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Grünes Band Europa

Wir bleiben hier!

Naturschutzpioniere auf dem Balkan

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Die Bienenbotschafterin

Es ist für mich der Hoffnungsschimmer schlechthin, Menschen kennen zu lernen, die etwas verändern wollen, die nicht aufgeben, auch wenn das Engagement für eine lebenswerte Zukunft hart und frustrierend sein kann. Es gibt diese Verbündeten, man muss sie nur finden“, sagt Sandra Wigger, Projektleiterin Kulturlandschaftsschutz bei EuroNatur. Wir stellen zwei dieser Menschen vor.

Shqipe Shala liebt, was sie tut. „Ich bin mit Hingabe Imkerin. Schon als Kind haben mich die Bienen fasziniert und so ist es bis heute. Mein Mann Liridon und ich haben viel investiert. Wir haben die Wege zu unseren Bienenstöcken im Shar-Gebirge selbst angelegt. Das hat viel Geld, Energie und Mut gekostet. Deshalb sind wir auch nahezu die einzigen Imker in der Region um Prizren.“

Shqipe Shalas Imkerei ist eines der Vorzeigeprojekte für einen sorgsamen Umgang mit der Natur, die EuroNatur unterstützt. Dass Shqipe Shala heute selbstbewusst über ihre Arbeit spricht, ist nicht selbstverständlich. Es hat eine Weile gedauert, bis sie sich im patriarchalisch geprägten Umfeld des ländlichen Kosovo als Geschäftsfrau durchsetzen konnte. Anfangs schlugen ihr Misstrauen und Kritik nach dem Motto entgegen: Was wir Männer nicht geschafft haben, kriegst du als Frau erst recht nicht hin.

Inzwischen nennt Shqipe Shala 200 Bienenstöcke ihr Eigen, ihre Imkerei Bletaria Etniki beliefert die Region mit Honig, der bald offiziell Bio-zertifiziert sein wird, und bewirtschaftet einige Erdbeerfelder, auf denen die Bienen im Frühjahr Pollen finden. Eigentlich hätte Shqipe von Seiten des Staates Anerkennung verdient. Schließlich trägt sie dazu bei, der zunehmenden Landflucht im Kosovo etwas entgegenzusetzen und die Natur zu schützen. Doch weit gefehlt: Beamte haben ihr unnötige Hürden in den Weg gelegt, sie sogar auf ihre schwarze Liste gesetzt. Neue Hoffnung keimte erst, als sie Sandra Wigger von EuroNatur begegnete.

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