Fragen und Antworten zu dem Propheten Jeremia

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Inhalt zu dem Propheten Jeremia Berufung des Propheten ….Jer 1,1-19 Israels Treulosigkeit gegen Gott ….Jer 2,1-37 Ruf zur Umkehr und Heimkehr ….Jer 3,1-25; 4,1-4 Das nahende Gericht über Juda ….Jer 4,5-31; 5,1-31; 6,1-30 Jeremias Tempelrede ….Jer 7,1-34; 8,1-22; 9,1-26 Die nichtigen Götzen und der allein wahre Gott ….Jer 10,1-25 Der Ungehorsam des Volkes gegen Gottes Gesetz ….Jer 11,1-17 Bedrohung Jeremias durch seine Mitbürger zu Anathoth ….Jer 11,18-23 Jeremias Klage und Gottes Antwort ….Jer 12,1-17 Gerichtsdrohung in Bild und Wort ….Jer 13,1-27 Zur Zeit der Dürre ….Jer 14,1-22; 15,1-9 In schwerer Anfechtung ….Jer 15,10-21 Das göttliche Gericht und der Weg zum Heil ….Jer 16,1-21; 17,1-27 Das Gleichnis vom Töpfer ….Jer 18,1-17 Gebet wider die Feinde ….Jer 18,18-23 Das Zerschmettern des Kruges, ein Sinnbild des Gerichts ….Jer 19,1-15 Misshandlung des Propheten durch Pashur ….Jer 20,1-6 Unter der Last des Prophetenberufes ….Jer 20,7-18 Ankündigung des Falles Jerusalems ….Jer 21,1-10 Über das Königshaus ….Jer 21,11-14; 22,1-30 Verheißung des gerechten Davidssprosses ….Jer 23,1-8

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Wider die falschen Propheten ….Jer 23,9-40 Gesicht von den zwei Feigenkörben ….Jer 24,1-10 Das Gericht über Juda und die Völkerwelt ….Jer 25,1-38 Jeremias Bedrohung wegen seiner Tempelrede. Der Prophet Uria ….Jer 26,1-24 Aufforderung, sich unter das Joch Babels zu beugen ….Jer 27,1-22 Jeremia und der falsche Prophet Hananja ….Jer 28,1-17 Sendschreiben an die Verbannten in Babel ….Jer 29,1-32 Ausblick auf die Heilsvollendung. Der neue Bund ….Jer 30,1-24; 31, 1-40 Der Acker zu Anathoth ….Jer 32,1-44 Erneute Verheißungen ….Jer 33,1-26 Ankündigung des Schicksals Zedekias ….Jer 34,1-7 Wortbruch der Bürger Jerusalems gegenüber den Sklaven ….Jer 34,8-22 Die Treue der Rechabiten ….Jer 35,1-19 Jojakim verbrennt Jeremias Weissagungsbuch. Erneute Niederschrift ….Jer 36,1-32 Jeremias Verhaftung und Gefangenschaft ….Jer 37,1-21 Jeremia wird in die Zisterne geworfen. Seine Errettung ….Jer 38,1-13 Zedekias Unterredung mit dem Propheten ….Jer 38,14-28 Fall Jerusalems. Schicksal der königlichen Familie. Verschonung Jeremias ….Jer 39,1-18; 40,1-6 Der Statthalter Gedalja. Seine Ermordung und deren Folgen ….Jer 40,7-16; 41,1-18  Jeremias vergebliche Warnung vor der Auswanderung nach Ägypten ….Jer 42,1-22; 43,1-7 Jeremia in Ägypten ….Jer 43,8 –13; 44,1-30 Trostwort an Baruch ….Jer 45,1-45

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Weissagungen über fremde Völker Kap. 46-51 ….Jer 46,1-28; 47,1-6; 48,1-47; 49,1-39; 50,1-46; 51,1-64 Zerstörung Jerusalems. Wegführung nach Babel Vergl. 2. Kön. 24,18-20; 25; Jer. 39,1-10 ….Jer 52,1-34

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Fragen und Antworten zu dem Propheten Jeremia Eine Kommentierung des Alten Testamentes Siehe auch die Vorbemerkungen zu den prophetischen Büchern des Alten Testaments Berufung des Propheten Jer 1,1-19 Jer 1,1 Die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkias, eines der Priester, die zu Anathoth im Lande Benjamin wohnten, … Jer 1,2 an den das Wort des Herrn erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung; … Jer 1,3 und es erging [an ihn auch noch] in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Schluss des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis Jerusalem in die Verbannung zog im fünften Monat. Jer 1,4 Und es erging an mich das Wort des Herrn: Jer 1,5 Noch ehe ich dich bildete im Mutterleibe, habe ich dich erwählt; ehe du aus dem Schoße hervorgingst, habe ich dich geweiht: zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt. Jer 1,6 Da sprach ich: Ach, Herr, mein Gott, ich verstehe ja nicht zu reden; ich bin noch zu jung. Jer 1,7 Aber der Herr antwortete mir: Sage nicht: «Ich bin noch zu jung», sondern zu allen, zu denen ich dich sende, wirst du gehen, und alles, was ich dir gebiete, wirst du reden. Jer 1,8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, dich zu erretten, spricht der Herr.  Das war der Auftrag für Jeremia.  Das ist korrekt. Jeremia strahlt bis heute noch in alle Völker. Er war gekommen, nicht nur, um den Menschen Klarheit und Ordnung zu geben, sondern ihnen auch diese kleine Hilfe und die Liebe vorzuleben. Das war sein


menschlicher Auftrag, der ihm durch einen geistigen Führer Gottes gegeben wurde. Dieser geistige Engel sendete ihm diese Hilfe gebende Botschaft.  Wurde Jeremia durch den Erzengel Gabriel geführt?  Ja, es war notwendig, denn Jesaja war nicht mehr hier auf Erden, war in der geistigen Welt, und brauchte nun einen feinen, Hilfe gebenden Keimling, und das war Jeremia.  Jesaja, der ja der inkarnierte Erzengel Gabriel war, hat sein Werk durch Jeremia fortgesetzt.  Das hast du genau erkannt, so war es und nicht anders.  Wer war Jeremia?  In einer anderen menschlichen Inkarnation war er einmal ein Pharao, und er war auch einmal ein König. Er ist ein großer strahlender Geist. Ein Erzengel ist er aber nicht.  Welcher Pharao war er einmal?  Er war der Pharao Echnaton. Als Echnaton hatte er diese klare, geistige Information, diese strahlende Information genauso wie in seiner Inkarnation als Jeremia. Sie waren in die Opferung gegangen, um den klagenden Menschen Heil zu bringen und nicht noch mehr Klage und Qual.  Gottvater hat uns Menschen immer wieder Lichter gesandt, an denen wir uns orientieren können.  Ja, um Ruhe in die klagende Menschheit zu bringen, werden klare feine, Hilfe gebende, liebevolle Wesen immer wieder inkarnieren. Das ist nötig. Jer 1,9 Und der Herr streckte seine Hand aus und berührte meinen Mund. Und er sprach zu mir: Damit lege ich meine Worte in deinen Mund. Jer 1,10 Siehe, ich setze dich heute über die Völker und über die Königreiche, auszureißen und niederzureißen, zu verderben und zu zerstören, zu pflanzen und aufzubauen.  Vielleicht ist das etwas zu drastisch ausgedrückt?  Er sollte durch das geistige, klare Wort korrigieren: Klärt euch mehr auf und ordnet. Geht in das Loslassen hinein. Die Ruhelosigkeit ist euer Feind, die Klärung und die Ruhe ist euer Freund.


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 War Jeremia ein Teiltrancemedium?  Er war hellhörend, er konnte geistig sehr gut hören, er konnte auch geistig sehr gut fühlen. Es wurden ihm auch geistige Bilder gegeben, aber er konnte nicht viel sehen, nur einige kurze Momente. Jer 1,11 Und es erging an mich das Wort des Herrn: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Einen Mandelzweig sehe ich. Jer 1,12 Da sprach der Herr zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich wache über meinem Worte, es zu vollstrecken.  Könnte man auch sagen: Denn ich überprüfe, ob du meine dir gesandten Bilder und Zeichen erkennst?  Ich würde noch hinzufügen: Klärt euch noch mehr, klärt euch und ordnet liebevoll und strahlend miteinander. Jer 1,13 Und das Wort des Herrn erging an mich zum zweiten Male: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel; er erscheint von Norden her. Jer 1,14 Da sprach der Herr zu mir: Von Norden her kommt siedend das Unheil über alle Bewohner des Landes.  Ja, das ist korrekt. Es ist nicht nur das Öl, es wird auch noch ein klagender Krieg kommen, leider ist es nicht zu vermeiden.  Du meinst, dass diese Aussage auf heute gemünzt ist?  Ja, natürlich, auch mit. Jer 1,15 Denn siehe, ich rufe alle Königreiche von Norden, spricht der Herr; und sie werden kommen und ein jedes seinen Thron am Eingang der Tore Jerusalems aufstellen und wider alle seine Mauern ringsum und wider alle Städte Judas.  Die heutigen Feinde Israels sind ja mehr die arabischen Länder.  Nicht nur, es ist das gesamte islamische Volk, nichts anderes.  Diese Länder liegen aber von Israel aus gesehen, außer dem Libanon, nicht gerade im Norden. Der Libanon, würde ich sagen, liegt im Norden. Nordöstlich vom Libanon liegt Syrien. Und wenn ich weiter nach Norden gehe, dann streifen wir die Türkei, und danach kommen einige osteuropäische Länder.


 Russland wird hier noch ganz groß und ruhelos mitstürmen. Du musst die ganze Mutter Erde betrachten, nicht nur ein kleines Viertel oder ein kleines Achtel. Geh ganz nach Norden hinauf. Jer.1:16 Dann werde ich über sie [d. h. die Judäer] mein Urteil sprechen wegen all ihrer Bosheit, dass sie mich verlassen und andern Göttern geopfert und die Machwerke ihrer Hände angebetet haben. Jer.1:17 Du aber gürte deine Lenden, mache dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, dass ich dich nicht vor ihnen erschrecken mache! Jer 1:18 Ich selbst, ich mache dich heute zur festen Burg, zur eisernen Säule und zur ehernen Mauer wider das ganze Land, wider die Könige Judas und seine Fürsten, wider seine Priester und wider das Volk des Landes. Jer 1:19 Sie werden wider dich streiten, dich aber nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dich zu erretten.  Jeremia hat auch allerhand Anfechtungen von Menschen hinnehmen müssen.  Natürlich, es war kein leichter Weg. Er hat nicht immer einen hilflosen, aber doch einen klagenden Weg hinnehmen müssen. Ruhelos wurde er nie. Er hatte in sich die geistige Liebe und die Klarheit, und er suchte nach Auswegen, wie er diesen klagenden Menschen Hilfe, Ruhe, ruhige Strahlen und Barmherzigkeit eingeben konnte. Er ist manchmal hilflos geworden, weil er mit diesen Gedanken nicht diesen feindlichen Menschen helfen und ihnen auch keine ruhigen, tröstenden Worte geben konnte. Hier lag aber mehr geistig ein großes Problem vor. Die Menschen waren nicht nur hilflos, sie waren auch ruhelos, und sie konnten mit der geistigen Information nichts, aber auch fast gar nichts anfangen, und das war natürlich, korrekt gesagt, für Jeremia nicht eine Klage, aber eine große Qual. „Sie möchten Prunk haben, aber meinen geistigen Prunk den ich ihnen geben möchte, der das Licht und die Freude beinhaltet, diesen Glanz können sie nicht einmal erkennen. Aber ihren Prunk, den irdischen Prunk, den nehmen sie leicht an und möchten davon mehr und mehr haben, aber den kann ich ihnen leider nicht geben. Ich kann ihnen nur diese Hilfe gebende Kommunikation der Ruhe und der Strahlkraft geben. Wie kann ich ihnen nur meine Gedanken überbringen.“ Nun, diese große Hilflosigkeit, diese Qual war in ihm vorhanden.  Er hat gepredigt und gepredigt, und die meisten Menschen haben sich nicht geändert, sie haben es noch schlimmer getrieben, und das hat ihm wohl sehr zu schaffen gemacht.


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 Sie haben nicht nur dagegen protestiert, sie haben auch nichts von seinen geistigen Informationen für sich angenommen. Er war ein feiner, geistiger Informator, der keine Zuhörer hatte, und das gab ihm Qual.  Das muss für ihn sicherlich deprimierend gewesen sein.  Ja, das ist korrekt. Die Liebe, die er predigte, konnten die Menschen nicht begreifen, und sie haben ihn geistig „gesteinigt“, so kann man es sagen. Viele Menschen finden heute noch keine Hilfe gebende Liebe für diese Gedanken. Sie haben diese Gedanken immer noch nicht gefunden. Notwendig ist jetzt, dass ihr Klarheit in diese geistigen Informationen hineingebt. Jeremia war ein geistiger Bote. Durch den Erzengel Gabriel hatte er Informationen bekommen: Nun geh hinunter auf die Erde, kläre in Klarheit diese ruhelosen Menschen auf. Nur, die Klarheit konnte er ihnen nicht geben, sie haben sich nicht dafür geöffnet. Sie konnten es noch nicht. Die geistige Zeit war noch nicht reif genug. Sie würde eigentlich nie reif, wenn nicht geistige, Hilfe gebende, klärende, strahlende Wesen hinuntergingen, um hier Klarheit und Ruhe zu schaffen. Es ist nötig, dass dieses liebevolle, geistige, strahlende Licht nie erlöscht. Gebt ihr euch korrigierend und liebevoll Mühe. Ihr müsst miteinander geistige Informationen lebensnah austauchen, euch von niedrigen Gedanken lösen, mehr Ruhe hineinlassen, nicht in die Opferung gehen, eure Klagen, eure Sorgen und eure Nöte loslassen. Ihr könnt in das Gebet gehen, ihr könnt euren klagenden Mitmenschen liebevolle Gedanken senden. Nur so geht ihr in diese Korrektur. Vergebt eurem Feind, klärt miteinander und löst die hilflosen, klagenden Gedanken auf: Ich gebe dir, mein klagender Feind, meine Hilfe gebende Liebe. Ich erteile dir nun meine Vergebung. Mehr kann ich nicht für dich tun, denn du musst die Klarheit, die Ruhe und die Strahlkraft noch finden. Ich habe sie nun schon längst gefunden, deshalb erhältst du von mir auch nicht meine kleine, sondern meine große Vergebung mit geistigem Gruß.

Israels Treulosigkeit gegen Gott Jer 2,1-37 Jer 2,1 Und es erging an mich das Wort des Herrn: Jer 2,2 Gehe hin und predige vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht der Herr: Ich gedenke dir's, wie du mir hold warst in deiner Jugend, wie du mich liebtest in deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im saatlosen Lande. Jer 2,3 Heilig war Israel dem Herrn wie ein Erstling der Ernte: wer von dem isst, muss es büßen, Unheil kommt über ihn, spricht der Herr.


Jer 2,4 Höret das Wort des Herrn, Haus Jakob und all ihr Geschlechter des Hauses Israel! Jer 2,5 So spricht der Herr: Was fanden eure Väter Unrechtes an mir, dass sie von mir wichen, dem Nichtigen [d. h. den Götzen] nachgingen und zunichte wurden … Jer 2,6 und nicht mehr fragten: Wo ist der Herr, der uns hergeführt aus dem Lande Ägypten, der uns geleitet hat in der Wüste, im Lande der Öde und der Schluchten, im Lande der Dürre und des Dunkels, im Land, da keiner wandert und keiner Wohnung macht? Jer 2,7 Ich brachte euch ins Gartenland, seine Früchte und Güter zu genießen. Ihr aber kamt und entweihtet mein Land; mein Eigentum machtet ihr zum Gräuel. Jer 2,8 Die Priester fragten nicht: «Wo ist der Herr?» Die das Gesetz handhaben, wollten von mir nichts wissen, und die Hirten wurden mir untreu; die Propheten weissagten im Namen Baals und liefen denen nach, die nicht helfen [d. h. den Götzen].  Propheten sind ja eigentlich von Gott gesandt.  Die Menschen hatten sich auch selbst kleine Propheten geschaffen. Du kannst das nicht so banal sehen, personifiziere es nicht. Das Leben auf der Erde ist so ähnlich wie in der geistigen Welt, deshalb gibt es auch Propheten mit geistig-menschlichen Körpern. Nicht allein König Jesus war ja einmal ein Prophet, auch der Erzengel Gabriel und der Erzengel Michael waren einmal Propheten. Es waren klärende Menschen, die den kleinen klagenden Menschen Hilfe gaben.  Die Propheten, die im Namen Baals weissagten, waren sicherlich nicht von Gott gesandte Propheten.  Es waren Helfer, die Menschen noch in ihrer Klage bestärkten. Sie konnten geistig nicht klar sehen, denn sonst hätten sie diese Götzen niemals angebetet. Es waren klagende, materielle Menschen, die ein großes Ego hatten, die eine große Macht hatten, wie die Kommandeure eines Heeres. So musst du diese Propheten sehen.  Sie fanden Anschluss an niedere Schwingungen.  Natürlich, das ist korrekt. Jer 2,9 Darum muss ich noch weiter mit euch rechten, spricht der Herr, muss rechten mit euren Kindeskindern.


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 Wenn die Kindeskinder geistig mit in die Verantwortung gezogen werden, so kann das ja nur so sein, dass sie sich bereits in einem Vorleben versündigt haben.  Versündigen kann sich eigentlich ein Mensch nie. Es gibt keine Sünde, aber diese klagenden Menschen, diese Kinder, haben diese Information der Klage der Mütter, der Väter, der Großeltern mit hineinbekommen, und somit müssen sie ihre Klage in sich lösen, das heißt ihre Ruhelosigkeit, ihre Stauungen, ihre Klagen und ihre Feindlichkeit gegenüber allem Liebevollen. Die Korrespondenz heißt hier: Ich kläre die Menschen. Das war notwendig, und hierfür mussten nun diese Kinder, die diese Information ihrer Eltern und Vorfahren in sich trugen, geläutert werden. Du kannst es als eine Korrektur, als eine geistige Läuterung ansehen. Den Gedanken der Sünde verwende nicht mehr. Sage, dass sie geistig hilflos und klagend sind.  Wenn die Kindeskinder in die Verantwortung mit einbezogen werden, so ist das eben auch nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung so gewollt. Sie werden ja deshalb in eine solche Familie hineingeboren.  Ja, natürlich, du musst bedenken, sie hatten bereits diese hilflose Information, die genetisch nun durch die Mütter und Väter in sie hineingegangen ist, und die sollte nun korrigiert werden. Ein Samenkorn musst du nie korrigieren, aber du musst von dem Geist her die Information, die klagend ist, löschen. Das macht ihr Menschen auch in der Biologie. Ihr bringt feindliche, ruhelose Samen in ein Hilfe gebendes Gleichgewicht, und so ist es auch hier. Es ist zur Bildung eines Gleichgewichts, zur Harmonisierung, mehr nicht.  Wenn ein Volk in Klage geht, dann ergibt sich nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung für dieses Volk ein karmisch klagend zusammengesetztes Mosaikbild.  Das ist ganz klar, damit die Reinheit wieder hineingeht, muss erst mal die Klärung erfolgen.  Somit geben alle Menschen, die ein Volk ausmachen, ihren karmischen Mosaikstein in das Mosaikbild des Volkes hinein.  Das ist genau und fehlerfrei interpretiert.  Tritt nun die Klage des betreffenden Volkes durch das eigene, karmische Verhalten auf, oder helfen hier Engel Gottes nach, damit sich das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung erfüllt?


 Natürlich, das ist doch notwendig. Der Mensch allein ist der Macht der Materie ausgeliefert. Er kann sich nie einordnen oder einlotsen, wenn er diese Hilfe gebende Liebe nicht empfängt oder schon in sich trägt. Also, er hat die geistige Hilfe in Anspruch genommen oder er wird sie jetzt bekommen.  Das heißt, die geistige Welt achtet darauf, dass sich das Gesetz erfüllt.  Ja, das ist korrekt.  Wenn es von der geistigen Welt karmisch bestimmt ist, dass zum Beispiel ein junger Mensch im Alter von 20 Jahren sterben soll, so kann dieses durch eine Krankheit geschehen, die schon genetisch einprogrammiert ist.  Natürlich, oder es geschieht durch einen Unfall, der diesem Menschen gegeben wird. Also, das ist nicht eine klare, liebevolle Hilfe der Eltern, sondern der großen Macht des Vaters im Himmel.  Es erfolgt, damit sich das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung erfüllt.  Ja, ich möchte noch dazu sagen, dass ganze Völker in diese Notlage der Korrektur liebevoll hineingeführt werden. Es ist nicht immer eine Klage. Das sieht nur der kleine Mensch so. Es ist natürlich eine Gefahr, und er muss nun auch in diese Qual, in diese Ruhelosigkeit mit hineingehen. Aber findest du einen klaren Menschen, der nie Gedanken der Klage, der Ruhelosigkeit in sich trägt? Den wirst du nicht finden, den gibt es nicht. Jeder liebevolle Mensch trägt auch noch eine Ruhelosigkeit in sich. Er kann sie erst ganz ablegen und sich von ihr lösen, wenn er hier in der geistigen Welt von seinem Körper, von der Materie ganz befreit ist.  Du sagtest uns mal, dass ein Mörder sein Opfer durch die karmisch eingebaute Information beim Opfer findet.  Natürlich, aber das ist es nicht immer. Es gibt auch Mörder, die nicht geistige Klärung suchen. Es gibt sie auch als klagende Machtmenschen. Nun, diese sind gefolterte Menschen, das heißt, sie sind nicht an ihrem Körper gefoltert, aber in ihrem Geist, und sie haben keine klaren Gedanken, sie haben nicht ein geistig feindliches, sie haben nicht ein krankes, sie haben ein klagendes Hirn. Die ruhige Strahlkraft ist nicht mehr in ihrem Hirn. Sie sind in Luzifers Klage, in Luzifers Muster gegangen. Sie müssen Gedanken einlösen wie, „ich muss diesen Menschen nun töten“. Das ist ihnen nicht bewusst. Sie machen es im Grunde ruhelos, unbewusst. Ein Mensch mit geistiger Klarheit tötet nie, einen solchen Mörder gib es nicht. Alle haben einen Hintergrund, wie Rache, Streit, Selbstsucht, Gier und Klage in der Kindheit. Alle sind zu Notfällen geworden. Also, auch hier kann es natürlich einen geistigen Hinweis auf das


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Gesetz von Ursache und Wirkung geben: Du musst nun nicht die Hintertür eintreten und morden, du musst diesem Kind Liebe geben, du musst nicht morden, du musst genau entgegengesetzt ruhig und strahlend handeln. Gibst du nun diesem hilflosen, klagenden Menschen diesen Befehl, kann er es nicht nachvollziehen. Er kann nur Klage geben, und somit muss er ruhelos noch einmal vollenden, was er noch nicht getan hat. Er ist ein Knecht der Klage, des Lasters, des Luzifer. Die Knechtschaft muss hier in das Loslassen gehen.  Können geistig klare Menschen auch Opfer von Verbrechen werden?  Ja, Opfer können sie werden, aber nicht Mörder. Sie können Opfer durch hilflose Gedanken werden, wenn sie diese hilflosen Mörder nun immer wieder anziehen, dann kann es geschehen, dass sie auch zu diesem Opfer werden. Du musst gründlich deine Gedanken kontrollieren. Bist du immer der Meinung, du gehst in einen Krieg, so wirst du auch in einen Krieg müssen. Bist du immer der Meinung, du bekommst ein Knieleiden, wirst du auch ein Knieleiden bekommen. Gehst du hinunter an den See und glaubst, dieser See verschlingt mich eines Tages, dann wirst du deine Kleider noch einmal ausziehen und hineingehen, weil diese Information, dieser Gedanke immer mehr Raum einnimmt, und du nicht –geistig nicht– anders von deinem Körper aus gesteuert werden kannst. Du musst also deine Gedanken korrigieren, kontrollieren und Mut genug haben: Ich gehe aus diesem feindlichen Gedankenkreis nun hinaus. Er macht mich klein, er engt mich ein, und ich bin ruhelos. Ich muss hier durch die Gebete, durch die Hilfe gebende Liebe hinausklettern.  Wenn ein Mensch nun keine solche Information in sich trägt, auch nicht negativ denkt, kann er dann auch Opfer eines Verbrechens werden?  Nein, nur wenn er den Verbrecher anzieht, indem er denkt, „ich habe große Angst, ich bin klein, ich habe so große Angst“, dann ja, sonst nicht.  Wenn ein geistig klarer Mensch sich im Krieg befindet, keine Angst hat und auf Gott vertraut, kann er dann umkommen?  Ja, natürlich, wenn er aber hier auf Erden einen großen menschlich liebevollen Auftrag noch erledigen muss, dann nicht, dann wird ihm Gnade gegeben, aber sonst kann es natürlich passieren, und es kommt auch immer wieder vor. Wenn du Kinder hast, die umgebracht werden sollen, dann haben diese Kinder natürlich keine Angst. Sie sind ja auch nicht leichtfertig, sie sind in ihrer Kinderliebe einfach noch davon verschont, sie können diese Klage, diese Ruhelosigkeit der Menschen noch gar nicht einnehmen. Diese Kinder haben dann immer die Klage nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung in sich, nie anders!


 Ich wollte nur wissen, ob außerhalb des geistigen Gesetzes von Ursache und Wirkung Schaden auf einen Menschen zukommen kann.  Ja, natürlich, weil du hier in Informationen der Qual, der Gewalt gehst. Es ist dann eine ruhelose Strahlkraft, und diese Energie, die ist so mächtig, dass sie noch lange hinterher Klage gibt. Sieh dir doch diese Kriege und diese Gewalt auf Erden an. Die Menschen müssen einmal klären, sie dürfen nicht mehr Opfer werden. Und was wird aus ihnen? Sie gehen wieder genauso in das kleine Muster der Not und der Ruhelosigkeit hinein, statt aus dieser Klage eine Lehre zu ziehen: Ich muss mich mit diesem Menschen verstehen. Ich muss notwendig Ruhe hineingeben, ich muss mich kontrollieren und diesem Menschen auch klare, ruhige Hilfe geben. Es ist ja nicht immer einfach, seinem Feind Hilfe anzubieten. So ist es auch nicht gemeint. Du solltest aber einen Hinweis geben: Ich möchte mit dir ein Gespräch führen. Ich möchte deine Gedanken kennen lernen, damit wir auch einen ruhigen, klaren Weg finden, auf einen Hilfe gebenden, klaren Weg kommen. Also, es muss ein liebevolles Gespräch nicht stattfinden, aber es muss eine Opferung für beide stattfinden, das heißt, der eine muss notwendig sich zurückziehen und der andere auch. Nur so sind diese Klagen und diese Mächte zu vermeiden, nicht anders. Es gibt Gruppentötungen, es gibt klagendes Militär, es gibt auch Kriege, ganze Menschenvölker, die vernichtet werden müssen, weil sie soviel Klage und Schuld auf sich geladen haben. Es geht nicht anders. Diese gewaltige Energie muss eines Tages wieder geklärt werden, und das ist nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sondern Vertrauen und Vergebung anbieten. Das wäre die Korrektur der Liebe.  Das deutsche Volk hat ja auch schwere Schuld auf sich geladen. Wird das Karma hieraus noch kommen und das Volk treffen?  Nein, nicht mehr, das germanische Volk hat nicht mehr große Schuld, kann ich nicht sagen, aber es ordnet sich mehr und mehr der Kraft der Liebe, des Helfens und Gebens unter. Es wird auch nicht mehr in diese feindliche Klage hineingezogen. Es muss noch Opferung bringen, aber es gibt hier keinen großen Krieg mehr. Es kommt aber leider durch andere Völker mit in Gefahr, das ist nicht zu vermeiden. Ihr müsst nicht an der Materie kleben. Ihr müsst mehr geben, Hilfe leisten und Not lindern, das ist euer geistiger, klarer Auftrag für diese Generation. Not lindern heißt auch, liebevoll helfen. Der germanische Mensch geht somit mehr und mehr in die Nothilfe, in die Liebe, in die Klärung hinein. Nur, die Gesetze sind natürlich die von Ursache und Wirkung, und sie bleiben es auch. Hier gibt es keine Abweichungen, aber es gibt auch liebevolle Hilfe durch unseren König mit, und er gibt hier eine Lehre noch dazu: Mensch, geh ins Licht, korrigiere


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dich und lass den ruhelosen Streit fort. Nur so kann Frieden in euch und auf der kleinen Mutter Erde eingehen. Jer 2,10 Denn geht hinüber an die Gestade der Chittäer und schaut, schickt nach Kedar und merkt wohl auf! Seht, ob je dergleichen geschehen: Jer 2,11 hat je ein Volk seine Götter vertauscht, die nicht einmal Götter sind? Mein Volk aber hat seinen Ruhm [d. h. Gott] vertauscht gegen das, was nicht hilft. Jer 2,12 Erstarret darob, ihr Himmel, und schaudert, entsetzt euch über die Massen! spricht der Herr. Jer 2,13 Denn zweifach hat mein Volk gefrevelt: mich hat es verlassen, den Quell lebendigen Wassers, und hat sich Brunnen gegraben, rissige Brunnen, die das Wasser nicht halten. Jer 2,14 Ist Israel Sklave, im Hause geborener Knecht? Warum denn ward er zum Raube, wurden verbrannt seine Städte? Jer 2,15 Wider ihn brüllten die Löwen, erhoben laut ihre Stimme und machten sein Land zur Öde, wo niemand wohnt. Jer 2,16 Auch die Söhne von Memphis und Daphne werden dir den Scheitel abweiden. Jer 2,17 Hast du dir dieses Los nicht selbst bereitet durch deinen Abfall von dem Herrn, deinem Gott? Jer 2,18 Und nun, was frommt es dir, nach Ägypten zu laufen, um Wasser des Sihor zu trinken? und was frommt es dir, nach Assur zu laufen, um Wasser des Euphrat zu trinken? Jer 2,19 Belehren wird dich dein Unglück und deine Abkehr dich züchtigen! Erkenne und sieh: böse und bitter ist dein Abfall von dem Herrn, deinem Gott; du hast keine Scheu vor mir, spricht der Herr der Heerscharen. Jer 2,20 Denn längst schon hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen; du sprachst: «Sklavin will ich nicht sein!» Ja, auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum liegst du als Dirne. Jer 2,21 Ich habe dich gepflanzt als edle Rebe, ganz echtes Gewächs; wie bist du mir verwandelt zum faulen, zum entarteten Weinstock! Jer 2,22 Ja, wenn du dich schon wüschest mit Lauge und noch so viel Seife dir nähmest - der Schmutzfleck deiner Schuld bleibt doch vor mir, spricht der Herr. Jer 2,23 Wie darfst du sagen: «Ich habe mich nicht besudelt, bin den Baalen nicht nachgelaufen!» Sieh doch dein Treiben im Tale, erkenne, was du getan hast! Die flinke junge Kamelin, die hin und her läuft ihre Wege, … Jer 2,24 die ausbricht in die Steppe in der Gier ihrer Brunst - sie schnappt nach Luft ob ihrer Brunst -, wer bringt sie zurück? Alle, die sie suchen, müssen sich nicht mühen, sie finden sie in ihrem Monat. Jer 2,25 Hemme deinen Fuß, dass er nicht bloß wird, schone deine Kehle, dass sie nicht dürstet! Aber du sagst: Verzweifelt! Nein! denn ich liebe die Fremden, und ihnen muss ich nachlaufen.


Jer 2,26 Wie der Dieb, wenn er ertappt wird, so wird zuschanden das Haus Israel (das sind ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten), … Jer.2:27 die da sagen zum Baum: «Du bist mein Vater!» und zum Stein: «Du hast mich geboren!» Mir kehren sie ja den Rücken zu und nicht das Antlitz, und wenn dann die Not kommt, sagen sie: «Stehe auf und hilf uns!» Jer 2,28 Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Sie mögen doch aufstehen und dir helfen in der Zeit deiner Not! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda, und in allen Straßen Jerusalems hat man dem Baal geopfert. Jer 2,29 Warum hadert ihr denn mit mir? Ihr alle seid gottlos, ihr alle habt mir die Treue gebrochen, spricht der Herr. Jer 2,30 Umsonst habe ich eure Söhne geschlagen, sie nahmen nicht Zucht an; das Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein würgender Löwe. Jer 2,31 Welch ein Geschlecht seid ihr! Sehet das Wort des Herrn! Bin ich eine Wüste geworden für Israel oder ein Land des Dunkels? Warum spricht denn mein Volk: «Wir schweifen frei, kommen nicht mehr zu dir!» Jer 2,32 Vergisst wohl eine Jungfrau ihres Schmucks, eine Braut ihres Gürtels? Aber mein Volk hat meiner vergessen so gar lange Zeit. Jer 2,33 Wie trefflich richtest du es ein, Liebschaft zu suchen! Darum hast du auch deinen Wandel an jegliche Bosheit gewöhnt. Jer 2,34 An deinen Säumen findet sich sogar Blut unschuldiger Wesen. Nicht bei Einbrechern habe ich's gefunden, sondern an diesen allen. Jer 2,35 Und da sprichst du: «Ich bin unschuldig! hat sich sein Zorn doch von mir gewandt.» Siehe, ich will mit dir rechten, weil du sagst, du habest nicht gesündigt. Jer 2,36 Wie leicht nimmst du es doch, deinen Weg zu ändern! Auch an Ägypten wirst du zuschanden, wie du an Assur zuschanden wurdest. Jer 2,37 Auch von dort wirst du abziehen müssen und die Hände über dem Kopfe zusammenschlagen; denn der Herr hat sie verworfen, auf die du vertrautest, und es wird dir mit ihnen nicht glücken.

Ruf zur Umkehr und Heimkehr Jer 3,1-25;4,1-4 Jer 3,1 Wenn ein Mann sein Eheweib verstößt und sie geht von ihm und wird einem andern zu eigen, darf sie wieder zu ihm zurück? Ist nicht ein solches Weib gänzlich entweiht? Du aber hast mit vielen Liebhabern gebuhlt; gibt's da eine Rückkehr zu mir? spricht der Herr. Jer 3,2 Erhebe deine Augen zu den Höhen und schaue: wo bist du nicht geschändet worden? An den Straßen hast du auf sie gewartet wie ein Araber in der Wüste, hast das Land entweiht mit deiner Buhlerei und mit deiner Bosheit.


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Jer 3,3 Da blieben die Regenschauer aus, und der Frühjahrsregen kam nicht. Aber du hattest die Stirn einer Dirne, wolltest dich nicht schämen. Jer 3,4 Riefst du mir nicht eben noch zu: «Mein Vater! der Freund meiner Jugend bist du! Jer 3,5 Wird er wohl ewiglich zürnen, für immer nachtragen?» So redetest du und tatest das Böse; das brachtest du über dich. Jer 3,6 Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, das abtrünnige Weib, getan hat? – Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und buhlte daselbst. Jer 3,7 Ich dachte: «Nachdem sie dies alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren»; aber sie kehrte nicht zurück. Wohl sah ihre Schwester Juda, die Treulose, Jer 3,8 dass ich Israel, das abtrünnige Weib, gerade um ihres Ehebruchs willen verstieß und ihr den Scheidebrief gab; doch ihre Schwester Juda, die Treulose, scheute sich nicht, sondern ging hin und buhlte auch. Jer 3,9 Und durch ihr leichtfertiges Buhlen entweihte sie das Land und trieb Ehebruch mit Stein und Baum. Jer 3,10 Und bei alledem kehrte auch Juda, die treulose Schwester, nicht von ganzem Herzen zu mir zurück, sondern in Heuchelei, spricht der Herr. Jer 3,11 Und der Herr sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige, hat sich gerechter gehalten als Juda, die Treulose. Jer 3,12 Geh, rufe diese Worte gen Norden: Kehre wieder, Israel, du Abtrünnige! spricht der Herr. Ich will nicht finster auf euch blicken; denn ich bin gütig, spricht der Herr, ich trage nicht ewiglich nach. Jer 3,13 Nur erkenne deine Schuld, dass du dem Herrn, deinem Gott, die Treue gebrochen und den Fremden dich preisgegeben unter jedem grünen Baum, auf meine Stimme aber nicht gehört hast, spricht der Herr. Jer 3,14 Kehret wieder, abtrünnige Söhne, spricht der Herr; denn ich bin euer Herr, und ich will euch, je einen aus jeder Stadt und je zwei aus jedem Geschlecht, nehmen und euch nach Zion heimbringen. Jer 3,15 Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die werden euch weiden mit Einsicht und Klugheit. Jer 3,16 Wenn ihr euch dann mehrt und fruchtbar werdet im Lande in jenen Tagen, spricht der Herr, so wird man nicht mehr sagen: Die Lade des Bundes des Herrn! Sie wird keinem mehr in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht mehr gedenken; man wird sie nicht vermissen und sie auch nicht wiederherstellen. Jer 3,17 Alsdann wird man Jerusalem nennen «Thron des Herrn», und es werden dorthin alle Völker zusammenströmen zu dem Namen des Herrn, nach Jerusalem; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens folgen. Jer 3,18 In jenen Tagen werden die vom Hause Juda zu denen vom Hause Israel gehen, und sie werden zusammen aus dem Lande des Nordens heimkommen in das Land, das ich euren Vätern zu eigen gegeben.


Jer 3,19 Ich hatte gedacht: Wie will ich dich setzen an Sohnes Statt und dir ein liebliches Land geben, das allerherrlichste Erbe unter den Völkern! Und ich meinte, du würdest mich Vater nennen, von mir dich nicht abwenden. Jer 3,20 Aber fürwahr, wie ein Weib seinem Freunde die Treue bricht, so habt ihr mir die Treue gebrochen, Haus Israel, spricht der Herr. Jer 3,21 Horch! auf den Höhen hört man flehentliches Weinen der Kinder Israel, dass sie verkehrte Wege gewandelt und des Herrn, ihres Gottes, vergessen haben. Jer 3,22 Kehret wieder, abtrünnige Söhne, ich will euren Abfall heilen. – «Da sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der Herr, unser Gott. Jer 3,23 Wahrlich, Trug sind die Hügel, der Lärm auf den Bergen! Wahrlich, bei dem Herrn, unserm Gott, steht das Heil Israels! Jer 3,24 Der Schandgott hat den Erwerb unsrer Väter verzehrt von unsrer Jugend auf, ihre Schafe und Rinder, ihre Söhne und Töchter. Jer 3,25 So wollen wir uns denn in unsre Schande betten, und unsre Schmach bedecke uns! denn gegen den Herrn, unsern Gott, haben wir und unsre Väter gesündigt von Jugend an bis auf diesen Tag; wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unsres Gottes, gehört.» Jer 4,1 Willst du, Israel, umkehren, spricht der Herr, so darfst du zu mir zurück; und willst du deine Gräuel wegtun, so musst du vor mir nicht fliehen. Jer 4,2 Und schwörst du: «So wahr der Herr lebt!» in Wahrheit, in Recht und Gerechtigkeit, so werden Völker mit seinem Namen sich segnen und seiner sich rühmen. Jer 4,3 Denn so spricht der Herr zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern Jerusalems: Brechet euch einen Neubruch und säet nicht unter die Dornen! Jer 4,4 Beschneidet euch für den Herrn und entfernt die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner Jerusalems, damit nicht wie Feuer losbreche mein Grimm und brenne, dass niemand löschen kann, wegen eurer bösen Taten!

Das nahende Gericht über Juda Jer 4,5-31; 5,1-31; 6,1-30 Jer 4,5 Tut es kund in Juda, und in Jerusalem lasset es hören: Stoßet ins Horn im Lande, rufet mit lauter Stimme: Schart euch zusammen! Auf und hinein in die festen Städte! Jer 4,6 Empor das Panier gen Zion, flüchtet, verweilet nicht! Denn Unheil führe ich heran von Norden und großes Verderben. Jer 4,7 Schon steigt aus seinem Dickicht herauf der Löwe, der Würger der Völker, bricht auf und kommt hervor aus seiner Stätte, dein Land zu verwüsten; deine Städte werden zerstört, dass niemand drin wohnt.


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Jer 4,8 Darum gürtet das Trauergewand um, wehklaget und heulet! Nicht hat sich von uns gewendet der glühende Zorn des Herrn. Jer 4,9 An jenem Tage, spricht der Herr, da wird der Mut des Königs und der Mut der Fürsten vergehen; die Priester werden erstarren und die Propheten bestürzt sein. Jer 4,10 Und sie werden sprechen: Ach Herr, unser Gott, wahrlich, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem! Du sprachst: «Heil wird euch werden!» und nun geht das Schwert uns ans Leben. Jer 4,11 Zu jener Zeit wird man zu diesem Volk und zu Jerusalem sagen: Über heiße Wüstenhöhen kommt der Sturm an die Tochter meines Volkes; nicht zum Worfeln, nicht zum Säubern, … Jer 4,12 wuchtig fährt mir der Sturm daher. Jetzt will auch ich mein Urteil über sie sprechen. Jer 4,13 Siehe, wie Wolken steigt's herauf, wie Windsbraut seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse. Wehe uns, wir sind verloren! Jer 4,14 Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, dass dir Rettung werde! Wie lange noch soll wohnen in deinem Innern dein frevles Sinnen? Jer 4,15 Horch! von Dan her kommt Kunde, Unheilsbotschaft vom Gebirge Ephraim! Jer 4,16 Lasst die Völker es wissen, verkündet es über Jerusalem: Siehe, Panther kommen aus fernem Lande, laut brüllend wider die Städte Judas! Jer 4,17 Wie Feldhüter lagern sie rings um die Stadt her; denn wider mich hat sie sich empört, spricht der Herr. Jer 4,18 Dein Wandel und deine Taten haben dir solches bereitet. Das ist die Frucht deiner Bosheit, dass es nun so bitter steht und dir ans Herz greift. Jer 4,19 Ach, meine Brust, meine Brust! ich zittre! ihr Kammern des Herzens! Es stürmt in mir meine Seele, ich kann nicht schweigen. Denn Hörnerschall höre ich und Kriegsgeschrei. Jer 4,20 Es kommt Verderben über Verderben, das ganze Land ist verwüstet; jählings sind meine Hütten verheert, im Nu meine Zelte. Jer 4,21 Wie lange noch muss ich das Panier sehen, muss ich hören den Hörnerschall? Jer 4,22 Denn töricht ist mein Volk, mich kennen sie nicht; einfältige Kinder sind sie und unverständig. Weise sind sie, um Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht. Jer 4,23 Ich schaute auf die Erde - siehe da, lauter Öde! schaute auf zum Himmel - dahin war sein Licht! Jer 4,24 Ich schaute auf die Berge - siehe da, sie bebten, und die Hügel alle, sie wankten und schwankten! Jer 4,25 Ich schaute hin - siehe, da verschwanden die Menschen, und die Vögel des Himmels, sie alle entflohen! Jer 4,26 Ich schaute auf das Fruchtland - siehe da, die Wüste, und all seine Städte zerstört vor dem Herrn, vor seinem glühenden Zorn!


