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LICHTSTEUERUNG
from Hotel + Spa 2021
INTELLIGENTE LEUCHTEN
LED-/RGB-Leuchten wirken nicht nur attraktiv, sondern sind auch leistungsstark und esentlich energieef zienter als klassische Halogenschein erfer. Mittler eile haben sie sich im oolbau eitgehend durchgesetzt.
An diesem Pool sieht man sehr deutlich, welche große emotionale Wirkung ein Schwimmbecken mit LED-/RGB-Unterwasserscheinwerfern bekommt. Die Leuchten zaubern ein fantastisches Farbspektakel ins Becken und geben ihm ein anderes Aussehen.
In Abhängigkeit vom jeweiligen Schwimmbad bieten sich heute verschiedene Möglichkeiten zur Lichtsteuerung an. Zum einen sind LED-Unterwasserscheinwerfer wie bisher durch Taster, SPS-Steuerung und Dimmer ansteuerbar.
Bei den RGB-Unterwasserscheinwerfern können sehr einfache bis hin zu komplexen Steuerungen zum Einsatz kommen. Hier gibt es eine Basic-Steuerung mit fest voreingestellten Farben und Lauflichtfunktion, eine Steuerung über spezielle DMX-Unterputzschalter bis hin zu DMX fähigen Kontrollboxen, die über
Touchpanels bzw. PC-Steuerung betrieben werden oder die
Integration in ein Bus-System ermöglichen.
Zuerst ein paar grundsätzliche Bemerkungen über Lichtstrom und die Lichttechnik. Der Lichtstrom ist ein Maß für die gesamte, von einer Lichtquelle ausgesandte sichtbare Strahlung und wird in der Einheit Lumen (lm) angegeben. Der Lampenlichtstrom ist unabhängig von der Ausstrahlungsrichtung und damit unabhängig von der Größe der projizierten Fläche. Der Lichtstrom ist der wichtigste Begriff, um die Leistung einer Lichtquelle zu charakterisieren. Die Beleuchtungsstärke ist eine Aussage zur Helligkeit einer Lichtquelle bezogen auf die beleuchtete Fläche und wird in der Einheit Lux (lx) angegeben (lx = lm/m2). Die Lichtstärke bezeichnet die Stärke des Lichtaustritts. Diese ist vom Lichtstrom und vom Austrittswinkel des Lichts abhängig. Damit eine eindeutige Aussage zu verschiedenen Unterwasserscheinwerfern möglich ist, müssen also der Abstrahlwinkel, der Lichtkegel und der Abstand zur Lichtquelle berücksichtigt werden. Zur Lichtplanung stehen hier so genannte Lichtverteilungskurven der Hersteller zur Verfügung. Hier ein Rechenbeispiel: Der Austrittswinkel eines Luchs-LEDs hat 100°. Dies entspricht einem Raumwinkel (Steradiant) von
W = 2,24 sr. Die Fläche A, die der Scheinwerfer im Abstand r ausleuchtet, beträgt A = W x r2. Dies ergibt in einem Meter Abstand 2,24 m2 ausgeleuchteter Fläche. In der Praxis berücksichtigt man statt der Fläche A in Quadratmeter die Kreisfläche, in unserem Rechenbeispiel sind dies ca. 1,70 m Durchmesser. Der Einbau der Scheinwerfer erfolgt auf halber Beckenwassertiefe. Bei Fertigbecken ist zu beachten, dass die Wände längsseitig schräg sind und daher der Kegel erst in der Mitte des Beckens den Boden trifft. Daher ist es notwendig, anhand der Beckenmaße im Vorfeld die Einbausituation mit dem Lieferanten abzustimmen. Es gibt einige Regeln, aber auch entsprechende Softwarelösungen für die professionelle Lichtplanung (z.B. Software dialux von dial.de). Zu beachten ist, dass das LED-Licht schärfere Kanten zwischen hell und dunkel erzeugt als das PAR56. Daher sollte der Positionierung vor allem bei Freiformbecken sorgfältig vorgenommen werden. Bisherige weiße Unterwasserscheinwerfer mit einer PAR56Lampe verfügen über ca. 18 bis 20 lm/W. Ein LED-Unterwasserscheinwerfer mit Hochleistungs-LEDs hat dagegen etwa 100 bis 120 lm/W. D.h. die Ersparnis allein durch den geringen Stromverbrauch beträgt ca. 80 %. Hinzu kommt: Durch die längere Lebensdauer fallen die vielen Leuchtmittelwechsel und die Montagekosten für diesen Service komplett weg.
Unterwasserscheinwerfer Typ „Luchs“ von der Firma Schmalenberger. Die LED-RGB-Scheinwerfer gibt‘s jetzt auch für Solebecken.
Somit ergibt sich bei einem wirtschaftlichen Vergleich zwischen der herkömmlichen Technik und den vermeintlich teuren LEDs bei einer täglichen Nutzung von z.B. vier Stunden schon nach knapp zweieinhalb Jahren der break-even-point. Die Entscheidung für LEDs lohnt sich also. Bei einem Vergleich verschiedener LED-Systeme ist die Situation natürlich komplexer. Hier ist zu klären, wie viel die Scheinwerfer inklusive Einbauteile, Netzteile etc. pro Lumen kosten. Zusätzlich kann noch ein Betriebskostenvergleich durchgeführt werden, sofern ältere LEDs zum Vergleich herangezogen werden. Bei den RGB-LEDs ist ein Vergleich zu konventionellen Systemen nicht sinnvoll, da die Technologien zu verschieden sind. Wir empfehlen zum Vergleich gleichartiger Systeme die Kennzahl „Euro pro Lumen“. Auch bestehende Anlagen können auf LEDs umgerüstet werden. Neben der wirtschaftlichen Betrachtung sollte auch die emotionale Seite mit berücksichtigt werden. Der RGB-Unterwasserscheinwerfer besitzt eine starke emotionale Farbwirkung. Damit strahlt der Pool, ohne dass allzu viel daran verändert wurde, in ganz neuem Glanz. Bei der Installation von LEDs und insbesondere der RGBs sind einige Hinweise zu beachten, die für den PAR56 bisher nicht erwähnenswert waren. Die Elektronik in den Produkten reagiert vor allem auf Feuchtigkeit und Hitze. Betroffen hiervon sind vor allem die Installationsdosen im Beckenumgang. Da durch die Kabel zusätzlich noch Informationen fließen, kann durch einen fehlerhaften Anschluss „Farbe“ verloren gehen bis hin zu Kurzschlüssen, welche die Leuchtdioden zerstören. Die Steuereinheiten reagieren ebenfalls bei unsachgemäßer Installation wie z.B. auf schlechte Kühlung. u Dietmar Rogg*