Kurs Sonderheft Vorsorge 2011

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SONDERAUSGABE 2011

Zeitschrift f端r Finanzdienstleistung aus der Verlagsgruppe Handelsblatt

Vorsorge und Risikoabsicherung

Die Zukunft im Visier

Diese Sonderausgabe erscheint in Vertriebsgemeinschaft mit

Das Unternehmermagazin aus der Verlagsgruppe Handelsblatt

Wir danken f端r die freundliche Unterst端tzung!


E d i tor i a l

Auf schmalem Grat Kein Zweifel: Die Vorsorgebranche, insbesondere die Lebensversicherung als eine tragende Säule der Absicherung gegen Altersarmut, steht in diesem Jahr vor großen Herausforderungen. Wieder einmal: Denn seit dem Ende des Steuerprivilegs für die Kapital-Lebensversicherung Anfang 2005 ist die Assekuranz so richtig nicht mehr zur Ruhe gekommen. Es ging Schlag auf Schlag: Mit der Novellierung des Versicherungsvertragsgesetzes und der Vermittlerrichtlinie wurden die Anforderungen an den Verkauf von Vorsorgeprodukten drastisch verschärft. Und nun haben die Assekuranzen mit der Neuregelung der Eigenkapitalanforderungen im Rahmen von Solvency II­sowie mit der vom Europäischen Gerichtshof verfügten Gleichstellung von Männern und Frauen bei der Altervorsorge erneut zwei dicke Brocken zu verdauen. Zwei Finanzkrisen, die 2002 und ab 2007 in kurzem zeitlichen Abstand die Weltmärkte durchrüttelten, schickten zudem das Anlegervertrauen in den Keller – mit für die Vorsorgebranche spürbaren Folgen. So ließ nicht nur das nachhaltige Vorsorgeengagement in den vergangenen beiden Jahren deutlich nach, Hinzu trat und tritt eine anhaltende öffentliche Diskussion um immer strengere Auflagen beim Anlegerschutz. Bundespolitik und EU, Gerichte und Verbraucherverbände leuchten bei Finanzgeschäften derzeit jeden kleinsten Winkel auf vermeintliche Verbrauchernachteile aus. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der Schutz des Kunden bei komplexen Finanzgeschäften ist ein hohes Gut und angesichts der Langzeitwirkungen keineswegs zu vernachlässigen. Das mehr als bedenkliche Gebaren so mancher Bank, den ihnen vertrauenden Kunden bedenkenlos hochgradig risikobehaftete Anlagen als vermeintlich sichere Finanzengagements zu verkaufen, hat gezeigt, dass im Interesse eines fundierten und sachgerechten Verbraucherschutzes im Finanz- und Vorsorgesektor die Messlatte hoch angelegt werden muss. Deshalb ist es richtig, wenn der Gesetzgeber bei Geldgeschäften strenge Maßstäbe an Qualität, Transparenz und Verlässlichkeit anlegt. Das Bemühen, unlauteren Praktiken einen Riegel vorzuschieben, darf jedoch nicht dazu führen, die Finanz-, Vorsorge- und Beraterbranche dem allgemeinen und undifferenzierten Generalverdacht einer willkürlichen Vorteilsnahme auszusetzen. Es mag ja in Zeiten nachlassender politischer Popularität ein bewährtes Mittel sein, das eigene Image als unbestechlicher Anwalt des Bürgers aufzupolieren. Wenn dabei allerdings der Kollateralschaden eines grundlegenden Misstrauens gegenüber jedweder Finanzberatung in Kauf genommen werden sollte, dann konterkarierte das fatal die Zukunftsaufgabe, das eigenverantwortliche Vorsorgeengagement in einer vom demografischen Umbruch gekennzeichneten Gesellschaft zu stärken. Hier die richtige Balance zwischen notwendigem Verbraucherschutz und einer stärkeren Vitalisierung des Vorsorgeengagements zu finden, ist sicherlich ein schmaler Grat. Aber: Nicht nur die Anbieter von Finanz- und Vorsorgeprodukten, nicht nur die Finanz- und Vorsorgeberater sind in der Pflicht, durch ein qualitativ hochwertiges Produktangebot und eine lebensphasenorientierte, auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Bedarfsermittlung verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. In der Pflicht stehen auch diejenigen, denen die Bürger die Verantwortung für die Zukunftsgestaltung dieses Landes übertragen haben. Dieser Pflicht zu genügen bedarf es keiner marktschreierischen, keiner scheinpopulären Parolen – es bedarf vielmehr eines gesunden Augenmaß, klarer und akzeptierter Regeln sowie der Erkenntnis, dass drängende Herausforderungen am Besten im kooperativen Miteinander gelöst werden können. George Clegg Chefredakteur KURS Sonderausgabe 2011

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i n h a lt

Editorial...................................................................................................................................3 KURS- Sonderausgabe 2011: Vorsorge und Risikoabsicherung Alterssicherungspolitik Auf festem Fundament..............................................................6 Altersvorsorge-Studie Deutsche überschätzen Rentenhöhe .......................................7 Private Vorsorge unverzichtbar Menschen sensibilisieren­............................................8 Finanzbildung Mehr Informationen gewünscht­..............................................................8 Kapitallebensversicherung Stabiles Fundament der Altersvorsorge.........................10 Klassische Lebensversicherung Kein Ladenhüter.........................................................12 Assekuranz vor neuen Herausforderungen Schwieriges Gesamtumfeld­.................14 Garantiezinssenkung Run auf Kapitalprodukte erwartet.............................................14 Kapital versus Fonds Das Schlüsselwort heißt Transparenz ........................................16 Moderne Fondsrenten Anpassungsfähig und leistungsstark­......................................18 Strategische Vermögensplanung Flexibel mit Fondspolicen ......................................19

IMPRESSUM Redaktion: George Clegg, Chefredakteur und verantwortlich für den Inhalt (v.i.S.d.P.) Anschrift der Redaktion: Rommersdorfer Str. 9 53604 Bad Honnef Fon 02 11/8 87-14 13 Fax 02 11/8 87-14 47 E-Mail: kurs-redaktion@fachverlag.de Gesamtleitung Media Marketing: Sandro Cristofoli Fon 02 11/8 87-14 80 Fax 02 11/8 87-97-14 80 E-Mail: s.cristofoli@fachverlag.de Anzeigenleitung: Anne Forst Fon 02 11/8 87-14 95 Fax 02 11/8 87-97-14 95 E-Mail: a.forst@fachverlag.de Anzeigendisposition: Dr. Birgit Jahn Fon 02 11/8 87-15 03 Fax 02 11/8 87-97-15 03 E-Mail: b.jahn@fachverlag.de

Riester-Fondspolicen Renten mit dem gewissen­Extra.................................................21

Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Grafenberger Allee 293 D-40237 Düsseldorf Postfach 10 11 02 D-40002 Düsseldorf Fon 02 11/8 87-14 52 Fax 02 11/8 87-97-14 52 E-Mail: kurs@fachverlag.de

Basis-Rente Vorsorgen und Steuern sparen....................................................................22

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Betriebsrenten Für alle ein Gewinn..................................................................................24

Leser-Service: Kundenservice Inland: Tel.: 08 00/0 00 16 37 (kostenfrei) Fax: 08 00/0 00 29 59 (kostenfrei) Kundenservice Ausland: Tel.: 00 49(0)2 11/8 87-36 70 Fax: 00 49(0)2 11/8 87-36 71 E-Mail: kundenservice@fachverlag.de Anschrift Leserservice: Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH, Kundenservice Fachverlag, Berner Str. 2 97084 Würzburg Postfach 92 54 97092 Würzburg

Vorsorge für den Nachwuchs In die Zukunft investieren­............................................20 Erbengeneration Geld oder Immobilie dominieren­......................................................21

Fachkräfte im Visier bAV-Angebote als Anreiz...............................................................25 Serviceleistungen in der bAV „Apps“ für die Betriebsrente­.........................................26 Betriebliche Altersvorsorge Beiträge sichern­................................................................27 Studie verdeutlicht Defizite beim bAV-Wissen Betriebsrente – die unbekannte Größe.........................................................................................................28 Nachhaltigkeit liegt im Trend „Grünes Sparschwein“ auf dem Vormarsch...................29 Demografischer Wandel Jugend für Vorsorge sensibilisieren­. ....................................30

Geschäftsführung: Johannes Höfer, Dr. Michael Stollarz

Rente aus Stein Das Eigenheim als Vorsorgealternative...............................................31

Produktmanagement: Stefanie Andrae E-Mail: s.andrae@fachverlag.de

Wohn-Riester Auf dem Vormarsch...................................................................................32 Physische Edelmetalle Am Golde hängt, zum Golde drängt…...................................32 Biometrische Versicherungen Wachsender Markt­........................................................33 Biometrie im Fokus Absatzsteigerung erwartet . ..........................................................33 Finanzrisiko Gesundheit System stößt an die Grenzen................................................34 Krankenzusatzversicherungen Abschlussbereitschaft wächst...................................34 Risiken absichern Zielgenaue Vorsorge . ........................................................................36 Soziale Pflegeversicherung Vor großen Problemen . ...................................................36 Seniorenversicherungen boomen Steigendes Potenzial.............................................37 Investmentfonds Offenheit und klare Worte..................................................................38 4

Druck: Schaffrath GmbH & Co. KG, Geldern Layout: Sigrid Lessing Titebild: Fotolia Copyright: Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fällt insbesondere auch die gewerbliche Vervielfältigung oder Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1436-302X Diese KURS-Sonderausgabe erscheint in einer Sonderauflage von zirka 48.000 Exemplaren. Sie wird versendet an die Bezieher der Zeitschriften KURS, creditreform und DER BETRIEB.

KURS Sonderausgabe 2011


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Alterssicherungspolitik

Auf festem Fundament Die verschiedenen Säulen der Alterssicherung in Deutschland­haben die hinter uns liegende Finanz- und Wirtschaftskrise gut überstanden; besser als dies in vielen anderen europäischen Ländern der Fall ist. Während es dort teilweise zu Rentenkürzungen und massiven Einbußen im Bereich kapitalgedeckter Altersvorsorge gekommen ist, konnten sich die deutschen Rentnerinnen­und Rentner auf ihre Rente verlassen. Die gesetzliche Rentenversicherung hat sich in der Krise als robust erwiesen. Aktuell sind die Rentenfinanzen so gut aufgestellt wie seit Jahren nicht mehr. Nach den Modellrechnungen des Rentenversicherungsberichts wird die Nachhaltigkeitsrücklage der gesetzlichen Rentenversicherung Ende 2011 rund 18 Milliarden Euro betragen. Das sind rund 1,8 Milliarden Euro mehr als noch vor zwölf Monaten.Von der aktuell guten konjunkturellen Lage profitieren auch die über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner: Sie erhalten zum 1. Juli 2011 knapp ein Prozent mehr Rente. Sie haben damit Anteil an der deutlichen Erholung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes nach der Krise. 2011 ist dabei das erste Jahr, in dem die durch die Rentengarantie verhinderte Rentenkürzung nachgeholt wird. Ohne diesen unverzichtbaren Ausgleich hätte die diesjährige Rentenanpassung doppelt so hoch ausfallen können.

Gut geschlagen Auch die betriebliche Altersversorgung hat sich in der Krise gut geschlagen. Sie stand und steht auf einer soliden Basis. Dabei ist unbestritten,dass die heftigste Finanz- und Wirtschaftkrise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland die bestehenden Sicherungsmechanismen der betrieblichen Altersversorgung einer harten Prüfung unterzogen und dabei auch deutliche Spuren hinterlassen hat. So hatte der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) 2009 das höchste Schadensvolumen seit seiner Gründung zu tragen. Zwar gelangte der PSV 2010 aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung wieder in ruhiges Fahrwasser. Jedoch führen die Auswirkungen 6

der eingetretenen Insolvenzwelle dazu, dass wegen der Verteilung der Kosten auf die kommenden Jahre die Beitragsbelastung der Unternehmen noch längere Zeit spürbar sein wird. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat vor diesem Hintergrund ein neues Beitragskonzept für den PSV entwickelt und zur Diskussion gestellt. Er strebt eine Lösung in enger Kooperation mit allen Beteiligten an, besonders auch mit der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung und dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Sollten am Ende des Diskussionsprozesses konkrete Änderungsvorschläge an die Bundesregierung herangetragen werden, dann werden diese unverzüglich und ergebnisoffen geprüft

Deutsche Besonderheiten Die betriebliche Altersversorgung in Deutschland wird in absehbarer Zukunft erheblich von Entwicklungen auf europäischer Ebene beeinflusst werden. Die Themen sind durch das „Grünbuch Rente“ der Europäischen Kommission vorgezeichnet. So wird etwa die Frage diskutiert, ob betriebliche Altersversorgung ein Mobilitätshindernis für die Beschäftigten darstellt und wie dem abgeholfen werden kann. Nach Auffassung der Bundesregierung sollten in diesem Zusammenhang alle Möglichkeiten für eine europaweite Übertragung bzw. Mitnahme erworbener Betriebsrentenanwartschaften bei einem Arbeitgeberwechsel geprüft werden. Ob darüber hinaus allerdings europäische Mindeststandards für die betriebliche Altersversorgung, etwa im Bereich der Unverfallbarkeitsfristen, notwendig sind, ist aus Sicht der Bundesregierung fraglich. Das deutsche Modell betrieblicher Altersversorgung weist einige Besonderheiten auf und trägt maßgeblich zur Alterssicherung

bei. Ziel ist und muss es bleiben, den Lebensstandard der Rentnerinnen und Rentner auch mittels der betrieblichen Altersversorgung auf einem angemessenen Niveau zu halten. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal sind zum Beispiel lange Unverfallbarkeitsfristen, die nicht als Mobilitätshemmnis in Frage gestellt werden sollten.

Riester wird nachgebessert Im Grünbuch wird zudem die Überarbeitung und Fortentwicklung der Pensionsfonds-Richtlinie diskutiert. Hier steht aus deutscher Sicht die Frage nach der künftigen Eigenmittelausstattung der Pensionskassen und Pensionsfonds in Abgrenzung zur Versicherungswirtschaft (Solvency-IIRichtlinie) im Mittelpunkt. Die Bundesregierung wird in den Beratungen auf europäischer Ebene darauf achten, dass auch hier den Besonderheiten der Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung unbedingt Rechnung getragen werden muss. Im Übrigen ist der Auf- und Ausbau der kapitalgedeckten Zusatzrente in Deutschland auf weiterhin gutem Weg. Bei der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge setzt sich der positive Trend fort. So haben im Jahr 2010 wieder mehr als 1,1 Millionen Bürgerinnen und Bürger einen neuen Riester-Vertrag abgeschlossen. Deren Gesamtzahl liegt jetzt bei rund 14,4 Millionen. Hinzu kommen noch insgesamt knapp 1,3 Millionen Basis-Renten-Verträge. An der Riester-Rente wurde zuletzt kritisiert, dass geleistete Zulagen in bestimmten Fällen durch die Zulagenstelle zurückgefordert wurden. Die RiesterRente bleibt zentraler Baustein einer umfassenden Alterssicherung. Deshalb nimmt die Bundesregierung berechtigte Kritik selbstverständlich ernst, und wird aktiv, um ungewollte Effekte – auch rückwirkend für die VergangenKURS Sonderausgabe 2011


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heit – auszuschließen. So werden wir zum Beispiel für die als besonders ungerecht empfundenen Fälle, in denen Ehegatten bei der Geburt eines Kindes von der mittelbaren in die unmittelbare Förderung gewechselt sind und deshalb die Zulagen verloren haben, eine Nachzahlungsmöglichkeit eröffnen. Dadurch kann der Anspruch auf die Altersvorsorgezulage nachträglich gesichert werden.Die Betroffenen werden entsprechend informiert. Daneben wird die Systematik beim Mindestbeitrag von 60 Euro ab 2012 vereinheitlicht. Die Leistung eines eigenen Mindestbeitrags wird dann für alle Zulageberechtigten – also auch die mittelbaren – erforderlich. Dadurch werden künftig zum einen Probleme in der Abgrenzung zwischen mittelbarer und unmittelbarer Förderung vermieden.Zum anderen wird so auch die als unsystematisch und nur schwer nachvollziehbar empfundene Regelung korrigiert,dass mittelbar Förderberechtigte ohne eigenen Sparbeitrag eine Zusatzrente erhalten können, während man ansonsten – zum Beispiel auch von Arbeitslosengeld-II-Empfängern – einen Mindestbeitrag einfordert. Im Ergebnis ist

Altersvorsorge-Studie

Deutsche überschätzen Rentenhöhe Bei den Deutschen herrscht Ratlosigkeit über den optimalen Altersvorsorge-Mix und die zu erwartende Rente. Die jahrelangen Diskussionen und Aufklärungsinitiativen sind an der Bevölkerung vorbeigegangen und haben nicht zu einer besseren Altersvorsorge geführt, heißt es in einer Studie der Fondsgesellschaft Fidelity. Danach haben 60 Prozent der erwerbstätigen Deutschen im Zusammenhang mit der Altersvorsorge noch nie vom Drei-Säulen-Modell gehört. 70 Prozent der Befragten, die angaben die drei Säulen der Altersvorsorge – gesetzlich, privat und betrieblich – zu kennen, können diese nicht korrekt unterscheiden. Sie sind daher auch nicht in der Lage, diese bestmöglich zu nutzen. Zudem zeigt die Studie auf, dass die Bundesbürger auch die Höhe ihrer künftigen Rente erheblich überschätzen. 81 Prozent der Befragten rechnen mit einer Rente in Höhe von 60 Prozent und mehr, über 40 Prozent erwarten 80 bis 100 Prozent ihres Nettolohns. Tatsächlich erreichen die Deutschen bei Rentenbeginn laut dem Fidelity Real-Index (Renten- und Alterssicherungs-Index) im Schnitt gerade einmal 56 Prozent ihres letzten Einkommens vor dem Ruhestand. Da die staatliche Rente zudem rückläufig ist, droht ohne Stärkung der privaten und betrieblichen Vorsorge eine Rentenlücke von 44 Prozent – mit steigender Tendenz.

diese Änderung auch nicht zum Nachteil der mittelbar Zulageberechtigten, denn sie erhalten aufgrund des Mindestbeitrags eine entsprechend höhere Rente. Diese Änderungen und die Entwicklungen zeigen: Das Alterssicherungssystem in Deutschland inklusive der zusätzlichen Altersvorsorge ist kein statisches Konstrukt. Seine Stärke liegt zum einen darin, dass es stabil, zuverlässig und belastbar ist. Es

zeichnet sich aber zum anderen dadurch aus,dass entlang aktueller Entwicklungen und bei erkanntem Bedarf sehr fein und gezielt nachjustiert werden kann. So ruht das System auf festem Fundament und geht dennoch mit der Zeit. Andreas Storm ist Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.