Jer 4,27 Denn so spricht der Herr: Das ganze Land soll eine Wüstenei werden; doch will ich ihm nicht den Garaus machen. Jer 4,28 Darob wird trauern die Erde, in Schwarz sich hüllen der Himmel droben; denn ich habe gesprochen und bereue nicht, ich habe beschlossen und kehre nicht um. Jer 4,29 Vor dem Lärm der Reiter und Bogenschützen flüchtet das ganze Land, sie gehen hinein ins Dickicht, steigen auf die Felsen; jede Stadt ist verlassen, kein Bewohner darin. Jer 4,30 Und du, vergewaltigtes Weib, was willst du tun? Magst du dich kleiden in Karmesin, dich schmücken mit Goldschmuck, groß machen die Augen mit Schminke - du machst dich umsonst schön! Dich verschmähen die Buhlen, sie begehren dein Leben. Jer 4,31 Denn Geschrei höre ich wie vom kreißenden Weibe, Angstruf wie von der werdenden Mutter, die Stimme der Tochter Zion, die ächzt und die Hände ausstreckt: «Wehe mir, es erliegt mein Leben den Mördern!» Jer 5,1 Streifet umher in den Gassen Jerusalems, schauet und merket auf, und suchet auf seinen Plätzen, ob ihr einen findet, der sich der Treue befleißt, ob einer da sei, der Recht lebt! - Dann will ich ihnen vergeben. Jer 5,2 Und wenn sie sprechen: «So wahr der Herr lebt!» so schwören sie falsch. Jer 5,3 Sind denn auf Trug, o Herr, deine Augen gerichtet, nicht vielmehr auf Treue? Du hast sie geschlagen – es tut ihnen nicht wehe; du hast sie zerrieben sie wollen nicht Zucht annehmen. Sie haben ihre Stirn härter gemacht als Stein, wollen nicht umkehren. Jer 5,4 Ich aber dachte: «Nur die Geringen sind's, die sind töricht; denn sie verstehen sich nicht auf den Willen des Herrn, auf das Recht ihres Gottes. Jer 5,5 Ich will doch zu den Großen gehen, will mit ihnen reden; denn die verstehen sich auf den Willen des Herrn, auf das Recht ihres Gottes.» Aber sie alle hatten das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. Jer 5,6 Darum schlägt sie der Löwe des Waldes, der Steppenwolf wird sie verderben, der Panther lauert vor ihren Städten; wer sie verlässt, wird zerrissen. Denn ihrer Übertretungen sind viele, und groß ist ihr Abfall. Jer 5,7 Weshalb soll ich dir verzeihen? Deine Söhne haben mich verlassen, haben geschworen bei denen, die nicht Gott sind. Ich machte sie satt – da wurden sie Ehebrecher, wurden Gäste im Hause der Dirne. Jer 5,8 Wohlgenährte, geile Hengste sind sie geworden, sie wiehern ein jeder nach dem Weibe des Nächsten. Jer 5,9 Sollte ich dergleichen nicht ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke? Jer 5,10 Steigt hinauf in ihre Pflanzung und verheert sie, doch macht ihr nicht den Garaus! Entfernt ihre Schoße, sie sind nicht des Herrn. Jer 5,11 Denn treulos haben sie mich verlassen, das Haus Israel und das Haus Juda, spricht der Herr.


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Jer 5,12 Sie haben den Herrn verleugnet, haben gesprochen: «Er tut's nicht! Es wird kein Unheil über uns kommen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen! Jer 5,13 Aus dem, was die Propheten sagen, wird nichts; das Wort [des Herrn] ist ja doch nicht in ihnen.» Jer 5,14 Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen: Weil sie solches reden, wird ihnen also geschehen: Siehe, ich mache meine Worte in deinem Munde zu Feuer und dieses Volk zum Brennholz, und es wird sie verzehren. Jer 5,15 Siehe, ich bringe über euch, Haus Israel, ein Volk aus der Ferne, spricht der Herr; ein uraltes Volk ist es, ein Volk aus der Vorzeit, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst und dessen Rede du nicht verstehst. Jer 5,16 Sein Köcher ist wie ein offenes Grab, sie alle sind Helden. Jer 5,17 Es frisst deine Ernte und dein Brot, frisst deine Söhne und Töchter; es frisst deine Schafe und deine Rinder, frisst deinen Weinstock und Feigenbaum. Es zerstört mit dem Schwert deine festen Städte, auf welche du dich verlässest. Jer 5,18 Doch auch in jenen Tagen, spricht der Herr, will ich euch nicht den Garaus machen. Jer 5,19 Und wenn ihr sprecht: Wofür hat der Herr, unser Gott, uns das alles getan? so antworte ihnen: Wie ihr mich verlassen und fremden Göttern gedient habt im eignen Lande, so sollt ihr Fremden dienen in fremdem Lande. Jer 5,20 Verkündet es im Hause Jakob und rufet es aus in Juda: Jer 5,21 Höre doch dies, du törichtes, unverständiges Volk! die ihr Augen habt und nicht seht, Ohren habt und nicht hört! Jer 5,22 Mich wollt ihr nicht fürchten? spricht der Herr, vor mir nicht erzittern? der ich dem Meere den Sand als Grenze gesetzt, als ewige Schranke, die es nicht überschreiten darf: ob es schon stürmt, es bezwingt sie nicht; ob seine Wellen tosen, sie überschreiten sie nicht. Jer 5,23 Aber dieses Volk hat ein trotziges, widerspenstiges Herz; sie haben sich abgewandt, sind davongegangen … Jer 5,24 und haben niemals zu sich gesagt: «Lasst uns doch den Herrn fürchten, unsern Gott, der im Frühjahr wie im Spätjahr den Regen spendet zu seiner Zeit, der die Wochen, die feste Zeit der Ernte, uns einhält.» Jer 5,25 Eure Verschuldungen haben diese Ordnung gestört, und eure Sünden haben euch des Segens beraubt. Jer 5,26 Denn in meinem Volke finden sich Gottlose; Fallen stellen sie auf, um zu verderben, um Menschen zu fangen. Jer 5,27 Wie ein Korb voller Vögel, so sind ihre Häuser voll erlisteten Guts; darum sind sie groß geworden und reich. Jer 5,28 Auch übertreten sie das Recht: sie schaffen der Waise nicht ihr Recht und führen nicht die Sache der Witwe. Jer 5,29 Sollte ich dergleichen nicht ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke? Jer 5,30 Schreckliche, schaurige Dinge sind im Lande geschehen:


Jer 5,31 die Propheten weissagen im Dienst der Lüge, und die Priester stehen ihnen zur Seite mit ihren Weisungen, und meinem Volke gefällt es so - aber was wollt ihr tun, wenn's damit aus ist? Jer 6,1 Flüchtet, ihr Söhne Benjamins, hinweg aus Jerusalem, und in Thekoa stoßt ins Horn und lasst ein Zeichen aufsteigen über Beth-Kerem! Denn Unheil blickt drohend von Norden her und großes Verderben. Jer 6,2 Über die Liebliche, die Verzärtelte, über die Höhe der Tochter Zion … Jer 6,3 kommen Hirten mit ihren Herden, schlagen rings ihre Zelte auf wider sie und weiden ein jeder auf seinem Teil. Jer 6,4 «Weiht euch zum Kampfe wider die Stadt! Auf, lasset uns stürmen am Mittag!» - «Wehe uns, schon neigt sich der Tag, schon dehnen sich die Schatten des Abends!» – Jer 6,5 «Auf denn, stürmen wir in der Nacht, zerstören wir ihre Paläste!» Jer 6,6 Denn so spricht der Herr der Heerscharen: Haut ihre Bäume um und schüttet einen Damm auf wider Jerusalem! Wehe der Stadt voller Lüge, in der die Gewalt herrscht! Jer 6,7 Wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so lässt sie ihre Bosheit quellen: von Unrecht und Gewalttat hört man in ihr; Wunden und Schläge muss ich beständig schauen. Jer 6,8 Lass dich warnen, Jerusalem, dass mein Herz sich dir nicht entfremde, dass ich dich nicht mache zur Wüstenei, zum unbewohnten Lande! Jer 6,9 So sprach [zu mir] der Herr der Heerscharen: Halte Nachlese, halte Nachlese, wie am Weinstock, am Rest Israels! Noch einmal suche ab, wie der Winzer, mit deiner Hand seine Schoße! – Jer 6,10 Wem soll ich noch zureden, wen beschwören, dass sie darauf achten? Siehe, taub ist ihr Ohr, sie können nicht hören! Siehe, zum Hohn geworden ist ihnen das Wort des Herrn, sie mögen es nicht leiden! Jer 6,11 Ich bin voll der Zornglut des Herrn, ich habe Mühe, sie zurückzuhalten. Ausgießen muss ich sie über das Kind auf der Gasse, über den Kreis der Jünglinge zumal; ja, ergriffen werden Mann und Weib, der Alte samt dem Hochbetagten. Jer 6,12 Ihre Häuser werden andern zuteil, die Felder, die Weiber zumal; ja, ich recke meine Hand aus wider die Bewohner des Landes, spricht der Herr. Jer 6,13 Denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, sind auf Gewinn aus, und Betrug üben alle, so Priester wie Prophet. Jer 6,14 Und sie heilen den Schaden meines Volkes leichthin, indem sie sagen: «Friede! Friede!» – Doch wo ist Friede? Jer 6,15 In Schanden stehen sie da, denn sie haben Gräuel verübt; doch Scham kennen sie nicht, wissen nichts von Beschämung. Darum werden sie unter den Fallenden fallen; zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der Herr. Jer 6,16 So sprach der Herr: Tretet an die Wege und sehet, forschet nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Heils sei; den geht, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Sie aber sprachen: Wir wollen ihn nicht gehen!


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Jer 6,17 Oft bestellte ich Wächter über sie[, zu rufen]: Habt acht, wenn das Horn ertönt! Sie aber sprachen: Das wollen wir nicht! Jer 6,18 Darum höret, ihr Völker und ihr Hirten der Herden! Jer 6,19 Höre es, Erde: Siehe, Unheil, die Frucht ihres Abfalls, bringe ich über dieses Volk; denn auf meine Worte merkten sie nicht, und meine Weisung verachteten sie. Jer 6,20 Was soll mir der Weihrauch aus Saba, das Würzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer gefallen mir nicht, und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm. Jer 6,21 Darum spricht der Herr also: Siehe, ich lege diesem Volke Steine in den Weg, dass daran sich stoßen und straucheln die Väter mitsamt den Söhnen; ein Nachbar wird mit dem andern umkommen.  Ja, natürlich, das ist diese Anklage nicht, das ist einfach der Hinweis: Wenn du nicht den Mut hast, auszusteigen und herauszuklettern aus deiner Feindlichkeit, dann musst du die Last der Ruhelosigkeit und des Sturmes ernten. Das ist hiermit gemeint. Jer.6:22 So spricht der Herr: Siehe, ein Volk kommt aus dem Lande des Nordens, in gewaltigen Scharen erhebt es sich von den Enden der Erde. Jer.6:23 Bogen und Wurfspieß führt es; hart ist es und ohne Erbarmen. Tosend braust es heran wie das Meer und reitet auf Rossen, wie ein Kriegsmann gerüstet wider dich, Tochter Zion.  Die hohen Engel erkennen den karmischen Ablauf der Völker und können folglich solche Voraussagen treffen. Die Durchgaben, die Jeremia bekommen hatte, beruhen auf solchen Abläufe.  Das ist korrekt. Jeremia hatte besonders durch den Erzengel Gabriel prophetischen, Hilfe gebenden, liebevollen Beistand, und der war auch notwendig.  Jeremia und auch Jesaja wurden Voraussagen gegeben, die dreitausend Jahre und noch weiter fortgelten. Das sind sehr lange Zeiträume. Menschen haben aber doch den freien Willen und können sich bessern. Macht denn die geistige Welt sich diese Geschehnisse durch eine Hochrechnung zu eigen?  Ja, natürlich, ihr kleinen Menschen habt eine ganz kleine Lebenszeit. In der geistigen Welt sind dreitausend und mehr Jahre gar nichts, aber das lass mal ruhig beiseite. Klär hier noch mal mehr deine Gedanken. Es muss natürlich liebevoll Korrektur gegeben werden, niemals mit Macht und Sturm. Meine Gedanken gehen in die Verniedlichung nicht hinein, aber in die Korrektur der ruhigen, strahlenden Energie, das heißt, ich gebe dir meine Gedanken, ich muss deine nicht aufnehmen, aber ich kann mich bemühen, deine Gedanken zu verstehen. Wenn ihr hier eine gemeinsame Klärung, Basis, Lehre und den Mut


findet, dann korrigiert ihr nie mehr, dann habt ihr dieses Leben bereits hinter euch gebracht, dann werdet ihr wieder Geist und könnt in die liebevolle geistige Welt zurückgehen. Jer 6,24 Wir vernahmen die Kunde – uns erschlafften die Hände; Angst hat uns ergriffen, Wehen wie die werdende Mutter. Jer 6,25 Geht nicht hinaus auf das Feld, wandert nicht auf der Straße! Denn da wütet das Schwert des Feindes - Entsetzen ringsum! Jer 6,26 Gürte das Trauergewand um, Tochter meines Volkes, wälze dich in der Asche! Traure wie um den einzigen Sohn in bitterer Klage! Denn jählings kommt über uns der Verwüster. Jer 6,27 Zum Prüfer habe ich dich bestellt in meinem Volke, dass du erkennest und prüfest ihren Wandel. Jer 6,28 Allesamt sind sie Aufrührer, gehen umher und verleumden; Erz und Eisen sind sie, Verbrecher sie alle. Jer.6,29 Es schnaubt der Blasebalg, doch aus dem Feuer kommt nichts als Blei; umsonst schmelzt man und schmelzt, die Bösen lassen sich nicht ausscheiden. Jer 6,30 Nennt sie verworfenes Silber; denn der Herr hat sie verworfen.

Jeremias Tempelrede Jer 7,1-34;8,1-22;9,1-26 Jer 7,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging: Jer 7,2 Tritt ins Tor des Hauses des Herrn und predige dort dieses Wort und sprich: Höret das Wort des Herrn, ihr alle aus Juda, die ihr durch diese Tore hineingeht, den Herrn anzubeten! Jer 7,3 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euren Wandel und eure Taten, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen. Jer 7,4 Verlasst euch nicht auf täuschende Worte wie diese: «Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist hier!» … Jer 7,5 sondern bessert euren Wandel, bessert eure Taten! Wenn ihr wirklich Recht schafft zwischen den Leuten, … Jer 7,6 wenn ihr Fremdling, Waise und Witwe nicht bedrückt und nicht unschuldiges Blut vergießt an dieser Stätte und nicht andern Göttern nachlauft, euch selbst zum Unheil, … Jer 7,7 so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe von Ewigkeit zu Ewigkeit. Jer 7,8 Seht, ihr verlasst euch auf die täuschenden Worte, die nichts nützen. Jer 7,9 Wie? da stiehlt man und mordet, bricht die Ehe und schwört Meineide, opfert dem Baal und läuft andern Göttern nach, die man nicht kennt –


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Jer 7,10 und dann kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: «Wir sind geborgen!» – um all diese Gräuel [auch ferner] zu treiben! Jer 7,11 Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen eine Räuberhöhle geworden? Auch ich, fürwahr, ich sehe es, spricht der Herr. Jer 7,12 Geht doch einmal zu meiner Stätte in Silo, wo ich meinen Namen zuvor habe wohnen lassen, und seht, was ich ihr um der Bosheit meines Volkes Israel willen getan habe! Jer 7,13 Und nun, weil ihr all diese Dinge tut, spricht der Herr, und weil ihr nicht hören wolltet, ob ich auch früh und spät zu euch redete, und nicht antworten wolltet, ob ich auch rief, … Jer 7,14 so werde ich dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist und auf das ihr vertraut, und dem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso tun, wie ich Silo getan habe. Jer 7,15 Und ich will euch von meinem Angesichte verstoßen, wie ich all eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraims, verstoßen habe. © Gott verstößt ja eigentlich keinen Menschen. ©© Es war nötig, sich so zu äußern. Diese Menschen konnten nur diese Lebenshilfe verstehen. Die Not, du wirst verstoßen, das war für diese Menschen eine Notklage. Sie sollten diese Hilfe gebende Klage einnehmen, das war der Sinn. © Dieser Absatz hat zwei Komponenten. Der Inhalt wurde Jeremia so gegeben, dass auch das Volk es in seiner Sprache versteht. Andererseits verstößt Gott niemanden. Es geht aber alles nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung. ©© Es geht immer um die Quelle der Reinheit, der reinen Strahlkraft und der Liebe, das morst Gottvater immer allen Geschöpfen des Kosmos, der Meere und der Erde. Nötig ist immer nur eine Lektion. Wenn die klagenden Menschen diese Lektion nur verstehen, ist das schon eine Lehre, und das ist dann eine Notwendigkeit und nicht eine Anklage. Ihr müsst lernen, es so zu sehen, mehr ist nicht zu sagen. © Die Kritik vieler Menschen am „Alten Testament geht dahin, dass sie meinen, dass hier ein Gott der Rache und des Leidbringens beschrieben wird und nicht ein Gott der Liebe. ©© Aber dadurch korrigieren sie sich mehr, indem sie die Klage loslassen. Das ist hier noch mit der Sinn.


Jer 7,16 Du aber, bete nicht für dieses Volk, erhebe für sie kein Flehen, kein Gebet, und dringe nicht in mich; denn ich erhöre dich nicht. Jer 7,17 Siehst du nicht, was sie treiben in den Städten Judas und in den Gassen Jerusalems? ©© Notwendig ist hier eigentlich zu erkennen, dass Mord nicht immer Mord ist, dass Gedanken, feindliche Informationen nun ruhig gelöst werden müssen durch die Information der Liebe. Die Liebe kann aber nur lebendig werden, wenn der Mensch sie einnehmen kann. „Lebendig“ heißt, er muss in die Ordnung der Klärung. Die Klärung ist ein mutiger Schritt zur Hilfe gebenden, leitenden Strahlkraft. Er denkt: Nicht ich gehe aus dieser Verantwortung, aber ich gehe aus dieser Klage und lasse mir Gedanken einfallen, dass ich in die Opferung, Klage und Ruhelosigkeit nicht mehr gehe. Ich gebe hier meine kleine Hilfe. Ich ordne mich ein in die Klarheit, in die Ruhe und in die Sachlichkeit. Nur so kann hier eine Hilfe gebende Klärung entstehen. Klärt nur mutig alle Menschen auf. Klagendenden Menschen werdet ihr nie eure Aufklärung noch eure Liebe, noch euer Verständnis geben können. Sie haben ihre eigene Vorstellung und ihren eigenen Mut und ihre eigene Korrektur. Sie lieben diese Macht des Egos noch und ruhen nicht länger, als die gebende Kraft ihnen noch Zeit lässt. Macht euch nur Gedanken der Hilfe gebenden Klärung für Menschen, die noch hilflos sind. Ihnen gebt eure klaren, ruhigen Gedanken. Löst sie von der Gewalt, von dem Prunk und auch von ihrer Last. Ihr müsst mehr hineinsehen in die Gewalt der Klage. Durch diese Gewalt kann sich auch etwas lösen. Es geht nun eine Hilflosigkeit in die Klage. Die Hilflosigkeit führt nun zu dem Gedanken: Ich kann nicht mehr, ich möchte mich klären, ich gebe hier nicht auf, aber helft mir, sagt mir Klärung und Hilfe zu. Bei klagenden Menschen dürft ihr aber nichts falsch machen. Sie brauchen ihre Fehler. Ihr müsst sie ihnen notwendig lassen. Sie brauchen die Erkenntnis, die Gedanken, die Korrektur und die Qual. Nur so stehen sie im Einklang mit dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung. Sie müssen sich von ihrer Klage lösen, und das geht über das Leid und über die Macht der Liebe, nicht anders. © Über die Macht der Liebe geschieht es geistig? ©© Das ist die Liebe, die ihnen ihre Schutzgeister geben, die ihnen ihre Schutzengel und ihre strahlenden Meister zusenden. Es sind wache Geistwesen, die hier nun auch diese Menschen mit korrigieren können, wenn sie es nur zulassen. Ich gebe euch und allen Menschen eine ruhige Strahlung. Korrigiert euch in klarer, meisterlicher ist nicht nötig, aber in klarer Lebenshilfe gebender Ordnung. Hilfe geben heißt, ihr müsst miteinander Gespräche und sachliche Klage meistern. Ihr sollt eure Feindlichkeiten lösen, eure Lieblosigkeiten, eure Ruhelosigkeiten. Geht hinein und sagt es den klärenden Menschen.


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Alle hilflosen nicht, aber alle klagenden Menschen sollt ihr nicht, müsst ihr gewähren lassen. Das ist ihr Karma. Sie müssen dieses Los der Macht durch eigene Gewalt, durch eigene Hilflosigkeit ihres Körpers und ihres Problems lösen können. Nehmt ihnen nicht diese Klage und diese Ruhelosigkeit ab. Leider wird es von vielen Müttern, Vätern nicht immer, aber auch Ehefrauen und Kindern immer wieder getan. Ihr müsst den Prunk meiden, ihr sollt aber euch gegenseitig liebevolle Hilfe geben. Korrigiert nun euer kleines Leben. In großer, geistiger, klarer Strahlkraft grüße ich euch und morse euch zu: Lebt in geistiger, klärender, ruhiger Liebe. Lasst die Klage los, lasst die Ruhelosigkeit und den Prunk los. Lebt im Einklang mit euren Kindern, mit eurer Familie, mit der Mutter Erde und der Natur. Ich grüße euch, euer Yogananda. Jer 7,18 Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an; die Frauen kneten den Teig, um der Himmelskönigin Kuchen zu backen, und fremden Göttern spendet man Trankopfer, um mir wehe zu tun. Jer 7,19 Tun sie denn mir wehe, spricht der Herr, nicht vielmehr sich selbst, dass ihr Antlitz erröten muss? Jer 7,20 Darum spricht der Herr also: Siehe, mein grimmiger Zorn ergießt sich über diesen Ort, über die Menschen und über die Tiere, über alle Bäume des Feldes und über alle Früchte des Ackers – ein brennender, nie erlöschender Zorn. Jer 7,21 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Häuft nur eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esset Fleisch! Jer 7,22 Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte, nichts von Brandopfern und Schlachtopfern gesagt noch geboten, … Jer 7,23 sondern dieses Gebot habe ich ihnen gegeben: Höret auf meine Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein, und wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, damit es euch wohl ergehe. Jer 7,24 Aber sie gehorchten nicht, schenkten mir kein Gehör, sondern wandelten nach den Ratschlägen ihres bösen Herzens, wandten mir den Rücken zu und nicht das Antlitz. Jer 7,25 «Von dem Tage an, da eure Väter auszogen aus dem Lande Ägypten, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch all meine Knechte, die Propheten, Tag für Tag, früh und spät.» Jer 7,26 Aber sie gehorchten mir nicht, schenkten mir kein Gehör, sondern waren halsstarrig, trieben es ärger als ihre Väter. Jer 7,27 Du wirst jetzt alle diese Worte zu ihnen reden, aber sie werden nicht auf dich hören; du wirst ihnen rufen, aber sie werden dir nicht antworten. Jer 7,28 Darum sollst du zu ihnen sagen: Das ist das Volk, das nicht hören wollte auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, das keine Zurechtweisung annahm. Dahin ist die Wahrhaftigkeit, entschwunden ist sie aus ihrem Munde.


Jer 7,29 Schere dein Haupthaar und wirf es hin, auf den Höhen erhebe die Klage; denn der Herr hat verworfen, verstoßen das Geschlecht seines Grimms. Jer 7,30 Denn die Söhne Judas haben getan, was mir missfällt, spricht der Herr. Sie haben in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, ihre Scheusale [d. h. Götzen] gestellt, es zu entweihen. Jer 7,31 Sie haben die Höhe des Thopheth im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich ihnen niemals geboten habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist. Jer 7,32 Darum siehe, es werden Tage kommen, spricht der Herr, da wird man nicht mehr «Thopheth» und «Tal Ben-Hinnom» sagen, sondern «Mordtal», und man wird im Thopheth begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr ist. Jer 7,33 Und die Leichname dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraße dienen, und niemand wird sie verscheuchen. Jer 7,34 Dann mache ich in den Städten Judas und in den Gassen Jerusalems ein Ende dem Freudenjubel und Jauchzen, dem Jubel des Bräutigams und dem Jubel der Braut; denn das Land wird zur Wüste werden. Jer 8,1 Zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man die Gebeine der Könige und Fürsten Judas, die Gebeine der Priester und der Propheten und die Gebeine der Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern hervorholen … Jer 8,2 und wird sie hinstreuen vor der Sonne und dem Mond und dem ganzen Heere des Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgelaufen sind und die sie befragt und angebetet haben; man wird sie nicht sammeln und nicht begraben, zum Dünger auf dem Felde sollen sie werden. Jer 8,3 Sie alle aber, die übrig bleiben von diesem bösen Geschlecht, werden lieber sterben als leben wollen an allen Orten, wohin ich sie verstoßen habe, spricht der Herr der Heerscharen. Jer 8,4 Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr: Fällt auch einer und steht nicht wieder auf? Wendet sich einer ab und nicht wieder her? Jer 8,5 Warum wendet dieses Volk sich ab, sich so beharrlich ab? Sie halten fest an ihrem Trug, wollen nicht umkehren. Jer 8,6 Ich merkte auf und horchte – sie reden unwahr! Keiner bereut seine Bosheit, dass er dächte: «Was habe ich getan!» Ein jeder stürmt dahin in seinem Lauf, wie das Ross in der Schlacht dahinstürmt. Jer 8,7 Selbst der Storch am Himmel kennt seine Zeiten, und Turteltaube, Schwalbe, Kranich, sie halten ein die Zeit ihrer Heimkehr; aber mein Volk will nichts wissen von der Ordnung des Herrn. Jer 8,8 Wie dürft ihr nur sagen: «Weise sind wir, haben wir doch das Gesetz des Herrn!» - Ja, fürwahr, zur Lüge macht es der Lügengriffel der Schriftgelehrten. Jer 8,9 Zuschanden werden die Weisen, werden bestürzt und gefangen; denn sie verachten das Wort des Herrn. Was hätten sie da für Weisheit?


27

Jer 8,10 Darum will ich ihre Frauen andern geben und ihre Felder Eroberern; denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, sind auf Gewinn aus, und Betrug üben alle, so Priester wie Prophet. Jer 8,11 Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sagen: «Friede! Friede!» – Doch wo ist Friede? Jer 8,12 In Schanden stehen sie da, denn sie haben Gräuel verübt; doch Scham kennen sie nicht, wissen nichts von Beschämung. Darum werden sie unter den Fallenden fallen, zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der Herr. Jer 8,13 Will ich einheimsen ihre Ernte, spricht der Herr, so sind keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum und die Blätter verwelkt! So will ich ihnen geben nach ihrem Ertrag. Jer 8,14 «Was sitzen wir stille? Versammelt euch und lasst uns flüchten in die festen Städte und dort untergehen! Denn der Herr, unser Gott, lässt uns untergehen und tränkt uns mit giftigem Wasser, weil wir wider ihn gesündigt haben. … Jer 8,15 Wir hofften auf Heil, doch es kommt nichts Gutes – auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken!» Jer 8,16 Von Dan her hört man das Schnauben der Rosse, vom lauten Wiehern der Renner erzittert das ganze Land; sie kommen und fressen das Land und sein Gut, die Stadt und die darin wohnen. Jer 8,17 Denn siehe, ich lasse Schlangen wider euch los, giftige Schlangen, die sich nicht beschwören lassen; die sollen euch beißen, spricht der Herr. Jer 8,18 Unheilbar ist in mir der Kummer, und mein Herz ist krank. Jer 8,19 Horch! wie schreit um Hilfe die Tochter meines Volkes vom weiten Lande: «Ist denn der Herr nicht in Zion? ist er, Zions König, nicht mehr dort?» – «Warum haben sie mich mit ihren Bildern, mit fremden Götzen erzürnt?» – Jer 8,20 «Vorbei die Ernte und die Lese fertig - doch uns ist nicht Rettung geworden!» Jer 8,21 Gebrochen liegt die Tochter meines Volkes, darob bin auch ich gebrochen, traure, und Entsetzen hat mich ergriffen. Jer 8,22 Ist denn kein Balsam mehr in Gilead? ist kein Arzt mehr dort? Warum will nicht heilen die Wunde der Tochter meines Volkes? Jer 9,1 O dass mein Haupt mir zerflösse, mein Auge mir würde zum Tränenquell! Weinen wollte ich Tag und Nacht um die Erschlagenen meines Volkes! Die Lutherbibel hat für 9,1-26 die Zählung 8,23; 9,1-25 Jer 9,2 O dass ich eine Herberge hätte fern in der Wüste! so wollte ich mein Volk verlassen, wollte von ihnen gehen! Denn alle sind sie Ehebrecher, eine Rotte von Treulosen. Jer 9,3 Sie spannen ihre Zunge wie einen Bogen: die Lüge, nicht die Wahrheit, führt im Lande das Regiment; denn sie schreiten von Frevel zu Frevel, mich aber kennen sie nicht, spricht der Herr.


Jer 9,4 Ein jeder hüte sich vor dem Freunde, und keiner traue dem Bruder; denn jeder Bruder treibt es wie Jakob, und jeder Freund verleumdet. Jer 9,5 Einer betrügt den andern, und keiner redet ein wahres Wort; ans Lügen gewöhnt ist ihre Zunge, sie freveln und mögen nicht umkehren. Jer 9,6 Gewalttat über Gewalttat, Trug über Trug! sie wollen mich nicht kennen, spricht der Herr. Jer 9,7 Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Siehe, ich will sie schmelzen, will sie prüfen. Ja, ich muss einschreiten ob der Verworfenheit meines Volkes. Jer 9,8 Ein tödlicher Pfeil ist ihre Zunge, Trug die Rede ihres Mundes; friedsam redet man mit dem Nächsten, aber im Herzen hegt man gegen ihn Arglist. Jer 9,9 Sollte ich dergleichen nicht an ihnen ahnden? spricht der Herr. Sollte ich mich nicht rächen an einem solchen Volke? Jer 9,10 Über die Berge muss ich anheben Weinen und Totenklage, über die Auen der Trift das Trauerlied. Wüste liegen sie, da geht kein Wandrer; man hört keinen Laut der Herde. Die Vögel des Himmels und das Wild, fort sind sie alle, entflohen. Jer 9,11 «Ich will Jerusalem zum Trümmerhaufen machen, zur Behausung der Schakale, und die Städte Judas wandle ich zur Wüstenei, wo niemand wohnt.» Jer 9,12 Wo ist der Mann, so weise, dass er dies verstehe, so unterrichtet durch den Mund des Herrn, dass er es erkläre, warum das Land zugrunde gegangen, warum es verheert ist wie die Wüste, so dass niemand hindurchzieht? Jer 9,13 Und der Herr sprach: Darum, weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen vorgelegt; weil sie auf meine Stimme nicht hörten und nicht darnach wandelten, … Jer 9,14 sondern der Verstocktheit ihres Herzens folgten und den Baalen, zu denen ihre Väter sie gewöhnt haben! Jer 9,15 Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen, will sie mit Giftwasser tränken. Jer 9,16 Ich will sie unter die Völker zerstreuen, die weder ihnen noch ihren Vätern bekannt waren, will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufgerieben habe. Jer 9,17 So spricht der Herr der Heerscharen: Rufet die Klagefrauen, sie sollen kommen; nach den weisen Frauen schicket, dass sie wehklagen. Jer 9,18 Sie sollen eilen und über uns anheben das Trauerlied, dass unsre Augen von Tränen fließen, unsre Wimpern von Wasserströmen. Jer 9,19 Horch! von Zion her hört man Klage: «Wie sind wir verwüstet! Wie sind wir mit Schmach bedeckt! denn wir müssen das Land verlassen, unsre Wohnstätten sind zerstört!» Jer 9,20 So hört denn, ihr Frauen, das Wort des Herrn, euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes! Lehrt eure Töchter die Klage, eine jede die andre den Trauergesang:


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Jer 9,21 «Der Tod ist uns durchs Fenster gestiegen, ist eingedrungen in unsre Paläste. Er schlägt das spielende Kind auf der Gasse und den jungen Mann auf dem Markte, … Jer 9,22 und es liegen die Leichen der Menschen wie Mist auf dem Felde, wie Halmbüschel hinter dem Schnitter, die keiner sammelt.» Jer 9,23 So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; … Jer 9,24 sondern dessen rühme sich, wer sich rühmen will: einsichtig zu sein und mich zu erkennen, zu wissen, dass ich, der Herr, es bin, der Gnade und Recht und Gerechtigkeit auf Erden übt; denn an solchen habe ich Wohlgefallen, spricht der Herr. Jer 9,25 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da suche ich heim alle Beschnittenen, die doch unbeschnitten sind: Jer 9,26 die Ägypter, Juden und Edomiter, die Ammoniter und Moabiter und alle, die sich den Haarrand stutzen, die in der Wüste wohnen; denn alle Völker sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen Herzens.

Die nichtigen Götzen und der allein wahre Gott Jer 10,1-25 Jer 10,1 Höret das Wort, das der Herr zu euch redet, Haus Israel! Jer.10,2 So spricht der Herr: Gewöhnt euch nicht an die Weise der Heiden, und vor den Zeichen am Himmel erschrecket nicht! Die Heiden erschrecken vor ihnen. Jer 10,3 Denn die Satzungen der Heiden sind nichtig. Ein Holz ist es [d. h. das Götzenbild], das man im Walde gehauen, ein Machwerk, das die Hände des Werkmeisters mit der Axt gefertigt. Jer 10,4 Mit Silber und Gold macht man es schön, mit Nagel und Hammer macht man es fest, dass es nicht wackle. Jer 10,5 Der Scheuche im Gurkenfeld gleichen sie und können nicht reden; tragen muss man sie, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie tun nichts Böses; aber auch Gutes zu tun vermögen sie nicht. Jer 10,6 Dir, o Herr, ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name durch Macht. Jer 10,7 Wer wollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn das gebührt dir; ist doch unter allen Weisen der Heiden und unter all ihren Königen keiner dir gleich. Jer 10,8 Allzumal sind sie unvernünftig und töricht, eine nichtige Weisheit. Ein Holz ist es [d. h. das Götzenbild],


Jer 10,9 Silberblech, das aus Tharsis gebracht wird, und Gold aus Ophir, ein Machwerk des Schnitzers und der Hände des Goldschmieds. Mit blauem und rotem Purpur sind sie bekleidet; ein Werk der Kunstverständigen sind sie alle. Jer 10,10 Aber der Herr ist in Wahrheit Gott, er ist ein lebendiger Gott und ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und die Völker vermögen nicht seinen Grimm zu ertragen. Jer 10,11 (So sollt ihr zu ihnen sprechen: Die Götter, die weder Himmel noch Erde gemacht, sollen von der Erde und unter diesem Himmel verschwinden.) Jer 10,12 Der Herr ist's, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, der durch seine Weisheit den Erdkreis gegründet und den Himmel ausgespannt hat durch seine Einsicht. Jer 10,13 Beim Rollen seines Donners erbrausen die Wasser am Himmel; auf sein Geheiß ziehen Wolken herauf vom Ende der Erde, Blitze schafft er zum Regen und holt den Wind hervor aus seinen Kammern. Jer 10,14 Als Tor steht da jeder Mensch, ohne Einsicht, zuschanden wird jeder Goldschmied an seinen Bildern; denn Trug ist sein Guss, es ist kein Odem in ihnen. Jer 10,15 Nichtig sind sie, ein lächerlich Machwerk; zur Zeit ihrer Heimsuchung ist's aus mit ihnen. Jer 10,16 Aber er, Jakobs Teil, er ist nicht wie diese; er ist der Bildner des Alls, und Israel ist der Stamm seines Eigentums. «Herr der Heerscharen» ist sein Name. Jer 10,17 Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du sitzest in der Bedrängnis! Jer 10,18 Denn so spricht der Herr: Siehe, ich schleudere fort die Bewohner dieses Landes und ängstige sie, damit sie sich finden lassen. Jer 10,19 Wehe mir ob meines Schadens! wie schmerzt mich meine Wunde! Doch ich sprach: Das ist nun einmal mein Leiden, ich muss es tragen. Jer 10,20 Mein Gezelt ist verwüstet, und seine Stricke sind alle zerrissen; meine Kinder, meine Herde, sie sind nicht mehr. Niemand ist, der mein Gezelt aufrichtet und seine Decken ausspannt. Jer 10,21 Denn verdummt waren die Hirten, und nach dem Herrn fragten sie nicht; darum hatten sie kein Glück, und ihre ganze Herde hat sich zerstreut. Jer 10,22 Horch! was hört man? - Es kommt ein gewaltiges Tosen vom Lande des Nordens, die Städte Judas zur Wüste zu machen, zur Behausung der Schakale. Jer 10,23 Ich weiß, o Herr, dass es nicht in des Menschen Gewalt steht, seinen Weg zu bestimmen, nicht bei dem Wandersmann, seinen Schritt zu lenken. Jer 10,24 Züchtige mich, o Herr, doch nach Billigkeit und nicht in deinem Zorn, dass du mich nicht gar zunichtemachest. Jer 10,25 Schütte deinen Grimm aus über die Heiden, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob gefressen und aufgerieben und seine Wohnstatt verwüstet.


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Der Ungehorsam des Volkes gegen Gottes Gesetz Jer 11,1-17 Jer 11,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging: Jer 11,2 Vernimm die Worte dieses Bundes! Du sollst sie den Männern von Juda und den Bewohnern Jerusalems verkünden Jer 11,3 und sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, Jer 11,4 die ich euren Vätern geboten habe zu der Zeit, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Schmelzofen, herausführte, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme und tut nach allem, was ich euch gebiete, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, Jer 11,5 dass ich den Eid erfülle, den ich euren Vätern geschworen habe: ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig fließt, wie ihr es heute habt. Da antwortete ich und sprach: So sei es, Herr! Jer 11,6 Dann sprach der Herr zu mir: Verkünde alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und haltet sie! Jer 11,7 Denn hoch und teuer habe ich eure Väter beschworen zu der Zeit, da ich sie aus dem Lande Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag, beschworen früh und spät: Höret auf meine Stimme! Jer 11,8 Aber sie gehorchten nicht und schenkten mir kein Gehör, sondern wandelten alle in der Verstocktheit ihres bösen Herzens, und so brachte ich alles das über sie, was ich in diesem Bunde gesagt, den ich ihnen zu halten befohlen und den sie nicht gehalten haben. Jer 11,9 Und der Herr sprach zu mir: Es ist, als ob sich verschworen hätten die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems. Jer 11,10 Sie sind zu den Sünden ihrer Altvordern zurückgekehrt, die meinen Worten nicht haben gehorchen wollen: auch sie laufen andern Göttern nach, um ihnen zu dienen; das Haus Israel und das Haus Juda haben den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe. Jer 11,11 Darum spricht der Herr also: Siehe, ich bringe ein Unheil über sie, dem sie nicht werden entrinnen können, und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören. Jer 11,12 Dann werden die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und zu den Göttern schreien, denen sie zu Opfern pflegen; aber helfen werden die ihnen nicht zur Zeit ihrer Not. Jer 11,13 Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda, und so viele Gassen Jerusalem hat, so viele Altäre habt ihr errichtet, dem Baal zu opfern. Jer 11,14 Du aber bete nicht für dieses Volk, und erhebe für sie kein Flehen, kein Gebet; denn ich erhöre sie nicht, wenn sie mich anrufen zur Zeit ihrer Not.


Jer 11,15 Was hat mein Liebling in meinem Hause böse Anschläge auszuführen? Werden Fettstücke und heiliges Fleisch dein Unglück von dir abwenden, oder wirst du dich damit retten? Jer 11,16 «Grünender Ölbaum, herrlich zu schauen» hat man dich genannt. Unter großem Getöse versengt ein Feuer seine Blätter, hässlich sind seine Äste. Jer 11,17 Denn der Herr der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Unheil über dich beschlossen um der Bosheit willen, die das Haus Israel und das Haus Juda verübt haben, mich zu erzürnen, indem sie dem Baal opferten.

Bedrohung Jeremias durch seine Mitbürger zu Anathoth Jer 11,18-23 Jer 11,18 Der Herr hat es mir kundgetan, und so erkannte ich es; da durchschaute ich ihr Treiben. Jer 11,19 Ich aber war wie ein zahmes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; ich ahnte nichts. Sie schmiedeten Pläne wider mich: «Lasst uns den Baum verderben in seiner Blüte, ihn ausrotten aus dem Lande der Lebenden, und seines Namens werde nicht mehr gedacht!» Jer 11,20 Aber der Herr der Heerscharen richtet gerecht, er prüft Nieren und Herz. Noch werde ich deine Rache an ihnen schauen; denn dir habe ich meine Sache anheimgestellt. Jer 11,21 Über die Männer von Anathoth, die mir nach dem Leben trachteten und sprachen: «Du darfst nicht mehr weissagen im Namen des Herrn, sonst stirbst du durch unsre Hand!» spricht darum der Herr also: Jer 11,22 Siehe, ich suche es heim an ihnen: die jungen Männer sollen durchs Schwert sterben, ihre Söhne und Töchter vor Hunger; Jer 11,23 kein Überrest soll ihnen verbleiben. Denn ich bringe Unheil über die Männer von Anathoth im Jahr ihrer Heimsuchung.

Jeremias Klage und Gottes Antwort Jer 12,1-17 Jer 12,1 O Herr, du bleibst ja im Recht, wenn ich wider dich hadre, und doch muss ich mit dir rechten: warum geht es den Gottlosen so gut und leben so sicher alle, die treulos handeln? Jer 12,2 Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie wachsen und bringen auch Frucht. Du bist wohl nahe in ihrem Munde, doch fern ihrem Herzen.


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Jer 12,3 Du aber, o Herr, kennst mich, du prüfst, wie mein Herz zu dir steht. Reiße sie heraus wie Schafe zur Schlachtbank und weihe sie für den Tag des Würgens. Jer 12,4 Wie lange noch soll trauern das Land und das Grün auf dem ganzen Felde verdorren? Um der Bosheit seiner Bewohner willen ist Vieh und Vogel dahingerafft; denn sie denken: Er sieht unsre Pfade nicht. Jer 12,5 «Wenn du mit Fußgängern gelaufen bist, und sie haben dich müde gemacht, wie willst du mit Rossen wettlaufen? Und fühlst du dich in friedlichem Lande nicht sicher, wie willst du es machen im Hochwuchs des Jordan? Jer 12,6 Selbst deine Brüder, das Haus deines Vaters, auch sie sind falsch gegen dich; auch sie rufen dir laut nach. Traue ihnen nicht, wenn sie schon freundlich mit dir reden.» Jer 12,7 Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbe verstoßen, habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben. Jer 12,8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde; es erhob wider mich seine Stimme, darum lernte ich's hassen. Jer 12,9 Ist mein Erbe zum bunten Geier geworden, dass die Raubvögel sich rings darum scharen? Auf, sammelt alles Getier des Feldes, dass es komme zum Fraße! Jer 12,10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet, haben meinen Acker zerstampft, haben den Anger, der meine Lust war, zur öden Steppe gemacht. Jer 12,11 Ja, zur Öde haben sie ihn gewandelt, verödet trauert er vor mir! Öde liegt nun das ganze Land; denn niemand nahm sich's zu Herzen. Jer 12,12 Über alle Höhen der Steppe kommen Verwüster; ja, ein Schwert schwingt der Herr, das frisst von einem Ende des Landes zum andern. Friedlos ist alles Fleisch. Jer 12,13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, haben sich abgemüht, fruchtlos, sind zuschanden geworden an ihrem Ertrag ob der Zornglut des Herrn. Jer 12,14 So spricht der Herr über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbe antasten, das ich meinem Volke Israel zu eigen gegeben: Siehe, ich reiße sie weg aus ihrem Lande, und das Haus Juda reiße ich aus ihrer Mitte hinweg. Jer 12,15 Aber wenn ich sie weggerissen, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückführen, einen jeden zu seinem Erbteil und einen jeden in sein Land. Jer 12,16 Und wenn sie alsdann wirklich die Wege meines Volkes lernen, so dass sie bei meinem Namen schwören: «So wahr der Herr lebt!» wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie mitten unter meinem Volke aufgebaut werden. Jer 12,17 Wenn sie aber nicht gehorchen wollen, so werde ich ein solches Volk wegreißen, ja wegreißen und verderben, spricht der Herr.


