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Inhalt zu dem Buch Judith Einleitung Wie es zum Schreiben dieses Buches kam Nebukadnezars Krieg gegen Medien. Mehrere Völker verweigern ihm die geforderte Heeresfolge Jdt 1,1-16 Der Rachezug des assyrischen Oberfeldherrn Holofernes gegen die widerspenstigen Völker Jdt 2,1-28; 3,1-10 Bestürzung der Juden über das Nahen des Holofernes und ihre Vorbereitungen zum Widerstande Jdt 4,1-15 Der Ammoniterfürst Achior warnt Holofernes vor dem Kriege gegen Israel und wird zur Strafe an die Juden ausgeliefert Jdt 5,1-24; 6,1-21 Holofernes belagert die israelitische Grenzstadt Betylua; die große Not der Eingeschlossenen Jdt 7,1-32 Die israelitische Witwe Judith entschließt sich zu einer rettenden Tat Jdt 8,1-36; 9,1-14 Judith begibt sich zu Holofernes und gewinnt seine Gunst Jdt 10,1-23; 11,1-23; 12,1-9 Judith enthauptet den Holofernes; ihre Rückkehr nach Betylua Jdt 12,10-20; 13,1-20 Ausfall der Juden aus Betylua, Bestürzung und Flucht der Assyrer Jdt 14,1-19; 15,1-7 Siegesfeier der Israeliten; Judiths Lobgesang Jdt 15,8-14; 16,1-25
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Fragen und Antworten zu dem Buch Judith Eine Kommentierung des Alten Testamentes Band 3 Einleitung: Bibelzitate aus: „Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“, 1931/1955, Genossenschaft Verlag der Zürcher Bibel (Ausgabe 1982), dienen als Vorlage für die in diesem Buch gestellten Fragen und Antworten. Diese Zürcher Bibel ist eine Bibelübersetzung, in der geistige Grundlagen gut herausgestellt werden. Vom Grundsatz her wären natürlich auch andere Bibelübersetzungen geeignet. Die Bibeltexte werden originalgetreu übernommen, die Rechtschreibung wird jedoch den neuen Regeln angepasst, wobei die Zeichensetzung, um den Inhalt der Texte nicht zu verändern, bibelgetreu erhalten bleibt. Auch die Leser, welche die medialen geistigen Komponenten dieses Buches nicht teilen, können sich mit den Antworten auf die gestellten Fragen auseinandersetzen und sich somit ihre eigene Meinung bilden. Insofern wird das Buch auch den heutigen Ansprüchen nach einer geistigen Auseinandersetzung hinsichtlich der Inhalte der apokryphen Bücher des Alten Testaments gerecht. Es ergeben sich viele Diskussionsgrundlagen, sei es für den Leser allgemein, sei es für Bibelkreise, Gemeinschaften, ob katholisch, evangelisch, orthodox, oder auch für andere religiöse und nicht religiöse Gruppen. Die Fragestellungen zur Bibel beinhalten keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicherlich bleiben auch viele Fragen noch offen. Ich hätte somit noch viele weitere Fragen stellen können und auch hieraus hätten sich immer wieder neue Fragen ergeben, sodass es nie zu einem Ende gekommen wäre. Dieses Buch bezieht sich nicht nur auf die Kommentierung einzelner Bibeltexte, es werden auch allgemeine Fragen geistiger und gesellschaftlicher Art der heutigen Zeit miterörtert. Der Leser erhält hierdurch die Möglichkeit, über viele Dinge des Lebens nachzudenken. Das Buch soll nicht bekehren und auch nicht sektiererisch sein. Es soll zum Nachdenken anregen und der Erbauung dienen. Wie es zum Schreiben dieses Buches kam Ich wurde am 31.07.1940 in Gadeland, einem Ort bei Neumünster in SchleswigHolstein, geboren, getauft und 1955 konfirmiert. Ich studierte in Hamburg Hochbau und war dann als Bauingenieur tätig. Dem Alten Testament mit seinen kriegerischen Auseinandersetzungen und teilweise grausamen Ereignissen stand ich eher kritisch gegenüber. Ich glaubte aber an Gott, an Jesus Christus und an Engel, allerdings auch an die Wiedergeburt.
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Im Herbst des Jahres 1988 wurde in einem Zeitungsartikel über eine Heilpraktikerin berichtet, die sich mit solchen Glaubensfragen beschäftigt. Nach dem Lesen dieses Artikels fühlte ich ständig einen inneren Zwang, sie aufzusuchen, was jedoch erst am Anfang des Jahres 1990 erfolgte. Diese Heilpraktikerin mit dem Namen Rosemarie ist medial und hat Kontakt zu Engeln. Einer dieser Engel war in seinem letzten, menschlichen Leben der Inder Paramahansa Yogananda, geboren am 5. Januar 1893 in Gorakhpur, einem Ort im nordöstlichen Teil Indiens, gestorben am 7. März 1952 in Los Angeles, USA. Von ihm stammen einige Bücher, wie u. a. auch das bekannte Buch „Autobiografie eines Yogi“. In der geistigen Welt ist er nun ein hoher Engel. Er befindet sich jetzt in der 9. Mentalebene, der Christusebene. Für Menschen, die seine Bücher kennen, ist das sicherlich nicht verwunderlich. Dass Paramahansa Yogananda sich nun ausgerechnet über das Medium Rosemarie bekundet und ich diese Durchgaben erhalten darf, liegt daran, dass hier eine urgeistige Verwandtschaft vorliegt und wir auch in einigen früheren Inkarnationen (Erdenleben) seine Kinder waren. Wir und auch unsere gemeinsame Freundin und Mitarbeiterin Kathi waren Geschwister in unserer ersten Inkarnation hier auf Erden und er war unser Vater. Das ist vor ca. 8700 Jahren im Himalajagebirge, nordöstlich von Nepal, gewesen. Wir lebten mit ihm in einem Gebirgsort. Er ist mit uns dann öfter in die Gebirgsdörfer gegangen, um kranke Menschen zu heilen. Er und Rosemarie hatten damals und auch in vielen anderen Inkarnationen heilende Hände. Auch in diesem Erdenleben hat die praktizierende Heilpraktikerin heilende Hände. So wurden nun Rosemarie, Kathi und ich wieder in diesem Leben – es ist nun unsere letzte Inkarnation hier auf Erden – für eine große geistige Aufgabe zusammengeführt. In einer anderen Inkarnation, ca. 1020 vor Chr., war Paramahansa Yogananda der König Saul. In einer weiteren wurde er zwischen dem 7. und 8. Jahr n. Chr. als Saulus in Tarsus in Cilicien geboren und ging als der große Paulus in die christliche Kirchengeschichte ein. Nach anfänglichen Belehrungen und der Beantwortung meiner allgemein gestellten Fragen wurde mir im Juni 1992 mitgeteilt, dass es nun meine Aufgabe sei, Fragen zu den Bibeltexten zu stellen. Das war für mich als Nichttheologen nicht immer ganz einfach. So habe ich dem Engel Paramahansa Yogananda Fragen gestellt, die mir dann über das Medium Rosemarie, die hellhörend ist, beantwortet wurden. Sie reihte die gehörten und empfangenen Worte aneinander. Das erfolgte ohne Punkt und Komma. Das von ihr Gehörte wurde mit einem Diktiergerät aufgenommen und von Kathi wortgetreu aufgeschrieben, wobei es von mir dann in eine revidierte Fassung gebracht wurde, jedoch so, dass die persönliche Eigenart der Wort- und Textgestaltung des Engels Paramahansa Yogananda erhalten blieb.
Wir erhielten von dem Engel nicht nur Erläuterungen zu der Bibel, sondern auch viele Gebete, Belehrungen und viele neue Erkenntnisse. Diese Durchgaben wurden in Liebe für alle Menschen gegeben. Sie werden auch für die nachfolgenden Generationen von besonderer Bedeutung sein. Ich danke Gott, dass mir trotz all meiner menschlichen Schwächen die große Gnade zuteil wird, an der Kommentierung der Bibel durch den Engel Paramahansa Yogananda mitzuwirken. Wir Menschen sind nur das, was wir durch Gott sind. So sehe ich mich als ein kleiner Diener für eine große Aufgabe. Ich wünsche viel Freude beim Lesen und neue klare geistige Erkenntnisse. Dieter Schröder Die Kommentierungen der apokryphen Bücher des Alten Testaments können kostenlos online unter www.spirituelles-esoterisches-lexikon.de nachgelesen werden. Die Bände sind nachfolgend aufgeführt: Fragen und Antworten zu dem ersten Buch der Makkabäer, Band 1 Fragen und Antworten zu dem zweiten Buch der Makkabäer, Band 2 Fragen und Antworten zu dem Buch Judith, Band 3 Fragen und Antworten zu dem Buch Tobit, Band 4 Fragen und Antworten zu dem Buch Jesus Sirach, Band 5 Fragen und Antworten zu dem Buch der Weisheit, Band 6 Die Einleitungen zu den Bänden geben dem Leser die Möglichkeit, das Zustandekommen der Bücher zu erfassen. Sie sind in allen Bänden gleichlautend, sodass jeder einzelne Band auch unabhängig von den anderen gelesen werden kann. Erläuterungen:
Fragen und Gedanken des Verfassers Antworten und Belehrungen von Paramahansa Yogananda Hinweis auf andere Literatur
Wörter und Begriffe aus dem geistigen Sprachschatz des Engels Paramahansa Yogananda siehe auch www.spirituelles-esoterisches-lexikon.de
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Nebukadnezars Krieg gegen Medien. Mehrere Völker verweigern ihm die geforderte Heeresfolge Judith 1,1-16 Jdt 1,1 Es war im zwölften Jahre der Regierung Nebukadnezars, der in der großen Stadt Ninive über die Assyrer herrschte, [und] zur Zeit des Arphaxad, der in Ekbatana über die Meder regierte. Jdt 1,2 Dieser hatte aus behauenen Steinen von drei Ellen Breite und sechs Ellen Länge rings um Ekbatana Mauern erbaut und die Höhe der Mauern auf siebzig Ellen, ihre Breite auf fünfzig Ellen bemessen. Jdt 1,3 Ihre Türme hatte er über den Stadttoren hundert Ellen hoch aufgeführt und ihre Grundfläche sechzig Ellen breit gemacht. Jdt 1,4 Die Stadttore hatte er so gebaut, dass sie siebzig Ellen hoch reichten; ihre Breite aber betrug vierzig Ellen, um das Ausrücken seiner [berittenen] Heeresmacht und das geordnete Durchziehen seiner Fußtruppen zu gestatten. Jdt 1,5 Zu jener Zeit nun führte der König Nebukadnezar Krieg gegen den König Arphaxad in der großen Ebene - das ist eine Ebene in der Landschaft Ragau -, Jdt 1,6 und alle Bewohner des Berglandes stießen zu ihm, desgleichen alle, die am Euphrat, am Tigris, am Hydaspes und im Flachlande des Elymäerkönigs Arjoch sesshaft waren. So scharten sich viele Völker zusammen zum Kampfe gegen die Söhne Cheleul. Jdt 1,7 Aber Nebukadnezar, der König der Assyrer, sandte [überdies] zu allen Bewohnern Persiens und zu allen, die im Westen sesshaft waren, [nämlich] zu denen, die in Zilizien und Damaskus, im Libanon und Antilibanon saßen, und zu allen Bewohnern des Küstenstriches … Jdt 1,8 sowie zu den Angehörigen der Stämme am Karmel und in Gilead und zu den Einwohnern des oberen Galiläa und der großen Ebene Jesreel; … Jdt 1,9 auch zu allen, die in Samarien und seinen Städten und jenseits des Jordan wohnten bis hin nach Jerusalem, Betane, Chellus, Kedes und dem [Grenz-] Bache Ägyptens; ferner nach Daphne, nach Ramses und in das ganze Land Gosen, … Jdt 1,10 bis über Tanis und Memphis hinaus, ja zu allen Bewohnern Ägyptens bis an die Grenzen von Äthiopien. Jdt 1,11 Doch alle, die auf Erden wohnten, missachteten das Gebot des Assyrerkönigs Nebukadnezar und leisteten ihm keine Heeresfolge; denn sie fürchteten ihn nicht, sondern er galt ihnen [nicht höher] als irgendein beliebiger Mensch. Daher ließen sie seine Gesandten unverrichteter Dinge und mit Schimpf und Schande abziehen. Jdt 1,12 Da ergrimmte Nebukadnezar heftig gegen alle diese Länder und schwur bei seinem Thron und Reich, dass er sich am ganzen Gebiete von Zilizien, von Damaskus und Syrien rächen werde und dass er auch alle Einwohner von Moab und die Ammoniter, ganz Judäa und alle [Menschen] in Ägypten bis zur Grenze der beiden Meere durch sein Schwert vertilgen wolle.
Ja, diese Völker haben ihn zu Recht nicht angehört, weil sie in den Kampf, in die Kampflust nicht mit hineingezogen werden wollten. Nichts anderes war der Grund. Sie haben ihn schon gefürchtet, nur sie waren mit ihrem ruhigen, klaren Kopf noch etwas freier und sie haben sich dieser Versuchung nicht unterworfen. Jdt 1,13 Er griff nun im siebzehnten Jahre mit seiner Streitmacht den König Arphaxad an, überwältigte ihn im Kampfe und trieb das gesamte Heer des Arphaxad nebst Reitern und Streitwagen in die Flucht. Jdt 1,14 Darauf eroberte er seine Städte, und als er nach Ekbatana vorgedrungen war, nahm er die Türme ein, plünderte die Straßen der Stadt und machte ihre Pracht zuschanden. Jdt 1,15 Den Arphaxad aber nahm er im Gebirge von Ragau gefangen, durchbohrte ihn mit seinen Speeren und machte ihn so für immer unschädlich. Das ist so richtig. Jdt 1,16 Sodann kehrte er mit seiner ganzen bunt gemischten Streitmacht – es war eine überaus große Menge von Kriegsleuten - nach Ninive zurück, und dort ließen er und sein Heer es sich wohl sein, und sie tafelten 120 Tage lang.
Der Rachezug des assyrischen Oberfeldherrn Holofernes gegen die widerspenstigen Völker Judith 2,1-28;3,1-10 Jdt 2,1 Im achtzehnten Jahre, am 22. Tage des ersten Monats, war im Palaste des Assyrerkönigs Nebukadnezar die Rede davon, [nunmehr] an allen Ländern Rache zu nehmen, wie er gesagt hatte. Jdt 2,2 Er berief seine sämtlichen Offiziere und Würdenträger, hielt mit ihnen geheimen Rat und schilderte ihnen persönlich die ganze Niederträchtigkeit der [unbotmäßigen] Länder. Jdt 2,3 Sie aber sprachen sich dahin aus, dass alle Menschen, die seinem Gebote nicht gehorcht hatten, auszurotten seien. Jdt 2,4 Nach Abschluss seiner Beratung ließ Nebukadnezar, der König der Assyrer, den Oberfeldherrn seiner Streitmacht, Holofernes, rufen, der an erster Stelle nach ihm stand, und sagte zu ihm: Jdt 2,5 «So spricht der Großkönig, der Herr der ganzen Erde: Auf, du sollst von hier ausrücken und unerschrockene Männer mit dir nehmen – an Fußvolk 120 000 [Mann] und eine Truppe von zwölftausend Berittenen - … Die Zahlen sind etwas übertrieben.
