Fragen und Antworten zu dem Propheten Hosea

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Inhalt zu dem Propheten Hosea Das Weib des Propheten ein Abbild des untreuen Israel ….Hos 1,1-2 Denn zur Dirne ist das Land geworden, hat den Herrn verlassen ….Hos 1,3-11; 2,1 Die Untreue Israels überwunden durch Gottes Liebe ….Hos 2,2-23; 3,1-5 Die Schuld der Priester und des Volkes ….Hos 4,1-19 Abrechnung mit Fürsten und Volk ….Hos 5,1-14 Vergebliche Versuche, Israel zur Umkehr zu bringen ….Hos 5,15; 6,1-11; 7,1-16 Der Untergang Israels eine Folge seines Abfalls ….Hos 8,1-14 Israel eine Beute heidnischer Völker ….Hos 9,1-17; 10,1-15 Trotz dem Undank des Volkes siegt das Erbarmen Gottes ….Hos 11,1-11 Israels Geschichte eine Lehre für die Zukunft ….Hos 12,1-15; 13,1-16 Endliche Bekehrung und Begnadigung ….Hos 14,1-9

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Fragen und Antworten zu dem Propheten Hosea Eine Kommentierung des Alten Testamentes Siehe auch die Vorbemerkungen zu den prophetischen Büchern des Alten Testaments Das Weib des Propheten ein Abbild des untreuen Israel Hos 1,1-2 Hos 1,1 Das Wort des Herrn, das an Hosea, den Sohn Beeris, erging in den Tagen der judäischen Könige Usia, Jotham, Ahas und Hiskia und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel. Hos 1,2 Im Anfang, da der Herr zu Hosea redete, sprach er zu ihm: Geh, nimm dir ein Dirnenweib und [erzeuge] Dirnenkinder.  Ist eine derartige Aufforderung an Hosea ergangen?


 Nein, niemals, das ist typisch Menschenklage. Gottvater oder ein Engel Gottvaters würde immer liebevoll und Hilfe gebend sein. Statt Dirnenkinder würde der Engel sagen: Bringe die Sonne in dein Herz, damit diese Kinder in Liebe gedeihen können, und damit ihr Freude und Schönheit empfangt.

Denn zur Dirne ist das Land geworden, hat den Herrn verlassen. Hos 1,3-11;2,1 Hos 1,3 Da ging er hin und heiratete Gomer, die Tochter Diblaims. Und sie ward schwanger und gebar ihm einen Sohn.  Ja, das war so.  War diese Frau eine Dirne?  Ja, sie war eine einfache Frau, aber sie liebte auch die Macht, und sie liebte nicht nur ihr Ego, sondern auch den Schmuck und die Ruhelosigkeit.  Ich nehme an, dass Hosea sie aus freiem Willen geheiratet hat.  Sie war eine wunderschöne Frau, und er konnte ihr einfach nicht widerstehen. Sie gab ihm aber auch Liebe, körperliche Liebe, aber geistige Liebe leider nicht.  Die geistige Welt hatte ihn nicht, wie es in Vers 1,2 steht, aufgefordert, diese Frau zu heiraten.  Nein, im Gegenteil, aber er fand in dieser Frau immer noch einen göttlichen Funken, und er wollte diesen mehr und mehr erhellen. Hos 1,4 Da sprach der Herr zu ihm: Gib ihm den Namen Jesreel; denn in kurzem suche ich die Bluttat von Jesreel heim am Hause Jehus und mache dem Königreiche Israel ein Ende. Hos 1,5 An jenem Tage zerbreche ich Israels Bogen in der Ebene Jesreel.  Ist denn das korrekt?  Nein, sie gebar ein Kind, aber Jesreel hieß es nicht. Der Name ist nicht ganz korrekt, aber so ähnlich. Er wurde geboren, um hier auf der Mutter Erde zu leben, um seine Existenz als Mensch zu begründen.


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 Er hat nichts mit der angekündigten Korrektur an dem Hause Jehus und an Israel zu tun.  Nein, es kam aber nicht nur Freude, auch Ruhelosigkeit und Sturm, und dadurch eine feindliche Klage in das Land.  Die Geburt war lediglich mit einer Epoche verbunden.  Ja, genau. Hos 1,6 Und sie ward abermals schwanger und gebar eine Tochter. Da sprach er zu ihm: Gib ihr den Namen «Nichtbegnadet»; denn ich will dem Hause Israel forthin nicht mehr gnädig sein, so dass ich ihnen vergäbe.  Das ist sicherlich auch so einzuordnen, wie die Texte davor.  Das Mädchen war nicht nur eine Schönheit, es war auch ein liebliches Mädchen. Es hatte sehr viel Freude am Leben und gab den Menschen großes Glück und nicht Leid.  Hat sie den Namen „Nichtbegnadet“ denn wirklich erhalten?  Nein, niemals. Hos 1,7 Dem Hause Juda aber will ich gnädig sein und ihnen helfen durch den Herrn, ihren Gott. Doch nicht durch Bogen, Schwert und Krieg und nicht durch Rosse und durch Reiter will ich ihnen helfen. Hos 1,8 Als sie nun die «Nichtbegnadet» entwöhnt hatte, ward sie wieder schwanger und gebar einen Sohn. Hos 1,9 Da sprach er: Gib ihm den Namen «Nicht-mein-Volk»; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht euer Gott.  Das ist niemals so geschehen. Hier kann man zu den anderen Texten immer Parallelen ziehen. Dieses Kind war nicht leidvoll und auch nicht Hilfe gebend, aber es hat große Anstrengungen gemacht, nicht seinem Leben noch einen Sinn zu geben, aber um seinen Weg zu finden.  Hosea hatte geistige Durchgaben erhalten, die die Korrektur Israels beinhalteten, aber das hatte sicherlich nichts mit seinen Kindern zu tun.  Nein, eine Verbindung zu den Kindern war es nicht. Das waren die Schreiber, das waren die Mitmenschen, die das so darlegten, aber Hosea hatte niemals diese Gedanken für seine Kinder, im Gegenteil, er war voller Liebe und


