Ethnologisches Seminar Universität Zürich Ethnologisches Seminar Andreasstrasse 15 CH-8050 Zürich Telefon +41 44 635 22 11 Telefax +41 44 635 22 19 www.ethno.uzh.ch
Veranstaltung: Rebellion, Revolution und Utopie in der Politische Anthropologie Semester: FS 2014 Dozierende Person: Prof. Ladwig Patric
Die Brigate Rosse und ihr politisches Programm Von Fabian Davolio Morgartenstrasse 5 8004 Zürich 0774404384 fabian.davolio@uzh.ch
Soziologie
(Viertes Semester)
1.NF Ethnologie 2.NF Politikwissenschaften
Betreuung: Prof. Patric Ladwig
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Inhaltsverzeichnis Einführung
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Methodisches Vorgehen
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Theorie
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Politisches Programm
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Finanzierung
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Mitglieder
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Entwicklung der Brigate Rosse Entstehung Bewaffnete Propaganda (1970-‐1974) Angriff auf das Herz des Staates (1974-‐1978) Die Entführung von Aldo Moro und den Anfang des Zerfalls
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Fazit
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Literatur
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Einführung Die Brigate Rosse können als eine italienische sozialrevolutionäre terroristische Gruppe definiert werden. Solche Gruppen kämpfen nicht nur für eine radikale Umgestaltung des politischen Staatsystems, aber auch für eine Neugestaltung gesellschaftlicher Konventionen. Sie haben ein politisches sowie ein soziales Programm. Um diese Programme auszuführen und eine „gerechte Welt zu schaffen wird die Mobilisierung der Massen und die Anwendung von Gewalt als notwendige Mittel in Betracht gezogen. Sozialrevolutionäre „Terroristen“ begreifen sich als eine Art „kämpfende Avantgarde“, die sich für die politisch und wirtschaftlich Benachteiligte einsetzt. Staatliche Behörden beschreiben solche Gruppierungen typischerweise als Terroristen, Verbrecher oder Banditen, während sie sich selber als revolutionäre Kämpfer sehen, die sich für eine gerechtere und humanere Welt einsetzen (vgl. Strassner 2009: 22f). Sozialrevolutionäre „Terroristen“ sind „Revolutionär“ weil sie eine radikale Umgestaltung der existierenden staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen erreichen wollen. Andererseits sind sie „sozial“, weil sie eine materielle Verbesserung der Lebensbedingungen einer sozial-ökonomisch benachteiligten Gruppe, welcher der sozialrevolutionärere „Terrorist“ nicht zwingend angehört, erreichen wollen (vgl. ebd.:22). In Italien kämpften die Brigate Rosse für die unterdrückten Arbeiterklassen und konnten sich in norditalienischen Industriebetrieben verankern (vgl. ebd:32). In der Literatur werden dann sozialrevolutionäre „Terroristen“ je nach Methoden oder Zielen in weitere Kategorien aufgeteilt. (ebd.: 22) Als sozialrevolutionäre terroristische Gruppen gelten typischerweise solche Gruppen, die eine Revolution nach marxistischer Auffassung oder auch nach verwandten Ideologien anstreben (vgl. ebd.: 20), wie zum Beispiel die „Narodnaya Wolya“ im russischen Zarenreich, die „Cellules communistes Combattentes (CCC) in Belgien, die „Action Directe“ in Frankreich oder auch die Rote Armee Fraktion in Deutschland (vgl. ebd:21).
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Methodisches Vorgehen Diese Literaturarbeit befasst sich deskriptiv mit dem Thema der Sozialrevolution am Beispiel der Brigate Rosse. Um das Phänomen besser zu beschreiben, wird das Konzept vom Alltagswiderstand, das von James Scott in seinem zentralem Werk Weapons of the Weak: Everyday Forms of Paesent Resistence (1985) vorgestellt wird. Das Recherchieren von Literatur für diese Arbeit war nicht ganz einfach. Grund dafür ist der Mangel an wissenschaftlichen Artikeln über die Brigate Rosse. Der Grossteil des Materials besteht aus journalistischen Werken, dazu kommen noch die vielen verschwörungstheorethischen Texte, die ein verzerrtes und nicht wissenschaftliches Bild des Phänomens liefern. Deswegen wurde versucht, so oft wie möglich, direkt auf Originaltexte der Brigate Rosse zurückzugreifen, die einzige Schwierigkeit dabei ist, dass oft nicht bekannt ist, wer genau diese Texte verfasst hat. In diesen Fällen wird der Author als Brigate Rosse bezeichnet.