Gerichtsdrohung in Bild und Wort Jer 13,1-27 Jer 13,1 So sprach der Herr zu mir: Geh, kaufe dir einen linnenen Gürtel und lege ihn dir um die Hüften, bringe ihn aber nicht ins Wasser. Jer 13,2 Und ich kaufte den Gürtel nach dem Befehle des Herrn und legte ihn mir um die Hüften. Jer 13,3 Darnach erging das Wort des Herrn zum zweiten Male an mich; er sprach: Jer 13,4 Nimm den Gürtel, den du gekauft und dir um die Hüften gelegt hast, und mache dich auf: geh zum Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsspalte. Jer 13,5 Ich ging hin und verbarg ihn am Euphrat, wie der Herr mir befohlen hatte. Jer 13,6 Nach geraumer Zeit aber sprach der Herr zu mir: Mache dich auf und geh zum Euphrat und hole daselbst den Gürtel, den ich dir dort zu verbergen befohlen habe. Jer 13,7 Ich ging zum Euphrat und grub nach und nahm den Gürtel von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte. Und siehe, der Gürtel war verdorben, zu nichts mehr nütze. Jer 13,8 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: Jer 13,9 So spricht der Herr: Ebenso will ich den Hochmut Judas verderben und den Hochmut Jerusalems, den großen. Jer 13,10 Dieses böse Volk, das sich weigert, auf meine Worte zu hören, das da wandelt in der Verstocktheit seines Herzens und fremden Göttern nachläuft, ihnen zu dienen und sie anzubeten - es soll werden wie dieser Gürtel, der zu nichts nütze ist. Jer 13,11 Denn gleichwie der Gürtel sich anschmiegt an die Hüften des Mannes, so wollte ich, dass das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda sich an mich schmiegen, spricht der Herr, damit sie mein Volk würden, mir zum Ruhm und zum Preis und zur Zierde; aber sie haben nicht gewollt. Jer 13,12 Nun sage zu ihnen dieses Wort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeglicher Krug wird mit Wein gefüllt. Sagen sie dann zu dir: Meinst du, wir wissen das nicht, dass jeglicher Krug mit Wein gefüllt wird? Jer 13,13 so sage zu ihnen: So spricht der Herr: Siehe, ich fülle mit Trunkenheit alle Bewohner dieses Landes und die Könige, die auf dem Throne Davids sitzen, auch die Priester und die Propheten samt allen Bewohnern Jerusalems. Jer 13,14 Und ich werde sie aneinander zerschmettern, Väter und Söhne zumal, spricht der Herr. Ohne Mitleid, ohne Schonung, ohne Erbarmen werde ich sie vernichten. Jer 13,15 Höret und merket auf, seid nicht hochfahrend, denn der Herr redet.


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Jer 13,16 Gebet dem Herrn, eurem Gott, die Ehre, ehe es finster wird, ehe eure Füße straucheln an umnachteten Bergen. Da harrt ihr auf Licht, und er macht es zu Finsternis, wandelt's in Wolkendunkel. Jer 13,17 Hört ihr aber nicht darauf, so muss meine Seele im Verborgenen weinen ob des Hochmuts, und in Tränen zerfließt mein Auge, dass die Herde des Herrn hinweggeführt wird. Jer 13,18 Sagt zum König und zur Gebieterin: Setzet euch tief hinunter! Denn vom Haupte gesunken ist euch die prächtige Krone. Jer 13,19 Die Städte im Südland sind verschlossen, und niemand öffnet; ganz Juda muss in die Verbannung, in die Verbannung sie alle. Jer 13,20 Erhebe deine Augen und sieh, wie sie kommen von Norden! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine schmucke Herde? Jer 13,21 Was wirst du sagen, wenn sie zu Herren über dich bestellt werden, die du selber als Buhlen an dich gewöhnt hast? Werden nicht Wehen über dich kommen wie über ein Weib, das gebiert? Jer 13,22 Und fragst du dich alsdann: «Warum hat mich all das getroffen?» um all deiner Sünden willen wird dir die Schleppe aufgehoben, wirst du geschändet. Jer 13,23 Vermag wohl ein Mohr seine Haut zu ändern oder ein Panther seine Flecken? Dann freilich könnt auch ihr Gutes tun, die ihr des Bösen gewohnt seid! Jer 13,24 So will ich sie denn zerstreuen wie Stroh, das zerstiebt vor dem Wüstenwind. Jer 13,25 Das ist dein Los, dein Teil, das ich dir zugemessen, spricht der Herr, weil du meiner vergessen, auf Trug vertraut hast. Jer 13,26 Ich hebe dir auch die Schleppe hoch bis über das Gesicht, dass man deine Schande sehe, Jer 13,27 deinen Ehebruch, dein Wiehern und dein schändliches Buhlen. Auf Hügeln und im Felde habe ich deine Gräuel gesehen. Wehe dir, Jerusalem! wie lange soll es noch anstehen, bis du wieder rein wirst?

Zur Zeit der Dürre Jer 14,1-22; 15,1-9 Jer 14,1 Das Wort des Herrn, das an Jeremia erging wegen der Dürre: Jer 14,2 Juda wehklagt, in seinen Toren verschmachtet das Volk, sinkt trauernd zur Erde, und das Geschrei Jerusalems steigt empor. Jer 14,3 Ihre Vornehmen schicken die Diener nach Wasser; sie kommen zu den Zisternen, finden kein Wasser, kehren mit leeren Krügen heim. Jer 14,4 Die Arbeit im Acker hat aufgehört, weil der Regen nicht kam; enttäuscht ist der Landmann, verhüllt ist sein Haupt.


Jer 14,5 Ja, auch die Hindin im Felde, kaum dass sie geworfen, verlässt das Junge, weil sie nichts Grünes mehr findet. Jer 14,6 Wildesel stehen auf kahlen Höhen und schnappen nach Luft; ihre Augen erlöschen aus Mangel an Weide. Jer 14,7 «Wenn unsre Sünden wider uns zeugen, so greife ein, o Herr, um deines Namens willen; ja, oft sind wir treulos gewesen, an dir haben wir gesündigt. Jer 14,8 Du Hoffnung Israels, du sein Retter in Not! warum denn bist du wie ein Fremdling im Lande, dem Wanderer gleich, der nur zur Nachtruhe zeltet? Jer 14,9 Warum bist du wie ein erschrockener Mann, wie ein Krieger, der nicht zu helfen vermag? Und du bist doch, o Herr, in unsrer Mitte, und deinen Namen tragen wir. Verlass uns nicht!» Jer 14,10 Also spricht der Herr zu diesem Volke: So lieben sie es, vom einen zum andern zu laufen, ihre Füße schonen sie nicht; doch der Herr hat kein Gefallen an ihnen, jetzt wird er ihrer Verschuldung gedenken und ihre Sünde heimsuchen. Jer 14,11 Und der Herr sprach zu mir: Bete nicht um Wohlergehen für dieses Volk! Jer 14,12 Wenn sie fasten, höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Gaben darbringen, so nehme ich sie nicht an; sondern mit Schwert und Hunger und Pest will ich sie aufreiben. Jer 14,13 Da antwortete ich: Ach, Herr! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen, und der Hunger wird nicht über euch kommen, sondern beständigen Frieden werde ich euch geben an diesem Orte. Jer 14,14 Der Herr aber sprach zu mir: Lüge weissagen die Propheten in meinem Namen! Ich habe sie nicht gesandt, habe sie nicht geheißen, habe nicht zu ihnen geredet; Lügengesichte und nichtige Wahrsagerei und selbstersonnenen Trug weissagen sie euch. Jer 14,15 Darum spricht der Herr also wider sie: Die Propheten, die in meinem Namen weissagen, wo ich sie doch nicht gesandt habe, und die da sprechen: «Schwert und Hunger wird nicht in dieses Land kommen» - durch Schwert und Hunger sollen diese Propheten enden! Jer 14,16 Das Volk aber, dem sie weissagen, wird auf den Gassen Jerusalems liegen, hingestreckt von Hunger und Schwert, und niemand wird sie begraben sie und ihre Frauen, ihre Söhne und Töchter, und so schütte ich ihre Bosheit über sie aus. Jer 14,17 Sage zu ihnen dieses Wort: Meine Augen zerfließen in Tränen Tag und Nacht und dürfen nicht ruhen; denn zerschlagen, zerschmettert liegt die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, schwer getroffen. Jer 14,18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe da, vom Schwert Erschlagene! Kehre ich heim zur Stadt, siehe da, Hungersqual! Ja, auch Prophet und Priester ziehen nach einem Lande, das sie nicht kennen. Jer 14,19 Hast du denn Juda ganz verworfen? ist deine Seele Zions überdrüssig geworden? Warum hast du uns so geschlagen, dass für uns keine


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Heilung mehr ist? Wir harren auf Glück, doch es kommt nichts Gutes, auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken! Jer 14,20 Wir erkennen, o Herr, unsern Frevel und die Schuld unsrer Väter; ja, wir haben an dir gesündigt. Jer 14,21 Verschmähe uns nicht, um deines Namens willen; schände nicht den Thron deiner Herrlichkeit! Sei eingedenk deines Bundes mit uns, brich ihn nicht! Jer 14,22 Sind unter den Götzen der Heiden auch solche, die Regen spenden? oder gibt der Himmel [von selbst] Regenschauer? Bist du es nicht, o Herr, unser Gott? und müssen wir nicht auf dich hoffen? Hast doch du dies alles getan! Jer 15,1 Und der Herr sprach zu mir: Wenn gleich Mose und Samuel vor mich träten, mein Herz würde sich diesem Volke nicht zuwenden. Schicke es hinweg aus meinen Augen, sie sollen gehen! Jer 15,2 Und wenn sie dich fragen: Wo sollen wir hingehen? so antworte ihnen: So spricht der Herr: Was der Pest gehört - zur Pest; was dem Schwert zum Schwerte; was dem Hunger - zum Hunger; was der Gefangenschaft - in die Gefangenschaft! Jer 15,3 Vier Sippen biete ich wider sie auf, spricht der Herr: das Schwert, um zu morden, die Hunde, um fortzuschleppen, die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes, um zu fressen und zu vertilgen. Jer 15,4 So mache ich sie zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde, um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, wegen dessen, was er in Jerusalem getan hat. Jer 15,5 Wer wird sich deiner erbarmen, Jerusalem, wer dich beklagen? Wer wird bei dir Einkehr halten, um zu fragen nach deinem Wohlergehen? Jer 15,6 Du selbst hast mich verworfen, spricht der Herr, hast mir den Rücken gewandt. Darum reckte ich meine Hand aus und vernichtete dich, war müde der Nachsicht. Jer 15,7 Ich worfelte sie mit der Worfel an den Toren des Landes, machte kinderlos mein Volk, ließ es untergehen - von ihrem Wandel kehrten sie nicht um. Jer 15,8 Ihrer Witwen wurden mehr als des Sandes am Meere; ich brachte über Mutter und Kind den Verwüster am hellen Mittag. Jählings ließ ich Angst und Schrecken auf sie fallen. Jer 15,9 Sie, die einst sieben geboren, welkt nun hin, verhaucht ihre Seele; hoch am Tage schon sank ihr die Sonne, sie fiel in Schande und Schmach. Und was übrig ist von ihnen, gebe ich dem Schwert ihrer Feinde preis, spricht der Herr.


In schwerer Anfechtung Jer 15,10-21 Jer 15,10 Wehe mir, Mutter, dass du mich geboren! einen Mann des Haders und Streites für alle Welt! Ich bin nicht Gläubiger und nicht Schuldner, und doch verfluchen mich alle. Jer 15,11 Der Herr sprach: Wahrlich, ich erlöse dich, dass es dir wohl ergehe. Wahrlich, ich stehe dir bei zur Zeit des Unheils und zur Zeit der Not; du bist mein Freund. Jer 15,12 Kann man Eisen zerbrechen, Eisen vom Norden und Erz? Jer 15,13 «Deine Reichtümer und deine Schätze will ich zum Raube geben ohne Entgelt, um all deiner Sünden willen in all deinen Grenzen. Jer 15,14 Und ich mache dich deinen Feinden dienstbar in einem Lande, das du nicht kennst. Denn ein Feuer lodert auf in meinem Zorn, wider euch wird es entzündet.» Jer 15,15 Du weißt es, Herr, gedenke meiner und achte auf mich! Räche mich an denen, die mich verfolgen! Übe nicht Langmut, raffe sie hin! Bedenke: um deinetwillen erdulde ich Schmach. Jer 15,16 Stellte dein Wort sich ein, so verschlang ich's; zur Wonne ward mir dein Wort. Zur Freude meines Herzens ward es mir, dass ich deinen Namen trage, Herr, Gott der Heerscharen. Jer 15,17 Nie saß ich fröhlich im Kreise der Scherzenden; von deiner Hand gebeugt saß ich einsam; denn mit Grimm hast du mich erfüllt. Jer 15,18 Warum ward mein Schmerz denn ewig, ward meine Wunde unheilbar und will nicht gesunden? Wie ein Trugbach wardst du mir, wie ein Wasser, auf das kein Verlass ist! Jer 15,19 Darum sprach der Herr also: Wenn du umkehrst, darfst du wieder vor mir stehen, und redest du Edles, nicht Gemeines, so darfst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir hinwenden; du aber wende dich ihnen nicht zu. Jer 15,20 Ich mache dich für dieses Volk zur festen, ehernen Mauer, und sie werden wider dich streiten, dich aber nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, dir zu helfen, dich zu retten, spricht der Herr. Jer 15,21 Ich rette dich aus der Hand der Bösen, erlöse dich aus der Faust der Tyrannen.


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Das göttliche Gericht und der Weg zum Heil Jer 16,1-21; 17,1-27 Jer 16,1 Und es erging an mich das Wort des Herrn: Jer.16,2 Du sollst dir kein Weib nehmen und sollst keine Söhne haben und keine Töchter an diesem Orte. Jer 16,3 Denn so spricht der Herr über die Söhne und Töchter, die an diesem Orte geboren werden, und über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, die sie zeugen in diesem Lande: Jer 16,4 Den Seuchentod sollen sie sterben unbeklagt und unbegraben; zum Dünger auf dem Felde sollen sie werden, umkommen durch Schwert und durch Hunger, und ihre Leichen werden zum Fraß für die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes. Jer 16,5 Denn so spricht der Herr: Tritt nicht in ein Haus des Jubels, und gehe nicht hin zur Totenklage und bezeuge ihnen kein Beileid; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volke genommen, spricht der Herr, die Gnade und das Erbarmen. Jer 16,6 Und sterben werden Große und Kleine in diesem Lande und nicht begraben werden, und niemand wird um sie klagen, niemand sich Einschnitte machen noch sich scheren lassen um ihretwillen. Jer 16,7 Niemand wird einem Trauernden Brot brechen, ihn zu trösten über einen Toten, niemand ihm den Trostbecher reichen, selbst nicht beim Tode von Vater und Mutter. Jer 16,8 Tritt nicht ein in ein Haus des Gelages, dich zu ihnen zu setzen zum Essen und Trinken. Jer 16,9 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich mache all hier, dass ihr es seht und erlebet, ein Ende dem Freudengesang und dem Wonnegesang, dem Gesang des Bräutigams und der Braut. Jer 16,10 Wenn du nun diesem Volke alle diese Worte verkündigen wirst und sie dann zu dir sagen: Warum hat der Herr all dieses große Unheil uns angedroht? Was ist unsre Schuld und was unsre Sünde, die wir wider den Herrn, unsern Gott, begangen haben? Jer 16,11 so antworte ihnen: Darum, weil mich eure Väter verlassen haben, spricht der Herr, weil sie fremden Göttern nachliefen, ihnen dienten und sie anbeteten, mich aber verließen und mein Gesetz nicht hielten. Jer 16,12 Und ihr, ihr habt es noch ärger getrieben als eure Väter! Seht, ihr folgt ja ein jeder der Verstocktheit seines bösen Herzens und hört nicht auf mich. Jer 16,13 So will ich euch denn aus diesem Lande verstoßen in ein Land, das euch unbekannt war, euch und euren Vätern. Dort sollt ihr fremden Göttern dienen Tag und Nacht; denn ich werde euch kein Erbarmen schenken. Jer 16,14 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: «So wahr der Herr lebt, der Israel heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten!»


Jer 16,15 sondern: «So wahr der Herr lebt, der Israel heraufgeführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte!» und ich werde sie zurückbringen in ihr Land, das ich ihren Vätern gegeben habe. Jer 16,16 Siehe, ich sende aus nach vielen Fischern, spricht der Herr, die sollen sie fischen; und darnach sende ich aus nach vielen Jägern, die sollen sie jagen von allen Bergen und allen Hügeln und aus den Felsenklüften. Jer 16,17 Denn meine Augen schauen auf all ihre Wege, sie können sich vor meinem Angesichte nicht verstecken, und ihre Schuld bleibt meinen Augen nicht verborgen. Jer 16,18 So vergelte ich ihnen zwiefach ihre Schuld und Sünde, darum dass sie mein Land mit dem Aas ihrer Scheusale entweiht, mein Erbe mit ihren Gräueln erfüllt haben. Jer 16,19 O Herr, du meine Stärke, mein Hort, meine Zuflucht am Tage der Not! Zu dir werden Heiden kommen von den Enden der Erde und sprechen: Nur Lüge haben unsre Väter ererbt, Götzen, von denen keiner etwas frommt. Jer 16,20 Wie kann ein Mensch sich Götter machen! - Die sind ja nicht Gott! Jer 16,21 Darum, siehe, will ich sie diesmal fühlen lassen, sie fühlen lassen meine Hand und meine Macht, und sie sollen erkennen, dass «Herr» mein Name ist. Jer 17,1 Die Sünde Judas ist aufgeschrieben mit eisernem Griffel, eingegraben mit diamantener Spitze auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner ihrer Altäre Jer 17,2 und ihre Ascheren, auf jeden grünen Baum, auf die hohen Hügel, Jer 17,3 die Berge im Feld. Deine Reichtümer, all deine Schätze will ich zum Raube geben ohne Entgelt, um der Sünde willen in all deinen Grenzen. Jer 17,4 Und du musst deine Hand loslassen von dem Erbe, das ich dir gegeben habe, und ich mache dich deinen Feinden dienstbar in einem Lande, das du nicht kennst; denn ein Feuer lodert auf in meinem Zorn, das ewig fortbrennt. Jer 17,5 So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und [das schwache] Fleisch zu seinem Arm macht, während sein Herz von dem Herrn weicht! Jer 17,6 Er wird sein wie der kahle Strauch in der Steppe, er wird nicht erleben, dass Gutes kommt, im Glutland der Wüste wird er wohnen, im unwirtlichen Salzland. Jer 17,7 Gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut und dessen Hoffnung der Herr ist! Jer 17,8 Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist, der nach dem Bach seine Wurzeln ausstreckt. Er hat nichts zu fürchten, wenn die Hitze kommt, seine Blätter bleiben grün; auch im Jahr der Dürre bangt ihm nicht, er hört nicht auf, Früchte zu bringen. Jer 17,9 Abgründig ist das Herz über alles, und heillos ist es, wer kann es ergründen? Jer 17,10 Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, einem jeden zu vergelten nach seinem Wandel, nach der Frucht seiner Taten.


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Jer 17,11 Dem Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt hat, gleicht der Mensch, der Reichtum erwirbt durch Unrecht. Mitten im Leben muss er ihn verlassen, und an seinem Ende steht er da als Tor. Jer 17,12 Ein Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, ist unsres Heiligtums Stätte! Jer 17,13 Du Hoffnung Israels, Herr! die dich verlassen, werden alle zuschanden, die Abtrünnigen im Lande werden beschämt; denn sie haben den Quell des Lebens verlassen. Jer 17,14 O Herr, heile mich, so werde ich heil, hilf mir, so ist mir geholfen; denn du bist meine Hoffnung, o Herr! Jer 17,15 Siehe, sie sprechen zu mir: Wo bleibt denn das Wort des Herrn? Es möge doch kommen! Jer 17,16 Ich aber habe dich nie gedrängt wegen des Unheils, nie herbeigesehnt den Unglückstag, du weißt es; was von meinen Lippen gekommen, offen liegt es vor deinen Augen. Jer 17,17 Werde mir nicht zum Entsetzen, du meine Zuflucht am Tage des Unheils! Jer 17,18 Meine Verfolger sollen zuschanden werden, ich aber nicht; sie sollen sich entsetzen, ich aber nicht! Bringe über sie den Tag des Unheils, zwiefach zerschmettere sie! Jer 17,19 So sprach der Herr zu mir: Geh und tritt in das Tor deiner Volksgenossen, wo die Könige Judas ein- und ausgehen, und in alle Tore Jerusalems, Jer 17,20 und sprich zu ihnen: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige Judas und ihr Judäer und ihr Bewohner Jerusalems alle, die ihr zu diesen Toren eingeht! Jer 17,21 So spricht der Herr: Hütet euch um eures Lebens willen, am Sabbattag eine Last zu tragen und sie hereinzubringen durch die Tore Jerusalems. Jer 17,22 Tragt am Sabbattage auch keine Last aus euren Häusern hinaus und tut keine Arbeit, sondern haltet den Sabbattag heilig, wie ich euren Vätern geboten habe. Jer 17,23 Aber die gehorchten nicht, schenkten mir kein Gehör, sondern waren hartnäckig, so dass sie nicht auf mich hörten und keine Zucht annahmen. Jer 17,24 Wenn ihr aber wirklich auf mich hört, spricht der Herr, und am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt hereintragt und den Sabbattag heilig haltet, so dass ihr an ihm keine Arbeit tut, Jer 17,25 so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, fahrend mit Wagen und Rossen, sie und ihre Fürsten, die Männer Judas und die Bewohner Jerusalems, und diese Stadt wird ewig bewohnt sein. Jer 17,26 Und aus den Städten Judas und dem Umkreis Jerusalems, aus dem Lande Benjamin und aus der Niederung, vom Gebirge und aus dem Südland


werden sie kommen, Brandopfer und Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch zu bringen, Dankopfer zu bringen in das Haus des Herrn. Jer 17,27 Wenn ihr aber nicht hört auf mein Gebot, den Sabbattag heilig zu halten und am Sabbattage nicht mit Lasten beladen zu den Toren Jerusalems einzugehen, so werde ich Feuer legen an seine Tore; das wird die Paläste Jerusalems verzehren und wird nicht erlöschen.

Das Gleichnis vom Töpfer Jer 18,1-17 Jer 18,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging: Jer 18,2 Mache dich auf und gehe hinab in das Haus des Töpfers; dort will ich dich meine Worte hören lassen. Jer 18,3 Und ich ging hinab in das Haus des Töpfers, und siehe, er arbeitete gerade auf seiner Scheibe. Jer 18,4 Wenn nun das Geschirr, das er aus dem Ton machte, ihm unter den Händen missriet, so machte er wieder ein andres Geschirr daraus, wie es ihn gut dünkte. Jer 18,5 Da erging an mich das Wort des Herrn: Jer 18,6 Kann ich mit euch nicht tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? Spricht der Herr. Siehe, wie Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. Jer 18,7 Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und niederzureißen und zu verderben; … Jer 18,8 bekehrt sich dann aber ein solches Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit, so lasse ich mich das Unheil gereuen, das ich über sie zu bringen gedachte. Jer 18,9 Ein andermal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu pflanzen und aufzubauen; … Jer 18,10 tut es dann aber, was mir missfällt, und hört nicht auf meine Stimme, so lasse ich mich das Gute gereuen, das ich ihm zu tun gedachte.  Ist das nicht zu menschlich ausgedrückt? Gott lässt sich nicht das Gute gereuen. Gott ist doch die unendliche Weisheit, und alles geht ja nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung.  Gott ist es natürlich nicht. Der Mensch ist es, der sich selbst richtet, aber geistig klären und richten muss Gottvater natürlich auch. Er wird es aber niemals geschehen lassen, dass eine große Klage in Hilfe gebende Menschen hineinkommt. Er wird die Hilfe gebenden Menschen niemals bestrafen noch ordnen müssen. Er gibt ihnen Hilfe mehr und mehr. Aber die Klagenden müssen zur Ruhe gebracht werden, sie brauchen ihre Klage nicht mehr, und deshalb


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müssen sie in das Leid hinein. Das Leid ist für die Menschen ruheloser Sturm. Ihr seht es als Klage, als Leid. Es ist nicht nur eine ruhelose Stauung, es ist auch eine gedankliche, feine, geistige Korrektur. Seht es nur so. Klagende Kriege, hilflose Zerstörung, ruheloses Leid ist nicht Gottes Werk, es ist immer die Klage der Menschen. Gottvater greift nicht immer ein. Er lässt es gewähren. Nur, wenn hier die Klage zu groß ist, muss er eingreifen. Es ist das Leid für alle Menschen, nicht nur für die Klagenden, auch für die Hilfegebenden. Ihr seht es nur mit euren ruhelosen Augen. Ihr solltet das klar und liebevoll annehmen, das wäre nötig. Jer 18:11 Und nun, so sage denn zu den Männern Judas und zu den Bewohnern Jerusalems: So spricht der Herr: Siehe, ich bereite wider euch Unheil und schmiede gegen euch einen Plan. Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wandel, und bessert euren Wandel und eure Taten! Jer 18,12 Aber sie werden sagen: Verlorne Mühe! Nein, unsern Gedanken wollen wir folgen, wollen ein jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln! Jer 18,13 Darum spricht der Herr also: Fraget doch unter den Heiden: Wer hat je dergleichen gehört? Gar Schauriges hat die Jungfrau Israel getan! Jer 18,14 Schwindet wohl je vom Fels des Sirjon der weiße Schnee? Oder versiegen die Wasser des Ostens, die kalten, immer strömenden? Jer 18,15 Mich aber hat mein Volk vergessen, den Götzen opfern sie. Sie sind gestrauchelt auf ihren Wegen, den Pfaden der Vorzeit, um auf ungebahnten Wegen zu wandeln, … Jer 18,16 ihr Land zum Entsetzen zu machen, zum ewigen Gespötte; ein jeder, der es durchwandert, entsetzt sich und schüttelt das Haupt. Jer 18,17 Wie ein Oststurm will ich sie vor dem Feinde zerstreuen; den Rücken und nicht das Antlitz will ich ihnen zeigen am Tag ihres Verderbens.  Natürlich, das ist auch korrekt. „Tage des Verderbens“ heißt des Streitens, der Klage, der Opferung, der Macht, des Egos, des Leides. Hier muss der Mensch ruhig sehen lernen, deshalb will er ihnen nicht das Antlitz zeigen. Es ist nötig, dass hier der Körper-Geist-Mensch erkennt, das Leid in ihn nun hineingeht und er nicht gut ist und dass das liebevoll nun korrigiert werden müsste, aber nun in diesen ruhelosen Sturm hineingegangen ist, ist nicht gut.  Die klagenden Menschen müssen sich durch das Leid korrigieren.  Deshalb will er ihnen den Rücken und nicht das Antlitz zeigen. Der Mensch sollte hier ganz klar und ruhig sehen lernen.


Gebet wider die Feinde Jer 18,18-23 Jer 18,18 Da sprachen sie: «Auf, lasset uns Pläne schmieden wider Jeremia! denn nie wird die Weisung dem Priester ausgehen, noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten. Auf, lasset uns ihn mit seinen eignen Worten schlagen und aufpassen auf alle seine Rede!» Jer 18,19 Habe du auf mich acht, o Herr, und höre die Rede meiner Widersacher! Jer 18,20 Soll denn Gutes mit Bösem vergolten werden? Haben sie doch meinem Leben eine Grube gegraben. Sei eingedenk, wie ich vor dir gestanden habe, ihnen zum besten zu reden, um deinen Zorn von ihnen zu wenden.  Statt „Zorn“ könnte man hier Korrektur eingeben. „Zorn“ heißt auch Korrektur und die Korrektur ist Lebenshilfe gebend notwendig. Jer 18,21 So gib nun ihre Kinder dem Hunger preis und überliefere sie in des Schwertes Gewalt! Ihre Frauen sollen der Kinder beraubt, sollen Witwen werden! ihre Männer töte die Pest, ihre Jünglinge würge das Schwert in der Schlacht! Jer 18,22 Wehruf erschalle aus ihren Häusern, wenn du plötzlich die Raubschar über sie kommen lässt! Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fangen, und Schlingen gelegt für meine Füße.  Ja, das ist der Krieg. Das wird nicht der letzte sein, dass ist der Krieg des gefangenen, klagenden Menschen, des Antichristen, und nun sollte hier das Reine, Geistige, Göttliche, Klärende, Reinigende, Strahlende genommen werden. Die clownigen Menschen, die gemeinen Menschen möchte ich nicht sagen, die klagenden Menschen, die Egomenschen, die lieblosen Menschen, so könnte ich es ausdrücken, haben noch nicht begriffen, dass Klage nicht gut ist, dass sie in ruhiger Kommunikation liebevoller, feiner, und Hilfe gebender wären. Nun muss hier eine Korrektur hineingehen, das ist nicht anders möglich. Diese Korrektur gibt Leid, sie gibt Not und sie gibt Schmerz. Hilfe gib denen, die noch hilflos sind, Hilfe gib den Liebenden, und gib den Klagenden dein Leid noch hinzu, damit sie es merken, dass es nicht gut sei, hier ruhelos Schmerz und Not noch mehr hineinzugeben. Das ist nötig.  Aber gemäß Vers 18, 22 beklagt sich doch Jeremia.  Nein, Jeremia beklagt sich hier nicht. Das ist auch ein Formfehler. Jeremia lässt sagen, Jeremia hört sich diese klare, geistige Information an. Er klagt nicht. Es ist ein Formfehler. Er hat es vernommen, dass hier ein Engel nicht klagt, sondern nur Leidhilfe geben möchte, und geistig klare ruhige Worte.


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 Dann ist es in dem Vers verkehrt wiedergegeben.  Ja, es ist wirklich ein Formfehler, es ist ein Schreibfehler. Das ist eine Anklage an alle Menschen, die klagend und die nicht in der Hilfe gebenden Liebe stehen. Jer.18:23 Du aber, Herr, du weißt, was sie planen, um mich zu töten. Verzeihe ihnen ihre Missetat nicht, und ihre Sünde lösche nicht aus vor deinen Augen! Sie sollen ein Anstoß bleiben vor dir; zur Zeit deines Zornes tue es ihnen an!  Nein, nein, das ist Klage, Ruhelosigkeit und Protest. Es kann nicht angehen, dass hier so ein hilfloser, ruheloser Schrei hineingeht. Es ist eine Klage, eine Anklage. Es handelt sich um einen hilflosen Schreiber, anders kann das nicht sein.

Das Zerschmettern des Kruges, ein Sinnbild des Gerichts Jer 19,1-15 Jer 19,1 So sprach der Herr: Geh und kaufe einen aus Ton gefertigten Krug, dann nimm etliche von den Ältesten des Volkes und den Ältesten der Priester mit dir … Jer 19,2 und gehe hinaus ins Tal Ben-Hinnom am Eingang des Scherbentors und predige dort die Worte, die ich dir sagen werde. Jer 19,3 Sprich: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda und ihr Bewohner Jerusalems! So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unheil über diesen Ort, dass jedem, der davon hört, die Ohren gellen sollen, … Jer 19,4 darum weil sie mich verlassen und diese Stätte missbraucht und an ihr fremden Göttern geopfert haben, die weder sie noch ihre Väter noch die Könige Judas gekannt, und weil sie diese Stätte mit dem Blute Unschuldiger erfüllt … Jer 19,5 und dem Baal Höhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer zu verbrennen, was ich ihnen niemals geboten und wovon ich ihnen nie etwas gesagt habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist.  Natürlich, das kann auch Jesus nie gesagt haben, aber hier sind auch wieder Anklage, Not und ruhelose Gedanken hineingekommen. Das war niemals die klare Aussage von Jesus. Er konnte notwendigerweise nicht immer Hilfe gebende Gedanken vermitteln, er musste auch manchmal die klare, ruhige Sense ansetzen. Nur so hat das Volk ihn verstanden, aber er hat nie noch mehr Klage und Ruhelosigkeit hineingegeben, das ist nie geschehen.


 Du hast Jesus erwähnt. War es denn der Engel Jesus Christus, der Jeremia diese Durchgaben gegeben hatte?  Ja, natürlich war es Jesus Christus, aber nicht nur Jesus Christus, es war auch Gottvater. Es waren beide.  Du hattest uns doch gesagt, dass Gottvater nie durch einen Menschen redet.  Aber die Gedanken von Jesus Christus sind auch die von Gottvater, und somit sind es doch beide.  Jesus Christus hat sich bereits vor seinem Erdenleben einigen Menschen bekundet?  Natürlich, er hat geistig Hilfe gebenden Menschen mit seinen klaren, ruhigen Strahlen geistig geholfen. Der Engel war aber nicht immer Jesus Christus, es war auch nicht immer der Erzengel Gabriel oder sonst ein großer Prunkengel. Es waren auch einfache Engel. Nur, Jesus Christus hat nicht eine kleine, hat eine große Hilfe schon vor seinem menschlichen Dasein den Hilfe gebenden, klaren, geistigen medialen Menschen gegeben. Das war notwendig. Jer 19,6 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man diese Stätte nicht mehr «Thopheth» und «Tal Ben-Hinnom» nennen, sondern «Mordtal». Jer 19,7 Und ich werde an diesem Orte die Weisheit Judas und Jerusalems ausleeren und sie durch das Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten; ihre Leichen aber werde ich den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraße geben.  Korrekt, das war nicht Leid, das war klare, ruhige Sachlichkeit.  Ist es nicht ein bisschen zu hart ausgedrückt?  Nein, diese Härte kommt durch das Übersetzen ins Germanische. Diese Härte war nicht so in der hebräischen, nicht so in der griechischen und nicht so in der lateinischen Sprache. Jeremia musste das jedoch in dieser Volkssprache so bringen, und es klingt nun in germanisch noch ruheloser und härter. Das war aber nicht so. Ich muss euch hier liebevoll korrigieren. Löst euch nicht von der Hilfe gebenden Klarheit. Es war nie eine Anklage, es war nur ein klares, ruhiges Sehen, welches durch die geistigen, feinen Engel hineingegangen ist. Gottvater hat durch sie klare Gedanken, nie Qual, nie Opferung, aber Ruhelosigkeit ja - sie sollten natürlich auch wachgerüttelt werden - , hineingegeben. Es war ein klärender, notwendiger, geistiger Impuls, eine klärende Sprache.


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Jer 19,8 Und diese Stadt werde ich zum Entsetzen und zum Gespötte machen; ein jeder, der daran vorübergeht, wird sich entsetzen und spotten ob all ihrer Plagen.  Nein, nein, nein, das ist wieder Opferung, das ist wieder Klage. Nein, so wurde es geistig nie durchgegeben. Das ist hier ein hilfloser, nicht kleiner, ein ruheloser Fehler. Löst euch von diesen Gedanken, sie sind nicht klar. Jer 19,9 Ich lasse es so weit kommen, dass sie das Fleisch ihrer Söhne und Töchter essen, und einer wird das Fleisch des andern essen in der Drangsal und Angst, mit der ihre Feinde, und die ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen werden.  Nein, hier ist Ruhelosigkeit und Sadismus hineingelegt. So wurde es niemals geistig durchgegeben.  Bedingt durch das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung wird Schande über das Volk Israel kommen.  „Schande“ würde ich auch nicht sagen. Ich würde es als Ruhelosigkeit, als Klage, als Hinnehmen einer Korrektur formulieren. Es ist nicht eine große Qual, aber ihr sollt euch nun diese Klage groß ansehen, ihr sollt sie kennen lernen, damit ihr aus diesem Leid, aus dieser Gefangenheit hinausgeht, nicht mehr und nicht weniger. Die geistige Botschaft war eigentlich immer: Ruht euch nicht aus, seid nicht träge, macht nicht so weiter, klärt euch, opfert euch nicht, aber seht euch diese Klage, dieses Leid, diese Qual an. Ihr müsst umdenken, ihr müsst euch korrigieren, ihr müsst ruhig hineinsehen. Nur deshalb hat er nicht einige kleine, sondern große Beispiele gegeben, aber nie mit Druck und nie mit Klage noch dazu. Er hat eine Gefangenheit hineingegeben, ja, aber die war auch nötig. Jer.19:10 Und den Krug sollst du vor den Augen der Männer, die mit dir gehen, zerschmettern … Jer.19:11 und zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen: Gerade so werde ich dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man ein Töpfergeschirr zerschmettert, dass man es nicht mehr ganz machen kann. Und im Thopheth wird man begraben müssen, weil sonst kein Platz zum Begraben ist.  Das war lebensnotwendig, weil diese Opferung für die Menschen eine Klage, eine Not, eine Ruhelosigkeit bedeutete. Nur so konnten sie dieses Leid hinausgehen sehen. Sie konnten nun erfahren, dass es nicht gut sei, wenn sie so


weitermachten oder sich nicht korrigieren ließen. Hier musste notwendigerweise Ruhe hineinkommen. Jer 19,12 So werde ich diesem Orte und seinen Bewohnern tun, spricht der Herr, indem ich diese Stadt dem Thopheth gleichmache: Jer 19,13 die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige Judas sollen werden wie die Stätte des Thopheths, die unreinen nämlich, alle die Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heere des Himmels geopfert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben.  Dass sie Klage gegeben haben, Not gegeben haben, Ruhelosigkeit ins Volk getragen haben, nicht klärend mitgewirkt haben. Hier Hilfe zu geben, wäre nicht gut. Hie musste eine Qual, ein Leid hinein, anders war es nicht möglich. Jer 19,14 Darnach kam Jeremia vom Thopheth, wohin ihn der Herr gesandt hatte zu weissagen, und trat in den Vorhof beim Hause des Herrn und sprach zu allem Volk: Jer 19,15 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe über diese Stadt und all ihre Schwesterstädte all das Unheil, das ich ihr angedroht habe; denn sie sind halsstarrig und hören nicht auf meine Worte.  Natürlich, aber „Unheil“ klingt in eurer Sprache wieder so hart. Es war hier nicht ein liebevolles, aber ein korrektes, heilendes Wort zur Korrektur.

Misshandlung des Propheten durch Pashur Jer 20,1-6 Jer 20,1 Als aber der Priester Pashur, der Sohn Immers, der Oberaufseher im Hause des Herrn, den Jeremia diese Worte weissagen hörte, … Jer 20,2 da ließ er ihn schlagen und in den Block schließen, der sich am obern Benjamintor beim Hause des Herrn befand. Jer 20,3 Am andern Morgen sodann entließ Pashur den Jeremia wieder aus dem Block. Da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Pashur nennt der Herr deinen Namen, sondern «Grauen ringsum».  Ja, das ist korrekt. „Grauen ringsum“ heißt, du bist ein ruheloser Hirte. Du bist mit deinen Gedanken, mit deiner Liebe noch nicht in diese geistige, feine Strahlkraft eingegangen. Du bist ein klagender Mensch, du gibst Opfer, wo es nie geschehen dürfte, du gibst Leid, wodurch der Mensch in Ruhelosigkeit und in Sturm gehen muss, und du gibst Not, wo Qual nicht geschehen muss. Also, hier war es nicht eine Anklage, hier war es ein geistiger Schrei.


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Jer 20,4 Denn so spricht der Herr: Siehe, ich mache dich zum Grauen für dich und all deine Freunde; sie werden durch das Schwert ihrer Feinde fallen, während deine Augen es ansehen müssen. Und ganz Juda gebe ich in die Hand des Königs von Babel; der wird sie nach Babel wegführen und mit dem Schwerte schlagen.  Natürlich, das hatte er schon vorausgesehen. Dieses geistige Hineinsehen musste er klar und ruhig erlernen. Er war hier noch Hilfe gebend mit den klagenden Menschen umgegangen, nur sie hatten es natürlich nicht bemerkt. Jer 20,5 Und alle Vorräte dieser Stadt und all ihren Erwerb, all ihre Kostbarkeiten und alle Schätze der Könige Judas gebe ich in die Hand ihrer Feinde; die werden sie plündern und wegnehmen und nach Babel bringen. Jer 20,6 Du aber, Pashur, und all deine Hausgenossen, ihr werdet in die Verbannung wandern; nach Babel wirst du kommen, und dort wirst du sterben, dort auch begraben werden samt all deinen Freunden, denen du falsch geweissagt hast.

Unter der Last des Prophetenberufes Jer 20,7-18 Jer 20,7 Du hast mich betört, o Herr, und ich habe mich betören lassen; du bist mit Gewalt über mich gekommen und hast obgesiegt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet meiner. Jer 20,8 Sooft ich rede, muss ich aufschreien; «Unrecht! Gewalttat!» muss ich rufen. Denn das Wort des Herrn ist mir zur Schmach und zum Hohn geworden den ganzen Tag. Jer 20,9 Sage ich mir aber: «Ich will seiner nicht mehr gedenken, will nicht mehr reden in seinem Namen», dann wird es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, verhalten in meinem Gebein. Ich mühe mich ab, es zu tragen, und vermag es nicht. Jer 20,10 Viele schon hörte ich zischeln - welch ein Grauen ringsum! -: «Zeiget ihn an!» - «So wollen wir ihn anzeigen! Ihr seine Vertrauten alle, belauert ihn! Vielleicht lässt er sich betören, dass wir seiner Herr werden und uns an ihm rächen.»  Jeremia hatte seinen klaren, geistigen Auftrag, und er hatte es nicht leicht. Nicht alle geistigen, feinen, Hilfe gebenden Menschen sind in einer Klage, aber manchmal in einer Qual. In Not sind sie nicht, denn sie werden geistig auch betreut. Sie vereinsamen nicht, aber sie haben es auch nicht leicht. Sie kleben aber nicht am Leid. Sie sind in der Macht der Liebe.


Jer 20,11 Aber der Herr ist mit mir wie ein furchtbarer Held; darum werden meine Verfolger zu Falle kommen und nichts vermögen. Sie werden schmählich zuschanden, weil es ihnen nicht glückt, in ewiger, unvergesslicher Schmach. Jer 20,12 Der Herr der Heerscharen prüft den Gerechten, er sieht Nieren und Herz. Noch werde ich deine Rache an ihnen sehen: denn dir habe ich meine Sache anheimgestellt. Jer 20,13 Singet dem Herrn, lobpreist den Herrn! denn er hat das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter errettet. Jer 20,14 Verflucht der Tag, an dem ich geboren! der Tag, da mich meine Mutter gebar, er sei nicht gesegnet!  Nein, das ist klagend. Ihr sollt in die Ordnung gehen. Das ist hier keine Klärung, das ist Qual. Es muss Leid natürlich Hilfe gebend gegeben werden, weil der klagende Mensch es nie anders begreifen kann. Er muss in diese Ruhelosigkeit, in den Sturm, in dieses Loslassen hinein. Er kann es nur lernen, wenn er das Joch des Leides auf sich nimmt. Hilfe gebende Ordnung ist jetzt und immer nötig. Jer 20,15 Verflucht der Mann, der meinem Vater die Botschaft brachte: «Dir ist ein Knabe geboren!» und ihn hoch erfreute! Jer 20,16 Jenem Tage ergehe es wie den Städten, die der Herr zerstört hat ohne Erbarmen! Er höre Wehegeschrei am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit! … Jer 20,17 weil er mich nicht gemordet im Mutterleibe, so dass die Mutter mir zum Grabe geworden und ihr Schoß ewig schwanger geblieben wäre. Jer 20,18 Warum nur kam ich aus Mutterschoß, dass ich Mühsal und Herzeleid schaute, dass meine Tage in Schande vergingen?