in einem großen Glauben, dass diese Kinder es einmal klären können, was ihm nicht möglich war. Hos 1,10 Dereinst wird die Zahl der Kinder Israel werden wie der Sand am Meere, den man nicht messen noch zählen kann; und statt dass man zu ihnen sagt: Ihr seid nicht mein Volk, wird man zu ihnen sagen: Söhne des lebendigen Gottes. Die Lutherbibel hat für Kap: 1,10.11; 2, 1-23 die Zählung 2,1-25  Das mit der Zahl der Kinder Israels ist sicherlich sinnbildlich für eine große Anzahl von Menschen gemeint.  Das sollte schon bedeuten, dass die Zahl der Menschen hier wächst und dass diese Menschen auch in Güte, in Hoffnung und nicht mehr in große Zweifel leben sollten. Aber die Zweifel, die Hoffnung und die Ruhelosigkeit kehrten mehr und mehr ein. Es sollte hiermit gesagt werden, dass die Menschen in der Einheit, in einer Gemeinschaft und in Vertrauen miteinander leben könnten. Da sie aber nicht bereit sind, in die Opferung zu gehen, müssen sie auch leider immer wieder die Ruhelosigkeit einstecken, und sie gehen und kämpfen und kämpfen und kämpfen, und am Ende ist das Ziel immer noch nicht erreicht. Also sollten sie sich umdrehen und sagen: Was kann ich tun, um mein Vertrauen dem anderen gegenüber zu zeigen? Sie sollten untereinander sich auf die Schulter klopfen und sagen: „Ich bin dein Freund, ich bin nicht dein Feind“, aber dazu braucht es leider noch viel Zeit.  Wenn dort steht, dass die Zahl der Kinder Israels so zahlreich sein wird wie der Sand des Meeres, dann könnten damit vielleicht alle Menschen gemeint sein.  Hiermit ist mehr das hebräische Land gemeint. Hier ist gemeint, dass die Menschen in Liebe, ohne Not, ohne Kampf miteinander leben können, wenn sie es nur wollten. Sie sollten mehr und mehr versuchen, sich zu verstehen, miteinander kommunizieren, aufeinander einzugehen und ihre Gedanken schon so zu leiten, dass sie kein Werkzeug der Klage mehr werden. Das wäre nötig. Hier ist nur gezeigt worden, dass der Mensch in einer großen Anzahl in diesem Land leben könnte, ohne Klage, ohne Mord und ohne Krieg. Hos 1,11 Dann werden sich die Kinder Juda und die Kinder Israel zusammentun und sich ein Haupt erwählen und heraufziehen aus dem Lande; denn groß ist der Tag von Jesreel. Hos 2,1 Nennt euren Bruder «Mein Volk» und eure Schwester «Begnadet».


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Die Untreue Israels überwunden durch Gottes Liebe Hos 2,2-23;3,1-5 Hos 2,2 Hadert mit eurer Mutter, hadert! denn sie ist nicht mein Weib, und ich bin nicht ihr Mann - auf dass sie ihre Unzucht wegschaffe von ihrem Angesicht und ihre Ehebrecherei von ihrer Brust.  Nein, das ist alles überzogen, das solltest du wissen. Es hat aber auch alles einen gewissen Sinn, und den muss der Mensch jetzt für sich selbst mal herausfinden. Er soll versuchen, in die Kommunikation der Vergebung und des Vertrauens zu gehen. Das ist notwendig. Hos 2,3 Sonst ziehe ich sie nackt aus und stelle sie hin wie am Tage ihrer Geburt; ich mache sie der Wüste gleich, lasse sie werden wie dürres Land, lasse sie sterben vor Durst. Hos 2,4 Und ihren Kindern bin ich nicht gnädig, dieweil sie Dirnenkinder sind. Hos 2,5 Denn ihre Mutter ist zur Dirne geworden, schändlich treibt es, die sie geboren hat; sie sagt: «Ich will meinen Buhlen nachlaufen, die mir mein Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und meinen Flachs, mein Öl und mein Getränk.» Hos 2,6 Darum will ich ihr den Weg mit Dornen versperren und mit einer Mauer verbauen, dass sie ihre Pfade nicht finden soll. Hos 2,7 Wenn sie dann ihren Buhlen nachläuft und sie nicht erreicht, nach ihnen sucht und sie nicht findet, so wird sie sagen: «Ich will hingehen zurück zu meinem ersten Mann; denn damals hatte ich's besser als jetzt.» Hos 2,8 Aber sie hat nicht erkannt, dass ich es bin, der ihr das Korn und den Wein und das Öl gegeben und der ihr Silber in Menge geschenkt und Gold, das sie zum Baalsbild gemacht haben. Hos 2,9 Darum will ich mein Korn wieder an mich nehmen zu seiner Zeit und meinen Wein zu seiner Frist und will meine Wolle und meinen Flachs ihr entziehen, womit sie ihre Blöße bedecken sollte. Hos 2,10 Dann will ich ihre Blöße aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen, und niemand soll sie aus meiner Hand erretten. Hos 2,11 Und ich mache ein Ende all ihrer Lust, ihren Festen, Neumonden und Sabbaten und all ihren Feiertagen. Hos 2,12 Ihren Weinstock und ihren Feigenbaum will ich verwüsten, von denen sie sagt: «Das ist mein Lohn, den mir meine Buhlen gegeben haben.» Ich will sie zur Wildnis machen, dass die Tiere des Feldes sie abfressen. Hos 2,13 So will ich an ihr heimsuchen die Tage der Baale, da sie ihnen opferte und sich schmückte mit Ring und Geschmeide und ihren Buhlen nachlief und meiner vergaß, spricht der Herr. Hos 2,14 Darum, siehe, will ich sie locken und in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden.