Theorie Der soziale Kontext in Italien zur Zeit der Brigate Rosse unterscheidet sich stark von dem der Bauern in Sedeka und an anderen Orten in Malaysia, als die Mechanisierung der Landwirtschaft und der damit verbundene massive Personalabbau begann. Man kann, aber die These, die Scott am Anfang des Buches „Weapons of the Weak“ aufstellt, wonach aufgrund seiner geschichtlichen Analyse die unteren Schichten sich in der Regel keine gross angelegte Revolution leisten können, und stattdessen andere, versteckte Formen des Alltagswiderstands anwenden. Grosse Revolutionen werden in den meisten Fällen durch Anwendung von Gewalt von den Mächtigen unterdrückt. Die „Unterdrückten“ haben meist nicht die notwendigen Ressourcen, um militärisch gegen die Mächtigen vorzugehen, und
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können sich gleichzeitig nicht dem Risiko einer starken Repression aussetzen (vgl. Scott 1985:35ff). Was Scott als „Paesant forms of resistance“ bezeichnet, also den Kampf zwischen den Landbesitzern, die versuchen, so viel Arbeit, Lebensmittel, Steuern und Mieten wie möglich aus den Bauern rauszuholen, und die Bauern, die umgekehrt so wenig wie möglich versuchen abzugeben. Diese Formen von Widerstand umfassen Diebstahl, Betrug, Sabotage aber auch Mord. En weiteres Kennzeichen dieser Widerstandsform ist, dass extrem wenig Koordination und Organisation benötigt wird (vgl Scott 1985:29), und dass die Planung und Durchführung solcher Widerstandsakte im „hidden transcript“ stattfinden, also nur unter Gleichgesinnten, ohne dass die Mächtigen die Möglichkeit haben, mitzuhören (vgl ebd. 317). Dies war nicht der Fall bei den Brigate Rosse. Da es ein landesweites Phänomen war, mussten sie ihr Programm und ihre Ideen aus dem „hidden“ ins „public transcript“ übersetzen. Doch die Planung von Widerstandsakten gelangte in keinem der Fälle an die Öffentlichkeit vor der Ausführung, was darauf hindeutet, dass diese Aktivitäten als „hidden transcript“ liefen. Man könnte also die Widerstandsanalyse von Scott auf die allererste Phase der Brigate Rosse und ihrer Vorgängerorganisationen übertragen. Mit der Ausbreitung des Phänomens und der steigenden Brutalität der Aktionen der Brigate Rosse wird eine Übertragung der Konzepte schwieriger. Obwohl die Brigate Rosse keine Revolution wie die Französische Revolution 1789 oder die Russische Revolution 1917 erreicht haben, sind sie mehr als „Everyday forms of resistance“ zu bezeichnen. Ein weiterer Unterschied zur Scott’s Ansatz besteht darin, dass die Brigate Rosse dachten, das Proletariat werde durch die Eliten mit faschistischer Staatsgewalt unterdrückt. Scott’s Analyse fokussiert auf Widerstandsakte, die für das Überleben der Bauern aufgrund der ausbeuterischen Verhältnisse notwendig sind (vgl. ebd.:330). Die Brigate Rosse sorgten sich zwar tatsächlich um das Überleben des Proletariats, doch kann diese Ansicht in Zweifel gezogen werden.
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Politisches Programm Das ideologische Programm der Brigate Rosse, wurde stark von Renato Curcio beeinflusst. Obwohl er ursprünglich gegen einen bewaffneten Kampf des Proletariats war, änderte er seine Meinung nach 1969, als rechte Terroristen aktiver wurden, und sich die staatliche Repression verschärfte. Curcio gelangte zur Einsicht, dass die wirtschaftlichen und politischen Eliten Italiens eine bewaffnete Unterdrückung des Proletariats anstrebten und umsetzten, während das Proletariat noch versuchte, die eigenen politischen Interessen durch traditionelle Diskussionsplattfomen zu verfolgen (vgl. Holzmeier et al. 2009: 284f.) So schreiben die Brigate Rosse in einem Communiqué: „Das Proletariat hat keinen Staat: sie werden von einem unterdrückt!“ und „Die Bourgoisie hat den Weg der gewalttätigen und systematischen Repression der Proteste eingeschlagen. Und man kann eine generelle Rechts-Bewegung innerhalb der staatlichen Organisationen feststellen (vgl. Brigate Rosse 1972a:1). Dabei gilt es zu bedenken, dass der italienische Geheimdienst in den „Anni di piombo“ (aktive Phase der Brigate Rosse) AARR und später SIGSI (genereller Informations- und interner Sicherheitsdiensts) oft beschuldigt wurde, mit rechstsradikalen Organisationen in Kontakt zu stehen (vgl. Della Porta 1992: 53ff). Teilweise werden auch ausländische Geheimdienste beschuldigt, in Italien ihre Interessen im Kontext des kalten Krieges im Kapitalismus-KommunismusDualismus, durch Kontakte mit rechtsextremen respektive mit linksextremen Terrororganisationen durchzusetzen. Solche Erklärungen befinden sich aber oft im Bereich von Verschwörungstheorien und basieren nicht auf soliden Fakten, sondern vielmehr auf der Annahme, dass grosse staatliche Sicherheitsinteressen vorhanden waren (vgl. Pasquino et. al. 1986: 170ff). Ob solche Behauptungen wahr oder falsch sind, ist hier schwierig abzuschätzen. Vielmehr ist für unsere Analyse relevant, ob Seite 7/21