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Private Vorsorge unverzichtbar

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Menschen sensibilisieren­ Die Notwendigkeit, für das Alter privat vorzusorgen, ist heute dringlicher denn je. Bei vielen Menschen hat sich diese Erkenntnis bereits durchgesetzt: Über 94 Millionen Lebensversicherungsverträge und ein Beitragswachstum im Jahre 2010 um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr belegen dies eindrucksvoll. Aber trotz eines bereits stattfindenden Bewusstseinswandels müssen die Bürger noch stärker für das Thema Vorsorge sensibilisiert werden. Denn ob Berufsunfähigkeit, eine mögliche Pflegebedürftigkeit im Alter oder die private Vorsorge für einen sorgenfreien Lebensabend – die staatlichen Leistungen reichen in vielen Fällen nicht mehr aus. Und die demografische Entwicklung lässt befürchten, dass sich dieser Zustand weiter verschlechtert. Derzeit erleben wir eine Renaissance der Rentenpolice. Die Finanzkrise hat das Produkt wieder in den Fokus gerückt. Vielen Menschen ist klar geworden, dass die Lebensversicherung für einen sicheren Aufbau der privaten Altersvorsorge alternativlos ist. Über 90 Milliarden Euro Beitragszahlungen allein an die Lebensversicherung zeigen, dass unsere Kunden die Gesamtleistungen ihrer Lebensversicherung nach wie vor für attraktiv halten. Zu Recht: Die Lebensversicherer zahlten im Jahr 2010 Leistungen in Höhe von knapp 73 Milliarden Euro an ihre Kunden aus.Das sind täglich rund 200 Millionen Euro. Die Menschen spüren: Im Hinblick auf die Attraktivität der Leistungen und die Planungssicherheit gibt es kein besseres Produkt für die Altersvorsorge. Zumal jede andere Anlageform den Nachweis, langfristig, ertragreich und verlässlich den Lebensstandard im Alter sichern zu können, bisher schuldig geblieben ist. 8

Auch die Absenkung des Höchstrechnungszinses zum 1.Januar 2012 auf 1,75 Prozent wird die Attraktivität der Lebensversicherung nicht grundsätzlich ändern. Sicher wäre es aus Sicht der Versicherer vernünftiger gewesen, wenn das Bundesfinanzministerium angesichts der gestiegenen Zinsen, der höheren Inflationsraten und der verstärkten Abkehr der Europäischen Zentralbank von der ultraexpansiven Geldpolitik mit seiner Entscheidung noch etwas abgewartet hätte: Aber der Höchstrechnungszins bestimmt nur einen Teil der tatsächlichen Ablaufleistungen und entscheidet nicht darüber, wie rentabel eine Lebensversicherung tatsächlich ist. Hinzu kommen vielmehr laufende Überschüsse, die jährlich dem Vertrag gutgeschrieben werden und bei Ablauf des Vertrages auch die Schlussüberschüsse.

Betrachtet man diese Gesamtleistung,so erweist sich die Lebensversicherung als extrem wettbewerbsfähig: Die laufende Verzinsung liegt laut der Ratingagentur Assekurata im Branchenschnitt aktuell bei rund 4,1 Prozent und die Gesamtverzinsung sogar bei etwa 4,8 Prozent. Bei keiner anderen sicheren Anlage gibt es heute derartig hohe Leistungen.

Stornoquote sinkt Auch 2010 haben Rentenversicherungen den größten Anteil am Neuzugang bei der Lebensversicherung ausgemacht. Zwar war auch 2010 die Geschäftsentwicklung vom Einmalbeitragsgeschäft geprägt. Mit rund 27 Milliarden Euro machen die Einmalbeiträge mehr als ein Viertel der gesamten Beitragseinnahmen der Lebensversicherungen aus. Der Anstieg fällt allerdings mit einem Plus von knapp 30

Finanzbildung

Mehr Informationen gewünscht­ Die Deutschen wollen mehr zum Thema Finanzen erfahren, so das Ergebnis einer Studie von AXA Investment Managers. Dabei nehmen sie vor allem die Schule in die Pflicht. Während nur 15 Prozent der Deutschen ihr Finanzwissen tatsächlich in der Schule lernen oder gelernt haben, wünschen sich 66 Prozent, dass Schulen diese Aufgabe übernehmen. Tatsächlich ist es in Deutschland so, dass zwar ein Viertel 18- bis 39-Jährigen ihr Wissen überdurchschnittlich oft über die Schule erhalten (24%), bei der älteren Generation sind es hingegen nur 9 Prozent. Ähnliche Tendenzen zeigen sich im Internet: Während nur etwa ein Viertel der Befragten das Internet als Informationsquelle zum Finanzwissen nutzt, wünscht sich jeder Zweite mehr Informationen über dieses Medium. Dabei zeigen die Studienergebnisse, dass bei steigendem Einkommen das Internet intensiver als Informationsquelle genutzt wird. KURS Sonderausgabe 2011


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Prozent deutlich niedriger aus als im Vorjahr (2009: plus 60%). Über die Hälfte der Einmalbeiträge im Neugeschäft entfallen auf sofort beginnende und aufgeschobene Rentenversicherungen. Erfreulich ist auch, dass die Menschen mehr und mehr an ihren Altersvorsorgeverträgen festhalten. So ist die Zahl der Vertragskündigungen im Jahr 2010 auf den niedrigsten Wert seit mehr als zehn Jahren zurückgegangen.Die Stornoquote lag nur noch bei 3,6 Prozent – nach 3,86 Prozent in 2009 und 4 Prozent in 2008. Man muss den Menschen in diesem Zusammenhang auch immer wieder ans Herz legen: Niemand sollte seine auf Langfristigkeit ausgerichtete Altersvorsorge fahrlässig über Bord werfen. Denn grundsätzlich gefährdet jede vorzeitige Kündigung die ursprünglich geplante Altersabsicherung. Die Lebensversicherung ist zudem flexibler als viele glauben. Auch bei finanziellen Engpässen des Kunden gibt es gute Alternativen zur Kündigung des Vertrages; etwa eine Aussetzung der Beitragszahlung für die Zeit des Engpasses oder eine Reduktion des Beitrags. Wer Geld benötigt, kann auch

ein so genanntes Policendarlehen, also eine Art Vorschuss auf die zu erwartende Versicherungsleistung, aufnehmen.

Unisex-Tarife verteuern Noch offen ist,welche Auswirkungen das kürzlich ergangene Urteil des EuGH zur Unzulässigkeit geschlechtsdifferenzierter Versicherungsangebote auf die Lebensversicherung in Deutschland haben wird.Der EuGH hat eine Regelung für ungültig erklärt, die es den Mitgliedstaaten – abweichend von dem in der Richtlinie vorgesehenen grundsätzlichen Gebot geschlechtsneutraler Versicherungstarife – erlaubte, differenzierte Tarife weiter zuzulassen. Neuverträge, u.a. in der Lebens- und Rentenversicherung, werden daher spätestens ab dem 21. Dezember 2012 als so genannte Unisex-Tarife angeboten werden müssen. Zuvor sind EUKommission und die Nationalparlamente gefordert, das Urteil in europäisches und nationales Recht umzusetzen. Für bestehende Verträge wird sich nichts ändern.Für künftige Unisex-Tarife müssten die Unternehmen indes neue Rechnungsgrundlagen entwickeln. Es

ist davon auszugehen, dass wegen der Unsicherheit über die Zusammensetzung der Versichertengemeinschaft nach dem Geschlecht, also über die Frage, wie viele Männer und wie viele Frauen sich jeweils versichern, zusätzliche Vorsichtszuschläge in den Rechnungsgrundlagen erforderlich sind. Das betrifft insbesondere Lebens- und Rentenversicherungen, bei denen die aus den Rechnungsgrundlagen zu Vertragsbeginn kalkulierten Leistungshöhen für sehr lange Zeiträume, unter Umständen über viele Jahrzehnte garantiert werden. Unisex-Tarife würden die garantierten Prämien in der Lebens- und Rentenversicherung daher im Durchschnitt gegenüber geschlechtsdifferenzierten Tarifen eher verteuern. Ein hoher Preis, um Männer und Frauen auch dort für gleich zu erklären, wo sie tatsächlich gar nicht gleich sind, nämlich bei der Lebenserwartung. Dr. Peter Schwark ist Mitglied der Hauptgeschäftsführung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).


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Kapitallebensversicherung

Stabiles Fundament der Altersvorsorge Nach dem Auslaufen der Steuerfreiheit für die Erträge aus Kapitallebensversicherungen wurde dem Traditions-Vorsorgeprodukt der Deutschen schon oft verbal das Totenglöcklein geläutet. Spätestens mit dem Beschluss zur Absenkung des Garantierzinses auf 1,75 Prozent ab 2012 erhielten die Skeptiker erneut Oberwasser und propagieren die kapitalgebundene Police als unmodernes und wenig attraktives Auslaufmodell. Zu Unrecht, wie Ralf Berndt, Vertriebsvorstand der Stuttgarter Versicherungen, im Gespräch mit KURS meint. Für ihn ist die Kapitallebensversicherung auch in Zukunft ein kundenfreundlicher Grundpfeiler der langfristigen finanziellen Zukunftsabsicherung. KURS: Herr Dr. Berndt, wird die klassische LebensversicheKURS: Dennoch könnte sich ja die Garantiezinsabsenkung als rung nach dem Beschluss zur Absenkung des Garantiezinses psychologisches Hemmnis erweisen. auf 1,75 Prozent ab 2012 nun endgültig zum Auslaufmodell? Berndt: Die Gesamtverzinsung einer klassischen Lebens- bzw. Berndt: Nein, das denke ich nicht. Wir bei der Stuttgarter sind Rentenversicherung setzt sich aus der laufenden Verzinsung davon überzeugt, dass die klassische Lebensversicherung und dem Garantiezins zusammen. Deshalb bedeutet eine Ganach wie vor eines der besten Produkte im rantiezinsabsenkung nicht automatisch eine Rahmen einer langfristig orientierten Alters- „ Ohne Wenn und Absenkung der Abschlussrendite. Lediglich das vorsorgestrategie ist. Nicht allein, weil sie sich Verhältnis zwischen laufender Verzinsung und Aber: Die klassische Garantiezins wird dadurch beeinflusst.Vielmehr seit Jahrzehnten als verlässliches und stabiles Lebensversicherung entscheiden externe Einflüsse, wie beispielsVorsorgeprodukt bewährt hat. Vielmehr bietet sie nach wie vor attraktive Ablaufrenditen. weise die Entwicklung der Finanzmärkte, wie ist eine attraktive Berechnungen zeigen, dass derjenige, der vor sich die Ablaufrenditen entwickeln. Aber das Vorsorgeform.“ 30 Jahren eine klassische Lebensversicherung gilt – vielleicht sogar verstärkt – auch für fondsabgeschlossen hat, sich heute über eine durch- Ralf Berndt gebundene Versicherungen. Etwas anders sieht schnittliche Abschlussrendite von 5,5 Prozent das bei den so genannten Förderprodukten mit freuen kann.Zeigen Sie mir ein anderes langfrisgesetzlich vorgegebenen Beitragsgarantien aus. tiges und verlässliches Vorsorgeprodukt mit einem vergleichHier werden wir als Assekuranzen neu rechnen müssen, um baren Renditehorizont. diesen Beitragserhalt auch unter den neuen Rahmenbedingungen sicherstellen zu können. KURS: Dennoch gibt es ja durchaus Stimmen auch aus dem Versicherungslager, die die Zukunft der KapitallebensversiKURS: Für wen lohnt sich denn der Abschluss einer klassicherung in Frage stellen. schen Lebens- beziehungsweise Rentenversicherung? Berndt: Nochmals: Die klassische Lebensversicherung ist ein Berndt: Das lässt sich pauschal so nicht beantworten. Es kommt stabiles, verlässliches und deshalb auch zukunftsfähiges Vorbei der Vorsorge- und Vermögensplanung ja stets auf die jeweisorgeprodukt für die Kunden. Sie erfordert allerdings von den lige Lebenssituation und auf die Vorstellungen des Kunden hinAnbietern eine gesunde Eigenkapitalstruktur, um die notwensichtlich seiner finanziellen Altersabsicherung an. Hier sind wir digen Garantien absichern zu können. Diese Absicherung binVersicherer, vor allem die Versicherungsvermittler, in der Pflicht, det natürlich bei den Versicherungen auch langfristig Kapital, gemeinsam mit den Kunden eine optimale und akzeptierte Vorwas bei Aktiengesellschaften die Dividendenausschüttungen sorgegestaltung zu erarbeiten. Die zielgenaue Beratung, nicht schmälern kann. Deshalb sollte man ganz genau hinschauen, der Verkauf eines Produktes sollte, ja muss in einem solch exiswer dieses Produkt als nicht mehr marktgerecht bezeichnet,und tenziell wichtigen Feld wie der finanziellen Lebensvorsorge im ob das nicht im unternehmerischen Eigeninteresse geschieht. Mittelpunkt stehen.Generell bin ich der Meinung,dass eine klasUnser Credo als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist,dass sische Lebensversicherung als sicheres und verlässliches Funein Vorsorgeprodukt dem Interesse des Kunden zu dienen hat, dament einer langfristig orientierten Vorsorgeplanung dienen nicht dem des Unternehmens. Deshalb setzen wir uns ohne kann. Darauf aufbauend kann der weitere Vorsorgebedarf nach Wenn und Aber für die klassische Lebensversicherung als eine den jeweiligen individuellen Planungen und Vorstellungen über weiter attraktive und zukunftsgerichtete Vorsorge ein. fondsbasierte Anlagevarianten erfolgen. 10

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KURS: Sie sehen Fondsversicherungen also durchaus auch als probate Vorsorgevarianten an? Berndt: Dass wir bekennende Anhänger der klassischen Versicherung sind, bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass wir der Fondsversicherung ablehnend gegenüberstehen. Denn zum einen besteht ein wachsender Nachfragemarkt nach diesen Vorsorgealternativen. Andererseits gibt es individuelle Lebenssituationen, in denen sich der Abschluss einer fondsbasierten Variante anbietet.Als Stuttgarter bieten wir ja selbst eine attraktive Fondsversicherung mit Garantiekomponenten an. Wer auch bei der langfristigen Vorsorge die Chancen der Kapitalmärkte nutzen möchte, für den bieten Fondsversicherungen sicher attraktive Möglichkeiten. Allerdings sollte man dabei immer im Hinterkopf haben, dass damit auch ein gewisses individuelles Risiko bei der Vermögensanlage eingegangen wird. KURS: Es sei denn, die Fondsversicherungen werden, wie Ihre FlexRente performancesafe, mit Garantiekomponenten ausgestattet. Berndt: Das gibt dem Kunden natürlich eine gewisse Sicherheit. Auf der anderen Seite sollte man aber immer bedenken, dass Garantien Rendite kosten. Bei der Geldanlage oder bei der Vorsorge können Sie nicht alles gleichzeitig haben. Sicherheit, Rendite und Liquidität – dieses Dreieck kann kein Anlageprodukt gleichzeitig optimal leisten. Wer größtmögliche Sicherheit wünscht, der muss bei der Rendite und der Liquidität Abstriche machen. Umgekehrt gehen hohe Renditeversprechen logischer Weise zu Lasten der Sicherheit und eine schnelle Verfügbarkeit des angelegten Geldes schmälert in der Regel die Renditeaussichten. Deshalb ist es auch nicht zielführend, wenn langfristige Vorsorgeprodukte wie die klassische Lebensver sicher ung mit Bank-Anlageprodukten verglichen werden, bei denen zumeist ein rascher Zugriff auf das Geld oder ein kurzfristiger Anlagehorizont im Vordergrund steht,und damit eben keine lebenslange Garantie. Bei der individuell ausgewogenen Finanzplanung aber ist beides wichtig:

Einerseits die kurzfristige Verfügbarkeit eines ausreichenden Geldbetrages für besondere Lebenssituationen, andererseits die langfristige Vorsorge mit über Jahrzehnte gegen Krisenszenarien resistenten Finanzprodukten. Und hier hat die klassische Lebensversicherung auch in so manchen schwierigen Finanzmarktzeiten ihre Verlässlichkeit unter Beweis gestellt. Die Versicherer sind die geborenen Spezialisten für langfristige Altersvorsorgelösungen. Deshalb muss es unser Anliegen sein, auch im Sinne einer gesellschaftlichen Zukunftsabsicherung für den Erhalt der nach wie vor attraktiven klassischen Lebensversicherung zu kämpfen und nicht denen das Feld zu überlassen, die aus Eigeninteresse mit teilweise hysterischen Parolen eine bewährte Vorsorgeform tot reden wollen. Das Gespräch führte George Clegg


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schreibt der Gesetzgeber der Branche einen so genannten Rechnungszins vor. Seit 2007 beträgt er für alle seither vereinbarten Lebensversicherungen 2,25 Prozent. Künftig wird er bei 1,75 Prozent liegen. Es ist ein Höchstzins, der unter, aber nicht überboten werden darf. Festgelegt wird er vom Bundesministerium der Finanzen im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Justiz. Sie sind dabei aber an den Paragrafen 65 des Versicherungsaufsichtsgesetzes gebunden. Nach dessen Satz 1 darf bei Versicherungsverträgen mit Zinsgarantie der Rechnungszins für die Deckungsrückstellung „nicht mehr als 60 vom Hundert“ vom jeweiligen Zinssatz der Anleihen des Staates betragen, auf dessen Währung der Vertrag lautet.

Klassische Lebensversicherung

Kein Ladenhüter Trotz der anstehenden Senkung des Garantiezinses von derzeit 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent zum 1. Januar 2012 bleibt die klassische Kapitallebens- oder Rentenversicherung eine erwägenswerte Alternative zu anderen Formen der Altersvorsorge. Die Kombination einer einmaligen Summe im Alter mit der Absicherung der Hinterbliebenen oder eine lebenslange Rente werden nicht allein deshalb zu Ladenhütern, weil sie keine Toprendite bieten.

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Steuerliche Vorteile

Reich wird man als Versicherungsnehmer mit einer klassischen Lebensversicherung zwar nicht. Aber man verliert auch kein Geld,wenn man seinen Vertrag bis zum regulären Ablauf durchhält. Und das ist vor dem Hintergrund der noch immer schwelenden Finanzmarktkrise gefragt. Allen Umfragen jüngster Zeit zufolge ist Sicherheit oberstes Gebot, wenn es um Vorsorgegroschen geht. Außerdem genießt die Lebensversicherung bei der Absicherung biome­ trischer Risiken nahezu eine Alleinstellung. Sieht man von der gesetzlichen Sozialversicherung ab, kann nur die Lebensversicherung Leistungen bei Tod oder Berufsunfähigkeit und Rentenzahlungen bis zum Tod garantieren. Gerade die finanzielle Absicherung der Familie beim Tod des Ernährers ist ihre ureigene Domäne. Zu diesem Zweck ist sie entstanden. Auch Renten bis zum Lebensende können auf privatwirtschaftlicher Ebene nur von Unternehmen gezahlt werden, die die Lebensversicherung betreiben. Denn Tod oder Langlebigkeit verlangen den Ausgleich über die Versicherten12

gemeinschaft. Wer früh stirbt oder sehr lange lebt, hat weder die Todesfallleistung noch die Rentenzahlungen voll selbst finanziert.Was fehlt, das wird dem Topf entnommen, in den alle einzahlen. Das ist auch der Sinn einer Versicherung.