Hos 2,15 Dann will ich ihr ihre Weinberge geben und das Tal Achor zur Pforte der Hoffnung machen. Dorthin wird sie hinaufziehen wie in den Tagen der Jugend, wie damals, da sie aus dem Lande Ägypten heraufzog. Hos 2,16 An jenem Tage, da wird sie, spricht der Herr, mich nennen «Mein Mann», und mich nicht mehr nennen «Mein Baal» [d. i. mein Herr]. Hos 2,17 Dann entferne ich die Namen der Baale aus ihrem Munde, dass sie fürder nicht mehr genannt werden sollen. Hos 2,18 Und ich schließe für sie an jenem Tage einen Bund mit den Tieren des Feldes, mit den Vögeln des Himmels und dem Gewürm der Erde; und Bogen und Schwert und Krieg zerbreche ich und tilge sie aus dem Lande, sie aber lasse ich sicher wohnen. Hos 2,19 Und ich verlobe dich mir auf ewig, ich verlobe dich mir in Recht und Gerechtigkeit, in Güte und in Erbarmen, … Hos 2,20 ich verlobe dich mir in Treue, so dass du den Herrn erkennst. Hos 2,21 An jenem Tage, spricht der Herr, will ich dem Himmel willfahren, und er wird der Erde willfahren; … Hos 2,22 und die Erde wird dem Korn und dem Wein und dem Öl willfahren, und sie werden dem Jesreel willfahren. Hos 2,23 Und ich will ihn mir im Lande einpflanzen und will die «Nichtbegnadet» begnaden und zum «Nicht-mein-Volk» sagen: Mein Volk bist du! und er wird sagen: Mein Gott!  Ich möchte hier nicht korrigieren. Es liegt ganz klar auf der Hand, dass hier der Frevel, die Klage, die Macht, das Ego und die Ruhelosigkeit genommen werden müssen. Das Land muss in die Ruhe, in die Kommunikation der Hilfe gebenden Klärung gehen. Nicht über die Kreuzigung, aber über die Opferung, über das Leid kann dieses gebrochen werden, und sie können nicht nur ihren Frieden, erst mal auch ihr Licht finden. Sie haben ja noch nicht den Frieden in sich, aber sie brauchen ihr Licht. Wenn sie das Licht sehen, dann finden sie auch ihre Ruhe und ihre Klarheit. Hos 3,1 Und der Herr sprach zu mir: Geh abermals hin, liebe ein Weib, das einen andern liebt und eine Ehebrecherin ist, gleich wie der Herr die Kinder Israel liebt, wiewohl sie sich zu fremden Göttern wenden und Rosinenkuchen [des Götzendienstes] lieben. Hos 3,2 Da kaufte ich sie mir um fünfzehn Lot Silber und um anderthalb Homer Gerste …  Das ist klagend geschrieben, aber lasse es so. Hos 3,3 und sprach zu ihr: Eine lange Zeit sollst du mir bleiben, ohne zu buhlen und ohne einem Manne anzugehören, und auch ich komme nicht zu dir. Hos 3,4 Denn lange Zeit werden die Kinder Israels sitzen ohne König und ohne Fürst, ohne Opfer und ohne Malstein, ohne Ephod und Theraphim.


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Hos 3,5 Hernach werden die Kinder Israels umkehren und werden den Herrn, ihren Gott, und David, ihren König, suchen, und sie werden bebend hineilen zu dem Herrn und zu seinem Segen am Ende der Tage.  Es ist ein kleines, ruhiges, sachliches Bild. Es soll hier nur informiert werden, über die Klage, das Leid, die Hilflosigkeit und die Ohnmacht. Gehe hier mehr in das Bildliche hinein, nicht in das Menschliche.

Die Schuld der Priester und des Volkes Hos 4,1-19 Hos 4,1 Höret das Wort des Herrn, ihr Söhne Israels! Denn der Herr hat zu rechten mit den Bewohnern des Landes, dass so gar keine Treue und keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Lande ist. Hos 4,2 Man schwört und lügt, man mordet und stiehlt, man bricht die Ehe und übt Gewalttat, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. Hos 4,3 Darum wird trauern die Erde, und verschmachten wird alles, was darauf wohnt, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels; ja, auch die Fische des Meeres werden dahingerafft. Hos 4,4 Doch hadre nur niemand, und keiner schelte! Mein Volk tut es ja dir gleich, du Priester. Hos 4,5 So wirst du denn straucheln bei Tage, und auch der Prophet wird mit dir straucheln bei Nacht, und ich will deine Priesterzeichen vernichten. Hos 4,6 Mein Volk wird vernichtet, weil es keine Erkenntnis hat; denn du hast die Erkenntnis verworfen, so will ich dich auch verwerfen, dass du nicht mehr mein Priester sein sollst. Du hast der Weisung deines Gottes vergessen, so will auch ich deiner Kinder vergessen. Hos 4,7 Je mehr ihrer wurden, umso mehr sündigten sie wider mich, ihre Ehre vertauschten sie gegen Schande. Hos 4,8 Von der Sünde meines Volkes nähren sie sich, und nach seiner Verschuldung steht ihr Verlangen. Hos 4,9 So wird es dem Priester ergehen wie dem Volke: ich werde an ihm heimsuchen seinen Wandel und ihm vergelten nach seinen Taten. Hos 4,10 Sie werden essen und nicht satt werden; sie werden Unzucht treiben und sich doch nicht vermehren; denn sie haben den Herrn verlassen, um festzuhalten … Hos 4,11 an der Unzucht. Wein und Most benimmt den Verstand. Hos 4,12 Mein Volk befragt seinen Baum, und sein Stab soll ihm Kunde geben; denn der Geist der Unzucht hat sie verführt, und sie sind ihrem Gott untreu geworden.


Hos 4,13 Auf den Höhen der Berge opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie unter Eiche, Pappel und Terebinthe - ihr Schatten ist ja so lieblich. Darum, ob auch eure Töchter Unzucht treiben und eure jungen Frauen die Ehe brechen, … Hos 4,14 ich werde es nicht heimsuchen an euren Töchtern, dass sie Unzucht treiben, und an euren jungen Frauen, dass sie die Ehe brechen. Denn sie selbst gehen beiseite mit den Dirnen und Opfern mit den geweihten Buhlen, und das unverständige Volk kommt zu Falle. Hos 4,15 Wenn du, o Israel, Unzucht treibst, so soll sich doch Juda nicht verschulden! Ihr sollt nicht nach Gilgal gehen und nicht nach Beth-Awen hinaufziehen, auch nicht schwören in Beerseba: «So wahr der Herr lebt!» Hos 4,16 Denn Israel ist störrisch geworden wie eine störrische Kuh. Wird der Herr sie jetzt weiden wie ein Lamm auf weiter Trift? Hos 4,17 Ein Genosse der Götzen ist Ephraim - lass es fahren! - … Hos 4,18 eine Rotte von Zechern. Immerfort treiben sie Unzucht, lieben die Schande mehr als den, der ihr Ruhm sein sollte. Hos 4,19 Ein Sturmwind wird sie in seine Flügel wickeln, und sie werden zuschanden ob ihrer Altäre.