Ankündigung des Falles Jerusalems Jer 21,1-10 Jer 21,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als der König Zedekia den Pashur, den Sohn Malchias und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, zu ihm sandte und ihm sagen ließ: Jer 21,2 Befrage doch den Herrn für uns; denn Nebukadnezar, der König von Babel, führt wider uns Krieg. Vielleicht tut der Herr an uns ein Wunder, wie er sonst getan, dass er von uns abziehen muss. Jer 21,3 Da sprach Jeremia zu ihnen: So sollt ihr Zedekia antworten: Jer 21,4 So spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe ich lasse umkehren die Kriegswaffen in eurer Hand, mit denen ihr den König von Babel und die


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Chaldäer, die euch belagern, außerhalb der Mauer bekämpft, und bringe sie allesamt in diese Stadt. Jer 21,5 Und ich selbst will wider euch streiten mit ausgereckter Hand und starkem Arm, in grimmigem Zorn und großer Wut. Jer 21,6 Ich will die Bewohner dieser Stadt schlagen. Menschen und Tiere; durch eine große Pest sollen sie sterben.  Es ist korrekt. Es ist ins Germanische übersetzt. Es ist nicht so hart in der heiligen Sprache, in der hebräischen Sprache. Hier ist das nicht so klagend, es wurde nun so geschrieben, aber hört sich nur in der germanischen Sprache so klagend an. Jer 21,7 Und darnach, spricht der Herr, will ich Zedekia, den König von Juda, und seine Diener und das Volk, so viele ihrer in dieser Stadt von der Pest, vom Schwert und vom Hunger verschont geblieben sind, ausliefern in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand ihrer Feinde, derer, die ihnen nach dem Leben trachten; die sollen sie mit der Schärfe des Schwertes schlagen. Ich werde ihnen gegenüber kein Mitleid kennen, keine Schonung, kein Erbarmen.  Ja, das ist eine Korrektur. Es klingt anklagend. Die germanische Sprache klingt hier qualvoll, so war es nicht ganz geschrieben. Es war schon in einer feinen nicht, in einer ruhelosen Klage nicht, in einer Drohung niemals, aber in einer Hilfe gebenden Korrektur gesagt. Das war notwendig.  Kann man sagen, dass es eine Zurechtweisung war?  Es war eigentlich weniger eine kleine, sondern eine große ruhige Strafe des Gerichts: Nimm jetzt diesen Klang an, oder du musst in die Ruhelosigkeit gehen. So könnte man es auch erkennen. Jer 21,8 Zu diesem Volke aber sollst du sagen: So spricht der Herr: Siehe, ich lege euch vor den Weg des Lebens und den Weg des Todes.  Das, was geschieht, bestimmt Gott.  Über das Leben droht das Schwert Gottes, nie ein anderes.  Es vollzieht sich ja auch alles nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung.  Natürlich, es ist auch der Hilfe gebende kosmische Lauf. Man kann ihn nicht einfach unterbrechen. Wenn Ruhelosigkeit in diesen Kreislauf gerät, muss sie


über eine gewisse Ordnung wieder hinausgedrängt werden, und das geht immer nur über Qual und über Sturm. Also löst sich diese heikle Last nie anders. Jer 21,9 Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durchs Schwert oder am Hunger oder an der Pest; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern, der bleibt am Leben, trägt sein Leben als Beute davon. Jer 21,10 Denn zum Bösen und nicht zum Guten habe ich mein Angesicht auf diese Stadt gerichtet, spricht der Herr; in die Hand des Königs von Babel wird sie gegeben, der wird sie verbrennen.

Über das Königshaus Jer 21,11-14;22,1-30 Jer 21,11 Und zum Hause des Königs von Juda sage: Höret das Wort des Herrn, … Jer 21,12 Haus Davids! So spricht der Herr: Schaffet Recht, sooft ihr zu Gericht sitzt in der Tagesfrühe, und errettet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers, damit nicht wie Feuer losbreche mein Grimm und brenne, dass niemand löschen kann, wegen eurer bösen Taten. Jer 21,13 Siehe, ich will an dich, die du das Tal bewohnst, du Fels in der Ebene! spricht der Herr. Die ihr sprecht: «Wer will wider uns herniedersteigen? wer eindringen in unsre Schlupfwinkel?» Jer 21,14 ich will euch heimsuchen, spricht der Herr, nach der Frucht eurer Taten, und Feuer legen an ihren Wald; das soll alles verzehren, was um sie her ist. Jer 22,1 So sprach der Herr: Gehe hinab in das Haus des Königs von Juda und rede dort dieses Wort … Jer 22,2 und sprich: Höre das Wort des Herrn, König von Juda, der du auf dem Throne Davids sitzest, du und deine Diener und dein Volk, die zu diesen Toren eingehen: Jer 22,3 So spricht der Herr: Übet Recht und Gerechtigkeit, errettet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers; Fremdling, Waise und Witwe plaget nicht und vergewaltigt nicht und vergießt nicht unschuldiges Blut an diesem Orte! Jer 22,4 Denn wenn ihr nach diesem Worte tut, so werden durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, fahrend mit Wagen und Rossen, sie und ihre Diener und ihr Volk. Jer 22,5 Wenn ihr aber auf diese Worte nicht hört, so habe ich bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, dass dieses Haus zum Trümmerhaufen werden soll.  Das ist die Ordnung. Ordnung hineinlassen, das war notwendig.


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Es ist alles klagend geschrieben. Die germanische Sprache hört sich sehr qualvoll an. Es gibt hier aber auch kleine Formfehler, die dort nicht hineingehören, es hat sich somit auch noch ein Missklang eingeschlichen. Man kann nicht sagen, dass es eine Klage gegen Prunk war, aber es war eine heilende Kraftordnung nötig.  Hatte denn Jeremia diese Durchgabe in der Form nicht bekommen?  Er hatte sie schon so entsprechend bekommen, aber der kleine Schreiber hat einige Worte nicht genügend beachtet und sie nicht dort hineingesetzt, wo sie hingehören. Somit ergibt sich nicht nur eine gewisse Hilflosigkeit, auch noch eine Härte dazu.  Dem König wurde kräftig in das Gewissen geredet, und er wurde auf die Folgen nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung hingewiesen. Natürlich, das war wieder die Ordnung, die eingegeben wurde.  Ein Mensch, der in seinem Leben schlimme Taten begeht, schafft sich ein entsprechendes Karma. Tritt nun für diesen Menschen während seines Erdenlebens Not, Leid und Krankheit ein, so kann das auch schon eine gewisse Läuterung für die Taten seines jetzigen Erdenlebens sein.  Das ist korrekt. Er bekommt eine Last, er kriegt ein Gegenüber, er wird in die Ruhelosigkeit gebracht, um klare Sicht zu empfangen. Er muss in die Opferung gehen, ja, das ist korrekt.  Es kann sich auch um ein Karma aus seinem vorherigen Leben handeln.  Ja, nicht nur, sowohl als auch. Jer 22,6 Denn so spricht der Herr über das Haus des Königs von Juda: Bist du mir auch wie Gilead, wie das Haupt des Libanon, wahrlich, ich mache dich zur Wüste, unbewohnten Städten gleich. Jer 22,7 Und ich entbiete wider dich Verwüster, einen jeden mit seinem Rüstzeug; die fällen deine schönsten Zedern und werfen sie ins Feuer. Jer 22,8 Und viele Völker werden an dieser Stadt vorübergehen und einander fragen: Warum hat der Herr dieser großen Stadt solches getan? Jer 22,9 Und dann wird man sagen: Weil sie den Bund des Herrn, ihres Gottes, verlassen und fremde Götter angebetet und ihnen gedient haben. Jer 22,10 Weinet nicht um den, der tot ist, und beklaget ihn nicht! Weinet, weinet um den, der von dannen zieht! Denn nimmermehr kehrt er wieder, und die Heimat sieht er nicht mehr.


Jer 22,11 Denn so spricht der Herr von Sallum [d. i. Joahas], dem Sohne Josias, dem König von Juda, der an Stelle seines Vaters Josia König wurde: Er, der wegzog von diesem Orte, wird nicht mehr dahin zurückkehren, … Jer 22,12 sondern an dem Orte, wohin sie ihn in die Verbannung führten, wird er sterben, und dieses Land wird er nicht mehr sehen. Jer 22,13 Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und seine Söller mit Unbill, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm den Lohn nicht bezahlt! … Jer 22,14 der da spricht: «Ich will mir ein weites Haus und luftige Hallen bauen!» der Fenster darein brechen lässt, es mit Zedern täfelt und rot bemalt. Jer 22,15 Meinst du ein König zu sein, weil du in Zedernbauten wetteiferst? Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken und sich's wohl sein lassen? Aber er übte Recht und Gerechtigkeit, … Jer 22,16 den Elenden und Armen verhalf er zum Recht. Heißt nicht das, mich erkennen? spricht der Herr. Jer 22,17 Aber deine Augen und dein Herz sind nur auf deinen Gewinn aus, nur darauf, das Blut Unschuldiger zu vergießen, Unrecht und Gewalt zu verüben. Jer 22,18 Darum spricht der Herr also wider Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda: Nicht wird man um ihn Totenklage halten[, wie man sonst klagt]: «Ach mein Bruder! ach meine Schwester!» Man wird ihn nicht beweinen: «Ach Herr! ach seine Herrlichkeit!» Jer 22,19 Wie man einen Esel begräbt, wird man ihn begraben, wird ihn fortschleifen und hinwerfen vor die Tore Jerusalems. Jer 22,20 Steige auf den Libanon und schreie! erhebe deine Stimme in Basan, schreie vom [Gebirge] Abarim her! Denn zerschmettert sind all deine Liebsten. Jer 22,21 Ich habe dir zugeredet, als es noch wohl um dich stand; du aber sprachst: Ich mag nicht hören! So hast du es getrieben von Jugend auf: du wolltest nicht auf mich hören. Jer 22,22 Der Sturm wird all deine Hirten weiden, und deine Liebsten wandern in die Verbannung. Alsdann wirst du dich schämen und zuschanden werden um all deiner Bosheit willen.  Was heißt das, „der Sturm wird all deine Hirten weiden“?  Über dich wird eine Ruhelosigkeit anbrechen, sodass du zur Klärung, zur Korrektur gehen kannst.  „Alsdann wirst du dich schämen und zuschanden werden, um all deiner Bosheit willen“. Wenn er sich schämt, dann geht er doch schon in die Korrektur.  Dann hat er das Leid, das er angezettelt hat, erkannt. Somit kann er aus dieser Not, aus dieser Klage auch hinaustreten.


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 Er muss trotzdem „zuschanden“ werden, obwohl er schon in die Korrektur geht?  „Zuschanden“, das ist wieder so ein Wort. Ich würde sagen, er sollte in eine kleine, Hilfe gebende Korrektur noch gehen, damit hier auch eine klare Strahlung hineingehen kann. Er ist ja immer noch gehemmt. Solange der Geist, der Körper und die Seele nicht im Einklang sind, wird leider auch keine ruhige Strahlung in ihn hineingehen können. Klug wäre hier, zu sagen, er geht in die Korrektur, in die Quelle der klaren Liebe hinein, und nur dann kann er aus seiner Klage hinaustreten. Jer 22,23 Die du auf dem Libanon thronst und auf den Zedern nistest, wie wirst du stöhnen, wenn Wehen über dich kommen wie über eine Gebärende! Jer 22,24 So wahr ich lebe, spricht der Herr, wenngleich Chonja [d. i. Jojachin], der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand - ich wollte dich doch davon abreißen. Jer 22,25 Ich gebe dich in die Hand derer, die dir nach dem Leben trachten, in die Hand derer, vor denen dir graut, in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer. Jer 22,26 Und ich schleudere dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land, in dem ihr nicht geboren seid; dort werdet ihr sterben. Jer 22,27 Aber in das Land, wohin sie zurückzukehren sich sehnen, dahin werden sie nicht wieder kommen. Jer 22,28 Ist dieser Chonja ein verächtliches Gebilde, das man zerschlägt? Ist er ein Gefäß, das niemandem gefällt? Warum ward er fortgeschleudert, hingeworfen in ein Land, das er nicht kannte? Jer 22,29 Land, Land, Land, höre das Wort des Herrn! Jer 22,30 So spricht der Herr: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, der sein Leben lang kein Glück hat; denn keinem aus seinem Stamm wird es glücken, auf dem Throne Davids zu sitzen und noch einmal über Juda zu herrschen.

Verheißung des gerechten Davidssprosses Jer 23,1-8 Jer 23,1 Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide verkommen lassen, so dass sie sich zerstreuen! spricht der Herr. Jer 23,2 Darum spricht der Herr, der Gott Israels, also zu den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und nicht nach ihnen gesucht - siehe, nun suche ich an euch heim eure bösen Taten, spricht der Herr.


Jer 23,3 Und ich selber sammle den Rest meiner Herde aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen habe, und führe sie wieder auf ihre Trift; da sollen sie fruchtbar sein und sich mehren. Jer 23,4 Dann setze ich über sie Hirten, die sie weiden, dass sie sich nicht mehr fürchten und nicht mehr erschrecken müssen und keines von ihnen vermisst wird, spricht der Herr. Jer 23,5 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken; der wird als König herrschen und weise regieren und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. Jer 23,6 In seinen Tagen wird Juda geholfen werden, und Israel wird sicher wohnen; und das ist der Name, mit dem man ihn nennen wird: «Der Herr unser Heil!»  Ist damit Jesus gemeint?  Nicht nur Jesus, auch Gottvater, sie sind nicht leicht zu erkennen, aber sie gehören immer zusammen. Es ist Gottvaters Inhalt gemeint.  Es ist das Geistige gemeint.  Genau, das ist hier nicht genügend quellend, liebevoll rübergekommen.  Wenn dort steht, dem Hause David wird ein Spross geboren, dann ist sicherlich die Geburt unseres Königs Jesu Christi gemeint.  Nein, mit dem Spross ist Jesus nicht gemeint. Es ist ein königliches Kind. Es ist nicht ein Enkelkind. Es ist sein eigenes Kind, aber nicht Jesus.  Dann wäre es das eigene Kind von Jeremia?  Ja, nichts anderes.  Wann wurde dieses Kind denn geboren?  Es wurde drei Jahre nach dieser Botschaft geboren, nicht eher.  Hat Israel so eine Zeit erlebt, wie sie hier beschrieben wird?  Es sind nicht gleich Loslassungsgedanken gekommen, aber nicht durch das Jesuskind, durch dieses Kind, das nicht mehr klein war, das ein großer Mann und König noch wurde, gab es eine Ruhe im Land. Also, es war das Kind von Jeremia. Er war ein großer Mann, der noch ein König wurde. Er hatte nicht nur Hilfe gebende Gedanken, auch suchte er nicht immer gerade die Korrespondenz der Heiterkeit, aber der heilenden Gespräche.


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 Das muss dann ja nach der Rückführung der Judäer und Israeliten aus Babel gewesen sein.  Ja, das ist korrekt, nicht anders.  War dieses Kind von dem Jeremia ein Priester oder war er wirklich ein König?  Priester war er nicht, nein, nein, er war ein König. Priester hätten hier als Einzelgänger nicht regieren können.  Du sagtest, er wurde drei Jahre nach dieser Hilfe gebenden Botschaft geboren, nicht eher. Dann muss ja noch zu Jeremias Lebzeiten sein Sohn ein König gewesen sein.  Ja, das ist genau richtig. Jer 23,7 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: «So wahr der Herr lebt, der Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!» … Jer 23,8 sondern: «So wahr der Herr lebt, der das Geschlecht des Hauses Israel heraufgeführt und heimgebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte!» und sie werden wieder in ihrem Lande wohnen.  Das ist praktisch die Rückführung der Israeliten aus Babel.  Genau.

Wider die falschen Propheten Jer 23,9-40 Jer 23,9 Über die Propheten: Mein Herz ist gebrochen in meiner Brust, es zittern mir alle Glieder; ich bin wie ein Trunkener, wie einer, der vom Wein übermannt ist, wegen des Herrn und seiner heiligen Worte. Jer 23,10 Denn das Land ist voll Ehebrecher; um ihretwillen trauert das Land, sind verdorrt die Auen der Trift. Arg ist ihr Rennen und Jagen, unrecht ihr Schalten und Walten. Jer 23,11 Ja, auch Prophet und Priester sind Frevler geworden, selbst in meinem Hause habe ich ihr böses Treiben gefunden, spricht der Herr.


Jer 23,12 Darum soll ihr Weg ihnen werden zum schlüpfrigen Pfade, in die Finsternis werden sie gestoßen und kommen darin zu Fall; denn ich will Unheil, will das Jahr ihrer Heimsuchung über sie bringen, spricht der Herr. Jer 23,13 Wohl habe ich bei den Propheten Samarias Ärgerliches gesehen: sie weissagten im Namen des Baal und führten mein Volk Israel irre. Jer 23,14 Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich schaurige Dinge gesehen: sie verüben Ehebruch und wandeln in Lüge, sind Helfershelfer der Übeltäter, dass sie ja nicht umkehren, ein jeder von seinem bösen Treiben. Sie alle sind mir wie Sodom und wie die Bewohner Gomorrhas.  Das ist korrekt, dagegen ist nichts einzuwenden. Das ist nicht klagend. Es ist eine große Gedankenkraft, die das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung darlegt: Du sollst aus deinem Leid hinausgehen, sonst kommst du in diese Ruhelosigkeit, in diesen Sturm, in die Klage. Du musst dich korrigieren, du musst dich korrigieren. Jer 23,15 Darum spricht der Herr der Heerscharen also über die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen, will sie mit Giftwasser tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land. Jer 23,16 So spricht der Herr der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie narren euch nur; das Gesicht des eignen Herzens verkünden sie, nicht den Auftrag des Herrn. Jer 23,17 Sie sagen zu denen, die mich verachten: «Der Herr hat versprochen, es werde euch wohl ergehen», und zu allen, die in der Verstocktheit ihres Herzens wandeln: «Kein Unheil wird über euch kommen.» Jer 23,18 Denn wer hat im Rate des Herrn gestanden, dass er sein Wort gesehen? wer hat es erlauscht und gehört? Jer 23,19 Siehe, ein Sturm geht aus vom Herrn, glühender Zorn; ein wirbelnder Sturm stürzt herab auf das Haupt der Frevler. Jer 23,20 Nicht wendet sich der Zorn des Herrn, bis er das Sinnen seines Herzens vollbracht und zur Tat gemacht hat. Am Ende der Tage werdet ihr es recht verstehen. Jer 23,21 Ich habe diese Propheten nicht gesandt, und doch laufen sie; ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch weissagen sie. Jer 23,22 Haben sie in meinem Rate gestanden, so mögen sie meinem Volk meine Worte verkünden und es von seinem bösen Wege und seinem bösen Tun abbringen. Jer.23,23 Bin ich denn [nur] ein Gott aus der Nähe und nicht ein Gott aus der Ferne? Jer 23,24 Kann sich einer so heimlich verbergen, dass ich ihn nicht sehe? Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der Herr. Jer 23,25 Ich habe wohl gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: «Mir hat geträumt, mir hat geträumt, …


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Jer 23,26 mir hat geträumt!» Wird sich wohl bekehren das Herz dieser Propheten, die da Lüge weissagen, die den Trug ihres Herzens weissagen, … Jer 23,27 die da denken, sie könnten mit ihren Träumen, die sie einander erzählen, bei meinem Volke meinen Namen in Vergessenheit bringen, wie ihre Väter meines Namens über dem Baal vergessen haben? Jer 23,28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; der aber mein Wort hat, der rede getreulich mein Wort. Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der Herr. Jer 23,29 Ist nicht mein Wort wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? Jer 23,30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr, die einer dem andern meine Worte abstehlen! Jer 23,31 Siehe, ich will an die Propheten, die ihre Zunge brauchen, um Gottessprüche zu sprechen! Jer 23,32 Siehe, ich will an die Propheten, die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mein Volk irreführen mit ihren Lügen und ihrem Flunkern! Ich habe sie nicht gesandt, habe sie nicht geheißen, und diesem Volke nützen sie gar nichts, spricht der Herr. Jer 23,33 Und wenn dich dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragt: «Was ist der Ausspruch des Herrn?» so sage zu ihnen: Ihr seid die Last, und ich will euch abwerfen, spricht der Herr. Jer 23,34 Und den Propheten, den Priester oder den Mann aus dem Volk, der dann noch reden wird von der «Last» des Herrn, den will ich heimsuchen samt seinem Hause. Jer 23,35 So sollt ihr ein jeder zu seinem Nächsten und ein jeder zu seinem Bruder sagen: «Was hat der Herr geantwortet?» oder: «Was hat der Herr geredet?» Jer 23,36 Aber von einer «Last» des Herrn sollt ihr nicht mehr reden; denn einem jeden würde diese seine Rede zur Last werden, und ihr würdet die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen, unsres Gottes, verdrehen.  Das ist wahr, denn Gott ist ja niemals eine Last.  Nie, er sorgt immer nur für Ordnung. Er sucht nie Hilflosigkeit noch Klage, im Gegenteil, er muss die Korrektur einleiten.  Wenn Jeremia den klagenden Menschen ins Gewissen redete und nichts gutes prophezeite, dann haben diese Menschen es sicherlich als Last empfunden. Klagende Menschen lassen sich nicht so leicht belehren, das war damals so und ist auch noch heute so.  Ja, das ist leider so.


 Wenn das so ist, dann waren die Belehrungen und Weissagungen Jeremias in erster Linie für die hilflosen Menschen gedacht.  Es war für alle Menschen gedacht, aber die hilflosen Menschen waren hier guten Mutes und hatten auch hingehört. Die klagenden Menschen hatten es gar nicht verstanden und auch gar nicht begriffen. Es war aber für alle kleinen und großen Menschen gedacht. Jer 23,37 So soll man zum Propheten sagen: «Was hat dir der Herr geantwortet?» oder: «Was hat der Herr geredet?» Jer 23,38 Wenn ihr aber von der «Last» des Herrn redet - darum spricht der Herr also: Weil ihr dieses Wort «Last des Herrn» braucht, wo ich doch zu euch gesandt und befohlen habe: Ihr sollt nicht sagen «die Last des Herrn», …  Wenn ein Prophet von der Last des Herrn redet, dann ist er kein Prophet Gottes.  Leider wurde hier nicht ganz eine Hilfe gebende Information gegeben. Gemeint ist nur, löse dich von klagenden Menschen. Geh in die Klärung, in die Ruhe, und suche deinen geistigen, klaren Weg, löse dich.  Es ist hier oft die Rede von Propheten, vielleicht müsste man das Wort „Prophet“ mehr differenzieren, denn Jeremia war ja auch ein Prophet.  Ja, das wäre nötig. Das Wort „Prophet“ ist nicht immer maßgebend. Es ist entscheidend, ob eine feine, geistige Information vorliegt. Ob es nun der Prophet ist, ob es ein Engel ist, ob es ein kleiner, geistiger Helfer ist, das ist egal.  In den Texten wird vielfach gesagt, dass Propheten schlimme Dinge machen. Hier passt das Wort „Prophet“ nicht, ein Prophet ist doch eher ein von Gott Gesandter.  Nur mal zur Klarheit, ein Prophet ist immer ein geistiges Wesen, niemals ein Mensch.  Aber Jeremia ist doch auch ein Mensch und wird als ein Prophet bezeichnet.  Der Mensch hat Jeremia zum Propheten ernannt. Aber als Mensch war Jeremia kein Prophet. Der Mensch hat ihn nur dazu abgestempelt. Er war ein Werkzeug der geistigen klaren, ruhigen Information, und er hatte geistige, Hilfe gebende Kräfte, um diese Liebe hineinzulassen und auch wieder hinauszusenden. Er musste das leidende, das ruhelose und das klagende Volk korrigieren. Er gab den Menschen Gedanken, aus ihrer Klage hinauszutreten, und das war nötig.


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Ein Prophet ist eine geistige, klare, strahlende Hilfe, die mit den Menschen kommuniziert. Der Mensch ist nie ein Prophet.  Man kann sagen, dass eine geistige Durchgabe prophetisch ist.  Ja, natürlich, deshalb hat der Mensch ihn auch als einen Propheten hingestellt.  Wenn du uns deine geistigen Durchgaben gibst, dann sind dieses prophetische Durchgaben.  Natürlich, und du als Mensch wirst niemals ein Prophet sein.  Wie würdest du denn diese geistig klaren Menschen, die wie Jeremia Werkzeuge Gottes waren, nennen?  Jeremia war ein Führer der geistigen Information nicht nur für die klagenden, auch für die hilflosen Menschen. Er war ein geistiger Führer. Jer 23,39 darum, siehe, will ich euch aufheben wie eine Last und wegwerfen, euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, hinweg von meinem Angesicht, …  Es ist nicht ganz korrekt. Es ist hilflos geschrieben, aber ich korrigiere es nicht. Im Grundsinn ist es eine klärende, ruhige Kommunikation. Jer 23,40 und ich will ewige Schande auf euch legen, ewige, unvergessliche Schmach.  Die ruhelosen Menschen konnten nur diese Sprache verstehen. Sie waren ja in der Klage, und sie hatten ja noch keine Hilfe gebende Korrespondenz in sich. Sie mussten somit diese ruhelose Sprache einnehmen, und nur diese konnten sie auch begreifen. Also wurde es in ihrer Sprache gebracht. Der Mensch wird aufgefordert, sich zu korrigieren, aus der Qual hinauszutreten und in das Geheimnis der geistigen Liebe zu gehen. Das hat er ja noch nicht erkannt. Also wird ihm auch schonungslos gesagt, wie es nun sein wird, wenn er nicht diese Korrektur annimmt.


Gesicht von den zwei Feigenkörben Jer 24,1-10 Jer 24,1 Ein Gesicht ließ der Herr mich schauen: da standen zwei Körbe mit Feigen vor dem Tempel des Herrn (nachdem Nebukadnezar, der König von Babel, den Jechonja [d. i. Jojachin], den Sohn Jojakims, den König von Juda, und die Fürsten Judas und die Werkmeister und Schmiede aus Jerusalem in die Verbannung geführt und sie nach Babel gebracht hatte); … Jer 24,2 in dem einen Korb waren sehr gute Feigen, wie die Frühfeigen sind, im andern Korb waren sehr schlechte Feigen, dass man sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie. Jer 24,3 Da sprach der Herr zu mir: Was siehst du, Jeremia? Ich sagte: Feigen! Die guten Feigen sind sehr gut, die schlechten aber sehr schlecht, so schlecht, dass man sie nicht essen kann. Jer 24,4 Da erging an mich das Wort des Herrn: Jer 24,5 So spricht der Herr, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, so will ich die Verbannten Judas, die ich von diesem Orte in das Land der Chaldäer fortgeschickt habe, ansehen zum Guten. Jer 24,6 Ich will mein Auge auf sie richten zum Guten und sie zurückbringen in dieses Land, will sie aufbauen und nicht zerstören, sie einpflanzen und nicht ausreißen. Jer 24,7 Und ich will ihnen ein Herz geben, das sie erkennen lässt, dass ich der Herr bin. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. Jer 24,8 Und wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann, so will ich, spricht der Herr, Zedekia, den König von Juda, ausschütten samt seinen Fürsten und dem Rest von Jerusalem, der in diesem Lande übrig geblieben ist, und denen, die im Lande Ägypten wohnen; … Jer 24,9 ich will sie zum Entsetzen machen für alle Königreiche der Erde, zur Schmach und zum Sprichwort, zum Gespött und zum Fluchwort an allen Orten, wohin ich sie verstoße. Jer 24,10 Und ich will das Schwert, den Hunger und die Pest gegen sie loslassen, bis sie ausgerottet sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe.  Ist das so differenziert geschehen, dass die Entführten, die sich zu Gott bekannten, aus der Verbannung zurückgeführt wurden, und die Bösen, die Gottlosen umkamen?  Es wurde schon eine Korrektur gegeben, das ist richtig, aber aus der Quelle der Hilfe gebenden Knechtschaft war es nicht möglich, diese Liebe hier in einer kurzen Zeit hineinzutragen. Somit musste hier noch eine ruhige Gewalt hineingehen.


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 Wenn Krieg ist, oder Naturkatastrophen auftreten, dann kommen ja nicht nur die klagenden Menschen um, sondern auch hilflose und geistig klare Menschen.  Ja, natürlich.  Sicherlich haben hilflose und geistig klare Menschen auch einen besonderen geistigen Schutz, und deren Schutzengel werden sich bemühen, dass diese Menschen verschont bleiben, aber es klappt nicht immer.  Es ist nicht immer möglich. Du musst das nicht als Qual ansehen. Es ist auch oft ein Hilfe gebendes Hinaufholen, denn dieser Geistmensch kann jetzt die Liebe erfahren, die er hier auf der Erde hilfreich gab. Er soll nicht mehr länger leiden. Er soll auch nicht mehr länger geben. Es ist einfach eine Hilfe gebende Maßnahme mit, nicht anders.  Der Mensch muss auch die Inspiration seines Engels oder Schutzgeistes gerade empfangen können, andererseits hat der Mensch auch seinen freien Willen.  Nicht immer, er kann auch hinaustreten. Er muss ja nicht, aber er geht natürlich immer in diese Klärung, ob er nun will oder nicht. Aber das ist ein langer Prozess. Da muss er noch durch viele Nebelwolken hindurch, und das kann noch einige Inkarnationen dauern.  Du meinst hiermit die Menschen, die noch viel zu leisten und zu lernen haben? Ich meinte nur, wenn da ein hilfloser, verhältnismäßig schon etwas klarer Mensch ist, und es sind solche Notzeiten, so muss der Mensch auch gerade die Inspiration seines Engels empfangen können oder dafür offen sein.  Ja, natürlich.  Andererseits handelt er ja auch nach seinem freien Willen.  Wenn er in dieser geistigen Klarheit ist, dann ist sein freier Wille nicht mehr groß, dann wird er kleiner und kleiner, und diese geistige Information nimmt mehr und mehr Platz ein.


Das Gericht über Juda und die Völkerwelt Jer 25,1-38 Jer 25,1 Das Wort, das im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im ersten Jahre Nebukadnezars, des Königs von Babel, über das ganze Volk Juda an Jeremia ergangen ist … Jer 25,2 und das der Prophet Jeremia zum ganzen Volke Juda und zu allen Bewohnern Jerusalems geredet hat: Jer 25,3 Seit dem dreizehnten Jahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf den heutigen Tag, nun schon 23 Jahre lang, ist das Wort des Herrn an mich ergangen und habe ich zu euch geredet früh und spät; aber ihr habt nicht gehört. Jer 25,4 Und früh und spät hat der Herr zu euch alle seine Knechte, die Propheten, gesandt - aber ihr habt nicht gehört und euer Ohr nicht geneigt, um zu hören Jer 25,5 und hat euch sagen lassen: Bekehrt euch doch ein jeder von seinem bösen Wandel und seinem ruchlosen Treiben! Dann dürft ihr wohnen bleiben in dem Lande, das der Herr euch und euren Vätern gegeben hat, in alle Ewigkeit. Jer 25,6 Lauft nicht andern Göttern nach, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizt mich nicht zum Zorn durch die Machwerke eurer Hände, dass ich euch nicht Böses antue.  Gott tut ja eigentlich niemanden etwas Böses an.  Das ich euch nicht Klage gebe, Klage nach dem geistigen Gesetz von Ursache und Wirkung. Das ist wieder so ein Übersetzungsfehler.  Wäre es nicht besser, wenn dort stände, lauft nicht anderen Götzen nach? Menschen haben heute ja auch ihre Götzen, wie z. B. den Materialismus.  Nicht nur, es sind auch menschliche Vorbilder, an denen sich die Menschen erbauen. Es gibt klagende Menschen, die hier den König Jesus Christus nachahmen, und sie geben eigentlich nicht eine Jesuskraft, aber eine Luziferkraft ab, die hier in Klage, in Feindlichkeit und in einen Prunk geht. Also, es können ja auch menschliche Diener Luzifers mit sein, die man hier zu diesen Götzen auch mit einreihen könnte.  Das sind die sogenannten falschen Propheten.  Natürlich, das sind diese geknebelten, feindlichen, klagenden, ruhelosen Menschen, die den Menschen immer Klage, Hilflosigkeit und Ruhelosigkeit geben, die nie in eine Hilfe gebende, liebe Gemeinschaft sein können und aus dem Leid nicht hinausfinden können, die immer andere in eine Falle locken.


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Jer.25:7 Aber ihr habt mir kein Gehör geschenkt, spricht der Herr, um mich zum Zorn zu reizen durch die Machwerke eurer Hände, euch selbst zum Unheil. Jer 25,8 Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt, … Jer 25,9 siehe, so sende ich hin und hole ein Geschlecht aus dem Norden, spricht der Herr, - [ich sende] auch zu Nebukadnezar, dem König von Babel, meinem Knecht - und lasse sie kommen über dieses Land und über alle, die darin wohnen, und über alle diese Völker ringsum. Ich will sie verwüsten und zum Entsetzen machen, zum Gespött und zur ewigen Schmach, … Jer 25,10 und will aus ihnen hinwegnehmen Freudenjubel und Jauchzen, den Jubel des Bräutigams und der Braut, das Knirschen der Mühle und das Licht der Lampe. Jer 25,11 Und dieses ganze Land wird zur Wüste, zur Einöde werden, und diese Völker werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang. Jer 25,12 Wenn dann die siebzig Jahre um sind, so werde ich, spricht der Herr, am König von Babel und an jenem Volke ihre Schuld heimsuchen – auch an dem Land der Chaldäer - und es auf ewig zur Wüstenei machen. Jer 25,13 Und ich werde über jenem Lande alle die Worte eintreffen lassen, die ich über dasselbe geredet habe, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia über alle Völker geweissagt hat. Jer 25,14 Denn sie sollen vielen Völkern und großen Königen dienstbar werden, und ich werde ihnen nach ihrem Tun, nach dem Werk ihrer Hände vergelten. Jer 25,15 Denn so hat der Herr, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher voll schäumenden Weines aus meiner Hand und lass daraus trinken alle Völker, zu denen ich dich sende, … Jer 25,16 dass sie trinken und taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie sende. Jer 25,17 Und ich nahm den Becher aus der Hand des Herrn und gab daraus allen Völkern zu trinken, zu denen der Herr mich sandte:  Hiermit ist die Korrektur gemeint. Geh hinaus, löse dich aus der Klage, geh in die Quelle der ruhigen, klaren Meinung hinein. Opfere dich nicht für feindliche Gedanken. Korrigiere und liebe deinen Nächsten. Das waren die liebenden Gedanken, das war die Ordnung, die jetzt aus der geistigen Information eingingen.  Es sind damit alle Menschen gemeint.  Natürlich, hiermit ist die gesamte Menschlichkeit gemeint. Liebe deinen Nächsten, das Schwert ist nicht nötig. Korrigiere dich, gehe in die Achtung, in die Demut und in die Vergebung, und du hast eine klare, reine Strahlung, und nie mehr wirst du dich korrigieren und hinuntersteigen müssen zur Mutter Erde. Du bleibst in der geistigen, klaren, ruhigen, strahlenden, feinen Ebene.


Des Königs Liebe gehe jetzt in die Menschen hinein, die in Not, die in Leid und in der Hilflosigkeit sind. Die Liebe, die alle Qualen, Nöte und Ruhelosigkeiten in ihnen auflöst, feindliche, klagende Menschen von ihren Fesseln befreit und sie mit ihrem lebendigen Strom korrigiert. Gib die Quelle der Liebe in die Machtgedanken der feindlichen, klagenden, mächtigen Herrscher hinein. Hole sie bald aus ihrer Klage und ihrem ruhelosen Sturm. Gib ihnen dazu einen großen Impuls: Nun ordne dein Leben. Du kannst es nicht länger behalten. Du musst nun den Prunk und die Macht verlassen. Gib ihnen ein, dass sie etwas klären und ordnen müssen, um ihren Prunk loszulassen, gewiss auch, um ihr eigenes Ich, ihr eigenes Selbst in Klarheit zu bringen, wären sie nicht in ihrer eigenen Klage, in ihrem eigenen Leid gefangen. Sie möchten natürlich noch lange leben. Sie hängen ja an diesem Körper und möchten ihn nicht verlieren. Herr, nimm ihnen nicht allein diesen Körper, nimm ihnen auch ihre klagenden, mächtigen Gedanken. Sie lösen mit ihren ruhelosen, klagenden Schwertern nur Not, Krieg und Zerstörung aus. Jetzt bleiben diese Machthaber nicht mehr lange an ihrer Macht. Sie müssen aus diesem Sturm hinausgehen. Hilf ihnen, dass sie klar und ruhig vor das Gericht des Himmels treten können. Ich gebe dir meine klaren, ruhigen Strahlen mit, dein geistiger Diener Parmahansa Yogananda. Jer 25,18 Jerusalem und den Städten Judas, seinen Königen und seinen Fürsten, um sie zur Einöde zu machen, zum Entsetzen, zum Gespött und zum Fluchwort, wie es denn heute am Tage ist; … Jer 25,19 dem Pharao, dem Könige von Ägypten, seinen Höflingen und seinen Fürsten, seinem ganzen Volke … Jer 25,20 und allem Fremdvolk; allen Königen des Landes Uz, allen Königen im Land der Philister, Askalon, Gaza, Ekron und dem Rest von Asdod; … Jer 25,21 Edom und Moab und den Ammonitern; … Jer 25,22 allen Königen von Tyrus, allen Königen von Sidon und den Königen der Küste jenseits des Meeres; … Jer 25,23 den Leuten von Dedan, Thema und Bus und allen, die sich den Haarrand stutzen; … Jer 25,24 allen Königen der Araber, die in der Wüste wohnen; … Jer 25,25 allen Königen von Simri, allen Königen Elams und allen Königen der Meder; … Jer 25,26 allen Königen des Nordens, den nahen und den fernen, einem nach dem andern, und allen Königreichen, die auf dem ganzen Erdboden sind; und auch der König von Sesach [d. i. Babel] soll nach ihnen trinken.


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Jer 25,27 Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt und berauscht euch und speit! Fallt hin und steht nicht mehr auf - vor dem Schwert, das ich unter euch sende! Jer 25,28 Wenn sie aber den Becher aus deiner Hand nicht nehmen und nicht trinken wollen, so sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen: ihr müsst trinken!, Jer 25,29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet straflos ausgehen? Ihr werdet nicht straflos ausgehen! Denn ich rufe das Schwert auf wider alle Bewohner der Erde, spricht der Herr der Heerscharen. Jer 25,30 Du nun weissage ihnen all diese Worte und sprich zu ihnen: Der Herr wird donnern aus der Höhe, seine Stimme erschallen lassen von seiner heiligen Wohnung; furchtbar wird er donnern über seiner Aue, ein Jauchzen wie die Keltertreter wird er anheben über alle Bewohner der Erde; … Jer 25,31 das Getöse dringt bis ans Ende der Welt. Denn einen Rechtsstreit hat der Herr mit den Völkern; er rechtet mit allem Fleisch, die Gottlosen überliefert er dem Schwerte, spricht der Herr. © Betreffen diese Ereignisse die Endzeit? ©© Nicht nur, auch die gegebene Zeit, in der der Mensch jetzt ist, war und noch sein wird. Es beinhaltet alle Zeiten. © In den Texten ist auch eine Aufforderung enthalten, das, was geschieht, auch hinzunehmen. ©© Das ist auch logisch und das ist korrekt. Ihr sollt euch nicht nur lösen, ihr sollt nicht klagen, ihr sollt geben und demütig sein, um Hilfe gebende Liebe zu erhalten. Das ist nötig, das ist mein Schwert. Mein Schwert ist die göttliche Liebe. Jer 25,32 So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Volk zu Volk, und ein gewaltiger Sturm erhebt sich von den Enden der Erde. Jer 25,33 An jenem Tage werden die Erschlagenen des Herrn daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern; nicht beklagt und nicht gesammelt und nicht begraben, werden sie zu Dünger auf dem Felde. Jer 25,34 Wehklaget, ihr Hirten, und schreiet! wälzt euch in Asche, ihr Herren der Herde! Denn die Zeit ist erfüllt, dass ihr geschlachtet werdet und fallen müsst wie stattliche Widder. Jer 25,35 Da gibt es kein Fliehen mehr für die Hirten und kein Entrinnen für die Herren der Herde. Jer 25,36 Horch, wie die Hirten schreien, wie die Herren der Herde wehklagen! denn der Herr verheert ihre Weide; …


Jer 25,37 verwüstet sind die friedlichen Auen vor dem glühenden Zorn des Herrn. Jer.25:38 Die Löwen verlassen ihr Dickicht; denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert und vor seinem glühenden Zorn.

Jeremias Bedrohung wegen seiner Tempelrede. Der Prophet Uria Jer 26,1-24 Jer 26,1 Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging vom Herrn dieses Wort: Jer 26,2 So spricht der Herr: Tritt in den Vorhof des Tempels und rede zu allen Judäern, die hereinkommen, um im Hause des Herrn anzubeten, alle die Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen; du sollst kein Wort davontun. ©© Sie sollen klar und ruhig sehen lernen. Sie sollen nicht in die Opferung gehen, sie sollen in die Hilfe gebende Liebe gehen, in die Klugheit brauchten sie nicht zu gehen, aber in die Macht der geistigen Klarheit. Es ist ein Korrekturstrahl gemeint, nichts anderes. Jer 26,3 Vielleicht hören sie und kehren um, ein jeder von seinem bösen Wege, so dass ich mich das Unheil gereuen lasse, das ich über sie zu bringen gedenke um ihrer bösen Taten willen. ©© Wenn sie in diese Korrektur nicht hineingehen, aus diesem Leid nicht hinausgehen wollen oder möchten, so rudern sie immer wieder in die Klage hinein. Sie müssen ihr Leben ordnen. Das ist nicht Gefangenheit, das ist eine Hilfe gebende Korrektur. © Wenn sie umkehren, dann brauchen sie sich nicht durch Leid zu korrigieren. ©© Natürlich, es ist aber ihre freie Entscheidung. Der Mensch muss sich selbst entscheiden können, um ohne Klage, ohne Leid, ohne Ruhelosigkeit in die Hilfe gebende Liebe zu gehen, ohne in Feindlichkeit zu sein, hineinzugehen in das Licht, um die Finsternis zu besiegen. Jer 26,4 Und sage zu ihnen: So spricht der Herr: Wenn ihr nicht auf mich hört und nicht wandelt nach meinem Gesetze, das ich euch gegeben habe, … Jer 26,5 wenn ihr nicht hört auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich zu euch sende früh und spät - doch ihr hörtet nie -, … Jer 26,6 so werde ich diesem Hause tun wie Silo und den Namen dieser Stadt zum Fluchwort machen für alle Völker der Erde.


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© Ist das so gesagt worden? ©© Es ist nicht ganz so hart gesagt worden, aber es ist hier korrekt Leidhilfe angegeben. Man kann nicht sagen, dass es eine in jeder Beziehung hilflose Übersetzung ist; hier konnte auch ein klarer medialer Mensch nicht ganz korrigieren. Jer 26,7 Die Priester aber und die Propheten und alles Volk hörten, wie Jeremia diese Worte im Hause des Herrn sprach. Jer 26,8 Als er nun alles gesagt hatte, was ihn der Herr zu allem Volke zu reden geheißen, griffen ihn die Priester und Propheten und alles Volk und sprachen: Du musst sterben! Jer 26,9 Warum weissagst du im Namen des Herrn, es werde diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt müsse so öde werden, dass niemand mehr darin wohne? Und alles Volk rottete sich wider Jeremia zusammen im Hause des Herrn. Jer 26,10 Da hörten die Fürsten Judas von diesen Dingen, und sie stiegen vom Hause des Königs hinauf zum Hause des Herrn und setzten sich an den Eingang des neuen Tores am Hause des Herrn. Jer 26,11 Nun sprachen die Priester und Propheten zu den Fürsten und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat wider diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eignen Ohren gehört habt. Jer 26,12 Da sprach Jeremia zu allen Fürsten und allem Volk: Der Herr hat mich gesandt, wider dieses Haus und wider diese Stadt alle die Worte zu weissagen, die ihr gehört habt. Jer 26,13 Und nun bessert euren Wandel und eure Taten und höret auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, so wird sich der Herr das Unheil gereuen lassen, das er euch angedroht hat. Jer 26,14 Ich aber, ich bin ja in eurer Hand; macht mit mir, was euch gut und recht dünkt. Jer 26,15 Doch wisset wohl: wenn ihr mich tötet, so bringt ihr unschuldiges Blut über euch und über diese Stadt und ihre Bewohner! Denn das ist gewiss, dass der Herr mich zu euch gesandt hat, alle diese Worte zu euch zu reden. Jer 26,16 Da sprachen die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig; er hat im Namen des Herrn, unsres Gottes, zu uns geredet. Jer 26,17 Es standen auch etliche von den Ältesten des Landes auf und sprachen zu der ganzen Volksversammlung: Jer 26,18 In den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, hat Micha von Moreseth geweissagt; der sprach zu allem Volke Judas: «So spricht der Herr der Heerscharen: Zion wird zum Feld umgepflügt, Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Tempelberg zur Waldeshöhe.» Jer 26,19 Haben ihn da Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda etwa getötet? Haben sie nicht den Herrn gefürchtet und ihn angefleht, so dass sich der


Herr das Unheil gereuen ließ, das er ihnen angedroht hatte? Und wir wollen ein so großes Unheil über uns selber bringen? Jer 26,20 Nun war noch ein Mann, der im Namen des Herrn weissagte: Uria, der Sohn Semajas, von Kirjath-Jearim; der weissagte wider diese Stadt und wider dieses Land, ganz wie Jeremia. Jer 26,21 Als nun der König Jojakim samt all seinen Kriegsleuten und allen Fürsten von seinen Reden hörte, suchte er ihn zu töten. Das erfuhr Uria, und da er sich fürchtete, floh er und entkam nach Ägypten. Jer 26,22 Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Achbors, und andre mit ihm; … Jer 26,23 die holten den Uria aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim, und er ließ ihn mit dem Schwerte hinrichten und seinen Leichnam in die Gräber des gemeinen Volkes werfen. © Wenn der Prophet Uria für den Herrn weissagte, war es denn geistig nicht zu verhindern, dass er hingerichtet wurde? ©© Nein, unser König Jesus Christus wurde auch als Mensch gekreuzigt. Es war nicht Gottes Wille, dass Uria hingerichtet wurde, aber er hat es zugelassen, weil er in diese Korrektur, aus diesem Leid gehen musste. Der geistige Mensch ist nicht nur eine geistige, führende Hilfe, nicht nur ein Motor, er ist auch ein kleines, geistiges Werkzeug Gottvaters. Wenn Gottvater meint, er gibt keine Hilfe, dann kann er es nicht nur klar verantworten, er kann es auch veranlassen. Wenn er ihm aber Hilfe gewährt, dann muss nicht dieser Mensch, dann müssen diese Menschen nur noch kleine Hilfe empfangen. Wenn sie aber Härte spüren, dann wird dieser Mensch immer zur Ruhe gehen müssen. Die klagenden Menschen müssen in die Klage gehen, aber der gebende Mensch in die Ruhe. © In diesem Falle ist es der Prophet Uria, der in die Ruhe geht. ©© Ja. Jer 26,24 Dem Jeremia aber half Ahikam, der Sohn Saphans, so dass er nicht dem Volke ausgeliefert und nicht getötet wurde.