Garantie als Pluspunkt Kennzeichnend für klassische Altersvorsorgeleistungen ist zudem der zu Vertragsbeginn fest vereinbarte Zeitpunkt der Zahlung. In dieser Hinsicht haben die meisten Ruheständler auch nicht viel Spielraum. Sie können in aller Regel nicht lange zuwarten,bis aus einer Quelle Geld fließt, wenn sie kein Erwerbseinkommen mehr beziehen.Und wer in den Ruhestand geht, der tut es mehrheitlich zu einem vorab bestimmten Zeitpunkt. Das ist zumeist ein Geburtstag: der 60., der 63. oder der 65. Dann müssen die gesetzliche Rente, gegebenenfalls die Betriebsrente und die Leistung aus der Lebensversicherung da sein. Die Garantieleistung ist ein weiterer Pluspunkt der konventionellen Lebensversicherung. Sie muss die vereinbarte Summe oder Rente zahlen. Dazu

Doch nicht allein der Garantiezins klassischer Lebensversicherungsprodukte ist bei bestehenden Verträgen unveränderbar. Die Garantie gilt auch für die zugeteilte Überschussbeteiligung. Ist diese gutgeschrieben, darf sie nicht mehr entzogen werden – auch nicht bei Kündigung der Police. Eine Verringerung der Überschussbeteiligung ist immer nur für das jeweils nächste Jahr erlaubt. Schließlich bietet die Lebensversicherung nach wie vor steuerliche Vorteile. Partiell hat das Alterseinkünftegesetz diese sogar noch verbessert. Das gilt für Rentenleistungen alter Art, die heute zur dritten Schicht zählen. Sie werden mit einem fiktiven Ertragsanteil besteuert. Dieser beträgt zum Beispiel nur 18 Prozent der Rente, wenn die erste Rentenzahlung zum 65. Geburtstag erfolgt. Wer also 1000 Euro privater Rente im Monat bezieht, muss davon lediglich 180 Euro als Einkommen versteuern. Bei Kapitallebensversicherungen oder kapitalisierten Rentenpolicen unterliegt lediglich die Hälfte des Ertrags der Einkommensteuer, sofern der Vertrag wenigstens zwölf Jahr gelaufen und der Versicherte bei Empfang 60 Jahre alt ist. Todesfallleistungen sind sogar völlig einkommensteuerfrei. Sie unterliegen zwar der Erbschaftsteuer, doch diese sieht unter Familienmitgliedern sehr hohe Freibeträge vor.Im Normalfall wird daher keine Erbschaftsteuer fällig. Werner Tewes ist Vorstands­ vorsitzender der CHARTA Börse für Versicherungen AG KURS Sonderausgabe 2011


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Assekuranz vor neuen Herausforderungen

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Schwieriges Gesamtumfeld­

In den letzten Monaten wird vermehrt darüber diskutiert, ob das Geschäftsmodell der Deutschen Lebensversicherer noch eine Zukunft hat. Sei es die Absenkung des Garantiezinses, sei es das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Unisex-Tarifierung oder seien es die Bedingungen des neuen risikobasierten Aufsichtssystems Solvency II – all diese Entwicklungen stellen die Branche vor immer neue Herausforderungen. Im Kern der Diskussion stehen zumeist die langfristigen Garantien und werthaltigen Optionen der Versicherungsnehmer. Neben Garantien und Optionen gibt es aber noch weitere Kernelemente, die fundamental für dieses Geschäftsmodell sind: Zu nennen sind hier vor allem der Gleichbehandlungsgrundsatz sowie der Risikoausgleich im Kollektiv der Versicherten und in der Zeit. Erst diese Besonderheiten erlauben es den deutschen Lebensversicherern, attraktive und sichere Produkte für die Altersvorsorge und die Absicherung von Lebensrisiken anzubieten,die von Marktteilnehmern,bei denen die oben genannten Kernelemente fehlen, also etwa von Banken oder Fondsgesellschaften,nicht reproduzierbar sind. Zweifellos ist das derzeitige Umfeld für das Geschäftsmodell der Lebensversicherer schwierig und aus Sicht der Deutschen Aktuarvereinigung werden einige Entwicklungen der letzten Monate kritisch gesehen. So ist die Absenkung des Garantiezinses auf 1,75 Prozent aus Sicht der DAV nicht notwendig – insbesondere vor dem 14

Hintergrund der jüngst wieder deutlich angestiegenen Zinsen. Die DAV hatte für den 1. Januar 2012 daher einen Garantiezins von 2 Prozent vorgeschlagen. Insbesondere die Kalkulation geförderter Produkte – wie zum Beispiel von Riester-Renten – wird durch den nun sehr geringen Garantiezins erheblich erschwert. Hierfür müssen und werden die Aktuare in den nächsten Monaten geeignete Lösungen finden. Aus Sicht der Kunden stellt die Absenkung des Garantiezinses allerdings keine Verschlechterung der Lebensversicherungsprodukte dar, da für die Versicherungsnehmer der Gesamtzins inklusive der laufenden Überschüsse und der Schlussüberschüsse entscheidend ist. Und hier bietet die Branche ihren Kunden im Schnitt immer noch eine sehr attraktive Verzinsung von über 4,5 Prozent an. Auch das Urteil des EuGH, das die Versicherer ab dem 21. Dezember 2012 dazu zwingt, geschlechtsneutral kalkulierte Produkte anzubieten, wird vom DAV bedauert, da es insgesamt eine

unnötige Verschlechterung für die Versicherungskunden zur Folge haben wird. Konnte bisher auf Basis valider Statistiken differenziert für beide Geschlechter kalkuliert werden, so müssen die Aktuare nun in ihrer Kalkulation eine weitere Unbekannte berücksichtigen, nämlich das Mischungsverhältnis der beiden Geschlechter in den Beständen. Und es ist unmöglich vorherzusehen, ob sich dieses Mischungsverhältnis in der Zukunft durch das Urteil nicht sogar verändern wird. Da Aktuare gemäß Gesetz zu einer vorsichtigen Kalkulation verpflichtet sind, müssen ausreichende Sicherheiten hinsichtlich dieses Mischungsverhältnisses einkalkuliert werden, was die Produkte letztlich für die Versicherungsnehmer verteuern wird. Allerdings werden die Kunden an entstehenden Gewinnen wiederum angemessen beteiligt, so dass ein gewisser Ausgleich über die Überschussbeteiligung erfolgt. Eines ändert jedoch auch der EuGH nicht durch sein Urteil: Den Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen. Die aktuellen Herausforderungen für die deutschen Lebensversicherer könnten auch durch Solvency II noch verGarantiezinssenkung

Run auf Kapitalprodukte erwartet Mehr als ein Drittel aller Makler erwartet aufgrund der zum Jahreswechsel 2001/2012 in Kraft tretenden Garantiezinssenkung eine zeitlich begrenzte Nachfragesteigerung nach klassischen Lebens- und Rentenversicherungsprodukten. Gestützt wird diese Erwartung durch eine Befragung des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics, nach der jeder sechste 18- bis 35-Jährige nach eigener Aussage den zeitnahen Abschluss eines entsprechenden Produkts plant. Bei den Maklern geht laut Befragung lediglich rund ein Drittel davon aus, dass die Zinssenkung die Attraktivität von Lebens- und Rentenversicherungen überhaupt nicht beeinflussen wird. Und fast jeder dritte Makler plant gezielte Vertriebs-Aktionen im laufenden Jahr.

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stärkt werden, wenn es nicht gelingen sollte, entscheidende Verbesserungen bei der Umsetzung dieses europäischen Projektes zu erreichen. Die Grundlage für die Bewertung von Leistungszusagen unter Solvency II bildet eine risikofreie Zinsstrukturkurve, die auf Basis von Marktwerten zu ermitteln ist. Für versicherungstechnische Verbindlichkeiten gibt es aber keine Märkte und auch keine beobachtbaren Marktwerte. Dies betrifft insbesondere langfristige Leistungszusagen, für die es zur Abdeckung noch nicht einmal passende Anlageklassen mit entsprechenden Laufzeiten gibt. Ein einfaches Fortschreiben der heute beobachteten Marktdaten reicht deshalb für eine sachgerechte Modellierung nicht aus. Vielmehr bedarf es eines langfristigen Gleichgewichtszinses zur Bewertung lang laufender Verpflichtungen und

eines finanzmathematisch korrekten Übergangs zwischen den Marktdaten und diesem Gleichgewichtszins. Nur so lassen sich die extremen, durch Artefakte der Zinsmodellierung verursachten Schwankungen der Solvenzbilanz – im Extremfall könnte ein Unternehmen heute hochsolvent sein und morgen insolvent – vermeiden. Der Ansatz von Solvency II, Solvenzkapitalanforderungen in Abhängigkeit vom tatsächlichen ökonomischen Risiko zu bestimmen, ist aus Sicht der DAV grundsätzlich ein Fortschritt gegenüber dem bisherigen, mechanischen System. Allerdings stellt die Instabilität und Unangemessenheit der bisherigen Vorschläge zur Umsetzung von Solvency II die Sinnhaftigkeit des neuen Ansatzes in Frage. Die DAV hofft deshalb, dass im Zuge der europäischen Diskussion der kommenden Monate noch eine aktuari-

ell sinnvolle Ausgestaltung des Systems – insbesondere bei der Festlegung der risikofreien Zinsstrukturkurve zur Bewertung von Versicherungsverpflichtungen – erreicht werden kann. Einen inhaltlichen Diskussionsbedarf haben die Europäische Kommission und der Präsident der Europäischen Aufsichtsbehörde an dieser Stelle bereits signalisiert. Nur wenn es gelingt, die Balance zwischen angemessener Berücksichtigung der Risiken bei gleichzeitiger Stabilität der Ergebnisse zu halten, wird Solvency II eine Verbesserung bei der risikoorientierten Unternehmenssteuerung bringen. Ansonsten droht durch Fehlanreize sogar eine Verschlechterung gegenüber dem Status Quo. Dr. Guido Bader ist Mitglied des Vorstandes der Deutschen Aktuarvereinigung­.

Kapital versus Fonds

Das Schlüsselwort heißt Transparenz Klassische Lebensversicherung oder aber Fondsversicherung mit oder ohne Garantie – welche Vorsorgeform kann die Erwartungen der Anleger nach einer langfristig sicheren und zugleich renditestarken Zukunftsinvestition besser erfüllen? KURS stellte Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführer des ITA – Institut für Transparenz in der Altersvorsorge, die Gretchenfrage. KURS: Herr Dr. Ortmann, Stehen klassische Lebensversicherungen nach dem Beschluss zu Garantiezinsabsenkung mit dem Rücken zur Wand? Ortmann: Klassischen deutschen Policen stehen aus verschiedenen Gründen schwierige Zeiten bevor. Die Garantieverzinsung sinkt Anfang 2012 um ein halbes Prozent. Vor allem bei kurzen Laufzeiten wird häufig keine Beitragsgarantie mehr geboten werden können. Das heißt: Die Kosten müssen runter oder anders berechnet werden. Das niedrige Zinsumfeld erschwert die Sicherstellung der Garantieleistungen und zusätzlich verlangt Solvency II eine stärkere Eigenkapitalunterlegung von Garantien. Schon heute werden die Kundengelder sehr einseitig in festverzinsliche Anlagen investiert – vor dem Hintergrund drohender Inflation nicht die sicherste Art Gelder zu parken. Wichtig für eine dauerhaft stabile Altersversorgung ist eine ausgewogene Kapitalanlage, wie sie beispielsweise in With Profit-Policen, Variable Annuities oder auch reinen Fondskonzepten zu finden ist. KURS: Fondspolicen mit Garantien gelten als kompliziert. Können Makler und Kunden diese Police verstehen? Ortmann: Garantieprodukte sind in den letzten fünf Jahren immer komplexer geworden. Doch auch klassische Tarife sind schwer zu durchschauen. Wer weiß schon, wie hoch die Bruttorendite, die davon abgezogenen Kapitalanlagekosten und die Zuweisungen im Rahmen der Mindestzuführungs-Verordnung sind? Wichtig ist, dass Berater Werkzeuge in die Hand bekommen, die den konzeptübergreifenden Vergleich und die Beratung erleichtern, ohne dass Berater die Funktionsweise eines Produkts bis ins letzte Detail verstehen müssen.

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KURS: Bei der Fondspolice muss aber für Versicherungsmantel, Fonds und Garantie bezahlt werden. Ortmann: Bei allen Sparprodukten gilt: Die Renditeerwartung hängt von der Zusammensetzung der Kapitalanlagen und von der Höhe der Kosten ab. Das Produkt mit der höchsten Aktienquote und damit Renditeerwartung kann schlechter performen als eine klassische Police, wenn das aktienorientierte Produkt sehr hohe Kosten aufweist. Gerade teure Produkte nehmen für sich oft die bessere Managementleistung in Anspruch. Doch ob ein Fondsmanager jedes Jahr über einen langen Zeitraum alpha generiert, ist fraglich. Die Kosten sind dagegen jedes Jahr zu bezahlen. Fazit: Kunde und Vermittler sollten nicht nur auf das bessere Produktkonzept achten, sondern immer eine Nachkosten-Betrachtung vornehmen. KURS: Die Allianz zeigt volle Kostentransparenz bei Fondspolicen und will ETF mit in die Angebotsplatte aufnehmen. Könnte das einen Fondspolicen-Boom auslösen? Ortmann: Die Allianz ist einen ganz wichtigen und großen Schritt gegangen – nicht nur für sich selbst, sondern für die gesamte Branche. Zum ersten Mal wird Ernst gemacht mit dem Effektivkostenund Effektivrenditeausweis. Darin liegt eine unglaubliche Chance, die Kunden und Vermittler nutzen sollten. Kunden sind es satt, bei Altersvorsorgeprodukten das Gefühl zu haben, übers Ohr gehauen zu werden – berechtigt oder unberechtigt. Makler sollten also transparente Gesellschaften, bevorzugen. Das Gespräch führte Uwe Schmidt-Kasparek

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Moderne Fondsrenten

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Anpassungsfähig und leistungsstark­

Daneben kommt auch der Verständlichkeit und Transparenz der Geldanlage sowie der wirtschaftlichen Lage des Garantiegebers eine immer stärkere Bedeutung zu. Darüber hinaus wünschen sich 60 Prozent der Deutschen eine flexible Anpassung der Monatsbeiträge, um auf aktuelle Lebenssituationen reagieren zu können. Bei der Gestaltung von Altersvorsorgeprodukten mit Beitragsgarantie verfolgen die Anbieter unterschiedlichste Ansätze, die auf unterschiedlichen Philosophien der Produktentwickler basieren oder aber auch einfach abhängen von der technischen Umsetzbarkeit der Lösungen. Doch ganz gleich auf welchem Weg die Produkte entstanden sein mögen, eines eint alle Produktgesellschaften gleichermaßen: Es steht immer die Zielsetzung im Vordergrund, die gewünschte Garantieleistung zu gewährleisten und dabei trotzdem einen möglichst hohen Kapitalanlageertrag zu generieren. Die WWK Lebensversicherung a.G. hat diese Herausforderung angenommen und ihreVorsorgekonzepte entsprechend ausgerichtet.Unter der Dachmarke WWK IntelliProtect® bieten wir seit dem Jahr 2009 eine neue Generation von Altersvorsorgeprodukten mit Bruttobeitragsgarantie an. Dabei wird die Garantiezusage durch die WWK ausgesprochen. Mit dem Tarif WWK Premium FondsRente protect kann je nach Steuersituation sowohl eine Privatrente als auch eine Direktversicherung oder eine Basisrente abgeschlossen 18

Für zwei Drittel der Deutschen ist die garantierte Rückzahlung des eingesetzten Kapitals einer der wichtigsten Produktaspekte bei der Auswahl der privaten Altersvorsorge. Dies wird eindrucksvoll durch eine Reihe von unabhängigen Studien über Altersvorsorge und die Finanzmarktkrise belegt.

werden. Zudem steht mit der WWK Premium FörderRente protect eine staatlich geförderte Riester-Rente zur Verfügung. Alle Tarife wurden von der Ratingagentur Franke & Bornberg mit der Bestnote FFF bewertet.

Großes Anlageuniversum Besonders ist vor allem die Art der Garantieerzeugung. WWK IntelliProtect® ermöglicht trotz bestehender Garantiezusage ein Maximum an Fondsanlage bei gleichzeitiger Bereitstellung eines offenen Fondsspektrums zur individuellen Gestaltung des Anlageportfolios durch den Kunden. Je nachdem, wie sich das Risikobudget entwickelt, wird das Kundenguthaben mal stärker, mal schwächer in sichere Anlagen investiert – im vorliegenden Fall das Sicherungsvermögen der WWK – und chancen­orientierte Investmentfonds. Der Kunde hat stets die Gewähr, dass für ihn sein maximales Risikobudget ermittelt und damit eine höchstmögliche Partizipation in chancenreiche Fonds sichergestellt wird. Die beiden Börsenkrisen der letzten zehn Jahre haben zwar gezeigt, dass die Nachfrage nach Garantien stark steigt. Nichts desto trotz legen viele Kunden nach wie vor Wert auf ein möglichst großes Anlageuniversum. Die breite Auswahl bietet einen entscheidenden Vorteil – passgenaue Investitionen, je nach individueller Einschätzung der Märkte und Regionen. Die WWK ist dieser Kundenanforderung nachgekommen und hat die Garantietarife entsprechend konzipiert. So werden

im Rahmen einer offenen Fondsarchitektur eine Palette von 31 Fonds und zwei passiven Anlagestrategien (FondsBaskets) zur Verfügung gestellt. Darunter befinden sich eine Vielzahl qualitativ überzeugender Fonds von renommierten Investmentgesellschaften wie zum Beispiel DWS, Fidelity und M&G. Im Sinne der Kunden müssen sich moderne Altersvorsorgeprodukte auch in der Ansparphase an den jeweiligen Bedürfnissen und an sich möglicherweise ändernde Lebensumstände orientieren. Gefordert ist eine hohe Tarif-Flexibilität die es gestattet, die Vorsorgestrategie auf die individuellen Lebensumstände passgenau abzustimmen. Die Fondsrenten der WWK (hier 3. Steuerschicht) erfüllen diesen Anspruch mustergültig durch den Einsatz eines Lebensphasenmodells, das während der gesamten Vertragsdauer eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten bietet: • Einmalzahlung, laufende, abgekürzte Beitragszahlungsdauer individuell vereinbar • E inschluss einer Beitragsdynamik sowie garantierter Rentensteigerungen möglich • Mindestbeitrag von 50 Euro monatlich • kostenloser Wechsel der Fonds jederzeit und beliebig oft durchführbar • keine Begrenzung bei der Fondsauswahl pro Vertrag (Mindestanlagebetrag pro Fonds beträgt lediglich 1 Euro sowie mindestens 1 Prozent der Sparbeitrags) • individuell festlegbare Höchststandsabsicherung • Wahlmöglichkeit aus zwei Ablaufmanagementsystemen • B eitragsfreistellung bei Zahlungsschwierigkeiten möglich • Zuzahlungen bereits ab 500 Euro zu jedem Monatsersten möglich • Teilkapitalauszahlung zu jedem Monatsbeginn ab 500 Euro möglich • harter Rentengarantiefaktor bereits zu Vertragsbeginn mit zusätzlicher Besserstellungsoption für mögliche Zuzahlungen Mit der Produktlinie WWK IntelliProtect® stellt Die WWK ein flexibles und leistungsstarkes Altersvorsorgeprodukt zur Verfügung, das in allen drei Steuerschichten abgeschlossen werden kann. Rainer Gebhart ist Vertriebsvor­ stand WWK Versicherungen KURS Sonderausgabe 2011


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Strategische Vermögensplanung

Flexibel mit Fondspolicen Der Gesetzgeber hat den Erbfall streng geregelt:Anteile für die engsten Angehörigen sind Pflicht und Abgaben an den Fiskus schmälern den Nachlass deutlich. Viele Menschen suchen deshalb nach Möglichkeiten, wie sie ihr Vermögen an Angehörige oder andere nahestehende Personen übertragen können, ohne an die starren Vorschriften eines herkömmlichen Testaments gebunden zu sein. Fondsgebundene Rentenversicherungen können Alternativen bieten. Wer frühzeitig mit einer fondsgebundene Rentenversicherung vorsorgt, kann das Vermögen bereits zu Lebzeiten nach ganz individuellen Wünschen verteilen. Dabei schließt der Kunde mit einer Fondspolice gegen Einmalbeitrag einen normalen Versicherungsvertrag ab. In diesem Fall bestimmt er eine ausgewählte Person als Bezugsberechtigten, die im Falle seines Todes die Versicherungsleistung erhält – ohne dass die Auszahlung in die Erbmasse fällt. Bezugsrechte auf den Todesfall innerhalb von Rentenversicherungsverträgen gehen dabei vor bestehenden Testamenten oder auch vor der gesetzlichen Erbfolge. So behält der Kunde als Versicherungsnehmer zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle über die angelegten Gelder. Je nach seinem individuellen Bedarf kann er dem Vertrag Geld zuführen oder entnehmen; ganz, wie es der aktuellen Lebenssituation entspricht. Voraussetzung ist, dass er lediglich ein widerrufliches Bezugsrecht für den Todesfall bestimmt hat.Während der gesamten Vertragslaufzeit behält er alle Fäden in der Hand und kann auch bei unvorhergesehenen Ereignissen, wie zum Beispiel notwendig werdenden Aufwendungen für Pflege und Betreuung, kurzfristig reagieren. Auch wer Menschen begünstigen will, die nicht die gesetzlichen Erben sind, genießt mit der Fondspolice große Freiheit. Sofern das eingeräumte Bezugsrecht widerruflich war, lässt sich auch KURS Sonderausgabe 2011

zwischenzeitlich ein neuer Bezugsberechtigter benennen. Je nach Vertragsgestaltung sind ebenso mehrere Bezugsberechtigte möglich, die ihrerseits von der flexiblen Lösung profitieren. Bei Erbschaften verdient der Fiskus in der Regel mit. Deshalb will eine Vermögensübertragung gut überlegt und frühzeitig geplant werden. Durch die mehrfache Ausnutzung der zehnjährigen Fristen, die für die Erbschaftssteuer-Freibeträge gelten, können bei länger laufenden Verträgen eben diese Freibeträge sogar mehrfach genutzt werden. Und im Gegensatz zum Direktinvestment in Aktien oder Fondsportfolios fällt für den Kunden während der Vertragsdauer keine Abgeltungsteuer an.