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Jdt 2,6 und sollst gegen alle Länder im Westen ziehen, weil sie meinem Gebote nicht gehorcht haben. Jdt 2,7 Befiehl ihnen, Erde und Wasser bereit zu halten, denn ich werde voller Grimm gegen sie ausziehen und den ganzen Erdboden bedecken mit den Füßen meiner Kriegsleute, denen ich sie zur Plünderung preisgeben will. Jdt 2,8 Ihre Erschlagenen sollen ihre Schluchten und Bachtäler anfüllen und die Flüsse von ihren Toten bis zum Überlaufen voll werden; … Jdt 2,9 ihre Gefangenen aber werde ich bis an die äußersten Enden der Erde schleppen. Jdt 2,10 Du aber ziehe mir voraus und besetze ihr ganzes Gebiet. Wenn sie sich dir ergeben, so bewahre sie mir auf bis zu dem Tag, da ich sie strafen werde; … Jdt 2,11 diejenigen aber, die sich widersetzen, sollst du nicht verschonen, sondern sie in deinem ganzen [Macht-] Bereiche umbringen und ausplündern lassen. Jdt 2,12 Denn - bei meinem Leben und bei meiner königlichen Macht! - ich habe es gesagt, und ich will es ausführen mit eigner Hand. Es ist alles sehr klagend geschrieben. Er war ja auch ein sehr klagender Mensch. Jdt 2,13 Du aber übertritt keinen der Befehle deines Gebieters, sondern vollziehe sie genau so, wie ich es dich geheißen habe, und verzögere ihre Ausführung nicht!» Jdt 2,14 Als Holofernes seinen Herrn verlassen hatte, berief er alle Fürsten, Feldherren und Hauptleute der assyrischen Heeresmacht, … Jdt 2,15 und gemäß dem Befehle seines Gebieters musterte er als erlesene Kampfmannschaft 120 000 [Fußsoldaten] und zwölftausend berittene Bogenschützen aus, … Jdt 2,16 die er so ordnete, wie man ein Kriegsheer zu ordnen pflegt. Jdt 2,17 Auch beschaffte er sich für ihr Kriegsgerät Kamele, Esel und Maultiere in gewaltiger Menge und für ihren Unterhalt zahllose Schafe, Rinder und Ziegen … Jdt 2,18 sowie Lebensmittel in Fülle für jeden einzelnen Mann und sehr viel Gold und Silber aus dem [Schatz-] Hause des Königs. Jdt 2,19 Dann setzte er sich mit seinem gesamten Heere in Marsch, um dem König Nebukadnezar vorauszuziehen und mit seinen Wagen und Reitern und auserlesenen Fußtruppen alle Länder des Westens zu bedecken. Jdt 2,20 Der gewaltige Heerestross aber, der sich anschloss, war einem Heuschreckenschwarm und dem Sand am Boden zu vergleichen: man konnte ihn wegen seiner Menge gar nicht zählen.
Das kann so stehen bleiben. Jdt 2,21 Sie zogen nun von Ninive drei Tagemärsche weit gegen die Ebene von Baiktilaith hin und lagerten sich jenseits von Baiktilaith in der Nähe des Gebirges, das nördlich vom oberen Zilizien liegt. Jdt 2,22 Von dort zog Holofernes mit seinem ganzen Heere, seinen Fußtruppen, Reitern und Wagen ins Gebirge, … Jdt 2,23 brach sich Bahn durch das Gebiet von Put und Lud und brandschatzte alle Rassiten und die Ismaeliter, die am Rande der Wüste südlich von den Cheläern wohnen. Jdt 2,24 Hierauf setzte er über den Euphrath, durchzog Mesopotamien und zerstörte alle befestigten Städte am Flusse Abronas bis hin ans Meer. Jdt 2,25 Auch das Gebiet von Zilizien nahm er ein und machte alle nieder, die ihm Widerstand leisteten. So gelangte er bis zum Gebiete von Japheth, das im Süden liegt und Arabien vorgelagert ist, … Jdt 2,26 umzingelte alle Midianiter, verbrannte ihre Zeltlager und plünderte ihre Viehhürden. Jdt 2,27 Zur Zeit der Weizenernte aber zog er in die Ebene von Damaskus hinab, steckte alle ihre Felder in Brand, vernichtete das Kleinvieh und die Rinderherden, plünderte ihre Städte aus, verheerte ihre Gefilde und ließ ihre jungen Männer alle mit dem Schwerte niedermachen. Jdt 2,28 Da wurden die Bewohner der Meeresküste in Sidon und Tyrus, die Bevölkerung von Sur und Okina und alle Einwohner in Jamnia von Furcht und Zittern vor Holofernes befallen; auch die Bewohner von Asdod und Askalon gerieten in größte Angst vor ihm. Jdt 3,1 Deshalb sandten sie Boten mit Friedensanerbietungen zu ihm und ließen ihm sagen: Jdt 3,2 «Sieh, wir Sklaven des großen Königs Nebukadnezar liegen vor dir [im Staube] - handle nach deinem Gutdünken an uns! … Jdt 3,3 Sieh, unsre Gehöfte und all unsre Weizenfelder, das Kleinvieh, die Rinderherden und alle Viehhürden unsrer Zeltlager liegen vor dir da - verfüge nach deinem Belieben darüber! … Jdt 3,4 Sieh, unsre Städte und ihre Einwohner sind dir untertan - komm und verfahre mit ihnen, wie es dir gut scheint.» Jdt 3,5 Als die Männer zu Holofernes gekommen waren und ihm diese Botschaft überbracht hatten, … Jdt 3,6 zog er mit seiner Streitmacht zur Meeresküste hinab, besetzte die festen Städte und entnahm ihnen auserlesene Mannschaften zur Verstärkung seines Heeres. Jdt 3:7 Und obwohl man ihn zu Stadt und Land mit Kränzen, Festreigen und Paukenschall empfing, … Jdt 3:8 ließ er alle ihre Höhenheiligtümer zerstören und ihre [Götter-] Haine umhauen; denn es war seine Absicht, sämtliche Götter der Erde zunichte zu
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machen, damit alle Völker nur noch den Nebukadnezar verehrten und alle Zungen und Stämme ihn als Gott anriefen. Nebukadnezar war ein überheblicher Mensch. Ein Verblendeter war er, ein egoistischer, machtsüchtiger und verblendeter Mensch. Jdt 3:9 Dann rückte er vor Jesreel, nahe bei Dothan, das vor der großen Ebene von Judäa liegt, … Jdt 3:10 schlug zwischen Gäbä und Skythopolis ein Lager auf und verblieb dort einen Monat lang, um den ganzen Tross seines Heeres zusammenzuziehen.
Bestürzung der Juden über das Nahen des Holofernes und ihre Vorbereitungen zum Widerstande Judith 4,1-15 Jdt 4,1 Als nun die Israeliten, die in Judäa wohnten, all das vernahmen, was Holofernes, der Oberfeldherr des Assyrerkönigs Nebukadnezar, den [andern] Völkern angetan und wie er alle ihre Heiligtümer geplündert und vernichtet hatte, … Jdt 4,2 da fürchteten sie sich gar sehr vor ihm und bangten um Jerusalem und um den Tempel des Herrn, ihres Gottes. Jdt 4,3 Denn sie waren erst vor kurzem aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, und noch unlängst war die ganze Bevölkerung Judäas zusammengekommen, und die [heiligen] Geräte, der Altar und der Tempel waren nach ihrer Entehrung wieder geweiht worden. Du hast uns gesagt, dass das mit der Rückkehr aus der Gefangenschaft nicht stimmt. Diese Begebenheit mit Judith war vor der ersten Wegführung. Genau. Jdt 4,4 So sandten sie nun [Mannschaft] in das ganze Gebiet von Samarien und Kona, nach Beth-Horon, Abel-Maim und Jericho, nach Choba, Aisora und ins Tal Salem … Jdt 4,5 und besetzten alle höheren Berggipfel, befestigten die dortigen Ortschaften mit Mauern und versahen sie mit einem Kriegsvorrate an Lebensmitteln; denn ihre Felder waren kurz zuvor abgeerntet worden. Jdt 4,6 Der Hohepriester Jojakim aber, der damals in Jerusalem war, schrieb an die Einwohner von Betylua und Bethomesthaim, das Jesreel gegenüber vor der Ebene nahe bei Dothan liegt, …
Jdt 4,7 sie sollten die Gebirgspässe besetzt halten, weil man durch sie nach Judäa vordringen konnte. Es fiel auch leicht, die Heranrückenden [dort] abzuwehren, da der Durchgang schmal und höchstens für zwei Männer [nebeneinander begehbar] war. Jdt 4,8 Da taten die Israeliten, wie ihnen der Hohepriester Jojakim und der Hohe Rat des ganzen Volkes Israel, der in Jerusalem tagte, befohlen hatten. Jdt 4,9 Alle Männer Israels aber riefen Gott mit großer Inbrunst an und demütigten sich mit strengem Fasten, … Jdt 4,10 sie selbst, ihre Frauen, ihre Kinder und ihr Vieh. Sogar alle ihre fremden Beisassen, Lohnarbeiter und gekauften Sklaven gürteten sich Trauergewänder um die Hüften. Jdt 4,11 Und alle Israeliten, die in Jerusalem wohnten, Männer, Frauen und Kinder, warfen sich vor dem Tempel nieder, streuten sich Asche aufs Haupt und breiteten ihre Trauerkleider vor dem Herrn aus - … Jdt 4,12 sogar den Altar umhüllten sie mit einem Trauertuch. Dann riefen sie einmütig und inbrünstig den Gott Israels an, er solle es nicht zugeben, dass man ihre Kinder raube, ihre Frauen verschleppe, die Städte ihres Erblandes vernichte und das Heiligtum entweihe und schände, den Heiden zum Spott. Jdt 4,13 Und der Herr hörte auf ihr Rufen und hatte ein Einsehen mit ihrer Not. Das Volk aber fastete mehrere Tage lang in ganz Judäa und in Jerusalem vor dem Heiligtum des allmächtigen Herrn. Jdt 4,14 Und wenn der Hohepriester Jojakim und alle Priester, die vor dem Herrn standen, samt allen Dienern des Herrn das tägliche Brandopfer und die gelobten oder freiwilligen Opfergaben des Volkes darbrachten, so waren ihre Hüften mit Trauergewändern umgürtet Jdt 4,15 und Asche auf ihren Kopfbund gestreut. Und sie riefen mit aller Macht zum Herrn, er möge doch das ganze Haus Israel in Gnaden ansehen.