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Personen innerhalb und um die Brigate Rosse, wie im Falle von Curcio, wirklich der Meinung waren, dass solche Beschuldigungen tatsächlich wahr seien (vgl. Brigate Rosse 1976:117ff) und eine Unterdrückung des Proletariates durch politische Eliten bestand (vgl. Holzheimer et al 2009:284f.). Die Brigate Rosse selbst schrieben, dass eine gewisse Infiltrierungsquote in allen Parteien unvermeidlich sei. Es hätte Infiltrierte in der Bolschewistische Partei von Lenin sowie in der Kommunistischen Partei in Italien (Partito Comunista italiano), gegeben, in der sogar CIA Agenten durch das KGB identifiziert worden seien, welche zuvor die Verhaftung vieler (kommunistischer) Kameraden veranlasst hätten. Eine andere grosse Gefahr sollten aber auch interne Verräter sein, die dazu überredet werden, mit Geld oder unter Androhung von Verhaftung, alle sensiblen und geheimen Informationen, die ihnen von der Partei anvertraut wurden, preiszugeben. Sie schreiben auch, es gäbe keine absolute Enttarnungsmethode und man müsse die revolutionäre Überwachung verschärfen, alle Kameraden mobilisieren, um die gegenseitige Kontrolle zu verschärfen. Man müsse herausfinden, welche Kameraden bestechlich seien, wo sie wohnen und wie sie leben würden. Schliesslich sei eine starke ideologische Vorbereitung und Indoktrinierung nötig, der kein Spion standhalten würde ohne aufzufliegen. Die Sicherheitsvorkehrungen der Brigate Rosse haben anscheinend auch gut funktioniert, und die PCI (Partito Comunista Italiano) hat im Nachhinein zugegeben, dass es selbst für sie sehr schwierig war, Personen in die Brigate Rosse zu infiltrieren. Die kommunistische Partei (PCI) ihrerseits beschuldigte die Brigate Rosse, Kontakte mit ausländischen Geheimdiensten und Terrororganisationen (z.B. mit der PLO) zu unterhalten (vgl. Brigate Rosse 1976:118ff). Um die Unterdrückung des Proletariats zu bekämpfen, gründete Crucio Ende 1969 das CPM (Collettivo politico metropolitano), dies sollte eine Art „Organisation des revolutionären Kampfes“ sein, die das gesamte politische System angreifen sollte.
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Diese Art von Kampf sollte ausserhalb von Parteien und der traditionellen politischen Institutionen stattfinden. Die PCI war schon auf institutioneller Ebene aktiv, aber konnte nach der Meinung von Curcio das Proletariat nicht beschützen (vgl. Holzheimer et al. 2009:245). Die Notwendigkeit Gewalt mit der hier aufgeführten Begründung anzuwenden, ist im Communiqué „Il voto non paga, prendiamo il fucile“ (Wählen zahlt nicht aus, so nehmen wir das Gewehr) von 1972 ausgedrückt (vgl Brigate Rosse 1972a:1). Der angestrebte Systembruch sollte sich über alle Lebensbereiche erstrecken, um das System zu besiegen und durch ein kommunistisches Gesellschaftsbild zu ersetzen. Das CPM sollte die spontanen Aktionen der Arbeiter- und Studentenbewegungen durch die Einführung einer „einheitlichen strategischen Linie“ besser zu organisieren. In diesem Rahmen entstand zum Beispiel das Konzept der Stadtguerilla, wonach Organisationszellen innerhalb von Grossstädten, also im Zentrum des Kapitalismus, aktiv werden sollten, um drei Ziele zu verfolgen: Destabilisierung des Systems durch verschiedenen Aktionen, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass eine Revolution notwendig sei und drittens, die Bevölkerung immer weiter in Aktionen versuchen einzubinden. Die „bewaffnete Propaganda“ der Brigate Rosse ging davon aus, dass es in Italien zahlreiche objektive soziale und politische Probleme gab, die die Bevölkerung aber nicht immer wahrnehmen würde. Durch militärische Aktionen sollte es nun gelingen, diese Probleme ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Schon bei ihrer Entstehung definierten sich die Brigate Rosse als eine politische Avantgarde, die in einer breiteren sozialen Bewegung agierte. Sie wollten eine „unabhängig einsetzbare Organisation“ sein, die sich aktiv zur Ausdehnung und Vereinheitlichung des Klassenkampfes einsetzte. Diese Überlegungen legten die Roten Brigaden immer wieder in ihren Communiqués fest, in denen auch die eigene ideologische und strategische Entwicklung sowie die politische Situation Italiens analysiert wurden. Mit solchen Analysen sollte die Bevölkerung, insbesondere Arbeitergruppen vom politischem Programm der Birgate Rosse überzeugt werden. In der Anfangsphase nach der Gründung der Brigate Rosse,
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wurde zum Beispiel sehr viel Wert auf die Rechtfertigung der Brigate Rosse gegenüber der Arbeiterklasse und der Auslegung ihres politischen Programmes gelegt. Nach 1975 verschob sich der Fokus der Brigate Rosse von den Fabriken auf den Staat (vgl. ebd.:285f).