Zinseszinseffekt Der Vorteil der fondsgebundenen Rentenversicherung: Da sie ein Altersvorsorgeprodukt ist, das biometrische Risiken wie Langlebigkeit und Tod absichert und eine lebenslange Rente auszahlt, fällt für laufende Erträge innerhalb des Versicherungsvertrages während der Aufschubdauer vor Rentenbeginn keine Steuer an. So ergibt sich für den Kunden ein höherer Zinseszinseffekt. Nur die in der Rentenphase erzielten Erträge werden mit dem günstig berechneten Ertragsanteil steuerpflichtig. Allein der Ertrag einer Einmalauszahlung am Ende des Versicherungszeitraumes oder eine Entnahme während der Vertragsdauer fallen unter die Steuerpflicht.Dann hat der Begünstigte die Wahl: Er kann bei Rentenbeginn des Vertrags zwischen lebenslanger, regelmäßiger Rentenzahlung und einer Einmalzahlung entscheiden.Bei manchen Anbietern sind auch nach kurzer Aufschubdauer bereits Entnahmen kostenfrei möglich. Die regelmäßigen Zahlungen unterliegen dabei der Ertragsanteilsbesteuerung, wobei nur ein individueller, vom Lebensalter des Steuerpflichtigen zu Rentenzahlungsbeginn abhängiger lebenslang

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Barvermögen, Immobilien oder Wertgegenstände – beinahe 200 Milliarden Euro werden jährlich in Deutschland vererbt. Klare Vorschriften regeln, wie der Nachlass an die Hinterbliebenen zu verteilen ist. Wer sich mehr Flexibilität wünscht, hat mit einer Fondspolice größeren Spielraum.

festgeschriebener Anteil steuerpflichtig ist. Die Ertragsanteilsbesteuerung bietet einen weiteren Vorteil für den Kunden, um auf elegante Weise steuerbegünstigte oder sogar teilweise steuerfreie Erträge zu generieren und zu erhalten. Das Marktumfeld kann sich ändern. Auch die Risikoaffinität eines Kunden ist – je nach der persönlichen Lebenssituation – unterschiedlich. Manche fondsgebundenen Rentenversicherungen lassen sich speziell auf die individuelle Situation des Kunden zuschneiden – mit einer hochwertigen Fondsauswahl und großer Flexibilität. Beispielsweise ist bei modernen Angeboten auch der Zugriff auf das Kapital jederzeit möglich, um so auch kurzfristig auf einen veränderten Bedarf reagieren zu können und jederzeit die Fäden in den Händen zu halten. Innovative Fondspolicen bieten Gestaltungsfreiheit – nicht nur, wenn es um die Nachlassplanung geht. Im Portfolio von Rechtsanwälten, Steuerberatern,Vermögensverwaltern und Family Offices bilden die modernen Policen einen festen Bestandteil, um steuerlich vorteilhafte Erträge des verwalteten Vermögens zu generieren. Joachim Thiex ist Vertriebsdirek­ tor Investment der Canada Life.

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Vorsorge für den Nachwuchs

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In die Zukunft investieren­

Bis Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, brauchen Eltern drei Dinge: Zeit, Kraft und Geld. Und zwar von allem nicht zu knapp. Da Eltern und auch Großeltern der Nachwuchs lieb und teuer ist, wollen sie ihm nur das Beste angedeihen lassen. Was das in Zahlen bedeutet, hat das Statistische Bundesamt errechnet. Bis zum 18. Lebensjahr hat ein Kind den elterlichen Geldbeutel um zirka 120.000 Euro erleichtert. Schließt sich an die Schulzeit noch ein Studium an, sollte man noch einmal 30.000 bis 40.000 Euro hinzurechnen. Angesichts solcher Zahlen, wollen viele Eltern und Großeltern,Vorsorge für ihre Sprösslinge treffen, damit sie beste Chancen für die Zukunft haben. Makler sollten dieses Thema aufgreifen und ihren Kunden clevere Produktkonzepte als Alternative zu dem schlecht verzinsten, unflexiblen und doch immer noch häufig gewählten Sparbuch anbieten. Seit diesem Frühjahr ist MONEYMAXX mit der neusten Version ihrer Kindervorsorge „Family“ am Markt. Bei der Entwicklung hat man sich von dem Grundsatz leiten lassen „alles kann, nichts muss“. Das Family-Versicherungspaket kann je nach individuellem Bedarf „nur“ zum Vermögensaufbau für den Nachwuchs eingesetzt oder zusätzlich mit Bausteinen zur Risikoabsicherung ausgestattet werden. Diese Gestaltungsfreiheit macht es möglich, dass der Makler sehr viele Kundentypen ansprechen kann: Neben Eltern sind Großeltern, Paten und Verwandte eine interessante Zielgruppe, denn Vertragsabschlüsse sind auch ohne Unterschrift 20

der Eltern möglich. Die fondsgebundene Kinderpolice „MONEYMAXX Family“ gibt es in zwei Tarifvarianten. „MAXX hybrid“ ist ein dynamischer Dreitopf-Hybrid, bei dem die Kundenbeiträge je nach Börsenlage dynamisch zwischen den drei Anlagetöpfen Deckungsstock, Wertsicherungsfonds und Investmentfonds verteilt werden.Bei „MAXX vario“,eine interessante Variante für die Zielgruppe Großeltern, wird der Beitrag zwischen Fondsanlage und Deckungsstock gesplittet. Je nach Sicherheitsbedürfnis des Kunden kann der Anteil der klassischen Garantievariante zwischen null und 70 Prozent betragen. Da Kinderpolicen eine sehr lange Laufzeit haben, ist das Thema Sicherheit besonders wichtig. Daher wurden bei „MAXX hybrid“ drei Garantiestufen eingebaut: für ein garantiertes Ausbildungskapital, als Beitragssummengarantie zum Rentenbeginn und als optionale Garantieerhöhung mit dem GarantiePLUS-Mechanismus. Die „Bafög-Variante“, das garantierte Ausbildungskapital, kann in der

Ausbildungsphase zwischen dem 18.und 27. Lebensjahr des Jugendlichen gebührenfrei in Anspruch genommen werden, auch in mehreren Teilentnahmen. Größtmögliche Flexibilität erlaubt die Beitragssummengarantie, die zum Rentenbeginn die Höhe der eingezahlten Beiträge sicherstellt. Denn bei dieser Garantievariante kann der Kunde entscheiden, in welcher Höhe die Beiträge abgesichert werden sollen: von 10 bis 100 Prozent ist alles möglich. Dabei arbeitet MONEYMAXX mit dem neusten Wertsicherungsfonds von DWS, dem DWS Garant 80 FPI. Der dritte Sicherheitsbaustein „Garantie PLUS“ ist eine „mitwachsende“ Garantie. Sie erlaubt es,dass eine gute Kursentwicklung der Investmentfonds zu einer höheren Beitragssummengarantie führt. Das „Alles kann, nichts muss“-Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Police. So auch bei der Möglichkeit, einen Versorger mit abzusichern. Diese Komponente muss nicht in Anspruch genommen werde, weil sie nicht immer sinnvoll ist – z.B. dann, wenn die Eltern bereits über eine Risikolebensversicherung abgesichert sind. Auch weitere Versicherungskomponenten, eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit für den Versorger oder eine Unfallversicherung für das Kind, werden optional angeboten. Auf die Investmentseite wurde bei der Produktentwicklung ebenfalls besonderes Augenmerk gerichtet. Für seine Anlageentscheidung kann der Kunde auf 50 Fonds sowie drei gemanagte Fondsbaskets zugreifen, wobei letztere von Franklin Templeton betreut werden. Die Fonds können beliebig kombiniert und gewechselt werden, zwölfmal im Jahr gebührenfrei. Zudem ist eine Investmentoptimierung durch den Kunden möglich. Dabei wird der zugezahlte Beitrag innerhalb der ersten 60 Monate in gleichmäßige Raten aufgeteilt und investiert. Auf diese Weise wird der Cost-Average-Effekt genutzt. Mit Kinderpolicen, die wachstumsorientiert,flexibel und individuell sind,kommen Eltern ihrem Wunsch, die Zukunft ihrer Kinder gut abzusichern, einen großen Schritt näher. Makler haben mit solchen Produkten einen guten Anlass, mit ihren Kunden über ein Thema ins Gespräch zu kommen, das emotional und verantwortungsvoll zugleich ist. Marlies Tiedemann ist Leiterin Produktmanagement bei MONEYMAXX­. KURS Sonderausgabe 2011


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Erbengeneration

Geld oder Immobilie dominieren­ 32 Prozent aller Bundesbürger haben bereits mindestens einmal geerbt. Weitere 23 Prozent einer von Allensbach im Auftrag der Postbank Befragten gehen zudem von einer künftigen Erbschaft aus, die größtenteils schon in den kommenden zehn bis 20 Jahren erwartet wird. Zudem stellt die Studie fest, dass in Ost- und Westdeutschland bislang zwar annähernd gleich häufig geerbt wird. Jedoch ist der Umfang der einzelnen Erbschaften in Westdeutschland deutlich größer. So beträgt im Osten zu 61 Prozent der Wert eines Erbes weniger als 25.000 Euro. Im Westen sind es 45 Prozent aller Fälle. Dagegen haben hier 19 Prozent aller Erbschaften einen Wert von mehr als 100.000 Euro. Im Osten ist dies nur bei knapp 3 Prozent der Fall. Drei Viertel aller heutigen Erben in Deutschland haben von ihren Eltern geerbt, von Großoder Ur-Großeltern knapp ein Viertel. Die häufigste Verwendung einer Erbschaft in Deutschland ist eine Vermögensanlage bei der Bank. Bei Erbschaften von Immobilien werden diese eher verkauft oder vermietet als selbst von den Erben bezogen.

Riester-Fondspolicen

Renten mit dem gewissen­Extra Die Riester-Rente feiert dieses Jahr bereits ihr zehnjähriges Jubiläum – entsprechend groß ist das Angebot an Riester-Produkten auf dem deutschen Markt. Wer sich von der Masse abheben möchte, muss seinen Kunden Extras bieten, die über das Übliche hinausgehen. Diese werden jedoch häufig erst mit einem Blick in die Bedingungen sichtbar. Arbeitslosigkeit, Börsenbaisse und niedrige Kapitalmarktzinsen: Diese Schlagworte haben es in sich und können insbesondere für Kunden mit einer fondsgebundenen Rente weitreichende Folgen haben – auch bei Riester. Doch es gibt Möglichkeiten, sich gegen die Auswirkungen zu schützen. Viele, die sich für eine fondsgebundene Riester-Rente entscheiden, möchten bei fallenden Aktienmärkten größere Verluste ihres Vertragsguthabens vermeiden. Mit Tarifen, die ein Lock-in-Verfahren bieten, können erzielte Gewinne während der Laufzeit gesichert werden – entweder durch einen Automatismus oder individuell wie bei der Congenial Riester Garant der Condor. Neben der Sicherung erzielter Gewinne spielt bei der Riester-Rente auch die Höhe der garantierten Rente eine immer wichtigere Rolle. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung steigt, wäh-

rend das Zinsniveau kontinuierlich sinkt – und das hat Folgen für die Rentenhöhe. Bei fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen gibt es zudem nur für das garantierte Kapital aus den eingezahlten Beiträgen eine garantierte Monatsrente, nicht jedoch für das darüber hinausgehende Fondsguthaben. Entscheidend für die Höhe der Rente aus diesen beiden Größen sind die Rechnungsgrundlagen und der garantierte Rentenfaktor: Die zu Vertragsbeginn gültigen Rechnungsgrundlagen gelten zwar bei allen Versicherern für die gesamte Laufzeit, allerdings nur, solange keine Änderungen am Vertrag vorgenommen werden – und die kommen bei Riester recht häufig vor, denn wer keine Zulagen verschenken oder zurückzahlen möchte, muss seinen Riester-Beitrag regelmäßig seinem Gehalt und der Anzahl zulagenberechtigter Kinder anpassen. In der Regel erhält der Kunde für Beitragserhöhungen jedoch


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die Rechnungsgrundlagen, die zum Zeitpunkt der Vertragsanpassung aktuell sind – und diese können schlechter ausfallen, als zu Vertragsbeginn. Riester-Sparer sollten deshalb darauf achten, dass die zu Vertragsbeginn aktuellen Rechnungsgrundlagen für die garantierte Rente während der gesamten Laufzeit gelten – und zwar unabhängig von Vertragsänderungen. Condor beispielsweise gibt diese Garantie bis zum geförderten Riester-Höchstbeitrag von 2100 Euro pro Jahr. Für das Fondsguthaben,das die eingezahlten Beiträge übersteigt,ist ein hoher garantierter Rentenfaktor unverzichtbar. Dieser Faktor gibt an, wie viel Euro Monatsrente ein Versicherter zum Rentenbeginn für jeweils 10.000 Euro Fondsguthaben erhält. Nur wenige Gesellschaften,darunter auch die Condor Lebensversicherungs-AG, ga-

rantieren diesen Rentenfaktor für RiesterRenten bereits ab Vertragsabschluss – und das ohne Treuhänderklausel. Das hat den Vorteil, dass die Rente pro 10.000 Euro Fondsguthaben nicht unter das zu Vertragsbeginn zugesicherte Niveau fallen kann. Ein Rentenfaktor mit Treuhänderklausel kann zum Beispiel bei einer Änderung der Sterbetafel gesenkt werden. Sollten nun die Rechnungsgrundlagen und/oder der zusätzlich garantierte Rentenfaktor zum Rentenbeginn besser sein, als zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, sollte der Kunde die besseren Garantien erhalten – und das sowohl auf sein Guthaben aus laufenden Beiträgen und Zulagen, als auch auf sein Guthaben aus Sonderzahlungen und Beitragserhöhungen. Riester-Renten bieten zwar grundsätzlich die Möglichkeit, zum Beispiel bei einem Jobverlust beitragsfrei gestellt zu werden

– dies geht jedoch zu Lasten der späteren Rente und ist daher nicht empfehlenswert. Eine zusätzliche Arbeitslosigkeitsversicherung (ALV) bietet da die bessere Option: Bei Congenial riester garant zahlt sie im Falle einer betriebsbedingten Arbeitslosigkeit bis zu einem Jahr die vereinbarten Beträge,damit der Kunde auch bei einem finanziellen Engpass weiter riestern kann. Wer also mit einer fondsgebundenen Riester-Rente für das Alter vorsorgen möchte und sich gegen fallende Aktienmärkte, niedrige Kapitalmarktzinsen sowie gegen Renteneinbußen aufgrund eines zeitweisen Arbeitsplatzverlustes schützen möchte, sollte nach den „gewissen Extras“ fragen. Malte Wolter ist Teamleiter Produkt­management der Condor Lebensversicherungs-AG.