Der Ammoniterfürst Achior warnt Holofernes vor dem Kriege gegen Israel und wird zur Strafe an die Juden ausgeliefert Judith 5,1-24;6,1-21 Jdt 5,1 Als nun Holofernes, dem Oberfeldherrn des assyrischen Heeres, gemeldet wurde, dass die Israeliten sich zum Kriege rüsteten und dass sie die Gebirgspässe sperrten, alle höheren Berggipfel befestigten und in den Ebenen Verhaue errichteten, … Jdt 5,2 wurde er sehr zornig. Er berief alle Fürsten von Moab, die Befehlshaber von Ammon und sämtliche Statthalter der Küstengegend … Jdt 5,3 und sagte zu ihnen: «Tut mir doch kund, ihr Söhne Kanaans, was ist denn das für ein Volk, das im Gebirge haust, und welche Städte bewohnt es? Wie groß ist die Streitmacht dieser Leute, und worin besteht ihre [besondere] Kraft und Stärke? Wer gebietet als König über sie und führt ihr Heer an? …
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Jdt 5,4 Und weshalb haben sie im Gegensatze zu allen Völkern im Westen es verschmäht, mir zu huldigen?» Jdt 5,5 Da antwortete ihm Achior, der Anführer aller Ammoniter: «Möge mein Herr anhören, was sein Knecht ihm zu sagen hat! Ich werde dir die Wahrheit künden über das Volk, das dieses Gebirge in deiner Nähe bewohnt, und es soll kein falsches Wort aus dem Munde deines Knechtes hervorgehen… Jdt 5,6 Diese Leute sind Nachkommen der Chaldäer … Jdt 5,7 und hielten sich zuerst in Mesopotamien auf, weil sie den Göttern ihrer Väter, die im Lande der Chaldäer wohnten, nicht mehr Folge leisten wollten. … Jdt 5,8 Sie fielen nämlich von dem Glauben ihrer Vorfahren ab und verehrten den Gott des Himmels, zu dessen Erkenntnis sie gelangt waren. Deshalb wurden sie von den Chaldäern aus dem Bereiche der dortigen Götter vertrieben; sie flohen nach Mesopotamien und verweilten längere Zeit daselbst. Jdt 5,9 Dann hieß sie ihr Gott ihren Wohnsitz verlassen und nach dem Lande Kanaan auswandern; dort ließen sie sich nieder und wurden reich an Gold und Silber und sehr großen Herden. Jdt 5,10 Weil aber eine Hungersnot über das Land Kanaan hereinbrach, zogen sie nach Ägypten hinab und hielten sich daselbst auf, solange sie Nahrung fanden. Sie wuchsen hier zu einer so großen Menge heran, dass man ihr Volk gar nicht mehr zählen konnte. Jdt 5,11 Deshalb schritt der König von Ägypten gegen sie ein: man bedrückte sie in hinterlistiger Absicht mit mühsamer Herstellung von Ziegeln und machte sie zu Sklaven. Jdt 5,12 Als sie nun zu ihrem Gott riefen, schlug dieser ganz Ägyptenland mit unheilbaren Plagen, so dass die Ägypter sie von sich fort trieben. Jdt 5,13 Gott aber ließ das Rote Meer vor ihnen trocken werden … Jdt 5,14 und führte sie nach dem Sinai und nach Kades-Barnea. Sie vertrieben alle Wüstenbewohner; … Jdt 5,15 dann ließen sie sich im Lande der Amoriter nieder und rotteten mit ihrer Streitmacht alle Hesboniter aus. Und nachdem sie den Jordan überschritten hatten, nahmen sie das ganze Bergland in Besitz, … Jdt 5,16 verjagten die Kanaaniter und Pheresiter, die Jebusiter, die Sichemiten und alle Girgasiter und wohnten geraume Zeit daselbst. Jdt 5,17 Solange sie sich vor ihrem Gotte nicht versündigten, blieb ihnen das Glück treu; denn es ist ein Gott mit ihnen, der das Unrecht hasst. Jdt 5,18 Doch als sie von dem Wege abwichen, den er ihnen gewiesen hatte, wurden sie in vielen Kriegen auf sehr lange Zeit hinaus aufgerieben und [schließlich] als Gefangene in ein fremdes Land geführt, während der Tempel ihres Gottes dem Erdboden gleichgemacht ward und ihre Städte von den Feinden eingenommen wurden. Jdt 5,19 Aber weil sie sich jetzt ihrem Gotte wieder zugewandt haben, sind sie aus der Fremde zurückgekehrt, in die sie zerstreut worden waren; Jerusalem, wo
sich ihr Heiligtum befindet, haben sie wieder in Besitz genommen und sich im Gebirge angesiedelt, weil es unbewohnt lag. Jdt 5,20 Und nun, mein Herr und Gebieter, wenn in diesem Volke Unrechtes geschieht und sie gegen ihren Gott sündigen und wenn wir uns vergewissert haben, dass bei ihnen solch ein Anlass zum verderben vorliegt, wollen wir gegen sie hinaufziehen und sie im Kampfe vernichten. Jdt 5,21 Ließ sich aber ihr Volk nichts zuschulden kommen, so möge mein Gebieter [daran] vorüberziehen - sonst könnte ihr Herr und Gott sie so beschirmen, dass wir vor aller Welt zuschanden würden.» Jdt 5,22 Als Achior diese Rede beendet hatte, murrte alles Volk, welches rings um das Zelt herumstand. Die Offiziere des Holofernes und alle, die in der Küstengegend und in Moab zu Hause waren, forderten gar, man solle ihn niederhauen. Jdt 5,23 «Denn[,riefen sie,] wir wollen uns vor diesen Israeliten nicht bange machen lassen! Sind sie doch ein Volk, das weder Macht noch Kraft zu starkem Widerstande besitzt. Jdt 5,24 Darum wollen wir hinaufziehen, Gebieter Holofernes, und sie sollen deinem ganzen Heere zum Fraße dienen!» Jdt 6:1 Nachdem sich der Lärm der Mannschaften, die den Kriegsrat umstanden, gelegt hatte, sprach Holofernes, der Oberfeldherr des assyrischen Heeres, in Gegenwart des ganzen fremdländischen Kriegsvolkes zu Achior und zu allen Ammonitern: Jdt 6:2 «Wer bist du denn, Achior, und was seid ihr für Lohnknechte Ephraims, dass du dich heute unter uns dermaßen als Propheten aufspielst und erklärst, man dürfe das Volk Israel nicht bekriegen, weil ihr Gott sie beschirmen werde? Gibt es überhaupt einen Gott außer Nebukadnezar? Der wird seine Heeresmacht entsenden und sie vom Erdboden wegtilgen, ohne dass ihr Gott sie zu retten vermag. Achior wusste eigentlich über Israel ganz gut Bescheid. Hatte er denn auch einen entsprechenden Gottesglauben? Ja und nein, er hatte durch seine Gene eine Information der Liebe mitbekommen. Einmal korrigierte er noch in seinem Leben. Hier hatte er sich leider der Gewalt hilflos mit verschrieben und nicht genügend in seinen inneren Geist hineingehört. Dafür musste er nun in klagende, geistige Rechenschaft gezogen werden. Jdt 6,3 Denn wir, seine Knechte, werden sie wie einen einzigen Mann niederschlagen; sie werden der Wucht unserer Rosse nicht widerstehen können, … Jdt 6,4 mit denen wir sie überrennen wollen, so dass ihre Berge mit ihrem Blute getränkt und ihre Ebenen mit ihren Leichen angefüllt werden. Keinen Fußbreit werden sie vor uns standhalten können, sondern gänzlich zugrunde
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gehen, spricht der König Nebukadnezar, der Herr der ganzen Erde. Er hat es gesagt, und seine Worte sollen nicht vergebens gesprochen worden sein… Jdt 6,5 Du aber, Achior, du ammonitischer Soldknecht, der du heute diese frevelhaften Worte gesprochen hast, wirst von diesem Tage an mein Angesicht nicht mehr schauen dürfen, bis dass ich mich an diesem Volke gerächt habe, das aus Ägypten [einst entlaufen] ist. Jdt 6,6 Dann aber, wenn ich zurückkehre, soll meines Heeres Schwert und meiner Gefolgsleute Speer deinen Leib durchbohren, und du wirst inmitten ihrer Erschlagenen liegen. Jdt 6,7 Meine Diener werden dich [jetzt] in das Gebirge fortschaffen und dich in eine der Städte an den Bergpässen bringen, … Jdt 6,8 denn du sollst erst dann umkommen, wenn du gemeinsam mit den Israeliten umgebracht werden kannst. Jdt 6,9 Und wenn du wirklich in deinem Herzen hoffst, dass sie nicht überwältigt werden, musst du dich nicht betrübt zeigen. Ich habe gesprochen, und keines meiner Worte wird unerfüllt bleiben.» Jdt 6,10 Hierauf befahl Holofernes seinen Dienern, die in seinem Zelte anwesend waren, den Achior festzunehmen, um ihn nach Betylua zu bringen und an die Israeliten auszuliefern. Jdt 6,11 Die Diener ergriffen ihn, führten ihn aus dem Lager in die Ebene hinaus und schafften ihn dann aus dem Flachland ins Gebirge hinauf. So gelangten sie bis zu den Quellen unterhalb von Betylua. Jdt 6,12 Als nun die Männer in der Stadt sie erblickten, griffen sie zu den Waffen und eilten aus der Stadt hinaus auf den Gipfel des Berges; die Schleuderer aber sperrten den Gegnern den Aufstieg und schossen mit Steinen nach ihnen. Jdt 6,13 Da bargen sie sich im Schutze der Bergwand, fesselten den Achior, ließen ihn unten am Abhang liegen und kehrten zu ihrem Gebieter zurück. Jdt 6,14 Die Israeliten aber stiegen aus ihrer Stadt herab und traten zu ihm herzu; sie banden ihn los und führten ihn nach Betylua, wo sie ihn vor die Vorsteher ihrer Stadt brachten. Jdt 6,15 Es waren dies damals Usia, der Sohn Michas, aus dem Stamme Simeon, sowie Chabri, der Sohn Othniels, und Charmi, der Sohn Malchiels. Jdt 6,16 Dann riefen sie alle Ältesten der Stadt zusammen; doch auch die jungen Leute und die Frauen kamen insgesamt in die Versammlung gelaufen. Den Achior stellten sie in die Mitte des ganzen Volkes, und Usia fragte ihn aus, was denn vorgefallen sei. Jdt 6,17 Er aber ergriff das Wort und erzählte ihnen die Verhandlungen im Kriegsrate des Holofernes, alle seine eignen Äußerungen inmitten der assyrischen Hauptleute und alle die prahlerischen Drohungen des Holofernes gegen das Haus Israel. Wurde Achior zu seiner Aussage und Tat inspiriert?
Ja, natürlich, er hatte den Ruhm dieser klagenden, gemeinen Mörder nicht mitmachen können. Somit musste er klar geistige Hilfe geben. Das wurde ihm eingegeben, ja. Jdt 6,18 Da warf sich das Volk nieder, betete zu Gott und rief: Jdt 6,19 «Herr, Gott des Himmels, sieh herab auf ihren Übermut, erbarme dich der Erniedrigung unsres Volkes und blicke heute gnädig auf die, welche dir geweiht sind.» Jdt 6,20 Und nachdem sie dem Achior Mut zugesprochen und ihn sehr gelobt hatten, … Jdt 6,21 nahm ihn Usia aus der Versammlung mit in sein Haus und richtete ein Gastmahl für die Ältesten her. Während jener ganzen Nacht aber riefen sie den Gott Israels um Hilfe an.
Holofernes belagert die israelitische Grenzstadt Betylua; die große Not der Eingeschlossenen Judith 7,1-32 Jdt 7,1 Am folgenden Tage gebot Holofernes seinem ganzen Heere und allen seinen Hilfsvölkern, den Marsch gegen Betylua anzutreten, die Gebirgspässe zu besetzen und den Krieg gegen die Israeliten zu eröffnen. Ja, genau. Jdt 7,2 So brach denn an diesem Tage das gesamte Kriegsvolk der Assyrer auf; ihre waffenfähige Streitmacht bestand aus 170 000 Fußsoldaten und zwölftausend Reitern ohne den Tross und die dazugehörigen Mannschaft zu Fuß; es war also eine sehr große Menge. Jdt 7,3 Dann lagerten sie sich in dem Tale bei Betylua an der Quelle; in der Breite dehnten sie sich aus bis nach Dothan und Belbaim und in der Längsrichtung von Betylua bis nach Kyamon, das Jesreel gegenüberliegt. Jdt 7,4 Als nun die Israeliten ihre große Zahl wahrnahmen, wurden sie von heftigem Schrecken befallen, und einer sagte zum andern: «Jetzt werden diese da das ganze Land aufzehren, und weder die hohen Berge noch die Täler und Hügel werden die Last tragen können.» Jdt 7,5 Doch griff ein jeder zu seinen Kriegswaffen, und nachdem sie auf ihren Türmen Feuer angezündet hatten, hielten sie jene ganze Nacht hindurch Wache. Jdt 7,6 Am nächsten Tage aber rückte Holofernes mit seiner ganzen Reiterei aus vor den Augen der Israeliten in Betylua.
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Jdt 7,7 Er erkundete die Zugänge zu ihrer Stadt, spürte ihre Wasserquellen auf, nahm Besitz davon und stellte bewaffnete Abteilungen dabei auf; er selber aber kehrte wieder zu seinem Heere zurück. Jdt 7,8 Da nahten sich ihm alle Fürsten der Edomiter und Anführer der Moabiter samt den Befehlshabern aus der Küstengegend und sagten: Jdt 7,9 «Möge doch unser Herr einen Rat anhören, damit deiner Streitmacht kein Unheil widerfahre! Jdt 7,10 Dieses Volk der Israeliten setzt nämlich sein Vertrauen nicht in seine Speere, sondern in die Höhe der Berge, auf denen es wohnt; denn es ist nichts Leichtes, seine Berggipfel zu ersteigen. Jdt 7,11 Darum, o Herr, musst du den Kampf gegen sie nicht in der Weise einer geordneten Feldschlacht führen, dann wird kein einziger Mann von deinem Kriegsvolke fallen. Jdt 7,12 Bleibe in deinem Lager und erhalte dir deine ganze Mannschaft. Nur sollen sich deine Leute der Wasserquelle bemächtigen, die am Fuße des Berges entspringt. Jdt 7,13 Weil sich alle Bewohner von Betylua von dorther mit Wasser versorgen, so wird der Durst sie umbringen, und sie werden ihre Stadt übergeben müssen. Wir selber aber wollen mit unserem Kriegsvolk auf die benachbarten Berggipfel steigen und uns als Wachtposten darauf festsetzen, damit niemand aus der Stadt entweichen kann. Jdt 7,14 Dann werden sie mit Weib und Kind vor Hunger verschmachten und werden auf den Straßen ihres Wohnortes hingestreckt liegen, noch bevor ein Schwertstreich sie traf. Jdt 7,15 So wirst du es sie schwer entgelten lassen, dass sie dir Widerstand geleistet haben und dir nicht friedfertig huldigen wollten.» Jdt 7,16 Diese Rede fand das Gefallen des Holofernes und aller seiner Offiziere, und er gebot, so zu handeln, wie sie es geraten hatten. Jdt 7,17 Demnach brach die Heeresgruppe der Moabiter in Begleitung von fünftausend Assyrern auf; sie lagerten sich im Tale und nahmen die Gewässer und die Quellen der Israeliten in Besitz. Jdt 7,18 Die Edomiter und die Ammoniter stiegen aufwärts und bezogen ein Lager im Gebirge gegenüber von Dothan; sie entsandten auch Abteilungen nach Süden und nach Osten gegen Ekrebel hin, das sich nahe bei dem am Bache Mochmur gelegenen Chus befindet. Das übrige Heer der Assyrer aber lagerte in der Ebene und bedeckte das ganze Land; ihre Zelte und ihr Gepäck bildeten ein mächtiges Heerlager, und die Truppenmassen waren gewaltig groß. Jdt 7,19 Die Israeliten aber riefen den Herrn, ihren Gott, an; denn ihr Mut war ihnen entfallen, weil alle ihre Feinde sie umzingelt hatten und es unmöglich war, ihnen zu entrinnen. Jdt 7,20 34 Tage lang blieb das ganze Heer der Assyrer, ihr Fußvolk, ihre Wagen und ihre Reiter, rings um sie her gelagert, so dass den Einwohnern von Betylua das Wasser in allen ihren Behältern ausging.
Jdt 7,21 Auch die Zisternen wurden leer, und keinen einzigen Tag konnten die Belagerten zur Genüge trinken, weil sie nur ein [bestimmtes] Maß Trinkwasser zugeteilt bekamen. Jdt 7,22 Deshalb verschmachteten ihre Kinder, und die Frauen und jungen Männer wurden ohnmächtig vor Durst; sie fielen in den Straßen der Stadt und in den Torwegen nieder, und es fand sich keine Kraft mehr in ihnen. Jdt 7,23 Da rottete sich das ganze Volk, die Jünglinge, die Frauen und die Kinder, vor Usia und den Vorstehern der Stadt zusammen. Sie erhoben ein lautes Geschrei und riefen, gegen die Ältesten gewendet: Jdt 7,24 «Gott sei Richter zwischen uns und euch! Denn ihr habt ein großes Unrecht an uns begangen, als ihr nicht friedlich mit den Assyrern unterhandeln wolltet. Jdt 7,25 Jetzt kann uns niemand mehr helfen; Gott hat uns vielmehr in ihre Hand dahingegeben, damit wir in Durst und großem Elend vor ihnen erliegen müssen. Jdt 7,26 Nun ruft sie herbei und liefert die ganze Stadt dem Kriegsvolke des Holofernes und seinem gesamten Heere zur Plünderung aus. Jdt 7,27 Ist es doch vorteilhafter für uns, wenn wir ihnen als Beute anheimfallen. Wir werden ja dann zu Sklaven gemacht und bleiben am Leben, statt dass wir vor unsren Augen unsre Kleinen sterben und unsre Frauen und Kinder verschmachten sehen. Jdt 7,28 Wir beschwören euch beim Himmel und der Erde, bei unsrem Gott und dem Herrn unsrer Väter, der uns für unsre Sünden und für unsrer Väter Missetaten straft: [Übergebt die Stadt,] damit Gott nicht schon heute das eintreffen lasse, was wir da sagten.» Die Leute hatten sich in der Not, weil das Wasser knapp war, beklagt. Ja, sie konnten nicht ahnen, dass der klare Gottvater ihnen noch Hilfe geben wollte. Jdt 7,29 Und alle Versammelten brachen einmütig in heftiges Wehklagen aus und schrien mit lauter Stimme zu Gott, dem Herrn. Jdt 7,30 Doch Usia sagte zu ihnen: «Fasst Mut, ihr Brüder! Wir wollen noch fünf Tage ausharren, und unterdessen wird der Herr, unser Gott, uns [gewiss] sein Erbarmen zuwenden; denn er wird uns nicht endgültig verlassen. Jdt 7,31 Verstreichen aber diese Tage, ohne dass uns Hilfe zuteil wird, so will ich tun, was ihr gefordert habt.» Das ist korrekt. Jdt 7,32 Dann ließ er das Kriegsvolk sich wieder auf seine Standplätze verteilen, und sie begaben sich auf die Mauern und Türme ihrer Stadt; die
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Frauen und die Kinder aber schickte er nach Hause. Und in der Stadt herrschte tiefe Niedergeschlagenheit.
