1
Inhalt zu dem Propheten Haggai Aufforderung zum Wiederaufbau des Tempels ….Hag 1,1-15 Die Herrlichkeit des neuen Tempels und neuer Segen ….Hag 2,1-23
1 2
Fragen und Antworten zu dem Propheten Haggai Eine Kommentierung des Alten Testamentes Siehe auch die Vorbemerkungen zu den prophetischen Büchern des Alten Testaments Aufforderung zum Wiederaufbau des Tempels Hag 1,1-15 Hag 1,1 Im zweiten Jahre des Königs Darius, am ersten Tage des sechsten Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai an Serubbabel, den Sohn Sealthiels, den Statthalter von Juda, und an Josua, den Sohn Jozadaks, den Hohenpriester, folgendermaßen: Hag 1,2 So spricht der Herr der Heerscharen: Dieses Volk da sagt: «Jetzt ist die Zeit noch nicht gekommen, das Haus des Herrn wieder aufzubauen.» Hag 1,3 Darum erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai folgendermaßen: Hag 1,4 Ist etwa für euch die Zeit gekommen, in getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt? Hag 1,5 Und nun, so spricht der Herr der Heerscharen, seht doch, wie es euch ergeht! Hag 1,6 Ihr säet viel aus, doch ihr heimst wenig ein; ihr habt wohl zu essen, doch es reicht nicht zum Sattwerden; ihr habt wohl zu trinken, doch nicht genug; ihr habt wohl Kleider, doch es reicht nicht zum Warmwerden; und wer um Lohn arbeitet, der arbeitet in einen durchlöcherten Beutel. Hag 1,7 So spricht der Herr der Heerscharen: Seht doch, wie es euch ergeht! Hag 1,8 Steigt hinauf aufs Gebirge und schlaget Holz und bauet das Haus, so werde ich Wohlgefallen daran haben und mich in meiner Herrlichkeit zeigen, spricht der Herr. Hag 1,9 Ihr zähltet auf viel, und es ward zu wenigem, und wenn ihr das heimbrachtet, so blies ich es an. Warum das? spricht der Herr der Heerscharen. Um meines Hauses willen, das in Trümmern liegt, während ein jeder von euch an seinem Hause seine Freude hat. Hag 1,10 Darum hielt der Himmel den Tau zurück und die Erde ihren Ertrag, …
Hag 1,11 und ich rief eine Dürre über das Land und über die Berge, über das Korn und den Wein und das Öl, über alles, was der Boden hervorbringt, über die Menschen und über das Vieh und über alles, was die Hände erarbeiten. Hag 1,12 Und Serubbabel, der Sohn Sealthiels, und Josua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester, und alle Übriggebliebenen des Volkes hörten auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, und auf das, was der Prophet Haggai im Auftrag des Herrn, ihres Gottes, zu ihnen sprach; und das Volk fürchtete sich vor dem Herrn. Hag 1,13 Da sprach Haggai, der Bote des Herrn, gemäß der Botschaft des Herrn zum Volke also: Ich bin mit euch, spricht der Herr. Hag 1,14 So erweckte der Herr den Eifer Serubbabels, des Sohnes Sealthiels, des Statthalters von Juda, und den Eifer Josuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Eifer aller Übriggebliebenen des Volkes, dass sie hingingen und am Hause des Herrn der Heerscharen, ihres Gottes, sich an die Arbeit machten … Hag 1,15 am 24. Tage des sechsten Monats.
Die Herrlichkeit des neuen Tempels und neuer Segen Hag 2,1-23 Hag 2,1 Im zweiten Jahre des Königs Darius, am 21. Tage des siebenten Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai folgendermaßen: Hag 2,2 Sprich zu Serubbabel, dem Sohne Sealthiels, dem Statthalter von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu allen Übriggebliebenen des Volkes: Hag 2,3 Ist unter euch noch einer übrig, der dieses Haus in seiner frühern Pracht gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Kommt es euch nicht vor wie nichts? Hag 2,4 Nun aber sei getrost, Serubbabel, spricht der Herr; sei getrost, Hoherpriester Josua, Sohn Jozadaks; sei getrost, du ganzes Volk des Landes, spricht der Herr, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen, … Hag 2,5 und mein Geist bleibt mitten unter euch; fürchtet euch nicht! Hag 2,6 Denn so spricht der Herr der Heerscharen. Nur eine kleine Weile noch, und ich erschüttere den Himmel und die Erde, das Meer und das Land, … Hag 2,7 und ich erschüttere alle Völker, und dann werden die Kostbarkeiten aller Völker kommen, und ich werde dieses Haus mit Pracht erfüllen, spricht der Herr der Heerscharen. Hag 2,8 Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der Herr der Heerscharen.