Basis-Rente

Vorsorgen und Steuern sparen Bei der Basisrente handelt es sich um eine freiwillige, private Leibrente, die hohe Steuervergünstigungen bietet. Vor allem für Selbstständige und Freiberufler, denen bisher keine staatlich geförderte Vorsorgemöglichkeit für das Alter zur Verfügung stand, ist sie interessant. Auch Angestellte profitieren, denn sie haben die Möglichkeit, im Rahmen des steuerlichen Altersvorsorgehöchstbetrags Einzahlungen in eine Basisrente zu leisten. Rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer müssen allerdings den steuerlich abziehbaren Beitrag um den steuerfreien Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung kürzen. Sehr lohnend ist die Basisrente auch für ältere Sparer, die demnächst in Ruhestand gehen. Sie profitieren in besonderer Weise, da der Besteuerungsanteil der Rente dauerhaft niedriger sein kann als der abzugsfähige Prozentsatz der geleisteten Beiträge. Die steuerliche Absetzbarkeit ist das maßgebliche Argument für den Abschluss einer Basisrente. Sparer können bis zu 20.000 Euro an Beiträgen pro Jahr steuerlich geltend machen (für Ehepaare verdoppelt sich der Betrag). Davon können in diesem Jahr 72 Prozent von der Steuer abgesetzt werden, maximal also 14.400 (Verheiratete: 28.800) Euro. Bis zum Jahr 2025 steigt dieser Anteil jährlich um zwei Prozentpunkte auf 100 Prozent. Im Gegenzug sind dafür die Rentenzahlungen im Rahmen der nachgelagerten Besteuerung steuerpflichtig. Der Besteuerungsanteil steigt wie bei der gesetzlichen Rente für jeden neuen Rentnerjahrgang kontinuier22

lich an, bis 2040 schließlich 100 Prozent erreicht werden. In diesem Jahr müssen nur 62 Prozent versteuert werden. Für die steuerliche Begünstigung müssen die Tarife zertifiziert sein. Vermittler und Kunden können anhand der Zertifizierungsnummer erkennen, ob der gewünschte Vertrag förderfähig ist. Um die Zertifizierung zu erhalten, sind gesetzlich vorgeschriebene Voraussetzungen zu erfüllen: Der Vertrag muss eine lebenslange monatliche Leibrente vorsehen. Eine Kapitalauszahlung oder auch Teilkapitalauszahlung ist nicht möglich. Die Auszahlungen dürfen nicht vor Vollendung des 60. Lebensjahres erfolgen. Bei Vertragsbeginn ab 2012 erhöht sich der früheste Rentenbeginn auf 62 Jahre.Die Ansprüche aus einer Basisrente sind nicht vererbbar, ebenso dürfen sie wie gesetzliche Rentenansprüche nicht übertragen, beliehen, veräußert oder kapitalisiert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, den steuerlichen Förderrahmen durch flexible Sonderzahlungen voll zu nutzen. Gerade für Selbstständige mit schwer kalkulierbaren Jahresgewinnen ist dies ein wich-

tiger Aspekt. Deutet sich zum Jahresende ein hoher Gewinn und damit auch eine hohe Steuerlast an, kann ein zusätzlicher Sonderbeitrag zum Basisrentenvertrag geleistet werden und somit die Steuerlast reduziert werden. Als Ergänzung zur Altersvorsorge bietet sich der Zusatzbaustein zur Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit an. Damit der Versicherungsbeitrag steuerlich abzugsfähig bleibt,muss der Beitrag für die in den Vertrag eingeschlossenen Zusatzbausteine (Hinterbliebenenrente bzw. Berufsunfähigkeitsrente) zusammen weniger als 50 Prozent des jährlichen Gesamtbeitrags ausmachen. Bei der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe stehen Basisrenten in verschiedenen Produktvarianten zur Verfügung. Als klassische Rentenversicherung oder als fondsgebundene Variante, um von den Chancen der Aktienmärkte stärker profitieren zu können. Jürgen Hansemann ist Direktor Produktförderung Konzern der NÜRNBERGER VERSICHERUNGS­ GRUPPE. KURS Sonderausgabe 2011


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Betriebsrenten

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Für alle ein Gewinn

Unternehmen stehen vor zahlreichen Herausforderungen: Der viel diskutierte demografische Wandel führt zu einem Mangel an Arbeitskräften – und daher ist der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter bereits in vollem Gange. Gute Mitarbeiter müssen nicht nur gefunden und gewonnen, sondern durch gezielte Maßnahmen auch langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Schließlich sind qualifizierte Mitarbeiter unerlässlich für den Unternehmenserfolg. Mit einem attraktiven Angebot bei der betrieblichen Altersversorgung verschaffen sich Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter erhebliche Vorteile. Denn die finanzielle Bedeutung der Zusatzversorgung wird von Bewerbern und Mitarbeitern mittlerweile hoch geschätzt. Doch was zeichnet ein attraktives Versorgungsprogramm aus und wie kann es gestaltet werden? Vor allen Dingen sollte ein Versorgungsprogramm die – oft unterschiedlichen – Interessen von Arbeitgeber und Arbeitnehmern verbinden: Interessen des Arbeitgebers Planbarkeit der Kosten – heute und in Zukunft Auslagerung betriebsfremder Risiken Geringer Verwaltungsaufwand Personalpolitische Wirkung durch Bindung der Mitarbeiter

Interessen der Mitarbeiter Aufbau einer spürbaren Zusatzversorgung Sicherheit der betrieblichen Versorgung Steuervorteile Transparenz des Versorgungsprogramms

Erreichen lassen sich diese Ziele durch beitragsorientierte Versorgungsprogramme. Hier wird ein bestimmter Prozentsatz vom Gehalt oder auch ein fixer Euro-Betrag als Beitrag zum Aufbau der Versorgung des Mitarbeiters festgelegt. Der Mitarbeiter erkennt den finanziellen 24

Wert eines solchen Angebots – ebenso wie bei einer Gehaltszahlung oder -erhöhung – sofort.

Ein Beispiel Der Arbeitgeber vereinbart mit dem Mitarbeiter, dass ein Beitrag von 4 Prozent des Fixgehalts für den Aufbau der Versorgung aufgewendet wird. Da die gesetzliche Rentenversicherung keine Leistungen für Gehaltsteile über der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) erbringt (2011: 66.000 Euro) und damit der Versorgungsbedarf für Gutverdiener steigt, ist es bedarfsgerecht, für diese Gehaltsteile einen höheren Beitrag (zB. 12%) festzulegen. Auch eine finanzielle Beteiligung des Mitarbeiters am Beitragsaufwand ist durchaus üblich. So könnte z. B. der Beitragsaufwand für Gehaltsteile über der BBG mit 4 Prozentpunkten auf den Arbeitnehmer und 8 Prozentpunkten auf den Arbeitgeber aufgeteilt werden. Der so ermittelte Beitrag wird dann zur Finanzierung der Alters- und/oder Berufs- und/oder Hinterbliebenenleistung verwendet und einmal jährlich an das aktuelle Gehalt angepasst. Die Versorgungsleistungen können als Rentenzahlung und/oder als einmalige Kapitalleistungen vereinbart werden.

Aber welche Versorgungsleistungen können erzielt werden? Zwei Beispiele zur Verdeutlichung: • F acharbeiter, 32 Jahre, Fixgehalt 50.000 Euro, Beitragsaufwand 2000 Euro, 400 Euro lebenslange Altersrente, alternativ 99.000 Euro einmalige Kapitalzahlung • L eitender Angestellter, 41 Jahre, Fixgehalt 100.000 Euro, Beitragsaufwand 6720 Euro, 950 Euro lebenslange Altersrente, alternativ 226.000 Euro einmalige Kapitalzahlung

Für beide Beispiele gilt: Diese Leistungen erhöhen sich jährlich durch Kapitalerträge und die Anpassungen der Beiträge entsprechend der Gehaltsentwicklung. Durch Einschaltung externer Versorgungseinrichtungen – wie der rückgedeckten Swiss Life Unterstützungskasse e.V. – werden sämtliche Versorgungsleistungen vollständig versichert.Der Arbeitgeber zahlt hierzu den oben beschriebenen Beitrag an die U-Kasse. Diese verwendet den Beitrag zum Abschluss einer Rückdeckungs­versicherung, bescheinigt die Leistungen gegenüber dem Mitarbeiter und erbringt später die vereinbarte Leistung. Die Beiträge des Arbeitgebers stellen in voller Höhe Betriebsausgaben dar und sind frei von Lohnnebenkosten. Lediglich ein jährliches Honorar zur Erbringung der Verwaltungstätigkeiten sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Beiträge an den Pensionssicherungsverein zur Sicherung der betrieblichen Altersversorgung gegen Insolvenz des Arbeitgebers fallen an. Für den Mitarbeiter setzt die Steuer- und Abgabenpflicht erst mit Bezug der Leistung ein. Diese Versorgungsprogramme können sowohl für einzelne Mitarbeiter als auch ganze Belegschaften eingerichtet werden und eignen sich damit für Unternehmen jeder Größe. Interessant ist diese Art der Versorgung auch für eine spezielle Art von Arbeitnehmern, für Gesellschafter-Geschäftsführer (GGF) einer GmbH, die gleichzeitig Inhaber des Unternehmens sind. Nach einer fünfjährigen Wartezeit können GGF in der Regel ebenfalls eine Versorgung über die GmbH mit der beschriebenen steuerlichen Wirkung erhalten. Hubertus Harenberg ist Leiter Vertriebsunterstützung­betrieb­ liche Altersvorsorge bei Swiss Life. KURS Sonderausgabe 2011


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Fachkräfte im Visier

bAV-Angebote als Anreiz Kaum ist die Wirtschaftskrise überwunden und das Zittern um Arbeitsplätze vorbei, mehren sich in Medien, Politik und Unternehmern die Klagen, dass qualifizierte Arbeitskräfte schwer zu finden sind. Nun herrscht natürlich nicht in jeder Branche Fachkräftemangel, so dass für Deutschland kein Bedarf auf breiter Front festzustellen ist – so sehen es Experten vom Bundesinstitut für Berufsbildung und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Doch es gibt Indizien, dass zumindest regionale und branchenspezifische Engpässe bestehen. Besonders in naturwissenschaftlich-technischen Berufsfeldern werden Fachkräfte gesucht. Auch ausgebildete Pfleger und Erzieher sind heiß begehrt. Mit einer betrieblichen Altersvorsorge können Unternehmen ihre Wettbewerbsposition im Kampf um Fach- und Führungskräfte deutlich verbessern. Das wird auch beim Calwer Familienunternehmen Seuffer deutlich. Der badenwürttembergische Technologiezulieferer steht bei der Suche nach Fachkräften in direktem Wettbewerb mit Unternehmen wie Daimler und Bosch und punktet bei den Mitarbeitern mit seiner betrieblichen Altersvorsorge. Die Oberlausitzer Kultur- und Weiterbildungs-GmbH nutzt ebenfalls die bAV, um Fachkräfte ans Unternehmen zu binden. Das Un-

ternehmen ist im Landkreis Görlitz mit rund 120 Mitarbeitern und 500 Honorarkräften in der Kinder- und Jugendarbeit tätig und ist verantwortlich für die dort ansässigen Volkshochschulen und Musikschulen. Jeder Mitarbeiter erhält nach einem Jahr Unternehmenszugehörigkeit eine arbeitgeberfinanzierte bAV und kann zudem über eine Entgeltumwandlung zusätzlich für das Alter vorsorgen. Neben einem guten Betriebsklima und weiteren Vergünstigungen sei die bAV ein wichtiges Angebot und entscheidend für die für den Bildungs- und Kultursektor unterdurchschnittliche Fluktuationsrate, heißt es. Am meisten werden Ingenieure und Hochschulabsolventen in den so genannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gesucht. So meldet der Hightech-Verband Bitkom Ende Februar, dass

man für 2011 rund 10.000 neue Stellen habe, der Expertenmangel aber eine Wachstumsbremse sei. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlten im Februar diesen Jahres rund 117.000 MINT-Akademiker, die Inge­ nieurlücke lag bei rund 58.400. Kindertagesstätten und Altenpflegeheime suchen nach ausgebildeten Kräften. Denn wenn Eltern ab 2013 einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs im Alter von weniger als drei Jahren haben,nimmt der Betreuungsbedarf zu. Insgesamt rund 50.000 neue Erzieherinnen sind nach Aussage der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft nötig. Ebenfalls Mangelware sind laut Statistischem Bundesamt ausgebildete Pflegekräfte. Momentaner Fachkräftemangel hin oder her, eines scheint sicher: Die Zukunft sieht düster aus. In 15 bis 20 Jahren wird allgemein der Bedarf an Erwerbstätigen das Angebot an Erwerbspersonen überschritten haben. Das heißt in Deutschland wird es zu wenige gut ausgebildete Arbeitskräfte für zu viele Stellen geben. Das prognostizieren die neuen Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen bis 2025 des Bundesinstituts für Berufsbildung, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik. Eine McKinseyStudie rechnet mit zwei Millionen fehlenden Fachkräften bis 2020 und das Prognos-Institut veranschlagt gar eine Lücke von 5,2 Millionen Fachkräften bis 2030.


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Sozialabgaben sparen Eine weitere wichtige Möglichkeit im Kampf um die begehrten Arbeitnehmer ist die arbeitgeberfinanzierte bAV. Besonders bei mittelständischen Unternehmen besteht hier noch Nachholpotenzial. So sind nach einer Befragung der Allianz von rund 500 kleinen und mittelständischen Unternehmen in zirka 70 Prozent der Unternehmen aus Sicht der Verantwortlichen durch die Einführung einer bAV die Identifikation mit dem Unternehmen und die Motivation der Mitarbeiter deutlich gestiegen.Zudem hat der Arbeitgeber neben seiner deutlich höheren Attraktivität beim Arbeitnehmer auch den Vorteil, dass er Sozialabgaben sparen kann. Häufig vereinbaren Arbeitnehmer und Arbeitgeber so genannte Mischfinanzierungen. Das heißt, falls der Arbeitnehmer ebenfalls einen Teil seines Gehalts in die Betriebsrente einbringt, legt der Arbeitgeber noch etwas oben drauf. Wer also als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte und den akademischen Nachwuchs bestehen will, muss zusätzliche Anreize bieten. Die bAV bietet vielfältige und flexible Umsetzungskonzepte, damit der Arbeitgeber von heute auch noch morgen für Fachkräfte interessant ist. Frank Hofmann ist Leiter zentrale­ Stabsabteilung betriebliche Altersversorgung bei der Allianz Lebensversicherungs-AG.

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Serviceleistungen in der bAV

„Apps“ für die Betriebsrente­ © Apple

Neben den volkswirtschaftlichen Lösungsansätzen, um dem Fachkräftemangel in Deutschland Herr zu werden (Erhöhung der Frauenerwerbsquote, Verlängerung der Lebensarbeitszeit, bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Anwerben ausländischer Fachkräfte durch den Staat) kann auch der einzelne Unternehmer einiges tun. Die Firmen müssen sich frühzeitig mit dem demografischen Wandel und seinen Folgen für die Personalplanung befassen und sich nachhaltig um in- und ausländische Fachkräfte bemühen. Dies kann einerseits durch das Angebot von Ausbildungsplätzen und durch den Aufbau eines positiven Unternehmensimages geschehen. Anderseits stehen hier auch Konzepte zur Work Life-Balance, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, im Vordergrund.

Die Welt ist „smart“ geworden: Wir telefonieren smart, wir mailen smart und wir chatten smart. Wer liest schon gerne lange Bedienungsanleitungen oder wälzt schwere Fachliteratur, wenn es auch einfach geht? Dies gilt auch für mittelständische Unternehmen, die sich mit dem Thema betriebliche Altersversorgung (bAV) beschäftigen. Gerade auf diesem komplexen Fachgebiet sind smarte Lösungen gefragt.

Vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels erkennen immer mehr Personaler und Entscheider in den Unternehmen die Chancen der Betriebsrente. Dies zeigt auch das Ergebnis einer Infratest-Studie aus dem Oktober 2010: Rund 80 Prozent der befragten Personalverantwortlichen sehen die wachsende Bedeutung der Betriebsrente. Sie gilt als attraktive Möglichkeit, sich mit einem positiven Firmenimage am Arbeitmarkt zu präsentieren und somit die Rekrutierung und Bindung von Fachkräften zu verbessern. Gleichzeitig scheuen viele kleine und mittelständische Betriebe die Einführung einer betrieblichen Altersversorgung. Sie wird von vielen als unverständliches, bürokratisches und riskantes System wahrgenommen, das zusätzliche administrative Belastungen bringt,wertvolle Kapazitäten bindet und zudem Haftungsfallen stellt. Dabei mangelt es den Unternehmen oft an bAVKompetenz im eigenen Hause.Die Folge: Trotz Rechtsanspruch der Arbeitnehmer auf eine bAV wird diese im Mittelstand häufig nicht oder nur unzureichend angeboten. Gäbe es jedoch – ähnlich der multimedialen Handy-Entwicklung – eine „Smart-Phone-Lösung“ zur Firmenrente mit schnellen und nützlichen Services, wäre die Haltung der Beteiligten sicher eine andere.

Pfiffige Lösungen im Baukastensystem Und es gibt sie tatsächlich schon, die „Smart Services“ in der bAV.Ausgewählte Anbieter – wie z.B. HDI-Gerling – un-

terstützen die Entscheider mit einer Vielzahl von „Applikationen“, also anwenderorientierten Programmen, die ganz individuell auf das Unternehmen zugeschnitten werden können. Das sind natürlich keine virtuellen „Apps“ im Online-Format, sondern abrufbare Services im Baukastensystem, die dem Unternehmer die Arbeit erleichtern. Doch welche Servicebausteine zählen zu den wichtigsten Anwendungen einer zeitgemäßen bAV? Eine wesentliche „Applikation“ ist die Bestands- und Risikoanalyse, die den Status quo des betrieblichen Versorgungssystems regelmäßig auf den Prüfstand stellt. Ziel dieser Untersuchung ist es, aus Unternehmensperspektive rechtliche Haftungsrisiken aufzudecken, ungenutztes Vorsorgepotenzial zu ermitteln und konkrete Handlungsempfehlungen für den Entscheider im Unternehmen zu liefern. Darüber hinaus gibt es Analysen, die sich auf die Überprüfung bestehender Pensionszusagen und die Finanzierungsmittel fokussieren. Gerade vor dem Hintergrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes, das seit 2010 neue Bilanzierungsregeln vorsieht, besteht hier ein erhöhter Prüfungs- und Anpassungsbedarf. Die Einführung einer Betriebsrente im Unternehmen sollte möglichst Ressourcen schonend gestaltet werden. Dabei ist es wichtig, mit der Geschäftsführung geeignete Maßnahmen und Abläufe abzustimmen, um eine hohe Beteiligungsquote in der Belegschaft zu erzie-

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Betriebliche Altersvorsorge len. Serviceorientierte bAV-Versicherer bieten hier Dienstleistungen an, die den Prozess der Belegschaftsberatung planen, durchführen und dokumentieren – ohne die betrieblichen Abläufe zu stören.

Portale als Informationsplattform Auch nach der Einführung sollte die Firmenrente im Bewusstsein der Mitarbeiter bleiben. Das bedeutet, der regelmäßige Kontakt und Informationsfluss sowie die Beratung neuer Mitarbeiter darf nicht abbrechen. Neben personalisierten Anschreiben und Einsteigerpaketen gewinnt – gerade im Zeitalter des Internets – die Nutzung von Online-Portalen zunehmend an Bedeutung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Internet ist schnell, bequem und jederzeit verfügbar. Diesem Trend sollten sich auch Arbeitgeber nicht verschließen. Kundenorientierte bAV-Anbieter erstellen für Firmen aller Größenordnungen individuelle Mitarbeiterportale im jeweiligen Corporate Design. Von Informationen zur Betriebsrente über einen persönlichen Angebotsrechner bis hin zu Kontaktformularen gibt es viele Elemente, die ins firmeneigene Netz integriert werden können. „Smart“ wird das Mitarbeiterportal dann, wenn der Aufwand des Arbeitgebers sich ausschließlich auf die Auswahl der Leistungsmerkmale und die Abnahme des Portals beschränkt. Umsetzung und laufende Betreuung sollte Aufgabe des bAV-Anbieters sein. Nicht zuletzt gehört zu einem „Smart Service“ auch eine funktionierende Rufbereitschaft. Wenn Arbeitgeber oder Arbeitnehmer Unterstützung benötigen, dann sollte eine schnelle und zuverlässige Hotline geboten werden. Die Entscheider in den Unternehmen sollten bei der Auswahl ihres bAVDienstleisters überprüfen, ob er dieses Repertoire an Servicebausteinen bieten kann. Dann profitieren auch Unternehmen von einer „smarten“, einfachen Lösung für die Betriebsrente.