Aufforderung, sich unter das Joch Babels zu beugen Jer 27,1-22 Jer 27,1 Im Anfang der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging vom Herrn dieses Wort an Jeremia. Jer 27,2 So sprach der Herr zu mir: Mache dir Stricke und Jochstangen und lege sie auf deinen Nacken …


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©© Das ist korrekt falsch, das ist nicht geistig klar. Da hat entweder ein kleiner Schreiberling oder ein Übersetzer einen groben Fehler gemacht. Ich kann nicht sagen, was hier gemeint ist, aber das kannst du streichen. Jer 27,3 und sende Botschaft an den König von Edom, den König von Moab und den König der Ammoniter, an den König von Tyrus und den König von Sidon durch die Gesandten, die nach Jerusalem zu Zedekia, dem König von Juda, gekommen sind. Jer 27,4 Befiehl ihnen, ihren Herren zu melden: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Das sollt ihr zu euren Herren sagen: Jer 27,5 Ich bin es, der die Erde gemacht hat, die Menschen und die Tiere auf der Erde durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm, und ich gebe sie dem, der mir gefällt. Jer 27,6 Und nun habe ich alle diese Länder in die Hand meines Knechtes Nebukadnezar, des Königs von Babel, gegeben. Auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben, dass sie ihm dienen. ©© Nebukadnezar ist kein Knecht Gottes gewesen. Er war ein Klagekönig, er war nie Hilfe gebend für die Menschen. © Ist denn das korrekt, dass ihm die Tiere des Feldes gegeben wurden, dass sie ihm dienen? ©© Das ist korrekt. Er bekam die Tiere, damit er sich ihrer nicht nur bedient, sondern sie auch liebt. Aber er hat sie geopfert, er hat sie nicht geliebt, er hat sein Ego, seinen Ruhm, seine Macht geliebt, und er hat Klage und Ruhelosigkeit seinem Volk gegeben. Der König liebte die Gewalt und nicht die Klärung und Ruhe. © Er war sicherlich kein Knecht Gottes, aber er wurde geistig eingesetzt, um das geistige Prinzip von Ursache und Wirkung an den Völkern zu vollstrecken. ©© Ja, das war leider notwendig. Er war wie Hitler oder wie Stalin, er war ein Werkzeug des Grauens, der Gewalt. © Du sagtest uns, dass er als Saddam Hussein inkarniert war. ©© Ja, das ist korrekt. Er war ein klagender, ein leidender, ein gewalttätiger, ein ruheloser Qualkönig. Nie hat er seinen Menschen Liebe oder Hilfe gegeben. Jer 27,7 Und alle Völker sollen ihm und seinem Sohne und seinem Enkel dienen, bis auch seinem Lande die Stunde kommt; alsdann werden viele Völker und große Könige es dienstbar machen.


Jer 27,8 Ein Volk und Königreich aber, das Nebukadnezar, dem König von Babel, nicht dienen und seinen Nacken dem Joch des Königs von Babel nicht fügen will, ein solches Volk will ich heimsuchen mit Schwert und Hunger und Pest und es schließlich in seine Hand geben, spricht der Herr. © Das hatte der Engel Jeremia sicherlich nicht so gesagt. ©© Das ist niemals von einem Engel so gesagt worden. Das ist einfach eine Hilflosigkeit, da wurde ein Märchen hineingezaubert. Der Schreiber hätte den Nebukadnezar gern so gesehen. Er war für ihn ein Märchenprinz, aber er war es ja nicht. Er war einfach von seiner Kaltblütigkeit hingerissen. Er meinte, er wäre ein großer König, aber das war er nie. Jeremia hatte das niemals so empfangen. Das ist korrekt falsch. Lasst los die Gewalt, lasst los eure Klage und geht in die feine Liebe hinein. Das war notwendig zu sagen. Jeremia wollte, dass sie die Hinwendung zur Ruhe und zur Klarsicht empfangen, und nicht noch mehr die Klage hineingeben. Jer 27,9 Ihr nun, höret doch nicht auf eure Propheten und Wahrsager, auf eure Träumer, Zeichendeuter und Zauberer, die zu euch sagen: «Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen müssen!» Jer 27,10 Denn Lüge weissagen sie euch - euch zu entfernen aus eurem Lande, dass ich euch verstoße und ihr umkommet. Jer 27,11 Ein Volk aber, das seinen Nacken dem Joch des Königs von Babel fügt und ihm dient, das werde ich auf seinem Boden lassen, spricht der Herr, und es wird ihn bebauen und darauf wohnen. Jer 27,12 Auch zu Zedekia, dem König von Juda, redete ich diese selben Worte und sprach: Fügt euren Nacken dem Joch des Königs von Babel und dient ihm und seinem Volke, so bleibt ihr am Leben. © Ist das so gewesen? ©© Es war nicht ganz so. Dieser König war auch kein liebevoller König . Er war nicht so gewalttätig wie Nebukadnezar, er hatte schon mehr klärende Gedanken. Er war nicht bereit zu einer Kommunikation, aber zu einer Korrektur. Den Prunk liebte er aber sehr. © Wenn er sich so einem Gewaltherrscher fügt, dann kann er unter Umständen am Leben bleiben, dann sieht es günstiger für ihn aus. ©© Er hing sehr am Leben und er liebte den Prunk. Das Leid wollte er nicht, aber er konnte es nicht umgehen. Er musste sich korrigieren lassen, und das war notwendig.


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Jer 27,13 Warum willst du samt deinem Volke durch Schwert und Hunger und Pest umkommen, wie der Herr dem Volke gedroht hat, das dem König von Babel nicht dient? Jer 27,14 Hört nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch sagen: «Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen müssen!» Denn Lüge weissagen sie euch. Jer 27,15 Ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr, sie weissagen fälschlich in meinem Namen - damit ich euch verstoße und ihr samt den Propheten, die euch weissagen, umkommet. Jer 27,16 Auch zu den Priestern und zu diesem ganzen Volke sprach ich: So spricht der Herr: Hört nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen: «Wahrlich, die Geräte des Hauses des Herrn werden jetzt bald wieder von Babel zurückgebracht werden!» Denn Lüge weissagen sie euch. Jer 27,17 Hört nicht auf sie! Dient dem König von Babel, so bleibt ihr am Leben. Warum soll diese Stadt verwüstet werden? Jer 27,18 Wenn sie wirklich Propheten sind und ihnen das Wort des Herrn verliehen ist, so mögen sie in den Herrn der Heerscharen dringen, dass nicht auch die Geräte, die noch im Hause des Herrn und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem geblieben sind, nach Babel kommen. Jer 27,19 Denn so spricht der Herr der Heerscharen über die Säulen, über das [eherne] Meer, über die Gestelle und über den Rest der Geräte, die noch in dieser Stadt geblieben sind … Jer 27,20 und die Nebukadnezar, der König von Babel, nicht mitgenommen hat, als er Jechonja [d. i. Jojachin], den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Edlen Judas und Jerusalems von Jerusalem nach Babel in die Verbannung führte - … Jer 27,21 ja, so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über die Geräte, die noch im Hause des Herrn und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem geblieben sind: Jer 27,22 Sie werden nach Babel geführt werden, und dort werden sie bleiben bis zu dem Tage, da ich nach ihnen sehe und sie wieder an diesen Ort heraufbringe, spricht der Herr.

Jeremia und der falsche Prophet Hananja Jer 28,1-17 Jer 28,1 Im selben Jahr, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahres, begab es sich, dass der Prophet Hananja von Gibeon, der Sohn Assurs, im Hause des Herrn in Gegenwart der Priester und des ganzen Volkes zu mir sprach: Jer 28,2 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ich habe das Joch des Königs von Babel zerbrochen!


Jer 28,3 Binnen zwei Jahren werde ich an diesen Ort alle Geräte des Hauses des Herrn zurückbringen, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Orte weggenommen und nach Babel gebracht hat. Jer 28,4 Auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Verbannten Judas, die nach Babel gekommen sind, werde ich an diesen Ort zurückbringen, spricht der Herr; denn ich werde das Joch des Königs von Babel zerbrechen. Jer 28,5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja vor den Priestern und vor allen Leuten, die im Hause des Herrn standen - … Jer 28,6 der Prophet Jeremia also sprach: So sei es! Möchte der Herr das tun! Möchte der Herr deine Worte, die du geweissagt hast, erfüllen und die Geräte des Hauses des Herrn und die Verbannten alle von Babel an diesen Ort zurückbringen! Jer 28,7 Nur höre dieses Wort, das ich dir und allem Volke zu sagen habe: Jer.28,8 Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von uralters her, die haben über viele Länder und große Königreiche geweissagt von Krieg und Unheil und Pest. Jer 28,9 Wenn aber ein Prophet von Frieden weissagt, so wird man daran, dass sein Wort eintrifft, erkennen, dass in Wahrheit der Herr diesen Propheten gesandt hat.  Die Propheten Gottes ermahnten in erster Linie die Menschen zur Korrektur und zur Umkehr ihres bösen Lebenswandels. Dieser andere sogenannte Prophet Hananja redete alles schön.  Ja, natürlich, die Menschen sollten aus ihrer Klage heraustreten. Sie sollten in das Licht gehen. Sie sollten ihren ruhigen Weg finden, sie sollten hineinhören, kommunizieren, das Leid mildern, vergeben und nachgeben.  Die Missachtung der Gesetze Gottes bedeutet als Karma Unglück und Krieg, denn nur durch das Leid können sich die klagenden Menschen korrigieren.  Ja, sie können nur über das Leid korrigieren.  Ermahnungen, Weissagungen über Krieg, Leid und Not wollen viele Menschen jedoch nicht hören.  Sie möchten das Leid nicht, das ist nicht nur unbequem, das macht auch noch ruhelos. Das ist menschlich eine Qual. Sie hätten es viel lieber, wenn sie Gedanken der Hilfe annehmen könnten, aber das ist nicht möglich. Sie müssen sich langsam korrigieren. Es geht nicht so schnell. Das geht über einige Inkarnationen noch hinaus.


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 Wenn ein sogenannter Prophet Gutes prophezeit, dann freuen sich die Menschen, solche Weissagungen sind ihnen genehm. Aber erst wenn sie eintreffen, zeigt es sich, ob der Prophet wirklich von Gott gesandt wurde.  Natürlich, dann sieht du die Quelle, nicht anders. Jer 28,10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es.  Er nahm das Joch nicht vom Nacken, aber er nahm ihm die Last. Jeremia hatte eine große Last, diese ruhelosen Menschen in die Hilfe gebenden Bahnen zu lenken, das war seine große Last, das war seine Opferbereitschaft. Jer.28:11 Und Hananja sprach vor allem Volk: So spricht der Herr: Ebenso werde ich binnen zwei Jahren das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, vom Nacken aller Völker nehmen und es zerbrechen. Da ging der Prophet Jeremia seines Weges.  Jeremia war nicht damit einverstanden, was der Hananja sagte?  Nein, das war nicht ganz so. Er war natürlich damit einverstanden, nur, er konnte ja einsehen, eingeben, dass es nicht möglich sein konnte. Er wusste es nicht, aber er ahnte immer, dass es eine gewisse Zeit noch dauern würde, dass dieser Machtkampf nicht ganz so schnell beendet werden konnte. Jer 28,12 Nachdem nun der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia genommen und es zerbrochen hatte, erging an Jeremia das Wort des Herrn: Jer 28,13 Gehe hin und sage zu Hananja: So spricht der Herr: Ein hölzernes Joch hast du zerbrochen; so werde ich dafür ein eisernes Joch machen.  Das ist verkehrt. Ein hölzernes Joch war es nicht und ein eisernes Joch ist auch nicht gemeint. Du hast ein ruheloses Joch, du hast Last, und die muss genommen werden.  Dieser Prophet Hananja war kein von Gott gesandter Prophet.  Es war nicht ganz von Gottvater, und doch auch von Gottvater mit. Er hatte es von einem Engel bekommen. Jer.28:14 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch lege ich auf den Nacken all dieser Völker, dass sie Nebukadnezar, dem König von Babel, dienen sollen, und sie werden ihm dienen; und auch die Tiere des Feldes gebe ich ihm.


 Sie sollten ihn nicht dienen, sie mussten ihn dienen, weil hier diese Klage, diese Gewalt, die von diesem geistlosen König ausging, in so einer kurzen Zeit nicht zu brechen war. Es war eine Klage, die dieser Machthaber dem kleinen Volk immer wieder zufügte. Jer 28,15 Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre, Hananja! Der Herr hat dich nicht gesandt; du aber hast dieses Volk verführt, auf Lüge sich zu verlassen. Jer 28,16 Darum spricht der Herr also: Siehe, ich schicke dich weg vom Erdboden; noch in diesem Jahre wirst du sterben, weil du Abfall gepredigt hast wider den Herrn.  Nein, das kann nicht sein, das ist alles gedanklich klagend geschrieben. Das gibt es nicht, denn er wurde nicht nur von einem feinen Engel, auch von Gottvater gesandt. Er hatte ja auch nicht Klage erhoben. Im Gegenteil, er wollte nur mit Jeremia eine feine Klärung und Ruhe nicht nur den Menschen, auch den Tieren geben. Er wollte möglichst Ruhe hineingeben. Der Text ist nicht gedanklich sachlich und Hilfe gebend geschrieben. Jer 28,17 Monat.

Und der Prophet Hananja starb noch im selben Jahre, im siebenten

Sendschreiben an die Verbannten in Babel Jer 29,1-32 Jer 29,1 Dies ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem aus an den Rest der Ältesten der Verbannten sandte und an die Priester und Propheten und alles Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel in die Verbannung geführt hatte - … Jer 29,2 nachdem der König Jechonja und die Gebieterin, die Kämmerer und die Fürsten Judas und Jerusalems, die Schmiede und Schlosser Jerusalem verlassen hatten -, Jer 29,3 durch Eleasa, den Sohn Saphans, und Gemarja, den Sohn Hilkias, die Zedekia, der König von Juda, an Nebukadnezar, den König von Babel, nach Babel sandte. Er lautete: Jer 29,4 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die von Jerusalem nach Babel in die Verbannung geschickt worden sind: Jer 29,5 Bauet Häuser und wohnet darin; pflanzet Gärten und esset ihre Frucht; …


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Jer 29,6 nehmet euch Frauen und zeuget Söhne und Töchter; werbet um Frauen für eure Söhne und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären, dass ihr euch dort mehret und euer nicht weniger werden. Jer 29,7 Suchet das Wohl des Landes, in das ich euch verbannt habe, und betet für es zum Herrn; denn sein Wohl ist auch euer Wohl. Jer 29,8 So spricht der Heerscharen, der Gott Israels: Lasset euch nicht verführen von den Propheten, die unter euch sind, und von euren Wahrsagern; höret auch nicht auf die Träume, die sie träumen, … Jer 29,9 sie weissagen euch ja nur Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr. Jer 29,10 Denn so spricht der Herr: Erst wenn siebzig Jahre für Babel um sind, will ich nach euch sehen. Dann will ich meine Verheißung an euch erfüllen und euch wieder an diesen Ort bringen.  Nach der Zeittafel in der Bibel war die erste Wegführung 597 v. Chr. und die Rückführung 536 v. Chr. Das sind aber einundsechzig Jahre und nicht siebzig Jahre.  Es gibt keine genauen Angaben, aber etwas mehr als sechzig Jahre waren es schon. Geh mal von fünfundsechzig Jahre aus. Ich kann es auch nicht mehr genau einsehen. Der Sinn war nicht, dass die Qual des Leidens jetzt beendet sein sollte, dass sie aber in die Klarheit und in die Korrektur gehen sollten. Es sollte aber das Leid hinausgehen, um die nötige Ruhe und Hilfe hineingeben zu können. Das war der Sinn dieser Zeit und der Sinn der Korrektur: Licht lasse hinein, die Finsternis lasse hinaus. Das war notwendig, denn sie waren in einer großen Knechtschaft, und heute ist dieses Volk immer noch nicht ganz zur Ruhe gekommen. Jer 29,11 Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch hege, spricht der Herr, Gedanken zum Heil und nicht zum Unheil, euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren. Jer 29,12 Wenn ihr mich ruft, so will ich euch antworten; wenn ihr zu mir betet, will ich auf euch hören. Jer 29,13 Wenn ihr mich sucht, so sollt ihr mich finden; wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen, … Jer 29,14 so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. Ich werde euer Geschick wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, dahin ich euch verstoßen habe, spricht der Herr, und werde euch wieder an den Ort bringen, von wo ich euch in die Verbannung geschickt. Jer 29,15 Wenn ihr sagt: Der Herr hat uns in Babel Propheten erweckt Jer 29,16 Ja, so spricht der Herr über den König, der auf dem Throne Davids sitzt, und über alles Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Verbannung gezogen sind, …


Jer 29,17 so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich lasse wider sie los das Schwert und den Hunger und die Pest und mache sie wie die abscheulichen Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann; … Jer 29,18 ich verfolge sie mit Schwert und Hunger und Pest und mache sie zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde, zum Fluchwort und zum Schauder, zum Gespött und zum Hohn für alle Völker, unter die ich sie verstoße, … Jer 29,19 dafür, dass sie nicht auf meine Worte gehört haben, spricht der Herr, mit denen ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte früh und spät, ohne dass sie darauf hörten, spricht der Herr. Jer 29,20 Ihr aber, höret das Wort des Herrn, ihr Verbannten alle, die ich von Jerusalem nach Babel geschickt habe! - … Jer 29,21 so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zedekia, den Sohn Maasejas, die euch in meinem Namen Lüge weissagen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel; der wird sie vor euren Augen töten. Jer 29,22 Und man wird ihren Namen als Fluchwort gebrauchen unter allen Verbannten Judas in Babel und sagen: «Der Herr tue dir wie dem Zedekia und dem Ahab, die der König von Babel im Feuer geröstet hat!» - …  Die Tötung von Zedekia und Ahab erfolgte bei der zweiten Wegführung der Judäer und Israeliten durch Nebukadnezar. War das so?  Das ist nicht ganz korrekt, aber du kannst es so stehen lassen.  Es heißt, dass Zedekia und Ahab im Feuer geröstet wurden.  Ja, Nebukadnezar hatte alle seine Knechte lodern lassen, er konnte es nicht anders.  Warum hatte er sie lodern lassen, und warum konnte er nicht anders?  Er konnte ihren Ruhm nicht ertragen und musste sie hinrichten. Er konnte nicht anders, er war ein Abgefallener, ein Anhänger von Luzifer. Er war ein klagender Mann, der niemanden neben sich dulden konnte, der nie einen Gedanken an feine, Hilfe gebende Liebe noch an Kommunikation noch an Leidhilfe gegeben hatte und auch nicht hat. Er wird immer für Klage, für Macht und Ruhelosigkeit sorgen. Er wird für die Klage, für die Macht gebraucht, damit die Menschen nicht in Not geraten, damit die Menschen aus ihrer Klage gerüttelt werden, damit sie aufwachen. Der König hatte den Menschen Klage gegeben, weil er in seiner Macht glänzen wollte.  Warum benutzte er das Feuer, um sie zu töten?


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 Das Feuer war für ihn die Macht, die Sonne, die Gier und die Klage. Er liebte das Feuer. Das Feuer war für ihn eine große Sehnsucht.  Wir Menschen bringen den Begriff „Teufel“ mit dem Feuer in Zusammenhang.  Natürlich, hat es der symbolische Teufel nicht auch gern warm? Aber er klagt und ist hinterlistig, und er gibt Qualen und ist ruhelos. Diese Menschen gibt es immer noch. Sie können nur ihresgleichen lieben, aber knechten alle Hilfe gebenden und liebevoll korrigierenden Menschen. Dieser Mensch ist notwendig gewesen und immer noch notwendig, damit die klagenden Menschen aus ihrer Knechtschaft hinaustreten und in die ruhige Strahlkraft, in das Licht finden.  Wie siehst du das geistig, wenn ein Mensch, um die Bevölkerung von Knechtschaft zu befreien und um bessere Lebensbedingungen zu erreichen, einen Tyrannen ermordet?  Er ist nicht nur ein Werkzeug Gottvaters. Es ist in erster Linie seine freie Entscheidung. Der Mensch ist nicht nur klein, er ist auch hilflos und klagend, und er hat seine freie Entscheidung immer gehabt. Nun soll er sie aber in eine korrigierende Liebe bringen, und das kann noch nicht eingehen, weil die Menschen natürlich auch nicht nur in Liebe, sondern auch noch im Hass sind. Wenn der Hass nun siegt, dann gibt es Klage, dann gibt es Mord, und dann gibt es eine Opferung, nicht anders ist es möglich. Die Menschen müssten lernen, zu kommunizieren, Leid über die Gespräche hinauszugeben, über die Gespräche in das Leid, in die Gedanken der anderen klagenden Mächte hineingehen. Wenn beide Mächte miteinander Hilfe gebend kommunizieren, kann diese Klage hinausgehen, nie anders. Die Gespräche sind notwendig.  Das Attentat auf Adolf Hitler scheiterte ja. Geistig gesehen war es jedoch von dem Menschen, der das Attentat verüben wollte, nicht korrekt, den Gottes Gebot heißt: Du sollst nicht töten.  Niemals, aber das Leid, das wurde so groß, dass die Menschen nicht nur in Hass gingen, sie sahen auch keinen anderen Ausweg. Sie mussten ihn illuminieren, und das war auch Hass. Nur, sie können sich nicht korrigieren, wenn sie morden. Du musst die Gedanken aufheben: Klage gegen Klage? Ich muss einen Ausweg finden! Wenn aber keine Kommunikation zustande kommen kann, wie hier in diesem Fall, dann ist Mord meistens der letzte Ausweg. Der Attentäter wird in der geistigen Welt nicht gefoltert, er wird geklärt und zur Ruhe gebracht, und es wird sein Leben nicht korrigiert, aber seine Last, denn er hat eine große Last auf sich genommen, und die Last heißt „Mord“. Diese Last muss er in einer neuen Inkarnation korrigieren, und das ist nicht ganz einfach. Er


übernimmt also ruhelose Informationen mit in das neue Leben. Hierfür muss er dann noch Rechenschaft ablegen, und das ist nicht leicht.  Am 20 Juli jedes Jahres ist in unserer Gesellschaft der Attentatsversuch an Adolf Hitler ein Gedenktag. Die Menschen bedenken nicht, dass ein Attentat ein Mord ist und bleibt, auch wenn es ein schrecklicher Herrscher war.  Das ist nie gut und kann auch nie durch die geistige Welt geduldet werden. Nur, hier gibt es manchmal kleine Maßnahmen, die es nun möglich machen, dass dem leidenden Menschen durch seine Reue, durch seine Läuterung und durch seine große Not geholfen werden kann. Aber er geht in seiner nächsten Inkarnation mit dieser korrigierenden, letzten Information wieder auf die Erde, das gibt ihm kleine Ruhelosigkeiten, nicht für das ganze Leben, aber bis er dieses Karma aufgelöst hat. Er muss in die Not, er muss in die Ruhelosigkeit, er muss in den Kampf, und er muss in die Liebe. Oft werden diese Menschen zu klaren, nicht nur Hilfe gebenden Menschen, nicht nur zu Priestern, auch zu Heilern, zu Polizisten, zu Kriminalisten, zu Helfern der Menschheit und nicht mehr zu Mördern. Sie gehen in den Dienst für die Menschen, und das ist dann auch notwendig. So soll es dann auch sein. Jer 29,23 darum weil sie Schandtaten begangen haben in Israel: sie haben mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch getrieben und in meinem Namen Worte geredet, die ich ihnen nicht aufgetragen habe; des bin ich kundig und Zeuge, spricht der Herr. Jer 29,24 Zu Semaja von Nehelam aber sollst du sagen: Jer 29,25 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Du hast also in eignem Namen an alles Volk in Jerusalem und an den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester einen Brief gesandt des Inhalts: Jer 29,26 «Der Herr hat dich an Stelle des Priesters Jojada zum Priester gemacht, Aufseher zu sein im Hause des Herrn über jeden Verrückten, der sich als Prophet aufspielt, dass du ihn in den Block oder ins Halseisen schließest. Jer 29,27 Wie kommt es denn, dass du den Jeremia von Anathoth, der sich bei euch als Prophet aufspielt, nicht gescholten hast? Jer 29,28 Hat er doch zu uns nach Babel die Botschaft gesandt: Es dauert noch lange; bauet Häuser und wohnet darin, pflanzet Gärten und esset ihre Frucht.» Jer 29,29 Diesen Brief las der Priester Zephanja dem Propheten Jeremia vor.  Das ist korrekt. Jer 29,30 Da erging an Jeremia das Wort des Herrn: Jer 29,31 Sende an alle Verbannten die Botschaft: So spricht der Herr über Semaja von Nehelam: Weil euch Semaja, den ich doch nicht gesandt habe, geweissagt und euch so verführt hat, euch auf Lüge zu verlassen, …


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Jer 29,32 darum spricht der Herr also: Siehe, ich werde Semaja von Nehelam und sein Geschlecht heimsuchen: niemand von den Seinen soll unter diesem Volke wohnen bleiben und das Glück schauen, das ich meinem Volke schaffen will, spricht der Herr; denn er hat Abfall gepredigt wider den Herrn.  Musste er vorher sterben?  Natürlich, das ist korrekt. Es war eine Hilfe gebende Maßnahme von dem Engel dieses hilflosen Mannes.

Ausblick auf die Heilsvollendung. Der neue Bund Jer 30,1-24;31,1-40 Jer 30,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging: Jer 30,2 So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreibe dir alle die Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch. Jer 30,3 Denn siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda wenden, spricht der Herr. Ich werde sie wieder in das Land bringen, das ich ihren Vätern gegeben habe, und sie werden es besitzen. Jer 30,4 Und dies sind die Worte, die der Herr über Israel und Juda geredet hat. Jer 30,5 Ja, so spricht der Herr: Schreckensgeschrei haben wir vernommen, friedeloses Entsetzen. Jer 30,6 Fraget doch und sehet, ob ein Mannsbild gebiert! Warum sah ich denn einen jeden, die Hände an den Hüften wie ein gebärendes Weib, und alle Gesichter in Leichenblässe verwandelt? Jer 30,7 Wehe! groß ist jener Tag, keiner ihm gleich! eine Zeit in der Not ist's für Jakob; doch wird er daraus errettet! Jer 30,8 An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, da zerbreche ich das Joch, das ihren Nacken drückt, und zerreiße ihre Bande, und Fremden sollen sie nicht mehr dienen. Jer 30,9 Dem Herrn, ihrem Gott, werden sie dienen und David, ihrem König, den ich ihnen erwecken will.  Ist das denn geschehen?  Ja.  Der Erzengel Chamuel inkarnierte ja als David, er inkarnierte aber auch als Moses, als Petrus und als Ananda, dem Lieblingsjünger von Buddha.


 Ja.  Wie ist das in Vers. 30,9 gemeint, wenn dort steht: David, ihrem König, den ich ihnen erwecken will. Inkarnierte der Erzengel Chamuel noch einmal als ein König?  Ein König war er nicht, aber ein prunkvoller Herrscher. Ein Macht gebender nie, ein Hilfe gebender, ja. Es war nicht in Europa, aber gehe in das Land der Ägypter.  Dem Text nach sollte man doch annehmen, dass er in Israel geboren wurde.  Nein, in Israel nicht, aber in Ägypten wurde er noch einmal geboren.  Dann darf man den Text von Vers 30,9 nicht so wörtlich nehmen?  Ja, genau. Jer 30,10 Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr, erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich errette dich aus der Ferne und dein Geschlecht aus dem Lande der Gefangenschaft; und Jakob wird heimkehren und Ruhe haben, wird sicher leben, und niemand soll ihn aufschrecken. Jer 30,11 Denn ich bin mit dir, spricht der Herr, dir zu helfen; ich will den Garaus machen allen Völkern, unter die ich dich zerstreut habe, nur dir will ich nicht den Garaus machen. Ich will dich züchtigen nach Billigkeit, doch gänzlich ungestraft kann ich dich nicht lassen. Jer 30,12 Also spricht der Herr. Unheilbar ist dein Schaden, bösartig deine Wunde. Jer 30,13 Es gibt kein Heilmittel für das Geschwür, kein Vernarben gibt es für dich. Jer 30,14 All deine Buhlen haben deiner vergessen; sie fragen nicht nach dir. Denn wie ein Feind schlägt, habe ich dich geschlagen mit grausamer Züchtigung, weil deine Schuld so groß, weil deiner Sünden so viele sind. Jer 30,15 Warum schreist du ob deines Schadens, ob deines unheilbaren Schmerzes? Weil deine Schuld so groß, weil deiner Sünden so viele sind, habe ich dir solches getan. Jer 30,16 Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine Bedränger sollen in die Gefangenschaft wandern; die dich plündern, fallen der Plünderung anheim, und alle, die dich berauben, gebe ich der Beraubung preis. © Das ist das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung. ©© Ja, natürlich.


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Jer 30,17 Denn ich lasse deine Wunden vernarben und heile dich von deinen Schlägen, spricht der Herr, nennen sie dich, (das ist Zion) doch eine Verstoßene, nach der niemand fragt. ©© Das geschieht nach ihrer Korrektur, wenn sie das Leid und die Klage nach ihrer Lebenskorrektur losgelassen haben. Dann kommen diese Hilfe gebenden Maßnahmen. Jer 30,18 So spricht der Herr: Siehe, ich werde das Geschick der Zelte Jakobs wenden und seiner Wohnstätten mich erbarmen. Die Stadt soll neu gebaut werden auf ihrem Schutthügel, und die Burg soll wieder auf ihrem Platze stehen, … Jer 30,19 und Loblieder und Freudengesänge werden von dort erschallen. Ich will sie mehren, und sie sollen nicht abnehmen; ich will sie zu Ehren bringen, und sie sollen nicht verachtet sein. Jer 30,20 Seine Söhne sollen sein wie zuvor, und seine Gemeinde wird vor mir bestehen bleiben; doch alle seine Bedränger will ich heimsuchen. Jer 30,21 Ihm selbst soll sein Herrscher entstammen, und sein Fürst soll aus seiner Mitte hervorgehen. Ihn will ich mir nahen lassen, dass er vor mich trete; denn wer sonst wagte sein Leben daran, mir zu nahen? spricht der Herr. © Ist mit dem Fürsten Jesus gemeint? ©© Nicht nur, zu Jesus gehört auch der Vater, sie sind gemeinsam die klare Liebe und das Hilfe gebende Licht. © Wenn in Vers 30,21 steht: Ihm selbst soll sein Herrscher entstammen, und sein Fürst soll aus seiner Mitte hervorgehen, so ist das die Ankündigung von Jesus. ©© Ja, das ist die Ankündigung von Jesus und seiner feinen Hirten. Das ist ganz korrekt. Jer 30,22 Dann werdet ihr mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. Jer 30,23 Siehe, ein Sturm geht aus vom Herrn, glühender Zorn; ein wirbelnder Sturm stürzt herab auf das Haupt der Frevler. Jer 30,24 Nicht wendet sich der grimmige Zorn des Herrn, bis er das Sinnen seines Herzens vollbracht, zur Tat gemacht hat. Am Ende der Tage werdet ihr es recht verstehen. © Am Ende der Tage, wenn sie in Not sind, dann werden sie verstehen, warum es so kommen musste. ©© Das ist die hilflose Klagezeit. Bis an das Ende der Tage nicht, aber bis an das Ende der hilflosen, klagenden, ruhelosen Menschentage, ja, das ist korrekt.


Jer 31,1 Zu jener Zeit, spricht der Herr, werde ich aller Geschlechter Israels Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Jer 31,2 Also spricht der Herr: Gnade fand in der Wüste das Volk, dem Schwerte entronnen, als Israel wanderte, zu seiner Ruhe zu kommen. Jer 31,3 Von fernher erschien ihm der Herr [und sprach]: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus Güte. Jer 31,4 Wiederum will ich dich bauen, dass du neugebaut seiest, Jungfrau Israel! Wiederum sollst du dich mit deinen Handpauken schmücken und ausziehen im Reigen der Fröhlichen. Jer 31,5 Wiederum sollst du Weingärten pflanzen auf den Bergen Samariens; ja, pflanzen wird man sie und [ihre Früchte] genießen. Jer 31,6 Denn es kommt ein Tag, da werden die Wächter auf Ephraims Berg rufen: «Kommt, lasset uns nach Zion pilgern, zu dem Herrn, unserm Gott!» Jer 31,7 Denn also spricht der Herr: Frohlocket mit Freuden über Jakob, jauchzet über das erste der Völker! Verkündet es, lobsinget und sagt: «Geholfen hat der Herr seinem Volke, dem Rest Israels!» Jer 31,8 Siehe, ich führe sie heim aus dem Lande des Nordens und sammle sie von den Enden der Erde, auch die Blinden und Lahmen, die Schwangern und Gebärenden insgesamt; als große Gemeinde kehren sie hierher zurück. Jer 31,9 Mit Weinen kommen sie und unter Flehen; ich werde sie leiten, werde sie führen zu Wasserbächen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. Jer 31,10 Höret das Wort des Herrn, ihr Völker, und verkündet es an den fernen Gestaden und sprecht: Der Israel zerstreut hat, er sammelt es wieder und hütet es wie ein Hirt seine Herde. Jer 31,11 Ja, der Herr hat Jakob losgekauft, ihn aus der Hand eines Stärkern befreit. Jer 31,12 Und sie werden kommen und auf der Höhe des Zion frohlocken, werden strahlen vor Freude über den Segen des Herrn: über das Korn und den Wein und das Öl und über die Schafe und Rinder; und ihre Seele wird sein wie ein wohlbewässerter Garten, und sie werden nicht mehr schmachten. Jer 31,13 Alsdann wird sich die Jungfrau am Reigen erfreuen, und jung und alt wird fröhlich sein; ich werde ihre Trauer in Freude wandeln, werde sie trösten und froh machen nach ihrem Kummer. Jer 31,14 Ich werde die Seele der Priester laben mit Fett, und mein Volk wird an meinem Segen sich sättigen, spricht der Herr. Jer 31,15 So spricht der Herr: Horch! in Rama hört man klagen, bitterlich weinen. Rahel weint um ihre Kinder, will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind. Jer 31,16 So spricht der Herr: Wehre deiner Stimme das Weinen und deinen Augen die Tränen, denn deine Mühe soll noch belohnt werden, spricht der Herr; sie kehren heim aus dem Lande des Feindes.


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Jer 31,17 Es gibt noch eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der Herr, die Kinder kehren heim in ihre Marken. Jer 31,18 Gar wohl habe ich gehört, wie Ephraim klagt: «Du hast mich gezüchtigt, wie ein junges, ungebärdiges Rind ward ich gezüchtigt. Führe mich zurück, dass ich heimkehre; bist du doch der Herr, mein Gott. Jer 31,19 Nachdem ich in die Verbannung gewandert, tat ich ja Buße, und nachdem ich gezüchtigt war, schlug ich an meine Brust. Ich bin beschämt und tief zerknirscht; denn ich trage die Schmach meiner Jugend.» Jer 31,20 «Ist eigentlich Ephraim, mein teurer Sohn, ist er mein Lieblingskind? Sooft ich von ihm rede, muss ich immerfort seiner gedenken; darum stürmt mein Herz ihm entgegen, ich muss mich seiner erbarmen», spricht der Herr. Jer 31,21 Stelle dir Merkzeichen auf, setze dir hohe Säulen; habe acht auf die Straße, auf den Weg, den du gezogen bist! Kehre heim, Jungfrau Israel, kehre heim zu diesen deinen Städten! Jer 31,22 Wie lange noch willst du umherschweifen, abtrünnige Tochter? Denn der Herr schafft Neues im Lande: das Weib wird den Mann umgeben. Jer 31,23 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: noch wird es dazu kommen, dass man im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wende, dieses Wort spricht: Der Herr segne dich, du Flur der Gerechtigkeit, du heiliger Berg, … Jer 31,24 und die Bewohner Judas zu Stadt und Land insgesamt, die Ackerbauer und die mit der Herde ziehen. Jer 31,25 Denn ich tränke die ermattete Seele, jede schmachtende Seele sättige ich.Jer 31,26 Darüber erwachte ich und sah auf, und mein Schlaf war mir süß gewesen. Jer 31,27 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da besäe ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Saat von Menschen und Vieh, … Jer 31,28 und wie ich über ihnen gewacht habe, auszureißen und niederzureißen, zu zerstören und zu verderben und wehe zu tun, so werde ich über ihnen wachen, zu pflanzen und aufzubauen, spricht der Herr. Jer 31,29 In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: «Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern werden davon die Zähne stumpf», … Jer 31,30 sondern ein jeder wird um seiner eignen Schuld willen sterben; einem jeden, der die sauren Trauben isst, sollen die eignen Zähne stumpf werden. Jer 31,31 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da schließe ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund, … Jer 31,32 nicht einen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern schloss zu der Zeit, da ich sie bei der Hand nahm, sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, ich aber habe sie verworfen, spricht der Herr.


© Dieser neue Bund, der hier angekündigt wird, erfolgt nach der sogenannten Korrektur- und Reinigungszeit? ©© Ja, aber es klingt hier nicht ganz frei. Ein neuer Bund ist es nicht, es ist einfach eine Hilfe gebende Ordnung. Ihr müsst hier nur hineinsehen. Es entsteht hier geistig kein neuer Bund, aber es ist nicht nur eine kleine Hilfe, es ist auch ein feiner Inhalt, der klar und ruhig noch nicht hineingehen muss, aber wird. Ihr seht, dass nichts so ist, wie es am Anfang war. Alles ist in einer korrekten Strahlkraft eingebunden. Hier sind kleine Veränderungen, und die werden in dem Text Hilfe gebend als Bund angegeben. Jer 31,33 Nein, das ist der Bund, den ich nach jenen Tagen mit dem Hause Israel schließen will, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreiben; ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Jer 31,34 Da wird keiner mehr den andern, keiner seinen Bruder belehren und sprechen: «Erkennet den Herrn!» sondern sie werden mich alle erkennen, klein und groß, spricht der Herr; denn ich werde ihre Schuld verzeihen und ihrer Sünden nimmermehr gedenken. Jer 31,35 So spricht der Herr, der die Sonne gesetzt hat zum Licht am Tage, den Mond und die Sterne zum Licht für die Nacht, der das Meer erregte, dass seine Wogen brausten - Herr der Heerscharen ist sein Name -: Jer 31,36 So gewiss diese Ordnungen vor mir niemals vergehen, spricht der Herr, so gewiss werden auch die Geschlechter Israels nimmermehr aufhören, vor mir ein Volk zu sein für und für. Jer 31,37 So spricht der Herr: So gewiss die Himmel droben nicht zu ermessen und die Grundfesten der Erde drunten nicht zu ergründen sind, so gewiss will ich die Geschlechter Israels nicht verwerfen um all ihrer Taten willen, spricht der Herr. Jer 31,38 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird die Stadt für den Herrn wieder aufgebaut vom Turm Hananeels an bis zum Ecktor; … Jer 31,39 von da wird die Messschnur weitergehen geradeaus bis zum Hügel Gareb und dann umbiegen nach Goa. Jer 31,40 Und das ganze Tal, die Leichen und die Fettopferasche samt allen Feldern bis zum Bach Kidron, bis an die Ecke des Rosstors gegen Osten hin, wird dem Herrn heilig sein. Es wird nie wieder eingerissen noch zerstört werden.


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Der Acker zu Anathoth Jer 32,1-44 Jer 32,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging im zehnten Jahre Zedekias, des Königs von Juda - das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. Jer 32,2 Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber saß gefangen im Wachthofe, der sich im Palast des Königs von Juda befand. Jer 32,3 Zedekia, der König von Juda, hatte ihn nämlich gefangen setzen lassen, indem er sprach: Warum weissagst du also: «So spricht der Herr: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, der wird sie einnehmen; Jer 32,4 und Zedekia, der König von Juda, wird den Chaldäern nicht entrinnen, sondern, fürwahr, er wird dem König von Babel in die Hände fallen, und er wird von Mund zu Mund mit ihm reden und Auge in Auge ihn sehen. Jer 32,5 Und er wird den Zedekia nach Babel führen, und dort wird er bleiben, bis ich mich seiner annehme, spricht der Herr. Wenn ihr mit den Chaldäern kämpft, werdet ihr kein Glück haben.» Jer 32,6 Jeremia nun sprach: Der Herr hat so zu mir geredet: Jer 32,7 Siehe, Hanameel, der Sohn Sallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und sagen: «Kaufe dir meinen Acker, der in Anathoth liegt; denn dir steht es nach dem Einlösungsrecht zu, ihn zu kaufen.» Jer 32,8 Und Hanameel, der Sohn meines Oheims, kam gemäß dem Worte des Herrn zu mir in den Wachthof und sagte zu mir: «Kaufe doch meinen Acker, der in Anathoth im Lande Benjamin liegt; denn dir steht es nach dem Eigentumsrecht und dem Einlösungsrecht zu. Kaufe ihn dir!» Da erkannte ich, dass es das Wort des Herrn war. Jer 32,9 Und ich kaufte Hanameel, dem Sohne meines Oheims, den Acker zu Anathoth ab und hatte ihm siebzehn Lot Silber darzuwägen. Jer 32,10 Ich schrieb den Kaufbrief und versiegelte ihn, zog auch Zeugen zu und wog ihm das Silber auf der Waage dar. Jer 32,11 Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten samt dem offenen, … Jer 32,12 und übergab ihn Baruch, dem Sohne Nerias, des Sohnes Maasejas, vor den Augen Hanameels, des Sohnes meines Oheims, und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, und vor den Augen aller Juden, die im Wachthofe saßen. Jer 32,13 Und ich gab Baruch vor ihren Augen den Auftrag: Jer 32,14 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, nämlich diesen versiegelten Kaufbrief und diesen offenen Brief, und tue sie in einen irdenen Behälter, damit sie lange Zeit erhalten bleiben. Jer 32,15 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird in diesem Lande wieder einmal Häuser und Äcker und Weingärten kaufen.


