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GASTLAND ÖSTERREICH

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Eine große Bühne ˙ r Literatur aus Österreich

Mit den Projekten rund um den Gastland-Auftritt auf der Leipziger Buchmesse sollen das Buch, die Verlage und die Literatur aus Österreich eine große Bühne bekommen – auf dem gesamten deutschsprachigen Markt

Für einen erfolgreichen Gastland-Au ritt braucht man vieles: zum Beispiel gute Autor:innen, die von guten Verlagen vermarktet werden. Und eine überlegte Organisation. Man braucht auch tatkrä ige Kooperationspartner:innen. Eine der wichtigsten davon ist r Österreich das Österreichische Kulturforum Berlin (ÖKF). Seine Direktorin Denise Quistorp möchte zeigen, „dass Österreich neben dem reichen kulturellen Erbe eine höchst zeitgenössische und innovative Kunst und Kultur zu bieten hat“.

Das passiert etwa mit dem Literatur rderprogramm schreibART AUSTRIA: Von einer Jury ausgewählte aufstrebende Autor:innen können ihre Arbeiten im Netzwerk der Österreichischen Kulturforen und Österreich-Bibliotheken präsentieren und so internationale Kontakte knüpfen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Gastlandprojekt und dem ÖKF Berlin gestaltet sich vielseitig: „Wir machen mit dem Gastland-Projekt gemeinsame, von Katja Gasser kuratierte Veranstaltungen an der Botscha “, erklärt Quistorp. „Außerdem bewerben wir die LiteraturhausTour.“ Ergänzend werden eigene Literaturveranstaltungen am Kulturforum und mit Partner:innen organisiert. „Wir unterstützten etwa die österreichischen Teilnehmer:innen des Poesiefestivals Berlin˜ Und im September beteiligen wir uns an einem Theaterprojekt des AnthropoSCENES der Berlin University Alliance, r das Kathrin Röggla ein Stück geschrieben hat.“ Im Vordergrund stehen immer neue, kreative Impulse. „Wir wollen unsere Autor:innen und ihre Bücher nicht einfach nur einseitig präsentieren, sondern ihnen echte Dialoge ermöglichen“, sagt Quistorp. „Mit dem Gastland, aber auch mit Autor:innen aus dem Traduki-Raum Südosteuropa, der eine Schwerpunktregion der Auslandskultur ebenso wie der Leipziger Buchmesse ist.“

Im ÖKF Berlin fand am 30. Juni mit großem Erfolg auch die letzte Kooperationsveranstaltung des Gastland-Projekts vor der Sommerpause statt: die „Nacht der Österreichischen Literatur am Wannsee“. Ab Anfang September wird in Deutschland wieder Literatur aus Österreich präsentiert. Im Literaturhaus Leipzig machen Michael Stavarič, Sarah Michaela Orlovský, Robert Menasse, Barbi Marković, Sabine Gruber und Attwenger Stimmung beim „Österreichischen Literaturwirbel“ am °˜ ˛˜ °˝°°˜

Widerstand gegen das Zerstörerische

Parallel zum Gastlandprojekt in Leipzig ermuntert das österreichische Außenministerium seine Kulturinstitutionen weltweit, ihr besonderes Augenmerk auf die österreichische Literatur zu lenken

In Zeiten wie diesen an ein GastlandProjekt glauben? Die Kra der Verständigung beschwören? Ja – mit klarem Kopf und brennendem Herzen! Also im Wissen, dass es ohne Widerstand gegen das Zerstörerische nicht geht, und dass dieser Widerstand o vergeblich ist. Was aber wäre die Alternative?

Das Gastland-Projekt bemüht sich darum, nicht der Dummheit der Stunde auf den Leim zu gehen. Wir versuchen, ihr Konter zu bieten: nicht zuletzt mit Kooperationen. Sie weiten den Blick: wie etwa Traduki oder das Österreichische Kulturforum in Berlin und die Sektion r internationale Kulturangelegenheiten im österreichischen Außenministerium. Dieses hat synchron zum Gastland-Projekt ein „Jahr der österreichischen Literatur“ ausgerufen. Seine Kulturinstitutionen weltweit werden dazu ermuntert, bis zur Leipziger Buchmesse 23 ihr besonderes Augenmerk auf die österreichische Literatur zu lenken. Da Literatur im Grunde ein Gespräch ist, das Angebot zu einem solchen jedenfalls, sind Initiativen dieser Art auch friedensti end. Zu groß gedacht? Mitnichten!

Robert Musil schreibt in „Über die Dummheit“ aus dem Jahr 1937: „Handle, so gut du kannst und so schlecht du musst, und bleibe dir dabei der Fehlergrenzen deines Handelns bewusst!“ Das Gastland-Projekt orientiert sich an diesem Gedanken mit dem Wunsch, dazu beizutragen, dass Allianzen von Dummheit und Gewalt zerbersten mögen.

Katja Gasser

Künstlerische Leiterin des österreichischen Gastland-Au˜ ritts in Leipzig

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