Fragen und Antworten zu dem Propheten Nahum

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Inhalt zu dem Propheten Nahum Gottes Rache an seinen Feinden ….Nah 1,1-13; 2,1-14 Nochmals das Strafgericht über Ninive ….Nah 3,1-19

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Fragen und Antworten zu dem Propheten Nahum Eine Kommentierung des Alten Testamentes Siehe auch die Vorbemerkungen zu den prophetischen Büchern des Alten Testaments Gottes Rache an seinen Feinden Nah 1,1-13;2,1-14 Nah 1,1 Ausspruch über Ninive. Das Buch des Gesichtes Nahums von Elkos. Nah 1,2 Ein eifersüchtiger Gott ist der Herr, ein Rächer und voller Grimm. Ein Rächer ist der Herr gegenüber seinen Feinden, er verharrt im Zorn gegen seine Widersacher.  Das ist wieder die Vorstellung der damaligen Menschen von Gott, die notwendig war, weil sie das eigentliche geistige Gesetz von Ursache und Wirkung, das ja auf Gerechtigkeit, Liebe und geistigem Aufstieg beruht, nicht verstanden.  Ja, das ist korrekt. Es ist eigentlich klar, dass Gottvater niemals in die Opferung, in die Klage, noch in die Hilflosigkeit gehen muss. Er hat in seiner Ursubstanz seine feine, Hilfe gebende Strahlkraft. Er hilft, er klärt, er sendet, er ruht nie. Er ist voller Liebe, voller geistiger Klarheit, und er hilft immer! Nur der klagende Mensch kann ihn ja nicht eingeben, er kann ihn auch noch nicht einmal hilflos erkennen. Er ist in seinem Ego, in der Klage, in der Ruhelosigkeit, und das ist das Leid der Menschheit. Die klagenden Menschen, ich meine nicht die Hilfe gebenden, die klagenden Menschen sind nicht in der Opferung, sie sind in der Klage. Sie suchen immer einen Weg, sich Hilfe zu geben, sich zu lieben. Sie opfern sich nicht, sie geben keine Ruhe und gehen auch nicht in die Vergebung. Nun, diese Klage, die lässt Gottvater natürlich zu. Er knebelt nicht die Menschen. Der Mensch knebelt sich selbst, weil er noch in der Qual ist, weil er in der Hilfe gebenden Liebe, in der Geborgenheit, in dieser feinen Strahlkraft noch nicht angekommen ist. Ich kann nur sagen, dieser Bibeltext ist klagend geschrieben und entspricht niemals der Wahrheit.


 Trotzdem hielt die Vorstellung von der Rache und Strafe Gottes die damaligen Menschen nicht davon ab, Böses zu tun.  Ja und nein, kläre das doch nun mal für dich selbst ab: Die klagenden Menschen sind ja nicht Hilfe gebend liebevoll. Sie sind in ihrer Klage gefangen, und sie handeln dementsprechend. Wenn sie in die Vergebung, in die geistige Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung gingen, dann müssten sie niemals in diese klagende Gefangenheit hineingehen, niemals.  War es denn trotzdem von der geistigen Welt notwendig, die Vorstellung von einem Gott der Rache und Furcht durch mediale Menschen zu unterstützen?  Ja, die Menschen konnten es leider nicht anders begreifen. Sie mussten in die Ordnung hineingebracht werden, und das geht nur über Mond und Sonne, über Hell und Dunkel, über Liebe und Furcht, also über das Leid. Nur wenn sie dieses Leid, diese Ruhelosigkeit bekamen, konnten sie über die Loslassungsgedanken aus ihrer Klage hinauskommen, und dafür wurden klärende, geistige, liebevolle Engel in das menschliche Leben inkarniert, um den Menschen die Sonne näher zubringen, um ihnen mitzuteilen, dass es die Waage gibt, die nur eine kleine Balance zeigen sollte. Sie konnten das Gewicht ganz nach unten bringen, sie konnten es aber auch nach oben bringen, und sie konnten es auch liebevoll in die Mitte bringen. In die Mitte heißt, sie sollten ruhig und sachlich miteinander Geben und Nehmen lernen. Nah 1,3 Wohl ist der Herr langmütig und von großer Huld, doch ungestraft lässt er nicht. In Sturm und Wetter fährt er einher, und Gewölk ist der Staub seiner Füße. Nah 1,4 Er schilt das Meer und trocknet es aus, und alle Ströme lässt er versiegen. Basan und Karmel verschmachten, und die Blüte des Libanon welkt. Nah 1,5 Die Berge erbeben vor ihm, und die Hügel zerschmelzen; vor seinem Angesichte erbraust die Erde, der Erdkreis samt allen, die darauf wohnen. Nah 1,6 Wer kann bestehen vor seinem Groll? Wer hält stand bei der Glut seines Zorns? Sein Grimm ergießt sich wie Feuer, und die Felsen geraten vor ihm in Brand. Nah 1,7 Der Herr ist gütig gegen die, die auf ihn hoffen, eine Zuflucht am Tage der Not; er kennt, die bei ihm sich bergen, … Nah 1,8 er rettet sie bei überströmender Flut. Ein Ende macht er seinen Widersachern, seine Feinde jagt er in die Finsternis. Nah 1,9 Was denkt ihr denn von dem Herrn? Nicht zweimal wird sich die Drangsal erheben; denn bis zur Vernichtung führt er's durch. Nah 1,10 Abgehauene Dornen sind sie alle, sie werden verzehrt wie dürre Stoppeln.