Abb1. (Quelle http://www.valeriolucarelli.it/Brigate_Rosse.htm) Dies ist ein Ausschnitt aus einem Communiqué der Brigate Rosse von 1977. Darauf stehen die Ziele der Brigate Rosse, (in Grossbuchstaben geschrieben) 1) Den imperialistischen Staat der Grosskonzerne anzugreifen, 2) Die Strukturen der aktiven Gegenguerilla auseinander zu nehmen 3) Die Personen und die Mittel des psychologischen Krieges zu treffen 4) Die Einheit der revolutionären Bewegung der kämpfenden Partei aufzubauen.
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Danach folgt die Beschreibung der Aktion der Brigate Rosse. In diesem Falle der Anschlag auf Emilio Rossi, „politischer“ Direktor des TG1, die Nachrichtensendung auf RAI 1, am Morgen des 3 Juni 1977. Die Medien wurden von den Brigate Rosse als ein von der Bourgoisie kontrolliertes Mittel gesehen, mit dem das Proletariat unterdrückt werden konnte. Unter dem Vorwand des „Kampfes gegen die Kriminalität“ werde der Arbeiterklasse eine falsches Bild der Realität vermittelt und die steigende Militarisierung und „Faschistisierung“ des Staates als für die Sicherheit notwendig „verkauft“. Somit würde der Grund für den „Endangriff“, der sehr bald auf die revolutionäre Avantgarde, die als „kriminelle Minderheiten“ denunziert würden, stattfinden werde (vgl. Brigate Rosse 1972b:1). Finanzierung Auch die Finanzierung war stark von den ideologischen Überzeugungen beeinflusst. Nach Angaben von Mario Moretti (Ex-Brigatista) waren Banküberfälle und in den 70er auch Entführungen eine gebräuchliche Methode der Mittelbeschaffung. Diese wurden von der Brigate Rosse als Enteignungen der Eliten durch die Arbeiterklasse verstanden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Raubüberfällen und Entführungen sollten die von der Brigate Rosse durchgeführten Überfälle keinen Schaden an Arbeitern und an Personen, die nicht der Eliten angehörten, zufügen. Die Brigate Rosse haben aber vermutlich aus strategischen Gründen kaum Banküberfälle zugegeben (vgl. Holzmeier 2009:286). Mitglieder Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme, dass die Mitglieder der Brigate Rosse in den ‚70er vor allem aus Studenten der Mittelklasse bestanden, ist ihre Entstehung vor allem in Studiengruppen innerhalb von Fabriken wie Pirelli, Alfa Romeo und Siemens zu suchen. Diese Gruppen umfassten sowohl „blue collar“ als auch „white
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collar“ Arbeiter. Doch schlossen sich den Brigate Rosse schon bald nach ihrer Gründung immer mehr Studenten, Arbeitslose und andere Personen, die keinen Bezug zur Fabrikarbeit hatten, an (vgl. Ruggiero 2005:292).