Die israelitische Witwe Judith entschließt sich zu einer rettenden Tat Judith 8,1-36;9,1-14 Jdt 8,1 Dies [alles] vernahm damals Judith, die Tochter des Merari, des Sohnes des Ox, des Sohnes Josephs, des Sohnes Ussiels, des Sohnes Elkias, des Sohnes Hananjas, des Sohnes Gideons, des Sohnes Rephaims, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Elias, des Sohnes Hilkias, des Sohnes Eliabs, des Sohnes Nathanaels, des Sohnes Selumiels, des Sohnes Zurisaddais, des Sohnes Israels. Jdt 8,2 Ihr Mann Manasse war aus ihrem Stamm und Geschlecht gewesen und hatte zur Zeit der Gerstenernte den Tod gefunden. Jdt 8,3 Als er nämlich bei den Garbenbindern auf dem Felde stand, traf die sengende Hitze sein Haupt, so dass er sich zu Bette legen musste und in seiner Heimatstadt Betylua starb. Und man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Felde zwischen Dothan und Balamon. Jdt 8,4 Judith aber lebte [hierauf] drei Jahre und vier Monate lang als Witwe in ihrem Hause. Jdt 8,5 Sie ließ sich auf dem [flachen] Dache ihres Hauses ein Gemach errichten, legte sich härenes Tuch um die Lenden und trug [darüber] ihre Witwenkleider. Jdt 8,6 Zudem fastete sie alltäglich, seit sie Witwe war, außer an den Sabbaten und am Tage vorher, an den Neumonden und am Tage vorher und an den Festen und Freudentagen des Volkes Israel. Jdt 8,7 Sie war von schöner Gestalt und sehr blühendem Aussehen; auch hatte ihr Mann Manasse ihr Gold und Silber, Knechte und Mägde, Vieh und Felder hinterlassen, die sie in ihrem Besitze behielt. Jdt 8,8 Niemand aber vermochte ihr Böses nachzusagen, denn sie war sehr gottesfürchtig. Jdt 8,9 Nun kamen Judith die schlimmen Reden zu Ohren, welche die Leute an den Stadtvorsteher gerichtet hatten, weil sie infolge des Wassermangels verzagten; ebenso erfuhr sie alles, was Usia ihnen geantwortet hatte, als er sich ihnen eidlich verpflichtete, nach Ablauf von fünf Tagen die Stadt an die Assyrer zu übergeben. Jdt 8:10 Da entsandte sie ihre [vertrauteste] Dienerin, die all ihr Hab und Gut verwaltete, und ließ Usia, Chabri und Charmi, die Ältesten ihrer Stadt, herbeirufen. Jdt 8:11 Und als sie zu ihr gekommen waren, sagte sie zu ihnen: «Hört mich an, ihr Häupter der Bewohner von Betylua! Ungebührlich war das Wort, das ihr heute vor dem Volke gesprochen habt, und [Unrecht war] euer Eid, durch den ihr Gott [gewaltsam] euch gegenüber verpflichten wolltet, als ihr verspracht, die
Stadt an unsre Feinde auszuliefern, falls euch der Herr nicht mittlerweile Hilfe zuwende. Jdt 8,12 Ja, wer seid ihr denn, dass ihr heute Gott herausgefordert und euch unter den Menschen als seine Stellvertreter aufgespielt habt? … Jdt 8,13 Sucht nur den allmächtigen Herrn zu durchschauen - ihr werdet doch in Ewigkeit nichts erkunden!. Jdt 8,14 Denn [schon] die Tiefe eines Menschenherzens erforscht ihr nicht, und die Erwägungen seines Innern erfahrt ihr nicht; wie wollt ihr da Gott, der dies alles geschaffen hat, erkennen und seinen Sinn ergründen und seine Gedanken erfassen? Nicht doch, meine Brüder, fordert den Unwillen unseres Gottes nicht heraus! Jdt 8,15 Wenn er uns in den fünf Tagen nicht helfen will [, so ist das seine Sache]: er selbst behält sich die Entscheidung darüber vor, zu welcher Zeit er uns schützen oder uns vor unsern Feinden verderben will. Jdt 8,16 Aber ihr dürft ja nicht auf die Entschlüsse des Herrn, unsres Gottes, einen Druck auszuüben suchen; denn Gott lässt sich nicht bedrohen wie ein Mensch, noch wankend machen wie ein Menschenkind. Jdt 8,17 Darum wollen wir auf seine Hilfe warten und ihn um unsre Rettung anrufen; wenn es ihm gefällt, so wird er schon auf unsre Stimme hören. Ich glaube, das ist alles korrekt. Es ist treffend gesagt. Jdt 8,18 Denn weder gab es in unsrem Zeitalter noch gibt es heutigen Tages unter uns einen Stamm oder eine Familie, einen Gau oder eine Stadt, die von Menschenhand gemachte Götter anbeteten, wie es in den früheren Zeiten geschah Jdt 8,19 weshalb unsre Väter dem Schwerte und der Plünderung preisgegeben wurden und vor unsren Feinden schwere Niederlagen erlitten. Jdt 8,20 Wir aber kennen keinen andern Gott außer ihm; deshalb dürfen wir hoffen, dass er weder uns noch irgendeinen aus unsrem Volke im Stiche lassen werde. Jdt 8,21 Denn wenn wir überwältigt werden, so wird auch ganz Judäa unterworfen und unser Heiligtum geplündert werden. Von uns aber wird Gott für dessen Entweihung Rechenschaft fordern, … Jdt 8,22 und uns wird er die Ermordung unsrer Brüder, die Entvölkerung des Landes und die Verwüstung unsres Erbbesitzes zur Last legen inmitten der Heiden, bei denen wir als Sklaven leben werden. Und wir werden unsern Herren Anlass zu Spott und Verachtung bieten; … Jdt 8,23 denn unsre Knechtschaft wird sich nicht zum Guten wenden, sondern der Herr, unser Gott, wird sie schmachvoll gestalten.
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Jdt 8,24 So lasst uns nun, ihr Brüder, unsern Mitbrüdern beweisen, dass ihr Leben von uns abhängt und dass das Heiligtum, der Tempel und der Altar an uns eine Stütze haben. Jdt 8,25 Bei alledem aber wollen wir dem Herrn, unserm Gott, danken, dass er uns auf die Probe stellt wie schon unsre Väter. Jdt 8,26 Denkt daran, wie er mit Abraham verfuhr, wie er Isaak prüfte und was Jakob im syrischen Mesopotamien begegnete, als er die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, weidete. Jdt 8,27 Gleich wie er jenen nur wehtat, um ihr Herz zu erforschen, so wollte er auch uns nicht strafen, sondern [prüfen; denn] der Herr züchtigt seine Vertrauten, um sie zurechtzuweisen.» Jdt 8,28 Da antwortete ihr Usia: «Alles, was du sagtest, hast du in guten Treuen gesprochen, und es gibt keinen, der dir widerreden könnte … Jdt 8,29 Denn deine Weisheit offenbart sich nicht erst heute, sondern von Anbeginn deiner Tage an hat alles Volk erkannt, wie einsichtig du bist und wie trefflich dein Dichten und Trachten. War Judith eine weise Frau? Sie war eine korrekte, sehende Frau, ja. Sie hatte den klaren, geistigen Blick. In ihr war die große, klare, reine, geistige Liebe. Nur, in der allerletzten Konsequenz hat dann später ihr Ego gesiegt. Vorher war sie so nicht. Sie konnte es nicht eingeben, dass ihr kleines Volk nun sterben sollte. Das war für sie der letzte Ausweg, und sie fand keine Gedanken für eine andere Lösung. Sie musste so handeln aus Notwehr, das waren ihre Gedanken. Im Grunde hatte sie natürlich auch recht. Aber du darfst nie morden. Und daran hat sie sich bei ihrer späteren Handlung leider nicht gehalten. Jdt 8,30 Weil aber die Leute großen Durst litten, haben sie uns gezwungen, so zu handeln, wie wir es ihnen versprachen, und einen Eid auf uns zu laden, den wir nicht brechen dürfen. Jdt 8,31 So bete nun für uns - du bist ja eine fromme Frau; dann wird der Herr Regen senden, um unsre Zisternen zu füllen, und wir müssen nicht verschmachten.» Jdt 8,32 Darauf sagte ihnen Judith: «Hört mich an! Ich will eine Tat vollbringen, die bis in fernste Geschlechter den Söhnen unsres Volkes bekannt bleiben wird. Jdt 8,33 Steht ihr in dieser Nacht am Tore, damit ich mit meiner Dienerin hinausgehen kann! Und innerhalb der Tage, nach deren Ablauf ihr die Stadt an unsre Feinde übergeben wolltet, wird der Herr durch meine Hand Israel erretten. Ja, das ist korrekt.
Sie musste demnach eine Vision oder einen entsprechenden Traum gehabt haben. Ja, sie war in sich klar sehend. Sie hat mit der geistigen Welt klare Informationen ausgetauscht. In ihr war ein Ordnungstrahl, der ihr nun auch gegeben wurde, klare Ruhe und strahlende Gedanken den hilflosen Menschen zu übersenden. Sie war ein Hilfe gebendes Medium, so will ich es mal eingeben. Nur, die Menschen hätten es nie geistig erkennen können. Sie musste also so tun, als habe sie noch einen klaren, eigenen Initiator, geistig natürlich, bewegt. Nun, sie hatte schon längst erkannt, dass die Macht Gottvaters mehr ist, als der kleine Mensch ruhelos erkennen kann. Sie hatte nur zum Schein ihnen noch diese Gedanken mitgeteilt. Sie sollten mit ihren hilflosen Gedanken noch ruhige Tage nicht, aber Stunden ausharren. Sie wollte von ihnen einen Gegendienst erbitten. Mehr war es nicht. Die Information ihres späteren Handelns wurde ihr sicherlich nicht von der geistigen Welt gegeben. Niemals, aber sie wurde hilflos gemacht. Sie korrigierte nicht mehr, als man sie zurückstieß. Sie hatte über die Korrespondenz mit dem großen Feldherrn des Königs nicht Qualen, aber Hilflosigkeit. Ich muss mein Volk retten. Ich muss mit ihm korrespondieren, kommunizieren. Das waren die klaren Befehle ihres Engels. Das hat sie auch getan, nur es war leider ein hilfloses Handeln. Man hatte sie nicht angenommen. Man korrigierte nicht ihre Gedanken. Sie wurde nicht erhört. Sie war in ihrer Hilflosigkeit nun so weit gegangen, dass sie meinte, ich muss nun zum Ruder greifen. Ich muss jetzt die letzte Möglichkeit eingeben. Es war in ihrer großen Verzweiflung, in ihrer großen Not hat sie diese List ergriffen. Sie war sicherlich eine geistige Frau, und bis dahin war sie auch sehr feingeistig, aber die Situation ergab es, dass sie dort eben etwas tat, was vom Geistigen her gesehen und auch vom menschlichen Standpunkt ein Mord war. Das hätte sie nie tun dürfen. Mit weiblicher List hatte sie ja noch versucht, diesen Mann umzustimmen. Ruhig gab sie ihm ihre Gedanken. Nur, er hat sich nicht darauf eingelassen. Er konnte es auch nicht. Er hatte seinen großen Plan, und sie war in hilflosen weiblichen Gedanken mehr, ich muss ihn überlisten. Aber sie konnte ihn nicht überlisten. Er war einfach in seiner Haltung gefestigt. Jdt 8,34 Sucht aber mein Vorhaben nicht zu ergründen, denn ich werde euch nichts mitteilen, bis vollendet ist, was ich tun will.» Jdt 8,35 Da erwiderten ihr Usia und die Stadtvorsteher: «Gehe hin in Frieden! Und Gott der Herr sei dein Führer beim Rachewerk an unsern Feinden!»
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Jdt 8,36 Dann verließen sie das Gemach und kehrten auf ihre Posten zurück. Jdt 9,1 Judith aber warf sich auf ihr Angesicht nieder, bestreute ihr Haupt mit Asche und legte das härene Gewand bloß, das sie auf sich trug. Und zur selben Zeit, da man in Jerusalem im Hause Gottes das Rauchopfer jenes Abends darbrachte, rief Judith mit lauter Stimme zum Herrn und sprach: Jdt 9,2 «Herr, Gott meines Ahnherrn Simeon! Du gabst diesem ein Schwert in die Hand zur Rache an den Heiden, welche der Jungfrau den Leib enthüllten, um sie zu beflecken, und den Schenkel entblößten, um sie zu beschimpfen, und den Schoss entweihten, um sie in Schande zu bringen. Wohl hattest du geboten: Das soll nicht geschehen!' und doch taten sie es. Jdt 9:3 Deshalb gabst du ihre Machthaber in gewaltsamen Tod dahin und ihre Lagerstatt [tauchtest du] in Blut und schlugst Knechte und Herren, sogar die Fürsten auf ihren Thronen. Jdt 9:4 Ja, du erlaubtest deinen geliebten Söhnen, ihre Frauen zu erbeuten, ihre Töchter gefangen wegzuführen und alle ihre Habe zu verteilen; denn sie waren voll Eifer für dich, hatten Abscheu vor der Befleckung ihres Blutes und riefen dich um Hilfe an. Gott, mein Gott, erhöre nun auch mich, die Witwe! Jdt 9:5 Du warst ja der Urheber von dem, was damals geschah und was vorher und nachher geschehen ist und was jetzt geschieht, und auch das Kommende hast du bedacht. Und was du dir vornahmst, das traf ein, … Mit dieser Begebenheit, die Judith erzählt, ist das Blutbad von Sichem gemeint. Diese Begebenheit steht im 1. Buch Moses, Kap. 34. Ich denke, auch hier bedarf es einer Klarstellung, und lies es somit mal vor! Ja, das ist notwendig. 1Mos 34,1 Dina aber, die Tochter Jakobs, die Lea ihm geboren hatte, ging einst aus, um sich die Mädchen des Landes anzusehen. 1Mos 34,2 Als nun Sichem, der Sohn des Hewiters Hemor, des Landesfürsten, sie sah, ergriff er sie und wohnte ihr bei und tat ihr so Gewalt an. 1Mos 34,3 Aber sein Herz hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er hatte das Mädchen lieb und redete ihr freundlich zu. 1Mos 34,4 Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Wirb für mich um dieses Mädchen! 1Mos 34,5 Jakob aber erfuhr, dass er seine Tochter Dina geschändet habe; doch weil seine Söhne mit dem Vieh auf dem Felde waren, schwieg Jakob stille, bis sie heimkamen. 1Mos 34,6 Da ging Hemor, Sichems Vater, hinaus zu Jakob, um mit ihm zu reden. 1Mos 34,7 Als nun die Söhne Jakobs vom Felde heimkamen, hörten sie davon; da wurden die Männer aufgebracht und sehr zornig, dass er eine Schandtat in Israel begangen hatte, indem er Jakobs Tochter beiwohnte; dergleichen durfte nicht geschehen!