© Dieser Kauf des Ackers sollte zeigen, dass trotz der düsteren Lage, in der sich die Judäer befanden, doch noch für die Zukunft Hoffnung besteht. ©© Natürlich, da musste ja Klarheit und Ruhe hinein. Sie sollten die hilflosen und ruhelosen Gedanken loslassen. Sie mussten korrigiert werden, gelöst werden. Macht euch frei von diesen Gedanken. Löst euch von eurer Qual, gebt euch gegenseitig mehr Hilfe. Ihr müsst korrigieren, denn es gibt immer wieder Erneuerungen, und die müssen natürlich auch durchwandert, durchrudert werden. Hier braucht man nicht nur einen klaren Verstand, nicht nur ein gutes Gefühl, auch eine klare Lösung. Jer 32,16 Nachdem ich nun den Kaufbrief Baruch, dem Sohne Nerias, übergeben hatte, betete ich zum Herrn: Jer 32,17 Ach, Herr, siehe, du hast Himmel und Erde geschaffen durch deine große Kraft und deinen ausgereckten Arm; für dich ist kein Ding unmöglich Jer 32,18 der du Gnade übst an Tausenden und die Schuld der Väter ihren Kindern, die nach ihnen kommen, heimzahlst, du, der große und starke Gott, dessen Name ist «Herr der Heerscharen», … Jer 32,19 groß an Rat und mächtig von Tat, dessen Augen offenstehen über allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinem Wandel und nach seinem Verdienen; … Jer 32,20 der du Zeichen und Wunder getan hast im Lande Ägypten, [denkwürdig] bis auf den heutigen Tag, an Israel und an den andern Menschen und dir so einen Namen gemacht hast, wie es heute am Tage ist; … Jer 32,21 der du dein Volk Israel mit Zeichen und Wundern, mit starker Hand und ausgerecktem Arm und großem Schrecken aus dem Lande Ägypten herausgeführt … Jer 32,22 und ihnen dieses Land gegeben hast, wie du ja ihren Vätern geschworen hattest, es ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt. Jer 32,23 Und sie zogen ein und nahmen es in Besitz, aber sie hörten nicht auf deine Stimme und wandelten nicht nach deinem Gesetze; nichts von alledem, was du ihnen zu tun geboten, haben sie getan. Darum ließest du all dieses Unglück über sie kommen … Jer 32,24 siehe, die Dämme [der Belagerer] reichen schon bis an die Stadt, sie einzunehmen, und die Stadt ist in die Hand der Chaldäer gegeben, die wider sie streiten durch Schwert und Hunger und Pest, und was du gedroht hast, ist eingetroffen; du siehst es ja. Jer 32,25 Und da sagst du zu mir: «Kaufe dir den Acker um Geld und ziehe Zeugen zu» wo doch die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben ist! Jer 32,26 Da erging an Jeremia das Wort des Herrn: Jer 32,27 Siehe, ich bin der Herr, der Gott alles Fleisches; sollte für mich etwas unmöglich sein?


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Jer 32,28 Darum spricht der Herr also: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und er wird sie einnehmen. Jer 32,29 Die Chaldäer, die wider diese Stadt streiten, werden hineinkommen und die Stadt anzünden und die Häuser verbrennen, auf deren Dächern man dem Baal geopfert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen hat, um mich zu erzürnen. Jer 32,30 Denn die Israeliten und die Judäer haben von Jugend auf immer nur getan, was mir missfiel; ja, die Israeliten haben mich immer nur erzürnt mit dem Machwerk ihrer Hände, spricht der Herr. Jer 32,31 Ja, zum Zorn und zum Grimm hat diese Stadt mich gereizt von dem Tage an, da man sie baute, bis auf diesen Tag, so dass ich sie mir nun aus den Augen schaffe … Jer 32,32 wegen all des Bösen, das die Israeliten und die Judäer verübt haben, mich zu erzürnen, sie selbst und ihre Könige und Fürsten, ihre Priester und Propheten, die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems. Jer 32,33 Sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Und ob ich sie auch lehrte früh und spät, sie wollten nicht hören, wollten nicht Zucht annehmen. Jer 32,34 Sie stellten in dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, ihre Scheusale [d. h. Götzen] auf, es zu verunreinigen, … Jer 32,35 und bauten die Baalshöhen im Tale Ben-Hinnom, ihre Söhne und Töchter dem Moloch zu verbrennen; und doch habe ich ihnen das niemals geboten, und nie ist es mir in den Sinn gekommen, dass sie solche Gräuel tun sollten, um Juda zur Sünde zu verleiten. Jer 32,36 Und nun spricht der Herr, der Gott Israels, von dieser Stadt, von der ihr sagt, dass sie durch Schwert und Hunger und Pest in die Hand des Königs von Babel gegeben sei: Jer 32,37 Siehe, ich werde sie [d. h. die zerstreuten Juden] sammeln aus allen Ländern, in die ich sie in meinem Zorn und Grimm und großen Groll verstoßen habe, und werde sie wieder an diesen Ort bringen und sie da sicher wohnen lassen. Jer 32,38 Und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. Jer 32,39 Ich werde ihnen ein andres Herz und einen andern Wandel geben, dass sie mich fürchten allezeit ihnen selbst zum Heil und ihren Kindern, die nach ihnen kommen. Jer 32,40 Und ich werde mit ihnen einen ewigen Bund schließen, dass ich mich nie von ihnen abwenden, sondern ihnen Gutes tun will, und die Furcht vor mir werde ich ihnen ins Herz legen, dass sie nicht von mir weichen. Jer 32,41 Es wird mir eine Lust sein, ihnen Gutes zu tun, und ich werde sie in dieses Land einpflanzen in Treuen, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Jer 32,42 Denn so spricht der Herr: Wie ich über dieses Volk all dies große Unheil gebracht habe, so bringe ich über sie nun all das Heil, das ich ihnen verheiße.


Jer 32,43 Und man wird wieder Äcker kaufen in diesem Lande, von dem ihr sagt: Es ist eine Wüste ohne Menschen und Vieh, dahingegeben in die Hand der Chaldäer. Jer 32,44 Äcker wird man kaufen um Geld, den Kaufbrief schreiben und versiegeln und Zeugen zuziehen im Lande Benjamin und in der Umgebung Jerusalems, in den Städten Judas und in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten der Niederung und in den Städten des Südlands. Denn ich werde ihr Geschick wenden, spricht der Herr.

Erneute Verheißungen Jer 33,1-26 Jer 33,1 Und das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Jeremia, während er noch im Wachthofe eingeschlossen war: Jer 33,2 So spricht der Herr, der die Erde schuf, der sie bildete, um sie festzustellen - Herr ist sein Name -: Jer 33,3 Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir Großes, Unfassbares kundtun, Dinge, die du nicht weißt. Jer 33,4 Denn so spricht der Herr, der Gott Israels, von den Häusern dieser Stadt und von den Häusern der Könige Judas, die man niederriss für Wälle und Vorwerke, … Jer 33,5 um sie im Kampf mit den Chaldäern zu verwenden und um sie zu füllen mit den Leichen der Menschen, die ich in meinem Zorn und Grimm geschlagen und vor denen ich mein Angesicht verborgen habe wegen all ihrer Ruchlosigkeit: Jer 33,6 Siehe, ich schaffe der Stadt Genesung und Heilung; ich mache sie gesund und eröffne ihren Bewohnern den Reichtum dauernder Wohlfahrt. Jer 33,7 Ich wende das Geschick Judas und das Geschick Israels und baue sie wiederum auf wie vor alters, … Jer 33,8 und ich reinige sie von all ihrer Schuld, mit der sie sich an mir versündigt haben, und verzeihe ihnen alle Verschuldungen, mit denen sie sich an mir versündigt und sich gegen mich vergangen haben. Jer 33,9 Und sie wird ein Gegenstand der Freude, des Lobpreises und des Rühmens werden für alle Völker der Erde, die von all dem Guten hören, das ich schaffe, und sie werden [vor Freude] beben und zittern ob all dem Guten und all dem Heil, das ich ihr schaffe. Jer 33,10 So spricht der Herr: An diesem Orte, von dem ihr sagt: «Er ist verödet, ohne Menschen und ohne Vieh», in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Vieh, … Jer 33:11 wird man noch einmal Freudenjubel hören und Jauchzen, den Jubel des Bräutigams und den Jubel der Braut, das Lied derer, die da singen: «Danket dem Herrn der Heerscharen; denn der Herr ist freundlich, ja, seine Güte währet


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ewig!» und die Dankopfer bringen in das Haus des Herrn. Denn ich wende das Geschick des Landes, dass es ist wie vor alters, spricht der Herr. Jer 33,12 So spricht der Herr der Heerscharen: An diesem Orte, der verödet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Städten wird noch einmal eine Aue für Hirten sein, die ihre Herden lagern lassen. Jer 33,13 In den Städten auf dem Gebirge und in den Städten der Niederung, in den Städten des Südlands und im Lande Benjamin, in der Umgebung Jerusalems und in den Städten Judas werden die Schafe wieder vorübergehen unter den Händen des [Hirten], der sie zählt, spricht der Herr. Jer 33,14 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da erfülle ich die Verheißung, die ich dem Hause Israel und dem Hause Juda gegeben habe. Jer 33,15 In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich dem David sprossen lassen einen gerechten Spross, und der wird Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. Jer 33,16 In jenen Tagen wird Juda geholfen werden, und Jerusalem wird sicher bleiben; und das ist der Name, mit dem man es nennen wird: «Der Herr unser Heil!» © Bezieht sich die Verheißung auf Jesus? ©© Ja, das ist korrekt. © Wie ist das zu verstehen, wenn dort steht, „Jerusalem wird sicher bleiben“, denn so sicher war Jerusalem doch auch nicht zu Jesu Zeiten? ©© Durch Jesus ist Jerusalem keine hilflose Stadt mehr. Sie ist nicht mehr gefährdet, nie mehr gefährdet. Jerusalem ist nun Hilfe gebend. © Ist dies geistig zu verstehen? ©© Nicht nur, Jerusalem, diese kleine Stadt, musste ruhige Schwingungen und Strahlen hineinbekommen, das war nötig. Die kleine Stadt wird manches Mal noch hilflos sein, aber in Qual und in die Klage geht sie nicht mehr. © Ich denke an die Fanatiker unter den Palästinensern und auch unter den Israelis, die für ihre Ideen kämpfen. Wie sieht es denn mit diesen Menschen aus? Wird man die Gewalt zur Ruhe bringen können? ©© Nein, aber es werden noch Gedanken gefunden, dass hier eine klärende Ruhe, wenn auch nicht gleich, aber einmal doch kommen muss. Das wird nötig sein.


© Man kann sagen, dass durch die feine Strahlkraft und Schwingung Voraussetzungen geschaffen sind, dass dort nicht mehr allzu große Klage geschieht. ©© Das ist korrekt. Eine große Qual kommt nicht. Jer 33,17 Denn so spricht der Herr: Nie soll es dem David an einem [Nachkommen] fehlen, der auf dem Throne des Hauses Israel sitzt. Jer 33,18 Auch den levitischen Priestern soll es nie an einem [Nachkommen] fehlen, der vor mir Brandopfer opfert, Speisopfer verbrennt und Schlachtopfer darbringt alle Tage. © Das heißt sinngemäß, dass für Israel immer gesorgt wird. ©© Das ist nicht anders möglich. © Nicht nur für Israel wird gesorgt, sondern auch für uns alle, hat doch Jesus Christus das Licht in diese Welt gebracht. ©© Natürlich, es soll ja die Klarheit und die Ruhe wieder hergestellt werden, sodass die Klage im Menschen sich mehr und mehr lösen kann. © Priester, die Brand- und Speiseopfer darbringen, gibt es allerdings heute nicht mehr in dem Sinne, aber es gibt immer wieder Menschen, die wie geistige Könige und Priester sind, wie es zum Beispiel Sai Baba war. ©© Sai Baba war das lebendige Beispiel für die Gerechtigkeit, für die Ruhe, für die Hilfe gebende Klärung und Liebe. Die klagende Menschheit muss sich nun in Ruhe bekennen: Ich möchte nie mehr Kampf, ich möchte in aller Zukunft weder Last noch Klage einnehmen. Nur so kann eine Wandlung geschehen, nicht anders. Jer 33,19 Und es erging an Jeremia das Wort des Herrn: Jer 33,20 So spricht der Herr: So gewiss ihr meinen Bund mit dem Tage und meinen Bund mit der Nacht nicht aufheben könnt, also dass Tag und Nacht nicht mehr eintreten würden zu ihrer Zeit, … Jer 33,21 so gewiss wird auch mein Bund mit meinem Knechte David nicht aufgehoben werden, so dass er keinen Sohn mehr hätte, der auf seinem Throne herrschte, noch auch mein Bund mit den Leviten, den Priestern, die meine Diener sind. Jer 33,22 Unzählbar wie das Heer des Himmels und unermesslich wie den Sand des Meeres will ich die Nachkommen meines Knechtes David machen und die Leviten, die mir dienen.


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© Damit sind sicherlich alle Menschen aller Zeitepochen mitgemeint. ©© Ja, das ist korrekt. Jer 33,23 Und es erging an Jeremia das Wort des Herrn: Jer 33,24 Hast du nicht gesehen, wie diese Leute reden: «Die zwei Geschlechter, die der Herr erwählt hatte, die hat er verworfen», und wie sie mein Volk verachten, dass es ihnen nicht mehr als ein Volk gilt? Jer 33,25 So spricht der Herr: So gewiss ich Tag und Nacht geschaffen und die Ordnungen des Himmels und der Erde festgesetzt habe, … Jer 33,26 so gewiss werde ich auch das Geschlecht Jakobs und meinen Knecht David nicht verwerfen, also dass ich aus seinem Geschlechte keine Fürsten mehr nähme über das Geschlecht Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihr Geschick wenden und mich ihrer erbarmen.

Ankündigung des Schicksals Zedekias Jer 34,1-7 Jer 34,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als Nebukadnezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer und alle Königreiche des Gebietes, das ihm untertan war, und alle Völker wider Jerusalem und wider alle dazugehörigen Städte stritten: Jer 34,2 So spricht der Herr, der Gott Israels: Gehe zu Zedekia, dem König von Juda, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Siehe, ich werde diese Stadt in die Hand des Königs von Babel geben; der wird sie verbrennen. Jer 34,3 Und du selber wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern gewiss ergriffen und in seine Hand gegeben werden; du wirst den König von Babel von Angesicht zu Angesicht sehen, und er wird von Mund zu Mund mit dir reden; alsdann wirst du nach Babel kommen. Jer 34,4 Vernimm jedoch das Wort des Herrn, Zedekia, König von Juda! So spricht der Herr über dich: Du wirst nicht durch das Schwert sterben; Jer 34,5 in Frieden wirst du sterben. Wie deinen Vätern, den frühern Königen, die vor dir gewesen sind, so wird man auch dir zu Ehren Totenfeuer anzünden und über dich klagen: «Ach, Herr!» Denn also habe ich es geredet, spricht der Herr. Jer 34,6 Alle diese Worte redete der Prophet Jeremia zu Zedekia, dem König von Juda, in Jerusalem, Jer 34,7 als das Heer des Königs von Babel wider Jerusalem stritt und wider alle Städte Judas, die noch übrig waren, nämlich Lachis und Aseka; denn diese waren allein noch vorhanden von den festen Städten Judas.


Wortbruch der Bürger Jerusalems gegenüber den Sklaven Jer 34,8-22 Jer 34,8 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als der König Zedekia mit allem Volk in Jerusalem die Übereinkunft getroffen hatte, eine Freilassung auszurufen: Jer 34,9 dass ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin, sofern sie Hebräer seien, freilassen solle, so dass unter ihnen keiner mehr einen Judäer, seinen Bruder, als Sklaven halte. Jer 34,10 Und es gehorchten alle Obern und das ganze Volk, welche die Übereinkunft eingegangen waren, dass ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin freilassen und sie nicht mehr als Sklaven halten solle - sie gehorchten und ließen sie frei. Jer 34,11 Darnach aber wurden sie andern Sinnes: sie holten die Sklaven und Sklavinnen, die sie freigelassen hatten, zurück und zwangen sie, wieder Sklaven und Sklavinnen zu werden. Jer 34,12 Da erging das Wort des Herrn an Jeremia also: Jer 34,13 So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich selbst habe mit euren Vätern einen Bund geschlossen, als ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausführte; da heißt es: Jer 34,14 «Nach Verlauf von sechs Jahren sollt ihr ein jeder seinen hebräischen Bruder, der sich dir verkauft, freilassen; sechs Jahre soll er dir dienen, dann sollst du ihn freilassen.» Aber eure Väter haben mir nicht gehorcht, mir kein Gehör geschenkt. © Hatten sich damals einige Hebräer als Sklaven verkauft? ©© Ja und nein, einige wurden auch durch ihre Eltern dort hineingeboren und mussten diese Hilflosigkeit, diese Klage annehmen. © Die sich verkauften waren sicherlich arme Leute, die dieses aus einer Notlage heraus machten. ©© Natürlich, es erfolgte nur aus materiellen Gründen. © Diese Sklaven sollten nach dem geistigen Gesetz, welches auf der Zeit von Moses beruhte, nach sechs Jahren frei sein. ©© Das war notwendig, damit die Klage nun auch zur Ruhe kam und ein Ende hatte . Jer 34,15 Nun habt ihr es heute anders gehalten und habt getan, was recht ist vor mir, indem ihr Freilassung füreinander ausrieft, und ihr habt vor mir eine Übereinkunft getroffen in dem Hause, das meinen Namen trägt.


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Jer 34,16 Dann aber seid ihr andern Sinnes geworden und habt meinen Namen entweiht: ihr habt ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin, die ihr nach ihrem Belieben frei hattet gehen lassen, zurückgeholt und sie gezwungen, wieder eure Sklaven und Sklavinnen zu werden. ©© Hier war wieder eine Geißelung und da siehst du, dass die Macht der Liebe hier nicht herrschte, sondern die Macht der Gefangenheit, der Ruhelosigkeit und des Sturms. Das war niemals im Geiste Moses. Jer 34,17 Darum spricht der Herr also: Ihr habt nicht auf mich gehört, dass ihr, ein jeder für seinen Bruder und ein jeder für seinen Nächsten, Freilassung ausgerufen hättet. So rufe ich denn nun Freilassung für euch aus, spricht der Herr, dass ihr dem Schwert, der Pest und dem Hunger verfallen sollt, und mache euch zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde. Jer 34,18 Und die Männer, die meinen Bund übertreten und die Worte des Bundes nicht gehalten haben, den sie vor mir geschlossen hatten, indem sie das Kalb entzweischnitten und zwischen seinen Stücken hindurchgingen, … Jer 34,19 die Fürsten Judas und die Fürsten Jerusalems, die Kämmerer und die Priester und das ganze Volk des Landes - wer immer zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgegangen ist -, … Jer 34,20 die gebe ich in die Hand ihrer Feinde, in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten; und ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraße dienen. © Was bedeutete das mit dem entzweigeschnittenen Kalb? ©© Betrachte nicht nur den Leib des Kalbes einfach als eine Hilflosigkeit, nicht nur einer Klage, auch einer Ruhelosigkeit. Dieses Kalb war nicht mehr ganz, es war geschändet und musste notwendig präpariert werden durch die Liebe der klaren, ruhigen Strahlkraft. Hier gingen immer noch Hilfe gebende, liebevolle Strahlungen hinein, noch nicht durch den kleinen Jesus, aber durch Gottvater. Liebet einander, ihr müsst euch mehr Ruhe, Kommunikation und Verständigung geben. Leidet nicht, korrigiert euch, löst euch von euren feindlichen Gedanken, von euren Meinungen, von eurer ruhelosen Starre. Ihr müsst begreifen, dass ihr nicht nur hilflos seid oder werdet, sondern dass ihr auch Knecht eures eigenen Geistes seid und in Hilflosigkeit und Sturm gehen könnt. Nun begreift, dass ihr hier nicht hilflos seid, dass ihr eure freie eigene Entscheidung habt, nicht allein zum Wohle des Menschen, zum Wohl des Lebens allgemein, wie ich es euch nun abverlange, euer Vater. © Gilt dieses Kalb denn sinnbildlich für die Judäer? ©© Nein, es ist das Leben allgemein, es ist der Mensch, der gespaltene Mensch, der weder Fleisch noch Fisch ist, der weder ein Ganzes noch ein Klares ist, der


ruhelos ist, der leidend ist, der nicht genügend gefestigt ist. Es ist nicht der klare Mensch, es ist nicht der Ausbeuter, es ist das Opfer, das Opfer nicht der klagenden, der hilflosen Menschen. Jer 34,21 Auch Zedekia, den König von Juda, und seine Fürsten gebe ich in die Hand ihrer Feinde, in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, in die Gewalt des Heers des Königs von Babel, das jetzt von euch abgezogen ist. Jer 34,22 Siehe, ich gebiete, spricht der Herr, und bringe sie wieder vor diese Stadt, und sie werden wider sie streiten und sie einnehmen und verbrennen; und die Städte Judas mache ich zur unbewohnten Wüste.

Die Treue der Rechabiten Jer 35,1-19 Jer 35,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: Jer 35,2 Gehe hin zur Familie der Rechabiten und rede mit ihnen und führe sie ins Haus des Herrn in eines der Gemächer und gib ihnen Wein zu trinken. Jer 35,3 Da holte ich Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habazinjas, und seine Brüder und Söhne, die ganze Familie der Rechabiten, … Jer 35,4 und führte sie in das Haus des Herrn, in das Gemach der Söhne Hanans, des Sohnes Jigdaljas, des Gottesmannes, neben dem Gemach der Fürsten, das sich über dem Gemach Maasejas, des Sohnes Sallums, des Schwellenhüters, befindet. Jer 35,5 Hier setzte ich den Angehörigen der Rechabitenfamilie Becher und einen Krug voll Wein vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein! Jer 35,6 Sie aber erwiderten: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Ahn, hat uns geboten: «Ihr sollt niemals Wein trinken, weder ihr noch eure Söhne! Jer 35,7 Ihr sollt auch kein Haus bauen, keine Saat aussäen und keinen Weinberg pflanzen noch besitzen; sondern in Zelten sollt ihr wohnen euer Lebtag, damit ihr lange lebet in dem Lande, wo ihr als Fremdlinge weilt.» Jer 35,8 Und wir gehorchten dem Befehl Jonadabs, des Sohnes Rechabs, unsres Ahns, in allem, was er uns geboten hat: wir trinken keinen Wein unser Leben lang, wir und unsre Frauen, unsre Söhne und unsre Töchter; … Jer 35,9 wir bauen auch keine Häuser, darin zu wohnen, und haben weder Weinberge noch Äcker noch Saatfelder, … Jer 35,10 sondern wir wohnen in Zelten und tun gehorsam alles, was Jonadab, unser Ahn, uns geboten hat. Jer 35,11 Als aber Nebukadnezar, der König von Babel, wider das Land herangezogen kam, da sprachen wir: «Kommt, lasst uns vor dem Heer der


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Chaldäer und dem Heer der Syrer fliehen und nach Jerusalem hineingehen!» So haben wir uns denn in Jerusalem niedergelassen. Jer 35,12 Da erging das Wort des Herrn an Jeremia also: Jer 35,13 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Gehe hin und sage zu den Männern Judas und den Bewohnern Jerusalems: Wollt ihr nicht Zucht annehmen und meinen Worten gehorchen? spricht der Herr. Jer 35,14 Noch wird das Gebot befolgt, das Jonadab, der Sohn Rechabs, seinen Söhnen gegeben hat, dass sie keinen Wein trinken sollten: bis auf den heutigen Tag haben sie keinen getrunken, sondern sind ihres Ahns Gebot gehorsam gewesen. Ich aber habe zu euch geredet früh und spät, doch ihr habt nicht auf mich gehört. Jer.35:15 Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt früh und spät und habe euch sagen lassen: «Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, bessert eure Taten und laufet nicht fremden Göttern nach, ihnen zu dienen; dann dürft ihr wohnen bleiben in dem Lande, das ich euch und euren Vätern gegeben habe.» Doch ihr habt mir kein Gehör geschenkt und mir nicht gehorcht. Jer.35:16 Denn die Söhne Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben das Gebot, das ihr Ahn ihnen gegeben hat, treu befolgt, dieses Volk aber hat nicht auf mich gehört. Jer.35:17 Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich bringe über Juda und über alle Bewohner Jerusalems all das Unheil, das ich ihnen angedroht habe; denn ich habe zu ihnen geredet, aber sie haben nicht gehört, ich habe ihnen gerufen, aber sie haben nicht geantwortet. Jer.35:18 Zur Familie der Rechabiten aber sprach Jeremia: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot Jonadabs, eures Ahns, gehorcht, alle seine Gebote gehalten und nach allem, was er euch geboten, getan habt, … Jer.35:19 darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es wird Jonadab, dem Sohne Rechabs, nie an einem [Nachkommen] fehlen, der mir diene. © Ich denke, hier sollte lediglich gezeigt werden, dass Treue und Disziplin wichtige Eigenschaften sind, die die geistige Welt bei vielen Judäern hinsichtlich ihres Gottesglaubens in der damaligen Zeit nicht angetroffen hat. ©© Das ist korrekt, lass es stehen.


Jojakim verbrennt Jeremias Weissagungsbuch. Erneute Niederschrift Jer 36,1-32 Jer 36,1 Im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging vom Herrn an Jeremia dieses Wort: Jer 36,2 Nimm dir eine Buchrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir geredet habe wider Jerusalem, wider Juda und wider alle Völker von dem Tage an, da ich [zum ersten Mal] zu dir geredet habe, seit den Tagen Josias bis auf diesen Tag. Jer 36,3 Vielleicht hört das Haus Juda darauf, wie viel Unheil ich über sie zu bringen gedenke, dass sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege, und ich ihnen Schuld und Sünde vergebe. Jer 36,4 Da rief Jeremia den Baruch, den Sohn Nerias, und Baruch schrieb nach dem Diktate Jeremias alle Worte, die der Herr zu ihm geredet hatte, auf eine Buchrolle. ©© Ja, das war notwendig, das ist korrekt. Jer 36,5 Dann gab Jeremia dem Baruch Weisung und sprach: Ich bin verhindert; ich darf das Haus des Herrn nicht betreten. ©© Nein, das ist nicht feindlich, das ist falsch. Das wurde hier einfach hilflos hineingeschrieben. Dass er das Haus des Herrn nicht betreten dürfe, das wurde niemals gesagt. Jer 36,6 So gehe nun du hinein und lies aus der Rolle, die du nach meinem Diktate geschrieben hast, dem Volke im Tempel die Worte des Herrn an einem Fasttage vor; auch allen Judäern, die aus ihren Städten hereinkommen, sollst du sie vorlesen. ©© Das war notwendig. © Warum hatte es Jeremia nicht gemacht? ©© Er war verhindert, er konnte nicht, er war krank, er hatte es mit seinen Gedärmen. Er hatte eine Klage im Körper, er konnte nicht. Jer 36,7 Vielleicht werfen sie sich dann flehend vor dem Herrn nieder und kehren um, ein jeder von seinem bösen Wege; denn groß ist der Zorn und der Grimm, mit dem der Herr dieses Volk bedroht hat. Jer 36,8 Und Baruch, der Sohn Nerias, tat ganz, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte: er las aus dem Buche die Worte des Herrn im Tempel vor. Jer 36,9 Es geschah nämlich im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, dass man in Jerusalem ein Fasten vor


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dem Herrn ausrief - alles Volk in Jerusalem und alles Volk, das aus den Städten Judas hereinkam. Jer 36,10 Da las Baruch aus dem Buche die Worte Jeremias dem ganzen Volke im Tempel vor, in dem Gemach Gemarjas, des Sohnes des Kanzlers Saphan, im obern Vorhof am Eingang des neuen Tempeltors. Jer 36,11 Als nun Micha, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Saphans, alle die Worte des Herrn aus dem Buche gehört hatte, Jer 36,12 ging er hinab in den Palast des Königs, in das Gemach des Kanzlers. Dort waren gerade alle Fürsten zu einer Sitzung versammelt: der Kanzler Elisama, Delaja, der Sohn Semajas, Elnathan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Saphans, Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle die andern Fürsten. Jer 36,13 Und Micha meldete ihnen die Worte alle, die er gehört hatte, als Baruch sie dem Volke aus dem Buche vorlas. Jer 36,14 Da sandten alle Fürsten den Jehudi, den Sohn Nethanjas, des Sohnes Selemjas, des Sohnes Chusis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du dem Volke vorgelesen hast, und komme damit her. Und Baruch, der Sohn Nerias, nahm die Rolle und kam damit zu ihnen. Jer 36,15 Dann sprachen sie zu ihm: Setze dich doch und lies sie uns vor. Und Baruch las ihnen vor. Jer 36,16 Als sie nun alle die Worte gehört hatten, sahen sie einander entsetzt an und sprachen: Wir müssen unbedingt dem König alle diese Worte kundtun. Jer 36,17 Den Baruch aber fragten sie: Sage uns doch: wie hast du alle diese Worte aufgeschrieben? Jer 36,18 Baruch antwortete ihnen: Jeremia selber hat mir alle diese Worte diktiert, während ich sie mit Tinte in das Buch schrieb. Jer 36,19 Da sprachen die Fürsten zu Baruch: Geht und verbergt euch, du und Jeremia! Niemand darf wissen, wo ihr seid. Jer 36,20 Dann gingen sie zum König in den Palasthof, nachdem sie die Rolle im Gemach des Kanzlers Elisama verwahrt hatten, und berichteten dem König die ganze Sache. Jer 36,21 Da sandte der König den Jehudi, die Rolle zu holen, und der holte sie aus dem Gemach des Kanzlers Elisama. Und Jehudi las sie dem König und allen Fürsten in seiner Umgebung vor. Jer 36,22 Der König aber saß im Winterhause - es war ja im neunten Monat (d.h. im Dezember) -, während vor ihm das Feuer im Kohlenbecken brannte. Jer 36,23 Wenn nun Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit dem Federmesser ab und warf sie in das Feuer auf dem Kohlenbecken, bis die ganze Rolle im Feuer des Kohlenbeckens verzehrt war. ©© Er warf nicht alles in das Feuer. Es war für ihn eine Last. Er hatte hier kein Leid, er hatte hierzu keine Gedanken. Es war für ihn nicht eine Klage, es war führ ihn nicht Ruhm, es war mehr hilflos für ihn. Er konnte damit nichts anfangen. Er hatte gemeint, es wäre zu nichts nutze. Er war ein geistig kleiner Mann und weder gehoben noch in der Ordnung der Liebe und der Weisheit. Die


Korrektur war klein und nie lebensnah, im Gegenteil, sie war mehr knechtend. Hier geschah nun wieder die Klage, die Ruhelosigkeit der Machtmenschen. Es ist geistig nicht ruhig genug geschrieben. Ich hätte noch einiges hinzufügen können. Opferung hatte der König immer gewollt. Er hatte nie ein Einsehen mit ruhigen, klaren Menschen. Er hatte keine geistige Findung noch hatte er ruhige Gedanken. Es war einfach seine königliche Macht, die sich hier vergegenwärtigte, mehr nicht. Jer 36,24 Und niemand erschrak und zerriss sein Kleid, weder der König noch seine Diener, die alle diese Worte mit anhörten. Jer 36,25 Wohl drangen Elnathan, Delaja und Gemarja in den König, die Rolle nicht zu verbrennen; aber er hörte nicht auf sie. Jer 36,26 Alsdann befahl der König dem Prinzen Jerahmeel, Seraja, dem Sohne Asriels, und Selemja, dem Sohne Abdeels, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia zu holen; aber der Herr hielt sie verborgen. Jer 36,27 Nachdem nun der König die Rolle mit den Worten, die Baruch nach dem Diktat Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte, erging das Wort des Herrn an Jeremia also: Jer 36,28 Nimm dir wieder eine andre Rolle und schreibe darauf alle die Worte, die auf der Rolle standen, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat. Jer 36,29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der Herr: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: «Warum hast du darauf geschrieben, der König von Babel werde kommen und dieses Land verwüsten und Menschen und Vieh darin vertilgen?» Jer 36,30 Darum spricht der Herr über Jojakim, den König von Juda, also: Er soll keinen [Nachkommen] haben, der auf dem Throne Davids sitze, und sein Leichnam soll daliegen, preisgegeben der Hitze bei Tage und dem Frost in der Nacht. Jer 36,31 Und ich werde an ihm und seinem Geschlecht und seinen Dienern ihre Verschuldung ahnden; ich werde über sie und über die Bewohner Jerusalems und die Männer von Juda all das Unheil bringen, das ich ihnen angedroht habe, ohne dass sie darauf hörten. ©© Das ist korrekt. Hier kannst du es leicht erkennen, dass die Macht der Finsternis über die Hilfe gebende, ruhige Strahlkraft nicht siegen kann. © Hier liegt eine Verfehlung des Königs vor. Es wäre aber doch wünschenswert, wenn die Menschen sich aus Überzeugung und Liebe zu Gott änderten und korrigierten. ©© Ja, du musst bedenken, dass hier die Knechtschaft angesagt war, und dass die Menschen keine eigenen, klaren, ruhigen, wahren Gedanken geben konnten.


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Sie mussten mit großer Klage rechnen. Sie hatten große Angst und ließen lieber ihre Gedanken ruhen. Sie machten es sich nicht einfach, es war manchmal einfach nur ein Überleben durch Schweigen möglich. Wenn ein Mensch geknechtet wird, dann leidet er, und er kann sich auch nicht dagegenstemmen. Er muss durch seine Hilfe gebende Liebe gehen und das heißt, er muss in die Ordnung gehen, die Macht durchbrechen. Aber der kleine Mensch hatte keine Macht, und er konnte sich nicht genügend abschirmen. Er bräuchte mindestens ein kleines Kriegerheer, um hier wieder dieses Leid zu mildern, aber ein Kriegsheer würde auch wieder Ruhelosigkeit, Klage und Qual bringen. Also kann es nur über die Liebe, über die Ruhe, über die Kommunikation und über die Ordnung geschehen. © Über Jeremia mussten von der geistigen Welt diese Drohungen gegeben werden, weil die Menschen das nicht anders verstanden. ©© Ja, das waren aber nicht Hilfe gebende Maßnamen, dass war, um sie zur Ordnung zu bringen. Jer 36,32 Da nahm Jeremia eine andre Rolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohne Nerias; der schrieb darauf nach dem Diktat Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, verbrannt hatte, und es wurden ihnen noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.

Jeremias Verhaftung und Gefangenschaft Jer 37,1-21 Jer 37,1 Und an Stelle Chonjas [d. i. Jojachins], des Sohnes Jojakims, wurde Zedekia König, der Sohn Josias; Nebukadrezar, der König von Babel, hatte ihn zum König über das Land Juda gemacht. Jer.37:2 Aber weder er noch seine Diener, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte, die der Herr durch den Propheten Jeremia redete. Jer 37,3 Nun sandte einst der König Zedekia den Juchal, den Sohn Selemjas, und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bete doch für uns zum Herrn, unserm Gott! Jer 37,4 (Damals aber ging Jeremia noch frei ein und aus unter dem Volke; man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis gelegt.) Jer 37,5 Das Heer des Pharao war nämlich von Ägypten aufgebrochen, und die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, waren auf diese Kunde hin von Jerusalem abgezogen. Jer 37,6 Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia also: Jer 37,7 So spricht der Herr, der Gott Israels: Dies sollt ihr dem König von Juda antworten, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer


des Pharao, das ausgezogen ist, euch zu helfen, wird in sein Land, nach Ägypten, zurückkehren. Jer 37,8 Die Chaldäer aber werden wieder kommen und gegen diese Stadt streiten, werden sie einnehmen und verbrennen. Jer 37,9 So spricht der Herr: Betrügt euch nicht selbst, indem ihr denkt: «Gewiss ziehen jetzt die Chaldäer von uns ab.» Nein, sie werden nicht abziehen! Jer 37,10 Und wenn ihr gleich das ganze Heer der Chaldäer, die wider euch streiten, schlüget und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig, ein jeder in seinem Zelte - sie würden aufstehen und diese Stadt verbrennen. Jer 37,11 Als nun das Heer der Chaldäer wegen des Heeres des Pharao von Jerusalem abgezogen war, Jer 37,12 verließ Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort eine Erbangelegenheit in der Familie zu ordnen. Jer 37,13 Wie er aber ins Benjamintor kam, war da ein Wachtoffizier namens Jeria, Sohn Selemjas, des Sohnes Hananjas; der nahm den Propheten Jeremia fest und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen! Jer 37,14 Jeremia erwiderte: Du lügst! Ich laufe nicht zu den Chaldäern über. Aber Jeria hörte nicht auf ihn; er nahm den Jeremia fest und führte ihn vor die Fürsten. Jer 37,15 Und die Fürsten ergrimmten über Jeremia und schlugen ihn und legten ihn ins Gefängnis im Hause des Kanzlers Jonathan; dieses hatte man nämlich zum Kerker gemacht. Jer 37,16 So kam denn Jeremia in das Brunnenhaus, in die Gewölbe, und dort saß er lange Zeit. Jer 37,17 Nun sandte einst der König Zedekia hin und ließ ihn holen. Und der König fragte ihn heimlich in seinem Palast: Hast du ein Wort vom Herrn? Jeremia antwortete: Ja! Du wirst in die Hand des Königs von Babel gegeben werden. Jer 37,18 Dann sprach Jeremia zum König Zedekia: Womit habe ich mich an dir, an deinen Dienern und an diesem Volk vergangen, dass ihr mich ins Gefängnis gelegt habt? Jer 37,19 Und wo sind eure Propheten, die euch geweissagt haben, der König von Babel werde nicht über euch und über dieses Land kommen? Jer 37,20 Und nun höre doch, mein Herr und König! Lass mein Flehen bei dir eine Stätte finden und schicke mich nicht wieder in das Haus des Kanzlers Jonathan; ich würde dort sterben. Jer 37,21 Da gab der König Zedekia Befehl, und man verwahrte Jeremia im Wachthof und gab ihm täglich einen Brotfladen aus der Bäckergasse, bis alles Brot in der Stadt aufgegessen war. So blieb denn Jeremia im Wachthof.


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Jeremia wird in die Zisterne geworfen. Seine Errettung Jer 38,1-13 Jer 38,1 Sephatja aber, der Sohn Matthans, und Gedalja, der Sohn Pashurs, und Juchal, der Sohn Selemjas, und Pashur, der Sohn Malchias, hörten von den Worten, die Jeremia zu allem Volke redete, indem er sprach: Jer 38,2 So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger oder Pest umkommen; wer sich aber den Chaldäern ergibt, der wird davonkommen, er wird sein Leben als Beute davontragen und am Leben bleiben. Jer 38,3 Denn so spricht der Herr: Diese Stadt wird sicherlich in die Gewalt des Heers des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen. Jer 38,4 Da sprachen die Fürsten zum König: Diesen Mann sollte man töten! Er lähmt ja nur die Hände der Kriegsleute, die in dieser Stadt noch übrig sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet; denn dieser Mann will nicht das Heil, sondern das Unheil dieses Volkes. Jer 38,5 Der König Zedekia antwortete: So sei's denn! er ist in eurer Hand. Denn der König vermochte nichts gegen sie. Jer 38,6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Prinzen Malchia, die sich im Wachthofe befindet. Sie ließen Jeremia an Seilen hinunter; aber es war kein Wasser, sondern nur Schlamm in der Zisterne, und Jeremia sank im Schlamme ein. ©© Ja, das war Klage, das waren ruhelose, gefangene Menschen, die ihn ablehnten, die es nicht zuließen, dass er diese ruhige Strahlkraft und Hilfe gebende Liebe hatte. Sie machten ihn nicht einfach hilflos, aber sie mauerten ihn geistig ein, seinen Körper natürlich nicht. Sie wollten nicht, dass er noch mehr von dieser Liebe, dieser Hilfe gab. Jer 38,7 Als aber der Äthiopier Ebedmelech, ein Kämmerer, der im Königspalaste war, vernahm, dass sie Jeremia in die Zisterne geworfen hätten der König aber saß gerade im Benjamintor -, … Jer 38,8 da ging er aus dem Palast hinaus und sprach zum König: Jer 38,9 Mein Herr und König, diese Männer haben übel gehandelt in allem, was sie dem Propheten Jeremia angetan; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er an Ort und Stelle vor Hunger sterbe. Es ist ja kein Brot mehr in der Stadt. Jer 38,10 Da gebot der König dem Äthiopier Ebedmelech: Nimm von hier drei Männer mit dir und ziehe den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt. Jer 38,11 Und Ebedmelech nahm die Männer mit sich und ging in den Palast, in den Raum unter der Vorratskammer, holte dort Lappen von abgetragenem und zerschlissenem Zeug und ließ sie an Seilen zu Jeremia in die Zisterne hinunter.


Jer 38,12 Und der Äthiopier Ebedmelech sagte zu Jeremia: Lege das abgetragene und zerschlissene Zeug zwischen deine Achselhöhlen und die Seile. Jeremia tat das; … Jer 38,13 dann zogen sie ihn an den Seilen aus der Zisterne herauf, und Jeremia blieb im Wachthof. ©© Das ist korrekt. © Er hat sich dann korrigiert, indem er Jeremia aus der Zisterne holen ließ. ©© Er musste es tun, um sein Gesicht zu wahren. Es war eine Notmaßnahme geboten, und er konnte, was geschehen war, nicht klagend weiter zulassen. © Obwohl Jeremia ein Sprachrohr der geistigen Welt war, musste er doch allerhand über sich ergehen lassen. ©© Ja, die klagenden Menschen hatten Not, ihm zu folgen, und sie wollten es auch nicht. Die Liebe hatten sie nicht, und die Liebe von Jeremia gab ihnen nicht Ruhelosigkeit, aber Hilflosigkeit. Sie konnten sie nicht eingeben. Sie hatten ja nicht dieses Licht, und sie hatten Gedanken, ihn nun zu vernichten und ihn einfach aus dem Leben hinauszubringen. Das war ihr Plan. © Konnten denn die hohen Engel Jeremia nicht besser schützen? ©© Natürlich, aber Gottvater ließ es geschehen, weil die Menschen nur so in diese ruhige Klarheit gehen konnten. Genau, wie Jesus Christus an das Kreuz genagelt wurde, so hatte Gottvater es hier auch geschehen lassen. Er hatte die Liebe in diese geistige Fesselung, in das Leid gegeben. Er konnte gar nicht anders. Er musste es geschehen lassen, denn nur so kann die Klage noch einmal in die Liebe gehen. © Durch das Leid, welches man Jeremia gegeben hatte, konnte er zeigen, dass er trotz aller Schwierigkeiten zu Gott hielt. ©© Natürlich, das waren doch nicht nur klare Prüfungen, das waren auch ruhige, ordentliche, klare Strahlungen, die Jeremia nie verließen, und wenn die Menschen noch so in Klage waren. Das sollte der Mensch hier kennenlernen. © Er war somit ein kleines Licht der Welt, während Jesus später das große Licht der Welt war. ©© Ja, genau, das ist korrekt. Er war ein Lebenslicht für viele Geißelungen.


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Zedekias Unterredung mit dem Propheten Jer 38,14-28 Jer 38,14 Der König Zedekia aber sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen an den dritten Eingang am Hause des Herrn. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verhehle mir nichts. Jer 38,15 Jeremia antwortete dem Zedekia: Wenn ich es dir sage, wirst du mich da nicht töten lassen? und wenn ich dir rate, so hörst du ja doch nicht auf mich. Jer 38,16 Da schwur ihm der König einen Eid: So wahr der Herr lebt, der uns diese unsre Seele geschaffen hat, ich werde dich nicht töten und dich nicht in die Hände jener Männer geben, die dir nach dem Leben trachten. © Wenn Zedekia das so sagte, dann zeugt es doch von einem gewissen Gottesbewusstsein. ©© Ja, das ist korrekt. Der König hatte nicht nur die Losung Liebe zu finden, auch Liebe zu säen. Er war aber nicht genügend in diese klare Liebe gegangen. © In der 2. Chronik Vers 36,12 steht, dass Zedekia tat, was dem Herrn missfiel. ©© Nein, das kann nicht sein. Das ist hilflos gesprochen. Er hatte natürlich Klage bekommen, wenn er ruhelos wurde, und das hatte er auch gemerkt. Er wollte nicht in die Opferung gehen. © Zumindest war Zedekia eine zwiespältige Person. Er hatte seine Schwächen und auch eine gewisse Labilität. ©© Das kann man so sagen. Er war ja ein Mensch. Als König war seine Losung: Klären, ruhige, vernünftige, klare Gedanken finden, Liebe und Ordnung geben, um die Macht der Sense nicht noch mehr klagend zu schärfen. Jer 38,17 Nun sprach Jeremia zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du dich den Fürsten des Königs von Babel ergibst, so bleibt dein Leben erhalten, und diese Stadt wird nicht verbrannt, und du bleibst mit den Deinen am Leben. Jer 38,18 Wenn du dich aber den Fürsten des Königs von Babel nicht ergibst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben; die werden sie verbrennen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen. ©© Ja, das war klar, das war nicht anders. Die Macht war hier gegenwärtig. © Hatte es einen geistigen Hintergrund, dass sich Zedekia ergeben sollte?