Entwicklung der Brigate Rosse
Entstehung
Die Brigate Rosse entstanden 1970 während eines Treffens von Studenten und Arbeiter in Reggio Emilia (vgl Holzheimer 2009:280). Die erste operative Zelle entstand im Pirellikomplex in Mailand im gleichen Jahr. Die Entstehung dieser Zelle war der Fabrikdirektion bekannt, jedoch erwiesen sich alle ergriffenen Massnahmen als wirkungslos und in den folgenden Jahre wuchs diese Zelle auf über hundert Mitglieder (vgl. Ruggiero 2005:293f.). Ihre Entstehung ist aber im Zusammenhang mit verschiedenen Vorgängerorganisationen wie das „Collettivo Politico metropolitano“ (CPM) von Renato Curcio und das „Collettivo Politico Operai Studenti“ (CPOS) von Alberto Franceschini, zu verstehen. Beide Gründer dieser Organisationen wurden dann zu Gründern der Brigate Rosse, die somit als Fortsetzung dieser verstanden werden können (vgl. Holzheimer 2009:280). Die Birgate Rosse können also in einem gewissen Sinn auch als der letzte Schritt der Radikalisierung (die eigentlich schon mit dem CPM angefangen hatte) linker Organisationen in Italien betrachtet werden. Der Auslöser dieser Radikalisierung wird dem verstärkten Auftreten rechtsextremer Gewalt, wie etwa der Bombenanschlag der „Piazza Fontana“ in Mailand, bei dem es 88 Verletzte und 16 Tote gab, zugeschrieben. Nach dem Attentat wurden restriktivere Massnahmen für Studenten- und Arbeiterproteste eingeführt. Dies hat dazu beigetragen, dass viele Bewegungen zerfallen sind oder sich in Untergrundorganisationen verwandelt haben (vgl. ebd.:279).
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Bewaffnete Propaganda (1970-1974)
Die Zellen der Birgate Rosse waren in dieser ersten Phase in Fabriken in Grossstädten organisiert, verschwanden aber, parallel zur Steigerung der angewandten Gewalt, immer weiter im Untergrund. Innerhalb der Fabriken hatten diese Zellen Mitglieder, die den Produktionsprozess, die Kontroll- und Sicherheitsmassnahmen analysierten sowie autoritäres Aufsichtspersonal, Mitarbeitende, die sich skeptisch gegenüber Gewerkschaften zeigten, oder rechtsorientierten Vorgesetzte identifizierten. Gegen die Personen, die sich gemäss BR als Feinde des Proletariats erwiesen, wurden in der Folge Massnahmen ergriffen. In dieser Anfangsphase waren direkte Angriffe gegen Personen nicht üblich, es wurden stattdessen Zeichen gesetzt, wie zum Beispiel das Verbrennen von Autos. Die Absicht solcher Aktionen bestand darin, die Besitzer des Wagens einzuschüchtern und öffentlich bekannt zu machen, dass dieser von den Brigate Rosse als „Feind“ betrachtet wurde (vgl. Ruggiero 2005:293). 1975 wurden zum Beispiel in Mailand in einer Nacht Autos von zehn Kaderarbeitern verbrannt. Solche kleinen Angriffe erlaubten es den Brigate Rosse unter der Arbeiterklasse populär zu werden. In den folgenden Jahren wurden Entführungen, insbesondere von Managern, immer häufiger. Diese wurden anschliessend vor einer roten Fahne fotografiert und dann freigelassen, oft ohne überhaupt Lösegeld einzufordern. Denn der Hauptgrund für solche Entführungen war in der Presse und in den Nachrichten aufzutreten unter dem Slogan „Colpirne uno per educarne cento“ (einen treffen um hundert zu erziehen) (vgl. ebd.:294). Mario Moretti, Anführer einer Zelle der Brigate Rosse, beschrieb die Überlegungen hinter diesen Anschlägen folgendermassen: „Wir (Brigate Rosse) dachten nicht, dass wir den Kapitalismus zum Kollaps bringen konnten , wir machten nur das Potential der Bewegung durch bewaffnete Aktionen sichtbar. Wir machten die Bewegung sichtbar und zeigten dessen starken Charakter. Wir dachten, dass wir in
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einen langzeitigen Prozess involviert und nur am Sääen waren. Wir konnten nicht voraussehen, was als Nächstes passieren würde. (vgl. Moretti 1994 :37) Die erste politische Entführung fand 1972 statt. Die Brigate Rosse entführten, oder „verhafteten“ wie sie es selber nannten, Idalgo Maccarini, einer der „meistgehassten“ Manager der Sit-Siemens - eine der ersten Fabriken neben der Pirelli-Pneufabrik, die in Mailand von den Brigate Rosse angegriffen worden war. Grund dafür war die hohe politische Spannung, die durch den Gerichtsprozess gegen Valpreda, ein Aktivist der Brigate Rosse, der sehr kontrovers vorlaufen war, und die „Molotow Kampagne“ gegen die Zeitung „il corriere della Sera“ entstanden war. In diesem Kontext wollten die Brigate Rosse eine Machtdemonstration organisieren. Die Entführung von Maccarini dauerte insgesamt 20 Minuten (vgl. Brigate Rosse 1976:110). Er wurde „verhaftet“, im Entführungswagen vor „ein revolutionäres Gericht gestellt“ und mit einem Schild auf dem „Brigate Rosse, zuschlagen und entwischen! Nichts wird unbestraft gelassen! Einen zu treffen und 100 erziehen! Die ganze Macht dem bewaffneten Volk!“ fotografiert und freigelassen. Er wurde beschuldigt, 3000 Arbeiter ausgebeutet zu haben und zahlreiche disziplinäre Verfahren gegen Arbeiter durchgeführt zu haben. Die Brigate Rosse schrieben auch, dass obwohl er nur die Nummer drei der neofaschistischen Hierarchie der Firma sei, ein „hässlicher räudiger Hund ist, und alle Arbeiter wissen das“. (vgl. Brigate Rosse 1972b:1.). Das Beispiel dieser Entführung zeigt nochmals deutlich, dass die Brigate Rosse gut organisiert waren und Gewaltakte mit symbolischem Charakter als notwendig erachteten. Die Beschreibung und die Begründung der Aktion wurde in einer sehr einfachen Sprache verfasst und beinhaltete Alltagsaudrücke, die eine „Partei“ normalerweise nicht benutzen würde. Dazu benutzen sie auch Formulierungen, die von staatlichen Organisationen, insbesondere Gerichten, benutzt wurden, denn sie fühlten sich als eine „kämpfende Partei“, als den einzigen Schutz der Arbeiter. In solchen Communiqués treten sie als eine Art Institution des Proletariats auf, als ein Staat für das Proletariat (vgl. ebd).