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Nah 1,11 Ist nicht von dir ausgegangen, der Arges sann wider den Herrn, der Heilloses plante? Nah 1,14 Darum hat der Herr wider dich Befehl erlassen: Dein Name soll nicht mehr fortgepflanzt werden. Aus dem Hause deines Gottes tilge ich Schnitzbild und Gussbild; ich mache die Schmach dir zum Grabe. Erlösung Israels und Untergang Ninives Nah 1,12 So spricht der Herr: Wenn sie auch unversehrt sind und noch so zahlreich, sie müssen doch verschwinden und vergehen. Habe ich dich gedemütigt, so will ich dich nicht wieder demütigen. Nah 1,13 Und nun will ich sein Joch, das auf dir lastet, zerbrechen, will deine Bande zerreißen. Nah 2,1 Siehe auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Heil verkündet! Feiere deine Feste, Juda, erfülle deine Gelübde! Denn der Heillose soll forthin nicht mehr über dich kommen; er ist gänzlich vernichtet. Nah 2,3 Der Herr stellt den Weinstock Jakobs wieder her wie den Weinstock Israels; denn Verwüster haben sie verwüstet, haben ihre Ranken verderbt. Nah 2,2 Wider dich zieht einer heran, der zerschmettert! Halte Wacht! Spähe uns auf den Weg, gürte fest die Lenden, rüste dich mit Macht! Nah 2,4 Der Schild seiner Helden ist rot, seine Krieger sind scharlachfarben; die Wagen funkeln im Feuer des Stahls am Tage, da er sie rüstet, und die Rosse sind voller Unruhe. Nah 2,5 Durch die Gassen rasen die Wagen, rasseln über die Plätze; sie sind anzusehen wie Fackeln, fahren hin und her wie die Blitze. Nah 2,6 Er [d. i. der König von Ninive] erinnert sich seiner Edlen, aber sie straucheln auf ihren Bahnen; sie eilen hin zur Stadtmauer – doch schon ist das Schutzdach errichtet. Nah 2,7 Die Tore am Strome sind erbrochen - da verzagt der Palast. Nah 2,8 Die Königin wird entblößt, wird weggeführt, und ihre Mägde schluchzen wie Tauben und schlagen sich an die Brust. Nah 2,9 Ninive ist wie ein Teich, dessen Wasser entfliehen. «Halt! Halt!» aber keiner wendet sich um. Nah 2,10 Raubet Silber, raubet Gold! denn da ist der Schätze kein Ende. Nehmt euch eine Last von all den Kostbarkeiten! Nah 2,11 Leere, Entleerung und Verheerung! Verzagte Herzen und wankende Knie! Ein Zittern in allen Lenden und aller Angesicht glühend rot! Nah 2,12 Wo ist nun die Lagerstatt der Löwen und die Höhle für die Jungleuen, wohin sich der Löwe zurückzog, der junge Leu, wo keiner sie aufschreckte? Nah 2,13 der Löwe, der raubte, dass seine Jungen genug hatten, der für seine Löwinnen würgte, der mit Raub seine Höhlen füllte und seine Lagerstätten mit zerrissener Beute! Nah 2,14 Siehe, ich will an dich, spricht der Herr der Heerscharen; ich lasse dein Lager in Rauch aufgehen, das Schwert soll deine Jungleuen fressen! Ich


mache deinem Rauben auf Erden ein Ende, und die Stimme deiner Boten wird nicht mehr gehört!