1Mos 34,8 Hemor aber redete mit ihnen und sprach: Mein Sohn Sichem hängt mit ganzer Seele an eurer Tochter; gebt sie ihm doch zum Weibe! 1Mos 34,9 Verschwägert euch mit uns: ihr mögt uns eure Töchter geben und euch unsre Töchter nehmen, 1Mos 34,10 und bleibt bei uns wohnen; das Land soll euch offen stehen: bleibt, tut euch darin um und werdet hier ansässig! Geschändet hatte er sie nie, im Gegenteil, es war eine kleine Liebelei. Es war nichts Grausamen, noch Ruheloses passiert. Sie hatten sich in Liebe umart. Sie hatten Geschlechtsverkehr nicht ganz gehabt. Also, dieses ruhige, strahlende Paar war in Liebe geboren. Es war nicht eine Klage, eine Ruhelosigkeit. Der Zorn ging mehr vom Vater aus, nicht von ihr. 1Mos 34,11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Tut mir doch den Gefallen! Was ihr von mir verlangt, das will ich geben. 1Mos 34,12 Ihr mögt von mir einen noch so großen Brautpreis fordern und Geschenke, ich will sie geben, wie ihr sie von mir fordert; nur gebt mir das Mädchen zum Weibe! 1Mos 34,13 Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hemor mit hinterlistiger Rede, weil er ihre Schwester geschändet hatte; Geschändet hatte er sie nie, nein, das war nicht so. 1Mos 34,14 sie sprachen zu ihnen: Es ist uns unmöglich, unsre Schwester einem unbeschnittenen Manne zu geben; denn das gilt uns für eine Schande. 1Mos 34,15 Nur unter der Bedingung wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr uns gleich werdet, indem ihr alles, was unter euch männlich ist, beschneiden lasst. 1Mos 34,16 Dann wollen wir euch unsre Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, wir wollen bei euch wohnen und ein Volk [mit euch] werden. 1Mos 34,17 Wenn ihr euch aber nicht, wie wir verlangen, wollt beschneiden lassen, so nehmen wir unsre Tochter und ziehen von dannen. Das ist korrekt. Nur sie mussten so nicht in ihrem Hilfe gebenden Wahn, aber gemäß den Gesetzen ihres Glaubens handeln. Sie mussten so handeln, ihres Glauben wegen, das war notwendig. 1Mos 34,18 Diese Worte gefielen Hemor und seinem Sohne Sichem. 1Mos 34,19 Und der junge Mann zögerte nicht, darnach zu tun; denn er hatte Gefallen gefunden an der Tochter Jakobs, und er war der Angesehenste in seines Vaters Hause. 1Mos 34,20 So gingen denn Hemor und sein Sohn Sichem unter das Tor ihrer Stadt und sprachen zu den Bürgern ihrer Stadt:
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1Mos 34,21 Diese Leute sind friedlich gesinnt, so lasst sie bei uns im Lande wohnen und darin sich umtun; das Land hat ja nach allen Seiten Raum genug für sie. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsre Töchter geben. 1Mos 34,22 Allein, nur dann willigen die Leute ein, bei uns zu wohnen und ein Volk [mit uns] zu werden, wenn wir alles, was unter uns männlich ist, beschneiden lassen, gleich wie sie beschnitten sind. 1Mos 34,23 Uns gehören ja dann ihre Herden, ihre Habe und all ihr Vieh. Ja, lasst uns ihnen zu Willen sein, dass sie bei uns wohnen bleiben. 1Mos 34,24 Da willfahrten sie Hemor und seinem Sohne Sichem, alle die im Tore seiner Stadt aus und ein gingen, und ließen sich beschneiden, alles, was männlich war, alle, die im Tore seiner Stadt aus und ein gingen. 1Mos 34,25 Am dritten Tage aber, als es sie schmerzte, nahmen zwei der Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Dinas Brüder, ein jeder sein Schwert, drangen ungefährdet in die Stadt ein und töteten alles, was männlich war. Nie war es so, das ist eine klare Lüge, sie haben niemanden getötet. Sie haben Klage erhoben, ja, das ist genau richtig. Sie haben sich nicht weggestohlen, aber sie haben auch nicht gemordet. Nein, das ist klagend, das ist ruheloser Zorn, das ist nie so gewesen. 1Mos 34,26 Auch Hemor und seinen Sohn Sichem töteten sie mit der Schärfe des Schwertes, nahmen Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon. Nein, nein, nein, sie hatten eine gedankliche Hilflosigkeit in sich. Sie waren ja nicht immer ganz einer Meinung. Nun kam es zu Leid, ja, aber nie zu Mord. Sie hatten nicht genügend ruhige Gedanken klärend gegeben. Sie waren Feinde geworden, ja, aber nie zu Mördern geworden. Sie sind nicht mehr mit ihren Töchtern gegangen, weil ihnen diese schon als Frauen gegeben wurden. Nein, gemordet haben sie nicht. 1Mos 34,27 Die Söhne Jakobs fielen über die Kranken her und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester geschändet hatten. 1Mos 34,28 Ihre Schafe, Rinder und Esel, was in der Stadt und was auf dem Felde war, nahmen sie weg, 1Mos 34,29 all ihre Habe, all ihre Kinder und Frauen führten sie fort und plünderten alles, was in den Häusern war. Das ist gelogen. Niemals hat das stattgefunden. Sie haben sich nicht gerächt, sie haben nicht gemordet. Sie hatten ruhelose Gedanken. Sie haben Macht aber nie ausgeübt. Sie haben sich nie befehdet, sie waren auch nicht in Hilflosigkeit gegangen. Sie haben sich nicht klagend, aber klärend noch zurückgenommen. Sie waren noch in eine kommunikative, gemeinschaftliche Gedankenhilfe nicht ruhelos, aber ruhig gegangen.
So, wie das dort geschrieben steht, ist es eine klagende, ruhelose Lüge. 1Mos 34,30 Da sprach Jakob zu Simeon und Levi: Ihr bringt mich ins Unglück, indem ihr mich bei den Bewohnern des Landes, den Kanaanitern und Pheresitern, verhasst macht, wo ich doch nur wenig Leute habe. Wenn sie sich nun wider mich zusammentun, so werden sie mich schlagen, und ich werde samt meinem Hause vertilgt. 1Mos 34,31 Aber sie antworteten: Soll er unsere Schwester wie eine Dirne behandeln dürfen? Das ist leider alles falsch. Wer hat nur diese klagenden Gedanken aufgeschrieben? Das wäre ja ein Meuchelmord. Das hatte nie stattgefunden, nie, nie, nie. Also ordne hier mal ganz klar: Dieses Morden, dieses Hassen, diese klagenden Gedanken sind nie geschehen. Sie hatten ihre hilflosen Gedanken, sie haben sich korrigiert, sie haben aber auch liebevoll gesungen, getanzt und auch getrunken. Meiner Meinung nach ist das nicht nur ein klagender Schreiber gewesen. Das ist zum ruhelosen Zorn Gottes und niemals in klärende Liebe geschrieben. Hatte denn Sichem die Dina als Frau bekommen? Ja, sie war nicht mit ihrem Vater nach Hause gegangen. Sie war hier in dieses kleine, gastliche Haus mit ihrem ruhigen, strahlenden Mann gegangen. Es war eine glückliche Gemeinschaft. Nie hatte diese Korrespondenz des Zorns stattgefunden. Und Jakob ist mit seinen Söhnen dann weitergezogen. Ja, nun, er musste ja, denn die Jungen hatten ihre Gedanken für sich und wollten auch nicht nur Kinder, sie wollten auch noch in andere Gebiete gehen, in andere Gemeinschaften. Sie wollten hier nie bleiben, das war auch nicht beabsichtigt. Sie waren hier nur zu Gast, nichts weiter. Die Absätze Judith 9,1-5 nehmen Bezug auf dieses angebliche Blutbad in Sichem. Insofern müsste die Begebenheit bei Moses und bei Judith richtig dargelegt werden. Ja, da muss Hilfe gebend Korrektur hinein. Jdt 9,6 und was du beschlossest, stand da und sagte: Hier bin ich. Denn alle deine Wege sind wohlvorbereitet, und dein Gericht ist vorhergesehen. Jdt 9,7 Nun sieh - die Assyrer sind gar reich an Heeresmacht und stolz auf Rosse und Reiter; sie trotzen auf die Kraft des Fußvolkes, vertrauen auf Schild
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und Speer, Bogen und Schleuder und erkennen nicht, dass du der Herr bist, der die Kriege entscheidet. Jdt 9,8 Ja, Herr ist dein Name; so brich ihre Kraft durch deine Macht und zerschmettre ihre Stärke durch deinen Zorn. Haben sie doch beschlossen, dein Heiligtum zu entweihen und die Wohnung, worin dein herrlicher Name thront, zu schänden und die Hörner deines Altars mit dem Schwerte abzuhauen. Jdt 9,9 Schau auf ihren Übermut, lass deinen Zorn auf ihr Haupt fahren und schenke mir, der Witwe, die nötige Kraft! Jdt 9,10 Schlage den Knecht wie den Herrn und den Herrn wie den Knecht durch meine trugvolle Rede, brich ihren Trotz durch eines Weibes Hand… Jdt 9,11 Denn deine Kraft beruht nicht auf der Menge und deine Gewalt nicht auf den starken Männern, sondern du bist der Gott der Demütigen, der Helfer der Geringen, der Beistand der Schwachen, der Beschützer der Verachteten, der Retter der Hoffnungslosen. Jdt 9,12 Ach ja, du Gott meines Vaters und des Erbvolkes Israel, du Herr des Himmels und der Erde, Schöpfer der Wasser, König deiner ganzen Schöpfung, erhöre mein Gebet! Jdt 9,13 Lass meine trügerische Rede jenen Wunden und Striemen schlagen, die gegen deinen Bund und dein geweihtes Haus, gegen den Berg Zion und den Wohnsitz deiner Söhne Schlimmes beschlossen haben. Jdt 9,14 Und verschaffe deinem ganzen Volke und jedem Stamme die gewisse Erkenntnis, dass du der Gott aller Macht und Gewalt bist und dass es keinen andern Schirmherrn des Volkes Israel gibt außer dir.»
Judith begibt sich zu Holofernes und gewinnt seine Gunst Judith 10,1-23;11,1-23;12,1-9 Jdt 10,1 Als sie ihr Gebet zu dem Gotte Israels vollendet hatte und fertig war mit allen diesen Worten, … Jdt 10,2 erhob sie sich von der Erde, rief ihrer Dienerin und stieg ins Haus hinab, in welchem sie [sonst nur] an den Sabbattagen und den Festen zu weilen pflegte. Jdt 10,3 Dort entledigte sie sich des härenen Gewandes, mit dem sie angetan war, zog ihre Witwenkleider aus, wusch sich den Körper mit Wasser und salbte sich mit einer kostbaren Salbe. Hierauf ordnete sie das Haar ihres Hauptes, setzte sich einen Kopfbund auf und zog ihre festlichen Gewänder an, die sie zu Lebzeiten ihres Gatten Manasse getragen hatte. Jdt 10,4 Auch tat sie Sandalen an ihre Füße und legte sich die Kettchen, die Armspangen, die Fingerringe und die Ohrgehänge, überhaupt all ihren Schmuck an. So putzte sie sich prächtig heraus, um die Blicke aller Männer, die ihrer ansichtig würden, auf sich zu ziehen.
Jdt 10,:5 Ihrer Dienerin aber gab sie ein Trinkgefäß mit Wein und eine Büchse mit Öl; auch füllte sie einen Sack mit Gerstenmehl, getrockneten Feigen und reinen Broten. Dann wickelte sie alle Gerätschaften sorglich ein und belud die Dienerin damit. Jdt 10,6 Nun gingen sie nach dem Stadttore von Betylua hinaus und trafen dort den Usia und die Stadtältesten Chabri und Charmi an. Jdt 10,7 Als diese wahrnahmen, wie Judith ihr Aussehen verändert und ihre Kleidung gewechselt hatte, staunten sie gar sehr über ihre Schönheit und sagten zu ihr: Jdt 10,8 «Der Gott unsrer Väter gebe dir Gnade und lasse dein Vorhaben zum Ruhme der Israeliten und zur Verherrlichung Jerusalems gelingen!» Sie aber neigte sich betend vor Gott; … Jdt 10,9 darauf erwiderte sie ihnen: «Gebt den Befehl, mir das Stadttor zu öffnen; dann will ich hinausgehen und das ausführen, worüber ihr mit mir geredet habt.» Sie geboten den jungen Leuten, ihr zu öffnen, wie sie es wünschte; … Jdt 10,10 und sie taten so. Dann ging Judith mitsamt ihrer Dienerin hinaus; die Männer in der Stadt aber blickten ihr nach, bis sie den Berg hinuntergestiegen war und durch das Tal zu schreiten begann, wo sie sie nicht mehr sehen konnten. Das ist korrekt. Jdt 10,11 Als sie nun im Tale geradeaus ging, begegneten ihr assyrische Vorposten, … Jdt 10,12 hielten sie an und fragten: «Zu welchem Volke gehörst du? Woher kommst du und wohin gehst du?» Sie antwortete: «Ich bin eine Tochter der Hebräer und stehle mich von ihnen fort, weil sie euch doch bald zum Fraße anheimgegeben werden. Jdt 10,13 Nun will ich zu Holofernes, dem Oberfeldherrn eures Heeres, gehen und ihm wahrheitsgetreue Mitteilungen machen. Ich werde ihm den Weg weisen, den er einschlagen muss, um das ganze Bergland einzunehmen, ohne dass einer von seinen Leuten Leib und Leben verliert.» Jdt 10,14 Als die Soldaten ihre Antwort vernahmen und ihr Gesicht betrachteten, dessen Schönheit ihnen ganz wunderbar erschien, sagten sie zu ihr: Jdt 10,15 «Du hast dein Leben dadurch gerettet, dass du so rasch zu unserm Gebieter herabgekommen bist. Und nun geh zu seinem Zelte hin, und einige von uns werden dich geleiten und ihm übergeben. Jdt 10,16 Wenn du aber vor ihm stehst, so fürchte dich nicht, sondern teile ihm mit, was du da sagtest, und er wird dich gnädig behandeln.» Jdt 10,17 Darauf wählten sie hundert aus ihren Leuten aus, die Judith und ihre Dienerin geleiten sollten, und sie führten sie zum Zelte des Holofernes. Jdt 10,18 Im ganzen Lager aber entstand ein Auflauf, denn die Nachricht von ihrer Ankunft war in die Zelte gedrungen. Die Leute eilten herbei und umringten
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sie, während sie vor dem Zelte des Holofernes stand, bis man sie bei ihm gemeldet hätte. Jdt 10,19 Und sie bewunderten ihre Schönheit und übertrugen ihre Bewunderung auch auf die [übrigen] Israeliten, so dass einer zum andern sagte: «Wer könnte dieses Volk gering schätzen, das solche Frauen in seiner Mitte hat? Es wäre nicht klug, auch nur einen einzigen Mann von ihnen übrig zu lassen; denn schonte man sie, so würden sie die ganze Erde überlisten können.» Jdt 10,20 Doch nun kamen die Leibwächter des Holofernes und sein ganzes Gefolge heraus und führten sie in das Zelt. Jdt 10,21 Holofernes aber ruhte auf seinem Lager unter einem Mückennetze, das aus Purpurstoff bestand und in welches Gold, Smaragde und [andre] Edelsteine eingewoben waren. Jdt 10,22 Als man ihm Meldung von ihr machte, trat er in den Vorraum des Zeltes heraus, wobei ihm silberne Leuchter vorangetragen wurden. Jdt 10,23 Sowie Judith ihm und seinem Gefolge zu Gesichte kam, staunten sie alle über die Schönheit ihres Antlitzes. Sie warf sich vor ihm auf das Angesicht nieder und huldigte ihm; seine Sklaven aber richteten sie wieder auf. Ich denke, es ist alles soweit korrekt. Ja, es ist nichts einzuwenden. Jdt 11,1 Darauf sagte Holofernes zu ihr: «Sei getrost, Weib, und fürchte dich nicht; denn ich habe noch keinem Menschen etwas zuleide getan, der bereit war, Nebukadnezar zu dienen, dem Herrn der ganzen Erde. Jdt 11,2 So hätte ich auch gegen dein Volk, das im Gebirge wohnt, niemals meinen Speer erhoben, wenn es mich nicht missachtet hätte: sie selber tragen die Schuld daran. Jdt 11,3 Aber nun sage mir, warum du von ihnen weggelaufen und zu uns übergegangen bist. Es war ja deine Rettung, dass du herkamst! Sei unbesorgt, du wirst heute Nacht und auch weiterhin am Leben bleiben; … Jdt 11,4 denn niemand wird dir ein Leid antun, sondern man wird dir Gutes erweisen, so wie es [rechte] Untertanen meines königlichen Gebieters Nebukadnezar verdienen.» Jdt 11,5 Da antwortete ihm Judith: «Höre die Worte deiner Sklavin [gnädig] an und erlaube deiner Magd, vor dir zu reden. Ich werde meinem Herrn heute Nacht nichts Unwahres berichten. Jdt 11,6 Und wenn du den Rat deiner Magd befolgst, so wird dir Gott vollen Erfolg schenken, und mein Gebieter wird sein Ziel nicht verfehlen. Jdt 11,7 Beim Leben und der Macht Nebukadnezars, des Königs der ganzen Erde, der dich ausgesandt hat, alle Welt zurechtzubringen[, schwöre ich dir]: Nicht nur die Menschen machst du ihm untertan, sondern auch die Tiere des Feldes, das Vieh und die Vögel des Himmels werden dank deiner Tatkraft unter der Botmäßigkeit Nebukadnezars und seines ganzen Hauses leben.