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In dieser Phase beginnt auch 1972 der Abstieg in den „totalen“ Untergrund der Organisation. Im Mai 1972 durchsuchte die Polizei ein Schlupfloch der Brigate Rosse, und es wurde für sie zu gefährlich noch so eine Durchsuchung zu erfahren. Vor 1972 begriffen die Brigate Rosse die Verborgenheit als eine taktische und defensive Strategie, da sie in einer „halblegalen“ Situation tätig waren. Nach der Durchsuchungen fingen die Brigate Rosse an, die strategische Bedeutung der Verborgenheit zu begreifen. Die Verborgenheit wurde als absolut notwendig für die Überlebensfähigkeit einer offensiv politisch-militärischen Organisation innerhalb „imperialistischer“ Metropolen betrachtet. Neben der absoluten Verborgenheit, sollten Militanten aber auch in der Lage sein, in politisch legalen Formen, welche die Bewegung in der Öffentlichkeit annehmbar macht, aufzutreten. Aus der Verborgenheit zu agieren hätte somit den taktischen Vorteil, dass Mitglieder der Brigate Rosse in voller Geheimhaltung ihre illegalen Aktionen durchführen können und danach in der Öffentlichkeit auftreten ohne, dass die Bourgoisie Grund hat, eine Verbindung zu solchen Aktionen zu vermuten. Diesen Vorteil hat das Personal von staatlichen Institutionen nicht und kann somit jederzeit angegriffen werden (vgl. Brigate Rosse 1976: 122ff).
Angriff auf das Herz des Staates (1974-1978)
Diese Phase ist durch den Entscheid der Brigate Rosse direkt den Staat anzugreifen gekennzeichnet (vgl. Holzheimer et al 290). Der Grund dafür ist, dass den Brigate Rosse bewusst wurde, dass eine sehr enge Beziehung zwischen dem Staat und den Industriellen besteht. Deswegen dachten die Brigate Rosse, es wäre nicht möglich eine Seite anzugreifen, ohne dass die andere interveniert (vgl. Moretti 119). Gleichzeitig expandierten sie durch den Aufbau von Zellen in Rom weiter. Dies war keine einfache Expansion, da in Rom einfach die Fabrikarbeiterklasse, schlicht und einfach aufgrund des Fehlens von Industrie nicht existierte und die Brigate Rosse
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somit Personen aus anderen Kategorien rekrutieren mussten. Diese neuen Zellen entfremdeten sich somit vom industriellen Kontext und verübten vermehrt terroristische Akte, deren Motiv oft in gruppeninternen Hintergründe bestand, wie zum Beispiel die Konzentration der Aktionen auf die Befreiung von Gefangenen sowie die Finanzierung der Organisation durch Entführungen von wohlhabenden Industriellen (vgl. Holzheimer :290f.). Solche Anschläge mehrten sich mit dem Anstieg der inhaftierten „Brigatisti“. Die erste dieser Aktionen war die gewaltsame Befreiung von Renato Curcio 1975 und erwies sich erfolgreich (vgl. Brigate Rosse 1975a:1). Der Zerfall anderer linksextremer Organisationen im selben Zeitraum garantierte auch weitere Rekrutierungsmöglichkeiten. Diese Phase gilt als besonders gewalttätig, da 1974 den Brigate Rosse zum ersten Mal während eines Raubüberfalls in Padova zwei Morde zugeschrieben wurden. Es ist nicht auszuschliessen, dass es schon früher zu „Kollateralschäden“ gekommen war, ohne dass man die Brigate Rosse dafür zur Verantwortung ziehen konnte, aber ab 1974 nahm die Gewalt der Brigate Rosse tatsächlich massiv zu. Ab 1974 wurde die „Gambizzazione“, also die Praxis der Brigate Rosse aus kurzer Distanz mit einer in gefaltete Zeitungen oder Einkaufstüten versteckten Handfeuerwaffe ihren Feinden in die Beine zu schiessen. Diese Methode, die in den folgenden Jahren zur „Visitenkarte“ der BR wurde, fielen vor allem Journalisten sowie wichtige Parteivorsitzende und Kaderfiguren von Unternehmen zum Opfer. 1976 verübten die Brigate Rosse einen Mordanschlag auf den Staatsanwalt Francesco Coco und seine Leibwächter. Dies war das erste Mal, dass die Brigate Rosse absichtlich einen Staatsbeamten ermordeten. Das Motiv war Vergeltung für die stärkere Repression durch den Staat (vgl Holzheimer 2009: 291), das Scheitern der Verhandlungen in Zusammenhang mit der Entführung des Rechtsanwalts Sossi 1974 (vgl. Brigate Rosse 1974:1), der Tod von Margherita Cagol, eine der Aktivistinnen, die bei den Aktionen die bei der Befreiung von Renato Curcio beteiligt war, und ein paar Monate danach in einem Feuergefecht mit der Polizei ums Leben kam (vgl. Brigate