©© Ja, natürlich. © Und was war das für ein Hintergrund? ©© Er sollte Klage in Hilfe gebende Liebe eingeben. Er sollte sich korrigieren, er sollte die Qual des Leides loslassen und in die Ordnung der Vergebung, der Klärung und der Liebe gehen. Jer 38,19 Da sprach der König zu Jeremia: Mir bangt vor den Judäern, die schon zu den Chaldäern abgefallen sind; man könnte mich ihnen ausliefern, dass sie ihr Gespött mit mir treiben. Jer 38,20 Jeremia antwortete: Man wird dich nicht ausliefern! Höre doch auf die Stimme des Herrn in dem, was ich zu dir rede; dann wird es dir wohl ergehen, und du wirst am Leben bleiben. Jer 38,21 Wenn du dich aber weigerst, dich zu ergeben, so vernimm, was der Herr mich hat schauen lassen: Jer 38,22 Siehe, alle Frauen, die im Palast des Königs von Juda noch übrig sind, wurden hinausgeführt zu den Fürsten des Königs von Babel, und sie sangen dabei: «Verführt, überwältigt haben dich deine Vertrauten, haben deine Füße im Sumpf stecken lassen und sind entwichen.» Jer 38,23 Ja, alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Chaldäern hinausführen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern du wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen, und diese Stadt wird verbrannt werden. ©© Das ist klar. Es war noch mehr nötig, feine Hilfe zu geben. Den Sturm nicht ernten, sondern Ruhe und Ordnung geben, Hilfe geben, aus dem Leid in die feine klärende Liebe gehen. Jer 38,24 Da sprach Zedekia zu Jeremia: Niemand darf von diesem Gespräch erfahren; sonst wäre es dein Tod. Jer 38,25 Wenn aber die Fürsten vernehmen, dass ich mit dir geredet habe, und sie zu dir kommen und sagen: «Tue uns kund, was du mit dem König geredet hast; verhehle es uns nicht, sonst töten wir dich! Und was hat der König zu dir geredet?» … Jer 38,26 so antworte ihnen: «Ich habe den König angefleht, mich nicht wieder in das Haus Jonathans bringen zu lassen, dass ich dort sterbe.» Jer 38,27 Und wirklich kamen alle Fürsten zu Jeremia und fragten ihn. Er aber gab ihnen Bescheid genau mit den Worten, die ihm der König befohlen hatte. Da ließen sie ihn in Ruhe; es hatte ja niemand das Gespräch gehört. Jer 38,28 So blieb denn Jeremia im Wachthof bis zu dem Tage, da Jerusalem eingenommen wurde.


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Fall Jerusalems. Schicksal der königlichen Familie. Verschonung Jeremias Jer 39,1-18;40,1-6 Jer 39,1 Als aber Jerusalem eingenommen war - im neunten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heer wider Jerusalem herangezogen, es zu belagern; … Jer 39,2 und im elften Jahre Zedekias, im vierten Monat, am neunten Tage des Monats, wurde Bresche in die Stadtmauer gelegt -, … Jer 39,3 da kamen alle Fürsten des Königs von Babel und ließen sich im mittleren Tore nieder: Nergal-Sarezer, der oberste der Magier, und Nebusasban, der oberste der Kämmerer, samt allen andern Fürsten des Königs von Babel. Jer 39,4 Als nun Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und machten bei Nacht einen Ausfall aus der Stadt in der Richtung nach dem Garten des Königs durch das Tor zwischen den beiden Mauern und nahmen ihren Weg nach der Jordansteppe. Jer 39,5 Das Heer der Chaldäer aber jagte ihnen nach und holte den Zedekia ein im Steppengebiet von Jericho. Sie griffen ihn und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamath; und der sprach ihm das Urteil. Jer 39,6 Der König von Babel ließ die Söhne Zedekias in Ribla vor dessen eignen Augen hinrichten; auch alle Vornehmen Judas ließ der König von Babel hinrichten. Jer 39,7 Den Zedekia aber ließ er blenden und in Ketten legen, um ihn dann nach Babel zu bringen. ©© In Ketten wurde er nicht gelegt, aber nach Babel wurde er gebracht. Jer 39,8 Und die Chaldäer verbrannten den Königspalast und die Häuser des Volks, und die Mauern Jerusalems rissen sie nieder. Jer 39,9 Den Rest des Volkes aber, der in der Stadt noch übriggeblieben war, und die Überläufer, die zu ihm übergegangen waren, und den Rest der Werkleute führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel in die Verbannung. Jer 39,10 Nur von den geringen Leuten, die nichts hatten, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück und gab ihnen Weinberge und Äcker. Jer 39,11 Damals ließ Nebukadnezar, der König von Babel, Nebusaradan, dem Obersten der Leibwache, betreffend Jeremia die Weisung zukommen: Jer 39,12 Nimm ihn und trage Sorge für ihn und tue ihm kein Leid, sondern verfahre mit ihm, wie er dir sagen wird. Jer 39,13 Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Nebusasban, der Oberste der Kämmerer, Nergal-Sarezer, der Oberste der Magier, und alle Obersten des Königs von Babel hin …


Jer 39,14 und ließen Jeremia aus dem Wachthof holen und übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, um ihn heraus und nach Hause zu führen. So wohnte er denn mitten unter dem Volke. Jer 39,15 Als aber Jeremia noch im Wachthof gefangen saß, war an ihn das Wort des Herrn ergangen: Jer 39,16 Geh und sage zu dem Äthiopier Ebedmelech: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Nun erfülle ich meine Worte an dieser Stadt zum Unheil und nicht zum Heil, dass es offen vor dir liegen wird an jenem Tage. Jer 39,17 Dich aber werde ich an jenem Tage erretten, spricht der Herr, dass du den Männern, vor denen du dich fürchtest, nicht in die Hände fallen sollst. Jer 39,18 Ja, ich werde dich entrinnen lassen, dass du nicht durch das Schwert umkommen sollst; du wirst dein Leben als Beute davontragen, weil du auf mich vertraut hast, spricht der Herr. Jer 40,1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, nachdem ihn Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von Rama aus entlassen hatte. Dieser ließ ihn nämlich holen, während er, mit Ketten gebunden, unter allen Gefangenen von Jerusalem und Juda war, die nach Babel in die Verbannung geführt werden sollten. Jer 40,2 Der Oberste der Leibwache ließ also Jeremia holen und sprach zu ihm: Der Herr, dein Gott, hat dieses Unheil über diesen Ort vorhergesagt. Jer 40,3 Und nun hat der Herr getan, wie er gesagt; denn ihr habt wider den Herrn gesündigt und nicht auf ihn gehört. © Woher wusste denn der Oberste der Leibwache des Königs Nebukadnezar von den Weissagungen Jeremias? ©© Er hatte sie durch seinen Engel empfangen. Er hatte Hilfe gebende Gedanken durch seinen Engel. Er kannte aber auch, das muss ich dazu sagen, die Gedanken des Königs Zedekia und somit konnte er die Klärung geben. Jer 40,4 Und nun, siehe, befreie ich dich heute von den Ketten an deinen Händen. Gefällt es dir, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, und ich werde Sorge für dich tragen. Gefällt es dir aber nicht, mit mir nach Babel zu kommen, so lass es! Siehe, das ganze Land steht dir offen; geh, wohin es dich gut und recht dünkt. ©© Ja, das ist klar, das ist Hilfe gebend. Jeremia klagte nicht, Er ließ sich nicht beirren. Er war nicht in Gefahr und hatte nie das Vertrauen verloren. Er hatte immer Gedanken der Klarheit und der Liebe in sich. Jeremia war ein korrekter Mann, der die feindlichen Gedanken, die Macht und die Ruhelosigkeit losließ. Er hatte immer Hilfe gebende Liebe in sich und nie Zweifel und nie Vergebung nötig. Er ist ein geistig Hilfe gebender Strahl gewesen. Diesen Strahl hatte auch Moses gehabt.


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Jer 40,5 Kehre zu Gedalja zurück, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, den der König von Babel zum Statthalter über die Städte Judas gesetzt hat, und bleibe bei ihm mitten unter dem Volke, oder gehe, wohin es dir gefällt. Und der Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und ein Geschenk und entließ ihn. Jer.40:6 So kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb bei ihm mitten unter dem Volke, das im Lande noch übrig war.

Der Statthalter Gedalja. Seine Ermordung und deren Folgen Jer 40,7-16;41,1-18  Jer 40,7 Als nun die Heeresobersten, die mit ihren Leuten im Felde waren, vernahmen, dass der König von Babel den Gedalja, den Sohn Ahikams, zum Statthalter über das Land gesetzt und dass er ihm Männer, Frauen und Kinder unterstellt habe, nämlich die vom geringen Volk im Lande, von denen, die nicht in die Verbannung nach Babel geführt worden waren, … Jer 40,8 kamen sie alle zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, Johanan, der Sohn Kareahs, Seraja, der Sohn Thanhumeths, die Söhne Ephais aus Netopha und Jesanja, der Sohn des Maachathiters, samt ihren Leuten. Jer 40,9 Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, schwur ihnen und ihren Leuten: Fürchtet euch nicht davor, den Chaldäern zu dienen; bleibt im Lande und seid dem König von Babel untertan, so wird es euch wohl ergehen. Jer 40,10 Seht, ich selber bleibe in Mizpa, um euch zu vertreten vor den Chaldäern, die zu uns kommen werden. Ihr aber, erntet nur Wein und Obst und Öl und tut es in eure Gefäße und wohnt in euren Städten, die ihr innehabt. Jer 40,11 Und auch alle Judäer, die in Moab und unter den Ammonitern, in Edom und all den Ländern sich aufhielten, hörten, dass der König von Babel einen Rest von Juda habe bestehen lassen und dass er Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, über sie zum Statthalter gesetzt habe. Jer 40,12 Da kehrten alle Judäer von allen den Orten, wohin sie versprengt worden waren, zurück und kamen ins Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und ernteten Wein und Obst in großer Menge. Jer 40,13 Aber Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die im Felde waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa … Jer 40,14 und sprachen zu ihm: Weisst du eigentlich, dass Baalis, der König der Ammoniter, den Ismael, den Sohn Nethanjas, gesandt hat, dich zu ermorden? Doch Gedalja, der Sohn Ahikams, glaubte ihnen nicht. Jer 40,15 Da sprach Johanan, der Sohn Kareahs, heimlich zu Gedalja in Mizpa, Ich will hingehen und Ismael, den Sohn Nethanjas, erschlagen, ohne dass ein Mensch davon erfährt. Warum soll er dich ermorden, so dass dann ganz Juda, das sich um dich gesammelt hat, sich zerstreut und der Rest Judas zugrunde geht?


Jer 40,16 Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn Kareahs: Du darfst das nicht tun; denn was du von Ismael sagst, ist nicht wahr. Jer 41,1 Aber im siebenten Monat kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohnes Elisamas, aus königlichem Geschlechte und einer der Großen des Königs, und mit ihm zehn Männer, zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa, und sie aßen daselbst miteinander. Jer 41,2 Da erhoben sich Ismael, der Sohn Nethanjas, und die zehn Männer, die bei ihm waren, und schlugen Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, mit dem Schwerte und töteten ihn, den der König von Babel zum Statthalter über das Land gesetzt hatte. Jer 41,3 Auch alle Judäer, die bei Gedalja in Mizpa waren, und die Chaldäer, die sich daselbst befanden, die Kriegsleute, erschlug Ismael. ©© Das ist leider korrekt. Jer 41:4 Am Tage nach der Ermordung Gedaljas nun, als noch niemand etwas erfahren hatte, … Jer.41:5 kamen Männer von Sichem, von Silo und Samaria, achtzig Mann mit geschorenem Bart und zerrissenen Kleidern und selbstgemachten Schnittwunden; die hatten Weihrauch und Opfergaben bei sich, um sie zum Hause des Herrn zu bringen. Jer 41:6 Da ging ihnen Ismael, der Sohn Nethanjas, von Mizpa aus entgegen, während sie weinend ihre Straße gezogen kamen. Als er nun mit ihnen zusammentraf, sprach er zu ihnen: Kommt herein zu Gedalja, dem Sohne Ahikams! Jer 41:7 Sowie sie aber in die Mitte der Stadt gekommen waren, ermordete sie Ismael, der Sohn Nethanjas, und warf sie in die Zisterne, er und die Leute, die bei ihm waren. Jer 41,8 Zehn Männer jedoch, die sich unter jenen befanden, hatten zu Ismael gesagt: Töte uns nicht, denn wir haben noch verborgene Vorräte im Felde, Weizen und Gerste, Öl und Honig. Da ließ er ab und tötete sie nicht mit ihren Brüdern. Jer 41,9 Die Zisterne aber, in die Ismael alle Leichname der erschlagenen Männer warf, war die große Zisterne, die der König Asa im Krieg gegen Baesa, den König von Israel, hatte machen lassen; die füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit Erschlagenen. Jer 41,10 Dann führte Ismael den ganzen Rest des Volkes, der sich in Mizpa befand, gefangen hinweg; die Prinzessinnen und alles Volk, das in Mizpa übriggeblieben war, alle, über die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, den Gedalja, den Sohn Ahikams, gesetzt hatte, führte Ismael, der Sohn Nethanjas, gefangen hinweg und zog ab, um zu den Ammonitern hinüberzugehen. Jer 41,11 Als aber Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, hörten, was für Untaten Ismael, der Sohn Nethanjas, verübt hatte, …


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Jer 41,12 da nahmen sie alle ihre Leute und zogen aus, um mit Ismael, dem Sohne Nethanjas, zu kämpfen, und sie trafen ihn am großen Wasser bei Gibeon. Jer 41,13 Sowie nun das ganze Volk, das bei Ismael war, Johanan, den Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten bei ihm sah, da freuten sie sich, … Jer 41,14 und alles Volk, das Ismael von Mizpa gefangen weggeführt hatte, wandte sich und kehrte um und ging zu Johanan, dem Sohn Kareahs. Jer 41,15 Ismael aber, der Sohn Nethanjas, entkam dem Johanan mit acht Mann und ging zu den Ammonitern. Jer 41,16 Nun nahmen Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, den ganzen Rest des Volkes, den Ismael, der Sohn Nethanjas, nach der Ermordung Gedaljas, des Sohnes Ahikams, von Mizpa gefangen weggeführt, Männer, Frauen, Kinder und Hofbeamte, die er von Gibeon zurückgebracht hatte, … Jer 41,17 und sie zogen fort und blieben in Geruth-Chimham bei Bethlehem, um dann nach Ägypten weiterzuziehen … Jer 41,18 und so den Chaldäern zu entgehen; denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Nethanjas, Gedalja, den Sohn Ahikams, den der König von Babel über das Land gesetzt, erschlagen hatte.

Jeremias vergebliche Warnung vor der Auswanderung nach Ägypten Jer 42,1-22;43,1-7 Jer 42,1 Es traten aber alle Heeresobersten und Johanan, der Sohn Kareahs, und Asarja, der Sohn Hosajas, und alles Volk, klein und groß, … Jer 42,2 zum Propheten Jeremia und sprachen zu ihm: Lass doch unsre Bitte vor dich kommen! Bete für uns zum Herrn, deinem Gott, für diesen ganzen Rest; denn unser sind nur wenige übrig geblieben von vielen, wie du mit eignen Augen siehst. Jer 42,3 Der Herr, dein Gott, möge uns wissen lassen, welchen Weg wir gehen und was wir tun sollen. Jer 42,4 Da antwortete ihnen der Prophet Jeremia: Ich habe es gehört. Ja, ich will zum Herrn, eurem Gott, beten, wie ihr gesagt habt; und alles, was euch der Herr zur Antwort gibt, will ich euch zu wissen tun und euch nichts vorenthalten. Jer 42,5 Sie aber sprachen zu Jeremia: Der Herr sei ein wahrhafter und gewisser Zeuge wider uns, wenn wir nicht ganz nach dem Worte handeln, mit dem der Herr, dein Gott, dich zu uns senden wird. Jer 42,6 Es sei gut oder schlimm, auf die Stimme des Herrn, unsres Gottes, zu dem wir dich senden, wollen wir hören, damit es uns wohl ergehe, weil wir auf die Stimme des Herrn, unsres Gottes, hören. Jer 42,7 Nach zehn Tagen erging das Wort des Herrn an Jeremia. Jer 42,8 Da berief er Johanan, den Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, sowie das ganze Volk, klein und groß, …


Jer 42,9 und sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, um ihm euer Flehen vorzulegen: Jer 42,10 Wenn ihr ruhig wohnen bleibt in diesem Lande, will ich euch aufbauen und nicht wieder abbrechen, will euch pflanzen und nicht wieder ausreißen; denn mich gereut des Unheils, das ich euch angetan habe. Jer 42,11 Habt keine Furcht vor dem König von Babel, vor dem ihr euch so fürchtet, habt keine Furcht vor ihm, spricht der Herr; denn ich bin mit euch, dass ich euch rette und euch seiner Hand entreiße. Jer 42,12 Ich will euch Barmherzigkeit finden lassen, dass er sich euer erbarmt und euch in eurem Lande wohnen lässt. Jer 42,13 Wenn ihr aber sagt: «Wir bleiben nicht in diesem Lande!» indem ihr nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, hört, … Jer 42,14 sondern sagt: «Nein, vielmehr ins Land Ägypten wollen wir ziehen, wo wir weder Krieg sehen noch Posaunenschall hören noch Hunger leiden werden, und dort wollen wir uns niederlassen!» Jer 42,15 darum höret nun das Wort des Herrn, die ihr von Juda noch übrig seid: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr denn durchaus nach Ägypten zu gehen gedenkt und hinzieht, um dort in der Fremde zu wohnen, … Jer 42,16 so wird das Schwert, das ihr fürchtet, euch dort ereilen im Lande Ägypten, und der Hunger, vor dem euch bangt, wird euch nach Ägypten nachsetzen, und dort werdet ihr sterben. Jer 42,17 Alle die Männer, die nach Ägypten zu gehen gedenken, um dort in der Fremde zu wohnen, werden durchs Schwert, durch Hunger und Pest umkommen; keiner von ihnen wird übrig bleiben, keiner wird dem Unheil entrinnen, das ich über sie bringen werde. Jer 42,18 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wie sich mein Zorn und Grimm über die Bewohner Jerusalems ergossen hat, so wird sich mein Grimm über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten geht; und euer Name wird zum Ausdruck der Verwünschung und des Entsetzens, der Verfluchung und der Beschimpfung dienen, und diesen Ort werdet ihr nie wieder sehen - … Jer 42,19 so ist dies das Wort des Herrn über euch, die ihr von Juda noch übrig seid: Geht nicht nach Ägypten! Und nun wisset, … Jer 42,20 dass ihr euch selbst unglücklich macht, da ihr mich zu dem Herrn, eurem Gott, sendet und sprecht: «Bete für uns zum Herrn, unserm Gott! Und alles, was der Herr, unser Gott, zur Antwort gibt, das mache uns kund, und wir wollen es tun.» Jer 42,21 Nun habe ich es euch heute zu wissen getan; aber ihr habt nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, gehört, noch auf irgend etwas, womit er mich zu euch gesandt hat. Jer 42,22 So wisst jetzt wohl: Durchs Schwert, durch Hunger und Pest werdet ihr umkommen an dem Ort, wohin es euch zu gehen gefällt, um dort in der Fremde zu wohnen.


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Jer 43,1 Als nun Jeremia dem ganzen Volke alle Worte des Herrn, ihres Gottes, mitgeteilt hatte, alle jene Worte, mit denen ihn der Herr, ihr Gott, zu ihnen gesandt, … Jer 43,2 da sprachen Asarja, der Sohn Hosajas, und Johanan, der Sohn Kareahs, und die andern Männer zu Jeremia: Es ist nicht wahr, was du da sagst! Der Herr, unser Gott, hat dich nicht gesandt, zu sagen: «Geht nicht nach Ägypten, um dort in der Fremde zu wohnen!» … Jer 43,3 sondern Baruch, der Sohn Nerias, reizt dich gegen uns auf, um uns in die Hand der Chaldäer zu geben, dass sie uns töten oder nach Babel in die Verbannung führen. Jer 43,4 So hörten denn Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten und das ganze Volk nicht auf den Befehl des Herrn, im Lande Juda zu bleiben, … Jer 43,5 sondern Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten nahmen den ganzen Rest von Juda, alle, die aus allen Völkern, unter die sie sich zerstreut hatten, heimgekehrt waren, um im Lande Juda zu wohnen: Jer 43,6 Männer, Frauen und Kinder, und die Prinzessinnen, kurz, alle Seelen, die Nebusaradan, der oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, gelassen hatte, auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerias, … Jer 43,7 und zogen nach dem Lande Ägypten; denn sie waren dem Befehl des Herrn nicht gehorsam. Und sie kamen bis Thachpanhes [d. i. Daphne]. © War Jeremia denn freiwillig mitgegangen? ©© Nein, sie hatten ihn nur einen Tag, nicht länger, mitgenommen. Sie hatten gemerkt, dass Jeremia mutig genug war, um nicht weiter mitzugehen. Er korrigierte noch einmal diese feindlichen, hilflosen, klagenden Menschen, die nur ruhelose Gedanken hatten, und gab ihnen noch klaren Mut, nun doch noch umzukehren. Sie klammerten sich aber noch immer an ihre Gedanken. Feindliche Ruhelosigkeit war in ihnen, sie wollten nicht nachgeben. Jeremia machte sich dann auf den Heimweg, er ging nicht weiter mit.

Jeremia in Ägypten Jer 43,8 –13;44,1-30 Jer 43 8 Und es erging das Wort des Herrn in Thachpanhes an Jeremia also: Jer 43 9 Nimm große Steine zur Hand und grabe sie heimlich ein am Eingang des Hauses des Pharao in Thachpanhes vor den Augen jüdischer Männer … Jer 43 10 und sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich sende hin und hole Nebukadnezar, den König von Babel,


meinen Knecht, und er wird seinen Thron über diesen Steinen, die du vergraben hast, aufstellen und seinen Prachtteppich darüber ausbreiten. © Nach den Versen 43,9-10 war Jeremia nicht umgekehrt, sondern mitgegangen. ©© Nein, dass ist nicht korrekt. Gebe hier keine strahlenden Gedanken mehr hinein. Mache dich frei von Geschichten. Es ist nicht so gewesen, wie es hier geschrieben ist. Jeremia war nur einen Tag mitgegangen, weil der den Männern nicht kleine Gedanken, sondern große Gedanken mitgeben musste. Er opferte sich nur einen Tag, dann ging er mit ihnen nicht weiter. Er ging nicht allein zurück, drei Männer folgten ihm noch. © Jeremia hatte sicherlich die Durchgabe, dass Nebukadnezar auch nach Ägypten geht. ©© Das ist korrekt, aber der Pharao löste sich nicht von seinem Volk. © War der Pharao denn ein feingeistiger Mensch? ©© Der Pharao hatte die königliche Erziehung, und er hatte auch geistige, Hilfe gebende Strahlkraft. Er hatte eine Inspiration, er war ein feiner, klarer Mensch. Nur, er wurde mehr und mehr durch seine Lebensberater in den ruhelosen Sturm gebracht. Er war aber nie ein feindlicher, klagender Mensch. Jer 43,11 Und wenn er kommt, wird er das Land Ägypten schlagen: dem Tode verfällt, was dem Tode gehört, der Gefangenschaft, was der Gefangenschaft, dem Schwerte, was dem Schwerte gehört. Jer 43,12 Und er wird Feuer legen an die Tempel der Götter Ägyptens, wird jene verbrennen, diese aber gefangen wegführen. Und er wird das Land Ägypten lausen, wie der Hirte sein Gewand laust, und darnach wird er wohlbehalten von dannen ziehen. Jer 43,13 Die Obelisken von Beth-Semes im Lande Ägypten wird er zerbrechen, und die Tempel der Götter Ägyptens wird er verbrennen. Jer 44,1 Das Wort, das an Jeremia erging über alle Judäer, die im Lande Ägypten wohnten, in Migdol, in Daphne, in Memphis und im Lande Pathros: Jer 44,2 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr selbst habt all das Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und über alle Städte Judas habe kommen lassen: sie liegen heute in Trümmern, und niemand wohnt darin … Jer 44,3 wegen ihres bösen Treibens, mit dem sie mich erzürnten, da sie hingingen, um fremden Göttern, die sie nicht gekannt hatten, zu opfern und zu dienen. Jer 44,4 Wohl sandte ich zu ihnen alle meine Knechte, die Propheten, früh und spät und ließ durch sie sagen: «Verübt doch nicht solchen Gräuel, den ich hasse!»


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Jer 44,5 Aber sie gehorchten nicht und schenkten mir kein Gehör: sie ließen nicht ab von ihrem bösen Wesen und opferten weiter fremden Göttern. Jer 44,6 Darum ergoss sich mein Grimm und Zorn und verbrannte die Städte Judas und die Gassen Jerusalems, dass sie zur Trümmerstätte wurden, wie man es heute sieht. Jer 44,7 Und nun spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Warum tut ihr euch selbst solch ein großes Leid an? Wollt ihr denn Mann und Weib, Kind und Säugling aus Juda ausrotten, so dass ihr keinen Rest von euch übrig lasst, … Jer 44,8 indem ihr mich zum Zorne reizt durch das Tun eurer Hände, indem ihr im Lande Ägypten, wohin ihr gehen wollt, um dort in der Fremde zu wohnen, fremden Göttern opfert, auf dass ihr euch ausrottet und euer Name zum Fluch- und Schimpfwort werde bei allen Völkern der Erde? © Nach Vers 44,8 wollten sie erst nach Ägypten, nach Vers 43,7 waren sie bereits unterwegs. ©© Nein, diese Kundgaben waren davor, nicht danach. Jer 44,9 Habt ihr schon all das Böse vergessen, das eure Väter und die Könige von Juda und ihre Fürsten, ihr selbst und eure Frauen im Lande Juda und auf den Gassen Jerusalems begangen? Jer 44,10 Und sie wurden bis auf den heutigen Tag nicht zerknirscht, sie fürchteten sich nicht und wandelten nicht in meinem Gesetze und in den Satzungen, die ich ihren Vätern gegeben habe. Jer 44,11 Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich wende mein Angesicht gegen euch zum Unheil: ganz Juda will ich ausrotten; … Jer 44,12 auch den Rest von Juda, der nach Ägypten zu gehen gedenkt, um dort in der Fremde zu wohnen, will ich hinwegnehmen, und sie sollen alle aufgerieben werden im Lande Ägypten. Sie sollen fallen durch Schwert und Hunger und aufgerieben werden, klein und groß; durch Schwert und Hunger sollen sie sterben, und ihr Name soll zum Ausdruck der Verwünschung und des Entsetzens, der Verfluchung und der Beschimpfung dienen. Jer 44,13 Die im Lande Ägypten wohnen, werde ich heimsuchen, wie ich Jerusalem heimgesucht habe, mit Schwert und Hunger und Pest, … Jer 44,14 so dass von dem Reste Judas, der als Fremdling im Lande Ägypten weilt, keiner entrinnt und übrigbleibt, um ins Land Juda zurückzukehren, wohin sie zurückzukehren verlangen; denn nur Flüchtlinge werden zurückkehren. Jer 44,15 Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die wussten, dass ihre Frauen fremden Göttern opferten, und alle Frauen, die dabei standen, ein großer Haufe, auch alles Volk, das im Lande Ägypten und in Pathros wohnte; sie sprachen:


Jer 44,16 Was du auch zu uns redest im Namen des Herrn, wir hören nicht auf dich, … Jer 44,17 sondern alles, was wir gelobt haben, wollen wir tun: wir wollen der Himmelskönigin opfern und ihr Trankspenden ausgießen, wie wir und unsre Väter, unsre Könige und Fürsten in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems getan haben. Da hatten wir Brot genug und waren glücklich und wussten nichts von Unglück. © Die Himmelsgöttin, die diese Menschen anbeteten, war die kanaanitische Göttin Astarte? ©© Ja, das ist korrekt. Jer 44,18 Seitdem wir aber aufgehört haben, der Himmelskönigin zu opfern und Trankspenden auszugießen, leiden wir Mangel an allem und kommen um durch Schwert und Hunger. Jer 44,19 Und wenn wir der Himmelskönigin opfern und ihr Trankspenden ausgießen, geschieht es etwa ohne den Willen unsrer Männer, dass wir ihr Kuchen backen nach ihrer Gestalt und ihr Trankspenden ausgießen? Jer 44,20 Da sprach Jeremia zu dem ganzen Volke, zu den Männern und Frauen und allem Volke, die ihm geantwortet hatten, also: Jer 44,21 Ja, gerade an die Opfer, die ihr in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems dargebracht habt, ihr und eure Väter, eure Könige und Fürsten samt dem Volk des Landes, daran hat der Herr gedacht, und es ist ihm zu Herzen gegangen! Jer 44,22 Und da der Herr euer böses Tun und die Gräuel, die ihr verübt habt, nicht länger ertragen konnte, ist euer Land zur Wüste geworden, zum Entsetzen und zum Fluche, so dass niemand mehr darin wohnt, wie es denn heute der Fall ist. Jer 44:23 Weil ihr mit euren Opfern wider den Herrn gesündigt und nicht auf seine Stimme gehört habt und nicht in seinem Gesetze, in seinen Satzungen und Ordnungen gewandelt seid, darum ist euch dieses Unheil begegnet, wie es heute am Tage liegt. © Das ist eben das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung. ©© Natürlich, das ist korrekt. Jer 44,24 Darauf sprach Jeremia zu allem Volk und zu allen Frauen: Höret das Wort des Herrn, ihr alle aus Juda, die ihr im Lande Ägypten seid! Jer 44,25 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr Frauen, ihr habt mit dem Munde gelobt und mit der Hand es erfüllt; ihr habt gesagt: «Wir wollen unsre Gelübde erfüllen, die wir gelobt haben: wir wollen der


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Himmelskönigin opfern und ihr Trankspenden ausgießen!» Ja, haltet eure Gelübde nur aufrecht und erfüllt sie! Jer 44,26 Darum höret das Wort des Herrn, ihr alle aus Juda, die ihr im Lande Ägypten wohnt! Wahrlich, ich habe bei meinem großen Namen geschworen, spricht der Herr, nimmermehr soll mein Name genannt werden durch den Mund irgendeines Mannes aus Juda im ganzen Lande Ägypten, sodass einer spräche: «So wahr Gott der Herr lebt!» Jer 44,27 Siehe, ich wache über ihnen zum Unheil und nicht zum Heil; alle Männer aus Juda, die im Lande Ägypten sind, werden aufgerieben durch Schwert und Hunger, bis sie gänzlich vertilgt sind. Jer 44,28 Etliche aber, die dem Schwerte entrinnen, werden aus dem Lande Ägypten in das Land Juda zurückkehren; doch ihrer werden nur wenige sein. Dann wird der ganze Rest Judas, der ins Land Ägypten gekommen ist, um dort in der Fremde zu wohnen, erkennen, wessen Wort sich erwahrt, das meine oder das ihre. Jer 44,29 Dies aber, spricht der Herr, sei euch das Zeichen dafür, dass ich euch an diesem Orte heimsuchen werde, damit ihr erkennet, dass meine Worte an euch sich erwahren werden zum Unheil: Jer 44,30 also spricht der Herr: Siehe, ich gebe den Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Gegner und Todfeinde, wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, seines Gegners und Todfeindes, gegeben habe.

Trostwort an Baruch Jer 45,1-45 Jer 45,1 Das Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohne Nerias, sprach, zu der Zeit, als Baruch diese Worte nach dem Diktat Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: Jer 45,2 So spricht der Herr, der Gott Israels, über dich, Baruch: Jer 45,3 Du hast gesprochen: «Wehe mir! Der Herr häuft noch Kummer auf meinen Schmerz. Müde bin ich vor Seufzen, doch Ruhe finde ich nicht.» Jer 45,4 So sollst du zu ihm sagen: So spricht der Herr: «Siehe, was ich gebaut, ich reiße es nieder, und was ich gepflanzt, ich reiße es aus! … Jer 45,5 Und du begehrst Großes für dich? Begehre es nicht! Denn siehe, ich bringe Unheil über alles Fleisch, spricht der Herr; aber dir gebe ich dein Leben zur Beute allerorten, wohin du gehst.»


Weissagungen über fremde Völker Kap. 46-51 Jer 46,1-28;47,1-6;48,1-47;49,1-39;50,1-46;51,1-64 Jer 46,1 Das Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia wider die Heiden erging: Jer 46,2 Über Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das am Euphratstrom bei Charchemis stand und das Nebukadnezar, der König von Babel, schlug - im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda: Jer 46,3 Rüstet Schild und Tartsche und rückt aus zum Kampf! Jer 46,4 Schirrt die Rosse an und steiget auf, ihr Reiter! Stellt euch auf im Helm! Schärft die Speere! Legt die Panzer um! Jer 46,5 Warum sind sie bestürzt und weichen zurück? warum sind ihre Helden zerschmettert und fliehen in wilder Flucht, dass keiner hinter sich sieht? O Grauen ringsum! spricht der Herr. Jer 46,6 Der Schnelle wird nicht entkommen, und der Starke wird sich nicht retten. Im Norden, am Euphratstrom, sind sie gestrauchelt, gefallen. Jer 46,7 Wer ist's doch, der anstieg gleich dem Nil, dass Wasser wie Ströme wogten? Jer 46,8 Ägypten stieg an gleich dem Nil, dass Wasser wie Ströme wogten. Es sprach: Ich will ansteigen, das Land bedecken, will verderben seine Bewohner! Jer 46,9 Heran, ihr Rosse! Raset einher, ihr Wagen! Rückt aus, ihr Helden, Nubier und Putäer schildgewappnet, und Luditer bogenbewehrt! Jer 46,10 Jener Tag aber ist dem Herrn, dem Gott der Heerscharen, ein Tag der Rache, dass er sich räche an seinen Feinden. Das Schwert wird sich satt fressen und sich berauschen an ihrem Blute; denn ein Schlachtfest hält der Herr, der Gott der Heerscharen, im Lande des Nordens am Euphratstrom. Jer 46,11 Ziehe hinauf nach Gilead und hole Balsam, jungfräuliche Tochter Ägypten! Umsonst brauchst du Heilmittel die Menge, es gibt keine Genesung für dich! Jer 46,12 Die Völker hören dein Rufen, und die Erde ist voll deines Wehgeschreis; denn Held an Held ist gefallen, beieinander liegen sie da. Jer 46,13 Das Wort, das der Herr zum Propheten Jeremia sprach, dass Nebukadnezar, der König von Babel, kommen werde, das Land Ägypten zu schlagen: Jer 46,14 Verkündet es in Ägypten und lasset es hören in Migdol, lasset es hören in Memphis und Daphne! Saget: Stelle dich und rüste! denn das Schwert frisst um dich her. Jer 46,15 Warum ist der Apis geflohen, hat dein [heiliger] Stier nicht standgehalten? Weil der Herr ihn verjagt hat.


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Jer 46,16 Deine Söldner sind gestürzt, sind gefallen. Da sprachen sie einer zum andern: Auf, lasst uns zurückkehren zu unsrem Volke in das Land unsrer Heimat vor dem gewalttätigen Schwerte! Jer 46,17 Nennt den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: «Toben, das die Zeit verpasst hat.» Jer 46,18 So wahr ich lebe, spricht der König - Herr der Heerscharen ist sein Name -, wie der Berg Thabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meere, so kommt er! Jer 46,19 Rüste dir Wandergerät, du sesshaft Volk von Ägypten! Denn Memphis wird zur Wüste, wird verbrannt und entvölkert. Jer 46,20 Ägypten ist eine stattliche Kuh; die Bremse von Norden fällt über sie her. Jer 46,21 Auch seine Söldner, die im Lande leben wie gemästete Kälber, ja, auch sie wenden den Rücken, fliehen insgesamt und halten nicht stand; denn über sie kommt der Tag ihres Verderbens, die Zeit ihrer Heimsuchung. Jer 46,22 Es zischt wie die zischende Schlange, wenn sie [d. h. die Feinde] mit Heeresmacht heranziehen, mit Äxten kommen wie Holzhauer. Jer 46,23 Fället seinen Wald, spricht der Herr, den undurchdringlichen! Denn ihrer sind mehr als der Heuschrecken, niemand vermag sie zu zählen. Jer 46,24 Zuschanden wird die Tochter Ägypten, preisgegeben dem Volk aus dem Norden. Jer 46,25 Der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, spricht: Wahrlich, ich suche heim den Amon zu Theben, den Pharao und das Land Ägypten samt seinen Göttern und Königen, den Pharao samt denen, die auf ihn vertrauen. Jer 46,26 Ich gebe sie in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten: in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Darnach aber wird es wieder bewohnt sein wie in früheren Tagen, spricht der Herr. Jer 46,27 Du aber, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob; erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich errette dich aus fernen Landen, dein Geschlecht aus dem Land der Gefangenschaft; und Jakob wird heimkehren, wird Ruhe haben und sicher leben, und niemand soll ihn aufschrecken. Jer 46,28 Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr; denn ich bin mit dir. Ich will den Garaus machen allen Völkern, unter die ich dich verstoßen habe; nur dir will ich nicht den Garaus machen. Ich will dich züchtigen nach Billigkeit; doch gänzlich ungestraft kann ich dich nicht lassen. Jer 47,1 Das Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia wider die Philister erging, ehe der Pharao Gaza schlug. Jer 47,2 So spricht der Herr: Siehe, Wasser steigen an von Norden her und werden zum überflutenden Wildbach, überfluten das Land und was darin ist, die Stadt und die darin wohnen. Da schreien die Menschen, wehklagen alle Bewohner der Erde.


© Handelt es sich hier um die sogenannte Endzeit? Ich frage deshalb, weil dort steht: Da schreien die Menschen, wehklagen alle Bewohner der Erde. ©© Nein, die Endzeit ist damit nicht gemeint. © Es bezieht sich auf die Philister? ©© Ja, das ist korrekt. Jer 47,3 Ob dem dröhnenden Stampfen der Rossehufe, ob dem Wagengetöse und Räderrasseln sehen sich die Väter nicht einmal nach den Kindern um, so schlaff sind die Hände … Jer 47,4 wegen des Tages, der kommt, das ganze Philisterland zu verheeren, Tyrus und Sidon jeden noch übrig gebliebenen Helfer zu nehmen; denn der Herr will die Philister verheeren, den Überrest des Gestades von Kaphthor. Jer 47,5 Gaza muss sich kahl scheren, Askalon wird vernichtet. Du Überrest der Enakiter, wie lange wirst du dich wundritzen müssen! Jer 47,6 Ha, Schwert des Herrn, wann endlich kommst du zur Ruhe? Kehre zurück in die Scheide, raste und halte dich still! Wie könnte es ruhen, da doch der Herr ihm Befehl gab? Nach Askalon und ans Gestade des Meeres, dorthin hat er es entboten. Jer 48,1 Über Moab. So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo! es ist verwüstet; erstürmt ist Kirjathaim. Die Hochburg ist zuschanden geworden und gebrochen. Jer 48,2 Dahin ist Moabs Ruhm. In Hesbon sann man auf sein Verderben: «Kommt, lasst uns Moab ausrotten, dass es kein Volk mehr sei!» Auch du, Madmen, wirst verwüstet; das Schwert wird dir nachjagen. Jer 48,3 Horch! Geschrei von Horonaim, Sturz und große Zerstörung! Jer 48,4 Zerstört ist Moab! Ihr Geschrei erschallt bis nach Zoar. Jer 48,5 Ach! die Steige von Luhith zieht man hinan mit Weinen. Ach! Am Abhang von Horonaim hört man Geschrei über Zerstörung. Jer 48,6 Fliehet, rettet euer Leben und fristet es gleich dem Wildesel in der Wüste! Jer 48,7 Denn weil du vertrautest auf deine Bergfesten und deine Schätze, wirst auch du eingenommen. Und Kamos muss in die Verbannung wandern, zusammen mit seinen Priestern und Fürsten. Jer 48,8 Der Verwüster kommt über jegliche Stadt, und keine wird gerettet; die Täler werden verheert, und die Felder werden verwüstet, wie der Herr geredet hat. Jer 48,9 Gebt Moab Flügel, dass es auf und davon fliege! Seine Städte werden zur Einöde, niemand wohnt mehr darin. Jer 48,10 Verflucht, wer das Werk des Herrn lässig treibt! und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält!


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Jer 48,11 Ungestört war Moab von Jugend auf, lag ruhig auf seinen Hefen, wurde nie umgeschüttet von Gefäß zu Gefäß, wanderte niemals in die Verbannung. Deshalb ist ihm sein Geschmack geblieben, und sein Geruch hat sich nicht verändert. Jer 48,12 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich ihm Küfer senden; die sollen es ausschütten, sollen die Gefäße entleeren und die Krüge zerschlagen. Jer 48,13 Da wird Moab an seinem Kamos zuschanden, wie das Haus Israel zuschanden geworden ist an Bethel, seiner Zuversicht. Jer 48,14 Wie dürft ihr sagen: «Helden sind wir, gewaltige Krieger»? Jer 48,15 Verwüstet wird Moab, und seine Städte ersteigt man; seine auserlesene Jungmannschaft sinkt nieder zur Schlachtung, spricht der König Herr der Heerscharen ist sein Name. Jer 48,16 Bald kommt Moabs Verderben, schnell schreitet sein Unheil heran. Jer 48,17 Beklagt es, ihr seine Nachbarn alle, ihr alle, die ihr seinen Namen kennt! Sprechet: «Wie ist zerbrochen das mächtige Szepter, der herrliche Stab!» Jer 48,18 Steige herab von der Hoheit und setze dich in die Pfütze, du Volk von Dibon! denn der Verwüster Moabs steigt hinauf zu dir, zerbricht deine Bollwerke. Jer 48,19 Tritt an den Weg und spähe, du Volk von Aroer, frage den Flüchtling und die Entronnene, sprich: «Was ist geschehen?» Jer 48,20 «Moab ist zuschanden geworden, ach, es ist gebrochen! Wehklage und schreie!» Verkündet es am Arnon: Ach, Moab ist verwüstet! Jer 48,21 Das Gericht ist ergangen über das Land der Ebene, über Holon, Jahza und Mephaath, … Jer 48,22 über Dibon, Nebo und Beth-Diblathaim, … Jer 48,23 über Kirjathaim, Beth-Gamul und Beth-Meon, … Jer 48,24 über Kerijoth und Bozra und über alle Städte im Lande Moab nah und fern. Jer 48,25 Moabs Horn ist abgehauen und sein Arm zerbrochen, spricht der Herr. Jer 48,26 Macht es trunken - denn wider den Herrn hat es großgetan -, dass Moab hinklatsche in sein Gespei und selber auch zum Gespötte werde. Jer 48,27 «Oder ist dir nicht Israel zum Gespötte gewesen? Oder wurde es unter Dieben ertappt, dass du, sooft du von ihm sprachst, den Kopf schütteltest?» Jer 48,28 Verlasst die Städte und haust in den Felsen, Bewohner Moabs, werdet wie die Taube, die jenseits des Abgrundes nistet! Jer 48,29 Wir haben vom Hochmut Moabs gehört, dem gar hochfahrenden, von seinem Stolz und seinem Hochmut, von seiner Hoffart und der Überhebung seines Herzens. Jer 48,30 Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der Herr, unredlich ist es in seinem Gerede, unredlich in seinem Tun.