Jdt 11,8 Denn wir haben von deiner Weisheit und den vielfachen Fähigkeiten deines Geistes gehört, und es ist aller Welt bekannt, dass du im ganzen Reiche einzig dastehst an Tüchtigkeit, tiefer Einsicht und bewundernswerter Kriegskunst. Judith hat ja ganz schön geheuchelt. Nein, das kann ich nicht so sehen. Sie hat nicht ganz geheuchelt. Sie hat es im Grunde ihres ruhelosen nicht, ihres hilflosen Herzens schon so empfunden. Ja, aber sie verehrt hier ja Nebukadnezar und Holofernes. Nebukadnezar war ein heikler König. Er wurde natürlich von einer großen Schar von Anhängern bewundert, das musst du dazu wissen. Er hatte nie gute liebe Freunde, aber er hatte große Bewunderer. Und nur eine kleine Menschengruppe kannte ihn genau und hat ihn als grausam, ruhelos und als verrückt empfunden, nur die Masse nicht. Denk doch mal an den kleinen Hitler, hier war es nicht anders. Jdt 11,9 Was nun die Rede betrifft, die Achior in deinem Kriegsrate gehalten hat, so sind uns seine Ausführungen zu Ohren gekommen; denn die Bewohner von Betylua haben ihn am Leben gelassen, und er hat ihnen alles erzählt, was er bei dir gesprochen hatte… Jdt 11,10 Darum [rate ich], Herr und Gebieter, achte seine Worte nicht gering, sondern nimm sie zu Herzen, denn sie sind wahr. Ja, unser Volk kann nicht gezüchtigt werden, und das Schwert vermag nichts wider sie, außer wenn sie sich gegen ihren Gott versündigen… Jdt 11,11 Damit aber mein Gebieter nicht unverrichteter Dinge abziehen müsse, sondern jene dem Tode verfallen, hat eine Sünde die Hand nach ihnen ausgestreckt; und sobald sie das Unrecht wirklich ausführen, werden sie ihren Gott erzürnen… Jdt 11,12 Weil ihnen nämlich die Lebensmittel ausgingen und alles Wasser knapp wurde, haben sie beschlossen, sich über ihr Vieh herzumachen, und haben die Absicht, auch alles das zu verzehren, was Gott ihnen in seinen Gesetzen als Speise verboten hat… Das ist korrekt. Judith spielt das dem Holofernes nur vor. Ja und nein, es ist noch so geschehen, aber nicht so, wie es hier geschrieben steht. Es war ja eine ruhelose, hilflose Zeit. Sie hatten nicht genügend Nahrung und mussten sich jetzt diese Gedanken machen. Das war notwendig, das war klar.
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Jdt 11,13 Ebenso sind sie gewillt, die Erstlinge des Getreides und die Zehnten von Wein und Öl aufzubrauchen, die sie als Weihegaben für die diensttuenden Priester unsres Gottes in Jerusalem aufbewahrt hatten und die niemand aus dem Volke auch nur mit Händen berühren darf. Sie hat es so gesagt, aber es ist nicht so gewesen. Jdt 11,14 Sie haben nun Boten nach Jerusalem gesandt - die dortigen Einwohner haben nämlich [vor Zeiten] auch so gehandelt -, welche ihnen vom Hohen Rate die Erlaubnis dazu bringen sollen… Kläre nur, das ist nicht so gewesen. Jdt 11,15 Und wenn ihnen diese verkündet wird und sie zur Tat schreiten, so werden sie dir gewiss am gleichen Tage zum Verderben preisgegeben werden. Jdt 11,16 Deshalb bin ich, deine Sklavin, von ihnen weggeflohen, als ich das alles erfahren hatte, und Gott hat mich gesandt, um mit dir Dinge zu vollbringen, über welche die ganze Welt staunen wird, wenn sie davon hört… Jdt 11,17 Denn deine Sklavin ist gottesfürchtig, sie dient bei Tage und bei Nacht dem Gott des Himmels. Ich werde jetzt bei dir bleiben, mein Gebieter; doch in der Nacht will deine Magd in das Tal hinausgehen und zu Gott beten, dass er es mir sagen möge, sobald sie ihre Sünde begangen haben… Jdt 11,18 Dann will ich kommen und es dir kundtun; du aber wirst mit deiner ganzen Kriegsmacht ausziehen, ohne dass einer von ihnen dir Widerstand leistet… Ja, das hatte sie klein wenig gelogen, es ist aber auch ein kleiner Teil an Wahrheit. Jdt 11,19 Und ich werde dich durch Judäa hindurchführen bis vor Jerusalem und deinen Thron mitten in der Stadt aufrichten. Du wirst die Juden wegführen wie Schafe, die keinen Hirten haben, und kein Hund soll wider dich knurren. Denn dies ward mir kraft meiner Sehergabe ausdrücklich offenbart, und ich bin hergesandt, es dir zu verkündigen.» Jdt 11,20 Ihre Worte fanden Gefallen bei Holofernes und seinem ganzen Gefolge; sie verwunderten sich über Judiths Weisheit und sagten: Jdt 11,21 «Von einem Ende der Erde bis zum andern gibt es kein solches Weib mehr, so schön von Aussehen und so verständig in ihrer Rede.» Jdt 11,22 Und Holofernes sagte zu ihr: «Gott hat wohl daran getan, dich vor deinem Volke herzusenden, damit uns der Sieg zuteil werde und das Verderben jene treffe, die meinen Herrn missachtet haben... Jdt 11,23 Wahrlich, du bist herrlich anzusehen und weißt trefflich zu reden! Wenn du nun tust, was du versprochen hast, so soll dein Gott auch mein Gott
sein, und du sollst im Palaste des Königs Nebukadnezar wohnen und berühmt werden in aller Welt.» Er musste seine Gedanken so hinausgeben. Sie offenbarte sich für den König als ein Hilfe gebendes Weib. Jdt 12,1 Dann ließ er sie [in den Raum] hineinführen, wo sein silbernes Tafelgeräte aufgestellt war, und gebot, dass man ihr von seinen feinen Speisen vorsetze und von seinem Weine zu trinken gebe. Jdt 12,2 Doch Judith erklärte: «Ich darf nicht hiervon essen, um keine Sünde zu begehen, sondern man soll mir das darreichen, was ich mir nachtragen ließ.» Jdt 12,3 Da fragte sie Holofernes: «Woher aber sollen wir dir Ersatz beschaffen, wenn deine Vorräte erschöpft sind? Wir haben ja niemanden aus deinem Volke bei uns!» Jdt 12,4 Judith erwiderte ihm: «So wahr du lebst, mein Gebieter: noch bevor deine Magd ihre Vorräte aufgezehrt hat, wird der Herr durch meine Hand vollbringen, was er beschlossen hat.» Jdt 12,5 Darauf führten sie die Diener des Holofernes in ein Zelt, und sie schlief bis Mitternacht. Um die Zeit der Morgenwache aber stand sie auf, … Jdt 12,6 sandte zu Holofernes und ließ ihm sagen: «Möge doch mein Gebieter den Befehl erteilen, dass man deine Magd hinausgehen lasse zum Gebete.» Jdt 12,7 Und Holofernes gebot seinen Leibwächtern, sie nicht zu hindern. So blieb sie drei Tage hindurch im Lager; nachts aber pflegte sie in das Tal von Betylua hinauszugehen, um in der Wasserquelle zu baden. Jdt 12,8 Und wenn sie herausgestiegen war, betete sie zu dem Herrn, dem Gott Israels, er möge ihr den Weg zur Rettung ihres Volkes ebnen. Jdt 12,9 Nach dieser Reinigung kehrte sie jeweilen zurück und blieb im Zelte drin, bis sie gegen Abend ihre Nahrung zu sich nahm.
Judith enthauptet den Holofernes; ihre Rückkehr nach Betylua Judith 12,10-20;13,1-20 Jdt 12,10 Am vierten Tage gab Holofernes seinen [vertrautesten] Leuten allein ein Gastmahl, ohne einen von den Heeresbeamten zur Teilnahme daran einzuladen. Jdt 12,11 Und er sagte zu dem Kämmerer Bagoas, seinem Haushofmeister: «Geh doch hin und berede das hebräische Weib, das unter deiner Obhut ist, dass es zu uns kommen und mit uns essen und trinken möge. Jdt 12,12 Denn wahrlich, es würde uns übel anstehen, wenn wir eine solche Frau [wieder] gehen ließen, ohne Verkehr mit ihr gepflogen zu haben. Sie selber würde uns auslachen, wenn wir sie nicht an uns rissen.»
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Jdt 12,13 Da verließ Bagoas den Holofernes, ging zu Judith hinein und sagte: «Möge die schöne Jungfer da es sich nicht verdrießen lassen, zu meinem Herrn zu kommen, damit er ihr Ehre erweise. Du sollst mit uns Wein trinken und lustig sein, damit du heute den assyrischen Mädchen gleich werdest, die im Palaste Nebukadnezars weilen.» Jdt 12,14 Judith entgegnete ihm: «Wer bin ich, dass ich meinem Gebieter widersprechen sollte? Alles, was ihm erwünscht ist, will ich eilends tun; das soll mir eine Freude bleiben bis zu meinem Todestage.» Jdt 12,15 Dann erhob sie sich und zog ein schmuckes Gewand und allerlei weiblichen Zierat an. Ihre Dienerin aber eilte voraus und breitete ihr vor Holofernes die Teppiche auf den Boden, die sie von Bagoas zum täglichen Gebrauch erhalten hatte, um sich beim Essen darauf zu lagern. Jdt 12,16 Sowie Judith hereintrat und sich niederließ, entbrannte Holofernes für sie; sein Inneres kam in Wallung, und er begehrte sehnlichst, sie zu besitzen. Denn von dem Tage an, da er sie [zuerst] erblickt hatte, lauerte er auf eine Gelegenheit, sie zu verführen. Jdt 12,17 Nun forderte Holofernes sie auf: «Trinke doch und sei vergnügt mit uns!» Jdt 12,18 Judith erwiderte: «Gerne trinke ich, Herr, denn seit meiner Geburt bin ich nie so hoch geehrt worden wie heute.» Jdt 12,19 Und sie griff zu, aß und trank vor seinen Augen, was ihre Dienerin ihr hergerichtet hatte. Jdt 12,20 Holofernes aber geriet ihretwegen in freudige Stimmung und trank sehr viel Wein: zeitlebens hatte er noch nie an einem Tage so viel getrunken. Jdt 13,1 Als es dann Nacht geworden war, brachen seine Leute eilig auf, Bagoas schloss von außen her das Zelt zu, um die Dienerschaft von seinem Gebieter abzusperren. Darauf suchten sie ihre Schlafstätten auf, denn sie waren alle durch die lange Dauer des Gelages erschöpft. Jdt 13,2 So blieb Judith allein in dem Zelte zurück, wo Holofernes, vom Wein übermannt, vornüber auf sein Lager gesunken war. Jdt 13,3 Sie hatte aber ihrer Dienerin geboten, vor ihrem Schlafgemache draußen zu stehen und auf ihr Herauskommen zu warten wie an den andern Tagen auch: sie wollte nämlich ihre Gebetsstätte aufsuchen. Dasselbe hatte sie auch dem Bagoas erklärt. Jdt 13,4 Als nun alle sich entfernt hatten und niemand mehr, weder klein noch groß, im Schlafgemache zurückgeblieben war, trat Judith an des Holofernes Lager und betete im stillen: «Herr, du Gott aller Macht, schaue in dieser Stunde gnädig auf das, was meine Hand zur Verherrlichung Jerusalems unternimmt. Jdt 13,5 Denn jetzt ist es Zeit, dich deines Eigentums anzunehmen und meinem Vorhaben Gelingen zu schenken zum Verderben der Feinde, die sich gegen uns erhoben haben.» Jdt 13,6 Damit trat sie zu der Bettsäule, die sich zu Häupten des Holofernes befand, und langte sein Schwert davon herunter.
