area“ erklärt. Aber auch andere seltene Arten wie der Neuntöter, der Wespenbussard, der Wendehals und der Baumfalke finden sich hier. Auf zahlreichen Rundwanderwegen kann die Vielfältigkeit der Hei-

de entdeckt werden. Die Wege, mit unterschiedlichen Längen von rund fünf bis zehn Kilometern, zeigen immer wieder neue, überraschende Aus- und Einblicke. Wir sind die sogenannte FliegenbergTour marschiert und folgten dabei dem Zeichen des gelben Widderkopfes. Unsere Empfehlung lautet, diese Wanderung an einem der nächsten schönen Tage einmal zu machen. Insbesondere gibt es „Am Fliegenberg“ die größten zusammenhängenden CallunaHeiden zu bestaunen, die speziell während der Heideblüte im August ein ganz besonderes Erlebnis sind. Die Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut genannt, ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Calluna, die zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehört. Sie ist eine prägende Pflanzenart der Heidelandschaft. Der Gattungsname leitet sich vom griechischen Wort kallyno für „ich reinige, fege“

ab (http://de.wikipedia.org/wiki/ Besenheide). Links und rechts der Altenrather Straße in Richtung Troisdorf-Mitte von Altenrath oder Lohmar (über den Eisenweg) kommend finden sich unweit der Ampelkreuzung Mauspfad zwei Parkplätze, um Auto oder Fahrrad abzustellen. Hier beginnt der Weg zur Fliegenberg-Tour. Schon der Weg hinauf zum Kiefernwald auf Dünensand vermittelt dem Wanderer ein sehr schönes Bild. Auf der seichten Anhöhe angekommen, wird man mit einem Blick auf die alte Abtei auf dem Michaelsberg in Siegburg belohnt. Der Weg führt noch viele hundert Meter am Waldrand entlang auf Dünensand, schwenkt kurz nach links auf den Quarzitgrubenweg, um schon bald den Blick auf den kleinen See dort freizugeben.

Die Wahner Heide - Ein europaweit anerkanntes Naturschutzgebiet und eines der artenreichsten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens Zwischen Köln, Rösrath, Troisdorf, Lohmar und Siegburg - auf dem Weg ins Bergische Land - findet sich eine wunderbare Landschaft, die für jeden etwas zu bieten hat: Die Wahner Heide. Mitten in die Heidelandschaft wurde Mitte der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Flughafen Köln/Bonn hinein- und nach und nach weiter ausgebaut. Durch diesen massiven Eingriff starben Moore, Heidebereiche und viele Pflanzenarten aus. Auch die jahrzehntelange militäriSeite 40

sche Nutzung seit 1817 trug dazu bei, dass die Natur erheblich beeinträchtigt wurde. Paradoxerweise schloss jedoch die militärische Nutzung als Truppenübungsplatz aufgrund der Absperrungen die Beeinträchtigung bestimmter Bereiche aus, so dass sich Flora und Fauna hier teilweise ungestört entwickeln konnten. Die artenreichen Offenlandbiotope wurden durch den Übungsbetrieb wie auch durch regelmäßige Mahdund Entbuschungsaktionen begünstigt. Heute erledigen von Mai bis September Heidschnuckenund Ziegenherden die Erhaltung

offener Heidelandschaften und sorgen damit auch für den Erhalt der Artenvielfalt. Der Abzug der belgischen Streitkräfte birgt für die Wahner Heide weitere, neue Gefahren. Der frei werdende militärische Bereich soll als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Es ist daher für die Wahner Heide von besonderer Wichtigkeit, die noch nicht unter Naturschutz gestellten Bereiche schnell unter Naturschutz zu stellen, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen beziehungsweise einen Ausgleich für die Eingriffe der Vergangenheit zu schaffen. Seite 41


| Natur Später führt der Weg zurück bis zum gegenüberliegenden Waldrand. Dort geht es auf einem schmalen Pfad in den Wald hinein, bis man am Ende des Weges nach rechts abbiegend auf den Leyenweiher stößt. Hier folgt man dem Weg um den See herum (dem Brunnenkellerweg), bis der Weg „Im Rehsprung“ nach rechts abzweigt. Diesem Weg folgen wir, überqueren die Altenrather Straße und marschieren anschließend auf einer leichten Steigung weiter geradeaus, bis wir rechts auf den Eichelhäherweg abbiegen. Stets folgen wir dem gelben Widderkopf, der uns den Weg vorgibt, bis wir auf den Stellweg stoßen, der uns nach rechts gehend wieder zu unserem Ausgangspunkt zurückbringt. Wer noch möchte, der wandert weiter nach links, immer dem gelben Widderkopf folgend.