Abrechnung mit Fürsten und Volk Hos 5,1-14 Hos 5,1 Höret dies, ihr Priester, und du, Haus Israel, merke auf, und ihr vom Hause des Königs, horchet! denn euch gilt das Gericht. Ihr seid eine Falle geworden für Mizpa und ein ausgespanntes Netz auf dem Thabor … Hos 5,2 und eine tiefe Grube zu Sittim. Ich aber werde euch alle züchtigen; … Hos 5,3 ich kenne Ephraim, und Israel ist mir nicht verborgen. Denn du hast jetzt Unzucht getrieben, Ephraim; Israel hat sich verunreinigt. Hos 5,4 Ihr Treiben gestattet ihnen nicht, umzukehren zu ihrem Gott; denn es ist ein Geist der Unzucht in ihnen, und sie kennen den Herrn nicht. Hos 5,5 Wider Israel zeugt offen sein Hochmut, und Ephraim strauchelt durch seine Schuld; auch Juda strauchelt mit ihnen. Hos 5,6 Mit ihren Schafen und Rindern ziehen sie hin, den Herrn zu suchen; aber sie finden ihn nicht, er hat sich ihnen entzogen. Hos 5,7 Denn sie sind dem Herrn untreu geworden und haben fremde Kinder gezeugt. Nun wird der Verderber ihre Felder verzehren. Hos 5,8 Stoßt in die Posaune zu Gibea, in die Trompete zu Rama, machet Lärm zu Beth-Awen, setzt Benjamin in Schrecken! Hos 5,9 Ephraim wird zur Wüste werden am Tage der Züchtigung. Zuverlässiges verkünde ich über die Stämme Israels! Hos 5,10 Die Fürsten Judas sind denen gleich geworden, die Marksteine verrücken; über sie werde ich meinen Grimm ausschütten wie Wasser.


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Hos 5,11 Ephraim übt Gewalttat, zerbricht das Recht; denn es gefiel ihm, dem Nichtigen zu folgen. Hos 5,12 Ich aber bin wie die Motte für Ephraim und wie Wurmfraß für das Haus Juda. Hos 5,13 Und Ephraim sah seine Krankheit, und Juda sein Geschwür. Da ging Ephraim zu Assur und sandte zum Großkönig; der aber kann euch nicht heilen, und das Geschwür wird nicht von euch weichen. Hos 5,14 Denn ich bin wie ein Löwe gegen Ephraim und wie ein Jungleu gegen das Haus Juda: ich, ich zerreiße und gehe davon, ich trage hinweg, und niemand rettet.

Vergebliche Versuche, Israel zur Umkehr zu bringen Hos 5,15;6,1-11;7,1-16 Hos 5,15 Ich gehe weg, zurück an meinen Ort, bis sie sich entsetzen und mein Angesicht suchen; wenn sie in Not sind, werden sie nach mir fragen. Hos 6,1 Kommt, lasset uns umkehren zu dem Herrn; denn er hat zerrissen, er wird uns heilen; er hat geschlagen, er wird uns verbinden. Hos 6,2 Nach zwei Tagen wird er uns neu beleben, am dritten Tag uns wieder aufrichten, dass wir leben vor ihm. Hos 6,3 Lasst uns streben, mit Eifer streben nach Erkenntnis des Herrn! Sobald wir ihn suchen, werden wir ihn finden, und er wird zu uns kommen wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der die Erde erquickt.» Hos 6,4 Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda? Ist doch eure Liebe der Morgenwolke gleich und wie der Tau, der bald verschwindet. Hos 6,5 Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, sie getötet durch die Worte meines Mundes, und mein Recht geht auf wie das Licht. Hos 6,6 Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht an Schlachtopfern, und an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern. Hos 6,7 Sie aber haben den Bund übertreten in Adam; dort sind sie mir untreu geworden. Hos 6,8 Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, voller Blutspuren. Hos 6,9 Die Rotte der Priester ist einer Räuberbande gleich, die den Leuten auflauert; auf dem Wege nach Sichem morden sie, ja, Schändliches vollbringen sie. 6,9;7,4-6. Die Übersetzung gibt den offenbar verstümmelten und daher kaum verständlichen hebräischen Wortlaut nur vermutungsweise wieder. Hos 6,10 In Bethel habe ich schauerliche Dinge gesehen; dort hast du Unzucht getrieben, Ephraim, hat Israel sich verunreinigt. Hos 6,11 Auch dir, Juda, ist eine Ernte bereitet, wenn ich wende meines Volkes Geschick, wenn ich Israel heile.


Hos 7,1 Offenkundig ist die Schuld Ephraims und die Bosheit Samariens. Denn sie verüben Trug; der Dieb bricht ein ins Haus, die Räuberbande plündert auf der Straße. Hos 7,2 Und sie sagen sich nicht in ihrem Herzen, dass ich all ihrer Bosheit gedenke; ihre Taten umringen sie jetzt, sie sind vor meinem Angesicht. Hos 7,3 In ihrer Bosheit salben sie einen König und in ihrer Falschheit Fürsten. Hos 7,4 Sie alle sind Ehebrecher. Einem brennenden Backofen gleichen sie, dessen Bäcker aufhört zu schüren, nachdem er den Teig geknetet hat, bis er durchsäuert ist. Hos 7,5 Am Festtage unsres Königs wurden die Fürsten krank von Weinglut... Der Versschluss ist unübersetzbar. Hos 7,6 Ihr Inneres gleicht einem Backofen, ihr Herz brennt in ihnen: die ganze Nacht schläft ihr Zorn, am Morgen brennt er wie lohendes Feuer. Hos 7,7 Sie sind alle erhitzt wie ein Backofen, und sie verzehren ihre Regenten. All ihre Könige sind gefallen. Es ist keiner unter ihnen, der mich anruft. Hos 7,8 Ephraim [verkommt] unter den Völkern, es welkt dahin. Ephraim ist wie ein Kuchen geworden, den man nicht gewendet. Hos 7,9 Fremde haben seine Kraft verzehrt, und es merkt es nicht; seine Haare sind sogar schon grau geworden, und es merkt es nicht. Hos 7,10 Wider Israel zeugt offen sein Hochmut, und doch sind sie nicht umgekehrt zu dem Herrn, ihrem Gott, und trotz alledem haben sie ihn nicht gesucht. Hos 7,11 Ephraim ist geworden wie eine Taube, eine einfältige, ohne Verstand. Sie haben die Ägypter hergerufen, zu den Assyrern sind sie gegangen. Hos 7,12 Während sie hingehen, spanne ich mein Netz über sie aus, hole sie herunter wie Vögel des Himmels und züchtige sie wegen ihrer Bosheit. Hos 7,13 Wehe ihnen, dass sie von mir gewichen! Verderben über sie, dass sie von mir abgefallen sind! Und ich sollte sie erlösen, da sie doch Lügen wider mich reden? Hos 7,14 Sie schreien nicht von Herzen zu mir, sondern heulen auf ihren Lagern, machen sich Einschnitte wegen Korn und Wein, sind widerspenstig gegen mich. Hos 7,15 Ich bin's doch, der ihre Arme gestärkt hat; aber sie sinnen Arges wider mich. Hos 7,16 Sie wenden sich dem Baal zu, sind geworden wie ein trügerischer Bogen. Ihre Fürsten sollen fallen durch das Schwert wegen des Grimms ihrer Zunge, die meiner gespottet im Lande Ägypten.