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Rosse 1975b:1). Ebenso diente dieser Akt als Einschüchterung für andere Staatsbeamte, die an den Ermittlungen und am Prozess gegen wichtige Kernfiguren der Brigate Rosse arbeiteten (vgl. Holzheimer et al 2009: 291). Tatsächlich wurden die Gerichtstermine dieses Prozesses bis 1977 verschoben. Dann ermordeten die Brigate Rosse im April 1977 den Turiner Richter Fulvio Croce. Da dieser eine Vergangenheit als Partisane im Zweiten Weltkrieg hatte, kam dieser Mord für die Öffentlichkeit komplett unerwartet, und deutet auf eine Spaltung zwischen den historischen Kernfiguren der Brigate und ihrer neuen Zellen (vgl. ebd.).
Die Entführung von Aldo Moro und den Anfang des Zerfalls
Die Entführung und Exekution von Aldo Moro, dem Parteipräsidenten der christkatholischen Partei (Democrazia Cristiana) bildet den Höhepunkt des Aktionismus der Brigate Rosse und gleichzeitig der Anfang ihres Zerfalls. Diese Entführung ist auch Zeichen der zunehmenden Militarisierung der Brigate Rosse. Einerseits zeigten sie ihre „Kampffähigkeit“ (vgl. Holzheimer 2009: 295) und andererseits zeigten sie, dass sie ihre Opfer nicht aufgrund ihres politischen Programmes sondern aufgrund ihrer Position im System ausmachten. Die Auswahl der Zielpersonen geschah nicht mehr aufgrund „Verbrechen gegen das Proletariat“, sondern aufgrund ihrer Position im System (vgl. Brigate Rosse 1978a:1). Gleichzeitig begannen sich die Effekte des Abtauchens in die Verborgenheit abzuzeichnen. Die Mitglieder der Brigate Rosse verloren den Kontakt mit der Realität und die Tuchfühlung mit der Situation der Arbeiter. Ihre ideologischen und taktischen Überlegungen, ihre Feindbilder und das Bild, das sie von sich selbst hatten, bezogen sich immer weiter auf ein verzerrtes Realitätsbild (vgl. Holzheimer et al 2009: 295). Diese Realitätsentfremdung ist auch in Communiqués der Brigate Rosse, wie das vom 5 Mai 1978 bezüglich des Vollzugs des Todesurteils von Aldo Moro ersichtlich, in welchem der italienische Staat als „blutrünstiges Regime“ bezeichnet wird, das „SS Methoden anwendet“ und aus “Folterern“ und
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„Auftragskillern“ besteht und „Säuberungsaktionen in Arbeitervierteln“ durchführt (vgl. Brigate Rosse 1978b:1f ) Die „Militarisierung“ der Organisation hat auch neben der Brutalisierung der Aktionen eine zunehmende Hierarchisierung der Zellen herbeigeführt. Dies erschwerte die Rekrutierung von neuen Militanten zusätzlich (vgl. Caselli et al. 1991:71) Der bewaffnete Kampf wurde zum Selbstläufer und war durch Racheaktionen und Machtkämpfe gekennzeichnet (vgl. Holzheimer 2009: 295). Die Abweichung von der ursprüngliche Ideologie von Crucio sieht man in den Communiqués und in den Aktivitäten der Brigate Rosse, zum Beispiel wurden vermehrt auch einfachere Richter und Staatsangestellte wie Polizisten und Soldaten zur Zielscheibe. Diese Personen waren nicht Teil der Elite und kamen oft aus ärmeren Schichten. Da derart offen und immer häufiger Staatspersonal angegriffen wurde, wurde auch die staatliche Repression in gleichem Masse stärker. Dies vergrösserte das Latitanzproblem noch weiter. Die immer grössere Entfremdung der Organsation und ihre steigende