Siegfried Hischke ist Leiter Produktmanagement bAV bei HDI-Gerling

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Beiträge sichern­

Spätestens mit Beginn des nächsten Jahres wird sich der Druck auf die Garantiezusagen in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) drastisch erhöhen. Denn ab 2012 sinkt der Höchstrechnungszins deutlich unter die ZweiProzent-Marke. Unter Umständen ist damit der in der bAV gesetzlich vorgeschriebene Beitragserhalt gefährdet. Alternative Lösungen sind gefragt. Keine Frage: Das Geschäft der klassischen Versicherung steht vor großen Herausforderungen. Mit der Absenkung des Höchstrechnungszinses wird die Garantie mancher Tarife in Frage gestellt. Bereits heute ist zu beobachten, dass bei Arbeitgebern und in Unternehmen mit großen bAV-Beständen das Interesse an alternativen Lösungen steigt. Warum? Für Neu-Verträge mit kurzen Laufzeiten kann es abhängig von der Kostenstruktur der Tarife ab dem 1. Januar 2012 eng werden. Eine Studie, der Société Générale aus dem März 2011 zeigt, dass bei einem Rechnungszins von 1,75 Prozent die eingezahlten Beiträge bei einer zwölfjährigen Laufzeit zu keinem Zeitpunkt garantiert werden. Noch mehr Zündstoff steckt nach Expertenmeinungen in den Altbeständen mit höheren Garantiezinsen. Hier müsste unter Umständen sogar eine Erhöhung der Deckungsrückstellungen erwogen werden, um den Beitragserhalt sichern zu können. Insbesondere die Tarifgeneration mit einem Rechnungszins von

4 Prozent wird zahlreichen Versicherern Kopfschmerzen bereiten. In Anbetracht der Tatsache, dass über 90 Prozent der bAV-Lösungen in Deutschland noch mit klassischen Produkten abgedeckt werden, besteht dringender Handlungsbedarf. Deckungsstockpolicen werden zudem den Kundenerwartungen nicht mehr gerecht. Vorsorgesparer möchten auch in der bAV Ertragschancen der Kapitalmärkte nutzen, eigene Anlagewünsche umsetzen können und dennoch sicher sein, dass der Beitragserhalt garantiert ist. Und sie möchten trotz jahrzehntelanger Vertragsbindung im Rahmen der Möglichkeiten der bAV flexibel sein. Die Kunden sind immer besser informiert und sie wollen zu Recht wissen, was mit ihren Beiträgen gemacht wird. Das Kernthema in der bAV ist der Beitragserhalt zum Rentenbeginn. Produkt­ innovationen haben auch für die bAV zu Garantiemodellen geführt, von denen insbesondere der stark nachgefragte Durchführungsweg der Direktversicherung profitiert. Die neue Generation der

Moderne Garantielösungen schaffen mehr Musterperson: Geschlecht männlich, Eintrittsalter 40 Jahre, Laufzeit: 20 Jahre Beitrag: 200 Euro pro Monat Garantieleistung Überschussbeteiligung

57.656 28.552 8.215

48.000

48.000

48.000

47.100

49.950

FR 3%**

FR 6%**

FR 9%**

KLV*

RV*

* Bei KLV & RV & FRV handelt es sich um kapitallebens-, renten- und fondsgebundene Versicherungs-Musterangebote eines führenden deutschen Lebensversicherers (Garantiedarstellung über Deckungsstockberechnung mit Garantiezins 1,75%). Die Werte der KLV und RV wurden beispielhaft auf Basis eines heute vertriebenen Tarifes eines führenden deutschen Lebensversicherers ermittelt, wobei unterstellt wurde, dass außer der Anpassung des Rechnungszinses der Tarif unverändert bleibt. ** Die hier dargestellten Werte FR – fondsgebundene Rentenversicherung – basieren auf der aktuellen Berechnungssoftware von Friends Provident International. Tarif: Friends Plan business

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Garantieabsicherung, die Friends Provident International (FPI) auch in der bAV anbietet, kommt komplett ohne Absicherung über den Deckungsstock des Versicherers aus. Garantie und Kapitalanlage des Kunden sind klar voneinander getrennt.Die Garantie gibt in diesem Fall Friends Provident. Sie kostet 5 Prozent der eingezahlten Beiträge, die dem Kunden zum Rentenbeginn zur Verfügung stehen. Dieses spezielle Produktkonzept, eine Lösung nach deutschem Recht, macht eine ungewöhnliche hohe Investmentquote von bis zu 95 Prozent möglich. Weil Friends Provident die Garantie unabhängig von der Kapitalanlage absichert, ist der Kunde, was die Investmentanlage angeht, sicher – auch in der bAV. Mit diesem Garantiekonzept ist der gesetzlich geforderte Beitragserhalt

gewährleistet und es bestehen zudem gute Chancen attraktive Erträge zu erwirtschaften. Der Aspekt des Beitragserhalts ist nicht zu unterschätzen, insbesondere im Hinblick auf die in der bAV gewählte Zusageform und möglichen Haftungsrisiken. Zu unterscheiden sind die beitragsorientierte Leistungszusage (BOLZ) und die Beitragszusage mit Mindestleistung (BZML). Bei der BOLZ wird dem Arbeitnehmer, vereinfacht ausgedrückt, von seinem Chef eine Rente versprochen, die sich versicherungsmathematisch berechnet und bei der Zins- und Sterblichkeitsfaktoren berücksichtigt werden. Für die versprochene Rente steht der Arbeitgeber gegenüber seinem Mitarbeiter ein. Bei der BZML stehen dem Arbeitnehmer im Versorgungsfall die

Leistungen in Höhe der eingezahlten Beiträge zur Verfügung. Zins- und Sterblichkeitsentwicklungen spielen hierbei keine Rolle. Im Gegensatz zur BOLZ bestehen bei dieser Zusageform keine Änderungsrisiken für den Arbeitgeber zum Rentenbeginn seines Mitarbeiters. Spannt man an dieser Stelle nochmals den Bogen zur Rechnungszinsabsenkung und der damit verbundenen Wahrscheinlichkeit, dass Tarife unter Umständen nicht mehr den Beitragserhalt erwirtschaften, kann daraus für Arbeitgeber ein Haftungsrisiko entstehen. Silvia Götzen ist Head of Mar­ keting der fpb AG, Vertriebs­ managementgesellschaft von Friends Provident International.

Studie verdeutlicht Defizite beim bAV-Wissen

Betriebsrente – die unbekannte Größe

Längere Lebensarbeitszeit, leere Rentenkassen und laue Vorsorgeleistungen – trübe Aussichten für die Zukunft? Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) bietet dem Arbeitnehmer einfache und attraktive Lösungen. Doch wie steht es um die bAV in Deutschland? Trotz guter Durchdringung – 62 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten verfügen bereits über eine bAV – stagnieren die Neuabschlüsse. Die Gründe wurden in einer Studie im Auftrag der Gothaer Lebensversicherung untersucht und unter dem Titel „bAV – die unbekannte Größe“ veröffentlicht. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von TNS Infratest Sozialforschung unter 1000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Sie zeigt: 91,4 Prozent der Befragten planen derzeit nicht, eine bAV abzuschließen oder eine bestehende aufzustocken. Insgesamt verfügen 62 Prozent der Beschäftigten in Deutschland über eine bAV. Die 14- bis 39-Jährigen haben mit 57 Prozent den geringsten bAV-Anteil. Bei der Durchdringung

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stellt das Handwerk mit 50,7 Prozent das Schlusslicht dar, die Industrie steht mit 71,8 Prozent an der Spitze. Ein fehlendes bAV-Angebot seitens des Arbeitgebers, zu geringe frei verfügbare finanzielle Mittel oder eine vermutete ausreichende Vorsorge sind die Hauptgründe für Arbeitnehmer, in Sachen bAV nicht aktiv zu werden. Hinzu kommen große Wissenslücken. Trotz gesetzlicher Pflicht bieten viele Unternehmen ihren Arbeitnehmern gar keine bAV an. Das gilt für 45 Prozent der Betriebe im Osten und für 36 Prozent der Dienstleistungsbetriebe. Auf konkrete Nachfrage der Arbeitnehmer haben nur 30 Prozent der Unternehmen eine bAV angeboten, 10 Prozent der Betriebe wollen prinzipiell keine bAV anbieten. Zur bAV bleiben viele Fragen offen. So wissen nur 40 Prozent der 14- bis 39-Jährigen, dass die bAV bei einer Unternehmensinsolvenz gesichert ist, 45 Prozent sind sich bei der Portabilität unsicher und nur jeder Dritte von ihnen weiß, dass er ein Recht auf eine bAV hat. Besonders große Wissensdefizite gibt es dabei unter Mitarbeitern von Kleinbetrieben mit weniger als 100 Arbeitnehmern. Die demografische Entwicklung und der damit einhergehende Kampf um Talente sind allen bekannt. So befürchten laut Mittelstandsbarometer von Ernst & Young 51 Prozent der Mittelständler Umsatzeinbußen, wenn sie Spitzenkräfte nicht anwerben bzw. halten können. Ein Mittel dazu ist die

bAV: 70 Prozent der befragten Arbeitnehmer sehen sie als Zeichen der Wertschätzung und fühlen sich verstärkt an das Unternehmen gebunden (40%). Die Deutschen gehen im europäischen Vergleich mit 62 Jahren spät in den Ruhestand. Dabei möchten 54 Prozent der Befragten auch früher in Rente gehen. Jeder Monat, den man früher in den Ruhestand geht, reduziert allerdings die gesetzliche Rente um 0,3 Prozent. Hier bietet sich eine Zeitwertkonten-Lösung an. Arbeitnehmer sparen Geld oder Zeit auf einem Konto an, das wird verzinst und ermöglicht einen vorzeitigen Ruhestand ohne finanzielle Einbußen. Zwar zeigen 54 Prozent Interesse an einer Zeitwertkontenlösung, doch lediglich 13 Prozent nutzen ein solches Modell. Je größer das Unternehmen, desto weiter sind Zeitwertkontenmodelle verbreitet. Fazit: Lösungen der bAV und Zeitwertkonten sind für alle Seiten attraktiv. Doch noch sind viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit sowie Beratungskompetenz gefragt. Die von Arbeitgebern gefürchtete Komplexität kann durch auf diese Geschäftsfelder spezialisierte Anbieter entschärft werden. Und Arbeitnehmer können durch qualifizierte Berater von der Attraktivität der Lösungen überzeugt werden. Dr. Helmut Hofmeier ist Vor­ standsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung AG.

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Nachhaltigkeit liegt im Trend

„ Grünes Sparschwein“ auf dem Vormarsch Noch in den 1990er-Jahren musste ein nachhaltiger Konsument mitunter weite Wege gehen, wollte er Bio-Produkte kaufen. Im Supermarktregal? Fehlanzeige! Außerdem „musste“ Bio-Obst oder -Gemüse klein, unscheinbar und verschrumpelt sein, sollte es als „echt“ anerkannt sein.

Heute belegen Lebensmittelprodukte mit Bio-Siegel sogar beim Discounter ganze Regalböden und die Qualität ist – auch optisch – hervorragend. Eine logische Konsequenz auf die steigende Nachfrage der Verbraucher. Dieser Trend hat vom Bio-Geflügel aus dem Supermarkt auch auf das Sparschwein des Kunden übergegriffen. Nicht nur im Haushalt, auch bei den eigenen Finanzen legen die Verbraucher verstärkt Wert auf nachhaltige Produkte. Der eigene Spargroschen soll einerseits effektiv und langfristig sicher, andererseits auch umweltorientiert angelegt sein. Umweltskandale und -katastrophen tragen zu dieser forcierten Entwicklung bei. Nach einer Studie zum Thema „Klimaeffekte von Kapitalanlagen“ ist für

mehr als die Hälfte der Privatkunden von Banken und Versicherungen wichtig, dass sich Finanzdienstleister aktiv für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel engagieren. Und damit sind nicht nur Energiesparlampen in den Büros oder Solarkollektoren auf dem Dach gemeint, sondern eine umfangreiche und hochwertige Palette an nachhaltigen Produktangeboten, die den Wünschen des Kunden entsprechen. Diese Entwicklung kann zum Beispiel an der Marktentwicklung von Nachhaltigkeitsfonds nachvollzogen werden: Seit 1997 ist das Anlagevolumen dieser Fonds allein im deutschsprachigen Raum von 0,22 Milliarden Euro auf über 30 Milliarden Euro im Jahr 2010 gesprungen. Abstriche bei der Rendite

braucht dabei niemand zu befürchten. Die Entwicklung zeigt vielmehr, dass nachhaltige Kapitalanlagen in vielen Fällen die Ergebnisse konventioneller Anlagen übertreffen.

Nachhaltigkeit schafft auch Transparenz Für Anleger ist die Struktur konventioneller Kapitalanlagen meist undurchsichtig. Über die Anlagekriterien und die tatsächliche Verwendung ihres Spargroschens werden sie häufig im Dunkeln gelassen. Damit ist nicht erkenntlich, wo das Geld wirklich investiert wird. Nachhaltige Kapitalanlagen bieten in dieser Hinsicht mehr Transparenz. Bei den meisten nachhaltigen Anlageformen werden die Kunden ausführlich über die tatsächliche Verwendung ihres Vermögens informiert.


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Aber auch hier gilt: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser! Eine Vielzahl an Finanzprodukten wird heute als umweltfreundlich oder nachhaltig etikettiert. Doch näher unter die Lupe genommen, erweisen sich nicht alle als tatsächlich konsequent ökologisch und nachhaltig sinnvoll. Häufig dient nur ein geringer Teil des vom Kunden gezahlten Betrags dem angestrebten Zweck. Der Rest des Geldes fließt in konventionelle Kapitalanlagen ohne besondere Prüfung und genügt somit nicht den Anforderungen des Kunden. Aber es geht auch konsequent nachhaltig. Einzelne Anbieter von fondsgebundenen Versicherungen stellen ihren Kunden eine umfangreiche Palette an Öko- und Nachhaltigkeitsfonds zur Auswahl, die von Fachleuten nach strengen Kriterien gemanagt werden. Den Kunden, die die klassische Form der Kapitalanlage bevorzugen, bietet zum Beispiel die oeco capital als „erster ökologischer Lebensversicherer“ eine breite Auswahl für alle Belange der privaten Alters- und Hinterbliebenenvorsorge. Hier wacht ein besonderer Ökologischer Beirat darüber, dass das Kapital der Kunden auch tatsächlich in sinnvolle und ethisch vertretbare Kapitalanlagen fließt. Als Grundlage für die Anlageentscheidung dienen eigene Umweltleitlinien, die die Basis für die komplette Kapitalanlage bilden.

Nachhaltig investieren doppelt vorsorgen

Der Großteil der Bürger setzt bei der Planung seiner privaten Altersversorgung auf Bewährtes. Eine private Rente bringt die Sicherheit mit, dass das angesparte Kapital nicht „überlebt“ wird – die angesparte Summe also irgendwann aufgebraucht ist und nicht mehr für den täglichen Unterhalt im Alter reicht. Ganz gleich wie alt der Kunde wird – sie garantiert eine lebenslange Leistung. In der Kombination mit einer nachhaltigen Kapitalanlage profitiert nicht nur er persönlich, sondern auch die nachfolgenden Generation. Die notwendige Kapitalrücklage fürs Alter bekommt so einen doppelten Nutzen. Andreas Grohmann ist Umwelt­ beauftragter der oeco capital Lebensversicherung AG.

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Demografischer Wandel

Jugend für Vorsorge sensibilisieren­ Vor dem Hintergrund des demografischen und gesellschaftlichen Wandels verändert sich auch das Sicherheits- und Vorsorgeverständnis der nachwachsenden Generation. Wie sieht das neue Verständnis von Absicherung und Vorsorge aus? Worauf würden sich junge Menschen in einer Notlage verlassen? Dieser Frage ging das Marktforschungs­ in­stitut YouGovPsychonomics im Rahmen des „Heidelberger Leben Trendmonitors 2011“ auf den Grund. Danach sagt mit 81 Prozent die breite Mehrheit, dass sie in einer Problemsituation am ehesten ihrer Familie vertrauen kann. Für rund die Hälfte wäre der Part­ner ebenfalls eine verlässliche Stütze und auf Platz 3 folgend mit einer Zustimmung von 41 Prozent die Freunde. Dagegen gaben lediglich 15 Prozent der Befragten an, sich in Notfällen und kritischen Situationen auf Versicherungen, Vorsorgeleistungen und Rücklagen verlassen zu wollen und auf die staatlichen Absicherungssysteme baut dabei nicht einmal jeder Zehnte. Auf die Frage, wer für die Betroffenen im Alter sorgen wird, vertrauen 45 Prozent

auf den Lebenspartner, dass ihre Kinder oder Enkel im Alter für sie da sein werden, meinen noch 38 Prozent und auf den Sozialstaat vertrauen in dieser Frage lediglich noch 18 Prozent. Damit haben Familie und Staat im Vergleich zu den Vorgängergenerationen deutlich an Stellenwert ver­loren. Dass nach der Studie nur 28 Prozent der befragten jungen Menschen mit einer privaten Versicherung vorsorgen wollen und lediglich jeweils 15 Prozent auf eine Kombina­tion aus privater und staatlich geförderter Vorsorge bzw. Geldanlage oder Immobilie setzen, zeigt ebenfalls deutlich auf, dass die Vorsorgebranche noch erheblich Überzeugungsarbeit leisten muss, um dem drohenden Problem einer zunehmenden Altersarmut entgegenzuwirken.

(Un-)Sicherheit im Alter Was glauben Sie: Wer wird im Alter für Sie sorgen, wenn Sie es selbst einmal nicht mehr könnten? (Mehrfachnennungen möglich) Mein/e Partner/in

45 % 38 %

Meine Kinder bzw. Enkelkinder Ich sorge durch eine private Versicherung selbst für einen solchen Fall vor

28 %

Eine Kombination aus staatlicher und privater Vorsorge (z. B. Riester-Rente)

27 %

Darüber mache ich mir, ehrlich gesagt, noch keine Gedanken

20 %

Der Sozialstaat

18 %

Ich sorge durch den Erwerb von Immobilien, Geldanlagen o. ä. selbst fürs Alter vor Nichts davon Ich werde so viel erben, dass ich mir darum keine Sorgen machen muss

16 % 4% 3%

Basis: 16- bis 35-Jährige Quelle: Heidelberger Leben Trendmonitor 2011

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Rente aus Stein

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Das Eigenheim als Vorsorgealternative

Die Politik steht im Hinblick auf die Altersvorsorge ohne Zweifel vor großen Herausforderungen. Das Wohneigentum spielt dabei eine tragende Rolle. Die eigenen vier Wände sind – und bleiben – die wichtigste private Altersvorsorge in Deutschland. Angesichts der großen Bedeutung, die Immobilien für die Altersvorsorge haben, ist es immens wichtig, Bauherren oder Immobilienkäufer vor dieser möglicherweise größten Investition ihres Lebens gut und umfassend zu beraten. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die neben Fachkompetenz auch ein gutes Einfühlungsvermögen erfordert. In dieser Hinsicht ist die Postbank gut aufgestellt. Sie kann sowohl auf die Mitarbeiter in den eigenen Filialen,als auch auf die rund 4000 Berater des mobilen Vertriebes und die Kooperationspartner der DSL Bank vertrauen. Ob es nun um die Suche nach der optimalen Immobilie im Hinblick auf Lage, Größe und Wiederverkaufsmöglichkeiten oder die Baufinanzierung unter Einbeziehung öffentlicher Fördermittel geht, bei der Postbank arbeiten Experten aller Bereiche Hand in Hand und finden für ihre Kunden passende Konzepte. Für die Rolle des Eigenheimes als bedeutender Baustein der privaten Altersvorsorge gibt es gute Gründe: Rentnerhaushalte, die in den eigenen vier Wänden statt zur Miete wohnen, sparen KURS Sonderausgabe 2011

im Schnitt 33 Prozent ihrer gesetzlichen Rente. In vielen Fällen wird damit die Rentenlücke geschlossen. Wohneigentum braucht also einen Renditevergleich mit Lebensversicherungen und Investmentfonds nicht zu scheuen. Zudem ist das eigene Zuhause die einzige Form der privaten Altersvorsorge, die man sofort nutzen, genießen, anfassen und bewohnen kann. Die also, kurz gesagt, die Lebensqualität erheblich steigert – und zwar nicht erst im Alter. Im Vergleich zu anderen Geldanlagen besitzt selbst genutztes Wohneigentum den unschätzbaren Vorteil, vor Finanzkrisen zu schützen. Inflation, Unternehmenspleiten oder Einbrüche an Finanzmärkten berühren die Alterssicherungsfunktion von Wohneigentum nicht. Die selbst genutzte Immobilie ist damit absolut wertbeständig und krisenresistent. Die eigene Immobilie und der Wunsch, in naher oder ferner Zukunft das eigene Haus oder eine Eigentumswohnung zu besitzen,ist gerade für jungen Menschen der Einstieg, mit dem regelmäßigen Sparen zu beginnen. Durch vermögenswirksame Leistungen, Wohnungsbauprämie und Wohn-Riester finden bereits sehr früh entscheidende Weichenstellungen statt. Alle Förderwege sind für junge Leute ein Anreiz zum Sparen. Alles was bei staatlichen Fördermodellen zu mehr Transparenz und Vereinfachung und einer besseren Anwendbarkeit führt, ist darum wichtig und zielführend. Die Liebe der Deutschen zum Eigenheim wäre ein idealer Anknüpfungspunkt, um auch die eher untere bis mittlere Einkommensschicht aus einem leider feststellbaren Attentismus bei der privaten Altersvorsorge zu holen. Entscheidend ist aber, rechtzeitig zu beginnen! Die Immobilie als Baustein der privaten Altersvorsorge in Deutschland ist unersetzlich. Robert Annabrunner ist Fachbe­ reichsleiter Vertrieb Baufinanzie­ rung und Bausparen im Partner­ geschäft des Postbank-Konzerns.