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Der Untergang Israels eine Folge seines Abfalls Hos 8,1-14 Hos 8,1 An deinen Mund die Posaune! denn ein Adler stürzt sich auf das Haus des Herrn, weil sie meinen Bund übertreten und wider meine Weisung gefrevelt haben. Hos 8,2 Zu mir schreien sie: O Gott, wir kennen dich! Hos 8,3 Israel stößt das Gute von sich; so mag der Feind es verfolgen! Hos 8,4 Sie haben Könige eingesetzt, doch ohne meinen Willen, haben sich Fürsten erwählt, doch ohne mein Wissen. Aus ihrem Silber und Gold haben sie Götzen gemacht zu ihrem Verderben. Hos 8,5 Ich verschmähe dein Kalb, Samarien; mein Zorn ist entbrannt wider sie. Wann endlich werden sie rein werden können? Hos 8,6 Denn aus Israel stammt es; der Werkmeister hat es gemacht, und es ist kein Gott. Ja, in Splitter wird gehen das Kalb von Samarien. Hos 8,7 Denn Wind säen sie und ernten Sturm. Halme haben sie nicht, der Spross bringt kein Korn; und wenn er gleich brächte, so verschlingen es Fremde. Hos 8,8 Israel ist verschlungen, Ephraim ist vereinsamt; jetzt ist es unter den Völkern geworden wie ein Gerät, das niemand begehrt. Hos 8,9 Denn sie sind nach Assur gezogen, nach Ägypten, um Liebesgeschenke zu spenden. Hos 8,10 Auch wenn sie spenden unter den Völkern, so will ich sie doch jetzt einheimsen, und sie werden ein wenig aufhören, Könige und Fürsten zu salben. Hos 8,11 Ja, Ephraim hat sich viele Altäre gemacht - die Altäre dienen ihm nur, um zu sündigen. Hos 8,12 Schreibe ich ihm noch so viele Weisungen vor, sie werden wie die eines Fremden geachtet. Hos 8,13 Schlachtopfer lieben sie und opfern Fleisch [lieben sie] und essen es; doch der Herr hat kein Gefallen an ihnen. Jetzt wird er ihrer Verschuldung gedenken und ihre Sünden heimsuchen; sie müssen zurück nach Ägypten. Hos 8,14 Israel hat seines Schöpfers vergessen und sich Tempel gebaut, und Juda hat viele feste Städte gemacht. So will ich denn Feuer senden in seine Städte; das soll ihre Paläste verzehren.


Israel eine Beute heidnischer Völker Hos 9,1-17;10,1-15 Hos.9,1 Freue dich nicht, Israel, frohlocke nicht wie die Völker, dass du treulos deinen Gott verlassen, Buhlerlohn auf allen Korntennen geliebt hast.  Waren denn auf allen Korntennen Götzenbilder?  Nein, auf allen Korntennen wäre es gar nicht möglich. Aber sie hatten den Götzenbildern gehuldigt, das ist richtig, und hier sollte ja Ordnung hinein.  Es ist die Huldigung von Götzenbildern gemeint?  Sie kannten ja nichts anderes. Sie hatten ihren König, der das zuließ, und diese Korrespondenz war in ihnen lebendig. Hos 9,2 Tenne und Kelter werden sie nicht nähren, und der Wein wird sie im Stiche lassen. Hos 9,3 Sie werden nicht bleiben im Lande des Herrn; Ephraim muss zurück nach Ägypten, und in Assyrien werden sie Unreines essen.  Was ist mit dem unreinen Essen gemeint?  Unreines Essen heißt einfach, das Essen ist nicht gesegnet, sie sind noch nicht in der Liebe. Sie sollten für diese Mahlzeit ein Hilfe gebendes, ruhiges und strahlendes Gebet geben. Sie sollten in ein liebevolles, klares Dankgebet hineingehen, das ist damit gemeint, nichts anderes. Hos 9,4 Dann spenden sie dem Herrn keinen Wein mehr und richten ihm nicht mehr ihre Schlachtopfer zu. Wie Trauerbrot ist ihr Brot; alle, die es essen, werden unrein. Denn ihr Brot ist nur für ihren Hunger, es kommt nicht in das Haus des Herrn.  Das Korn ist vorhanden, nur, es ist ohne Liebe. Wenn etwas ohne Liebe gegessen wird, dann ist es hilflos. Es muss wieder in seine feine, ruhige Schwingung und Strahlkraft hineingehen und hineinfließen. Das ist leider mit euch genauso. Wenn ihr eure Nahrung ohne ein liebevolles Gebet, vielleicht noch in Klage, in Hast hinunterschluckt, dann wird es diese liebevolle, geistige Information der ruhigen Strahlung nicht haben. Also, auch hier solltet ihr für eure Nahrung ein liebevolles Gebet sprechen, dass sie liebevoll gesegnet ist, ob es sich nun um Gemüse, Obst, oder Getreide handelt, das ist gleich.