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Weitere Informationen zur Wanderung finden Sie unter: http://www. wahnerheide.net/wanderweg. php?wanderweg_id=14&alter_ startwert_wege=0 Hier finden sich auch Hinweise auf weitere Wandermöglichkeiten.

Am ersten Sonntag jedes Monats beginnt dort um 14:00 Uhr der Heidespaziergang, eine Führung zu den Eigenarten und Schönheiten der Wahner Heide, zum Beispiel zur Tongrube und zum Hühnerbruch.

Damit die Wahner Heide auch für Tiere, Pflanzen und nachfolgende Generationen noch ein Erholungsrefugium bleibt, sollten Wanderer die markierten Wege nicht verlassen.

Neben naturkundlichen Exkursionen zu den diversen Themen steht auch eine Reihe von speziellen Veranstaltungen auf dem Programm, zum Beispiel:

ÖFFNUNGSZEITEN des Zentrums Wahner Heide:

Info-

Das Info-Zentrum Wahner Heide ist von April bis Oktober jeden Sonn- und Feiertag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

- Nächtlicher Heidespaziergang - Musikalischer Heidespaziergang mit Klaus, dem Geiger - Hunde-Heidespaziergang mit Erläuterungen zur Führung - Gruppen und Schulklassen - Kinderfreizeiten - Reitführungen Weitere Informationen finden Sie unter anderem unter www.wahner-heide.de

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| KIDS

Achtung! Ein Hund auf der Autobahn!

Urlaubszeit. Meldungen dieser Art häufen sich jetzt wieder. Und wenn das verstoßene Haustier überlebt, ist das Tierheim oft seine letzte Rettung. Erika Schilling zeigt auf einen der weitläufigen Ausläufe. Achtzehn Hunde laufen darin herum. Jetzt, in der Ferienzeit, hat das ETN-Team auf dem Tierschutzhof Wiesenfeld bei Bad Karlshafen alle Hände voll zu tun. Denn wenn Menschen Urlaub machen wollen, dann ist für viele Haustiere plötzlich kein Platz mehr da. Einige gewissenlose Hundebesitzer binden ihr Tier an der Autobahnraststätte an die Leitplanke und suchen dann das Weite. Diese Hunde landen dann, wenn sie noch Glück im Unglück haben, auf Hof Wiesenfeld. Kaum hat Erika Schilling die „braven“ Tiere gelobt, kommt es im Zwinger zu einem Tumult. Zwei Hunde streiten sich. Sofort herrscht helle Aufregung, ertönt ein Gebell aus achtzehn Kehlen, denn das ganze Rudel will plötzlich mitmischen. Mittendrin steht die mutige Tierpflegerin und muss ihre ganze Autorität aufbieten, um die beiden streitenden Rüden voneinander zu trennen. Erst auf ihr aus Leibeskräften gebrülltes „Aus!“ erstarren die Hunde. Seite 44

Genauso schnell, wie vor knapp einer Minute das Getöse begann, herrscht plötzlich wieder Ruhe. Frau Schilling zuckt mit den Schultern. „Das habe ich in diesem Zwinger der friedlichen Hunde noch nie erlebt“, sagt sie. Dabei ist es ganz normal, dass die Hunde gereizt sind. Denn zur Ferienzeit ist der Tierschutzhof absolut überbelegt - wie jedes Jahr im Sommer. Zudem wurden die Tiere aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen, und ihnen fehlt ihr Rudelführer, an dem sie sich bislang orientieren konnten. Jetzt müssen sie sich gegen ein Dutzend Artgenossen behaupten. Momentan sind hier doppelt so viele Tiere untergebracht wie sonst. Statt vierzig Katzen leben zurzeit siebenundachtzig hier. Und statt fünfzig Hunden sind es zweiundachtzig. Auch bei den Kaninchen und Meerschweinchen sieht es ähnlich aus. Zu viele Tiere auf zu engem Raum bedeutet Stress - und Stress macht die Tiere aggressiv. 66.000 Tiere ausgesetzt „Unsere Plätze sind eigentlich alle belegt“, berichtet Erika Schilling. Trotzdem kommen jeden Tag neue Tiere an. Viele Familien, die jetzt in Urlaub fahren, haben sich gar keine Gedanken gemacht, was während dieser Zeit mit ihrem Haustier geschehen soll. Sie hätten natürlich einen Freund bitten können, sich um „Waldi“, „Hasso“ oder „Fiffi“ zu kümmern - oder das Tier in eine Hundepension geben können. Doch das haben - wie üblich - nicht alle Familien getan. Auf diese Weise werden alleine in Deutschland 66.000 Tiere während der Sommerferien ausgesetzt. Außerdem werden immer wieder besonders schlimme Fälle bekannt, bei denen die Tiere ohne ausreichend Wasser und Nahrung in den Wohnungen zurückgelassen werden. Diese Tiere müssen qualvoll verdursten. Zum Glück passen einige Nachbarn auf und verständigen die Polizei oder die Feuerwehr. „Auch diese geretteten Tiere landen dann bei uns“, sagt Frau Schilling.