3
Hag 2,9 Die künftige Pracht dieses Hauses wird größer sein als die frühere, spricht der Herr der Heerscharen, und an dieser Stätte will ich Heil geben, spricht der Herr der Heerscharen. Hag 2,10 Am 24. Tage des neunten Monats im zweiten Jahre des Darius erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai folgendermaßen: Hag 2,11 So spricht der Herr der Heerscharen: Frage doch die Priester um Weisung: Hag 2,12 wenn einer heiliges Fleisch im Zipfel seines Kleides trägt und berührt mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder sonst etwas Essbares, wird dieses dadurch heilig? Die Priester antworteten: Nein! Hag 2,13 Da sprach Haggai: Wenn aber einer, der sich an einer Leiche verunreinigt hat, irgendeines von diesen Dingen berührt, wird es dadurch unrein? Die Priester antworteten: Ja, es wird unrein. Kannst du sagen, wie es gemeint ist? Es ist nicht nur für das Körperliche, es ist auch über das Körperliche hinaus gedacht. Aber wenn du jetzt einfach mal vom Körperlichen ausgehst, dann geht ja der Körper, gleich nach dem der Geist hinaufgegangen ist, also nach dem Sterben in Verwesung und Verfall über und wird somit für den Menschen giftig. Wenn dieses Gift auf kleine Kinder oder auf Nahrungsmittel übertragen wird, dann kann es zu Leid führen. Der Mensch geht dann in die Opferung. Es ist hiermit gemeint, dass Klage niemals hofiert werden muss. Klage muss klar, ruhig, sachlich gesehen werden, als ein Leid, als eine Ruhelosigkeit, als eine Qual, und man muss sie nicht noch hofieren. Man muss hier das Licht und die Liebe hineinsetzen, damit es zur Klarheit, zur gedanklichen feinen Klärung und Vergebung kommen muss, nicht anders. Also, hier sollen nur Schatten und Licht gezeigt werden, wie die Klage in ein Licht umgewandelt werden kann. Das geht niemals über einen Kadaver, niemals über die Qual, sondern über das Öffnen der ruhigen, strahlenden, geistigen Kräfte. Hag 2,14 Da hob Haggai an und sprach: So ist dieses Volk und so ist diese Nation vor mir, spricht der Herr, und so ist alles Tun ihrer Hände; und was sie dort opfern, das ist unrein. Nein, das kann ich nicht ganz so stehen lassen. Es ist nicht alles unrein, denn die Kinder, die liebevoll hier geben, haben nie unreine Gedanken, sie sind in die klare Liebe eingebunden. Es gab hier auch noch feine, Hilfe gebende, kindliche Frauen, die hier auch liebevoll ihre Gedanken und Gaben hatten. Man kann es nicht verallgemeinern. Aber im Grunde ist die Opferung nie groß angezeigt gewesen, obwohl die klagende Menschheit in die Opferung gebracht wurde und ruhelos an Qual litt. Gedanken an notwendige, feine Liebe, Klärung und ruhige Vergebung, waren leider noch nicht in den Köpfen der Menschen hineingegangen, weil sie nicht nur geknechtet wurden, weil sie nicht nur
gefesselt waren, auch weil ihnen nicht die geistige Möglichkeit gegeben wurde, in dieser ruhigen Strahlkraft zu wachsen. Man hat das Leid immer noch größer werden lassen. Man hat sie nicht von ihren Fesseln und von ihren Knebeln losgelöst. Das war die Gefangenschaft, das Martyrium der klagenden Menschheit und ist es immer noch, wenn du dich auf dieser Welt umsiehst. Hag 2,15 Nun aber, merket auf von diesem Tage an und weiterhin! Ehe man am Tempel des Herrn Stein auf Stein legte, … Hag 2,16 wie ist es euch da ergangen? Kam einer zu einem Kornhaufen, der zwanzig [Scheffel] hätte geben sollen, so waren's nur zehn, und kam einer zur Kelter, um fünfzig [Maß] aus dem Troge zu schöpfen, so waren's nur zwanzig. Hag 2,17 Ich schlug euch mit Kornbrand, mit Vergilben und Hagel, alles, was eure Hände erarbeiten; dennoch seid ihr nicht umgekehrt zu mir, spricht der Herr. Hag 2,18 Merket doch auf von diesem Tage an und weiterhin - vom 24. Tage des neunten Monats an, dem Tage, da der Grund zum Tempel des Herrn gelegt ward - ja, merket auf, … Hag 2,19 ob noch der Same in der Scheune bleibt, und ob Weinstock und Feigenbaum, Granatbaum und Ölbaum auch fürderhin nicht tragen! Von diesem Tage an werde ich segnen. Hag 2,20 Und das Wort des Herrn erging an Haggai am 24. Tage des Monats zum zweiten Male folgendermaßen: Hag 2,21 Sprich zu Serubbabel, dem Statthalter von Juda: Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern … Hag 2,22 und Königsthrone umstürzen; die Macht der heidnischen Reiche will ich vernichten, will umwerfen die Streitwagen und die darauf fahren, und niedersinken sollen Rosse und Reiter, ein jeder durch das Schwert des andern. Hag 2,23 An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, nehme ich dich, Serubbabel, Sohn Sealthiels, meinen Knecht, spricht der Herr, dass du mir seist wie ein Siegelring; denn dich habe ich erwählt, spricht der Herr der Heerscharen. Hast du noch etwas über Haggai zu sagen? Er ist ein Jesus liebender Knecht, das möchte ich so offenbaren. Er hat Jesu Liebe immer gerechtfertigt, immer bestätigt. Er war zu Jesu Zeiten nicht in Israel, er war nicht auf der Mutter Erde, er war noch in der geistigen Welt. Er ist nie mehr hinabgekommen. Ich habe ihn nur als Geist kennengelernt, nie als Mensch. Er ist ein klarer, ruhiger Strahl.