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 Jede Nahrung ist ja für uns ein Geschenk Gottes. Viel zu gleichgültig und oberflächlich nehmen wir unsere Nahrung zu uns.  Ich möchte euch hier ein kleines Gebet mit auf den Weg geben. Ihr braucht keine klagenden Sätze und keine langen Gedanken hineinzugeben. Wenn ihr eure Mahlzeit zu euch nehmt, dann haltet vorher eine kleine Hilfe gebende Andacht: Gesegnet seist du, liebevolle Nahrung. Ich bin in klarer, ruhiger Strahlkraft. Ich nehme diese Nahrung nun in liebevoller Strahlkraft ein. Mein König, in danke dir in klarer Liebe, dein Mensch (gib deinen Namen an) Hos 9,5 Was wollt ihr beginnen am Feiertage und am Tage des Festes des Herrn? Hos 9,6 Denn siehe, sie müssen nach Assyrien wandern, Ägypten wird sie einheimsen, und Memphis wird sie begraben. Ihre silbernen Kleinodien verdrängt die Nessel, die Distel in ihren Zelten. Hos 9,7 Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung; Israel wird es erfahren. «Ein Narr ist der Prophet, verrückt der Mann des Geistes» ja, weil deiner Verschuldung so viel und deine Sünde so groß ist. Hos 9,8 Ephraim liegt auf der Lauer gegenüber dem Propheten; Schlingen des Vogelstellers findet er auf all seinen Wegen, Anfeindung im Hause seines Gottes. Hos 9,9 In tiefe Verderbnis sind sie versunken wie in den Tagen von Gibea; er wird ihrer Verschuldung gedenken, wird ihre Sünden heimsuchen. Hos 9,10 Wie Trauben in der Wüste habe ich Israel einst gefunden, wie Frühfeigen am jungen Feigenbaum habe ich eure Väter erschaut. Sie aber kamen nach Baal-Peor und weihten sich dem Schandgott [Baal] und wurden zum Abscheu gleich ihrem Buhlen. Hos 9,11 Ephraim gleicht den Vögeln, es zerfliegt seine Menge: keine Geburt mehr, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis. Hos 9,16b Auch wenn sie Kinder bekommen, so töte ich die Lieblinge aus ihrem Schoße. Hos 9,12 Ja, wenn sie schon ihre Kinder aufziehen, so will ich sie doch kinderlos machen, so dass kein Mensch mehr da ist. Ja, wehe auch ihnen, wenn ich von ihnen weiche!  Ich würde sagen, dass es klagend geschrieben ist.  Es ist nicht klagend und anklagend auch nicht. das ist ganz natürlich geschrieben. Es klärt ja nicht nur diese Qual, auch diese Ruhelosigkeit und Strangulierung der Menschen. Es müsste hier heißen: Hilf nicht den Mächtigen, aber hilf den Geknechteten. Löst euch von dem Prunk, löst euch von den


niedrigen, gefesselten, hilflosen Strahlungen. Ihr solltet klare Gedanken hineingeben, mehr nicht. In den Text hätte noch hineingehört: Ordnung schaffen, in Klarheit sehen, das Licht finden. Mach es dir doch leicht. Warum gehst du nicht in die Ordnung. Prunk und Ego brauchst du nicht, aber die Liebe immer. Hos 9,13 Ephraim sah ich gleich einem Manne, der sich seine Kinder zum Jagdwild gemacht hat; Ephraim führt selbst seine Kinder zur Schlachtung. Hos 9,14 Gib ihnen, Herr was könntest du geben? gib ihnen unfruchtbaren Mutterschoß und trockene Brüste! Hos 9,15 Ihre ganze Bosheit häuft sich zu Gilgal; ja, dort habe ich sie hassen gelernt. Ob der Verruchtheit ihrer Taten will ich sie aus meinem Hause vertreiben, ich will sie fortan nicht mehr lieben. All ihre Führer sind Aufrührer. Hos 9,16a Getroffen ist Ephraim, seine Wurzel verdorrt; Frucht werden sie nicht tragen. Hos 9,17 Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie nicht auf ihn gehört: unstet müssen sie irren unter den Völkern. Hos 10,1 Ein üppiger Weinstock ist Israel, der köstliche Frucht trägt. Je mehr Früchte er brachte, desto mehr Altäre erbauten sie; je schöner das Land dastand, desto schönere Malsteine machten sie. Hos 10,2 Ihr Herz ist falsch; nun müssen sie büßen: er wird ihre Altäre zerbrechen, wird ihre Malsteine zertrümmern. Hos 10,3 Schon sprechen sie ja: Wir haben keinen König; denn wir haben den Herrn nicht gefürchtet. Und ein König, was kann der für uns tun? Hos 10,4 Worte machen, falsche Eide schwören, Bündnisse schließen - sodass ein Recht aufsprosst wie Giftkraut auf den Furchen des Ackers. Hos 10,5 Um das Kalb von Beth-Awen zittern die Bewohner Samariens; ja, es trauert sein Volk darum, es wehklagen darum seine Priester, um seine Herrlichkeit, die von ihm genommen ist. Hos 10,6 Auch das Kalb selber wird man nach Assyrien bringen als Geschenk für den Großkönig. Schmach trägt Ephraim davon, Israel wird zuschanden ob seines Ratschlags. Hos 10,7 Vernichtet ist Samarien, sein König gleicht dem Splitter, der auf dem Wasser treibt. Hos 10,8 Auch die Höhen Israels werden zerstört; Dornen und Disteln wachsen auf ihren Altären. Da wird man zu den Bergen sprechen: Bedecket uns! und zu den Hügeln: Fallet auf uns! Hos 10,9 Seit den Tagen Gibeas hast du gesündigt, Israel; dort sind sie aufgetreten. Wird sie nicht in Gibea der Krieg wider die Frevler erreichen? (10,9-15) Sinn und Zusammenhang dieser Verse ist vielfach unsicher. Hos 10,10 Schon bin ich gekommen, sie zu züchtigen; und Völker werden wider sie versammelt, wenn sie gezüchtigt werden wegen ihrer zwiefachen Schuld.


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Hos 10,11 Ephraim gleicht einem angelernten Rinde, das gerne drischt, und ich legte das Joch auf seinen schönen Hals, ich spannte Ephraim ein; Israel sollte pflügen, Jakob sollte für sich eggen. Hos 10,12 Säet euch Gerechtigkeit, erntet nach dem Maße der Liebe! Brechet euch einen Neubruch der Erkenntnis, indem ihr den Herrn sucht, auf dass er komme und euch Heil regnen lasse. Hos 10,13 Ihr habt Frevel gepflügt, Unheil geerntet, habt die Frucht der Lüge gegessen. Weil du dich auf deine Wagen, auf die Menge deiner Helden verlassen hast, … Hos 10,14 darum wird sich Kriegsgetümmel in deinen Städten erheben, und alle deine Festen werden verwüstet werden, wie Salman zur Zeit des Krieges Beth-Arbel verwüstete: die Mutter wurde mitsamt den Kindern zerschmettert. Hos 10,15 Ebenso werde ich euch tun, Haus Israel, um eurer großen Bosheit willen. Mit dem Morgenrot ist dahingerafft der König von Israel.