Zahl von Opfern, zerbrachen das „Robin Hood image“ in den traditionell staatsfeindlichen oder staatsskeptischen Bevölkerungskreisen. In den späten 1980er wendete sich der Fokus der Brigate Rosse nochmals. In Communiqués aus dieser Zeit gehen die Brigate Rosse auf die Gefahr der NATO und des damit zusammenhängenden amerikanischen Imperialismus ein. Die Brigate Rosse schreiben auch von einem „strategischen Rückzug“, eine Art Nachdenkpause, um über die politische Situation in Italien und mögliche Strategien nachzudenken. Deswegen seien sie aber nicht verschwunden. In 1988 haben die Brigate Rosse auch Treffen mit Exponenten der Roten Armee Fraktion gehalten, um gemeinsame Aktionsstrategien in Europa zu entwickeln (vgl. Brigate Rosse 1989:2f). In Wahrheit, erholten sich die Brigate Rosse von dieser Rückzugsphase nicht, ein Teil zerbrach in kleinere Organisationen, ein Teil löste sich auf und einige haben bis jetzt ohne Erfolg – versucht, die Brigate Rosse wieder zum Leben zu erwecken (vgl. Holzheimer 2009:299ff.).
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Fazit Die letzten beiden Phasen sind auch für die theoretische Analyse dieser Arbeit von besonderer Bedeutung. Als sich die Brigate Rosse entschieden direkt gegen den Staat vorzugehen, nahm die staatliche Repression stark zu, der Konflikt wurde zu direkt und die Brigate Rosse mussten untertauchen. Dies führte dazu, dass sie den Kontakt mit der Realität der Arbeiterklasse verloren. Damit wurden ihre Aktionen zwar immer bedeutsamer aber gleichzeitig ineffektiver, weil sie die Aufmerksamkeit des Staates und damit eine massive Repression auf sich zogen. Parallel dazu wurde es für die Brigate Rosse auch immer schwieriger, die Grausamkeit ihrer Taten zu legitimieren und verloren somit die Unterstützung der Arbeiterklasse. Somit kann man aus Scott’s Theorie (Weapons of the Weak) folgern, dass gross angelegte revolutionäre Aktionen schlussendlich eine geringere Wirkung als weniger gewagte Aktionen hervorrufen.
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Literatur Brigate Rosse (1972a): Il Voto non paga, prendiamo il fucile. Biragte Rosse, Comunicato 1, 1972. (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1972/il%20voto%20non%20p ag%20prend%20fucil.htm[ 5 Juni 2014]) Brigate Rosse (1972b): Volantino „Macchiarini“. Brigate Rosse, 3 März 1972. (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1972/volantino%20macchiarin i.htm [5 Juni 2014]) Brigate Rosse (1974): Comunicato 1, 1974 (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1974/sossi%201.htm [7 Juni 2014]) Brigate Rose (1975a): Comunicato emesso in occasione della librazione di Renato Curcio. 18 Februar 1975. (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1975/lib%20ren%20curc.htm [7 Juni 2014]) Brigate Rosse (1975b): Comunicato in occasione della morte di Margherita Cagol. 5 Juni 1975. (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1975/com%20mort%20mara %20cagol.htm [8 Juni 2014]) Brigate Rosse (1976): Soccorso Rosso. Brigate Rosse: Che cosa hanno fatto, che cosa hanno detto e che cosa se ne è detto. Milano: Feltrinelli Editore. Brigate Rosse (1978a) Comunicato n.1 1978 (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1978/br%20moro%201.htm [10 Juni 2014]). Brigate Rosse (1978b): Comunicato n 9 1978 (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1978/br%20moro%209.htm [12 Juni 2014]). Brigate Rosse (1989): Volantino “Tietmeyer” 16 März 1989 (http://www.bibliotecamarxista.org/brigate%20rosse/1989/volantino%20tietmeyer.h tm [13 Juni 2014]). Caselli, Gian Carlo und Della Porta, Donatella (1991): The History of the Red Brigades: Organizationnal Structures and Strategies of Action (1970-1982). In:
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