Nochmals das Strafgericht über Ninive Nah 3,1-19 Nah 3,1 Wehe über die Blutstadt, ganz voll Lug und Gewalttat, wo des Raubens kein Ende! Nah 3,2 Horch, Geißelklatschen und Rädergerassel! Horch, jagende Rosse, schnellende Wagen, … Nah 3,3 bäumende Reiter! flammende Schwerter und blitzende Speere! Erschlagene in Haufen und Tote die Menge! Der Leichen kein Ende; man strauchelt über die Leiber.  Leider ist es so gewesen. Nah 3,4 [Und all das] wegen der vielen Buhlereien der Buhlerin, der anmutigen Zauberin, die Völker berauschte mit ihrem Buhlen, Nationen mit ihrer Zauberkunst!  Das sind diese klagenden Menschen, die durch die Ruhelosigkeit, durch die Klage und durch das Leid gefordert wurden. Nah 3,5 Siehe, ich will an dich spricht der Herr der Heerscharen; ich hebe dir die Schleppe hoch bis über das Gesicht und lasse Völker deine Blöße sehen und Königreiche deine Schande. Nah 3,6 Ich werfe Unrat über dich, entehre dich und stelle dich zur Schau.  Hatte Ninive auch einen sittlichen Verfall über andere Völker gebracht?  Ja, das war so. Sie hatten nicht nur Leid, sie hatten Gefangenschaft, Ruhelosigkeit und Strangulierung gebracht. Sie waren Mörder geworden, sie klärten nicht, sie gaben einfach keine Loslassungsgedanken hinein. Es war ein Verderb. Nah 3,7 Und jeder, der dich sieht, wird sich scheu von dir wenden und wird sprechen: «Zerstört ist Ninive! Wer wird um sie klagen? wo suche ich Tröster für sie?» Nah 3,8 Bist du besser als No-Amon, das an den Strömen lag, rings von Wasser umgeben, dessen Bollwerk ein Meer und dessen Mauer Wasser war? Nah 3,9 Äthiopien war seine Stärke und das endlose Ägypten, Put und die Libyer waren seine Helfer.


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Nah 3,10 Doch auch es musste in die Verbannung, musste wandern in die Gefangenschaft. Auch seine Kinder wurden zerschmettert an den Ecken aller Straßen; über seine Edlen warf man das Los, und all seine Großen wurden in Ketten geschlagen. Nah 3,11 Auch du musst den Taumelbecher leeren, wirst umnachtet sein; auch du wirst Zuflucht vor dem Feinde suchen. Nah 3,12 Alle deine Bollwerke sind wie Feigenbäume mit frühreifen Feigen; wenn sie geschüttelt werden, fallen sie dem Esser in den Mund. Nah 3,13 Ja, die Krieger in deiner Mitte sind Weiber, Feuer hat deine Riegel gefressen; weit geöffnet sind deinen Feinden die Tore deines Landes. Nah 3,14 Schöpfe dir Wasser für die Belagerung, mache stark deine Bollwerke! Tritt den Lehm und stampfe den Ton, greife zur Ziegelform! Nah 3,15 Dort wird das Feuer dich fressen, das Schwert dich vertilgen. Ob du zahlreich bist wie die Grashüpfer, ob du zahlreich bist wie die Heuschrecken, … Nah 3,16 ob deiner Krämer mehr sind als der Sterne am Himmel - die Grashüpfer häuten sich und fliegen davon. Nah 3,17 Deine Amtleute sind wie die Heuschrecken, und deine Schreiber wie die Heupferde, die sich, wenn es kalt ist, an den Mauern lagern; geht aber die Sonne auf, so fliehen sie, und niemand weiß, wo sie sind. Nah 3,18 Geschlafen haben deine Hirten, König von Assur, geschlummert deine Edlen; dein Volk ist zerstreut auf den Bergen, und niemand ist, der sie sammelt. Nah 3,19 Keine Heilung gibt es für deinen Schaden, tödlich ist deine Wunde. Alle, die von dir hören, klatschen über dich in die Hände; denn über wen ist nicht deine Bosheit ergangen ohne Unterlass?  Hast du noch etwas zu Nahum zu sagen?  Es sollte hier nur klargelegt werden, dass diese Klage, diese Ruhelosigkeit und dieser Sturm nie über die freie, klare Strahlkraft hineingeht. Hier waren Klage, Ruhelosigkeit und Strangulierung, und dieses Leid ging über die Grenzen hinaus, wie es heute auf der ganzen Welt auch noch ist. Ob es Norden, ob es Süden, ob es Osten oder Westen ist, es ist eine Klärung noch nicht ganz abzusehen, obwohl die militärischen Völker hier bei euch jetzt Klärung für notwendig halten. Sie haben dieses Leid hinter sich gebracht, um es nicht noch einmal wieder hineingeben zu müssen. Sie opfern sich mehr für Gespräche, für Korrespondenz, für Gedankenfindung, für Klärung, für ruhiges Vergeben und um miteinander Gedanken auszutauschen. Dieses Loslassen ist nötig, und das ist jetzt mehr, als es je in der Machtwelt gewesen ist. Also, auf eurer Erde kommt langsam eine ruhige Stabilisierung hinein, aber diese Korrespondenz wird noch lange über sich hinauswachsen müssen.


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