Jdt 13:7 Dann näherte sie sich [wieder] dem Lager, fasste ihn bei den Haaren und rief: «Verleihe mir heute Kraft, Gott Israels!» Jdt 13:8 Und sie hieb zweimal aus Leibeskräften auf seinen Hals ein, so dass sie ihm den Kopf abtrennte. Hat sie das getan? Ja, das war nicht nur eine körperliche Trennung, das war auch ein klagender Mord. Sie suchte nicht nach Gründen. Sie hatte es nicht aus klagender Ruhelosigkeit getan, aber aus einfacher geistiger, klarer Überzeugung. Nur hier war sie nicht nur ein klein wenig, hier war sie geistig zu weit gegangen. Das war eine Korrespondenz des Luzifer und nicht Gottvaters. Es war vorsätzlicher Mord. Ja, es war nichts anderes. Wir haben ja auch schon mal das Attentat auf Hitler diskutiert, und du sagtest dazu, dass kein Mord geistig zu verantworten und zu vertreten ist. Nie würde ein klarer Geist diesen Befehl geben, niemals! Opferung erwartet niemand, aber Töten ist nicht gestattet. Durch diesen Mord hatte Judith Israel vorerst gerettet. Sie hatte sich aber mit großer geistiger Feindlichkeit beladen und das ganze jüdische Volk auch noch gleich mit. Jdt 13,9 Darauf wälzte sie seinen Rumpf vom Bette herunter, riss das Mückennetz von den Tragstangen und ging rasch hinaus. Das Haupt des Holofernes übergab sie ihrer Dienerin, … Jdt 13,10 die es in ihren Sack steckte. Dann gingen die beiden wie gewöhnlich von dannen, als wollten sie beten. Und nachdem sie das Lager durchschritten hatten, gingen sie das Tal entlang, stiegen den Berghang von Betylua hinan und gelangten vor das Stadttor. Jdt 13,11 Schon von weitem rief Judith den Torwächtern zu: «Macht auf, macht doch das Tor auf! Gott ist mit uns, unser Gott, der auch fernerhin in Israel seine Stärke und an unsern Feinden seine Macht erweisen will, wie er es heute schon getan hat.» Jdt 13,12 Sowie die Männer in der Stadt ihre Stimme hörten, eilten sie zum Tore hinunter und riefen auch die Stadtältesten zusammen. Jdt 13,13 Und alles, klein und groß, lief herbei, denn es schien ihnen unglaublich, dass sie wiedergekommen sei. Sie öffneten das Tor und ließen sie ein; dann zündeten sie ein Feuer an, um hell zu machen, und umringten sie.
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Jdt 13,14 Sie aber rief ihnen mit lauter Stimme zu: «Lobet Gott, lobet ihn! Lobt den Herrn, weil er dem Volke Israel seine Gnade nicht entzogen, sondern heute Nacht durch meine Hand unsre Feinde tödlich getroffen hat.» Jdt 13,15 Dann zog sie das Haupt aus dem Sacke hervor und zeigte es ihnen mit den Worten: «Seht, das ist der Kopf des Holofernes, des Oberfeldherrn der assyrischen Streitmacht, und dies ist das Mückennetz, unter dem er in seinem Rausche lag. Durch eines Weibes Hand hat ihn der Herr erschlagen. Es war niemals der Herr. Es war ihr Ego, ihre klagende Luziferenergie, nie Gottvater. Jdt 13,16 So wahr aber der Herr lebt, der mich auf dem Wege beschützt hat, den ich gegangen bin - wohl hat ihn mein Anblick verführt und ins Verderben gestürzt, doch eine entehrende und schimpfliche Sünde hat er nicht an mir begangen.» Jdt 13,17 Da war das Volk tief ergriffen; sie neigten sich, beteten Gott an und riefen einmütig: «Gepriesen seiest du, unser Gott, der du am heutigen Tage die Feinde deines Volkes zunichte gemacht hast.» Jdt 13,18 Und Usia sagte zu ihr: «Gesegnet seiest du vom höchsten Gott, meine Tochter, mehr als alle Frauen auf Erden, und gelobt sei Gott der Herr, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der dich dahin gebracht hat, dem Anführer unsrer Feinde das Haupt abzuhauen. Leider haben die Juden hier nicht genügend nachgedacht. Sie hatten sich mit diesen hilflosen Gedanken aneinandergekettet. Sie waren nun in einem kleinen Traumbild befangen, aber nie in der geistigen Wirklichkeit. Sie mussten nun allesamt Leid miterfahren. Das war nicht anders möglich. Sie hatten das Los des Mordes gezogen, und nicht die Vereinigung des korrespondierenden Miteinanders, das Korrigieren, das hatten sie nicht gefunden. Judith hatte gemordet, und das war eine große Last für die klugen Juden, nichts weiter. Sie haben nun Opferung auf sich nehmen müssen. Diese Hilflosigkeit, dieser klagende Mord vereinigte sie zu einer heiklen Gemeinschaft. Es sollte alles nur über die Korrespondenz der Liebe, des Gebens und Nehmens gehen. Ein Mord ist nicht gutzuheißen. Es ist eine klare Lösung durch Kommunikation in ruhiger Gedankenkraft einzugehen. Diese Korrespondenz aber war ein heimtückischer Mord und nichts anderes. Jdt 13,19 Fürwahr, [die Erinnerung an] deine Glaubenszuversicht wird nie aus dem Sinn der Menschen schwinden, und ewiglich werden sie der Macht Gottes eingedenk bleiben. Jdt 13,20 Möge Gott es dir zu unvergänglichem Ruhme gereichen lassen und es dir mit Gutem lohnen, dass du bei der Notlage unsres Volkes dein Leben nicht
geschont hast, sondern unsrem Untergange wehrtest und den Weg einschlugst, der vor unsrem Gotte recht war.» Und alles Volk rief: «So sei es, so sei es!»
Ausfall der Juden aus Betylua, Bestürzung und Flucht der Assyrer Judith 14,1-19;15,1-7 Jdt 14:1 Dann forderte Judith sie auf: «Hört mich an, ihr Brüder! Nehmt diesen Kopf und hängt ihn an die Brustwehr eurer Mauer. Jdt 14:2 Und wenn der Morgen anbricht und die Sonne über der Erde aufgeht, so ergreift ihr sämtlich eure Kriegswaffen und rückt mit allen euren wehrfähigen Männern zur Stadt hinaus. Ihr müsst einen Anführer über sie setzen [und euch gebärden], als wolltet ihr in die Ebene hinuntersteigen, um die Vorposten der Assyrer anzugreifen – in Wirklichkeit aber dürft ihr nicht hinuntergehen! Jdt 14:3 Dann werden jene ihr Rüstzeug zusammenraffen und in ihr Lager eilen, um die Heerführer der Assyrer zu wecken. Wenn sie aber vor des Holofernes Zelt zusammenströmen und ihn nicht mehr vorfinden, so werden sie erschrecken und vor euch fliehen; … Jdt 14:4 und ihr und alle Bewohner des ganzen israelitischen Gebietes sollt ihnen nachsetzen und sie unterwegs niedermachen. Ja, es war ein klagender Befehl: Ihr müsst noch mehr morden. Ich habe begonnen, und ihr sollt nun weiter morden. Sie sind in Jesu liebende Gedanken nicht gegangen. Sie sind in die geistlosen, tyrannischen, jähzornigen, klagenden Verschleierungsgedanken hineingegangen, leider, leider, leider. Jdt 14,5 Doch bevor ihr das tut, müsst ihr mir den Ammoniter Achior herbeirufen, damit er den Mann sehe und erkenne, der das Volk Israel so gering schätzte und der ihn zu uns bringen ließ, wie wenn ihm [hier] der Tod sicher wäre.» Jdt 14,6 Da rief man den Achior aus dem Hause Usias herbei. Als er nun kam und in der Hand eines der Teilnehmer an der Volksversammlung das Haupt des Holofernes erblickte, fiel er zu Boden und verlor das Bewusstsein. Jdt 14,7 Nachdem man ihn wieder aufgerichtet hatte, warf er sich Judith zu Füssen, bezeugte ihr seine Ehrerbietung und rief: «Gepriesen seist du in jeder Hütte Judas und unter allen Völkern, die voll Schrecken deinen Namen hören werden! Verlor er das Bewusstsein? Es war für ihn ein ganz großer Schock. Er konnte mit der Kaltblütigkeit dieser Frau nicht gedanklich klären. Nicht dass er vor ihr großen Respekt hatte.
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Es war seine Kraftlosigkeit und auch Ekel noch dabei. Er hat ihr noch eine kurze Zeit aus Hilflosigkeit klar gedient. Jdt 14,8 Doch jetzt musst du mir erzählen, was du in diesen Tagen getan hast.» Da berichtete ihm Judith inmitten des Volkes alles, was sie seit dem Tage ihres Weggangs bis zum Augenblick ihrer gegenwärtigen Unterredung vollbracht hatte. Jdt 14,9 Als sie ihre Erzählung schloss, jubelte das Volk laut auf und erhob ein Freudengeschrei in der Stadt. Jdt 14,10 Wie nun Achior alles sah, was der Gott Israels getan hatte, glaubte er aufrichtig an ihn. Er ließ sich beschneiden und wurde dem Volke Israel beigezählt bis zum heutigen Tage. Jdt 14,11 Sobald der Morgen anbrach, hängten sie das Haupt des Holofernes an die Mauer; die Männer aber griffen alle zu den Waffen und zogen in geordneten Scharen auf die Abhänge des Berges hinaus. Jdt 14,12 Als die Assyrer sie erblickten, meldeten sie es ihren Anführern, und diese eilten zu den Feldherren und Obersten, überhaupt zu allen ihren Befehlshabern. Jdt 14,13 Diese [wiederum] verfügten sich zum Zelte des Holofernes und geboten seinem Haushofmeister: «Wecke doch unsern Gebieter auf! Denn diese Gesellen da haben es gewagt, herabzukommen und uns den Kampf anzubieten, damit wir ihnen vollends den Garaus machen können.» Jdt 14:14 Bagoas ging hinein und pochte an den Zeltvorhang, denn er meinte, dass Holofernes bei Judith schlafe. Jdt 14:15 Weil aber niemand darauf achtete, schlug er [den Vorhang] zurück und trat in den Schlafraum ein. Und er fand Holofernes mit abgeschlagenem Kopfe tot auf dem Bettschemel liegend. Jdt 14,16 Da erhob er ein lautes Geschrei; er weinte, stöhnte, heulte und zerriss seine Kleider. Jdt 14,17 Dann eilte er in das Zelt, wo Judith gewohnt hatte, und als er sie nicht mehr vorfand, stürzte er unter das Kriegsvolk hinaus und schrie: Jdt 14,18 «Diese Gesellen haben uns hintergangen! Ein einziges Hebräerweib hat Schande über das Haus des Königs Nebukadnezar gebracht! Denn da drin liegt Holofernes am Boden, und der Kopf ist ihm abgeschlagen.» Jdt 14,19 Bei dieser Kunde zerrissen die Führer der assyrischen Streitmacht ihre Gewänder; tiefe Bestürzung bemächtigte sich ihrer, und ihr Schreien und Heulen scholl laut durch das Lager hin. Jdt 15,1 Und als die Mannschaften in den Zelten es hörten, entsetzten sie sich über das Vorgefallene. Jdt 15,2 Sie wurden dermaßen von Furcht und Zittern befallen, dass keiner mehr bei dem andern ausharren mochte, sondern sie stoben sämtlich auseinander und liefen auf allen Wegen in der Ebene und im Gebirge davon.
Jdt 15,3 Auch diejenigen, die sich auf den Berghöhen rings um Betylua gelagert hatten, wandten sich zur Flucht. Nun aber machten sich alle wehrfähigen Israeliten über sie her; … Jdt 15,4 zudem sandte Usia Boten nach Bethomesthaim, Chobä, Chola und ins ganze Gebiet Israels, um zu melden, was man vollbracht hatte, und alle aufzufordern, sie möchten sich auf die Feinde stürzen und sie vernichten. Jdt 15,5 Als die Israeliten dies vernahmen, fielen sie allzumal über jene her und setzten ihnen hart zu bis nach Choba. Auch die Bewohner Jerusalems und des ganzen Berglandes hatten sich dazu eingefunden - man hatte ihnen ja gemeldet, was dem Heerbanne ihrer Feinde widerfahren war. Die von Gilead und Galiläa hinwieder überholten die Assyrer von beiden Seiten her und brachten ihnen schwere Verluste bei, bis sie über Damaskus und dessen Gebiet hinausgelangt waren. Jdt 15,6 Die zurückgebliebenen Einwohner von Betylua aber machten sich über das Lager der Assyrer her, plünderten es und bereicherten sich gar sehr. Jdt 15,7 Was noch übrig war, nahmen die Israeliten an sich, als sie von der Verfolgung zurückkehrten; auch in die Dörfer und Gehöfte im Gebirge und in der Ebene gelangten viele Beutestücke, denn es war eine ungeheure Menge davon vorhanden.
Siegesfeier der Israeliten; Judiths Lobgesang Judith 15,8-14;16,1-25 Jdt 15,8 Auch der Hohepriester Jojakim und der Hohe Rat Israels, die ihren Sitz in Jerusalem hatten, kamen her, um das Herrliche zu schauen, das der Herr an Israel getan hatte, und um Judith zu sehen und sie zu beglückwünschen. Jdt 15,9 Als sie bei ihr eintraten, stimmten sie alle einmütig ihr Lob an und riefen ihr zu: «Du Stolz Jerusalems, du großer Ruhm Israels, du ehrenvolle Zierde unsres Geschlechtes! Jdt 15,10 Du hast dies alles durch deine Hand zuwege gebracht, du hast Großes an Israel getan, und Gott hatte sein Wohlgefallen daran. So mögest du denn von dem allmächtigen Herrn gesegnet werden in Ewigkeit!» Und alles Volk rief: «So sei es!» Ja, das war so. Wie du sagst, haben sie die Klage dieser Tat nicht erkannt. Nein, sie waren in ihrem Hochmut, in ihrem Stolz. In ihrem klaren Geist waren sie leider nicht.