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| KIDS

Nicht lebensfähig in der Natur Doch dann muss Erika Schilling ihren Vortrag unterbrechen, da ein Feuerwehrauto vorgefahren ist. Es bringt das nächste Ferien-Opfer: Hund Nummer dreiundachtzig. Denn zu den Aufgaben der Feuerwehr gehört es auch, umherstreunende Hunde und Katzen einzufangen und sie anschließend ins Tierheim zu bringen. Die eingefangenen Haustiere haben großes Glück, da die meisten von ihnen in Freiheit gar nicht überleben könnten. Sie haben nicht gelernt, ihr Futter selbst zu suchen und sich unbeschadet in freier Natur zu bewegen.

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n in e i e g a p Pa arks P n e h c deuts

uch nd es a ie i s t f O d tzt. d. Wenn ausgese n i s n e t ch d n r n e erfreuli zen w unbeka t s r a a e K n d u n d re a o n s F unde u Nagetie schen cht be i i H , n m e i r h e u h c h n c s i u zu rer e F s a Nicht in unse n ist da röten, tropisch gentlich nichts che e n i a d d , , n n e ei ldk gis lebe Exot s ökolo sserschi een und Parks ch über a a o d W n n h e e c h d r u S tisc Tiere und dad unseren elt. Exo n n e w i r g e n i n ä e T . r b ien ha bringen en verd für die r e t e g r d a A n p a a e n p h . isc erg chei er Jagd d f oder Zw können einheim icht völlig dur u a e w Sie Haustier ichte Beute. e t r Gleichge e d suchen. l erwi de le r sind v für Hun es Jahr fallen h a d f n e i s G e e use. Jed gvögel jagenso groß junger Feldhas u ä a M n e d g n u s Sin el ein zte ndesten lem Vög viele Millionen h oder l e a R r geschüt Eine mi s o e v g g n i n t e d e r h t n s c s s e u fre le Ein trä Wildtier uch vie Katzen a n e o d d i l n n i l i e s n Arten. Streu eine M runter e a e t s D i h e o . r r w d e s e f b ng Op schätzu ssterben en zum u r e A i t an, dass s r m u a o d a v H r d e n n u de imm den kt also n e d , uch in t a h c – s n d ü i w se ein Tier wortlich t h n c a u r e e v r nd Wenn ih ren Freu u e Ferien. r ü f ihr

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| Unsere Partner

Die Hunde des ‚Noah‘s Ark Animal Sanctuary‘ auf Malta haben einen großen Wunsch:

Ihr Tierheim soll umgebaut werden!

Wir haben einen Traum von Freiheit...

- doch unser Alltag findet hinter Gittern statt.

Wir sind die Hunde von Noah‘s Ark auf Malta.

Wenn wir in diesem Tierheim ankommen,

haben wir meist Schlimmes erlebt. Unsere Seelen haben Narben, unsere Körper häufig Wunden. Oft sind wir klapperdürr, voller Würmer und Ungeziefer - alt und überflüssig oder jung und unerwünscht. Wenn man uns von der Straße aufsammelt und zu Noah‘s Ark bringt, haben wir Glück gehabt. Dort erfahren wir häufig zum ers-

ten Mal, dass Hände auch streicheln können, dass Menschen uns lieben und sich um uns kümmern, dass es jeden Tag Futter und ein Bett für uns gibt. Wir dürfen erfahren, dass wir Lebewesen sind, die es verdienen, geachtet und respektiert zu werden. Aber: Für die meisten von uns ist dieses Heim