Trotz dem Undank des Volkes siegt das Erbarmen Gottes Hos 11,1-11 Hos 11,1 Als Israel jung war, gewann ich es lieb; aus Ägypten rief ich meinen Sohn. Hos 11,2 Je mehr ich sie rief, desto mehr gingen sie von mir hinweg. Sie opfern den Baalen und räuchern den Bildern; Hos 11,3 und ich war es doch, der Ephraim gehen gelehrt, der sie auf die Arme genommen. Aber sie wollten nicht erkennen, dass ich sie heilte, … Hos 11,4 sie an mich zog mit Banden der Huld, mit Seilen der Liebe. Da wurde ich ihnen wie einer, der sie auf den Backen schlug; ich wandte mich wider sie und überwältigte sie. Hos 11,5 Sie müssen zurück ins Land Ägypten, und Assur wird ihr König sein; denn sie weigern sich, umzukehren. Hos 11,6 Das Schwert wird wüten in ihren Städten und fressen in ihren Burgen. Hos 11,7 ... Dieser Vers ist unübersetzbar. Hos 11,8 Wie könnte ich dich preisgeben, Ephraim, dich ausliefern, Israel? Wie könnte ich dich preisgeben gleich Adma, dich machen wie Zeboim? Mein Herz kehrt sich um in mir, all mein Mitleid ist entbrannt. Hos 11,9 Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken, will Ephraim nicht wieder verderben. Denn Gott bin ich, und nicht ein Mensch, heilig in deiner Mitte, doch nicht ein Vertilger. Hos 11,10 Dem Herrn werden sie folgen, wenn er brüllt wie ein Löwe. Ja, er wird brüllen, und die Kinder eilen zitternd herzu vom Meer her, …


Hos 11,11 wie Vögel eilen sie zitternd herzu aus Ägypten, wie Tauben aus dem Lande Assyrien; und ich will sie zurückbringen zu ihren Häusern, spricht der Herr.

Israels Geschichte eine Lehre für die Zukunft Hos 12,1-15;13,1-16 Hos 12,1 Mit Lüge umgibt mich Ephraim, mit Trug das Haus Israel; und Juda schweift noch hinweg von Gott und hängt sich an geweihte Buhlen. Hos 12,2 Ephraim freut sich am Winde und jagt dem Oststurm nach. Allezeit mehren sie Lüge und Trug; sie machen einen Bund mit Assyrien und führen Öl nach Ägypten. Hos 12,3 Der Herr hat einen Streit mit Juda, dass er Jakob heimsuche nach seinem Wandel und ihm nach seinen Taten vergelte. Hos 12,4 Im Mutterschoß überlistete er seinen Bruder, und in seiner Manneskraft rang er mit Gott. Hos 12,5 Er rang mit dem Engel und siegte; er weinte und flehte ihn an um Erbarmen. In Bethel fand ihn … Hos 12,6 der Herr Gott der Heerscharen, Herr ist sein Name und redete daselbst mit ihm: Hos 12,7 «Du wirst zurückkehren zu deinen Zelten; übe beständig Liebe und Recht und hoffe stets auf deinen Gott.» Hos 12,8 [Wie] der Kanaaniter führt er falsche Waage in seiner Hand, zu übervorteilen liebt er. Hos 12,9 Und Ephraim sprach: «Ich bin doch reich geworden, habe mir Vermögen erworben.» All sein Erwerb reicht nicht aus für die Schuld, die er auf sich geladen hat. Hos 12,10 Und ich, der Herr, dein Gott von Ägypten her, will dich noch einmal in Zelten wohnen lassen wie in den Tagen der Vorzeit. Hos 12,11 Ich habe zu den Propheten geredet, und ich habe so oft durch Gesichte gesprochen und durch die Propheten Gleichnisse gegeben. Hos 12,12 In Gilead haben sie Gräuel verübt, in Gilgal den Feldgeistern geopfert; so sollen auch ihre Altäre werden wie Steinhaufen an den Furchen des Ackers.  Wie ist das mit den Feldgeistern gemeint?  Es waren Ordnungshüter der menschlichen Welt. Diese Ordnungshüter waren hier Gegenstände, die mit großen, klaren Mündern nicht nur, auch Augen im Felde standen. Die Menschen waren nicht in der hilflosen Ordnung, sie waren in ruhelosem Sturm.


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 Diese Feldgeister waren Statuen, die in den Feldern aufgestellt wurden, um Schutz zu bieten.  Ja, es ist eine leicht bildhafte Korrespondenz. Man hat den Menschen diese Ordnung gegeben. Ihr sollt eure Felder liebevoll bestellen, und wenn ihr das nicht macht, werden diese Feldgeister kommen, um euch anzuklagen. Das war natürlich nicht so, aber die Menschen sollten, damit sie ihre Felder bestellen, in Ruhelosigkeit gebracht werden. Sie wurden hiermit in die Korrespondenz der Drohung gebracht. Es waren also Kobolde, die nicht geistig, die menschlich gegeben wurden, und es sollte heißen: Wenn ihr es nicht tut, dann werdet ihr nicht gesegnet sein, dann müsst ihr mit Klage und mit Leid rechnen.  Es waren aufgestellte Figuren, und mit diesen Figuren waren die Gedanken der Menschen verknüpft. Die Menschen sollten ihre Felder entsprechend bestellen und auch eine gewisse Ordnung eingehen, damit sie eine gute Ernte erhalten.  Ja, das ist korrekt, aber nur in ihren Gedanken waren diese Kultgegenstände geistige Wesen. Geistige Wesen waren in der Materie tatsächlich nicht vorhanden. Hos 12,13 Jakob floh nach dem Gefilde Arams, und Israel diente um ein Weib, um ein Weib hütete er. Hos 12,14 Und durch einen Propheten führte der Herr Israel aus Ägypten herauf; und durch einen Propheten ward es behütet. Hos 12,15 Bittern Groll hat Ephraim erregt; darum wird ihr Herr ihre Blutschuld auf sie werfen, ihnen ihr schmachvolles Treiben vergelten. Hos 13,1 Wenn Ephraim redete, so erzitterte man; hoch erhaben war es in Israel. Da verschuldete es sich durch den Baal und starb. Hos 13,2 Und nun fahren sie fort zu sündigen: sie machen sich Gussbilder aus ihrem Silber, Götzen nach ihrem Bilde; Machwerk von Schmieden ist alles. Ihnen, sagen sie, bringt Opfer dar! Menschen sollen Kälber küssen! Hos 13,3 Darum sollen sie werden gleich der Morgenwolke und wie der Tau, der bald verschwindet, wie Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie Rauch aus der Luke. Hos 13,4 Ich bin doch der Herr, dein Gott von Ägypten her! Einen Gott außer mir kennst du nicht, und einen Helfer außer mir gibt es nicht. Hos 13,5 Ich habe dich erwählt in der Wüste, dich geweidet in dem Lande der Glut. Hos 13,6 Als sie Weide hatten, wurden sie satt, und da sie satt wurden, überhob sich ihr Herz; darum vergaßen sie meiner.