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Jdt 15,11 Dreißig Tage lang plünderte die Menge das Lager. Der Judith gab man das Zelt des Holofernes mit allen Silbergeräten, Ruhebetten und Gefäßen, kurz mit seiner ganzen Ausstattung. Sie nahm es an und packte es auf ihr Maultier; auch ließ sie ihre Wagen bespannen und belud sie damit. Jdt 15,12 Und alle Frauen Israels liefen zusammen, um Judith zu sehen, und priesen sie. Dann stellten sie sich auf, um ihr im Reigen zu folgen. Sie aber nahm Laubgewinde in die Hand und gab den umstehenden Frauen ebensolches; … Jdt 15,13 auch bekränzte sie sich samt ihren Begleiterinnen mit Ölzweigen. Darauf schritt sie vor dem ganzen Volke einher und führte den Reigenzug aller Frauen an, während sämtliche Männer Israels in ihren Waffenrüstungen und mit Kränzen geschmückt hinterhergingen und Lobgesänge ertönen ließen. Jdt 15,14 Und Judith stimmte im Beisein von ganz Israel das folgende Danklied an, und alles Volk fiel in diesen Lobpreis mit ein. Jdt 16,1 Judith sang: «Stimmt an, meinem Gott zu Ehren, unter Paukenschall, singt meinem Herrn mit Zimbelklang, lasst ihm ein neues Lied ertönen, verherrlicht seinen Namen und ruft ihn an! Jdt 16,2 Denn der Herr ist ein Gott, der den Kriegen ein Ende setzt, in sein Lager, unter sein Volk hat er mich heil zurückgebracht aus der Hand meiner Verfolger… Jdt 16,3 Der Assyrer kam vom Gebirge des Nordens, kam mit all den Tausenden seiner Macht; ihre Menge verstopfte die Täler, ihre Rosse verdeckten die Hügel… Jdt 16,4 Meine Gefilde wollte er versengen, meine Jungmannschaft morden mit dem Schwert, meine Säuglinge zur Erde schmettern, meine Kinder zur Beute machen und meine Jungfrauen rauben… Jdt 16,5 Der allmächtige Herr machte sie zunichte durch eines Weibes Hand… Jdt 16,6 Denn ihr Gebieter ward nicht durch jugendstarke Männer gefällt; keine Söhne von Riesen erschlugen ihn, noch traten ihm hochgewachsene Recken entgegen, sondern Judith, Meraris Tochter, lähmte seine Kraft durch ihre Schönheit… Jdt 16,7 Legte sie doch ihre Witwenkleider ab, um den Bedrängten in Israel aufzuhelfen. Sie salbte ihr Antlitz mit duftendem Öl; … Jdt 16,8 sie flocht sich ihr Haar in den Kopfbund ein und zog Linnengewand an, ihn zu berücken… Jdt 16,9 Ihre Sandale blendete sein Auge, und ihre Schönheit nahm seinen Sinn gefangen - da zerschnitt das Schwert seinen Hals… Jdt 16,10 Die Perser schauderten ob ihrer Kühnheit, erstarrt standen die Meder vor ihrem Wagemut… Jdt 16,11 Da jubelten meine bedrückten [Volksgenossen] auf, und meine Schwachen jauchzten; doch jene wurden von Schrecken erfasst, heulten laut auf und ergriffen die Flucht…
Jdt 16,12 Zarte Jünglinge durchbohrten sie, schlugen sie wund wie flüchtige Sklaven; vernichtet wurden sie vom Heerbanne meines Herrn… Jdt 16,13 Ich aber will meinem Gott ein neues Lied singen: Herr, du bist groß und glorreich, wunderbar mächtig und unübertrefflich! … Jdt 16,14 Dienen muss dir deine ganze Schöpfung; denn du gebotest - und sie trat ins Dasein, du entsandtest deinen Geist - und er baute sie auf; und niemand vermag deiner Stimme zu widerstehen… Jdt 16,15 Ja, Berge und Fluten werden von ihrer Stelle gerückt, Felsen zerschmettern vor deinem Antlitz wie Wachs; doch denen, die dich fürchten, erzeigst du dich gnädig… Jdt 16,16 Denn gering ist vor dir aller Opfer Wohlgeruch, und gar wenig gilt dir all das Fett für die Brandopfer: nur wer den Herrn fürchtet, ist immerdar groß… Jdt 16,17 Wehe den Heiden, die sich wider mein Volk erheben, der allmächtige Herr wird sie strafen am Tage des Gerichts, dem Feuer, den Würmern ihr Fleisch überliefern, dass sie heulen vor Schmerz bis in Ewigkeit.» Mit dem Tag des Gerichts meinten die Israeliten den Tod? Nein, sie meinten die Hinrichtung durch Gottvater in der geistigen und nicht in der menschlichen Welt. Sie meinten also, die geistige, innige Liebe würde diese Knechte nun auch zur Ruhe strecken. Sie haben nicht bedacht, dass es ihr Ego, ihre Eitelkeit und ihre Ordnungslosigkeit war, die diese Gedanken, nicht klug, aber hilflos und engstirnig hinausschrien. Dieser Text ist nicht ganz richtig. Er ist noch immer ein Schrecken ihrer kleinen Gemeinschaft. Sie haben nicht gut getan. Der Text ist jetzt noch klagender, als er damals gesungen wurde. Sie meinen, dass die Heiden dann, wir würden sagen, geläutert würden. Natürlich, und Gottvater gibt eine Korrektur. Aber er mordet seine Kinder nie und lässt es nicht zu, dass sie einen Mordauftrag gegen ihren eigentlichen Hilfe gebenden Keimling einnehmen müssen. Es war ein ruheloses Morden, das nie im geistigen Sinne Gottvaters stand, nie, nie, nie. Es steht in Vers 16,17: Der allmächtige Herr wird sie strafen am Tage des Gerichts, dem Feuer, den Würmern ihr Fleisch überliefern, dass sie heulen vor Schmerz bis in Ewigkeit. Ja, das ist so klagend und korrupt geschrieben, dass es heute noch einen Nachschrei hat. Es ist so klagend, so leidvoll. Der Mensch hat es nie ganz begriffen. Er hat ein klein wenig mitgesungen, er hat den wahren Inhalt ein klein wenig empfunden, aber nie die ganze Grausamkeit, die nun hier dahinter stand.
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Wenn sie das gewusst hätten, wären sie nicht Knechte ihrer selbst geworden und hätten sich liebevoll zurückgezogen und diesen Gesang nie angestimmt. Wie meinten sie es mit dem Feuer und den Würmern? Wenn der Körper gestorben ist, dann ist ja eine Zersetzung da. Oder hatten sie es geistig gemeint, dass die Heiden in so in eine Art Hölle kommen? Natürlich, das war ja ihr großer ruheloser Gedanke, nichts anderes. Sie hatten ja angeblich von der Macht Gottes jetzt die Information empfangen, dass diese Heiden nun alles klagend zurücklassen würden, um sie auch noch mit Mord zu bestrafen. Das ist aber nie im Sinne des geistigen Vaters. Ich gebe euch ein konkretes Gebet zu klagenden Themen. Was auch immer noch in eurer heutigen Zeit geschehen wird, dafür könnt ihr dieses Gebet helfend eingeben: Jesus, mein großer, lieber, geistiger König, gib du uns durch Gottvater klare Gedanken, liebevolle, klärende, ruhige, vereinigte Gedanken, nicht solche der klugen List, der Opferung, aber Hilfe gebende Gedanken, solche der Liebe und der Korrektur. Verhindere nun, Gottvater, dass deine Kinder lieblos handeln. Lass sie im geistigen Sinne liebevoll miteinander kommunizieren. Hilf ihnen, dass sie ordnen können und die Quelle des Lichts und der Liebe finden, dass sie immer mit dem geistigen Bewusstsein handeln: Ich bin Geist meines Vaters mit. Ich kann nicht grausam morden. Ich muss meinem Bruder Hilfe mitgeben und mich mit ihm vereinigen. Wenn er mich nicht ganz versteht, sollte ich mit ihm kommunizieren, sollte ich ihm liebevoll meinen Standpunkt klarmachen. Und wenn er immer noch nicht will, muss ich gehen, aber ohne Klage, ohne Anklage, sondern nur in dem Bewusstsein: Ich kann dir leider nicht mehr geben, als du zur jetzigen Zeit einnehmen kannst. Leider musst du nun durch die Macht Gottvaters einen geistigen Inhalt deines Lebens erfahren, und ich muss mich nun von dir zurückziehen. Ich muss dich loslassen. Du kannst ja leider mit mir nicht kommunizieren oder korrigieren. Ich gebe dich jetzt klärend in meines Vaters Hand. Nur so gehe dann in das Gebet und bitte: Herr nimm dich dieses klagenden Menschen an. Er will mich noch nicht begreifen, weil er es noch nicht kann. Gib du ihm keine Lektion, aber gib ihm Hilfe, gib eine Korrektur, so dass er ablassen kann von seiner Gewalt, von seiner Klage, von seiner Qual und von seinem ruhelosen Verrat. Er muss in diese klare, geistige Ruhe finden. Ich bitte dich für ihn, gib ihm nun deine Schwingungen, damit er seine Klage nicht wahrmacht, dass ihm nun eine gedankliche Hilfe durch deine Kraft gewährt wird. Jesu Liebe ist Tapferkeit und Hilfe gebendes Klären. Ich setze mich jetzt mit dieser Liebe für ihn ein. Hilf mir, dass dieser Mensch seine klagenden Gedanken ordnen kann.
Jesus, liebe du alle Kinder dieser Mutter Erde und gib ihnen die Kraft, auch zuzuhören und anzuhören, und gib ihnen kein Leid, aber Opferung auf, damit sie merken, dass die Klage, die Ruhelosigkeit, der Streit und der Kampf nie eine geistige Lösung sein können. Gib du ihnen deine notwendige Korrektur. In Liebe, dein Mensch (gib deinen Namen an). Jdt 16,18 Als sie nach Jerusalem gekommen waren, beteten sie an vor Gott. Nachdem sich dann das Volk gereinigt hatte, brachten sie ihre Brandopfer, ihre freiwilligen Opfer und [sonstigen] Gaben dar. Jdt 16,19 Judith aber stiftete alle Habe des Holofernes, die das Volk ihr gegeben hatte, [in den Tempel,] auch das Mückennetz, das sie aus seinem Schlafgemache mitgenommen hatte, schenkte sie dem Herrn als Weihegabe. Jdt 16,20 Und drei Monate lang gab sich das Volk vor dem Heiligtum in Jerusalem der Freude hin, wobei auch Judith unter ihnen weilte. Jdt 16,21 Nach Ablauf dieser Tage kehrte jedermann in sein Heim zurück. Auch Judith ging wieder nach Betylua und blieb nun in ihrem Besitztum. Solange sie lebte, war sie im ganzen Lande hochangesehen, … Jdt 16,22 und viele begehrten sie [zu freien]. Doch durfte kein Mann mehr sie berühren ihr Leben lang, seitdem ihr Gatte Manasse gestorben und zu seinem Volke versammelt war. Zu seinem Volke versammelt war, wie ist das zu verstehen? Ja; der Gatte lebte nun nicht mehr. Er war in die ruhige, strahlende, geistige Welt gegangen. In ihm waren Klage und Ruhelosigkeit. Er konnte nie ganz begreifen, dass nun seine ruhelose Frau Klage erhob und mordete. Das konnte er nie ganz begreifen und hatte damit einen Ordnungsstrahl ihr noch gegeben: Hilf dir nur selbst, aber gib dich nicht einem Mord, noch einer Opferung hin. Sie musste, ob sie wollte oder nicht, in ihrer klagenden Ruhelosigkeit handeln. Sie wurde gedanklich gewissermaßen eine Mörderin und konnte nicht ahnen, dass sie nun durch die geistigen Mächte, nicht durch ihren verstorbenen Mann, durch die geistigen Mächte, nie mehr geehelicht wurde noch Liebe von Männern erfahren sollte, nie mehr! Die Männer haben ihr nie Klagen gegeben, aber sie hatten vor ihr noch Angst. Angst, dass sie ein klein wenig, nun, so muss ich es sagen, ihnen gegenüber auch leichtfertig sein könnte. Nie hat ein Mann mit ihr geschlafen noch ihr Liebe gegeben. Sie musste also diese Order einstecken. Es war ihr aber nicht ganz bewusst, wurde ihr auch nicht geistig mitgeteilt, sondern sie wurde in eine kleine, feine Hilflosigkeit gebracht, nicht in eine Qual. Es war jetzt einfach ihr hilfloses Menschendasein, ohne Mann, ohne liebevolle Gespräche zu sein. Die Männer haben sie gemieden. Es war nicht so, wie es dort steht, so ist es nicht gewesen.
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Es steht im Text: Seitdem Manasse gestorben und zu seinem Volk versammelt war. Heißt das, dass die Juden glaubten, dass sie im Geistigen alle wieder zusammen sind? Ja, das ist korrekt. Es war eine geistige Ordnung, die hier klare Ruhe noch hineingab und eigentlich keine Klage. In gewisser Hinsicht ist das ja auch korrekt. Ich denke, dass gewisse Religionsgemeinschaften auch in der geistigen Welt wieder zusammenfinden. Nicht ganz so wie auf der Mutter Erde, weil es hier nur einen Gottvater gibt und nur einen König, der liebevoll geistig wirkt. Die Geistwesen müssen sich hier nicht qualvoll eingeben, aber ihre hilflosen Klammern erkennen, die man ihnen eingegeben hat, und sie müssen ordnen. Sie müssen in die geistige, klare Liebe gebracht werden, in das Ordnen ihrer Religion. Nur, ihre Religion ist auch nur von Menschen durchdacht und gemacht worden, und somit begreifen sie langsam, dass sie auch so manches Mal ein hilfloses Opfer geworden sind. Jdt 16,23 Sie brachte es auf ein sehr hohes Alter und wurde im Hause ihres Mannes zur Greisin von 105 Jahren. Ihrer Dienerin hatte sie die Freiheit geschenkt. Sie starb in Betylua, und man bestattete sie in der Gruft ihres Gatten Manasse; … Nein, das ist nicht korrekt. Das ist hilflos gesprochen. Sie ist nicht so alt geworden. Sie ist nicht ganz 85 Jahre alt geworden und das war schon ein recht hohes Alter, aber sie hat nie mehr von einem Kavalier noch ein irgend sonst einem Mann, einen lieben Gruß erfahren. Jdt 16,24 das Volk Israel aber hielt eine siebentägige Trauerfeier für sie ab. Ihren Besitz hatte sie vor ihrem Hinschiede unter alle Verwandten ihres Gatten Manasse und unter die Angehörigen ihrer eigenen Familie verteilt. Judith 16,25 Und niemand wagte die Israeliten zu beunruhigen, solange sie lebte und noch weit über ihren Tod hinaus. Das kann ja nicht ganz stimmen. Zur Zeit, als Holofernes von Judith getötet wurde, war Nebukadnezar eigentlich erst am Anfang seiner Regierungszeit, und die Wegführung der Israeliten durch ihn war später. Eigentlich müsste Judith diese Wegführung noch erlebt haben. Genau, das war notwendig, das musste sie erkennen. Wurde sie auch mit weggeführt?
Sie wurde auch mit hinweggeführt, ohne ihre Hilfe gebenden Gedanken noch hinauszuschreien. Die Regierungszeit von Nebukadnezar war 604-582 v. Chr. Ja, das ist nicht ganz richtig, aber lasse es so, ordne nicht weiter. Die erste Wegführung von Judäa nach Babylon erfolgte 597 v. Chr.? Nicht ganz, fast, aber lass es so stehen. Die Eroberung und Zerstörung Jerusalems und die zweite Wegführung, sagtest du mal, war im Jahre 588 v. Chr. Sehr gut, 588 v. Chr. ist eine ordentliche, klare Schwingung. Diese Zahl nehme mal gern an. Die zweite Wegführung war mehr ein Hilfe gebendes Ordnen. Hast du sonst noch etwas zu dem Buch Judith zu sagen? Judith war eine kleine, meisterliche, geistige auch noch, erfahrene Frau. Sie hat ihrem Volk ohnegleichen Hilfe gegeben. Sich selbst hat sie nur leider wenig Hilfe gegeben, denn sie hatte sich in den hilflosen, klagenden Ordnungsstrahl des Luzifer begeben und hat hilflos nicht, hat mit ihrem Geist, Körper und Seele gemordet. Sie hat in klarem Bewusstsein gehandelt. Sie hat Klage für sich, aber auch für die Juden angenommen. Sie musste also noch einmal in die Qual gehen, und das kam langsam mehr und mehr im Alter Sie wurde von den kleinen sowie von den großen Männern gemieden. Die Männer wollten Notwendigkeiten von ihr erfahren, aber nie ihren Körper noch ihre reine Seele hilfreich begießen. Sie wurde als eine geistige, Hilfe gebende Ordensfrau angesehen. Nur, die Männer haben sie gut durchschaut, und kleine wie große Männer konnten ihr nie ganz in die Augen sehen. Sie waren alle hilflos.