Jer 48,31 Darum klage ich um Moab, um ganz Moab schreie ich; man seufzt um die Männer von Kir-Heres. Jer 48,32 Ich weine um dich, Weinstock von Sibma, wie um Jaeser. Deine Schoße drangen vor bis ans Meer, reichten bis nach Jaeser. Über deinen Herbst und deine Lese ist der Verwüster hereingebrochen, … Jer 48,33 und weggeerntet ist Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Kein Kelterer tritt Wein in den Keltern, das Jauchzen ließ ich verstummen. Jer 48,34 Das Geschrei von Hesbon dringt bis Eleale, bis Jahaz lassen sie ihre Stimme hören, von Zoar bis nach Horonaim und dem dritten Eglath; denn auch die Wasser von Nimrim werden zur Wüstenei. Jer 48,35 Und ich schaffe es, spricht der Herr, dass Moab keinen mehr hat, der auf die Opferhöhe hinaufsteigt und seinem Gotte Opfer verbrennt. Jer 48,36 Darum klagt mein Herz um Moab wie Flöten, um die Männer von Kir-Heres klagt mein Herz wie Flöten; ging doch alles verloren, was es sich erübrigt hatte. Jer 48,37 Denn alle Häupter sind geschoren und alle Bärte abgeschnitten, alle Hände sind blutig geritzt, und um die Hüften hängt das Trauertuch. Jer 48,38 Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Plätzen ist nichts als Totenklage; denn ich habe Moab zerschmettert wie ein Gefäß, das niemandem gefällt, spricht der Herr. Jer 48,39 Wie ist es gebrochen! Wie hat Moab schimpflich den Rücken gewandt! So ist Moab zum Gespött und Entsetzen geworden für alle seine Nachbarn. Jer 48,40 Denn so spricht der Herr: Siehe, wie ein Adler fliegt's heran und breitet seine Flügel aus über Moab. Jer 48,41 Erstürmt sind die Städte und die Bergfesten genommen. An jenem Tage wird das Herz der Helden Moabs werden wie das Herz eines Weibes in Wehen. Jer 48,42 Moab wird vertilgt, dass es kein Volk mehr ist; denn wider den Herrn hat es großgetan. Jer 48,43 Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner Moabs! spricht der Herr. Jer 48,44 Wer flieht vor dem Grauen, der fällt in die Grube, und wer aus der Grube emporsteigt, der fängt sich im Garn. Ja, solches bringe ich über Moab im Jahr seiner Heimsuchung, spricht der Herr. © Es richtet sich gegen Moab und ist nicht die Endzeit? ©© Die Endzeit ist es nicht. Das ist hier in dieser kleinen, nicht feindlichen, aber problematischen Leidenszeit. © Wenn ich die Durchgaben von Jesaja, Jeremia und Ezechiel vergleiche, dann stelle ich fest, dass sich vieles wiederholt.


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©© Es betrifft immer die gleichen klagenden, feindlichen Menschen, die ihr Leben nicht ändern wollen, die ruhelos ihre Sense schärfen und die nicht klären, nicht loslassen noch in die ruhigen Gedanken gehen. © Die Ermahnungen waren sicherlich für die Menschen sehr notwendig, aber leider haben viel zu wenige danach gehandelt und darauf gehört. ©© Es waren nur einige, es waren viel zu wenige. Es war nur eine Handvoll, und die konnten leider ihre Gedanken nie klären. Sie waren geistig Hilfe gebend klar und vernünftig, aber sie waren nicht nur in einer kleinen Zahl, sie hatten auch nicht genügend Macht. Geistige Macht hatten sie schon, aber um diese geistige Macht, die in ihnen klar, ruhig und strahlend war, auszuüben, hätten sie königlich sein müssen. Sie waren aber nur Knechte, und somit war es nicht möglich. Jer 48,45 Im Schatten von Hesbon stehen kraftlos die Fliehenden. Denn Feuer ging aus von Hesbon, eine Flamme von Sihons Haus; die versengte die Schläfe Moabs und den Scheitel der Lärmer. Jer 48,46 Wehe dir, Moab! Du bist verloren, Volk des Kamos; denn weggeholt wurden deine Söhne in die Verbannung und deine Töchter in die Gefangenschaft. Jer 48,47 Doch will ich das Geschick Moabs wenden am Ende der Tage, spricht der Herr. So weit das Gericht über Moab. Jer 49,1 Über die Ammoniter. So spricht der Herr: Hat Israel keine Söhne, hat es keinen Erben? Warum hat denn Milkom Gad in Besitz genommen und wohnt sein Volk in dessen Städten? Jer 49,2 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da lasse ich Kriegsgeschrei hören über Rabbath-Ammon, und es soll zum Trümmerhügel werden, und seine Tochterstädte sollen in Feuer aufgehen; und Israel wird die beerben, die ihm sein Erbe genommen, spricht der Herr. © Ist das zukunftsnah gesprochen? ©© Natürlich auch, aber es ist nicht nur für heute, es war auch für diese gefangene, für diese hilflose, für diese ruhelose Zeit. Sie konnten nicht liebevoll nachgeben. Sich versöhnen war nicht möglich. Sie hatten feindliche Klagen und ruhelose Gedanken. Sie konnten keine ruhigen Gedanken geben. Jer 49,3 Wehklage, Hesbon, denn die Stadt ist zerstört! Schreiet, ihr Töchter Rabbas! Gürtet das Trauertuch um! Haltet Totenklage und ritzt euch wund! Denn Milkom muss in die Verbannung wandern mitsamt seinen Priestern und Fürsten.


Jer 49,4 Was rühmst du dich deiner Täler, du ausgelassene Tochter, die sich auf ihre Schätze verlässt und spricht: «Wer wollte über mich kommen?» Jer 49,5 Siehe, ich will Schrecken über dich bringen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, von allen Seiten ringsum, dass ihr zersprengt werden sollt, ein jeder für sich; und niemand wird die Flüchtigen sammeln. Jer 49,6 Darnach aber will ich das Geschick der Ammoniter wenden, spricht der Herr. Jer 49,7 Über Edom. So spricht der Herr der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Theman? Der Witz ist den Klugen ausgegangen, verschüttet ist ihre Weisheit. Jer 49,8 Fliehet, wendet euch von dannen, versteckt euch in der Tiefe, Bewohner Dedans! Denn ich bringe über Esau das Verderben zur Zeit der Heimsuchung. © Bezieht sich das wieder auf die damalige Zeit, oder ist es auch für die heutige Zeit gedacht? ©© Für die jetzige Zeit auch, es ist allgemeingültig gedacht für alle Zeit. Es soll nicht Klage durch Gottvater erhoben werden, es soll aber eine Klärung über das körperliche Leid erfolgen, um wieder eine klärende Ruhe zu geben. Also, die feindliche Klage in den Menschen sollte nun durch Sturm gelöst werden. © Was ist mit dem Verderben zur Zeit der Heimsuchung gemeint? ©© Verderben heißt auch Streiterei, heißt auch nicht nur Feuer, heißt auch Bakterien, Viren, das heißt eben, der Mensch soll nun geläutert werden. Er muss über das körperliche Leid geknechtet werden. Das ist das notwendige Hilfegeben durch Gottvater. Jer 49,9 Ja, Winzer kommen über dich, die lassen keine Nachlese übrig, ja, nächtliche Diebe, die verderben, soviel sie nur wollen. Jer 49,10 Denn ich selbst lege Esau bloß, ich decke seine Schlupfwinkel auf; er kann nicht verborgen bleiben. Er wird überwältigt durch den Arm seiner Brüder und Nachbarn, und es ist aus mit ihm. Jer 49,11 Überlass mir deine Waisen, ich will sie erhalten; und deine Witwen mögen auf mich vertrauen. Jer 49,12 Denn so spricht der Herr: Wahrlich, die nicht verdient haben, den Becher zu trinken, die müssen doch trinken; und du, du solltest frei ausgehen? Du wirst nicht frei ausgehen, sondern trinken musst du! Jer 49,13 Denn ich habe bei mir geschworen, spricht der Herr, dass Bozra zum Entsetzen, zur Schmach und zum Fluch werden soll und alle seine Städte zu ewigen Trümmern.


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Jer 49,14 Eine Kunde habe ich vom Herrn vernommen, und ein Bote ward unter die Völker entsandt: «Versammelt euch und zieht wider sie, erhebt euch zum Kampfe!» Jer 49,15 Denn siehe, ich mache dich klein unter den Völkern, verachtet unter den Menschen. Jer 49,16 Deine Furchtbarkeit hat dich betört, der Hochmut deines Herzens, der du in Felsenklüften wohnst und Bergeshöhen besetzt hältst. Wenn du gleich horstest hoch wie der Adler, ich stürze von dort dich herab, spricht der Herr. Jer 49,17 Edom soll zum Entsetzen werden; ein jeder, der es durchwandert, wird sich entsetzen und spotten ob all seiner Plagen. Jer 49,18 Wie nach der Zerstörung Sodoms und Gomorrhas und seiner Nachbarn, spricht der Herr, so soll dort niemand wohnen, kein Mensch darin weilen. Jer 49,19 Siehe, wie ein Löwe, der aus dem Hochwuchs des Jordan heraufsteigt zur Aue der Widder, so treibe ich sie im Nu aus dem Lande und bestelle meinen Erwählten darüber. Denn wer ist mir gleich? wer will mich vorladen? wo wäre der Hirt, der mir standhielte? Jer 49,20 Darum höret den Ratschluss, den der Herr über Edom beschlossen, und die Pläne, die er wider die Bewohner von Theman geplant hat: Fürwahr, es sollen weggeschleppt werden die Hirtenbuben! Fürwahr, es wird sich über sie entsetzen ihre Aue! Jer 49,21 Vor ihrem lauten Fall erbebt die Erde; ihr Schreien hört man am Schilfmeer. Jer 49,22 Siehe, wie ein Adler steigt's empor und fliegt heran und breitet seine Flügel aus über Bozra; da wird das Herz der Helden Edoms werden wie das Herz eines Weibes in Wehen. Jer 49,23 Über Damaskus. Enttäuscht sind Hamath und Arpad; denn böse Kunde haben sie vernommen. Verzagt ist ihr Herz vor Bekümmernis, kann nicht zur Ruhe kommen. ©© Das ist korrekt. © Das kann auch für die heutige Zeit gelten. ©© Es gilt eigentlich immer, solange der Mensch sich nicht geklärt hat. Jer 49,24 Ermattet ist Damaskus, hat sich zur Flucht gewandt; Schrecken hat es befallen, Angst und Wehen haben es ergriffen wie ein Weib, das Mutter wird. Jer 49,25 Wehe ihm! Verlassen ist die ruhmreiche Stadt, die Stätte der Wonne! Jer 49,26 Darum wird ihre Jungmannschaft auf ihren Plätzen fallen, und all ihre Krieger werden an jenem Tage vernichtet werden, spricht der Herr der Heerscharen. Jer 49,27 Ich werde Feuer legen an die Mauer von Damaskus; das soll die Paläste Benhadads verzehren.


Jer 49,28 Über Kedar, das Königreich von Hazor, das Nebukadnezar, der König von Babel, schlug. So spricht der Herr: Auf, ziehet heran wider Kedar und überwältigt die Söhne des Morgenlandes! Jer 49,29 Zelte und Schafherden soll man ihnen rauben, die Zeltdecken und alle Geräte; auch ihre Kamele soll man ihnen nehmen und über sie ausrufen: Grauen ringsum! Jer 49,30 Fliehet, flüchtet euch eilends, versteckt euch in der Tiefe, Bewohner von Hazor! spricht der Herr; denn Nebukadnezar, der König von Babel, hat etwas beschlossen, wider euch beschlossen, hat etwas geplant, wider euch geplant. ©© Hier sind auch klagende Gedanken hineingeschrieben. Aber es sollte hier eine Hilfe gebende, klärende Maßnahme geschehen. Das war notwendig. Leid sollte schon hineingehen, die feindliche Sense aber nie und auch kein Morden, aber ein Klären war notwendig. © Vom Grundsatz her kann es sich auch auf die heutige Zeit beziehen. ©© Natürlich, solange die klagenden Menschen nicht in die Hilfe gebende Kommunikation der Liebe gehen, ist es allgemein gedacht. Es ist dieses Miteinander, es ist das Verstehen, die Vernunft eingeben, nicht zu degenerieren, und es ist nicht immer dieses Befehlen erforderlich. © Die entsprechenden Zeiten sind nicht immer ganz einfach zu erkennen. ©© Du musst davon ausgehen, dass es in die damalige Zeit eingebettet war. Nur, es sind geistige, feine Informationen, die über diese Zeit noch mit hinausstrahlen, und auch in die jetzige noch mit hineinpassen könnten und können. Jer 49,31 Auf, ziehet heran wider das sorglose Volk, das so sicher wohnt, spricht der Herr, das nicht Türen noch Riegel hat, das einsam haust. Jer 49,32 Ihre Kamele sollen zum Raube werden und ihre vielen Herden zur Beute; in alle Winde will ich sie zerstreuen, die sich den Haarrand stutzen, und von allen Seiten das Verderben über sie bringen, spricht der Herr. Jer 49,33 Hazor soll zur Behausung der Schakale werden, zur Wüstenei für immer; niemand soll daselbst wohnen, kein Mensch darin weilen. Jer 49,34 Das Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia wider Elam erging im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda: Jer 49,35 So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich werde den Bogen Elams, seine vornehmste Stärke, zerbrechen … Jer 49,36 und werde über Elam vier Winde kommen lassen von den vier Enden des Himmels und sie in alle diese Winde zerstreuen; und es wird kein Volk sein, zu dem nicht die Versprengten aus Elam kommen.


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Jer 49,37 Ich werde den Elamitern Schrecken einjagen vor ihren Feinden, vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und werde Unheil über sie bringen, meinen glühenden Zorn, spricht der Herr; ich werde das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie aufgerieben habe.  Gottvater würde niemals glühenden Zorn haben, und niemals Krieg führen. Durch das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung gibt er den Menschen Probleme und Leid, damit sie sich korrigieren, aber das entspricht seiner Liebe. Dieser Absatz müsste notwendig Hilfe gebend korrigiert werden. Hier liegt überall die Gefahr, dass durch die Korrespondenz des Leidens noch mehr Klage, noch mehr Leid und noch mehr Streit hineinkommt. Der Text war nicht so. Es waren die klagenden Menschen, die hier in diese Klage gingen. Es war der Mensch, nicht Gottvater und nicht ein geistiges, klares Licht. Die Menschen finden sich ja nicht zurecht, wenn hier keine Ordnung, keine Hilfe gebende Klärung hineingeht und immer wieder Klage, immer wieder ruheloser Streit, Krieg und Mord geschieht. Das ist nie Gottes Plan, im Gegenteil, er will die Vernunft, er will die Vergebung und er will die Kommunikation. Die Menschen sollen ihre Qualen loslassen, sie sollen gefälligst ihre Probleme miteinander austauschen und nicht hinterrücks sich morden. Das hat Gottvater niemals geplant. Es ist nötig, dass hier Ordnung hineinkommt. Ordnung heißt, dass hier Prunkmenschen hineingehen sollten, um zu kommunizieren, um hier das Leid in die Hilfe gebende Kommunikation, Ordnung, Ruhe und Vergebung hineinzubringen. Ordnung, Ruhe und Gedanken der feinen, Hilfe gebenden Klärung sind nötig, mehr nicht. Die Könige brauchten den Prunk, damit die kleinen, hilflosen Menschen ihnen auch unterwürfig waren. Heute ist das nicht mehr, heute hat der Mensch klarere und ruhigere Gedanken. Er will den Streit nicht mehr eingehen noch eingeben. Die Qual, das Leid und die Macht müssen in die Ordnung der Klärung und der Kommunikation gehen, Es geht nicht über das Strafgericht. Es geschieht nur über Ursache und Wirkung. Also, geht in die Kommunikation hinein, die ist nötig. Die Vernunft gebietet jetzt dem Hilfe gebenden klaren Menschen: Gehe in die Ordnung. Niemals das Feuer anzünden, wenn du keine Hilfe und auch keine ruhige Klärung gegeben hast noch Hilfe geben möchtest. Prunk ist nichts im Leben. Ihr sollt euch liebevoll miteinander korrigieren und nicht gegeneinander sein. Nur so kann Vernunft, Vergebung und Demut gedeihen, nie anders. Ich ruhe nie und korrigiere liebevoll meine geistigen Menschen mit. Ich gebe euch Hilfe und Klärung und rufe euch zu: Geht aus eurem Klagegetränk hinaus. Ihr sollt das Gift nicht weiter schlucken. Ihr müsst ruhige Säfte, klare Gewässer in euch hineingeben, nichts anderes. Nie klagende Gedanken, keine feindlichen Informationen noch Mordgedanken in euch hineingeben, gebt nur Klärung, Ruhe, Sachlichkeit und Vernunft.  Was meinst du mit Klagegetränk?


 Ich meine jeglichen Giftgedanken. Ich habe es nur symbolisch als ein kleines Beispiel gesagt. Also, wenn du einen Gedanken in Klarheit und in Liebe eingibst und ihn auch ausströmen lässt, wird es keinen Giftgeschmack haben. Wenn du aber ein Getränk voller Bitterkeit und eine kleine Giftinformation mit hineinbringst, dann kann es nicht nur zur Stauung, dann kann es auch zur Kapitulation, zum Mord führen, und das sollte nie mehr in der geistigen menschlichen Seele passieren. Jer 49.38 Ich werde meinen Richterstuhl in Elam aufstellen und König und Fürsten daraus vertilgen, spricht der Herr. Jer 49.39 Aber am Ende der Tage werde ich das Geschick Elams wenden, spricht der Herr. Jer 50.1 Das Wort, das der Herr durch den Propheten Jeremia wider Babel, über das Land der Chaldäer, geredet hat: Jer 50.2 Verkündet es unter den Völkern und lasset es hören! Pflanzt ein Panier auf, lasset es hören, verberget es nicht! Sprecht: Eingenommen ist Babel! Bel ist zuschanden geworden, Merodach gebrochen! Seine Bilder sind zuschanden geworden, seine Götzen gebrochen! Jer 50.3 Denn ein Volk zieht von Norden heran wider Babel; das wird sein Land zur Wüste machen, dass niemand mehr darin wohnt, weder Mensch noch Tier; sie sind geflohen, von dannen gezogen. © Waren es die Perser, die im Jahre 538 von Norden heranzogen? ©© Ja, korrekt. © Aber das Land wurde doch nicht zur Wüste? ©© Zur Wüste wurde es nicht, aber zu einem hilflosen Gelände. Jer 50,4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr, werden die Söhne Israels heimkehren und die Söhne Judas mit ihnen; weinend werden sie wandern und den Herrn, ihren Gott, suchen. © Das ist die Rückführung der Israeliten aus Babel. ©© Das ist korrekt, das war aus geistiger Sicht ein klarer, ruhiger, Hilfe gebender Leidensweg. Jer 50,5 Nach Zion werden sie fragen, hierher ihr Antlitz gewendet; sie werden kommen und dem Herrn anhangen in einem ewigen Bunde, der nimmer vergessen wird.


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Jer 50,6 Mein Volk war eine verlorene Herde, ihre Hirten führten sie irre, abseits auf die Berge; über Berg und Hügel wanderten sie, vergaßen ihre Lagerstätte. Jer 50,7 Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Bedränger sprachen: «Wir verschulden uns damit nicht». Hatten sie doch gesündigt wider den Herrn, die Flur der Gerechtigkeit und ihrer Väter Hoffnung. Jer 50,8 Fliehet aus Babels Mitte und zieht hinweg aus dem Land der Chaldäer, seid wie Widder vor der Herde! Jer 50,9 Denn siehe, ich störe auf und führe heran wider Babel ein Heer großer Völker aus dem Lande des Nordens; die werden es angreifen, so wird es erobert. Ihre Pfeile sind wie die eines siegreichen Helden, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt. Jer 50,10 So wird Chaldäa zum Raube; alle, die es berauben, werden satt, spricht der Herr. Jer 50,11 Freuet euch nur, frohlocket nur, ihr Räuber meines Erbes; macht nur Sprünge wie Kälber im Grünen und wiehert wie Hengste Jer 50,12 in Schmach und Schande vergeht eure Mutter, beschämt wird, die euch gebar. Siehe da, das letzte unter den Völkern, eine Wüste, Dürre und Steppe! Jer 50,13 Ob dem Zorn des Herrn wird es unbewohnt sein, wird zur Wüstenei ganz und gar. Ein jeder, der an Babel vorübergeht, wird sich entsetzen und spotten über all seine Plagen. Jer 50,14 Tretet in Reih und Glied wider Babel ringsum, ihr alle, die ihr den Bogen spannt! Schießt nach ihm, sparet die Pfeile nicht; denn wider den Herrn hat es gesündigt. Jer 50,15 Erhebet das Kriegsgeschrei ringsum! Es hat sich ergeben; gefallen sind seine Pfeiler, niedergerissen seine Mauern! Das ist die Rache des Herrn. Rächt euch an Babel; tut ihm, wie es getan hat! Jer 50,16 Ausrotten mögt ihr aus Babel den Säemann und den, der die Sichel ergreift zur Zeit der Ernte. Vor dem gewalttätigen Schwert wendet sich ein jeder zu seinem Volke, flieht ein jeder nach seinem Land. Jer 50,17 Israel ist ein versprengtes Schaf; Löwen haben es gejagt: der erste hat es gefressen, der König von Assur, und dieser jetzt, der letzte, hat seine Knochen zernagt, Nebukadnezar, der König von Babel. Jer 50,18 Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde den König von Babel und sein Land heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe. Jer 50:19 Und Israel werde ich zu seiner Aue zurückführen, dass es auf dem Karmel und in Basan weide und sich sättige auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead. Jer 50,20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Herr, wird man nach der Schuld Israels suchen, aber sie ist nicht mehr da, nach den Sünden Judas, doch sie sind nicht zu finden; denn ich vergebe denen, die ich übrig lasse.


Jer 50,21 Ziehe heran wider das Land «Doppeltrotz» und wider die Bewohner von «Heimsuchung»! Morde, vollstrecke den Bann! spricht der Herr, und tue, wie ich dir befohlen habe! Jer 50,22 Horch! Krieg im Lande und großes Verderben! Jer 50,23 Wie ward zerhauen, zerbrochen der Hammer der Welt! wie ward Babel zum Entsetzen der Völker! Jer 50,24 Ich habe dir Schlingen gelegt, Babel, und du bist auch gefangen worden, ohne dass du es merktest, wurdest ertappt und gepackt, denn du hattest den Herrn herausgefordert. Jer 50,25 Der Herr hat seine Rüstkammer aufgetan, hervorgeholt die Waffen seines Zornes. Denn ein Werk gibt's zu tun für den Herrn, den Gott der Heerscharen, im Land der Chaldäer. Jer 50,26 Dringt ein von allen Enden! Öffnet seine Kornspeicher! Schüttet auf wie Garbenhäufer und vollstreckt an ihm den Bann! Kein Rest soll davon bleiben! Jer 50,27 Tötet alle seine Stiere, zur Schlachtung sollen sie hinsinken! Wehe über sie! denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. Jer 50,28 Horch! wie sie fliehen und flüchten aus dem Lande Babel, in Zion die Rache des Herrn, unsres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel. Jer 50,29 Rufet auf wider Babel die Schützen, alle, die den Bogen spannen! Schlagt das Lager auf rings um die Stadt, dass keiner entrinne! Vergeltet Babel nach seinem Tun; nach allem, was es getan hat, tut auch ihm! Denn wider den Herrn hat es sich frech gezeigt, wider den Heiligen Israels. Jer 50,30 Darum wird seine Jungmannschaft auf seinen Gassen fallen, und all seine Krieger werden an jenem Tage vernichtet werden, spricht der Herr. Jer 50,31 Siehe, ich will an dich, du Frechheit! spricht der Herr, der Gott der Heerscharen; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung. Jer 50,32 Da wird die Frechheit straucheln und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Ich werde Feuer legen an ihren Wald; das soll alles verzehren, was um sie her ist. Jer 50,33 So spricht der Herr der Heerscharen: unterdrückt sind die Söhne Israels und die Söhne Judas insgesamt. Alle, die sie in die Verbannung führten, halten sie fest, wollen sie nicht freilassen. Jer 50,34 Doch ihr Erlöser ist stark, Herr der Heerscharen ist sein Name. Er wird ihre Sache führen, damit er Ruhe schaffe der Erde, aber Unruhe den Bewohnern von Babel. Jer 50,35 Das Schwert über die Chaldäer! spricht der Herr, über die Bewohner von Babel und über seine Fürsten und Weisen! Jer 50,36 Das Schwert über die Wahrsager, dass sie zu Narren werden! Das Schwert über seine Helden, dass sie verzagen! Jer 50,37 Das Schwert über seine Rosse und seine Wagen! über alles fremde Volk in seiner Mitte, dass es zu Weibern wird! Das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden!


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Jer 50,38 Das Schwert über seine Wasser, dass sie vertrocknen! Denn es ist ein Land voll Götzen, mit Schreckbildern treiben sie es toll. Jer 50,39 Darum sollen Wüstentiere darin hausen und Strauße darin wohnen, und man wird es nimmermehr besiedeln und in Ewigkeit es nicht wieder bewohnen. © Die sogenannte große Korrekturzeit, die der Menschheit noch bevorsteht, die wir manchmal als eine Endzeit, das Ende einer Zeitepoche, angesehen haben, ist ja nicht mehr in weiter Ferne. ©© Nein, die ist nicht mehr ganz fern. Da wird sich noch vieles klären, und das Leid wird in die Hilfe gebende Quelle der Liebe gehen. Jer 50,40 Wie einst, als Gott Sodom und Gomorrha und ihre Nachbarn zerstört hatte, spricht der Herr, so soll dort niemand wohnen, kein Mensch darin weilen. Jer 50,41 Siehe, ein Volk kommt von Norden, gewaltige Scharen, und viele Könige erheben sich von den Enden der Erde. Jer 50,42 Bogen und Wurfspieß führen sie, hart sind sie und ohne Erbarmen. Tosend brausen sie heran wie das Meer und reiten auf Rossen, wie ein Kriegsmann gerüstet wider dich, Tochter Babel. Jer 50,43 Der König von Babel vernahm die Kunde - ihm erschlafften die Hände; Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie ein Weib, das Mutter wird. Jer 50,44 Siehe, wie ein Löwe, der aus dem Hochwuchs des Jordan heraufsteigt zur Aue der Widder, so treibe ich sie im Nu aus dem Lande und bestelle meinen Erwählten darüber. Denn wer ist mir gleich? wer will mich vorladen? wo wäre der Hirt, der mir standhielte? Jer 50,45 Darum hört den Ratschluss, den der Herr über Babel beschlossen, und die Pläne, die er wider das Land der Chaldäer geplant hat: Fürwahr, weggeschleppt werden die Hirtenbuben! Fürwahr, es wird sich über sie entsetzen ihre Aue! Jer 50,46 Vor dem Rufe: «Genommen ist Babel!» erbebt die Erde, ihr Schreien hört man unter den Völkern. Jer 51,1 So spricht der Herr: Siehe, ich erwecke wider Babel und wider die Bewohner Chaldäas den Geist eines Verderbers, … Jer 51,2 und ich schicke Worfler nach Babel; die werden es worfeln und sein Land leer machen, wenn sie es umzingeln am Tage des Unglücks. Jer 51,3 Der Schütze spanne seinen Bogen und erhebe sich in seinem Panzer! Schonet nicht seiner Jungmannschaft, vollstreckt den Bann am ganzen Heer! Jer 51,4 Zu Tode Getroffene werden fallen im Land der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen. Jer 51,5 Denn Israel und Juda sind nicht im Witwenelend durch ihren Gott, den Herrn der Heerscharen, sondern weil ihr Land voll war von Verschuldung gegen den Heiligen Israels.


Jer 51,6 Fliehet aus Babel hinweg, ein jeder rette sein Leben, dass ihr nicht umkommet bei seiner Bestrafung; denn jetzt ist eine Zeit der Rache des Herrn, er übt Vergeltung an ihm. Jer 51,7 Ein goldner Becher war Babel in der Hand des Herrn, die ganze Erde machte er trunken; die Völker tranken von seinem Wein, darum wurden sie toll. Jer 51,8 Plötzlich ist Babel gefallen, zerschmettert. «Wehklagt seinethalben! Holt Balsam für seine Schmerzen, vielleicht ist's zu heilen.» Jer 51,9 «Wir wollten Babel heilen; doch es war nicht zu heilen. Verlasst es, ziehen wir ein jeder in sein Land! Denn bis zum Himmel reicht sein Gericht, ragt bis zu den Wolken. … Jer 51,10 Der Herr hat unsre gerechte Sache ans Licht gebracht. Kommt, lasst uns in Zion erzählen, was der Herr, unser Gott, getan!» Jer 51,11 Schärfet die Pfeile, fasset die Schilde! Der Herr hat den Geist des Königs der Meder erregt; denn wider Babel ist sein Sinnen gerichtet, es zu verderben; ja, das ist die Rache des Herrn, die Rache für seinen Tempel. Jer 51,12 Wider die Mauern Babels erhebt das Panier, macht stark die Wachen, stellet Wächter auf, leget den Hinterhalt! Denn der Herr hat es beschlossen; er führt es auch aus, was er den Bewohnern von Babel angedroht hat. Jer 51,13 Die du wohnst an reichen Wassern und reich bist an Schätzen! gekommen ist dir die Wende, des Fadens Ende. Jer 51,14 Der Herr der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Ich werde dich mit Menschen füllen wie mit Heuschrecken, und sie werden über dich ein Jauchzen anstimmen. Jer 51,15 Der Herr ist's, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, der durch seine Weisheit den Erdkreis gegründet und den Himmel ausgespannt hat durch seine Einsicht. Jer 51,16 Beim Rollen seines Donners erbrausen die Wasser am Himmel; auf sein Geheiß ziehen Wolken herauf vom Ende der Erde. Blitze schafft er zum Regen und holt den Wind hervor aus seinen Kammern. Jer 51,17 Als Tor steht da jeder Mensch, ohne Einsicht, zuschanden wird jeder Goldschmied an seinen Bildern; denn Trug ist sein Guss, es ist kein Odem darin. Jer 51,18 Nichtig sind sie, ein lächerlich Machwerk; zur Zeit ihrer Heimsuchung ist's aus mit ihnen. Jer 51,19 Aber er, Jakobs Teil, er ist nicht wie diese, er ist der Bildner des Alls, und Israel ist der Stamm seines Eigentums. Herr der Heerscharen ist sein Name! Jer 51,20 Ein Hammer bist du mir, eine Kriegswaffe. Mit dir habe ich Völker zerhämmert, mit dir habe ich Königreiche vernichtet. Jer 51,21 Mit dir habe ich Ross und Reiter zerhämmert, mit dir zerhämmert Wagen und Kämpfer. Jer 51,22 Mit dir habe ich Mann und Weib zerhämmert, mit dir zerhämmert alt und jung, mit dir zerhämmert Jüngling und Jungfrau.


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Jer 51,23 Mit dir habe ich Hirt und Herde zerhämmert, mit dir zerhämmert Ackersmann und Gespann, mit dir zerhämmert Vögte und Fürsten. Jer 51,24 Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern Chaldäas vor euren Augen alles Böse vergelten, das sie an Zion begangen haben, spricht der Herr. Jer 51,25 Siehe, ich komme über dich, du Berg des Verderbens, spricht der Herr, der du die ganze Erde verderbtest. Ich recke meine Hand wider dich aus und wälze dich herab von den Felsen und mache dich zu einem versengten Berge. Jer 51,26 Weder Eckstein noch Grundstein wird man von dir nehmen, sondern du wirst ewig wüst und öde sein, spricht der Herr. Jer 51,27 Erhebt das Panier auf der Erde! Stoßt in die Posaune unter den Völkern! Weihet Völker zum Kampf wider sie [d. h. die Stadt Babel]! Rufet auf wider sie die Reiche von Ararat, Minni und Askenas! Bestellt wider sie den Aushebungsobersten! Lasst Rosse aufrücken gleich borstigen Heuschrecken! Jer 51,28 Weihet Völker zum Kampf wider sie, den König der Meder samt seinen Vögten und all seinen Fürsten und das ganze Land, das ihm untertan ist. Jer 51,29 Da erzittert die Erde und bebt; denn es erfüllt sich an Babel der Ratschluss des Herrn, Babels Landschaft zur Wüste zu machen, wo niemand wohnt. Jer 51,30 Die Helden Babels haben abgelassen vom Kampfe, sie sitzen in den Burgen; ihre Kraft ist versiegt, sie sind zu Weibern geworden. Seine Wohnstätten sind verbrannt, zerbrochen sind seine Riegel. Jer 51,31 Ein Läufer begegnet im Laufe dem andern und ein Bote dem andern, dem König von Babel zu melden, dass seine Stadt an allen Enden genommen ist, … Jer 51,32 dass die Übergänge besetzt, die Bollwerke verbrannt und die Kriegerverzagt sind. Jer 51,33 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie feststampft: noch ein Kleines, so kommt die Zeit ihrer Ernte. Jer 51,34 «Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich verstört; als leeres Gefäß hat er mich hingestellt; er hat mich verschlungen wie ein Drache, hat seinen Bauch gefüllt; aus meiner wonnigen Heimat hat er mich fortgestoßen. Jer 51,35 Meine Misshandlung und mein Elend komme über Babel!» spreche die Bürgerschaft Zions - «und mein Blut über die Bewohner Chaldäas!» spreche Jerusalem. Jer 51,36 Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will deine Sache führen und dich rächen; ich will Babels Meer austrocknen und seine Quellen versiegen lassen. Jer 51,37 Und Babel soll zum Trümmerhaufen werden, zur Behausung der Schakale, zum Entsetzen und Gespött, zur menschenleeren Stätte. Jer 51,38 Alle brüllen sie wie die Löwen, knurren wie die Jungleuen.


Jer 51,39 Sind sie gierig geworden, so richte ich ihnen das Gelage und mache sie trunken, dass sie betäubt werden und entschlafen zum ewigen Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Herr. Jer 51,40 Ich lasse sie hinsinken wie Schafe zur Schlachtung, wie Widder und Böcke. Jer 51,41 Wie ist doch Sesach [d. i. Babel] genommen, erobert der Ruhm der Welt! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Völkern! Jer 51,42 Über Babel flutet das Meer, von seinen tosenden Wogen ward es bedeckt. Jer 51,43 Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein Land der Dürre und der Steppe; niemand wird darin wohnen, kein Mensch sie durchwandern. Jer 51,44 Ich will den Bel zu Babel heimsuchen, und was er verschlungen hat, will ich ihm aus dem Rachen reißen. Die Völker sollen ihm nicht mehr zuströmen. Auch die Mauer Babels ist gefallen. Jer 51,45 Mein Volk, ziehe aus Babel hinweg, ein jeder rette sein Leben vor dem glühenden Zorn des Herrn! Jer 51,46 Doch dass nur euer Herz nicht verzage und ihr euch nicht fürchtet bei den Gerüchten, die man im Lande hört, wenn in einem Jahre dies Gerücht auftritt und darnach im folgenden Jahre jenes Gerücht, wenn Gewalttat im Lande herrscht und Tyrann wider Tyrann sich erhebt. Jer 51,47 Darum siehe, es kommen Tage, da suche ich heim die Götzen Babels, und sein ganzes Land wird zuschanden, und todwund fällt alles darin. Jer 51,48 Da werden Himmel und Erde samt allem, was darin ist, über Babel frohlocken; denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht der Herr. Jer 51,49 Auch Babel muss fallen für die Erschlagenen Israels, wie für Babel gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde. Jer 51,50 Ihr, die ihr dem Schwerte entronnen seid, ziehet hin, stehet nicht stille! Seid des Herrn eingedenk in der Ferne! Nach Jerusalem stehe euch der Sinn! Jer 51,51 «Wir sind beschämt; denn wir mussten Schmähreden hören. Scham bedeckt unser Angesicht; denn Fremde sind über die Heiligtümer im Hause des Herrn geraten.» Jer 51,52 Darum, siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da suche ich heim seine Götzen, und in seinem ganzen Lande werden Todwunde stöhnen. Jer 51,53 Ob auch Babel bis zum Himmel emporstiege und in der Höhe eine starke Feste baute, dennoch werde ich ihm die Verwüster kommen lassen, spricht der Herr. Jer 51,54 Horch! Geschrei von Babel her und großes Verderben vom Land der Chaldäer! Jer 51,55 Denn der Herr verwüstet Babel und macht ein Ende seinem lauten Lärmen, und es brausen ihre [d. h. der Feinde] Wogen wie große Wasser, es erschallt das Getöse ihrer Rufe.


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Jer 51,56 Ja, der Verwüster kommt über Babel, und seine Helden werden gefangen; zerbrochen sind ihre Bogen. Denn ein Gott der Vergeltung ist der Herr, er zahlt's ihnen heim. Jer 51,57 Und ich mache sie trunken, seine Fürsten und Weisen, seine Statthalter, Vögte und Helden, dass sie entschlafen zum ewigen Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der Herr - Herr der Heerscharen ist sein Name. Jer 51,58 So spricht der Herr der Heerscharen: Die breite Mauer Babels wird bis auf den Grund zerstört und seine hohen Tore verbrannt werden, so dass Völker sich quälen für nichts und Nationen fürs Feuer sich abmühten. Jer 51,59 Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerias, des Sohnes Mahsejas, gebot, als dieser mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel ging. Seraja aber war Quartiermeister. Jer 51,60 Jeremia schrieb alles Unglück, das über Babel kommen sollte, in ein Buch, alle Worte, die hier über Babel geschrieben sind. Jer 51,61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so ersieh [dir eine Gelegenheit] und verlies alle diese Worte Jer 51,62 und sprich: «Herr, du hast diesem Orte angedroht, ihn zu vernichten, dass kein Bewohner darin bleiben solle, weder Mensch noch Tier; denn [du sprachst]: du wirst ewig wüst und öde sein.» Jer 51,63 Wenn du dann dieses Buch fertig verlesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat Jer 51,64 und sprich: «So wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen ob des Unglücks, mit dem ich es heimsuchen werde.»

Zerstörung Jerusalems. Wegführung nach Babel Vergl. 2Kön 24,18-20;25;Jer 39,1-10 Jer 52,1-34 Jer 52,1 Einundzwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König wurde, und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, die Tochter Jeremias von Libna. © Ist das richtig? ©© Ja, das ist korrekt. © Es gibt auch andere Bibelübersetzungen, in denen es heißt, dass sie die Tochter von Jeremia war, aber das könnte ein Druckfehler sein. ©© Ein Druckfehler war es nicht, man hat es einfach nicht genug geklärt. © War sie denn nun die Tochter von dem Propheten Jeremia?


©© Nein, sie war nicht seine Tochter. © Dann war es eine andere Tochter, nicht die des Propheten Jeremia. ©© Ja, das ist korrekt. Jer 52,2 Er tat, was dem Herrn missfiel, ganz wie Jojakim getan hatte. Jer 52,3 Denn wegen des Zornes des Herrn kam das über Jerusalem und Juda, dass er sie von seinem Angesichte verwarf. Zedekia aber fiel ab vom König von Babel. Jer 52,4 Da begab es sich im neunten Jahre seiner Regierung, am zehnten Tage des zehnten Monats, dass Nebukadnezar, der König von Babel, mit all seiner Heeresmacht wider Jerusalem heranzog; und sie belagerten es und bauten ein Belagerungswerk rings um die Stadt. Jer 52,5 So wurde die Stadt belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia. Jer 52,6 Im vierten Monat aber, am neunten Tage des Monats, als die Hungersnot in der Stadt schon groß war und das Landvolk nichts mehr zu essen hatte, … Jer 52,7 da wurde Bresche in die Stadtmauer gelegt. Der König aber und alle Kriegsleute machten bei Nacht einen Ausfall aus der Stadt und entflohen durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das am Garten des Königs lag, während die Chaldäer die Stadt rings einschlossen, und sie nahmen ihren Weg nach der Jordansteppe. Jer 52,8 Das Heer der Chaldäer aber jagte dem König nach, und sie holten ihn im Steppengebiet von Jericho ein, nachdem sein ganzes Heer sich zerstreut und ihn verlassen hatte. Jer 52,9 Sie griffen den König und führten ihn hinauf zum König von Babel nach Ribla im Lande Hamath, und der sprach ihm das Urteil. Jer 52,10 Der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor dessen eignen Augen hinrichten; auch alle Fürsten Judas ließ er zu Ribla hinrichten. Jer 52,11 Den Zedekia aber ließ er blenden und in Ketten legen. Dann brachte ihn der König von Babel nach Babel und setzte ihn ins Gefängnis bis zum Tag seines Todes. Jer 52,12 Am zehnten Tage des fünften Monats sodann (nämlich im neunzehnten Jahre Nebukadnezars, des Königs von Babel) kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der im Dienste des Königs von Babel stand, nach Jerusalem … Jer 52,13 und verbrannte den Tempel des Herrn, den Königspalast und alle Häuser Jerusalems; alle großen Häuser verbrannte er. Jer 52,14 Alle Mauern Jerusalems aber riss das ganze Chaldäerheer, das der Oberste der Leibwache bei sich hatte, ringsum nieder. Jer 52,15 Und den Rest des Volkes, der in der Stadt noch übrig geblieben war, und die Überläufer, die zum König von Babel übergegangen waren, und den


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Rest der Werkleute führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, in die Verbannung. Jer 52,16 Nur von den Geringen im Lande ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche als Weingärtner und Ackerleute zurück. Jer 52,17 Aber die ehernen Säulen am Tempel des Herrn und die Kesselwagen und das eherne Meer beim Tempel des Herrn zerbrachen die Chaldäer und führten alles, was daran Erz war, nach Babel. Jer 52,18 Auch die Töpfe, Schaufeln, Messer, Sprengschalen und Schüsseln, kurz, alle ehernen Geräte, mit denen man den Dienst versah, nahmen sie hinweg. Jer 52,19 Auch die Becken, Räucherpfannen, Sprengschalen, Töpfe, Leuchter, Schüsseln und Becher, alles, was von Gold, und alles, was von Silber war, nahm der Oberste der Leibwache mit fort. Jer 52,20 Die beiden Säulen, das Eine Meer und die zwölf ehernen Rinder unter dem Meer, die der König Salomo für den Tempel des Herrn hatte machen lassen - das Erz all dieser Geräte war nicht zu wägen. Jer 52,21 Von den Säulen war die eine achtzehn Ellen hoch, und eine Schnur von zwölf Ellen umspannte sie, und sie war vier Finger dick und innen hohl. Jer 52,22 Oben darauf war ein eherner Knauf, und die Höhe des einen Knaufs war fünf Ellen, und ein Geflecht und Granatäpfel waren an dem Knauf ringsum, alles von Erz. Ebenso war es an der zweiten Säule. Jer 52,23 So waren der Granatäpfel 96, freihängend; im ganzen aber waren es hundert Granatäpfel am Geflecht ringsum. Jer 52,24 Und der Oberste der Leibwache nahm Seraja, den ersten Priester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Schwellenhüter; … Jer 52,25 aus der Stadt aber nahm er einen Hofbeamten, der über das Kriegsvolk gesetzt war, und sieben Männer von den Vertrauten des Königs, die man in der Stadt vorfand, und den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Landvolk für den Kriegsdienst aushob, desgleichen sechzig Mann aus dem Landvolk, die sich in der Stadt vorfanden Jer 52,26 die nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und brachte sie zum König von Babel nach Ribla. Jer 52,27 Und der König von Babel ließ sie zu Ribla im Lande Hamath hinrichten. So wurde Juda aus seinem Lande in die Verbannung geführt. Jer.52,28 Dies ist das Volk, das Nebukadnezar in die Verbannung führte: im siebzehnten Jahre 3.023 Judäer, … Jer 52,29 im achtzehnten Jahre Nebukadnezars aus Jerusalem 832 Seelen; … Jer 52,30 im 23. Jahre Nebukadnezars führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, 745 Judäer in die Verbannung - im ganzen 4.600 Seelen. Jer 52,31 Und im 37. Jahre nach der Wegführung des Königs Jojachin von Juda, am 25. Tage des zwölften Monats, begnadigte Evilmerodach, der König von Babel, im Jahre seiner Thronbesteigung den König Jojachin von Juda und entließ ihn aus dem Gefängnis. Jer 52,32 Und er redete freundlich mit ihm und wies ihm seinen Sitz an über den andern Königen, die bei ihm in Babel waren.


Jer 52,33 Er durfte seine Gefängniskleider ablegen und beständig an der königlichen Tafel essen sein ganzes Leben lang. Jer 52,34 Und sein Unterhalt, der ständige Unterhalt, wurde ihm vom König von Babel gewährt Tag für Tag, soviel er bedurfte, bis zum Tage seines Todes sein ganzes Leben lang.


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