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Wohn-Riester

Auf dem Vormarsch Lange hat der Gesetzgeber gezögert, die selbst genutzte Wohnimmobilie in den Katalog der förderfähigen Sparformen der im Jahr 2001 eingeführten „Riester-Rente“ zu integrieren. Die eigenen vier Wände, so lautete über viele Jahre die Begründung für die Zurückhaltung, entsprächen nicht dem Grundgedanken dieser neuen Säule der Alterssicherung, die auf den Aufbau einer zusätzlichen Geldrente ausgerichtet war. In der Tat unterscheidet sich die Immobilie insbesondere in diesem Punkt ganz wesentlich von den anderen geförderten Sparformen. Beim Wohn-Riester wird kein Betrag angespart, der im Rentenalter ausbezahlt wird. Vielmehr investiert der Sparer einen Teil seines Einkommens in eine Immobilie,die ihm, spätestens mit Eintritt in das Rentenalter, mietfreies Wohnen ermöglichen soll. Diese „ersparte Miete“, die – mit steigender Tendenz – im bundesdeutschen Durchschnitt derzeit schon mehr als 500 Euro beträgt, hat der Gesetzgeber nach den gesammelten Erkenntnissen mit der Akzeptanz der Riester-Rente ab Mitte des letzten Jahrzehnts aber zunehmend als Äquivalent für eine Geldrente akzeptiert. Damit schloss man sich letztlich der in der Bevölkerung tief verwurzelten Überzeugung an, dass die selbstgenutzte Wohnimmobilie tatsächlich eine, wenn nicht sogar die beste Altersvorsorge ist. 2008 trat das „Eigenheimrentengesetz“ in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt steht die Wohnimmobilie gleichberechtigt

neben den geförderten Rentenversicherungen, Banksparplänen und Investmentfonds. Der Wohn-Riester kam also spät, aber dafür gewaltig. Fast aus dem Stand heraus konnten sich WohnRiester-Bausparverträge und WohnRiester-Darlehen behaupten. Heute ist bereits jeder vierte neue Riester-Vertrag ein Wohn-Riester. Im ersten Quartal dieses Jahres wurde die Schallmauer von 500.000 immobilienbasierten Altersvorsorgeverträgen durchbrochen. Einen großen Anteil an dieser Erfolgsstory hat Wüstenrot. Schon in wenigen Monaten wird die älteste deutsche Bausparkasse den 100.000 Riester-Vertrag in ihre Bücher nehmen können. Diese bedeutende Position ist kein Zufall. Einerseits sind die Wohn-Riester-Produkte von Wüstenrot attraktiv und zielgruppengerecht. Zugleich entspricht es aber auch dem Selbstverständnis als Tochter des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische, einen besonderen Schwerpunkt auf die nachhaltige finanzielle Absicherung und den Vermögensaufbau zu legen.

Der Erfolg des Wohn-Riester hat gute Gründe: Dieser Altersvorsorge-Vertrag ist letztlich nicht mehr und nicht weniger als ein besonders intelligenter Weg in die eigenen vier Wände, der im Vergleich zu einer normalen Baufinanzierung erhebliche finanzielle Vorteile bringt. Das Guthaben aus dem WohnRiester-Vertrag kann als Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung eingebracht werden mit der Folge, dass sich die monatliche Belastung verringert, weil weniger Fremdkapital erforderlich ist. Hinzu kommt, dass es die RiesterFörderung auch für Tilgungsleistungen gibt. Die Zulagen und gegebenenfalls auch die Steuervorteile fließen als Sondertilgungen in die Finanzierung ein. Der Häuslebauer profitiert, weil er sein Darlehen schneller zurückzahlen kann und dadurch eine Zinsersparnis erzielt. Auch können Kunden, die einen WohnRiester-Vertrag besparen und deren Eigentumspläne sich zerschlagen, ohne Verlust der Förderung in ein anderes Riester-Sparprodukt, zum Beispiel eine Riester-Versicherung, wechseln. Das wesentlichste „Plus“ eines WohnRiester-Vertrags und des zugeordneten Erwerbs einer Immobilie ist jedoch der Zeitfaktor. Nur die Immobilie kann man schon lange vor dem Ruhestand genießen. Salopp formuliert heißt das: Wer möglichst lange etwas von der staatlichen Altersvorsorge-Förderung haben möchte, der muss geradezu mit der selbstgenutzten Immobilie riestern. Bernd Hertweck ist Vorstandsmitglied der Wüstenrot­Bausparkasse AG.

Physische Edelmetalle

Am Golde hängt, zum Golde drängt… Wer sich mit dem Thema physisches Gold als Geldanlage beschäftigt, wird bei Finanzexperten oft mit der Frage konfrontiert: „Wie kann man sich nur mit diesem Relikt aus vergangenen Zeiten befassen?“ Die Argumente gegen eine solche Wertanlage sind unter reinen Renditegesichtspunkten zum Teil nachvollziehbar – aber gilt das nicht letztlich für jede Geldanlage? Das glänzende Edelmetall genießt nicht nur in Deutschland trotz aller Einwände einen traditionell guten Ruf. Gibt es doch keine andere Anlageform, die als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel derart anerkannt ist wie physisches Gold. So kann man im US-Bundesstaat Utah sogar wieder mit reinem Gold bezahlen – weitere US-Bundesstaaten haben diese Erlaubnis beantragt. Zwar tragen Goldbarren oder Goldmünzen keine Zinsen. Dafür aber hat sich das Edelmetall im Langfristvergleich seit dem Jahr 2000 als wertstabil erwiesen und kann

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vor allem in Krisenzeiten auch beachtliche Wertsteigerungen aufweisen. Letztlich geht es nicht um die Frage, ob man in Gold oder andere Vorsorgeformen investiert. Vielmehr kann das Edelmetall dazu dienen, in einem ausgewogenen Anlageportfolio als international anerkannte Wertgröße den Stabilitätspart zu übernehmen. Gerade in unsicheren Zeiten hoher Staatsverschuldungen und angesichts steigender Inflationsraten macht es Sinn, den Anteil der Sachwerte im Portfolio zu steigern. Das zum Beispiel der CARAT Gold-Shop als Tochter der BCA-Gruppe seit seiner Gründung im Mai 2009 rund 28 Millionen Euro an physischen Edelmetallen wie Gold, Platin oder Silber in Münzen oder Barren absetzen konnte, ist Beleg dafür, dass die Deutschen gerade in Krisenzeiten diesem „Sicherheitspuffer“ in ihrer Anlagestrategie wieder zunehmende Bedeutung beimessen. KURS Sonderausgabe 2011


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Biometrische Versicherungen

Wachsender Markt­ Biometrische Versicherungen sind ein wachsender Zukunftsmarkt. Angesichts eines hohen Absicherungsbedarfs auf der einen und einer regressiven Sozialgesetzgebung auf der anderen Seite wird die private Vorsorge immer wichtiger. Eine wachsende Zahl von Anbietern drängt auf den Markt. In der Fülle des Angebots wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Umso wichtiger ist es, Kriterien zur Verfügung zu haben, anhand derer die Angebote bewertet werden können, um danach die richtige Auswahl zu treffen. Biometrische Versicherungen sind erklärungsbedürftige Produkte. Daher ist der Makler die richtige Instanz, um sie im Markt zu vermitteln. Die Dialog Lebensversicherungs-AG ist Spezialversicherer für biometrische Risiken. Mit ihrem Portfolio aus Risikolebensversicherungen, Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen deckt sie die relevanten Risiken ab. Ihr Angebot und ihre Leistungen seien daher im Folgenden als Referenz gewählt. Risikolebensversicherungen werden in ihrer Eigenschaft als finanzieller Todesfallschutz oft als schlichte ProdukBiometrie im Fokus

Absatzsteigerung erwartet Die Absicherung biometrischer Risiken rückt bei deutschen Lebensversicherern verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses: Über 90 Prozent der Assekuranzen rechnen bei Produkten zur Absicherung der Berufsunfähigkeit, der Todesfallabsicherung oder des Pflegefalls mit einer deutlichen Absatzsteigerung und planen die Entwicklung und Einführung neuer biometrischer Produkte, stellt eine Umfrage unter Erstversicherungsunternehmen und größeren Vertriebsgesellschaften des Beratungsunternehmens Towers Watson fest. Die größte Wachstumsdynamik sehen die Versicherer auf diesem Sektor bei der Pflegeversicherung, der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung sowie bei Zielgruppenprodukten, etwa für bestimmte Berufsgruppen oder Kunden in bestimmten Lebensphasen. KURS Sonderausgabe 2011

rungen. Trotz steigenden Bewusstseins in der Bevölkerung für deren Notwendigkeit ist die Marktdurchdringung noch gering: Nicht einmal ein Viertel aller Erwerbstätigen verfügt über eine entsprechende Versicherung. Der wichtigste Grund für die Zurückhaltung liegt in den vergleichsweise hohen Beiträgen. BU-Versicherungen sollten unbedingt in jungen Jahren abgeschlossen werden, doch fehlt es dann oft am nötigen Geld. Im Markt werden so genannte Einsteigerprodukte angeboten, die den entscheidenden Nachteil haben, dass sie dann, wenn es darauf ankommt, nur reduzierte Leistungen bieten.

BU für Einsteiger

te missverstanden. Doch der übliche konstante Summenverlauf wird in den meisten Fällen dem Kundenbedarf nicht gerecht und führt zu überteuerten Prämien. Die Dialog bietet ein breites Tarifspektrum, mit dem jeder individuelle Bedarf erfüllt werden kann, und zwar (gegen laufenden Beitrag oder Einmalbeitrag) für konstanten Verlauf, linear fallenden Verlauf, annuitätisch fallenden Verlauf (z.B. exakt an den Verlauf einer Baufinanzierung angepasst) oder völlig wahlfreien Verlauf mit vorab jährlich neu bestimmbarer Versicherungssumme. Dazu kommen Tarife für die Anpassung an einen zu erwartenden Kapitalbedarf (Zeitrente) oder die jährliche Anpassung an ein bestimmtes Sparziel (Sparplan). Als Keyman-Versicherung eignet sich die Risikoversicherung zur Todesfallabsicherung für wichtige Führungskräfte in Unternehmen oder zur gegenseitigen Absicherung von Geschäftsverbindungen, zum Beispiel in Arztpraxen oder Anwaltskanzleien. Der Schutz gegen Berufsunfähigkeit gehört zu den elementarsten Absiche-

Die Dialog Leben hat deshalb eine Lösung entwickelt, die einen hochwertigen Schutz zu bezahlbaren Beiträgen ermöglicht. SBU-solution wird altersabhängig und damit risikoadäquat kalkuliert. Dadurch kommen speziell Berufsanfänger, Existenzgründer und junge Familien von Anfang an zu einem Schutz gegen erschwingliche Beiträge. Dabei ist Flexibilität sichergestellt: Jederzeit und ohne erneute Gesundheitsprüfung kann der Versicherungsnehmer während der gesamten Laufzeit in den Tarif mit konstantem Beitrag wechseln. Für den anspruchsvollen Kunden sind zusätzliche Optionen integrierbar. Hier sind die zwischen 1 und 5 Prozent wählbare Rentendynamik im Leistungsfall, der Verzicht auf die Anwendung von § 163 VVG,die Absicherung gegen Dread Disease in Höhe von sechs Monatsrenten oder die einmalige Zusatzzahlung in Höhe von zwölf Monatsrenten, zum Beispiel zur Anschaffung eines Rollstuhls oder für den behindertengerechten Umbau der Wohnung, zu nennen. Flexibilität, Qualität und günstige Beiträge sind für den Vermittler die entscheidenden Kriterien, um für seine Kunden einen maßgeschneiderten, hochwertigen und zugleich bezahlbaren biometrischen Schutz entwickeln zu können. Das Beispiel der Dialog in all seiner Vielfalt zeigt, dass der Markt heute Lösungen zur Risikoabsicherung bietet, von denen die Vermittler und ihre Kunden insgesamt profitieren können. Rüdiger R. Burchardi ist Vorstand Vertrieb und Marketing der Dia­ log Lebensversicherungs-AG.

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Finanzrisiko Gesundheit

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System stößt an die Grenzen Die Erfolgsmeldungen über die aktuellen Finanzüberschüsse der Sozialkassen sind trügerisch. Mittelfristig stehen sowohl die gesetzliche Krankenversicherung als auch die soziale Pflegeversicherung vor gewaltigen Finanzierungsproblemen: Durch den demografischen Wandel stößt ihr System der Umlagefinanzierung, in der die aktuellen Einnahmen die jeweils aktuellen Ausgaben decken müssen, zunehmend an seine Grenzen. Bei sinkenden Zahlen erwerbstätiger Beitragszahler und gleichzeitig steigenden Ausgaben für immer mehr immer ältere Versicherte bleibt das medizinisch Notwendige nur dann für alle bezahlbar, wenn mehr Menschen und Leistungen rechtzeitig kapitalgedeckt abgesichert werden. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und die Drei-Jahres-Wartefrist beseitigt,die Arbeitnehmer seit der Gesundheitsreform von Ulla Schmidt bei einem gewünschten Wechsel in die private Krankenversicherung behindert hat. Zwar gibt es noch keine branchenweiten Zahlen über die Auswirkungen dieses Reformschrittes, es ist aber für 2011 mit einer klaren Belebung des Neugeschäfts in der PKV zu rechnen. Selbst die gesetzliche Krankenversicherung hat nur kurzfristig Grund zur Klage: Langfristig wirkt jeder Wechsel für sie entlastend, weil die „teure“ Zeit des mittleren und höheren Lebensalters der Wechsler dann in der PKV stattfindet, die dafür mit ihrer Kapitaldeckung vorgesorgt hat. Beim wettbewerbsverzerrenden Angebot von Wahltarifen und Zusatzversicherungen durch die gesetzlichen Kassen hat die Politik dagegen keine klaren Grenzen gezogen. Mit diesen Tarifen versucht die 34

GKV Angebote der privaten Krankenversicherung zu imitieren und die Kunden damit auch vom Wechsel in die PKV abzuhalten.In der GKV gilt aber – anders als in der PKV – keine lebenslange Garantie für die vereinbarten Leistungen. Die Wahltarife können bei Unterkalkulation jederzeit geschlossen werden, wie das Scheitern des Wahltarifs „TK Privat“ der Techniker Krankenkasse deutlich gezeigt Krankenzusatzversicherungen

Abschlussbereitschaft wächst Den Anstoß für den Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung gibt immer häufiger das soziale Umfeld. Auch Krankheitsfälle im Bekanntenkreis werden ein immer entscheidender Impulsgeber, stellt eine Studie von YouGovPsychonomics fest. Einer Hochrechnung zufolge planen aktuell rund 130.000 Bürger einen Abschluss in den kommenden Monaten. Im Vordergrund stehen dabei weiterhin die Absicherung bei Zahnersatz, Zahnbehandlung/-erhalt und Sehhilfen. Der Studie zufolge sind 0,5 Prozent aller Bundesbürger generell abschlussbereit, das wären hochgerechnet 280.000 Personen.

hat. Damit laufen die Versicherten stets Gefahr, ihren Schutz zu verlieren, bevor sie ihn am meisten benötigen. Private Zusatzversicherungen sind dagegen sauber kalkuliert und garantieren ihre Leistungen ein Leben lang. Der relative Wettbewerbsnachteil für die PKV durch die Einführung der Wahltarife in der GKV verbindet sich also mit einem gesamtgesellschaftlichen Nachteil: dem eingeschränkten Schutz der Versicherten. Indem sie darüber aufklären,können sich Versicherungsmakler im besten Sinne des Wortes als Verbraucherschützer betätigen. Am deutlichsten zeigt sich der Zusammenhang von gesellschaftlichen Notwendigkeiten und Chancen für die PKV aber im Bereich der Pflegeversicherung. Obwohl die Zahl der Pflegebedürftigen permanent wächst und die Ausgaben der Pflegeversicherung kontinuierlich steigen, werden für die gesetzlich Versicherten bisher keinerlei Rückstellungen gebildet.Um den drohenden Finanzproblemen vorzubeugen, haben die Regierungsparteien daher im Koalitionsvertrag vereinbart, ein verpflichtendes Element der Kapitaldeckung als Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung einzuführen. Wenn diese ergänzende kapitalgedeckte Pflegeversicherung wirklich eine nachhaltige Wirkung entfalten soll, dann muss der Kapitalstock unbedingt außerhalb des politischen Einflussbereiches angelegt werden. Zum einen haben die gesetzlichen Krankenkassen mit Kapitaldeckung keinerlei Erfahrung. Zum anderen würde die Politik nur so vor der Versuchung bewahrt, die Geldreserven für aktuelle Ziele in anderen Bereichen aufzubrauchen, anstatt damit nachhaltig für die Pflege vorzusorgen. Nur unter dem Eigentumsschutz privatwirtschaftlicher Verträge ist das Geld wirklich sicher. Deshalb ist die Politik gut beraten, auf die Expertise der privaten Pflegeversicherung zurückzugreifen.Sie verfügt nicht nur über jahrzehntelange Erfahrung in der Kalkulation des Pflegerisikos,sondern zeigt jedes Jahr aufs Neue,wie verlässlich sie mit den ihr anvertrauten Geldern wirtschaftet. Noch ist es früh genug,mit Kapitaldeckung anzufangen, weil der Höhepunkt des demografischen Problems bei der Pflege erst zwischen 2050 und 2060 erreicht wird.Die PKV steht bereit. Dr. Volker Leienbach ist Ver­ bandsdirektor des Verbandes der Privaten Krankenkassen. KURS Sonderausgabe 2011


