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Europas Zugvögel
Stromtod verhindern: Sicherung elektrischer Leitungen
Geografische Lage in Europa
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Projektgebiete in fünf Ländern des Westbalkans: Slowenien, Kroatien, Albanien, Serbien und Nordmazedonien
Situation
Strommasten und Leitungen prägen unsere Landschaft so sehr, dass viele von uns sie kaum noch wahrnehmen. Für Europas Vogelwelt stellen sie jedoch eine tödliche Gefahr dar. Wie hoch die Verluste durch tödliche Stromschläge (Elektrokution) und Zusammenstöße mit der ungesicherten Infrastruktur tatsächlich sind, lässt sich nur schwer schätzen, doch der Aderlass ist gewaltig (allein in Deutschland sind es jährlich zwischen 1,5 und 2,8 Millionen tote Vögel). Besonders zahlreich unter den Opfern: Großvögel wie Störche und Kraniche oder Eulen und Greifvögel.
Ziele
Wir wollen die Verluste an Vögeln durch Elektrokution und Kollisionen deutlich reduzieren. Dafür sollen exemplarisch mehrere tausend Strommasten im gesamten Mittelmeerraum vogelsicher isoliert werden. Damit wollen wir aufzeigen, dass Energieversorgung und Vogelschutz miteinander in Einklang gebracht werden können.
Wichtige Aktivitäten und Erfolge 2022
Im zurückliegenden Jahr wurden in Südosteuropa 1.353 besonders kritische Strommasten isoliert. Dabei haben die Netzbetreiber in den jeweiligen Ländern sehr gut mit unseren Partnern kooperiert.
Wie schnell sich diese Maßnahmen positiv auf gefährdete Vogelpopulationen auswirken können, zeigt ein Beispiel aus Slowenien, wo besonders viele Masten isoliert wurden. Die Anzahl der Uhureviere ist dank der Isolierungen im Projektgebiet in 2022 um ein Drittel gestiegen (im Vergleich zu 2018).
Auf der kroatischen Insel Cres suchte eine Freiwilligengruppe unter ungesicherten Leitungen nach toten Vögeln. Durch ihre Meldungen wurden besonders gefährliche Stromleitungen identifiziert, die bei der Sicherung priorisiert werden.
Wenngleich ungesicherte Infrastruktur eine tödliche Gefahr für Vögel darstellt, werden die Masten und Leitungen von vielen Vögeln auch genutzt. Störche und Greifvögel zum Beispiel brüten auf Strommasten. In Albanien und Serbien haben unsere Partner mehrere Nistplattformen für Weißstörche installiert. Die meisten wurden von den großen Vögeln angenommen und ermöglichen ein sicheres Brüten mit ausreichendem Abstand zu den stromführenden Bauteilen.
Ausblick
Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir die erfolgreiche Arbeit weiter fortsetzen. Einer der Schwerpunkte soll die KvarnerBucht in Kroatien sein, wo ungesicherte Hochspannungsleitungen immer wieder für viele Opfer unter den hiesigen Gänsegeiern sorgen.
Partner: BirdLife International, VCF, IUCN Med, WWF Spanien, WWF Griechenland, BPSSS, HDZPP, Biom, PPNEA, AOS, DOPPS
Förderung: MAVA-Stiftung, Natum Stiftung, EuroNatur-Spenderinnen und -Spender