Hos 13,7 So werde ich gegen sie denn wie ein Löwe, laure gleich einem Panther am Wege. Hos 13,8 Ich falle sie an wie eine Bärin, die ihrer Jungen beraubt ist, und zerreiße den Verschluss ihres Herzens. Da werden die Hunde sie fressen und das Getier des Feldes sie zerfleischen. Hos 13,9 Ich verderbe dich, Israel! wer könnte dir helfen?  Was sagst du dazu?  Du musst begreifen, dass dieses Volk nicht nur in einer Knechtschaft war, sondern auch in einer Hilflosigkeit, in einer Folterung. Die Menschen konnten ja immer noch nicht das Licht eingeben. Es waren einige kleine Menschen, die nun in dieser Liebe waren, aber die klagende Menschheit war in großem Sturm, und sie mussten sich ja wohl oder übel auch hier Hilfe gebende, feindliche Bilder schaffen, das war ganz notwendig. Wie sollten sie sonst aus ihrer Klage herauskommen. Also gingen sie nicht nur in die Klage, sie gingen auch noch in die Drohung mit hinein, und die war nie liebevoll, die war natürlich immer noch in ruhelosem Sturm. Man könnte sagen: Geht nun in die klare, ruhige Strahlkraft. Das war aber nicht möglich. Sie konnten die ruhige Strahlkraft nicht eingeben, noch aus ihrer Klage herausklettern. Sie mussten also die Gebärden der Drohung über sich ergehen lassen, und die hießen Leid, Not und Qual. Hos 13,10 Wo ist nun dein König, dass er dich errette? und all deine Fürsten, dass sie dir Recht schaffen? der du sagtest: «Gib mir einen König und Fürsten!» Hos 13,11 Ich gebe dir einen König in meinem Zorn, und ich nehme ihn wieder in meinem Grimm. Hos 13:12 Wohl verwahrt ist die Schuld Ephraims, aufbehalten bleibt seine Sünde. Hos 13,13 Es kommen die Wehen für seine Geburt; aber er ist ein unverständiges Kind, das der Stunde nicht wahrnimmt, da es zum Leben sollte geboren werden. Hos 13,14 Sollte ich sie aus der Gewalt der Unterwelt loskaufen? vom Tod sie erlösen? Her mit deinen Seuchen, Tod! Her, Unterwelt, mit deiner Pest! Mitleid kenne ich nicht mehr. Hos 13,15 Wenn er auch sprosste mitten im Riedgras, es kommt der Ostwind, der Sturm des Herrn aus der Wüste, steigt herauf und trocknet aus seinen Brunnen, macht seine Quelle versiegen. Zum Raube wird die Schatzkammer mit all ihren köstlichen Geräten. Hos 13,16 Samaria wird es büßen, dass es sich aufgelehnt hat gegen seinen Gott: sie fallen durch das Schwert, ihre Säuglinge werden zerschmettert und ihre Schwangern aufgeschlitzt. Die Lutherbibel hat für Kap. 13,16;14,1-9 die Zählung 14,1-10


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Endliche Bekehrung und Begnadigung Hos 14,1-9 Hos 14,1 Kehre um, Israel, zu dem Herrn, deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld. Hos 14,2 Nehmet Worte [der Reue] mit euch und kehret um zu dem Herrn! Sprechet zu ihm: «Alle Schuld wollest du vergeben, dass wir Gutes empfangen und die Frucht unsrer Lippen darbringen. … Hos 14,3 Assur soll nicht unser Helfer sein. Auf Rossen wollen wir nicht reiten und nicht mehr „Gott“ sagen zu dem Machwerk unsrer Hände; denn bei dir findet der Verwaiste Erbarmen.» Hos 14,4 «Ich will ihren Abfall heilen, in freier Gnade will ich sie lieben; denn mein Zorn hat sich von ihnen gewandt. … Hos 14,5 Ich will für Israel sein wie der Tau, es soll blühen wie die Lilie und Wurzeln schlagen wie die Pappel. … Hos 14,6 Seine Schosse sollen sich ausbreiten, seine Pracht soll sein wie die des Ölbaums und sein Duft wie der des Libanon. … Hos 14,7 Sie werden zurückkehren und wohnen in meinem Schatten, werden sein wie ein Garten und blühen wie der Weinstock, dessen Ruhm ist wie der des Weines vom Libanon. … Hos 14,8 Was sollen Ephraim fortan die Götzen? Ich allein habe ihn erhört und sehe nach ihm. Ich bin wie eine grünende Zypresse; von mir kommt deine Frucht.» Hos 14,9 Wer ist weise, dass er dieses verstehe, und wer verständig, dass er es einsehe? Denn die Wege des Herrn sind gerade, und Gerechte wandeln darauf, Frevler aber kommen auf ihnen zu Fall.  Ist sonst noch etwas über den Propheten Hosea zu sagen?  Er war nicht immer geistig liebevoll. Er war ja ein Mensch, und er hatte nicht nur seine kleinen Fehler, er hatte auch seine großen. Er war aber nie klagend, er war Hilfe gebend bemüht, dem geknechteten Volk die Quelle des Lichtes zu gegenwärtigen. Das war aber nicht möglich, weil diese klagende Menschheit ihn gar nicht begriff. Also musste er nun auch zur Ruhelosigkeit, zur Klage und zur Hilflosigkeit vieler Menschen greifen. Es war ja auch einfach eine Knechtschaft für diesen Menschen.  War er ein inkarnierter Engel?  Ja, er war ein inkarnierter Engel. Er war nicht der Erzengel Michael. Er war Markus, der in dieser Knechtschaft diesen gefolterten, klagenden Menschen Hilfe gab. Es wurden natürlich auch Menschen geopfert, die nicht nur in der Qual waren, die auch in der Liebe waren. Nur, diese klaren, diese liebevollen Menschen


hatten auch immer wieder ihren klaren Engel. Es sah manchmal nur so aus, dass sie in diese Klage, in diese Ruhelosigkeit und Qual kamen. Sie wurden nie ganz hilflos. König gab ihnen seine liebevollen geistigen Führer, die immer noch dafür gesorgt haben, dass das mehr und mehr nur so aussah. Im Grunde waren sie klar und liebevoll geblieben.  Der inkarnierte Engel war auch mal Markus, dem wir als Evangelisten einen Teil des Neuen Testaments verdanken. Er wurde dabei von dem Erzengel Uriel unterstützt.  Das ist korrekt.


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