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Risiken absichern

Zielgenaue Vorsorge Jeder Berufstätige sollte sich mit den biometrischen Risiken auseinandersetzen und für den Fall der Fälle eine entsprechende Vorsorge treffen. Dazu zählt die finanzielle Absicherung der Arbeitskraft. Aber auch die Pflegevorsorge wird immer wichtiger. 2009 wurden in Deutschland zirka 367.000 Anträge auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente gestellt. Nicht einmal jeder zweite Antrag wurde bewilligt. Wenn doch, sind die Leistungen mager. Im Durchschnitt beträgt die volle Erwerbsminderungsrente nur 34 Prozent des letzten Bruttogehalts. Wer täglich noch drei bis sechs Stunden arbeiten kann, bekommt mit der halben Erwerbsminderungsrente sogar noch weniger. Seit der Rentenreform 2001 ist der Schutz der gesetzlichen Rentenversicherung bei Erwerbsunfähigkeit völlig unzureichend. Bei Berufsunfähigkeit ist er sogar für alle abgeschafft worden, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind. Die Versicherer haben darauf reagiert, indem sie den Verkauf der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) forciert

haben. Bei der Generali Lebensversicherung AG lag der Neugeschäftsanteil der Selbstständigen BU-Versicherung im Jahr 2010 bereits bei über 25 Prozent. Mehrfach wurde das Produkt prämiert. Umfassender BU-Schutz im Rahmen einer Hauptversicherung hat aber seinen Preis. Nicht alle Kunden sind in der Lage, ihn zu bezahlen. Das können Menschen mit Berufen mit hohem Gefährdungspotenzial sein, oder aber ihr Einkommen ist zu gering. Manche Kunden – wie etwa Künstler oder Schauspieler – sind gar nicht versicherbar. Andere Kunden wiederum sind nicht oder nur schwer versicherbar, weil sie gesundheitlich vorbelastet sind. Ein Absicherungsprodukt, das dieser Problematik gerecht wird, hat die Generali Anfang des Jahres mit ihrer Selbstständigen Erwerbsunfähigkeitsver-

Soziale Pflegeversicherung

Vor großen Problemen Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Instituts für Altervorsorge wird sich die Zahl der Pflegefälle in Deutsch­land in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln, während die der erwerbstätigen Beitragszahler um fast ein Vier­tel sinkt. Danach werden nach Berechnungen von Professor Dr. Bernd Raffelhüschen und Tobias Hackmann vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Frei­burg im Jahr 2050 rund 4,4 Millionen Menschen pflegebedürftig sein, im Vergleich zu heute 2,3 Millionen. Der demografisch bedingte Rückgang der Beitragszahler, eine überdurch­ schnittliche Kostensteigerung im personalintensiven Pflegesektor und der Rück­gang des familiären Pflegepersonals werde die Finanzierungslast verdoppeln und zu erheblichen Problemen in der gesetzlichen Pflegeversicherung führen, so die Autoren der Studie. Die Demografieanfälligkeit der umlagefinanzierten gesetzlichen Pflegeversicherung und die gleichzeitige Kos­tenexplosion im Pflegesektor können laut Raffelhüschen nur durch ein zusätzliches kapitalgedecktes System aufgefangen werden. Eine nachhal­tige Reform der umlagefinanzierten Pflegeversicherung sollte sich auf die Sicherung konstanter lohnbezogener Beiträge, ein real gleiches Leistungsniveau sowie auf eine Konzentration der Versicherung auf ihre Kernkompetenz konzentrieren. Entwicklung der Pflegefälle bis zum Jahr 2050 Jahre 2010 2020 2030 2040 2050 Pflegefälle (in 1.000) 2.305 2.809 3.276 3.758 4.447 Erwerbsbevölkerung im Alter 20 bis 67 (in 1.000) 52.148 50.988 47.144 42.041 39.969 Pflegefälle zu Erwerbsbevölkerung 4,5% 5,6% 7,2% 8,8% 10,9%

Zunahme des Verhältnisses mit dem Faktor 2,4 bis zum Jahr 2050

Annahmen: • Entwicklung gemäß 12. Koordinierter Bevölkerungsvorausberechnung • Konstante altersspezifische Pflegewahrscheinlichkeit Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge

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sicherung (SEU) auf den Markt gebracht. Faktisch kann sich jeder Berufstätige damit absichern; ohne Wenn und Aber. Möglich wird dies durch eine einmalige Tarifkonstruktion: Es gibt nur zwei Berufsgruppen. Eine Gesundheitsprüfung findet nicht statt – beim Antrag sind lediglich zwei Risikofragen zu beantworten. Neben der klassischen SEU hat die Generali mit der Produktvariante „Smart“ eine bedarfsgerechte Lösung für junge Leute bis 34 Jahre entwickelt. Der Einstiegstarif beträgt hier etwa 40 Prozent des Beitrags der Klassik-Variante bei hundertprozentigemVersicherungsschutz.Berufseinsteiger haben also die Chance, eine umfassende Absicherung zum kleinen Preis vorzunehmen.Umfassende Absicherung heißt auch, dass derVersicherungsschutz im Laufe des Lebens mit dem Einkommen,den Ansprüchen und mit der Familie wachsen muss. Zuverlässige Nachversicherungsoptionen ohne erneute Gesundheitsprüfung gehören deshalb zu den wichtigsten Leistungsmerkmalen sowohl von der Klassik- als auch der Smart-Variante.

Für die Pflege vorsorgen Mit dem Alter verlieren Fragen zur finanziellen Absicherung der Arbeitskraft immer mehr an Bedeutung. Stattdessen werden Themen wie drohende Krankheit und Pflegerisiko aktuell. Auch hier leistet der Gesetzgeber mit der im Jahr 1995 eingeführten Pflegeversicherung nur eine Grundversorgung. Für Pflegebedürftige und ihre Angehörige kann diese finanzielle Belastung den Verlust ihres Lebensstandards, ihres Vermögens bis hin zur Abhängigkeit von Sozialleistungen bedeuten. Trotz des erkannten Risikos fällt es vielen Kunden schwer, sich für den Abschluss einer Pflegeversicherung zu entscheiden. Die Vermittler sind gefordert, hier für Aufklärung zu sorgen.Eines der interessantesten Produkte am Markt für Kunden ab 50 Jahre ist die „Generali 3-D Pflegevorsorge“, eine aufgeschobene Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht und Pflegerenten­ option. Als eines von wenigen Produkten ist es von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e. V. (BAGSO) mit der Verbraucherempfehlung „verbrauchergerecht und innovativ“ ausgezeichnet worden. Volker Seidel ist Vorstand für Finanzen und Leben der Generali­ Lebensversicherung AG und Generali­Versicherung AG KURS Sonderausgabe 2011


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Seniorenversicherungen boomen

Steigendes Potenzial

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Die deutsche Gesellschaft wird immer älter – Personen über 50 Jahre gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sowohl für die Volkswirtschaft insgesamt als auch für einzelne Branchen und Unternehmen.

In der Versicherungswirtschaft hat sich diese Erkenntnis nur langsam durchgesetzt. Inzwischen sind die hohen Absatzpotenziale aber in weiten Kreisen des Vertriebs bekannt und akzeptiert. Die Frage ist nur: Was genau benötigen Senioren eigentlich? Die Auswahl der wichtigsten Policen sollte sich an Risikogesichtspunkten orientieren. Eines der größten finanziellen Risiken älterer Menschen stellt eine Pflegebedürftigkeit dar. Insbesondere Demenzerkrankungen, die häufigsten Ursachen für notwendige Pflege, können sich über viele Jahre hinziehen und somit sehr hohe Kosten für Pflegeheime oder Pflegedienste nach sich ziehen. Daher ist die Pflegevorsorge bei der Beratung älterer Kunden das Thema Nummer 1. Die Basis jeder Pflegeabsicherung sollte die Pflegestufe III bilden, da die Schwerstpflegebedürftigkeit die größten finanziellen Lücken in das Vermögen eines Betroffenen reißt. Lebensversicherer bieten hierfür mit Pflegerenten flexible Produkte mit langfristig stabilen Beiträgen. Die Stiftung Warentest wies kürzlich vor allem auf die Möglichkeit hin, dass auch bei Zahlungsschwierigkeiten des Kunden der Versicherungsschutz von Pflegerenten bestehen bleibt. Die höchste Gesamtpunktzahl aller getesteten Modellfälle dieser Untersuchung erhielt die IDEAL PflegeRente. KURS Sonderausgabe 2011

Mit zunehmendem Alter erhöht sich auch die Unfallgefahr deutlich. Eine bereits lange bestehende Unfallversicherung hilft dem Versicherten aber in den meisten Fällen nur wenig, weil ausgerechnet die häufigsten Ursachen für altersbedingte Unfälle zumeist nicht im Versicherungsschutz enthalten sind: Oberschenkelhals- und Armbrüche. Da die Knochen allmählich brüchig werden, gilt ein Bruch in den herkömmlichen Versicherungsbedingungen nicht als plötzlich einwirkendes Unfallereignis. Daher bietet sich hier ein Tausch der Unfallpolice an. Typische Seniorenunfallversicherungen können auf noch im hohen Alter abgeschlossen werden.

Typische Gewohnheiten Senioren beschäftigen sich nicht nur viel mit Krankheiten und sonstigen Gebrechen, sondern auch mit dem Tod. Sie sind daher durchaus ansprechbar, wenn es um die Finanzierung der eigenen Bestattung geht. Vielen älteren Menschen ist es wichtig, ihre letzten Wünsche noch zu Lebzeiten selbst festlegen zu können und ihre engsten Angehörigen nicht mit hohen Kosten für ihre Bestattung zu belasten. Aus diesem Grund ist das Inte­ resse an Sterbegeld- und Bestattungsvorsorgeversicherungen ungebrochen. Neben den rein biometrischen Risiken Pflege, Unfall und Tod spielen auch typische Lebensgewohnheiten eine wichtige

Rolle bei der Seniorenvorsorge. Wie für alle Altersgruppen ist auch für Personen über 50 Jahre eine Haftpflichtversicherung unverzichtbar. Nur sollte diese auch die Lebensumstände der Versicherten berücksichtigen. Hierzu zählt etwa ein möglichst langer weltweiter Geltungsbereich des Versicherungsschutzes, da Rentner und Pensionäre gern und viel reisen. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind ebenfalls typisch für ältere Menschen, auch diese sollten versichert sein. Der IDEAL PrivatSchutz umfasst zahlreiche Haftpflichtrisiken,die speziell im zweiten Lebensabschnitt auftreten. Auch die Hausratversicherung sollte der erhöhten Reisefreudigkeit nicht mehr Berufstätiger entsprechen. Der Diebstahl aus Schiffskabinen,Zugabteilen und Buskabinen ist hier ebenso ein Kriterium für passenden Versicherungsschutz wie der Diebstahl von Rollstühlen, Hör- und Sehhilfen. Ältere Menschen werden außerdem häufiger Opfer von Haustür-Trickbetrügern und Handtaschen-Trickdiebstahl. Gerade bei betagteren Kunden sollte auch eine grobe Fahrlässigkeit mitversichert sein, die aufgrund nachlassender geistiger Fitness schnell unangenehme Folgen haben kann. Erheblich sparen können Personen, die am Ende ihres Berufslebens stehen, bei Rechtsschutzversicherungen. Bereits für 85,50 Euro im Jahr ist der Privat- und Wohnungsrechtsschutz bei der IDEAL zu bekommen. Den Versicherten steht eine kostenlose telefonische Erstberatung durch unabhängige Anwälte zu allen Rechtsschutzfragen rund um die Uhr zur Verfügung, die beliebig oft genutzt werden kann. Alle Rechtsfragen, auch zu nicht versicherten und nicht versicherbaren Bereichen werden von den Experten beantwortet.Besonders wichtig für ältere Versicherte ist der „Anwalt auf Rädern“. Bei verminderter Mobilität des Versicherungsnehmers werden die Kosten für einen Anwalt übernommen, der im Bedarfsfall auch ins Krankenhaus oder ins Pflegeheim kommt.Bei fehlerhaften Rentenbescheiden oder bei Problemen mit der Anerkennung von Pflegestufen der Eltern werden auch die Kosten für einen Rechtsbeistand im vorgerichtlichen Widerspruchsverfahren erstattet. Rainer M. Jacobus ist Vorstandsvorsitzender IDEAL Versicherungsgruppe­.

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Investmentfonds

Offenheit und klare Worte Die Menschen haben sich von der Finanzdienstleistungsbranche abgewandt. Mittlerweile ist eine Generation herangewachsen, die kaum noch das Nötigste über Geldanlage weiß. Und deshalb an ihren Zielen vorbei spart. Ihnen das sinnvolle Investieren wieder beizubringen, ist auch eine Aufgabe der Branche – nur wie? Die Lösung ist weniger kompliziert, als viele denken. Offenheit, klare Worte in der Beratung und der unverstellte Blick auf die Bedürfnisse des Anlegers gehören dazu. Dann versteht dieser die Produkte und die Branche auch wieder. Und kann neues Vertrauen fassen. Verweigern – das taten Männer früher bei der Bundeswehr. Spätestens in der gymnasialen Oberstufe machte das Wort unter den Jungen die Runde. Einige schrieben einen Brief an das Bundesamt für Zivildienst. Andere entschieden sich sogar zur „Totalverweigerung“. Sie ist plötzlich wieder aktuell. Denn während die Wehrpflicht heute ganz abgeschafft ist, ist das sinnvolle Sparen auf dem besten Weg dazu. Die neuen Totalverweigerer leiten ihr Dogma aus der Finanzmarktkrise ab. Sie wissen wenig über das Investieren, halten sich fern von den Kapitalmärkten – und kümmern sich um das Thema Finanzen und Vorsorge lieber überhaupt nicht aus Sorge etwas falsch zu machen.

Im Teufelskreis Mit der Bildung in Finanzdingen bleibt bei der neuen Generation auch das Vertrauen auf der Strecke – vor allem aber ihr Geld. Investmentfonds zum Beispiel sind deutschen Anlegern weitgehend unbekannt – 70 Prozent lassen lieber die Finger davon. Der Absatzschlager ist das Tagesgeldkonto: 80 Prozent der unter 30-Jährigen sagen, sie sorgen damit für das Alter vor! Und ignorieren dabei, dass die Inflation dem Ziel der Vorsorge die mickrigen Zuwächse wegfrisst. Selbst Akademiker, bestens ausgebildet und bei ihren Konsumentscheidungen hoch reflektiert, verweigern sich beim Geld dem rationalen Handeln. Auch wenn die Kurse steigen, investieren breite Bevölkerungsschichten nicht; nicht in Aktien, nicht in Investmentfonds.Was ist hier die Ursache – und was sind die Folgen? 38

Tatsache ist: Der Durchschnitts-Anleger bewegt sich in einem Teufelskreis. Er setzt Sicherheit damit gleich, dass es keine kurzfristigen Wertschwankungen geben darf. Aber wer seine Kunden so berät, berät falsch. Und wer als Kunde nicht gut beraten wird, fasst auch kein Vertrauen – unter dem Strich verliert er Geld. Die Ergebnisse einer neuen Studie der Fondsgesellschaften müssen jeden Finanzdienstleister mit dem Kopf schütteln lassen. Die Fakten sind zum Fürchten: Mehr als die Hälfte vertraut der Finanzdienstleistungsbranche grundsätzlich nicht. Und deshalb gehen die Deutschen sogar lieber zum Zahnarzt als zum Finanzberater. Männer waschen lieber das Auto als sich um ihre Finanzen zu kümmern.

Kauderwelsch in Prospekten Die Menschen empfinden und handeln so, weil sie das Kauderwelsch in den Prospekten nicht verstehen, weil es dort nicht um Information geht sondern um Haftungsvermeidung der Anbieter.Weil sie ihren Berater nicht verstehen, der oft glaubt, er wirke besonders kompetent, wenn er ihnen besonders viele Fachwörter serviert.Anbieter dürfen das nicht ignorieren. Zumal die Lösung näher liegt, als viele glauben: 90 Prozent wünschen sich eine Beratung ohne Fachjargon. Auch Unabhängigkeit und Transparenz sind für 80 Prozent wesentlich. Beides deutet in dieselbe Richtung: Die Menschen wollen neben Orientierung auch Offenheit. Wer gut berät, darf auch sagen, was die Beratung kostet! Und es ist zwar sehr wohl die Aufgabe der Schulen und des Verbraucherschutzes, Wissen zu

schaffen – aber in erster Linie ist es die Aufgabe der Finanzdienstleistungsbranche, Anlegern wieder das Einmaleins der Geldanlage beizubringen. Sie hat das Wissen und sie verfügt über die Ressourcen, Verbraucher so aufzuklären,dass sie die für die jeweilige Lebenslage passende Anlage auswählen können. Dass die Sprache in der Finanzberatung verständlicher werden muss, wird seit vielen Jahren diskutiert, und alle stimmen dem auch zu. Aber wie weit sind wir in der Verbesserung gekommen? Die Ergebnisse unserer neuen Umfrage zeigen: Da ist noch viel Luft nach oben. Deshalb braucht es eine Wissensvermittlung, die für den Anleger gemacht ist. Es braucht klare Worte und einfache Bilder. Es braucht eine neue Sprache, die Anleger auch verstehen. So entsteht wieder eine Kultur des Dialogs. Die Branche muss auf die Sparer zugehen.

Blickwinkel der Sparer Einen ersten Schritt hat die Investmentfondsbranche getan: Mit der Initiative „Investmentfonds. Nur für alle.“ hat sie im Oktober 2010 eine Kampagne auf den Weg gebracht, die es besser machen will. Die Initiative weist Anlegern Lösungsansätze für ihre Fragen auf, statt Produkte aufzuzählen. Sie gibt Rat und klärt auf – unabhängig von konkreten Angeboten einzelner Gesellschaften, aber entstanden aus dem gemeinsamen Verständnis aller Beteiligten. Sie ist da zu finden, wo sich ganz normale Sparer informieren: in der Regionalzeitung, im Internet, im Radio, auf Facebook. Sie nimmt den Blickwinkel der Sparer ein und erklärt die Geldanlage an konkreten Alltagsbeispielen. Und kann so auch von allen genutzt werden, die jeden Tag mit Kunden zusammenarbeiten – quer durch die gesamte Branche. Also ein Gewinn für alle – das kann und sollte der ganzen Branche als Startpunkt dienen. Der Weg wird zwar noch lang sein. Aber wir müssen ihn weiter gehen und das Ziel im Auge behalten. Denn am Ende darf eines nicht passieren: Dass sich Anleger dem richtigen Sparen und einer ausreichenden Vorsorge verweigern. Der langfristige Vermögensaufbau mit Investmentfonds muss deshalb eine viel größere Rolle für Anleger spielen. Stefan Seip ist Hauptgeschäfts­ führer des BVI Bundesverband In­ vestment und Asset Management in Frankfurt am Main. KURS Sonderausgabe 2011


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