auch Endstation, denn Adoptionen gibt es auf Malta fast nie, und ein Ticket für Deutschland bekommen häufig nur die Jungen und die Gesunden. Wir anderen haben uns arrangiert einmal am Tag dürfen wir raus aus unseren Zwingern und im großen Auslauf des Tierheims spielen und toben. Wir rennen um die Wette, genießen die Sonnenstrahlen und das kurze Glück der Freiheit. Doch weil wir über einhundert Hunde sind und immer nur in kleineren Gruppen raus können, beschränkt sich diese Freiheit auf gerade einmal zwanzig Minuten am Tag. Dann müssen wir zurück in unsere Zwinger, zurück in unseren Alltag hinter Gittern – dreiundzwanzig Stunden und vierzig Minuten bis zum nächsten Auslauf.

Einige von uns haben Glück. Sie dürfen schon in den neueren Zwingern leben, wo es einen Innen- und einen Außenbereich gibt. Aber viele von uns sitzen noch in dem alten Gebäude - einer ehemaligen Kaninchen-Mastanstalt - ein depressiver Ort. Hier gibt es nur winzig kleine Zwinger, keinen Ausgang nach draußen, kaum Tageslicht; nur unendlich lange, langweilige, traurige Tage. Aus Frust und Langeweile kratzen wir die Farbe von den Wänden oder nagen an unseren Körben, und mit der Zeit verlieren wir unseren Lebensmut und unsere Lebensfreude. Es ist feucht und klamm in diesem Gebäude. Im Winter frieren wir fürchterlich, im Sommer ist es stickig und heiß. Die Fliesen sind glitschig, und gerade die älteren Hunde rutschen ständig aus und fallen hin, wenn sie nach draußen dürfen. Doch unsere Pfleger und wir - wir alle haben einen großen Traum: Den Umbau dieses Gebäudes, aber der kostet Geld, viel Geld, und das haben wir nicht. Es gibt hier auf Malta kein Budget, um unser Leben „schöner“ zu machen. Aber es gibt Menschen mit einem großen Herz, die uns mit privaten Spenden und Zuwendungen am Leben erhalten - doch das reicht so gerade nur für unser Futter, die notwendigsten Medikamente und für die Unterhaltskosten unseres Heimes.

ßenzwinger errichten. Dann sollen Durchbrüche zu den Innenzwingern gemacht werden, und so hätten wir die Möglichkeit, nach draußen zu gehen, wann immer wir wollen. Wir könnten die Sonne genießen, unsere Geschäfte draußen verrichten und drinnen sauber und ungestört schlafen. Doch für unseren Traum von einem besseren Leben müssen wir betteln gehen, bitten um Spenden, um die ungefähr fünftausend Euro für die Außenarbeiten oder gar

zehntausend Euro für einen umfassenderen Umbau zusammen zu bekommen - und jede noch so kleine Gabe kann uns dabei helfen.

Würdet ihr uns helfen, diesen Traum wahr werden zu lassen?

Wenn ja, dann schickt eure Spende bitte unter dem Stichwort: „Hilfe für Noah‘s Ark“ an das Spendenkonto: Animal Shelter e.V. STICHWORT: „Hilfe für Noah’s Ark“ Sparkasse Wuppertal BLZ: 330 500 00 Konto Nr. 25 25 28 IBAN: DE78 3305 0000 0000 2525 28 BIC: WUPSDE33

Doch draußen, direkt vor unserem Gebäude, gibt es eine freie Fläche, die im Winter ein fürchterliches Schlammloch und im Sommer ein ausgedörrtes Stück Freilauf ist. Diesen Freilauf wollen wir begradigen, drainieren, eine ebene Fläche betonieren und AuSeite 48

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| Unsere Partner

Unsere Einsatzgebiete in Europa

Der ETN e.V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem ein zuverlässiger und starker Partner für nahezu einhundert Vereine im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit dem ETN e.V. leisten unsere Partner europaweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vor Ort ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht existieren, blieben Abertausende von Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere wären dem Tod geweiht. Unsere Partner im In- und Ausland sind genauso wie wir als ETN e.V. immer für die Belange der Tiere da. Sollten Sie, liebe ETN-Freunde, uns oder unsere Partner brauchen, scheuen Sie sich bitte nicht! Nehmen Sie Kontakt auf! Wir helfen! Tel.: 0 22 45-61 90-0 oder E-Mail: info@etn-ev.de. Die Kontaktdaten unserer Partner finden Sie auch auf unserer Homepage www.etn-ev.de.

Canary Islands

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